SLAMA(Hg..) MARTIN
Konflikte- Michte- ldentititen
Stjdostasiens zurSozialanthropotogie Beitriige
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AKADEMIE DERWISSENSCHAFTEN OSTERREICHISCHE KLASSE PHILOSOPHISCH.HISTORISCHE 785.BAND SITZUNOSBERICHTE,
zur Sozialanthropologie VerOffentlichungen Bandl'l
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OSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH.HISTORISCHE KLASSE SITZI.JNGSBERICHTE, 785.BAND
Martin Slama(Hg)
Konflikte - Miichte - Identitiiten Beitriigezur Sozialanthropologie Siidostasiens
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Vorgel€gtvon w. M. ANDRE GrNcRrcH in der Sitzungam 12.Dezember2008 Cedruckrmit Unterst0tzungdes Fondszur F0rderung der wissenschaft lichen Forschuns
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Derwissenschaf tsronds.
Umschlagbild: Nachbildungder Kaabaauf einer Dachterrasse in Ampel, demarabis€henViertel von Suraboya(@Manin Slama,2004)
Die verwendetePapiersortcist auschlorfrei gebleichtemZellstoff hergestcllt, frei von sturebildendenBestandteilcnund alterungsb€stlndig.
Alle Rechtevorbehalt€n ISBN978-3-7001-6609-2 Copyright @2009by OsterrcichischcAkadcmiedcr Wissenschaften Wien Sstz:CrossdesignWeitzpr,E042CJaz Druckund Bindung:Bdrsedruck Ges.m.b.H., 1230Wien http://hwo€aw.ac.at66o9-2 http://verlag,oeaw.ac,at
Inhaltsverzeichnis \trnnN Sleve Konflikte, Mlchte und Identitatenin Siidostasien.Eine Einleitung . .
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B,rnseRABoHr-r
Die MachtdesSchweigens und verborgene Cewalt(en) in Indonesien
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Ursule BneNor--Srnern Jruher hattenwir so etwas- heutenicht meht''.Historischeethnographische Sammlungen im Kontextder aktuellenmateriellenKultur auf denTanimbar-Inseln
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BrncrrBn;iucHr,sn Der Molukkenkonfliktim Intemet:GlobaleDimensioneineslokalen Konflikts
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CrrlrENsM. GR0NB0HEL Sozialanthropologische Beit"dgezum Integrationsprozess derGreater I l e k on gSu b r e g ion ........ SruKuHNr-Seyrooewo und Menxo MlurN sein" und werden".Der Wandelder Selbstidentifika,,Dayak -Dayak tion derNgaju in Zentralkalimantan im ZeichenethnischerKonflikte VtcHeer-Lro,c,usn Champa,lslarn und long-distanceNationalismus.Identifiitskonstruktionenvon Chamin Vietnamund in der Diaspora . . . . . . . . . . . . . . . Ilsr MrnNrc Global Flows - Local Loves. JavanischeHeiratspraxisals Spiegel m u l t ip leM r od e m en..... .......... Tor.ryRuoYeusteu UmstritteneIdentitiiten.Hierarchische Beziehungen und Machtdiskurseauf Buton,Siidost-Sulawesi .,., Mennx Sr-eM,c. lslam und Sdkularismus als kosmopolitische Optionen.Positionierungenderarabischen Diaspora in Indonesien ,.,......,
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Totrv RuovnNsreH
UmstritteneIdentittiten HierarchischeBeziehtmgenund Machtdishtrseauf Buton, Siidost-Sulawes i EINLEITUNG ich verschiedene Identitiitskonstruktionen aufder ln diesemTextuntersuche Mit diesenFallbeispielen von Butonmdchte InselButon,Siidost-Sulawesi. Dynamikenund ich zeigen,dassIdentitdtennicht nur aus verschiedenen herausentstehen, sondemauchdasProdukt intemenMachtkonfigurationen von Kultureinfliissen von AuBen- seiendiesenational,regionaloderweltm
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chen werdenauf der lnsel Buton gesprochen); Wasilomata,Mun4 Jarva (werdenauf der InselMunagesprochen), Siompu,Rahantari(auf der Insel Pulo(Kaledupa), Kabaena); undPulo(Kapota), Pulo(Tomia),Pulo(Binongko),wird aufdenTukangbesi lnselngesprochen. DieseVielfaltan Sprachen Heterogenitiit wieder,die im Gebietdesehemaligen spiegeltdie ethnische Wolio vorherrschte. Um nur ein paarBeispielezu nennen,im Sultanats GebietdesehemaligenSultanatsWolio gibt es die Wolio, die Laporo,die Cia-Cia,die Munaunddie Moronene. Die Sozialstruktur derGesellschaft desehemaligen Sultanats Woliokennt vier Schichten, niimlich(l) dieKaomu:ausdieserSchichtwird der Sultan gew?ihlt,und wichtigeRegierungsposten diesindebenfallsliir Angeh
Umstrittene ldentiteten
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ehemaligenReiches,dasheutedie Hauptstadt desBezirksButon darstellt, und unterden Lande,die an der Kiiste der Lande-Buchtan der siidlichen Spitzeder InselButon leben.Aber bevorich mit meinerUntersuchung beginne,m
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an Terence Tumer(1985:I I, l3), der in seinemArtikel ,,Ethno-Ethnohistory: of Contactwith My,thandHistoryin NativeSouthAmericanRepresentations wie folgt theoreWestemSociety"dasVerheltnisvon Praxisund Bedeutung as a relationbetween tisiert:,,Meaningmay be definedfor presentpurposes in the level of concretesubjectiveactivityand abstractculturalconstructs, which the former are interpretedas the forms of expressionof the latter as their underlyingsense.'Sense',in otherwords,doesnot become'meaning' until it is givenconcrete'expression' in action."Und er ftihrtfort: ,,Thisconcemwith the modeofconsciousness entailsa concemwith formsof expressionaswell aswith underlyingsense,sincefor reasonalreadygiventhetwo in the generation of meaning.As a generalproposition, are interdependent cannotbe understood apartfroman then,thecontentof socialconsciousness appreciation of the significance of its culturalformsof expression." dassdie KonTumersAusfi.ihrungen helfenunssehr,um zu verstehen, von der tiiglichen struktionvon ldentitiit nicht von der Handlungsebene, Ebene Praxiszu trennenist. Identitiitwird nicht nur auf der symbolischen die in der kognitiv geformt,sondernauchdurchdie sozialenBeziehungen, tiglichen lnteraktionzumAusdruckkommt,bestimmt.Nur durchdenAusdruck auf der Handlungsebene, erftihrtdas Symbol,Identitatinbegriffen, seineBedeutungund seinekonkreteForm.Ein solcherAnsatz,der die sozialePraxisbetont,wird auchvon TaniaLi (2003,2004)verfolgt.Sieargumentiert,dass Identitiit als Artikulation begriffenwerdenkann, die das sozialenArenazu ProduktdesBemiihens darstellt,sichin einerbestimmten positionieren. Die KonstruktiondesSelbstund derAnderenstehtdamit