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rÒblhma toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Da<ma>skhnoà ™k toà bibl…ou Barla£m die Parabel vom „Mann im Brunnen“ mit Erläuterung, inc. 12,221 'Andrˆ feÚgonti ¢pÕ prosèpou monokšrwtoj mainomšnou. Hierbei ist der eigentliche Parabeltext bis 12,241 tÍ glukÚthti toà mikroà mšlitoj ™ke…nou auf fol. 168v ungekürzt, und er gehört in den Umkreis um die Nr. 54. Die dann folgende Erläuterung ist unter Verwendung von Elementen des Barlaamtextes (hier kursiv gedruckt) verkürzt; am Ende ist sie sprachlich fehlerhaft: `H sÚgkrisij toà probl»matoj ¹ ¢p£th toà kÒsmou ™st…. `O monÒkerwj tÚpoj toà qan£tou ™st…, toà ¢eˆ dièkontoj ¹m©j kaˆ katalabe‹n ™peigomšnou. `O bÒqroj ™stˆn Ð kÒsmoj, pl»rhj ín panto…wn kakîn. TÕ futÕn ¹ paroàsa zw», ¼tij kat¦ mikrÕn katakÒptetai kaˆ katanal…sketai ØpÕ tîn dÚo muîn, tÁj ¹mšraj kaˆ tÁj nuktÒj. Aƒ tšssarej ¢sp…dej t¦ tšssara stoice‹a toà ¢nqrwp…nou sèmatoj e„s…n, ¤tina ¢taktoàsi kaˆ tar£ttontai, kaˆ ¹ toà sèmatoj sÚstasij katalÚetai. `O d{ ¢phn¾j kaˆ purèdhj dr£kwn t¾n fober¦n e„kon…zei toà ¯dou gastšra. `O d{ toà mšlitoj st£lagmoj ¹ toà kÒsmou toÚtou glukÚthj kaˆ ¢p£th ™st…n, ¼tij m¾ ™´ ¹m©j Ðr´ t¾n mšllousan ¹m©j ¢pant´ sumfor£n. [29 15b (= E) olÝ kaˆ dusqeèrhton tÕ m£qhma toà nÒmou: ™n pl£tei dusper…blepton. Dieser Satz füllt die erste Zeile der Seite; es handelt sich um Michael Psellos’ Synopsis legum vv. 1-2 (Mich. Psell., poem. 8, vv. 1-2 [p. 124]). Dieser Text wird wieder, erneut ohne Titel, auf
Athos, Mon¾ Dionus…ou 586 B, fol. 7r – 37v.
Film (g). – Lit.: G. K. Papazoglou, Spar£gmata des manuscrits de la bibliothèque du couvent Dionysiou du Mont-Athos, in Scr. 44 (1990) 98-103, hier 100. – Pergament, 11. Jh., 22 x 19 cm, einspaltig. Fragment, dessen Blätter in Unordnung geraten sind, reichend von 27,13 Ópwj ‡dwmen t…nej aÙtîn bis 30,220 'Eke‹qen oân. Die richtige Reihenfolge der Blätter ist folgendermaßen: fol. 14; 7 (trägt als heutiger Beginn des Fragments von jüngerer Hand am oberen Rand den Vermerk B…oj 'Iw£saf) – 12; 15; 25 – 30; 13; 17; 16; 18 – 24; 32 – 37; 31. Beachtenswert ist auch die teilweise noch erkennbare ursprüngliche Lagenzählung: kg/ auf fol. 7v (einst also wohl fol. 184v), kd/ auf fol. 25v (einst also fol. 192v) und kz/ auf fol. 31v (einst also fol. 216v). Konform mit ihr ist zwischen den heutigen Folia 15 und 25 ein Blatt ausgefallen, Textverlust von 27,201 poioàntej kaˆ qeopoioÚmenoi bis 27,224 t¦ d{ œrga; dank der vermutlich direkten Abschrift, unserer
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Nr. 35 (= E'), ist nicht nur diese Lücke geschlossen, sondern überhaupt der vorzügliche, der Familie b angehörende Text dieser Hs. größtenteils erhalten. [30 16
Athos, Mon¾ Doceiar…ou 275, fol. 3r – 153v13.
Film (g). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj I, 264. – Orientalisches Papier, Oktavformat, einspaltig, geschrieben 1263 vom bei Vogel / Gardthausen 322 nur für diese Handschrift registrierten Priester Michael Tankres (fol. 153v datierte Schreibernotiz in bereinigter Orthographie: 'Egr£fh di¦ tapeinoà ƒeršwj kaˆ ¡martwloà Mica¾l toà Tagkre‹ ™pˆ /jyoa/ œtouj. Plwt¾r gšghqe ™k pel£gouj ¢gr…ou sèzwn galhnù limšni t¾n Ðlk£da À ca…rei m©llon Ð grafeÝj toà bibl…ou tiqeˆj tÕ tšrma kaˆ tÕn œscaton st…con, tapeinÕj ƒereÝj Mica¾l Ð Tagkr»j). Dessen Hand beginnt auf fol. 3r mit 1,33 pl»qh, kaˆ tÁj ™ke…nwn ¢retÁj. Die ebenfalls einspaltig beschriebenen, auch aus orientalischem Papier bestehenden Folia 1-2 (reichend vom Titel bis 1,33 tîn monacîn ¢qro…zesqai) stammen aus dem 15. Jh. und sind wohl nur eine Kopie der zwei ursprünglichen, eventuell stark abgenutzten Anfangsblätter; für diese Ansicht sprechen der schlichte Titel, der lediglich durch die zwei zugefügten, anderweitig unbelegten kursiv gedruckten Worte di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou patrÕj ¹mîn S£ba an seinem Ende auffällt, und die gleiche Textgruppenzugehörigkeit und -qualität. Zwischen fol. 5 und 6 sowie zwischen fol. 12 und 13 ist jeweils ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 2,50 [frÒ]|nhsin kaˆ t¾n dikaiosÚnhn bis 2,76 toÝj ÑfqalmoÝj diakr…nein bzw. von 4,86 t¾n kÒmhn kaˆ ™kbalën bis 4,114 ¢pelqe‹n prÕj toÝj ¹metšrouj). Fol. 89v ist leer, ohne daß speziell an dieser Stelle ein Handwechsel, eine Lücke im Text oder ein Vorlagenwechsel zu beobachten wäre; ebenso verhält es sich beim völlig unbeschriebenen fol. 139. Dennoch folgt der Codex zwei verschiedenen Vorlagen, was im Stemma berücksichtigt ist; der Wechsel vollzieht sich im ersten Drittel von fol. 63v ohne die geringste Auffälligkeit im Schriftbild: 16I (fol. 1r – erstes Drittel von fol. 63v [Titel – etwa 17,25 tÕ par£pan ¢dÚnaton]): Unauffälliger Vertreter der Familie b mit einzelgängerhaften Detailvarianten. Gemeinsamkeiten wie 1,33 kaˆ2 ¢ggelomim»tou – 34 o„koumšnhj] ¹ f»mh t¦ pšrata diel£mbane kaˆ tÁj ¢ggelomim»tou diagwgÁj ™plhroàto ¹ o„koumšnh weist dabei ausschließlich die jüngere Nr. 122 auf, 13
Bei seiner vollständigen Verfilmung durch das Institut de Recherche et d’Histoire des Textes (Paris) im Sommer 1959 hatte der Codex noch keine Folienzählung. Sie wurde erst auf dem Scheyerer Film angebracht. Nicht berücksichtigt bei dieser Zählung wurde ein auf den Einbanddeckel folgendes Pergamentblatt, dessen von einer Hand des 13. Jhs. geschriebener Text mittels des TLG (CD-ROM Version E) nicht identifiziert werden konnte.
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5. Die Überlieferung
deren in Scheyern vorhandener Film bis 4,52 æj taàta ½kouse mhd' Ólwj tÕn ™|[gkekrummšnon]) reicht; es besteht jedoch keine direkte Abhängigkeit, denn ihre zusätzlichen Varianten wie z. B. 4,21 ¹g»sato] ¹ghs£menoj und 4,29 bebaiwqÁnai] peisqÁnai finden sich nicht in Nr. 16. 16II (erstes Drittel von fol. 63v – 153r [etwa 17,25 k¨n p©sai aƒ tîn nunˆ – Epil.,8 'Am»n]): Hier besteht ausschließlich Gemeinsamkeit mit der auffälligen älteren Nr. 26 (= V), und zwar erstmals bei der Stellungsvariante 17,26 glîssai post genomšnwn und beim Zusatz 17,27 eÙaggelist¾j add. 'Iw£nnhj. Die direkte Abhängigkeit läßt sich jedoch durch zahlreiche klare Trennfehler ausschließen; z. B. finden sich für die mehrzeilige, in Nr. 26 tadellos überlieferte und bestens lesbare Passage 18,88-91 ™ndusÒmeqa, ™kdÚsasqai qšmij, mšcrij ¨n palaiwq{n tšleon diafqarÍ. OÛtw g¦r ta‹j toà krÚouj kaˆ flogèsewj ¢n£gkaij talaipwroÚmenoi t¾n tîn mellÒntwn ™ndum£twn tÁj ¢fqars…aj porizÒmeqa ˜auto‹j ¢mf…asin in 16II (fol. 67r, 11. Zeile von unten) nur die wenigen Worte ™n qšmij mšcrij ¨n par' oÛtw. Bei der sicheren Entzifferung wassergeschädigter und von jüngerer Hand falsch nachgezogener Stellen von Nr. 26 (s. dort) ist jedoch 16II durchaus hilfreich. Die mit 16I mindestens bis ins 4. Kapitel verwandte Nr. 122 steht auf dem Scheyerer Film ab 35,104 ToiaÚtaj eÙc¦j kaˆ de»seij prosšfere bis Epil.,8 'Am»n wieder zur Verfügung; mit 16II weist sie nicht nur keine spezifischen Übereinstimmungen mehr auf, sondern sie hat auch ihrerseits die Vorlage gewechselt. [31 16e
Athos, Mon¾ 'Esfigmšnou 114, fol. 180r – 187r.
Reader-Printer-Kopien (g). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj I, 183184. – Papier, 14. Jh., Oktavformat, einspaltig. Theologische Sammelhandschrift mit acht katalogisierten Texten, enthält a. a. O. an sechster Stelle unter der Überschrift Parabol¾ ™k toà Barla¦m p£nu yucwfel»j ohne Kürzungen den Text von 12,215 ToÝj m{n oân bis 14,65 ™painoumšnwn in Gestalt der Familie b mit einzelgängerischen Detailvarianten. Auf ™painoumšnwn folgen die Barlaam zum Abschluß in den Mund gelegten Worte p£ntwn toÚtwn katefrÒnhsa tÍ toà qeoà c£riti, ú aÙtù pršpei dÒxa, tim¾ kaˆ proskÚnhsij, nàn (sic!); die Doxologie ist unvollständig im Vergleich zu den eng verwandten jüngeren Zeugen Nr. 4 und Nr. 7 (pag. 339-354), die jedoch von Nr. 16e auch nicht direkt abhängig sind. [32 17
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 411, fol. 144r – 251v.
Film (t): fol. 144r – 149r (Titel – 4,9 kaˆ deinîj tÕn pÒda) und 247v – 251r (39,47 lÒgon æj qureÒn, tÕn f£skonta – Epil.,3 Gšnoito d{ ¹m©j, toÝj ¢naginèskont£j te). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 144. – Pa-
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pier, ganz frühes 18. Jh. (1702 oder kurz danach), Quartformat, einspaltig. Durchgehend vom gleichen Schreiber geschriebener Codex gemischten Inhalts mit fünf katalogisierten Texten; an erster Stelle (fol. 1 – 137r, ab fol. 113v auf dem Scheyerer Film) Ephraem Syrus, Parainšseij e„j monacoÚj, endend mit der auf den 25. August 1702 datierten Schreibernotiz des sehr produktiven Mönches Joseph aus Sinope (vgl. zu ihm Vogel / Gardthausen 221; Polites / Polite, Bibliogr£foi 498-499 verzeichnen 24 von ihm gefertigte Handschriften, die sich zu einem beträchtlichen Teil im Iberon-Kloster befinden). An dritter Stelle, beginnend mit dem 19. Quaternio – die letzten Seiten des 18. (= fol. 141r – 143v14) sind unbeschrieben – , steht der Barlaam-Roman von der Hand desselben Mönches Joseph. Der Text folgt abschnittsweise – dies ist im Stemma berücksichtigt – drei verschiedenen Vorlagen, von denen sich zwei bis heute im Iberon-Kloster befinden; die Vorlagenwechsel vollziehen sich ohne die geringste Auffälligkeit in Josephs ansprechendem und geübtem Schriftduktus: 17I (fol. 144r,1 – 144r,16 [Titel – Prol.,15 ™pˆ]): Der auffällige Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£bba kaˆ ¢paggeilÒntwn, suggrafe‹sa par¦ 'Iw£nnou toà Damaskhnoà und die erste Hälfte des Prologs weisen Charakteristika auf, die anderweitig nur in der von den Nrn. 53, 93, 99, 1091 und 132 gebildeten jungen Handschriftengruppe erscheinen. Keiner dieser Zeugen dürfte jedoch die unmittelbare Vorlage von 17I sein, denn deren allein in Prol.,8 auftauchenden zusätzlichen Varianten sten¾n add. kaˆ teqlimmšnhn, die Stellung ÐdÕn bad…santej und te statt t¦j sowie die Auslassung Prol.,11 ¢postÒlwn – makar…wn sind einzelgängerisch. 17II (fol. 144r,16 – 250v,30 [Prol.,15 tÕn kÚrion – 40,101 peisqeˆj Ð toàton]): Direkte Abschrift von Nr. 19, die demzufolge schon im 18. Jh. an ihrem Anfang und Ende verstümmelt war. Der ebenfalls schon vorhandene, von 2,22 lÚphj bis 2,43 par»cqhsan reichende Ausfall eines Blattes zwischen den heutigen fol. 6 und 7 von Nr. 19 fiel dem Kopisten Joseph nicht auf und äußert sich durch die entsprechende innere Lücke in Nr. 17 (fol. 146r,16). In seiner markanten Schrift hinterließ Joseph verschiedene Randnotizen in Nr. 19, z. B. am unteren Rand des fol. 126r “ Ora ¢kribîj 'Iws»f. 17III (fol. 250v,30 – 251v [40,101 khdeÚsaj ¢nacwrht¾j – Textende]): Direkte Abschrift von Nr. 24, mit der Nr. 17 in diesem Bereich eine Zweiergruppe bildet. Der Codex setzt sich mit zwei weiteren Texten fort, die Gesamtfolienzahl wird in der Katalogisierung von Lampros leider nicht mitgeteilt. [33
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Die Folienzählung hinkt hier um eine Stelle hinterher, vermutlich liegt im vorangehenden ein Zählfehler oder ein Blattausfall vor.
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5. Die Überlieferung
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 461, fol. 1r – 138v.
Film (t): fol. 1r – 15r (10,23 [¢kolou]|q»seij tù kaloànt… se qeù – 12,141 tÕn b…on ™z»lwsan tîn oÙran…wn, ™n nh|[ste…aij]) und 129v – 138v (38,76 Ñl…gai ™n tÍ aÙtÍ eØriskÒmenai ™r»mJ – 40,104 met¦ dun£mewj Ôclou, kaˆ tù sph|[la…J]); das fol. 132 ist hierbei an falscher Stelle eingebunden und reicht von 35,67 Aátai g¦r ØpÕ mštron e„sˆ bis 35,103 kÚrie 'Ihsoà Cristš, Óti prš|(pei). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 149. – Pergament, 13. Jh., 20 x 15,5 cm, einspaltig. Beginnt akephal mit 10,23 (¢kolou)|q»seij tù kaloànt… se qeù und endet verstümmelt mit 40,104 met¦ dun£mewj Ôclou, kaˆ tù sph|(la…J). Kontaminierter Text – auf den fol. 1r – 15r ein Vertreter der Familie b mit einzelgängerischen Detailvarianten, auf den fol. 129v – 138v ein weitläufig zur Familie d gehörender Solitär; in beiden Bereichen läßt sich kein direkt verwandter Zeuge ausfindig machen. Stets bemerkenswert ist die sehr korrekte Orthographie. [34 19 (= A)
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 462, fol. 1r – 260v.
Film (g). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 149. – Pergament, 11. Jh., Quartformat, einspaltig. Durch den Verlust des ersten Bifoliums des ersten Quaternio – vgl. die ursprüngliche Kustode b/ auf dem heutigen fol. 7r, einst also fol. 9r – fehlt diesem wichtigsten Vertreter der Familie a der Anfang vom Titel bis Prol.,15 Ólouj ˜autoÝj ™pˆ und der Bereich von 2,22 lÚphj bis 2,43 par»cqhsan (= Ausfall eines Blattes zwischen den heutigen Folia 6 und 7). Verstümmelt ist der Codex dann auch am Ende, der Text bricht auf fol. 260v mit 40,101 peisqeˆj Ð toàton ab. Zudem beginnt der akephale Text mit Prol.,15 tÕn kÚrion auf dem an falscher Stelle eingebundenen heutigen fol. 5r. Die falsche Plazierung dieses Foliums ist eventuell erst in jüngerer Zeit vorgenommen worden, denn sie irritierte den Kopisten Joseph, der um 1702 herum mit Nr. 17 eine Abschrift von Nr. 19 fertigte, ganz offensichtlich überhaupt nicht, während er den angesprochenen Textverlust im 2. Kapitel nicht bemerkte und eine innere Lücke in Nr. 17 fabrizierte; jedenfalls entstand der große auffällig geformte Fleck und sein Abklatsch auf den heutigen fol. 5v und 1r zu einem Zeitpunkt, als die Reihenfolge dieser beiden Blätter noch in Ordnung war. Auf einem Folium kommen etwa ±29 Migne-Zeilen zu stehen; durch den Verlust des ersten Blattes ist Text in der Länge von 21 Migne-Zeilen verlorengegangen. Der Titel wird daher relativ großzügig geschrieben gewesen sein, wohl mit Zierleiste o. ä. und deutlichem Abstand zum Textbeginn. Am Ende ist auf alle Fälle vom Verlust zweier Blätter auszugehen, da der verlorene Text von 40,101 khdeÚsaj ¢nacwrht¾j bis Epil.,8 'Am»n 49 Migne-Zeilen umfaßt. Zwischen den Folia 116 und 117 ist ein Blatt nicht gezählt, es sei als 116a bezeichnet. Am linken Rand von fol. 83v weist eine jüngere Hand mit der Notiz “ Ora kaˆ qaÚmason auf den Beginn der Parabel vom
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Mann im Brunnen (12,220) hin. Auf fol. 124r am oberen Rand eine Namensnotiz von jüngerer Hand: „Spuridon ierdk“ (sic, ohne Akzente und Spiritus). Die Notiz “ Ora ¢kribîj 'Iws»f am unteren Rand von fol. 126r stammt vom schon genannten Kopisten Joseph, der die Nr. 17 fertigte; sie begleitet den Text vom Wesen des Gebets, der auf dieser Seite mit prokÒyeij ™n taÚtV, ¢ll¦ p£ntwn tîn paqîn (20,42) endet. Umfangreichere Notizen von Josephs Hand sind ferner: Der Name Barla£m am rechten Rand von fol. 29r (zum Text 'Egšneto g¦r kat' ™ke‹non tÕn kairÕn monacÒj tij [6,1]); “ Ora ¢kribîj am oberen Rand von fol. 50r, genau über den Worten E„ g¦r ™nno»seij pÒsa ™x oÙk Ôntwn ™po…hsen Ð qeÒj (8,116); Eâ ‡sqi, kalîj g…nwske am rechten Rand von fol. 111r zum Text T¾n g¦r ¡mart…an q£naton tÁj ¢qan£tou sofÒj tij e„kÒtwj ™k£lese (18,36-37); die mit einem dicken Kreuz beginnende Bemerkung „+ ¢nakefala…wseij“ (sic) am rechten Rand von fol. 129r zum Text lšgei prÕj aÙtÕn Ð 'Iw£saf: 'Anakefala…wsa… moi t¦ tÁj ™nqšou sou didaskal…aj (21,19-20); die Notiz „¢nacèrhsij Barla£m“ in der linken unteren Ecke von fol. 134v zu 21,171-172; “ Ora t¾n ™kklhs…an am linken Rand von fol. 163v zum Text Kaˆ ™peˆ Ð s{ ¢pat»saj Barla¦m sidhrodšsmioj par' ™moˆ tugc£nei, sunaqro…saj ™kklhs…an meg£lhn (26,1415); ein monogrammartiges Gebilde, möglicherweise eine Gebetsformel, am unteren Rand von fol. 253v, enthaltend in ihren verschiedenen Ebenen die Buchstaben f ete a ckp†sgp m epe f; am rechten unteren Rand von fol. 254r ein Kreuz, um das viermal die Abkürzung Cristš gruppiert ist. Mit fol. 260v endet auch der Codex. [35 20
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 463, fol. 1r – 135v.
Film (g). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 149; Der Nersessian [Textband] 23-25; dies. [Album] 5-6 u. pl. I-XXI; Sonet 165-168; K. Weitzmann, Aus den Bibliotheken des Athos (Hamburg 1963) 105-107; S. M. Pelekanides [u. a.], Oƒ qhsauroˆ toà `Ag…ou ” Orouj. Seir£ A/: E„konografhmšna ceirÒgrafa, 2: M. 'Ib»rwn, M. `Ag…ou Pantele»monoj, M. 'Esfigmšnou, M. Cilandar…ou (Athen 1975) 307-324 u. Taf. 53-132; Pérez Martín 176-177; J. C. Anderson in The Glory of Byzantium. Art and Culture of the Middle Byzantine Era A.D. 843-1261, ed. by H. C. Evans and W. D. Wixom (New York 1997) 242-243, Nr. 164; S. N. Kadas in Qhsauroˆ toà `Ag…ou ” Orouj (Thessalonike 1997) 212-213; F. D’Aiuto, Su alcuni copisti di codici miniati
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5. Die Überlieferung
mediobizantini, in Byz. 67 (1997) 5-59, hier 25-34. – Pergament, 11. Jh. (ca. 1075), 23 x 17 cm, einspaltig. Vielbeachtete illuminierte, bereits auf Ausstellungen gezeigte Prachthandschrift, enthält als Frontispiz auf fol. 1v (auf fol. 1r findet sich nichts Ursprüngliches) die ganzseitige idealisierte Darstellung des Verfassers – eines schreibenden Mönches mit kurzem Bart, der oft vorschnell als Johannes Damascenus angesehen wurde15; das Bild ist jedoch ohne erläuternde Beischrift, der in ein großes Ziertor auf fol. 2r eingepaßte Titel lautet – für seine Entstehungszeit typisch – `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou S£ba, dihgoumšnh tÕn b…on tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, und der Dargestellte ist zudem barhäuptig, trägt also keine für Johannes von Damaskos charakteristische orientalische Kopfbedeckung (Turban)16. Außer dem Frontispiz enthält der Codex heute noch 79 hervorragend gearbeitete, als schmale Streifen den Text unterbrechende und keine erläuternden Beischriften aufweisende Miniaturen, die Lampros unverständlicherweise als ¥tecnoi bezeichnete; sie sind durchwegs 3,5 – 4 cm hoch, lediglich die Miniatur auf dem gar keinen Text – weder griechischen noch französischen – aufweisenden fol. 107v weist eine Höhe von 8,2 cm auf. Alle Miniaturen (mit Ausnahme der praktisch zerstörten auf fol. 126v)17 sind schwarz-weiß reproduziert bei Der Nersessian, Album, pl. I-XXI, farbig bei Pelekanides, Oƒ qhsauroˆ toà `Ag…ou ” Orouj a. a. O. Der Text ist ein eigenwilliger, zweitrangiger und zur Edition nicht geeigneter Vertreter der stark verkürzten Familie e. Er beginnt ohne Anfangsverlust mit dem schon genannten Titel auf fol. 2r und bricht auf fol. 135v mit 40,103 `O d{ m¾ mell»saj ¢pšrcetai ab. Dieser Text ist die direkte Vorlage der auf die heute leider stark beschnittenen Ränder vom ersten bis zum letzten Blatt geschriebenen altfranzösischen Übersetzung (13. Jh.), inc. Ici commence une estoire profitable en ame; vgl. hierzu (mit beweiskräftigen Textproben) Meyer, Fragments. Die Blattausfälle mit Textverlust, durch die sicher auch einige Miniaturen verlorengingen, sind noch zahlreicher als bei Der 15
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So bereits der Katalog von Lampros und natürlich Dölger, Barlaam-Roman 5 (Nr. 17): „mit 80 Miniaturen, darunter Joh. Damaskenos schreibend“. Vgl. G. Kaster, Johannes von Damaskus, in LCI 7 (1974) 102-104. Turbantragende Personen sind auf den Miniaturen dieses Codex jedoch ausgesprochen häufig; ich verweise nur auf diejenige von fol. 102r, stark vergrößert reproduziert auf dem Umschlag von P. Basileiu, Barla¦m kaˆ 'Iw£saf. `H parallag¾ toà kèdika I 104 tÁj monÁj Meg…sthj LaÚraj. Sumbol¾ st¾ melšth tîn dhmèdwn parallagîn toà muqistor»matoj (Thessalonike 2004): König Abenner und seine Gefolgsleute sind mit Turban dargestellt. Sie befindet sich ganz am oberen Rand, unmittelbar vor den Worten 38,20 EØr…skei d{ c£riti qeoà sp»laion „cnhlat»saj tîn ™ke‹se poreuomšnwn t¾n tr…bon, und scheint nicht durch natürliche Abnutzung geschädigt, sondern geradezu bewußt unkenntlich gemacht worden zu sein.
Die griechischen Handschriften – Athos
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Nersessian vermerkt; zu konstatieren sind auch einige Blattumstellungen, und zwar: 1.) Blattausfall zwischen fol. 9 und 10, Textverlust von 3,15 toà qeoà di¦ tîn ™nant…wn bis 4,5 aÙto‹j di¦ front…doj Ãn. 2.) Blattausfall zwischen fol. 10 und 11, Textverlust von 4,41 Cristiano‹j. Nunˆ d{ bis 4,78 ¢fhg»sato. 3.) Blattausfall zwischen fol. 24 und 25, Textverlust von 7,20 E"ta dhmiourge‹ bis 7,49 fage‹n ™k toà ¢phgoreumšnou. 4.) Blattausfall zwischen fol. 26 und 27, Textverlust von 7,127 toà ¯dou p£ntaj parapšmpwn bis 7,158 podhgîn t¾n a„ènion, worauf sich in der Familie e sogleich der Anfang des 8. Kapitels anschließt; in der Tat beginnt fol. 27 haargenau mit ihm. 5.) Nach fol. 38 (endend Polloˆ d{ kaˆ ¥lloi [12,154]) fehlt das Anschlußblatt, das den Text von 12,154 met' ™ke‹non bis 12,236 œxwqen m{n Ð monÒkerwj enthielt; es ist sicher nur vom Verlust eines einzigen Blattes auszugehen, denn der Text von 12,157 'Ed£krusan bis 12,217 makrÚnantaj ist in der Familie e mit den zwei kurzen Worten ToÝj d{ zusammengefaßt. Auf dieses verlorene Blatt müßte korrekterweise das heutige fol. 41 folgen, diesem dann das heutige fol. 39 und diesem wiederum das heutige fol. 42. Das heutige fol. 40 dagegen (reichend von 34,61 tîn ponhrîn pneum£twn kaˆ prosagage‹n soi tù qeù kaˆ despÒtV bis 34,118 oÙk ™stˆn ¡mart…a ¹ nikîsa müßte korrekterweise auf das fol. 116 folgen bzw. dem fol. 117 vorangehen. 6.) Blattausfall zwischen fol. 51 und 52, Textverlust von 18,103 diakon…an mou bis 18,125 prÕj aÙtÒn. 7.) Blattausfall zwischen fol. 64 und 65, Textverlust von 22,88 in app. Ônta kaˆ did£skalon bis 22,113 ¥rcontoj. 8.) Blattausfall zwischen fol. 74 und 75, Textverlust von 25,32 metous…an bis 26,44 ¢lhqe…aj. 9.) Blattausfall zwischen fol. 94 und 95, Textverlust von 30,48 Ûlhn bis 30,72 ™pifoiths£shj kaˆ. 10.) Blattausfall zwischen fol. 107 und 108, Textverlust von 32,102 TÒte bis 32,147 loÚwn. 11.) Das fol. 129 mit seinem Text von 37,90 gnèmhj kaˆ skoliÒn bis 38,2 kaˆ m¾ eØr…skwn tÕn Barla£m, toà qeoà gehört korrekterweise zwischen fol. 125 und 126. 12.) Blattausfall zwischen fol. 126 und 127, Textverlust von 38,31 sphla…ou tÍ qÚrv bis 38,50 tù ¢sÚlJ ™ntucën qhsaurù. Schreiber unserer Nr. 20 ist wohl, wie von D’Aiuto überzeugend vertreten wird, ein gewisser Konstantinos (vgl. zu ihm RGK III, Nr. 371), der auch den Vat. gr. 394, einen durch seine Illuminationen berühmten Codex der Scala Paradisi des Johannes Klimax, geschaffen hat; an dessen Ende (fol. 213v) findet sich die undatierte Schreibernotiz EÜcou kur N…kwn kaˆ Øp{r ™moà toà tapeinoà Kwnstant…nou kaˆ ¡martwloà. Dieser Nikon, wohl Auftraggeber des genannten Vaticanus, gehörte mit Sicherheit dem Lophadion-Kloster zu Konstantinopel (= Johannes-Prodromos-Kloster beim Romanos-Tor, bekannt auch als Kloster des Kyr Nikolaos) an (vgl. D’Aiuto 28-29). Zugeordnet wird von D’Aiuto dem Schreiber Konstantinos auch der Cod. Athous Dionys. 61, enthaltend Homilien Gregors von Nazianz und wie unsere Nr. 20 am Ende verstümmelt und seiner etwaigen Schreibernotiz beraubt. Nicht nur die Schriften, sondern auch der Bildschmuck dieser drei Codices sind sich sehr ähnlich. Unsere Nr. 20 wäre demnach in Konstantinopel entstanden,
272
5. Die Überlieferung
dort nach dem 4. Kreuzzug mit der altfranzösischen Übersetzung versehen worden (so bereits Weitzmann a. a. O. 106) und erst später in das IberonKloster gelangt. Eine andere Theorie sieht diese Übersetzung bereits im Iberon-Kloster entstanden, das sich sich im 13. Jh. zeitweise päpstlicher Autorität unterstellt habe (vgl. Pérez Martín 176-177 m. Anm. 72). [36 21
[vacat.]18
22
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 465, pag. 1 – 330.
Film (t): pag. 1 – 27 (Titel – 5,5 kaˆ p©si dial£m|[pwn]), 318 – 330 (39,49 [¢l]|l¦ kaˆ t…j ™x ¹mîn dÚnatai – Epil.,8 'Am»n), 331 – 335 und 356 – 357. – Lit.: Sp. P. Lampros, 'IbhritikÕn ceirÒgrafon tÁj muqistor…aj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, in E„konografhmšnh `Est…a ('IoÚlioj-Dekšmbrioj 1893) 327-329 (mit Reproduktion der pag. 1; nachgedruckt in ders., Miktaˆ sel…dej [Athen 1905] 487-492); ders., Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 149. – Papier, 19 x 13,5 cm, einspaltig, geschrieben 1748 von Lampros Tyrnabites (vgl. zu ihm Polites / Polite, Bibliogr£foi 530-531; vorliegender Codex ist leider nicht verzeichnet). Bemerkenswerte neuzeitliche Prachthandschrift – „ein kalligraphisches Denkmal“19, das bis ins Detail ein gedrucktes (!) Buch imitiert20. Der Text gehört zum jüngeren Zweig der Familie a und dürfte von einer der nur wenig älteren, untereinander engstens verwandten, im Pontos entstandenen Handschriften Nr. 2 oder 79 abhängen; besonders auffällig ist die in allen drei vorhandene Interlinearglosse m…a ¥logoj Ðrm» über den Worten 2,78 proa…resij pneÚmatoj21. Im vorderen inneren Einbanddeckel wohl eine Vorgängersignatur: „™xwterikÕj Bibl. 876“. Auf dem bereits aus dem ursprünglichen Papier bestehenden Schmutzblatt (fol. Ir) neben der heutigen Signatur der Vermerk „Spouda‹on ceirÒgrafon. B. A. I.“ Die VersoSeite des Schmutzblatts trägt schon den alle Seiten auszeichnenden großen Zierrahmen, in den ein kleinerer Rahmen von der Ursprungshand eingepaßt ist; dessen ursprünglich freie Fläche wurde im März 1783 beschriftet (Orthographie bereinigt): ’ Hton toà makar…ou Zacar…ou kaˆ met¦ tÕn q£naton 18
19 20
21
Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 21, bei Dölger, BarlaamRoman 5 die Nr. 18 führende Cod. Athous Iber. 464 enthält einen volkssprachlichen Barlaamtext. Bees (Bšhj), Forschungsresultate 400. Dies war wohl eine Spezialität von Lampros Tyrnabites; zumindest der auch von seiner Hand stammende Cod. Athous Iber. 397 aus dem Jahr 1760 ist ebenfalls derart gestaltet, vgl. Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 370. Gleiches dürfte für den Cod. Athen. B. N. 876 (a. 1753) gelten; durch seine einzigartige Schrift und Ornamentierung ist er laut Sakkelion, Kat£logoj EBE 157 eine der schönsten Handschriften der Griechischen Nationalbibliothek. Hier in Nr. 22 lautet sie fehlerhaft m…a ¥loj Ðrm».
Die griechischen Handschriften – Athos
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™ke…nou çnhs£mhn toàto ™n tÍ kaq' ¹m©j `Ier´ sun£xei: Óqen tanàn gšgone ktÁma k¢moà toà eÙteloàj prohgoumšnou tÁj aÙtÁj monÁj Melet…ou, toà ™k SmÚrnhj, ™n œtei ciliostù ˜ptakosiostù Ñgdohkostù tr…tJ kat¦ tÕn M£rtion. Kaˆ oƒ kat¦ kairÕn ¢naginèskontej eÜcesqe Øp{r ™moà kaˆ Øp{r tÁj ™ke…nou yucÁj. Pag. 1 enthält den Titel in einem kunstvollen, aus geometrischen Mustern bestehenden Ziertor; der Prolog beginnt dann mit einer sehr fein gearbeiteten, geradezu jugendstilhaft wirkenden Initiale. Am rechten Rand offenbar eine weitere frühere Signatur: „N: 309“, am unteren Rand ein unschöner, im Kontrast zur genauestens die zeitgenössischen Drucklettern nachahmenden Schreiberhand stehender Besitzervermerk in zwei eventuell nicht gleichzeitig entstandenen Zeilen: TÒde sÝn to‹j ¥lloij Zacar…ou prohgoumšnou tîn 'Ib»rwn. / 'Ek tîn tÁj biblioq»khj 'Ib»rwn. Der Text setzt sich, durchsetzt von mit unterschiedlichem, oft beträchtlichem Aufwand geschaffenen Initialen fort und endet auf pag. 330. Deren untere Hälfte enthält ein filigranes, wieder an den Jugendstil gemahnendes Schlußornament; Bestandteil davon sind zwei symmetrische, sich zugewandte Tauben, die mit ihren Schnäbeln ein geschwungenes Spruchband halten, auf dem in Drucklettern nachempfundenen Majuskeln Tšloj kaˆ tù qeù dÒxa zu lesen ist; darunter befindet sich eine kleine rechteckige Kartusche, enthaltend die datierte Schreibernotiz 'Egr£fh di¦ ceirÕj ™moà toà eÙteloàj L£mprou Turnab…tou e„j ›tei (sic!) /aymh/ (= 1748). Die Seiten 331-356 sind – von S. 334 abgesehen – unbeschrieben22, enthalten aber alle den bereits vom Schreiber vorbereiteten Zierrahmen; auf pag. 334 findet sich folgende neugriechische Sentenz: 'Org¾ kaˆ mšqh, ¢delfš, diafor¦n d{n œcoun. / 'Egkl»mata kaˆ k…ndunoi katÒpin aÙtîn tršcoun. / Maqhm£twn frÒntize kaˆ m¾ crhm£twn. / T¦ g¦r kal¦ maq»mata fšrousi t¦ cr»mata. Die Schrift imitiert hier keine Drucklettern, vielleicht ist es aber die Schreibkursive des Lampros Tyrnabites; die Orthographie bedurfte allerdings stillschweigend erheblicher Bereinigung, ebenso irritiert die Mißachtung der Zeilenumbrüche, denn es handelt sich zweifellos um einen Vierzeiler. Die Seite 357 – wohl das hintere Schmutzblatt – ist wohl wieder vom prohgoÚmenoj Meletios paginiert und mit Notizen über das Gleichnis von den Talenten beschrieben; es zeigt sich hier eine relativ starke Beschneidung des seitlichen Randes. [37 23 22
23
[vacat.]23
Diese Information findet sich auf der vom PatriarcikÕn “ Idruma Paterikîn Meletîn (Thessaloniki) erhaltenen Filmkopie. Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 23 führende, bei Dölger, Barlaam-Roman noch gar nicht erscheinende Cod. Athous Iber. 513 enthält auf seinen fol. 79r-94r einen Gottesdienst auf Ioasaph und Barlaam zum 26. August; dessen Synaxartext bildet im 2. Halbband die Appendix II (s. dort, S. 416-422).
274
24
5. Die Überlieferung
Athos, Mon¾ 'Ib»rwn 845, fol. 1r – 258v.
Film (t): fol. 1r – 12r (4,38 yeudÁ t¦ legÒmena – 6,8 nhÕj ™pib¦j ¢f…|[keto]), 246v – 258v (38,91 Ka…, ¡plîj e„pe‹n, tosoàtoj Ân – Textende) und 259r – 260r. – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 230. – Papier, 20,8 x 13,5 cm, einspaltig, geschrieben (vollendet im Januar 1585) im Kloster des Heiligen Grabes zu Jerusalem vom bei Vogel / Gardthausen 375 nur für diese Handschrift registrierten Priestermönch Parthenios aus Pogoiane im Gebiet Dipalitza. Der Text beginnt nach dem Verlust zahlreicher Blätter akephal auf dem heutigen fol. 1r mit 4,38 yeudÁ t¦ legÒmena (dieses erste Blatt ist schadhaft, sein Text nicht ganz vollständig erhalten) und endet auf fol. 258r mit Epil.,8 'Am»n; es handelt sich um einen Vertreter der Familie c mit einzelgängerischen Detailvarianten. Von 40,101 khdeÚsaj ¢nacwrht¾j bis zum Textende ist er die Vorlage von Nr. 17III – die beiden Hss. bilden in diesem Bereich eine Zweiergruppe. Unmittelbar an das Textende fügte Parthenios auf fol. 258r in sehr kleiner Schrift auf den Buchinhalt bezogene Verse an: P©n me dšonti qeù sÝn uƒù pneÚmati dÒxa. / 'IdoÚ soi b…bloj qhsauroploutodÒthj. / P©j tij liqok£rdioj mal£cqht… moi. / Blšyon dš, f…le, toà b…ou t¾n e„kÒna, / Âj Ñl…goi n»fontej kataxioàntai. / ” Anqrwpe, fÚge tÕn yucÒleqron b…on, / prˆn qan£tou se tÕ dršpanon qer…sei. Auf fol. 258v schließt sich in normaler Schriftgröße die datierte Schreibernotiz an; ihr Griechisch ist nicht einwandfrei, was auch für Parthenios’ Verse gilt: 'Eteleièqh tÕ parÕn bibl…on ™n œt(e)i /afpe/ (= 1585) mhnˆ 'Ianouar…ou k/ ¹mšrv e/ œswqen toà ZwodÒcou t£fou ™n tÍ `Ierousal¾m ™x ™moà Parq(en…ou) qutÕj (sic!) toà ™k PogwianÁj ™k Dhpal»tzhj cèraj. 'Ek b…aj m{n œgraya kaˆ sugnwqÁtai oƒ ¢naginèskontej d{ kaˆ Øp{r ™moà eÜcesqai. Ihr folgen in wieder sehr kleiner Schrift persönliche Schlußverse des Parthenios: DiplÕn tÕn ¡ploàn ™ku»sasa (sic!) lÒgon: dipl¾n _èsin d…dou moi tù gegrafÒti. / TÕn daktÚloij gr£yanta sèson, swt»r mou: Parqšnion o„ktrÕn ™n monasta‹j kaˆ qÚtaij. Davon abgesetzt richten sich noch Verse an den Leser: K¨n oÙranoÚj, ¥nqrwpe, kaˆ nšfh fq£sVj, / k¨n gÁj metr…sVj kaˆ qal£sshj tÕ b£qoj, / k¨n tÁj ™l£fou ØperarqÍj tÕn drÒmon, / pl£kan (sic!) t£fou tr…phcon (sic!) oÙc Øpedr£meij. Das fol. 259 ist unbeschrieben, auf fol. 260r setzt sich der Codex mit einem ebenfalls von Parthenios geschriebenen Text des Anastasios Sinaites fort (an seinem Ende datierte Schreibernotiz von 1586), ab fol. 284r folgen bis zum Ende des Codex (fol. 337) autographe, von Parthenios selbst verfaßte Texte. [38 25 (= W1)
Athos, Sk»th Kausokalub…wn 52 (olim 9), fol. 1r – 243v.
