DIE KUNST ALTMEXIKOS 48 zum Teil farbige Bildtafeln Herausgegeben von Ferdinand Anton
1975 Insel-Verlag · Leipzig
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DIE KUNST ALTMEXIKOS 48 zum Teil farbige Bildtafeln Herausgegeben von Ferdinand Anton
1975 Insel-Verlag · Leipzig
1. Bauchiges Gefäß
2. Frauenfigur
3. >Monumento triunfal<
4. Zeremonialaxt
5. Sitzende Frau mit einem Jaguar-Kind
6. Kolossalkopf
7. Wasserträger
8. Stehende Frau mit kleinem Hund
9. Krieger
10. Sitzende Frau
11. Sitzende Frau
12. Hundepaar
13. Stilisierte Darstellung eines Tempels
14. Westfront des Quetzalcoatl-Tempels
15. Fresko mit Darstellung eines Jaguars
16. Dreifußgefäß
17. Sitzfigur des Feuergottes Huehuetéotl
18. Maske
19. Pyramide der 365 Nischen
20. Männliches Haupt
21. >Hacha<, Zeremonialaxt
22. Kopf eines Mannes
23. Kopf-Fragment
24. Sitzende
25. Sitzender Kojote
26. Frühlingsgott Xipe Totec
27. Schale, mit stilisierten Hirschen bemalt
28. Göttin mit Jaguarhelm
29. Relief eines >Danzante<
30. Tempel auf dem Monte Alban
31. Sitzender Gott
32. Geteiltes Haupt
33. Bildurne des Regengottes Cosijo
34. Seite aus dem Codex Vindobonensis Mexicanus I
3 5 . Palast von Mitla
36. Räuchergefäß
37. Krieger, mit einem Wurfholz bewaffnet
38. Relieffries der Pyramide von Xochicalco
39. Gefäß in Form eines menschlichen Hauptes
40. >Chacmool<
41. Coatlpantli, die Schlangenmauer
42. Zwei Atlanten
43. Sitzende Göttin
44. Göttin Coatlicue
45. >Kalenderstein der Azteken<
40. Pulque-Becher
47. Rundschild
48. Schöpfergott Tonacatecutli
NACHWORT
Der mexikanische Raum ist sowohl in kultureller als auch in geographisch-ökologischer Hinsicht außerordentlich vielgestaltig. Im Westen bildet der Stille Ozean und im Osten der Atlantik seine Grenze. Zu dem gewaltigen Areal zwischen dem 32. und dem 15. Breitengrad gehören so unterschiedliche Gebiete wie die wüstenähnlichen, für die Landwirtschaft kaum geeigneten Landschaften des Nordens und die beiden Tiefebenen entlang den Ozeanküsten, deren westliche nur über ungenügende Niederschläge verfügt, während die östliche sich durch üppige tropische Vegetation auszeichnet. Mächtige Bergketten schließen das Landesinnere ab, das sich aus mehreren relativ isolierten Hochebenen zusammensetzt, von denen die Mesa Central, das zentrale Hochland, die bedeutendste und auch die fruchtbarste ist. In ihren Tälern befanden sich die Zentren der Teotihuacán-Kultur und der Tolteken wie auch der Azteken; dort liegt auch die heutige Hauptstadt des Landes. Die verhältnismäßig günstigen Umweltbedingungen erlaubten hier eine große Bevölkerungsdichte, die zu Beginn der spanischen Eroberung auf sechs bis zwanzig Millionen Menschen geschätzt wird. Das zentrale Hochland bot aber auch eine außerordentlich günstige strategische Ausgangsposition für die Beherrschung weiterer Teile Mesoamerikas. Diese Definition prägte 1943 der Amerikanist Paul Kirchhof!, um die mexikanischen Hochkulturen und die der Maya vom übrigen Nord- bzw. Mittelamerika abzugrenzen. Der Vielfalt natürlicher Gegebenheiten entsprach eine große Mannigfaltigkeit der Sprach- und Bevölkerungsgruppen. Allein für Mexiko sind 82 Sprachen belegt, die sich vier bis fünf größeren Sprachfamilien zuordnen lassen. Die Umwelt war bei den rauhen und schwankenden klimatischen Verhältnissen des Hochlandes, wo Erdbeben und Vulkanausbrüche häufig verheerende Verwüstungen anrichteten, jedoch besser und kulturfreundlicher als in den tropischen Tiefländern, wo die wuchernde Vegetation und die häufigen Niederschläge an die dort wohnenden Menschen große Anforderungen stellten. Um so bewundernswerter erscheinen uns ihre Kulturleistungen, besonders wenn man bedenkt, daß zum Teil recht bedeutsame Kulturelemente und 51
-komplexe, wie entwickelte Tierzucht und brauchbare Metallwerkzeuge im allgemeinen, Wagen, Zugtier und Pflug, Blasebalg, Töpferscheibe, glasierte Keramik, sowie Glas, Saiteninstrument, Eisenverwertung und in der Architektur das echte Gewölbe im einzelnen, die als technische Errungenschaften in der alten Welt geläufig waren, den Indianern bis zur spanischen Eroberung unbekannt geblieben sind. Allein auf der Basis einer entwickelten Landwirtschaft mit Mais als Hauptanbaupflanze bildeten sich so differenzierte Kulturen heraus, deren wiederentdeckte Überreste neben der Kühnheit und dem Phantasiereichtum der Gestaltung gerade durch die virtuose Behandlung des Materials beeindrucken. Trotz aller Unterschiede der Kulturen läßt sich ein Grundstock von Gemeinsamkeiten erkennen, der uns berechtigt, die künstlerischen Leistungen aus drei Jahrtausenden, nämlich von der Mitte des 2. Jahrtausends v. u. Z. bis zum Ende der aztekischen Vorherrschaft Anfang des 16. Jahrhunderts, als Einheit zu sehen. Die großen Fortschritte der altamerikanischen Archäologie in den letzten Jahrzehnten haben zwar zu einer differenzierteren Betrachtungsweise der kulturellen Entwicklung und der Entdeckung lokaler Besonderheiten geführt, insgesamt ist aber die Gemeinsamkeit bekräftigt worden. Viele Fragen zu Kultur und Kunst der zahlreichen Völkerstämme und zu ihren gegenseitigen Wechselbeziehungen blieben bisher unbeantwortet und werden wahrscheinlich nie ganz geklärt werden können, denn uns stehen zur Rekonstruktion der Kultur allein die Ergebnisse der archäologischen Forschung zur Verfügung. Nur für die letzten Jahrhunderte vor dem Eindringen der spanischen Konquistadoren liegen mündliche Überlieferungen vor, die zu Anfang der Kolonialherrschaft aufgezeichnet worden sind, sich häufig aber in mythischen Aussagen verlieren. Nur wenige altmexikanische Bilderhandschriften, die zudem, wie die Maya-Handschriften, nur zum Teil entziffert sind, überstanden die Autodafes der spanischen Priester. Außerdem konnte sich die systematische archäologische Forschung infolge der großen Fülle der Fundorte, die sich über riesige, zum großen Teil schwer zugängliche Gebiete 52