in und MachteinemengenZusammenhang mit denrealenMachtbeziehungen diskursen.Dieswird auchvon StuartHall (1996:5) bekriiftigt;ftir ihn sind ldentitaten,,... pointsoftemporaryattachment to thesubjectpositionswhich discursivepracticesconstructfor us." (selJingand othering)besserzu Um Selbst-und Fremdzuschreibtngen (2004)kognitive,,Grammatiken" vor,dievon verstehen, stelltGerdBaumann denAkteurlnnenbei derArtikulationihrer ldentitiitverwendetwerden.Die diedasSelbst ersteGrammatik, die Baumannnennt,istdie desOrientalismus, entwirft:,,whatis goodin us unddie Anderenin einemnegativen Spiegelbild is lackingin us is still presentin is lackingin them" und umgekehrt,,what die nacheinerabthem".Die zweiteCrammatikist die der Segmentation, ist. DieseGrammatik steigenden Skalafunktioniert,die sehrkontextabhiingig von von ldentitiit/AlteritiitermiiglichtsowohlFusionenals auchSpaltungen was Behauptungen undGegenbehauptungen, Gruppensowieunterschiedliche innerhalbdiesersegmentdren Organisation betrifft. den Fiihrungsanspruch die nachder Logik arbeitet, Die dritteGrammatikist die der Einschlie0ung,
UmstritteneldentitAten
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dassdieAnderenim GrundeeinTeil von unssind.DieseGrammatiktendiert daherdazu,den Aspekt des Andersseins zu minimieren.Abgesehenvon diesendrei Grammatiken vonselfng/otheringbeschreibt BaumanneineweitereGrammatik,die er schwar/weiBGrammatiknenntunddie dannauftritt, wenneine der drei komplexeren Grammatiken zusammenbricht: dannsind gut" und Anderen schlecht". Gewinnt diese schwarz/weiB Gramma,,wir ,die gewaltsame tik die Oberhand, dannwerden Konfliktewahrscheinlich. Aus den in diesemAbschnittbesprochenen Konzeptenund AnsAtzen wird nun klar, dassIdentitetenmultidimensional, flexibel, wandelbarund mitunterumstrittensind: sie enthaltenMachtbeziehungen; von Machtdiskursenbeeinflusste Selbst-und Fremdzuschreibungen; und sie kombinieren in untenchiedlicher Art und WeiseGleichheitmit Alteritit (vgl. Gingrich 2004:6). Auf Basisdiesertheoretischen Orientierungversucheich nun die flexiblenIdentititspolitikender butonesischen Gesellschaft zu analysieren. IDENTITATSPOLITIKENAUF BUTON MeineAnalysederIdentitiitspolitiken beginneich aufderEbenedesDorfes, am BeispieldesDorfesGerakMakmurin derLande-Bucht. Danachwidme ich mich einergr60erenEinhei! niimlichdem SultanatWolio. DasDorf GerakMakmurliegl an der siidlichstenSpitzeder InselButon in der Lande-Bucht.In der vorkolonialenZeit des SultanatsWolio war diesesDorf einesder wichtigstenZentrendesSchifibaus.Die Schiffeder Handelsarmada desSultanats wurdenzu einemgroBenTeil in GerakMakmur hergestellt.Die Gesellschaftvon GerakMakmur ist in zwei soziale Gruppenaufgeteilt,n?imlichin die Gruppeder Seefahrer undjene der Bauem.2Die Seefahrer wohnenim OrtsteilLandeII, wiihrenddie Bauemin den anderenvier Ortsteilenvon GerakMakmurleben,ndmlichin Landel. lndu. Wadawahund Sempa-Sempa. Sowohldie Seefahrer als auchdie Bauemsprechen Cia-Ci4 die Lokalsprache,undnatiirlichauchIndonesisch. Interessant im Zusammenhang diesesArtikelsis! dassdie Seefahrer mit Stolzbehaupten, sieseienZuwanderer, unddasssiesicheinenanderen StatusverleihenalsdierestlicheBevtilkerung, (orang asli) oder Bergmenschen (oranggunung) die sie als Einheimische Die bezeichnen. Seefahrer sehensichalsTeildesAdels,sogarals Kaomu,der obersten sozialenSchichtim (ehemaligen) Sultanat.Esgibt zu wenighistoriI Anm. desUbersetzers: von ,,pelaut"und und,,Bauem"ist die Ubersetzung ,,Seefahre!" geschlechtsneutral sind.So sindauchin der UbcNetzung ,,petani",die im lndonesischen gemeint. mit diesenGruppenbez€ichnungen beideGeschlechter
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Waswir scheDaten,um denWahrheitsgehalt dieserAussagezu iiberpri.ifen. jedochwissen,is! dassdie Bauemin den l950erund60erJahrentatsiichlich Bergenan die Kiistegezogensindund seitdemin den von denumliegenden vier obengenannten Ortsteilenvon GerakMakmurwohnen. der Seefahrer, sie Es ist nicht schwerzu verstehen, dassdie Behauptung im Sinnederbotmdariesvon Barthdient, seienKaomu,zur Grenzziehung um ihre IdentitiitvonjenerderMenschen, die in denanderenvier Ortsteilen wohnen,zu unterscheiden. Dieser ldentit6t wohnt ein Statusunterschied zu verleihen.Im inne;gleichzeitigwird versucht,diesemeineBestiindigkeit Attributengerade Alltag wird dieseldentitAtder Seefahrer nachbestimmten gegeniiberMenschen, niimlichden Bauem,betont,die sie schonlangekensozialelnteraktionen nenundmit denenesschoniibereinelangeZeitspanne gibt. Natiirlichprovozierendie Behauptungen der Seefahrer Cegenbehaupwerdenvon Bauemin tungender Bauem.Die Behauptungen der Seefahrer der Bauemwerden Fragegestellt,aberauchumgekehrt,die Behauptungen DiesersozialeWettkampf von denSeefahrern oft alsfalschzuriickgewiesen. produzierteinereihevon Diskursen.Die Identitatsdiskurse der sozio-kultuArena rellenArenavon GerakMakmurwerdenin der iiberauswandelbaren aufgefiihrt.Eine Personoder eine Gruppe der lokalenldentitetspolitiken kannohneweiteresBehauptungen zur eigenenIdentitiitaufstellen,wie die undAdelige,im wirklichen Behauptung Seefahrer, sie seien Zuwanderer der jedoch sind andereMenschennicht dazuverpflichtet,dem sozialenLeben anzuerkennen. zuzustimmen oderdieseBehauptungen ARTIKULATIONENUND POSITIONIERUNGEN] DasWisseniiber den Schiffsbauist natiirlichin den Hiindender Seefahrer desOrtsteilsLandell und wird vor allemvon denNachfahrender Familie desDorfgriindersstrengkontrolliert.DiesesWissen,dasauchals Geheimwissengilt und eine Reihevon Ritualenumfasst,die den Schiffsbaubetreffen,ist im BesitzdiesereinenFamilie,die daraufachtet,dasses nicht verbreitetwird.aAls dasSultanatWolio nochexistierte,alsovor den l960er natiirlicheine Jahren,gabesaufgrundder Herstellungvon Handelsschiffen engeBeziehungmit denAdelsfamilien(sprich:der Schichtder Kaomu,der herrschenden Klassein dieserZeit). Es ist deshalbnicht sonderlichver(sprich:die Bevtilkerung wunderlich,wennheutedie Gruppeder Seefahrer F0r die Analys€in di€semAbschnittstutzeich mich gro0teilsauf den konzcptuellen Rahmen,der von Li (2003,2004)entwickeltwurde. SiehedazudasBuchvon Southon( 1995).