Film (g). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 463; E. Kurilas, Kat£logoj tîn kwd…kwn tÁj ƒer©j Sk»thj Kausokalub…wn kaˆ tîn kalubîn aÙtÁj, ™kd. ØpÕ S. EÙstrati£dou (Paris, Chennevières-sur-Marne 1930) 46-47. – Papier, 14. Jh., 21 x 14,5 cm, einspaltig. Sehr schlichter Codex, dessen Schrift nach und nach immer kleiner wird; sein Text gehört zur
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Familie d. Auf dem unteren Rand des mit dem Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj tîn ™ndotšrwn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà toà Damaskhnoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£bba, dihgoumšnh tÕn b…on Barla¦m kaˆ 'Iw£saf unter einer einfachen Zierleiste beginnenden fol. 1r findet sich eine auf seine Herkunft hinweisende Notiz aus dem 16. Jh.: `IppolÚtou ¢rcieršwj C…ou toà KrhtÕj met¦ tîn ¥llwn kaˆ ¼de b…bloj kaˆ tîn Ôntwj f…lwn, m©llon d{ tîn crwmšnwn. Zwischen fol. 5 und 6 ist ein nicht gezähltes Blatt, ebenso zwischen fol. 97 und 98. Fol. 127r ist leer; der Text, von dem nichts verlorengegangen ist, setzt sich nach fol. 126v auf 127v fort. Ebenso ist fol. 151v leer ohne Textverlust (Fortsetzung auf fol. 152r). Die ursprünglich in Scheyern vorhandene Filmprobe reichte von fol. 1r bis 10r und von 227v bis 238v, wo die Handschrift mit 35,78 T… oân ¢podèsw soi abzubrechen schien. Herr Wassilios Klein (Bonn) fotografierte im Frühjahr 1993 dankenswerterweise den gesamten Codex und entdeckte dabei die an falscher Stelle eingelegten Folia 240-243; ein fol. 239 ist heute nicht mehr vorhanden. Die Folia 240-243 sind allerdings durcheinandergeraten, ihre richtige Reihenfolge wäre 243, 241, 242, 240; sie sind mit geringen Lücken24 von 36,46 Nacër tÕn Barla¦m ØpokrinÒmenoj bis 36,143 ¥noige ðta to‹j penomšnoij, †na eÛrVj tÕn qeÒn lesbar. Die heutige Textlücke von 35,78 Øp{r toÚtwn bis irgendwo in 36,45 ist jedoch mit mindestens 105 Migne-Zeilen zu lang, um nur durch ein einziges Blatt – welches durchschnittlich ± 33 Migne-Zeilen umfaßt – abgedeckt gewesen sein zu können; es ist vielmehr vom schon vor Anbringung der Folienzählung erfolgten Verlust dreier Blätter auszugehen. Das heute verlorene fol. 239 war nämlich, den identischen Angaben über das Textende in den keine Folienzahl nennenden Katalogen von Lampros und Kurilas nach zu schließen, das letzte Blatt und folgte auf 36,143. Die dortigen letzten Worte †na eÛrVj tÕn qeÒn sind eine nur in Nr. 25 und in keinem anderen Zeugen der Familie d, ja überhaupt in keiner für diese Stelle kollationierten Handschrift erscheinende Variante; überall lautet dieser Passus, der zudem ein Zitat aus dem Fürstenspiegel des Agapetus ist, †na eÛrVj t¾n toà qeoà ¢ko¾n (¢neJgmšnhn). Ähnlich eigenwillig scheint sich der Text in Nr. 25 fortgesetzt haben, denn die in den beiden Katalogen genannte Stelle seines einstigen Abbruchs lautet kaqarÕj œmprosqen aÙtîn tîn bebiwmšnwn sou ›neka kaˆ ¢podèsVj lÒgon ¢f' ïn œpraxaj, Ótan oƒ. Zweifellos ist dies von 36,163-165 kaqarÕn kaˆ ¥dolon tÕn qe‹on diat»rhson spÒron, †na polÚcoun tÕn karpÕn Øpode…xVj tù despÒtV, ¹n…ka œlqV lÒgon ¢paitîn ˜k£stJ tîn bebiwmšnwn kaˆ ¢podidoÝj ˜k£stJ kaq¦ ™pr£xamen, Ótan oƒ beeinflußt, aber doch stark verkürzt und mit einzelgängerischen 24
Eine solche Lücke besteht gleich bei Einsatz des Textes auf fol. 243r, denn die beiden ersten Zeilen auf diesem durch Ungezieferfraß beschädigten Blatt sind zur Stabilisierung mit Papier überklebt; der nicht mehr zu entziffernde Text beginnt irgendwo in 36,45.
276
5. Die Überlieferung
Varianten durchsetzt. Eine direkte Abschrift von Nr. 25 ist Nr. 152, die allerdings schon mit 24,68 ¢ntˆ tÁj poqeinot£thj trufÁj abbricht. [39 26 (= V)
Athos, Mon¾ Koutloumous…ou 5, fol. 60r – 244v25.
Film (g [der gesamten Handschrift26]). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj I, 271; Ehrhard, Überl. III, p. 962; Paschke 191 (Nr. 3). – Pergament, Mitte 11. Jh., Quartformat, zweispaltig. Unter einer mit derjenigen auf fol. 1r identisch aussehenden, nun aber nicht kolorierten Zierleiste beginnt auf fol. 60r der Barlaam-Roman mit seinem gewohnten Titel. Wie die ursprüngliche Quaternionenzählung erkennen läßt, war der Barlaam-Text dieses Codex als selbständige Handschrift von 185 Folia Umfang angefertigt worden; die 23. der stets acht Folia umfassenden Lagen endet mit dem vorletzten Blatt. Wohl schon sehr lange ist hier aber dem Barlaam die metaphrastische Epitome der Pseudoklementinen vorausgebunden; die sie heute nicht mehr vollständig enthaltenden zweispaltigen Folia 1-59 – deren Lagenzählung zumindest auf dem Berliner Film nicht erkennbar ist – stammen zweifellos von derselben Hand. Der kontaminierte, abschnittsweise den Familien b, c und d angehörende Barlaam-Text endet auf fol. 244r genau mit dem Ende der rechten Spalte; wohl um nicht wegen weniger Worte noch auf die Verso-Seite wechseln zu müssen, hat Nr. 26 von allen heute bekannten Zeugen mit ™n Cristù 'Ihsoà tù kur…J ¹mîn, ú ¹ dÒxa e„j toÝj 25
26
Der vorangehende Text in diesem Codex – die metaphrastische Epitome der Pseudoklementinen – füllt die Folia 1r – 59r, wobei fol. 9 gleich dreimal gezählt ist (9a, 9b, 9g); fol. 59v enthält nichts von der ursprünglichen Hand, und auf fol. 60r beginnt, von derselben Hand geschrieben, der Barlaam-Roman. Allerdings ist bei dessen Foliierung sehr rasch ein Fehler eingetreten: Fol. 62 ist noch korrekt, das nächste Folium weist keine Zahl auf, dann folgt 63, was aber eigentlich schon 64 wäre. Ab diesem Blatt hinkt die Zählung auf dem Codex also um eine Stelle hinterher. Im Gegensatz zum vollständig in diesem Codex erhaltenen Barlaam-Roman weist die metaphrastische Epitome der Pseudoklementinen mindestens zwei Blattausfälle auf: Zwischen fol. 9a und 9b fehlt das beträchtliche Stück von g¦r Óti toioàtÒn ™sti (XIX,6 [ed. Dressel p. 18]) bis ¢gnooànta ˜autÕn de…knusi. Tù d{ e„|(pe‹n) (XXXVII,7 [ed. Dressel p. 28]); zwischen fol. 11 und 12 Ausfall von ™ke…nouj œcwsi toà kakoà (XLIX,3 [ed. Dressel p. 34]) bis ¢ll' ésper oân tîn da…mosin ¢pode|(domšnwn) (LIV,6 [ed. Dressel p. 38]). Der in Scheyern vorhandene Film umfaßt nur die fol. 60r – 244v mit dem Barlaam-Roman. Für die im April / Mai 2007 erfolgte leihweise Überlassung des Films Nr. 775 aus dem Bestand der Arbeitsstelle „Die griechischen christlichen Schriftsteller (GCS)“ bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, enthaltend die fol. 1r – 60r dieser Handschrift, sei Herrn C. F. Collatz (BBAW) auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Versehentlich sind auf diesem Film die Folia 41v / 42r nicht fotografiert, es fehlt von der metaphrastischen Epitome der Pseudoklementinen der Text von (o„)|ke…an ¢poteloànta t¾n ¡rmon…an (CXXXIII,13 [ed. Dressel p. 90]) bis ¢m£geutoj aÙtoà fwn¾ gnè|(rimÒj) (CXXXVI,13 [ed. Dressel p. 90]).
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277
a„înaj. 'Am»n die knappste Doxologie.27 Mit fol. 244v, das u. a. drei an eine Tugra, das Siegel eines Sultans, gemahnende Gebilde und einen Besitzervermerk des Kutlumusiu-Klosters aufweist, endet auch der Codex. Trotz ihres hohen Alters hat Nr. 26 eine ganze Reihe von textlichen Mängeln (z. B. die Auslassungen 24,148 oÛtw – 149 toàto, 24,183 kaˆ3 – 184 gastrÒj und 36,43 ™pˆ – 44 pareiîn sowie 27,115 man…aj statt ¢no…aj), die in den eng verwandten, jedoch nicht direkt abhängigen jüngeren Nrn. 16II und 51I nicht erscheinen; diese beruhen demnach auf zwei verschiedenen Zeugen von besserer Textqualität als Nr. 26, die heute verloren sind. Nr. 16II geht dabei enger mit Nr. 26 (= V) konform und kann Zweifel ausräumen, ob auf wassergeschädigten Blättern von der jüngeren Hand Vc der Text von Nr. 26 korrekt nachgezeichnet wurde: Statt 26,85 q©tton ™kdik»sw bietet Vc mit q£naton ™kak»sw Unsinn. Die schwer lesbare Stelle 30,260 ›xeij ™in ti i . statt me œti ›xeij entpuppt sich als simples ›xeij ™mš. Bei 31,31 sind in Nr. 16II wohl wegen des Homoioteleutons die Worte kaˆ – boîntoj ausgelassen; schon dem Platz nach dürften sie in Nr. 26 von Anfang an vorhanden gewesen sein, die Hand Vc zeichnete somit bebaioàntoj kaˆ mhd{n protim©n tÁj toà Cristoà ¢g£phj korrekt nach. Nichts mit dem ursprünglichen Text gemein hat dann aber wohl die Nachbesserung t¦j pneumatik¦j parelqÒntaj tÕn nšon für die Worte 31,31 boîntoj – 32 mšson; gleiches gilt für 31,32 katšgnw Óti tÁj perˆ statt katšgnwj ð 'Iw£saf. Auch das von Vc bei 31,59 für unlesbar gewordenes xÒana gebotene pl£na findet keine Unterstützung durch Nr. 16II. In besserem Zustand war dagegen der wassergeschädigte Bereich bei 36,34-50; hier ist von Vc das ursprünglich Vorhandene mit nur ganz geringen Fehlern nachgezogen worden (korrekt wäre aufgrund von Nr. 16II bei 36,34 ™kkl…nhte statt ™kkl…nate, und ebenso müßte es bei 36,42 Ôclon statt Üclon und diakeleÚetai add. aÙto‹j statt aÙt¦j lauten). [40 27
Athos, Mon¾ Koutloumous…ou 209, fol. 4r – 282v.
Film (t): fol. 3v – 19r (Titel – 4,1 'An¾r g£r tij tîn ™n tšlei) und 269v – 282v (38,72 ™tšloun leitourg…aj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj I, 297. – Papier, Oktavformat, einspaltig, geschrieben 1565 vom sehr produktiven Mönch Euphrosynos (fol. 282v datierte Schreibernotiz vom 1. Mai d. J.); L. Polites, `Agiore‹tej bibliogr£foi toà 16ou a„înoj, in Hell. 15 (1957) 355-384, hier 358-364, verzeichnet 35 von ihm gefertigte 27
Um einen ähnlich exakten Abschluß der metaphrastischen Epitome der Pseudoklementinen auf fol. 59r ganz genau mit dem Ende der rechten Spalte zu erreichen, hat der Schreiber hier die Doxologie gegenüber dem bei Dressel (CLXXIX, p. 118) gedruckten Text etwas ausgeweitet: ïn gšnoito kaˆ ¹m©j ™pituce‹n c£riti kaˆ filanqrwp…v toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà, meq' oá tù patrˆ ¤ma tù ¡g…J pneÚmati dÒxa, kr£toj, tim», nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n.
278
5. Die Überlieferung
Handschriften, die sich alle im Kutlumusiu-Kloster befinden. – Fol. 3v ist leer, zu den fol. 1r – 3r macht der Katalog keine Angaben; sie werden wohl nichts Ursprüngliches enthalten. Textbeginn ist auf fol. 4r: Der mit Nr. 26 identische Titel steht unter einer Zierleiste; hinter 'Iw£nnou monacoà fügte der Schreiber Euphrosynos am Rand toà Damaskhnoà hinzu. Über der Zierleiste, ebenfalls von der Hand des Euphrosynos, ein zusätzlicher Titel Bibl…on Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, darüber ein am oberen Rand beschnittenes Kreuz mit der Beischrift 'I(hsoà)j C(ristÕ)j nik´. Von fol. 4r bis 19r (= 27I) ist der Text ein sehr unauffälliger Vertreter der Familie b; eine Abhängigkeit von Nr. 26 scheint dabei bis ins 2. Kapitel möglich (Kriterien: 1,50 dialuqeˆj statt luqeˆj findet sich nur in den Nrn. 26, 27I und 51I, ebenso 2,31 kerd»saj statt kerd»sVj), es überraschen aber einige vielleicht auf Flüchtigkeit des Schreibers Euphrosynos zurückzuführende Alleingänge wie fehlendes makariÒthtoj in Prol.,5 und proqšsei statt proairšsei in Prol.,8. Spätestens ab 2,81 ist die Orientierung an Nr. 26 – wenn es sie überhaupt gab – nicht mehr erkennbar: die dortige Auslassung œgnwn – kaˆ2 taucht in Nr. 27I nicht auf, und dies ist nur das erste von vielen weiteren Kriterien. Zumindest die Folia 269v – 282v (= 27II) folgen einer ganz anderen Vorlage: Es besteht erstaunlicherweise wohl direkte Abhängigkeit von der nur ganz wenig älteren Nr. 92; sogar die dort mit darübergeschriebenen Zahlzeichen vorgenommene, dadurch mit der Familie a (und damit dem neuen Lesetext) übereinstimmende Stellungsvariante 40,47 æj e‡qisto aÙtù ¢eˆ lšgein »Sugcèrhson«, œfh ist genau auf diese Weise übernommen. Auf fol. 273r und 281r sind die Lagenzählungen ld/ und le/ erkennbar. Dem Textende auf fol. 282v folgt die schon erwähnte datierte Schreibernotiz, für die ebenfalls Hs. 92 Pate stand: Plhrèsaj e"pon soˆ Crist{ dÒxa pršpei. 'Epˆ œtouj /zog/, „ndikt. h/, ™n mhnˆ Ma$J a/, ¹mšrv Tr…tV (= 1565) ™teleièqh di¦ ceirÕj ™moà ¡martwloà EÙfrosÚnou monacoà. 'En ú kaˆ oƒ ¢naginèskontej eÜcesqe Øp{r ™moà di¦ tÕn kÚrion. Von der Hand des Euphrosynos stammt auch der Besitzervermerk auf fol. 283r: `H b…bloj aÛth Øp£rcei tÁj ƒer©j kaˆ sebasm…aj kaˆ basilikÁj monÁj toà Koutloumous…ou. Kaˆ e‡ tij t¾n ¢poxenèsei ™k tÁj monÁj taÚthj, n¦ œnai ¢forismšnoj ¢pÕ qeoà pantokr£toroj, kaˆ n¦ œcei kaˆ tÕn swtÁra kaˆ t¾n qeotÒkon ¢nt…dikon. Naˆ ¢m»n. Es hat also den Anschein, daß Euphrosynos im Jahr 1565 im Kutlumusiu-Kloster die 1564/65 von einem gewissen Mönch Christophoros gefertigte, im 18. Jh. aus dem Athoskloster S…mwnoj Pštraj nach England gelangte, heute in Oxford befindliche Nr. 92 zur Verfügung hatte; dies ist keineswegs abwegig, denn die heutigen Athos-Hss. Xeropot. 159 und 160 sind 1563/64 von diesem Christophoros gefertigte Menäen, der Cod. Athous Iber. 179 eine von ihm 1568 von ihm geschriebene Chronik des Konstantinos Manasses. Nicht von Euphrosynos, sondern von einer anderen zeitgenössischen Hand – m. E. von Christophoros – ist dagegen das sich anschließende 'Ep…gramma e„j tÕn ¤gion 'Iw£nnhn tÕn Da<ma>skhnÒn; ich folge bei seiner Wiedergabe den Zeilenumbrüchen in der Handschrift: CrÚseoj ¢yaÚstoio
Die griechischen Handschriften – Athos
279
qehgor…hj ¢ret£wn / dÁq' Ð Dam£skioj (sic p. ras., antea Dam£skhnoj [sic acc.!]) eâ m£la kle…qra faeinÒteron, / eÙfrad…hj ºd' aâ sof…hj dogm£twn ¢n£mestoj: / ¥rti dištmage to‹j terpomšnoij ¢rÚein, / qeˆj d' ¢r…dhlon dÁqen tÕn nÒon ºerÒenta, / ¢ll¦ metršwn ¨gc' ¹mšaj ¢traphtÕn / prÕj t¾n oÙr£nion t¦ ¢re…ona æj qe£reston. / Eâge „qÚneiaj pamm£kar ™nqšmenoj. Fol. 283v und 284r – auf dem Scheyerer Film noch vorhanden – sind unbeschrieben; mit fol. 286 endet laut Katalog der Codex. [41 28 (= U2)
Athos, Meg…sth LaÚra G 94 (334), fol. 1r – 42r.
Film (g); außerdem Reader-Printer-Kopien der auf den Barlaam-Roman folgenden fol. 42v – 45r und 78v – 95r. – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue Laura 46; handschriftliche Notizen von A. Ehrhard. – Pergament, 12.-13. Jh.28, 25 x 17 cm, einspaltig. Außer einer Zierleiste über dem Titel im Bereich des Barlaam-Romans völlig schmucklose Handschrift, die durch die starke Beschneidung ihrer Ränder etwas unharmonisch wirkt. Am unteren Rand von fol. 6r Notiz wohl von einer Hd. des 13. Jhs.: LoipÒn, paid…on mou, ¢pÕ toà nàn ¢p£rcomen toà lšgein kaˆ; einige weitere Randnotizen von jüngeren Händen sind kaum mehr zu entziffern. Dem Barlaamtext scheint eine größere Anzahl Blätter vorausgegangen zu sein, sie wurden offenbar herausgeschnitten. Zwischen den Folia 4 und 5 sowie 17 und 18 ist jeweils ein Blatt nicht gezählt. Eine riesige, durch Ausfall mehrerer Lagen verursachte Lücke besteht dann zwischen den Folia 22 (eigentlich 24, Ende des dritten Quaternio) und 23: Fol. 22v endet mit 10,59 tÕ mštron tÁj ¹lik…aj mou, fol. 23r beginnt mit 32,54 di' oá p©san. Irgendwo in diesem Bereich war ein Vorlagenwechsel, denn der Text der fol. 1-22 ist ein sehr eigenwilliger Vertreter der Familie c (= 28I), während die von derselben Hand geschriebenen fol. 23-42 bis Epil.,8 'Am»n einen eigenwilligen Text der Familie b (= 28II) enthalten. Diese Lücke läßt sich mit der eng verwandten, doch nicht direkt abhängigen Nr. 31 (= U2') schließen, der angesprochene Vorlagenwechsel im 27. Kapitel lokalisieren. Ehrhard, Überl. behandelt diese Hs. nicht, in seinen in Scheyern vorhandenen handschriftlichen Notizen findet sich dennoch etwas: Er bezeichnet die unmittelbar auf den Barlaam folgenden hagiographisch einschlägigen fol. 42v – 78v als im 12. Jh. entstanden und hält sie für ein Fragment aus einem Menologion für den 13., 15., 19., 27. und 20. Dezember; „da aber nur Dezembertexte, so lässt sich dieses Fragm. nicht einreihen“. Das Vorhandensein des auf der Recto-Seite des fol. 42 endenden Barlaam-Romans – auf fol. 42v beginnt dann das MartÚrion tîn ¡g…wn martÚrwn EÙstrat…ou, AÙxent…ou, EÙgen…ou, Mardar…ou kaˆ 'Oršstou,
28
Die im Katalog und im Codex selbst über der Zierleiste auf fol. 1r vorgenommene Datierung ins 10. Jh. ist viel zu früh.
280
5. Die Überlieferung
inc. BasileÚontoj Dioklhtianoà – spricht Ehrhard nicht an, er macht auch keine Angaben über eventuell verschiedene Schreiberhände. Der BarlaamRoman und die auf ihn folgenden hagiographischen Texte bis zum heutigen fol. 78v stammen jedoch zweifellos von derselben Hand; auffällig ist dabei, daß die Barlaam-Seiten durchwegs 30 Zeilen aufweisen, diejenigen der nachfolgenden hagiographischen Texte nur 26. Was der Codex auf den fol. 79-92 enthält, läßt sich den Notizen Ehrhards und dem Katalog nicht entnehmen; Klarheit brachte erst die 2007 getätigte Kopienbestellung – die laut Katalog erst auf fol. 93r beginnenden Didaskal…ai des Dorotheos von Gaza fangen in Wirklichkeit bereits auf fol. 79r an; es schreibt eine andere, wohl zeitgleiche Hand. Die Werke des Dorotheos setzen sich bis zum verstümmelten Ende des Codex auf fol. 220 fort. [42 29 (= C) Athos, Meg…sth LaÚra K 49 (1336), fol. 1r – 72v und 75r – 284r. Film (g). – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue Laura 224. – Papier, 22 x 13 cm, einspaltig, geschrieben 132029 von einem anonym bleibenden Schreiber im Auftrag und auf Rechnung eines Mönches Boniphatios (im PLP [Nr. 2974] ist er als Besitzer nur dieser Handschrift verzeichnet; auf fol. 283v datierte Notiz vom Dezember d. J.). Der Codex ist der älteste am Anfang unverstümmelte Vertreter der Familie a; ihm entstammt der Titel der vorliegenden Ausgabe. Eng verwandt und – wohl über ein Zwischenglied – auch die Vorlage ist die zur Entstehungszeit von 29 wahrscheinlich schon ihrer ersten sechs Quaternionen verlustig gegangene Nr. 57. Mit Nr. 29 beginnt zeitlich der jüngere Zweig der Familie a (s. unten, S. 590). Auf der Rectoseite des vorderen Schmutzblattes findet sich von einer Hand des 16. Jhs. der Vermerk B…bloj aÛth kaqšsthke 'Iw£saf 'Ind…ou, toà basilšwj 'Aben¾r gÒnoj. Die Handschrift hat eine zweifache Folienzählung (griechisch und arabisch) – älter und dabei richtig ist die griechische. In Wirklichkeit hat Nr. 29 nämlich, wie die griechische Zählung auch angibt, 286 Folia: fol. 97 (˝z/) der griechischen Zählung ist bei der arabischen Zählung übersprungen, erst ˝h/ trägt die arabische Zahl 97; ähnliches ist auch beim griechisch gezählten Folium spd/ (also korrekt 284) geschehen – es trägt keine arabische Zahl, erst fol. spe/ (also korrekt 285) ist mit der arabischen Zahl 283 versehen, die arabische Foliierung hinkt also am Ende um zwei Zähler hinterher. Der Titel steht auf fol. 1r unter einer breiten, recht kunstvoll gearbeiteten Zierleiste; über dieser von jüngerer Hand der Besitzervermerk Bibl…on tîn kathcoumšnwn tÁj `Ier©j LaÚraj. Das heute lose und mit der arabischen Nummer 33 versehene Blatt wäre korrekt als 29
Trotz der korrekten Angabe im Katalog nennt Dölger, Barlaam-Roman 5 (Nr. 25) fälschlich 1538 als Entstehungsjahr dieser wichtigen Handschrift.
Die griechischen Handschriften – Athos
281
fol. 40 zu bezeichnen, wie auch die griechische Zählung (m/) angibt30. Die fol. 73-74 (wobei 74v leer ist) sind Ergänzungen des 16. Jhs. (s. 291) wegen des Ausfalls eines Blattes, reichend von 11,183 (Ñlo)|lÚzwn bis 11,205 katedi|(k£sqhsan). Der Text endet mit Epil.,8 'Am»n unten auf fol. 283r. Auf fol. 283v die schon angesprochene, von der Schreiberhand stammende und den Auftraggeber nennende Notiz 'Eteleièqh tÕ parÕn bibl…on di¦ sundromÁj kaˆ ™xÒdou toà monacoà Bonifat…ou kaˆ oƒ ¢naginèskontej aÙtÕ eÜcesqe aÙtÕn di¦ tÕn kÚrion. Mhnˆ Dekembr(…J) „n(diktiînoj) g/ œtouj /stwkh/ (= 1320). Die Datumsangabe ist von der Schreiberhand und auch von jüngeren Händen auf fol. 284r wiederholt. Ansonsten findet sich auf den foll. 283v und 284r mehrmals von verschiedenen jüngeren Händen der schon von fol. 1r her bekannte Besitzervermerk Bibl…on tîn kathcoumšnwn tÁj `Ier©j LaÚraj. Auf fol. 284r erscheint ganz am oberen Rand von jüngerer Hand als Federprobe der Teilsatz 19,176-177 “ Wsper g¦r ™n to‹j sèmasin oƒ mikrîn katafron»santej traum£twn shpedÒnaj poll£kij kaˆ q£naton ˜auto‹j proexšnhsan (in bereinigter Orthographie). [43 291
Athos, Meg…sth LaÚra K 49 (1336), fol. 73r – 74v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 29. – Papier, 16. Jh., 22 x 13 cm, einspaltig. Ergänzt den von 11,183 (Ñlo)|lÚzwn bis 11,205 katedi|(k£sqhsan) reichenden Ausfalls eines Blattes in Nr. 29; die sehr sauber, aber größer schreibende Hand benötigt dazu etwas mehr Raum, es ist auch noch die Hälfte von fol. 74r beschrieben, fol. 74v ist leer. Auch diese Ergänzung folgt der Familie a, ist dabei jedoch eine direkte Abschrift der nur vorübergehend (von Kap. 6 bis 12) ihr angehörenden Nr. 12 (s. 12III). [44 29d
Athos, Meg…sth LaÚra K 99 (1386), fol. 111v – 118r.
Reader-Printer-Kopien (g [mit Ausnahme von fol. 117v, reichend von 14,42 ¹m©j tù le…J tÁj ¹donÁj bis 14,56 ¢p£gwn d{]). – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue Laura 235-23631. – Papier, 15. Jh., 22 x 13 cm, einspaltig. Heute 167 Folia umfassende, am Anfang und Ende verstümmelte theologisch-erbauliche Miszellanhandschrift; enthält a. a. O. als 7. Text unter der 30
31
Wassilios Klein, dem für die komplette und umsichtige Fotografierung von Nr. 29 auch hier herzlich gedankt sei, legte es an der richtigen Stelle ein; es ist somit auf dem Scheyerer Film zweimal vorhanden. Laut dieser Katalogisierung begänne unser Barlaam-Exzerpt erst auf fol. 112r, und bereits auf fol. 115r folge der nächste Text (Toà Ðs…ou Makar…ou di»ghsij perˆ tîn teleutèntwn ¢nqrèpwn dika…wn kaˆ ¡martwlîn). Durch diese Falschangabe wurde 2007 eine Nachbestellung von Kopien notwendig.
282
5. Die Überlieferung
Überschrift Toà ™n ¡g…oij patrÕj ¹mîn Barla¦m lÒgoj e„j tÕn 'Iw£saf perˆ b…ou ohne Kürzungen den Barlaam-Text von 12,215 ToÝj tù b…J toÚtJ proskeimšnouj bis 14,65 ™painoumšnwn. Auf ™painoumšnwn folgt die Barlaam zum Abschluß in den Mund gelegte, jedoch unvermittelt abbrechende Doxologie tù d{ qeù ¹mîn pršpei dÒxa, tim¾ kaˆ proskÚnhsij, nàn ka…. In der engstens verwandten, doch jüngeren Nr. 7ak ist die Doxologie vollständig. Auch durch das Vorhandensein der in 29d fehlenden Worte 12,250 ¢taktoÚntwn bis 12,251 sèmatoj in 7ak erweist sich der früher geschriebene Text von 29d als schlechter und als Vorlage von 7ak undenkbar. [45 30
Athos, Meg…sth LaÚra L 31 (1521), pag. 1 – 375.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (t): pag. 1 – 11 (Titel – 2,44 ¢ll¦ kat¦ pneàma. 'En Øm‹n), 110 (ganzseitige Illumination: Barlaam bei der Unterweisung Ioasaphs, über ihnen Christus mit zwei Engeln) und 368 – 375 (39,150 kaˆ l…an pericar¾j genÒmenoj – Epil.,8 'Am»n); außerdem pag. 421 – 423 und 432 – 437. – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue Laura 267. – Papier, 19 x 14 cm, einspaltig, wurde 1752 Besitz eines gewissen Konstantinos aus Korone auf der Peloponnes, womit der Schreiber wohl sich selbst meint (auf pag. 375 datierte Notiz vom März d. J.). 437 Seiten umfassende theologische Miszellanhandschrift mit 16 Texten, enthält an dritter Stelle den BarlaamRoman, dessen Paginierung jedoch nicht – wie der Katalog angibt – mit 3 beginnt, sondern in griechischen, vermutlich vom Schreiber des Textes selbst angebrachten Zahlzeichen von 1 (a/) bis 375 (toe/) reicht. Ihm gehen vier arabisch gezählte Blätter voraus, nur fol. 2v – 4v sind auf dem Scheyerer Film: Auf fol. 1r dürfte der im Katalog genannte Auszug aus dem Paterikon beginnen (Kaqolik¾ kaˆ ¢postolik¾ didaskal…a kaˆ prÕj toÝj qšlontaj qearšstwj zÁn ¥neu ¢sqene…aj kaˆ swmatikÁj kaˆ katepeigoÚshj b…aj); fol. 2v ist unbeschrieben, fol. 3rv enthält – und die Schreiberhand ist wohl mit der des Barlaam-Kopisten nicht identisch – die Kommentierung des Vaterunser von Theophylaktos v. Ohrid. Fol. 4 ist von derselben Papierart, wie sie für den Barlaam-Roman verwendet wurde und fungiert als dessen unbeschriebenes Schmutzblatt; lediglich der Abklatsch des auf fol. 5r = pag. 1 über dem Titel befindlichen großen Zierbalkens schlägt bis auf fol. 4r durch. Im für die Familie a im 18. Jh. charakteristischen Titel (metenecqe‹sa prÕj t¾n ¡g…an pÒlin 'Ierousal»m) fügte der Schreiber nachträglich mit anderer Tinte hinter 'Iw£nnou monacoà die Worte toà Damaskhnoà hinzu. Gegenüber der Nr. 32, von der er abhängen dürfte, weist der Text einige wenige Schwächen auf. Nach dem Textende fügte die Schreiberhand offenbar sofort – denn Tinte und Duktus sind identisch – ganz unten auf pag. 375 den Besitzervermerk aynb/ (= 1752) Mart…ou ie/ gšgone ktšar Kwnstant…nou Korwnioà an. Der / Barlaam-Kopist ist mit dem Schreiber Konstantinos Peloponnesios identisch, der auf pag. 422 – am Ende eines 'Iatre…a tÁj yucÁj kaˆ toà sèmatoj
Die griechischen Handschriften – Athos
283
poll¦ çfelimwt£th betitelten kurzen Textes – die an einem 6. April (wohl ebenfalls 1752) entstandene, orthographisch hier geringfügig bereinigte Notiz 'April…ou j/: œgraye d{ Ð tîn maqhteuÒntwn ™l£cistoj Kwnstant‹noj Ð Peloponn»sioj Ôntaj e„j tÕ scole‹on tÁj S…fnou hinterlassen hat. Pag. 376 ist leer, auf pag. 377-383 finden sich „Auszüge von meist nur etlichen Zeilen aus Imag. III 16-40“32 des Johannes von Damaskos. Ein illuminiertes Exzerpt aus der Expositio fidei (perˆ ¢šrwn ½toi ¢nšmwn) des Johannes von Damaskos enthalten pag. 432-433; pag. 434 enthält das im Katalog ohne genaue Seitenangabe abgedruckte Rätsel. Auf der letzten Seite, pag. 437, finden sich nicht die im Katalog angegebenen Berechnungen des Alters der Welt; auch die Frage PÒsouj crÒnouj œzhsen Ð 'Iw£saf – die der Katalog absurderweise auf Kaiser Johannes Kantakuzenos bezieht, Ð di¦ toà monacikoà sc»matoj metonomasqeˆj 'Iw£saf – wird nicht auf dieser Seite beantwortet, sondern am rechten Rand von pag. 371, unmittelbar neben der Barlaam-Textstelle 40,62 PšmptJ bis 65 ¥skhsin. Die darin genannten 25 weltlichen und 35 mönchischen Lebensjahre des Königssohns werden addiert – kaˆ g…nontai Óloi crÒnoi x/, also 60. [46 31 (= U2') Athos, Meg…sth LaÚra L 188 (1679), fol. 8r – 113v und 116r – 185v. Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 8r – 11r, 89v – 101r und 179v – 185v auf Film. – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue 296. – Papier, 12.-13., nach E. Lamberz frühes 14. Jh., 31 x 21 cm, zweispaltig. Beginnt akephal auf fol. 8r mit 2,135 aÙtîn2 tape…nwsij ™sc£th und endet auf fol. 185v verstümmelt mit 40,115 ™ke‹ kaˆ l…an. Zwischen den Folia 29 und 30 ist ein Blatt herausgerissen (die Spuren im Falz noch erkennbar), Textverlust von (™xa)|pšsteilen (eine für die Nrn. 28 und 31 typische Variante für 7,158 ™xelšxato dèdeka) bis 7,189 diesp£rhsan e„j p£nta. Die wohl aus dem 15. Jh. stammenden Folia 114-115 sind einspaltig und mit völlig anderem Text beschrieben33; sie wurden genau zwischen die Worte 27,170 bioq£natoj (Ende von fol. 113v) und 27,171 Taàta p£nta (Beginn von fol. 116r) hineingebunden, zu einem Zeitpunkt, als der Codex bereits den deutlich erkennbaren Feuchtigkeitsschaden hatte. Dagegen ergänzen die wohl im 16. Jh. entstandenen fol. 0v (sic!) – 7v und 186rv Anfang und Ende des Barlaamtextes (= 311); auch sie weisen den besagten Wasserschaden 32
33
B. Kotter (Hrsg.), Die Schriften des Johannes von Damaskos, 3: Contra imaginum calumniatores orationes tres (Berlin, New York 1975) 35. Der aus dem Zusammenhang gerissene Anfang von fol. 114r – |rontej t¾n ™nteàqen fuomšnhn ™pispîntai talaipwr…an – entspricht Theodoret, In Psalm. XCIII (PG 80, 1638,31). Auf fol. 115v wird aus dem Psalmenkommentar des Kyrill von Alexandrien geschöpft (PG 69, 1240, um Z. 45 herum).
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5. Die Überlieferung
nicht auf. Nr. 31 ist so eng mit Nr. 28 (= U2) verwandt – direkte Abhängigkeit besteht jedoch nicht – , daß sie zur Schließung von deren riesiger Lücke (reichend von 10,59 kaˆ bis 32,54 shme…J) herangezogen wurde. Wie aber die gemeinsam vorhandenen Bereiche zeigen, neigt der Schreiber von Nr. 31 dazu, bewußt Kürzungen vorzunehmen. Ungefähr von den Worten 14,47 TÒte d¾ tÒte bis etwa 17,72 pansÒfou prono…aj geht Nr. 31 bis auf minimale Ausnahmen34 mit Nr. 157 konform. Bis weit ins 27. Kapitel hinein ist Nr. 31 ein sehr eigenwilliger Vertreter der Familie c (= 31I); der Wechsel zur Familie b ist erstmals bei 27,180 ('ArcÁqen statt 'Arca…wj) greifbar und ab 27,236 ('Ex»gage d{ aÙtoÝj Ð qeÕj ™ke‹qen statt 'Eke‹qen d{ ™x»gagen aÙtoÝj Ð qeÒj) dann manifest bis zum Textende (= 31II). Von bemerkenswerter Individualität ist die Überschrift des Briefes von König Abenner an seinen Sohn Ioasaph (34,8), die in allen für diese Stelle untersuchten Handschriften – auch in Nr. 28II – BasileÝj 'Abenn¾r tù poqeinot£tJ uƒù 'Iw£saf ca…rein, in Nr. 31II aber, kalligraphisch besonders hervorgehoben, `H pemfqe‹sa ™pistol¾ par¦ toà basilšwj 'Aben¾r tù makar…tV 'Iw£saf kaˆ uƒù aÙtoà perišcousa lšxesin aÙta‹j oÛtw lautet. [47 311
Athos, Meg…sth LaÚra L 188 (1679), fol. 0v (sic!) – 7v und 186rv.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 31. – Papier, 16. Jh., 31 x 21 cm, einspaltig. Durch einen Foliierungsfehler beginnt der Text auf dem Verso des dem fol. 1 vorangehenden Blattes. Eine schöne sorgfältige Schrift ergänzt von Nr. 31 nach einer nicht mehr vorhandenen, überraschend schlechten, letztlich aber wohl von Nr. 29 abhängigen Vorlage den verlorenen Anfang vom Titel bis 2,135 aÙtîn2 tape…nwsij ™sc£th und den verlorenen Schluß von 40,115 kaˆ l…an o„ke…wj t¦ fîta bis Epil.,8 'Am»n. Dem charakteristischen, mit Nr. 29 identischen Titel geht auf fol. 0v ein kunstvoller mehrfarbiger Zierbalken voran; über diesem findet sich – in andersfarbiger Tinte hervorgehoben – der Schreibername Gregorios: 'Ihsoà Cristš, pan£gion mou, bo»qei moi, tù ¢cre…J sou doÚlJ Grhgor…J (in bereinigter Orthographie). Mit einer nicht minder kunstvollen Initiale beginnt der Text. Keine heute erhaltene Handschrift – weder der zugrundeliegenden Familie a noch von einer anderen Familie – hat jedoch wie 311 die Auslassung der Worte 1,9 m¾ ¢polipèn – parqšnon õkhse, der Worte 1,31 ¢n¦ p©san und des Worts 1,39 basileÚj bei der ersten Nennung von König Abenner sowie eine Reihe anderer Schwachpunkte. Völlig einzelgängerisch sind auch die Homoioteleuton-Auslassungen der Worte 1,69-70 t¦ toà b…ou b£rh kaˆ loipÕn g…nesqai, 2,46-47 m{n ¹don¾n ™ge…rei, katargoumšnh und schließlich die innere Lücke
34
S. unten, S. 492-493, Anm. 357.
Die griechischen Handschriften – Athos
285
von 2,71 tÕn ¹gemÒna noàn bis 2,135 kaˆ2 tÕ Ûyoj. Die letzten Worte auf fol. 7v – eben 2,135 aÙtîn2 tape…nwsij ™sc£th – überlappen bereits mit dem Beginn der Ursprungshand von Nr. 31 auf dem heutigen fol. 8r; der Schreiber Gregorios merkt dies an, jene – durch eine senkrechte gepunktete Linie markierte – Stelle sei jedoch erst nach sechs dazwischenliegenden Folia erreicht, die der Leser überblättern solle: GÚrise œmprosqen fÚlla j/ n¦ eÛrhj tÕ shm£di toàto. Offenbar gingen damals dem Beginn der Ursprungshand von Nr. 31 sechs Blätter mit nicht zum Barlaam-Roman gehörendem Text voran, die inzwischen entfernt sind. Auf dem daher heute sogleich folgenden fol. 8r – dem Anfang von Nr. 31 – ist von Gregorios das Ende der Überlappung mit 311 tatsächlich durch die angekündigte senkrechte gepunktete Linie markiert; außerdem gibt er die Erläuterung ” Arxou ïde Óti ™gr£fhsan di¦ tÕ e"nai ™sbesmšna taÚta. GrhgÒrioj ¡martwlÒj, und dann nochmals über dem Wort ™sc£th, unmittelbar vor der gepunkteten Linie ” Arcou ïde. Es scheint also nicht wahrscheinlich, daß ein derartig besorgter Kopist in einem nur wenige Folia umfassenden Text derart viele Flüchtigkeitsfehler begangen hätte, wie oben angesprochen; er dürfte vielmehr auf eine höchst fehlerhafte und lückenreiche Vorlage gestoßen sein. Auch der Schluß auf fol. 186rv weist einige einzelgängerische Schwächen auf. Der Text endet dort ohne Schreibernotiz. [48 32
Athos, Meg…sth LaÚra W 119 (1931), fol. 172r – 283v.
Film (t): fol. 172r – 180r (Titel – 4,122 kaˆ di¦ toàto dedo…kasi) und 273v – 283v (36,84 ™gë poreÚomai t¾n ÐdÕn ¿n œkpalai ™pÒqoun – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Spyridon / Eustratiades, Catalogue Laura 354-355. – Papier, 18. Jh., 22 x 16 cm, einspaltig. 284 Folia umfassende theologische Miszellanhandschrift mit sechs Texten, enthält an letzter Stelle den BarlaamRoman. Charakteristischer Titel der Familie a in der im 18. Jh. üblichen Form (metenecqe‹sa prÕj t¾n ¡g…an pÒlin 'Ierousal»m). Der Text ist ein verläßlicher Vertreter des jüngeren Zweigs der Familie a und wohl direkt von Nr. 29 (= C) abhängig sowie Vorlage von Nr. 30. Der Schreiber bleibt anonym, er fügte an das Textende auf fol. 283v lediglich die Notiz Tšloj kaˆ tù qeù dÒxa. 'Am»n hinzu. Fol. 284r ist unbeschrieben. [49 33
Athos, Mon¾ Pantele»monoj 163, pag. 1 – 235.
Film (t): pag. 1 – 19 (Titel – 5,14 ™skÒpei kaq' ˜autÒn) und 212 – 235 (36,105 Kaˆ kaqëj prÕ ™moà œgnwj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj II, 308. – Papier, 24,5 x 16,5 cm, einspaltig, geschrieben 1882 von einem anonym bleibenden Schreiber im Auftrag und auf Rechnung des Athosmönches Sophronios (p. 235 datierte Notiz), d. i. Sophronios
286
5. Die Überlieferung
Kechagioglu (1839-1934). Unmittelbare Druckvorlage von dessen 1884 publizierter Ausgabe, dabei setzereifreundlich gestaltet (Bemühung um druckschriftnahe Schrift usw.). Wohl seit 1885 befindet sie sich in der Bibliothek des athonitischen Russenklosters Pantele»monoj (vgl. die Jahreszahl auf fol. 1r), wo auch eine russische Übersetzung der Kechagioglu-Ausgabe angefertigt wurde35. Wie in der direkten Vorlage, Nr. 8a, befindet sich auf zwei ungezählten Vorsatzblättern das von Dionysios Kalliupolites verfaßte Proo…mion e„j t¾n paroàsan b…blon di¦ st…cwn „£mbwn, inc. FaidrÕj Ð crusÒj; pro Zeile steht nur ein Vers, was in der Ausgabe (S. 5-6) aus Platzgründen nicht übernommen wurde. Auch ist Nr. 33 reicher an Zwischentiteln als die Ausgabe selbst, wie schon die relativ kurze Scheyerer Filmprobe zeigt: Nicht übernommen wurde 'Aste‹on di»ghma vor den Worten 4,1 'An¾r g£r tij tîn ™n tšlei, ebenso nicht Eâge, cwlš: Ôntwj qerapeut¾j _hm£twn vor den Worten 4,83 `O d{ pšnhj ™ke‹noj kaˆ ¢sqen»j. Aus der nicht als Zwischentitel übernommenen Randnotiz Genna…a ¢nacèrhsij ™k toà mata…ou b…ou toà genna…ou kaˆ qe…ou 'Iw£saf auf pag. 215 machte eine andere Hand, vermutlich Sophronios Kechagioglu selbst, den Satz “ Ora genna…an ¢nacèrhsin ktl.; er findet sich als Fußnote auf S. 170 der Ausgabe, anschließend an die Worte 36,185 tù ge sèmati ¢dÚnaton ½dh toàto genšsqai. Auch den in Nr. 8a noch fehlenden Zwischentitel `H Ðs…a ko…mhsij toà qe…ou Barla£m, der auch in der Kechagioglu-Ausgabe (S. 180) erscheint, schrieb derselbe von der Ursprungshand der Nr. 33 verschiedene Schreiber zwischen die Worte 39,147 'Am»n und 148 Taàta. Nicht in die Ausgabe übernommen wurde dagegen der in 8a und 33 identische, von den jeweiligen Ursprungshänden geschriebene Zwischentitel 'Optas…a ˜tšra qaum£sioj toà qe…ou 'Iw£saf vor den Worten 40,25 Taàta eÙx£menoj plhs…on toà mn»matoj ™k£qise. In den Nrn. 8a und 7d findet sich zur Textstelle 40,86 ™n e„r»nV prÕj tÕn tÁj e„r»nhj ¢nalÚei qeÒn die Randnotiz Qe…a ko…mhsij toà qe…ou 'Iw£saf; sie findet sich an genau dieser Stelle auch in Nr. 33, spielte jedoch für die Kechagioglu-Ausgabe keine Rolle; denn nur in Nr. 33 ist von der schon genannten anderen Hand – vermutlich also vom redigierenden Sophronios Kechagioglu – nach 40,83 qewr…aj, wo die ursprüngliche Hand einen Absatz machte, der Zwischentitel `H Ðs…a ko…mhsij toà trism£karoj 'Iw£saf eingetragen, der auch in der Kechagioglu-Ausgabe (S. 183) erscheint. Dem Ende des Barlaam-Textes auf pag. 235 folgt am Seitenende die schon angesprochene Schreibernotiz: 'Antegr£fh ¹ paroàsa b…bloj œk tinoj ¢rca…aj ceirogr£fou eØriskomšnhj ™n tÍ biblioq»kV toà septoà kuriakoà tÁj ¡g…aj qeoprom»toroj ” Annhj di£ tinoj monacoà tÍ protropÍ te kaˆ filot…mJ dap£nV toà Ðsiwt£tou ™n monaco‹j kur…ou Swfron…ou `Agiore…tou. 'En œtei swthr…J /awpb/ <1882>. Tšloj kaˆ tù kur…J dÒxa. Es wird hier also durchaus wahrheitsgetreu von der Kopie
35
S. unten, S. 514 und 516.
Die griechischen Handschriften – Athos
287
einer einzigen „alten“ (in Wahrheit 1775 entstandenen)36 Handschrift aus dem Kyriakon der Sk»th `Ag…aj ” Annhj gesprochen, deren Beschreibstoff zudem unerwähnt bleibt; erst auf dem Titelblatt der Kechagioglu-Ausgabe ist dann von mehreren zugrundeliegenden Pergament-Hss. aus der St. Anna-Skete die Rede. Der Barlaamtext dieser Ausgabe endet mit S. 184. In unserem Codex Nr. 33 folgen nach dem mit pag. 235 endenden handschriftlichen Teil die beigebundenen S. 185-250 eines gedruckten Buches; die genauen Angaben im Lampros’schen Katalog zeigen, daß es sich um den auf den Barlaamtext folgenden Teil der Kechagioglu-Ausgabe handelt, die – obwohl im Zentrum Athens gedruckt und vertrieben37 – Lampros unbekannt geblieben ist38. [50 34
Athos, Mon¾ Pantele»monoj 571, fol. 38r – 199r.
