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08.07.2006 | Produktankündigung: In zwei Wochen geht unser neuer MP3-Player XYZ in die Produktion |
-Tag, das einen Absatz definiert, das
-Tag zur Auszeichnung von Zitaten. Diese Tags sollten genutzt werden, um den Text eines Dokumentes in sinnvoll strukturierte Einheiten zu unterteilen. Weniger Gewicht als den strukturierenden HTML-Tags kommt den Tags zu, die innerhalb von Absätzen einzelne Wörter auszeichnen. Dennoch werten manche Suchmaschinen Schlüsselwörter innerhalb dieser Tags höher als nicht ausgezeichnete Keywords. So kann insbesondere mit Hilfe des <strong>-Tags die Bedeutung des Wortes für das Dokument erhöht werden. Visuell werden die eingeschlossenen Wörter innerhalb des Tags fett dargestellt. Auch Textauszeichnungen durch das -Tag (fettgedruckt), das -Tag (kursiv) und das -Tag (unterstrichen) dienen der textlichen Auszeichnung von relevanten Wörtern. Um die Relevanzbewertung nicht negativ zu beeinflussen, sollten sowohl die strukturierenden Tags als auch die Textauszeichnungen gemäßigt verwendet werden. Sinnvoll ist die Verwendung immer dann, wenn sie die Lesbarkeit und den Sinn eines Textes positiv unterstützen.
43
Google: Google-Technologie, 2005, http://www.google.de/intl/de/corporate/tech.html.
5.2 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Optimization (SEO)
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Das Alt-Attribut
Auch Grafiken werden oftmals in Dokumente integriert. Sie dienen z.B. zur Verdeutlichung des Inhaltes oder werden anstelle der Textlinks zur internen Verlinkung anderer Dokumente verwendet. Um eine Benennung der Grafiken vorzunehmen, steht das alt-Attribut des -Tags zur Verfügung. Ursprünglich wurde dies genutzt, um den Anwendern im Fall einer nicht möglichen Anzeige durch den Browser Beschreibungen zum Bildinhalt zu geben. Die alt-Attribute sichern auch den verständlichen Zugriff auf Webseiten mittels Screenreadern, die insbesondere blinden Personen einen Zugang zum Internet verschaffen. Auch Suchmaschinen analysieren die Inhalte der alt-Attribute und berücksichtigen sie bei der Relevanzbewertung. Daher sollten diese zur inhaltlichen Beschreibung der Grafiken genutzt werden. An dieser Stelle bewahrheitet sich die von Usability- und SEO-Experten immer wieder vorgetragene Erfahrung, dass suchmaschinenfreundliche Seiten zugleich auch barrierefreie Seiten sind und vice versa. Insbesondere bei internen Links kann das alt-Attribut verwendet werden, um Keywords unterzubringen, die aufgrund des fehlenden Textes sonst nicht positioniert werden können. Da Suchmaschinen Bilder zwar indexieren, inhaltlich jedoch (noch) nicht analysieren können, werden diese bei der Bildsuche einer Suchmaschine hauptsächlich durch die inhaltliche Beschreibung in den alt-Attributen sowie anhand des Dateinamens für Nutzer auffindbar. Daher ist ebenfalls auf eine aussagekräftige Dateibezeichnung zu achten. So kann z.B. das Produktfoto eines Computers mit dem bereits populären Namen „SuperBlaster“ unter sinnvoller Dateibezeichnung und Verwendung des alt-Attributes über das folgende -Tag im HTMLCode integriert werden: .
5.2.3 Offsite-Optimierung Bei der Offsite-Optimierung werden Änderungsmaßnahmen vorgenommen, die sich auf externe Faktoren und nicht auf die Sitestruktur oder die Inhalte der Dokumente beziehen. Im Mittelpunkt stehen hierbei vor allem die Möglichkeiten zur Verbesserung des Rankings, die sich durch externe Verlinkungen ergeben.
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
5.2.3.1 Domainname
Wie bereits im Rahmen der Onsite-Optimierung erläutert, resultiert die Benutzung von Keywords innerhalb der URL in einer höheren Relevanzbewertung bei Suchmaschinen. Die höchste Relevanz fällt dabei dem Domainnamen zu, der das Aushängeschild jedes Webangebotes darstellt. Für den Nutzer entspricht der Domainname dem ersten Online-Kontakt zum Unternehmen. Es ist also wichtig, dass dieser möglichst optimal auf das Unternehmen bzw. die Produktpalette abgestimmt ist. Meist wird als Domainname der Firmen- oder Markenname verwendet, so dass Benutzer das Webangebot intuitiv finden können. So führt beispielsweise die Eingabe von www.bmw.de, www.nivea.de oder www.bosch.de in den Browser immer zur erwarteten Ziel-Website. Wie an diesen Beispielen ersichtlich ist, kann ein Keyword optimal in Domainnamen aufgegriffen werden. Bei der Wahl eines geeigneten Domainnamens sollten insbesondere unter Berücksichtigung der Nutzer mehrere Kriterien beachtet werden:44 • Der Name sollte möglichst kurz sein Auf die Verwendung möglichst vieler Keywords im Domainnamen sollte verzichtet werden. Kurze Domains sind nicht nur besser zu behalten, lange Domainnamen führen auch häufig zur Verschlechterung des Images. So ist golf-shop.de besser als golf-shop-online.de. Ebenfalls trägt z.B. der Name tolle-golfartikel-online-shoppen.de wenig zum Vertrauen der Kunden bei und wird daher auch nur geringe Verkaufserfolge aufweisen. Lange Domainnamen sind häufig auch bei kostenlosen WebspaceAngeboten zu finden (z.B. guenstigerwebspace.de/kunden/shops/golfshop), so dass eine eigene Domain (z.B. golf-shop.de) sinnvoll ist. • Top-Level-Domains mit gutem Image wählen Top-Level-Domains (TLD) wie .de, .at, .ch, .com, .net, .org, .info und .biz verfügen über seriöseres Image als TLDs wie .vu oder .cc. Letzteren haftet das „Briefkastenimage“ der Internetwelt an. • Mehrere Domainnamen können bei Suchmaschinen zu Problemen führen Häufig registrieren Unternehmen gleich diverse Domainnamen (z.B. golfshop.de, golf-shop.de und golf-shop-online.de), um bei mehreren, intuitiven Benutzereingaben auffindbar zu sein, um über unterschiedliche Domainnamen mehrere Keywords abzudecken oder um das öster-
44
Vgl. Dingeldey, Daniel: Domain-Namen, o.J., http://www.marke-x.de/deutsch/webmarketing/archiv/domain-namen.htm.
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reichische und schweizerische Angebot darzustellen. Falls alle Domains den gleichen Inhalt verwenden, greift der Duplicate Content-Filter und nur eine der Websites wird tatsächlich im Index dargestellt, ohne dass der Website-Betreiber Einfluss darauf hat, welche Domain dies ist. Der Grund hierfür ist grundsätzlich verständlich: Suchmaschinen wollen möglichst relevante Dokumente zeigen, was bei der Anzeige von vier Domains mit identischem Inhalt in den SERPs nicht der Fall ist! Zu dem letzten Kriterium ist hinzuzufügen, dass besonders für große Unternehmen die Registrierung unterschiedlicher Domainnamen dennoch sinnvoll sein kann. Es ist jedoch zu beachten, dass die auf den unterschiedlichen Websites angebotenen Inhalte nicht identisch sind. So kann beispielsweise ein Domainname dem Firmennamen entsprechen. Auf den dort befindlichen Dokumenten wird das Unternehmensprofil beschrieben sowie eine kurze Auflistung der Produkte vorgenommen. Für die Produkte selbst existieren wiederum eigene Domains unter dem Produkt(marken-)namen. Auf diesen Seiten werden dann konkrete Produktangaben veröffentlicht. So können über die Domainnamen unterschiedliche Keywords abgedeckt werden. Dies ist z.B. bei BMW geschehen, denen neben der Firmenseite www.bmw.de auch die Produktseite zum Mini www.mini.de gehört. Gut eingeführte Domainnamen sollten nicht ohne Not abgeschaltet werden, da in SEO-Expertenkreisen allgemein vermutet wird, dass Suchmaschinen auch das Alter einer Domain bzw. das Datum der ersten Anmeldung zur Relevanzbeurteilung heranziehen. So erscheint die These durchaus plausibel, dass gerade in den Anfängen des Internets größere Unternehmen (Instanzen) den Schritt ins WWW zuerst gewagt haben. 5.2.3.2 Link Popularity
Den wichtigsten Faktor bei der Offsite-Optimierung stellt die Link Popularity (s. Kap. 2.2.2.3) dar, da diese bei allen großen Suchmaschinen zur Gewichtung der Relevanz eines Dokumentes hinzugezogen wird. Das Grundprinzip des Link Popularity-Verfahrens besteht darin, dass die Relevanz eines Dokumentes auch durch die extern auf dieses Dokument verweisenden Links (Backlinks oder auch Inbound Links genannt) beschrieben wird. Diese These basiert auf dem Zitierverhalten in der Literatur: Relevante Inhalte oder Aussprüche werden häufig zitiert. Daraus resultiert prinzipiell die grundlegende – aber nicht ganz korrekte – Erkenntnis, dass eine große Anzahl von Backlinks das Ranking des verlinkten Dokumentes positiv unterstützt.
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Entscheidend für eine gute Link Popularity ist nicht nur die Anzahl der Backlinks, sondern vor allem die Qualität der Verweise. So wird z.B. ein Link von der Apple-Homepage auf die Seite eines Elektronik-Kaufhauses als wesentlich relevanter eingestuft, als die von einer Bäckerei-Website ausgehende Verlinkung auf dieses Webangebot. Das Gewicht der Verweise wird also zum einen durch die Relevanz der verlinkenden Seite bestimmt, zum anderen durch die thematische Ähnlichkeit der beiden Dokumente. Die Relevanz der verlinkenden Seite wird wiederum durch deren Link Popularity bestimmt. Die Link Popularity ist somit ein rekursives Verfahren, da ein Teil der Link Popularity einer Site an die verlinkten Dokumente weitergegeben (vererbt) wird. Einfluss auf die Gewichtung eines Backlinks hat jedoch auch die Anzahl der Verweise, die von dem verlinkenden Dokument ausgehen. Bei der Vererbung der Link Popularity gilt, dass diese zwischen allen ausgehenden Verweisen aufgeteilt wird. So kann z.B. eine Site, die zehn Dokumente verlinkt, an jedes einzelne Dokument weniger Link Popularity weitergeben als eine Site, die nur ein Dokument verlinkt. Das Gewicht eines Backlinks ist also umso höher, desto weniger Verweise von der verlinkenden Website ausgehen. Gerade für neue Webangebote stellt die Berücksichtigung der Link Popularity als Gewichtungsfaktor bei der Relevanzbewertung ein Problem dar. Aufgrund der fehlenden Bekanntheit verfügen die Dokumente noch nicht über Backlinks und somit auch nicht über Link Popularity. Auch bereits bestehende Webangebote verfügen oftmals nicht über relevante Backlinks. Daher wird bei der Offsite-Optimierung versucht, durch Backlinks von Seiten mit hoher Link Popularity eine hohe Gewichtung der eigenen Dokumente zu erreichen. Zu Beginn des Optimierungsprozesses ist es sinnvoll, die bestehenden Verlinkungen auf das Webangebot zu überprüfen. Dies ist bei Suchmaschinen meist über die Eingabe eines bestimmten Attributes in das Suchfeld möglich. So können die eingehenden Links sowohl bei Google, Yahoo! als auch bei MSN durch die Eingabe von „link:“ gefolgt von der zu überprüfenden URL abgefragt werden (s. Kap. 5.2.1). Eine mögliche Eingabe wäre „link:www.domain.de/verzeichnis/datei.html“. Insbesondere die von Google vergebene Link Popularity eines Dokumentes kann einfach überprüft werden. Die Link Popularity wird bei Google durch den PageRank definiert. Dieser wird durch eine Zahl zwischen Null und Zehn dargestellt, wobei die Zehn den höchsten erreichbaren PageRank-Wert darstellt. Hohe PageRanks deuten auf sog. Web Authorities hin. Dies sind offenkundig bedeutsame und gut vernetzte Content-Seiten, die von vielen Internetnutzern besucht und weiterempfohlen werden. Ein
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PageRank oberhalb von 4 oder 5 ist für kleinere, jüngere Websites meist äußerst schwer oder gar nicht erreichbar. Neben Google selbst verfügen insbesondere sehr populäre Webangebote wie die Seiten der NASA, Adobe, Apple oder der New York Times über sehr hohen PageRank. Zur Berechnung des PageRanks eines Dokumentes existieren zahlreiche kostenlose Software-Tools (s. Kap. 5.2.1). So ist z.B. auch mit dem bereits im Rahmen der Keyword-Density erwähnten Erweiterung SearchStatus45 für den Browser Mozilla eine sofortige Berechnung des PageRanks möglich. Wie hoch der PageRank eines Dokumentes optimalerweise sein sollte, folgt der einfachen Formel „Je höher, desto besser“. Generierung relevanter Backlinks
Die Frage, wie qualitativ hochwertige Backlinks generiert werden können, beschäftigt Website-Betreiber seit das Link Popularity-Verfahrens bekannt ist. Da dieser Gewichtungsfaktor nur durch externe Verlinkungen auf das Dokument beeinflusst werden kann, sind Website-Betreiber auf die Unterstützung anderer Website-Betreiber angewiesen. Im Gegensatz zu privaten Anbietern verfügen Unternehmen über Vertriebs- sowie Handelspartner, bei denen die Anfrage nach einem Backlink möglich ist. Ebenso bieten sich die Webangebote von Industrie- und Handelskammern, Branchenverzeichnisse, Artikelverzeichnissen und allgemeinen Verzeichnissen an. In letzteren können die Einträge oftmals selbstständig vorgenommen werden. Diese Thematik wird jedoch im folgenden Kap. 5.2.2.3 noch genauer betrachtet. Auch in veröffentlichten Pressetexten sowie Fallstudien oder Fachartikeln im Internet lässt sich ein Backlink auf die Unternehmensseite integrieren. Ein relativer geschickter und äußerst sinnvoller Ansatz zur Generierung von Backlinks verbirgt sich hinter dem Begriff Linkbaiting (was übersetzt so viel heißt wie „Links ködern“), der ursprünglich aus dem Umfeld von Weblogs und Communities stammt aber auch auf jede andere Website übertragen werden kann. Ähnlich dem Guerilla Marketing geht es beim Linkbaiting darum, auf der eigenen Website zusätzliche Inhalte, Bilder, Tools o.ä. bereitzustellen, die andere Websitebetreiber so spannend finden, dass in kurzem Zeitraum eine Vielzahl von Links gesetzt wird. Dabei liegt das Augenmerk im Gegensatz zum Guerilla Marketing klar auf der Beschaffung externer Links und weniger darin, Gesprächsthema zu werden. Die Grenzen sind jedoch fließend, denn durch spannende Themen wird die Website häufiger besucht und die Möglichkeiten zur Ansprache potenziel-
45
Abruf unter https://addons.mozilla.org/firefox/321/ (Stand 2.12.2006).
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
ler Kunden steigen. Linkbaiting kann mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt werden, die passenderweise in Anlehnung an das Ködern mit dem englischen Begriff Hook (Haken) bezeichnet werden: • Informational Hook: Unter Informational Hooks versteht man die Bereitstellung gut aufbereiteter Inhalte zu einem speziellen Thema (z.B. Tipps & Tricks zu Software, Geheimtipps für bestimmte Reiseziele o.ä.), die themenverwandte Websites zur Verlinkung reizen • News Hook: Bei News Hooks soll mittels brandheißer Nachrichten der Backlink von anderen Seiten generiert werden • Humor Hook: Humor Hooks bedienen sich Witzen, komischen Bildern oder Videos, um Backlinks zu erhalten oder User zum Besuchen der Sites anzuregen • Evil Hook: Unter Evil Hooks versteht man negative PR bzw. das Veröffentlichen von unorthodoxen News, die hierdurch das Interesse besonders steigern • Tool Hook: Beim Tool Hook sollen Links durch das Bereitstellen kleiner, nützlicher oder auch witziger Software-Applikationen generiert werden. Hierbei können die Backlinks sowohl durch einen empfehlenden Link von anderen Websites generiert werden, als auch dadurch, dass das angebotene Tool anderen Website-Betreibern zur Einbindung auf ihrer Site zur Verfügung gestellt wird, jedoch bereits mit einem Backlink versehen ist. Das Schaffen spannender Inhalte ist immer der beste Ansatz, um Backlinks zu generieren. Die Gefahr beim Linkbaiting besteht jedoch auch immer darin, dass andere Websites – anstatt einen Link zu setzen – die Inhalte einfach kopieren und auf der eigenen Website darstellen. Hier kann zum einen die kontinuierliche Kontrolle mittels Duplicate Content-Tools (vgl. Kap. 5.2.1.) helfen sowie andererseits eine möglichst hohe Aktualisierungsrate, damit andere Websites zur Reduzierung des eigenen Update-Aufwands die direkte Verlinkung vorziehen. Bei allen Möglichkeiten zum Generieren von Backlinks muss jedoch beachtet werden, dass ein Backlink die Link Popularity eines Dokumentes insbesondere dann positiv beeinflusst, wenn die Inhalte der verlinkenden Seite in thematischem Zusammenhang zum verlinkten Dokument stehen. Dies hat insbesondere Einfluss auf den so genannten Linktausch, der als reziproke Verlinkung von zwei oder mehr Dokumenten verstanden wird. So integriert z.B. Website A einen Verweis auf Website B und umgekehrt. Ebenso funktionieren Webringe, bei denen gleich mehrere Webangebote
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aufeinander verweisen. In Webringen verlinkt z.B. Website A auf B, B auf C und C wiederum auf Website A. Da Suchmaschinen diese Zirkelbezüge über mehrere Websites hinweg verfolgen können, führt ein Linktausch oder Webring oftmals dazu, dass keines der Dokumente eine bessere Gewichtung der Link Popularity erfährt. Solange die Websites jedoch in relevantem Zusammenhang stehen, ein thematischer Zusammenhalt also gegeben ist, und die Anzahl der Verlinkungen eher gering bleibt, können auch Linktauschs und Webringe die Link Popularity positiv beeinflussen. Der Austausch von Links zwischen zwei Geschäftspartnern der gleichen Branche ist daher nicht als kritisch einzustufen. Problematisch sind bei der Generierung von Backlinks die in hoher Anzahl im Web kursierenden Free For All-Listen (FFA-Listen). FFA-Listen entsprechen automatisch generierten Minikatalogen, die nur Links und keinen Content beinhalten. Da eine Anmeldung für jeden frei ist, ist es möglich jegliche Website dort anzumelden. Durch FFA-Listen, die auch als Linkfarmen (s. Kap. 5.2.3.4) bekannt sind, werden zwar Backlinks generiert, Suchmaschinen werten diese jedoch als Manipulationsversuch. Auf einen Eintrag in FFA-Listen sollte daher in jedem Fall verzichtet werden, da dies bei den meisten Suchmaschinen zum Ausschluss aus dem Index führt. In Verruf geraten sind in letzter Zeit Linkkäufe zur Generierung relevanter Backlinks. Hierbei kauft ein Unternehmen einen Backlink für seine Domain gegen eine monatliche oder jährliche Gebühr von einer anderen Domain mit hohem PageRank. Dieses Verfahren hat in der Vergangenheit stellenweise sehr gute Resultate für die PageRank-Verbesserung und damit auch eine Positionsverbesserung innerhalb des generischen Indexes bewirken können. Die Verkäufer der Backlinks profitieren ihrerseits von zusätzlichen Einnahmen ohne großen Aufwand. Spätestens seit einer PageRankNeubewertung von Google im Oktober 2007 sind die Akteure im Umfeld des Linkkaufes mehr als vorsichtig geworden. Um die Funktionstüchtigkeit des PageRanks wieder zu erhöhen, hat Google seinerzeit die Domains mit verkauften Links weltweit zum Teil drastisch heruntergestuft (s. Tabelle 5.3). Eine Abstufung des PageRanks der Websites der Linkkäufer ist seinerzeit nicht bekannt geworden, ergibt sich aber automatisch durch die gesunkene Qualität der verweisenden Domains. Dennoch ist auch hier anzumerken, dass einer der Hauptbestandteile zur Relevanzbewertung einer Website eben die externe Verlinkung ist und es ohne eine ausreichende Anzahl externer Links gerade bei hochkompetiti-
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
ven Branchen keinerlei Aussicht auf gute Rankingpositionen gibt. In dieser Hinsicht wird daher auch zukünftig nicht gänzlich auf Linkkauf verzichtet werden. Stattdessen werden sich die Möglichkeiten zur Integration gekaufter Links verbessern müssen. Dies geschieht auch jetzt schon teilweise, indem z.B. die Verlinkung über entsprechende Begriffe innerhalb der Inhalte der verlinkenden Website geschieht, wodurch der gekaufte Link wiederum zum thematisch passenden und damit relevanten Link wird. In solchen Fällen können auch Google und Co. die Vorgehensweise nicht abmahnen, da die thematische Relevanz gegeben ist. Tabelle 5.3. PageRank-Reduktion aufgrund von Linkverkäufen46 Domain
Alter PageRank
Neuer PageRank
Forbes.com
7
5
Sfgate.com
7
5
Washingtonpost.com
7
5
Zeit.de
7
5
Golem.de
6
4
Netzeitung.de
6
4
Etracker.de
8
5
Brigitte.de
6
4
Impulse.de
6
4
Hitflip.de
6
4
Ohne Frage ist es auch gerade in einem verwandten thematischen Umfeld für die Betreiber von Suchmaschinen durchaus schwierig, gekaufte Links ohne weiteres zu erkennen. Hier setzen Suchmaschinen verstärkt auf die Mitwirkung der Internetnutzer. Falls der Verdacht auf einen gekauften Link besteht, kann dieser über das Webmaster Tool an Google gemeldet werden. Andererseits gibt Google auch Hinweise, wie dem Verdacht eines Linkverkaufs wirksam entgegengetreten werden kann, nämlich z.B. über die nofollow-Anweisung in der robot.txt oder dem entsprechenden link-
46
Entnommen aus: internetmarketing-news.de: 2007, Google straft große deutsche Linkverkäufer ab, http://www.internetmarketing-news.de/2007/10/24/ google-straft-grose-deutsche-linkverkaufer-ab/.
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Tag selbst, wodurch der Link keinerlei „Linkkraft“ an die verlinkte Seite weitergibt.47 Anchor-Texte: Einfluss der Link-Bezeichnungen
Die Relevanz eines eingehenden Links kann nicht nur über den thematischen Zusammenhang zweier Dokumente positiv beeinflusst werden, sondern auch über die verwendeten Verlinkungs-Texte. Dieser wird häufig auch als Anchor-Text bezeichnet, da die verlinkten Dokumente gewissermaßen über den verwendeten Text verankert werden. Wie bereits bei der Onsite-Optimierung im Rahmen interner Links erläutert wurde, gewinnen in dem klickbaren Text eines Links die Wörter an Bedeutung, die in inhaltlichem Bezug zur Seite stehen. Den eingehenden Links, die ein Keyword des verlinkten Dokumentes beinhalten, wird daher ein höheres Gewicht zugewiesen. Wenn also z.B. ein Dokument auf das Keyword „Hotel Hamburg“ optimiert wurde, wird der Link eines externen Dokumentes höher gewertet, wenn er das Dokument über eben diese Wörter verlinkt. Der Verlinkungstext „hier klicken“ stellt im Gegensatz zu „Hotel Hamburg“ somit keinen hochwertigen Verweis dar und sollte tunlichst nirgendwo verwendet werden. 5.2.3.3 Eintrag in Verzeichnisse
Der Eintrag in Verzeichnisse ist gleich in zweifacher Hinsicht von Bedeutung. Zum einen nutzen 21% der Internet-User Verzeichnisse als Ausgangspunkt für ihre Internetsuche, so dass hierüber Besucher auf das Webangebot geführt werden. Zum anderen resultieren Verzeichniseinträge in qualitativ hochwertigen Backlinks auf das Webangebot. Daher eignen sich diese zur Erhöhung der Link Popularity eines Dokumentes (s. Kap. 4.3.1). Auf zwei (kostenlose) Verzeichniseinträge sollte nicht verzichtet werden: In den Richtlinien von Google48 heißt es explizit: „Melden Sie Ihre Website bei wichtigen Verzeichnisdiensten wie dem Open Directory Project und Yahoo! sowie anderen branchenspezifischen Diensten an.“ Wie diese Aussage bestätigt, schätzt Google die genannten Verzeichnisse als qualitativ hochwertig ein und wertet diese Backlinks besonders hoch. Da die Link Popularity einer von vielen Gewichtungsfaktoren ist und Einträge in ande-
47
48
www.google.com/support/webmasters/bin/answer.py?hl=de&answer=66736 (Abruf 16.6.2008). Google: Richtlinien für Webmaster, 2006, http://www.google.de/support/webmasters/bin/answer.py?answer=35769.
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
ren Verzeichnissen (z.B. Allesklar.de) oftmals mit laufenden Kosten verbunden sind, ist abzuwägen, ob sich diese aus wirtschaftlicher Sicht rentieren. Bei jedem vorgenommenen Verzeichniseintrag ist es aufgrund der bereits beschriebenen Anchor-Texte wichtig, dass die relevanten Keywords auch im Beschreibungstext vorkommen. 5.2.3.4 Click Popularity
Die Relevanz eines Dokumentes wird bei einigen wenigen Suchmaschinen durch die bereits im Kap. 2.2.2.3 beschriebene Click Popularity beeinflusst. Je häufiger ein Link von den Suchmaschinen-Nutzern in den Ergebnisseiten angeklickt wird, desto höher ist das Gewicht seiner Click Popularity bei der Relevanzbewertung. Die Klickrate eines Links kann jedoch vom Website-Betreiber ohne unseriöse Manipulationstechniken nicht beeinflusst werden. Es existieren zwar Programme, die einen Link permanent anklicken, um seine Klickrate zu verbessern, Suchmaschinen sind jedoch in der Lage, diese Form des Klickbetruges zu erkennen und entsprechend zu bestrafen (s. Kap. 6.4.3). Die Erhöhung der Click Popularity eines Dokumentes kann daher nur durch Suchmaschinen-Nutzer erfolgen, die durch die Auswahl eines Links in den Ergebnisseiten der Suchmaschine dessen Klickrate erhöhen. Ansatzpunkte für Optimierungsmaßnahmen liegen daher in den Teilen eines Dokumentes, die bei einem Suchtreffer für den Nutzer als erstes sichtbar sind: Der verlinkende Titel sowie der kurze Beschreibungstext des Sucheintrags. Je ansprechender diese formuliert sind, desto eher wird ein Suchmaschinen-Nutzer diesen Link zur Beantwortung seiner Suchanfrage auswählen. Der Titel eines Sucheintrages wird bei den Suchmaschinen meist über den Dokumenttitel generiert. Daher sollte dieser – wie in Kap. 5.2.2.2 beschrieben ist – die relevantesten Dokumentinformationen beinhalten. Der Beschreibungstext hingegen wird je nach Suchmaschine über den Inhalt des description-Meta-Tags generiert oder – wie zum Teil bei Google, wenn z.B. keine description angegeben ist – über das Umfeld, in dem der Suchbegriff erscheint.49 Daher muss bei der Formulierung der descriptionMeta-Tags sowie der Benennung der internen und externen Links auf ein Dokument auf eine möglichst motivierende und informative Wortwahl geachtet werden.
49
Vgl. Google: Suchhilfe, 2004, http://www.google.de/intl/de/help/interpret.html.
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5.2.4 Inkorrekte Anwendung der Optimierungsmaßnahmen: Suchmaschinen-Spamming Einige der in den letzten Kapiteln erläuterten Optimierungsmaßnahmen werden oftmals absichtlich, teilweise jedoch auch aus Unkenntnis für Manipulationsversuche der Suchmaschinen missbraucht. Das verfolgte Ziel ist hierbei ein sehr hohes Ranking der Dokumente, um möglichst viele Nutzer auf das Webangebot zu führen. So kann es z.B. vorkommen, dass Dokumente bezüglich eines Keywords sehr hoch gerankt sind, obwohl der eigentliche Inhalt des Dokumentes in keinem thematischen Zusammenhang zur Suchanfrage steht. Dieser Missbrauch der SEO wird als Suchmaschinen-Spamming oder auch Spamdexing – der anglizistischen Zusammensetzung der Wörter Spam und Indexierung – bezeichnet. Da Suchmaschinen-Betreiber ihren Nutzern möglichst relevante Ergebnisse liefern wollen, verwenden alle Suchmaschinen spezielle Algorithmen, um Spamming zu identifizieren. Spam-Maßnahmen können jedoch nicht nur automatisch erkannt, sondern auch von Nutzern bei Suchmaschinen angezeigt werden. In jedem Fall führt ein Spam-Versuch zu einer Abstrafung des entsprechenden Dokumentes oder auch der gesamten Website. Die Richtlinien, wann eine Methode als Spam-Versuch eingestuft wird und wie die Bestrafung diesbezüglich aussieht, variieren von Suchmaschine zu Suchmaschine. Die folgenden Abschnitte beschreiben daher Methoden, die von einem Großteil der Suchmaschinen als Spam-Versuch eingestuft werden. 5.2.4.1 Keyword-Stuffing und Keyword-Spamming
Eine häufig eingesetzte Spam-Methode ist der übertriebene Gebrauch von Keywords in einem Dokument. So werden bestimmte Keywords, für die ein gutes Ranking erreicht werden soll, im Dokumenttitel, den descriptionund keyword-Meta-Tags, den alt-Tags von Grafiken sowie auch im eigentlichen Inhalt übermäßig häufig verwendet. Aufgrund des TF-Algorithmus der IR-Systeme (s. Kap. 2.2.2.3) können Suchmaschinen den übermäßigen Gebrauch von Keywords leicht erkennen. So führt die primitivste Art des Keyword-Stuffings, das mehrmalige Aneinanderreihen des gleichen Keywords, nicht zu einer hohen Gewichtung des Dokumentes bei der Relevanzbewertung, sondern vielmehr dazu, dass das Keyword nicht als solches beachtet wird. Synonyme, Pluralformen oder Flexionen werden hingegen nicht als Spamming gewertet, da Suchmaschinen diese derzeit meist noch nicht als identisch erkennen können. Allerdings führt der Einsatz von Variationen auch nicht dazu, dass ein
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Dokument bezüglich eines bestimmten Keywords gut gerankt wird. Sollten jedoch zukünftig Cluster-Verfahren standardmäßig in IR-Systemen integriert sein, so könnte auch der übermäßige Gebrauch verschiedener Wörter als Spam gewertet werden. Eine ähnliche Methode ist das Keyword-Spamming. Bei dieser SpamMaßnahme werden die Meta-Informationen eines Dokumentes, also der Dokumenttitel sowie das description- und keyword-Meta-Tag, mit häufig gesuchten Keywords gefüllt, ohne dass diese in inhaltlichem Bezug zu den Informationen stehen, die der Benutzer beim Besuch der Site sieht. Im Rahmen der Textanalyse des IR-Systems einer Suchmaschine werden jedoch die Positionen der Keywords vermerkt. Daher wird Schlüsselwörtern, die in den Meta-Informationen, nicht jedoch im Inhalt des Dokumentes vorkommen, nur eine sehr geringe bis gar keine Relevanz zugesprochen. Keyword-Stuffing und Keyword-Spamming sind auch in Hinsicht auf die Nutzer nicht empfehlenswert. Ein Dokument, das außer einer oftmaligen Wiederholung der gleichen oder ähnlichen Wörter nur wenig weitere Informationen bietet, ist für Website-Besucher nur selten von Interesse – noch weniger, wenn die Suchanfrage mit dem Dokument in gar keinem Zusammenhang steht. Somit tragen Spam-Maßnahmen in den seltensten Fällen zum Erfolg eines Webangebotes bei. 5.2.4.2 Unsichtbare Texte und Schriftgröße (Hidden Text)
In engem Zusammenhang zum Keyword-Stuffing steht die Verwendung unsichtbarer Texte sowie sehr kleiner Schriftgrößen. Hierbei werden Keywords neben dem für den Nutzer sichtbaren Text ebenfalls unsichtbar bzw. so klein geschrieben integriert, dass er nur für die Suchmaschine sichtbar ist. Unsichtbarer Text (Blindtext oder auch Hidden Text) wird erzeugt, indem die Textfarbe identisch zur Hintergrundfarbe des Dokumentes gewählt wird. Der Nutzer kann den Text nur sehen, wenn er mit der Maus die betreffende Stelle markiert. Ebenfalls als unseriöse SEO ist anzusehen, wenn Bilder über Keywords gelegt werden, so dass diese Keywords für das menschliche Auge unsichtbar bleiben, die Suchmaschine aber die Information aufnimmt bzw. aufnehmen soll. Bei der Analyse eines Textes können die IR-Systeme der Suchmaschinen diesen Spam-Versuch erkennen, indem sie die Definitionen der Text- und Hintergrundfarbe des HTML-Codes vergleichen. Durch die Trennung von Layout und Inhalt bei CSS können IR-Systeme zwar generell getäuscht werden, aber zumindest Google ist mittlerweile in der Lage, dies größtenteils zu kontrollieren und Spamversuche zu identifizieren. Außerdem sollte
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berücksichtigt werden, dass Spam-Maßnahmen nicht nur durch automatische Algorithmen erkannt werden, sondern dass Nutzer, insbesondere z.B. Wettbewerber, Spam bei Suchmaschinen anzeigen können. 5.2.4.3 Cloaking
Cloaking bezeichnet die Maßnahme, den Robots der Suchmaschinen andere Dokumentinhalte zu präsentieren als den normalen Benutzern. Das Ziel ist hierbei, durch individuell optimierte Dokumente eine hohe Suchmaschinen-Position zu erreichen. Die Inhalte, die der Robot bei der Indexierung erfasst, haben schlimmstenfalls keinen Bezug zu den Inhalten, die der Nutzer sieht. Technisch wird Cloaking auf Basis von Server-Systematiken realisiert. Der Server kann anhand der IP oder der User-Identität (die bei Suchmaschinen durch den Namen der jeweiligen User Agents gegeben ist, s. Kap. 5.2.2.4) erkennen, ob die Datei von dem Robot einer Suchmaschine oder einem Nutzer abgefragt wird. Je nach Identität werden diesen daraufhin unterschiedliche Dateien ausgeliefert. Die differenzierte Behandlung von Website-Besuchern ist daher auch unter dem Begriff IP-Delivery oder User Agent Delivery bekannt. Da Suchmaschinenbetreiber Manipulationsversuche verhindern wollen, wird Cloaking entsprechend bestraft. Oftmals führt dies zum Ausschluss aus dem Index der Suchmaschine. Cloaking wird jedoch grundsätzlich nur dann als Spam behandelt, wenn der Inhalt des eigentlichen Dokumentes erheblich vom Inhalt der optimierten Datei abweicht. So wird Cloaking gelegentlich eingesetzt, wenn z.B. auf suchmaschinen-untaugliche Technologien wie Flash und JavaScript nicht verzichtet werden soll. Um eine Fehlinterpretation und einen damit einhergehenden Indexausschluss zu verhindern, sollte auf IP-Delivery und User Agent-Delivery jedoch tunlichst verzichtet werden! 5.2.4.4 Linkfarmen
Unter Linkfarmen versteht man Websites, die zwar auf bestimmte Keywords optimiert wurden, außer einer hohen Anzahl von ausgehenden Links jedoch keine relevanten Inhalte bieten. Das Ziel von Linkfarmen besteht lediglich darin, die Link Popularity der verlinkten Dokumente zu erhöhen. Für eine Erhöhung der Link Popularity ist aber nicht (nur) die Anzahl der Backlinks auf das Dokument relevant, sondern vor allem die Qualität der verlinkenden Website.
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Suchmaschinen betrachten daher bei der Analyse eines Dokumentes das Verhältnis von Inhalt zu den ausgehenden Links. Da Linkfarmen meist aus mehreren Seiten bestehen, die außer Links keinen Inhalt bereitstellen, sind Suchmaschinen in der Lage, Linkfarmen zu identifizieren. Als Folge wird die entsprechende URL auf die Blacklist der Suchmaschine gesetzt. Von der Bestrafung sind jedoch nicht nur die Linkfarm selbst, sondern auch die verlinkten Dokumente betroffen. Sie werden zwar nicht dauerhaft von der Indexierung ausgeschlossen, allerdings wird oftmals deren Link Popularity-Wert aufgrund des Manipulationsversuches herabgesetzt. 5.2.4.5 Doorway Pages
Doorway Pages sind Brückenseiten, die aus unterschiedlichen Gründen vor die eigentliche Website geschaltet werden und als Einstieg in das Webangebot fungieren. So werden z.B. Flash-Filme oftmals als Intro einer Website eingesetzt. Doorway Pages sind auch unter den Namen Einstiegsseiten, Brückenseiten sowie den englischen Begriffen Bridge Pages, Splash Pages und Gateway Pages bekannt. Viele Website-Betreiber verwenden Doorway Pages zur Manipulation der Suchmaschinen, indem eine Doorway Page für bestimmte Keywords optimiert wird. Die Doorway Page selbst dient jedoch nur als Einstieg zum eigentlichen Zieldokument, denn der Website-Besucher bekommt diese oftmals gar nicht zu sehen. So führt entweder ein Link auf der Doorway Page zum Zieldokument oder der Nutzer wird z.B. per JavaScript, das von Suchmaschinen nicht ausgewertet wird, direkt auf das eigentliche Zieldokument weitergeleitet. Doorway Pages werden benutzt, um das Ranking eines Dokumentes bezüglich eines Keywords zu verbessern, ohne dass der eigentliche Inhalt verändert wurde. Im schlimmsten Fall steht das Zieldokument in keinem thematischen Zusammenhang zur Suchanfrage der Nutzer. Doorway Pages werden jedoch nicht nur für irreführende SpamMaßnahmen verwendet. Gelegentlich werden sie auch eingesetzt, um als Vorschaltseite von dynamischen Websites den Suchmaschinen erfassbare Inhalte zu bieten. Identifiziert eine Suchmaschine eine Doorway-Page als Spam-Maßnahme, führt dies meist nicht nur zum Ausschluss dieser aus dem Index, sondern auch zur Löschung der URL des Zieldokumentes.50 Der wohl populärste Fall einer Doorway Page ereignete sich Anfang 2006, als Google das deutschsprachige Webangebot von BMW aufgrund eines Manipulations-
50
Vgl. Moritz, André: Suchmaschinen-Ranking, 2006, S. 46f.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
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vorwurfes aus dem Index löschte. Wenige Wochen später wurde die BMW-Site jedoch wieder aufgenommen. Der Konzern hatte die Verwendung von Doorway-Pages zugegeben, den Manipulationsversuch jedoch bestritten. Die unterschiedlichen Inhalte der Doorway Pages und der Zieldokumente wurden mit der Verbesserung des Kundenservice begründet. Unter Website-Betreibern führte der Fall zu einigem Aufruhr. Erstmalig zeigten sich öffentlich die Auswirkungen von Suchmaschinen-Spamming, deren Abstrafungen auch vor internationalen Unternehmen keinen Halt machten.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM) 5.3.1 Abrechnungsmodelle im Online-Marketing Die Abrechnungsmodelle im Online Marketing sind sehr verschieden. Allein bei der Durchführung von Keyword-Advertising variieren sie je nach Programmanbieter und Einsatzbereich der Anzeigenkampagnen. In den folgenden Abschnitten werden die Abrechnungsmodelle des Online Marketings daher in Bezug zu ihren Anwendungsgebieten erläutert. Pay per View
Das Pay per View-Verfahren (PPV-Verfahren) entspricht der Funktionsweise des klassischen Tausender-Kontakt-Preis-Modells (TKP-Modell) der Offline-Werbung. Bezahlt wird beim PPV jeweils für die Einblendung der Werbemaßnahme (AdImpression). Ob der Empfänger diese wahrnimmt oder nicht bleibt hierbei unberücksichtigt. Die Kosten pro Einblendung (Cost per View, kurz CPV) beschreiben also den Preis, der für die einmalige Einblendung der Werbemaßnahme zu zahlen ist. Wenn der CPV mit 1000 multipliziert wird, erhält man die Cost per mille (kurz CPM), also die Kosten für 1000 Einblendungen. Auch wenn ein reiner Kostenvergleich über verschiedene Mediengattungen (z.B. TV, Radio und Internet) aufgrund der unterschiedlichen medialen Leistungsfähigkeit nicht zulässig ist, sind CPM und TKP rechnerisch zumindest vergleichbar. Der bekannteste Einsatzbereich des PPV-Preismodells ist die klassische Bannerwerbung. Pro Einblendung des Banners ist der vereinbarte CPV zu zahlen. Ebenso wird das Pay per View-Modell z.B. bei Google als Abrechnungsart für website-bezogenes Keyword-Advertising eingesetzt. Derzeit liegt der Mindestbetrag (CPM) bei Google bei 0,25 EURO (Stand Juni 2008).