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desOrtsteilsLandeII) behauptet, sie seiebenfallsvon derAbstammungher Kaomu.und ihre Fachkennftisse den Schiffsbaubetrefendals ldentitiitsmarkerzur Abgrenzungvon der iibrigenBevdlkerungverwendet. Die Gruppeder Seefahrer von LandeII erkliirtihreadeligeAbstammung durcheineHeirat niimlichderHeiratvon La Ngapa(demDorfgriinder)mit einerKaomu-Frau namensWaOdeKatambi.Wennmandie Seefahrer fiagt, warumsie heutekeinenAdelstitelmehrtragen,antwortensieoft, dasses in der heutigenmodemenWelt nicht mehrtiblich is! nachwie vor Adelstitel zu verwenden.5 DieserDiskurs,dervon denNachfahrenvon La Ngapaund La Malobi (der Sohnvon La Ngapaund Wa Ode Katambi)verbreitetwird, wird von den Bauernangefochten, indemsie ein Gegenargument vorbringen, das besagl,dassnach dem adat (traditionellesGebrauchsrecht) die Abstammungvon Adeligeniiber die miinnlicheLinie gerechnetwird und nicht iiber die weiblichLinie, wie dasdie Nachfahrenvon La Malobi tun. Unabhiingig von diesemStreitiiberdie Abstammung der Seefahrer rechnen sowohldie Gruppeder Seefahrer als auchdie Gruppeder BauemihreAbstammungpatrilinear.Die Bauemsagenauch,dassin den l960er Jahren, als es das Sultanatnoch gab, es niemandgewagthiitte eine solcheBehauptung,wie sie heutevon der Gruppeder Seefahrervertretenwird, aufzustellen;denndieswiire vom Sultanmit demTodebestraftworden. Auf der anderenSeitepflegendie Seefahrer einenDiskurs,der die PositionderBauemvon GerakMakmurschwiicht.DennnachderVersionder Seefahrer war dasgesamteLand entlangder Kiiste urspriinglichin ihrem Besitz.Weil siejedochan Landwirtschaftnicht interessiert waren,iiberlieBensie esdenBauern,die sichin der FolgedaraufniederlieBen. Landwirtschaftist in denAugender SeefahrereineniedereTAtigkeit,die ebennur passendsei.Ihrer Meinungnachsind vor allem fiir diese,,Bergmenschen" die BewohnerdesOrtsteilsSempa-Sempa MenschenohneSelbstwertgeftihl und ohne Stand.Wenn man nun die Grammatikenvon Baumann(2004) hemimmt,dannverwenden die Seefahrer beinaheeineschwarz/weiB Grammatik,um sichgegeniiber denBauemabzugrenzen: an den Bauemist alles schlechtund an den Seefahrem allesgut. Wichtigist auch,dassdie Seefahrer ihr Wissenlber den Schiffsbau, einschlieBlich der dazugehdrigen Rituale,in Begriffenausder Wolio-Sprache6 ausdri.icken, besonders wennTeiledesSchiffesselbsterklilrtwerden.Dasist derFall,obwohlin derLokalkulturein symbolischer Parallelismus zwischen ' SieheauchSouthon(195; 30). 6 Das ist die Spracheder Kaomu und Walaka,die auch die lingua franca im Sultanat Woliowar.
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ist und dasHausund seinearchitektonischen Schiff und Hausfestzustellen werden. Cia-Ciaausgedriickt Teileimmerin der Lokalsprache zu, dassdie Position nun den Schluss lassen Beschreibungen Die obigen sowohlauf lokaler einer Gruppein den sozialenProduktionsbeziehungen Ebeneals auchin einemweiterenKontext,wie zum Beispielin der politiWolio,einenstarkenEinflussdaraufhat,wie sie schenEinheitdesSultanats einerPerson ihreIdentitatartikuliert.Damithabendie Selbstidentifikationen gar Vorbestimmtes an sich; sie oder einerGruppenichtsNatiirlichesoder Es ist besser,Selbstidensind auchnicht dasProduktvon Manipulationen. tifikationenals ein Bemiihenzu verstehen,sich in der sozialenWelt zu positionieren; ein Bemiihen,dasausden sozialenPraktikenund dem Umgang mit Symbolenund der natiirlichenUmwelt entstehtsowie aus den und KiimpfenzwischenGruppenin einembestimmtensozioBeziehungen (Li 2003und2004). Universum kulturellem desOrtsteilsLandeII' positionieren, bedeutetfiir die Seefahrer zu Sich Ebene mit demAdeligen, sichaufeine sichals,Zuwanderef'zu bezeichnen, 0berdenSchiffsbauin derWoliodenKaomu.zu stellen.ihr Geheimwissen stellt dasErgebnis etc. DieseArt der Positionierung Spracheauszudriicken politischzu beals als auch als kulturell dar, die sowohl von Artikulationen als Vorstellungen zeichnensind.Gramsci(1971: 165,377)folgend,der materielleKriifte begriffund ldeologienals etwasansah,dasdie Menschen k6'nne,dasftir MenscheneineBasisdarstelle,um Bewusstsein organisieren Position und ihrenKampfzu gewinnen,kdnnenwir nun die Ausiiber ihre konstitutiveKriifte in historisch sagetreffen,dasskulturelleBedeutungen und nichteinfachdie matedarstellen Produktionsverhiiltnissen spezifischen des rielle Basisreflektieren.Die Arbeit oderder Beruf in der Gesellschaft nicht neutral Reproduktion verhiilt sich der sozialen Makmur DorfesGerak Felddar, das mit symbolischen gegeniiber, sondemstellt ein semiotisches gefiillt ist, die wiederumdie Rivalicit und Klimpfenund Machtdiskursen manchmaldenoffenenKonflikt?der beidenGruppenwiderspiegeln. befindetsichimmerin einemoppositionellen DerDiskursderSeefahrer Kontextundschaffieesbishernichtsichin eineIdeologiezu transformieren. 7 In meinenInterviewsmit Vertretemder Cruppeder Seefahrer als auchmit jenen der ZusammenBauemgehthervot dassesgegenEndedesJahres2003fastzu physischen die von den Bauerndes stdBenzwischendenbeidenCruppenkam,weil die Plantagen, als ihr Besitzangesehen werden,von den Seefahrem bearbeitet OrtstcilsSempa-Sempa konntenur physischer Zusammensto0 Ein zurtickford€nen. sie das Land werdenund verhindertwerden DiesesBeiEingreifender Sicherheitskrafte durchdasrecht-zeitige in der eine soiel unterstutztauchdie Thesevon Baumann,dassin einerGesellschafl. besteht werdenkann,ein hohesCewaltpotenlial Crammatikfestgestellt schwarz/weiB