Film (t): fol. 38r – 64r (7,196 tÍ toà Cristoà dun£mei – 12,181 tÁj ™k toà qe…ou bapt…smatoj doqe…|[shj]), 65r (12,198 aÙtoÝj ™pisp£shtai – 12,216 douleÚontaj ¢phne‹ kaˆ ponhrù), 73v – 74r (15,16 [ToÚ]|tJ m{n oân tù trÒpJ tšwj – 15,50 tÍ ¢gwgÍ tÁj ¢lhqinÁj), 83v – 95r (17,72 pÒson crÒnon œcei kaˆ oÙk ºmaurèqh – 20,5 ¢scštJ ™peigÒmenon), 170v – 199r (34,37 'IdoÝ g¦r ¹ ¢krÒtomoj – Epil.,8 'Am»n) und 249v – 259v (tÁj dikaiosÚnhj faidrÕn oŒon ™pil£mpei [= Enkomion auf den hl. Nikodemos den Jüngeren von Patriarch Philotheos Kokkinos
37
38
Mit dem Begriff ‚alt‘ ging man früher großzügig um: Der mutmaßliche Amalfitaner, der 1048 den Barlaam-Roman vom Athos nach Konstantinopel brachte, damit er dort ins Lateinische übersetzt werde, war überzeugt, einen ganz alten Text zu überbringen, obwohl er bestenfalls 70 Jahre alt sein konnte (s. oben, S. 88 m. Anm. 458). Und die Gebrüder de Billy sprachen in den 1570er Jahren von der Heranziehung einer alten Handschrift, obwohl sie vor höchstens 100 Jahren angefertigt und ihr Johannes-Sinaites-Titel sogar keine zehn Jahre zuvor auf zeitgenössischem französischen Papier eingetragen worden war (s. oben, S. 8-10 m. Anm. 28-37). 'En 'Aq»naij, Tupografe‹on kaˆ bibliopwle‹on Spur…d. Kousoul…nou, ÐdÕj Stad…ou ™n tù peribÒlJ tÁj BoulÁj 1884. Nicht mehr unserem Codex Nr. 33 beigebunden sind die S. 251-256, enthaltend die Subskribentenliste (Kat£logoj tîn filomoÚswn sundromhtîn); hierbei handelt es sich zum ganz überwiegenden Teil um Kleriker. Dieser Umstand verwunderte auch Bees (Bšhj), Forschungsresultate 400, Anm. 5.
288
5. Die Überlieferung
auf fol. 199r mit Epil.,8 'Am»n; diesem gewöhnlichen Textende fügte der Schreiber die Worte Tšloj toà ™n ¡g…oij patrÕj ¹mîn Barla£m an. Die Folia 1-37 (P…nax für den gesamten Codex und Barlaamtext vom Titel bis 7,196 tÍ toà Cristoà dun£mei, wobei diese letzten Worte bereits mit Nr. 34 überlappen) wurden wohl erst im 19. Jh. ergänzt (= 341). Für diese Ergänzung 341 sind die ganz unterschiedlichen Familien angehörenden Nrn. 131 und 13 gemeinsam die Vorlage. Der von Demetrios, dem ursprünglichen Schreiber von Nr. 34 geschriebene Barlaamtext ist dagegen eine säuberliche Kopie von Nr. 69 – und dieser Umstand gilt für den gesamten Codex, wie bereits Bees (Bšhj), Forschungsresultate 401, Anm. 4 kurz ansprach; beide Codices enthalten dieselben Texte, allerdings teilweise in anderer Reihenfolge, und deren blockweise Anordnung ist eher in der Meteora-Hs. 69 nicht mehr die originale. Auf fol. 259v endet der letzte Text von Nr. 34, nämlich Stichr¦ e„j ¢rcar…ouj monacoÚj – er geht in Nr. 69 heute unmittelbar dem BarlaamRoman voran; ihm folgt die schon angesprochene Schreibernotiz, die auch den Auftraggeber des Codex nennt, einen gewissen Georgios Grammatikos: 'Eteleièqh ¹ paroàsa b…bloj di¦ ceirÕj Dhmhtr…ou uƒoà pap© Calk…a met¦ sundromÁj Gewrg…ou grammatikoà œtouj /zl/ ™n mhnˆ 'April…J ¹mšraj iz/ (Orthographie geringfügig bereinigt). [51 341
Athos, Mon¾ Pantele»monoj 571, fol. 2r – 37v
Film (t): fol. 1r – 10r (Anfang der Hs. – 2,80 TÒte periVršqh tÁj kard…aj mou) und 37v (7,188 'Enteàqen oân tÍ c£riti aÙtoà – 7,196 tÍ toà Cristoà dun£mei). – Lit.: Wie Nr. 34. – Papier, 19. Jh. (?), 20,5 x 15 cm, einspaltig. Fol. 1r enthält ein vom Schreiber der Nr. 341 angelegtes Inhaltsverzeichnis (P…nax) für den gesamten Codex; darin wird der Barlaam-Roman als B…oj toà Ðs…ou kaˆ qeofÒrou patrÕj ¹mîn kaˆ „sapostÒlou 'Iw£saf basilšwj tÁj 'Ind…aj bezeichnet. Ab fol. 2r wird dann aufgrund der ganz unterschiedlichen Familien angehörenden Nrn. 131 und 13 der verlorene Anfang von Nr. 34 ergänzt – vom höchst auffälligen Titel bis 7,196 tÍ toà Cristoà dun£mei; diese vier Worte überlappen bereits mit der auf fol. 38r einsetzenden Nr. 34. Diese Kopie der Nrn. 131 und 13 ist nicht allzu sorgfältig, schon auf der relativ kurzen Scheyerer Filmprobe zeigen sich zahlreiche, überwiegend qualitätsmindernde Abweichungen: So fehlt in 1,34 t¦ pšrata, in 1,61 bietet 341 den Alleingang sustolÍ statt des durchgängig erscheinenden ØpostolÍ, in 1,81 di£noian statt ¢nom…an, in 2,75 camerpÁj (!) statt calepÁj; in 2,44 ist ¢ll¦ kat¦ pneàma ausgelassen, in 2,47 wird eigenmächtig makr£n nach s»meron zugefügt, in 2,77 fehlt TÒte d¾ tÒte usw. [52
Die griechischen Handschriften – Athos - Augsburg
35 (= E')
289
Athos, Mon¾ Pantokr£toroj 38, fol. 9r – 184v.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 9r – 21r, 22v – 25r und 26v – 184v auf Film. – Lit.: Lampros, Kat£logoj `Ag. ” Orouj I, 96. – Pergament, 11. Jh., Quartformat, einspaltig. Beginnt akephal auf fol. 9r mit 2,106 ¡p£ntwn, Öj ¥narcoj ên. Der durchgehend erhaltenen ursprünglichen Lagenzählung zufolge (fol. 10v/11r = Ende von Quaternio a/ / Beginn von Quaternio b/; 18v/19r = Ende von Quaternio b/ / Beginn von Quaternio g/ usw.) gingen am Anfang sechs Folia verloren, die im 13./14. Jh. in größerer Schrift auf acht Folia, ebenfalls noch aus Pergament, ergänzt wurden (= 351). Die Lagenzählung bestätigt auch den Ausfall zweier (unergänzt gebliebener) Blätter zwischen den heutigen Folia 165 und 166 (Textverlust von 35,80 [pa‹]|da, e"ta eÙx£menoj bis 36,38 kaˆ Órkoij ™be|[ba…oun]). Direkte Vorlage ist die nur noch fragmentarisch erhaltene Nr. 15b (= E); Kriterium sind u. a. die in beiden Hss. tradierten, sich auf den Inhalt beziehenden Randnotizen im 27. Kapitel, die mit 'AnÒhtoj stoice…wn qeopo…hsij Calda…wn (zu 27,22) beginnen und über 'AnÒhtoj `Ell»nwn qeîn corÒj (zu 27,97) bis ” Adwnij (zu 27,167) reichen, sowie die gemeinsame, jeweils von der ursprünglichen Schreiberhand stammende Randnotiz kaˆ tîn qaumastîn musthr…wn toÚtwn, die einen Verbesserungsvorschlag zu 28,88 t¦ qaumast¦ must»ria taàta darstellt. Trotz gelegentlicher Schwächen, die sich in Nr. 35 bei der Kopie von 15b eingeschlichen haben, handelt es sich insgesamt um einen vorzüglichen Text der Familie b. Mit fol. 184v enden sowohl der Barlaamtext als auch der Codex. [53 351
Athos, Mon¾ Pantokr£toroj 38, fol. 1r – 8v.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 1r – 4r und 5v – 8v auf Film. – Lit.: Wie Nr. 35. – Pergament, 13./14. Jh., Quartformat, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 35 der schon früh verlorene Anfang vom unauffälligen Titel bis 2,106 “ Oj ™sti CristÕj 'Ihsoàj, Ð kÚrioj tîn. Auf fol. 1r über der dem Titel vorangehenden Zierleiste von kaum jüngerer Hand eine mehrzeilige, leider kaum mehr zu entziffernde Strafandrohung an Leser, die Blätter herausschneiden. Der Text ist kontaminiert, zunächst der Familie c angehörend, jedoch ab 2,34 (¤ma statt ºršma) in wenigen Fällen auch zur Familie b wechselnd. Seine Vorlage ist nicht mehr bestimmbar, wie einige Alleingänge zeigen (etwa 1,18 kaqeÚdontaj statt kaqhmšnouj). [54 65
Augsburg, Universitätsbibliothek OeW Cod. I. 1. 2° 1 (olim Maihingen bzw. Harburg, Fürstl. Oettingen-Wallersteinische Bibliothek I 1, fol. 1, eventuell olim Bibliothek von Markus Fugger [† 1597]), fol. 2r – 174v.
Film und Reader-Printer-Kopien (t): fol. 2r – 6r (Prol.,22 dielqÒntaj e"ta k¢n tù tšlei – 2,37 perˆ ïn ¨n zht»sVj maqe‹n: ™ke…nwn g¦r), 169v – 170v (38,91
290
5. Die Überlieferung
prost£sswn o„kštV – 39,30 m¾ skopoÚntwn), 171rv (26,85 gšnh, q©tton ™kdik»sw – 26,113 kaˆ tù ¢lhqinù prosJkeiws£menoj qeù) und 172r – 174v (39,30 ¹mîn t¦ blepÒmena – 39,121 PistÕj g¦r Ð). Außerdem persönliche Sichtung des Codex im Dezember 1998 und August 2007. – Lit.: G. Grupp, Öttingen-Wallersteinische Sammlungen in Maihingen. Handschriften-Verzeichnis, I. Hälfte (Nördlingen 1897) 25 (Nr. 657); Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 143; P. Lehmann, Eine Geschichte der alten Fuggerbibliotheken, 1 (Tübingen 1956) 238-240; 2 (ebd. 1960) 595. – Papier, 15. Jh. (nach Lehmann)39, 29,5 x 21,5 cm, einspaltig. Das fol. 1, dessen ein schwer zu beschreibendes Wasserzeichen tragendes Papier sich völlig von demjenigen des eigentlichen ursprünglichen Textes unterscheidet und erst später eingefügt wurde40, ist auf seinem Recto bis auf einen modernen, mit der Katalogisierung bei Grupp identischen Bleistifteintrag „Johannes Damascenus / Historia gestorum Barlaam et Josaphat“ leer. Auf dem Verso jedoch findet sich aufgeklebt ein im 14.-15. Jh. geschriebener Titel des Barlaam-Romans (= 65b), der entweder aus einer heute verlorenen Papier-Hs. herausgeschnitten oder vielleicht nur kopiert wurde. Auf fol. 2r beginnt akephal die ursprüngliche Hand 65 mit Prol.,22 dielqÒntaj e"ta k¢n tù tšlei. Ihr Text ist ein eigenwilliger Vertreter der Familie b mit einzelgängerischen, vorwiegend auf Flüchtigkeit beruhenden Detailvarianten. Auf fol. 74v befindet sich in der 1. Zeile von oben eine große innere Lücke: Den Worten 15,14-15 (man beachte auch die darin enthaltene Verkürzung) Ósa g¦r e„j toÚtouj poi»seij, poluplas…wj se Ð despÒthj ¢ntame…yetai folgt unmittelbar 21,18-19 Mšllontoj d{ toà Barla¦m prÕj aÙtÕn ™lqe‹n, e„s»gage tÕn Zard¦n ™ntÕj toà parapet£smatoj. Jegliche Kennzeichnung dieser Lücke durch einen späteren Leser fehlt. Es handelt sich um dieselbe Lücke, die Schubart 53-54 für unsere Nr. 154 konstatiert, und die sich auch dadurch als Abschrift von Nr. 65 erweist. Das heute an falscher Stelle befindliche Folium 171, enthaltend den Text von 26,85 gšnh, q©tton ™kdik»sw bis 26,113 kaˆ tù ¢lhqinù prosJkeiws£menoj qeù, nahm bei der Anfertigung von Nr. 154 wohl noch seinen richtigen Platz zwischen den heutigen Folia 107 und 108 ein und verursachte dem Schreiber von Nr. 154 keine Schwierigkeiten. Dagegen bestand bereits der Ausfall eines Blattes zwischen den Folia 152 und 15341 mit Textverlust von 34,60 (¢po)|stÁsai aÙtÕn tÍ sÍ dun£mei – 34,91 oÙk œstin ¥lloj qeÕj ™n oÙranù und veranlaßte in Nr. 154 die Freilassung des größten Teils von fol. 126r und des gesamten fol. 126v. 39
40
41
Die Datierung ins 13. Jh. – so bei Vorst / Delehaye – ist wohl zu früh. Vielmehr bemühte sich der Schreiber, seinen säuberlich geschriebenen Text älter wirken zu lassen; doch sind typische Elemente des 15. Jhs. enthalten. In den Randnotizen ließ er dem Duktus des 15. Jhs. freien Lauf. Mit derselben Papierart ist das vor allem an seinem unteren Rand schlecht erhaltene fol. 2 – das erste ursprüngliche Blatt – ausgebessert worden. Eine jüngere Hand vermerkt am unteren Rand von fol. 152v „Lhpi ena filo“.
Die griechischen Handschriften – Augsburg
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Auf fol. 174v endet Nr. 65 verstümmelt mit den Worten 39,121 PistÕj g¦r Ð. Diese ursprünglichen Folia, deren Text in tiefschwarzer Tinte geschrieben ist, weisen weit über hundert nur auf dem Original wirklich lesbare Randnotizen in hellerer (senffarbener), zum Verblassen neigender Tinte auf. Bei ihnen handelt es sich kaum um Angaben zum Inhalt, sondern am ehesten um tradierte Bilderläuterungen eines verlorenen Illustrationszyklus; denn eine unmittelbare Vorlage von Nr. 65 läßt sich nicht mehr greifen. Diese Randnotizen werden unten, S. 525-536, im Abschnitt c) Die Illustrationszyklen vorgestellt. Leider wurden sie durch die starke Beschneidung der heute mit Goldschnitt versehenen Ränder – wohl im Zuge der Herstellung des nun vorliegenden, aus dem 17.-18. Jh. stammenden Einbandes – teilweise erheblich beschädigt42. Dem Schreiber von Nr. 154 lagen sie zwar noch vollständig vor, er kopierte aber bedauerlicherweise nur sieben von ihnen. Auf den Folia 175r – 180r wird von jüngerer Hand (= 65a) der fehlende Titel sowie Anfang und Ende von Nr. 65 ergänzt; diese Ergänzung 65a ist Vorlage von Titel, Anfang und Ende von Nr. 154. [55 65a
Augsburg, Universitätsbibliothek OeW Cod. I. 1. 2° 1 (olim Maihingen bzw. Harburg, Fürstl. Oettingen-Wallersteinische Bibliothek I 1, fol. 1, eventuell olim Bibliothek von Markus Fugger [† 1597]), fol. 175r – 180r.
Film und Reader-Printer-Kopien (g). Außerdem persönliche Sichtung des Codex im Dezember 1998 und August 2007. – Lit.: Wie Nr. 65. – Papier, 15. Jh., 29,5 x 21,5 cm, zweispaltig. Auf fol. 175r beginnt die Hand 65a mit einer langen Zierleiste, unter der der konventionelle Titel mit seinen nicht ungewöhnlichen Zusätzen erscheint; erwähnenswert ist lediglich die Bezeichnung von Barlaam und Ioasaph auch als d…kaioi: ... di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou S£bba, ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn dika…wn kaˆ makar…wn. Denselben Titel mit diesem Merkmal weist auch die direkt abhängige Nr. 154 auf. Im Text läßt Nr. 65a deutlich die abschnittsweise Orientierung an drei verschiedenen Vorlagen erkennen: 65aI: Vom Anfang (Prol.,1 “ Osoi [fol. 175r, 1. Spalte]) bis mindestens 1,18 ¢gnws…aj statt ¢gno…aj (fol. 176r, 1. Spalte, 12. Zeile von unten) wird einem nicht mehr erhaltenen Text der Familie c mit einzelgängerischen, teilweise unsinnigen Varianten gefolgt, die nur von der direkten Abschrift Nr. 154 ebenfalls geboten werden, wie Prol.,7 ¢fqars…an statt ¡mart…an, 42
Dennoch ist der Bindezustand des Codex heute schlecht, ab fol. 100 sind viele Blätter lose, und die nur auf jedem zehnten Blatt angebrachte Folienzählung – lediglich die fol. 1-10 sind durchgehend gezählt – könnte zur Vertauschung von Blättern führen, wie im Fall des sog. fol. 171 bereits geschehen.
292
5. Die Überlieferung
Prol.,14 ¢m£rantoj statt ¢n£nthj und 1,5 ™ndedintwmšnh statt ™kdediVthmšnh. Der Schreiber von 65a begnügte sich also nicht mit der Herstellung des Anschlusses an den Beginn der ursprünglichen Hand 65 (Prol.,22 dielqÒntaj e"ta k¢n tù tšlei); denn dieser ist bereits auf fol. 175v, 1. Spalte, 14. Zeile von oben erreicht. 65aII: Erstmals mit Sicherheit bei 1,21 (plhroàntej statt plhroàntaj) und dann stets bis zum Abbruch von Nr. 65a mit 1,51 toà toioÚtou luqeˆj desmoà in der 2. Spalte von fol. 176v sind dann die Hss. 65a, 154 und 65 auch bei einzelgängerischen Textvarianten identisch, bilden also in diesem Bereich eine Dreiergruppe. Es fällt auf, daß die 2. Spalte auf fol. 176v nicht bis zum Seitenende geführt ist; zwei Drittel des nutzbaren Spaltenraumes sind leer. Das letzte Wort der Hs. 65aII, 1,51 desmoà, erscheint in der ursprünglichen Handschrift 65, an der sich 65aII orientiert, als letztes Wort auf dem Folium 3v. Es hat den Anschein, daß der Schreiber von 65aII die ursprüngliche Hand 65 mit dem Beginn von fol. 3r (= 1,19 ¡g…ou pneÚmatoj, æj ™nteàqen) zur Vorlage nahm. Nr. 154 aber kopierte die Nr. 65a vom Titel bis 1,51 desmoà, also bis zu besagtem Abbruch auf deren fol. 176v, und wandte sich dann erst der Hs. 65 zu. 65aIII: Fol. 177r beginnt mit den an die Bruchstelle von Hs. 65 auf fol. 174v unmittelbar anschließenden Worten 39,121 lÒgoj kaˆ p£shj ¢podocÁj ¥xioj. Vorlage bis zum Textende Epil.,8 'Am»n (fol. 180r, Ende der 1. Spalte) ist wohl direkt die sehr auffällige Nr. 157; die Nrn. 157, deren Abschrift 75 (jünger als 65aIII), 65aIII und deren direkte Abschrift 154 bilden in diesem Bereich eine Kleingruppe. Auf Epil.,8 'Am»n folgt am Spaltenende von der Schreiberhand die Notiz qeoà tÕ dîron, die in Nr. 154 nicht übernommen, sondern durch Tšloj kaˆ tù qeù dÒxa ersetzt ist. Die 2. Spalte des fol. 180r enthält von jüngerer Hand zwei genau datierte Notizen vom August 1526, die schon bei Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 143 orthographisch unbereinigt wiedergegeben sind; es geht um die Niederbrennung Adrianopels und verschiedener seiner Kirchen durch die Türken: 1) Epi etoj /zld/ [1526] idicqioni id/, mini aÙgoÚstou ij ti proth imer¦ tetradi penthximeron ota eka# i atrianopolh, ke trij eklisiej o cristÒj, ke i wdightria, ke o aghoj stefanoj, ke o tzepecan£j. 2) Epi etoj zld/ [1526] idicqioni id/, mini aÙgoÚstou ij tej k/ imera deutera ekaya i tourkh, / to dimhtriën to martira ij tin atrianÒpolh ij ti filaki oxo. Die in Nr. 65 erscheinenden Randnotizen, bei denen es sich um Bilderläuterungen eines verlorenen Illustrationszyklus handeln dürfte, veranlaßten wohl den Schreiber von Nr. 65a, auf den Folia 177r-179r ebenfalls Randnotizen anzubringen – m. E. ohne Bildvorlage, sondern nur selbst formulierte Hinweise zum Inhalt gebend; auch sie sind mit heller Tinte geschrieben und nicht mit tiefschwarzer wie der Text. Im Gegensatz zu denen von Nr. 65 ist ihre orthographische Qualität nicht sehr hoch. Im einzelnen lauten sie folgendermaßen: 1. Fol. 177r unten, sich über beide Spalten mit dem Text von 39,121 lÒgoj kaˆ p£shj ¢podocÁj ¥xioj bis 146 kaˆ doxasqÍ ™n aÙtù
Die griechischen Handschriften – Augsburg
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tÕ pan£gion Ônom£ sou, toà patrÕj kaˆ erstreckend: ” Enqen Ðmiloàn oƒ dÚo, Ó te Barla¦m kaˆ 'I£saf (sic!). ” Epeita †statai Ð Barla¦m e„j proseuc»n. – 2. Fol. 177v unten, sich über beide Spalten mit dem Text von 39,146 toà uƒoà kaˆ toà ¡g…ou pneÚmatoj bis 40,18 Óti oÙk œsti pl¾n soà Ð bohqîn moi. 'IdoÝ g¦r e„j erstreckend: 'Entaàqa ke…menoj ™p' ™d£fouj Ð Barla¦m kaˆ t¦ ÑlÚpia [oder ÑlÚsia?] pne‹tai: periptÚssetai kaˆ katasp£zetai tÕn 'Iw£saf. E"ta poi»saj tÕ sÁma toà stauroà e„j ˜autÕn paršdwke tù qeù tÕ pneàma. – 3. Fol. 177v unten, nur unterhalb der linken, mit den Worten 40,5 d£krusi tÕ t…mion toà m£karoj bršcwn sîma endenden Spalte: Ke…menon ™p' ™d£fouj tÕ le…yanon toà Barla¦m perilÚssei aÙtù Ð 'Iw£saf tÕ _£kion Ön e"cen met¦ dakrÚwn. E"ta lšgei ™p£nw aÙtoà toÝj nenomismšnouj yalmoÚj. – 4. Fol. 178r unten, sich über beide Spalten mit dem Text von 40,19 tÕ pšlagoj tîn o„ktirmîn sou t¾n ™lp…da ™qšmhn bis 47 Óti e„shkoÚsqh sou ¹ poll¾ perˆ aÙtoà dšhsij;« `O d{ 'Iw£saf æj erstreckend: 'EggÝj toà sphla…ou poi»saj t£fon Ð 'Iw£saf katšqeto tÕ Ósion kaˆ ¤gion le…yanon toà Barla£m. E"ta staqeˆj kaˆ ™kte…naj t¦j ce‹raj aÙtoà lšgei t¾n eÙc¾n taÚthn. – 5. Fol. 179r unten, sich über beide Spalten mit dem Text von 40,73 kaˆ CristÕj Ãn aÙtù ¢ntˆ p£ntwn bis 99 ïn aƒ yucaˆ sundikaiwn…zein (sic!) œmellon erstreckend: 'Entaàq£ tij ¢n¾r ¤gioj tÕ t…mion kaˆ ¤gion sîma toà 'Iw£saf sun»qwj ™k»deusen plhs…on toà mn»matoj toà Barla£m. – 6. Fol. 179r, rechts neben den Worten 40,99 sundikaiwn…zein (sic!) œmellon, mit denen die rechte Spalte endet: `O ¢n¾r Ð khdeÚsaj tÕ sîma toà 'Iw£saf †| kat' Ônar prÕj te ... | kaˆ katalab£nei (sic!) e„j ton (sic!) “ Indwn kaˆ dÁla poie‹ tù basile‹ Barace…v (sic!). Die Notiz ist geringfügig beschnitten. Die Folia 180v und 181rv sind ganz leer, fol. 182r weist lediglich unten den Stempel „F. Öttingen-Wallerstein’sche Bibliothek“ auf. [56 65b
Augsburg, Universitätsbibliothek OeW Cod. I. 1. 2° 1 (olim Maihingen bzw. Harburg, Fürstl. Oettingen-Wallersteinische Bibliothek I 1, fol. 1, eventuell olim Bibliothek von Markus Fugger [† 1597]), fol. 1v.
Film und Reader-Printer-Kopie (g). Außerdem persönliche Sichtung des Codex im Dezember 1998 und August 2007. – Lit.: Wie Nr. 65. – Das Folium 1 dieses Codex, dessen Papier sich völlig von demjenigen des eigentlichen ursprünglichen Textes aus dem 15. Jh. unterscheidet und wohl erst später eingefügt wurde, ist auf seinem Recto bis auf einen modernen, mit der Katalogisierung bei Grupp identischen Bleistifteintrag „Johannes Damascenus / Historia gestorum Barlaam et Josaphat“ leer. Auf dem Verso jedoch findet sich aufgeklebt ein im 14.-15. Jh. geschriebener vierzeiliger Titel des Barlaam-Romans, der entweder aus einer heute verlorenen Papier-Handschrift herausgeschnitten oder vielleicht nur kopiert wurde; es handelt sich dabei also um das kleinste bisher bekanntgewordene Barlaam-Fragment.
294
5. Die Überlieferung
Klarheit dürfte die Untersuchung der Rückseite dieses 4,5 x 15 cm großen Streifens und seiner eventuellen Beschriftung mit Barlaamtext bringen; im Gegenlicht betrachtet, wirkt die Rückseite leer. Dieser Titel entspricht nicht der gängigen Art, sondern lautet Di»ghsij yucwfel¾j metenecqe‹sa ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj (™sswtšraj cod.) cèraj e„j t¾n tîn `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou (diallšktou cod.) ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ 'Iw£nnou monacoà toà Damaskhnoà. Dennoch ist er nicht unbekannt, sondern praktisch völlig identisch mit dem Titel von Nr. 481 (einziger Unterschied dort unsinniges metenecqe‹sa ØpÒ [sic!]), der allerdings erst im 16.-17. Jh. geschrieben sein kann. Dieser Titel von Nr. 481 fand bereits das Interesse von Peeters, Traduction 298, Anm. 2, denn sein Anfang weist frappierende Gemeinsamkeiten mit dem Titel von Nr. 112 auf, der von der Autorschaft des Euthymios Iberites spricht (LÒgoi yucwfele‹j metenecqe‹sai ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj cèraj e„j t¾n `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa [sic!] ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ EÙqum…ou ktl.). [57 36
Cambridge, King’s College 45 (olim 33843), fol. 1r – 193v.
Film (g). – Lit.: J. R. Harris in Aristid., apol. versio syriaca 81; Der Nersessian [Textband] 25-26; dies. [Album] 6 u. pl. XXII-XLIV; P. E. Easterling, Greek manuscripts in Cambridge. Recent acquisitions by college libraries, the Fitzwilliam Museum and private collectors, in Transactions of the Cambridge Bibliographical Society 4 (1964-1968) 179-191, hier 187. – Pergament, 11.-12.. Jh., 23,2 x 17,5 cm, einspaltig. Wurde am 22. September 1921 von Miss Algerina Peckover aus Wisbech (Cambridgeshire) dem King’s College überreicht; stammt aus der Sammlung ihres Bruders Jonathan Peckover († 1882). Der Text beginnt nach dem Verlust zahlreicher Blätter auf dem heutigen fol. 1r akephal mit 7,73 tÍ prono…v toà dhmiourgoà und endet auf fol. 193v verstümmelt mit 39,133 tÕn drÒmon telš|(sai). Die Folia 66-73 sind an falscher Stelle eingebunden, sie gehören zwischen fol. 57 und 58. Zwischen fol. 80 und 81 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 20,21 pÒshj ¢polaÚsetai makariÒthtoj bis 20,56 ¥nqrwpon met¦ toi|[aÚthj]). Der Text ist kontaminiert, schwankend zwischen den Familien c, b und d, dabei mit deutlicher Tendenz zur Familie c. Zudem wurde an vielen Stellen die ursprüngliche Schrift ausradiert und dort von einer Hand des späten 12. oder 13. Jhs. Veränderungen vorgenommen, oder diese gering-
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Unter dieser unklar bleibenden Signatur wird der Codex lediglich bei Der Nersessian und von ihr abhängender Literatur behandelt. Auf fol. 1r ist links unter dem Text, wo ansonsten die Folienzahlen angebracht wurden, deutlich die Zahl „355“ zu erkennen.
Die griechischen Handschriften – Augsburg - Cambridge
295
fügig jüngere Hand beschriftete ursprünglich frei gelassene Flächen. Auf den Rändern befinden sich insgesamt an die 90 künstlerisch ansprechende Illustrationen ohne erläuternde Beischriften – die genaue Anzahl hängt von der Zählweise ab. Sie entstanden wohl erst im 13. Jahrhundert. Bei den meisten handelt es sich um bloße schwarze Federzeichnungen, auf einigen Seiten aber sind sie koloriert (fol. 97v: Verstümmelung der Mönche im 23. Kapitel; und dann wieder im Bereich des 30. Kapitels: fol. 141v [Ioasaph im Kreis seiner Dienerinnen], 142v, 143v, 144r und 147r [Ioasaph und die den Einflüsterungen böser Geister lauschende Prinzessin], 147v [Ioasaph betend] und 148v [Ioasaphs Blick in die Hölle]). Alle mit Ausnahme der nur noch fragmentarisch erhaltenen auf fol. 177v und am oberen Rand von fol. 178r – diese Blätter und noch einige andere in ihrer Umgebung wirken brandgeschädigt – sind schwarz-weiß reproduziert bei Der Nersessian, Album, pl. XXII-XLIV. Auf den Rändern enthält der Codex zahlreiche, manchmal schwer lesbare Notizen und Federproben; praktisch unlesbar auf unserem Film ist diejenige, welche sich über den ganzen oberen Rand von fol. 1r erstreckt und wohl auch beschnitten sein dürfte. Am unteren Rand von fol. 12r steht (in unbereinigter Orthographie) 'Anq»moÚ ¹eromon©cou; diese Notiz hat von der Schrift her keine Ähnlichkeit mit der orthographisch korrekten Namensnotiz eines ƒeromÒnacoj ” Anqimoj am oberen Rand von fol. 12v in Nr. 151 (s. unten, S. 480). Zweifellos von Aristophanes, Plutus 1-2 beeinflußt ist – wieder in unbereinigter Orthographie – die Notiz am oberen Rand von fol. 33v: 'W Zeà kaˆ qe¾ doàl(on) æj ¢rgalšwn pragma ™st»n44; auf fol. 33v / 34r steht der Text von 11,208 |ke‹no aÙt…ka œstw tÕ tÁj ™gšrsewj ›wj tÁj teleutÁj bis 12,25 Óti di¦ pollîn ql…yewn – das in diesem Bereich (12,14-16) enthaltene Zitat von Mt 6,24 über die Unmöglichkeit, zwei Herren zu dienen, mag den gelehrten Schreiber der Randbemerkung an den Beginn von Aristophanes’ Komödie erinnert haben. Die genau datierte Notiz am oberen Rand von fol. 68r – auch sie in unbereinigter Orthographie hier wiedergegeben – hinterließ wohl ein im Raum Konstantinopel (Galata) aus dem Barlaam-Roman vorlesender Mönch namens Theodoros: 1561 mhnˆ Mart…ou id/ ¹mšra paraske$ ¢nagnèsti ta tî parîn ØpÒ stîmati ™moà Qeodèrou tou taphnoà hj tî Galat£n. Nicht aus dem Barlaam-Roman stammen die als Notiz am oberen Rand von fol. 80r erscheinenden Worte ™mfanizomšnou toà parÒntoj Ðrismoà tÁj basile…aj mou. Eine ansonsten kaum zu entziffernde Notiz am unteren Rand von fol. 177v beginnt mit dem Namen Geèrghj Roumelièthj. Von wieder ganz anderer Hand ist die nur geringe orthographische Bereinigung erfordernde zweizeilige Notiz am unteren Rand von fol. 182r Mn»sqhti kÚrie kaˆ sugcèrhson t¾n yuc¾n toà doÚlou sou Kèsta toà Pelemon»ta. [58 44
Vgl. Aristophanes, Plutus 1-2: `Wj ¢rgalšon pr©gm' ™st…n, ð Zeà kaˆ qeo…, doàlon genšsqai parafronoàntoj despÒtou.
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37
5. Die Überlieferung
Cambridge, Pembroke College 291, pag. 1 – 367.
Film (t): pag. 1 – 11 (Titel – 2,73 tÍ prospaqe…v tîn parÒntwn a„cm£lwton kate‹|[cen]) und 364 – 367 (40,69 [megalo]|fwnÒtatoj tÁj aÙtoà megaleiÒthtoj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: J. R. Harris in Aristid., apol. versio syriaca 82; M. R. James, A descriptive catalogue of the manuscripts in the library of Pembroke College, Cambridge (Cambridge 1905) 261. – Papier, 30,5 x 19 cm, einspaltig, geschrieben 1628 (diese Jahreszahl auf dem in Scheyern nicht fotografiert vorliegenden Vorsatzblatt), kam bereits 1630 „ex dono Ricardi Drake“ in das Pembroke College. Lateinische Randnotizen drehen sich um die Aufspürung zitierter Quellen; griechische Verbesserungsvorschläge sind ohne Heranziehung anderer griechischer Handschriften gemacht. Der ansonsten unauffällige Titel enthält mit monasthr…aj ¡g…aj (sic!) S£ba anstelle von monÁj toà ¡g…ou S£ba einen unsinnigen griechischen Neologismus; daran schließt sich ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf an. Textlich klar der Familie c angehörend, bietet Nr. 37 Auffälligkeiten, die ansonsten nur noch in den Nrn. 90 und 67 erscheinen45. Zwar befand sich Nr. 90 erst seit 1633 in Besitz von William Laud, Erzbischof von Canterbury; sie wurde aber schon in den 1520er Jahren von dem englischen Humanisten Thomas Lupset (1498-1530) in Padua oder Paris erworben und wohl noch von ihm selbst nach England gebracht46. 1628 diente sie dann einem englischen Gelehrten zur Vorlage bei der Schaffung der Nr. 37, deren Schrift sich an den zeitgenössischen griechischen Drucklettern und -ligaturen orientiert (Kriterien: 37 hat bei 1,5 ™kbebarbarwmšnhj und korrigiert dies am Rand zu korrektem, auch in Nr. 90 erscheinendem ™kbebarbarwmšnh, während 67 ohne jede Korrektur ™kbebarwmšnh bietet; 37 hat konform mit 90 bei 1,26-27 den normalen Text tÕ m{n tÁj deisidaimon…aj ¢phl£qh skÒtoj – die von 67 gebotenen Zusätze m{n add. di¦ und ¢phl£qh add. tÕ haben in 37 keine Spuren hinterlassen; 37 hat konform mit 90 bei 1,58 den Artikel t¦ vor ™ntaàqa terpn£, während er in 67 fehlt. Außerdem hinterließ der mit den byzantinischen nomina sacra wenig vertraute Schreiber von Nr. 3747 in Nr. 90 einige knappe, auf den Inhalt bezogene Randnotizen). [59 38 (= O) Cambridge, University Library, Cod. Addit. 4491, fol. 1 – 14. Film (g). – Lit.: Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 283; Der Nersessian [Textband] 21-23; dies. [Album] 7 u. pl. CI-CII; P. Easterling, 45 46 47
S. unten, S. 385, Anm. 196. Vgl. Hutter, Corpus III 1, p. 138. So las er die in seiner Vorlage erscheinende Abkürzung für 1,2 polu£nqrwpoj als polu£noj, empfand das als fehlerhaft und setzte in seinen Text stattdessen guten Gewissens polÚandroj, was in keiner anderen Barlaam-Handschrift erscheint.
Die griechischen Handschriften – Cambridge
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Hand-list of the additional Greek manuscripts in the University Library, Cambridge, in Scr. 16 (1962) 302-323, hier 312. – Pergament, 11. Jh., 27,5 x 20 cm, einspaltig. Dieses Fragment verkaufte Miss Frances Emily Scrivener 1909 an die Universitätsbibliothek Cambridge; laut Easterling erwarb es ihr Vater, der bekannte Textkritiker des Neuen Testaments Frederick Henry Ambrose Scrivener (1813-1891), vermutlich von Baroness Angela Georgina Burdett-Coutts (1814-1906), die 1864 mehr als 90 griechische Handschriften durch Reverend Reginald Barnes bei einem Händler in Ioannina kaufen ließ48. Es war also offenbar noch auf dem Markt, während der Hauptteil der Handschrift, zu dem es gehört (unsere Nr. 55), schon im Mai 1846 aus dem epirotischen Kloster Durachane in die Bibliothek der Zwsima…a Scol» von Ioannina gekommen war49. Die Folia der vorliegenden Nr. 38 hängen nur teilweise unmittelbar zusammen: 1.) Fol. 1 – 4: Reichend von 2,156 (battolo)|g…an diexÁlqej bis 4,23 in app. qerape…aj oÙk ¢phx…wsen (mit spezifischer Variante). Auf diesen Folia zudem drei Miniaturen mit Beischriften (s. a. unten, S. 537 bei der Behandlung des 2. Illustrationszyklus); das eine Folium von Nr. 82 – derselben Nr. 55 entstammend – geht fol. 1 unmittelbar voran, deren zweites folgt unmittelbar auf fol. 4. 2.) Fol. 5: Reichend von 7,188 'Enteàqen oân tÍ c£riti bis 8,14 fanšrwsin p£lai. Auf diesem Folium zudem eine Miniatur mit Beischrift (s. a. unten, S. 539 bei der Behandlung des 2. Illustrationszyklus). 3.) Fol. 6: Reichend von 23,11 t¦j toà basilšwj qšmenoj ¢peil£j bis 23,28 ¢ntapokrinÒmenoj. Auf diesem Folium zudem zwei Miniaturen mit nur einer Beischrift (s. a. unten, S. 542 bei der Behandlung des 2. Illustrationszyklus).
48
49
Vgl. N. Tchernetska, Cambridge UL Add. 4489, Athens EBE 4079, and the BurdettCoutts collection of Greek manuscripts, in Codices manuscripti 52/53 (2005) 21-30, hier 22 m. Anm. 14-18, und A. Cataldi Palau, The Burdett-Coutts collection of Greek manuscripts: Manuscripts from Epirus, in Codices manuscripti 54/55 (2006) 31-64, hier 31 m. Anm. 1. Unsere Nr. 38 (und ihre weiteren Teile, unsere Nrn. 55 und 82) erscheint in diesen Aufsätzen allerdings nicht; auch geht aus ihnen nicht hervor, daß Baroness Burdett-Coutts persönlich Handschriften wieder veräußert hätte: „The Baroness died in 1906 but it was not until after her husband’s death in 1921 that the manuscripts were sold“ (Cataldi Palau a. a. O. 31; das ebd. 31 m. Anm. 12 angekündigte Buch von A. Cataldi Palau, betitelt ebenfalls The BurdettCoutts collection of Greek manuscripts, war im Juni 2008 noch nicht erschienen). F. H. A. Scrivener war aber auf alle Fälle mit der Handschriftensammlung von Baroness Burdett-Coutts vertraut und benutzte viele ihrer neutestamentlichen Zeugen. Auch die Cambridger Handschriften UL Addit. 4489 und 4490 wurden nach Easterling a. a. O. 311 und 313 im Jahr 1909 auf dieselbe Weise erworben wie unsere Nr. 38. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs ist Nr. 55 in Ioannina nicht mehr auffindbar.
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5. Die Überlieferung
4.) Fol. 7 – 14: Hier handelt es sich um einen vollständigen Quaternio, reichend von 28,109 “ Ewqen d{ maqën bis 30,70 kaˆ tù ¡g…J pneÚmati. Auf diesen Folia zudem fünf Miniaturen mit Beischriften (s. a. unten, S. 543544 bei der Behandlung des 2. Illustrationszyklus). Engste Verwandtschaft besteht nicht nur textlich mit Nr. 54, beide Handschriften50 haben sogar – ikonographisch allerdings unterschiedliche – Miniaturen zu den gleichen Textstellen und mit denselben Bilderläuterungen (zu diesem 2. Illustrationszyklus s. unten, S. 536-546). Diese Bildbeischriften erscheinen in Nr. 155, der direkten Abschrift von Nr. 54, in roter Tinte zwischen den Textzeilen. [60 39 und 40
[vacant.]