230
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Pay per Click
Beim Pay per Click-Verfahren (PPC-Verfahren) zahlt der Werbetreibende nur dann, wenn der Empfänger einen Klick auf die Werbemaßnahme tätigt. Die Einblendung selbst ist also kostenlos. Die Kosten pro Klick (Cost per Click, kurz CPC) beschreiben den Preis, der vom Werbetreibenden für einen Klick auf die Anzeige zu zahlen ist. Das Pay per Click-Verfahren wird z.B. beim Keyword-Advertising angewendet. Derzeit liegt der Mindest-CPC bei Google bei 0,01 EURO, bei Yahoo! in Abhängigkeit vom Keyword 0,05 oder 0,15 EURO und bei MIVA bei 0,10 EURO (jeweils Stand Juni 2008), steigt aber dramatisch mit der Konkurrenz auf ein Keyword (vgl. auch Tabelle 4.4.). Pay per Lead
Das Pay per Lead-Preismodell (PPL-Preismodell) berücksichtigt den Erfolg einer Werbemaßnahme. So fallen hier für den Werbetreibenden nur dann Kosten an, wenn der Klick auf die Werbemaßnahme zu einem qualifizierten Kundenkontakt führt. PPL eignet sich somit vor allem für die Online-Vermarktung beratungsintensiver Verkaufsgüter oder Dienstleistungen. Da diese selten online gekauft werden, wird zwischen Werbetreibendem und Programmbetreiber die Definition eines qualifizierten Kundenkontaktes ausgehandelt. So kann dieser z.B. die Bestellung eines Newsletters, die Anforderung eines Katalogs oder eine sonstige Aktion sein. Das Pay per Lead-Verfahren wird sehr häufig in suchmaschinenunabhängigen Affiliate-Programmen verwendet. Der Affiliate integriert die Werbemaßnahme kostenlos in seine Website und erhält im Gegenzug für jeden Lead, der durch eine Anzeige entsteht, die durch den Cost per Lead (CPL) festgelegte Provision. Pay per Order
Beim Pay per Order (PPO) oder auch Pay per Sale-Verfahren (PPSVerfahren) zahlt der Werbetreibende nur, wenn durch die Werbemaßnahme Umsatz generiert wird. Mit Hilfe von technischen ControllingVerfahren wird der Klick eines Users auf eine Werbeanzeige nachverfolgt. Wenn der Klick zum Online-Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung führt, zahlt der Werbetreibende dem Werbepartner die durch den Cost per Order (CPO) festgelegte Provision. Das Pay per Order-Verfahren wird – ebenso wie das Pay per Lead-Verfahren – in suchmaschinenunabhängigen Affiliate-Programmen bei Werbekooperationen zwischen Online-Shop-Betreibern und Affiliates angewendet (z.B. bei der Gewinnung von Zeitschriften-Abos).
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
231
Pay per Action
Aufgrund der erhöhten Gefahr des Klickbetrugs beim PPC-Modell steigt die Anzahl der Sammelklagen von Werbekunden gegen Google und andere Suchmaschinen. Der Vorwurf, dass ein Großteil der Klicks künstlich generiert und somit nicht zum Erfolg der Werbemaßnahmen führt, veranlasste Google zum Entwurf eines neues Abrechnungsmodells – dem Pay per Action-Modell. Beim PPA-Verfahren wird nur dann bezahlt, wenn der Klick zur Umsatzgenerierung oder Anmeldung zu einem bestimmten Dienst führt. Somit entspricht das Modell einer Mischung aus den bereits bekannten Abrechnungsverfahren PPL und PPO. Neu ist es nur deshalb, da dieses Abrechnungsmodell vorher lediglich bei suchmaschinenunabhängigen Affiliate-Programmen angeboten wurde. Die Betreiber von AffiliateProgrammen befürchteten daher, dass viele ihrer Kunden zu Google abwandern könnten und Google somit seine Marktposition noch weiter ausbaut.51 Um das PPA-Modell zu testen, hat Google auf dem amerikanischen Markt einige Zeit lang in Zusammenarbeit mit einigen großen Werbekunden das Pay per Action-Modell (PPA-Modell) im Beta-Test eingesetzt, allerdings im ersten Schritt nur für Anzeigen auf den Partner-Seiten des ContentNetzwerks. 2008 stand der PPA-Betatest auch deutschen Google-Kunden offen.52 Allerdings war die Voraussetzung, dass neue Teilnehmer an diesem Programm in den vergangenen 30 Tagen mehr als 500 Conversions mit einer PPC-Kampagne oder einer PPM-Kampagne erzielt haben. Nach dem Kauf von DoubleClick und der Genehmigung durch die USBehörde FTC (Federal Trade Commission) Ende 2007 und der EUKommission im ersten Halbjahr 2008 haben sich die verschiedenen Bedenken gegen PPA-Modelle offenkundig auch bei Google hausintern durchgesetzt. Nach einer Meldung vom Ende Juni 2008 wird das PPAAbrechnungsmodell zu Ende August 2008 daher komplett eingestellt.53 Google verweist stattdessen auf den Conversion Optimizer. Offenkundig ist das PPA-Programm auch bei den Publishern auf keine große Resonanz gestoßen.
51
52
53
Weitere Informationen: Jackson, David: ValueClick Killer, 2006, http://internet.seekingalpha.com/article/12363. Weitere Informationen vgl. Google: PPA, 2008: http://adwords.google.com/ support/bin/answer.py?answer=68166&topic=11637. Weitere Informationen vgl. http://adwords.blogspot.com/2008/06/ we-are-retiring-pay-per-action-beta.html.
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5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Auf den ersten Blick versprach das PPA-Verfahren dennoch für Anzeigenkunden kostengünstiger zu sein, da nur für den tatsächlichen Erfolg der Maßnahmen gezahlt wird. Da jedoch die anfallenden Kosten vergleichsweise höher sind als beim PPC-Verfahren, ist in Frage zu stellen, welches Abrechnungsmodell tatsächlich das günstigere ist. So erhielt Google z.B. bei einem Kleiderkauf von 100 bis 150 Euro eine Provision von fünf bis acht Prozent. Ebenso waren für Anzeigen von einigen Branchen Festbeträge vereinbart, so dass z.B. der aus einer Anzeige resultierende DSLVertragsabschluss das Unternehmen zwischen 30 und 40 Euro kostete.54 Je nach Konversionsrate einer Anzeige wäre somit das PPC-Modell das günstigere für das Unternehmen gewesen, auch wenn dort für jeden Klick gezahlt werden muss. Der auch von Google als Alternative zum PPA-Modell betrachtete Ansatz ist der Conversion Optimizer, eine zusätzliche Funktionalität, die in AdWords kostenlos zur Verfügung steht. Der Conversion Optimizer nutzt zwar die Vorteile des PPA-Modells, ermöglicht dem Kunden aber dennoch die PPC-Abrechnung. Hierzu legt der Werbekunde fest, wie hoch die Kosten für die gewünschte Aktion eines Users sein dürfen. Auf Basis dieser Angabe und mit Hilfe der bisherigen Kampagnenwerte optimiert Google automatisch den CPC, so dass der Werbetreibende für einen angestrebten Lead oder Sale nie mehr zahlt als vorgegeben.55 Mit dem Conversion Optimizer steht dem Werbetreibenden somit eine kostenlose Funktion für AdWords zur Verfügung, die es ermöglicht, eine Kampagne auf einen definierten Wunsch-CPA (Cost per Action) auszusteuern.
5.3.2 Keyword-Advertising Wie auch bei der SEO existieren für die Durchführung einer KeywordKampagne keine absolut allgemeingültigen Regeln. Insbesondere der Buchungsprozess, die Preisgestaltung sowie die Targeting-Möglichkeiten der Anzeigen variieren bei den unterschiedlichen Anbietern. Die in den folgenden Abschnitten erläuterten Maßnahmen berücksichtigen daher nicht alle anbieterspezifischen Besonderheiten bei der Erstellung einer Anzeigen-Kampagne, sondern beschränken sich auf die allgemeinen Methoden mit weit reichender Gültigkeit. 54
55
Vgl. Hasnain, Kazim: Google-Werbung, 2006, http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,424133,00.html Weitere Informationen zum Conversion Optimizer finden sich online unter http://adwords.google.com/support/bin/answer.py?answer=60150& topic=12046
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
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5.3.2.1 Kampagnen-Erstellung
Die Eröffnung eines Keyword-Advertising-Kontos ist u.U. mit Anmeldegebühren verbunden. Bei Googles AdWords kostet die Anmeldung derzeit 5 Euro. Bei Yahoo! hingegen ist die Anmeldung kostenlos und der zu Beginn fällige Startbetrag von 50 Euro wird mit den Keyword-Geboten verrechnet. Bei MIVA schließlich ist die Anmeldung kostenfrei, jedoch ist ein Startguthaben in Höhe von 100 EURO einzuzahlen. Ein Mindestumsatz pro Monat ist bei keinem der drei Programme zu entrichten (ebenfalls Stand Juni 2008). Ein Keyword-Advertising-Konto erlaubt die Erstellung und Verwaltung mehrerer Anzeigen-Kampagnen. Daher wird z.B. bei Google zwischen Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen unterschieden (vgl. Abb. 5.8.). Auf Kampagnen-Ebene legt der Werbekunde die Zielkunden, das Kampagnenbudget sowie die Laufzeit der Kampagne fest. Zu jeder Kampagne können diverse Anzeigengruppen erstellt werden. Jede Anzeigengruppe beinhaltet eine Keyword-Liste sowie eine oder mehrere KeywordAnzeigen. Die Keyword-Liste beinhaltet beliebig viele Suchbegriffe, für die die Einblendung der Anzeige ausgelöst werden soll. Wenn eine Anzeigengruppe mehrere Anzeigen beinhaltet, erfolgt die Anzeigenschaltung für die entsprechenden Keywords abwechselnd.
Abb. 5.8. Strukturierung von Kampagnen in Googles AdWords-Programm56
Durch diese Strukturierung kann die Kampagnen-Effizienz gesteigert werden. In den wenigsten Fällen ist es sinnvoll, eine einzige Anzeige für eine Vielzahl unterschiedlicher Suchbegriffe zu erstellen. Daher sollten die Keywords mit Blick auf eine möglichst hohe Klickrate und Angebotsrele56
In Anlehnung an Google: AdWords Account, 2003, S. 8, https://adwords.google.de/select/library/controlcenter_sept03.pdf.
234
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
vanz thematisch sortiert werden und für jede Themengruppe einzelne Anzeigengruppen mit eigenen Keyword-Listen erstellt werden. So kann ein Reiseunternehmen z.B. eine Kampagne zu Übernachtungsmöglichkeiten auf Fehmarn konzipieren, deren Anzeigen die drei Oberbegriffe „Pensionen“, „Hotels“ und „Ferienwohnungen“ bewerben. Durch die Aufteilung der Oberbegriffe in drei Anzeigengruppen können die Keyword-Listen das jeweilige Angebot weitaus präziser beschreiben, als dies bei einer einzigen Anzeigengruppe für alle drei Kategorien möglich wäre. Die spezifische Ausrichtung trägt daher zur Verminderung von Streuverlusten bei. Da außerdem, wie Abb. 5.9. darstellt, mehrere Anzeigen zu derselben Keyword-Liste einer Anzeigengruppe geschaltet werden können, ermöglicht dies im Rahmen der Erfolgskontrolle den direkten Leistungsvergleich der Anzeigen untereinander. So können die weniger leistungsstarken Anzeigen identifiziert und daraufhin optimiert bzw. ggf. eliminiert werden.
Abb. 5.9. Beispiel für zwei Anzeigen der gleichen Anzeigengruppe
Nach der Eröffnung eines Keyword-Advertising-Kontos kann sofort mit der Anzeigenerstellung begonnen werden. Google leitet hierzu den Werbekunden in einem vierstufigen Prozess durch die Erstellung der ersten Anzeige nach Konto-Eröffnung: • „Zielkunden“: Festlegung der Zielgruppe durch Auswahl der Sprache der Anzeige sowie der Zielregion, in der die Anzeigen eingeblendet werden sollen • „Anzeige erstellen“: Eingabe von Überschrift, Anzeigentext und ZielURL • „Keywords wählen“: Eingabe der Keywords, zu denen die Anzeige eingeblendet werden soll • „Preisfestsetzung bestimmen“: Angabe der Gebotspreise sowie dem maximalen Tagesbudget Obwohl das Programm-Interface bei den unterschiedlichen ProgrammAnbietern variiert, sind die Abläufe und Funktionalitäten sehr ähnlich. Die einzelnen Punkte dieses Prozesses werden in den nachfolgenden Kapiteln genauer beschrieben.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
235
5.3.2.2 Festlegung der Zielgruppe durch regionales Targeting
Regionales Targeting lässt sich grundsätzlich über zwei Wege erreichen. Erstens durch einen besonderen lokalen bzw. regionalen Bezug der Suchphrase. Zweitens durch den Standort der IP-Adresse des Suchenden. Während Google und inzwischen auch Yahoo! regionales Targeting ermöglichen, werden bei MIVA gebuchte Anzeigenkampagnen deutschlandweit (und optional auch in weiteren Ländern) ausgeliefert, so dass eine regionale Eingrenzung der Zielgruppe nur über die Keywords selbst realisiert werden kann. Da jedoch nicht jede Suchanfrage einen lokalen Bezug aufweist wie z.B. die Suchanfrage „Hotel Hamburg“ und in Deutschland Lebende auch durchaus fremdsprachig sein können, müssen gewisse Streuverluste akzeptiert werden.57 Google und Yahoo! hingegen ermöglichen neben der Einschränkung der Zielgruppe durch Keywords auch weitere Targeting-Möglichkeiten. Wie Abb. 5.10. zeigt, kann beispielsweise bei Google die Einblendung der Anzeigen durch die Auswahl der Sprache sowie des geografischen Standortes auf bestimmte Nutzer eingeschränkt werden. Für nicht national oder international agierende Unternehmen lässt sich die Zielgruppe somit regional oder stadtbezogen eingrenzen, so dass die erstellten Anzeigen beispielsweise nur bei Benutzern aus Bremen eingeblendet werden oder bei französischsprachigen Nutzern, die in Hamburg leben. Darüber hinaus kann die Schaltung der Anzeigen bei der Zielregionswahl durch die Eingabe eines selbstbestimmbaren Standortes auf einen beliebigen geografischen Umkreis eingeschränkt werden. Hierzu öffnet sich ein Extra-Fenster, in dem der User komfortabel auf Basis einer Google Maps Karte diese Region anhand unterschiedlichster Parameter definieren kann. Ein Pizza-Lieferant aus München kann den Umkreis z.B. auf 20 km beschränken, so dass seine Anzeigen nur eingeblendet werden, wenn die Anfragen von Nutzern innerhalb dieses Umfeldes stammen. Da alle geografischen Angaben mit der Sprachauswahl kombiniert werden können, kann die Zielgruppe bei Googles AdWords sehr gut eingeschränkt werden. Die Identifikation des Standortes sowie der Sprache eines Nutzers erfolgt intern über die IP-Adresse, die Internet-Domain (google.de o.ä.), die Analyse der Anfragensprache sowie die sprachliche Konfiguration des vom Nutzer verwendeten Browsers. Nach Angaben von Google werden die Benutzer in 99% aller Fälle korrekt erkannt.58
57 58
Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2005, S. 91. Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2005, S. 92.
236
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Abb. 5.10. Regionale Targeting-Möglichkeiten bei Google AdWords
5.3.2.3 Anzeigengestaltung
Der Anzeigentext als Marketingbotschaft entscheidet darüber, ob ein Nutzer einen Klick tätigt und auf das Zieldokument gelangt oder nicht. Der Anzeigentext muss daher einerseits einen möglichst hohen Bezug zur Suchanfrage des Nutzers aufweisen und andererseits durch eine aussagekräftige und ansprechende Formulierung das Interesse der Nutzer wecken. Keyword-Anzeigen bestehen aus den drei Komponenten Anzeigenüberschrift, Anzeigentext sowie Ziel-URL. Die erlaubte Anzeigenlänge ist anbieterseitig vorgegeben: Während der Titel je nach Suchmaschinenbetreiber bis zu 40 Zeichen enthalten kann, ist der Inhalt auf 70 bis 250 Zeichen beschränkt.59 Die kürzesten Anzeigen erlaubt Google, wo der Titel einer Anzeige für das Suchnetzwerk maximal 25 Zeichen lang sein darf und der Anzeigentext nicht mehr als 70 Zeichen umfassen kann (vgl. Abb. 5.11.).
59
Vgl. Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 29f.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
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Abb. 5.11. Anzeigenerstellung bei Googles AdWords
Im Gegensatz zur Anzeigenlänge sind die redaktionellen Richtlinien zur Anzeigengestaltung trotz unterschiedlicher Programm-Anbieter sehr ähnlich:60 • Keine wiederholten oder unnötigen Satzzeichen und Symbole • Keine Ausrufezeichen im Titel • Kein übertriebener Gebrauch von Großbuchstaben zur Betonung des Textes, Groß- und Kleinschreibung sollen in üblicher Weise verwendet werden • Korrekte Rechtschreibung und Grammatik • Korrekte Verwendung von Abständen und Zeichensetzung • Vermeidung von Superlativen • Anzeigentext und Keywords müssen den Inhalt der Zielseite repräsentieren • Handlungsanweisungen nur bei konkretem Bezug zur Anzeige verwenden (Keine Verwendung von allgemeinen Anweisungen wie „Klicken Sie hier“) • Keine nicht jugendfreien, sexuellen oder anstößigen Formulierungen • Keine Werbung für Drogen, rezeptpflichtige Medikamente, Alkohol, Tabak, Erotik, Pornographie, Gewalt bzw. alle Inhalte, die gegen Gesetzesvorschriften verstoßen
60
Angaben u.a. unter: Google: AdWords Richtlinien, 2006, https://adwords.google.de/select/guidelines.html, und MIVA: MIVA Hilfe, o.J., http://www.miva.com/de/content/about/help.asp
238
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
• Rechtlich korrekte Verwendung von Markennamen61 • Keine Kontaktinformationen in der Anzeige wie z.B. Telefonnummer, Email oder Firmenanschrift • Keine Popups auf der Zielseite • Das in der Anzeige beschriebene Angebot muss von der Zielseite in max. 1–2 Klicks erreichbar sein • Der Back-Button des Browsers muss auf der Website funktionieren, so dass der Nutzer die Seite jederzeit verlassen kann Die Einhaltung dieser Richtlinien wird von den Programmanbietern streng überwacht. Bei einem Regel-Verstoß wird die entsprechende Anzeige von der Schaltung ausgeschlossen. So werden beispielsweise bei Yahoo! alle Anzeigen bereits vor der ersten Einblendung von einem Redaktionsteam manuell überprüft, so dass zeitliche Verzögerungen von bis zu fünf Tagen bis zur Schaltung entstehen können. Bei Google hingegen werden die Anzeigen sofort geschaltet und im „laufendem Betrieb“ automatisch überprüft. Bei Verstößen gegen die Richtlinien wird die Anzeige bis zur Behebung des kritisierten Tatbestandes deaktiviert. Im Auftrag des Unternehmens eprofessional führte Fittkau & Maaß im März 2003 eine Studie zur Werbewirkung von Textanzeigen durch.62 Die Nutzer wurden – wie Abb. 5.12. zeigt – unter anderem befragt, welche Gestaltungsfaktoren aus ihrer Sicht eine Anzeige positiv hervorheben und ihre Aufmerksamkeit hervorrufen. Unter Berücksichtigung dieser Studienergebnisse und der redaktionellen Richtlinien der Programm-Anbieter ergeben sich daher die nachfolgend beschriebenen Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Anzeigen.
61 62
Siehe auch Anhang I: Mögliche Rechtsverstöße im Suchmaschinen-Marketing Vgl. eprofessional: Werbewirkung, 2003, S. 8, http://www.eprofessional.de/ html/downloads/studie_werbewirkung_textlinks.pdf.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
239 74%
Der Text des Suchergebnis-Eintrags muß übersichtlich gestaltet sein 62% Es muß erkennbar sein, welchen Bezug die gefundene Website zum gesuchten Stichwort hat 59% Der Inhalt der gefundenen Website muß eindeutig und verständlich beschrieben sein 56% Der Name der gefundenen Website muß angezeigt werden 36% Es müssen detaillierte Angaben über das Thema der gefundenen Website angezeigt werden 23% Der Suchergebnis-Eintrag muß ganz oben in der Liste der Fundstellen plaziert sein 13% Der Suchergebnis-Eintrag muß auffällig gestaltet sein (z.B. GROSSBUCHSTABEN) 0%
20%
40%
60%
80%
100%
Gestaltung Formulierung Auffälligkeit
Abb. 5.12. Meinungsumfrage zur Relevanz einzelner Anzeigen-Faktoren Gestaltung von Titel und Anzeigentext
Der Titel einer Anzeige wird im Gegensatz zum Anzeigentext größer und farblich hervorgehoben dargestellt und ist somit der erste Teil der Werbebotschaft den der Nutzer wahrnimmt. Daher ist es sinnvoll, die bei der Keyword-Analyse definierten Keywords bereits hier zu verwenden und so den Bezug der Anzeige zur Suchanfrage herzustellen. Da jeder Anzeige beliebig viele Keywords zugewiesen sein können, stellt sich die Frage, welche Keywords in den Titel übernommen werden sollten. Ein bloße Aneinanderreihung mehrerer Keywords wird in den wenigsten Fällen den Benutzer zum Klick animieren. Ebenso problematisch ist die Verwendung von Software, welche die verwendeten Suchbegriffe automatisch in die
240
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Headline der Anzeige einfügt. Hierbei entstehen teilweise unlesbare Überschriften wenn z.B. ein Wort aufgrund der Längenbeschränkung mittendrin abgeschnitten wird oder der generierte Titel keinen semantischen Sinn ergibt.63 Um dieses Problem zu umgehen, bieten Google und Yahoo! die Möglichkeit, einen Alternativbegriff als Platzhalter zu definieren: Der Suchbegriff des Users wird nur dann automatisiert eingefügt, wenn dieser nicht abgeschnitten werden muss. Ist der Suchbegriff zu lang, wird der Alternativbegriff verwendet. Eine weitere Möglichkeit diese Problematik zu umgehen, bietet die bei Keyword-Advertising-Programmen angebotene Strukturierung von Kampagnen. Da die Programme das Anlegen einer Vielzahl von Anzeigengruppen zu einer Kampagne erlauben, sollte diese Möglichkeit genutzt werden, um thematisch abgegrenzte Anzeigen zu konzipieren. So können diesen jeweils Keywords zugewiesen werden, die untereinander heterogen aber intern homogen sind. Bei einer solchen Anzeigenstruktur kann eines der Keywords aufgrund der hohen Ähnlichkeit zu den anderen Begriffen als Stellvertreter in den Titel übernommen werden. Ein Keyword sollte zusätzlich auch im Anzeigentext selbst vorkommen, da die Begriffe der Suchanfrage in der Anzeige fett hervorgehoben werden. Des Weiteren muss die Anzeige präzise beschreiben, was den Nutzer auf dem Zieldokument erwartet. Ist die Anzeige zu allgemein formuliert, werden Klicks getätigt, die aufgrund falscher Zielerwartungen seitens des Nutzers zu keiner Konversion führen und somit ungewollte Streuverluste und Kosten verursachen. Je präziser der Anzeigentext formuliert ist, desto weniger Streuverluste sind zu erwarten, was maßgeblich auch den Qualitätsfaktor (s. Kap. 4.3.3.1) verbessert. Hilfreich kann bei der Titel- und Textgestaltung auch die Betrachtung der Phasen eines Kaufentscheidungsprozesses (s. Kap. 2.3.2) sein. Grundsätzlich besteht dieser aus den fünf Stufen Anregungsphase, Suchphase, Bewertungs- bzw. Auswahlphase, Kaufphase und Nachkaufphase. Erfahrungsgemäß erfolgt die Anregungsphase, in der der Konsument einen Kaufimpuls erhält, eher offline als online. Da auch die Nachkaufphase, in der der Käufer den gesamten Kaufprozess sowie die Produkteigenschaften beurteilt, nicht von Suchmaschinen beeinflusst wird, ergibt sich ein dreistufiger Kaufzyklus:64
63 64
Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 98f. Vgl. Yahoo!: Kaufzyklus, 2006., http://searchmarketing.yahoo.com/de_DE/rc/srch/tnd_tbc.php.
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241
• Suchphase: Der Kunde ist auf der Suche nach allgemeinen Produkt-, Dienstleistungs-, Händler- oder Unternehmensinformationen. Die Anzeige sollte daher allgemeine Informationen wie Marke, Produktdetails, Angaben zum Händler oder Unternehmen enthalten. • Bewertungsphase: Der Kunde ist interessiert an dem direkten Vergleich von Marken, Unternehmen, Händlerstandorten oder Produktdetails. Die Anzeige sollte daher dem Bedürfnis des Kunden angepasst sein, der hier spezieller sucht, z.B. nach einer bestimmten Marke. Der Markenname sollte im Titel und in der Beschreibung enthalten sein, und der Sucheintrag sollte weitere Zusatzinformationen bieten, die für den Kunden von Interesse sein könnten. • Kaufphase: Der Kunde ist bereit zum Kauf und sucht nun spezielle Informationen wie Preis, Verfügbarkeit, Lieferzeit oder Versandbedingungen. Die Anzeige sollte daher auf Kunden zugeschnitten sein, die ein spezielles Produkt bzw. eine bestimmte Dienstleistung suchen. Das Suchwort sollte in Titel und Beschreibung wiederholt werden. Die Beschreibung sollte spezielle Informationen beinhalten, damit der Kunde entscheiden kann, ob sich ein Klick auf den Sucheintrag lohnt. Jegliche mit Keyword-Advertising verfolgten Marketing-Ziele lassen sich auf eine Phase dieses Kaufzyklus-Modells abbilden. Bei einer Kampagne, die als Ziel die Gewinnung von Neukunden durch Abonnierung des Firmen-Newsletters verfolgt, sollten beispielsweise bei der Gestaltung die Anforderungen der Nutzer in der Such- oder Bewertungsphase berücksichtigt werden, da es hierbei um die Bereitstellung von Informationen des Unternehmens geht. Das Modell eignet sich somit als Entscheidungshilfe, welche Informationen die Anzeige beinhalten sollte. Aufgrund der Längenbeschränkung sollte auf irrelevante Schmuckwörter verzichtet werden – die Formulierung des Anzeigentextes muss möglichst klar, prägnant und informativ sein. So ist es in Abhängigkeit vom Angebot der Zielseite häufig sinnvoll, eine konkrete Handlungsaufforderung wie z.B. „Hotels buchen bei …“ zu verwenden, da solche Aussagen in wenigen Worten die Inhalte des Zieldokumentes verdeutlichen. Weitere Anhaltspunkte zur Formulierung des Angebotes bietet die Betrachtung bereits bestehender Konkurrenz-Anzeigen zu gleichen Keywords. Da alle Anzeigen bezüglich desselben Themas konkurrieren, ist es umso wichtiger, sich durch das Anzeigenangebot hervorzuheben. Dies kann zum einen mit Hilfe einer Unique Selling Proposition (USP) erfolgen, zum anderen jedoch auch durch die Wortwahl selbst, die sich z.B. durch außergewöhnliche Formulierungen von anderen Anzeigenangeboten abhebt.
242
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Verlinkung des Zieldokumentes
Wie bereits in Kap. 4.4 erläutert wurde, besteht einer der großen Vorteile des Keyword-Advertisings darin, dass der Werbekunde definiert, zu welchem Zieldokument ein Nutzer nach dem Klick auf die Anzeige weitergeleitet wird.65 In der Anzeige selbst wird häufig die exakte URL-Adresse des Zieldokumentes unterhalb des Anzeigentextes abgebildet. Allerdings können bei bestimmten Content-Management-Systemen die URL-Adressen ausgesprochen lang werden. Daher unterscheiden Google und Yahoo! zwischen der URL, die dem Nutzer angezeigt wird, und der tatsächlichen Ziel-URL (vgl. Abb. 5.11.). In der Anzeige-URL können Teile, die am Ende der tatsächlichen URL stehen, weggelassen werden. Diese verkürzte Darstellung kann beispielsweise genutzt werden, um dem Benutzer eine leicht zu merkende URL zu präsentieren, an die er sich auch nach einiger Zeit noch erinnern kann. Als Einschränkung gilt jedoch, dass wenigstens der Domainname in Anzeige- und Ziel-URL identisch sein müssen. 5.3.2.4 Keyword-Definition: Cluster und Matching-Optionen
Wie bereits zu Beginn dieses Kapitels erläutert wurde, kann einer Textanzeige theoretisch eine beliebige Anzahl von Keywords zugewiesen werden. Dies führt bei sehr unterschiedlichen Begriffen dazu, dass die Anzeige zwar häufiger eingeblendet aber nicht für jegliche Suchbegriffe ansprechend gestaltet werden kann. Der Anzeige fehlt in diesem Fall der konkrete Bezug zur Suchanfrage. Ebenso kann die verlinkte Zielseite nicht für eine Vielzahl von Keywords konzipiert werden, da sie hierdurch an Relevanz für den Nutzer verliert. Aus wirtschaftlicher Sicht resultieren zu viele unterschiedliche Keywords einer Anzeige somit entweder in unnötigen Kosten, die durch die Klicks irrelevanter Nutzer erzeugt werden, oder im Verlust des Anzeigenpotenzials, da die Anzeige aufgrund des fehlenden Bezugs zur Suchanfrage keine oder nur wenige Klicks generiert. Bei der Festlegung der Keywords einer Kampagne ist daher darauf zu achten, dass jeder einzelne der im Rahmen der Keyword-Analyse gefundenen Suchbegriffe sowohl der Anzeige als auch der verlinkten Zielseite gerecht wird. Letzteres ist umso wichtiger, da Qualität und Relevanz der AnzeigenZielseite neuerdings den Klickpreis beeinflussen. Der Vorteil der beliebig erweiterbaren Keyword-Liste einer Anzeige sollte genutzt werden, um Synonyme und verwandte Begriffe einzubinden, die sich ebenfalls zur Beschreibung des Angebotes eignen. Mit Hilfe der be-
65
Die Gestaltung dieser Zielseiten wird in Kap. 5.3.4 detailliert behandelt.
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reits beschriebenen Keyword-Tools (s. Kap. 5.1.2) können solche Begriffe gefunden werden, so dass z.B. die variierende Wortwahl der Nutzer berücksichtigt wird. Diese Menge von möglichen Suchbegriffen zu einem Thema wird als Keyword-Cluster bezeichnet. Aufgrund der vorhergehenden Erläuterungen ist ein Keyword-Cluster umso effizienter, je ähnlicher sich die einzelnen Suchbegriffe sind und je präziser sie das Angebot beschreiben. Dennoch bewirkt die Definition eines Clusters nicht zwangsläufig, dass die Anzeige nur dann eingeblendet wird, wenn eine Suchanfrage ein Keyword des Clusters beinhaltet. Eine Anzeige, der der Begriff „Kunst“ zugeordnet ist, wird ebenfalls bei der Suchanfrage „antike Kunst“ geschaltet. Wenn der Werbetreibende tatsächlich antike Kunst vertreibt ist dies sinnvoll, andernfalls jedoch aufgrund der bereits beschriebenen Faktoren ineffizient. Des Weiteren wird dem Werbekunden auch durch verschiedene Automatismen der Suchmaschinen ein Teil der Kontrolle über die Anzeigenschaltung entzogen. So wird beispielsweise bei Yahoo! zwischen Singular und Plural nicht unterschieden. Die Anzeige eines Werbekunden mit dem Keyword „Schokolade“ wird somit auch bei der Suchanfrage „Schokoladen“ eingeblendet. Weitere Unschärfen ergeben sich durch Rechtschreibfehler, die manche Suchmaschinen automatisch korrigieren. So werden bei Google auch bei der Eingabe des Suchbegriffes „hotle“ Anzeigen für das Keyword „Hotel“ eingeblendet. Es ist jedoch möglich, durch erweiterte Keyword-Optionen (engl. Matching) den Einblendungskontext der Anzeigen genauer zu spezifizieren. Dabei unterscheidet Google die vier Kategorien: • • • •
Weitgehend passende Keywords Passende Wortgruppe Genau passende Keywords Auszuschließende Keywords.
Die folgenden Beispiele ausgehend vom Keyword „Hotel“ erläutern die Verfeinerungsmöglichkeiten zur Zielausrichtung von Anzeigen: • Hotel: Der Suchbegriff ist ohne weitere Keyword-Optionen in die Keyword-Liste der Anzeige aufgenommen worden. Die Anzeige wird daher automatisch als Standardoption bei weitgehend passenden Suchanfragen eingeblendet. Die Schaltung erfolgt somit nicht nur bei Suchanfragen in Singular- oder Pluralform oder Kombinationen, die dieses Keyword beinhalten (z.B. „Hotel Düsseldorf“ oder „Düsseldorf Hotel“) sondern auch bei ähnlichen Wörtern, die von der Suchmaschine als synonym er-
244
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
kannt werden. Letzteres birgt nach derzeitiger Ansicht ungeahnte Gefahren, da auch geschützte Markennamen als ähnliche Begriffe erkannt werden können. Obwohl bezüglich fremder Markennamen noch keine eindeutige Rechtssprechung existiert, sollte diese Option nur mit Vorsicht eingesetzt werden bzw. zum Schutz vor möglichen Abmahnungen ganz auf sie verzichtet werden.66 Aufgrund der geringeren Übereinstimmungserfordernisse sollten bei der Option „Weitgehend passende Keywords“ Keyword-Wortgruppen gebildet werden, die mindestens je zwei Wörter zur Beschreibung heranziehen. Anderenfalls besteht die nicht geringe Gefahr, dass die Anzeige auch bei geringerem thematischem Bezug eingeblendet wird, die Klickkosten u.U. dramatisch ansteigen und sich gleichzeitig der Qualitätsfaktor erheblich verschlechtert. • „Hotel Hamburg“: Durch die Einbettung in Anführungszeichen werden die Keywords als so genannte Phrase definiert und beschreiben somit eine passende Wortgruppe. Eine Anzeige wird hierbei nur dann geschaltet, wenn die Suchanfrage des Nutzers die Phrase in genau dieser Reihenfolge beinhaltet. Bei der Suchanfrage „Hamburg Hotel Elbe“ wird sie im Gegensatz zu „Hotel Hamburg Elbe“ daher nicht eingeblendet. • [Hotel Hamburg]: Eckige Klammern definieren eine exakte Begriffsübereinstimmung. Die Anzeige wird nur bei genau passenden Suchanfragen geschaltet, also wenn die Suchanfrage einzig die Begriffe in den eckigen Klammern beinhaltet. • Hotel –Düsseldorf: Der nach dem Minuszeichen folgende Suchbegriff wird als auszuschließendes Keyword auf Anzeigengruppen- oder Kampagnenebene definiert. Die Anzeige wird in diesem Fall nur dann eingeblendet, wenn das Wort Hotel nicht aber der Begriff Düsseldorf in der Suchanfrage vorkommt.67 Durch das Matching ist eine exakte Spezifizierung der Keywords auf das jeweilige Angebot möglich, so dass Streuverluste und die Reduktion des Anzeigenpotenzials aufgrund zu allgemeiner Suchbegriffe verhindert werden können. Da das Benutzerverhalten jedoch nicht vorhersagbar ist, sollten die Keywords zu Beginn einer Kampagne eher breit gefächert sein.68 Dies ermöglicht die Sammlung von Erfahrungswerten bezüglich Klickund Konversionsraten einzelner Keywords. Erst durch die im Rahmen des Web-Controllings erfassten Leistungswerte der einzelnen Keywords kön66
67
68
Vgl. ECIN: Gefahren, 2006, http://www.ecin.de/news/2006/08/09/09793/ in Anhang I werden mögliche Rechtsverstöße genauer betrachtet. Die im Beispiel verwendete Syntax basiert auf den Angaben von Google. Bei anderen Anbietern sind abweichende Schreibweisen möglich. Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2005, S. 94f.
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245
nen die ineffizienten Begriffe eindeutig identifiziert und daraufhin mit Hilfe der Keyword-Optionen optimiert werden. Allerdings bestehen auf der anderen Seite gerade für Anfänger nicht unbeträchtliche Risiken bei einem breit gefächerten Start. So droht z.B. für das Keyword „Geld“ die Gefahr, dass es auch bei der Suchphrase „Geldwäsche“ eingeblendet wird. Im Zusammenhang mit der Bildung von Keyword-Clustern ist auch auf die mögliche Gefahr der Überlappung verschiedener Cluster hinzuweisen. Im Extremfall könnten so bei einer Suchanfrage mehrere Anzeigen eines Unternehmens auf der gleichen Suchergebnisseite angezeigt werden. Um diese Überlappung (engl. overlap), ein damit einhergehendes „Double Serving“ sowie Irritationen beim Internetnutzer zu vermeiden, spielen Suchmaschinen zeitgleich auf eine Suchphrase immer nur maximal eine Anzeige zu einem Unternehmen ein. Es ist zu vermuten, dass diejenige eingeblendet wird, die den höchsten Nutzen für den Suchmaschinenbetreiber hat.69 Vor diesem Hintergrund sollten Werbetreibende generell bestrebt sein, Überlappungseffekte innerhalb ihrer Keyword-Cluster weitgehend zu vermeiden. 5.3.2.5 Preisfestsetzung: Keyword-Gebotsstrategien beim Auktionsverfahren
Nachdem eine Anzeige erstellt und die Keywords zugewiesen wurden, legt der Werbekunde den maximalen Klickpreis (max. CPC) fest, den er für einen Klick auf die Anzeige bereit ist zu bezahlen. Hierbei steht es dem Werbekunden frei, einen einzigen maximalen Klickpreis pro Anzeige zu vergeben oder jedem der Keywords einen eigenen CPC zuzuweisen. In jedem Fall existieren jedoch Mindestpreise für ein Gebot, die derzeit je nach Anbieter bei 0,01 Euro (Google), 0,10 Euro (MIVA) und 0,05 bzw. 0,15 Euro (Yahoo!) liegen. Keyword-Advertising funktioniert auf Basis des Auktionsprinzips: Jede Eingabe einer Suchanfrage initiiert suchmaschinen-intern eine Auktion auf die in der Anfrage verwendeten Suchbegriffe. Die Suchmaschine vergleicht die von den Werbekunden für diese Keywords festgelegten Klickpreise und berechnet automatisch die resultierenden Anzeigenpositionen. Im Allgemeinen entscheidet also die Höhe des CPC darüber, welche Position die Textanzeige bei dem jeweiligen Keyword einnimmt: „Wer mehr bietet, steht weiter oben“.70 Bei Google und Yahoo! existiert jedoch die
69 70
Vgl. Goodman, A., Adwords, 2005, S.119. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 90.