UmstritteneIdentitdtet
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die auch die symbolischenIdiome der anderenGruppenmiteinschlieBt. Nichtsdestotrotzstehendie Seefahrerund Bauemin einemkomplementiiren Verhiiltnis.Dennim Alltag sinddie beidenGruppenvoneinander abhiingig. Die Seefahrer brauchendie landwirtschaftlichen ProduktederBauem,wiihgefangenen renddie die von denSeefahrem FischeTeil derDiiit derBauem sind. Wenn auch die Seefahrervon Gerak Makmur trotz der alltiiglichen Abhiingigkeit und Interaktion interessanterweisekeine einschlieBende Grammatikentwickelten,so mitchteich in der Folgeein Beispielausdem ZentrumdesSultanats von Wolio bringen,wo eineIdeologiemit einschlieBendemCharaktersehrwohl vorzufindenist. Wennman die Adeligen von Bau-Baumit der Behauptungder Seefahrer von GerakMakmur,sie seienebenfallsadelig,konfrontiert,so wird dies umgehend abgelehntund daraufhingewiesen, dassin der Gegendrund um Makmur nur Papara, einfache Leute, leben. Wennman den Diskurs Gerak der Seefahreralso ndherzum Zentrum der Macht desehemaligenSultanats Wolio triigt, dannerfiihrt diesereinennoch grdBerenWiderstand.An dieser Stellemtichteich nun die Identitiitskonstruktionenim ZentrumdesSultanats Wolio besprechen und dabeiuntersuchen, wie historischdie Kategorieder Wolio entstandund sich entwickelte.Ich mdchte auch noch einmal daran erinnern,dassdie Kaomu nur eine Gruppedarstellenund diesegemeinsam mit denWalakadie Wolio,d.h. denAdel desgleichnamigen Sultanats, ausnur den Gruppen machen.Mit anderenWortenbestehendie Wolio aus der Kaomuund Walak4 wiihrenddie Papara,wie die Katobengke,Laporo,Ciawerden. Cia etc.,als nicht-Woliokategorisiert UnterdenWoliowerdenallgemeinjene Menschen verstanden, die innerhalb der MauemdesSultanspalastes und in den Stadtteilenum diesenherum leben,niimlich in Baluwu, Perop4 Gundu-Gundu,BarangkatopqWandailolo, Siompu,Rakia,Gamaund Melai. Weil aberheutedie Nachkommen derWolioteilweiseschonau8erhalb desPalastviertels wohnen,werdenauch diesezu denWoliogerechnet, wennsie ihreAbstammung von denFamilien, sind,nachweisen die in denadeligenStadtteilen seitGenerationen ansdssig kd'nnen. HI STOzuSCHEERZAHLUNGEN: STIMMEN AUS DER VERGANGENMIT Wir kiinnen die historischenErz.iihlungender Wolio als ein Artefakt eines kulturellen Universumsanalysieren,das uns einen Zugang und ein Verstiindnisdavonverschaft. wie die Wolio ihre Identitet und Macht konstruieren.Der Griinderder Wolio ist unterdemNamenSipanjonga bekannt.Im
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Hikayat Sipanjongdist iiberlieferl dassSipanjongaeigentlichein Kdnig (raja) von derlnselLiyaaausdemmalaiischen Gebiet(tanahMelayu)war.' jemanden Bis in derheutigen modemen Zeit ist esnichtschwierig, ausder GruppederWalakazu treffen,derdavoniibeneugtist, dassseineVorfahren von Johorauf der malaiischen HalbinselnachButonkamen. Um zum Hikayat Sipanjongazuriickzukehren: der kiihne Sipanjonga fassteden Entschluss, eineSeefahrt,,in RichtungSonne"zu machen,nachdem ihm im Traumoffenbartwurde,dasser im Osteneine Insel finden werde,wo seineGefolgschaft zu einemgroBenVolk heranwachsen wiirde. Nachdemer das offeneMeer - mit all seinenTi.ickenwie Wirbelstiirme. Blitze und Donner- kreuzteundan ein paarInselnHalt machter0, erreichte Sipanjonga und seineGefolgschaftschlieRlichdie weisgesagtelnsel Butuni, dasheutigeButon. griindetenin der Folgedie GemeinSipanjongaund seineGefolgschaft schaftvon Siolimboba(dasbedeutet:die neunSiedlungen), ausdenendie Gemeinschaft der Walakaund spaterdasKdnigreichWolio hervorging.Die neunSiedlungen sinddie obenbereitsgenannten, d.h.bis heutebestehenden und zu Stadtviertelnvon Bau-BaugewordenenBaluwu, Peropa,GunduGundu,Barangkatop4 Wandailolo,Siompu,Rakia,GamaundMelai.Sipanjonga und seineLeutekonntenihr Einflussgebiet durchHeiraten,Eroberungen und Friedensabkommen, falls eine Unterwerfungnicht mOglichwar, vergrdBem. Ein berilhmtes, im HikayatSipanjongabeschriebenes Friedensabkommenwurdevon Sipanjongamit dem Herrschervon Tobe-Tobe, der Dungkucangia hieB,geschlossen.rr DenndiesesAbkommen wurdeerstdann geschlossen, als die KiimpfemehrereTageandauerten und sichkein Sieger abzeichnete. Der Ruhmder Walakavon den neunSiedlungen schwellteweiterhinan, als der Sohnvon Sipanjonga, Betoambara, und sein Enkel,Sangariana, in 3 DasHikayatSipanjongawurde1850verfasst.,,Hikayat"bedcutet Geschichte oderChronik. in der altenWolio-Sprache dasWort fiir Riau.Um dieszu be" ,id ist mdglicherweise stlitigen,wdrejedocheinelinguistische Untersuchung von Ntiten. r0 Beachtenswert ist in diesemZusammenhang die starkeAhnlichkeirderSprache derWotu (Zentralsulawesi) aufder Luwu-Ebene undder Layoloaufder InselSelayar(Siidsulawe(Pelras2006: l4). si) mit der Wolio-Sprache Die Wolio sind davon iiberzeugt, dassDungkucangia ein SoldatausF€stlandchina war. " der in Butonstrandete und sichdort in der Folgenied€rlieB. In diesemZusammenhang ist es int€r€ssant zu beachten, dassdie Wabulaund Cia-Ciaauf Butonvon ihr€rPhysiognomieher chinesische Zige tragenundvieleButoneslnnen davoniibezeugtsind,dass vor allemdie Vorfahrender WabulaausFestlandchina stammen.