El Escorial, Real Biblioteca D. V. 24, fol. 1 – 175. Lit.: Andrés, Cat. codd. desapar. 125, Nr. 280. – Papier (?), recens (?), Oktavformat. Diese möglicherweise aus dem Besitz von Andreas Darmarios stammende Hs. ist 1671 verbrannt. Sie enthielt auf fol. 1-175 „s. Ioannis Damasceni historia Barlaam et Ioasaph“, auf fol. 175v begann „eiusdem homilia quod missae et bona opera vivorum prosint his qui in fide mortui sunt“. [61 El Escorial, Real Biblioteca M. III. 1. Lit.: Andrés, Cat. codd. desapar. 289, Nr. 622. – Pergament (?), antiquus, Quartformat. Diese am Anfang und Ende verstümmelte Hs. ist 1671 verbrannt. Sie enthielt „S. Ioannis Damasceni historia Barlaam et Ioasaph, utrinque mutila“. [62 El Escorial, Real Biblioteca M. III. 5, fol. 1 – 159. Lit.: Andrés, Cat. codd. desapar. 289, Nr. 623. – Papier, recens, „in folio minori“. Dieser 1671 verbrannte Codex umfaßte insgesamt 303 Folia; auf fol. 1 begann „historia Barlaam et Ioasaph auctore Ioanne Mansionis Sabae et hegumeno Tabennesionensi“; ihr folgte auf fol. 159 „collectanea in Proverbia Salomonis in qua sunt quaedam Polychronii concatenata 50
Eine direkte Abhängigkeit voneinander oder qualitative Priorität läßt sich nicht geltend machen: Nr. 38 hat z. B. bei 29,69 mit dem gewöhnlichen tÕn ¢postat»santa tîn ¹metšrwn sebasm£twn uƒÒn mou den besseren Text, während der Alleingang ¢pat»santa in Nr. 54 und ihrer Abschrift 155 Unsinn ist. Doch bald darauf hat Nr. 38 bei 29,73-74 mit tîn nàn moi prosecÒntwn statt des üblichen tÕn noàn moi prosšconta einen Alleingang; Hs. 54 bietet den normalen Text, hat jedoch mou anstelle von moi. Der Alleingang T… oân statt E„ oân von 38 bei 29,76 erscheint ebenfalls nicht in Hs. 54.
Die griechischen Handschriften – Cambridge - El Escorial
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cum aliis, videlicet, Basilio, Hippolyto, Origene, Didymo, Evagrio, Georgio, Apollonio, Chrysostomo, Diodoro, Eusebio, Olympiodoro, Eustathio, Iuliano diacono, Irenaeo et Ioanne quodam“; auf fol. 289 „catena commentariorum in Cantica [sic!] Canticorum a Polychronio collecta“; auf fol. 303 „commentarium in Ecclesiasten a Polychronio licet nomen illius non sit expressum.“ [63 41 (= G) El Escorial, Real Biblioteca T. III. 3 (= cod. gr. 163; olim III. M. 2 und III. Z. 16; olim in Besitz von Antonios Eparchos51), fol. 1r – 158v. Film (g [mit Ausnahme von fol. 29v/30r: lacuna in pellicula nostra von 8,120 tîn sperm£twn bis 8,155 m»te tÁj]). – Lit.: Miller 133; Delehaye, Catal. codd. hag. Scorial. 355; Revilla 509-510; S. Lucà, Teodoro sacerdote, copista del Reg. gr. Pii II 35. Appunti su scribi e committenti di manoscritti greci, in BBGG n. s. 55 (2001, ersch. 2002) 127-163, hier 150-151; Džurova, L’enluminure 41-42. – Pergament, 25,7 x 20 cm, zweispaltig, geschrieben 1057 vom bei Vogel / Gardthausen 123 nur für diese Handschrift registrierten Kalligraphen Eustathios (auf fol. 158r Schreibernotiz vom 7. Februar d. J.). Laut Džurova a. a. O. handelt es sich um eine in der byzantinischen Provinz (Süditalien, Inseln des Mittelmeers) gefertigte Handschrift. S. Lucà lokalisiert ihre Entstehung in Kalabrien-Lukanien, die Schrift des Eustathios sei ganz ähnlich mit derjenigen des not£rioj Leontios, der 1060 den Cod. Paris. gr. 1477 (Ioannes Klimax) schrieb. Die Folienzählung springt ohne Textverlust von 4 auf 6, von 100 auf 102, von 117 auf 119 und von 124 auf 126. Die Folienzahlen 27, 126 und 132 erscheinen zweimal. Zwischen den Folia 66 und 67 sowie 143 und 144 ist jeweils ein Blatt nicht gezählt. Die Folienzählung wurde vor der letzten buchbinderischen Beschneidung durchgeführt. Der Theologe, Bibliothekar und Numismatiker Francisco Pérez Bayer († 1794) verglich den vorliegenden Barlaamtext mit dem zur verkürzten Familie e gehörenden in Nr. 42; daß dort die Worte von 7,64 Oƒ m{n g¦r – 87 ¢pÕ tîn qeîn aÙtîn ausgelassen sind, fiel ihm auf, und er markierte sie hier in Nr. 41 auf fol. 23v/24r: „Desunt haec in codice n. 6 51
Vgl. Revilla 509 und LIX-LXIV. Es handelt sich um die 13. von insgesamt 64 im Jahr 1572 den Söhnen des Antonios Eparchos für die Escorial-Bibliothek abgekauften Handschriften, die von jenem auf der Peloponnes und anderen Teilen Griechenlands gesammelt wurden. Nach der Liste des in Venedig den Kauf tätigenden spanischen Gesandten Guzmán de Silva wäre besagter Barlaam-Codex allerdings schon 1007 geschrieben; wahrscheinlich handelt es sich um einen Fehler bei der Umrechnung der griechischen Jahreszahl: „13 Historia pia ex interiori ethiopia indorum ad sacram civitatem asportata a R.do Joanne in sanctum Monasterium diui Sabbo (sic!), in membranis liber rariss. scriptus ab hinc annos 565.“
300
5. Die Überlieferung
sequentis. Habemus autem ap. Billium.“ Die betreffende Stelle auf fol. 18r von Nr. 42 hat er ebenfalls gekennzeichnet. Ferner markierte er auf fol. 154r von Nr. 41 die Worte von 39,117 Car´ oân – 126 tri£doj als Auslassung in Nr. 42: „Uncis inclusa non extant in Cod. num. 6 Plut. III. littera T qui Ioanni Hegumeno Tabennesiotarum inscribitur.“52 An der betreffenden Stelle findet sich in Nr. 42 (fol. 110v) von Pérez Bayers Hand der Eintrag: „Desunt hoc loco plura videnda ap. Billium fol. 559. p. 2. cap. 39“, womit der Druck der lateinischen Übersetzung von Jacques de Billy in der Johannes-Damascenus-Gesamtausgabe von 1603 gemeint sein muß.53 Folium 107 war wohl eine Zeitlang lose und drohte verlorenzugehen; auf der Recto-Seite trägt es von Pérez Bayer den Vermerk „Esta hoja es del codice III. T. 3. No se pierda.“ Der konventionelle Titel beginnt auf fol. 1r innerhalb eines schlichten Ziertores. Der Text gehört zur Familie b und ist ganz entfernt mit Nr. 117 verwandt; noch viel mehr hat er aber verschiedene Auffälligkeiten, die ihn – eventuell über nicht mehr bekannte Zwischenglieder – in die Nähe von Nr. 157 rücken (z. B. 2,21 sklhragwg…v tÁj ¢sk»sewj statt sklhr´ tÁj ¢sk»sewj ¢gwgÍ; 2,101 e„j ¤pan _šousan statt ‡sa pararršousan, in 157 e„j ¤pan _šousan ‡sa kaˆ; Auslassung von 5,94 ™n bis 95 pepoliwmšnJ54; 6,5 ’ Hn d{ Ônoma Barla¦m toÚtJ tù gšronti statt Barla¦m Ãn Ônoma toÚtJ tù gšronti, in 157 ’ Hn d{ Ônoma toÚtJ tù gšronti Barla£m; 7,50-51 toà prwtopl£stou ¹tthqšntoj statt g¦r Ð prwtÒplastoj ™kšklhto; 7,135-136 genn©tai ™k pneÚmatoj ¡g…ou kaˆ Mar…aj tÁj qeotÒkou kaˆ ¢eiparqšnou ¥nqrwpoj tšleioj statt ¥nqrwpoj tšleioj g…netai ™k pneÚmatoj ¡g…ou kaˆ Mar…aj tÁj ¡g…aj parqšnou kaˆ qeotÒkou, in 157 mit 41 identisch bis auf den Zusatz tÁj add. ™ndÒxou; 9,79-80 verkürzt ¢sqen¾j kaˆ ™n fulakÍ statt Mt 25,36 gumnÕj kaˆ perieb£letš me, ºsqšnhsa kaˆ ™peskšyasqš me, ™n fulakÍ ½mhn; 9,144 crÒnwn add. prohgÒreusan; Auslassung von 10,34 di' ™moà in der Rede der Nachtigall; Auslassung von 11,140 ¢riqmht¦ – kaˆ; 11,172 dika…oij add. to‹j m¾ peplanhmšnoij; in 11,183 unpassendes ¢lal£zwn statt ÑlolÚzwn). Ab dem 11. Kapitel bestehen immer wieder Gemeinsamkeiten auch mit der Ausgabe von Kechagioglu, z. B. 11,169 ˜nÕj statt ¡lwmšnou; 12,3 mÒcqJ, pÒnJ te kaˆ statt bloßem pÒnJ; 12,194-195 toiaàtai aƒ dwrea… statt kaˆ toiaàta t¦ dwr»mata; 22,104 problematisches proaste…wn ™n palat…J statt sinnvoller wirkendem bloßem palat…wn; 22,109 Poll»n te tÁj ™r»mou ÐdeÚsaj ÐdÒn statt PolÚ te tÁj ™r»mou ÐdeÚsaj di£sthma und schließlich der 52
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Dieselbe Textstelle markierte Pérez Bayer auch in Nr. 43 (fol. 214v – 215r), begleitet von der Randnotiz „Uncis inclusa a pag. adversa non extant in eo codice qui Ioanni Hegumeno Tabennesiotarum tribuitur Lit. T Plut. III n. 6“ auf fol. 215r. Sie enthält die lateinische Barlaam-Übersetzung auf fol. 506v-560r; allerdings beginnt auf fol. 559r das 40. Kapitel, die genannte Auslassung aus dem 39. Kapitel findet sich auf fol. 558v. Frühere oder spätere Drucke dieser 1577 erstmals erschienenen Übersetzung kommen von der Seitenzahlangabe jedoch gar nicht in Frage. S. a. Volk, Medizinisches 156-157 m. Anm. 50-52.
Die griechischen Handschriften – El Escorial
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für den zur Kechagioglu-Ausgabe führenden Zweig der Familie d typische Zusatz toÝj add. ¢teleut»touj in der Doxologie (Epil.,8). Verwandt mit der vorliegenden Nr. 41 ist zusätzlich die Feuchtigkeitsschäden behebende Hand in Nr. 94, aber nur in einem eng umgrenzten Bereich des 7. Kapitels (7,80 aÙtoÝj statt aÙtîn; 7,94 aÙtom£twj add. taàta; 7,100 o„konomikîj statt o„konomika‹j). Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf fol. 158r folgt die datierte Schreibernotiz: “ Wsper xšnoi ca…rousin „de‹n patr…da, oÛtw kaˆ tù gr£fonti bibl…ou tšloj. 'Eteleièqh ¹ dšltoj mhnˆ Feurouar…J (sic!) ˜bdÒmV ¹mšrv ›ktV œtouj /sfxe/ (= 1057) di¦ ceirÕj EÙstaq…ou kalligr£fou. Unter der abschließenden Zierleiste fügte eine wohl andere, jedoch zeitgleiche Hand in fehlerhafter Orthographie hinzu: Kaˆ Ósthj (sic!) ¢naginÒskei (sic!) t¾n dšltwn (sic!) taÚthn »na (sic!) eÜcetai toà ¢fierèsantoj tÕ bibl…on e„j t¾n ™kklhs…an m(ona)c(oà), wobei das letzte Wort eher wie mic aussieht und möglicherweise Mica»l lauten soll (so auch S. Lucà); demnach wäre das Buch einer nicht näher bekannten Michaelskirche vermacht worden. Auf fol. 158v eine von J. Darrouzès in REByz 22 (1964) 281 aufgrund der voneinander unabhängigen Publikationen bei A. Adler (p. 353)55 und Revilla 509 interpretierte Notiz aus dem 14. Jahrhundert, die vom Erwerb dieser und zweier anderer Handschriften durch einen Mönch Theodosios zu Brindisi oder zu Bront»sion auf Kreta (S. Lucà plädiert für das Toponym Bronte auf Sizilien, Diözsese Messina) handelt (in geringfügig bereinigter Orthographie): E„sˆn tÕ t…mhma tîn bibl…wn t¦ ¢gorasqšnta e„j tÕn Bront(»sion) par' ™moà toà ¡martwloà Qeodos…ou: Ð Barla¦m tar(…a) h/, t¦j ™pistol¦j toà PaÚlou tar(…a) k/, Ð KatanuktikÕj pšrpura g/56. Mit zwei leeren Papierblättern endet der Codex. [64 42 (= Z) El Escorial, Real Biblioteca T. III. 6 (= cod. gr. 166; olim III. M. 3 und IV. L. 2; olim Bibliothek des Matteo Dandolo57, Nr. 103), fol. 1r – 115v. Film (g). – Lit.: Miller 134; Delehaye, Catal. codd. hag. Scorial. 356; Revilla 515-517; Pérez Martín 174, Anm. 58. – Pergament, 11. Jh., 25 x 18 cm, einspaltig. Es handelt sich um die einzige Handschrift, die nach dem auffälligen Titel 'Iw£nnou monacoà kaˆ ¹goumšnou tÁj monÁj tîn Tabenisiwtîn 55 56
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Zur genauen Titelangabe s. Olivier, Répertoire p. 427-428 (Nr. 1368). Hier handelt es sich eindeutig um ein Gamma; Darrouzès, der kein Foto des Codex benutzte, übernahm aus der Publikation Adlers ein Ny (n/), was ja mit 50 Hyperpyra auch einen aberwitzig hohen Preis bedeuten würde. Vgl. Revilla 515 und LXVIII-LXXVI. Dieser venezianische Patrizier, Anwalt des Domes von S. Marco, war am 30. Juli 1570 verstorben und hatte einen Teil seiner Handschriftensammlung zwei Hospitälern seiner Heimatstadt vermacht, die sie drei Jahre später an den spanischen Gesandten Guzmán de Silva verkauften. Es waren
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5. Die Überlieferung
lÒgoj kaˆ merik¾ di»ghsij perˆ toà b…ou toà Ðs…ou Barla¦m kaˆ 'Iw£saf toà uƒoà 'Aben¾r basilšwj 'Indîn den gesamten Prolog und fast das ganze erste Viertel des 1. Kapitels in wenigen Zeilen zusammenfaßt; anstelle von Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai bis 1,17 Kaˆ œpemyen lesen wir auf fol. 1r völlig eigenständig formuliert 'Egšneto met¦ t¾n toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà e„j oÙranoÝj ¢n£lhyin kaˆ t¾n ™n dexi´ tÁj toà patrÕj megalwsÚnhj kaqšdran kaˆ t¾n toà parakl»tou ™n pur…naij glèssaij to‹j ¡g…oij maqhta‹j aÙtoà ™pidhm…an ¢postalÁnai, worauf sich der Text mit 1,17 aÙtoÝj e„j p£nta t¦ œqnh fwt…sai ... fortsetzt. Dieser Umstand führte dazu, im Jahr 1957 dem Barlaamtext von Nr. 42 in der BHG eine eigene Nummer zu geben, nämlich 224a. Im weiteren Verlauf bietet der Text jedoch keine wirklichen Besonderheiten mehr, sondern ist bis zum Ende ein Vertreter der stark verkürzten Familie e von weit höherer Qualität als Nr. 20. Auf fol. 18r und 110v monierte Francisco Pérez Bayer zwei ihm beim Vergleich mit Nr. 41 (s. dort) aufgefallene, für die Familie e typische Auslassungen. Insgesamt 19 identische Zwischentitel innerhalb des Textes58 haben von den Vertretern der Familie e auf alle Fälle die Nrn. 142 und 42 und wahrscheinlich auch die Nr. 12959 – nicht jedoch die Nrn. 20 und 84; trotz deutlicher Textunterschiede im Detail sind sich also die beiden Hss. 142 und 42 auf diesem Gebiet auffällig gleich – mit zumindest einer Ausnahme: Der 19. und letzte Zwischentitel 'Epistol¾ 'Aben¾r basilšwj prÕj 'Iw£saf (anschließend an 34,7 perišcousan oÛtwj) findet sich nur hier, auf fol. 96r der sonst etwas weniger zuverlässigen, gelegentlich kürzenden Nr. 42, nicht jedoch in Hs.
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87 griechische darunter, die heute nicht mehr alle erhalten sind (vgl. die SignaturenKonkordanz bei Revilla LXXII-LXXV); unsere Barlaam-Handschriften Nr. 42 und 43 gehören zu diesem Fundus. Den Codex Nr. 142 aus der Sammlung des Matteo Dandolo, enthaltend „Historia Aethiopica 8.o perg.“, hält Revilla LXXV offenbar auch für eine Handschrift des Barlaam-Romans. Andrés, Cat. codd. desapar. 38, Nr. 66 identifiziert ihn mit dem Cod. Scor. A. VI. 16; er wurde nicht zerstört, sondern ist der heutige Cod. gr. 8 der Universitätsbibliothek Uppsala – allerdings eine Papierhandschrift mit 339 Folia, die mit Stephanites und Ichnelates beginnt und auch die drei Vorreden Borzōēs enthält (s. Ch. Graux / A. Martin, Notices sommaires des manuscrits grecs de Suède, in Archives des Missions scientifiques et littéraires, IIIe sér., 15 [1889] 293-370, hier 322-329; L.-O. Sjöberg, Codices Upsalienses Graeci 6 et 8, in Eranos 58 [1960] 29-35, hier 32-35; St. Y. Rudberg, Der Codex Upsaliensis Graecus 8, eine inhaltsreiche Miszellanhandschrift, in Probleme der neugriechischen Literatur, 3 [Berlin 1960] 3-9; S. Torallas Tovar, De codicibus Graecis Upsaliensibus olim Escurialensibus, in Erytheia 15 [1994] 191-258, hier 224-242, sowie Volk, Medizinisches 175, Anm. 121). Sie sind unten, S. 592-593, bei der Behandlung der Familie e zusammengestellt. Laut Pérez Martín 168 m. Anm. 35 enthält Nr. 129 – ihre Zugehörigkeit zur Familie e ist klar – „una versión abreviada y dividida en capítulos del Barlaam“. Deren Scheyerer Filmprobe enthält leider keine Stelle, an der in den Nrn. 142 und 42 ein Zwischentitel erscheint.
Die griechischen Handschriften – El Escorial
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142. Auch im 27. Kapitel bietet Nr. 42 gelegentlich einen vollständigeren Text als die ansonsten ursprünglicher wirkenden Hss. 142 und 84, in denen z. B. 27,195 kaˆ1 – skÒrodon fehlt. Auf fol. 109r, 9. Zeile von oben, findet sich allerdings eine über die Hss. 142 und 84 (sowie 20) hinausgehende Textverkürzung: Nach 39,23 ¢n£lusin prosdokîn sind in Nr. 42 die Worte von 39,23 kaˆ æj ¢rc¾n bis 25 œmprosqen ™pekteinÒmenoj ausgelassen. Dieser Passus wurde von einer anderen Hand – mit noch mehr Lautfehlern als ohnehin schon in Hs. 42 der Fall – am rechten Rand nachgetragen60, und das bemerkenswerterweise nach einer ebenfalls der Familie e folgenden Vorlage (möglicherweise stand die Vorlage der Ursprungshand 42 noch zur Verfügung): Beweis dafür ist das charakteristische Fehlen von 39,24 mšn sowie die Nichtweiterführung des Nachtrags nach 39,25 ™pekteinÒmenoj; denn der Textabschnitt von 39,25 kat¦ skopÕn bis 56 Cristoà fehlt in allen Vertretern der Familie e, wo auf 39,25 ™pekteinÒmenoj sogleich 39,56 kaˆ ¹ e„r»nh toà qeoà folgt. Die ursprüngliche Hand endet mit fol. 112v bei 40,57 ” Exupnoj d{ ™pˆ toÚtoij genÒmenoj. Die ebenfalls pergamentenen Folia 113-115, auf denen sich der Text bis zum Ende (Epil.,8 'Am»n) fortsetzt, sind etwas jünger; sie weisen nicht die charakteristischen Falten und Knicke der vorangehenden Blätter auf. Ihre wohl aus dem 12. Jh. stammende Hand gehört zur gleichen Untergruppe der Familie e wie die Ursprungshand 42 (also auch weiterhin Unterschiede zu den Hss. 142 und 84, vgl. etwa die nur in diesen auftretende Auslassung in 40,84 'Amšlei – polite…an); eventuell ersetzte sie also nur die unansehnlich gewordenen letzten Blätter der Hand 42 und es braucht für sie keine eigene Sigel eingeführt zu werden. Gemeinsamkeiten im Schriftduktus mit der ergänzenden Hand vom Rand des fol. 109r weist die Hand der Folia 113-115 nicht auf. Ohne Zierleiste oder Schlußworte enden Text und Codex. Der auf fol. 1r – 19v am unteren Rand tradierte Text von jüngerer Hand (13.-14. Jh.) ist nach Revilla 517 sorgfältig abgeschabt worden und es lassen sich nur vereinzelte Wörter lesen; mit den heutigen Hilfsmitteln erscheint die Entzifferung am Original aber nicht völlig hoffnungslos. Ab dem unteren Rand von fol. 20r ist der dort von derselben jüngeren Hand tradierte Text wesentlich besser lesbar. Er beginnt zunächst mit der Überschrift Didaskal…a tîn ¡g…wn ¢postÒlwn perˆ eÙtax…aj; der danach einsetzende Text Kaˆ toàto koinÍ p£ntej paraggšlwmen ›kaston ™mmene‹n ™n gÍ aÙtù doqe…sV entspricht weitgehend Constitutiones Apostolorum VIII 46,1ff. (ed. F. X. Funk, vol. I [Paderborn 1905] 556,11ff.). Insgesamt ist jedoch auch er schlecht erhalten, teilweise abgeschabt und buchbinderisch beschnitten; sein Ende am unteren Rand von fol. 36r ist auf dem Film praktisch nicht zu entziffern. Auf dem oberen Rand von
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Die starke buchbinderische Beschneidung des mit dem escorial-typischen Goldschnitt versehenen Codex ist dabei deutlich zu erkennen, der Textverlust ist aber hier verschmerzbar.
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5. Die Überlieferung
fol. 36v beginnt ein neuer Text von wieder derselben jüngeren Hand, diesmal nicht bewußt unkenntlich gemacht, den Revilla 517 für eine Homilie zum Sonntag der Orthodoxie hielt, ihn aber nicht unter den Texten BHG 13861394 finden konnte; betitelt ist er (in bereinigter Orthographie) Di»ghsij dialamb£nou<sa> perˆ tîn ¡g…wn kaˆ septîn e„kÒnwn, kaˆ Ópwj kaˆ di¦ t¾n a„t…an paršlaben ¹ ™kklhs…a t¾n Ñrqodox…an tele‹n ™ths…wj tÍ a/ kuriakÍ tîn ¡g…wn nhsteiîn. Sein Incipit Toà basilšwj Qeof…lou tÕ kat' ™ke‹no kairoà sugcwr»sei qeoà t¾n aÙtokratorik¾n dišpontoj ¢rc»n und das Desinit kaˆ ¹m‹n to‹j e„likrinîj proskunoàsi kaˆ kataspazomšnoij aÙt¦j ... e„r»nhn staqhr¦n kaˆ sugcèrhsin tîn plhmmelhmšnwn kaq' ˜k£sthn dwrÁtai ... ¢m»n – hier auf fol. 65r – weisen auf den Bericht über die Einsetzung des Sonntages der Orthodoxie hin, welcher die Nummer BHG 1734 trägt. Ab fol. 65v sind die Ränder des Codex unbeschrieben. [65 43
El Escorial, Real Biblioteca F. III. 3 (= cod. gr. 222; olim III. M. 461 und III. H. 17; olim Bibliothek des Matteo Dandolo62, Nr. 104), fol. 1r – 220v.
Film (t): fol. 1r – 10r (Prol.,23 pe…sei m©llon – 2,160 feàge ™x Ñfqalmîn mou), 99v – 110r (18,136 m»pote kaˆ tÁj sÁj ¢posterhqî sunoik»sewj – 20,30 ™pˆ dika…ouj kaˆ ðta) und 209v – 220v (38,63 Óti eÙdÒkhsaj tÕn spÒron – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Miller 166-167; Andrés, Cat. Escorial II 53-54. – Orientalisches Papier, 13. Jh., 23,3 x 16,1 cm, einspaltig. Beginnt nach dem Verlust des ersten Blattes akephal auf dem heutigen fol. 1r – das am oberen Rand den zweisprachigen autographen Besitzervermerk des Matteo Dandolo („M. Danduli 104. / Matqa…ou DandoÚlou rd/“) trägt – mit Prol.,23 pe…sei m©llon kaˆ aÙtÕn ¨n tÁj pore…aj ¤yasqai. Sehr unauffälliger, vorzüglicher – und dadurch stemmatisch schwer genau einzuordnender – Text der Familie b von bemerkenswert guter Orthographie und ausgesprochen schöner Schrift; bei einer eventuellen Neuauflage wäre seine Heranziehung als zusätzliche Editionshandschrift zu erwägen. Der Zusatz toà Cristoà nach 1,28 prosetšqhsan ist einzelgängerisch. Endet auf fol. 220v ohne Schreibernotiz und ohne ursprüngliches Schlußwort; das auf Epil.,8 'Am»n folgende Tšloj ist von jüngerer Hand. [66
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Es gab also eine Zeit, in der außer unserer Nr. 44 alle Barlaam-Handschriften des Escorial, auch die heute verlorenen (s. oben, S. 298), unmittelbar aufeinanderfolgend eingereiht waren. S. oben, Anm. 57.
Die griechischen Handschriften – El Escorial
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El Escorial, Real Biblioteca C. II. 13 (= cod. gr. 373; olim II. H. 12 und III. H. 1), fol. 24r – 165v.
Film (t): fol. 73v – 84r (14,128 tÕ kat£luma – 18,55 ™pendÚsasqai ™pipoqoàntej, e‡ ge kaˆ ™n|[dus£menoi]) und 164v – 165v (40,92 œnqa tîn eÙfrainomšnwn p£ntwn ¹ katoik…a – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Miller 391; Delehaye, Catal. codd. hag. Scorial. 38363; Andrés, Cat. Escorial II 283-284; Pérez Martín 173. – Papier, 16. Jh., 28 x 19 cm, einspaltig. Dieser zusammen mit 24 anderen Handschriften in den Niederlanden für die EscorialBibliothek erworbene Codex64 besteht aus zwei voneinander unabhängigen Teilen: Die Folia 1-23 bestehen aus weißem rauhen Papier (Wasserzeichen Krone, vgl. Briquet Nr. 4835 [Lucca 1565; Rom 1567-68]); sie enthalten Exzerpte aus den Akten des Konzils von Konstantinopel 879-880, endend auf fol. 19v, abgeschlossen von Andreas Darmarios am 13. Januar 1565 zu Venedig (datierte Schreibernotiz auf fol 19v). Die Folia 20-23 sind leer. Die Folia 23a-167 – 18 Quaternionen – bestehen aus dunklerem glatten Papier (bis fol. 135 Wasserzeichen Anker [vgl. Briquet Nr. 501: Verona 1515], ab fol. 136 Wasserzeichen Anker [vgl. Briquet Nr. 562: Verona 1580]). Laut Katalogisierung von Andrés a. a. O. ist der Barlaamtext auf fol. 24r mit dem anderweitig unbelegten Titel `Istor…a tÁj ™ndotšraj A„qiÒpwn cèraj tîn 'Indîn legomšnhj perˆ Barla¦m kaˆ 'Iw£saf überschrieben. Die aufmerksam und graphisch ansprechend kopierte Vorlage, Nr. 81, hat bis heute lediglich den von jüngerer Hand (kaum vor 1570)65 am oberen Rand ihres fol. 1r eingetragenen, zur Entstehungszeit von Nr. 44 wohl noch gar nicht vorhandenen Kurztitel `Istor…a Barla¦m kaˆ 'Iw£saf. Nicolás de la Torre übertrug fast den kompletten Titel von Nr. 42 hierher auf den oberen Rand von fol. 24r – 'Iw£nnou monacoà kaˆ ¹goumšnou tÁj monÁj tîn Tabenisiwtîn lÒgoj kaˆ merik¾ di»ghsij perˆ toà Ðs…ou Barla¦m kaˆ 'Iw£saf toà uƒoà 'Aben¾r basilšwj 'Indîn – , was wiederum am rechten Rand von F. Pérez Bayer kommentiert wurde. Offenkundige Fehler von Nr. 81 wie Brac…v statt Barac…v (40,102) und dwre©j statt dwrea‹j (40,126) sind nicht übernommen. Die stark verkürzte Doxologie ú ¹ dÒxa kaˆ tÕ kr£toj e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn anstelle von Epil.,6-8 ú pršpei tim», kr£toj, megalosÚnh te kaˆ megalopršpeia sÝn tù patrˆ kaˆ tù ¡g…J pneÚmati, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn erscheint außer in Nr. 81 auch in einigen wenigen mit dieser nicht verwandten Handschriften (24 und wohl auch ihrer Abschrift 17III sowie 72). Das in Nr. 81 auf Epil.,8 'Am»n
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Aufgrund dieser Katalogisierung, die wegen eines simplen Druckfehlers den Barlaam-Roman auf fol. 74 beginnen läßt, wurde vor vielen Jahren in Scheyern keine Filmprobe vom wirklichen Anfang auf fol. 24 bestellt. Vgl. Revilla XXXVI und Andrés, Cat. Escorial II 283 mit weiterführender Literatur. S. unten, S. 377.
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5. Die Überlieferung
folgende Gebet erscheint identisch auch hier; es werden ihm noch konkrete Besitzernamen angefügt – zwei Klosterobere und ein gesamter, nicht ausdrücklich genannter Konvent: KÚrie 'Ihsoà Cristš, Ð qeÒj, tÍ presbe…v tÁj panacr£ntou qeotÒkou kaˆ tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn Barla£m te kaˆ 'Iw£saf dÕj œleoj to‹j ™k pÒqou kthsamšnoij t¾n ƒer¦n taÚthn kaˆ yucwfelÁ ™x»ghsin, LeÒntion (sic!) monacÕn kaˆ Dhm»trion (sic!) ¤ma tÍ Øp' aÙtîn qeofrour»tJ po…mnV. 'Am»n. Gšnoito. Gšnoito. Gšnoito. [67 45 (= K) Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, cod. Conventi Soppressi 115 (olim Biblioteca della Badia Fiorentina, cod. 2663; olim in Besitz von Antonio di Tommaso Corbinelli [† 1425], cod. 79), fol. 1r – 72v und 83r – 140v. Film bzw. Fotos (g), davon fol. 1r – 30r, 31v – 72v und 83r – 140v auf Film. – Lit.: B. de Montfaucon, Diarium Italicum (Paris 1702) 365; E. Rostagno / N. Festa, Indice dei codici greci Laurenziani non compresi nel catalogo del Bandini, in SIFC 1 (1893) 129-232, hier 155; R. Blum, La biblioteca della Badia Fiorentina e i codici di Antonio Corbinelli (Vatikanstadt 1951) 74; 78; 88; 11566; 158; F. Halkin, Les manuscrits grecs de la Bibliothèque Laurentienne à Florence, in AnBoll 96 (1978) 5-50, hier 3567. – Pergament, 11. Jh., 28 x 22 cm, zweispaltig68. Die bereits durch ihren Titel `Istor…a yucwfel¾j ¢pÕ tÁj ™ndotšraj cèraj tîn 'Indîn ™necqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£ba perˆ Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tim…wn ¡g…wn ¢ndrîn auffällige Handschrift wird heute praktisch durchwegs ins 11. Jahrhundert datiert69 (so bereits Montfaucon; R. Pintaudi bei Aristid., apol. [ed. Alpigiano], p. 41, Anm. 66; P. Schreiner brieflich ins 2. Viertel des 11. Jhs. unter Hinweis auf Lake III, pl. 174 [= Cod. Athous Laur. D 50 / 426
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Im hier aus dem Cod. Laur. Conv. Soppr. 151 edierten „Catalogo cinquecentesco della biblioteca della Badia Fiorentina“ wird unser Barlaam-Codex irrtümlich als Papierhandschrift („Vita Barlaam et Josaphat in papyro“) bezeichnet. „Ma è membranaceo“ (Blum a. a. O. 158 in seinem Kommentar). Die dortige Angabe, es seien die Folia 73-87 (!) nichtursprünglich, ist unzutreffend. Auf fol. 56v sind die ersten beiden Zeilen versehentlich einspaltig geschrieben. Rostagno / Festa zogen „s. X vel in. XI“ in Erwägung; „kann nach vorliegender Probe sehr gut s. X sein“ – dieser Ansicht bei Dölger, Barlaam-Roman 6 (Nr. 45) kann nicht beigepflichtet werden. Auch die Datierung von G. Cavallo, der sie 1984 für A. Kazhdan untersuchte, um das Jahr 1000 herum (vgl. Kazhdan, Barlaam 1195) ist wohl zu früh. Diese Handschrift hat bei einer gewissen Ähnlichkeit im Duktus mit Nr. 45 sehr auffällig geteilte Kappas, die in Nr. 45 nicht erscheinen.
Die griechischen Handschriften – El Escorial - Florenz
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willig-einzelgängerischen Charakter ihres Textes paßt, der z. B. wesentlich schlechter und unvollständiger ist als die verlorene Vorlage der lateinischen Vulgata-Übersetzung (BHL 979) und sie unter den Editionshandschriften der Familie b auf den letzten Rang (Sigel K) verweist. Die Folienzählung springt ohne Textverlust von 19 auf 21, dann folgt erneut 21 (also 21 bis) und dann erst 22. Auf den unteren Rändern der Folia 28v, 60v und 61r ein eventuell von der Schreiberhand stammendes Kreuzmonogramm, enthaltend – im Uhrzeigersinn – die Buchstaben N, C, K und F; die Auflösung dürfte NikhfÒroj lauten. Der zehnte Quaternio – also die ursprünglichen Folia 73-80, wie die originale Lagenzählung erkennen läßt – ist verloren und durch die heutigen Folia 73-82 ersetzt (Pergament-Palimpsestblätter aus dem 13.-14. Jh., enthaltend den Barlaamtext von 21,112 palai¦ kaˆ mhd{n bis 24,76 tinaj muqologoÚntwn a„înaj nach völlig anderer Vorlage [= 451]); auf dem heutigen fol. 83r Fortsetzung durch die ursprüngliche Hand mit 24,76 kaˆ nekrîn swm£twn. Ab dem 14. Quaternio, beginnend mit dem heutigen fol. 107 bei 30,207 ™kpšmponta kinoÚmena eÙwd…an, schreibt bis zum Textende eine andere zeitgenössische Hand; sie bedient sich derselben Vorlage wie die Ursprungshand. Auf dem unteren Rand von fol. 140v nach dem Text vermutlich eine vollzeilige Schreibernotiz, die aber auf unserem Film kaum zu lesen und außerdem teilweise ausradiert ist. Senkrecht zum Text auf dem linken Rand eine jüngere Notiz, die den Namen QeodÒsioj monacÒj enthält. Ganz unten eine kurze datierte lateinische Notiz, die möglicherweise von einer Benutzung durch Allatius spricht. Für die Eigenwilligkeit des Textes lassen sich überaus viele Beispiele bringen. Dies beginnt schon mit den ungewöhnlich häufigen, nicht nur durch Homoioteleuta verursachten Auslassungen. Ferner sei hier besonders die Zerstörung eines Zitats aus der Weisheit Salomons (Sap) genannt: Statt 17,53-54 OÙdeˆj g¦r basilšwn À tîn ™n Øperoca‹j Ôntwn ˜tšran œsce genšsewj ¢rc»n: m…a d{ p£ntwn e‡sodoj e„j tÕn b…on, œxodÒj te ‡sh lesen wir OÙdeˆj g¦r basileÝj À tîn ™n Øperoca‹j Ôntwn me‹zon À ple‹Òn ti toà pšnhtoj kškthtai: e‡sodoj g¦r e„j tÕn b…on kaˆ œxodoj ‡sh. Ähnlich wird ein Zitat aus einer Basilius-Homilie durch eine erweiternde Aneinanderreihung der Höllenqualen zerstört: Statt 20,81-82 t¾n faidrÒthta tîn dika…wn ¿n mšllousin ™n ™ke…nJ ¢polabe‹n tù a„îni kaˆ t¾n kat»feian tîn ¡martwlîn ™n tù skÒtei tù baqut£tJ lesen wir amplifiziert t¾n faidrÒthta tîn dika…wn ¿n mšllousin ¢polabe‹n oƒ kalîj politeus£menoi, kaˆ tÕ baqÚtaton skÒtoj, tÕ skÒtoj tÕ ™xèteron, tÕn skèlhka tÕn ¢ko…mhton, tÕ ¢teleÚthton pàr, tÕn brugmÕn tîn ÑdÒntwn, e„j § parapšmpontai oƒ deinîj kaˆ ™n ¡mart…aij politeus£menoi. Simplifizierend ist dagegen die Ersetzung der homerischen Wendung poll¦ mog»saj in 33,27 durch polulog»saj. Bei der Auslassung der Nacktheit des durch eine Revolution gestürzten Jahreskönigs – die Worte 14,15-16 gumnÒn te ¢n¦ p©san qriambeÚontej t¾n pÒlin fehlen – drängt sich der Verdacht auf, der Schreiber oder die Vorlage von Nr. 45 hätte eventuell auf ihn unsittlich wirkende Passagen ausgemerzt. Die Umarbeitung
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5. Die Überlieferung
der Worte der verführerischen Prinzessin ™ke…nh eÙqÝj scÁm£ te kaˆ blšmma kaˆ fqšgma kaˆ Ólhn ˜aut¾n prÕj tÕ qšlgein katast»sas£ fhsi prÕj aÙtÒn: »Sun£fqht… mou g£mou koinwn…v k¢gè sou to‹j prost£gmasi ca…rousa ™xakolouq»sw« (30,122-125) zu tÕ tÁj ponhr…aj pikrÕn dšlear ™xšfhne: »kaˆ æseˆ toàto poi»seiaj proqÚmwj ca…rousa kaˆ ¢galliwmšnh to‹j so‹j e‡xw did£gmasin«, der Zusatz sklhr¦n add. kaˆ musar¦n bei Ioasaphs Antwort in 30,126 und die Auslassung von 1Cor 7,9 Kre‹sson game‹n À puroàsqai in 30,135-136 könnte dies bestätigen. Gemeinsamkeiten mit Nr. 45 zeigt in einem Teilbereich die Nr. 108; deren konsultierbar gewesene Folia 38r und 48r sind auffällig: 9,90-91 ¢pÕ tîn yic…wn tîn piptÒntwn ¢pÕ tÁj trapšzhj aÙtoà ™d…dou statt aÙtîn tîn tÁj trapšzhj yic…wn ™pididÒnai und 11,131-133 stark verkürztes e„ statt kaqÒti oÙk œstin ¡mart…a nikîsa t¾n toà qeoà filanqrwp…an, e‡per fq£somen metanoÁsai kaˆ d£krusi tÕ tîn ptaism£twn a"scoj ¢pon…yasqai. [68 451
Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, cod. Conventi Soppressi 115 (olim Biblioteca della Badia Fiorentina, cod. 2663; olim in Besitz von Antonio di Tommaso Corbinelli [† 1425], cod. 79), fol. 73r – 82v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 45. – Pergament-Palimpsest (obere Schrift), 13.14. Jh., 28 x 22 cm, einspaltig. Ergänzt wird hiermit der verlorene, ursprünglich nur die Folia 73-80 bildende zehnte Quaternio von Nr. 45, reichend von 21,112 palai¦ kaˆ mhd{n bis 24,76 tinaj muqologoÚntwn a„înaj. Die größer schreibende Hand 451 benötigt etwas mehr Raum und erreicht den auf dem heutigen fol. 83r (ursprünglich 81r, Anfang des 11. Quaternio) beginnenden Anschluß 24,76 kaˆ nekrîn swm£twn ¢n£stasin im zweiten Drittel des fol. 82r; der Rest der Seite ist leer. Die erste Hälfte von fol. 82v füllen mehrmals – wohl als Schreibübung verschiedener Hände – die Kaiser Theophilos zugeschriebenen, erstmals wohl bei Theophanes Continuatus (Bonn) 105,16 – 106,3 überlieferten Verse, inc. P£ntwn poqoÚntwn prostršcein prÕj t¾n pÒlin; eine wieder andere Hand fügt in der zweiten Hälfte die als Anthologiae Graecae Appendix, Epigrammata exhortatoria et supplicatoria 116, d1-d5 bekannten Verse TÕn Órkon, æj pàr kaˆ teqhgmšnon x…foj, / ¥nqrwpe, feàge, m¾ m£caira tÁj d…khj / st…lbousa kaˆ tšmnousa _omfa…aj plšon / sf£xV, f£gV se mšcrij aÙtîn Ðstšwn, / kaˆ tÕ flšgon flšxV se pàr a„wn…wj hinzu. Die sich anschließenden Worte KaqezÒmenoj kaˆ koitazÒmenoj kaˆ dianist£menoj mšmnhso kur…ou toà qeoà sou entstammen, sich an Dt 6,7 anlehnend, Io. Chrys., hom. 19 in Act 4 (PG 60, 155,32-34) – von der ursprünglichen Schrift des Palimpsests ist auf fol. 82v nichts zu erkennen. Über die untere Schrift des Palimpsests macht der Katalog von Rostagno / Festa keine Angabe. Auf unserem Film ist sie zwar erkennbar (der Zeilenspiegel war größer als bei der oberen Schrift),
Die griechischen Handschriften – Florenz - Ioannina
309
aber bis auf wenige Worte auf fol. 79r (z. B. pod£rkhj) kaum lesbar; die Entzifferung am Original erscheint aber durchaus möglich. [69 46
Grottaferrata, Biblioteca della Badia Greca B. b. XII, fol. 1r – 41v.