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
246
Besonderheit, dass auch ein Qualitätsfaktor in die Positionsberechnung einfließt (s. Kap. 4.3.3.1). Dieser interne Qualitätsfaktor, in den Faktoren wie die Klickrate (CTR) einer Anzeige, die Relevanz des Keywords und der Anzeige für die Suchanfrage sowie die Qualität der Zielseite einfließen, bestimmt in Kombination mit dem Höchstgebot die Position. Das Produkt aus Qualitätsfaktor und Höchstgebot ergibt den so genannten AdRank; der Werbetreibende mit dem höchsten AdRank erhält auch die höchste Position. So ist es möglich, dass die Anzeige eines Konkurrenten trotz niedrigeren CPC eine höhere Position erhält. Wie hoch der eigene AdRank ist, wird dem Werbetreibenden jedoch nicht konkret angezeigt – ausschließlich die Tendenz des AdRanks (z.B. „gut“) ist einsehbar. Die im folgenden Beispiel verwendete Zahl dient daher ausschließlich der besseren Verdeutlichung. Beispielrechnung: Werbetreibender Maximaler Qualitäts- AdRank Position Tatsächlicher CPC
faktor
CPC
A
0,70 €
3
2,1
1
0,23€
B
0,67 €
1
0,67
2
0,61€
C
0,30 €
2
0,6
3
Mindestgebot
Berechnung des tatsächlichen CPC: Der tatsächliche CPC entspricht dem Betrag, der nötig wäre, um bei gleichbleibendem Qualitätsfaktor (QF) gerade den AdRank des Mitbewerbers zu übertreffen. Formel: CPC (Pos. 1) = AdRank (Pos. 2)/QF (Pos. 1) + 1 Cent Gegebenenfalls greift zusätzlich noch das Mindestgebot, das ebenfalls durch einen Qualitätsfaktor bestimmt wird. Es wird deutlich, dass für eine hohe Positionierung nicht nur das Höchstgebot, sondern in besonderem Maße auch eine gute Qualität bzw. Relevanz der Kampagne erforderlich ist. So wird es möglich, mit gut optimierten Kampagnen die höchste Position zu erreichen und gleichzeitig weniger als die Mitbewerber für einen Klick zu zahlen. Dieses Auktionsverfahren wird in dieser Form bei großen Vermarktern wie z.B. Yahoo! und Google standardmäßig angewendet.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
247
Festlegung von Tages- bzw. Monatsbudgets
Die Anzahl der Klicks, die eine Anzeige im Kampagnenzeitraum erhält, und dementsprechend auch die zu erwartenden Kampagnenkosten sind aufgrund des undefinierbaren Suchverhaltens der Nutzer nicht vorherzusagen. Um dennoch die anfallenden Kosten kontrollieren zu können, ermöglichen die Keyword-Programme den Werbekunden die Festlegung eines individuellen Tages- bzw. Monatsbudgets für jede Anzeigenkampagne. Die Überwachung und Verteilung des Tagesbudgets wird daraufhin automatisch durch das Programm übernommen. Um zu verhindern, dass das Budget bereits am Mittag aufgebraucht ist, können die einzelnen Anzeigen der Kampagne gemäß dem festgelegten Budget wahlweise auch gleichmäßig über den Tag ausgeliefert werden. Einige Programme wie z.B. Google AdWords unterstützen den Werbekunden bei der Definition des Tagesbudgets. Auf Basis der Keywords und deren statistischer, historischer Suchhäufigkeit sowie dem festgelegten max. CPC errechnet AdWords, wie hoch das Budget sein müsste, um alle Suchanfragen bzgl. der festgelegten Keywords abzudecken und so die maximal mögliche Anzeigenpräsenz auszuschöpfen. Aus Marketing-Sicht muss der Prozess jedoch andersherum erfolgen: Die gesetzten Suchmaschinen-Marketing-Ziele (s. Kap. 4.6) determinieren das monatliche Budget und dieses wiederum entscheidet darüber, wie hoch die Kosten pro Klick sein dürfen und wie oft die Anzeige daraufhin eingeblendet werden kann. Dennoch hilft die beschriebene Google-Funktion bei der Erkennung, ob die Höhe des Budgets in Bezug auf die zu erwartenden Suchhäufigkeiten der Keywords gerechtfertigt ist. Wahl der Anzeigenposition
Je nach Suchmaschine, der Mitbewerberdichte auf ein Keyword und der Auflösung des Monitors eines Nutzers variiert die Anzahl der Anzeigen, die auf einer einzigen Suchergebnisseite eingeblendet werden. Bei Google sind es derzeit z.B. maximal acht Anzeigen am rechten Rand, plus maximal drei Anzeigen im Premiumbereich oberhalb der natürlichen Suchtreffer. Da die Aufmerksamkeit, die ein Nutzer den bezahlten Sucheinträgen entgegenbringt, mit jeder tieferen Anzeigenposition um z.T. etliche Prozent abnimmt (s. Kap. 4.3.5), muss das Keyword-Gebot und die daraus resultierende Anzeigenposition mit Bedacht gewählt werden. In der Regel erhalten die obersten drei Anzeigen nicht nur die meisten Klicks, sondern werden ebenfalls – sofern diese Option ausgewählt wurde – bevorzugt auf den Websites des Content-Netzwerkes einer Suchmaschi-
248
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
ne eingeblendet.71 Hohe Klickraten sind bekanntermaßen bei Google und Yahoo! vorteilhaft, da diese den Qualitätsfaktor einer Anzeige erhöhen. Hierdurch können höhere Positionen zu geringeren Klickpreisen erreicht werden. Eine Anzeige mit besonders hohem Qualitätsfaktor wird außerdem oberhalb der natürlichen Suchergebnisse auf den bereits beschriebenen Premium-Plätzen eingeblendet und erhält hierdurch einen enormen Positionierungsvorteil (s. Abb. 4.2). Dennoch führen hohe Klickraten nicht zwangsläufig zu hohen Konversionsraten. Nach Ansicht von Mordkovich/Mordkovich72 liegt die Rate der Klicks, die zu Käufen oder anderen Konversionszielen führen, bei den tiefer positionierten Anzeigen mit geringerem Gebotspreis in der Regel über der Konversionsrate hoch positionierter Anzeigen. Obwohl dies von Branche zu Branche variiere, seien nach ihrer Erfahrung die Positionen drei bis sechs effizienter. Begründet wird dieses Phänomen anhand des Kaufzyklus: Ein Nutzer, der allgemeine Produktinformationen sucht, wird zuallererst einen Klick auf den oberen Eintrag tätigen. Sofern hier nicht genug Informationen gefunden werden, wendet sich der Nutzer dem zweiten oder dritten Suchtreffer zu. Ebenso wird ein Nutzer, der eine Suche mit dem konkreten Ziel eines Produktkaufes durchführt, in den seltensten Fällen auf dem Webangebot der ersten Anzeige den Kauf tätigen – um Preise und Versandinformationen vergleichen zu können, wird er nach dem WebsiteBesuch des ersten Anzeigenangebotes zur Ergebnisliste zurückkehren und die Kosten auch bei der zweiten und dritten Anzeige überprüfen. Bei ähnlichen Angeboten wird der Nutzer nicht auf das Angebot der ersten Anzeige zurückkehren, sondern das aktuelle Webangebot nutzen. Obwohl diese Ansicht aus logischer Sicht vertretbar ist, werden hierbei diverse Faktoren vernachlässigt. Einerseits verfolgt eine Keyword-Kampagne nicht zwangsläufig das Konversionsziel Produktkauf. Eine vergleichsweise hohe Positionierung ist daher z.B. generell vorteilhaft, wenn es um die Bereitstellung von Informationen oder die Erhöhung der Produkt- bzw. Unternehmensbekanntheit (Branding Effekte) geht. Des Weiteren entscheidet auch die Anzeigengestaltung darüber, ob der Benutzer einen Klick tätigt oder nicht – das Suchverhalten kann niemals absolut vorausgesagt werden. Wie diese Überlegungen zeigen, hängt die Effektivität einer Anzeige von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Die Effizienz unterschiedlicher Anzeigenpositionen in Bezug auf das konkrete Marketing-Ziel kann daher 71 72
Vgl. Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 38. Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 38f.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
249
erst durch den Vergleich der Leistung unterschiedlicher Positionen im Rahmen des Web-Controllings identifiziert werden. Insbesondere bei Google und Yahoo! sind jedoch hohe Positionen bei Kampagnenstart dazu geeignet, den Qualitätsfaktor der Anzeige durch hohe Klickraten bereits zu Anfang zu erhöhen und dadurch die Kampagnenkosten sukzessive zu reduzieren. Höhe des Keyword-Gebotes
Laut Stuber unterliegt der Preis, den der Klick auf eine Textanzeige kosten darf „weitestgehend dem Try&Error-Verfahren und hat in einem ersten Schritt mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun als mit harten Werten.“73 Da zu Beginn einer Kampagne keine konkreten Leistungswerte der Keywords vorliegen, müssen die Klickpreise mit Hilfe empirischer Erfahrungswerte festgelegt werden. Dennoch sind Suchmaschinen-MarketingVerantwortliche gut beraten, sich zumindest grob an den Kosten bzw. Effizienzen anderer Medien und Neukundengewinnungskanäle zu orientieren und diese Werte zunächst grob als maximale Obergrenzen für CPC, CPM bzw. CPO zu nutzen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass der bereits erwähnte crossmediale „Kategorische Imperativ“ außer Kraft gesetzt wird. In Bezug auf das jeweilige Marketing-Ziel muss die Höhe des CPC den zu erwartenden Gewinn der Kampagne rechtfertigen können: Wenn der max. CPC auf 0,50 Euro festgelegt wurde (und dies der Einfachheit halber ohne Berücksichtigung des Qualitätsfaktors auch der tatsächlich zu zahlende Klickpreis ist), die Anzeige jedoch 1.000 Klicks erhält von denen nur 10 zum Verkauf eines Produktes in Höhe von 10 Euro konvertiert wurden, ist die Höhe des max. CPC nicht gerechtfertigt. Der Werbekunde erleidet in diesem Beispiel 400 Euro Verlust, da Umsätze in Höhe von 100 Euro generiert werden und die Marketing-Kosten 500 Euro betragen. Ein wichtiger Beurteilungsfaktor für die Höhe des CPC ist also die Konversionsrate. Diese beschreibt den prozentualen Anteil der Klicks auf eine Anzeige, bei denen die Nutzer zur Konversion überführt wurden – also z.B. dem Kauf eines Produktes oder dem Abonnement des Firmen-Newsletters. Ein weiterer, weitaus schwieriger vorherzusehender Faktor liegt in dem zu erwartenden Umsatz, den die Anzeige generieren kann. Wie bereits in Kap. 4.3.3.1 erwähnt, liegen die durchschnittlichen Konversionsraten nach Auskunft unterschiedlicher Online-Marketing-Unternehmen bei einem, bzw. zwischen zwei und drei Prozent. Mit Hilfe dieser statistischen oder eigener Erfahrungswerte sowie weiteren Eckdaten wie z.B.
73
Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 102.
250
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
dem durchschnittlichen Warenkorbinhalt, der Gewinnmarge, der erwarteten Kundenhaltedauer o.ä. lässt sich ein erster hypothetischer maximaler Klickpreis errechnen (mehr Informationen hierzu auch in Kap. 6 beim Thema Controlling).74 Auch die Keyword-Advertising-Programme bieten unterstützende Möglichkeiten zur Bestimmung eines geeigneten max. CPC. Wie in Abb. 5.13. anhand von Googles Traffic Estimator zu sehen ist, erfolgt nach der Eingabe des Tagesbudgets sowie des gewünschten max. CPC der Anzeige die Ausgabe der zu erwartenden Werte in Hinsicht auf die derzeitige Konkurrenzsituation: Welcher CPC im Durchschnitt für ein Keyword zu zahlen ist und welche Position die Anzeige damit erreichen kann, sowie welche Klickrate pro Tag zu erwarten ist und wie hoch die daraus resultierenden Kosten sind.
Abb. 5.13. Ausschnitt von Googles extern zugänglichem Traffic Estimator
Die abgebildete Grafik ist insofern irreführend, da sie nicht dem im Konto eingebundenen Traffic Estimator entstammt, sondern den externen, auch ohne AdWords-Konto zugänglichen Traffic Estimator darstellt. Dieser arbeitet lediglich mit Schätzwerten, wohingegen der interne Traffic Estimator tatsächliche Werte abbildet. Auch bei Yahoo! existiert ein ähnliches Tool mit dem sich diese Werte berechnen lassen. MIVA arbeitet bekanntlich ohne Qualitätsfaktor und bietet daher ergänzend immer noch eine Funktion, welche die Höchstgebote der aktuellen Bieter auf den fraglichen Keywords anzeigt.75 Hierdurch ist eine direkte konkurrenzorientierte Bemessung der eigenen Gebotspreise möglich.
74 75
Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 102. Das Tool mit der Bezeichnung „Aktuelle Gebote“ ist im Hilfe-Bereich auswählbar: http://www.miva.com/de/content/about/help.asp.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
251
Alle genannten Möglichkeiten zur Bestimmung eines geeigneten CPCs sind mit großen Unsicherheiten (z.B. das tatsächliche Suchvolumen, Konkurrenzreaktionen, erzielbare Klickrate) behaftet und sollten daher lediglich aufgrund der fehlenden Leistungswerte zu Beginn der Kampagne angewendet werden. Ob der festgelegte Klickpreis gerechtfertigt ist oder nicht, zeigt erst eine umfangreiche Erfolgskontrolle im Rahmen des WebControllings (s. Kap. 6). Manuelles Bieten und Bid-Management-Programme
Die Preisgestaltung auf Basis des Auktionsprinzips beeinflusst sowohl die Klickpreise als auch den Handlungsaufwand: Konkurrenten können jederzeit ihre Gebotspreise ändern, so dass die Anzeigenposition theoretisch wie auch praktisch ständigen Schwankungen unterliegt. Ungewollte Positionsänderungen sind daher nur durch die kontinuierliche Kontrolle seitens des Werbekunden zu verhindern. Da das Gebotsmanagement großen Aufwand verursacht, ermöglicht insbesondere Google neben dem manuellen Bieten die Nutzung noch alternativer Gebotsoptionen. Diese vereinfachen das Handling von Anzeigenkampagnen, indem sie automatisiert die Kampagnen auf den Werbetreibenden vorgegebenen durchschnittlichen CPC, den angestrebten CPO oder maximale Klicks für ein festgelegtes Budget optimieren. Google bietet Werbetreibenden im Einzelnen folgende Gebotsotionen: • Benutzerdefiniertes Gebot in Form eines maximalen CPC-Gebotes. Diese Option ist voreingestellt und bietet den Werbetreibenden eine höchstmögliche Kostenkontrolle. • Verwendung des sog. Conversion-Optimierungstools. Hier legt der Werbetreibende einen Höchstbetrag fest, der pro Conversion gezahlt werden soll. Die eigentliche Optimierung vollzieht dann Google automatisch. • Einsatz des sog. Budget Optimizer. Hier gibt das Unternehmen ein 30Tage-Budgets vor. Google verwendet dieses bestmöglich mit der Zielsetzung der Generierung eines maximalen Klickvolumens. • Bei der Option „Bevorzugte Gebote“ definiert das Unternehmen ein durchschnittliches CPC-Gebot, welches dann durch Google eingehalten wird. Neben den suchmaschineneigenen Tools existieren zahlreiche professionelle Bid-Management-Programme von Drittanbietern. Insbesondere im Agenturumfeld finden sich viele agentureigene Lösungen. Diese ermöglichen auf Basis unterschiedlichster Kundenziele und -vorgaben eine weitaus umfangreichere und detailliertere Aussteuerung und Optimierung der Kampagnen als dies bei Google oder Yahoo! selbst der Fall ist, z.B. in
252
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
dem die Wechselwirkungen unterschiedlicher Keywords zueinander betrachtet werden, CPCs bei bestimmten Ereignissen erhöht oder reduziert werden oder die Kampagnen auf Basis von Kosten-Umsatz-Relationen angepasst werden. Alle Tools im Bereich des Bid-Managements reduzieren durch die automatische Gebotsanpassung den Handlungsaufwand einer Anzeigenkampagne. Dennoch verringert sich durch die Verwendung der automatischen Gebotstechniken auch die Kontrolle über den Gebotsprozess. Dies zeigt sich z.B. in dem von Mordkovich/Mordkovich76 beschriebenen „bidding war“. Beim „bidding war“ erhöht ein Wettbewerber sein Gebot so lange, bis der max. CPC des stärksten Konkurrenten erreicht wurde und er selbst somit die höchste Position erhält. Auch Stuber77 kritisiert Bidding-Tools, da diese durch die automatische Gebotsanpassung die Klickpreise grundsätzlich um ein Vielfaches erhöhen. Das manuelle Bieten hingegen sei jedoch auch problematisch, da u.U. übersehen werde, dass ein Konkurrent sein Gebot verringert hat und der Werbekunde somit einen unnötig hohen Gebotspreis zahlt.78 Durch die Einführung des Qualitätsfaktors bei Google und Yahoo! kann diese Problematik weitestgehend reduziert werden: Je höher der Qualitätsfaktor einer Anzeige ist, desto geringer ist der Klickpreis für die Keywords. Durch die Berücksichtigung des Qualitätsfaktors erhöhen sich die Klickpreise daher nicht im gleichen Maße wie bei den anderen Keyword-Programmen, die den Qualitätsfaktor nicht berücksichtigen. Da jedoch der Qualitätsfaktor der Konkurrenten nicht bekannt ist, ist das Gebotsmanagement nach wie vor der komplexeste Bereich des KeywordAdvertisings. Das Kampagnen- und Gebotsmanagement sollte daher ausschließlich durch fachkundige Mitarbeiter bzw. durch eine darauf spezialisierte Agentur erfolgen. 5.3.2.6 Kontoverwaltung
Die Kontoverwaltung bei Google gleicht dem in Abb. 5.14. dargestellten Beispiel. Der Werbekunde erhält hier den Überblick über alle Kampagnen und die jeweiligen Keywords. Zu jedem Keyword werden folgenden Werte ausgegeben:
76 77 78
Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 37f. Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 90. Erschwerend kommt hinzu, dass z.B. bei Google und Yahoo! die Einsicht der Konkurrenzgebote nicht möglich ist und nur die resultierende Anzeigenposition bezüglich des Gebotspreises angezeigt wird.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
• • • • • • •
253
der derzeit festgelegte max. CPC, die mit diesem Keyword erreichten Klicks der Anzeige, die Anzahl der Einblendungen, die aus Klicks und Impressions resultierende CTR, den durchschnittlich zu zahlenden CPC, die aus den Klicks resultierenden Kosten und die durchschnittlich mit diesem Keyword erreichte Anzeigenposition im ausgewählten Zeitraum.
Zwar variieren die Benutzeroberflächen je nach Anbieter, von der gebotenen Funktionalität sind sich die Programme jedoch ähnlich. Über diese Oberflächen nimmt der Werbekunde alle Änderungen an Kampagnen, Keywords, Geboten, Landing Pages und Klickpreisen vor.
Abb. 5.14. Kontoverwaltung bei Google
Bei Google und Yahoo! ist der Anzeigenkunde nicht auf diese Benutzeroberfläche angewiesen, da ebenfalls eine API angeboten wird. Eine API (Application Programming Interface) ist eine Programmschnittstelle, die es ermöglicht, alle Programmfunktionalitäten über eine selbstständig programmierte Umgebung zu nutzen. So kann die Kampagnenverwaltung beispielsweise mit dem Lagersystem synchronisiert werden: Die Anzeige wird automatisch deaktiviert, wenn der beworbene Artikel nicht mehr verfügbar ist. Ebenso haben z.B. SEM-Agenturen durch diese Schnittstelle die
254
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Möglichkeit, mehrere Accounts in einem Konto zu verwalten und den Kunden erweiterte Controlling-Möglichkeiten anzubieten.79
5.3.3 Keyword-Advertising mit Contextual Ads Keyword-Anzeigen können nicht nur auf SERPs von Suchmaschinen eingeblendet werden, sondern ebenfalls auf den Content-Seiten des PartnerNetzwerkes der jeweiligen Programmanbieter (s. Kap. 4.3.3.2). Die Teilnahme an diesen Affiliate-Programmen ist sowohl bei Google als auch bei Yahoo! standardmäßig aktiviert, so dass alle erstellten Anzeigen ebenfalls im Partner-Netzwerk ausgeliefert werden. Diese Option kann jedoch vom Werbekunden jederzeit deaktiviert werden. 5.3.3.1 Unterschiede zu Keyword-Anzeigen im Such-Netzwerk
Im Gegensatz zu den Keyword-Anzeigen im Suchnetzwerk wird die Schaltung der Anzeigen auf Content-Seiten nicht aufgrund eines einzelnen im Inhalt der Seite vorkommenden Keywords der Keyword-Liste ausgelöst. Stattdessen erfolgt die Anzeigenschaltung im Content-Netzwerk nur dann, wenn alle Keywords einer Anzeigengruppe überwiegend mit dem thematischen Inhalt einer Content-Seite übereinstimmen. Dadurch wird zwar einerseits die Kontrolle der Werbekunden über die Anzeigenschaltung reduziert, andererseits kann dies jedoch auch positiv betrachtet werden, da die Schaltung nicht allein von einzelnen Keywords abhängig ist. Ein weiterer Unterschied zu den im Such-Netzwerk geschalteten Keyword-Anzeigen liegt in den entstehenden Kosten. Die Anzeigen werden ebenfalls auf Basis des PPC-Verfahrens abgerechnet, die Klickpreise für das Content-Netzwerk sind allerdings meist günstiger: Programmanbieter können intern die Leistungswerte einer Content-Seite für alle Werbekunden nachverfolgen und somit berechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit einer Konversion ist. Bei geringer Konversionswahrscheinlichkeit einer Content-Seite werden die Klickpreise daher automatisch reduziert, damit sich der Einsatz von Contextual Ads für Werbekunden hinreichend rentabel gestaltet.
79
Vgl. Alby, Tom/Karzauninkat, Stefan: Suchmaschinenoptimierung, 2007, S. 130.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
255
5.3.3.2 Gestaltung von Contextual Ads
Obwohl die Programmanbieter standardmäßig die Anzeigen des SuchNetzwerkes auch im Content-Netzwerk einsetzen, ist es in Abhängigkeit vom Marketing-Ziel oftmals sinnvoll, diese Einsatzbereiche zu unterscheiden und separate Anzeigen zu erstellen. Wie bereits erläutert wurde, befinden sich die Nutzer auf inhaltlich orientierten Seiten nicht im Such- sondern im Surfmodus, weshalb die Klickraten und auch die Konversionsraten erfahrungsgemäß eher gering sind (s. Kap. 4.3.3.2). Es ist also wichtig zu berücksichtigen, dass Contextual Ads ein anderes Ziel verfolgen als Keyword-Anzeigen im Such-Netzwerk – sie müssen durch ihre Gestaltung das Interesse für das beworbene Angebot wecken, anstatt sich auf Konversionen zu fokussieren. So sind z.B. Anzeigen, die sich an der Kaufphase orientieren und sehr präzise Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen bereitstellen, für den Einsatz im Content-Netzwerk eher nicht geeignet. Daher sollten sowohl die Landing Page als auch die Anzeigenbeschreibung der Contextual Ads darauf ausgerichtet werden, dass Interesse der Nutzer für das Angebot nachhaltig zu wecken. Je interessanter und informativer das Angebot erscheint, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Nutzer sich zu einem späteren Zeitpunkt an das Angebot erinnert und zum Kunden konvertiert. 5.3.3.3 Auswahl der Partner-Seiten
Die Contextual Ads werden generell auf allen thematisch geeigneten Partnerseiten der Programmanbieter geschaltet. Der Werbekunde kann somit nicht bestimmen, an welche Websites die Anzeigen ausgeliefert werden. Dennoch ist es möglich, bestimmte Seiten von der Einblendung auszuschließen. Dies ist z.B. sinnvoll wenn die Anzeige nicht zum Inhalt einer Seite passt oder wenn das Umfeld insgesamt ungeeignet erscheint. Eine Identifikation ungeeigneter Seiten ist jedoch oft schwierig, da viele Keyword-Advertising-Programme nur die Seiten ausweisen, von denen ein Klick auf die Anzeige erfolgte und nicht alle Seiten, auf denen die Anzeige geschaltet wurde. Aufgrund der massiven Kritik der Werbetreibenden bietet Google mittlerweile die Möglichkeit, alle Websites, auf denen die Anzeigen ausgeliefert wurden sowie die dort ggf. generierten Klicks über den Bericht zur Anzeigenplatzierung einzusehen. In der Kontoübersicht hingegen ist ausschließlich die Anzahl erfolgter Klicks zu sehen. Eine Möglichkeit die Anzeigen lediglich auf selbst ausgewählten Websites zu schalten, bietet Google mit der „Website-bezogenen Werbung“. Die auswählbaren Websites beschränken sich ebenfalls auf die Seiten der im
256
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Content-Netzwerk vorhandenen Werbepartner. Der Unterschied zu den Contextual Ads liegt jedoch einerseits darin, dass die Anzeige völlig unabhängig von Keywords geschaltet und erstellt wird und andererseits, dass hierbei alternativ auch auf Basis des Pay per View-Verfahrens (PPV), also pro Einblendung und nicht ausschließlich pro Klick abgerechnet werden kann. Außerdem wird hierbei in der Kontoübersicht standardmäßig die Klick-Statistik der einzelnen, zur Schaltung der Anzeigen ausgewählten Websites angezeigt. Da die Effizienz von Contextual Ads von Branche zu Branche, von Content-Seite zu Content-Seite und von Anzeige zu Anzeige variiert, sollte neben der Anzeigeneffizienz auch die Rentabilität der einzelnen Partnerseiten im Rahmen des Web-Controllings analysiert werden. So ist es möglich, ineffiziente Content-Seiten zu identifizieren und von der Einblendung auszuschließen.
5.3.4 Gestaltung der Zielseiten Der Klick auf eine Keyword-Anzeige führt den Nutzer auf die vom Werbekunden festgelegte Zielseite, die so genannte Landing Page. Während die Anzeige die Aufgabe hat, durch ansprechende Formulierung einen ersten Kundendialog zu initiieren, das Nutzer-Interesse zu wecken und zu einem Klick zu animieren, stellt die Landing Page die „Brücke“ zwischen Werbung und dem verfolgten Marketing-Ziel dar80: Sie muss das in der Anzeige beworbene Angebot inhaltlich erfüllen und – falls das MarketingZiel der Anzeige mit einer konkreten Nutzerhandlung auf der Website wie z.B. dem Verkauf eines Produktes o.ä. verbunden ist – dem Interessenten die Durchführung dieser Handlung ermöglichen bzw. erleichtern. Die Landing Page ist somit die Stellgröße einer Anzeigenkampagne, die den größten Einfluss auf die Konversionsrate einer Anzeige hat. Außerdem hat die Relevanz und Qualität der Landing Page seit neustem, wie bereits erwähnt wurde, z.B. bei Google einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Klickpreis, was eine passende Auswahl der Landing Pages auch in Hinsicht auf das Kampagnen-Budget erfordert.81 In vielen Fällen verlinken Unternehmen die Anzeige aus Unwissenheit mit der Startseite des Unternehmens-Auftrittes oder einem anderen Dokument, das nur geringen Bezug zum beworbenen Angebot aufweist. Dies führt je80
81
Vgl. Wilson, Dr. Ralph F.: Landing-Page, 2002, http://www.ecin.de/marketing/w-landing/. Siehe auch https://adwords.google.de/support/bin/topic.py?topic=9356.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
257
doch dazu, dass der Nutzer die aufgrund des Anzeigentextes erwarteten Informationen erst suchen muss oder dass der Nutzer die Website wegen irrelevanter Inhalte sofort verlässt (s. Tabelle 5.4.). Für den Werbekunden entstehen somit Kosten für Klicks, die in den wenigsten Fällen zu einer Konversion führen. Um unnötige Kosten zu verhindern und somit die Effizienz der Kampagne zu erhöhen, muss die Landing Page das beworbene Anzeigenangebot aufgreifen. Tabelle 5.4. „Wie Besucher Landing Pages beurteilen“ – Ergebnisse einer Studie zu Landing Page-Gestaltung bei Google Adwords82 (Zustimmung der befragten User in Prozentangabe) Marktführer
Kleinere Unternehmen
Werden die gesuchten Produkte angezeigt?
54%
23%
Sind die Informationen ausreichend?
73%
55%
Vermittelt die Zielseite die Kompetenz des
50%
41%
Anbieters?
Wie bereits in Kap. 4.4 dargestellt wurde, entscheidet das Marketing-Ziel darüber, mit welcher Art von Zielseite eine Anzeige verlinkt wird. Wenn die Anzeige beispielsweise zur Bekanntheitssteigerung eines bestimmten Produktes eingesetzt wird, dann sollte die Detailseite dieses Produktes als Landing Page verwendet werden (sofern diese ausreichend umfangreiche Informationen bereitstellt). Da das Anzeigenangebot nicht immer über eine bereits bestehende Website abgedeckt werden kann, ist es oftmals erforderlich, die Landing Page neu zu entwerfen und auf das beworbene Angebot abzustimmen. Generell ist bei der Zielseite darauf zu achten, dass sich diese auf ein einziges Hauptziel konzentriert und konsequent jedes einzelne Element auf dieses Ziel ausgerichtet ist: Wenn z.B. mit dem Anzeigenangebot ein direkter Verkauf angestrebt wird, dann muss der Nutzer nicht nur durch eine ansprechende Formulierung zum Kauf motiviert werden, sondern zusätzlich auch weitere Informationen bezüglich Produkteigenschaften, Preis, Versandbedingungen usw. erhalten. Diese müssen nicht zwangsläufig alle auf der Landing Page selbst angegeben werden, sondern können auch durch integrierte Links zu anderen Seiten erreichbar sein. 82
Vgl. Internet WORLD BUSINESS 06/08 vom 17.03.2008, S. 1.
258
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Wichtig ist jedoch, dass die Landing Page so einfach und klar strukturiert ist, dass der Nutzer ohne Umwege alle benötigten Informationen zu dem beworbenen Angebot erreichen kann und die relevanten Informationen auf den ersten Blick erfasst werden können. Ein Beispiel für eine auf das Anzeigenangebot abgestimmte Landing Page zeigt Abb. 5.15. Zu der beispielhaften Suchanfrage „Weber Kugelgrill“ erscheint die Anzeige des Weststyle-Stores, die mit dem Titel „Weber Kugelgrill“ und dem Beschreibungstext „Portofrei bestellen. Weber Kugelgrill Komplettprogramm!“ wirbt. Nach dem Klick wird der Benutzer auf die dargestellte, klar strukturierte Seite geleitet. Diese Landing Page beinhaltet nicht nur eine Übersicht zu dem bereits in der Anzeige beworbenen Komplett-Programm, sondern verlinkt über die einzelnen Produktfotos zu den jeweiligen Produktdetailseiten. Neben der erneuten Erwähnung der portofreien Lieferung weckt der Store zusätzlich das Vertrauen der Nutzer, indem zertifizierte Prüfsiegel die sichere Abwicklung eines Produktkaufes versichern. Wie entscheidend die Gestaltung einer Landing Page für die Konversionsrate der Anzeige ist, zeigte eine zu Beginn 2005 durchgeführte Studie von TheLadder.com83: Durch die Erstellung zweier identischer Anzeigen wurden die Konversionsraten unterschiedlich gestalteter Landing Pages getestet. Das Ziel dieser Anzeige war die Gewinnung von Neukunden, weshalb die Seiten Eingabeformulare für Adressdaten beinhalteten. Obwohl sich die Seiten nicht inhaltlich, sondern lediglich in der Gestaltung unterschieden, konnte Landing Page A eine Konversionsrate von 3,5% erreichen, während Landing Page B die Konversionsrate mit 6,5% fast verdoppelte.84 Dieses Beispiel zeigt, dass die Effizienz der Kampagne durch die Optimierung der Landing Page um ein Vielfaches erhöht werden kann. Um unterschiedliche Landing Pages zu testen, werden im Rahmen eines so genannten A/B-Testes zwei identische Anzeigen mit unterschiedlichen Landing Pages konzipiert, die sich z.B. in einigen Wörtern oder dem Layout unterscheiden. Mit Hilfe der im Web-Controlling ausgewiesenen Konversionsraten kann nach einiger Zeit die Leistung der Zielseiten miteinander direkt verglichen werden. Die weniger effiziente Landing Page wird daraufhin verworfen, die andere Landing Page hingegen kann wiederum einem erneuten A/B-Test unterzogen werden.
83
84
Douzet, Alexandre: PPC, o.J., S. 7, cdn.theladders.net/static/doc/douzet_modeling_ppc_paradigm.pdf. Die getesteten Landing Pages sind in Anhang II abgebildet.
5.3 Maßnahmenkatalog Search-Engine-Marketing (SEM)
Abb. 5.15. Ansicht einer Landing Page
259
260
5 Operative Durchführung des Suchmaschinen-Marketings
Durch diese Technik kann sukzessive die Effizienz einer Landing Page nachhaltig optimiert werden. Bei der praktischen Durchführung eines A/BTests sollte strengstens darauf geachtet werden, dass zeitgleich lediglich immer nur ein Parameter variiert wird, damit im Rahmen des Controllings die unterschiedlichen Leistungswerte verursachungsgerecht dem variierten Parameter zugeordnet werden können.85
85
A/B-Tests sind beispielsweise mit dem Google Website Optimizer möglich, der auch multivariate Tests ermöglicht. Mehr Informationen unter https://adwords.google.de/support/bin/topic.py?topic=10808.
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Die Erfolgskontrolle und -steuerung von Online-Marketing-Aktivitäten wird als Web-Controlling bezeichnet. Im Mittelpunkt steht das Ziel, durch die Sammlung und Auswertung von Kunden- und Nutzungsdaten die Leistungswerte der Maßnahmen zu ermitteln und für deren Optimierung zu nutzen.1 Aufgrund der technischen Basis des WWW, auf der die Kampagnen aufgesetzt werden, können diese Daten nahezu in Echtzeit gewonnen und analysiert werden. Die Ergebnisse der Analyse stellen jedoch keine Erkenntnisse für sich dar, sondern gewinnen diese erst in Bezug auf die Marketing-Ziele des Unternehmens.2 Daher erfolgt im Web-Controlling ein IST/SOLL-Abgleich, der den Zielerreichungsgrad mit konkreten Zahlen belegt. Durch die Auswertung der gewonnenen Kunden- und Nutzungsdaten können die Schwachstellen der Anzeigen-Kampagnen sowie der Website erkannt werden und geben somit Aufschluss über Optimierungsmaßnahmen, durch die der Zielerreichungsgrad erhöht werden kann.
6.1 Erfolgswerte einer Online-Kampagne Jedes Unternehmen verfolgt mit Online-Marketing-Maßnahmen unterschiedliche Ziele (s. Kap. 4.2). So kann z.B. ein Ziel der Bannerwerbung die Erhöhung des Traffics auf einer Website sein. Ohne Berücksichtigung der entstandenen Kosten kann der quantitative Erfolg der Kampagne hierbei sehr einfach über die Click-Through-Rate berechnet werden, welche die Anzahl der Klicks auf das Banner in Bezug zur Anzahl der Bannerein-
1
2
Vgl. Eisinger, Thomas/Rabe, Lars/Thomas, Wolfgang: Performance Marketing, 2006, S. 193. Vgl. Reese, Frank: Web-Analytics-System, 2005, http://www.ecin.de/marketing/web-analytics-2/.
262
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
blendungen darstellt. In der Regel ist das Ziel von SuchmaschinenMarketing jedoch mit konkreten Nutzerhandlungen auf der Website verbunden, z.B. dem Kauf eines Produktes oder der Bestellung des FirmenNewsletters. Daher stellt die Konversionsrate einen wichtigen Leistungswert der Suchmaschinen-Marketing-Maßnahmen dar. Diese zeigt auf, wie viele der über die Kampagne auf die Website geleiteten Besucher die als Konversions-Ziel der Kampagne definierte Nutzeraktion durchgeführt haben. Um die Wirksamkeit der Suchmaschinen-Marketing-Maßnahmen miteinander vergleichen zu können, sollte die Berechnung der Konversionsraten für jedes Werbemittel einzeln vorgenommen werden. So geben z.B. die Konversionsraten einzelner Textanzeigen Aufschluss darüber, welche dieser Anzeigen in Bezug auf das Marketing-Ziel mehr Nutzer zur definierten Nutzeraktion geführt hat. Die Konversionsrate als einziger Leistungswert gibt jedoch nicht zwangsläufig Auskunft über die Effizienz der Kampagne. So kann es beispielsweise vorkommen, dass über zwei Kampagnen jeweils 100 Klicks auf Basis des gleichen Gebotspreises getätigt wurden. Das Ziel beider Kampagnen ist die Umsatz-Steigerung des Online-Shops. Die Klicks aus Kampagne A resultieren in zehn Verkäufen (Konversionsrate = 10%), Kampagne B hingegen führt nur zu einem Kauf (Konversionsrate = 1%). Da die Klickpreise beider Kampagnen in diesem Beispiel gleich sind, scheint Kampagne A aufgrund der höheren Konversionsrate effizienter zu sein. Wenn jedoch in Kampagne A jeweils Käufe in Höhe von 10 Euro vorgenommen wurden, der eine Kauf in Kampagne B jedoch 200 Euro Umsatz generiert hat, dann ergeben sich Umsätze in Höhe von 100 Euro für Kampagne A und 200 Euro für Kampagne B. Abzüglich der Kosten für 100 Klicks – die aufgrund der Einfachheit halber in diesem Beispiel identisch sind – ist der erzielte Gewinn von Kampagne B höher. Dieses simple Beispiel verdeutlicht, dass in Abhängigkeit zum verfolgten Ziel ein reiner Vergleich der Konversionsraten zur Bewertung des Kampagnenerfolgs nicht immer ausreicht. Es muss ebenfalls der Return on Investment (ROI) betrachtet werden, da dieser aufzeigt, wie viel Prozent des investierten Marketing-Budgets als Gewinne in das Unternehmen zurückgeführt werden konnten. Geringe Ungenauigkeiten lassen sich jedoch nicht verhindern, da erfolgte Offline-Nachkäufe ohne Befragung der Käufer nicht auf eine Online-Werbemaßnahme zurückzuführen sind. Mathematisch berechnet sich der ROI durch die Relation der erzielten Gewinne zu den entstandenen Kosten:
6.1 Erfolgswerte einer Online-Kampagne
263
ROI = Erzielter Gewinn/Kosten einer Marketing-Kampagne Beispiel: Der CPC einer Keyword-Kampagne liegt bei einem Euro. Über 1.000 Klicks konnten Umsätze von 1.200 Euro generiert werden. Somit ergeben sich für die Klicks Marketing-Kosten von 1.000 Euro. Die erzielten Gewinne werden durch die Subtraktion der Marketing-Kosten vom Umsatz berechnet: 1.200 Euro – 1.000 Euro = 200 Euro Der ROI ergibt sich durch die Berechnung der Relation: ROI = 200 Euro/1.000 Euro = 20% Somit konnten 20% der Investitionen als Gewinne in das Unternehmen zurückgeführt werden. Mit Hilfe eines umfangreichen Web-Controllings können diese wirtschaftlichen Leistungswerte von Online-Marketing-Maßnahmen berechnet werden. Neben der wirtschaftlichen Güte der Maßnahmen werden zudem über die Sammlung von Kunden- und Nutzungsdaten weitere Messgrößen erfasst. So geben quantitative Messgrößen z.B. Aufschluss über die Anzahl der Besucher auf einem einzelnen Dokument der Website, die Verteilung der Besucherzahlen über den Tag oder die Dokumente, über die ein Besucher in das Webangebot ein- bzw. ausgestiegen ist. Qualitative Messgrößen hingegen geben Einblick über welche Keywords ein Nutzer auf das Webangebot geführt wurde, von welchen Seiten der Nutzer kam oder wie der Nutzer durch das Webangebot navigiert ist.3 Diese Messgrößen liefern wichtige Erkenntnisse, die sowohl für die Optimierung der Anzeigenkampagnen des Keyword-Advertisings als auch der Website selbst bezüglich Inhalten und Sitestruktur genutzt werden sollten. Wichtige Basismessgrößen sowie relevante wirtschaftliche Kennzahlen einer SuchmaschinenMarketing-Kampagne sind in Tabelle 6.1. zusammengefasst.
3
Vgl. Eisinger, Thomas/Rabe, Lars/Thomas, Wolfgang: Performance Marketing, 2005, S. 198.
264
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Tabelle 6.1. Relevante Kennzahlen einer Suchmaschinen-Marketing-Kampagne Basismessgrößen
Definition
AdImpressions
Anzahl der Einblendungen eines Werbemittels
AdClicks
Erfolgte Klicks auf ein Werbemittel
CTR (Click-Through-Rate)
Prozentualer Anteil der AdClicks an den AdImpressions (Relation der Klicks in Bezug auf Einblendungen) CTR = (AdClicks/AdImpressions) * 100
Leads
Anzahl der durch ein Werbemittel entstandenen, qualifizierten Kundenkontakte (Newsletter-Bestellungen, Kontaktaufnahmen …)
Sales
Anzahl der durch ein Werbemittel entstandenen Verkäufe
Wirtschaftliche Kennzahlen
Definition
Cost per Click (CPC)
Kosten pro Klick
Conversion Rate (CR)
Prozentualer Anteil der vom Unternehmen gewünschten Nutzerhandlung in Bezug zu den AdClicks CR = (Konversionen/AdClicks) * 100
Cost per Lead (CPL)
Kosten pro qualifizierten Kundenkontakt CPL= (CPC * AdClicks)/Leads
Cost per Order (CPO)
Kosten pro Order CPO = (CPC * AdClicks)/Sales
Return on Investment (ROI)
Relation der erzielten Gewinne zu den entstandenen Kosten der Werbemaßnahme ROI = (Umsätze – (CPC * AdClicks))/ (CPC * AdClicks)
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung
265
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung Zur Messung der im letzten Kapitel genannten Erfolgswerte existieren verschiedene Controlling-Instrumente, die sich in unterschiedlichem Maße zur Beurteilung der qualitativen, quantitativen und wirtschaftlichen Messgrößen eignen und je nach Zielsetzung und Budget eingesetzt werden können.
6.2.1 Logfile-Analyse Webserver zeichnen jede an sie gestellte Anfrage in so genannten Logfiles auf. Somit existiert zu jeder Website ein Logfile, der dem WebsiteBetreiber Informationen über die Interaktionen eines Users mit der Website bereitstellt und über den sich statistische Werte bezüglich der Nutzung der Website erschließen lassen. Die folgenden Zeilen stellen ein typisches Beispiel für einen Logfile-Eintrag dar: 123.123.123.1 – – [16/Mar/2006 08:04:22 +0200] „GET /index.html HTTP/1.1“ 200 17400 „http://www.beispieldomain.de/links.html“ „Mozilla/5.0 (X11; U; Linux i686; de-DE;rv:1.7.5) Von links nach rechts liefert dieser Logfile-Eintrag folgende Informationen: • Die IP-Adresse des Rechners, von dem die Anfrage ausging • Datum und Uhrzeit der Anfrage • Welche Datei angefordert wurde sowie das verwendete Übertragungsprotokoll • Den Statuscode4 den der Server zurückgab • Die Anzahl der Bytes, die an den anfragenden Rechner gesendet wurden • Der Referer, d.h. die Datei von der die Anfrage ursprünglich ausging bzw. die URL, von der der User auf diese Seite gelangt ist • Die Software, mit der die Anfrage ausgeführt wurde
4
Der Statuscode „200“ zeigt z.B. an dass die Datei erfolgreich übertragen werden konnte. Auf alle möglichen Statuscodes kann im Rahmen dieses Buches jedoch nicht eingegangen werden.
266
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Wie dieses Beispiel zeigt, enthalten Logfiles eine Vielzahl nützlicher Informationen. So gibt beispielsweise der Referer Aufschluss darüber, ob ein User über eine Suchmaschine auf das Dokument gelangt ist und welche Suchanfrage in diesem Fall verwendet wurde. Da ein Logfile jedoch alle Anfragen chronologisch aufzeichnet, wird der Bezug der Einträge zueinander nicht dargestellt. Erst über eine umfangreiche Analyse kann der gesamte Informationsgehalt der Einträge erkannt werden. Einige Beispiele: Der Weg eines Nutzers auf der Homepage kann nur nachvollzogen werden, indem alle Einträge mit der gleichen IP-Adresse gesucht und die abgefragten Dateien chronologisch sortiert werden. Allerdings kann eine IP-Adresse auch von mehreren Nutzern verwendet werden, wie es z.B. in Unternehmen durch die Verwendung von ProxyServern häufig der Fall ist. Ebenso verfügt jeder Browser über einen Cache, in dem bereits besuchte Websites zwischengespeichert werden, damit die Website beim nächsten Besuch schneller geladen werden kann. So werden wiederholte Zugriffe auf Websites nicht verzeichnet, da keine erneute Anfrage an den Server erfolgt. Weiterhin kann über eine Berechnung der Differenzen der einzelnen Uhrzeiten die Verweildauer auf einem Dokument festgestellt werden. Da der Nutzer jedoch nicht zwangsläufig die ganze Zeit vor dem Rechner gesessen haben muss während die Seite im Browser geöffnet war, ist dieser Wert nur als Anhaltspunkt zu betrachten. Wie diese kurzen Beispiele zeigen, liefert eine umfangreiche LogfileAnalyse zwar eine Vielzahl relevanter Informationen, aufgrund vieler externer Faktoren sind diese aber nicht sehr präzise und daher nicht als absolut zuverlässig einzustufen. Eine manuelle Analyse der Logfile-Einträge ist sehr aufwendig, kann aber trotz ungenauer Ergebnisse Aufschluss über wichtige Faktoren bieten wie z.B. • die Anzahl der Nutzer, die täglich über Suchmaschinen auf das Webangebot geleitet werden, • auf welchen Seiten der Einstieg in das Webangebot erfolgt, • von welchen Websites die meisten Nutzer auf das Angebot geführt wurden, • welche Robots von Suchmaschinen wann die Website besucht haben, • mit welchen Keywords die meisten Benutzer auf das Webangebot geführt wurden, • wie die Besucher über die Seite navigiert sind, • welche Seite die meisten Besuchsabbrüche verzeichnet, • ob ein User das Webangebot mehrmals besuchte u.a.m.