verteilen, nur auf gewisse Zentren konzentrieren. So ist besonders die Kenntnis der Frühzeit Mexikos noch unbefriedigend, obwohl uns Ausgrabungen vor allem der letzten Jahrzehnte interessante Aufschlüsse über die sogenannten archaischen Kulturen vermittelten. Wir haben es dabei nicht mit einem homogenen Erscheinungsbild zu tun, vielmehr lassen sich bereits in diesem frühen Stadium der Entwicklung mehrere Strömungen erkennen. Berühmt geworden sind die präklassischen Fundorte um den alten TexcocoSee. Nach mehreren von ihnen, El Arbolillo, Zacatenco und Ticomän, sind Stilphasen benannt. Zeitlich läßt sich der Beginn der Zacatenco-Periode etwa um die Mitte des 2. Jahrtausends v. u. Z., der der Ticomán-Periode etwas später ansetzen. Grundlage war eine Dorfkultur, deren Siedlung die Einwohnerzahl von 250 kaum überschritten haben dürfte. Als Nahrungsbasis dienten ihnen der Mais und andere aus Amerika bekannte Kulturpflanzen. Daneben sammelten sie Wildpflanzen und -fruchte, jagten Hochwild und Vögel und fischten bereits mit Netzen. Diesen Kulturen war eine Periode vorangegangen, in der die seit mindestens 11 000 v. u. Z. umherstreifenden Jäger- und Sammlerhorden ganz allmählich seßhaft wurden und Mais, aber auch Bohnen, Chillipfeffer, Melonenkürbisse und anderes domestizierten. Ihre ursprünglich nur während der Regenzeit angelegten Siedlungen wurden immer länger genutzt und gingen allmählich in Dauersiedlungen über. Die größten Errungenschaften dieser frühen Dorfkulturen waren die Töpferei und auch die Weberei. Während wir uns von der Weberei keine unmittelbare Vorstellung machen können, haben sich Erzeugnisse der Töpferei um so zahlreicher erhalten, die trotz ihrer einfachen Technik durch ihre phantasievolle Gestaltung, ihren Formenreichtum, aber auch durch den Humor ihrer Darstellungen beeindrucken. Tlatilco, ein an der Peripherie der Hauptstadt Mexikos gelegener Fundort, hat besondere Berühmtheit erlangt. Hier sind seit 1942 Ausgrabungen vorgenommen worden, die die große Rolle dieses Ortes als einer Weiterentwicklung der Zacatenco-Kultur 53
und eines Kulturzentrums im mittleren Archaikum bestätigten. Neben vielen zum großen Teil zoomorphen Gefäßen, wie sie in diesem Formenreichtum nur bei den Küstenvölkern Perus vorkamen, ist eine große Anzahl von anmutigen Tonstatuetten gefunden worden. Zumeist handelt es sich um nackte weibliche Figürchen, die man als Ausdruck eines Fruchtbarkeits-Kultes ansehen darf. Ihre komplizierten Frisuren oder Kopfbedeckungen betonen die feinen Gesichtszüge. Es haben sich aber auch vereinzelt männliche Gestalten, wie Akrobaten, Krieger und Zauberer, gefunden. Alle atmen sie Frische und Lebendigkeit und vermitteln in ihrer Vielfältigkeit eine Vorstellung von der Lebensweise der archaischen Gesellschaft. Paul Westheim nennt Tlatilco ein mexikanisches Tanagra, das, was Beherrschung des Handwerks und künstlerische Feinheit angeht, in keiner Weise der Kunst jener griechischen Statuetten nachsteht.< Ihre Fortsetzung fand die archaische Kunst des zentralen Hochlandes in der Kunst von West- und Nordwestmexiko in den Staaten Nayarit, Jalisco, Colima und Michoacan, deren Entstehungszeit ebenfalls in das i. Jahrtausend v. u. Z. fällt. Unabhängig von den theokratischen Kulturen des Hochlandes und des Südens existierten hier auf der Grundlage der alten Dorfgemeinschaften noch lange Kulturen, deren lebensbejahende, weltlich anmutende Volkskunst sich deutlich von der sakral gebundenen Kunst in den übrigen Teilen Mexikos abhebt. Gesichert durch einige erst neuerdings gewonnene C-14-Daten, kann man annehmen, daß die Blütezeit im späten Präklassikum und in der frühen klassischen Periode lag (etwa 200 v. u. Z.-400). Für die Kulturen Nordwestmexikos trifft genauso wie für die archaische Kultur von Tlatilco zu, daß Pyramiden und Tempel als Wohnungen der Götter und Stätten des Kultus unbekannt sind, ebenso wie Steinmonumente und Steinskulpturen, lediglich Tonplastik ist nachweisbar, die durch Lebensnähe und Daseinsfreude besticht. Bewundernswert ist auch das beeindruckende Formgefühl der unbekannten Meistertöpfer. Die ungeheure Fülle ihrer Keramik bietet gute Einblicke in alle Bereiche des täglichen Lebens der Völker. Sie stammt aus Schachtgräbern und 54
kam zum größten Teil durch Raubgrabungen wieder ans Tageslicht, so daß der Wissenschaft viele begleitende Umstände verborgen blieben, so auch, welche tiefere Bedeutung diese vorwiegend figürliche Keramik im Totenkult hatte. Die Keramik der drei wichtigsten Provinzen kann auf Grund ihrer äußerlichen Stilelemente unterschieden werden. Die perfekteste ist die von Colima, hergestellt aus dunklem Ton mit rötlicher Bemalung und mit Poliersteinen auf Hochglanz gebracht. Unpoliert, nur wenig bemalt und aus hellem, gut gebranntem Ton ist jene aus Jalisco. Weniger gut gebrannt und unpoliert, jedoch polychromer bemalt, sind die wesentlich gröber gearbeiteten Keramiken von Nayarit. Zur Zeit, als Tlatilco auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung stand, etwa 1200 bis 600 v. u. Z., entfaltete sich in den sumpfigen Urwäldern an der südlichen Golfküste in den Staaten Veracruz und Tabasco eine Kultur, die von vielen Forschern als Grundlage, als >Mutterkultur< aller mesoamerikanischen Hochkulturen angesehen wird. Ihr wichtigstes kultisches Zentrum befand sich auf einer Erhebung in einem sumpfigen Gelände nahe der heutigen Ortschaft La Venta, wie die amerikanischen Ausgrabungen, die 1938 begonnen und neuerdings wieder aufgenommen wurden, eindeutig bewiesen haben. Es handelt sich dabei um ein Gelände, das von Sakralbauten eingenommen wird, die nach einem bestimmten Plan errichtet wurden, und das sich aus einer fast runden Pyramide in Form eines umgestülpten Kegels, Plätzen, Stelen, Altären und gefliesten Grabanlagen zusammensetzte. Der Umfang der Anlagen deutet auf eine festgefügte Sozialorganisation hin; denn nach Berechnungen waren allein für die Errichtung der Bauten 1 100 000 Arbeitsstunden erforderlich, und das inselartige La-Venta-Gebiet konnte bei dem damaligen landwirtschaftlichen Anbausystem nur für maximal 150 Menschen als Ernährungsbasis dienen. Diese wären unmöglich in der Lage gewesen, die Bauten zu errichten und das dazugehörige Material herbeizuschaffen. Das läßt den Schluß zu, daß La Venta nur als religiöses und politisches Zentrum zu betrachten ist, das von einer größeren, über die ganze Umgebung verstreut wohnen55