Umstritteneldentitaten
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wuchs,ein wundersames einemBambusspross, deram Lelemangura-Htigel \liidchen entdeckten: dasKind von BataraGuru ausdemsiebtenHimmel, das auf die Erde geschicktwurde.In den Traditionendes indonesischen -\rchipelsstelltBatamGuru (oderBrahma)einender drei Hauptgdtterdes Pantheons M?idchen, dasWa Kaaka hinduistischen dar.Dieseswundersame der Siolimbonaals ihr Kind aufgenomhieB,wurdevon der Gemeinschaft Als es erwachsen war, wurdees mit Sibataraverheimenund aufgezogen. ratet,ebenfallsein Kind von BataraGuru,dasauf Erdenzum Thronfolger ron Majapahitwerdensollte.r2lm HikayatSipanjongawird Sibataravon von Siolimbonaadoptiert,nachdemer im Fluss in der der Gemeinschaft Wa Kaaka \iihe der Siedlungen aufgefunden wordenwar. DiesesEhepaar, und Sibatara,wurde schlieBlichvon dem Menschenvon Siolimbonazum erstenKdnig bzw.zur erstenKiinigin desReichesWolio emannt.Bis zum war esdie Aufgabeder Mitgliederder GeEndederExistenzdesSultanats meinschaft von Siolimbona,denThronfolgeraufzuziehen, ihm den Schwur und ihn zu beraten,damitdasK6nigim ZugeseinerKrd,nungabzunehmen reicheineguteEntwicklungnahmund weiterhinan Ruhmgewann. Nach demHiktryat Sipanjongaund demPulanganaKaonzr3 bestehtdie Gruppeder Kaomuausall jenenMenschen, die ihreAbstammungiiber die mZinnliche Linie zum PaarWa Kaaka und SibatarazuriickfiihrenkOnnen sowiezu anderenKd'nigen(lakina)von Reichen,die im KdnigreichWolio aufgingen. Als dasKtinigreichum 1540zu einemSultanatwurde,stArkten die Kaomuihre ldentitet,indemsie eineBlutsverwandtschaft mit zwei araVon bischenPredigem,Abdul Wahabund SyarifMuhammad,behaupteten. dasssie von Imam den beidenarabischenPredigemwird angenommen, Aufgrund der Ja'far Shadiq,dem sechstenImam der Syi'ah, abstammen. Abstammung Ja'farShadiqsvonAli, d.h.iiberAli und Fatimah,derTochter desPropheten Mohammed, konntensichdie beidenPredigerauchalsNach-' Fiir die Verbmdungenzwiscfienden Kdnigieichen Majapaiit und Wolio wdlen weitere Forschungen niitig.Im NegaraKenagam4d€r groBenjavanischen Chronik,wird Buton als Untertanvon Majapahitgenannt(Pigeaud1960-3:Band 3, l7). Wolio-Traditionen sprechen auchvon einervon Majapahitabstammenden Gemeinschaft aufButon.Es gibt sogardie Uberzeugung, dassdas Grab von GajahMad4 dem groBenFeldhermdes Majapahit-Reiches, auf Butongelegenist. DesWeiter€ngibt esTradition€nin Siid-und Helden Zentralsulawesi, die besagen, dassein Feindvon Sawerigading, desleg€ndaren der Gesellschaften Siid- und Zenhalsulawesis, von der Abstammungherjavanischund Woliogewesensei (Pelras2006:130) ) DasPulanganaKaomawurdezu Beginndes 19.Jahrhunderts von La Andi Ma Wahiri, einemMinister(bortora)von derSiedlungDete,geschrieben. LaAndi Ma Wahirig€httrt zur Gruppeder Walaka.
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kommendesPropheten ausgeben. Bis in die heutigeZeit behaupten einige Vorstande derGroBenMoschee,die sich innerhalbder MauerndesSultanspalastesbefindet sie seiensayyido,weil sie von Ja'far Shadiqabstammen, obwohldie Bevdlkerungvon Buton,ja die Vorstiindeder Gro8enMoschee selbst, sichalsSunni-Muslime bezeichnen. DieseBlutsverwandtschaft wird in den ManuskriptenSilsilah Raja-RajaButon,Murtabat Tujuh und,Sarana I/o/io beschrieben und seitdemwird der Sultanvon Wolio mit demalam (dznia) barzakhverglichen, dasals BriickezwischenderWeltderMenschen wird. und demJenseits(akhirat)angesehen I DENTITATSKONSTRUKTIONEN UND MACHT gehthervor,dassdie Aus den obenvorgestellten historischen Erziihlungen Wolio ausder Gemeinschaft von Siolimbonahervorgingen mit Sipanjonga als ihrenGrindervaterundseinenNachfahren. die esschafften. dasEinflussgebietdesReicheszu vergrdBern, indemGebieteandererReicheeinverleibt - wie Kamaru,Tobe-Tobe,Muna, die TukangBesi Inseln,sogarPoleang - sowieauf der kulturellenEbene und Rumbiaim SiidostenSulawesis gr60ereReicheund Machtzentren miteinbezogen wurden:JavatiberMajapahit,diemalaiische WeltiiberJohor oderRiau,derIslam0berdiearabischen Prediger,China tiber das von Betoambarimit Dungkucagiageschlossene Abkommen. Die Identitet Konstruktion, derWolioisteinesehrpolitische in der lnteressen und Positionierungen auf der lokalenund regionalenEbene einewichtigeRollespielen. MachtundderenLegitimierung im kulturellen UniversumderWolio wird als Prozess einerAkkumulationkonzeptualisiert und wenigerals Prozess der UnterwerfungoderSubstitution. Eine solcheMachtkonzeption kannnicht sonderlichiibenaschen, wenn wir uns der strategisch-geographischen Positionder Insel Buton auf der Gewiirzhandelsroute zwischenden Molukken,Festlandasien und Europa vergewissem. Der Ostmonsun, der von AustraliennachAsien iiberden inArchipelvon EndeMai bis AnfangNovemberbllist,und der donesischen Westmonsun, ArchipelnachAustrader von Asieniiber den indonesischen lien von EndeDezemberbis EndeMiirz bliist,ermtiglichtendie Handelsroutevon denMolukkeniiberButon,Selayar,Jawa,Sumatra,die malaiische HalbinselnachFestlandasien. DieseSeefahrtsroute wurdevon Hiindlernaus China,Arabien,Indien und Europaspiitestens seit dem 15. Jahrhundert, (Chaudhuri wennnichtschonviel friiher,befahren 1985,Reid 1993).Die Seefahrtsroute iiber dasSiidchinesische Meer.die ndrdlichvon Kalimantan rr Sawr..4 ist ein Titel fiir die m{nnlichenNachkommen Mohammed. desPropheten