Film (g). – Lit.: A. Rocchi, Codices Cryptenses seu abbatiae Cryptae Ferratae in Tusculano digesti et illustrati (Grottaferrata 1883) 154; ders., De coenobio Cryptoferratensi eiusque bibliotheca et codicibus praesertim graecis commentarii (Grottaferrata 1893) 277; M. Petta, L’inventario dei manoscritti criptensi del p. Placido Schiappacasse (1727), in BBGG n.s. 34 (1980) 3-35, hier 22, Nr. 100. – Pergament, 12. Jh., 21 x 17 cm, einspaltig. Fragment, beginnend auf fol. 1r mit 8,112 (dialuÒ)|menon, aÙtÕ ¢nast»setai ¥fqarton und endend auf fol. 41v mit 19,64 Øpost©san À par¦ toà qeoà. Zwischen den Folia 7 und 8 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 10,51 „scurîj ¢nohta…nein se bis 10,91 e‡te1 qrÒnoi), ebenso zwischen den Folia 12 und 13 (wobei ab hier die neuere Folienzählung mittels eines Nummernstempels in der unteren rechten Ecke die gültige ist; Textverlust vom 11,164 ™poi»sato, qÚsaj tÕn mÒscon bis 11,205 m¾ fq£santej di¦ meta|[gnèsewj]). Diese neuere gültige Zählung mittels des Stempels springt dann ohne Textverlust von 19 sofort auf 21. Zwischen den mit dem Stempel foliierten Folia 23 und 24 ist erneut ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 14,57 terpnîn te kaˆ ¢polaustikîn bis 14,96 'ApobalomšnJ dš moi tÁj yucÁj t¾n toÚ|[twn]). Auf fol. 29 neuer Zählung wurde der Stempelabdruck vergessen, die gültige Zahl ist rechts unten mit der Hand nachgetragen. Der Text ist ein unauffälliger Vertreter der Familie b, von höherer Qualität als Nr. 45 (= K) und von einer verlorenen mutmaßlichen Vorlage dieser schon seit dem 15. Jh. in Florenz befindlichen Handschrift abhängig; eine Heranziehung für den kritischen Apparat wäre durch die oft sehr stark beschädigten und unvollständig lesbaren Blätter mühsam gewesen – „di carattere bellissimo, benché assai logoro“ urteilte bereits P. Placido Schiappacasse (1727). [70 55 (= O)
Ioannina, Zwsima…a Scol» 1, fol. 1r – 141v.
Reproduktion (bei Der Nersessian [Album] pl. CI, Nr. 410-411) (t): fol. 98v (21,115 in app. porfÚraj kaˆ basilikÁj ¡lourg…doj – 21,118 t¦ tÁj ™kdhm…aj æm…lei) und 102v (22,46 `H ™m», basileà – 22,47 ¢ll' ™k luphr©j kaˆ ™mme|[r…mnou]). – Lit.: St. Kyriakides, Kat£logoj tîn ceirogr£fwn tÁj ™n 'Iwann…noij Zwsima…aj scolÁj, in Nšoj `Ellhnomn»mwn 9 (1912) 304-311, hier 305; Der Nersessian [Textband] 21-23; dies. [Album] 7 und pl. CI-CII; Volk, Schreiber Kallistos 264-269. – Pergament, 11.-12. Jh., 27,7 x 20,8 cm, einspaltig. Kam im Mai 1846 aus dem epirotischen Kloster Durachane
310
5. Die Überlieferung
(gelegen nordöstlich von Ioannina am Fuß des Mitsikeli-Massivs)71 in die Bibliothek von Ioannina72. Beginnt nach dem Verlust zahlreicher Blätter akephal auf dem heutigen fol. 1r mit 4,90 (proequm»)|qhj Ðdeàsai. E„ g¦r kaˆ poqein» und endet verstümmelt auf dem heutigen fol. 141v mit 31,3 in app. T¦ d{ par¦ toà Qeud© ¢postalšnta tÁj ponhr…aj. Bereits vor der Verbringung nach Ioannina wurden aus dieser laut Kyriakides einbandlosen Handschrift die heute in New York (= Nr. 82, reichend von 2,128 oÙd{ tÕn ™mÕn eÙergšthn bis 2,156 ¢safÁ tina kaˆ mata…an battolo|[g…an] und 4,23 Oƒ d{ promnhmoneuqšntej bis 4,43 ™ke…nwn boÚlomai genšsqai tîn ™lp…dwn) und im englischen Cambridge (= Nr. 38, reichend von 2,156 [battolo]|g…an diexÁlqej bis 4,23 in app. qerape…aj oÙk ¢phx…wsen [mit spezifischer Variante], 7,188 'Enteàqen oân tÍ c£riti bis 8,14 fanšrwsin p£lai, 23,11 t¦j toà basilšwj qšmenoj ¢peil£j bis 23,28 ¢ntapokrinÒmenoj und 28,109 “ Ewqen d{ maqën bis 30,70 kaˆ tù ¡g…J pneÚmati) befindlichen Folia entfernt. Die bei Der Nersessian [Textband] 22 gegebene Übersicht über den Textbestand dieses dreigeteilten Codex sei hier aktualisiert: Verloren ist der Anfang vom Titel bis 2,128 tÁj toiaÚthj e„j tÕn qeÕn ¢carist…aj. 2,128 oÙd{ tÕn ™mÕn eÙergšthn bis 2,156 ¢safÁ tina kaˆ mata…an battolo|(g…an) = Nr. 82, pag. 1-2. 2,156 (battolo)|g…an diexÁlqej bis 4,23 in app. qerape…aj oÙk ¢phx…wsen (mit spezifischer Variante) = Nr. 38, fol. 1-4. 4,23 Oƒ d{ promnhmoneuqšntej bis 4,43 ™ke…nwn boÚlomai genšsqai tîn ™lp…dwn = Nr. 82, pag. 3-4. 4,43 ïn legÒntwn aÙtîn ¢k»koa bis 4,90 toà ¢kolouqÁsa… soi t¾n ÐdÕn ¿n proequm»|(qhj) ist verloren. 4,90 (proequm»)|qhj Ðdeàsai bis 6,115 qan£tou œnocon ™ke‹non Øp£rcein = vorliegende Nr. 55, fol. 1-14. 6,115 `Espšraj oân katalaboÚshj bis 6,131 o‡kade ¢pšsteilen Verlust durch Blattausfall zwischen den Folia 14 und 15 von Nr. 55. 6,131 'Ekšleuse d{ genšsqai ™k xÚlwn bal£ntia bis 7,188 kaqëj tÕ pneàma ™d…dou ¢pofqšggesqai = vorliegende Nr. 55, fol. 15-22. 7,188 'Enteàqen oân tÍ c£riti bis 8,14 fanšrwsin p£lai = Nr. 38, fol. 5. 8,14 pro»ggeilan polloˆ profÁtai bis 23,11 œxarcoj kaˆ kaqhght¾j par' oÙd{n = vorliegende Nr. 55, fol. 23-106. 23,11 t¦j toà basilšwj qšmenoj ¢peil£j bis 23,28 ¢ntapokrinÒmenoj = Nr. 38, fol. 6.
71
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Von seiner Geschichte ist kaum etwas bekannt, nicht einmal sein Gründungsdatum (vgl. Kokkines 8-9). Vermerk auf fol. 87v: „Di' ™moà StaÚrou KompatÁ toà ™pitropeÚontoj e„j Monast»rion Dourac£nhj ¢fierÒqhsan e„j t¾n Dhmos…an scol¾n tîn 'Iwann…nwn sunenšsh toà ¹goumšnou kur…ou 'Anatol…ou 1846 Ma$ou 4. 'Iwa.“
Die griechischen Handschriften – Ioannina
311
23,28 cleu£zein ¹m©j doke‹j bis 28,108 metanooàntaj filanqrèpwj decÒmenon = vorliegende Nr. 55, fol. 107-140. 28,109 “ Ewqen d{ maqën bis 30,70 kaˆ tù ¡g…J pneÚmati = Nr. 38, fol. 714. 30,70 nàn kaˆ bis 30,226 pedi£da dielqÒntej Verlust durch Blattausfall zwischen den Folia 140 und 141 von Nr. 55. 30,226 e„j tÒpouj ¢p»negkan bis 31,3 in app. T¦ d{ par¦ toà Qeud© ¢postalšnta tÁj ponhr…aj = vorliegende Nr. 55, fol. 141. 31,3 in app. pneÚmata kat¦ toà qe…ou paidÕj bis Textende ist verloren. Nach Kyriakides werden 47 Miniaturen in Nr. 55 tradiert; Der Nersessian zählt nur 43, von denen sie 35 im Textband skizziert und weitere vier im Tafelteil reproduziert. Dazu kommen elf Miniaturen in Nr. 38 und eine in Nr. 82. Alle weisen gleichzeitig entstandene Beischriften auf. Die Miniaturen erscheinen zu denselben Textstellen wie in Hs. 54 – die auch textlich (Familie c) sehr eng verwandt ist – , unterscheiden sich jedoch ikonographisch, während die Bilderläuterungen wiederum fast identisch sind (zu diesem 2. Illustrationszyklus des Barlaam-Romans s. unten, S. 536-546). Diese Bildbeischriften erscheinen in Nr. 155, der direkten Abschrift von Nr. 54, in roter Tinte zwischen den Textzeilen. Bei der Fotografierung der in Ioannina befindlichen Handschriften durch das MorfwtikÕ “ Idruma 'EqnikÁj Trapšzhj im Dezember 1980 standen anfänglich nur die Hss. 2, 5, 11 und 17 aus dem 17 Hss. umfassenden Katalog von Kyriakides zur Verfügung; im Zuge der Fotoarbeiten wurden dann noch die Hss. 9 und 14 aufgespürt73. Der verschollene Codex 1, also die Barlaam-Handschrift, ist die einzige nicht auffindbare alte Pergament-Handschrift; die greifbaren Codd. 2 und 17 sind pergamentene Evangeliare des 12. Jhs., allerdings ohne Miniaturen74. Einen Situationsbericht von 1952 gibt M. Smith: „The Zosimaia School was badly damaged in the war and then allegedly looted. What books remained had in 1952 been transferred to Paidagogike Akademia and piled in a store room in such a way that it was impossible to see what there was in the lower levels of the piles. Some MSS, however, were visible in the upper levels, and the collection may by this time be again accessible.“75 Sirarpie Der Nersessian (1896-1989) arbeitete in den 1930er Jahren mit nach Paris gelangten Fotos: „Les photographies du manuscrit de Jannina
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75
Vgl. MorfwtikÕ “ Idruma 'EqnikÁj Trapšzhj. `IstorikÕ kaˆ PalaiografikÕ 'Arce‹o. Mikrofwtograf»seij ceirogr£fwn kaˆ ¢rce…wn. B/ 1978-1980 (Athen 1981) 24-25. Die Initialen u. dgl. des letzteren wurden vor kurzem untersucht: A. Džurova, `H diakÒsmhsij toà Øp' ¢riqmÕn 17 ˜llhnikoà eÙaggelistar…ou tÁj ™n 'Iwann…noij Zwsima…aj Biblioq»khj (Ioannina 2005). M. Smith, Notes on collections of manuscripts in Greece, in EEBS 26 (1956) 380393, hier 392.
312
5. Die Überlieferung
ont été faites par M. A. Xyngopoulos et offertes par lui à l’École des Hautes Études“76. Dies war der damalige Stand; heute sucht man sie dort vergebens: „Ma recherche du manuscrit de Barlaam, ou ploutôt celle de ses reproductions photographiques, est restée infructueuse, comme l’avait été, en 1994, la quête de Brigitte Mondrain. Il faut souhaiter que le manuscrit disparu reparaisse un jour“ (Brief von Prof. Jean Irigoin an Prof. Peter Schreiner vom 13. Mai 1997). Eine gewisse Hoffnung besteht, daß diese Fotos in Besitz von S. Der Nersessian übergegangen sind und sich in ihrem Nachlaß befinden: „Avant d’être transférés en Arménie, les dossiers gonflés de notes et de photographies furent en effet intégralement doublés par la photocopie. Les originaux ont pris place au Maténadaran dans une salle au nom de Sirarpie Der Nersessian où se trouve aussi son ancien bibliothèque. Les doubles ont été déposés à Paris, dans un Institut mis sur pied à leur intention en novembre 1991: L’Institut de Recherches pour les manuscrits arméniens et byzantins. Fonds Sirarpie Der Nersessian.“77 Die Katalogisierung des umfangreichen Bestands schreitet voran; der bereits vorliegende 1. Band (s. Anm. 77) umfaßt – neben einer illustrierten BioBibliographie auf den S. 13-46 – das die armenischen illuminierten Handschriften betreffende Material78. [60 47
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 56 (olim Qeologik¾ Scol¾ C£lkhj 61), fol. 1r – 378v79.
Digitalfotos80 bzw. Reader-Printer-Kopien (g [mit Ausnahme von fol. 322v/ 323r: dadurch Textlücke von 34,60 <¢po>|stÁsai aÙtÕn tÍ sÍ dun£mei bis 34,76 tù basile‹ kaˆ patrˆ]), davon fol. 1r – 256r, 257v – 269r, 270v – 298r, 76 77
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Der Nersessian [Album] 7. Archives Sirarpie Der Nersessian. Catalogue par S. Agémian. Vol. 1 (Antélias [Liban] 2003) 6. Eine illuminierte armenische Handschrift des Barlaam-Romans existiert nicht; doch verzeichnet Agémian, vol. 1 (s. vorangehende Anm.), S. 322, etwa 490 Seiten handschriftliches Material über die aus dem Griechischen übersetzte armenische BarlaamVersion, darunter Transkriptionen der Codd. Paris. B. N. arm. 180, fol. 540-552; 290, fol. 103-144v und 329, fol. 25-186v. Der Codex weist bis heute keine Folienzählung auf, ich habe die erhaltenen Fotos durchgezählt und mehrfach überprüft. Tsakopulos nennt nur 374 Folia und überging damit mehrere vor allem in ihrer oberen Hälfte nicht mehr vollständige Blätter. Für deren persönliche Anfertigung im März 2008 direkt in der Patriarchatsbibliothek sei Herrn Prof. Georgios Makris (Bochum und Münster) auch an dieser Stelle herzlich gedankt, ebenso für seinen Einsatz in Dumbarton Oaks, durch den ich schon in den 1990er Jahren in den Besitz zahlreicher Reader-Printer-Kopien aus dem dort befindlichen Mikrofilm dieser Handschrift gelangte. Diese Kopien umfassen die Folia 1r – 10v, 73v – 80r und 180r – 315r.
Die griechischen Handschriften – Ioannina - İstanbul
313
299v – 322r und 323v – 378v als Digitalfotos. – Lit.: Aim. Tsakopulos, PerigrafikÕj kat£logoj tîn ceirogr£fwn tÁj Biblioq»khj toà O„koumenikoà Patriarce…ou, tÒmoj G/ (a/): QeologikÁj ScolÁj C£lkhj (İstanbul 1968) 199-200 = 'Orqodox…a 37 (1962) 236-237; Volk, Schreiber Kallistos 254255 m. Anm. 51-54, 258-263 und 272. – Orientalisches Papier, 21,5 x 16 cm, einspaltig, geschrieben 1575 von einem anonym bleibenden Kopisten (nach dem Textende auf fol. 378v datierte Notiz vom 19. März d. J.). Auf dem ersten von zwei jungen – mir nicht vorliegenden – Vorsatzblättern ein Hinweis auf die Herkunft aus Larisa: „Kaˆ tÒde sÝn to‹j ¥lloij ™k tîn ... ... tÁj ™n Lar…ssV scolÁj.“ Der Barlaamtext beginnt nach dem Verlust der ersten drei Quaternionen akephal auf dem heutigen fol. 1r (ursprünglich fol. 25r) mit 4,6 tÁj sun»qouj aÙtù dorufor…aj. Das Folium 12 ist größtenteils abgerissen, der Text von 5,38 c£rij toÝj nohtoÝj aÙtoà ÑfqalmoÝj bis 5,56 t¾n brîs…n te kaˆ pÒsin ¢h|(dÁ) entsprechend unvollständig erhalten. Vom fol. 16 ist die obere Hälfte teilweise abgerissen, es ist auf dem Recto 5,114 (k)|aˆ ¢para…thtoj bis 5,117 ™k b£qouj kard…aj œfh verloren, auf dem Verso 5,123 ™k toÚtou suzîn bis 5,125 met¦ q£naton. Zwischen den Folia 69 und 70 sind – was auch die Quaternionenzählung bestätigt – zwei Blätter herausgerissen (Textverlust von 10,49 katasce‹n aÙt¾n bis 10,77 oÙ m¾ e„sakoÚsV ¢pÕ kakîn). Zwischen den Folia 150 und 151 fehlen drei Blätter (Textverlust von 18,21 ¢ll' œmoige oÙd' Ólwj bis 18,65 e„j gnîsin taàta mur…oij me). Zwischen den Folia 221 (endend mit 24,203 æj Ônar te kaˆ æj ski¦ kaˆ ™nÚpnion paršr|[cetai]) und 222 fehlen drei Blätter ganz, und vom fol. 222 ist nur ein ganz kleiner Rest vorhanden, bei dem auf dem Recto nur wenige Buchstaben nahe des Falzes lesbar sind, dessen Verso aber mit 25,20 ™pifoi|[ths£shj] endet (also praktisch Textverlust von 24,203 [paršr]|cetai kaˆ ¢fan…zetai bis 25,20 ™pifoi|[ths£shj]). Das fol. 365 ist in seinem oberen Bereich teilweise abgerissen, es ist der Text auf dem Recto von 39,74 pšlagoj bis 39,79 bias£menoj und auf dem Verso von 39,83 ¢ll¦ de‹ se bis 39,86 ™ktaq»setai nicht vollständig erhalten. Auf fol. 378v folgt nach Epil.,8 'Am»n die Datierung durch den anonym bleibenden Schreiber ” Etei zpg/ (= 1575), „ndiktiînoj g/, ™n mhnˆ Mart…J iq/, dann dessen abschließende / persönliche Doxologie Pammedšonti qeù sÝn uƒù kaˆ pneÚmati dÒxa. Vorliegende Hs. 47 ist durchgehend ein Vertreter der Familie d, ist aber trotz der bis fol. 205v an den Rändern oder auch inmitten des Textes mit roter Tinte geschriebenen, aus ihrer Vorlage übernommenen Bilderläuterungen weder von der illuminierten Hs. 105 (= W2; 14. Jh.) noch von der 1564/65 entstandenen Hs. 92 bzw. deren illuminierter Vorlage direkt abhängig. Diese auch stemmatisch wichtigen Bilderläuterungen sind beim 3. Illustrationszyklus behandelt (s. unten, S. 546-581); der letzte Eintrag am oberen Rand von fol. 205v betrifft die Nr. 152 des 3. Illustrationszyklus. Auf alle Fälle bietet Hs. 47 gemeinsam mit 92 bei 19,105 korrektes paradoqe‹sa, während die wesentlich älteren, aber keineswegs direkt voneinander abhängigen Hss. 25 (= W1) und 105 (= W2) stattdessen erneut das schon in 19,104 erscheinende
314
5. Die Überlieferung
Wort bebaiwqe‹sa beisteuern81. Dagegen bieten die Hss. 105 und 47 bei 40,79 gemeinsam das korrekte sunarmosqe‹sa82, während in 92 (und den von ihr direkt abhängigen Nrn. 5 und 61) unpassendes sunariqmhqe‹sa erscheint. Von 27,89 pot{2 d{ lupe‹tai bis 27,246 tÕn uƒÕn toà qeoà weisen die Hss. 105 (fol. 140v, 3. Zeile von oben; gekennzeichnet durch ein ganz kleines hochgestelltes Kreuz [vielleicht erst von Boissonade]) und 47 (fol. 248v, 4. Zeile von unten; ohne jede Kennzeichnung) dieselbe innere Lücke auf, die in Boissonades Erstausgabe zur Heranziehung der Nr. 99 als Editionshandschrift (seine Sigel D) führte; die Hs. 25 hat hier keine innere Lücke, scheint sich aber in diesem Bereich an einer anderen, im weitesten Sinn in den Umkreis von Hs. 145 gehörenden Vorlage zu orientieren. In Ermangelung eines vollständigen Films ist ein Vergleich mit Hs. 92 im Moment nicht möglich; im fraglichen Bereich (fol. 133-143) tradiert diese Hs. jedenfalls keine Bilderläuterungen, was die Existenz dieser inneren Lücke auch in ihr sehr wahrscheinlich macht. Auch für die weitere innere Lücke in Hs. 47 (fol. 251v, zwischen dem Ende der 12. und dem Beginn der 13. Zeile), reichend von 27,289 ÐdeÚontej g¦r ™n skÒtei bis 28,12 `O d{ meizÒnwj Øper…scue fehlt momentan die Vergleichsmöglichkeit mit Hs. 92; sie macht aber deutlich, daß Hs. 105 nicht die Vorlage von 47 gewesen sein dürfte. Deutliche Unterschiede im Detail zeigen die genannten Hss. schließlich im Bereich der Probekollation: bei 40,107 z. B. erscheint in Nr. 105 das übliche crwtÒj; Hs. 92 und ihre Abkömmlinge haben das Wort ersatzlos weggelassen, und Hs. 47 bietet dafür crèmatoj. [71 48
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 89 (olim Mon¾ `Ag…aj Tri£doj C£lkhj 97), fol. 4rv, 8rv, 12r – 21v, 23r – 46v und 49r – 129av.
Film (g). – Lit.: Delehaye, Catal. Scholae in Chalce insula 29; Aim. Tsakopulos, PerigrafikÕj kat£logoj tîn ceirogr£fwn tÁj Biblioq»khj toà O„koumenikoà Patriarce…ou, tÒmoj B/: TmÁma ceirogr£fwn `I. MonÁj `Ag…aj Tri£doj C£lkhj (İstanbul 1956) 104 = 'Orqodox…a 30 (1955) 371. – Pergament, 11.-12. Jh., 29 x 22 cm, zweispaltig. Zum Zeitpunkt der Fotografierung (1962) durch ein Team aus Dumbarton Oaks, woher der Scheyerer Film stammt, war nur jedes zehnte Folium im Codex mit einer Zahl versehen – zunächst korrekt die Folia 2 (sic), 10, 20, 30 und 40. Das als fol. 50 bezeichnete Blatt ist jedoch in Wirklichkeit bereits fol. 51; zur Herstellung der Ordnung sei das auf fol. 49 folgende Blatt als 49a bezeich-
81
82
Aufgrund von Hs. 105 gelangte bebaiwqe‹sa sogar in die Erstausgabe von Boissonade; s. zu diesem Problem auch oben, S. 11, Anm. 40. Hs. 25 bricht heute leider schon in 36,143 ab.
Die griechischen Handschriften – İstanbul
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net. Ein weiterer Fehler in der Zählung tritt dann nach fol. 120 auf: Als fol. 130 ist das Blatt beschriftet, das in Wirklichkeit bereits fol. 132 (bei völlig korrekter Zählung sogar 133) wäre; also seien nach fol. 129 die Folia 129a und 129b eingeführt. Der Barlaamtext und mit ihm der Codex endet auf fol. 131v – eigentlich fol. 134v, wie Delehaye richtig zählte83 – , die Hand 48 bricht allerdings schon mit fol. 129av ab. Der ursprüngliche Codex beginnt nach dem Verlust des Anfangs vom Titel bis 1,52 Toioàtoj m{n Ð basileÝj ka… (er wurde von der jüngeren Hand 481 ergänzt) akephal auf dem heutigen fol. 4r mit 1,52 oÛtwj œcwn tÁj gnèmhj und reicht zunächst – zur Familie b und hierin in die Nähe der Hss. 148 und 70 gehörend – nur bis 2,10 nhste…aij te kaˆ ¢gru|(pn…aij). Die Folia 5-7 sind bereits wieder papierene Ergänzungen von Hand 481, reichend von 2,10 (¢gru)|pn…aij kaˆ tÍ tîn qe…wn log…wn bis 2,94 perˆ mÒnhn t¾n kosmik»n. Erst Folium 8 ist wieder ursprünglich, reichend von 2,94 strate…an ™xhtazÒmeqa bis 2,137 ¤per di' Ñl…gwn _hm£|(twn) und unauffällig der Familie b folgend. Doch die Folia 9-11 sind erneut papierene Ergänzungen von Hand 481, reichend von 2,137 (_hm£)|twn Øpšdeixš moi Ð ™mÕj qeolÒgoj bis 3,40 met¦ t¦j diwrismšnaj ¹mšraj; sie gehören der Familie c an. Mit den Folia 12-21 beginnt dann endlich das erste längere zusammenhängende Stück der ursprünglichen Handschrift, reichend von 3,40 tù di¦ purÕj kaˆ x…fouj ÑlšqrJ – einer typischen Formulierung der Familien a, b und d – bis 7,7 t¦ ¥yuca taàta kaˆ kwf¦ sebomš|(nwn). Der Text gehört zur Familie b mit Detailvarianten, die in keiner anderen kollationierten Handschrift erscheinen (z. B. 6,112 qan£tou post 113 ™d…dou; Auslassung von 6,123 tÕn k»ruka). Unterbrochen vom Papierfolium 22 – reichend von 7,7 (sebomš)|nwn e‡dwla bis 7,50 in app. oÛtw toà prwtopl£stou – , auf dem die ergänzende Hand 481 erstmals auch einen Text der Familie b bietet, stammen auch die Folia 23-46 lückenlos aus der ursprünglichen Handschrift 48, reichend von 7,51 in app. klapšntoj. Kaˆ fagën Ð prîtoj ¥nqrwpoj bis 12,230 pàr pnšonta kaˆ dri|(mÚtata). Beim hohen Alter von Hand 48 ist bei 7,55 das zwischen kaˆ und tÍ n…kV eingeschobene, in keiner anderen kollationierten Handschrift erscheinende thnikaàta wohl eine Neubildung des vorliegenden Schreibers, beeinflußt von den nachfolgenden Worten tÍ n…kV. Auch sonst ist 48 ein Vertreter der Familie b mit gelegentlich auftretenden Detailvarianten, die ansonsten unbelegt sind. Auf fol. 34v wird zwischen den Spalten mit den senkrecht geschriebenen Worten `Wra‹on Ólon auf den Beginn der Parabel Mann und Vogel (10,29) hingewiesen, ebenso auf fol. 46v mit den Worten `Wra‹on foberÕn Ólon auf den Beginn der Parabel Mann im Brunnen (12,220). Nochmals erscheint mit den Folia 47-48 eine Ergänzung durch die Hand 481, reichend von 12,230 (dri)|mÚtata blosuroànta bis 14,2 ð
83
Tsakopulos spricht dagegen von 131 Folia Gesamtumfang; die fehlerhafte Zählung war zu seiner Zeit offenbar schon angebracht gewesen.
316
5. Die Überlieferung
sofètate ¢nqrèpwn: eÜ|(franaj), bevor mit fol. 49 das größte zusammenhängende Teilstück des ursprünglichen Codex beginnt; es reicht von 14,2 (eÜ)|franaj g£r mou t¾n yuc»n bis 40,32 in app. T…noj oƒ stšfanoi tÁj dÒxhj auf fol. 129av. Mit diesem heute letzten Folium der Ursprungshand endete deren 16. Quaternio; es trägt zudem am oberen Rand den Vermerk „fÚla 116“, was jedoch fehlerhaft ist, denn es sind bis heute 119 von Hand 48 beschriebene Blätter erhalten geblieben; auf alle Fälle muß diese Notiz vor Einfügung der von der Hand 481 vorgenommenen Ergänzungen gemacht worden sein. Ist der ursprüngliche Codex bereits bemerkenswert sorgfältig und schön geschrieben, so gilt dies auch für seine Ergänzungen durch die Hand 481; hierbei überrascht auch deren geradezu perfekte Anpassung an die vorgefundenen Textteile – es gibt keine halbleer bleibenden Seiten und keinerlei Überlappungen von ergänztem und ursprünglichem Text, und selbstverständlich ist keine Lücke von Hand 48 übersehen worden. [72 481
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 89 (olim Mon¾ `Ag…aj Tri£doj C£lkhj 97), fol. 1r – 3v, 5r – 7v, 9r – 11v, 22rv, 47r – 48v und 129br – 131v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 48. – Papier, 16.-17. Jh., 29 x 22 cm, einspaltig. Auf fol. 1r schrieb die junge Hand 481 den langen, wohl metrischen Besitzervermerk `H b…bloj aÛth pšfuke tÁj pantourgoà tri£doj tÁj ™n tÍ n»sJ C£lkV te monÁj toà 'EsÒptrou: kaˆ e‡ tij boulhqÍ pot{ taÚthj ¢posterÁsai kecwrismšnoj œsetai tri£doj tÁj ¡g…aj ™n tù a„îni toÚtJ ge kaˆ tù ™leusomšnJ. Darunter schließt sich von etwas jüngerer Hand an Oƒ patšrej mšmnhsqe toà Mhtrof£nouj; von dieser jüngeren Hand stammt auch der Kurztitel im oberen Bereich des fol. 1r Bhbl»on kaloumšno Barla£m (in unbereinigter Orthographie). Titel und Textbeginn befinden sich auf fol. 1v. Der höchst auffällige Titel Di»ghsij yucwfel¾j metenecqe‹sa ØpÕ (sic!) tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj (™sswtšraj cod.) cèraj e„j t¾n tîn `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou (diallšktou cod.) ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ 'Iw£nnou monacoà toà Damaskhnoà ist praktisch völlig identisch mit dem Titel, den ein in die heute in Augsburg – und schon im 16. Jh. in Süddeutschland – befindliche Hs. 65 hineingeklebter Papierstreifen des 14.-15. Jhs. (= 65b) trägt (einziger Unterschied dort korrekteres metenecqe‹sa ¢pÒ). Der zur Familie c gehörige und dabei nur ganz wenige einzelgängerische Details aufweisende Prolog endet mit der letzten Zeile von fol. 2r. Fol. 2v beginnt nicht sofort mit 1,1 `H tîn 'Indîn, sondern mit dem in keiner anderen Handschrift erscheinenden Zwischentitel 'Arc¾ tÁj dihg»sewj toà tim…ou ¢ndrÕj 'Iw£saf. In 1,1 erscheint – von den Gepflogenheiten der Familie c abweichend – cèra statt aÛth; bis zur Erreichung des Beginns der Ursprungshand 48 bei 1,52 oÛtwj œcwn tÁj gnèmhj auf dem heutigen fol. 4r bietet 481 – von dieser einen Ausnahme abgesehen – einen
Die griechischen Handschriften – İstanbul
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klaren Text der Familie c. Die Folia 5-7 sind bereits wieder papierene Ergänzungen von Hand 481, reichend von 2,10 (¢gru)|pn…aij kaˆ tÍ tîn qe…wn log…wn bis 2,94 perˆ mÒnhn t¾n kosmik»n und klar der Familie c angehörend; lediglich den Fehler 2,15 storgÍ statt ÑrgÍ hat keine bisher kollationierte Handschrift. Gehört fol. 8 zur Ursprungshand 48, so sind die Folia 9-11 erneut papierene Ergänzungen von Hand 481, reichend von 2,137 (_hm£)|twn Øpšdeixš moi Ð ™mÕj qeolÒgoj bis 3,40 met¦ t¦j diwrismšnaj ¹mšraj; hierbei wird der Zusatz 2,157 qumÒn add. mou nur von Teilen der Familie c geboten – die Hss. 481 und 112 gehören zu ihnen. Der bald in 481 folgende Zuatz 2,160 fil…aj add. ¢namnhsqe…j erscheint jedoch in keiner anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift. In 3,18 ist die Variante ¢frosÚnhn statt eÙfrosÚnhn Gemeinsamkeit nur von 481 und 112. Die bald in 481 folgende Variante 3,25 p£nta d{ statt ¢ll¦ p£nta erscheint jedoch wiederum in keiner anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift. Die Folia 12-21 sind dann ein längeres zusammenhängendes Stück der ursprünglichen Handschrift 48, reichend von 3,40 tù di¦ purÕj kaˆ x…fouj ÑlšqrJ bis 7,7 t¦ ¥yuca taàta kaˆ kwf¦ sebomš|(nwn). Fol. 22 stammt wieder von der Hand 481, reichend von 7,7 (sebomš)|nwn e‡dwla bis 7,50 in app. oÛtw toà prwtopl£stou; sie nimmt am Rand für 7,19 tîn nhktîn die anderweitig unbelegte Veränderung tîn pleustîn ½goun tîn „cqÚwn vor. Auch ist nun ein Vorlagenwechsel zur Familie b eingetreten bzw. die Vorlage eventuell schon immer kontaminiert gewesen – Varianten der reinen Familie c werden auf fol. 22 nicht mehr mitgetragen: Das charakteristische p£shj oder ¡p£shj nach 7,28 qumhd…aj fehlt; dagegen ist in 7,36 tÍ ¢pono…v vorhanden und in 7,38-39 lesen wir di£boloj kšklhtai kaˆ satan©j proswnÒmastai sowie in 7,48 di' aÙtoà d{ Ðmil»saj. Die Folia 23-46 stammen lückenlos aus der ursprünglichen Handschrift 48, reichend von 7,51 in app. klapšntoj. Kaˆ fagën Ð prîtoj ¥nqrwpoj bis 12,230 pàr pnšonta kaˆ dri|(mÚtata). Die Folia 47-48 stammen wieder von der Hand 481, reichend von 12,230 (dri)|mÚtata blosuroànta bis 14,2 ð sofètate ¢nqrèpwn: eÜ|(franaj); ihr Text gehört auch hier zur Familie b. Nach dem größten zusammenhängenden Teilstück des ursprünglichen Codex – den Folia 49-129a, reichend von 14,2 (eÜ)|franaj g£r mou t¾n yuc»n bis 40,32 in app. T…noj oƒ stšfanoi tÁj dÒxhj – tritt die Hand 481 ein letztes Mal auf den Folia 129b-131v auf, reichend von 40,32 in app. oƒ Øpšrlamproi bis Epil.,8 'Am»n; geboten wird ein kontaminierter Text zwischen den Familien b und c. Im Bereich der Schlußkollation ist er unauffällig bis auf die einzelgängerische Lesart 40,103 ¢mel»saj statt mell»saj und den ebensolchen Zusatz 40,122 ™p…steusan add. e„j tÕn kÚrion ¹mîn 'Ihsoàn CristÒn. [73
318
49
5. Die Überlieferung
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 90 (olim Mon¾ `Ag…aj Tri£doj C£lkhj 98), fol. 1r – 11v und 20r – 158v.
Film (g). – Lit.: Delehaye, Catal. Scholae in Chalce insula 29; Aim. Tsakopulos, PerigrafikÕj kat£logoj tîn ceirogr£fwn tÁj Biblioq»khj toà O„koumenikoà Patriarce…ou, tÒmoj B/: TmÁma ceirogr£fwn `I. MonÁj `Ag…aj Tri£doj C£lkhj (İstanbul 1956) 105 = 'Orqodox…a 30 (1955) 437. – Papier, 14. Jh., 22 x 15 cm, einspaltig. Zum Zeitpunkt der Fotografierung (1962) durch ein Team aus Dumbarton Oaks, woher der vollständige Scheyerer Film stammt, hatte der Codex keine Folienzählung; sie wurde erst im November 2007 auf der genannten Filmkopie angebracht. Besser lesbar ist eine in Scheyern zusätzlich vorhandene ältere Filmprobe, aufgenommen in der Patriarchatsbibliothek selbst und vorgeblich die ersten bzw. letzten acht Folia umfassend84. Der Anfang vom Titel bis ins 1. Kapitel hinein ist verloren, und auch von den heutigen Folia 1-2 ist nur die innere Hälfte vorhanden; das stark beschädigte fol. 1r wird erst ab der fünften Zeile mit 1,27 e„dwlikîn spondîn sicher lesbar. Der Text ist ein Vertreter der Familie c, die meiste Ähnlichkeit besteht dabei mit Nr. 140, doch auch anderweitig unbelegte Detailvarianten existieren. Auf fol. 11v befindet sich in der 7. Zeile von oben eine große innere Lücke – auf die Worte 4,7 eŒj Ãn tîn sunqhreutîn kaˆ Ð ¢gaqÒj folgt sofort 6,94-95 e‡per oÙ yeusq»somai tÁj ™lp…doj. Diese Lücke wird (heute unvollständig) von der jüngeren Hand 491 auf den Folia 12-19 geschlossen – und man fragt sich, wieso der viel augenfälligere Anfangsverlust nicht auch ergänzt wurde. Der sich noch auf fol. 11v befindliche, bis 6,105 ™pˆ t¾n gÁn pesën prosekÚnhse reichende, von der Ursprungshand 49 geschriebene und klar zur Familie c gehörende Text wurde von Hand 491 durchgestrichen. Er setzt sich korrekt auf fol. 20 von 6,105 kaˆ ¢nast¦j prosepl£kh bis 6,131 ™k xÚlwn bal£ntia tšssara fort; zwischen fol. 20 und 21 besteht jedoch ein nicht ergänzter Ausfall von zwei Blättern (Textverlust von 6,131 kaˆ t¦ m{n dÚo perikalÚyaj bis 7,21 coàn m{n labën ¢pÕ tÁj gÁj e„j di£pla|[sin]). Die Folia 21-158, reichend von 7,21 (di£pla)|sin toà sèmatoj bis 31,111 'Egë d{ tù sind in ihrer Reihenfolge korrekt und alle von Hand 49 beschrieben. Fol. 139r endet am unteren Rand mit 27,255 ˜kous…v boulÍ kat' o„konom…an meg£lhn; wohl infolge einer vom Schreiber erkannten Lücke in der Vorlage wurde fol. 139v leer gelassen für eine spätere Ergänzung, die nicht durchgeführt wurde. Fol. 140r beginnt mit 27,282 par¦ Cristoà ™n tÍ melloÚsV zwÍ – die freigelassene Seite 139v hätte nur die Hälfte des fehlenden Textes 27,254 di¦ stauroà qan£tou ™geÚsato bis 27,282 e„j t¾n a„ènion ceiragwge‹ basile…an t¾n ™phggelmšnhn aufnehmen können. Zwischen den Folia 146
84
In Wirklichkeit umfaßt diese kurze Probe am Anfang die Folia 1r – 5r und 6v – 8r; fol. 5v/6r ist versehentlich nicht fotografiert. Vom Ende sind die Folia 174v – 181r aufgenommen.
Die griechischen Handschriften – İstanbul
319
und 147 besteht ein nicht ergänzter Ausfall eines Blattes (Textverlust von 29,38 „scÝj e„j tÕ bohqÁsai bis 29,67 in app. ™panÁken Ð basileÚj. Ka…). Ebenfalls nicht ergänzt ist der Ausfall zweier Blätter zwischen den Folia 152 und 153 (Textverlust von 30,136 ¥nqrwpoj m¾ cwrizštw bis 30,198 Ópwj doxasqÍ sou tÕ Ônoma tÒ). Mit fol. 158v endet die Hand 49, noch immer zur Familie c gehörig, bei 31,111 'Egë d{ tù. Die Fortsetzung von 31,111 qeù mou latreÚsw bis zum endgültigen Textabbruch bei 36,42 in app. katase…ei tù ÔclJ (fol. 159-181) stammt von der jüngeren, zur Familie b gehörenden Hand 492. [74 491
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 90 (olim Mon¾ `Ag…aj Tri£doj C£lkhj 98), fol. 12r – 19v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 49. – Papier, 16. Jh., 22 x 15 cm, einspaltig. Es handelt sich um die heute unvollständige Schließung der in Nr. 49 auf fol. 11v in der 7. Zeile von oben auftretenden inneren Lücke, die von 4,7 ™ke‹noj ¢n»r bis 6,94 tîn sun»qwn moi kaˆ ¹likiwtîn reicht. Diese ergänzenden Folia wurden zwischen die von der Ursprunghand beschriebenen Folia 11 (endend mit 6,105 ™pˆ t¾n gÁn pesën prosekÚnhse) und 20 (beginnend mit 6,105 kaˆ ¢nast¦j prosepl£kh und einst unmittelbar auf das heutige fol. 11 folgend) eingefügt. Allerdings ist das erste Blatt dieses Einschubs verlorengegangen, denn fol. 12r beginnt erst bei 4,50 aÙtÁj tÁj ¢lhqe…aj. Die etwas unterbelichtete Filmkopie aus Dumbarton Oaks erschwert die Kollation dieser Blätter; der von ihnen gebotene Text ist ein kontaminierter, zwischen den Familien b und c schwankender Vertreter mit anderweitig unbelegten Detailvarianten (z. B. Auslassung der entbehrlichen Worte 4,107 Ñrg…lwj bis 108 pneÚsaj). Der Anschluß an die auf fol. 11v in der 7. Zeile von oben nach der inneren Lücke mit 6,94-95 e‡per oÙ yeusq»somai tÁj ™lp…doj wieder einsetzende Ursprungshand ist bereits auf fol. 19r, 9. Zeile von unten erreicht. Doch schreibt die Hand 491, sich an ihrer eigenen Vorlage orientierend, bis zum Erreichen des Anschlusses an fol. 20r weiter; nach den Worten 6,105 ™pˆ t¾n gÁn pesën prosekÚnhse sind die unteren zwei Drittel von fol. 19v leer, die Hand 491 erscheint nicht mehr im ganzen Codex. Ihre Eigenwilligkeit zeigt sich in diesem Bereich deutlich; die Fortsetzung ab 6,92 ™genÒmhn mit Umstellungen, Zusätzen und Veränderungen findet sich in keiner anderen kollationierten Handschrift: ™genÒmhn kaˆ ésper tin¦ tîn sun»qwn moi kaˆ ¹likiwtîn di¦ toàto q©tton e„s»gagÒn se prÒj me kaˆ proshnîj ™dex£mhn, di¦ soà toà poqoumšnou ™pituce‹n nom…zwn, e‡per oÙ yeusq»somai tîn ™lp…dwn (6,92-95). [75
320
492
5. Die Überlieferung
İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 90 (olim Mon¾ `Ag…aj Tri£doj C£lkhj 98), fol. 159r – 181v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 49. – Papier, 15. Jh., 22 x 15 cm, einspaltig. Die dritte in diesem Codex erscheinende Hand schreibt im unmittelbaren Anschluß an die mit fol. 158v bei 31,111 'Egë d{ tù endende Ursprungshand 49, die stets zur Familie c gehört. Die sich an einer völlig anderen, zur Familie b gehörenden Vorlage orientierende Hand 492, beginnend auf fol. 159r mit 31,111 qeù mou latreÚsw, bricht heute ebenfalls vorzeitig ab bei 36,42 in app. katase…ei tù ÔclJ (fol. 181v), womit auch der Codex endet. Da die aus Dumbarton Oaks bezogene Filmkopie auch für den Bereich der Hand 492 unterbelichtet ist, wurde die Kollation vor allem anhand der älteren Filmprobe durchgeführt (s. oben, S. 318 m. Anm. 84), die mit fol. 174v einsetzt (inc. 34,58 tù ¢krogwnia…J l…qJ). In diesem Bereich ist eine Nähe von 492 zu Nr. 12VI erkennbar. [76 50
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Patriarce…ou oder toà Panag…ou T£fou 178, fol. 4r – 212r.