den Bevölkerung getragen wurde. Robert F. Heizer, einer der Ausgräber von La Venta, errechnete die Bevölkerung des Hinterlandes mit etwa 18 000 Menschen. Die La-Venta-Kultur wird auch als die >olmekische< bezeichnet. Der Name >olmeca< ist aztekisch und bedeutet sinngemäß >die Leute aus dem Gummiland<. Damit wurden in der historischen Zeit die Bewohner der kautschukreichen Region, die Olmeca-Xicalanca bezeichnet, die aber nicht identisch sind mit den Trägern der ersten mesoamerikanischen Kultur. Bedeutendstes Kennzeichen der olmekischen Kultur ist die Steinplastik. Oftmals erreichen diese Skulpturen, deren gekonnte Bearbeitung offensichtlich von Berufskünstlern ausgeführt wurde, monumentale Ausmaße. Am beeindruckendsten sind wohl die Kolossalköpfe mit einer Höhe von 1,50 bis 2,90 m und einem Gewicht bis zu 30 Tonnen. Um so erstaunlicher mutet die technische Leistung an, wenn man bedenkt, daß das Steinmaterial aus Steinbrüchen herangeschafft werden mußte, die etwa 120 km Luftlinie von La Venta entfernt liegen. Bei den Köpfen handelt es sich um Gesichtsskulpturen, also keineswegs um vom Rumpf abgetrennte Köpfe. Ihr Realismus und der unterschiedliche Gesichtsausdruck haben zu der Vermutung Anlaß gegeben, daß es sich dabei nicht um Götterbilder, sondern um individuelle Porträts von Priesterfürsten handelt. Die Kolossalköpfe sind ohne Nachfolge geblieben, während die Stelen am Anfang einer langen Entwicklungsreihe stehen, die bis zu den Monolithen der Azteken führt. Die Großplastik aus Stein scheint ganz im Dienste der Religion gestanden zu haben, worauf deren Aufstellung und die verwendeten Motive hindeuten. Es ist schwer, allein aus den Darstellungen etwas über die religiösen Vorstellungen der Olmeken auszusagen. Es existieren unterschiedliche Interpretationen. Offensichtlich hat der Jaguar eine dominierende Rolle in der Religion gespielt, was man aus dem immer wiederkehrenden Jaguarmotiv schließen kann. Neben reinen Jaguar-Darstellungen kommt auch häufig eine Mischform aus Jaguar und Mensch vor, die sogenannten >Wer-Jaguare<, die zumeist als dicklicher Typus mit einem nach unten gezogenen, jaguarmaulähnlichen Mund und 56
mit herabhängenden Fangzähnen dargestellt sind. Als zweites Motiv kommen pausbäckige Kinder oder zwerghafte Wesen vor. Neben der Großplastik galt die besondere Vorliebe der Künstler von La Venta der Bearbeitung von Halbedelsteinen, besonders von Jade und Nephrit. Sie fertigten aus diesen harten Materialien beeindruckende Kleinkunstwerke. In Cerra de las Mesas fanden sich in einem Grab nicht weniger als 782 hochpolierte Jadefiguren und -gegenstände als Beigabe. La Venta ist vermutlich um 400 v. u. Z. verlassen, vielleicht auch zerstört worden. Dagegen wurden die olmekischen Steinmonumente von San Lorenzo um 900 v. u. Z. zerstört, wie die Ausgrabungen des mexikanischen Archäologen Alfonso Medellin Zenil bewiesen haben. Der Platz selbst jedoch blieb weiterhin bewohnt (Nacaste-Phase 900-750 v. u. Z. sowie Palanga-Phase 600-400 v. u. Z.). An einigen anderen Orten, wie in Tres Zapotes, Cerro de las Mesas und San Lorenzo, bestand die olmekische Kultur unter Aufnahme anderer Einflüsse weiter. Ignacio Bernal gliedert nach dem heute vorliegenden Material die Kultur in drei Hauptperioden: >Olmec I<, von 1500-1200 v. u. Z., >Olmec II<, die Blütezeit von 1200-600 v. u. Z. und >Olmec III<, von 600-100 v. u. Z., in der die wichtigsten Zentren noch benutzt wurden, aber ihre große kultische Bedeutung eingebüßt haben. Viele Fragen, die im Zusammenhang mit dieser Kultur stehen, sind bisher noch ungeklärt. Auf jeden Fall haben Funde im zentralen Hochland (Tlatilco), im Tal von Oaxaca und in Chiapas (Izapa) deren weitreichenden Einfluß auf die kulturelle Entwicklung in diesen Regionen bewiesen. Ebenso ist die große Entfaltung der Maya-Kultur ohne die Olmeken undenkbar. Wir wissen nicht, auf welche Weise die Einflußnahme geschah; unklar sind auch der Ursprung der olmekischen Kultur und ihre unmittelbaren Vorläufer. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehen auf sie die Anfänge der glyphischen Schrift in Amerika zurück. Auch das mesoamerikanische Kalendersystem ist dieser Kultur zu verdanken. Etwa um die Zeitenwende schwächt sich der olmekische Einfluß im Hoch- und Tiefland ab. Andere Kulturzentren gewinnen an 57
Bedeutung, und es beginnt sich ein Differenzierungsprozeß zwischen den ökologisch so unterschiedlichen Gebieten abzuzeichnen. Während sich im Tiefland auf der Grundlage einer extensiven Landwirtschaft die dezentralisierte, stark von den Olmeken geprägte Kultur der Maya herausbildet, auf die hier nicht näher eingegangen wird, ist es für das Hochland typisch, daß sich einige wenige auf einer intensiven Landwirtschaft basierende religiöse und politische Zentren entwickeln. Zur überragenden Bedeutung gelangte im zentralen Hochland das nur 50 km von der heutigen Hauptstadt im Tal von Mexiko entfernte Teotihuacän, die wohl imposanteste Ruinenstätte Altmexikos, angelegt nach einem einheitlichen Gesamtplan, der durch seine Regelmäßigkeit besticht. Seit 1910 sind hier von verschiedensten Seiten Untersuchungen vorgenommen worden. Schritt für Schritt wurden durch sie unsere Kenntnisse über die ökonomischen, sozialen und kulturellen Verhältnisse erweitert; denn ähnlich wie bei den Olmeken ist man in Teotihuacán ganz auf archäologische Zeugnisse angewiesen. Schon zur Zeit der Azteken war die Stadt jahrhundertelang