Umstrittenelde i6ten
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und siidlichvon Mindanaoverlief,wurdehingegenaufgrundvon Piraterie in der Sulu Seeals unsicherangesehen; dieseRoutegalt auchals zeitaufwendigerwegendeshliufigenAuftretensvon Windstille. Die Identitiitskonstruktion derWolio stelltdasErgebnisder K?impfehistorischerAkteurlnnendar,die auf den EinflussandererGruppenund Kulturen,die sowohlvon lokalerals auchregionalerHerkunftsind,reagierten. der Wolio wurdenicht zwischender Gruppe Am Beginnder Gemeinschaft In der Geschichteder Wolio der Kaomu und der Walakaunterschieden. passierte erst,als zwei Thronfolgergeborenwurden, dieseUnterscheidung die beidedasRechtbesa0en,K6nig von Wolio zu werden.Diesebeiden Thronfolger hieBenLa Katuturi und La Kakaramba.La Kakarambawurde schlieBlichals K0nig eingese und alle seineNachkommenals Kaomu bezeichnet,wiihrend La Katuturi zum Premierminister(bonto ogena) von Siolimbonagemachtwurde; seitherwerdenalle seineNachkommender DieseTrennungzwischenKaomu und Gruppeder Walakazugerechnet. und steht zu Beginndes 16.Jahrhunderts Walakapassiertewahrscheinlich in engemZusammenhang mit der Machtaufteilungim KdnigreichWolio, dassniimlichder K0nig von den Kaomustammtund die Walakadenadat und ihn zu Rat besetzen, der das Rechtha! den Thronfolgeraufzuziehen beraten,nachdemer Kdnig wurde. Die PositionderWalaka,die nicht den Kdnig stellen,aberdenadat Rat verhetensind,bringt sie in die Niihe besetzen, in demdie neunSiedlungen die sie auf Papara. DieseDoppelposition, der einfachenBev0lkerung,den dereinenSeitedenKaomunaheseinliisstund auf der anderendenPapara, Politik ButonseinewichtiermiiglichtesdenWalakain der gegenwiirtigen (otonomi ge Rolle zu spielen.In der Euphorieder regionalenAutonomier5 Teile Wolio bzw. des daerah\wollten mehrere des ehemaligenSultanats gegenwiirtigen BezirksButon,der politischnachwie vor von den Kaomu wird, eigeneBezirkegriinden.Hinter diesenAbspaltungsbestrebeherrscht bungenstandenin der Regel Verheterder Walaka.Da ihnen zur Zeit des oft aufgetragen wurde,D6rfer,die unterderHerrschaftdesSultans Sultanats bzw zu regieren,habensie heuteein engeresVerslanden,zu iiberwachen hiiltniszur einfachenBevdlkerungals die Kaomu,die in der Regelnur in undrundum Bau-Bauleben.DiesesThemawiirdeallerdinqseineneiqenen Suhartozum Indonesiens '! DieseEuphoriebrach1998aus,als der langjdhigePrasident Ara Rocktritt gezwungenwurde.Mit dem Fall Suhartostrat lndonesienin dic sogenannte die der Reformein. Ein wichtigerTeil der Roformenwar die Autonomi€gasetzgebung, den indonesischen Staatdezentralisi€rte, die Provinz-und vor allem die Bezirksebene surkte. Das ist mit dem Begriff ,,regionaleAllonomie" (olonomi daerah) gemeint-
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Tony Rudyansjah
Artikel erfordem.Es geniigthier daraufhinzuweisen, dassdie tradition€lle Politik Butonsihre Machtstrukturim SultanatWolio in der gegenwiirtigen Konsequenzen zeigt. VOM ABSTRAKTENZUM KONKRETEN MACHTDISKURSE: Die Macht und ihre Mythen im SultanatWolio enthelt eine Reihe von wirklich ein KOnigvon RiauoderJohorund Ambiguiteiten. Ist Sipanjonga Ist Wa Kaakawirklich nochein Nachkommevon AlexanderdemGroBen?r6 Himmel?lst Sibatara wirklichein ein wundersames Kindausdemneunten KOnigvon Majapahit?Sind die Sultanevon Wolio Nachkommen des ProphetenMohammed?DieseFragenmiissenbeantwortetwerden,wenn die MachtdesSultanats effektivseinsoll. Die Frageist nun:wie? sie Die Chronikender Wolio stellendieseFragenund sie beantworten zugleich.Der Diskurs,dassSipanjonga ausRiau oderJohorstammt,iiberbevorer zeugt,wennin denChronikensteht,dasser andereInselnbesuchte, gibt, niimlichauf der Insel nachButonkam,wo esbis heuteGemeinschaften die eine iihnlicheSprachewie die Selayarund in Luwu, Zentralsulawesi, ein gro0esReichgriinden Woliosprechen. Die Weissagung, dassSipanjonga wird, wenner ,pur Sonne"segelnwird, wird Wirklichkeit,als er auf Buton in eineMonarchiegriindeteund andereReichewie KamaruundTobe-Tobe von Wa KaaseinReicheingliedemkonnte.Ebensogewinntdie Geschichte ka an Realitiit,indemdiesevom Anfiihrer von Siolimboaadoptiertwird, dessenStadtviertel bis heuteexistiertundbesuchtwerdenkannetc.Das,was wird Teilderrezenten Wirklichkeit, angeblichpassierte, in derVergangenheit weil die Vergangenheit den Raumder Gegenwart beriihrt,sodassRaumund gleichzeitigexistieren.Solchelnstanziierungen der GeZeit nebeneinander Bakhtin(1981:84) mit seinemKonzeptderChronotypen schichteversuchte zu untersuchen ,,...wherespatialandtemporalindicatorsarefusedinto one carefullythought-out,concretewhole.Time thickens,as it were,takeson flesh,becomes... visible;likewise,spacebecomeschargedand responsive to the movements of time,plot andhistory." Die Erziihfungen im HikayatSipanjongalasstdieselbeStrukturerkennen, niimlich eine kontinuierlicheBewegungvom Abstraktenzum Konkreten. DieseErlihlbewegungvom Abstraktenzum Konkretenstelltkeinedirekte 16Die Genealogie eineVerwandtschaft mit Alexander Konigevon Woliozeigttatsachlich von Sipanjonga. der demGroBen0berdie Abstammungslinie Dieserund der folgendeAbschnittist theoretischvon den ArbeitenMarshallSahlins ( 1981.1985)beeinflusst.