Film (g [der gesamten Handschrift]85). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. I, 268-270. – Orientalisches Papier, 24,3 x 17 cm, einspaltig, geschrieben 1338 im Auftrag eines kàr Nikolaos von Petros Papadopulos (fol. 212r Namensunterschrift; fol. 212v ganzseitiges Poem des Schreibers vom 2. Februar d. J. mit weiterer Namensunterschrift), von dem Vogel / Gardthausen 386 auch eine undatierte Notiz im Cod. Vat. Ottobon. gr. 11 registrieren. Die Folia 1-2 entstammen einer einspaltigen liturgischen Pergamenthandschrift des 12. Jhs. von gleichem Format, enthaltend Teile einer Akoluthie zum Karfreitag. Der ursprüngliche Barlaamtext beginnt nach dem Verlust des – wie auch die Quaternionenzählung erkennen läßt – ersten Blattes (der Textverlust vom Titel bis Prol.,24 ToÚtJ oân k¢gè wurde im 15. Jh. auf dem heutigen fol. 3 ergänzt, s. Nr. 501) akephal auf dem heutigen fol. 4r (ursprünglich fol. 2) mit Prol.,24 stoicî (sic!) tù kanÒni. Es handelt sich bei Nr. 50 um einen insgesamt unauffälligen Vertreter der Familie b. Wie nur ganz wenige Zeugen – mit denen keine direkte Verwandtschaft besteht – tradiert er bei 17,10 die zu bevorzugende Lesart ™ndÒxou ÑntÒthtoj86. Die Auslassung von 27,10 OÙ – fainomšnwn erscheint in keiner anderen kollationierten Handschrift. Zwischen den Folia 153 und 154 Ausfall eines Blattes (Textverlust von 29,2 [dhmote]|l¾j ™n tÍ pÒlei ™ke…nV bis 29,30 85
86
Die Filme der Hss. 50, 50m und 51-54 wurden vom Library of Congress Photoduplication Service bezogen. Hierzu gibt es sogar eine Notiz, wohl von der Schreiberhand oder nur wenig jünger, auf dem unteren Rand von fol. 86r: „ÑntÒthtoj m{n lšgetai Ûparxij“. Vgl. zu dieser variantenreichen Stelle auch Volk, Lexikograph. Bemerkungen 89-90.
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kaˆ kÒraj eÙÒptouj to‹j ¢qan£toij)87. Der Text endet auf fol. 212r; auf Epil.,8 'Am»n folgt als Monokondylon die Namensunterschrift des Petros Papadopulos. Dessen Abschlußpoem auf fol. 212v wird bei Papadopulos-Kerameus a. a. O. 269 lediglich als „¢sÚntaktoj kaˆ ¢norqÒgrafoj kokk…nh shme…wsij toà ¢ntigr£fou Pštrou, Ðmologoàntoj Óti ™pera…wse t¾n ¢ntigraf¾n (pÒqJ kur…ou Nikol£ou) tÍ 2 febrouar…ou œtouj 6846 „ndiktiînoj 6, Ó ™sti tù 1338“ erwähnt; es ist aber vor allem auch in der Wortwahl interessant – die Orthographie brauchte nur behutsam bereinigt zu werden, doch die Grammatik dieses vom Schreiber selbst geschaffenen Textes läßt zu wünschen übrig: ” Hdh g¦r ™x»nustai ¹ toi<£>de pÚxij / dˆj perišpontoj m¾n †per…pioj†88 / febrou£rioj À kat¦ `Rwma…wn glètthj. / Kaˆ oƒ t¾n eÙÒsmJ yucÒswston pux…da / ™ntrufîntej eÜcesqe di¦ toà kur…ou / kÚri NikÒlaon tÕn noàn kaˆ kardi£ / pÒqJ qeˆj ™n tÍde tÍ perikallest£tV / kaˆ yucwfelÁ di»ghsin Ön ¹dÚnei / kaˆ Ôntwj eÙfra…nei fršnaj kaˆ kard…aj. / TÕn d{ tre‹j daktÚloij gr£yanti mšmnhsqe, / Pštron fhmi k¨n À cuda…wj tugc£nV, / †n' Ópwj kÚrioj Ð qeÕj ¹m‹n †leoj gen»setai / kaˆ tîn a„wn…wn ¢gaqîn m¾ Østerhqe…hmen / e„j makroÝj kaˆ ¢per£ntouj a„înaj. 'Am»n. / • Ex m{n lukab£ntwn cil…wn parÁlqon, / dˆj tetr¦j ˜katÕn aâqij tetr£kij dška, kaˆ prÕj ¥llouj |x ØnoÝj plhrest£touj: / kÚkloj „ndiktiÒnhj (sic!) d{ ¥gwn ›ktoj. Nach diesen Versen folgt eine von Papadopulos-Kerameus nicht angesprochene kryptographische Zeile – † ke ylyl kqkq kaˆ lkloluest – , die wohl Pštrou toà PapadopoÚlou ce…r lauten soll89, und schließlich wie auf fol. 212r als Monokondylon die Namensunterschrift des Petros Papadopulos. Der untere Rand der Seite ist mit einem Papierstreifen überklebt. Petros Papadopulos setzte den insgesamt 331 Folia umfassenden Codex mit elf weiteren Texten fort, nämlich 1) fol. 213r-225r: Basilius von Caesarea, Homilia exhortatoria ad sanctum baptisma (CPG 2857 / BHG 1935); 2) fol. 225r-235v: Gregor von Nazianz, Weihnachtshomilie (BHG 1921); 3) fol. 235v-244v: Basilius von Caesarea, In quadraginta martyres Sebastenses (CPG 2863 / BHG 1205); 4) fol. 244v-251r: Basilius von Caesarea (pseudepigraph), Perˆ toà Óti ¢kat£lhptÒj ™stin Ð qeÒj, inc. SarkÕj m{n Ñfqalmo‹j; 5) fol. 251r-265v: Johannes von Euboia (pseudepigraph), Weihnachtshomilie (BHG 1912); 6) fol. 265v-280r: Basilius von Caesarea, Homilia in divites (CPG 2851); 7) fol. 280r-307r90: Symeon Metaphrastes, Passio von Eustathios (Placidas) und Gefährten (BHG 642); 8) fol. 307r-313v: Kapitel über den hl. Serapion 87
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Dieser Blattausfall bestand also noch nicht, als auf dem unteren Rand des von Hand 501 beschriebenen fol. 3r eine noch wesentlich jüngere Hand vermerkte, daß der Barlaamtext 211 (sia/) Blätter umfasse. Als griechische Bezeichnung für den Monat Februar läßt sich dieser Ausdruck nicht nachweisen. Vgl. die bei V. Gardthausen, Griechische Palaeographie2 II (Leipzig 1913) 311-313 behandelten kryptographischen Systeme und Beispiele. Auf dem Washingtoner Film ist fol. 284v/285r versehentlich nicht fotografiert.
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5. Die Überlieferung
aus der Historia Lausiaca des Palladios; 9) fol. 314r-318r: (Ps.-)Johannes Chrysostomus, De annuntiatione (CPG 4519 / BHG 1128f-i); 10) fol. 318r320v: Gregor von Nazianz, or. 1 (inc. 'Anast£sewj ¹mšra); 11) fol. 321r-331r: Miraculum de ¢kaq…stJ, a Metaphrasta in menologium insertum (BHG 1060). Die Lagenzählung läuft dabei weiter (mit dem heutigen fol. 322 – ursprünglich 321 – beginnt der 41. Quaternio). Da der Schreiber Petros auf fol. 313v (ursprünglich 312v, Ende des 39. Quaternio) ebenfalls eine datierte Notiz hinterließ (TÍ diplÍ dek£di sÝn ¥lloij tšssarsi m£rtioj ¥gwn ¢f' oÛper ™x»nustai ¹ toi£de pÚxij. Tšloj sÝn qeù. Pštroj), ist die Handschrift ein wichtiges Dokument für die Schreibgeschwindigkeit der damaligen Zeit: Am 2. Februar 1338 hatte er den auf fol. 212r endenden Barlaam-Roman abgeschlossen, am 24. März war er gut 100 Folia weiter. [77 501
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Patriarce…ou oder toà Panag…ou T£fou 178, fol. 3rv.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 50. – Papier, 15. Jh., 24,3 x 17 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 50 der verlorene Anfang vom Titel bis Prol.,24 ToÚtJ oân k¢gè. Unter einem Patriarchenkreuz mit der Beischrift IC CC und einer aus floralen Elementen gebildeten Zierleiste erscheint der konventionelle Titel, der als einzige Variante tîn (statt tÁj) 'Indîn legomšnhj aufweist. Der kurze Text gehört der Familie b an und weist einige einzelgängerische Detailvarianten auf, z. B. Prol.,6 ¢rca…wn statt ¢retîn und die Auslassung Prol.,6 oƒ m{n marturikîj ¢ql»santej. [78 50k
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Patriarce…ou oder toà Panag…ou T£fou 210, fol. 127r – 128r.
Edition (g) bei Sinkewicz, Fragment 216-219. – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. I, 289; Sinkewicz, Fragment 215-216. – Papier, 20,9 x 14,1 cm, geschrieben 1507. Diese 180 Folia umfassende Sammelhandschrift grammatischen und philosophischen Inhalts ist der jüngere von zwei bisher bekannten Zeugen eines 'Ek tÁj toà Barla¦m b…blou perˆ qeîn to‹j “ Ellhsin e„sagomšnwn betitelten Textes (hier fol. 127r – 128r; s. a. Nr. 61s [unten, S. 345-346]), der von seinem Herausgeber R. E. Sinkewicz irrtümlich als Werk des Barlaam von Kalabrien (um 1290-1350) angesehen wurde – ein Malheur, das sich durch die Konsultierung von Lampe’s Patristic Greek Lexicon etwa für das hapax legomenon ™pauq…da vermutlich hätte vermeiden lassen91. 91
Sinkewicz bezeichnet das in seinem Text Z. 35 identisch wie in Barlaam 27,154 als Attribut des Apollon erscheinende Wort a. a. O. 219 als „locus nondum sanatus“ und merkt a. a. O. 218, Anm. 30 an: „There is apparently no such musical instrument with this name.“
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
323
In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um eine bis auf die Anfangsworte und die weiter unten aufgeführten Auslassungen wortwörtliche Wiedergabe von 27,109-170 des Barlaam-Romans – dem auf der Apologie des Aristeides beruhenden Katalog der griechischen Götter92 von Kronos bis Adonis. Grundlage ist eine vorzügliche Handschrift der Familie b; die von den Nrn. 41, 117, 45, 73, 145 und 148 gebotenen Texte scheiden aus. Gar keine Vorlagen lassen sich zudem für die Auslassungen 27,113-115 `Or´j – f»seie; 27,124-127 Sunšbh – patroktÒnon; 27,130-131 ” Ara – ¢nqrèpwn; 27,133134 Óper – toioàton; 27,138-139 E„ – bohq»sei; 27,142-143 Pîj – moicÒj; 27,146-148 E„ – qeÒj; 27,150-152 Pîj – dunhqe…j; 27,155-156 ” Ara – kiqarJdÒn; 27,159-160 Pîj – kunîn; 27,164-166 E"dej – kla…ousan und 27,169170 Pîj – bioq£natoj finden. Diese Abschnitte, die sich seit der Abfassung durch Aristeides praktisch direkt an den angesprochenen Kaiser bzw. König richten, überging der Exzerptor wohl bewußt. Das von Sinkewicz edierte Barlaam-Exzerpt wurde wohl seinerseits Vorlage für eine mit den identischen Worten Prîtoj m{n to‹j “ Ellhsi qeÕj pareis£getai KrÒnoj beginnende, jedoch kürzere und dabei sprachlich gelegentlich kreativere Zusammenfassung aus der Hand des Konstantinos Laskaris in der autographen, um 1486 entstandenen Handschrift 62 (s. unten, S. 346-348). [79 50m
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà `Ag…ou S£bba 102, fol. 1Ar – 99r.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. II, 174-175. – Orientalisches Papier, 13.-14. Jh., 23,4 x 17,2 cm, einspaltig. Auf der Verso-Seite des vorderen Schmutzblattes der datierte Vermerk „B…oj kaˆ polite…a 'Iw£saf toà basilšwj tÁj 'Ind…aj: ¹ ¢rc¾ le…pei merikÒn: 1791“. Der Text beginnt nach dem Verlust zahlreicher Blätter akephal auf dem heutigen fol. 1Ar – ihm folgt 1B und dann erst 2 – mit 7,33 mi©j strati©j prost£thj (sic!) und endet auf fol. 99r mit Epil.,8 'Am»n. Bereits zwischen fol. 1A und 1B erneut ein riesiger Blattausfall (Textverlust von 7,68 morfèmata tupèsantej bis 14,116 ¢ll' ™fÒdia ferÒ|[menoi]). Ein Ausfall zweier weiterer Blätter zwischen den Folia 3 und 4 (das auf dem Recto die Kustode q/ trägt, ursprünglich also wohl fol. 65 war; Textverlust von 15,85 kaˆ peril£mpei kaˆ lamproÝj ¢pode…knusin bis 16,15 kÁrux kaˆ did£skaloj ¢pest£lhn soi). Ausfall weiterer zwei Blätter zwischen den Folia 19 und 20 (Textverlust von 19,134 steršmnion kaˆ pepagiwmšnon œcwn tÕn noàn bis 20,10 'Ed…yhsen ¹ yuc» mou). Ausfall von weiteren zwei Blättern zwischen den Folia 23 und 24 (Textverlust von 21,69 [¢ko]|louqÁsai. 'All' ™yeÚsqhn bis 21,153 m¾ ™£saj ¹m©j Ñp…sw tÁj). Ausfall eines einzelnen Blattes zwischen
92
Vgl. a. die Richtigstellung durch Baldwin, Fragment.
324
5. Die Überlieferung
den Folia 39 und 40 (Textverlust von 25,104 kaquphrete‹n, Ð koinÕj ¹m©j did£skei despÒthj bis 25,146 ™n dÒxV ¢neklal»tJ). Fol. 72v/73r (enthaltend 33,44 toà uƒoà aÙtoà kaˆ basilšwj bis 33,86 z»lJ te qe…J t¾n yuc¾n) ist auf dem Washingtoner Film versehentlich nicht fotografiert. Bereits der Text auf den Folia 1A und 1B zeigt gruppenspezifische Gemeinsamkeiten mit den Hss. 53 und 99, ohne daß eine direkte Abhängigkeit postuliert werden könnte; 7,58 zw»n statt yuc»n etwa erscheint nur in 50m. Im Bereich der Probekollation am Schluß bildet 50m mit den Hss. 53, 93 und 99 eine Kleingruppe (Hauptkriterien: Auslassung von 40,100 kat' Ônar; Auslassung von 40,105 Kaˆ – 'Iw£saf; Auslassung von 40,117 par¦ toà 'Iw£saf; 40,121 kaˆ kat¦ toà qeoà), ist aber von keiner von ihnen direkt abhängig. Auf Epil.,8 'Am»n folgt die Schreibernotiz Na…, dÒxa soi kaˆ dÒxa soi kaˆ dÒxa soi, qeš mou: ¢m»n. Vier kleine persönliche Gebete schließen sich an, der Schreiber bleibt jedoch anonym: 1) Cristš mou, mÒne basileà a„ènie, o„kt…rmon, Ð sèsaj pÒrnhn kaˆ lVst¾n ¢pÕ buqoà ptaism£twn: sîson k¢mš, tÕn pta…santa kaˆ parorg…sant£ se, kaˆ m¾ nik»sV pšlagoj ™mîn ¡marthm£twn t¾n ¥busson tÁ<j> sÁj filanqrwp…aj. 2) E„ m{n g¦r pisteÚomen ¢dist£ktwj Óti Ð qeÕj ¹mîn ¢eˆ pronoe‹tai di¦ t¾n poll¾n aÙtoà prÕj ¹m©j eÙsplagcn…an, t… ¢dhmonîmen kaˆ drimšwj sten£zomen: e„ d{ oÙ pisteÚomen, mata…a ¹ p…stij ¹mîn. 3) Mis£nqrwpoj gegšnhmai. 4) Mis£nqrwpon prošgnwj me, fil£nqrwpÒn se o"da. 'AsumpaqÁ kaˆ ¥splagcnon, fileÚsplagcnoj sÝ pšleij. 'Org…lon ¢kartšrhton, makrÒqumÒn se blšpw. Pl£sma g¦r pšfuk' ¢lhqîj, sÝ e" Ð plastourgÒj mou. Sîma qnhtÕn per…keimai, ¢q£natoj Øp£rceij. Filamart»mwn ¢dran»j, sÝ dunatÒj me sîson. Auf fol. 99v von der ursprünglichen Schreiberhand anonym der von Bischof Paulos von Monembasia (Mitte 10. Jh.) verfaßte Bericht von Wundern am Grab des hl. Johannes Chrysostomos (BHG 873n), aber nicht vollständig; der Text bricht mitten auf der Seite ab. Mit zwei Troparia auf Johannes den Täufer von möglicherweise anderer, jedoch zeitgenössischer Hand auf fol. 100r endet der Codex. [80 51
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà `Ag…ou S£bba 288, fol. 1r – 314v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. II, 412-413. – Papier, 15. Jh., 22 x 15,4 cm, einspaltig. Das im vorderen Einbanddeckel aufgeklebte Blatt sowie das Schmutzblatt sind aus Pergament; sie sind zweispaltig mit hebräischem Text beschriftet. Das Verso des Schmutzblattes war ursprünglich leer und weist Federproben von jüngeren Händen
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
325
auf. Auf fol. 1r steht unter einem kunstvollen großen, die ganze Seitenbreite ausfüllenden Ziertor der gewohnte Titel. Die heute an falscher Stelle eingebundenen Folia 297-304, enthaltend den Text von 2,180 (su)|rršontaj tù fÒbJ toà basilšwj bis 4,103/104 in app. ™ke…nwn e"nai lšgwn, sind in Wirklichkeit der 3. Quaternio und gehören zwischen die heutigen Folia 16 und 17, was auch jeweils mit speziellen Zeichen an den Rändern vermerkt ist. Falsch eingebunden ist auch der die heutigen Folia 289-296 bildende Quaternio, enthaltend den Text von 36,138 to‹j crÇzousin bis 38,13 eÜfran (sic!) t¾n yuc¾n aÙtoà. Sumplh|(roumšnhj); er gehört zwischen die heutigen Folia 280 und 281, was ebenfalls mit Zeichen an den Rändern vermerkt ist. Die korrekte Reihenfolge der Blätter dieses Codex ist also 1-16, 297304, 17-280, 289-296, 281-288 und 305-315. Der Text ist vom Anfang bis weit ins 27. Kapitel hinein mit Hs. 26 verwandt, aber keineswegs direkt abhängig und auch nicht so eng verwandt wie Hs. 16. Dann ändert sich die Vorlage, die wohl ihrerseits schon kontaminiert war. Vom letzten Drittel des 27. Kapitels bis zum Textende ist Hs. 51 ein Vertreter der Familie b; im Bereich der Probekollation am Schluß gibt es einige einzelgängerische Varianten: 40,117 ™kklhs…v katat…qentai statt katšqento ™kklhs…v; 40,122 Zusatz ØpÕ qeoà nach ginomšnwn. Hat Hs. 26 eine sehr kurze Doxologie (Epil.,6-8), so ist sie in Hs. 51 am längsten von allen Barlaam-Hss.: ™n Cristù 'Ihsoà tù kur…J ¹mîn, ú pršpei tim», kr£toj, megalosÚnh te kaˆ megalopršpeia sÝn tù sunan£rcJ aÙtoà patrˆ kaˆ tù panag…J kaˆ ¢gaqù kaˆ zwopoiù pneÚmati, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj ¢per£ntouj kaˆ ¢teleut»touj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n. Der Text endet auf fol. 314v; auf Epil.,8 'Am»n folgt von der Schreiberhand der Satz DÒxa soi, Ð qeÕj ¹mîn, dÒxa soi. Auf fol. 315r ein undatiertes Abschlußpoem des anonym bleibenden Schreibers (in geringfügig bereinigter Orthographie): 'IdoÝ kaˆ tšloj e‡lhfen ¹ b…bloj 'Iw£saf / ¡martwloà kaˆ dustucoàj kaˆ cwrikoà grafšwj: / ¢ll', ð Crist{ panbasileà, dÒj moi „scÝn kaˆ d£krua, / Ópwj ™kbl»sw stalagmîn _uptikîn melhm£twn / kaˆ Ôyomai t¾n dÒxan sou kaˆ z»sw e„j a„înaj. Darunter ein jüngerer Besitzervermerk des Klosters toà ¡g…ou kaˆ zwodÒcou t£fou, der mit dem Namen eines Patriarchen Theophanes endet; Träger dieses Namens sind nur aus dem 15. und aus der 1. Hälfte des 17. Jhs. bekannt. Das Schmutzblatt enthält auf seinem Recto eine jüngere Inventarliste und unbeholfene Zeichnungen (Strichmännchen u. dgl.), auf dem Verso u. a. ein griechisches Alphabet. Auf dem hinteren Einbanddeckel ist wieder ein Pergamentblatt mit zweispaltigem hebräischen Text aufgeklebt. [81 52 (= R'') Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà `Ag…ou S£bba 334, fol. 1r – 126v. Film (g). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. II, 459-460; Constantinides / Browning 33-34. – Orientalisches Papier, 22,7 x 17 cm, einspaltig, geschrie-
326
5. Die Überlieferung
ben 1335/36 von einem von Vogel / Gardthausen 203, J. Verpeaux, Notes prosopographiques sur la famille Choumnos, in BySl 20 [1959] 252-266, hier 263 (Nr. 30) und dem PLP (Nr. 30951) nur für diese Handschrift verzeichneten Mönch Johannes Chumnos aus Konstantinopel (fol. 126v längere datierte Schreibernotiz, endend mit dem Satz 'Eteleièqh d{ di¦ ceirÕj ™moà ¡martwloà 'Iw£nnou toà ™pilegomšnou CoÚmnou, toà ¢pÕ t¾n KwnstantinoÚpolin). Diese aufgrund der Selbstbezeichnung des Schreibers also eher außerhalb oder sogar fern von Konstantinopel entstandene Handschrift ist eine direkte Abschrift unserer Nr. 146 (= R), die damals bereits ihre papierenen Ergänzungen durch die Hand 1461 hatte. Nicht unbedingt in Konstantinopel kaufte ein gewisser Lympidios (PLP Nr. 15220 [anderweitig unbekannt]), Sohn eines Protopapas, die vorliegende Hs. 52 direkt vom Schreiber Johannes Chumnos; vgl. die Notiz auf fol. 126v: 'Wnhs£mhn tÕ parÕn bibl…on Ö kale‹tai Barla¦m ¢pÕ tÕn 'Iw£nnhn tÕn ¢pÕ t¾n KwnstantinoÚpolin. Lump…dioj toà prwtopap©. Die charakteristische Art der Jahresangabe mit fortgelassenem Tausender in einer sich anschließenden, etwas späteren Notiz (von 1404) deutet darauf hin, daß der Codex dann nach Zypern gelangt sein könnte (was von Constantinides / Browning in keiner Weise bezweifelt wird) oder daß sein damaliger Käufer Zypriote war: 'Wnhs£mhn tÕ parÕn bibl…on Ö kale‹tai Barla¦m ¢pÕ tÕn ƒero(mÒn)ac(on) N#lon (sic), e„j t¾n ™gcron…an toà Cristoà ud/93. Zu einem unbekannten Zeitpunkt kam er dann ins Sabaskloster bei Jerusalem. Der unter einer Zierleiste auf fol. 1r stehende unauffällige Titel beginnt in raumgreifender Majuskelschrift, die bis tÁj 'Indîn legomšnhj reicht; aus Platzgründen setzte ihn der Rubrikator dann in normaler Schrift fort. Durch den auf monÁj toà ¡g…ou S£ba folgenden Zusatz ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn nach monÁj toà ¡g…ou S£ba ist er identisch mit dem heute in Hs. 146 nicht mehr erhaltenen, doch bei Pasinus / Rivautella / Berta I, 302 tradierten Titel; er ist auch identisch in der mit Hs. 146 eng verwandten, doch nicht direkt abhängigen Nr. 95. Hs. 52 wurde zur Ergänzung von brandgeschädigten Blättern der Ursprungshand 146 herangezogen. Der Text endet auf fol. 126v – mit dem auch der Codex schließt – ungefähr in Seitenmitte; dann blieb eine größere Fläche frei, in die dann die genannten Besitzer- und Käufervermerke eingetragen wurden. Die eigenhändige Notiz des den ganzen Codex schreibenden Johannes Chumnos deckt dann den unteren Bereich der Seite ab; sie besteht zunächst aus vier Verszeilen und dann erst aus dem schon zitierten Schlußsatz; sie selbst enthält wohlgemerkt keine Datierung: SÝ b…ble mak£rize tÕn gr£yant£ se, / pl¾n oÙ di' aÙtÁj oÙd{ g¦r sqšnoj œceij, / ¢ll¦ di' ¢ndrîn eÙmaqîn filempÒnwn, / tîn „d…aij se 93
„Au début du XVe siècle: t¾n ™cron…an toà Cristoà (v)ud/, l’année du Christ (1)404, il est acheté au hiéromoine Nil; seul le style indique que l’amateur est de Chypre ou en Chypre“ (J. Darrouzès, Autres manuscrits originaires de Chypre, in REByz 15 [1957] 131-168, hier 147 (Nr. 64).
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
327
katecÒntwn pal£maij. / 'Eteleièqh d{ di¦ ceirÕj ™moà ¡martwloà 'Iw£nnou toà ™pilegomšnou CoÚmnou, toà ¢pÕ t¾n KwnstantinoÚpolin. Die ebenfalls sechszeilige Datierung schrieb Johannes Chumnos in einer anderen Tinte nachträglich – ganz an den rechten Rand gedrängt – neben die gerade zitierte Notiz: Toà /˙wmdou œtouj [= 1335/36] ½dh kratiÚnontoj ™gr£fh tÕ parÕn bibl…on. [82 53
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà `Ag…ou S£bba 372, fol. 3r – 248v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. II, 495-496. – Papier, spätes 15. / ganz frühes 16. Jh., 21,7 x 10,5 cm, einspaltig, geschrieben wohl auf Kreta von dem am 10. Februar 1508 verstorbenen Mönch Joseph Syminakes (fol. 248v undatierte Schreibernotiz), den Vogel / Gardthausen 221 nur für diese Handschrift registrieren. Dem ursprünglichen, mit fol. 1 beginnenden Buchblock gehen drei nicht gezählte Blätter voran, bei denen es sich um eine von 1507-1516 fortlaufende Liste verstorbener (kretischer ?) Mönche handelt; auf dem Verso des dritten dieser Blätter sind am Ende noch zwei Sterbenotizen aus den Jahren 1575 bzw. 1580 angefügt. Das Recto des ersten dieser Blätter ist auf dem Washingtoner Film nicht fotografiert; der Eintrag „† /afh/ (1508) mh(nˆ) Fe(brouar…ou) i/ ™koim»qh Ð doàloj toà qeoà 'Iws¾f ƒeromÒnacoj Sumin£k(hj), ¹mšrv Sabb£tJ“ auf dessen Verso bezieht sich auf den Schreiber des vorliegenden Codex. Die Folia 1-2 – sie gehören zum 1. Quaternio – waren ursprünglich freigelassen; sie wurden später mit einem am Ende von fol. 2r abrupt abbrechenden Exzerpt aus Johannes Klimax beschrieben; die schwer zu lesende Notiz auf fol. 2v ist wesentlich jünger. Der Barlaam-Roman beginnt mit einer schlichten geflochtenen Zierleiste auf fol. 3r; es handelt sich wohl um den ältesten Vertreter mit dem vorangestellten zusätzlichen Titel B…bloj Barla¦m sÝn lamprù 'Iw£saf, dem dann der an die vermeintliche Autorschaft des Johannes von Damaskos angepaßte, `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£ba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ 'Iw£nnou toà Damaskhnoà lautende eigentliche Titel folgt. Er erscheint gleich oder sehr ähnlich auch in den Nrn. 1, 17I, 93, 99, 1091 und 132. Diese Gruppe – deren bester und vollständigster Vertreter vorliegende Nr. 53 ist – bietet innerhalb der Familie b (und hierbei aus der großen Gruppe um Hs. 145 hervorgegangen) eine Vielzahl von durchdachten, jedoch nicht ursprünglichen Textvarianten; die erste ist Prol.,6 kaˆ add. prÕj martur…an, wonach dann in Prol.,7 prÕj t¾n ¡mart…an weggelassen wird – der Satzteil lautet also oƒ m{n marturikîj ¢ql»santej kaˆ prÕj martur…an mšcrij a†matoj ¢ntikatast£ntej, womit das ursprüngliche Zitat aus Hbr 12,4 zerstört worden ist. Auffälliges Merkmal
328
5. Die Überlieferung
ist in Prol.,28 das gelehrte, aber unpassende merÒpwn statt A„qiÒpwn. Bei der wichtigen und so auffällig einheitlichen Stelle 12,201 to‹j ™cqro‹j94 haben die in Scheyern für diesen Bereich zur Verfügung stehenden Nrn. 53 und 99 eine bemerkenswerte Veränderung – nämlich den Akkusativ toÝj ™cqroÚj. In 17,10 erscheint zu verwerfendes ™ndoxÒthtoj95. Konform mit der wohl etwas älteren, durch ihre Kürzungsbestrebungen und geringe Sorgfalt jedoch absolut zweitrangigen Nr. 99 lautet der Beginn des Abschnitts über Kronos (27,109) Pareis£getai g¦r par' aÙto‹j prÕ p£ntwn qeÕj Ð legÒmenoj KrÒnoj. In den Nrn. 50m, 99 und der von ihr abhängigen 1091 erscheint in 28,7 die Schwäche sun»goroj toà ™cqroà lÒgoj (bzw. lÒgon in 50m) ™de…knuto statt korrektem sun»goroj toà Ñrqoà lÒgou ™de…knuto; hier in der sorgfältig redigierten Nr. 53 ist sie durch die Erweiterung sun»goroj toà ™cqroà t¾n ¢l»qeian ™kr£tune kaˆ tÕn lÒgon toà qeoà ™de…knue kaschiert. In 36,115 ist diese Gruppe durch bl£boj statt bl£bhn erkennbar. Im Bereich der Probekollation am Schluß ist die Gruppe kleiner geworden und besteht nur noch aus den Nrn. 50m, 53, 93 und 99 (Hauptkriterien: Auslassung von 40,100 kat' Ônar; Auslassung von 40,105 Kaˆ – 'Iw£saf; Auslassung von 40,117 par¦ toà 'Iw£saf; 40,121 kaˆ kat¦ toà qeoà). Der Barlaamtext der vorliegenden Hs. 53 endet in der 32. Lage; dabei sind die Lagen 1-17 und 19-32 Quaternionen, die Lage 18 (fol. 137-142) dagegen ein Ternio. Auf fol. 248v folgt nach Epil.,8 'Am»n die schon angesprochene metrische Schreibernotiz GrafeÝj penicrÕj mÒlij Ãlqen e„j tšloj: / Ósoi toàto fšrontej ™n cersˆn tÕ bibl…on / mšmnhste k¢moà toà tapeinoà kaˆ qÚtou / monacoà te 'Iws¾f toà Sumin£kh / kaˆ m¾ mšmfesqe aÙtù ™k tîn sfalm£twn, / Óti oÙdamîj œtucon proswde…aj: / tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij. / 'Am»n. Der erste und der letzte dieser Verse folgt auch in Nr. 93 dem Textende; zwischen ihnen steht dort die Datierung. Trotz einiger unterschiedlicher Lesarten im Detail ist also 53 – eventuell indirekt, über ein heute verlorenes Zwischenglied – wohl Vorlage von Nr. 93. Fol. 249 ist leer. Die folgenden, ursprünglich eigenständigen Folia 250-281 sind die ersten vier Quaternionen einer weiteren von Joseph Syminakes geschriebenen Handschrift, in der er auch selbst die Folienzählung (a/-lb/) vornahm; sie tradieren fünf als chrysostomisch bezeichnete Texte: 1) fol. 250r-259v: Oratio de exaltatione crucis (CPG 4872); 2) fol. 259v-270r: Homilie auf den Pharisäer, auf die Dirne, auf den Verrat, auf die Verleugnung des Petrus und auf den Propheten David, inc. Dayilîj Ôntwj ™dexièsato (unter diesem Incipit weder in BHG und CPG noch im Scheyerer Zettelindex zu Ehrhard, Überl. verzeichnet)96; 94
95 96
S. a. oben, S. 65 m. Anm. 342; S. 179 m. Anm. 3 sowie Volk, Lexikograph. Bemerkungen 93. Vgl. zu dieser variantenreichen Stelle auch Volk, Lexikograph. Bemerkungen 89-90. Der bald nach seinem Beginn so auffällige Wendungen wie toÝj kÒkkouj tîn dakrÚwn spe…rasa und tÕ dr£gma tÁj ¢galli£sewj aufweisende Text ließ sich auch mittels des TLG nicht identifizieren.
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
329
3) fol. 270r-274r: Osterhomilie (CPG 4957); 4) fol. 274r-277r: Eine weitere Osterhomilie (CPG 4673); 5) fol. 277r-281v: Homilie auf die Evangeliumsperikope über die Hochzeit von Kana (CPG 4506), mit den Worten OÛtwj ™pˆ tù Laz£rJ ™po…hsen: ™gg…saj d{ (PG 48, 1078,6/7) abbrechend. Die beigebundenen, an den Seitenrändern stark beschnittenen Folia 282-291, mit denen der Codex endet, stammen aus dem 18. Jh., „perišconta lÒgon ™n parafr£sei“ (Papadopulos-Kerameus a. a. O. 496). [83 54 (= O') Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Tim…ou Stauroà 42, fol. 8r – 23v, 25r – 92v, 94r – 125v, 127r – 129v, 131r – 137v und 139r – 202v. Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: H. O. Coxe, Report to Her Majesty’s Government on the Greek manuscripts yet remaining in libraries of the Levant (London 1858) 13 und 56, Nr. 33 (s. a. unten, S. 335); A. Ehrhard, Das Kloster zum Hl. Kreuz bei Jerusalem und seine Bibliothek, in HJ 13 (1892) 158-172, hier 169-170 [als cod. 41 bezeichnet]; Papadopulos-Kerameus t. III, 93-98; Der Nersessian [Textband] 18-21; dies. [Album] 6-7 und pl. C; Gaprindašvili, Analiz; ders., Moskovskaja rukopis’; Volk, Schreiber Kallistos 264-269; P. L. Vocotopoulos, Byzantine illuminated manuscripts of the Patriarchate of Jerusalem (Athen, Jerusalem 2002) 184-18597. – Pergament, 11.-12. Jh., 27 x 19,5 cm, einspaltig. Es gilt heute die fehlerfreie, wohl 1949 im Zuge der Verfilmung durch den Library of Congress Photoduplication Service – woher der Scheyerer Mikrofilm stammt – angebrachte Folienzählung; die von Papadopulos-Kerameus und Der Nersessian gebrauchte ist veraltet. Die Folia 1-5 und 204-208 sind einer zweispaltigen Pergamenthandschrift des 13. Jhs. von gleichem Format entnommen und enthalten Perikopen aus dem Alten Testament. Der ursprüngliche Barlaamtext beginnt nach dem Verlust des Anfangs vom Titel bis 1,22 tÕ prostetagmšnon aÙto‹j plhroàntaj di£ggelma (er wurde im 13. Jh. nur bis 1,21 diaqšein kl…mata auf den Folia 6-7 ergänzt, s. Nr. 541) akephal auf fol. 8r mit 1,23 TÒte kaˆ Ð ƒerètatoj Qwm©j und endet verstümmelt auf dem heutigen fol. 202v mit 40,20 ¢rr»tJ sof…aj prono…v. Die sich einst unmittelbar anschließenden vier ursprünglichen Folia, reichend von 40,20 kubernîn bis zum endgültigen Textabbruch bei 40,125 dox£zontej ™n p©si tÕn qeÒn, wurden im 19. Jh. von Bischof Porfirij Uspenskij (1804-1885) entfernt und befinden sich bis heute in Sankt Petersburg (s. Nr. 59). Der verlorene Schluß von 40,125 tÕn ¢eˆ sunergoànta bis Epil.,8
97
Für die Zusendung von Digitalfotos aus diesem überaus seltenen Buch bin ich Frau Vasiliki Tsamakda (Wien) – sie rezensierte es in ByZ 97 (2004) 636-638 – zu großem Dank verpflichtet.
330
5. Die Überlieferung
'Am»n ist von derselben Hand des 13. Jhs. ergänzt wie der Anfang (s. Nr. 541). Die Handschrift wurde offenbar im 16. Jh. in Konstantinopel gekauft und kam zunächst ins Sabaskloster bei Jerusalem; ein Besitzervermerk des Heilig-Kreuz-Klosters findet sich nicht, vgl. zunächst (in unbereinigter Orthographie) die Notiz am oberen Rand von fol. 6r: AÛth h bÚbloj toà ¡g…ou S£bba toà ¹giasmšnou tÁj Palest»nhj tÁj laÚraj ™k tÁj ¡g…aj pÒlewj `Ierousal¾m Øp£rcei: kaˆ ¢gÒrasšn thn o Ger£simoj monacÕj kaˆ sugcor…sate autÒn. ” Etouj /zxq/ (= 1560), Septebr…w id/ QeÒdouloj monacÕj ™p»ren thn ¢pautÕn e„j t¾n KostantinÒpolh. Von derselben Hand, also vom Mönch Theodulos, ist die den gleichen Vorgang betreffende Notiz am unteren Rand von fol. 203r: ” Etouj /zxq/ (= 1560), Septebr…w id/ ¢gÒrasen aÙt¾n t¾n bÚblon o Ger£simoj monacÕj kaˆ ¢fišrwsen e„j t¾n laÚran toà ¡g…ou S£bba tÁj Palest»nhj, tÁj ¡g…aj pÒlewj `Ierousal»m, kaˆ ™p…ra tÕ ™gë QeÒdouloj monacÕj ™x aÙtÕn kaˆ sugcor…sate tÕn Ger£simon. AÛth h bÚbloj ™x»gisij Barl¦m kaˆ 'Iw£saf kaˆ toà patrÕj aÙtoà. 'Agor£sqh e„j t¾n KostantinÒpolh ¥spra x/. Dieser wichtige Vertreter der Familie c ist – ohne direkte Abhängigkeit – sehr eng verwandt mit der heute dreigeteilten Hs. 82 / 38 / 55 und tradiert heute insgesamt noch 59 Miniaturen; durch Ablösung der Farben sind viele leider fast völlig zerstört und höchst unbeholfen mit schwarzer Tinte nachgezogen worden, so daß bei Der Nersessian nur sehr wenige einigermaßen erhaltene schwarz-weiß, bei Vocotopoulos a. a. O. 185 nur eine einzige (von fol. 114v) farbig reproduziert sind. Die Miniaturen erscheinen praktisch an denselben Textstellen wie in Hs. 82 / 38 / 55 und weisen auch erläuternde Beischriften in roter Tinte auf. Sind diese Bilderläuterungen nun in Hs. 82 / 38 / 55 zweifellos mit der textschreibenden Hand zeitgenössisch, so wirken sie in Nr. 54 wie von einer Hand des 13. Jhs. nachgetragen; dabei überrascht jedoch ihre große textliche Ähnlichkeit mit den Beischriften von Nr. 82 / 38 / 55. Verschiedene Folia mit Miniaturen sind verlorengegangen, die Bilderläuterung hat sich gelegentlich jedoch auf der gegenüberliegenden Seite befunden und ist erhalten geblieben (z. B. auf fol. 23v). Die heute in Wien befindliche direkte Abschrift der vorliegenden Nr. 54 (= Nr. 155) entstand zu einem Zeitpunkt, an dem bereits der von der Hand 541 ergänzte Anfang existierte, noch nicht jedoch viele spätere Textverluste, welche nur teilweise von der Hand 542 ergänzt wurden. Nr. 155 (= O'') ist also Editionshandschrift für insgesamt 16 Stellen, an denen Nr. 54 nach dem 14. Jh. Textverluste erlitt (nämlich von 4,142 Taàta m{n oân d¾ toiaàta bis 5,15 Ð pat¾r kated…kase [= fol. 24 von Nr. 542]; von 5,121 ¢paÚstwj dialogizÒmenoj bis 6,3 oÙk œcw lšgein [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes – Textumfang ca. 42 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 28 und 29 ohne Ergänzung durch 542]; von 6,97 m¾ tÍ fainomšnV bis 6,113 in app. ¢postšllein ™n s£lpiggi [Ausfall eines Blattes mit Miniatur <s. a. unten, S. 539: 2. Illustrationszyklus, Nr. 16> – Textumfang nur ca. 24 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 32 und 33 ohne Ergänzung durch 542]; von 6,131 bal£ntia tšssara bis 6,147 lampr¦ m{n kaˆ [Ausfall eines Blattes
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
331
mit Miniatur <s. a. unten, S. 539: 2. Illustrationszyklus, Nr. 18> – Textumfang nur ca. 24 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 33 und 34 ohne Ergänzung durch 542]; von 14,55 sumbouleÚwn ¢poqšsqai bis 14,84 trèglaij tîn petrîn [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes – Textumfang ca. 42 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 81 und 82 ohne Ergänzung durch 542]; von 15,121 p£shj d{ pr£xewj proa…resij bis 16,12 khrucqe‹sa di¦ tîn1 [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes – Textumfang ca. 44 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 87 und 88 ohne Ergänzung durch 542]; von 16,141 t¾n pšnhtoj qugatšra bis 16,160 ™ndÒxouj tÁj gÁj kaˆ plous…ouj [= fol. 93 von Nr. 542]; von 18,189 ™pideomšnouj ginèskwn bis 18,198 t¾n toà pneÚmatoj m£cairan [abgeschnittene miniaturlose untere Hälfte von fol. 104r, ergänzt von 542]; von 19,1 (ka)|thc»saj Ð Barla¦m bis 19,14 t¾n ¡g…an kaˆ zwarcik¾n tri£da [abgeschnittene miniaturlose untere Hälfte von fol. 104v, ergänzt von 542]; für die Worte 21,115-116 in app. p£shj porfÚraj kaˆ basilikÁj ¡lourg…doj timiètera taàta ¢sugkr…twj ¹goÚmenoj [abgeschnittene, eine Miniatur enthaltende obere Hälfte von fol. 118r <s. a. unten, S. 541: 2. Illustrationszyklus, Nr. 37>, ergänzt von 542]; von 21,125 tîn parÒntwn bis 21,132 kaˆ ™pˆ kard…an ¢nqrèpou [abgeschnittene miniaturlose obere Hälfte von fol. 118v, ergänzt von 542]; von 22,11 ÐmooÚsioj kaˆ ¢dia…retoj qeÒthj bis 22,21 ƒstamšnou aÙtoà kaˆ tÕn [abgeschnittene miniaturlose obere Hälfte von fol. 120v, ergänzt von 542]; von 23,4 tÚptesqai bis 23,28 prÕj m…an aÙtÕj ¢ntapokri|[nÒmenoj]98 [= fol. 126 von Nr. 542]; von 24,7 'ExelqÒnti bis 24,16 SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj Barla£m [= fol. 130 von Nr. 542]; von 25,15 ™pil£qV e„j tšloj bis 25,37 ¢peir…v toà ¢gaqoà [= fol. 138 von Nr. 542]; von 35,18 ™n tù palat…J bis 35,41 'Ekklhs…ai te ¢nJkodomoànto [Herausschnitt eines Blattes mit Miniatur <s. a. unten, S. 545: 2. Illustrationszyklus, Nr. 62> – Textumfang nur ca. 33 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 191 und 192 ohne Ergänzung durch 542]). Tradiert werden von Nr. 155 auch die Beischriften einiger Miniaturen, die ikonographisch verloren sind; die Motive des 2. Illustrationszyklus – insgesamt immerhin 72 – (s. unten, S. 536-546) sind uns dadurch weitgehend bekannt. Allerdings gibt es in der vorliegenden Nr. 54 auch nicht behebbare Textverluste durch Blattausfälle, die bereits zur Entstehungszeit von Nr. 155 existierten und sich dort durch innere Lücken bzw. durch die Heranziehung einer anderen Vorlage bemerkbar machen: Zwischen fol. 12 und 13, Textverlust von 2,64 `O m¾ geus£menoj bis 2,91 “ Oqen kaˆ ¹me‹j (± 41 Migne-Zeilen, was dem Verlust nur eines miniaturlosen Blattes entsprechen dürfte); zwischen fol. 197 und 198, großer Textverlust und wohl auch
98
In diesem speziellen Fall braucht Hs. 155 allerdings nur für den kurzen Bereich von 23,4 tÚptesqai bis 23,11 par' oÙdšn herangezogen werden, denn für den Bereich von 23,11 t¦j toà basilšwj tiqšmenoj bis 23,28 prÕj m…an aÙtÕj ¢ntapokrinÒmenoj steht die Hs. 38 = O (fol. 6) zur Verfügung.