zerstört, aber die beeindruckenden Überreste haben die Azteken veranlaßt, in ihren Mythen nach Teotihuacán, dem >Ort, wo man zum Gott wird<, den Ursprung des Mondes und der Sonne zu verlegen. Etwa seit der Zeitwende, dem Baubeginn des gewaltigsten Bauwerks Altamerikas, der Sonnenpyramide, ist die Entwicklung explosionsartig. Zu dieser Zeit konzentrierte sich die bis dahin in Dörfern verstreut lebende Bevölkerung immer mehr bei den neuerrichteten Zeremonialbauten. Im 3. Jahrhundert erfolgte in kultureller und politischer Hinsicht ein Aufschwung, der zu einem sprunghaften Anwachsen der Bevölkerungszahl führte, so daß sie in ihrer Blütezeit von einer Reihe von Forschern auf etwa 85000 bis 100 000 Menschen geschätzt wird. Der Archäologe Renee Millon nimmt für das 7. Jahrhundert sogar eine Einwohnerzahl von 200 000 an. Die Ausdehnung der Stadt war zu diesem Zeitpunkt mit ungefähr 20 km2 größer als die Roms in der Epoche der Cäsaren. Neuere Forschungsergebnisse haben einwandfrei bestätigt, daß es sich bei Teotihuacán nicht um ein 58
nur von Priestern bewohntes Zeremonialzentrum gehandelt hat, sondern um eine Stadt, in der neben einer religiösen und einer weltlichen Oberschicht auch spezialisierte Handwerker und Händler wohnten. Während des 8. Jahrhunderts wurde Teotihuacán zerstört, wie man aus einer Ascheschicht und verkohlten Holzresten schließen kann. Offenbar ließ sich ein Teil der Bevölkerung und der Oberschicht in der Umgebung in Azcapotzalco und Mazapan nieder, aber auch in entfernter liegenden Gegenden, zum Beispiel in Tula, der späteren Hauptstadt der Tolteken. Allerdings bilden diese Gründungen nur einen schwachen Abglanz des alten Zentrums. Die Architektur Teotihuacáns wirkt streng und sachlich. Der Gesamtkomplex der Stadt wird von einer etwa 40 m breiten Prozessionsstraße, dem sogenannten >Totenweg<, durchzogen, an deren Ostseite sich die Sonnenpyramide als beherrschendes Bauwerk erhebt. Diese Pyramide hat eine Seitenlänge von etwa 225 X 225 m und eine Höhe von etwa 65 m, ihr Volumen beträgt eine Million Kubikmeter. Im Norden endet die Prozessionsstraße auf einem kleinen Platz vor der weniger mächtigen Mondpyramide. Als drittes herausragendes Bauwerk befindet sich an dieser Achse die >Zitadelle<, deren Name genauso wie der der anderen Gebäude modernen Ursprungs ist. Es handelt sich dabei um ein Terrassengeviert, auf dem sich fünfzehn kleine zweistufige Plattformen erheben. Im Zentrum dieser Anlage, in einem Binnenhof, steht die sogenannte Quetzalcoatl-Pyramide. Ihr Name rührt von dem reichen Fassadenschmuck der Vorderfront her. Er setzt sich aus Reliefs und vollplastischen Köpfen zusammen. Vermutlich sind abwechselnd Quetzalcoatl, >die gefiederte Schlange<, und Tlaloc, der Gott des Regens und des Wassers, dargestellt. Die Pyramide wurde von sechs sich nach oben verjüngenden Plattformen gebildet. Wie man aus den vorhandenen Resten schließen kann, war sie, wie auch die übrigen Bauwerke der Stadt, ursprünglich mit einer dünnen Stuckschicht überzogen und vorwiegend rot bemalt. 59
Eine geringere Bedeutung scheint die Monumentalplastik zu haben. Die wenigen bekannten Exemplare wie die bei der Mondpyramide gefundene über 3 m hohe weibliche Skulptur beeindrucken in ihren kubisch-geometrischen Formen mehr durch ihre Wuchtigkeit als durch ihre künstlerische Ausdruckskraft. Der Hang zur Stilisierung und Vereinheitlichung, der den Kunsterzeugnissen Teotihuacáns eigen ist, trifft auch auf die berühmten Gesichtsmasken zu. Technisch meisterlich aus verschiedenen Materialien geschnitten, oft mit Inkrustationen versehen, werden sie von manchen Forschern als Totenmasken angesehen. In der Neuzeit wurden sie zu einem beliebten Objekt der Fälscher. Charakteristisch für die Töpferei sind neben einer Vielzahl kleinerer Tonfigürchen zylindrische Gefäße mit drei meist rechteckigen Füßen. Verziert waren sie entweder mit vorwiegend in Gelb-, Rot- und Grüntönen gehaltenen Malereien auf feinem Stucküberzug oder auch mit Ritzmustern sowie flachen Reliefs, bei denen der Hintergrund ausgekratzt und getönt wurde. Teotihuacán ist auch einer der wenigen Fundplätze in Mexiko, an dem sich Reste von Wandmalereien erhalten haben, weniger an den Kultbauten als in den Wohnvierteln. Die überall nachweisbaren farbigen Stuckreste lassen den Schluß zu, daß Teotihuacän eine farbige Stadt gewesen sein muß, in der Tempel, Paläste und Pyramiden innen und außen mit Stuck überzogen und bemalt waren. Während im zentralen Hochland Teotihuacáns und im südlichen Hochland das zapotekische Kulturzentrum auf dem Monte Alban in voller Blüte stand, entwickelte sich im Tiefland zwischen dem Golf von Mexiko und der Ostabdachung der Sierra Madre nördlich vom Stammgebiet der olmekischen Kultur ein durchaus eigenständiger Kunststil. Sein Zentrum hat man in den Ruinen von El Tajin in der Gegend der heutigen Stadt Papantla lokalisiert. Da die Bevölkerung beim Eindringen der Spanier linguistisch und ethnisch der Gruppe der Totonaken angehörte, sie aber nicht eindeutig als die Träger dieser Kultur identifiziert werden konnten, spricht man von den Tajin-Totonaken. Von El Tajin war bis vor wenigen Jahrzehnten nur die große, schon 1785 60