Umsrinene ldentiteten
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Voschiebungvon einemPol zum anderendar,sondemgehtin der Hierar;i.ie von Stufenvor sich, die mit der Zeit immer konketer werden.Am Bcginnder Geschichte erscheintSipanjongaals mythischeFigur,dasselbe ihreNachzih auchffir Wa Kaaka;jedochwerdenim LaufederGeschichte lmmen immerkonkreterundrealerbis zu denletztenSultanenderDynasr. In derselben Chronikist iiberliefert,dass,alsWaKaakagefundenwurde, r- gold-glitzemdeHaarehatte.In vielen Traditionendes indonesischen .{rchipelshatglitzerndes Gold die Bedeutung von gottlicherMacht.Jedoch r* dies.d.h. die Machl hier noch abstrakt obwohl das Haar schoneine R.ealitiitverktirpert.Wa KaakasMacht wird erst dann real, als die Gefolgschaftvon Sipanjongasich zu den Untertanenvon Wa Kaakamachte. ist der K0nig kein K6nig.OhneVolk ist er OhneVolk, ohneUntertanen, kein bestimmt nur ein abstrakter, konkreterKdnig. In diesemVerstnndnis s.h derKdnignichtselbst,sondemwird geradevonanderenbestimmt.Aber otrneKiinig gibt esauchkein Volk. K6nig und Volk erglnzeneinanderund tbnneneinepolitischeEinheit,dasSultanatWolio. Der Begriff ,,Sultanat" beschreibteinerseitsdas Reich als auch die Kefte der Sultaneund weist einer Einheithin, die im Laufe der damitauf den ProzessdesEntstehens Zeit immerkomplexerund konkreterwurde.Die MachtdesSultanswurde frr sein Volk dann konkreter und realer, wenn er konkreteAktivitiiten in seinemEinflussgebietsetae oder wenn er auf der symbolischenEbene Kulturenvon auBen- wie den Islam,die malaiischeoderjavanischeWelt konnte. - in die lokaleKultur und Ideologieinkorporieren MACHTDISKURSE:TETLEUND DAS GANZE Wiihrendder Mythosoft eineWeltvon Unumgiinglichkeiten entwirft zeigt die realePolitik, vor allem wenn es um die Thronfolgegeh! hiiufig das Gegenteil,niimlich eine Welt voller Zufiille. Das Gliick als Thronfolger geborenzu werdenoderdie Gelegenheit bestimmteAllianzenzu schlieBen, wie dies Sipanjonga oder sein SohnBetoambaritaten,oder sich iindernde Beding-ungen der natiirlichenUmwelt- dasalleskanndazubeitragen,wer nunSultanwird bzw.wernicht.Dochwer auchimmerals Siegerhervorgeht, der wird zu zeigenversuchen, dassalle Faktorenschonimmer fiir ihn arbeiteten,weil er nuneinmalderwahreSultansei.Andersgesagl:Zufall wird zur Bestimmung, kannder die RealitiitzumMythos.Dochgeradedeswegen trotz Verankerung im Mythos, der ihn als Sultan Sultanseiner universalen verlieren:dersiebteHimmel,von bestimmt- in derRealitdtseinFundament wo Wa Kaakastammt,ist weit von der realenWelt entferntgenauso wie Riau,die angeblicheHeimatSipanjongas, von Buton.Ohnedie Materiali
ZJ+
lony Rudyansja.h
sierungin einemHerrscher, der einenbestimmtenTeil von Buton regiert, bleibt der SultanWolio etwasAbstraktes.Ohne dasssich der universale Sultan- so sehrdieseldeeauchim Bewusstsein der Bevdlkerungverankert ist - mit etwasPartikularen vereinigl,gewinnter nichtan Realitat.Deshalb kann auchein Rivale des regierenden Sultans- ein jiingerer Bruder,ein Sohn,ein Neffe etc.- als wahrerSultanangesehen werden.Diesermussin der FolgejedochausseinerPartikularitiitherausdem Bild desuniversalen was in der letztenKons€quenz Sultansimmermehrentsprechen, nur durch Eroberung Thrones die des mtiglichist.'? Die Bilder desSultansund seinesRivalenbedingeneinander. Vor allem der Sultan,,braucht"Rivalen,um seineMacht demonstrieren zu kdnnen, indemer sie in seinReichinkorporiert.Der Sultanwird so zu einemkomplexenGanzen,daswiderspriichliche Teile in sich vereint.Der Sultanreprasentiert so,,Einheitin derVielfalt"r8,die auchin einemzentralenRitual desSultanats zumAusdruckkommt,in demVertreterder beherrschten Gebietedem SultanTribut zollenund ihm Opfergaben darbringen.DiesesRitualistTeildesadal,weswegen derSultandaraufquasi einenRechtsanspruch hat.reDas ProblemdesMachterhalts zeigt sich geradehier,weil im Ritual die RivalendesSultansdazugezwungenwerden,diesenvon Angesichtzu Angesichtgegenfberzu tretenund ihre Positionzu bekunden. DiesesRitual stellt so aucheineArenadar, in der die Stiirkenund Schwlichenbeider Seiten,desSultansund seinerRivalen,zumAusdruckkommen.Der Erfolg des Sultanshiingl davonab, ob der in der Lage ist, die unterschiedlichen AnsprticheHandzu habenund im Ritualaufgehenzu lassen,dasseineRivalendazuzwingt,ihm zu huldigen. Der Sultanvon Woliowar auchsehrgeschickt, die AnkunftdesholliindischenGesandten rituell zu transformieren. Er konstruierteein Verwandtschaftsverhiiltnis mit demHolliinder,indemer diesenalsVaterundsichselbst (Schoorl2003:50; Zuhdi 1999:158).Dieses als dessenKind bezeichnete wurde im Ritual ,,HoherGast" (tamu agung) im Verwandtschafuverheltnis Sultanspalast elaboriertdargestellt, ein Ritual,in demebenfallsdie EhrerbietungdemSultangegeniiber einezentmleRollespielt.Sokonnteeinegeftilsch- dennbiologischgesehen te Verwandtschaft istderSultanmit demHolliinder ja nichtverwandt- demSultandazudienen,wirksamseineMachtgegeniiber seinemVolk undvor allemgegeniiber seinenRivalenzu festigen. 17Fur die intrigenreichen Machtwechsel im SultanatWolio sieheZahui (1971). rB,,Einheitin der Vielfalt" (BhinnekaTunggallka) ist auchdasMotto desindonesischen Nationalstaates. le Fur diesesRitualsiehcdie ChronikSarazallolio utd BeE (1939).
Umstrittenelde iteten
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In der ldeologiedesSultanatsWolio inkorporiertder Sultaneine Reihe ..rr unterschiedlichen Elementen.Der Sultan,der im Grundedie Gemein;iMft der Wolio repriisentiert, enthaltfremdeAspekte- Sibataras Abstamrr ung von Majapahit,Sipanjongas Abstammungvon Riau zum Beispiel.rrJ lokaleAspekte:Wa Kaakawird so in einemBambusspross auf Buton grunden.DesWeiterenist der SultandasKind einesHolldnderund stammt r.''m Propheten Mohammedab.Alles, was im sozio-kulturellen Universum r.Yl Butonwichtig ist, wird durchden Sultanverkorpert.Und die Anerkenrung durchdasVolk, vor allemdurchandereGruppenals die Wolio, in den fuoalen im Sultanspalast unterstreicht abermalsseineMacht. ZUSAMMENFASSLNG \tie in der Einleitungbereitsfestgestelltwurde, hangtdie ldentitatskon;cuktion einerGruppevon der ExistenzandererGruppenab, die in ihrem r-'zio.kulturellem Universumpriisentsind. So positionierensich die Seevom Dorf GerakMakmuralsAdelige(derGruppeder Kaomu)vis-i:-ahrer ris denBauemdesDorfes.Die Seefahrer machendiesvielleichtdeswegen, reil sie das Wissenum den Schiffsbaubesitzenund als Seefahrerin der Vergangenheit engeBeziehungen zu denKaomuhatten- bis hin zu Heiratsreziehungen. DesWeiterenist esfiir die Seefahrer mdglich,sichals Kaomu zu definieren, weil dasSultanatnichtmehrexistiertunddadurchauchSankrionen,die friiher gegenVerst0Bedes adat angewandtwurden, durch den Sultanausgeschlossen sind.Die Md'glichkeiten zurldentitiitskonstruktion der Seefahrersind also stark von den Machtbeziehungen der verschiedenen Gruppen, die heuteim ehemaligen SultanatWolio leben,abhiingig.DerAdel im Zentrumdesehemaligen Sultanatshat heutekeineHandhabemehr,die 8€hauptungen derSeefahrer im DorfGerakMakmurzuunterbinden. Er kann nur,genauso wie die Bauem,dieseanzweifelnodereinenGegendiskurs in die Weltsetzen.Dochdiesist auchdasProblemder Seefahrer, niimlichdass derenStatusauBerhalb der eigenenGruppekeineAnerkennung findet.Vor dieserHerausforderung stehtjedochjede Gruppe,die ihre ldentitiit in der Offentlichkeitpdsentiert.Dennin diesemMomentgehensiedasRisikoein, dasssie von anderenGruppenangezweifelt und bekiimpftwerden.Und vor dieserHerausforderung standauchder Sultan,wenn er sich als der wahre Sultanin denRitualenin seinemPalastprlsentierte.Dennselbstda bestand immer die Mdglichkei! dasser von seinenRivalenherausgefordert und seineIdentitiitals Sultannichtanerkanntwurde. Uberselztaus demIndonesischenvon Martin Slama
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Tony Rudyansjah
QUELLEN: LOKALE CHRONIKENUND MANUSKRIPTE HikayatSipanjonga.1850geschrieben Kunpulan Perjanjian Kerajaan Buton. Ohne lahr Mu abat Tujuh.Ohne lahr geschrieben PulanganaKaomu.Anfangd€s 19.Jahrhunderts Saranallolio. 1858geschrieben, latinisienvon La OdeA€gu und herausgegeb€n von Tony Rudyansjah SilsilahRajo-RajaBuron.Um 1830geschrieben
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[email protected] Blnde. Jskarta; D@rtcn€n P€ndiilitende KcbrdsyalrR€"ubliklndoncsia Zuhdi,Susanto O999l Iafu RopeLabuWtu; SejoahButanAbadXVILXWILUnvqtffcndichteDlss€rtatim.Jal(lrta:UdvcrsitasIndoncsia.
