die in den Grenzen der politischen Problematik produziert oder reproduziert werden können, als der11 Raum der irn Feld ...
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die in den Grenzen der politischen Problematik produziert oder reproduziert werden können, als der11 Raum der irn Feld realisierten, das heißt aufgrund der den Zugang zuin Feld regelnden Gesetze soziologisch inöglichen Stelluiignahn~en.Die Grenze zwischeli dem politiscl-i Sagbaren oder Nicht-Sagbaren, Derikbaren oder Nicht-Denkbaren bestimmt sicli für eine Kategorie vo11 Laien in dem Verhältnis zwischen den a~isdriiclilichenInteressen dieser Kategorie und der Fähigkeit, diese Interesse11 ziliii Aiisdrucli zu briiigen, die abhäiigig ist voll ihrer I'osition in deii kulturellen und dai-riit politischen Produktioiisverliältilissen. »Die Absicht«, sagt Wittgenstein, .ist eingebettet iii der Situatioil, den menschlichen Gepflogeiiheiteri L~IICI Institutioilen. Gäbe es nicht die Technik des Schachspiels, so könnte ich nicht beabsichtigen, eine Schachpartie zu spielen. Soweit ich die Satzforrri im voraus beabt , ich deutsch sprechen sichtige, ist dies dadurch e r l i ~ ö ~ l i c hdaß l i a n ~ i . «Die ~ politiscl-ie Absicht konstituiert sicli nur irn Verhältnis zu einer bestiininten Konstellation des politischen Spiels, genauer: des Universums der Ha~idlungs-und Ausdruclisteclitiiken, die es zu eine111 bestirnmtcii Zeitpunlit bietet. Iii dieseln wie in anderen Fälleil konstituiert der Ubergaiig vorn I i ~ ~ p l i z i t ezu111 n Expliziten, voii-i subjektiven Eiiidruck zum objelitiven Ausdruck, zur öffeiitlichen Kundgebui~gin einem Diskurs oder öffentliche11 Alit per se einen Akt der Instituierung und stellt i ~ offizieller Bestätigung, von ~egitimatioii damit eine F o r ~ von dar. Es ist kein Zufall, daii, wie Benveniste bemerkt, die Wurzel aller Wörter, die sich auf das Recht beziehe~i,von sagen abgeleitet ist. Uiid die Iilstitution, verstandeil als das, was bereits instituiert, bereits explizit gemacht ist, übt gleichzeitig einen Versiclierungsund Zulassungseffelit lind einen Schließungs- und Eiiteignungeffekt aus. Da die Produlition der politisch wirlisariien und legitiineil Wahrnehmungs- und Ausdrucksformen, von Krisenzeiten abgesehen, das Moilopol der Professionellen und darnit den Zwingen und Einschränkungen unterworfen ist, die derii politischen Feld iiihäreiit sind, läßt sich feststellen, daß die Konseqiienzen der Zensuslogik, die de facto den Zugang zu den Wahl~nöglichkeiteil unter den politischen Produkten regelt, noch verstärkt 5
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L~idwigWittgen\tern, Phllosoyhlsc/~eUntersuthurigen, Paiag~aph337, Era~ilcfuit 1980,s 171
wercten ciurch die Koi-isequeilze~ider oligo-politiscl~eriLogik, die das das Angebot der Produkte regelt: ein Prodi~litionsmoi-io~d, einem Korps von Professionelle~-i,das heißt einer lileir-ieil Zahl voti ~rodulitioi-iseinheiten,die selbst wiederum von den Professionellen kontrolliert werden, überlasseil ist; Zwä~lge,die auf den Wahl~nöglichkeitender Konsulne~itenlasten, die desto mehr zu fragloser Treue gegctlüber den bekani~tenMarlieii und zu hediriguiigsloser Delegierung an illre Vertreter iieigen, je geringer ilire soziale Kompetenz in Sachen Politili ist und je weniger sie über eigene P r o d u l i t i o n s i n s t r u ~ ~ ~ efür i ~ t epolitische Diskurse oder politische Hartdlungeil verfügeil. . Das Verliältnis zwische Laien uild Professioilellei~~lill?~llt fiir ~ c r r s c l i e r i d eund Belierrs te sehr ~iiiterschiedlich~ Forlnen an. Da erstere, die sich mit pi-essure-groups, Verbänden oder Vereinspartei" begnügen können, meistens in der Lage siiict, selbst ilire politischen Handlungen und Meinungen zu produzieren, finden sie sich iiien-ials vorbel-ialtlos i-i-iit der d ~ i r c hdie Delegierung irilplizicrten Enteignung ab. Dies kann man deutlich daran erken~ien,daß die Wahlorte der Ti-itellelituellen, wie in I:ranlireich die PSU oder, allge~neii-ier,die linlisradilialen Splittergruppeil, sich in irreduzible Seliten auseiila~iderdividieren.Die Mitglieder ~ herrschenden Klasse, insbesonder l~errscheiidenF r a k t i o r i e ~der dere die Führungskräfte der groiien Iridustrie- und Handelsunteriiehmen, haben ihrerseits I-iäufig ein ~iegativesoder zurnii-idest ambivalentes Bild des politischen Universums, zun-i einen, weil es der O r t der Infragestellulig der herrschenden Ordiiung ist, die als solche etwas Ungehöriges an sich hat, und zuiii aiidern, weil der Politilter den Sanktionen der Abstimii~ungund des kollektiven --
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Vereirispartci ltönnte 111an eine Organisatiori nennen, deren so gilt wie ausscliließlicher Zweck die Vorbereitung cier Wa1ilct-i ist urid die dieser ständigen F~inlitioneine Permanenz vcrdarikt, die die gewöhnliclien Verbände nicht haben: Sie steht ciem Verband nahe c ~ u f g r ~ ides ~ i dbegreiizten und partiellen Charakters ihrer Ziele ~ii-idcies dafiir erfordcrlichet~Engagcinei~tsund gleiclizeitig durcli die sozial stark diversifizierte Zusai-iiiricnsetz~~t~g ihrer Klientel (die aus Wählern besteht unci nicht aus Aktivisteri), und sie steht der Partei nahe aufgrund der von cicr Wicderl<ehr ihrer spezifischen Fuiilitioii, der Vorbereitung der Wahlen, verlangten Permanenz. (Bemerlcenswert ist, dai3 die ideale Partei, wie Ostrogorslii sie beschreibt, genaugerionimci~eiri Verbai-id ist, das heißt eine temporäre, ad lioc gesch'ifferic Org'iriis,itio~imit Blick auf eine bestirrimte Forderung oder eine spezifische Sache.)