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung
267
Die Betreiber mancher Webserver verbieten jedoch den direkten Zugriff auf die Logfiles, der für eine Analyse nötig ist. Ebenso stellen einige Anbieter von Webspace ihren Kunden bereits visuell aufbereitete Statistiken der Logfiles zur Verfügung. Da diese Statistiken meist nur einen Teil aller möglichen Informationen beinhalten, erlauben sie nur einen oberflächlichen Eindruck. Daher sollte – wenn dies möglich ist – eine umfangreiche manuelle Analyse vorgenommen werden oder – wenn dies nicht möglich ist – auf externe Analyse-Programme zurückgegriffen werden.5 Im Web existiert eine Vielzahl kostenloser sowie kommerzieller Tools, die eine Analyse in unterschiedlichem Umfang automatisch durchführen.6
6.2.2 Standard-Berichte der Pay per Click-Programme In den Keyword-Advertising-Programmen sind Analyse-Tools integriert, die dem Werbetreibenden kostenlose Standard-Berichte zu den einzelnen Anzeigen-Kampagnen zur Verfügung stellen. So existieren beispielsweise bei Google Standardberichte zu den Keywords, Anzeigentexten, Ziel-Urls, Kampagnen, Anzeigengruppen und dem Gesamtkonto, die sowohl visuell als auch numerisch ausgegeben werden können. Je nach Berichtsart stehen z.B. folgende Statistiken zur Verfügung: • „Klicks“: Anzahl der Klicks • „Impressionen“: Anzahl der Einblendungen (AdImpressions) • „Click-Through-Rate (CTR)“: Prozentualer Anteil der Klicks bezogen auf die Anzahl der Einblendungen • „Durchschnittlicher Cost-per-Click (CPC)“: Da der tatsächlich gezahlte Preis aufgrund der Korrektur des Gebotsmanagement-Systems teilweise unter dem festgelegten Maximal-Gebot liegt, wird hier der tatsächlich gezahlte Durchschnittwert ausgewiesen • „Kosten“: Angefallene Kosten der aktuellen Abrechnungsperiode bis zum Abfragezeitpunkt • „Durchschnittliche Position der Anzeige“: Durchschnittlicher Anzeigenrang im gewählten Zeitraum
5
6
Vgl. Alby, Tom/Karzauninkat, Stefan: Suchmaschinenoptimierung, 2007, S. 147ff. Eine Liste von Logfile-Analyse-Programmen findet sich beispielsweise bei Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Logfile-Analyse.
268
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Diese quantitativen Werte haben den Nachteil, dass sie dem Werbetreibenden keine Auskunft über die qualitative und wirtschaftliche Leistung der Anzeigenkampagnen geben. So ist eine hohe Klickrate nur dann als positiv zu bewerten, wenn diese auch zu einer hohen Konversionsrate bzw. einem hohen ROI führt. Wenn das Ziel der Anzeige z.B. die Steigerung des Abverkaufs eines bestimmten Produktes ist, 1000 Klicks auf die Anzeige getätigt werden aber kein Klick zum Verkauf führt, dann liegt die Konversionsrate bei 0%. Bezogen auf das Marketing-Ziel ist die Anzeige somit nicht effizient. Ein aussagekräftiger Leistungsvergleich der Anzeigen ist über die Standardberichte nur eingeschränkt möglich. Einen deutlich gesteigerten Einblick können Online-Marketing Verantwortliche daher nur mit Hilfe professioneller Web-Controlling-Software gewinnen.
6.2.3 Web-Controlling mit spezieller Tracking-Software Eine weitere Möglichkeit, die Leistungswerte von Online-Kampagnen zu erfassen und analysieren, bietet spezielle Tracking-Software. Im Gegensatz zu den bereits erläuterten Verfahren werden hierbei technische Änderungen an der Website vorgenommen, die aufgrund der verschiedenen Tracking-Technologien der Anbieter variieren. So müssen entweder alle Dokumente des Webangebotes um ein zusätzliches Stück HTML-Code ergänzt werden oder eine spezielle Tracking-URL an die URL aller Dokumente angehängt werden. Durch diese technischen Ergänzungen kann jede Handlung der Besucher, die durch eine Online-Kampagne auf die Website geführt wurden, aufgezeichnet werden. Diese Methode ist daher auch als Conversion-Tracking bekannt und bietet den Vorteil, dass die erfassten Kunden- und Nutzungsdaten im Gegensatz zur Logfile-Analyse sehr präzise und einfach zu analysieren sind.
6.2.3.1 Conversion-Tracking mit Keyword-Advertising-Programmen
Neben diversen kostenpflichtigen Tools von Drittanbietern existieren sowohl bei Google, als auch bei Yahoo! und MIVA kostenlose TrackingTools, die den Keyword-Advertising betreibenden Werbekunden zur Verfügung stehen. So ist das Tool Analytics bei Google z.B. bereits in das AdWords-Programm integriert, muss jedoch erst aktiviert werden.7 Nach
7
Vgl. Ledford, J., Tyler, M.: Google Analytics 2.0, 2007, S. 45ff.
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung
269
der Aktivierung kann der Konversionstyp wie ein Verkauf, eine Anfrage, eine Newsletter-Anmeldung, ein Seitenaufruf o.ä. vom Werbekunden selbst festgelegt werden. Daraufhin wird dem Werbekunden der benötigte HTML-Code zugesendet und die ausgewiesenen Messgrößen der Berichte und Statistiken an dieses Ziel angepasst. Im Gegensatz zu den Berichten der Drittanbieter-Software stehen die Werte jedoch nicht in Echtzeit zur Verfügung, da die Aktualisierung der Berichtsstatistiken bei Google bis zu 24 Stunden benötigen kann. Um eine eher qualitative Einschätzung der gewonnenen Daten zu ermöglichen bietet Google Analytics seit Anfang 2008 auch die Möglichkeit eines branchenbezogenen Benchmarkings in Form eines Beta-Tests an. Dabei lassen sich die eigenen Leistungswerte anonym mit den Leistungswerten anderer Mitbewerber vergleichen. Während bei Google und Yahoo! ein Stück HTML-Code in die Website eingefügt werden muss, arbeitet MIVA mit Tracking-URLs, die an die URL eines Dokumentes angehängt werden. Für Werbekunden, die PPCKampagnen bei mehreren Dienstleistern betreiben, haben diese Methoden den Nachteil, dass für jeden Anbieter unterschiedliche Codes in die Website integriert werden müssen. Um diesen Arbeitsaufwand zu verhindern, ermöglicht Google ein so genanntes „channel-übergreifendes Tracking“, bei dem auch die Online-Marketing-Aktivitäten anderer Dienstleister in die Statistiken integriert werden. Hierbei wird wie auch bei MIVA an jede URL der Website eine Tracking-URL angehängt. Allerdings ist diese an alle weiteren Kampagnen des Werbekunden angepasst, so dass zusätzlich die Konversionen anderer Werbemitteltypen wie Banner- oder EmailKampagnen in den Statistiken bei Google ausgewiesen werden. Die Conversion-Tracking-Tools der Keyword-Advertising-Programme weisen jedoch einige Einschränkungen auf. Im Allgemeinen stehen Internet-User der Aufzeichnung ihrer Handlungen im Web sehr kritisch gegenüber, da sie dies als Eingriff in die Privatsphäre betrachten. Googles Conversion-Tracking wird auf der Website selbst durch ein kleines Informationsfenster angezeigt und auch Tracking-URLs sind für jeden Nutzer sichtbar. Daher werden u.U. die geplanten Handlungen vom Nutzer abgebrochen. Weitere Ungenauigkeiten entstehen durch die Unterdrückung der Informationen, die für das Tracking nötig sind. Ein Beispiel
270
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
hierfür ist die Cookie-Technik8, die von allen Conversion-Tracking-Tools der PPC-Programme genutzt wird, um wiederholte Besuche eines Nutzers zu erkennen. Da der Nutzer Cookies unterdrücken kann, werden die Ergebnisse u.U. verfälscht. So wird z.B. ein wiederholter Klick fälschlicherweise auf zwei Besucher zurückgeführt. Des Weiteren wird je nach Keyword-Advertising-Programm nur ausgewiesen, aufgrund welches Keywords die Anzeige eingeblendet wurde und nicht, welche Suchanfrage eines Nutzers tatsächlich zum Klick geführt hat. Wird beispielsweise eine Anzeige zu dem Begriff „Urlaub“ gebucht, so wird die Anzahl der Einblendungen und Klicks der Anzeige auch für die Suchanfrage „Urlaub buchen“ hochgezählt. Der Werbetreibende kann somit nicht nachvollziehen, welche konkreten Suchanfragen zu einem Klick führten, was die Erkennung zu allgemeiner Keywords für nachfolgende Optimierungen der Kampagnen erschwert.9 Ein weiterer Nachteil liegt vor allem darin, dass die Statistiken nur quantitative und qualitative Messwerte ausweisen. Die wirtschaftlichen Messgrößen, wie die generierten Umsätze und damit auch der ROI der Kampagnen, werden hingegen nicht erfasst.
6.2.3.2 Tracking-Programme von Drittanbietern
Weitere Tracking-Programme werden in sehr unterschiedlichem Umfang von verschiedenen Drittanbietern angeboten. Eine gängige Technologie ist hierbei das Pixel-Verfahren, bei dem ein kleines Stück HTML-Code in jede einzelne Seite der Website integriert wird. Sobald ein Besucher eine solche Website öffnet, wird für ihn unbemerkt ein unsichtbares Pixel aus einem Rechenzentrum geladen. Im Rechenzentrum werden neben dem konkreten Navigationsweg des Nutzers auf der Website auch zusätzliche Daten (Betriebssystem, Browser-Typ etc.) aufgezeichnet. Das Pixel wird nicht im Cache zwischengespeichert, so dass eine hohe Messgenauigkeit der erfassten Werte sichergestellt ist. Da zusätzlich einige dieser mit PixelTechnologie arbeitenden Programme ohne Cookies auskommen, können
8
9
Ein Cookie ist eine kleine Textdatei, die von einem Web-Server auf dem Rechner des Internet-Nutzers abgespeichert wird und bei einem wiederholten Besuch des Nutzers ausgelesen wird. Vgl. Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 53f.
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung
271
wiederholte Besuche des gleichen Nutzers eindeutig identifiziert werden.10 Dies geschieht mittels unterschiedlicher erfasster Werte, welche es oftmals erlauben, die Herkunft eines Nutzers bis auf Städteebene genau zu bestimmen. Im E-Commerce sind diese eindeutig als eine Person identifizierten Besucher unter dem Namen „Unique Visitors“ bekannt. Die meisten Tracking-Programme, wie z.B. das in Abb. 6.1. dargestellte Programm des Web-Controlling-Unternehmens etracker, ermöglichen einen werbemittel- und dienstleisterübergreifenden Vergleich von OnlineMarketing-Kampagnen in Echtzeit.
Abb. 6.1. Ansicht der Tracking-Software von etracker
Neben den Basismessgrößen, wie beispielsweise den erfolgten Klicks auf ein Werbemittel oder der Anzahl der Besucher, werden je nach Umfang
10
Vgl. Bennefeld, Christian: Pixel-Technologie, 2006, http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_956_web-controlling.html.
272
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
der Programme im Gegensatz zu der Tracking-Software der PPC-Programme zusätzliche Kennzahlen der Kampagnen ausgewiesen. So lassen sich neben der „Tiefe“ und Dauer eines Website-Besuches auch die genauen Suchanfragen, die zu einem Klick führten, exakt ablesen. Vor allem können jedoch mit professioneller Tracking-Software die wirtschaftlichen Leistungswerte CPC, CPL bzw. CPO sowie der ROI jeder Kampagne, pro Keyword und Suchmaschine getrennt ausgewiesen werden und ermöglichen so eine exakte Wirtschaftlichkeitsanalyse jedes Werbemittels. Durch die Präzision der Messwerte wird der gesamte Handlungsprozess eines Website-Besuchers detailgetreu und in Echtzeit aufgezeichnet. So lassen sich die Konversionsraten einer Kampagne über den gesamten Vertriebstrichter hinweg analysieren. Eine Vielzahl von Bestellungen wird aus den verschiedensten Gründen während des Prozesses abgebrochen (vgl. Abb. 6.2.). Ein in den Warenkorb gelegter Artikel führt somit nicht zwangsläufig zum tatsächlichen Verkauf des Produktes. Diese Abbruchquoten jeder Phase des Bestellprozesses werden in professioneller Tracking-Software ausgewiesen und ermöglichen dem Website-Betreiber die Identifizierung der Seiten, auf denen diese Abbrüche vorwiegend erfolgt sind und die dahingehend optimiert werden sollten. Durch die exakte Identifizierung der Website-Besucher ist es außerdem möglich, einen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgten Kauf auf ein bestimmtes Werbemittel zurückzuführen.11 Da zudem der Warenkorbinhalt analysiert werden kann, werden die unterschiedlichen Marketing-Maßnahmen in Bezug auf ResponseRaten, generierten Umsatz und Effizienz direkt vergleichbar. Ebenso ermöglichen einige Tracking-Programme die Anbindung an Warenwirtschaftssysteme, Data Warehouses oder CRM-Programme, durch welche die Messgrößen noch weiter präzisiert werden können. So kann z.B. ein bereits gekaufter, aber vom Käufer zurückgesendeter Artikel aus der Umsatz-Statistik entfernt werden oder der Kundenwert (Customer Lifecycle Value) im zeitlichen Verlauf evaluiert werden.
11
Vgl. Bennefeld, Christian: Kunden auf der Spur, 2006, http://www.ecin.de/marketing/webtracking/.
6.2 Instrumente zur Erfolgsmessung
273
Abb. 6.2. Vertriebstrichter und Konversionen12
Professionelle Tracking-Programme ermöglichen somit weit mehr als eine reine Konversionsmessung, sind allerdings meist kostenpflichtig. Es zeichnet sich jedoch seit Mitte 2006 ab, dass zukünftig auch kostenlose Alternativen verfügbar sind. So haben sowohl Yahoo! als auch Google ihre Tracking-Software inzwischen in Umfang und Tiefe deutlich ausgeweitet und diese Angebote erreichen fast schon den Umfang professioneller DrittSoftware (vgl. Abb. 6.3.).13 Es empfiehlt sich also, auf Basis des eigenen Informations-Bedürfnisses in Bezug auf die Statistiken der AnzeigenKampagnen oder der Optimierung der Website einen gründlichen Blick auf diese kostenlosen Alternativen zu werfen.
12
13
In Anlehnung an Bennefeld, Christian: Kunden auf der Spur, 2006, http://www.ecin.de/marketing/webtracking/. Vgl. Ledford, J., Tyler, M.: Google Analytics 2.0, 2007, S. 121 ff.
274
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Abb. 6.3. Regionale Klick-Auswertung in Google Analytics
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen Ein umfassendes Web-Controlling der Suchmaschinen-Marketing-Maßnahmen ist für den effizienten Einsatz des Marketing-Budgets unverzichtbar. Eine Analyse der Ergebnisse ermöglicht nicht nur die Messung der wirtschaftlichen Leistungswerte der Maßnahmen, sondern liefert auch wichtige Erkenntnisse, welche die Optimierung von Websites und Marketing-Kampagnen ermöglichen. Durch eine gezielte Variation der Optimierungsmöglichkeiten wird schrittweise die Effizienz der Kampagnen erhöht. Jede Suchmaschinen-Marketing-Maßnahme verfolgt andere MarketingZiele. Wie in Tabelle 6.2. anhand einiger Beispiele dargestellt ist variieren somit auch die Leistungswerte, die für eine Berechnung der KampagnenEffizienz benötigt werden. Die Wahl des Web-Controlling-Instrumentes muss daher in Abhängigkeit ihrer Eignung zur Erfassung der erforderlichen Leistungswerte sowie der Identifikation der Kampagnen-Schwachstellen betrachtet werden. Die folgenden Abschnitte erläutern für die Suchmaschinenmarketing-Maßnahmen SEO und SEM, welches Instrument für das Controlling geeignet ist und welche Optimierungsmaßnahmen zur Leistungssteigerung beitragen.
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen
275
Tabelle 6.2. Suchmaschinen-Marketing-Ziele und relevante Leistungswerte Marketing-Ziel
Leistungswerte
Erhöhung der Unternehmens- bzw. Websitebekanntheit
• Reichweite (Besucheranzahl) bzw. CTR der Kampagne
• „Tiefe“ des Websitebesuches • Verweildauer • Besuchsfrequenz (z.B. Wiederholungsbesuche)
• Geeignetes Web-ControllingInstrument: Log File Analyse Gewinnung neuer Kunden (z.B. mittels • Konversionsrate der Kontakte Newsletter-Anmeldung) (z.B. der Newsletter-Anmeldung) • Kosten pro Kontakt • Besuchsfrequenz (z.B. Wiederholungsbesuche) • Geeignetes Web-ControllingInstrument: Conversion-TrackingTools Direktvertrieb von Produkten und • Konversionsrate erfolgter BestellunDienstleistungen gen • Anzahl der Bestellungen pro Besucher • Kosten pro Order (CPO) • ROI • Höhe des Bestellvolumens • Geeignetes Web-ControllingInstrument: Professionelle Conversion-Tracking-Tools
6.3.1 Erfolgskontrolle und Optimierung der SEO Das Hauptziel der Suchmaschinenoptimierung liegt in der Erhöhung der Sichtbarkeit des Webangebotes bei den für das Webangebot relevanten Begriffen. Dies wird vor allem durch ein hohes Ranking in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen erreicht. Damit einhergehend soll der Traffic, der hierdurch auf die Website geführt wird, nicht nur hoch sein, sondern auch die gewünschte Nutzerhandlung (Lead oder Kauf) ausführen. Beim Web-Controlling der SEO-Maßnahmen wird daher neben dem Traffic und der Konversionsrate einer Website auch die Sichtbarkeit der Website bei diesen relevanten Begriffen gemessen. Diese unter dem Begriff RankingCheck bekannte Messung beschäftigt sich mit der zentralen Fragestellung,
276
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
für welche Suchbegriffe eine Website welchen Rang in welchem Suchdienst einnimmt. Bevor der Ranking Check einer Website durchgeführt wird, sollte im ersten Schritt kontrolliert werden, ob die Website von der Suchmaschine bereits erfasst wurde (s. Kap. 5.2.1). Dies ist durch die Eingabe der URL im Suchfeld der Suchmaschinen leicht möglich (site-Abfrage). Daraufhin kann die Sichtbarkeit mit Hilfe unterschiedlicher Methoden kontrolliert werden. Eine Möglichkeit ist der manuelle Ranking Check, bei dem jedes Keyword bzw. jede Keyword-Kombination in die wichtigsten Suchdienste eingegeben wird. Da diese Vorgehensweise mit hohem Aufwand verbunden ist, existieren auf dem Markt diverse Software-Tools, die den Ranking Check automatisch durchführen.14 Suchmaschinen stehen dem Einsatz von automatisierten Abfragen jedoch kritisch gegenüber, da diese die Performance eines Keywords verzerren. So resultiert jeder Abruf in Einblendungen, die keine Klicks generieren, wodurch die Click-Through-Rate der Suchtreffer sinkt. Daher sollten die automatisierten Abfragen nur mit großer Vorsicht eingesetzt werden, da Suchmaschinen den übermäßigen Gebrauch dieses Verfahrens identifizieren können. So hat Google im Juli 2002 ein ganzes Teilnetz von T-Online und 1&1 aufgrund von missbräuchlichen Abfragen von der Suche ausgeschlossen.15 Da die Suchmaschinen ihre Ranking-Algorithmen nicht täglich ändern, ist ein extensiver Einsatz des Ranking Checks jedoch nicht erforderlich. Geringe Positionsschwankungen sind aufgrund einer Vielzahl von Faktoren16 generell nicht zu verhindern, so dass eine wöchentliche bzw. zweiwöchentliche Überprüfung des Rankings ausreichend erscheint, um die allgemeine Sichtbarkeit einer Website zu überprüfen. Falls die Sichtbarkeit der Website in den Suchmaschinen nicht verbessert wurde, muss ein erneuter Optimierungszyklus initiiert werden, in dem insbesondere die eingesetzte Technik der Website bezüglich der Suchmaschinen-Systematik überprüft wird.
14 15
16
Z.B. unter http://www.pandia.com/optimization/index.html#tools. Vgl. Alby, Tom/Karzauninkat, Stefan: Suchmaschinenoptimierung, 2007, S. 162. Schwankungen ergeben sich z.B. weil die Website eines Konkurrenz-Unternehmen neu erfasst und höher positioniert wurde oder weil (bei Google) ein konkurrierender Eintrag aufgrund hoher Klickraten relevanter eingestuft wurde.
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen
277
Da die Sichtbarkeit einer Website in den SERPs keine Auskünfte über die Leistung des Eintrags sowie die User-Akzeptanz des Webangebotes gibt, müssen weitere Messgrößen analysiert werden. Für Unternehmen mit kleinem Budget bzw. Unternehmen, die mit der SEO vorwiegend die Bekanntheit des Unternehmens steigern wollen und daher keine wirtschaftlichen Messgrößen wie Umsatzvolumen und ROI gewinnen können, bietet sich hier die Logfile-Analyse an. Die Ergebnisse der Logfile-Analyse liefern nicht nur Leistungswerte der SEO, sondern ebenfalls Ansatzpunkte für durchzuführende Optimierungsmaßnahmen: • Anzahl der Benutzer: Eine geringe Anzahl von Benutzern ist entweder ein Indiz für eine schlechtes Ranking in den Suchergebnissen (Æ erneute Optimierung, evtl. stärkere Verlinkung der Website bei diesem Keyword) oder für ungünstig gewählte Keywords, die nicht über eine genügende Suchpopularität verfügen (Æ Keyword-Analyse wiederholen und Dokumente erneut optimieren) • Suchdienste, über die die Nutzer auf die Website geführt wurden: Die Anzahl der Besucher, die über einen bestimmten Suchdienst auf die Website geführt wird, gibt Auskunft über die Effizienz des Sucheintrags in dem entsprechenden Suchdienst. So verdeutlicht diese Messgröße z.B. welcher Suchdienst von der Zielgruppe vorwiegend genutzt wird bzw. in welchen Suchdiensten die Sichtbarkeit noch nicht optimal ist. Geringe Besucher-Zahlen von Verzeichnissen können beispielsweise einerseits bedeuten, dass die gesuchte Zielgruppe das Verzeichnis nicht nutzt, andererseits aber auch ein Indiz dafür sein, dass der gewählte Beschreibungstext nicht genug Interesse weckt. • Suchanfragen, über die die Nutzer auf die Website geführt wurden: Wenn die Nutzer nicht mit den Suchbegriffen auf die Seite geführt wurden auf die das Dokument optimiert wurde, müssen die Keywords verbessert und in die Dokumente eingebunden werden (Æ erneute Keyword-Analyse). • Seiten, die aufgrund einer Suchanfrage erreicht, aber sofort verlassen werden: Wenn eine Vielzahl von Nutzern eines der Dokumente sofort wieder verlässt, entspricht der gefundene Inhalt meist nicht dem Gesuchten bzw. die Usability/das Layout der Website verhindern weitere Aktionen des Users. So muss entweder der Text überarbeitet werden bzw. relevantere Keywords für den derzeitigen Text integriert werden oder die Benutzerführung/das Layout etc. sind zu verbessern.
278
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
• Seiten, die besonders häufig zum Ausstieg aus dem Webangebot geführt haben: Wenn ein Dokument des Webangebotes eine sehr hohe Abbruchquote aufweist, deutet dies entweder auf uninteressante Inhalte oder eine schlechte Usability der Website hin (Æ Überarbeitung der Texte bzw. Überarbeitung der Seiten- und Navigationsstruktur). Die erläuterten Beispiele stellen nur einen Teil der Erkenntnisse dar, die eine Logfile-Analyse, ein Tool der Keyword-Advertising-Programme wie z.B. Google Anaytics oder auch ein Tracking-Tool von Drittanbietern ermöglichen. Wie diese Beispiele jedoch zeigen, bieten die erfassten Kunden- und Nutzungsdaten Aufschluss über Optimierungsmaßnahmen bezüglich Keywords, Inhalten und Website-Struktur.
6.3.2 Erfolgskontrolle und Optimierung der SEM-Maßnahmen Die Position und somit die Sichtbarkeit der Keyword-Anzeigen in den SERPs wird durch die Höhe des Keyword-Gebotes sowie teilweise (z.B. bei Google) durch die Klickrate der Anzeigen bestimmt. Durch Gebotserhöhungen von Konkurrenten unterliegen die Anzeigen ständigen Positionsschwankungen, so dass der Ranking Check als Teil des Web-Controllings kontinuierlich im Rahmen der Gebotsprüfung einer KeywordAuktion erfolgt. Die Leistungswerte der SEM-Maßnahmen hingegen werden nur durch weitere Analysen erfasst. Je nach Art des verfolgten Marketing-Ziels können einfache Analyse-Tools ausreichend sein. So kann z.B. die Anzahl der Besucher auf der Site auch mittels Logfile-Analyse erkannt werden und auch die Standard-Berichte der Keyword-Programme stellen eine Vielzahl von Statistiken zu den Klickraten einzelner Anzeigen sowie weiterer Faktoren bereit. Da sich das SEM mit bezahlten Sucheinträgen insbesondere für interaktive Sites sowie E-Commerce-Sites eignet, sind die mit diesen Maßnahmen verfolgten Ziele meist mit konkreten Nutzerhandlungen auf der Website verbunden. Notwendigerweise müssen daher spezielle Tracking-Tools eingesetzt werden, die durch die Erfassung der Kunden- und Nutzungshandlungen präzise Werte über Konversionen sowie ggf. erzielte Umsätze bereitstellen. Die Tracking-Software gibt somit Aufschluss über die Effizienz einzelner Keywords, indem z.B. die Kosten pro Klick, Order oder Lead, die allgemeine Klickrate sowie die Konversionsraten der Keywords miteinander
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen
279
verglichen werden. Handelt es sich bei der Website um einen Online-Shop, werden mit professioneller Software ebenfalls die generierten Umsätze und damit auch der ROI jedes Keywords einzeln ausgewiesen. Der Vergleich der Keyword-Anzeigen untereinander, die ggf. auch bei unterschiedlichen Anbietern geschaltet werden, dient somit beispielsweise als Ausgangspunkt zur Beantwortung der Fragen: • Welche Anzeigenkampagnen besonders effizient sind und daher größeres Budget zugeteilt bekommen sollten, • Bei welchem Anbieter aufgrund hoher Effizienz mehr Budget eingesetzt werden sollte, • Welcher Suchdienst die besten Konversionsraten aufweist, • Welche Suchbegriffe effizient sind und weiter genutzt werden sollten bzw. • Welche Keywords bzw. Anzeigen nicht zu Konversionen führen und somit ausgeschlossen werden sollten, • Ob die Konversionsraten die Höhe des Keyword-Gebotes rechtfertigen, • u.a.m. …17 Im Mittelpunkt der Optimierungsmaßnahmen stehen somit folgende Taktiken, um die Konversionsrate zu erhöhen: • • • • • •
Gestaltung und Text der Anzeige verbessern Bietstrategie und Gebotspreis einzelner Keywords verändern Ausschlusswörter zur Keyword-Liste hinzufügen Landing Pages verbessern weitere relevante Keywords hinzufügen durch bessere Usability (Navigations-Struktur, Gestaltung des Layouts, Inhalte …) die Konversionskraft der Website erhöhen.
Insbesondere die Analyse und daraus resultierende Anpassung der verwendeten Keywords stellt einen relevanten Bestandteil des Web-Controllings dar. Wie jedoch die Studie des Digital-Marketing-Institutes18 zeigt, herrscht gerade in diesem Bereich in den meisten Unternehmen ein großes Defizit. So analysieren nur 30% ihre Keywords einmal pro Woche oder öfter, die restlichen 70% hingegen analysieren die eingesetzten Keywords weitaus seltener.
17 18
In Anlehnung an Stuber, Lukas: Suchmaschinen-Marketing, 2004, S. 115. Vgl. Digital-Marketing-Institute: e-Voting, 2006, http://www.digital-marketing -institute.de/dmi/de/publikationen/evoting082006.jsp?worldnr=4.
280
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Ein weiterer Faktor, der durchaus nicht vernachlässigt werden sollte, ist der Einfluss des Qualitätsfaktors, der bei Google und Yahoo! zur Festlegung des CPC berücksichtigt wird. So ist es möglich, die Kosten einer Kampagne durch die Optimierung der Anzeigentexte sowie der Website deutlich zu verringern und so evtl. eine bessere Konversionsrate (durch bessere Texte) auf jeden Fall aber (durch geringere Klickpreise) einen höheren ROI zu erreichen. Einfluss der Konversionsrate auf Konversionskosten und Effizienz
Im April 2005 veröffentlichte das amerikanische Suchmaschinen-Marketing-Unternehmen iProspect19 ein Whitepaper, in dem die Auswirkungen der Konversionsratenerhöhung aufgrund von Optimierungsmaßnahmen auf die Kosten der Konversionen anhand mathematischer Formeln verdeutlicht werden: Die Anzahl der Konversionen ist definiert als Produkt der Klickanzahl auf eine Keyword-Anzeige und der Wahrscheinlichkeit, dass eine Konversion stattfindet (Formel 1). Die Kosten pro Konversion lassen sich durch das Keyword-Gebot (Cost per Click) in Relation zur Konversionswahrscheinlichkeit berechnen (Formel 2): (1) A k = a k * c k (2) CPA k = b k/a k c k = Anzahl der Klicks/Stunde a k = Wahrscheinlichkeit, dass Klick zu gewünschter Zielkonversion führt A k = Anzahl der Zielkonversionen/Stunde b k = Gebot für Keyword k CPA k = Kosten pro Konversion Das Ziel aller Optimierungsmaßnahmen liegt in der Erhöhung der Konversionswahrscheinlichkeit a k. Unter der Annahme, dass diese durch die Optimierung um einen beliebigen Wachstumsfaktor G erhöht werden konnte, ergeben sich die folgenden Formeln (3) A k+ = G * a k * c k = G * A k (4) CPA k+ = b k/(G * a k ) = CPA k/G
19
Vgl. iProspect: Creative Tactics, 2005, http://www.iprospect.com/ premiumPDFs/WhitePaper_2005-Apr_PowerCreativePaidSearch.pdf.
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen
281
Beispiel: Der Text einer Keyword-Anzeige wird optimiert. Aus „Kaufen Sie unsere Software“ wird „Kaufen Sie unsere leistungsstarke Software“. Das Web-Controlling zeigt auf, dass diese Optimierungsmaßnahme die Konversionsrate von 2% auf 4% erhöht hat. In diesem Fall ist der Wachstumsfaktor G = 2. Die Einsetzung von G in die obigen Formeln zeigt auf, dass • sich die Konversionsrate verdoppelt hat und • die Konversionskosten halbiert wurden. Da die Erhöhung der Konversionsrate in diesem Beispiel zur Halbierung der Kosten pro Konversion führte, können die Einsparungen z.B. in ein höheres Keyword-Gebot der Textanzeige investiert werden. Wenn die gesamten Einsparungen in das neue Gebot umgeleitet werden sollen, kann der neue Gebotspreis mit Hilfe von Formel (4) berechnet werden: CPA k+ = CPA k wenn b k+ = G * b k Die neuen Kosten pro Konversion ändern sich also genau dann nicht, wenn das alte Gebot mit Faktor G multipliziert wird. Unter der Annahme, dass der alte CPC im obigen Beispiel 1,15 Euro betrug, ergibt sich somit ein neues Keyword-Gebot in Höhe von 2,30 Euro. Die Kosten pro Konversion ändern sich hierdurch nicht. Wie bereits im Rahmen von Kap. 4.3.5 erläutert wurde, steigt die Aufmerksamkeit der Nutzer bezüglich der Paid Listings mit der Höhe der Anzeige. Falls der neue Gebotspreis über dem CPC der Konkurrenten liegt, wird die Anzeige höher positioniert.20 Durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Nutzer, die hoch positionierten Anzeigen entgegengebracht wird, kann somit wahrscheinlich die Click-Through-Rate erhöht werden. In diesem Fall sollte mit Hilfe erneuter Optimierungsmaßnahmen versucht werden, die Konversionsrate der Klicks erneut zu erhöhen. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Erhöhung der Konversionsrate um einen Wachstumsfaktor G: • die Kosten pro Konversion um einen Faktor G verringert (CPA k+ = CPA k/G)
20
Der Einfluss, den die Klickrate der Anzeige z.B. bei Google hat, ist hierbei nicht berücksichtigt, so dass trotz höheren Gebotes die Anzeige der Konkurrenz höher positioniert sein könnte.
282
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
• die Anzahl der Konversionen um einen Faktor G erhöht werden (A k+ = G * A k) und • dass die Erhöhung des Gebotspreises, falls die eingesparten Kosten erneut in diesen investiert werden, die Kosten pro Konversion nicht ändern, aber die Möglichkeit einer erneuten Erhöhung der Konversionsrate durch die höhere Position besteht (unter der Annahme dass die höhere Position mehr relevante Kundengruppen anspricht). Basierend auf den obigen Erläuterungen stellt Tabelle 6.3. die bestmöglichen Auswirkungen dar, die eine Optimierungsmaßnahme bezüglich der Konversionsrate und den Konversionskosten bewirken kann. Bemerkenswert ist hierbei die Erkenntnis, dass das Hinzufügen von Ausschlusswörtern zur Keyword-Liste die Konversionskosten rapide senken kann, obwohl die Konversionsrate nicht ansteigt. Einfluss der Suchwortanzahl und der Keyword-Optionen auf die Konversionskosten
Aus Kapitel 2.3.3. ist bekannt, dass es bei den Internetnutzern einen Trend zu längeren Keyword-Eingaben gibt. Dieser Trend bedeutet für werbetreibenende Unternehmen die Herausforderung, sich zwischen den Buchungsoptionen „Weitgehend passende Keywords“ (broad) (Kap. 5.3.2.4) und der Buchung von sog. Nischen-Keyword zu entscheiden. Tendenziell ist für „broad“ eingebuchte Keywords aufgrund einer höheren Wettbewerberdichte für die gleiche Position erheblich mehr aufzuwenden, als bei der Belegung eines Nischen-Keywords. Allerdings verursacht das Einbuchen und Controlling von Nischen-Keywords einen mitunter erheblichen organisatorischen Mehraufwand. Vor diesem Hintergrund ist jüngst eine empirische Studie veröffentlicht worden, die mittels eines Positionstestes bei Google Adwords versucht, wirtschaftliche Zusammenhänge zwischen Suchwortanzahl und Keyword-Optionen aufzuzeigen.
6.3 Analyse der Ergebnisse und Optimierungsmaßnahmen 283
284
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Die Studie kommt zu folgenden, hier schlaglichtartig zusammengefassten Kernergebnissen:21 • Über alle Rangpositionen hinweg ist ein nicht linearer Verlauf zwischen der erreichten Rangposition und dem aufzuwendenden Gebot festzustellen. D.h. für weit oben stehende SEM-Anzeigen ist im Vergleich zu weit unten platzierten Anzeigen überproportional viel Geld aufzuwenden. • Werden lediglich Rangwechsel zwischen benachbarten Positionen (z. Bsp.: Rang 3 und 4) verglichen, so kann der Gebotsverlauf durch eine lineare Funktion näherungsweise beschrieben werden. • Nischen-Keywords (hier Suchphrasen mit 3 Wörtern) sind über alle Anzeigenpositionen, abgesehen von der obersten Position, regelmäßig mit geringerem CPC zu erreichen als breite Keywords (ein Wort Suchphrasen). • Die Clicktrough Rate liegt bei Nischen-Keywords in den Positionen 1 bis 4 deutlich über der Rate von breiten Suchworten. • Breite Keywords weisen um die siebte Rangposition eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit auf. Wenn selbst hier keine Wirtschaftlichkeit verzeichnet ist, sollte das Keyword nicht mehr gebucht werden. • Nischen-Keywords hingegen finden sehr häufig in der Rangposition 2 bzw. 3 ihre ideale Positionierung.
21
Vgl. ADGOOROO, Research Brief: How keyword length and ad position impact cklickthrough rate and cost-per-click on Google AdWords, Illinois 2008.
6.4 Verfälschungen der SEM-Ergebnisse durch Klickbetrug
285
Zentrale Ergebnisse der Studie sind nachstehender Tabelle 6.4. zusammengefasst.22 Tabelle 6.4. Verbesserung der Click-Through-Rate, wenn die Anzeige um eine Position nach oben wandert Rangposition
Über alle
1 Wort2 Wort3 WortSuchanfragen Suchanfragen Suchanfragen
1
23%
27%
12%
28%
2
38%
42%
35%
38%
3
54%
42%
62%
48%
4
37%
27%
29%
77%
5
27%
26%
24%
78%
6
84%
64%
76%
75%
7
14%
21%
4%
5%
(Leseanweisung: z.B. bedeutet bei einer drei Wort-Suchphrase eine Anhebung der Anzeigenposition von Platz 7 auf Platz 6 eine Verbesserung der Click-ThroughRate um 75%)
6.4 Verfälschungen der SEM-Ergebnisse durch Klickbetrug Während bei der Suchmaschinenoptimierung das Ranking der Sucheinträge lediglich vom Website-Betreiber selbst durch die Anwendung der bereits beschriebenen Suchmaschinen-Spamming-Methoden verfälscht werden kann, können beim SEM auch externe Faktoren die Ergebnisse beeinflussen. Diese Verfälschungsarten existieren in unterschiedlichen
22
Vgl. ADGOOROO, Research Brief: How keyword length and ad position impact cklickthrough rate and cost-per-click on Google AdWords, Illinois 2008, S. 6.
286
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
Formen und Einsatzbereichen und werden unter dem Namen Klickbetrug zusammengefasst.
6.4.1 Unterschiedliche Formen des Klickbetrugs Generell versteht man unter dem Begriff Klickbetrug bzw. dem englischen Begriff Click Fraud einen Klick auf eine Online-Werbeanzeige, der ohne Interesse oder Kaufabsicht vorgenommen wird. Bezogen auf das Keyword-Advertising existieren zwei unterschiedliche Einsatzbereiche des Klickbetrugs: Klickbetrug im Suchnetzwerk und Klickbetrug im ContentNetzwerk. Klickbetrug im Such-Netzwerk
Der Klickbetrug im Such-Netzwerk verfolgt das Ziel, Mitbewerber finanziell zu schädigen. Hierzu generiert ein Mitbewerber künstlich Klicks auf die Keyword-Anzeige eines Konkurrenten. Da jeder Klick Kosten in Höhe des Keyword-Gebotes verursacht, fallen für den Werbetreibenden somit Kosten an, ohne dass die Klicks zur Konversion führen. Die Erzeugung künstlicher Klicks kann in zwei Kategorien unterteilt werden: Manuelle Erzeugung und automatische Erzeugung über spezielle Skripte, so genannte Click-Bots. Manueller Klickbetrug wird nicht ausschließlich von Mitarbeitern eines Konkurrenzunternehmens durchgeführt. Wie der in der Zeitung The Times of India erschienene Artikel „India’s secret army of online ad clickers“ aufzeigt, werden hierzu oftmals Mini-Jobs an Menschen in der dritten Welt vergeben, die sich über die Auswirkungen ihrer Tätigkeit meist nicht bewusst sind.23 Klickbetrug ist für (kriminelle) Wettbewerber ein probates Mittel, den Konkurrenten nicht nur finanziell zu schädigen, sondern seine Werbeanzeigen gänzlich aus den Sucheinträgen zu entfernen:24 Für KeywordAnzeigen können Tages- oder Monatsbudgets festgelegt werden, nach deren Verbrauch die Anzeige nicht mehr in den Suchergebnissen angezeigt wird. So kann z.B. eine Vielzahl künstlich generierter Klicks in einer Nacht dazu führen, dass das Tagesbudget bereits am Morgen ausgeschöpft und die Laufzeit der Kampagne somit vorzeitig beendet ist – auch wenn gleichzeitig der Qualitätsfaktor der Anzeige tendenziell aufgrund der ho23
24
Online unter http://timesofindia.indiatimes.com/articleshow/msid-654822,curpg-1.cms. Vgl. etracker: Klickbetrug, o.J., S. 2f.
6.4 Verfälschungen der SEM-Ergebnisse durch Klickbetrug
287
hen Clickrate gestiegen ist. Der Konkurrent hingegen hat hierdurch den Vorteil, dass seine Keyword-Anzeige zu dem entsprechenden Keyword eine höhere Position erreicht. Die Vorgehensweise erläutert das folgende Beispiel: Werbekunde A hält mit seiner Anzeige den höchsten Platz auf ein bestimmtes Keyword. Die Anzeige des Konkurrenzunternehmens Z folgt direkt danach und Z möchte den Anzeigenplatz von A einnehmen, allerdings ohne das abgegebene Gebot auf das Keyword zu erhöhen. Daher benutzt Z einen Click-Bot, der automatisch Klicks auf die Anzeige von A vornimmt, bis das festgelegte Tages-Budget erreicht ist und die Anzeige von A daraufhin nicht mehr eingeblendet wird. Da Z das nächsthöhere Gebot hatte, nimmt die Anzeige von Z den alten Platz von A ein, ohne dass sein Gebot gestiegen ist. Klickbetrug im Content-Netzwerk
Keyword-Anzeigen werden neben dem Such-Netzwerk durch die optionale Teilnahme am Affiliate-Programm einer Suchmaschine auch auf themenspezifischen Partner-Websites eingeblendet. Der Affiliate als Betreiber der Website wird hierfür vom Suchmaschinen-Betreiber an den Einnahmen der Anzeigen beteiligt. Da die Provision auf Basis des Pay per Click-Verfahrens berechnet wird, resultiert jeder Klick auf eine Textanzeige im Content-Netzwerk für den Betreiber der Partner-Website in Einnahmen. Der Klickbetrug in den Affiliate-Programmen der Suchmaschinen ist daher weniger auf die Konkurrenz, als vielmehr auf die Affiliates zurückzuführen. Oftmals werden Content-Seiten nur zum Zweck des Klickbetrugs erstellt.
6.4.2 Ausmaß des Klickbetrugs und Vertuschungsversuche Obwohl Suchmaschinen-Betreiber das Ausmaß des Klickbetrugs gegenüber der Öffentlichkeit als eher gering einstufen und von max. 10% sprechen, weisen die Berechnungen von speziellen Suchmaschinen-MarketingDienstleistern Werte von bis zu 50% bei den Kampagnen ihrer Kunden auf.25 Ein Großteil dieses Prozentsatzes bezieht sich auf Klickbetrug im Content-Netzwerk. So führt beispielsweise das auf Web-Controlling spezialisierte Unternehmen etracker im April 2006 41% aller Klicks auf Ban-
25
Vgl. Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 54f.