entdeckte Pyramide mit den 365 Nischen bekannt. Bei neueren Grabungen hat sich erst herausgestellt, daß es sich um ein umfangreiches, im 12. Jahrhundert zerstörtes Kulturzentrum handelt. Die Nischen-Pyramide unterscheidet sich in ihrer Konstruktion von den anderen Pyramiden Altmexikos. In die Wände der Stufen sind die Nischen tief eingelassen. Dadurch verliert die sonst so massive Pyramide an Schwere, und der Bau gewinnt eine gewisse Eleganz. Die Anzahl der Nischen entspricht der Gesamtzahl der Tage des Sonnenjahres und stand offenbar mit kosmologischen Riten in Verbindung. Die Ausgrabungen der Gebäudegruppe des >Kleinen Tajin< beweisen, daß es sich dabei um ein Konstruktionsprinzip und nicht um eine Ausnahme handelt. Die Tajin-Totonaken haben sich als wahre Meister der Bildhauerkunst erwiesen. Besonders vier ganz spezifische Steinskulpturen, das sogenannte Joch (yugo), die Votivaxt (hacha), eine an einen Palmwedel (palma) und eine andere an ein Vorhängeschloß erinnernde Form sind als Grabbeigaben bekannt. Über den Verwendungszweck sind viele Deutungen versucht worden. Für die >palmas< und die sogenannten Votiväxte gibt es noch keine erschöpfenden Erklärungen. Die sogenannten Hängeschlösser dienten vermutlich als Schläger der Kautschukbälle, und am plausibelsten ist vielleicht die Erklärung der Steinjoche als zeremonielle Nachbildungen, ursprünglich aus leichterem Material angefertigter und beim Ballspiel getragener Gürtel, wie sie auf verschiedenen Abbildungen in den Reliefs der Ballspielplätze gezeigt werden. Neben diesen aus unterschiedlichem Gestein gearbeiteten, in dekorative Form gebrachten Kultplastiken zeugen die in großen Mengen gefundenen Tonfigürchen zunächst von dem Fortbestehen eines an die archaische Zeit anknüpfenden Stils in diesem Gebiet. Später, etwa um die Mitte des ersten Jahrtausends, entwickelte sich die figürliche Keramik zu wahren Meisterleistungen. Mehr menschlich als göttlich wirken die zahlreichen Tonfiguren, von denen die >cara sonrientes<, die lächelnden Gesichter, vielleicht die bekanntesten sind. Ihre Köpfe wurden sehr 61
fein modelliert und mit Hilfe eines Models geformt, während man beim Körper - eine Ausnahme bilden die Hände - weniger Sorgfalt verwendete. Auch sind nirgendwo sonst Tonplastiken von solcher Größe, die über einen Meter Höhe reichen, bekannt geworden. Für Künstler, die nicht über ein Drahtgestell verfügten, eine beachtliche Leistung und ein Beweis, daß sie auch technisch den Brand meisterten. Von der ursprünglichen Bemalung ist selten etwas erhalten geblieben, ausgenommen die typische schwarze Bemalung, bei der es sich nicht um Farbstoff, sondern um das dickflüssige Erdpech (Bitumen) handelt. Eine weitere Besonderheit der mittleren Golfküste ist die bewußt angestrebte und meistens erreichte Porträtähnlichkeit. Interessante Aufschlüsse über Kleidung, Schmuck und Haarfrisuren lassen sich aus diesen liebenswürdigen Kunsterzeugnissen gewinnen. Nördlich des totonakischen Gebietes am Unterlauf des Rio Panuco saßen die Huaxteken, die noch heute ein altertümliches Maya sprechen. Nach neueren Forschungen nimmt man an, daß das ganze Gebiet an der Golfküste einmal von mayaverwandten Stämmen oder vielleicht Proto-Maya besiedelt war, die aber kulturell einen anderen Weg einschlugen als die klassische Maya-Kultur. Die Huaxteken bildeten einen ganz eigenständigen Stil heraus, der die Einflüsse der sie umgebenden Völker umformte. Er kommt besonders in der originellen Keramik voll zur Geltung. Aber auch in der Steinskulptur schufen die Huaxteken einzelne Werke von starker Ausdruckskraft. Als dritte große Kulturmetropole der klassischen Zeit gilt der Monte Alban, ein Bergrücken in der Nähe von Oaxaca. Der Berg erhebt sich 400 m über die umliegenden Täler. Auf ihm befand sich auf einer künstlich eingeebneten Fläche von 400 × 800 m das kulturelle und religiöse Zentrum der Zapoteken. Die zahlreichen >olmekoiden< Funde und das Vorherrschen des JaguarMotivs bezeugen zeitweilige Einflüsse von La Venta auf die frühe zapotekische Kultur. Die starke Verwandtschaft läßt sich vor allem für die ersten zwei der fünf Hauptperioden nachweisen. In der dritten Phase (3. bis 9. Jahrhundert) überwiegen die Beziehungen zu Teotihuacán und den Maya-Gebieten, und in den 62
beiden letzten, besonders aber in der fünften Periode, herrschen die Einflüsse der Mixteken vor. Anschauliches Beispiel für die stark olmekisch gefärbten Züge, die die Kunst auf dem Monte Alban in ihrer frühen Phase (etwa 600 bis 300 v. u. Z.) und in dem erst unlängst ausgegrabenen Dainzú besaß, sind die flachen Reliefplatten mit menschlichen Figuren in eigentümlicher Körperhaltung. Man hat die an der Basis eines der ältesten Tempel angebrachten Darstellungen deswegen als >Danzantes< (Tänzer) bezeichnet. Die Religion der Zapoteken wurde durch einen ausgeprägten Totenkult beherrscht. Weit über 100 Grabkammern konnten bisher entdeckt werden. Oft sind sie mit Fresken und reliefierten Szenen ausgeschmückt. Unter den zahlreichen und vielgestaltigen Grabbeigaben ragen die sogenannten >Urnen< heraus. Es sind götter-, menschen- und tiergestaltige Tongefäße mit außerordentlich reichen und phantasievollen Verzierungen, die an einen zylindrischen Vasenkörper modelliert sind. Etwa um das Jahr 1000 wird das von den Zapoteken aufgegebene Zeremonialzentrum auf dem Monte Alban durch die benachbarten Mixteken eingenommen und von ihnen als Begräbnisstätte ihrer herrschenden Schicht weiter benutzt. Die Mixteken hatten ihren ursprünglichen Wohnsitz in den Bergen der heutigen Staaten Oaxaca und Guerrero, worauf auch ihr Name hinweist, der soviel wie >Bewohner des Wolkenlandes< bedeutet. Als anderes Zentrum wurde der ebenfalls schon von den Zapoteken errichtete Ort Mitla ausgebaut. Typisch für die hier vorherrschende Architektur ist die Dekoration der Wände mit geometrischen, mosaikartig zusammengesetzten Steinrelieffliesen. Als häufigste Muster finden sich Zickzack-, À-la-grecqueund Stufenmuster. Sie schmücken Anlagen, die aus langgestreckten, quadratisch angeordneten Bauten mit Flachdach auf niedrigen Plattformen bestehen und offene Höfe umrahmen. Berühmt waren die Mixteken als Meister des Kunsthandwerks. Sie gelten als die besten Goldschmiede, Juweliere und als hervorragende Töpfer des vorkolumbischen Mexikos. Der über dreihundert Objekte umfassende Fund in Grab VII auf dem 63