332
5. Die Überlieferung
Untergang einiger Miniaturen nebst Beischriften von 36,91 oÙk e"con d{ Ólwj aÙtÕn peiqÒmenon bis 38,2 tÁj ™r»mou taÚthj ¢lèmenoj; zwischen fol. 199 und 200, großer Textverlust von 38,45 'Epeˆ d{ ¢rkoÚntwj perišbalon bis 39,63 kaˆ m¾ tÕ toà plhs…on; zwischen fol. 201 und 202, Textverlust von 39,118 kaˆ fqartîn ¢nthll£xw bis 39,149 tù tÚpJ te toà stauroà (43 Migne-Zeilen, Verlust eines einzigen, miniaturlosen Blattes). Am unteren und linken Rand von fol. 84v kopfstehende mehrzeilige slavische Notiz in kyrillischer Schrift. Am unteren Rand von fol. 107v die Unterschrift eines 'Antènioj ƒeromÒnacoj99. Auf fol. 141r senkrecht zum Text stehende jüngere Randnotiz, in der der Name Ð Kalškaj erscheint. Auf fol. 164v innerhalb der dortigen stark beschädigten Miniatur mehrzeilige slavische Notiz in kyrillischer Schrift. Auf fol. 168v Notiz am oberen Rand, in der man tÕn ¤gion Dhm»trion entziffern kann. Auf fol. 193v kurze slavische Gebetsnotiz am oberen Rand: Pomilui m' bože. [84 541
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Tim…ou Stauroà 42, fol. 6r – 7v und 203r.
Film (g). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. III, 94-95. – Pergament, 13. Jh., 27 x 19,5 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 54 der verlorene Anfang vom Titel bis 1,21 bÒrei£ te kaˆ nÒtia diaqšein kl…mata und der verlorene Schluß von 40,125 tÕn ¢eˆ sunergoànta bis Epil.,8 'Am»n. Unter einem Zierbalken schrieb die den gesamten Text 541 schreibende Hand den auffälligen, völlig einzelgängerischen, zahlreiche hier bereinigte Lautfehler aufweisenden Titel B…oj kaˆ polite…a tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn Barla¦m kaˆ 'Iw£saf kaˆ yucik¾ çfšleia suggrafe‹sa par¦ toà Ðsiwt£tou patrÕj ¹mîn 'Iw£nnou toà Damaskhnoà. Dšspota eÙlÒghson. Es handelt sich wohl um den ältesten Titel einer griechischen Handschrift, der den Barlaam-Roman derart explizit dem Johannes von Damaskos zuschreibt und dabei die sonst anzutreffende angebliche Entstehung im Sabaskloster übergeht. Auch der Text von 541 ist ein Vertreter der Familie c, doch mit zahlreichen nichtursprünglichen Alleingängen: Vgl. Prol.,3 Auslassung von oá; Prol.,8 ¢gaq¾n statt sten¾n; Prol.,13 nomoqet»san statt nomoqeths£ntwn; Prol.,29 labe‹n statt kale‹n, 1,20 l»yeij statt l»xeij und Epil.,6 Auslassung von per…. Die für den gesamten Codex wichtigen Besitzer- und Erwerbungsvermerke auf den fol. 6r (oberer Rand) und 203r (unterer Rand) sind bei Nr. 54 behandelt. [85
99
Pérez Martín 167, Anm. 28 sieht sie als Unterschrift des Kopisten von Nr. 54 an, was m. E. vom Alter der Notiz her passen könnte.
Die griechischen Handschriften – Jerusalem
542
333
Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Tim…ou Stauroà 42, fol. 24rv, 91r (unterste Zeile), 93rv, 104rv (untere Hälfte), 113r (unterste Zeile), 118rv (obere Hälfte), 120rv (obere Hälfte), 126rv, 130rv und 138rv.
Film (g). – Lit.: Papadopulos-Kerameus t. III, 94; Volk, Schreiber Kallistos 268-269. – Papier, 16. Jh., 27 x 19,5 cm, einspaltig. Das in Hs. 54 verlorene und durch das papierene Folium 24 ersetzte ursprüngliche Blatt dürfte auf seiner Recto-Seite eine mehr oder weniger ganzseitige Miniatur besessen haben, deren auf die Worte 4,141 ta‹j Ñpa‹j tÁj gÁj ˜autoÝj katakrÚyantej folgende Erläuterung `O basileÝj 'Abenn¾r eØrën dÚo monacoÝj ™kšleusen purikaÚstouj genšsqai auf fol. 23v unten noch vorhanden ist. Dafür spricht, daß der in Hs. 54 verlorene Text 22 Migne-Zeilen ausmacht; ein miniaturloses Folium von Hs. 54 enthält im Durchschnitt ± 43 Migne-Zeilen, also praktisch genau die doppelte Anzahl. Die der Familie b angehörende Hand 542 steuert keine Miniatur bei, sondern beschreibt nur drei Viertel der Recto-Seite 24r mit dem verlorenen Text von 4,142 Taàta m{n oân d¾ toiaàta bis 5,15 Ð pat¾r kated…kase; die Verso-Seite enthält am oberen Rand eine geflochtene Zierleiste und ist ansonsten leer. Der Originaltext von Nr. 54 für diesen Bereich hat sich in der direkten Abschrift 155 erhalten. Die letzte Zeile auf fol. 91r ist abgerissen, ihre Oberlängen und Akzente sind jedoch noch teilweise erkennbar. Die Hand 542 ergänzte ohne Auffälligkeiten die fehlenden Worte 16,112 tÕn patšra. PoreuÒmenoj d{ xen…zetai ™n am rechten Rand. Statt dieser Worte hat Hs. 155 (fol. 62v, 10. Zeile von oben) eine innere Lücke, die von jüngerer Hand ebenfalls ohne Auffälligkeiten am linken Rand ergänzt wurde. Diese ergänzende Hd. 155c übernahm die nachgetragenen Worte wohl nicht aus der Randergänzung der Hs. 54. Das in Hs. 54 verlorene und durch das papierene Folium 93 ersetzte ursprüngliche Blatt enthielt die 27 Migne-Zeilen Text von 16,141 t¾n pšnhtoj qugatšra bis 16,160 ™ndÒxouj tÁj gÁj kaˆ plous…ouj und eine Miniatur; ursprünglicher Text und Bilderläuterung werden von Hs. 155 tradiert, die Miniatur auch in der eng verwandten Nr. 55. Vom Folium 104 wurde in Hs. 54 die untere Hälfte, die jedoch vom Zeilenumfang her keine Miniatur enthielt (auch tradiert Hs. 155 den ursprünglichen Text ohne eine Bilderläuterung), abgeschnitten und eine papierene Ergänzung durch 542 angeklebt; sie umfaßt auf dem Recto den Text von 18,189 ™pideomšnouj ginèskwn bis 18,198 t¾n toà pneÚmatoj m£cairan und auf dem Verso von 19,1 (ka)|thc»saj Ð Barla¦m bis 19,14 t¾n ¡g…an kaˆ zwarcik¾n tri£da. Auch von fol. 113r ist die unterste Zeile abgerissen. Die Hand 542 ergänzte ohne Auffälligkeiten die fehlenden Worte 20,83 t¾n ¢sqšnei£n te kaˆ mataiÒthta tîn am rechten Rand. Der Schreiber von Hs. 155 ließ für diese Worte (auf fol. 79r, 15. Zeile von oben) einen – allerdings zu kleinen – Freiraum, der für eine seinerseits ergänzende jüngere Hand bei weitem nicht ausreichte.
334
5. Die Überlieferung
Vom Folium 118 ist die obere Hälfte abgeschnitten und eine papierene Ergänzung durch 542 angeklebt. Auf der Recto-Seite des ursprünglichen Pergaments befand sich eine Miniatur, deren Beischrift am unteren Rand von fol. 117v erhalten blieb (s. unten, S. 541: 2. Illustrationszyklus, Nr. 37). Die Recto-Ergänzung von 542 beschränkt sich daher auf die Worte 21,115-116 in app. p£shj porfÚraj kaˆ basilikÁj ¡lourg…doj timiètera taàta ¢sugkr…twj ¹goÚmenoj, was sich korrekt an die letzten Textworte von der Ursprungshand 54 auf fol. 117v – 21,115 in app. t¦ ™ke…nou labën œcaire – anschließt. An besagtes œcaire fügte allerdings eine jüngere Hand, die trotz einer gewissen Ähnlichkeit von 542 unterschieden werden muß, die Worte car¦n meg£lhn kaˆ œlegen hinzu, die sich in keiner anderen kollationierten Handschrift finden und nicht zur Ergänzung von 542 auf fol. 118r passen. Auf fol. 118v ist durch 542 der Text von 21,125 tîn parÒntwn bis 21,132 kaˆ ™pˆ kard…an ¢nqrèpou ergänzt. Auch vom Folium 120 ist die obere Hälfte abgeschnitten und eine papierene Ergänzung durch 542 angeklebt. Auf der Recto-Seite des ursprünglichen Pergaments befand sich nur die Miniatur, deren Beischrift am unteren Rand von fol. 119v erhalten blieb (s. unten, S. 542: 2. Illustrationszyklus, Nr. 38), die Hand 542 brauchte auf dem Recto keine Ergänzung vorzunehmen. Auf fol. 120v ist durch 542 der Text von 22,11 ÐmooÚsioj kaˆ ¢dia…retoj qeÒthj bis 22,21 ƒstamšnou aÙtoà kaˆ tÕn ergänzt; hier finden sich mit 22,13 noeraˆ t£xeij tîn ¢swm£twn dun£mewn statt noeraˆ tîn ¢swm£twn dun£meij und 22,15 ™n statt oân zwei Varianten, die in keiner der bisher für diese Stelle kollationierten Handschrift erscheinen. Das in Hs. 54 verlorene und durch das papierene Folium 126 ersetzte ursprüngliche Blatt enthielt die 32 Migne-Zeilen Text von 23,4 tÚptesqai bis 23,28 prÕj m…an aÙtÕj ¢ntapokri|(nÒmenoj) und eine Miniatur; ursprünglicher Text und Bilderläuterung werden von Hs. 155 tradiert, die Miniatur auch in der eng verwandten Nr. 38 (s. unten, S. 542: 2. Illustrationszyklus, Nr. 43). Das in Hs. 54 verlorene und durch das papierene Folium 130100 ersetzte ursprüngliche Blatt enthielt die 12 Migne-Zeilen Text von 24,7 'ExelqÒnti bis 24,16 SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj Barla£m und – ähnlich wie Nr. 55 in diesem Bereich – zwei Miniaturen, nämlich eine zweiteilige mit zwei Beischriften und eine einzelne mit einer Beischrift, die wie der ursprüngliche Text von Hs. 155 tradiert werden (s. a. unten, S. 542-543: 2. Illustrationszyklus, Nr. 45-46). Das in Hs. 54 verlorene und durch das papierene Folium 138 ersetzte ursprüngliche Blatt enthielt die 32 Migne-Zeilen Text von 25,15 ™pil£qV e„j tšloj bis 25,37 ¢peir…v toà ¢gaqoà und eine Miniatur; ursprünglicher Text und Bilderläuterung werden von Hs. 155 tradiert, die Miniatur auch in der Nr. 55 (s. unten, S. 543: 2. Illustrationszyklus, Nr. 47). [86 100
Beschrieben ist nur die obere Hälfte der Recto-Seite, das gesamte Verso ist leer.
Die griechischen Handschriften – Jerusalem - Kastoria
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Kairo, Patriarcik¾ Biblioq»kh (Library of the Patriarch of Alexandria at Cairo), cod. ?. Lit.: H. O. Coxe, Report to Her Majesty’s Government on the Greek manuscripts yet remaining in libraries of the Levant (London 1858) 38, Nr. 7; Zotenberg 4 m. Anm. 13. – Papier, 14. Jh., Quartformat. Auf diese Handschrift, die sich heute theoretisch in der Patriarchatsbibliothek von Alexandria befinden müßte, weist Zotenberg a. a. O. hin; sein Gewährsmann ist Coxe a. a. O., angeblich p. 13, wo allerdings vom Kloster Mar Saba die Rede ist, und speziell von „a very remarkable MS. of a by no means uncommon work, the life, namely, of Barlaam and Josaphat, of the eleventh century, illustrated with paintings throughout.“ Hierbei kann es sich nur um unsere Nr. 54 handeln, die Coxe in seinem katalogartigen Teil a. a. O. 56, Nr. 33 beschreibt: „Vita Barlaami et Josaphat Johanne Damasceno fere tributa; picturis optime ornata; membr. in 4to; sec. xj.“ Tatsächlich aber spricht Coxe a. a. O. 38, Nr. 7 von einer Barlaam-Hs. in der „Library of the Patriarch of Alexandria at Cairo“ folgendermaßen: „Vitae SS. Barlaami et Josaphat, ut fertur, auctore Johanne Damasceno; chart. in 4to; sec. XIV.“ Im 1859 entstandenen und alphabetisch angelegten Kat£logoj tîn ™n tÍ b/ pleur´ tÁj biblioq»khj ceirogr£fwn bibl…wn, der 206 Codices umfaßt (abgedruckt bei O. Schneider, Beiträge zur Kenntniss der griechisch-orthodoxen Kirche Aegyptens [Dresden 1874] 41-48), ist keine Handschrift des Barlaam-Romans zu finden101. Gleiches gilt für das Spicilegium Alexandrinum in Gardthausen, Catal. Sinait. 257-261 – eine bescheidene Auswahl von 27 Handschriften. Jahrzehnte später ist ein Barlaam-Codex auch bei P. Van den Ven, Inventaire sommaire des manuscrits grecs de la bibliothèque patriarcale du Caire102, in Muséon n. s. 15 (1914) 65-82 und H. Delehaye, Catalogus codicum hagiographicorum graecorum Bibliothecae Patriarchatus Alexandrini in Cahira Aegypti, in AnBoll 39 (1921) 345-357 nicht erwähnt. Die heute in Alexandria befindlichen Handschriften sind alle durch das MorfwtikÕ “ Idruma 'EqnikÁj Trapšzhj (Athen) verfilmt; Maria Polite konnte diesen offenbar verschollenen Codex über die Register der Kataloge von Moschonas (= Olivier, Répertoire Nr. 1223-1225) und Charitakes (= Olivier, Répertoire Nr. 1229) nicht ausfindig machen (Brief vom 20. 10. 1995). [87 56 Kastoria, Biblioq»kh tÁj MhtropÒlewj 18, fol. 1r – 41v. Film (g). – Lit.: L. Polites, Sunoptik¾ ¢nagraf¾ ceirogr£fwn ˜llhnikîn sullogîn (Thessalonike 1976) 31. – Papier, 13.-14. Jh., 22 x 14 cm, ein101
102
Der von Schneider nicht kopierte Kat£logoj tîn ™n tÍ a/ kaˆ g/ pleur´ tÁj biblioq»khj bibl…wn führt seinen Angaben a. a. O. 40 zufolge ausschließlich Druckwerke auf (488 Titel). Hierbei handelt sich um den Abdruck eines sehr anspruchslosen, im Juli 1895 von Germanos Maurommates angelegten, 375 Hss. umfassenden Inventars.
336
5. Die Überlieferung
spaltig. Fragment, beginnend auf fol. 1r mit 21,135 (filo)|stÒrgou patrÕj kaˆ didask£lou und endend auf fol. 41v mit 28,129 aƒ tÁj neÒthtoj kenaˆ scolaˆ kaˆ ¢p£tai. Das Blatt zwischen den Folia 26 und 27 ist als 26a bezeichnet; von ihm sind die äußeren zwei Drittel abgerissen und der Text von 26,55 oƒ d{ to‹j ¥rcousin bis 26,85 e‡te dÒlJ e‡te kaˆ ¢lhqe…v entsprechend unvollständig erhalten. Die Quaternionenzählung von ursprünglicher Hand ist noch erkennbar: ij/ auf fol. 5v (ursprünglich also fol. 128v), iz/ auf fol. 13v (ursprünglich also fol. 136v), ih/ auf fol. 21v (ursprünglich also fol. 144v), iq/ auf fol. 28v (ursprünglich also fol. 152v). Der Text ist ein Vertreter der Familie b; die vielen jungen Varianten, die z. B. im ganz kollationierten 27. Kapitel erscheinen, finden sich in keiner anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift. [88 57 (= B) Kiev, Instytut rukopysu Nacional’noj biblioteky Ukraïny imeni V. I. Vernads’koho, Fond V – Odes’ke tovarystvo istorii ta starožytnostej 3692 (olim Athos, Meg…sth LaÚra), fol. 1r – 206v. Film (g). – Lit.: B. L. Fonkič, Drevnejšij datirovannyj spisok grečeskoj versii „Varlaama i Ioasafa“, in Konferencija po voprosam archeografii i izučenija drevnich rukopisej, Tbilisi 3-5 nojabrja 1969 (Tiflis 1969) 62-63 (cf. ByZ 63 [1970] 391 und BySl 33 [1972] 118); ders., Un „Barlaam et Joasaph“ grec daté de 1021, in AnBoll 91 (1973) 13-20; ders., Les manuscrits grecs d’Antonin Kapustin, in Scr. 38 (1984) 254-271; A. Tselikas in MorfwtikÕ “ Idruma 'EqnikÁj Trapšzhj. Delt…o toà `Istorikoà kaˆ Palaiografikoà 'Arce…ou 6 (1988-1992, ersch. 1994) 14; Je. Černuchin, Hrec’ki rukopysy u zibrannjach Kyjeva. Kataloh (Kiev, Washington/D.C. 2000) 43; ders., Hrec’ka rukopysna spadščyna v Kyjevi. Istoriohrafija ta ohljad materialiv IV-XX st. (Kiev 2002) 98 und 125. – Pergament, 23 x 18 cm, einspaltig, geschrieben 1021 von einem wohl Theodosios heißenden Mönch (fol. 206v Schreibernotiz vom Mai d. J.). Diesen von B. L. Fonkič im Mai 1968 wiederentdeckten Codex erwarb Archimandrit Antonin Kapustin (18171894)103 am 11. März 1861 in Konstantinopel während seiner Amtszeit als Leiter der dortigen russischen geistlichen Gesandtschaft (September 1860 bis Sommer 1865) zusammen mit vier anderen Handschriften von einem
103
Biographisches zu ihm auch bei K. K. Papulides, `O `EllhnikÕj kÒsmoj toà 'Antwn…nou Kapustin (1817-1894). Sumbol¾ st¾n politik¾ tÁj `Rws…aj st¾ Cristianik¾ ¢natol¾ tÕ 19o a„îna (Thessalonike 1993) und L. A. Gerd, Archim. Antonin Kapustin i ego naučnaja dejatel’nost’ (po materialam peterburgskich archivov), in Rukopisnoe nasledie russkich vizantinistov v archivach Sankt-Peterburga. Pod redakciej I. P. Medvedeva (St.-Petersburg 1999) 8-35.
Die griechischen Handschriften – Kastoria - Kiev
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namentlich nicht genannten Novizen, der sie wohl von einem verstorbenen Bischof übernommen hatte; diesem Novizen hatte Kapustin schon im November 1860 zwei Handschriften abgekauft.104 Bereits damals – und wohl schon wesentlich länger – fehlten diesem Barlaamtext Titel, Prolog und die ersten sieben Kapitel; es gingen ihm aber als Schmutzblätter drei Folia aus dem 5.-6. Jahrhundert mit dem Text paulinischer Briefe voraus. Kapustin ließ den Barlaam-Codex neu binden105 und bei dieser Gelegenheit diese drei Blätter herausnehmen, die er sogleich der Geistlichen Akademie von Kiev vermachte. Sie bilden heute den Cod. Fond 301 – Cerkovno-archeologičnyj muzej pry Kyïvs’kij duchovnij akademiï 26п der Ukrainischen Nationalbibliothek106 und gehören zum sog. Codex H der Paulus-Briefe, von dem heute 41 in verschiedenen Bibliotheken aufbewahrte Blätter bekannt sind; zu Anfang des 13. Jahrhunderts wurde er im Athoskloster Meg…sth LaÚra aufgelöst und zu Schmutzblättern einer ganzen Reihe von Handschriften verarbeitet.107 Infolge der Neubindung ist der Barlaamcodex mit modernen Schmutzblättern aus gelblichem Papier versehen, von denen fol. I Kapustins geprägtes Exlibris108 aufweist. Insgesamt konnte Fonkič 95 von Kapustin gesammelte griechische Handschriften aufspüren, von denen jener viele noch zu seinen Lebzeiten russischen Bibliotheken vermachte. Aktives Mitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertümer in Odessa (Odesskoe obščestvo istorii i drevnostej bzw. ukrain. Odes’ke tovarystvo istorii ta starožytnostej), in deren Obhut er den besagten, 1861 erworbenen Barlaamcodex irgendwann nach 1872 wohl selbst gab109, war Kapustin seit Oktober 1858.
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Vgl. den Eintrag aus Kapustins Tagebuch bei Fonkič, Barlaam grec daté 16-17 m. Anm. 1 und in einer weiteren französischen Übersetzung von I. Sorlin bei Fonkič, Manuscrits Kapustin 262. Abbildungen des neuen Einbands und seiner Rückenprägung „B…oj toà ¡g…ou 'Iw£saf. 1021“ bei Fonkič, Manuscrits Kapustin, pl. 12 und 13(c). Vgl. Černuchin, Hrec’ki rukopysy Kyjeva, p. 30-31; ebd. p. 281 sowie bei dems., Hrec’ka rukopysna spadščyna, Taf. 2 die Reproduktion einer Seite davon, enthaltend 1Th 2,9-11. Vgl. Fonkič, Barlaam grec daté 17-19 mit weiterführender Literatur. In Anspielung auf seinen Namen – hergeleitet von kapusta ‚Kohl‘ – wählte er als Motiv nicht ohne Humor einen Krautkopf, um den sich kreisförmig gleichsam wie ein Wappenspruch die Worte ne vkusen da zdorov (‚nicht delikat, aber gesund‘) gruppieren. Unterhalb des Krautkopfs sind die Initialen AK zu einer Ligatur verbunden, flankiert von der Jahreszahl 1817, Kapustins Geburtsjahr; eine Abbildung dieses seit Ende März 1861 verwendeten Prägestempel-Exlibris bei Fonkič, Manuscrits Kapustin, pl. 13(b). 1872 veröffentlichte die Gesellschaft für Geschichte und Altertümer in Odessa anläßlich ihres 30jährigen Bestehens ein Verzeichnis ihrer Sammlungen; der Barlaamcodex ist noch nicht unter den aufgeführten Handschriften, vgl. Fonkič, Barlaam grec daté 19 m. Anm. 6. Auch in seinem Tagebuch und im Codex selbst machte Kapustin keine Angaben zur Lösung dieser Frage.
338
5. Die Überlieferung
Der Text dieser bisher ältesten datierten Handschrift des Barlaam-Romans beginnt nach dem vielleicht also schon im 13. Jahrhundert bestehenden Verlust der ersten sechs Quaternionen akephal auf dem stark abgenützten heutigen fol. 1r (ursprünglich fol. 49r) mit 8,134 Fhsˆn g¦r Ð kÚrioj: 'AkoÚsontai und verrät sich durch diese charakteristische Wortstellung sogleich als Vertreter der Familie a. Gruppenspezifische Gemeinsamkeiten bestehen mit Nr. 19 (= A), die direkte Abhängigkeit ist jedoch sicher auszuschließen. Die bereits in Prol.,22 mit katant»santaj statt gängigem katalÚsantaj110 einen Unterschied zu Nr. 19 aufweisende, sich noch heute im Athoskloster Meg…sth LaÚra befindende, 1320 entstandene Nr. 29 (= C) geht mit Nr. 57 – sobald Vergleichsmöglichkeit besteht – auffällig konform. Besonders wichtige Kriterien sind 1.) in Nr. 29 bei 13,44 paršcein statt des allgemein üblichen parasce‹n moi: In Hs. 57 (fol. 38v) fehlen im Text der ursprünglichen Hand die Worte 13,43-44 mikr£n tina bo»qeian parasce‹n moi; eine kaum jüngere Hand mit einer allerdings völlig anderen, stark zerlaufenden, das Pergament durchdringenden und bei Feuchtigkeitsschädigung verwaschenen Tinte ergänzte am linken Rand mikr£n tina bo»qeian paršcein, was direkt oder indirekt Vorlage für Hs. 29 geworden sein muß. Darunter findet sich am linken, an genau dieser Stelle stark beschädigten Rand von fol. 38v in Hs. 57 von einer weiteren ergänzenden Hand allerdings noch etwas anderes, nämlich höchstwahrscheinlich das konventionelle mikr£n tina bo»qeian parasce‹n moi, was nicht in Hs. 29 bzw. deren mutmaßliche, von 57 abhängige Vorlage übernommen worden ist. 2.) Wenig sinnvoll wirkt in Nr. 29 bei 27,57 die Wendung q»kh ™stˆ kaˆ swm£twn statt des allgemein üblichen q»kh g…netai swm£twn: Hs. 57 (fol. 119v) hat hier ein wohl von einer umgefallenen Kerze verursachtes Brandloch im Pergament mit geringfügigem Textverlust – von g…netai ist gerade noch |ai zu lesen. Dieser Textverlust könnte in Hs. 29 bzw. deren mutmaßlicher, von 57 abhängiger Vorlage zur einzelgängerhaften Ergänzung ™stˆ kaˆ geführt haben. Alleingänge von 29, für die Nr. 57 nicht Vorlage war, sind beispielsweise bei 24,228 noÒj statt skÒtouj, bei 25,70 bloßes ¢polaÚontej anstelle der Worte ¢ntecÒmenoi to‹j p©sin ¢nqrèpoij par' aÙtîn dedwrhmšnhj und daimonik¾n e"nai tÕ pr©gma man…an bei 30,101 anstelle von daimonik¾n e"nai mhcan¾n tÕ pr©gma. Aus der sprichwörtlichen Wendung ™x ¡palîn ÑnÚcwn111 in 40,123-124 wurde im zeitlich mit Nr. 29 (a.1320) beginnenden jüngeren Zweig der Familie a ™x aÙtîn ÑnÚcwn, womit das Bild zerstört ist; Hs. 57 ist dafür nicht verantwortlich, die Wendung erscheint dort ganz korrekt. Zwischen den Folia 110
111
Diese Variante kennzeichnet den zeitlich mit Nr. 29 (a.1320) beginnenden jüngeren Zweig der Familie a; sie fehlt im älteren Zweig, vertreten durch die Nrn. 19 (= A), deren direkte Kopie 17 sowie 11 (= D). Auch Nr. 57 gehört natürlich zum älteren Zweig, wie wir z. B. beim Vorkommen von ™x ¡palîn ÑnÚcwn (40,123-124) sehen (s. unten m. Anm. 111). Vgl. Karathan. 236 (p. 111-112).
Die griechischen Handschriften – Kiev
339
55 und 56 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 16,120 [noshm£]|twn poll£kij bis 16,145 t¾n nounecÁ sÚnesin), weshalb der 13. Quaternio (fol. 49-55) heute nur noch sieben Blätter umfaßt. Auf fol. 45r am oberen Rand einzeilige Notiz von relativ alter Hand (11.-12. Jh.): Sîson, kÚrie, tÕn laÒn sou kaˆ eÙ|112. Am oberen Rand von fol. 197v findet sich der die Datierung in der Schreibernotiz wiederholende Eintrag eines Handschriftenbenutzers: œtouj /˙fke/ (sic! = 1017), verursacht durch das beim q von /˙fkq/ in der Originalnotiz auf fol. 206v ganz geringfügig beschädigte Pergament; auch verlangt die in ihr angegebene 4. Indiktion das Jahr 6529 (= 1021), weswegen die nicht mehr hundertprozentig sicher lesbare Jahreszahl /˙fkq/ doch die richtige ist. Der Text endet auf fol. 206r mit Epil.,8 'Am»n; umseitig die gerade angesprochene datierte Schreibernotiz Tù suntelestÍ tîn kalîn q(e)ù c£rij. 'Eteleièq(h) ¹ paroàsa b…blo(j) m(hnˆ) Ma$J „nd(iktiînoj) d/ œtouj /˙fkq/ (= 1021). Grafe‹sa cersˆ Qeodo(s…ou) tap(einoà). EÜcesq(e) Øp({r) aÙt(oà) oƒ taÚt(hn) ™ntugc£nontej. Über den Schreibernamen wurde verschiedentlich diskutiert, denn er ist abgekürzt – Qeodo, also ein hochgestelltes Omikron ohne Akzent. Kapustin löste ihn als Theodoros (also Qeodèrou) auf; doch ist Fonkič beizupflichten, daß ein so gelehrter Schreiber wie der Kopist dieses Barlaamtextes seinen Namen korrekt abgekürzt hätte, nämlich mit einem hochgestellten Omega.113 Allerdings mag Fonkičs eigener Vorschlag – Theodotos – auch nicht recht überzeugen; um Qeodo sicher als QeodÒtou zu entziffern, müßte das hochgestellte Omikron wohl einen Akut tragen. Ich schließe mich daher der von Tselikas und Černuchin, Hrec’ka rukopysna spadščyna 125 angebotenen Lösung – Theodosios (Qeodos…ou)114 – an. Fonkič’s Hinweis, es fände sich bei Vogel / Gardthausen und Lake kein im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts tätiger Schreiber namens Theodotos115, ist damit auch hinfällig; Theodosios ist ohnehin ein wesentlich häufigerer Schreibername, und es gibt bei Vogel / Gardthausen 132-133 einige wenige, die zeitlich passen würden, wenngleich die Wahrscheinlichkeit ihrer Identität gering ist; bei Lake erscheint allerdings tatsächlich auch kein passender Theodosios. Größere Schwierigkeiten macht eine Notiz in jüngerer Schrift (mit Herz-Betas) unter der Schreibernotiz; sie ist auf dem Scheyerer Mikrofilm schlecht lesbar, in der Beschreibung von Tselikas ist sie mit ” Eci ei i isf£lmia ¹ b…bloj ™n tù ikief(ala…)J smb/ (= 242) wiedergegeben. 112
113 114
115
An Ps 27,9 orientierter Beginn eines Gebets, das sich zunächst – wie der Psalm – kaˆ eÙlÒghson t¾n klhronom…an sou fortsetzt; vgl. Constitutiones Apostolorum II 57,20 und VIII 41,8 (ed. F. X. Funk, vol. I [Paderborn 1905] 167 und 552); Pseudo-Kodinos, Traité des offices, ed. J. Verpeaux (Paris 1966) 221,13-15 und E. Follieri, Initia hymnorum ecclesiae Graecae III (Vatikanstadt 1962) 612. Vgl. Fonkič, Barlaam grec daté 14-15. Im Katalog Hrec’ki rukopysy Kyjeva, p. 43, entscheidet sich Černuchin noch nicht zwischen Theodotos und Theodosios, sondern spricht beide Möglichkeiten an. Vgl. Fonkič, Barlaam grec daté 15.
340
5. Die Überlieferung
Die Handschrift hat jedoch keinerlei erkennbare Kapitelzählung und auch keine erkennbare Seitenzählung in griechischen Zahlzeichen. Mit diesem sf£lma kann schwerlich der Blattausfall zwischen den heutigen Folia 55 und 56 – einst zwischen fol. 103 und 104 – gemeint sein. Mit fol. 206v endet der Codex. [89 58 (= Q') Kozane, Kobent£reioj Dhmotik¾ Biblioq»kh 72, pag. 1 – 240. Film (t): pag. 1 – 41 (Titel – 8,72 tÕ barÝ toàto kaˆ ™mp|[aq{j]), 100 – 121 (17,52 metercÒmenoj ™pithdeÚmata – 21,3 ™n tù palat…J Ðrîntej) und 220 – 240 (36,30 t¦j eÙc£j mou §j hÙx£mhn aÙtù – 40,126 kaˆ meg…staij toÚtouj ¢meibÒmenon dwrea‹j). – Lit.: Sigalas 37. – Papier, 21 x 14,5 cm, einspaltig, geschrieben 1777 zu Kozane von einem Mönch Konstantinos (?), und zwar als direkte Abschrift von Nr. 12 (= Q): Die Notiz „1777 kat¦ mÁna 'IoÚlion ¢ntegr£fh ØpÕ K. j: c: a. (= Kwnstant…nou monacoà [?]) ™n tÍ tÁj Koz£nhj ƒi er|“ auf fol. 1r von Nr. 12 stammt von der Schreiberhand der vorliegenden Nr. 58. Für die direkte Abhängigkeit spricht u. v. a. auch der identische auffällig kurze Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£ba. Auf pag. 240 bricht der Text im ersten Drittel der Seite mit den Worten 40,126 kaˆ meg…staij toÚtouj ¢meibÒmenon dwrea‹j ab; wahrscheinlich fehlte das letzte, den Epilog enthaltende Blatt der Hs. 12 also bereits 1777 – heute bricht sie ja bereits mit 40,54 E‡per oân ¢ndre…|(wj) ab. Diese heutige Bruchstelle von Hs. 12 findet sich in Hs. 58 im zweiten Wort der letzten Zeile von pag. 237 und fällt dort in keiner Weise durch irgendwelche Bemerkungen oder Zeichen oder eine Veränderung von Schrift oder Tinte auf. Dennoch ist seltsam, daß Hs. 58 sich nach 40,54 ¢ndre…|(wj) – wo sie bis zu ihrem eigenen Abbruch als Editionshandschrift Q' fungiert – an der Kleingruppe um die Hss. 74 und 116b orientiert, der Hs. 12 bisher nie folgte. Wahrscheinlich hatte Hs. 12 am Ende nochmals die Vorlage gewechselt, und die bis 40,126 dwrea‹j reichenden beiden Blätter gingen erst nach 1777 verloren, während das allerletzte, den Epilog enthaltende Blatt von Hs. 12 im Jahr 1777 bereits verloren war. [90 58k
Krakau, Biblioteka Jagiellońska, Cod. Berolinensis graecus fol. 44, Konvolut 3, Fragment eines Blattes.
Digitalfotos (g). – Lit.: G. Hirschfeld, Vorläufiger Bericht über eine Reise im südwestlichen Kleinasien, III, in Monatsberichte der Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1879 (Berlin 1880) 299-336, hier 304 m. Anm. 2; C. de Boor, Verzeichniss der griechischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin, II (Berlin 1897) 154;
Die griechischen Handschriften – Kiev - Krakau
341
Ehrhard, Überl. II, p. 523 und 688 sowie zugehörige handschriftliche Notizen in Scheyern; S. Kotzampase, Buzantin¦ ceirÒgrafa ¢pÕ t¦ monast»ria tÁj Mikr©j 'As…aj (Athen 2004) 182-183. – Fragment eines ursprünglich zweispaltigen Pergamentblattes, 11. Jh., 13 x 10 cm, heute einspaltig. Auf einer Insel im pisidischen Eğridir-See116 entdeckte G. Hirschfeld im Jahr 1874 Fragmente griechischer Handschriften117, die aus insgesamt rund 25 verschiedenen Codices stammen, und verbrachte sie nach Berlin. Wie so viele andere Berliner Handschriften während des 2. Weltkriegs in Schlesien ausgelagert, verlor sich dort ihre Spur für einige Zeit. Die Verbringung nach Krakau ist inzwischen allgemein bekannt118. Sophia Kotzabassi (Kotz£mpash) konnte das Material dort untersuchen und entdeckte im 3. Konvolut des Cod. graec. fol. 44 – einer „Kapsel mit Resten verschiedener Handschriften des Insel-Klosters im Egerdir-See“119 – dieses auffällig kleine,
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Vgl. K. Belke / N. Mersich, Phrygien und Pisidien [Tabula Imperii Byzantini 7] (Wien 1990) 244-245. Die Erwähnung in seinem Bericht, a. a. O. 304 m. Anm. 2, ist ausgesprochen knapp: „Am Südende des Sees liegt auf einer vorgeschobenen Landzunge der Hauptort Egerdir, ihm gegenüber zwei Inselchen, deren grössere Nisi (nhs…on) auch von einer kleinen griechischen Gemeinde bewohnt wird. Eine grosse Anzahl griechischer Manuskripte von Nisi befindet sich jetzt in der Kgl. Bibliothek zu Berlin. Ob an der Stelle von Egerdir ein antiker Ort gelegen, ist ungewiss; zweifelhaft, ob der heutige Name aus ¢krwt»rion entstanden, wie man wohl gewollt hat.“ Das 1874 auf der Insel Nisi im Egerdir-See entdeckte Handschriftenmaterial ist stark feuchtigkeitsgeschädigt; Ehrhard notierte dazu im März 1917: „entsetzlicher Zustand. Sollte eigentlich saniert werden von der Bibliothek aus. Nicht mehr herauszubringen als was im Catalog [scil. von de Boor] steht“. Im Jahr 1736 waren die Codices wohl noch intakt und man machte aktuelle Notizen in ihnen; vgl. nach C. de Boor, Verzeichniss a. a. O. 155 am oberen Rand des heutigen fol. 17r im Konvolut I des Cod. Berol. gr. fol. 45: „E„j toÝj /aylj/ (= 1736) mhn¾ ma…w Ãlqen e„j tÕ n»sh Ð patri£rchj 'Antioce…aj S…lbestroj kaˆ ™pšrasen e„j tÕ 'Aksecšrh (Akschehr, das alte Philomelion).“ Vgl. a. Olivier, Répertoire p. 149. Mit der ab Ende Oktober 1941 betriebenen Auslagerung von Handschriften – u. v. a. auch Mozarts autographe Partitur der Zauberflöte – und bald auch Büchern der Berliner Staatsbibliothek in mehreren hundert Kisten zunächst nach Schloß Fürstenstein (poln. Książ) im Waldenburger Bergland (bis Spätsommer 1944) und dann wegen großspuriger Umbaupläne von diesem an sich sehr sicheren Ort in das 25 km südwestlich gelegene Benediktinerkloster Grüssau (poln. Krzeszów) – das somit eine ähnliche Rolle spielte wie damals Scheyern für verschiedene Münchener Institutionen – befaßt sich K.-H. Köhler, Das Zauberflötenwunder. Eine Odyssee durch zwei Jahrhunderte (Weimar, Jena 1996) 111-129. Die Grüssauer Mönche wurden 1946 vertrieben, sie besiedelten das Kloster Wimpfen am Neckar, die Handschriften- und Bücherkisten blieben im schlesischen Stammkloster. Drei nichtdeutsche Grüssauer Mönche folgten erst 1954 nach Wimpfen nach; sie erinnerten sich, daß die Kisten wohl Ende 1947 von polnischen Uniformierten abtransportiert wurden. Sie kamen nach Krakau, was lange geheim blieb. C. de Boor, Verzeichniss II, 152.
342
5. Die Überlieferung
nicht zu den 58 zweispaltig mit metaphrastischen hagiographischen Texten beschriebenen Blättern größeren Formats (34 x 20 cm, nach Ehrhard a. a. O. 523 allerdings 20,5 x 14 cm) gehörende, bei C. de Boor und Ehrhard völlig unerwähnt gebliebene Fragment des Barlaam-Romans. Es muß aus einem anderen Codex stammen, von dem sich im gesamten Egerdir-Material kein weiterer Rest mehr findet; nach Angaben der Biblioteka Jagiellońska mißt es an seiner breitesten Stelle genau 13,7 (Höhe) x 11 cm (Breite) und enthält auf dem Recto den zwölf Zeilen beanspruchenden Text von 15,24 sÝn tÍ ski´ toà qan£tou bis 15,28 kaˆ tÁj oÙkšti metapi|(ptoÚshj) sowie auf dem Verso (ebenfalls zwölf Zeilen) von 15,32 ¢postÒlwn katioàsa didacÁj bis 15,36 plous…J tinˆ ™perwt»santi. Nachdem der ziemlich breite obere Rand unversehrt erhalten ist, befanden sich die verlorenen, ca. acht Zeilen beanspruchenden Worte von 15,28 (metapi)|ptoÚshj zwÁj bis 15,32 ¢rca…a ™k tÁj tîn einst ebenfalls noch auf dem Recto. Es handelt sich um das obere äußere Viertel eines zweispaltigen Blattes, das offenbar schon vor langer Zeit mit beinahe rechtwinkliger Präzision aus dem betreffenden Codex herausgeschnitten wurde; der linke und der untere Rand der Recto-Seite wirken dementsprechend mechanisch bearbeitet, während der rechte Rand – wohl später – durch Feuchtigkeit geschädigt wurde und ganz unregelmäßig ausgefranst ist. Jede Spalte dürfte 20-21 Zeilen umfaßt haben. Der relativ viele Lautfehler aufweisende Text ist auf jeden Fall kein Vertreter der Familie a. Die Familien b und c haben in diesem Bereich keine nennenswerten Unterschiede; die Auffälligkeiten der Nrn. 41, 45 und 74 finden sich in 58k nicht. Die stattdessen auftretende Variante 15,33 ™klex£menoj statt ™klexamšnoij erscheint in keiner anderen für diese Stelle kollationierten Handschrift. Die bisher nur aus Nr. 94 bekannte Variante 15,34 mÒnon statt nÒmon ist nicht ausreichend, um deren Abhängigkeit von der wohl älteren vorliegenden Nr. 58k zu postulieren, zumal es anderweitig auch Divergenzen beider gibt. [91 58l
Leiden, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. Perizonianus F. 6, fol. 4v – 5r, 74rv und 85v.