288
6 Web-Controlling: Erfolgskontrolle des Suchmaschinen-Marketings
ner oder Textlinks in Partner-Netzwerken auf betrügerische Absichten zurück.26 Generell kann jeder Internet-Nutzer anhand seiner IP-Adresse erkannt werden. Um diese Problematik zu umgehen und die Anonymität zu wahren, verwenden Klickbetrüger unterschiedliche Vertuschungsmaßnahmen. Im Internet existieren offene Proxy-Server, die als Stellvertreter für Internet-Nutzer die Netzwerkverbindungen aufbauen und dafür eigene IPAdressen verwenden. Klickbetrüger nutzen daher unterschiedliche ProxyServer, um sich anonym durch das Web zu bewegen. Es ist möglich, Listen zu abonnieren, in denen offene Proxies aufgelistet sind. Hierdurch wird das häufige Wechseln der IP-Adressen ermöglicht. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, unterschiedliche Rechner zur Klick-Ausführung zu nutzen. So werden jeweils einige Klicks über einen Laptop, einen Computer, den Rechner eines Internet-Cafes u.a.m. getätigt, so dass sich die IPAdresse ständig ändert und der Nutzer somit ebenfalls kaum identifiziert werden kann.
6.4.3 Feststellung von Klickbetrug und Gegenmaßnahmen Klickbetrug ist nur mit Hilfe eines durchgängigen, auf alle Suchmaschinen-Marketing-Aktivitäten angewendeten Trackings identifizierbar. Da die Tracking-Software das gesamte Besucherverhalten aufzeichnet, kann Klickbetrug durch Abweichungen vom üblichen Nutzerverhalten erkannt werden. Durch die Analyse des Verhaltens der Nutzer, die nicht über Keyword-Advertising oder weitere Online-Marketing-Maßnahmen auf das Webangebot geführt wurden, können übliche Verhaltenstrukturen auf der Website ermittelt werden. Üblicherweise werden von den Tracking-Tools Messzahlen wie Geodaten, IP-Adressen, technische Daten, Verweildauer, Seitenaufrufhäufigkeiten, Zeitverhalten, Konversionsraten und ähnliches aufgezeichnet. Über den Vergleich dieser Messgrößen des natürlichen Traffics mit den Messgrößen des Gesamt-Traffics inklusive dem des Keyword-Advertisings werden Abweichungen des üblichen Benutzerverhaltens erkennbar.27 Eine zusätzliche Möglichkeit, Klickbetrug zu erkennen, bietet der Vergleich des historischen Leistungswerts eines Keywords zu dem derzeitigen Erfolgswert (Qualitätsfaktor).
26
27
Vgl. Warnecke, Albert: Klickbetrug, 2006, http://www.klickbetrug.de/ index.php/klickbetrug/weiter/41_prozent_klickbetrug_070406/. Vgl. etracker: Klickbetrug, o.J., S. 9.
6.4 Verfälschungen der SEM-Ergebnisse durch Klickbetrug
289
Die Kombination beider Verfahren resultiert in unterschiedlichen Faktoren, die mögliche Indikatoren für Klickbetrug sein können:28 • Performance des Keywords • Übermäßig viele Klicks der selben oder hinter offenen Proxies verborgenen IP-Adresse • Vermehrte Klicks zu unüblichen Uhrzeiten • Reduktion der Konversionsrate • Viele Besucher, die die Website sofort verlassen • Auffällig viele Klicks auf die Anzeigen bei Affiliate-Partnern • Eine große Anzahl von Klicks aus Ländern, die nicht zum Verkaufsgebiet des Unternehmens gehören Obwohl auch die Suchmaschinen versuchen, Klickbetrügereien zu erkennen, bietet die exakte Kontrolle des eigenen Web-Controllings durch den Werbetreibenden meist genauere Ergebnisse. Dies bestätigen auch die Erkenntnisse des Web-Controlling-Unternehmens etracker. „In der Regel ist jedoch immer noch der Website-Betreiber gefordert, die abgerechneten Klicks mit einem weiteren Web-Controlling System zu überprüfen und Verdachtsfälle an den Werbepartner zu melden.“ 29 Da ein Großteil der Finanzierung von Suchmaschinen durch die Werbe-Einnahmen abgedeckt wird, sind die Suchmaschinen-Betreiber auf ihre Werbekunden angewiesen. So führten zahlreiche, aufgrund von Klickbetrug geführte Sammelklagen gegen Suchmaschinen-Betreiber zur Rückerstattung der bereits gezahlten Werbeausgaben. Eine im eigentlichen Sinne nicht als „Betrug“ zu benennende Art von Klicks, sind fälschlicherweise ausgeführte Doppelklicks von Internet-Nutzern auf bezahlte Sucheinträge. Nachdem sich in letzter Zeit die Beschwerden von Werbetreibenden bezüglich der Klickbetrugs-Vorwürfe an PPC-Anbieter gehäuft haben, will Google durch mehr Transparenz im Abrechnungsprozess das Vertrauen der Werbekunden erhöhen. So ist es möglich, neben der Klickanzahl auch die Klicks anzeigen zu lassen, welche Google aus unterschiedlichen Gründen nicht gezählt hat und somit auch nicht in Rechnung gestellt wurden. Hierzu zählen neben dem von Google erkannten Klickbetrug auch fälschlicherweise ausgeführte Doppelklicks.
28
29
Vgl. etracker: Klickbetrug, o.J., S. 10 und Mordkovich, Boris/Mordkovich, Eugene: Pay-per-Click, 2005, S. 60f. etracker: Klickbetrug, o.J., S. 9.
7 Zusammenfassung und Ausblick
7.1 Zusammenfassende Beurteilung des Suchmaschinen-Marketings In den Anfangstagen des Internets als Massenmedium, als sich nicht mehr einzig und allein Wissenschaftler und Studenten des Webs als Informationsmedium genutzt haben, sondern zunehmend auch Privatpersonen, versuchten Unternehmen mittels Bannerwerbung die Unternehmens-Website zu bewerben. Das Ziel lag in der Generierung von Traffic und der daraus resultierenden Erhöhung der Unternehmens- und Produktbekanntheit. Mittlerweile begreifen zahlreiche Unternehmen das Internet nicht nur als zusätzliche Werbeplattform, sondern auch als wichtigen Distributionskanal. Der E-Commerce gewinnt zunehmend an Bedeutung und auch kleine, regionale Betriebe verfügen bereits über eine eigene Website. Mit der gestiegenen Bedeutung des Internets und der Weiterentwicklung der Technik haben sich auch die Werbeformen verändert. Das Ziel ist nicht mehr der bloße Traffic, sondern die gezielte Ansprache der fokussierten Zielgruppe zur Generierung qualifizierter Kundenkontakte und möglichst hoher Konversionsraten. Hierzu existieren im Online-Marketing diverse Instrumente, und eines der derzeit erfolgreichsten ist das SuchmaschinenMarketing. Nahezu jeder Internet-Nutzer verwendet Suchdienste zum Auffinden von Informationen jeglicher Art. Durch die Wahl der Keywords ordnet sich der Internet-Nutzer eigenständig bestimmten Zielgruppen zu, was Unternehmen in Abhängigkeit zur Suchanfrage die gezielte und individuelle Ansprache potenzieller Kunden ermöglicht. Suchmaschinen-Marketing ist Direktmarketing in Echtzeit – der Interessent kann nicht nur in exakt dem Moment angesprochen werden, in dem ein bestimmtes Angebot aktiv von ihm angefordert wurde, die Erfolgskontrolle kann ebenfalls nahezu sofort erfolgen und für weitere Kampagnenoptimierungen genutzt werden. Zudem stellt Suchmaschinen-Marketing im Gegensatz zu anderen Kommunikationsinstrumenten des Marketings mit Kosten von zum Teil
292
7 Zusammenfassung und Ausblick
nur bis zu zehn Euro pro Neukunde eine relativ günstige Möglichkeit zur Gewinnung von Kunden dar – sei es direkt auf der Website oder durch die Anbahnung eines Geschäftsabschlusses auf zweiter Stufe. Die Konzeption einer Suchmaschinen-Marketing-Strategie ermöglicht das Festlegen eines Verhaltensplanes. In Abhängigkeit zum verfolgten Marketing-Ziel und dem vorhandenen Budget werden systematische Entscheidungen bezüglich der einzusetzenden Suchmaschinen-Marketing-Instrumente, der zu erreichenden (internationalen) Marktabdeckung, der Umsetzung inhouse oder extern sowie dem Verhalten gegenüber Wettbewerbern getroffen. Diese strategischen Entscheidungen werden im nächsten Schritt in konkrete operative Maßnahmen umgesetzt. Suchmaschinen-Marketing bietet generell zwei unterschiedliche Möglichkeiten: • Die Suchmaschinenoptimierung (SEO), bei der eine hohe Position in den Natural Listings (dem Index) der Suchmaschinen durch technische und inhaltliche Änderungen an der Website selbst erreicht werden soll. • Das Search Engine Marketing (SEM), das sich mit bezahlten Sucheinträgen in Suchmaschinen beschäftigt, sei es durch Textanzeigen oder die bezahlte Aufnahme der Website in den Index bei der Paid Inclusion. Die SEO zeigt aufgrund der unregelmäßigen Besuche der SuchmaschinenRobots erst mittel- bis längerfristig seine volle Wirkung. Kosten entstehen hierbei jedoch nur für die Überarbeitung der Website – die aufgrund der SEO resultierenden Kundenkontakte sind grundsätzlich kostenfrei, denn für das Erscheinen einer Website im Index sind keine Kanalkosten an den Suchmaschinen-Vermarkter zu entrichten. Wegen der technischen Restriktionen von Suchmaschinen ist jedoch nicht jede Website indexierbar und auch die Aktualisierungsabstände des Suchmaschinen-Index sind unvorhersehbar. Um die Sucheinträge einer Website aktuell zu halten und nicht indexierbare Websites in Suchmaschinen dennoch positionieren zu können, bieten einige (wenige) Suchmaschinen die Paid Inclusion an. Hierbei wird eine Website in kurzen Abständen erneut besucht und der Indexeintrag aktualisiert. Allerdings ist diese Maßnahme mit laufenden Kosten verbunden, da nicht nur die Anmeldung, sondern auch jeder Klick auf einen solchen Eintrag Kosten verursacht. Das Keyword-Advertising (SEM) hingegen ermöglicht das gezielte Schalten von Textanzeigen zu beliebigen Suchbegriffen. Mittels Sponsored Links können auch kurzfristige Kampagnen flexibel realisiert werden. Da der Werbetreibende die durch einen Klick entstehenden Kosten durch sein
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing
293
Keyword-Gebot eigenständig festlegt, hat er die volle Kontrolle über den gesamten Kampagnenverlauf. Anzeigentext, verlinkte Landing Page und Keyword-Auswahl werden durch den Werbetreibenden selbst bestimmt und können somit flexibel auf das jeweilige Angebot des Werbetreibenden ausgerichtet werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Reichweite der Textanzeigen durch die zusätzliche Einblendung im Content-Netzwerk der PPC-Anbieter zu erhöhen. So werden die Anzeigen kontextsensitiv auf thematisch orientierten Websites, Portalen, Communities und auch in Blogs eingeblendet. Ob sich diese zusätzliche Reichweite aus wirtschaftlicher Sicht rentiert, muss situationsangepaßt im Rahmen des WebControllings festgestellt werden. Zentrale Voraussetzung für SEO und SEM ist eine umfangreiche Keyword-Analyse, bei der die Suchbegriffe identifiziert werden, die einerseits das Unternehmen und die gebotenen Leistungen optimal repräsentieren und andererseits zur kundengerechten Ansprache die Wortwahl der Zielgruppe berücksichtigen. Des Weiteren muss aufgrund der gestiegenen Popularität des Suchmaschinen-Marketings auch das Verhalten der Konkurrenz mit einbezogen werden, da populäre Suchbegriffe hohen Aufwand zur Erreichung guter Positionen in den Natural Listings bzw. hohe Gebotspreise in den Paid Listings verursachen. Effizientes Suchmaschinen-Marketing beinhaltet jedoch auch eine umfangreiche Erfolgskontrolle. Mittels professioneller Tracking-Software werden nicht nur die wirtschaftlichen Kennzahlen erfasst, die den Erfolg der Maßnahmen beschreiben, sondern auch weitere Werte, die das konkrete Nutzerverhalten eindeutig ausweisen. Durch diese Werte werden die Schwachstellen von SEO und SEM erkannt und können zur sofortigen Optimierung und damit zur Effizienzsteigerung der Kampagnen eingesetzt werden. Diese Tracking-Software ermöglicht zudem die Identifikation eventuellen Klickbetrugs, so dass Unternehmen auch im Interesse dieser unnötigerweise entstehenden Kosten beim Keyword-Advertising auf professionelle Tracking-Verfahren nicht verzichten sollten.
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing Das Internet hat sich unbestritten zu einem Massenmedium entwickelt. Immer mehr Menschen sind online und schon heute hat sich das Internet im Konzert der verschiedenen Medien einen festen Platz in der ersten Rei-
294
7 Zusammenfassung und Ausblick
he erobert. Unternehmen sind somit in der Lage, durch SuchmaschinenMarketing im Besonderen bzw. Online-Marketing im Generellen, jeden Teil der Bevölkerung zu erreichen. Bereits jetzt stellt das SuchmaschinenMarketing ein äußerst effizientes Instrument des Online-Marketings dar. Dennoch steckt das Suchmaschinen-Marketing – verglichen mit der mitunter jahrhundertelangen Entwicklungsgeschichte anderen Medien – noch in den Kinderschuhen. Die Nutzung marketingrelevanter Potenziale im Umfeld von Suchmaschinen ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Wie aktuelle Trends des Suchmaschinen-Marktes in den USA aufzeigen, werden zukünftig eine Vielzahl von Möglichkeiten das Suchmaschinen-Marketing noch attraktiver gestalten und weitere effiziente Werkzeuge zur Erreichung von attraktiven Zielgruppen bieten. Aber es gibt auch durchaus kritische Entwicklungen innerhalb der Suchmaschinen-Branche und vor allem technologische Weiterentwicklungen anderer Online-Marketing Instrumente, die geeignet sein könnten, den fulminanten Aufstieg des SuchmaschinenMarketing zu bremsen. Folgende Tendenzen sollen an dieser Stelle kurz beleuchtet werden: • Die Dominanzstellung von Google • Mögliche Verbesserungen im Algorithmus von Suchmaschinen • Content- bzw. nutzengetriebene Weiterentwicklungen und Verbindungen von lokaler mit mobiler Suche • Der Einfluss des Web 2.0 auf die Suchbranche • Erwartete Konsolidierungsprozesse in der Branche der SuchmaschinenMarketing-Dienstleister Dominanzstellung von Google
Da die Finanzierung von Suchmaschinen zum Großteil von den Werbeeinnahmen abhängig ist, wird insbesondere die Bedeutung der Sponsored Links weiter zunehmen. Google hat in diesem Bereich in den letzten Monaten seine Stellung erheblich ausbauen können und mittlerweile in Deutschland einen Marktanteil von über 80% erreicht. Die jüngsten Überlegungen von Yahoo!, auf eigenen Seiten Google Anzeigen anzuzeigen, mögen zwar kurzfristig die Ertragssituation von Yahoo! stabilisieren, langfristig stärkt diese Entscheidung jedoch die Dominanz von Google. Zahlreiche Unternehmen wenden bereits jetzt pro Monat fünf- oder sechsstellige Budgets für SEM-Maßnahmen auf. Damit wächst insbesondere bei E-Commerce Unternehmen die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Suchmaschinen-Traffic, den an erster Stelle Google auf die Landing Pages leitet. Schon seit längerem sind Stimmen zu hören, die vor einer einseitigen
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing
295
Abhängigkeit von der „Datenkrake“ Google warnen. Die Debatte um wünschenswert hohe Standards im Datenschutz und nicht zuletzt das Verhalten im Rahmen der Einflussnahme chinesischer Politik auf den Ausschluss regimekritischer Seiten aus dem Google-Index nähren diese Furcht. Aus Sicht der werbetreibenden Unternehmen stehen nicht vorhersehbare Verschiebungen im Ranking aufgrund von Algorithmus-Änderungen durch Google sowie die geringe Transparenz über die immer weiter steigenden Gebotspreise im Vordergrund einer strategischen (Risiko-)Betrachtung. Neben dem Internet bzw. dem mobilen Bereich des Internets versucht Google auch in weitere klassische Werbeformen vorzustoßen. So kaufte Google im Januar 2006 das Unternehmen dMarc Broadcasting, welches sich auf digitale Lösungen für Radiobetreiber spezialisiert hat. Google bringt AdWords ins Radio, indem die dMarc-Technik in das AdWordsProgramm integriert wird. Auch das Fernsehen und der Printbereich werden nicht vernachlässigt: Bereits im Jahr 2006 kursierten Gerüchte unter dem Stichwort GoogleTV im Internet. Nach dem Kauf vom Videoportal youtube hat sich die Kompetenz für Bewegtbilder auf Seiten von Google nochmals deutlich erhöht. Ob Googles Plan nicht nur Videos grundsätzlich beinhaltet, sondern vielleicht sogar tatsächlich in dem Internet-Streaming des kompletten TV-Programms liegt, welches dann für Internet-Nutzer kostenlos bereitsteht und durch AdWords-Werbung finanziert wird, ist derzeit lediglich Spekulation. Aufschlussreich sind auch die Entwicklungen im Print-Bereich: Durch die Kooperation von Google mit einem Chicagoer Verlagshaus konnten zu Beginn des Jahres 2006 (AdWords-)Anzeigen auch in Zeitungen geschaltet werden. Die Anzeigen wurden im typischen Google-Stil am Rand unterschiedlicher Themenseiten der Zeitungen platziert. Das Tracking der Anzeigen war ebenfalls möglich: Unter jeder Anzeige wurde eine ChiffreTelefonnummer angezeigt, so dass die Anzahl erfolgter Anrufe aufgezeichnet werden konnte. Das Programm Google Publication Ads wurde allerdings sehr rasch wieder eingestellt. Es darf vermutet werden, dass neben einer sehr geringen Nachfrage auf Seiten der Werbekunden auch das ökonomische Ergebnis eher unterdurchschnittlich war. Betrachtet man diese Dominanzstellung von Google ist es nicht verwunderlich, dass die Europäische Union ebenso wie einzelne Mitgliedsstaaten (insbesondere Frankreich zusammen mit Deutschland) die strategische Bedeutung einer unabhängigen Suchmaschine bereits mehrfach betont und verschiedene Initiativen zur Etablierung einer „werbefremden und unkommerziellen“ Suchmaschinen-Kultur gestartet haben.
296
7 Zusammenfassung und Ausblick
Nachdem diese Ansätze bisher weitestgehend unfruchtbar geblieben sind, hat die Bundesregierung unter dem Namen „Theseus“ eine eigene Initiative (www.theseus-programm.de) gestartet. In einem mehrjährigen Programm soll eine wissensbasierte Internet-Infrastruktur geschaffen werden, die den Menschen einen besseren Zugang zum Internetwissen erlauben soll. Inwieweit die Initiative tatsächlich ernsthaft die Vormachtstellung von Google gefährden kann, bleibt abzuwarten und ist unter Experten mehr als umstritten. Verbesserte Suchalgorithmen
Auch die Algorithmen der Suchmaschinen werden sich zukünftig um ein Vielfaches verändern. Flash-Seiten, dynamisch generierte Websites, die inhaltliche Auswertung von Bildern oder Videos – all dies unterliegt derzeit noch den technischen Restriktionen der Suchmaschinen (zumindest was die Ganzheitlichkeit der Indexierung angeht). Aufgrund der weiten Verbreitung werden die Suchmaschinen-Anbieter im Laufe der Zeit jedoch Lösungen für diese Problembereiche finden. Auch die semantischen Fähigkeiten von Suchmaschinen sind momentan noch nicht ausgereift. In Anbetracht der Dominanzstellung von Google verdienen die zahlreichen Initiativen so genannter alternativer Suchmaschinen noch mehr Respekt und Anerkennung nicht zuletzt weil sich hierdurch z.T. durchaus interessante Entwicklungen ergeben. So geben die derzeit in der Weiterentwicklung befindlichen Cluster-Verfahren – die beispielsweise von der Suchmaschine Vivisimo1 unter http://www.clusty.com bereits seit längerem angewendet werden –einen ersten Ausblick auf kommende Entwicklungen: Themen von Websites können schon jetzt erkannt und bestimmten Clustern im Sinne einer effizienten „after search navigation“ zugeordnet werden. Dennoch übernimmt das Clustering aktuell lediglich die nachträgliche Präzisierung einer Suchanfrage – die Sortierung innerhalb der Cluster wird hierdurch nicht verbessert. Durch die personalisierten Suchmöglichkeiten ist jedoch die vorherige Sortierung der Ergebnisse in Abhängigkeit zum Nutzerprofil nicht mehr fern. Neben semantischen Suchmaschinen könnte auch der Ansatz des Gründers der Online-Enzyklopädie Wikipedia Jimmy Wales vielversprechend sein, der mit dem Projekt Wikia (www.wikia.com) versucht, eine Suchmaschine mit frei zugänglichem Algorithmus und vor allem einer usergenerierten
1
http://www.vivisimo.com.
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing
297
Spam-Erkennung zu schaffen. Die Suchmaschine Grokker2 hingegen verfolgt – wie verschiedene andere Suchmaschinen-Betreiber auch – den Weg des Visual Information Seekings und liefert neben der textuellen Darstellung auch eine rein visuelle Oberfläche der Suchtreffer. Diese sind thematisch in Kreisen angeordnet, welche sich je nach Nutzerinteresse zur genauen Ansicht eines Suchtreffers ein- oder auszoomen lassen. Wie sich die hier lediglich beispielhaft dargestellten Entwicklungen alternativer Suchmaschinen auf das Suchmaschinen-Marketing auswirken, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall belegen die beschriebenen Ansätze, dass nicht nur Google in der Lage ist, neue Wege zu beschreiten. Allerdings hat sich die Frage einer Kommerzialisierung alternativer SuchmaschinenProjekte bisher nur äußerst selten gestellt. Man darf auch vermuten, dass Google mit seiner Finanzkraft immer wieder in der Lage sein wird, vielversprechende Trends aus diesem Bereich aufzugreifen und in das eigene Angebot zu integrieren. Entwicklungspotenziale von lokaler und mobiler Suche
Die Gesellschaft wird mobil und bleibt trotz aller Globalität lokal verankert – das Internet und somit auch die Suchmaschinen werden zunehmend per Handy, Laptop oder PDA genutzt. So können z.B. auch im Urlaub schnell Informationen über das beste Restaurant im Ort gesucht werden oder, falls ein besonders günstiges Angebot in einem Geschäft ausgemacht wurde, per Preisvergleich im Web nachgesehen werden, ob das betreffende Produkt anderswo günstiger erhältlich ist. „Mobile Advertizing“ als Form der mobilen Werbung scheint für Werbetreibende verlockend ideal zu sein: Der Kunde ist ständig und überall erreichbar – und über die eindeutige Kennung des Handys sogar einem Interessenprofil zuzuordnen. Da auch Suchmaschinen mobil genutzt werden, wird die Reichweite der Sucheinträge erhöht. „Mobile Sucheinträge“ mit besonderen Gestaltungs- und (lokalen) Targeting-Möglichkeiten könnten ein weiteres effizientes Instrument des Suchmaschinen-Marketings werden. So ist die lokale Suche mittlerweile nicht mehr nur in den USA, sondern auch in Deutschland fest in die großen Suchdienste wie Google und Yahoo! integriert und steht Werbetreibenden uneingeschränkt zum Schalten von Sponsored Links zur Verfügung. Den Nutzern wird hierdurch die Suche nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen im eigenen Um-
2
http://www.grokker.com.
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7 Zusammenfassung und Ausblick
kreis ermöglicht, den Unternehmen hingegen die Schaltung ihrer Anzeigen in Abhängigkeit zur Lokalität. Dies bietet Werbetreibenden ein exaktes Targeting der Zielgruppe wie es zuvor nicht möglich war. Die integrierte Landkarte ermöglicht Internet-Nutzern die Lokalisierung der Anbieter – sei es der Bäcker um die Ecke oder der genaue Standort einer Tankstelle in Buxtehude. Es ist zu erwarten, dass lokale Suchergebnisse um aussichtsreiche Funktionalitäten erweitert werden. So könnten zukünftig vielleicht auch die Tageskarte eines Restaurants oder aktuelle Sonderangebote eines Supermarktes angezeigt werden. Gerade in Verbindung mit mobiler Suche wird sich das Suchverhalten nochmals radikal weiterentwickeln. Erste Analyseergebnisse über das Nutzungsverhalten der iPhone-Verwender belegen z.B. eine um den Faktor 50 höhere Verwendungsquote der lokalen Suche als bei anderen mobilen Devices. Bezieht man die rapide wachsenden Möglichkeiten einer mikrogeografischen Positionsbestimmung z.B. durch GPS oder andere Techniken mit in die Betrachtung ein, so steht der weiteren Steigerung der Relevanz von Suchergebnissen nichts mehr im Wege. Auch ist mittelfristig zu erwarten, dass so genannte „location based services“ des Geomarketings (abgekürzt: lbs) den Kampf um die Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden weiter verstärken werden. So gibt es bereits Testapplikationen, die elektronische Wallboards in Abhängigkeit der Besucher aus der unmittelbaren Nähe mit individualisierten Werbebotschaften bestücken können. Als die großen Player im mobilen Geschäft gelten derzeit Google und Nokia mit jeweils diversen Kooperationspartnern. Beide entwickeln eigene Betriebssysteme für Handys, die technische Grundvoraussetzung für eine optimierte Gestaltung der mobilen User-Interfaces sind. Der Kampf um Marktanteile im mobilen Business ist jüngst in eine neue Runde getreten, als Nokia sein mobiles Betriebssystem als Open Source-Projekt für Drittentwickler öffnete. Je mehr sich Mobiltelefone der dritten und demnächst vierten Generation sowie Datenflatrates verbreiten, desto schneller wird sich auch der Markt für mobile Marketingansätze inklusive mobilem SEM expansiv entwickeln können. Hierzu trägt auch die Entwicklung vom so genannten „walled garden“ zu den offenen Portalen („open gardens“) bei: Noch vor kurzer Zeit führte den Nutzer der mobile Internetzugang via WAP zu NetzanbieterPortalen, die vom eigentlichen Internet separiert waren und vom jeweiligen Betreiber vorselektierten Content bereitstellten. Inzwischen ist allerdings der Nachfrage-Druck nach hochwertigem und vor allem frei wählba-
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing
299
ren Content so groß, dass sich die Betreiber mobiler Portale mehr und mehr dem Internet öffnen. So verfolgt T-Mobile seit dem Relaunch seines Portals mittels der „white label“ Suchmaschine medio den Ansatz, eigene Portal-Inhalte durch Ergebnisse aus dem Internet zu ergänzen. Implikationen des Web 2.0 auf das Suchmaschinen-Marketing
Ein wichtiger Impuls wird auch weiterhin durch den Social NetworkingGedanken des Web 2.0-Konzeptes ausgehen. Das Web wird nahezu täglich sozialer und individuell konfigurierbar. Die Vorreiter Youtube3, einer Plattform zum Veröffentlichen von selbsterstellten Videos, sowie den von der Art her vergleichbaren Angeboten MySpace4 oder der Fotoplattform Flickr5 sind nur der Anfang einer gänzlich neuen Ausprägung des Internets als Kommunikationsmedium. Bereits jetzt ermöglichen Yahoo! und Google das Veröffentlichen und Teilen eigener Link-Favoriten mit anderen Internet-Nutzern oder die Personalisierung der Suchergebnisse. Da sich Suchdienste, Communities und Plattformen über Werbung finanzieren, werden aufgrund der freiwilligen Preisgabe von Vorlieben und Interessen seitens der Nutzer zukünftig weitere attraktive Werbemöglichkeiten entstehen, um die fokussierte Zielgruppe individuell und personalisiert anzusprechen. Als ein Beispiel für eine unternehmensbezogene Community sei hier Maggi genannt. Maggi bietet auf seiner Homepage ein Kochstudio an, in dem neben hauseigenen Rezepten auch registrierte Benutzer ihre Rezepte veröffentlichen können. Durch den Austausch der Nutzer untereinander und Foren zu den unterschiedlichsten Themen stellt die Maggi-Website ein gutes Instrument zur Marktforschung dar – die Nutzer berichten über ihre Vorlieben, die sich direkt in neue Produktideen von Maggi umsetzen lassen.
3
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5
http://www.youtube.com. youtube ist seit Oktober 2006 eine Tochter von Google. Ähnlich wie bei napster (einer Tauschbörse für Musik, die zu Zeiten des ersten Internethypes von Bertelsmann gekauft worden war) sieht sich Google aber äußerst ernst zu nehmenden rechtlichen Vorwürfen gegenüber. So wurde Google auf Betreiben des Medienkonzerns Viacom verurteilt, die Nutzerdaten von Datei-Abrufen weiterzugeben, um potenzielle Urheberrechtsverletzungen verfolgen zu können. http://www.myspace.com, eine Community, in der das Publizieren von Photos, Blogs, sowie das Anlegen von Nutzerprofilen und Gruppen befreundeter User möglich ist. http://www.flickr.com.
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7 Zusammenfassung und Ausblick
Der neue soziale Gedanke des Webs macht Kunden somit transparenter und gezielter ansprechbar. Allerdings tun sich deutsche, unternehmensunabhängige Communities, wie z.B. XING, studiVZ oder auch schülerVZ mehr als schwer, das z.T. sehr detailliere Wissen über ihre Mitglieder in relevante OnlineMarketing-Maßnahmen oder -Instrumente zu transformieren. Anders als beim Suchmaschinen-Marketing, wo der Informationsgewinnungsaspekt beim User weit im Vordergrund steht, beruht die Nutzung von Communities offenkundig auf anderen Bedürfnissen. Vor diesem Hintergrund sind auch Blogs eine nähere Betrachtung wert. Blogs können als Tagebücher von Internet-Nutzern beschrieben werden, in denen alle möglichen Themen behandelt und von anderen Nutzern kommentiert werden können. Blogs erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Auch für Unternehmen besteht hier die Chance, durch die geeignete und zugleich zurückhaltende Beteiligung an solchen Diskussionen oder der Einbindung eigener Blogs oder „Nutzer-Communities“ auf der Unternehmenswebsite noch näher an die Kunden heranzutreten und im aktiven Dialog Expertise und Fachwissen zu demonstrieren. Hierdurch wird nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Produkte gelenkt, sondern gleichzeitig ein Forum für neue Produktideen, Feedback und Zusammenarbeit aufgebaut – und ganz nebenbei wird hervorragende Online-PR geleistet. Im Zusammenhang mit Blogs ist die 2002 gegründete Suchmaschine Technorati (www.technorati.com) erwähnenswert. Technorati hat sich als Echtzeit-Suchmaschine für Weblogs etabliert. Nach eigenen Angaben werden mehr als 100 Millionen Blogs indexiert. Als Algorithmus wird ähnlich wie der PageRank auf die Zahl der Kommentierungen von Blogs geachtet. Blogs, die öfter als andere kommentiert werden, scheinen demnach eine besondere Instanz zu sein und werden daher höher gerankt. Betreiber von Blogs können Technorati direkt über neuen Content informieren, so dass der Crawler zeitnah auf der Seite vorbeischauen kann. Werbetreibende haben diverse Möglichkeiten, content-bezogene Werbemittel verschiedener Größen zu schalten.
7.2 Entwicklungstendenzen im Suchmaschinen-Marketing
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Konsolidierungsprozesse auf Seiten der Suchmaschinen-Marketing Dienstleister
Das Suchmaschinen-Marketing hat seine erste Entstehungs- und Wachstumsphase mittlerweile hinter sich gelassen. Die allokierten Budgets zeigen eine hohe wirtschaftliche Bedeutung und im Rahmen integrierter Marketing-Ansätze versuchen klassische Dienstleister, sich auch Suchmaschinen-Marketing Kompetenz (sei es im SEO- oder auch im SEMBereich) anzueignen. Im Zuge dieser Entwicklung ist eine Konsolidierungsphase zu erwarten. Größere Dienstleister kaufen spezialisierte SEO-/SEM-Agenturen auf und integrieren diese Dienstleistungen in ihr Portfolio. Vor diesem Hintergrund wird sich das Suchmaschinen-Marketing wie auch das Online-Marketing generell umfassenderen Mediaplanungsansätzen öffnen bzw. öffnen müssen. Nicht zuletzt sprechen Effizienzgründe dafür, dass crossmediale Kampagnen zentral von einer Stelle geplant werden sollten. So hat Google hierauf schon jüngst mit einem eigenen Mediaplanungstool reagiert (http://www.google.com/adplanner). Nach einer Spezifikation demographischer Angaben und Interessen der gewünschten Zielgruppe liefert dieses Tool Webseiten, die von der gewünschten Zielgruppe bevorzugt besucht werden. Damit ist eine erste Stufe für eine geschlossene Online-Mediaplanung erreicht, auf die weitere Stufen folgen müssen (und werden). Allerdings ist es auch immer kritisch zu beurteilen, wenn Beratung und Anzeigenverkauf – wie eben beim AdPlanner von Google – miteinander vermischt werden. Abschließender Ausblick
Ob und wie sich die inzwischen recht vielfältigen Instrumente des Suchmaschinen-Marketings am Markt entwickeln, bleibt ungewiss. Es wird jedoch in Zukunft definitiv eine Vielzahl weiterer, neuer Werbemöglichkeiten entstehen, die nicht nur auf dem Web 2.0-Gedanken des Internets beruhen! Das Suchmaschinen-Marketing wird weiterhin an Bedeutung gewinnen und Werbetreibenden neue Instrumente zur individuellen Kundenansprache und Messung der Werbewirkung bieten. Dabei sind Irrungen und Wirrungen sicherlich nicht auszuschließen. Was aber in spezifischer Weise auch weiterhin erhalten bleiben wird, ist die Auslieferung relevanter Werbebotschaften, die für den Angesprochenen einen besonderen Nutzen liefern können und sollten.
TEIL B: CASE STUDIES
CASE STUDY GLOBETROTTER Suchmaschinen-Marketing bei der Globetrotter Ausrüstung GmbH
CASE STUDY APART Emotionales Suchmaschinen-Marketing bei APART Fashion
8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
8.1 Ausgangssituation 8.1.1 Vorstellung Globetrotter Die Globetrotter Ausrüstung GmbH ist in über 25 Jahren zum größten europäischen Outdoorhändler herangewachsen. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurde ein Umsatz in Höhe von 178 Mio. Euro erwirtschaftet, mittlerweile sind mehr als 950 Mitarbeiter bei dem Hamburger Unternehmen beschäftigt. Der Firmenname ist heute ein Synonym für Qualitätsausrüstung im Bereich Reisebedarf und Outdoor. Globetrotter bedient drei getrennte Absatzkanäle: 1. Distanzhandel über den Katalog 2. Distanzhandel über das Internet (Online-Shop unter www.globetrotter.de) 3. Stationärhandel über sechs Filialen in Deutschland Das Sortiment umfasst ca. 25.000 Artikel und deckt damit nahezu sämtliche Rubriken im Bereich Outdoor ab. Sämtliche Katalogartikel können online in einem Online-Shop bestellt werden, der seit 2002 auch das Gütesiegel „Geprüfter Online-Shop“ trägt (vgl. Abb. 8.1.).
8.1.2 Vorstellung Agentur im Suchmaschinen-Marketing Die eprofessional GmbH (www.eprofessional.de) bietet seit ihrer Gründung im Jahre 1999 Dienstleistungen im Bereich des SuchmaschinenMarketings an. Diese Services decken neben den Optimierungen im Organischen Index (SEO) auch die qualifizierte Schaltung von Sponsored Links (SEM) ab. Ziel aller Aktivitäten von eprofessional als Agentur im Suchmaschinen-Marketing ist die Erhöhung der Sichtbarkeit der Webpräsenz des Kunden in den Ergebnisseiten von Suchmaschinen. Dabei werden spe-
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
zifische Zielfunktionen der jeweiligen Kunden, z.B. cost-per-order-Vorgaben oder bestimmte Kosten/Umsatz-Relationen, besonders berücksichtigt.
Abb. 8.1. Internetshop der Globetrotter GmbH
Heutzutage deckt eprofessional alle relevanten Disziplinen des OnlineDirektmarketings (insbesondere Affiliate Marketing) über eigene Services oder mittels Partner wie z.B. etracker und ecircle ab. Zusätzlich werden den Kunden ergänzende Beratungsleistungen rund um das Online-Marketing angeboten, so z.B. Usability-Reviews oder Beratung zum integrierten Web-Controlling. Die Hamburger Agentur beschäftigt an ihrem Stammsitz knapp 80 Mitarbeiter. Eprofessional ist mit fünf branchenspezifischen Business-Units am Markt aufgestellt. Hinzu kommen nachgelagert eine technische Produktabteilung für die Kampagnen- & Tracking-Tools (z.B. „Bid-Manager“ für
8.2 Entwicklung des Online-Marketings bei Globetrotter
307
das Gebotsmanagement der SEM-Kampagnen und „analyzer“ für die Werbeerfolgskontrolle) sowie Abteilungen für das Kampagnen-Management in den verschiedenen Online-Marketing-Disziplinen. Seit Mitte 2006 ist eprofessional als Teil der zanox-Gruppe eine der führenden Performance Marketing-Agenturen in Europa.
8.2 Entwicklung des Online-Marketings bei Globetrotter Globetrotter sammelte die ersten Online-Erfahrungen 1993 mit BTX. Ab 1996 erfolgten die ersten Schritte in Richtung E-Commerce unter der Domain www.globetrotter.de, bei der erstmals Bestellungen ausgewählter Artikel über ein Formular auf der Website möglich waren. 1997 wurde die erste Warenkorbfunktionalität implementiert, seit 1998 stehen alle Katalogartikel auch online zur Ansicht und Bestellung inklusive Verfügbarkeitsprüfung zur Verfügung. Seit dem Jahr 2000 führt Globetrotter auch diverse Maßnahmen im Suchmaschinen-Marketing durch (s. Kap. 8.3). Parallel zu den E-Commerce-Aktivitäten wurden online auch Maßnahmen ergriffen, um die Kunden stärker an Globetrotter zu binden bzw. Neukunden für Globetrotter zu begeistern. So wurde beispielsweise ab 1998 ein Forum aufgebaut, das u.a. einen Gebrauchtmarkt beinhaltet (vgl. Abb. 8.2.). Seit 2000 können dort Reiseberichte geschrieben und Auktionen durchgeführt werden, seit dem Jahr 2001 können auf einer 5er-Skala auch Produktbewertungen abgegeben werden. Beim Email-Marketing beschränkt sich Globetrotter mittlerweile auf das Versenden von Newslettern an selbst generierte Email-Adressen bzw. auf die Kooperation mit Partnern wie z.B. Jack Wolfskin (www.wolfskin.de). Die mit gekauften bzw. gemieteten Email-Adressen durchgeführten Kampagnen haben die Erwartungen von Globetrotter bei weitem nicht erfüllen können. Klassische Bannerkampagnen werden von Globetrotter nicht durchgeführt. Globetrotter hat bisher auch in keinem der Affiliate-Netzwerke entsprechende Programme geschaltet. Der Hauptgrund für diese Entscheidung liegt in der Befürchtung, dass die über Affiliates generierten Sales in einem für Globetrotter nicht nachvollziehbaren Maße die bestehenden Sales kannibalisieren. So könnten beispielsweise gute Rankings von Globetrotter im Organic Index von Google durch Einträge von Affiliate-Websites mit Globetrotter-Werbemitteln verdrängt werden und damit bisher „kostenlose“ Sales in kostenpflichtige gewandelt werden.
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Abb. 8.2. Gebrauchtmarkt bei globetrotter.de
Die Online-Marketing Abteilung besteht bei Globetrotter aus zwei Personen und verantwortet sämtliche Online-Marketing Maßnahmen inklusive SEO sowie die komplette Kommunikation des Internet-Auftrittes. Die technische Verantwortung für den Internet-Auftritt liegt bei der IT-Abteilung. Der Leiter Online-Marketing reportet direkt an die Geschäftsleitung. Die gesamten Online-Marketing-Maßnahmen finden ausschließlich im deutschsprachigen Markt statt. Im Folgenden wird der Bereich Suchmaschinen-Marketing (SEM & SEO) eingehender betrachtet. Suchmaschinen-Marketing generiert mehr als 80% des Erfolgs der gesamten Online-Marketing Maßnahmen von Globetrotter.
8.3 Suchmaschinen-Marketing
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8.3 Suchmaschinen-Marketing 8.3.1 Suchmaschinen-Marketing (SEO): Organic Index Globetrotter hat bis 2000 keine nennenswerten Budgets in Online-Werbung investiert. Ende 2000 wurde dann erstmals eine Suchmaschinenoptimierungs-Kampagne geschaltet, um bessere Sichtbarkeit im Organic Index der Suchmaschinen zu erzielen. Der wirtschaftliche Erfolg dieser von eprofessional durchgeführten Optimierungs-Maßnahme veranlasste Globetrotter dazu, das Engagement im Bereich des Suchmaschinen-Marketings kontinuierlich auszubauen und mit mehreren Dienstleistern auch parallel zu arbeiten. Über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren hat Globetrotter ausreichend SEO-Know-How aufgebaut, so dass seit Ende 2006 die SEOKampagne bzw. die SEO-Optimierung inhouse von der IT-Abteilung mit gelegentlicher externer SEO-Beratung durchgeführt wird. Das inhouse SEO-Projekt hat in Spitzenzeiten eine Vollzeitkraft in der ITAbteilung gebunden, sowie die permanente Mitarbeit der Online-Marketing-Abteilung, eines externen Beraters sowie des Web-Designs erfordert. Der Aufwand zur Pflege des jetzt SEO-optimierten Internet-Auftrittes liegt signifikant niedriger gegenüber dem Aufwand der erstmalig an der Website durchgeführten SEO-Optimierung. Der Internet-Auftritt wurde speziell für Google optimiert, da der Marktanteil anderer Suchmaschinen zu gering ist, um spezifische Optimierungsmaßnahmen zu rechtfertigen. Es erfolgt nun monatlich bis quartalsweise ein Review des Internet-Auftrittes durch einen externen SEO-Experten. Die Optimierungs-Empfehlungen werden über die Online-Marketing-Abteilung an die IT-Abteilung weitergeleitet. Ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor bei der SEO-Optimierung sind bei Globetrotter die vielen individuellen Inhalte, die durch die KundenCommunity in den Foren, den Reiseberichten und den ca. 41.300 Artikelbewertungen (Stand 18. Juli 2008) im Laufe der Jahre auf der GlobetrotterWebsite erstellt wurden. Dieser „unique content“ wird von Suchmaschinen wie Google als extrem wertvoll eingestuft. Hinzu kommen etliche externe Links, mit denen einerseits Globetrotter-Kunden auf diese Inhalte verlinken sowie Links von Lieferanten, die ihrerseits von einer Rückverlinkung von der hoch gerankten Globetrotter-Domain profitieren können. Aufgrund dieser Faktoren belegt Globetrotter mittlerweile bei verschiedenen, auch stark umkämpften Suchbegriffen Top-Positionen im Organic Index.