Monte Alban lieferte dafür einen deutlichen Beweis. Berühmt sind auch ihre in leuchtenden Farben bemalten Keramiken und Bilderhandschriften, die in Faltbüchern nach Art eines Leporello-Albums Szenen darstellen, die wichtige Ereignisse durch Bilder veranschaulichen und in manchen Fällen sogar phonetische Elemente ausdrücken können. Der Inhalt der Bilderhandschriften ist religiösen, mythologischen oder - wie bei dem Codex Vindobonensis - historisch-genealogischen Charakters. Sowohl Technik wie Stil dieser original indianischen Dokumente übernahmen auch die Azteken für ihre Aufzeichnungen. Im letzten Drittel des i. Jahrtausends bahnten sich in dem gesamten mexikanischen Raum große Veränderungen an. Die Zentren der sogenannten klassischen Epoche, die durch >Theokratiem, das heißt durch die Herrschaft von Priesterfürsten, geprägt worden waren, fanden durch aus dem Norden einwandernde Stämme ein gewaltsames Ende oder wurden aus unbekannten Gründen verlassen. Zu den neueinwandernden Stämmen gehörten auch die Tolteken, ein wie die Azteken zur Nahua sprechenden Völkerfamilie zählender Stamm. Über die Staaten Jalisco und Guanajuato drangen die Tolteken bis in das Hochland von Mexiko vor. Etwa 95 km nördlich der heutigen Hauptstadt im Staate Hidalgo gründeten sie ihre Metropole Tula an der Grenze zwischen den Kulturvölkern und den Jägerstämmen des Nordens. Sie sind das erste Volk Mexikos, dessen Geschichte annähernd überliefert ist. Geschickt verstanden sie es, Bestandteile der alten ansässigen Kulturen zu übernehmen und mit neuen schöpferischen Ideen zu bereichern. Besonders in die Architektur und Plastik führten sie eine Reihe neuer Elemente ein. Dazu gehörten die vor oder um die mehrstufigen Pyramiden gelagerten Pfeilerhallen, die das horizontale Gebälk stützenden Karyatiden und quadratischen Pfeiler. Neu ist auch, daß die Pfeiler oder Trägerfiguren nicht mehr als Monolithe gearbeitet, sondern aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind. Auch das Vorherrschen des kriegerischen Elements in der Kunst setzt mit den Tolteken ein. Wir finden fast nur noch Kriegerfiguren in Rundplastik und Reliefkunst. Erstaunlicher64
weise hat man in Tula bis heute noch nicht ein Stück Metall gefunden. Das Motiv der >gefiederten Schlange< ist hier nicht mehr wie in Teotihuacdn und Xochicalco der friedliche Gott des Wassers und der nahrungsspendenden Vegetation, vielmehr ist sie zu einer planetarischen Gottheit, dem Gott des Morgensterns, geworden, der Menschenopfer fordert. Andere Symbole auf den Relieffriesen, der Jaguar und der Adler, sind ebenfalls als Ausdruck des kriegerischen Charakters der toltekischen Kultur zu bewerten. So bedeuten die Jaguare Krieger des Nachthimmels, die Adler Krieger der Sonne. Berühmtestes Beispiel der Rundplastik der Tolteken ist der unter dem Maya-Namen bekannte Typ des Chacmool. Es handelt sich dabei um einen auf dem Rücken liegenden Krieger mit angezogenen Knien und aufgerichtetem Oberkörper. Auf dem Bauch hält er mit beiden Händen eine vermutlich für Opfer bestimmte Schale. Man hat Chacmool-Figuren in verschiedenen Teilen Mesoamerikas gefunden, besonders zahlreich in Chichen Itzá auf Yucatán, ein Beweis für den weitreichenden Einfluß der Tolteken. Aztekische Überlieferungen berichten, daß sich Ende des 10. Jahrhunderts innere Machtkämpfe abgespielt haben, die dazu führten, daß eine Gruppe der Tolteken zur Golfküste wanderte. Knapp 200 Jahre später sahen sich die in Tula verbliebenen Tolteken von den nachfolgenden Jägervölkern aus dem Norden gezwungen, ihre Hauptstadt aufzugeben. Die Anzeichen einer gewaltsamen Zerstörung sind sichtbar. Der Überlieferung nach war das 1156. Ein Teil der Tolteken wanderte südwärts über die Hochebene von Cholula über Guatemala bis nach Nicaragua, wo sie die dort ansässigen Stämme beeinflußten. Ein anderer Teil blieb im Tal von Mexiko. Einen ungewöhnlichen Aufstieg auf politischem und kulturellem Gebiet nahmen die Azteken. Sie sind aus einer der vielen NahuaGruppen hervorgegangen, die auf den Trümmern der toltekischen Macht ihre Kleinstaaten errichteten. Erst relativ spät in das Hochtal von Mexiko eingewandert - 1256 lassen sie sich als 65
unbedeutende Gruppe erstmals nachweisen - entwickelten sie sich innerhalb von 200 Jahren durch geschickte Bündnisse, Intrigen, Kriege und Handel zur beherrschenden Macht eines großen Teils von Mexiko. Um 1370 gründeten sie, weil das gesamte Land vergeben war, auf einer in einer abflußlosen Salzlagune gelegenen Insel ihre Hauptstadt Tenochtitlán. Mit dem schnellen Wachstum der aztekischen Macht entwickelte sich auch Tenochtitlán zu einer der größten und prächtigsten Städte Altmexikos. Der überwältigende Eindruck, den diese Stadt mit ihren Türmen und mächtigen Pyramiden auf die spanischen Eroberer machte, läßt sich aus verschiedenen zeitgenössischen Berichten erkennen. Leider ist von den Bauten Tenochtitláns so gut wie nichts mehr erhalten, da die Spanier die Stadt sehr gründlich zerstörten und die wenigen vorhandenen Reste unter dem Boden der jetzigen Hauptstadt kaum archäologisch erforscht werden können. Nur aus bildlichen Darstellungen und aus der erhaltenen Pyramide von Tenayuca, die nach Überlieferung das Vorbild für die Hauptpyramide von Tenochtitlán war, können wir uns eine ungefähre Vorstellung von der Architektur der Azteken machen. Um so umfangreicher ist die Menge der erhaltenen Plastiken. Dank der Berichte aus der Kolonialzeit ist es sogar möglich, die dargestellten Göttergestalten zu identifizieren. Immer wieder kommt der Gedanke in der aztekischen Kunst zum Ausdruck, daß Menschenopfer erforderlich sind, um den Fortbestand des Kosmos zu sichern. Stark verallgemeinert läßt sich sagen, daß Menschen- und Tierplastiken in einem realistischen, manchmal schon naturalistischen Stil gearbeitet sind, während die Kultplastiken im Detail realistisch, in ihrer Gesamtkomposition aber stark abstrahiert sind. Eines der Meisterwerke aztekischer Plastik ist die Monumentalstatue der Erdgöttin Coatlicue, deren aus Schlangenleibern geflochtener Rock, das Halsband aus abgehackten Händen und die schädelförmigen Gürtelschnallen die aztekische Konzeption der Welt, daß jeder Geburt ein Tod vorangeht, symbolisiert. Von den kostbaren Erzeugnissen des Kunsthandwerks, die die Spanier aus Tenochtitlán mitbrachten und die die Bewunderung 66