Verzeichnisder Autorinnen und Autoren
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Francaise d'ExtremeOrient,Paris.Lehrgangfiir Orientstudien an derOsterreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall. Forschungen in Vietnam und Arbeitsaufenthalte fiir intemationaleOrganisationen in Stidostasien, Siidasien,Afrika und dem Kaukasus.Wissenschaftlicher Mitarbeiteram Osteneichischen ftir FriedenundKonfliktliisung(OSFK)in Studienzentrum BereichTrainingfiir Einsiitzein Krisenregionen. VortragsStadtschlaining, tatigkeitam Museumffir VdlkerkundeWienund an der UniversitiitFrankinsbesonfurt. Forschungsinteressen: Islamund muslimische Minderheiten, dere festlindischesSiidostasien; Friedens-und Konfliktforschung(Third PartyInterventions); Intemationale Organisationen; Demokratisierungsprozesse;Identitiitskonstruktionen. MenxoMnsnr Studiuman der UniversitiitLeiden(MA in ReligiousStudies).Seit 2006 Doktoratsstudium Antropologider UniversitasIndonesiain am Departmen Jakarta.Lektorffir Religionsethnologie mit Schwerpunkt auf die indigenen ReligionenKalimantansam Evangelisch-theologischen Seminarvon Kalimantanund an der UniversitiitLambungMangkuratin Banjarmasin. KoordinatordesCenterfor Religionand SocietyStudiesam Evangelisch-theologischenSeminarvon Kalimantanund Direktorder NGO fiir DayakStudien-21(LembagaStudiDayak-21)in Banjarmasin. Ilse Mrnnrc StudiumderV0lkerkundeund Politikwissenschaft an der UniversitiitWien. Feldforschungen seit den l970er Jahrenin Java"Indonesien.Dissertation zumThema:Heiratin Java.Forschungsinteressen: Hochzeiten, Ritual,Gender,Pleasure, Pomografiedebatte in Indonesien, multipleModemen,Globalisierung. TottYRuovLnsres StudiumderKultur- und Sozialanthropologie an derUniversityofChicago, derUniversitiitLeidenundderUniversitasIndonesia. Lektoram Departmen AntropologiderUniversitasIndonesiain Jakarta.Exekutivdirektor derTitian BudayaFoundation, die sichim Bildungsbereich fiir Lokalgesellschaften Indonesiens engagiert,die von Naturkatastrophen odersozialenKonflikten betroffensind.DavorVorsitzender desForumKajianAntropologi,der Vereinigungindonesischer Kultur- und Sozialanthropologlnnen. Konsulentder UNESCOftir Projektezur ,,CommunityEmpowerment" rund um den BorobudurTempelund ,,Culturaland Psychotherapeutic Healingfor the Children in Aceh" nachdem Tsunami.Feldforschunsen in Jakarta Bali und
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Verzeichnis derAutorinnenundAutoren
Machtsiidostasiatische Forschungsinteressen: Buton (Siidost-Sulawesi). Islam, im indonesischen Entwicklungen auf Bali, Hinduismus konzeptionen, undGeschichte. Anthropologie M,qnlr Slrvl Wien.Wisan derUniversitiit StudiumderKultur-undSozialanthropologie der Sozialanthropologie an derForschungsstelle Mitarbeiter senschaftlicher LaufendesForschungsproAkademieder Wissenschaften. Osterreichischen in the Homejekt: Networksofa Diaspora Hadhramis lndonesian Society. aufdenInseln in lndonesien Feldforschungen Regions. landandin Peripheral an der Temateund Papua.AufenthaltealsGastforscher Java,Bali, Sulawesi, undan der UniversitaslslamNegeGadjahMadain Yogyakarta Universitas insulares Siidostin Jakarta.Forschungsinteressen: ri SyarifHidayatullah TransDiasporagesellschaftenl Islam in Siidostasien; asien,insb.Indonesien; JuKommunikationstechnologien; und neuelnformationsnationalismus; Kontexten; inau0ereurop?iischen gendkulturen; multipleModerne(n) Gender; Handlungstheorien. CsnrsreuWenre Wien.WisanderUniversitiit StudiumderKultur-undSozialanthropologie der Sozialanthropologie an derForschungsstelle Mitarbeiter senschaftticher Dissertationsim Stipendiat der Wissenschaften. Akademie Osterreichischen DisKlassederOAW.Laufendes programm derphilosophisch-historischen Religionund Konfliktin Papua.Einesozialanthropologisertationsprojekt: in einerindonesiBeziehungen christlich-muslimischer scheUntersuchung Papua, Java, Inseln aufden in Indonesien Feldforschungen schenPeripherie. insb. Siidostasien, insulares Sulawesi.Forschungsinteressen: Kalimantan, Beziehuninsb.inter-religiose Konflikt-und Friedensstudien, Indonesien; gent ldentitiit;Food& CultureStudies. CHnrsrreN WrwruNEc an der UniversitatWien Studiumder Kultur- und Sozialanthropologie derindonesi(2002-08)undTeilnehmer am Darmasiswa-Studienprogramm Doktoratsstu200647). (Universitas Denpasar Udayana Regierung schen (April bis Dezember 2008)an der Univerdentund Forschungsstipendiat fiir Si.idbeiderWienerGesellschaft Mitarbeiter sitatWien.Ehrenamtlicher der Osteneichischen (www.seas.at,; und Redakteur ostasienwissenschaften (ASEAS).Forschungsinteressen: Zeitschrift ftr Siidostasienwissenschaften Sozialanthropologie politische undtribaleMinderheiten; Okologie;indigene undThailands. Malaysias lndonesiens, sowieSoziologie