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Abb. 8.3. Top-Position für Globetrotter bei dem Suchbegriff „Schlafsäcke“ im Organic Index
8.3.2 Suchmaschinen-Marketing (SEM): Sponsored Links Im Jahre 2002 wurden zusätzlich nun auch SEM-Kampagnen (Sponsored Links) im Bereich des Suchmaschinen-Marketings geschaltet. Diese Werbeform wurde erst Ende 2001 mit dem Markteintritt von goto.com (später Overture, jetzt Yahoo! Search Marketing) in Deutschland eingeführt und seit 2002 auch von Google angeboten. Die SEM-Kampagnen hat Globetrotter allerdings längere Zeit inhouse durchgeführt, bevor das Management für die Google AdWords im Jahr 2005 an eprofessional abgegeben wurde. Der Hauptgrund für dieses „Outsourcing“ liegt darin, dass die Online-Marketing-Abteilung sich durch diese Entlastung besser auf die Kernaufgaben fokussieren kann. Die bei Yahoo! geschalteten Keyword-Kampagnen werden weiterhin inhouse durchgeführt, um das firmeneigene Know-How im Bereich des SEM-Kampagnen-Managements zu erhalten. Bei Miva werden keine Sponsored Links gebucht.
8.3 Suchmaschinen-Marketing
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Eine dieser Aufgaben liegt beispielsweise darin, das Wettbewerbsumfeld für die Sponsored Links-Kampagnen zu optimieren. So werden beispielsweise wichtige Lieferanten aufgefordert, nur noch bestimmten Händlern die Buchung der Markennamen in den Suchmaschinen zu erlauben, wie in Abb. 3.2. am Beispiel des Lieferanten Fjällräven im Falle Globetrotter als dessen Händler zu sehen ist. Dies führt dazu, dass die Gebotspreise sinken und mehr Klicks auf Einträge an bestimmten Positionen erfolgen.
Abb. 8.4. Top-Position für Globetrotter bei dem Suchbegriff „Fjällräven“ in den Sponsored Links
8.3.3 Ziel und Tracking im Suchmaschinen-Marketing Das Ziel der SEM-Kampagnen von Globetrotter liegt darin, möglichst viele Bestellungen für ein gegebenes Budget zu generieren, wobei ein Durchschnitts-CPO von acht Euro nicht überschritten werden darf. Ende 2006 wurden monatlich mehr als 5.000 Bestellungen über SEM-Kampagnen generiert. Die Erfolgskontrolle der diversen Maßnahmen und Präsenzen erfolgt bei Globetrotter über verschiedene Tools. Ein integriertes Web-Controlling,
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
welches alle Online-Marketing Maßnahmen bündelt und mit den Aktivitäten der Internet-Nutzer auf dem Online-Auftritt von Globetrotter in Zusammenhang bringt, gibt es jedoch derzeit nicht. Globetrotter hat in den letzten Jahren verschiedene Systeme der unterschiedlichsten Anbieter getestet, aber bisher in keinem seine Anforderungen erfüllt gesehen bzw. deren Kosten für Inbetriebnahme und Betrieb im Verhältnis zum erwarteten Nutzen für zu hoch erachtet. Das Onsite-Tracking des Internet-Auftrittes erfolgt daher momentan durch eine inhouse-Lösung. Die Erfolgskontrolle der Online-Marketing-Maßnahmen erfolgt jedoch teilweise durch Auswertungs-Tools wie den analyzer (eprofessional) und Analytics (Google). Globetrotter sucht hier weiter nach Lösungen, um ein integriertes WebControlling nach den eigenen Vorstellungen einzuführen.
8.4 Beispielhafte Umsetzung einer Google AdWords Kampagne Im folgenden Kapitel wird erläutert, wie die definierten Ziele und Strategien im Rahmen einer konkreten Google AdWords Kampagne umgesetzt wurden. Vorgestellt werden vorrangig die Kampagnenstruktur, das Gebotsmanagement sowie diverse Optimierungsmaßnahmen (z.B. bei der Anzeigentextgestaltung oder der Landing Page).
8.4.1 Struktur und Kampagnenziele Die umgesetzte Kampagnenstruktur in den Google AdWords ist eine Entscheidung mit langfristiger Wirkung, da der Aufwand für den Umbau einer Kampagne sehr groß ist. Die Strukturierung der einzelnen KeywordKategorien (AdGroups) sollte daher gut überlegt sein. Folgende Anforderungen sollte eine effektive Kampagnenstruktur in Google AdWords erfüllen: 1. Möglichst breite Ansprache der Zielgruppe über weit gefächerter AdGroups mittels verschiedener Keyword-Dimensionen. Die Kampagne ist zur Zeit in ca. 750 AdGroups unterteilt. Æ Eingegebene Keywords lassen sich bestimmten Phasen des Suchprozesses zuordnen sowie nach Spezifität einordnen. Im Falle
8.4 Beispielhafte Umsetzung einer Google AdWords Kampagne
313
von Globetrotter wurde die Kampagne nach folgenden Gesichtspunkten untergliedert: • • • •
Produkt-Kategorien Marken Keywords rund um Anwendungsgebiete von Produkten Keywords, die die Art und das Sortiment allgemein beschreiben (sog. Generische Keywords)
2. Möglichst relevante Anzeigentexte in Relation zum eingegebenen Keyword und der eingebenden Person. Æ Hohe Relevanz des Anzeigentextes zum Suchbegriff eines Nutzers erhöht die Klickraten und den Qualitätsfaktor bei Google AdWords. Resultat ist ein niedriger CPC, bei dem der Werbetreibende gut platziert ist. Um dies zu erreichen, wurden die AdGroups bei Globetrotter zusätzlich nach der Zielgruppe aufgesplittet. Wo es Sinn machte (beispielsweise bei der Produktkategorie Bekleidung), wurden die AdGroups deshalb noch einmal nach Zielgruppen („Frauen“, „Männer“, „Kinder“) aufgeteilt. 3. Die Kampagnenstruktur sollte Übersicht für den Kampagnenmanager geben und ein späteres Update ermöglichen. Æ Eine aussagekräftige und „sprechende“ Benennung und Aufteilung der AdGroups ist Grundvoraussetzung für die komplette und überschneidungsfreie Keyword-Erstellung. Des Weiteren sollte es möglich sein, spätere Sortimentsänderungen im Shop in der Kampagne abzubilden, sprich: neue Keywords hinzuzufügen und alte zu entfernen. Bei Globetrotter wurde eine Lösung dafür gefunden, indem die AdGroup-Namen an die Shop-Kategorien angelehnt wurden. Darüber hinaus wurden produktspezifische Keywords durch die Agentur im Kampagnen-Management mit einem Marker (der Artikel-Nr.) gekennzeichnet. Auf diese Weise ist es möglich, durch einen Abgleich zwischen der Kampagne und aktualisierten Produktdaten (das sog. „Produkt-File“), Änderungen schnell zu identifizieren und umzusetzen. 4. Die Kampagne sollte darüber hinaus auch so strukturiert werden, dass unterschiedliche Steuerungsziele und Budget-Begrenzungen entsprechend umgesetzt und eingehalten werden können.
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Æ Dazu müssen in der Regel mehrere Kampagnen parallel nebeneinander aufgesetzt und gepflegt werden. Im Falle von Globetrotter war dies nicht notwendig, da z.Zt. ein exklusives Steuerungsziel (CPO von 8 €) und ein übergreifendes Budget für alle Maßnahmen zugeordnet sind. Ein Auszug der Kampagnenstruktur und ausgewählte Keywords der AdGroups sind in Tabelle 8.1. zusammengefasst. Tabelle 8.1. Kampagnenstruktur und ausgewählte Keywords für die GlobetrotterKampagne Kampagne
AdGroup
Keyword-Beispiele
Globetrotter DE
Generisch
outdoor, campingbedarf, trekkingartikel damenanorak, frauenjacke
Kategorie – Bekleidung (Frauen) – Jacken Kategorie – Messer & Werkzeuge – Klappmesser Marke Haglöfs Marke Geox
klappmesser, multifunktionsmesser, schnappmesser Haglöfs, www haglöfs, haglöfs jacke, haglöfs hosen geox, www geox, geox schuhe, geox stiefel
8.4.2 Keywords In der Kampagne sind zu den ca. 750 AdGroups derzeit rund 30.000 Keywords eingebucht. Dabei wurde darauf verzichtet, Falschschreibungen und umfangreich automatische erstellte Keyword-Kombinationen einzubuchen. Der Trend im Keyword-Advertising geht eindeutig in die Richtung, dass die wenigen wichtigen Keywords immer umkämpfter werden. Im Falle von Globetrotter konzentriert sich die Keyword-Erstellung darauf, möglichst alle Suchbegriffe in dem jeweiligen Bereich abzudecken. Über die diversen zur Verfügung stehenden Optimierungsmöglichkeiten wird dann versucht, das jeweilige Keyword für möglichst hohes Volumen in den oberen Positionen zu platzieren.
8.4 Beispielhafte Umsetzung einer Google AdWords Kampagne
315
Die verwendeten Keywords der einzelnen AdGroups setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen: Für Marken-AdGroups • das Marken-Keyword selbst (z.B. geox) • das Marken-Keyword kombiniert mit wichtigen Kategoriebegriffen (z.B. geox schuhe) Für Produkt-Kategorie-AdGroups • Gattungsbegriffe der Produktkategorie (z.B. damenanorak, damenjacke) • Synonyme, Einzahl/Mehrzahl, Getrennt-/Zusammenschreibung der Gattungsbegriffe (z.B. damenparka, damenparkas, damen parkas) • Ausrichtung von Keywords auf die Zielgruppe, wenn nötig (z.B. schuhe damen, schuhe frau, schuhe frauen) Grundsätzlich werden alle Keywords bei Google AdWords mit der Matching-Option „broad“ eingebucht. Sehr umkämpfte Einzelbegriffe, wie etwa die Marken-Keywords, sind „exact“ gebucht. „Negatives“ werden auf Kampagnen-Basis eingesetzt, um bei Suchenden, die erkennbar kein Kaufinteresse haben, nicht angezeigt zu werden (z.B. kostenlos, Verleih).
8.4.3 Gebots- und Budget-Management Eprofessional als Suchmaschinen-Marketing-Agentur zeichnet sich u.a. durch ein ausgefeiltes und ständig weiter entwickeltes, automatisches Gebotstool, den „Bid-Manager“, aus. Dieses rund um die Uhr eingesetzte Programm überwacht Klicks, CPC und Orders auf Keyword-Ebene und bietet jedes einzelne Keyword entsprechend seiner individuellen Erfolgsrate (Conversion-Rate). Da es außerdem über eine Vielzahl verschiedener Optimierungsalgorithmen für unterschiedliche (Teil-)Ziele verfügt, ist es möglich, die Keywords genau auf den Preis zu bieten, bei dem sich der Grenznutzen bei Globetrotter einstellt und der Ziel-CPO eingehalten wird. Das Ziel der Globetrotter-Promotion liegt darin, über die Gesamtkampagne im Schnitt nicht mehr als 8 € pro Shop-Order in den Sponsored Links auszugeben und dabei das Order-Volumen zu maximieren. Das bedeutet, dass es in der Kampagne sowohl Keywords gibt, die einen günstigeren CPO als 8 € aufweisen als auch andere, die im Schnitt ein wenig teuerer sind.
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Durch die mit dem „Bid-Manager“ vorgenommene Aussteuerung auf ein Gesamt-Ziel treten also Quersubventionierungen zwischen Teilen der Kampagne auf. Der große Vorteil dieser Steuerungsart ist, dass der Erfolg der Gesamtkampagne relativ einfach kontrolliert werden und – da keine Teilziele ausgewertet werden müssen – saisonale Entwicklungen anhand des Order-Volumens gut erkannt werden können. Außerdem ist der Aufwand zur Bestimmung dieses Gesamt-Zieles über das gesamte Sortiment relativ einfach möglich. Seit geraumer Zeit bieten Google AdWords und andere Sponsored-LinksKanäle die Möglichkeit an, die CPCs auf Basis von Wochentagen und konkreten Zeiten entsprechend auf- oder abzuschlagen. Der Bid-Manager von eprofessional unterstützt diese Features ebenfalls, um eine integrierte Kampagnensteuerung aus einem Tool heraus zu ermöglichen. Im Falle von Globetrotter haben die Conversion-Statistiken ergeben, dass neben den Abendstunden an jedem Tag insbesondere der Sonntag sehr conversionintensiv ist. Diese erhöhte Aktivität und Aufmerksamkeit der Zielgruppe wird auf Kampagnenseite genutzt, um in diesen Zeiträumen alle Anzeigen mit einem um 30% höheren CPC prominenter zu platzieren. Dies schlägt sich mitunter in einer Steigerung des Order-Volumens um 50% nieder. Als alternative Möglichkeit einer zukünftigen Kampagnensteuerung für die Globetrotter-Promotion bietet sich die Größe „Post-Conversions“ an, die alle Shop-Orders berücksichtigt, die die User zwar aufgrund eines AdWords-Klick tätigen, aber erst bei einem erneuten Website-Besuch – also im Nachhinein. Die Globetrotter Website eignet sich durch ihre intuitive Navigation, Mehrwert-Informationen sowie zahlreiche Käufer-Bewertungen der Produkte nicht nur für die Keywords der Sponsored Links, die direkt auf einen Kauf im Shop abzielen. Diese Website-Features ermöglichen es eprofessional als Agentur, Keywords und Anzeigen für Globetrotter zu schalten, die den Internet-Nutzer bereits in der Phase der Informationssuche und nicht erst in der Phase der Kaufabsicht abholen. In den letzten Monaten der Zusammenarbeit konnten deshalb auch beträchtliche Steigerungen im Abverkauf über Post-Conversions erreicht werden, also über Käufe, die erst nach der ursprünglichen Session jedoch innerhalb von 30 Tagen nach dem Klick auf den Sponsored Link getätigt werden. Dabei zeigt sich eine konstante Rate von Käufen über den gesamten Post-Zeitraum hinweg. Es ist anzunehmen, dass auch nach dem maximal gemessenen Zeitraum von 30 Tagen weiterhin Käufe eintreten. Der Mehrwert dieser spät-konvertierenden Keywords ist für Globetrotter ein wichtiger Wettbewerbsvorteil im umkämpften Markt für Keywords in den
8.4 Beispielhafte Umsetzung einer Google AdWords Kampagne
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Sponsored Links. So kann z.B. auf das eher allgemeine Keyword „Outdoor“, dass ein User eher zu Beginn seines Kaufentscheidungsprozesses (vgl. Abb. 8.5.) einsetzen wird, relativ hoch geboten werden. Mitbewerber von Globetrotter mit einer weniger hohen Post-Conversion-Rate haben aufgrund der fehlenden Rentabilität nicht die Möglichkeit, bei diesen Keywords mit einem ähnlichen CPC mitzubieten.
Abb. 8.5. Beispielhafter Kaufentscheidungsprozess auf Kundenseite
8.4.4 Optimierungen im SEM 8.4.4.1 Optimierungen bei Einsprüngen (Landing Pages)
Maßgeblichen Anteil an einer erfolgreichen Sponsored Link-Promotion im E-Commerce-Bereich hat neben dem Sortiment selbst vor allem die Präsentation des Sortiments sowie die Usability von der Website. Um den teilweise sehr spezifisch suchenden Internet-Nutzer so nah wie möglich an
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
das Ziel seiner Suche zu führen, ist die Landing Page nach dem Klick auf den Sponsored Link entscheidend. Die Globetrotter-Website bietet eine Reihe verschiedener Möglichkeiten, um für einen Suchbegriff auf die Seite zu verlinken. In der Regel bieten sich folgende Optionen: • • • • •
Einsprung auf die integrierte Suchfunktion Produkt-Kategorie-Einsprung Produkteinsprung Markeneinsprung Stichworteinsprung
Mit bloßem Auge im Vorhinein zu bestimmen, welcher Einsprung bei einem bestimmten Keyword besser funktionieren wird, ist sehr schwer bzw. fast unmöglich. Dafür ist Erfahrung im Spezialthema „Usability“ und/oder eine entsprechende Datengrundlage notwendig, die Schwarz auf Weiß belegt, was funktioniert und was nicht. Eprofessional liefert diese Daten mit seinem Tool „Landing Page-Optimizer“. Für jedes Keyword werden dabei zwei oder mehr verschiedene Einsprünge hinterlegt. In der Folge werden die Einsprünge zunächst in einer Gleichverteilung bei jedem Klick auf die Anzeige abwechselnd eingesetzt. Sind genügend Besuche und Käufe über solch ein Keyword erzielt worden, kann mit Hilfe der höchsten Conversion-Rate der einzelnen Einsprünge bestimmt werden, welcher der effizienteste ist. In vielen dieser Einsprung-Tests der Globetrotter-Promotion wurden unterschiedliche Conversion-Rates bei unterschiedlichen Keyword-Kategorien festgestellt und die Landing Pages entsprechend dieser Erkenntnisse umgestellt. So konvertieren die Sucheinsprünge in den meisten Fällen am besten, insbesondere aber dann, wenn es um Bekleidung geht, die im Shop nach Männern, Frauen und Kindern gruppiert ist. Die eingegebenen Keywords (z.B. Winterhosen) geben i.d.R. aber keinen Aufschluss über die Zielgruppe. Ein Einsprung in die Kategorie „Bekleidung (Frauen) – Hosen“ wäre fatal, da Internet-Nutzer, die z.B. Winterhosen für Männer suchen, fehlgeleitet würden. Im Sucheinsprung werden die gefundenen Artikel daher nach Hauptkategorien gruppiert dargestellt. Der Besucher hat die komplette Übersicht und ihm bleibt weiterhin die Wahl (vgl. Abb. 8.6.).
8.4 Beispielhafte Umsetzung einer Google AdWords Kampagne
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Abb. 8.6. Sucheinsprung „Winterhosen“
Bei Marken-Keywords und Produkt-Kategorie-Keywords mit schmalem Sortiment auf Globetrotter-Seite haben sich die Marken- bzw. KategorieEinsprünge als effektiver heraus gestellt, da sie auf einer einzigen Seite alle Produkte mit Bildern übersichtlich und komplett darstellen (vgl. Abb. 8.7.). Der Sucheinsprung hat jedoch durch seine offensichtlich höchste Relevanz bei vielen Sponsored Link-Keywords den Vorteil, die neuen Relevanzanforderungen von Google für AdWords-Landing Pages sozusagen automatisch zu erfüllen. Dies wird umso mehr der Fall sein, wenn Teile der Userbewertung eines Produktes zukünftig mit im Suchergebnis angezeigt werden können.
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Abb. 8.7. Produkt-Kategorie-Einsprung 8.4.4.2 Optimierung der Anzeigentexte
In Google AdWords sind relevante Anzeigentexte zu den unterschiedlichen gebuchten Keywords eine der entscheidenden Optimierungshebel, um bei ähnlichen Gebotspreisen höher in den Listings platziert zu werden als die Mitbewerber. Durch die entsprechend differenzierte AdGroupStruktur wurde dazu bei Globetrotter auch bereits die Basis gelegt. Für jede Marken-Adgroup und für jede Produkt-Kategorie-AdGroup konnte auf diese Weise sehr spezifische Anzeigentexte erstellt werden.
8.5 Ausblick
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Beispiel: Marke Aigle
Marke Ajungilak
Während die Kampagne läuft und die Keywords Klicks verzeichnen, läuft bei der Globetrotter-Promotion ein ständiger Test, in dem zwei oder mehr unterschiedliche Anzeigentexte pro AdGroup gleichverteilt gegeneinander geschaltet werden. In regelmäßigen Abständen wertet eprofessional die Performance der einzelnen Texte aus, entfernt die schwächsten Texte und nimmt evtl. neue Texte für den nächsten Testzeitraum in die AdGroup mit auf. Eprofessional bewertet die Anzeigentexte dabei nicht nur nach Klickrate (CTR), sondern bezieht auch den eigentlichen Erfolg (Shop-Käufe) mit ein. In der Globetrotter-Promotion wurde auf diesem Wege festgestellt, dass es Texte gibt, die zwar sehr hohe Klickreize bei den Suchenden auslösen, jedoch wenige Käufe generieren und anders herum: Textbeispiel für hohes Klick-Volumen
Text-Beispiel für hohe Conversion-Rate
Im Normalfall sind beide Ziele gegenläufig zueinander. Ziel der Textoptimierung für Globetrotter ist es daher, solche Texte zu finden, die beide Größen, also CTR und Conversion-Rate, bestmöglich in sich vereinen.
8.5 Ausblick Im folgenden Kapitel sollen einige Aspekte angesprochen werden, die in der Zusammenarbeit von Globetrotter und eprofessional entweder bereits konkret geplant sind bzw. bereits diskutiert werden. Hintergrund vieler der hier besprochenen Konzepte ist die Tatsache, dass der Kampf um die
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
Klick-starken Anzeigenplätze (Positionen 1–3) in Zukunft drastisch zunehmen wird. Diese Entwicklung ist abzusehen, wenn man den Vergleich zu Ländern mit bereits sehr viel höheren Online-Werbeausgaben sucht (etwa UK und USA).
8.5.1 Steuerungsmöglichkeiten Neben den Maßnahmen zur Maximierung der Conversion-Rate wird es beim Suchmaschinen-Marketing im Wesentlichen darauf ankommen, dass der Werbetreibende den CPC bestimmter Suchbegriffe, die ihm relevante Sichtbarkeit in den Suchergebnisseiten sichern, dauerhaft zahlen kann. Es gilt also, nah an den optimalen CPC zu gelangen, bei dem die Promotion noch per Definition rentabel ist („sofort mit der ersten Bestellung“ vs. Lifetime-Value Betrachtung) und dabei ein maximales Volumen an Orders zu generieren. Eprofessional hat dies erkannt und verfolgt verschiedene Ansätze, um die optimalen Gebote für und mit seinen Kunden zu bestimmen. • Bestimmung der Vertriebskostensätze, differenziert nach Warengruppen und Produkten sowie unter Berücksichtigung von z.B. Neukundenbewertung und Lifetime-Value Betrachtung • Bestimmung der Grenzkostensätze, differenziert nach Warengruppen, Produkten und einzelnen Suchbegriffen • Aussteuerung auf Warenkorbumfänge (z.B. Umsätze pro Order, Kosten/Umsatz-Relation, Kosten/Deckungsbeitrags-Relation) unter Berücksichtigung von z.B. Retouren auf Positionsebene • Messung und Aussteuerung auf verschiedene Aktivitäten des Kaufprozesses (z.B. Verweildauer, Download von Formularen, Ausfüllen von Formularen, abonnierte Newsletter) • Automatisches Gebotsmanagement unter Beachtung von unterschiedlichen bzw. gegenläufigen Zielen (z.B. Abverkauf vs. Branding-Effekte) • Verbindung verschiedener Werbemittel bei der Erfolgsmessung, die der Internet-Nutzer vor der Bestellung gesehen bzw. geklickt hat (z.B. sucht der Kunde zuerst nach „outdoor“, dann „Schlafsack mammut“ und abschließend „Globetrotter“ in Google) Oberstes Ziel der Maßnahmen ist es, die Margen und Ziele des Kunden bestmöglich in den Sponsored Links-Kampagnen zu berücksichtigen.
8.5 Ausblick
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Eprofessional und Globetrotter planen in naher Zukunft, von einer CPOSteuerung auf eine Umsatzsteuerung zu wechseln. Des Weiteren stehen unterschiedliche Steuerungsziele pro Warengruppe zur Diskussion. Auf diese Weise wird es in Zukunft für Globetrotter möglich sein, auch bei solch stark umkämpften und somit teuren Keywords wie z.B. „Rucksack“ oder „Zelt“ ganz oben in den Sponsored Links zu stehen. Globetrotter bietet in diesen Bereichen eines der größten Sortimente und wird hier Gebote auch für Top-Positionen wirtschaftlich rechtfertigen können.
8.5.2 Kannibalisierung Sponsored Links vs. Organic Index Geplant ist außerdem ein Test, in dem u.a. mit so genannten BrandingKeywords (z.B. „globetrotter“, „globetrotter.de“) die Kannibalisierungseffekte zwischen Organic Index und Sponsored Links ermittelt werden sollen. Hierbei geht es vor allem um die Beantwortung der Frage, in welchem Umfang der Internet-Nutzer nicht mehr auf die kostenfreien Einträge der Natural Listing klickt, sondern die kostenpflichtigen Sponsored LinkEinträge nutzt. Diese zusätzlichen Kosten sind den zu erwartenden zusätzlichen Umsätzen mit solchen Nutzern gegenüberzustellen, die grundsätzlich keine oder nur sehr eingeschränkt die Einträge im Organic Index nutzen. Sollte der Test ergeben, dass die Kannibalisierungseffekte gering sind, werden keyword-spezifisch Doppel-Listings im Organic Index und in den Sponsored-Links dauerhaft geschaltet.
8.5.3 Mehrfachsuche und Sales-Funnel Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Volumen der Klicks aus allgemeinen Keywords bzw. den Keywords, die eher in der Vorkaufphase von Suchenden eingegeben werden (z.B. „Outdoor“, „Trekking“) und dem Volumen an Klicks auf Branding-Keywords (z.B. „Globetrotter“). Dies ist so, da viele Internet-Nutzer sich erst lange nach der Informationssuche für einen Kauf entscheiden und sich dann oftmals nur an den Händlernamen erinnern können. Dieser wird dann entweder in die Suchmaschine eingegeben oder per Adresszeile des Browsers und der URL direkt zum Web-Shop navigiert, um zu kaufen. Der eigentliche Kauf wird, sofern der Händlername per Suchmaschine eingegeben wurde, dem gebuchten Branding-Keyword zugeordnet, obwohl der Käufer zuallererst über ein allgemeines Keyword angesprochen wurde. Hier stellt sich die Frage, welches Keyword den Erfolg gebracht hat. „Last keyword wins“-Ansätze führen in
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8 Case Study Globetrotter Ausrüstung GmbH
diesem Falle dazu, dass allgemeine Keywords sich schlechter rechnen und herunter geboten oder gar abgeschaltet werden – mit der Folge, dass auch das Branding-Keyword an Attraktivität verliert. Im Falle dieser Art von Mehrfachsuchen werden zukünftig bei der Kampagnensteuerung auch solche Keywords von einer Bestellung profitieren, die am Anfang der Mehrfachsuche stehen.
8.5.4 Integration von Content- & Site-Targeting Die Werbeplätze in den Sponsored Links sind begrenzt. Damit ist auch das Klickvolumen und letztendlich auch das Order- und Umsatzvolumen für Globetrotter begrenzt. Eine Ausweitung dieses Volumens ist durch Einbindung weiterer Online-Marketing-Kanäle möglich. In Verbindung mit einer ausgereiften Sponsored Links-Promotion ist die Schaltung von Content-Anzeigen im Content-Netzwerk von Google eine effektive Maßnahme. Potenzielle Käufer werden hauptsächlich in der Vorkaufsphase angesprochen. Käufe über solche Anzeigen erfolgen selten direkt. Häufig vergehen viele Tage und Wochen bis der Interessent zum Käufer wird. Im Content-Netzwerk ist außerdem ebenfalls das Phänomen zu beobachten, dass der Interessent zu einem späteren Zeitpunkt einen spezifischen Suchbegriff oder gar das Brand („globetrotter“) eingibt und den Kauf tätigt. Die Conversion wird also nicht direkt der Content-Anzeige zugeschrieben, sondern dem Keyword in der Search-Kampagne. Diese Effekte können statistisch ausgewertet und im Gebotsmanagement über Quersubventionierung von Content und Search ausgesteuert werden. Eprofessional hat sein automatisches Gebotstool „Bid-Manager“ so erweitert, dass die Effekte zwischen unterschiedlichen Sponsored Links-Kanälen bewusst ausgesteuert werden können.
9 Case Study APART Fashion
9.1 Vorstellung APART Bereits 1975 wurde das Modelabel APART in Form eines ersten Spezialkatalogs der OTTO-Gruppe in den Markt eingeführt. Im Mittelpunkt der APART-Philosophie steht seit den Anfangstagen der Vertrieb exklusiver, individueller und qualitativ hochwertiger Damenmode für den besonderen Moment. Mit der Positionierung im Kollektionsmarkenumfeld (vgl. Abb. 9.1.) spricht die Lifestylemarke vor allem die Zielgruppe der anspruchsvollen, selbst- und modebewussten Frauen an. Das Portfolio reicht von Kleidung, Accessoires und Parfum bis hin zu edlem Schmuck.
Abb. 9.1. Positionierung der Marke APART (Quelle: Apart GmbH)
Nachdem 1998 die APART GmbH als Geschäftsbereich von OTTO gegründet wurde, folgte 1999 der Ausbau des Kataloggeschäfts auf drei Kataloge pro Saison. Nach ersten Umsatzerfolgen über die Online-Shops von otto.de und heine.de im Jahr 2001 wurde die Marke APART durch die konsequente Weiterentwicklung eines eigenen Kundenstammes und Umbenennung des Unternehmens in APART International GmbH im Jahr 2004 massiv ausgebaut, so dass 2005 zeitgleich mit der Eröffnung des ers-
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9 Case Study APART Fashion
ten Konzept-Stores in Hamburg auch der erste eigene Online-Imageauftritt unter www.apart-fashion.com erfolgte. Nachdem 2006 die APART International GmbH ausgegründet wird und die Weiterentwicklung zu einem internationalen Multi-Channel-Unternehmen der OTTO-Gruppe erfolgt ist, startet zu Beginn des Jahres 2007 der eigene Online-Vertrieb über den in Abb. 9.2. dargestellten APART E-Shop unter www.apart-fashion.de
Abb. 9.2. Startseite des E-Shops von APART Fashion
9.2 Vertrieb und Marketing bei Apart Als Modemarke des OTTO-Konzerns wurde APART zunächst nur über die Töchter der OTTO-Gruppe (Heine, Baur, Schwab, Otto etc.) vertrieben. Seit der Ausgliederung setzt APART auf Multichannel-Vertrieb und hat diesen auf internationalem Parkett mit Hilfe des APART Katalogs/Magalogs, dem eigenen E-Shop und dem stationären Handel erweitert. Bei den OTTO-Töchtern ist APART mit gleichem Bild- und Textmaterial zu finden.
9.2 Vertrieb und Marketing bei Apart
327
Wesentliche Unterschiede zeigen sich jedoch in der Bewerbung der APART-Mode. APART selbst versteht die Mode als Möglichkeit, sich und seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Hierdurch wird Mode – unabhängig von den Kosten – zum emotionalen Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Bei den Vertriebspartnern der OTTO-Gruppe hingegen wird APART lediglich als eine Modemarke unter vielen in den Online-Shops eingebunden. Insbesondere die folgenden Interpretationen der APARTMarkenphilosophie •
Mode ist immer emotional. Auch Kosten spielen bei der Auswahl von Kleidung eine Rolle, vor allem aber wird Mode gekauft, weil sie auf der emotionalen Ebene überzeugt.
•
Mode kann und sollte somit nicht ausschließlich über das Preisargument beworben und verkauft werden.
•
Mode ist mehr, Mode ist Emotion, und die Werbung für Mode muss mindestens genauso berühren wie der Stoff, aus dem die Kleidung ist.
können als „eine Marke unter vielen“ kaum thematisiert werden. Aus diesem Grund findet der Aufbau der exklusiven Marke APART über die Angebotsstruktur der Vertriebspartner kaum Unterstützung. Mit dem Launch des APART E-Shops Anfang 2007 gewinnt der Markenaufbau an Bedarf: Das Unternehmen setzt auf die eigene charakteristische Markenkommunikation, muss sich aber gegen die etablierten Vertriebspartner durchsetzen. Hierzu werden unterschiedliche Marketing-Maßnahmen eingesetzt: Um eine möglichst hohe Sichtbarkeit bei der anvisierten Zielgruppe zu erreichen, werden hochwertige Banner zum aktuellen Katalog auf den Portalseiten verschiedener Frauen- und Lifestylemagazine geschaltet, pro Jahr über 6 Millionen Kataloge an Haushalte verschickt und monatliche Newsletter an Abonnenten versendet. Zusätzlich ändert der Online-Shop dreimal täglich – je nach Tageszeit – das Layout, um die potenzielle Zielgruppe von trendbewußten Frauen noch individueller ansprechen zu können. In Bezug auf das Suchmaschinen-Marketing zeigte sich jedoch schnell, dass die Vertriebspartner zu harten Konkurrenten werden. Mit einem vergleichsweise sehr kleinen Budget – aber demselben APART-Produktportfolio – muss sich APART in Sponsored Links sowohl gegen die große
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9 Case Study APART Fashion
Mutter OTTO, die anderen OTTO-Töchter als auch gegen Konkurrenz wie ebay oder Preisvergleichsportale behaupten. In der auf Suchmaschinen-Marketing spezialisierten Agentur eprofessional aus Hamburg findet APART den passenden Dienstleister, der sich im Bereich SEM den Kampagnen-Zielen „Markenaufbau“ und „Stärkung des Abverkaufs über den Online-Shop“ widmet (detailliertes Unternehmensprofil von eprofessional: vgl. Kap. 8.1.2.).
9.3 Strategieentwicklung für das SuchmaschinenMarketing bei APART Von Anfang an wurden an die Strategie der Sponsored Links-Kampagne zwei herausfordernde Ziele gesetzt: •
Zum einen sollte sich die Kampagne mit einem für die Modebranche geringem Budget gegen die bei der Zielgruppe bekannten Vertriebskonkurrenten der OTTO-Gruppe durchsetzen. Dieser Aspekt wurde zusätzlich erschwert durch die Tatsache, dass der Markenname APART auch von den anderen OTTO-Töchtern als Keyword gebucht werden kann. Somit verfällt der übliche Vorteil für Markeninhaber, als Einziger auf Marken-Keywords bieten zu dürfen und so markenbezogene Textanzeigen zu geringen Klickpreisen schalten zu können.
•
Zum anderen sollte die Sponsored Links-Kampagne dazu dienen, die Marke APART bei der relevanten Zielgruppe von modebewussten Frauen bekannt zu machen. Zwar wurde der Markenaufbau zusätzlich durch die Schaltung von Werbebannern unterstützt, dennoch gilt in der Branche im Allgemeinen die Meinung, dass Markenaufbau durch Suchmaschinen-Marketing nur bedingt möglich ist.
Einhergehend mit der APART Markenphilosophie stand fest, dass die Kampagne Frauen nicht mit preislichen Argumenten überzeugen sollte, sondern den Frauen vielmehr einen Weg aufzeigen soll, ihre derzeitige Lebenssituation sowie die damit einhergehenden Bedürfnisse mit der passenden Mode auszudrücken: Es existieren keine Zielgruppen im eigentlichen Sinne, die sich nach Einkommen und Alterstruktur gliedern lassen, son-
9.3 Strategieentwicklung für das Suchmaschinen-Marketing bei APART
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dern vielmehr Stilgruppen, die mit unterschiedlichen Lebenssituationen verknüpft sind. Eben diese Markenphilosophie wird konsequent im APART Fashion Store umgesetzt. Die Mode wird präsentiert in unterschiedlichen Lebenssituationen, sei es z.B. in einem mit Blättern dekorierten Herbstwald, der dazu einlädt, den präsentierten Pullover sofort zu bestellen und den ersten Herbstspaziergang zu unternehmen, oder sei es die festliche Stimmung eines Galadinners mit den dazugehörigen glamourösen Kleidern. Um eine mögliche Strategie für die Sponsored Links-Kampagne und deren Struktur zu finden, wurden im ersten Schritt die Kampagnen der Vertriebspartner untersucht (vgl. Abb. 9.3.).
Abb. 9.3. Wortwahl der Textanzeigen verschiedener Konkurrenten
Hierbei stellte sich heraus, dass die Anzeigen-Texte einen ersten Lösungsansatz boten, sich nicht nur von den Konkurrenten abzusetzen, sondern zusätzlich Markenaufbau zu leisten. Der Weg: Die Markenphilosophie von APART wird auf die Textanzeigen übertragen. Während die Konkurrenz vor allem mit dem für Sponsored Links gängigen, preisorientierten Vokabular arbeitet und die Markeninhalte von APART hiermit nicht an den Suchenden vermitteln kann, sollte die neu aufzusetzende APART-Kampagne nicht mit Preisargumenten appellieren, sondern bereits durch die Wortwahl eine stilvolle Erlebniswelt rund um Mode und Schönheit suggerieren.
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9 Case Study APART Fashion
Daraus ergab sich die Idee, die von der Konkurrenz genutzte Wortwelt •
„unschlagbar, gut, große Auswahl, günstig, gestylt, kaufen, Lieferung, Kauf, Erstkauf“
durch die APART-Wortwelt •
„feminin, elegant, exklusiv, extravagant, anspruchsvoll, modern, trendy, Fashion, Mode“
zu ersetzen. Hierdurch kann APART nicht nur das eigene Markenbild demonstrieren und stärken, sondern sich zugleich von den Konkurrenten absetzen. Auch die Untersuchung der Landing Pages der Konkurrenten zeigte, dass hier durchaus Verbesserungsansätze möglich sind. Da APART in den Online-Shops der Vertriebspartner nur eine Marke unter vielen ist, werden die APART-Produkte auch ebenso präsentiert wie die Produkte der anderen Marken: Unterteilt in unterschiedliche Kategorien wie z.B. Hosen, Jacken und Pullover; sehr übersichtlich, aber wenig verspielt und nicht so ansprechend präsentiert, wie es im APART Fashion Store der Fall ist und wie es die Markenbotschaft von APART eigentlich fordert. Je nach Suchanfrage wird der User bei den Vertriebspartnern auf eine Übersichtsseite mit APART-Produkten geleitet oder erhält die gesuchte Produktkategorie von APART (z.B. Jeans) gemeinsam mit den kategoriespezifischen Produkten anderer Marken (vgl. Abb. 9.4.). Basierend auf diesen ersten Lösungsansätzen und gepaart mit der APART Denkweise, dass eine Modemarke Gefühle wecken, transportieren und zum Ausdruck bringen soll, wird die APART Kampagnen-Strategie geboren: „Emotionales Suchmaschinen-Marketing“ – Der Brückenschlag zwischen emotional aufgeladenen Markenbotschaften und rationaler, performance orientierter Kampagnensteuerung. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch wirkt („Emotionales Suchmaschinen-Marketing“), wird durch die neuesten Internet-Studien bestätigt: Im Rahmen einer Studie von DoorOne gaben 84% der Probandinnen an, dass Einkaufen eher Lust als Last bedeutet und 54%, dass das Internet eine Inspirationsquelle sein kann und auch gern als solche genutzt wird. Frauen wollen jedoch nicht nur eine „einigermaßen gute Entscheidung“, sondern die „perfekte Antwort“ auf ihre Wünsche finden.
9.3 Strategieentwicklung für das Suchmaschinen-Marketing bei APART
331
Abb. 9.4. Textanzeige und Landing Page eines Vertriebspartners
Das heißt, dass keine stringente Abfolge verschiedener Entscheidungsschritte eingehalten wird, sondern ein Sondieren aller Angebote stattfindet und aufbauend auf dieser Basis der Kaufentscheidungsprozess in Gang gesetzt wird. Hierbei soll sichergestellt werden, dass eben nicht das auf den ersten Blick attraktivste Angebot den Zuschlag erhält, sondern dass der ursprüngliche Wunsch so umfassend und zufriedenstellend wie möglich erfüllt wird. Die perfekte Antwort muss aber nicht zwangsläufig auch ein rationaler Entschluss sein. Überzeugt ein Produkt auf der emotionalen Ebene, macht also den Kauf zu einem lustvollen Erlebnis, wird die Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Ebenso wurde festgestellt, dass der Einkauf online mittlerweile ebenso zeitintensiv unternommen wird wie der Einkauf offline. Die Onlinesuche kann also durchaus gleichgesetzt werden mit dem Schaufensterbummeln in der Fußgängerzone. Es ist daher nicht nur wichtig, die notwendigen Informationen für oder wider eine Kaufentscheidung zu übermitteln, sondern
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9 Case Study APART Fashion
ebenfalls, mit der Gestaltung von Werbemitteln und Website die Lust am Stöbern und Entdecken zu wecken. Die durch eprofessional entwickelte Kampagnenstrategie für APART berücksichtigt beides: Die Texte machen die Mode zur Erlebniswelt und wecken das Interesse ebenso wie ein einladend gestaltetes Schaufenster. Der Online-Shop lädt zum Bummeln ein, liefert aber eben auch die notwendigen Kaufinformationen.
9.4 Praktische Umsetzung auf Basis von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“ 9.4.1 Kampagnenaufbau Mit dem Entschluss, über die Sponsored Links trotz geringen Budgets sowohl Markenaufbau zu betreiben als auch eine Absatzerhöhung zu erreichen, wurde deutlich, dass eine Umsetzung der Kampagne nicht nach den bisherigen Formen eines Kampagnenaufbaus stattfinden konnte. Beiden Schwerpunkten musste in der APART-Kampagne Rechnung getragen werden. Dies bedeutete, eine neue Art der Kampagnenstruktur zu entwickeln, in der sich unter dem Aspekt der Umsatzmaximierung auch spezifisch auf Brandbuilding ausgelegte Inhalte wiederfinden und umsetzen ließen. Zu diesem Zwecke wurde – angelehnt an den Aufbau des APART Fashion Stores – eine Zwei-Themen-Strategie entwickelt. Diese beinhaltet zum einen die im APART Fashion Store und in den Katalogen umgesetzten Themenwelten und zum anderen klassische Modekategorien wie Hosen, Blusen, Pullover usw. Die Kampagnenstruktur beinhaltet somit drei Säulen, auf die sich die Abwicklung der Kampagne stützt: •
Anzeigengruppen, welche den Brand als auch Brandkombinationen thematisieren. Unter diesen Anzeigengruppen werden sowohl der Brand APART als auch diverse Falschschreibweisen und Kombinationen des Brands subsummiert.