Albrecht Dürers erregten, stammte allerdings nur ein geringer Teil von aztekischen Künstlern. Der Hauptteil wurde vielmehr von Kunsthandwerkern anderer Gegenden gefertigt, deren Produkte meistens in Form von Tributen an den Hof der aztekischen Herrscher gelangten. Nur im Federhandwerk hatten sie eine große Fertigkeit erreicht, so daß sich sogar die Spanier veranlaßt fühlten, Federschmuck für die spanischen Kirchen zu bestellen. Seit der Eroberung durch die Spanier dominierte der durch das Christentum geprägte spanische Kolonialstil in der weiteren Kunstentwicklung Mexikos. Die Zentren der altmexikanischen Kulturen wurden zerstört, und mit der Zwangsmissionierung der indianischen Bevölkerung kam das einheimische Kunstschaffen zum Erliegen, allein in der Volkskunst blieben Elemente der akindianischen Kultur weiter erhalten. Ferdinand Anton
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VERZEICHNIS DER BILDTAFELN 1. Bauchiges Gefäß Schwärzlich gebrannter Ton mit eingeritzten geometrischen Verzierungen, Ausguß in Form einer menschlichen Figur. Höhe: etwa 18 cm. Vorklassische Periode, 1. Jahrtausend v. u. Z. Fundort: Tlatilco, Hochtal von Mexiko. Privatsammlung, Mexiko D. F. 2. Stehende, doppelgesichtige Frauenfigur Heller Ton mit Resten von Bemalung. Höhe: 11 cm. Vorklassische Periode, 1. Jahrtausend v. u. Z. Fundort: Tlatilco, Hochtal von Mexiko. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 3. >Monumento triunfal< In einer Nische sitzende Priesterfigur, darüber Basrelief mit stilisierter Jaguarfratze, an den Seiten, ebenfalls im Relief, sitzende Frauenfiguren. Basalt. Höhe: 163 cm. Frühklassische Periode: La-Venta-Kultur, um 800 bis 400 v. u. Z. Fundort: La Venta (südliche Golfküste). Park-Museum Villa Hermosa, Tabasco. 4. Zeremonialaxt in Form eines stilisierten Jaguars Basalt. Höhe: etwa 28 cm. Frühklassische Periode: La-VentaKultur, um 800 bis 400 v. u. Z. Fundort: unbekannt. Rautenstrauch-Joest-Museum Köln. 5. Sitzende Frau mit einem Jaguar-Kind Grünlicher Stein. Höhe: 55 cm. Frühklassische Periode: LaVenta-Kultur, um 800 bis 400 v. u. Z. Fundort: Las Limas, Isthmus von Tehuantepec. Museo de Antropologia de 1a Universidad Veracruzana, Jalapa, Veracruz. 6. Kolossalkopf, sogenannter >olmekischer Typus< Die helmartige Kopfbedeckung läßt auf einen Krieger oder Ballspieler schließen. Basalt. Höhe: 275 cm. Frühklassische Periode: La-Venta-Kultur, um 800 bis 400 v. u. Z. Fundort: San Lorenzo, Veracruz. 69
7. Wasserträger Gebrannter und bemalter Ton. Höhe: etwa 40 cm. Kultur der Nordwestküste: Colima-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Bundesstaat Colima. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 8. Stehende Frau mit kleinem Hund Weißlich grundierter Ton. Höhe: etwa 38 cm. Kultur der Nordwestküste : Jalisco-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Bundesstaat Jalisco. Privatbesitz. 9. Krieger (Ballspieler?) Rötlich grundierter Ton mit schwarzer und weißer Bemalung. Höhe: 36cm. Kultur der Nordwestküste: Nayarit-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Ixtlan-del-Rio-Region. Sammlung Stendahl, Los Angeles. 10. Sitzende Frau, sogenannter >chinoesker Typ< Rötlich, ockerfarben und schwarz bemalter Ton. Höhe: 22,5 cm. Kultur der Nordwestküste, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Bundesstaat Nayarit. Privatbesitz. 11. Sitzende Frau Ockerfarben und rötlich bemalter Ton. Höhe: 18 cm. Kultur der Nordwestküste: Jalisco-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: unbekannt. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 12. Hundepaar, an einem Maiskolben kauend Rötlich bemalter Ton. Höhe: etwa 15 cm. Kultur der Nordwestküste: Colima-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Bundesstaat Colima. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 13. Stilisierte Darstellung eines Tempels Grauer Stein. Höhe: 12 cm. Kultur der Nordwestküste: Mezcala-Stil, 200 bis 800 u. Z. Fundort: Bundesstaat Guerrero. Privatsammlung. 14. Westfront des Quetzalcoatl-Tempels Klassische Periode: Teotihuacán III, 3. bis 7. Jahrhundert. Teotihuacán (Hochtal von Mexiko). 70
15. Fresko mit Darstellung eines Jaguars. Höhe: etwa 50 cm. Klassische Periode: Teotihuacán III, 3. bis 7. Jahrhundert. Teotihuacán (Hochtal von Mexiko). 16. Dreifußgefäß Ton, mit grünlichem Stuckmantel überzogen und in der sogenannten Cloisonne-Technik dekoriert: das teils geritzte, teils geschabte Dekor zeigt vier stilisierte Adler. Höhe: 18,5 cm, Durchmesser: 21,5 cm. Klassische Periode: Teotihuacán-Kultur, 3. bis 7. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Brooklyn Museum New York. 17. Sitzfigur des Feuergottes Huehueteotl Vulkangestein. Höhe: 42 cm. Frühklassische Periode: Teotihuacán II, um 200 bis 400. Fundort: Hochtal von Mexiko. Sammlung Dr. K. Stavenhagen. Mexiko D. F. 18. Maske Vermutlich als Pektoral getragen, Augen und Zähne ursprünglich mit Obsidien, Perlen und anderen Muschelteilen inkrustiert. Stein. Höhe: 18 cm. Klassische Periode: Teotihuacán-Kultur, etwa 3. bis 5. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Museum für Völkerkunde Wien. 19. Pyramide der 365 Nischen Höhe: 18 m. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, Tajin-Kultur, etwa 10. Jahrhundert. El Tajin, Veracruz. 20. Männliches Haupt (Sonnengott?) Mit Bitumen (Erdpech) bemalter Ton. Höhe: 23 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort: unbekannt. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 21. >Hacha<, Zeremonialaxt in Form eines Männerkopfes mit Vogelkopfputz Grauer Stein. Höhe: etwa 22 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 71