•
Anzeigengruppen, welche die diversen APART-Themen- bzw. Traumwelten thematisieren. Hier finden sich Keywords wieder,
9.4 Praktische Umsetzung von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“
333
die die jeweilige Mode als auch Modeaussage zum Inhalt haben, jedoch noch nicht spezifisch ein Kleidungsstück beinhalten. Modethemen wie Hochzeit, Abendmode als auch Businessmode werden hier betrachtet. •
Anzeigengruppen, welche spezifisch auf ein Kleidungsstück oder eine Gruppe von Kleidungsstücken abzielen. Je nach Art des Kleidungsstückes wurde eine gesonderte Anzeigengruppe aufgesetzt, die lediglich der Promotion von beispielweise Pullovern, Kleidern oder Röcken dient.
Aufgrund dieser Dreiteilung der Anzeigengruppen ist es möglich, zu jeder Suchanfrage gezielt die Marken- und Produktaussage in den Sponsored Links zu platzieren, welche vom Suchenden zwar aufgrund der „emotionalen“ Wortwahl nicht unbedingt erwartet, jedoch beim Betrachten in einen positiven Kontext mit APART gebracht werden kann. Dies soll heißen, dass sowohl der eigentliche Brand APART als auch die durch APART im Katalog und vor allem im APART Fashion Store online thematisierten Traumwelten als auch klassischerweise die einzelnen Produktkategorien in der Sprache von APART dargestellt und umgesetzt werden. Diese thematische Dreiteilung findet sich auch im APART Fashion Store (vgl. Abb. 9.5.). Während im oberen Sichtbereich des Shops die Themenwelten umgesetzt und dargestellt sind, findet sich unter der Auflistung der derzeit aktuellen Themenkollektionen auch ein Pull-Down-Menu mit den Produktkategorien wieder. Hier findet der Nutzer Übersichten zu jeder einzelnen Kategorie, welche sich wesentlich weniger verspielt präsentieren als die Themenwelten im oberen Shopbereich. Findet dort eher eine magazinähnliche Präsentation der Produkte statt, die durch spielerische Elemente wie einem Laufband und musikalischer Untermalung gestützt wird, so erinnern die Produkkategorien im unteren Teil des Shops eher an den klassischerweise üblichen Shopaufbau mit klar von einander getrennten Produktbereichen. Diese identische Aufteilung von Kampagne und Shop führt nicht nur zu einer konsequenten Art der Markenpräsentation, sondern kann zusätzlich positive Effekte auf das Suchverhalten der User hervorrufen: Erlernt der Kunde anhand des Shopaufbaus genau diese Unterteilung nach Themenwelten und Produkten, so wird bei nachfolgenden Suchanfragen auch nach den Inhalten beider Schwerpunkte gesucht werden.
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9 Case Study APART Fashion
Abb. 9.5. Oben: APART Themenwelten, unten: Klassische Kategorieübersicht
Des Weiteren bietet eine solche Aufteilung der Kampagne die Möglichkeit, übergeordnete Modethemen jeweils einzeln zu betrachten und umzusetzen: Suchanfragen mit Keywords wie „Abendmode“ oder „leichte Sommerbekleidung“ könnten den User zwar beide auf die Kategorie „Kleid“ oder eine Suchergebnisseite im Shop führen, die Weiterleitung auf die entsprechenden Themenwelten von APART wird jedoch nicht nur der APART Philosophie gerechter, sondern liefert auch dem Suchenden die zu seiner Sucheingabe relevanteren Ergebnisse.
9.4.2 Keywords/Texte/Landing Pages Keywords
Die oben beschriebene, differenzierte Strukturierung der Kampagne erforderte im nächsten Schritt die genaue Zuordnung aller Keywords zu einem der definierten Kampagnenschwerpunkte.
9.4 Praktische Umsetzung von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“
335
Diese erfolgte nach dem bereits angedeuteten, zuvor entworfenen Schemata: Enthält ein Keyword keine weitere Spezifikation (z.B. ein beschreibdendes Adjektiv), wird es der zugehörigen Produktkategorie (Pullover, Hose, Jacke etc.) zugeordnet. Enthält das Keyword jedoch ein beschreibendes Adjektiv, das sich eindeutig einer bestimmten Themenwelt zuordnen lässt, so wird das Keyword eben dieser Themenwelt zugeordnet. Durch diese Zuordnung kann der Anzeigentext deutlich besser auf das thematische Umfeld, in dem gesucht wird, abgestimmt werden und hierdurch die Suchanfrage relevanter beantworten. Thematisch umschreibende Keywords wie „festliche Abendmode“, „Galamode“, „Winterkollektion“ usw. werden deshalb den jeweils durch den Shop vorgegebenen Themenwelten zugeordnet (vgl. Tabelle 9.1.). Tabelle 9.1. Beispielhafte Zuordnung unterschiedlicher Keywords in die APARTThemenwelten Keyword
Anzeigengruppe
Thema/Themenwelt
Jacke
APART_Jacke
Keine Zuweisung möglich, Thema somit „aktuelle Jackenmode“
Jacke braun
APART_Jacke
Keine Zuweisung möglich, Thema somit „aktuelle Jackenmode“
Jacke festlich
APART_Glamour
Abendmode
Jacke warm
APART_Winter
Wintermode
Suchwort-Kombinationen, die das Brand APART beinhalten, sind in die jeweilige Kategorie des Ausgangs-Keywords eingeordnet. Das Keyword „Hose APART“ ist somit in der Anzeigengruppe „APART_HOSE“ wiederzufinden, Keywords wie „Abendmode APART“ in der Anzeigengruppe „APART_Glamour“. In den Anzeigengruppen „Brand“ und „Brandkombinationen“ befinden sich lediglich die diversen Schreibweisen für den Markennamen APART und Wortkombinationen aus „APART“ und anderen Begriffen wie z.B. www., „Fashion Store“ oder „Fashion“. Keywords mit Inhalten wie „günstig“, „billig“ oder „Schnäppchen“ wurden bereits zu Beginn der Kampagne vermieden und auch bis heute nicht gebucht. Die Markenbotschaft von APART ist klar umrissen; eine Aufweichung dieser durch preisaggressive Keywords wird damit verhindert.
336
9 Case Study APART Fashion
Texte
Ebenso wie die Keywords wurden für jede Anzeigengruppe spezielle Texte entworfen, die nicht nur die Markenbotschaft sondern vor allem auch die von der Mode suggerierten Themenwelten widerspiegeln. Diese Themenwelten unterscheiden sich in Umgangsformen, Sprache und Kleidungsstil, weshalb auch die Mode mit spezifischem Vokabular beworben werden muss. Innovative Anzeigentexte ohne direkte Kaufaufforderung oder Preisaggressivität stärken die Marke APART, daher werden klassische Klickbringer wie „günstig“, „Angebot“, „kaufen“, wie bereits beschrieben, auch vermieden. Stattdessen wird mit den Spezifika des jeweiligen Produktes gespielt. Der Suchanfrage wird damit eine emotional gestaltete und hierdurch persönlich ansprechende Anzeige gegenübergestellt. Die Kundin findet in der Anzeige Attribute wieder, die Hand in Hand mit dem Themenfeld gehen, in dem sie gerade sucht. Wird somit nach einer Hose gesucht, wird sowohl mit den Produktspezifika der Hose als auch mit den jeweiligen Besonderheiten der aktuellen Kollektion argumentiert. Wird nach einer Businesshose gesucht, wendet sich der Anzeigentext mehr der Frage nach angemessener, tragbarer und femininer Mode für Geschäftstermine zu als anderen Aspekten wie z.B. dem Sitz einer Hose („Überzeugen Sie in Businesshosen von APART“ statt „perfekter Sitz, günstiger Preis“, siehe auch Tabelle 9.2.). Um auch den Aspekt des Markenaufbaus in den Sponsored Links zu berücksichtigen, wird in den Texten bewusst das aus den Katalogen und dem Onlineshop entliehene Vokabular genutzt. APART soll in den Anzeigentexten der Sponsored Links deutlich als Marke zu erkennen sein und sich genau über diesen Weg von den Konkurrenten abgrenzen. Eine klare Aufforderung zum Kauf wie „jetzt bestellen“ oder „sofort kaufen“ ist daher in den Anzeigentexten von APART nicht zu finden. Im Text soll nicht suggeriert werden, dass die Kundin sich sofort für oder gegen einen Kauf entscheiden muss, sondern eher, dass APART sie versteht, sie zum Bummeln, Stöbern und erst nachranging zum Shoppen, nicht aber zum sofortigen Kauf einlädt.
9.4 Praktische Umsetzung von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“
337
Tabelle 9.2. Keywords, Anzeigentexte und Modebeispiele der APART-Kampagne Keyword Abendmode
Basics
Businessmode
Dessous
Textanzeige
Modebeispiel
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9 Case Study APART Fashion
Jede Anzeigengruppe ist mit mindestens zwei, meist jedoch mehr Texten ausgestattet. Dies stellt sicher, dass die Ansprache in Richtung der Kundin alle themenbezogenen Aspekte abdeckt und bedient. Im Rahmen der Qualitätssicherung der Kampagne wird sowohl die Click-Through-Rate (CTR) als auch die Conversion Rate (CR) eines Textes als Bemessungsgrundlage für die Auslieferung der Texte herangezogen. Im weiteren Verlauf der Kampagne wird so immer dem am besten konvertierenden Text der Vorrang vor anderen in der gleichen Anzeigengruppe gewährt. Mit dieser Herangehensweise wird sowohl dem Abverkauf als auch der zielgruppengerechten Ansprache Rechnung getragen. Beide Werte, sowohl die CTR als auch die CR lassen Rückschlüsse auf die Vorlieben der Kundin zu und ermöglichen so eine noch zielgerichtetere Ansprache in der jeweiligen Themen- und damit Lebenswelt. Durch eben diese spezifischen Markenbotschaften in den Anzeigentexten gelingt die Abgrenzung der APART-Anzeigen gegenüber dem Wettbewerb. Es wird eine ganz eigene Form der SEM-Kampagne geschaffen – „Emotionales Suchmaschinen-Marketing“. Die Verknüpfung von Angebotsbotschaft und Themenwelt dient der zielgruppengerechten Ansprache und damit dem Markenaufbau und Abverkaufsziel. Landing Pages
Der APART Shop ist wie auch die Kampagne in Themen- und Produktgruppen unterteilt. Jede Anzeigengruppe ist daher entsprechend ihrer inhaltlichen Aspekte auf eine entsprechende Landing Page verlinkt. Diese Verlinkung erfolgt nach dem in Tabelle 9.3. dargestellten Schema. Einsprünge in Themenweltseiten bieten nicht nur aufgrund der ansprechend und markengerecht gestalteten Optik des APART Fashion Stores und den vielen vorhandenen Features, wie z.B. dem bereits erwähnten Bilder-Laufband, zusätzliche Vorteile. Denn jede Themenwelt wird mit Hilfe zweier unterschiedlich gestalteter Einstiegsbilder visualisiert. Diese beiden Grafiken werden alle 10 Sekunden gegeneinander ausgetauscht, so dass der User gleich zwei verschiedene visuelle Eindrücke der Themenwelt erhält. Die Grafiken sind jedoch nicht nur bildlich unterschiedlich, sondern weisen auch textlich auf jeweils andere Lebenssituationen hin, in welche die Produkte der jeweiligen Themenwelt dem Stil gemäß zugeordnet werden können. Hierdurch steigt die Wahrscheinlichkeit, eine größere Übereinstimmung mit der Erwartungshaltung des Users zu erreichen und so die Kaufwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Diese zwei unterschiedlichen Lebenssituationen bereits im Anzeigentext anzudeuten und nach dem Klick auf
9.4 Praktische Umsetzung von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“
339
die Anzeige im Shop selbst auf visuelle Art wiederzufinden, ist eine der vielen Spielarten, Sponsored Links Marketing, Brandbuilding und Brandawareness miteinander zu verknüpfen und in Einklang zu bringen. Tabelle 9.3. Beispielhafte Landing Page-Einsprünge unterschiedlicher Keywords Keyword
Landing Page
Mode APART
Homepage
Abendmode/Glamouröse Mode/ Businessmode/Pariser Chic
Einsprung auf die entsprechende Themenseite
Hose/Bluse/Rock
Einsprung auf die Kategorieübersicht des jeweiligen Produktes
Lange Hose/Hemdbluse/kurzer Rock
Einsprung auf die jeweilige Unterkategorie des Produktes
Schwarze lange Hose/weiße Hemdbluse
Produkteinsprung/Sucheinsprung
Hier zeigt sich auch ein weiteres Mal die enge Verknüpfung der Sponsored Links mit dem Gesamtkonzept von APART. Sowohl für die Anzeigentexte als auch für die Keywords werden Onlineauftritt und Katalog gleichermaßen herangezogen und die Kampagne an der auch dort verwendeten APART-Sprache ausgerichtet (vgl. Abb. 9.6.). Genau dieser Wiedererkennungswert ist eines der zentralen Instrumente des „Emotionalen Suchmaschinen-Marketings“. Eine eindeutige Verbindung der Anzeigentexte mit dem kontextuellen Hintergrund des Users in der für APART spezifischen Sprachwelt erzielt so zum einen den gewünschten Abstand zu den konkurrierenden Kampagnen der Mitbewerber zum anderen auch das gewünschte Brandbuilding, ohne aber die Abverkaufsaspekte außer Acht zu lassen. Aufgrund der feinen Untergliederung im APART Fashion Store innerhalb der Produktkategorien als auch durch die sehr gut funktionierende Suche mit attraktiven und übersichtlichen Ergebnisseiten erfolgt der Einsprung so exakt wie möglich zu der jeweiligen Suchanfrage. Die Auswahl der Landing Page für eine Textanzeige erfolgt keywordspezifisch, so dass der User bei einer Suchanfrage hinter einem passenden und emotional ansprechenden Anzeigentext sofort das passende Produkt oder aber die passende
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9 Case Study APART Fashion
Themenwelt vorfindet. Dies suggeriert das Gefühl, verstanden und gut betreut zu werden, was nicht nur die Chance erhöht, hinter dem Klick auch eine Conversion, also einen Verkauf zu erzielen, sondern APART zusätzlich als Marke stützt.
Abb. 9.6. Zusammenspiel von Textanzeige und Landing Page
9.4.3 Ergebnisse Die Symbiose einer nach außen stark auf Markenaufbau und -stützung und nach innen auf Abverkauf orientierten Ausrichtung der Kampagne gelingt.
9.4 Praktische Umsetzung von „Emotionalem Suchmaschinen-Marketing“
341
Das vorhandene Budget wird optimal eingesetzt, die Ziele wie Umsatzsteigerung und Brandausbau erzielt. Um die Kampagne sowohl auf Umsatz- als auch auf Markenebene zu optimieren, erfolgt die Kampagnensteuerung über eine Kosten-UmsatzRelation. Gebote für umsatzstarke Keywords werden erhöht, umsatzschwache Keywords fallen weg. Die Aussteuerung der Kampagne findet somit nach Verkaufsaspekten statt. Trotz niedrigen Budgets wird so eine sehr hohe Wirtschaftlichkeit erreicht. Das Brandbuilding findet nach wie vor über die Anzeigentexte statt. Kontinuierliche Tests während des Verlaufs der SEM-Kampagne haben gezeigt, dass vor allem Texte mit emotionalen Inhalten sehr gute Ergebnisse liefern. Der Zusatz „original APART Fashion Store“ erhöhte die Leistung noch. Durch den Erfolg des Brandbuildings wie auch die sich stark von den Konkurrenten unterscheidenden Texte mit themenfeldbezogenen Inhalten erzielt die Sponsored Links-Kampagne mittlerweile hohe Erfolgsquoten: Das anvisierte Umsatzvolumen, welches über SEM-Kapagne von eprofessional erzielt werden sollte, wurde bereits nach wenigen Monaten erreicht und im Laufe der Kampagne deutlich überschritten. Die gesetzten Halbjahresziele wurden bereits nach 4 Monaten überschritten. Das eingesetzte Budget konnte zu einem 20 mal so hohen Warenkorbwert umgewandelt werden. Der CPO ist trotz der hohen Konkurrenz durch Vertriebspartner und anderer Mitbewerbern sowie dem nicht vorhandenen alleinigen Recht, auf den Markenbegriff „APART“ bieten zu können, in einem für Onlineversender guten Bereich (vgl. Abb. 9.7.).
342
02.2007
9 Case Study APART Fashion
03.2007
04.2007
Kosten
02.2007
03.2007 Order
05.2007
06.2007
07.2007
08.2007
09.2007
07.2007
08.2007
09.2007
Warenkorbwert
04.2007
05.2007
06.2007
CPO
Abb. 9.7. Kosten vs. Warenkorbwert (oben) und Käufe vs. CPO (unten) im zeitlichen Verlauf der Kampagne
Das Ergebnis des „Emotionalen Suchmaschinen-Marketings“ bei APART: Mittlerweile werden 50% der Bestellungen über den Brand generiert. Die Marke APART ist als eigenständiges Label mit hoher Wahrnehmung aus dem Schatten der großen Mutter OTTO herausgetreten und kann sich neben dieser und anderer Konkurrenz herausragend behaupten.
9.5 Ausblick
343
9.5 Ausblick Für den weiteren Kampagnenverlauf sind aufgrund der sehr positiven Optimierungs-Ergebnisse bereits unterschiedliche Erweiterungen angedacht. So ist z.B. geplant, sowohl Site- als auch Content-Targeting in die Kampagnenstrategie von APART zu integrieren. Beide dieser bei Google buchbaren Werbemöglichkeiten nutzen die im Content-Netzwerk von Google vorhandenen Webseiten zur Platzierung von Textanzeigen, Bannerwerbung oder auch Videoanzeigen. Beim Site-Targeting kann der Werbetreibende die Websites, auf denen die Anzeigen erscheinen sollen, selbst auswählen. Die Abrechnung erfolgt auf Basis des CPM-Modells (Cost Per Thousand Impressions). Beim Content-Targeting hingegen hat der Werbetreibende keinen Einfluss daraus, auf welchen Websites seine Anzeigen erscheinen. Wie der Name schon sagt, werden die Anzeigen inhaltsbezogen geschaltet, so dass der Websiteinhalt und die Werbeanzeigen inhaltlich über hohe Synergien verfügen. Die zusätzliche Nutzung dieser beiden Kanäle würde aufgrund der erhöhten Sichtbarkeit der APART-Werbemittel nicht nur die unterschiedlichen Stufen des Kaufentscheidungsprozesses potenzieller Kunden unterstützen, sondern zudem zur Erhöhung der Brandawareness beitragen. Ein derzeit bereits in der Umsetzung befindlicher Ansatz zur Erweiterung der Kampagnenstrategie liegt in der Bewerbung besonderer PromotionAktionen von APART. So sollen zukünftig z.B. nicht nur die APART Modewelten sondern auch die nun erhältlichen Wellnessprodukte über die Sponsored Links beworben werden. Den Möglichkeiten zum weiteren Ausbau der Kampagne sind kaum Grenzen gesetzt. Bereits durchgeführte Optimierungsversuche wie Landing Page-Tests oder die kontinuierlich durchgeführten Textoptimierungen zeigen auf, welches Potenzial die APART-Kampagne trotz der anfangs befürchteten Zielkonflikte „Brandbuilding“ und „Absatzsteigerung“ bereits nutzen konnte und wie erfolgreich neue Ideen sein können – allen voran der innovative Kampagnen-Ansatz „Emotionales Suchmaschinen-Marketing“!
TEIL C: APPENDIX
Anhang
Anhang I: Mögliche Rechtsverstöße im Suchmaschinen-Marketing Tabelle A1. Mögliche Rechtsverstöße beim Suchmaschinen-Marketing Mögliche Rechtsverstöße bei der Suchmaschinen-Optimierung Ursache
Rechtsverstoß
Verwendung von sachfremden Meta-Tags (Keyword-Spamming)
Unlauterer Wettbewerb, Irreführende Werbung, Verstoß gegen §§3, 5 UWG
Verwendung von fremden Markennamen in den Meta-Tags
Verstoß gegen §§14 MarkenG
Einsatz von Doorway-Pages
Bislang keine Rechtsentscheidung, jedoch rechtswidrig bei fehlendem Inhaltsbezug, Verstoß gegen §§3, 5 UWG aufgrund irreführender Werbung
Verwendung von Cloaking
Bislang keine Rechtsentscheidung, jedoch rechtswidrig bei fehlendem Inhaltsbezug, Verstoß gegen §§3, 5 UWG aufgrund irreführender Werbung
Verwendung von Hidden Text
Verstoß gegen §§3, 5 UWG bzw. §14 MarkenG bei Verwendung von Markennamen
Fremde Markennamen auf Cloaking Seiten Verstoß gegen §§14 MarkenG
Anhang
348 Tabelle A1. (Fortsetzung)1 Keyword-Stuffing
Rechtssprechung unklar, ggf. Verstoß gegen §§3,5 UWG
Verlinkung zu fremden (rechtswidrigen) Internet-Angeboten
Verstoß gegen §§ 16, 17 UrhG und TDG. Der Website-Betreiber haftet für Links. Verweist er auf rechtswidrige Seiten, kann er auf Unterlassung und weitere Rechtsfolgen in Anspruch genommen werden
Mögliche Rechtsverstöße beim Keyword-Advertising Ursache
Rechtsverstoß
Fremde Markennamen im Anzeigentext
Verstoß gegen §§3, 5 UWG und §§ 14, 15 MarkenG
Fremde Markennamen als Keywords
Noch keine Rechtssprechung, möglicherweise Verstoß gegen §§3, 5 UWG und §§ 14, 15 MarkenG
Anzeigentext ähnlich zu Claims von Wettbewerbern
Möglicher Verstoß gegen §6 UWG und MarkenG (Titelschutz), mangelnde Abgrenzung zur Konkurrenz
1
Vgl. Bahr, Dr. Martin: Suchmaschinen & Recht, http://www.dr-bahr.com/ download/bahr-suchmaschinen-und-recht-vortrag-lehmanns.pdf und Eisinger, Thomas/Rabe, Lars/Thomas, Wolfgang: Performance-Marketing, 2005, S. 190.
Anhang
Anhang II: Landing Pages des A/B-Testes von TheLadders.com
Abb. A1. Landing Page A – Konversionsrate von 3,5%
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Anhang
Abb. A2. Landing Page B – Konversionsrate von 6,5%2
2
Beide Grafiken in Anhang II entstammen Douzet, Alexandre: PPC, o.J., S. 7, cdn.theladders.net/static/doc/douzet_modeling_ppc_paradigm.pdf.
Glossar
AdImpression Messgröße im Online-Marketing, die die Anzahl der Einblendungen eines einzelnen Werbemittels beschreibt. AdSense Affiliate-Programm von Google, dessen Teilnehmer auf ihrer Website Werbefläche zur Schaltung von Keyword-Anzeigen aus dem AdWordsProgramm bereitstellen. Die Keyword-Anzeigen werden in Abhängigkeit zum Inhalt der Website, also kontextsensitiv, eingeblendet. Als Gegenleistung beteiligt Google den Website-Besitzer prozentual an den Werbeeinnahmen, die durch die kontextsensitiven Keyword-Anzeigen auf der Website generiert werden. AdWords Keyword-Advertising-Programm bei Google, das den Werbekunden die Erstellung, Schaltung und Verwaltung von Keyword-Anzeigen im Suchund Content-Netzwerk von Google ermöglicht. Affiliate Teilnehmer an einem Affiliate-Programm, der auf seiner Website Fläche zum Verkauf oder zum Bewerben der Leistung einer anderen Website bereitstellt. AJAX Javascript und XML-basierte Sprache zur Webseitenerstellung auf Basis einer asynchronen Datenübermittlung zwischen Browser und Server. AJAX ermöglicht eine Aktualisierung ausgewählter Teile einer HTMLSeite ohne den bei anderen Techniken notwendigen Neuaufbau der kompletten Seite. Je nach Art der Umsetzung wird eine Indexierung der Inhalte mittels Suchmaschinen maßgeblich erschwert. Affiliate-Programm Partnerprogramme bzw. Marketing-Kooperationen im Internet, bei denen eine Website (der Affiliate oder Kooperationspartner) als Vertriebs- oder
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Glossar
auch Vermarktungskanal für den Service einer anderen Website (dem Merchant oder Werbekunden) eingesetzt wird. Algorithmus Eine durch Programmierer festgelegte Verarbeitungsvorschrift im Bereich der Informatik, die einem elektronisch arbeitenden Gerät präzise mitteilt, wie und in welcher Reihenfolge eine bestimmte Aufgabe durchgeführt werden soll. So wird mit Algorithmen z.B. die Relevanz einer Website errechnet. Alt-Text Ein im HTML-Code angegebener, alternativer Text für eine Grafik, der ursprünglich dafür gedacht war, dem Betrachter eine Vorschau oder Beschreibung zu dieser Grafik zu bieten, falls diese nicht geladen werden konnte (z.B. weil der Browser sie nicht darstellen konnte). Der alt-Text ist immer dann sichtbar, wenn der User mit der Maus über den Bereich fährt, in dem die Grafik positioniert ist. Der alt-Text wird von Suchmaschinen ausgelesen und meist in die Gewichtung eines Dokumentes einbezogen, weshalb er für inhaltlich relevante und zum Bild passende Beschreibungen eingesetzt werden sollte. Anchor-Text [dt.: Ankertext] Verlinkter Text auf einer Website, der bei einem Klick zu einer anderen Website weiterleitet. Der Anchor-Text wird im HTML-Code im -Tag angegeben. Da Suchmaschinen den Anchor-Text zur Relevanzbewertung des verlinkten Dokumentes nutzen, sollten hier inhaltlich relevante Keywords des Zieldokumentes verwendet werden. API [Abk. für Application Programming Interface] Programm-Schnittstelle, mit der auf die Funktionen eines Programms zugegriffen werden kann. Populäres Beispiel sind die Google-APIs, mit denen aus eigenen Programmen der Zugriff auf die Google-Funktionen (z.B. die Suche) möglich ist. Backlink Im Zusammenhang mit der SEO wird jeder von einer anderen Website gesetzter Link auf eine Website als Backlink oder auch Inbound Link bezeichnet. Die Quantität und Qualität der Backlinks ist bei den meisten Suchmaschinen ein wichtiges Kriterium zur Bewertung der Relevanz einer Website.
Glossar
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Bezahlte Suchtreffer Einträge in den Suchergebnissen bei Suchmaschinen, für die ein WerbeTreibender bzw. Website-Besitzer bezahlt hat. Bezahlte Suchtreffer sind entweder Paid Inclusions oder Trusted Feeds in den Natural Listings oder aber Keyword-Anzeigen in dem als Anzeigenbereich gekennzeichneten Paid Listings. Bid Management [dt.: „Gebotsmanagement“] Beschreibt die permanente Beobachtung und Optimierung der im Keyword-Advertising eingesetzten Keywords und deren Gebote, um die verwendeten Keywords sowie das eingesetzte Budget und die damit erreichbare Position in den Suchergebnissen unter Berücksichtigung der Konkurrenzgebote und -keywords möglichst effizient zu nutzen. Das Bid Management kann innerhalb der Keyword-AdvertisingProgramme sowohl manuell als auch unter Verwendung von spezieller Software, so genannter Bid Management Tools, erfolgen. Blacklist [dt.: Schwarze Liste] Eine von Suchmaschinen intern verwaltete Auflistung von Domains, IP-Adressen, Websites oder einzelnen Wörtern, die dazu dient, die Suchergebnisse vor rechtlich problematischen Inhalten oder Spam zu schützen. Die aufgelisteten Domains oder auch einzelne Websites, deren Texte Wörter von der Blacklist beinhalten, werden nicht in den Index der Suchmaschine aufgenommen. Je nach Grund der Aufnahme in die Blacklist ist dieser Vorgang irreversibel. Broken Links Defekte Links innerhalb einer Webseite, die einen weitergehenden Crawlerprozess verhindern. Unternehmen sollten mittels kleiner Hilfsprogramme überprüfen, ob alle gesetzten Links funktionieren, um eine möglichst vollständige Erfassung ihres Internetauftrittes sicherzustellen. Vgl. auch Inclusion Ratio. Brückenseite Im Rahmen der SEO finden sich häufig speziell auf ein Keyword hin optimierte Internetseiten (engl. „bridging pages“). Brückenseiten können allerdings auch als reine Weiterleitungsseiten dienen, um verbesserte Positionen im generischen Index zu erzielen. Vgl. auch Doorway Page. Blog [Auch: Weblog] Blogs sind Websites, auf denen der Blog-Autor – wie in einem Tagebuch – in chronologisch sortierten Einträgen über beliebige
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Themen berichtet (wie z.B. der Bildblog, der sich auf Artikel aus der BildZeitung konzentriert). Diese Einträge können von jedem Besucher des Blogs kommentiert und diskutiert werden. Im Zusammenhang mit der SEO werden Blogs z.B. häufig zur Generierung von Backlinks genutzt. Cache Ein Cache ist ein Zwischenspeicher für Daten im Internet. So verfügen z.B. die Server der Internet-Anbieter oder auch Browser über Caches, um bereits von Usern betrachtete Websites bei einem erneuten Aufruf schneller laden zu können, ohne eine wiederholte Anfrage an den Server stellen zu müssen. Ebenso verfügen Suchmaschinen über Caches, so dass indexierte Websites gewissermaßen archiviert und bei fehlender Verfügbarkeit (z.B. weil die Website mittlerweile offline ist) trotzdem betrachtet werden können. Caches sind im Zusammenhang mit Web-Controlling problematisch, da durch die Zwischenspeicherung die Anzahl der Website-Besuche verfälscht wird. Cascading Style Sheets [siehe CSS] Click Fraud [siehe Klickbetrug] Click Popularity Auf Grund der hohen Gefahr der Manipulation mittlerweile sehr selten benutztes Verfahren zur Relevanzbewertung von Websites. Click Popularity basiert auf der Annahme, dass die Anzahl der Klicks, die auf den Suchtreffer einer Website getätigt werden, auf die hohe Qualität dieser Website zurückzuführen ist und diese daher als besonders relevant eingestuft werden sollte. Click-Through-Rate [dt.: Klickrate, kurz CTR] Messgröße im Bereich des Online-Marketings. Die Click Through Rate beschreibt den Anteil der auf ein Werbemittel entfallenen Klicks in Relation zu der Gesamtanzahl aller Einblendungen dieses Werbemittels (AdImpressions). In Zusammenhang mit dem Suchmaschinen-Marketing ist die CTR im Allgemeinen umso höher, desto besser das Ranking der Website in den Suchergebnissen ist.
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Cloaking Cloaking ist eine Maßnahme der SEO, bei der dem menschlichen Benutzer eine andere Variante der Website dargeboten wird als den Robots der Suchmaschinen. So sieht der menschliche User z.B. eine Flash-Site, die Suchmaschine hingegen aufgrund der nicht möglichen Analyse der FlashInhalte eine HTML-Site. Da Cloaking jedoch häufig zur Manipulation der Suchmaschinen eingesetzt wird, ist diese Maßnahme dem SuchmaschinenSpamming zuzuordnen. Das Ziel ist hierbei in der Regel eine möglichst hohe Positionierung der Website bei bestimmten Keywords, die oftmals keinerlei Bezug zu dem tatsächlichen Inhalt der Website haben. Cookies Ein Cookie ist eine kleine Textdatei, die von einem Web-Server auf dem Rechner des Internet-Nutzers abgespeichert wird und bei einem wiederholten Besuch des Nutzers ausgelesen wird. Cookies werden z.B. im WebControlling zum Erkennen von Wiederholungsbesuchen eingesetzt. Cost per Action (CPA) Messgröße im Online-Marketing, die die Kosten eines Werbemittels angibt, die für eine bestimmte Nutzerhandlung (z.B. der Kauf oder ein Newsletter-Abonnement) auf der Website des Werbetreibenden anfallen, wenn das Werbemittel (wie oftmals bei Affiliate-Programmen) leistungsbezogen abgerechnet wird (Pay per Action). Der CPA ist definiert als die Gesamtkosten eines einzelnen Werbemittels geteilt durch die Anzahl der durch das Werbemittel entstandenen, fokussierten Nutzerhandlungen auf der Website. Cost per Click (CPC) Messgröße im Online-Marketing, die die Kosten eines Werbemittels angibt, wenn die Abrechnung auf Basis des Pay per Click-Verfahrens erfolgt. Der CPC beschreibt die Kosten pro Klick, die der Werbetreibende für die Weiterleitung eines Interessenten auf die beworbene Website zu zahlen hat. Cost per Lead (CPL) Messgröße im Online-Marketing, die die Kosten eines Werbemittels angibt, die für einen qualifizierten Kundenkontakt (den Lead, also z.B. ein Newsletter-Abonnement oder die Teilnahme eines Users an einem Gewinnspiel) auf der Website des Werbetreibenden anfallen. Der CPL ist definiert als die Gesamtkosten eines einzelnen Werbemittels geteilt durch die Anzahl der durch das Werbemittel entstandenen qualifizierten Kundenkontakte auf der Website.
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Cost per Order (CPO) Messgröße im Online-Marketing, die die Kosten eines Werbemittels angibt, die für einen Produktkauf auf der Website des Werbetreibenden anfallen. Der CPO ist definiert als die Gesamtkosten eines einzelnen Werbemittels geteilt durch die Anzahl der durch das Werbemittel entstandenen, qualifizierten Kundenkontakte auf der Website. Crawler [siehe Robot] CSS Spezieller Programmcode bei der Erstellung von Websites, der die Trennung der formalen Gestaltungsfaktoren, wie z.B. der Schriftart, -größe oder -farbe, vom eigentlichen Inhalt ermöglicht. Dead Link Auch „Toter Link“ genannt. Ein Hyperlink, der mit einer ungültigen bzw. nicht mehr existierenden Webseite verknüpft ist. Suchmaschinen eliminieren tote Links aus ihrem Index regelmäßig bei ihren wiederkehrenden Besuchen. Tote Links sollten im Rahmen der SEO aufgedeckt und dauerhaft vermieden werden. Deep Link Ein von extern auf eine bestimmte Website führender Link, der den Nutzer nicht auf die Startseite der Website, sondern auf eine tiefer liegende Unterseite weiterleitet. Delisting Eliminierung einer Webseite aus dem Suchindex einer Suchmaschine. Häufig eine Reaktion der Suchmaschinen-Betreiber auf nachgewiesenes Suchmaschinen-Spamming. Doorway Page „Brückenseiten“, die aus unterschiedlichen Gründen vor die eigentliche Website geschaltet werden und als Einstieg in das Webangebot fungieren (z.B. Flash-Intros). Auch bekannt unter den Namen „Einstiegsseiten“, „Brückenseiten“ sowie den englischen Begriffen „Bridge Pages“, „Splash Pages“ und „Gateway Pages“. Doorway Pages werden häufig zur Manipulation von Suchmaschinen eingesetzt und werden daher auch dem Suchmaschinen-Spamming zugeordnet. So wird eine Doorway Page für bestimmte Keywords optimiert, um ein möglichst hohes Ranking der Website zu erreichen, obwohl der Website-Besucher die so optimierte Site
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oftmals gar nicht zu sehen bekommt, da er direkt auf die eigentliche Startseite weitergeleitet wird. Double Serving [dt.: Doppelauslieferung] Zeitgleiche Auslieferung zweier Anzeigen eines Unternehmens auf derselben Suchergebnisseite. Tritt auf, wenn ein Unternehmen seine Keyword-Cluster nicht hinreichend trennscharf definiert hat. Suchmaschinen umgehen diesen unerwünschten Effekt, indem sie zeitgleich auf eine Suchphrase immer nur maximal eine Anzeige zu einem Unternehmen einblenden. Entry Page [Siehe Doorway Page] Frames [dt.: Rahmen] HTML-Methode, um eine Website mit Hilfe eines Framesets in einzelne Rahmen (oder: Unterbereiche) aufzuteilen. Da die Frames unabhängig voneinander sind, können in jedem Frame eigene Inhalte angezeigt werden. Der Vorteil besteht darin, dass sich bei ändernden Inhalten immer nur der sich ändernde Frame, und nicht die gesamte Website, geladen werden muss (so kann z.B. der Navigationsframe immer bestehen bleiben). Suchmaschinen haben jedoch meist Probleme, die Inhalte der einzelnen Frames zu analysieren und indexieren. Free For All (FFA) Free For All-Listen oder -Websites bieten jedem Interessenten die kostenlose Möglichkeit, einen Link auf die eigene Website zu setzen. Unerfahrene Website-Besitzer verwenden FFA-Listen oftmals zur Generierung von Backlinks. Statt in positiven Auswirkungen auf die Relevanzbewertung der Website resultieren Einträge in FFA-Listen jedoch vermehrt in der NichtIndexierung, da Suchmaschinen FFA-Listen aufgrund der meist fehlenden Inhalte und Anhäufung von externen Links als solche entlarven können und als Spam einstufen. Hidden Text Spam-Maßnahme im Bereich der SEO, bei der der Website-Besitzer mittels kleiner Schriftgröße oder einer Schriftfarbe, die dem Hintergrund der Website gleicht, eine Vielzahl von Keywords in den Text einbindet, um so eine bessere Positionierung zu erreichen. Diese Keywords sind nur für Suchmaschinen sichtbar – aufgrund ihrer visuellen Gestaltung kann der Nutzer selbst sie nicht sehen.
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Inbound Link [Siehe Backlink] Inclusion Ratio Bezeichnung für eine Analyse-Kennzahl aus dem SEO. Die Inclusion Ratio berechnet sich aus der Anzahl der Webseiten einer Domain, die von der Suchmaschine gefunden und analysiert sind, geteilt durch die Anzahl tatsächlich vorhandener Seiten eines Internetauftritts. Ist diese Kennzahl niedrig, so liefert diese Tatsache erste Hinweise auf eine nicht hinreichend suchmaschinenoptimierte Gestaltung des Internetauftritts. Index Der Datenbestand einer Suchmaschine, in dem alle bereits erfassten Websites unter den Keywords, die ihren Inhalt am besten repräsentieren, abgespeichert sind. Aus dem Index werden gemäß ihrer Relevanz, die mit Hilfe von Gewichtungsfaktoren wie z.B. der Keyword Proximity oder der Keyword Frequency errechnet wird, die zur Sucheingabe eines Nutzers passenden Websites als Ergebnisse zurückgeliefert. Indexierung Bezeichnet die Aufnahme einer Website in den Index einer Suchmaschine. Eine aufgenommene – also erfasste – Website wird als indexiert bezeichnet. Die Indexierung ist die Grundvoraussetzung für das Auffinden der Website in der Suchmaschine. Da die für die Indexierung zuständigen Robots jedoch keinen bekannten Indexierungsregeln folgen, ist der Indexierungszeitpunkt nicht vorhersehbar. Ggf. vergehen mehr als drei Monate, bis die Website von einem Robot besucht wird. Indizierung [siehe Indexierung] Information Retrieval [kurz IR] Wissenschaftszweig, der sich mit dem Verwalten und Auffinden von Informationen in meist sehr umfangreichen Datenbanken auseinandersetzt. Jede von Suchmaschinen erfasste Website wird vor der Speicherung im Index durch das zur Suchmaschine gehörige IR-System auf relevante Keywords untersucht und daraufhin unter diesen im Index abgespeichert. Die IR-Systeme der Suchmaschinen verfügen bis dato jedoch noch über vielerlei Restriktionen, da sie z.B. technisch nicht in der Lage sind, Inhalte jedes erdenklichen Formates auch zu analysieren.
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JavaApplets Java basierte Computerprogramme, die häufig in Webseiten eingebunden werden, z.B. einfache Online-Games. JavaApplets sind für Suchmaschinen nicht indexierbar. Keyword [dt.: Schlüsselwort, Stichwort, Schlagwort, Suchbegriff] Relevanter Schlüsselbegriff, also z.B. die vom Nutzer bei Suchanfragen verwendeten Suchbegriffe oder ein Schlagwort, unter dem eine Website im Index der Suchmaschine abgespeichert ist. Da Websites über die Keywords in Suchmaschinen auffindbar sind, stellt die Keyword-Wahl einen der wichtigsten Bestandteile des Suchmaschinen-Marketings dar. Keyword-Advertising Werbeform des Suchmaschinen-Marketings, bei der ein Werbetreibender gezielt Textanzeigen in Suchmaschinen schaltet. Keyword-Advertising ist den Maßnahmen des SEM i.e.S. zuzuordnen. Beim Keyword-Advertising bietet der Werbetreibende in einer Auktion innerhalb eines so genannten Keyword-Advertising-Programmes wie beispielsweise Googles AdWords auf selbst ausgewählte Keywords. Die Höhe seines Gebotes entscheidet über die Positionierungshöhe der Anzeige in den als Anzeigenbereich gekennzeichneten Paid Listings der Suchergebnisse. Bei korrelierenden Suchbegriffen eines Nutzers wird seine Textanzeige (das Paid Placement) eingeblendet. Keyword-Density [dt.: Keyword-Dichte] Bezeichnet im Bereich der SEO das Verhältnis der Keyword-Anzahl innerhalb eines Dokumentes in Bezug zur Gesamtzahl aller vorkommenden Wörter. Basierend auf den Erkenntnissen des Zipf’schen Gesetzes sollte ein relevantes Keyword in mittlerer Häufigkeit in einem Text auftreten. Diese These wird auch von Suchmaschinen bei der Relevanzbewertung eines Dokumentes hinzugezogen: Kommt ein Keyword zu häufig vor, wird dies als Keyword-Stuffing, also Suchmaschinen-Spamming, angesehen. Ein Dokument mit einer Keyword-Density in mittlerer Häufigkeit hingegen wird als relevant bewertet. Keyword-Frequency [dt.: Keyword-Häufigkeit] Bezeichnet im Bereich der SEO die absolute Häufigkeit eines Wortes auf einer Website, die ein wesentliches Relevanzkriterium bei der Bewertung der Website durch Suchmaschinen ist.