22. Kopf eines Mannes (Abbild eines Toten?) Dunkelgrüner Stein. Höhe: 15,5 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 6. bis 13. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Museum für Völkerkunde Wien. 23. Kopf-Fragment Rötlich bemalter Ton. Höhe: etwa 16 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 24. Sitzende vom Typ der >Cara sonrientes< (lächelnde Gesichter) Ton. Höhe: etwa 30 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 25. Sitzender Kojote Ton mit Resten weißer Bemalung. Höhe: 32 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Privatbesitz, USA. 26. Frühlingsgott Xipe Totec (>unser Herr, der Geschundene<) Ton mit Resten von Bemalung. Höhe: etwa 120cm. Spätklassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 8. bis 13. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Museo de Antropologia de la Universidad Veracruzana, Jalapa, Veracruz. 27. Schale, mit stilisierten Hirschen bemalt Ton. Durchmesser: etwa 25 cm. Klassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, 7. bis 10. Jahrhundert. Fundort: Tierra Bianca - Region Veracruz. Galerie Stolper, München. 28. Göttin mit Jaguarhelm Stein. Höhe: etwa 1,45 m. Spätklassische Periode: Kultur der mittleren Golfküste, Huaxtekische Kultur, 14. bis 15. Jahrhundert. Fundort unbekannt. Museo de Antropologfa de la Universidad Veracruzana, Jalapa, Veracruz. 29. Relief eines >Danzante< (Tänzer) Stein. Höhe: etwa 80 cm. Frühklassische Periode: Monte Alban I, 6. bis 2. Jahrhundert v. u. Z. Monte Alban, Oaxaca. 72
30. Tempel auf dem Monte Alban Klassische Periode: Monte Alban III, Zapotekische Kultur, 3. bis 10. Jahrhundert. Monte Alban, Oaxaca. 31. Sitzender Gott Jadeit. Höhe: 9cm. Klassische Periode: Mixtekische Kultur, 12. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Mixteca Alta. Sammlung Dr. K. Stavenhagen, Mexiko D. F. 32. Geteiltes Haupt, halb Skelett, halb menschlicher Kopf Gelb-brauner Ton. Höhe: 30cm. Klassische Periode: Zapotekische Kultur, 3. bis 10. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Oaxaca. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 33. Bildurne des Regengottes Cosijo Höhe: 22 cm. Klassische Periode: Zapotekische Kultur, 3. bis 10. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Oaxaca. Privatbesitz. 34. Seite aus dem Codex Vindobonensis Mexicanus I Linke Hälfte der Seite 24. Pergament. Größe des Ausschnitts: 2 2 × 1 9 , 5 cm. Nachklassische Periode: Mixtekische Kultur, 14. Jahrhundert. Herkunft: Mixteca Alta, vermutlich Gegend von Tilantongo. Nationalbibliothek Wien. 35. Palast von Mitla Nachklassische Periode: Mixtekisch-zapotekische Mischkultur, etwa 14. Jahrhundert. Mitla, Oaxaca. 36. Räuchergefäß Ton mit Resten von rötlich-brauner Bemalung. Höhe: 10,2 cm. Nachklassische Periode: Mixtekische Kultur, 12. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Etla, Oaxaca. Museo Nacional Frisell Mitla, Oaxaca. 37. Krieger, mit einem Wurf holz bewaffnet Geschnitzter Jaguarknochen. Größe des Ausschnittes: etwa 17 cm. Nachklassische Periode: Mixtekische Kultur, 12. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Grab Nr. 7 von Monte Alban. Museo Regional Oaxaca. 73
38. Relieffries der Pyramide von Xochicalco Darstellung von hohen Würdenträgern, die von einer zweiköpfigen Schlange umgeben sind. Nachklassische Periode: Frühe toltekische Kultur (?), stilistisch unter Einfluß der Maya-Kultur, 7. bis 12. Jahrhundert. Xochicalco, Morelos. 39. Gefäß in Form eines menschlichen Hauptes Ton, polychrom bemalt. Höhe: 20,5 cm. Nachklassische Periode: Mixtekische Kultur, Cholula-Puebla-Stil, etwa 14. Jahrhundert. Fundort unbekannt (Puebla?). Museum für Völkerkunde Wien. 40. >Chacmool< (Götterfigur) Vulkangestein. Höhe: 60 cm. Nachklassische Periode: Toltekische Kultur, 10. bis 13. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 41. Coatlpantli, die Schlangenmauer des Quetzalcoatl-Tempels in Tula Bruchsteine und luftgetrocknete Ziegel. Nachklassische Periode: Toltekische Kultur, 10. bis 13. Jahrhundert. Tula, Hidalgo. 42. Zwei Atlanten Sie trugen das Dach des Quetzalcoatl-Palastes in Tula und repräsentieren den Priesterkönig des Morgenstern-Gottes. Vulkangestein. Höhe: etwa 4,80 m. Nachklassische Periode: Toltekische Kultur, 10. bis 13. Jahrhundert. Tula, Hidalgo. 43. Sitzende Göttin Vulkangestein. Höhe: etwa 40 cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur, 14. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 44. Coatlicue (>Dreckfresserin<), Göttin der Sünde und der Fruchtbarkeit Vulkangestein. Höhe: 257cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur. 14. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Mexiko D. F. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 74
45. >Kalenderstein der Azteken< Basalt. Durchmesser: 360cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur. Fundort: Mexiko D. F. Museo Nacional de Antropologia, Mexiko D. F. 46. Pulque-Becher mit Darstellung von Knochen- und Totenschädeln Weiß grundierter und schwarz bemalter Ton. Höhe: 14cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur, 14. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Privatsammlung Buenos Aires. 47. Rundschild mit geometrischem Dekor Aufgeklebte Federn. Durchmesser: 75 cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur, 14. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko. Württembergisches Landesmuseum Stuttgart. 48. Schöpfergott Tonacatecutli (>Herr unseres Fleisches<) Basalt. Höhe: 34 cm. Nachklassische Periode: Aztekische Kultur, 14. bis 16. Jahrhundert. Fundort: Hochtal von Mexiko (?). Museum für Völkerkunde Basel.
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Nachwort von Ferdinand Anton Alle Aufnahmen stellte freundlicherweise der Herausgeber zur Verfügung. ©1975 Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig Erste Auflage Reproduktion und Druck in der Offizin Andersen Nexö, gebunden in der VOB Kunst- und Verlagsbuchbinderei, beide in Leipzig Lizenz Nr. 351/260/35/75 • LSV 8250 Bestell-Nr. 7867324