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Keyword-Identity [dt.: Keyword-Identität] Bezeichnet im Bereich der SEO die Tatsache, dass bei der Optimierung der Website ein Keyword zeichengetreu vorkommen muss, da Suchmaschinen nicht in der Lage sind, jeglichen semantischen Kontext zu erkennen. So muss beachtet werden, dass Konjugationen, Deklinationen und Synonyme von Suchmaschinen jeweils als unterschiedliche Wörter betrachtet werden. Es kann daher vorkommen, dass ein Dokument für die Suchanfrage eines Nutzer zwar relevant ist, aufgrund der variierenden Wortwahl auf der Website von Suchmaschinen jedoch nicht als solches bewertet wurde. Keyword-Lage Beeinflusst im Bereich der SEO das Gewicht eines einzelnen Keywords für das Gesamtdokument. So werden beispielsweise Keywords im Dokument-Titel oder den Überschriften als relevanter bewertet als eines das erst am Ende des Textes platziert ist. Keyword-Proximity [dt.: Keyword-Nähe] Beeinflusst im Bereich der SEO das Gewicht eines Dokumentes bei Suchanfragen aus mehreren Wörtern. So gehen SEOExperten davon aus, dass Dokumente, in denen mehrere vom Nutzer gesuchte Keywords nahe beieinander stehen, eine höhere Relevanz zugesprochen wird als Dokumenten, bei denen die Suchbegriffe weit voneinander entfernt auftreten. Keyword-Stuffing [dt.: Keyword-Überfüllung] Maßnahme des Suchmaschinen-Spamming, um bei bestimmten Keywords eine möglichst hohe Position der Website zu erreichen. Beim Keyword-Stuffing werden die Keywords in häufiger Anzahl z.B. in Meta-Tags, Kommentaren und Seitentiteln eingebaut, um möglichst viele Benutzer auf die Website zu führen. Meist werden Begriffe ohne Zusammenhang zum Inhalt verwendet, die von Usern häufig gesucht werden (z.B. Viagra, Sex …). Klickbetrug [auch: Click Fraud] Klick auf eine Online-Werbeanzeige, der ohne Interesse oder Kaufabsicht vorgenommen wird. Da z.B. beim KeywordAdvertising jeder Klick auf ein Paid Placement Kosten für den Werbetreibenden verursacht, wird mittels Klickbetrug versucht, den Konkurrenten finanziell zu schädigen. Schlimmstenfalls kann dies dazu führen, dass das Paid Placements aufgrund des Verbrauchs des gesamten Tages- bzw. Monatsbudgets nicht mehr geschaltet wird. Eine weitere Form des Klickbe-
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trugs tritt häufig im Affiliate-Marketing auf: Hier klickt der Affiliate selbst auf die Werbeanzeige, um seine eigene Provision zu erhöhen. Klickrate [siehe Click Through Rate] Konversion Bezeichnet im E-Commerce die Transformation eines Website-Besuchers in einen Kunden. So konvertiert der Website-Besucher beispielsweise bei der Bestellung eines Produktes oder dem Abonnement des Newsletters vom einfachen Besucher zum Kunden. Konversionsrate Relevante Erfolgsgröße der Online-Werbemittel. Bezeichnet den Anteil der zu Kunden konvertierten Besucher an der Gesamtzahl aller Besucher, die über das Werbemittel auf die Website geführt wurden. Landing Page [dt.: Zielseite] Die vom Werbetreibenden frei definierbare Website, auf die der User nach einem Klick auf eine Keyword-Anzeige weitergeleitet wird. Die Landing Page kann sowohl die Startseite als auch ein Deep Link sein. Lead Bezeichnet im Online-Marketing einen qualifizierten Kundenkontakt, z.B. weil ein User den Newsletter bestellt hat, einen Katalog angefordert hat oder ein Produkt geordert hat. Linkbaiting [dt.: Links ködern] Strategie im Rahmen der SEO, um Backlinks von anderen Webseiten zu erhalten. Ziel ist es, den eigenen PageRank bzw. die Linkpopularität nachhaltig zu verbessern. Linkfarm [auch: Link-Listen, siehe auch: Free For All] Websites, die einzig dazu dienen, die Link Popularity von Websites zu erhöhen. Außer einer hohen Anzahl von Links zu anderen Websites wird meist kein Inhalt angeboten, weshalb Link-Farmen dem Suchmaschinen-Spamming zugeordnet werden. Link Popularity Relevanzkriterium der Suchmaschinen zur Bewertung einer Website. Die Link Popularity bezeichnet die Anzahl der Links auf eine Website und spiegelt daher die Bedeutung dieser Seite wider. Das Prinzip der Link Popularity beruht auf dem Zitieren von wissenschaftlichen Quellen: Je häufi-
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ger ein Autor zitiert wird, desto relevanter ist seine Veröffentlichung. Bekanntester Link Popularity-Algorithmus ist der auf die beiden GoogleErfinder Sergey Brin und Larry Page zurückzuführende PageRank-Algorithmus. Linktausch [siehe auch: Reziproker Link] Bezeichnet den Austausch von Links zwischen zwei Websites: Website A verlinkt auf B und Website B verlinkt auf A. Es wird angenommen, dass solchen Links auf eine Website beim Link Popularity-Verfahren weniger Gewicht zufällt als Links von Websites, die sich nicht gegenseitig verlinken. Link Tausch kann von Suchmaschinen auch über mehrere Websites hinweg erkannt werden. Listing Aufnahme einer (neuen) Website in den Suchindex einer Suchmaschine. Bis zum Listing können Tage, Wochen oder unter Umständen gar Monate vergehen. Lokale Suche Aufbau von lokalen Suchergebnissen über regionale bzw. lokale Eingrenzungen des Suchindexes. Die lokale Suche bildet damit die Grundlage für SEM i.e.S. für Klein- und Mittelbetriebe, die ihre Waren und Dienstleistungen lediglich lokal erbringen (z.B. Friseur). Die Lokale Suche gilt als eines der wichtigsten Wachstumsfelder der kommenden Jahre im Suchmaschinen-Marketing i.e.S. Logfile Datei auf einem Webserver, der jegliche Zugriffe auf die Dokumente einer Website chronologisch aufzeichnet. Es werden z.B. die IP-Adresse des abrufenden Computers, der Zeitpunkt des Abrufs, die abgerufenen Seiten, der verwendeten Browser und ähnliche Faktoren aufgezeichnet. [siehe auch: Logfile Analyse] Logfile-Analyse Sehr einfaches Verfahren im Web-Controlling. Bei der Logfile-Analyse wird der Logfile einer Website ausgewertet, um relevante Informationen über die Website-Besucher zu erfahren. Da Logfiles jedoch meist sehr ungenau sind, sind die erfassten Ergebnisse nur als Richtwerte zu betrachten. Matching Option der Keyword-Advertising-Programme, die für die Text-Anzeigen ausgewählten Keywords exakter zu spezifizieren. Bestimmte Suchwörter
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können z.B. ausgeschlossen werden oder als exakt in dieser Schreibweise vorkommender Suchbegriff definiert werden. Meta-Tag Meta-Tags sind HTML-Elemente, die im Kopf einer HTML-Datei angegeben werden und zusätzliche Informationen zu dieser Datei liefern. Auf der Website selbst sind diese Informationen nicht sichtbar. Meta-Tags waren früher eine beliebte Methode, um Keywords in Dokumenten unterzubringen und so dessen Relevanz zu erhöhen. Da die Meta-Tags aber häufig zur Manipulation der Suchmaschinen missbraucht wurden und oftmals keinerlei Bezug zum Seiteninhalt hatten, werden Meta-Tags von Suchmaschinen heute nur noch sehr gering gewichtet. Natural Listings Der Bereich der Ergebnisseiten von Suchmaschinen, in dem die nach Relevanz sortierten Suchtreffer des Indexes und die Paid Inclusions, bei denen der Werbetreibende für die Aufnahme der Website in den Index gezahlt hat, aufgelistet sind (bei Google z.B. der am linken Rand befindliche Teil der Suchergebnisse). Offsite-Optimierung Bezeichnet im Bereich der SEO alle Veränderungen am technischen Umfeld und der externen Verlinkung, die durchgeführt werden, um eine bessere Position in den Suchergebnissen zu erreichen. Online-Marketing Gesamtheit aller Marketing-Maßnahmen im Internet. Für den Konsumenten sichtbar sind vor allem die Kommunikationsinstrumente wie z.B. Suchmaschinen-Marketing, Email-Marketing, Affiliate-Marketing oder Bannerwerbung. Das Ziel ist jeweils die Weiterleitung von Interessenten auf eine bestimmte Website, wo dann entweder der direkte Geschäftsabschluss oder die Anbahnung eines Geschäftes auf zweiter Ebene erfolgt. Onsite-Optimierung Bezeichnet im Bereich der SEO alle Veränderungen an der internen Struktur und den Inhalten einer Website, die durchgeführt werden, um eine bessere Position in den Suchergebnissen zu erreichen. Organic Index/Organic Listings [siehe Natural Listings] Outbound Link Von einer Website ausgehender Link zu einer anderen Seite. Über Outbound Links gibt eine Website beim Link Popularity-Verfahren der Rele-
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vanzbewertung von Websites einen gewissen Anteil seiner eigenen Relevanz an die verlinkten Dokumente weiter. [siehe auch: Inbound Links] PageRank [kurz: PR] Bei Google angewendeter Algorithmus des Link PopularityVerfahrens, der die Relevanz einer Website beeinflusst. Der PageRank ist ein Wert zwischen 0 und 10, wobei 10 den höchsten zu erreichenden Wert beschreibt (PR 10 haben jedoch nur sehr große und weit verbreitete Websites wie Google selbst oder auch Adobe, die NASA o.a.). Der PageRank berechnet sich aus der Anzahl und Qualität aller Backlinks auf ein Dokument. Da dieses Dokument über die ausgehenden Links wiederum einen gewissen Anteil seines eigenen PageRanks an die verlinkten Dokumente weiterreicht, ist der PageRank ein sehr komplexer rekursiver Algorithmus. Page Impression Seitenabruf einer bestimmten Website. Die Page Impression ist eine relevante Kennzahl zur Beurteilung der Reichweite einer Website. Paid Inclusion Instrument des Suchmaschinen-Marketings i.e.S.(SEM i.e.S.). Bei den Paid Inclusions zahlt der Werbetreibende eine gewisse Gebühr für die Anmeldung seiner Website in einer Suchmaschine. Die Aufnahme in den Index ist hierbei jedoch nicht garantiert, wie es bei den Paid Submissions der Fall ist. Sofern die Website jedoch nicht gegen die Richtlinien der Suchmaschine verstößt, wird sie ohne große Verzögerung in den Index aufgenommen und in kontinuierlichen Abständen (z.B. 48 Stunden) wiederholt vom Robot der Suchmaschine aufgesucht. Obwohl der Werbetreibende für die Aufnahme bezahlt hat, erscheinen die Suchtreffer in den Natural Listings und sind nicht als Anzeigen gekennzeichnet. Allerdings zahlt der Werbetreibende bei den Paid Inclusions für jeden Klick auf den Suchtreffer. Paid Listings Anzeigenbereich in den Suchergebnissen von Suchmaschinen, in dem bezahlte und als Anzeigen gekennzeichnete Werbemittel platziert werden (Paid Placements). Paid Placement [auch: Sponsored Link] Ein bezahlter Suchtreffer in Suchmaschinen, der als Textanzeige in dem Bereich der Paid Listings angezeigt wird. Die Paid Placements werden in den Keyword-Advertising-Programmen wie z.B. Googles AdWords erstellt, indem ein Werbetreibender in einer Auktion
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auf selbst festgelegte Suchbegriffe bietet und mit der Gebotshöhe über die resultierende Positionierung in den Suchergebnissen entscheidet. [siehe auch: Keyword-Advertising] Paid Submission Derzeit nicht mehr verfügbares Instrument des Suchmaschinen-Marketings, bei dem die Website gegen eine gewisse Gebühr in den Index der Suchmaschine aufgenommen wird. Derzeit wird die Paid Submission von keiner der großen Suchmaschinen angeboten. Bei Yahoo!, dem letzten Anbieter, wurde das Paid Submission-Programm vor einiger Zeit von dem Paid Inclusion-Programm Search Submit abgelöst. Letztes, mit Paid Submissions vergleichbares Suchmaschinen-Marketing-Instrument sind die so genannten Trusted Feeds. Pay per Action (PPA) Abrechnungsverfahren für Werbemittel im Online-Marketing, bei dem der Werbetreibende nur dann zahlen muss, wenn ein User per Klick auf das Werbemittel auf die Website des Werbetreibenden weitergeleitet wurde und dort eine vom Werbetreibenden selbst festgelegte Handlung durchgeführt hat (z.B. das Ausfüllen eines Kontaktformulars). [siehe auch: Cost per Action] Pay per Click (PPC) Abrechnungsverfahren für Werbemittel im Online-Marketing, bei dem der Werbetreibende für jeden Klick auf sein geschaltetes Werbemittel zahlen muss. Das PPC-Verfahren ist die übliche Abrechnungsmethode für Sponsored Links. [siehe auch: Cost per Click] Pay per Lead (PPL) Abrechnungsverfahren für Werbemittel im Online-Marketing, bei dem der Werbetreibende nur dann zahlen muss, wenn der Klick auf das Werbemittel zu einem qualifizierten Kundenkontakt führt (z.B. das Abonnieren des Firmen-Newsletters auf der Website). [siehe auch: Cost per Lead] Pay per Order (PPO) Abrechnungsverfahren für Werbemittel im Online-Marketing, bei dem der Werbetreibende nur dann zahlen muss, wenn der Klick auf das Werbemittel zu einem direkten Geschäftsabschluss auf der Website des Werbetreibenden führt. [siehe auch: Cost per Order] Phrase Ein mehrere Wörter umfassender Suchbegriff. Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Zahl von Webseiten lässt sich empirisch seit geraumer
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Zeit beobachten, dass die Nutzer von Suchmaschinen längere Suchphrasen verwenden (z.B. „Hotel in Hamburg“), um eine bessere Trefferqualität zu erzielen. Ranking Bezeichnet die Sortierung der Suchtreffer auf den Ergebnisseiten von Suchmaschinen. Wird im Bereich der Natural Listings, also dem aus dem Index stammenden Teil der Suchtreffer, mit Hilfe von Relevanzkriterien wie z.B. der Link Popularity errechnet. Im Bereich der Paid Listings entscheidet die Gebotshöhe und fallweise – wie bei Google – die historische Leistung der Anzeige (u.a. die Click Through Rate) über die Positionierung der Anzeige. Redirect Weiterleitung des Browserabrufes von einer Domain auf eine andere Domain. In den Formen eines 301 redirect („permanent redirect“) und 302 redirect („temporary redirect“) werden Redirects in der Regel von Suchcrawlern ordnungsgemäß verarbeitet. Hingegen sind sog. Redirects auf Basis von Meta-Tags für Suchmaschinen häufig ein Anzeichen für Spamming und werden daher regelmäßig ausgeschlossen. Referer Der Referer ist die URL der Website, die zuletzt besucht wurde und den User auf die aktuell besuchte Seite weitergeleitet hat – also die verweisende Seite. Der Referer kann z.B. in den Logfiles ausgelesen werden und gibt im Bereich des Suchmaschinen-Marketings die relevante Auskunft, über welche Suchbegriffe der Nutzer von der Suchmaschine auf die Website weitergeleitet wurde. Reziproke Verlinkung Beschreibt eine gegenseitige Verlinkung von Websites, wie sie z.B. beim Link Tausch auftritt: Website A verlinkt auf B und B wiederum auf A. Reinclusion Wiederaufnahme einer vorher häufig wegen unlauterer SEO-Maßnahmen ausgeschlossenen URL in den Index. Um eine Reinclusion zu erreichen, ist vom Seitenbetreiber ein entsprechender Request, i.d.R. als E-Mail, an den Betreiber der Suchmaschine zu stellen. Robot Systemkomponente einer Suchmaschine, die für die Indexierung von Websites zuständig ist. Hierzu durchforstet der Robot das Internet kontinuier-
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lich auf noch nicht indexierte oder bereits erfasste, aber veränderte Websites. Robots Exclusion Protocol Vorschrift für die Robots der Suchmaschinen, vor dem Erfassen der Website die Datei robots.txt auszulesen. Das Robot Exclusion StandardProtokoll ist kein offiziell zu befolgender Standard, wird jedoch im Allgemeinen von jeder seriösen Suchmaschine befolgt. robots.txt Datei, die im Wurzelverzeichnis der Website abgelegt wird und Handlungsanweisungen für die Robots von Suchmaschinen beinhaltet, die z.B. die Indexierung von bestimmten Dateien und Ordnern verbieten. RSS-Feeds [RSS: kurz für Really Simple Syndication oder Rich Site Summary] RSS ist ein auf XML-basiertes Kommunikationsprotokoll, das häufig im Zusammenhang mit Blogs erwähnt wird. Per RSS-Feeds können User bestimmte Inhalte, wie z.B. einen Blog oder Nachrichten, abonnieren und werden – ähnlich den gängigen Newslettern – bei neuen Inhalten auf der Website bzw. in diesem Blog benachrichtigt. Zur Ansicht ist ein so genannter RSS-Reader notwendig, der meist einfach in den Browser integriert wird. Neuerdings können Werbetreibende in RSS-Feeds bei thematisch passenden Inhalten Anzeigen schalten. Search Engine Marketing [siehe SEM i.w.S. und SEM i.e.S.] Search Engine Optimization [siehe SEO] SEM i.e.S. [kurz für Search Engine Marketing i.e.S., dt.: Suchmaschinen-Marketing i.e.S.] Instrument des Suchmaschinen-Marketings (SEM i.w.S.), also eine Kommunikationsmaßnahme im Online-Marketing. SEM i.e.S. beschäftigt sich mit dem gezielten Bewerben der Website in Suchmaschinen durch bezahlte Sucheinträge. Hierzu zählen einerseits die Paid Placements (oder synonym die Sponsored Links), andererseits die Paid Inclusions. SEM i.w.S. [kurz für Search Engine Marketing i.w.S., dt.: Suchmaschinen-Marketing i.w.S.] Kommunikationsinstrument des Online-Marketings. Suchmaschinen-Marketing umfasst alle Maßnahmen zur Gewinnung von qualifizierten
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Besuchern über Suchergebnisseiten in Suchmaschinen. Instrumente sind die Optimierung der Website (SEO) und der Einsatz von bezahlten Suchtreffern wie den Paid Inclusions oder Paid Placements (SEM i.e.S.). SEO [kurz für Search Engine Optimization, dt.: Suchmaschinenoptimierung] Instrument des Suchmaschinen-Marketings (SEM i.w.S.), also eine Kommunikationsmaßnahme im Online-Marketing. Die SEO umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, durch die Einhaltung der Relevanzkriterien von Suchmaschinen eine möglichst hohe Positionierung der Website in den Natural Listings der Suchergebnisseiten zu erreichen. SEO beschreibt somit technische und inhaltliche Regeln zur Konzeption und Realisation von Websites. SERP [kurz für Search Engine Result Pages, dt.: Suchergebnisseiten] Spider [siehe Robot] Sponsored Link [siehe Paid Placement] Stemming [siehe Word Stemming] Stoppwörter Artikel, Pronomen oder ähnliche Wörter, die bei der Analyse des Textes eines Dokumentes in den IR-Systemen der Suchmaschinen „überlesen“ werden, da sie nicht als relevante Schlüsselwörter für dieses Dokument geeignet sind. Suchmaschinen-Marketing [siehe SEM i.w.S.] Suchmaschinen-Spamming Inkorrekt angewendete Optimierungsmaßnahmen der SEO, die oftmals absichtlich, teilweise jedoch auch aus Unkenntnis für Manipulationsversuche der Suchmaschinen missbraucht werden. Das verfolgte Ziel ist hierbei ein sehr hohes Ranking der Dokumente, um möglichst viele Nutzer auf das Webangebot zu führen. Maßnahmen sind z.B. Cloaking, Hidden Text, Doorway Pages, Keyword Stuffing u.a.m.
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Tausender-Kontakt-Preis (TKP) Kennzahl im Marketing, im Online-Marketing auch unter dem Namen Cost per Mille (CPM) bekannt. Der TKP beschreibt die Kosten, die ein Werbemittel für den Kontakt zu 1000 Personen verursacht. Ob die Person das Werbemittel tatsächlich wahrnimmt, ist dabei nicht garantiert. Im Online-Marketing gilt eine Ad Impression als Kontakt. Tracking [dt. Verfolgung] Bezeichnet den Vorgang der Aufzeichnung aller beim Besuch einer Website anfallenden Nutzerdaten. Tracking ist ein relevanter Bestandteil des Web-Controllings, um die Erfolgswerte von Werbemitteln und das Benutzerverhalten auf der Website präzise zu erfassen und auswerten zu können. Traffic Bezeichnet den Datenverkehr auf einer Website. Je mehr Traffic, desto mehr Daten einer Website wurden abgerufen. Trusted Feed Insbesondere für Betreiber großer Websites (Online-Shops) angebotenes Verfahren zur Aufnahme in den Index der Suchmaschinen. Da die Inhalte großer Websites meist dynamisch generiert sind, können die Seiteninhalte von Suchmaschinen meist nicht indexiert werden. Falls doch, sind die Suchtreffer aufgrund häufiger Änderungen und unregelmäßiger RobotBesuche meist nicht aktuell. Trusted Feed-Programme ermöglichen den Betreibern großer Websites daher, die Suchmaschineneinträge selbst zu verwalten. Der Betreiber liefert hierzu die aktuellen Daten der jeweiligen Seiten in einem vordefinierten Format (häufig XML) an die Suchmaschine, welche daraufhin die Einträge aktualisiert. Wie auch bei der Paid Inclusion werden die bezahlten Einträge ohne spezielle Markierung in den natürlichen Suchtreffern eingeblendet. Abgerechnet wird der Eintrag ebenfalls auf Basis des Pay per Click-Verfahrens. Unbezahlte Suchtreffer Alle Suchtreffer in Suchmaschinen, die ohne Bezahlung der Suchmaschine in den Index der Suchmaschine aufgenommen wurden. URL [Abk. für Uniform Ressource Locator] Eindeutige Adresse einer Website im Internet.
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Glossar
Visits [dt.: Besuche, auch: Page Visits] Anzahl aller Besuche auf einer Website. Wiederholte Besuche werden erneut erfasst. Die Messgröße „Unique Visitors“ hingegen entspricht den um die Mehrfach-Besuche bereinigten Visits. Web Robot [siehe Robot] Web Crawler [siehe Robot] Word Stemming Reduktion von Wörtern im Rahmen der Dokumentenanalyse und Datenbewertung auf ihre Grundform (Wortstamm). Für eine Suchmaschine enthält der Wortstamm eines Wortes bereits die allgemeine Bedeutung. Deklinationen oder Konjugationen bereichern den Aussagegehalt nicht. Daher werden beim Word Stemming Wörter vor der Aufnahme in den Index aus dem Plural in den Singular umgewandelt und konjugierte Verben in ihre Grundform transformiert Zielseite [siehe Landing Page] Zipf’sches Gesetz Wird von den Information Retrieval-Systemen der Suchmaschinen zur Bestimmung der relevanten Schlüsselwörter verwendet. Basierend auf dem Zipf’schen Gesetz bzw. dem Prinzip des geringsten Aufwands verwenden Texter ein thematisch bezeichnendes Wort häufiger, da dies einfacher ist als ein Synonym für dieses Wort zu suchen. Statistisch gesehen hat sich herausgestellt, dass die den Inhalt repräsentierenden Wörter im Verhältnis zur Gesamtwortzahl eines Dokumentes in mittlerer Häufigkeit vorliegen. Zu häufig wie auch zu selten vorkommende Begriffe schließt das Zipf’sche Gesetz als geeignete Schlüsselbegriffe aus.
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Stichwortverzeichnis
A
B
A/B-Test 258 Abbruchquote 278 Abrechnungsmodell 229 – Pay per Action 231 – Pay per Click 230 – Pay per Lead 230 – Pay per Order 230 – Pay per View 229 AdClick 264 AdImpression 229, 264, 267, 351 AdSense 134, 351 AdWords 250, 351 Affiliate 133, 351 Affiliate-Programm 132, 231, 254, 351 After Search Navigation 296 AJAX 196, 351 Alexa 189 Algorithmus 296, 352 – ITF- 47 – TF- 46 Alt-Attribut 215, 352 Anchor-Text 223, 352 Anmeldungsart 20 Anzeigen 52 – Gestaltung 236, 237 – Kampagnen 233, 261 – Position 247 – Rank 121 – Text 236, 239, 240 – Titel 239 API 352 Auktionsprinzip 245 Autocomplete 56
B2B 115, 136, 169 B2C 166 Backlink 217, 219, 227, 352 Bannerwerbung 6 BDSG 100 Beschreibungstext 123 Bestellprozess 272 Bewertung – User-generiert 137 Bid-Management 353 – Programm 251 Bildsuche 215 Blacklist 44, 228, 353 Blog 135, 293, 300, 353 Body 40 Bookmark 197 Boole’scher Operator 27, 54, 55 Brainstorming 175 Branchenportal 114 Branding-Effekt 133 Bridge Page 228 Broken Links 188, 353 Brückenseite 228, 353 Budgetierung 103 Bundesdatenschutzgesetz 100 Business-Suchmaschine 169 Business-to-Business 77 BVDW 105 C Cache 270, 354 Cascading Style Sheet 214, 354 Checker 37 Click Fraud 286, 354
386 Click Popularity 48, 121, 224, 354 Click-Bot 50, 286 Click-Through-Rate 121, 276, 281, 354, 361 Cloaking 162, 227, 354 Cluster 57, 296 Cluster-Verfahren 226 Content Match 134 Content-Management-System 191 Content-Netzwerk 132, 287 Contextual Ad 132, 255 Conversion 111 – Optimizer 231 – Rate 111, 264 – Tracking 268 Cookies 270, 355 Cost per Action 355 Cost per Click 120, 264, 355 Cost per Lead 264, 355 Cost per Order 264, 356 CPC 120, 230, 245, 250, 264, 267, 271, 278, 280, 281, 355 CPL 264, 271, 278, 355 CPO 230, 271, 278, 356 CPV 229 Crawler 23, 356 CRM-Programm 272 CSS 214, 226, 356 CTR 121, 246, 253, 264, 354 Customer Lifecycle Value 272 D Data Warehouse 272 Dateiname 205 Datenanlieferung 145 Datenbank 19 Datenflatrate 32 Datennormalisierung 41 Dead Link 356 Deep Link 153, 356 Deep-Web 38 Delisting 356 DHTML 196 Dialogmarketing 83 Diensteanbieter 97
Stichwortverzeichnis Dienstleistung – unentgeltlich 100 Directory 18 Direktmarketing 84 Disclaimer 99 Diskriminierungsverbot 99 Distributionspolitik 95 Dokumenttitel 197, 198 Dokumenttyp-Deklaration 40 Domainname 216 Doorway Page 228, 356 Double Serving 245, 357 Duplicate Content 188, 217 Dynamische Webinhalte 38 E Echtzeit 269, 271 ECRL 97 Effizienz 262 Einstiegsseite 228 Email 13 Entität 211 Erfolgsgröße 103 F Filter 37 Firmenname 199 Flash 193, 227 Florida-Update 49, 158 Foren 48 Frames 357 Frameset 194, 357 Free For All-Listen 221, 357 FSM 98 FTP 13 Füllwort 198 G Garden – Open 33, 298 – Walled 33, 298 Gästebücher 48 Gateway Page 228 Gatherer 37
Stichwortverzeichnis Gebotshöhe 249 Gebotsmanagement 162 Gebotspreis 183 Geodaten 31 Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkung 98 Gesponsorte Sites 52 Gewichtetes Verfahren 19 Gewichtungsmodell – Hypermedia basiert 46, 48 – Vektorraum basiert 45 Google Trends 179 Google-API 253 Gopher 13 Grafik 215 GWB 98 H Header 40 Hidden Text 226, 357 Hilltop Algorithmus 49, 51 Homonym 209 Host 14 HTML 13, 41, 190, 192, 193, 194, 200 HTML-Code 226, 268 HTML-Tag 213 – - 195 – 214 ––
- 214 – - 214 – - 215 – <noframes>- 195 – <noscript>- 194 – <src>- 195 –
- 197 – - 214 Hyperlink 99 Hypermediasystem 13 I ICANN 12 Image-Anzeigen 133 Inbound Link 217, 358 Inclusion Ratio 188, 358
387 Index 23, 45, 358 Indexierung 35, 116, 358 Information Retrieval-System 35, 39, 41, 176, 190, 198, 208, 210, 213, 225, 226, 358 Inhouse 156 Intermediär 4 Internet 3, 11 Internet-Nutzerschaft 61 Involvement 86, 93 IP-Adresse 12 IP-Delivery 227 J JavaApplet 197, 359 JavaScript 196, 227, 228 JMStV 97 Jugendmedien-Schutzstaatsvertrag 97 K Kampagnenerstellung 103, 233 Kampagnenoptimierung 274 Kampagnenparameter 103, 131 Kaufentscheidungsprozess 67 – Anregungsphase 67 – Auswahlphase 67 – Kaufaktphase 68 – Nachkaufphase 68 – Suchphase 67 Keyword 42, 47, 85, 117, 137, 171, 184, 205, 210, 243, 276, 359 – Analyse 173, 239 – Anzahl 209 – Anzeige 152, 254 – Auktion 278 – Cluster 242 – Density 209, 211, 359 – Dichte 25, 178 – Frequency 359 – Gebot 121, 124 – Identity 209, 360 – Lage 198, 209, 212, 360 – Liste 233 – Matching 243, 362
388 – Proximity 199, 209, 212, 360 – Spamming 225 – Stuffing 162, 206, 211, 225, 360 – Wahl 123, 205 Keyword-Advertising 80 Keyword-Advertizing 52, 103, 120, 146, 182, 232, 245, 292, 359 – Konto 234 – Programm 120, 133, 138 Keyword-Optionen 282 Klick 267 Klickbetrug 130, 231, 286, 360 Klickpopularität 25 Klickpreis 129, 131, 178 Klickrate 121, 246, 278, 361 Kommunikationsinstrument 5 Kommunikationspolitik 92 Kommunikationsstrategie 94 Konsumentenverhalten 64, 67 Kontoverwaltung 252 Konversion 111, 361 Konversionskosten 280, 282 Konversionsmessung 273 Konversionsrate 111, 134, 153, 166, 183, 184, 248, 249, 262, 272, 279, 280, 361 Kundenbindung 84 Kundendaten 94 Kundengewinnung 84, 123 – Kosten 87 L Landing Page 84, 123, 153, 279, 361 – Gestaltung 256 Lead 111, 264, 361 Leit-Medium 92 Link 14, 48 – Externer 217 – Farm 162, 221, 227, 361 – Interner 206 – Popularity 25, 48, 114, 188, 207, 217, 228, 361 Linkbaiting 219, 361 Linkkauf 221
Stichwortverzeichnis Linktausch 221, 362 Listing 362 Loader 37 Logfile 175, 362 – Analyse 278, 362 Lokale Suche 30, 137, 362 M Marketing 3 – Budget 114 – integriertes 88 – Ziel 107, 111, 261, 275 Marktplatz 4 MDStV 97 Medien 3 Mediendienste-Staatsvertrag 97 Merchant 133 Metasuchmaschine 17, 26 Meta-Tag 40, 194, 200, 363 – description- 200, 224 – geo- 201 – keywords- 200 – robots- 201 Mischstrategie 147 Mobiler Sucheintrag 297 Monatsbudget 247, 286 N Natural Listing 52, 75, 80, 116, 149, 363 Navigationsstruktur 206 Neuproduktplanung 90 Nutzeraufmerksamkeit 148 Nutzungsdaten 94 O Offline-Kampagne 107 Online-Marketing 5, 89, 111, 363 Online-Marketing-Instrument 9 Online-Support 96 – System 108 Online-Werbeform 5 Open Directory Project 21
Stichwortverzeichnis
389
Optimierung – Offsite 185, 215, 218 – Onsite 185, 363 Optimierungsmethoden – Off Page- 185 – On Page- 185 Optimierungszyklus 276 Organic Listing 52, 363 Outbound Link 363 Outsourcing 156, 158
Produktpolitik 89 Protokoll – http- 13 – https- 14 – TCP/IP- 11 Provision 287 Proximity-Verfahren 47 Proxy-Server 266 Pull-Charakter 87 Push-Marketing 85
P
Q
Page Impression 364 PageRank 186, 219, 364 Paid Inclusion 24, 52, 80, 143, 146, 364 – Programm 144 Paid Listing 52, 75, 80, 281, 364 Paid Placement 52, 53, 120, 364 Paid Placement 80 Paid Submission 143, 144, 146, 365 Panama 121 Parameter 15 Partnerlink 52 Pay per Action (PPA) 365 Pay per Call 140 – Verfahren 142 Pay per Click (PPC) 230, 269, 365 – Abrechnung 123, 130 – Anzeigen 141 – Programm 53, 121, 137, 271 – Verfahren 53, 165 Pay per Lead (PPL) 230, 365 Pay per Order (PPO) 230, 365 Pay per View (PPV) 229, 256 Pfad 15 Phrase 366 Pixel-Verfahren 270 Port 15 Positionierung 116 PPA 231 Preispolitik 91 Premium-Platz 122 Primacy-Effekt 74 Produktdetailseite 258
Qualitätsfaktor 121, 240, 246 Query Processor 34 R Ranking 176, 181, 366 – Algorithmus 276 – Check 275 Rechtliche Grundlagen 97 Redirect 366 Referer 265, 366 Reinclusion 366 Relevanz 35, 174 Response 84 – Qualität 86 – Quantität 86 – Quote 94 Robot 23, 35, 36, 39, 98, 145, 227, 266, 367 robots.txt 202, 367 ROI 87, 262, 268, 271, 277, 279 Routenberechnung 139 RSS-Feed 135, 367 S Sale 264 Schlüsselwort 43, 47, 211 Search Engine Marketing (SEM) 7, 80, 120, 149, 278, 292, 293, 367 – Aufwand 124 – Zeitliche Aspekte 129 – Ziele 123
390 Search Engine Optimization (SEO) 8, 79, 116, 149, 157, 181, 185, 232, 275, 292, 367, 368 – Aufwand 117 – Zeitliche Aspekte 117 – Ziele 116 Search Engine Result Pages (SERP) 79, 114, 118, 173, 197, 368 Selbstkontrollvereinbarung 97 Semantik 209 Session Length 50 Shop-System 191 Sitemap 206 Social Networking 109 Soziodemographische Merkmale 60 Spamdexing 225 Spezifikationsgrad – geringer 182 – hoher 184 Spider 23, 368 Splash Page 228 Sponsored Link 52, 120, 149, 294, 368 Sponsored Listing 121, 140 Sprungadresse 15 Standard-Format 190 Statuscode 265 Stemming 43, 198, 210, 368, 370 Streuverluste 83, 85, 240 Suchalgorithmus 23 Suchanfrage 7, 70 Sucheingabe 72 Suchhäufigkeit 174, 177 Suchmaschine 17 – Funktionsweise 11 – PPC- 24 Suchmaschinen-Marketing 5, 7, 79, 105, 368 – Dienstleister 159 – Strategie 107 Suchmaschinenoptimierung 79, 181, 292 Suchmaschinen-Spamming 201, 211, 225, 285, 368 Such-Netzwerk 120, 167 Suchoperator 72
Stichwortverzeichnis Suchprozess 71 Suchstrategie 69, 71 – Bottom-Up 76 Suchtreffer 74, 116, 122 Suchverhalten 69 Surfmodus 136 Synonym 175, 209, 210, 211 Syntax 209 – Checker 203 Systemkomponente 34 T Tagesbudget 247, 286 Targeting 232 – regional 235 Technorati 300 Teledienstgesetz (TDG) 97 Telemedien 97 Telnet 13 Term Frequency-Algorithmus 211, 225 Textanzeige 262 Thesaurus 181 Timing 92 TKP 130 Top-Position 124 Tracking 288, 369 – Methode 148 – Software 103, 268 – Tool 268 – URL 269 Trendscouting 180 Triangulation 34 Trusted Feed 145, 146, 369 U Ungewichtetes Verfahren 19 Unique Visitor 271 Unternehmensprozess 3 Urheberrecht 99 Urheberrechtsgesetz (UrhG) 98, 101 URL 14, 370 – Datenbank 37 Usability 129, 206, 278, 279
Stichwortverzeichnis Usenet 13 User Agent Delivery 227 V Vektor 45 Verlinkung 207, 242 – Reziproke 366 Verweildauer 50 Verzeichnis 17, 18, 114, 223 Verzeichnisname 205 Verzeichnistiefe 204 Video-Anzeigen 133 Visible Web 22 Visual Information Seeking 297 Volltextsuche 23 W WAP 32 Warenwirtschaftssystem 272 Web – semantisches 210 Web 2.0 25, 109, 299 Web Authority 218 Web-Controlling 89, 94, 103, 131, 244, 261, 274 Web-Katalog 20 Weblog 135 Webring 221
391 Website – E-Commerce 152 – Interaktiv 152 – Promotion 118 – Statisch 152 – Typen 111 Webspace 16 Wechselwirkungen crossmedial 94 Weitersuche 76 Werbebotschaft 92 Werbeform 83 Werbeträger 3 Werbewirkung 93 Werbewirkungsforschung 93 Wildcard 56, 203 Word Stemming 43, 198, 210, 368, 370 Wortidentifikation 42 Wortwahl 117 X XML 145 Z Zielfestlegung 102 Zipf’sches Gesetz 44, 211, 370 Zugriffstatistik 103
Autorenportraits
Yvonne von Bischopinck (Jahrgang 1981) studierte nach dem Abitur „Medieninformatik“ an der privaten Fachhochschule Wedel in Schleswig Holstein. Im Studium konzentrierte sich die gebürtige Mülheimerin vor allem auf die Bereiche „Medien“, „Design“ und „Marketing“. Praktische Erfahrungen sammelte sie als freiberufliche Web-Designerin bereits während ihres Studiums. Durch die Tätigkeit in diversen Internet-Agenturen parallel zum Studium erkannte sie frühzeitig die Synergien zwischen InternetTechniken, Online-Design und erfolgreichem Marketing. In verschiedenen Studien- und Praxisprojekten sowie in ihrer Diplomarbeit gelang es ihr eindrucksvoll, die konzeptionelle Planung und operative Umsetzung anspruchsvoller Online-Marketing-Vorhaben zu realisieren. SuchmaschinenMarketing spielte dabei eine zentrale Rolle. Heute arbeitet Yvonne von Bischopinck bei einer der führenden Agenturen für Suchmaschinen- und Performance-Marketing. Als Projektmanagerin und SEO Consultant bei der eprofessional GmbH in Hamburg berät sie Großunternehmen und Mittelständler bei der Suchmaschinenoptimierung. Kontakt: YvBischopinck@eprofessional.de
Prof. Dr. Michael H. Ceyp (Jahrgang 1965) studierte nach einer Bankausbildung die Schwerpunkte „Marketing“, „Finanzen“ und „Wirtschaftsprüfung“ an der Universität Münster. Er promovierte im Marketing bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. H. Meffert, um anschließend die Marketingleitung eines Konzernunternehmens aus dem Medienbereich zu übernehmen. Danach folgte eine mehrjährige Tätigkeit als Consultant im Dialogmarketing, bevor er zu Rapp Collins Consulting, Hamburg, ging, wo er große und mittelständische Unternehmen in vielfältigen Fragestellungen des (internationalen) Dialogmarketing, Database Marketing und CRM beriet. Daneben war er mehrere Jahre Geschäftsführer eines innovativen Fachverlages. Seit dem Sommersemester 2001 lehrt Prof. Dr. Ceyp an der privaten
Fachhochschule Wedel (Holstein) bei Hamburg. Er gründete dort im Jahr 2003 den Fachbereich „BWL“ mit seinem Forschungs- und Lehrschwerpunkt „Marketing“. Prof. Dr. Ceyp ist Autor vielbeachteter Fachbücher, Arbeitspapiere und Marktforschungsstudien sowie regelmäßiger Referent auf internationalen Kongressen zu aktuellen Fragestellungen im Marketing. Er ist bzw. war Jurymitglied in wichtigen deutschen Dialogmarketingpreisen: dem Alfred Geradi Gedächtnispreis, dem Deutschen Multimedia Award und dem Kundenzeitschriften-Preis „BCP-Award“. Ferner ist er Mitglied in zahlreichen berufsständischen Verbänden und Vereinen. So z.B. bei: Deutsche Werbewissenschaftliche Gesellschaft e.V., ACADEMY OF MARKETING SCIENCE (AMS), Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV), Wedeler Hochschulbund e.V., wo er die Vorstandsfunktion „Finanzen“ verantwortet. Ferner unterstützt Prof. Dr. Ceyp innovative Unternehmen durch seine Tätigkeit in Aufsichtsräten und Beiräten. Prof. Ceyp beschäftigt sich seit Mitte der 90er Jahre im Rahmen diverser Beratungsprojekte bei großen und mittelständischen Unternehmen intensiv mit den vielfältigen Fragestellungen des Dialogmarketing, Online Marketing, Database Marketing und CRM. Neben dem Suchmaschinen-Marketing stellt der Bereich „E-Mail-Marketing“ ein besonderes Forschungsfeld dar, in dem Prof. Ceyp seit 1999 regelmäßig empirische Studien erstellt und veröffentlicht. Um auf diesem Feld die empirische Sozialforschung voranzutreiben, gründete er Deutschlands erstes unabhängiges Forschungsinstitut für den Bereich „E-MailMarketing“, das „E-Mail-Marketing-Kompetenzzentrum“ an der Fachhochschule Wedel. Im Rahmen dieser Aktivität konnten seit dem Jahr 2001 immer wieder vielbeachtete Studien veröffentlicht werden. Kontakt: ce@fh-wedel.de