Reader-Printer-Kopien (g). – Lit.: K. A. de Meyïer, Bibliotheca Universitatis Leidensis. Codices manuscripti, IV: Codices Perizoniani (Leiden 1946) 5-9; A. Oleroff, Démétrius Trivolis, copiste et bibliophile. À propos du ms. grec Perizonianus F. 6 de la Bibliothèque d’Université de Leyde, in Script. 4 (1950) 260-263; D. Gutiérrez, La biblioteca di San Giovanni a Carbonara di Napoli, in Analecta Augustiniana 29 (1966) 59-212, hier 150-151 (Nr. 1269-1270 des Index von 1570); I. Mossay, Repertorium Nazianzenum. Orationes. Textus Graecus, 3: Codices Belgii, Bulgariae, Constantinopolis, Germaniae, Graeciae (pars prior), Helvetiae, Hiberniae, Hollandiae, Poloniae, Russiarum, Scandinaviae, Ucrainae et codex vagus
Die griechischen Handschriften – Krakau - Leiden
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[SGKA. Neue Folge, 2. Reihe: Forschungen zu Gregor von Nazianz 10] Paderborn 1993, 185-186. – Papier, 15.-16. Jh., 29 x 21 cm, zweispaltig. Dieser von verschiedenen Händen geschriebene, 294 Folia umfassende Miszellancodex süditalienischer Herkunft (im frühen 16. Jh. in Besitz von Antonio Seripando, 1570 im St.-Johannes-Kloster von Carbonara bei Neapel, 1715 in die Bibliothek von Iac. Perizonius gelangt) enthält an den angegebenen Stellen folgende Exzerpte aus dem Barlaam-Roman: 1) Zu Beginn von fol. 4v unter der Überschrift 'Ek toà ¡g…ou S£ba unvermittelt mit den Worten 12,214 m¾ qšlwn tin¦ tîn calepîn aÙtoà ™kfuge‹n pag…dwn einsetzend und am Ende von fol. 5r mit den Worten 13,30 ™x aÙtÁj gnèrisÒn moi. `O dš abrupt endend. Hierbei hat der zur Familie b gehörende Text keine Sonderlesarten oder Verkürzungen wie die Exzerpthandschriften 4, 7, 7ak, 16e und 29d und dürfte daher am ehesten aus einer vollständigen Barlaam-Hs. kopiert sein; der hier in 58l vorkommende Zusatz 12,215 oân add. tù b…J toÚtJ proskeimšnouj kaˆ erscheint nicht nur in den genannten Exzerpthandschriften, sondern auch in den Editionshandschriften 35 (= E'), 12 (= Q) und 26 (= V). Die vorangehende Seite 4r ist im übrigen einspaltig beschrieben und enthält mit den Worten `O d{ ™p…skopoj di¦ p…stewj t¾n di£krisin œlusen endende Exzerpte aus dem Kreuzauffindungsbericht des Alexandros Monachos. Auf der sich anschließenden Seite 5v schreibt eine andere Hand zweispaltig eine Psalmenexegese. 2) Nach dem leeren fol. 73v schreibt auf fol. 74rv die von fol. 4v – 5r bekannte Hand erneut unter der Überschrift 'Ek toà ¡g…ou S£ba den nicht in Exzerpthandschriften tradierten Barlaamtext von 6,24 `Orî se ¥nqrwpon bis 6,91 `Wj g¦r ½kousa, der also wieder unvermittelt beginnt und abrupt endet. Er ist frei von Verkürzungen, gehört zur Familie b und bietet mit dem Zusatz Øf' ¹donÁj nach 6,56 ésper eine Variante, die in keiner für diese Stelle kollationierten Handschrift erscheint. Auf fol. 75r beginnt, bis zur Mitte der 2. Spalte auf fol. 85v reichend, von anderer zeitgenössischer Hand Plutarchi consolatio ad Apollonium. 3) Die zweite Hälfte der 2. Spalte auf fol. 85v ist wieder von der Hand der Barlaam-Exzerpte geschrieben; hier handelt es sich um das kurze Stück von 9,139 Zîn g£r, fhs…n, Ð lÒgoj toà qeoà bis 9,148 Kaˆ œstai Ð oÙranÕj kainÕj kaˆ ¹ gÁ kain», wieder klar zur Familie b gehörend. Allerdings ist es Toà ¢g…ou PaÚlou überschrieben, und es ist das Verdienst des Katalogs von Meyïer (p. 7) – der diese Überschrift nicht nennt – , dieses Stückchen als Bestandteil des Barlaam-Romans erkannt zu haben. Auf den Folia 86173 schließen sich Xenophons Hellenica an. [92 59, 60 et 60d [v. infra, Sankt Petersburg.]
344
61
5. Die Überlieferung
Lesbos, Mon¾ toà Leimînoj 62, fol. 2r – 169v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: A. Papadopulos-Kerameus, Kat£logoj tîn ™n tÍ biblioq»kV tÁj ™n LšsbJ ƒer©j kaˆ sebasm…aj toà Leimînoj monÁj ¢pokeimšnwn ceirogr£fwn, in ders., Maurogord£teioj Biblioq»kh ½toi genikÕj perigrafikÕj kat£logoj tîn ™n ta‹j ¢n¦ t¾n 'Anatol¾n biblioq»kaij eØriskomšnwn ˜llhnikîn ceirogr£fwn, t. I (Konstantinopel 1884) 17-131, hier 65-66; Volk, Schreiber Kallistos 246. – Pergament, 12. Jh., 26 x 19 cm, zweispaltig. Das unmittelbar auf den Holzdeckeleinband folgende pergamentene fol. 1 dient als Schmutzblatt und entstammt einem völlig anderen zweispaltigen Codex des 11. Jhs.; es ist heute verkehrt eingebunden – die Verso-Seite ist in Wirklichkeit das Recto – und enthält einen Teil von Ps.Io. Chrys., De salute animae (CPG 4622), nämlich von PG 60, 736,62 oƒ ¢pistoàntej tÍ kol£sei (sic!) kaˆ æj ¢q£natoi diake…menoi bis 737,49 ta‹j ¢nagnèsesi, ta‹j nhste…aij, ta‹j metano…aij. Der Barlaamtext beginnt auf fol. 2r, mit dem auch die Quaternionenzählung einsetzt. Unter einer kleinen farbig gestalteten Zierleiste steht der gewohnte Titel; auf monÁj toà ¡g…ou S£ba folgen die Worte ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ trismakar…stwn patšrwn. Am linken Rand von fol. 57v unbeholfene Zeichnung zur Parabel vom „Mann im Brunnen“, von späterer Hand zugefügt. Die ursprüngliche Hand bricht heute mit fol. 169v (Ende des 21. Quaternio) bei 40,5 tÕ t…mion toà m£karoj brš|(cwn) ab. Der Schluß ist auf den papierenen Folia 170r – 172v von einer Hand des 15. Jhs. (= 611) ergänzt. Die Papierfolia 173-175 sind leer. Im konform mit Papadopulos-Kerameus als fol. 176r zu bezeichnenden papierverkleideten hinteren Einbanddeckel ein Besitzervermerk des Klosters mit gängiger Fluchformel sowie die undatierte Notiz eines Lesers. Der Text zeigt enge Verwandtschaft mit Nr. 6 (= P), sogar direkte Abhängigkeit von ihr ist nicht völlig auszuschließen; dennoch ist die vorliegende Nr. 61 nicht zur Ergänzung der dortigen Blattausfälle heranziehbar. Ausschlaggebend für den Verzicht war nicht zuletzt die Untersuchung des in Nr. 6 verlorengegangenen Textes, der auf dem heutigen Papierfolium 194 durch die Hand 61 ergänzt ist: Allein in diesem von 37,2 ™xor…aj e„j t¾n „d…an bis 37,30 ¢pot…qetai di£dhma kaˆ reichenden Bereich hat Nr. 61 drei Auslassungen, die andernorts nicht erscheinen: 1) 37,14 k£tocoj bis 15 mšqhn (Anklang an Ct 8,6 und Zitat aus Theodoret., hist. relig.); 2) 37,18 kaˆ kaqëj bis 22 æra…a (Zitate aus Ct 2,5; 4,9; 2,14]) und 3) 37,29 Øperor´ bis 30 timÁj (Zitat aus Theodoret., hist. relig.). Nachdem ein Folium von Hs. 6 im allgemeinen ±44 Migne-Zeilen enthält und der durch den Ausfall des besagten Blattes verlorene Text genau 43,5 Migne-Zeilen umfaßt, ist davon auszugehen, daß diese drei – über neun Migne-Zeilen umfassenden – Passagen mit Material aus dem Hohen Lied und aus Theodoret in ihm nicht fehlten. Hier liegt möglicherweise ein bewußter Eingriff in den Text durch den Schreiber der Hs. 61 vor, der sie jedenfalls als Ersatz für das verlorene Folium von Hs. 6 disqualifiziert. Ähnliches ist auch später – die Hs. 6 kann hier ohne theoretische Berechnungen
Die griechischen Handschriften – Lesbos - London
345
direkt verglichen werden – der Fall: Es fehlen nur in Hs. 61 die über fünf Migne-Zeilen 38,66 DÒxa soi bis 69 qeognws…v (willkürliche Verkürzung eines Gebets von Barlaam); außerdem hat Hs. 61 bei 38,88 in app. anstelle der von Hs. 6 und den Familien b, c, d und e generell gebotenen Worte kaˆ ¢or£twn pneum£twn – der Lesetext hat hier aufgrund der Familie a kaˆ nohtîn polem…wn – die völlig abweichende, einen anderweitig unbekannten Zusatz enthaltende Variante daimÒnwn kaˆ kakourg…an katarge‹n. [93 611
Lesbos, Mon¾ toà Leimînoj 62, fol. 170r – 172v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 61. – Papier, 15. Jh., 26 x 19 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 61 der verlorene Schluß von 40,5 (brš)|cwn sîma bis Epil.,8 'Am»n. Der Text gehört zur Familie c, läßt sich jedoch nicht genauer eingrenzen. Im Bereich der Probekollation am Schluß weist er zahlreiche einzelgängerische Varianten auf. [94 61s
London, British Library, cod. Addit. 5118, pag. 295 – 297.
Edition (g) bei Sinkewicz, Fragment 216-219. – Lit.: M. Richard, Inventaire des manuscrits grecs du British Museum (Paris 1952) 4; Sinkewicz, Fragment 214-215. – Papier, 15. Jh., 21,5 x 14 cm. Diese 336 Seiten120 umfassende Sammelhandschrift grammatischen und philosophischen Inhalts ist der ältere von zwei bisher bekannten Zeugen eines 'Ek tÁj toà Barla¦m b…blou perˆ qeîn to‹j “ Ellhsin e„sagomšnwn betitelten Textes (hier pag. 295 – 297; s. a. Nr. 50k [oben, S. 322-323]), der von seinem Herausgeber R. E. Sinkewicz irrtümlich als Werk des Barlaam von Kalabrien (um 1290-1350) angesehen wurde – ausschlaggebend war dafür wohl die Katalogisierung von Richard a. a. O. 4: „Barlaami Calabris (?) Excerptum e libro de Diis in Graeciam introductis“ und der entsprechende Hinweis a. a. O. 93 im Index; dennoch hätte sich das Malheur durch die Konsultierung von Lampe’s Patristic Greek Lexicon etwa für das hapax legomenon ™pauq…da vermutlich vermeiden lassen121. Es handelt sich nämlich um eine bis auf die Anfangsworte und die weiter unten aufgeführten Auslassungen wortwörtliche Wiedergabe von 27,109-170 des Barlaam-Romans – dem auf der Apologie des Aristeides beruhenden Katalog der griechischen Göt-
120
121
Der Codex ist sowohl foliiert (168 Folia) als auch paginiert (336 Seiten), jedoch laut Sinkewicz in beidem fehlerhaft: Die pag. 211-212 weisen keine Folienzählung auf und die Verso-Seiten von pag. 329 und 330 sind nicht in die Paginierung mit einbezogen. S. oben, S. 322, Anm. 91.
346
5. Die Überlieferung
ter122 von Kronos bis Adonis. Grundlage ist eine vorzügliche Handschrift der Familie b; die von den Nrn. 41, 117, 45, 73, 145 und 148 gebotenen Texte scheiden aus. Gar keine Vorlagen lassen sich zudem für die Auslassungen 27,113-115 `Or´j – f»seie; 27,124-127 Sunšbh – patroktÒnon; 27,130-131 ” Ara – ¢nqrèpwn; 27,133-134 Óper – toioàton; 27,138-139 E„ – bohq»sei; 27,142-143 Pîj – moicÒj; 27,146-148 E„ – qeÒj; 27,150-152 Pîj – dunhqe…j; 27,155-156 ” Ara – kiqarJdÒn; 27,159-160 Pîj – kunîn; 27,164-166 E"dej – kla…ousan und 27,169-170 Pîj – bioq£natoj finden. Diese Abschnitte, die sich seit der Abfassung durch Aristeides praktisch direkt an den angesprochenen Kaiser bzw. König richten, überging der Exzerptor wohl bewußt. Das von Sinkewicz edierte Barlaam-Exzerpt wurde wohl seinerseits Vorlage für eine mit den identischen Worten Prîtoj m{n to‹j “ Ellhsi qeÕj pareis£getai KrÒnoj beginnende, jedoch kürzere und dabei sprachlich gelegentlich kreativere Zusammenfassung aus der Hand des Konstantinos Laskaris in der autographen, um 1486 entstandenen Handschrift 62 (hier gleich folgend). [95 62
Madrid, Biblioteca Nacional, cod. 4615 (= cod. gr. 72; olim N83), fol. 10r.
Edition (g) bei J. Iriarte, Regiae Bibliothecae Matritensis codices graeci mss., I (Madrid 1769) 305. – Lit.: Iriarte a. a. O. 304-321; Andrés, Cat. Bibl. Nacional 123-125; T. Martínez Manzano, Constantino Láscaris. Semblanza de un humanista bizantino (Madrid 1998) 36. – Papier, 21,8 x 16,4 cm, geschrieben um 1486 in Messina von Konstantinos Laskaris († 1501). Allein die Konsultierung von Stephanus’ Thesaurus graecae linguae für das seltene Wort purÒlaboj oder purÒlabon – in 27,129 Attribut des Hephaistos – führte zur Aufspürung dieser Handschrift; obwohl das Stephanus-Lemma purÒlaboj von Boissonade verfaßt ist und das Vorkommen des Wortes im Kontext zitiert wird ( “ Hfaiston pareis£gousi cwlÒn, sfàran kaˆ purÒlabon kratoànta), wird kein Bezug zum Barlaam-Roman hergestellt. Doch der unbetitelte kleine Text – übrigens der erste griechische in diesem 121 Folia umfassenden Codex – , in den Katalogen als Narratio de Saturni Iovisque liberis bezeichnet, ist eine knappe Zusammenfassung des Katalogs der griechischen Götter von Kronos bis Adonis aus 27,109170 – dem auf der Apologie des Aristeides beruhenden Kapitel des Barlaam-Romans – auf einer einzigen Seite. Sein Beginn Prîtoj m{n to‹j “ Ellhsi qeÕj pareis£getai KrÒnoj ist identisch mit dem in den Handschriften 50k und 61s unter dem Titel 'Ek tÁj toà Barla¦m b…blou perˆ qeîn to‹j “ Ellhsin e„sagomšnwn überlieferten, bei Sinkewicz, Fragment 216-219 edierten
122
Vgl. a. die Richtigstellung durch Baldwin, Fragment.
Die griechischen Handschriften – London - Madrid
347
Exzerpt aus Barlaam 27,109-170. Konstantinos Laskaris griff also wahrscheinlich nicht auf den Barlaam-Roman selbst zurück, sondern bediente sich für sein Opusculum dieses bereits existierenden Barlaam-Auszugs: Die darin vorhandenen Auslassungen (s. die Behandlung der Hss. 50k und 61s [oben, S. 322-323 und 345-346]) störten ihn nicht; es finden sich keine Anhaltspunkte, daß er den vollständigen Barlaamtext benutzt hat. Die von Konstantinos Laskaris wohl selbständig vorgenommenen Unterschiede (= Lask.) zu diesem Exzerpt lauten folgendermaßen (ich orientiere mich an der Sinkewicz’schen Zeilenzählung): 4 Öj] oátoj Lask. 5-6 kaˆ bale‹n e„j t¾n q£lassan, Óqen 'Afrod…th muqeÚetai genn©sqai om. Lask. 6 tÕn ‡dion patšra] aÙtÕn Lask. 8 pareis£getai] d{ Lask. Ón fasi basileàsai] basileÝj Lask. aÙtîn om. Lask. 9 kaˆ metamorfoàsqai e„j zùa Ópwj moiceÚsV qnht¦j guna‹kaj] Öj e„j poll¦ metamorfwqeˆj ™mo…ceuse poll£j Lask. 9-10 pareis£gousi g¦r toàton metamorfoÚmenon e„j taàron] taàroj genÒmenoj Lask. 10 kaˆ e„j crusÕn] crusÕj Lask. 11 kaˆ e„j kÚknon] kÚknoj Lask. L»dan 11-12 kaˆ e„j s£turon prÕj 'AntiÒphn kaˆ e„j add. kaˆ Nšmesin123 Lask. keraunÕn prÕj Semšlhn] keraunÕj prÕj Semšlhn: s£turon prÕj 'AntiÒphn Lask. 12 e"ta genšsqai ™k toÚtwn tškna poll£] ¢f' ïn polloÝj ™gšnnhse Lask. 13 kaˆ1 om. Lask. kaˆ3 om. Lask. kaˆ4 om. Lask. kaˆ5 6 om. Lask. kaˆ om. Lask. 14 te kaˆ `Elšnhn kaˆ PoludeÚkhn] kaˆ PoludeÚkhn kaˆ `Elšnhn Lask. kaˆ3 om. Lask. kaˆ4 om. Lask. 15 kaˆ1 om. Lask. 15-17 kaˆ2 t¦j ™nnša qugatšraj §j proshgÒreusan MoÚsaj. E"q' oÛtwj pareis£gousi t¦ kat¦ tÕn Ganum»dhn om. Lask. 17 SÝn toÚtJ d{ om. Lask. 18 tina om. Lask. qeÕn e"nai kaˆ toàton om. Lask. 18-19 kaˆ kratoànta sfàran kaˆ purÒlabon] sfàran kaˆ purÒlabon kratoànta Lask. 19 kaˆ2 calkeÚonta c£rin trofÁj om. Lask. 20 E"ta tÕn] Kaˆ Lask. pareis£gousi qeÕn e"nai ™piqumht¾n kaˆ om. Lask. 21 pleonškthn] panoàrgon Lask. m£gon kaˆ3 kullÕn kaˆ4 lÒgwn om. Lask. 22 TÕn d{] Kaˆ Lask. pareis£gousi qeÕn e"nai om. Lask. 22-23 Ônta kaˆ kataskeu£zonta f£rmaka kaˆ sÚnqesin ™mpl£strwn c£rin trofÁj: ™pide¾j g¦r Ãn om. Lask. 23-25 Ûsteron d{ keraunoàsqai aÙtÕn ØpÕ toà DiÕj di¦ Tund£rewj Lakeda…monoj uƒÕn kaˆ ¢poqane‹n] Ön ™keraÚnwsen Ð ZeÝj di¦ tÕn toà Tund£rew uƒÒn Lask. 26 ” Arhj d{ pareis£getai qeÕj e"nai polemist¾j] Kaˆ ” Arhj polemikÕj qeÕj Lask. 26-27 kaˆ zhlwt»j, ™piqumht¾j qremm£twn kaˆ ˜tšrwn tinîn. “ Usteron d{ aÙtÕn moiceÚonta] kaˆ moiceÚwn Lask. 28 deqÁnai aÙtÕn ØpÕ toà nhp…ou ” Erwtoj kaˆ ØpÕ toà `Hfa…stou om. Lask. 29-30 TÕn d{ DiÒnuson pareis£gousi 123
Dieser mythologisch interessante Zusatz erscheint in keiner Barlaam-Handschrift. Nemesis als Göttin konnte von Konstantinos Laskaris hier eingeführt werden, da er den vorangehenden Hinweis auf sterbliche Frauen, denen sich Zeus genähert hatte, wegließ.
348
5. Die Überlieferung
qeÕn e"nai nukterin¦j ¥gonta ˜ort¦j kaˆ did£skalon mšqhj] Kaˆ DiÒnuson qeÕn o"nou Lask. 30 ¢pospînta t¦j tîn plhs…on guna‹kaj] gunaimanÁ Lask. 31 kaˆ feÚgonta] feÚgein Lask. Ûsteron d{ aÙtÕn] kaˆ Lask. Tit£nwn] „d…wn tšknwn Lask. 32-33 pareis£gousi mequsqÁnai kaˆ manÁnai kaˆ t¦ ‡dia tškna sf£xai] ¢ndre‹on kaˆ d…kaion kaˆ mequsqšnta kaˆ manšnta kaˆ sf£xanta t¦ ‡dia tškna Lask. 33 e"ta purˆ ¢nalwqÁnai kaˆ oÛtwj ¢poqane‹n] kaˆ ˜autÕn purˆ katakaÚsanta Lask. 34-35 pareis£gousi qeÕn e"nai zhlwt»n: œti d{ tÒxon kaˆ farštran kratoànta, pot{ d{ kiq£ran kaˆ ™pauq…da] toxÒthn kaˆ mousikÒn Lask. 35-36 kaˆ manteuÒmenon to‹j ¢nqrèpoij c£rin misqoà om. Lask. 37-39 ” Artemin d{ pareis£gousi ¢delf¾n aÙtoà e"nai, kunhgÕn oâsan kaˆ tÒxon œcein met¦ farštraj: kaˆ taÚthn _šmbesqai kat¦ tîn Ñršwn mÒnhn met¦ tîn kunîn Ópwj qhreÚsV œlafon À k£pron] kaˆ t¾n ” Artemin kunhgÕn Lask. 40 'Afrod…thn d{ lšgousi kaˆ aÙt¾n qe¦n e"nai] kaˆ 'Afrod…thn Lask. 40-41 pot{ g¦r œsce moicÕn] ¼tij pot{ m{n œsce Lask. 41-43 oátinoj kaˆ tÕn q£naton kla…ei zhtoàsa tÕn ™rast¾n aÙtÁj: ¿n lšgousi kaˆ e„j ¯dou kataba…nein] Ön kaˆ ™qr»nei kaˆ di' Ön katšbh e„j ¯dhn Lask. 43 Ópwj add. aÙtÕn Lask. tÕn ” Adwnin ¢pÕ tÁj PersefÒnhj om. Lask. 44 pareis£gousi 44-45 toàton bia…wj ¢poqane‹n plhgšnta ØpÕ qeÕn e"nai kaˆ1 om. Lask. toà ØÕj] plhgšnta ØpÕ ØÕj ¢poqane‹n Lask. 45 kaˆ m¾ dunhqšnta bohqÁsai tÍ talaipwr…v aÙtoà om. Lask. [96 63
Madrid, Biblioteca Nacional, cod. 4792 (= cod. gr. 240; olim Archivo Histórico Nacional 163, 8), fol. 1r – 202v.
Film bzw. Fotokopie einer Reproduktion (t): fol. III, 1r – 10r (Titel – 3,19 ™n pÒlei Ómwj „diazoÚsV pal£tion deim£menoj), 24v (7,40 polÝ tîn Øp' aÙtîn t£gmatoj ¢ggšlwn – 7,56 kaˆ tÍ n…kV ™gkaucèmenoj [reproduziert bei Pérez Martín 163]) und 192v – 202v (38,12 ™gginÒmenai parakl»seij kaq' Ûpnouj te kaˆ kaq' Ûpar – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Andrés, Cat. Bibl. Nacional 397-398; Pérez Martín 173 m. Anm. 56. – Papier, 16. Jh., 26,5 x 18 cm, einspaltig. Der Werkstatt des Andreas Darmarios entstammend, entweder aus Venedig oder aus Trient, verkauft an Martín Pérez de Ayala (Bischof von Segovia und Erzbischof von Valencia) und in dessen Todesjahr 1566 in das Kloster Uclés bei Cuenca gelangt. Auf dem Vorsatzblatt IIIr eine Diskussion über die Autorschaft in lateinischer Sprache, um 1570 geschrieben und abgedruckt auch bei Andrés a. a. O. Den griechischen Text schrieben mehrere sich abwechselnde zeitgleiche Hände und bedienten sich dabei zweier unterschiedlicher Vorlagen, die im Stemma berücksichtigt sind. Die Folia 1-23 stammen durchgehend von ein und derselben kalligraphischen Hand, die dann nicht mehr auftaucht; auf fol. 1 über einer schlichten geflochtenen Zierleiste von ihr der Kurztitel B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, unter derselben 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) kaˆ monacoà und schließlich der eigentliche
Die griechischen Handschriften – Madrid - Mailand
349
Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn kaloumšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou Suna$tou, gefolgt von der Überschrift Proo…mion. Der bis zum Ende von fol. 10r zur Verfügung stehende Text dieser Hand 63I folgt trotz des abweichenden Titels getreu der Hs. 157, bildet mit ihr und ihrer direkten Abschrift 75 eine Dreiergruppe. Der auf fol. 24v stehende Text ist von Andreas Darmarios persönlich geschrieben; es besteht keinerlei Übereinstimmung mehr mit den Hss. 157 und 75, vielmehr ist die Vorlage nun eine mit Nr. 147 verwandte Handschrift (Hauptkriterien: 7,42 Ñptas…v statt ¢postas…v; 7,45 gewöhnliches ¢nedšxato [157 hat Øpedšxato]; 7,46 ¢gÒmenon statt ¢nagÒmenon; 7,47 gewöhnliches ™mhcan©to [157 hat ™mhcan»sato]; 7,50-51 in app. toà prwtopl£stou klhqšntoj [157 hat toà prwtopl£stou ¹tthqšntoj]). Die Folia 183-202 sind durchgehend vom sehr produktiven Kopisten und Arzt Antonios Kalosynas (s. zu ihm Vogel / Gardthausen 37-38 [weit über 20 Hss.]; RGK I, Nr. 25) in wenig ansprechender Schrift geschrieben. Zumindest der auf fol. 192v – 193r gebotene Text kann noch direkt mit der wegen Brandschädigung nicht mehr vollständig erhaltenen Hs. 147 verglichen werden, und ihre Verwandtschaft ist deutlich; doch ist die unmittelbare Vorlage schlechter als diese alte Handschrift bzw. Kalosynas’ Text zusätzlich von Flüchtigkeitsfehlern durchsetzt. Die Folia 24-202 seien als 63II bezeichnet. Zwischen den Folia 201 und 202 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 40,95 tinˆ muhqeˆj ¢pokalÚyei bis 40,112 plÁqoj ¢riqmoà kre‹tton); dennoch wird im Bereich der Schlußkollation das Abhängigkeitsverhältnis klar ersichtlich: Zugehörigkeit zur großen von Hs. 147 angeführten Gruppe, die von den Nrn. 64, 72, 76, 77, 78, 86, 87, 100 und 111 gebildet wird. Auf fol. 202v (Ende des Codex) nach Epil.,8 'Am»n undatierte Schreibernotiz: Tšloj. Tšloj. 'Eteleièqh di¦ ceirÕj 'Andwn…ou (sic!) Kalosun© `Rutha…a. [97 64
[v. infra, Salamanca.]
65, 65a et 65b [v. supra, Augsburg.] 66
Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Cod. M 82 sup. (= cod. gr. 528), fol. 180v, 181v und 182v.
Film (g). – Lit.: Aem. Martini et D. Bassi, Catalogus codicum graecorum Bibliothecae Ambrosianae, t. II (Mailand 1906) 639-640; Pérez Martín 164 m. Anm. 13-14 und 174-175; C. Pasini, Inventario agiografico dei manoscritti greci dell’ Ambrosiana (Brüssel 2003) 130. – Pergament, 13. Jh., 25,1 x 18,9 cm, zweispaltig. Die Handschrift ist von fol. 1-179v ein Plutarch-Codex und kam aus der Sammlung von Gian Vincenzo Pinelli Ende 1609 in die Ambrosiana. An seinem Ende Blätter mit nicht direkt zusammenhängendem, stets von derselben Hand geschriebenem Barlaamtext, der wie ein Fremdkörper in dieser Handschrift wirkt. Fol. 180v enthält den abrupt am Seitenende
350
5. Die Überlieferung
abbrechenden Barlaamtext von 16,99 E"pe d{ 'Iw£saf prÕj aÙtÒn bis 16,121 eÙcariste‹n tù qeù meg£|(lwn prÒxenon g…netai). Auf fol. 181r finden sich von anderer, etwas jüngerer Hand 40 Verse auf Plutarchs Kleine Schriften. Fol. 181v – dessen zweite Spalte zu zwei Dritteln nicht mit Barlaamtext beschrieben ist – enthält 9,145 Fhsˆ g¦r Ð `Hsa$aj bis 9,159 kaˆ ¹ sel»nh oÙ dèsei tÕ fîj aÙtÁj. Fol. 182r enthält die ganzseitige Strichzeichnung eines russischen Kreuzes mit der abgekürzten Beischrift 'Ihsoàj CristÕj nik´. Der auf fol. 182v stehende, von 9,172 ToÚtJ sun®dwn bis 9,181 katoikoàntaj t¾n gÁn reichende Barlaamtext ist auf diese Seite aufgeklebt; hier ist die gesamte zweite Spalte nicht mit Barlaamtext beschrieben. Diese Fragmente beruhen auf einer guten, der Familie b angehörenden Vorlage, auf fol. 180v finden sich jedoch in keiner anderen kollationierten Handschrift vorkommende Flüchtigkeitsfehler: Auslassung der Worte 16,110-111 ¢pagge…laj, ¢koÚsaj ™ke‹noj kaˆ æj; 16,118 ™p…si statt ™p… tisi und bei 16,121 infolge Zeilenwechsels bloßes mi statt mikro‹j; auf den Folia 181v und 182v ist der Barlaamtext fehlerfrei. Im ursprünglich freien Teil der zweiten Spalte von fol. 181v finden sich – kopfstehend zum Barlaamtext – zwei sich auf dieselbe Person, einen gewissen Thomas Karduzos (im PLP [Nr. 11191] ist er nur als Erwerber und Besitzer dieser Handschrift verzeichnet), beziehende Besitzervermerke von verschiedenen Händen; derjenige am Seitenende ist wohl jünger und orthographisch unbefriedigend: AftÕ to cart»on en¾ toà Qouma, ºoj k»r Ramou Kardouj apo cîraj Lhfkoshaj kaˆ egorasai to hj t¾n polin dia Ø. i/. Dagegen ist der andere Vermerk in etwas schönerer Schrift; er weist nur wenige Lautfehler auf und ist wohl autograph von Thomas Karduzos, der den Codex für 10 Hyperpyra in Konstantinopel gekauft hatte: `H pikt¾j (sic!) aÛth Øp£rcei ™moà toà ¡martwloà Qwm© KardoÚzou ¢pÕ cèraj Leukos…aj. 'HgÒras£ to ¢pšsw e„j t¾n pÒlin e„j i/ Øp. kaˆ oƒ ¢naginèskontej ™ntaàqa eÜxasqa… (sic!) me di¦ tÕn kÚrion. Unter ihm befindet sich eine stark verblaßte, auf dem Film nur zu geringen Teilen lesbare lateinische (oder italienische) Notiz, in der in römischen Ziffern die Jahreszahl 1417, die Ortsangabe „a Costantinopoli“ (sic!) und der Name „Thoumasio“ erscheinen (vgl. a. Martini / Bassi a. a. O. 640). Der Codex endet mit zwei volksmedizinischen Rezepten von jüngerer Hand auf der zweiten Spalte des fol. 182v. [98 67
Manchester, John Rylands Library, Cod. gr. 3 (olim Bibliotheca Lindesiana K. 2), fol. 1r – 203r.
Film (t): fol. 1r – 4r (Titel – 1,67 'Enteàqen polloˆ tÁj ¹d…sthj ™ke…nhj didaskal…aj) und 200v – 203r (40,34 [kata]|kosmhqeˆj d{ nàn plšon Øp{r tÁj ¢sk»sewj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 390. – Papier, 16. Jh., 21,5 x 15 cm, einspaltig. Auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels zunächst eine italienische Notiz bezüglich des
Die griechischen Handschriften – Mailand - Messina
351
Inhalts: „istoria sopra iosafat et barlaam“; ihr folgt von anderer Hand eine lateinische: „Historia Damasc. de Barlaam & Josaphat“, die eine weitere Hand mit den Worten „videtur esse alterius auctoris“ kommentierte. Darunter das aufgeklebte gedruckte Exlibris der im 19. Jh. vor allem von James Ludovic Lindsay, 26th Earl of Crawford (1847-1913) gesammelten Bibliotheca Lindesiana, deren griechische Handschriften 1901 von Mme Rylands erworben wurden (vgl. Olivier, Répertoire p. 520 [Nr. 1628]). Nr. 67 ist eine direkte Abschrift von Nr. 90, was nicht zuletzt auch durch die Kopie des dortigen, über dem Titel plazierten, wohl für eine Miniatur vorgesehenen Rahmens, durch den identischen Titel124 – nun größtenteils in kalligraphischen Majuskeln ausgeführt – und durch dieselbe Schlußnotiz Tšloj sÝn qeù toà bibl…ou Barla£m ersichtlich wird. Eine weitere direkte Abschrift von Nr. 90 ist Nr. 37; alle drei Handschriften befinden sich heute in England und bilden eine Kleingruppe innerhalb der Familie c. [99 Mega Spelaion, Cod. 76, fol. 1 – 140. Lit.: N. A. Bees (Bšhj), Kat£logoj tîn ˜llhnikîn ceirogr£fwn kwd…kwn tÁj ™n Peloponn»sJ monÁj toà Meg£lou Sphla…ou (Athen, Leipzig 1915) 74. – Papier, 21,4 x 14 cm, fertiggestellt 1618 von Marinos, Priester und Ekklesiarches in Nauplion (am Textende Schreibernotiz vom Mai d. J.). Der Codex ist beim Brand des Klosters am 17. Juli 1934 verbrannt. Laut Katalog war der Barlaamtext LÒgoj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf betitelt. Er endete wohl auf fol. 140v. Die sich an das Textende anschließende Schreibernotiz lautete (in bereinigter Orthographie): 'Eteleièqh ¹ paroàsa di»ghsij tîn makar…wn toÚtwn Barla£m te kaˆ 'Iw£saf di¦ ceirÕj Mar…nou ƒeršwj, ™kklhsi£rcou Nauplioà (sic!) kaˆ ™lac…stou p£ntwn ™n œtei /acih/, Ma$J ib/. Die Kopie des auf den fol. 141-148 folgenden Urkundenmaterials, mit dem der Codex endete, wurde vom gleichen Schreiber laut datierter Notiz kurz vorher abgeschlossen, nämlich am 16. Dezember 1617. [100 68
Messina, Biblioteca Universitaria, Fondo di SS. Salvatore, cod. gr. 74 (olim pg/), fol. 2r – 182v.
Film (t): fol. 1r – 33r (heutiger Anfang der Hs. – 11,71 œnocoj œstai e„j t¾n gšennan toà purÒj: kaˆ Óti). Außerdem persönliche Sichtung des Codex am 14. September 1995 auf Mikrofilm (Pos. 2452) zu Rom in der Biblioteca Nazionale Centrale Vittorio Emanuele II und Kollation von 27,109-170 (Götterkatalog von Kronos bis Adonis) sowie Durchführung der Probe-
124
Eine jüngere Hand fügte am Rand nach 'Iw£nnou monacoà hinzu: kaˆ presbutšrou toà Damaskhnoà.
352
5. Die Überlieferung
kollation am Schluß. – Lit.: S. Rossi, Catalogo dei codici greci dell’antico monastero del SS. Salvatore che si conservano nella Biblioteca Universitaria di Messina, in Archivio Storico Messinese, hier 4 (1903) 149-150; A. Mancini, Codices graeci monasterii Messanensis S. Salvatoris (Messina 1907 [Atti della R. Accademia Peloritana XXII 2]) 132; H. Delehaye, Catalogus codicum hagiographicorum graecorum Monasterii S. Salvatoris nunc Bibliothecae Universitatis Messanensis, in AnBoll 23 (1904) 19-75, hier 63-64; F. Halkin, Manuscrits grecs à Messine et à Palerme, in AnBoll 69 (1951) 238-281, hier 261; M. T. Rodriquez, Bibliografia dei manoscritti greci del fondo del SS. Salvatore di Messina (Rom 2002 [= Testi e studi bizantinoneoellenici 12]) 205-206. – Pergament, 12. Jh., 30 x 22,5 cm, zweispaltig. Die Handschrift war wohl schon am Anfang und Ende verstümmelt, als sie mit den zwei älteren Menologion-Blättern in Schmutzblattfunktion zusammengebunden wurde: Fol. 1 stammt aus einem Codex des 10.-11. Jhs. und enthält einen Teil der Vita des Abtes Markellos (BHG 1027z), ed. G. Dagron in AnBoll 86 (1968) 300,16 – 302,22 von (¢koÚ)|saj Ð M£rkelloj bis ™ke‹non g…nontai; ihm ging einst das letzte, nicht gezählte Blatt unserer vorliegenden Barlaam-Hs. voraus, enthaltend von derselben Vita ed. Dagron 298,8 – 300,14 von koinÕj o„kist»j bis sugcwrhqe…j125. Auf dem heutigen fol. 2r beginnt der Barlaamtext nach dem Verlust von etwa acht Blättern akephal bei 2,177 t¾n pneumatik¾n ¢nafšrein qus…an und endet durch Verlust des letzten Blattes auf fol. 182v mit 40,121 tîn pšrix ™qnîn ¢pist…an. Nach fol. 33 sind mehrere Blätter versehentlich doppelt gezählt. Der Text zeigt anfänglich Gemeinsamkeiten mit den Hss. 54, 38/82 und 155, der schlechteren Untergruppe der Familie c. Deutlich wird dies bei 4,23 qerape…aj oÙk ¢phx…wsen statt ™pimele…aj oÙk ¢pestšrhsen sowie beim kaum sinnvollen pragm£twn (8,90), das die Familie b und eben die schlechteren Vertreter der Familie c bieten, während deren bessere Untergruppe (Hss. 112, 151 und 94) hier wie die Familie a prostagm£twn aufweist. Auch fehlt bereits durch ein Homoioteleuton – wie dann auch in den Familien a, b und d – der in der besseren Untergruppe der Familie c (= der Ur-Barlaam) vorhandene Satz 14,108-109 'Etal£nisa ™mautÕn tÁj protšraj ›neken pl£nhj kaˆ ¢no»tou ¢p£thj: ™pece…rhsa d{ taÚthn bad…zein ... . Durch eine Fülle jüngerer Varianten ist Hs. 68 allerdings nicht geeignet, die in Hs. 54 durch Blattausfälle verursachten Lücken zu schließen. [101 125
Vgl. M. B. Foti, Contributi alla ricostruzione di un menologio premetafrastico di dicembre del SS. Salvatore di Messina, in Scritti in onore di Salvatore Pugliatti, 5 (Mailand 1978) 293-310, hier 295 m. Anm. 19-21, sowie Ehrhard, Überl. I 518, Anm. 2 u. 519, wo wie im Delehaye-Katalog a. a. O. 63 von zwei foliis insiticiis die Rede ist. Diese beiden älteren Folia werden also von Delehaye gar nicht mitgezählt und von Ehrhard als fol. A und B bezeichnet, in der Handschrift selbst aber als 1 und 183.
Die griechischen Handschriften – Messina - Meteora
68t
353
Meteora, Mon¾ `Ag…aj Tri£doj 40, fol. 3r – 126r.
Film (g). – Lit.: D. Z. Sophianos, T¦ ceirÒgrafa tîn Meteèrwn IV 1 (Athen 1993) 463-464126. – Papier, 18. Jh., 22,5 x 16,5 cm, einspaltig. Nach Signaturangaben auf fol. 1r und zwei Besitzervermerken auf fol. 2r (Kaˆ tÒde ™k tîn toà ™pisthmonikwt£tou didask£lou kuroà TrÚfwnoj und Kaˆ tÒde ™k tîn tÁj `Ag…aj Tri£doj tîn Meteèrwn) beginnt auf fol. 3r der BarlaamRoman mit einem Titel, der trotz der Textzugehörigkeit zur Familie a die Worte ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou enthält. Die erste Hand schreibt nur von fol. 3r127 bis einschließlich 8r; von 8v bis 126r schreibt eine zeitgleiche andere Hand. Der Gruppenzugehörigkeit tut dies keinen Abbruch, Hs. 68t gehört zum jüngeren, von Hs. 29 angeführten Zweig der Familie a und weist dabei nicht die speziellen Eigenheiten der von den Nrn. 2, 79 und 22 gebildeten Untergruppe auf. Die Folienzahl 96 ist zweimal vergeben (also 96 A); danach setzte sich die Zählung irrtümlich mit 67ff. fort, was aber bei der 1985 durchgeführten offiziellen Fotografierung durch L. Ch. Ananiades für das Kšntron 'EreÚnhj toà Mesaiwnikoà kaˆ Nšou `Ellhnismoà (Athen) rasch bemerkt und korrigiert wurde; auf fol. 96 folgt also 96 A, dann 97 (ursprünglich erneut als 67 bezeichnet) usw. Das Folium 118v / 119r ist ohne Textlücke freigelassen, das Papier war zu saugfähig, um beidseitig beschrieben werden zu können. Der Text endet auf fol. 126r; nach Epil.,8 'Am»n folgt von der Schreiberhand lediglich Tšloj. Die Folia 126v-133r sind leer, auf fol. 133v, mit dem der Codex endet, der Besitzervermerk Kaˆ tÒde sÝn ta‹j ¥llaij ktÁma Øp£rcei tÁj `Ag…aj Tri£doj tîn Meteèrwn. [102 69
Meteora, Mon¾ Metamorfèsewj 374, fol. 11r – 178v.
Film (t): fol. 3r – 14r (heutiger Anfang der Hs. – 1,62 eÙparrhsi£stwj tÕ toà qeoà swt»rion) und 169v – 213v (38,60 aâqij suneleÚsewj aÙtîn – Ende der Hs.). – Lit.: Bees (Bšhj), Forschungsresultate 397-402; ders., T¦ ceirÒgrafa tîn Meteèrwn I (Athen 1967 [21998]) 394-395 und 663-664. – Papier, 21,3 x 14,5 cm, einspaltig, fertiggestellt 1359 vom Mönch Athanasios Glabas (PLP Nr. 4219; fol. 178v Schreibernotiz vom Mai d. J.) mit Unterstützung des Priestermönchs Meletios (PLP Nr. 17716), seines geistlichen Sohnes. Schon aufgrund der identischen Maße von 21,3 x 14,5 cm dürften die beiden von Bees (Bšhj), Forschungsresultate 397-401 (mit beigegebenen Fotos) beschriebenen, Miniaturen von Barlaam und Ioasaph enthaltenden Blätter zu diesem Codex gehören; dessen Folienzählung stammt von Bees selbst,
126
127
Der 2. Teilband dieses Katalogs (IV 2) enthält auf Taf. 74-75 Reproduktionen der fol. 3r bzw. 126r. Zwei weitere Besitzer- bzw. Schenkungsvermerke am unteren Rand: Kaˆ tÒde sÝn ¥lloij toà Stagîn Pa#s…ou und 'Afišrwma e„j t¾n `Ag…an Tr…ada Meteèrwn.
354
5. Die Überlieferung
und er gab den Miniaturenblättern die Foliierung 1 und 2. Auf dem nicht reproduzierten fol. 1r findet sich ein Bücherverzeichnis aus dem 14.-15. Jh., das mit dem Barlaam-Roman beginnt (TÕn ag#wn [sic!] barla£m)128. Fol. 1v enthält die Barlaam in dozierender Haltung zeigende Miniatur; in der rechten Hand hält er eine Schriftrolle mit dem Beginn des neutestamentlichen Gleichnisses vom Sämann (= Barl. 6,66) 'ExÁlqen Ð spe…rwn toà spe‹rai tÕn spÒron aÙtoà, überschrieben ist die Darstellung mit `O Ósioj pat¾r ¹mîn Barla£m in Majuskelschrift. Auf fol. 2r ist Ioasaph dargestellt, gewandet und gekrönt wie ein byzantinischer Kaiser, die Hände über der Brust gekreuzt; das Bildnis ist in Minuskelschrift des 14. Jhs., derjenigen des Athanasios Glabas durchaus vergleichbar, mit `O ¤gioj 'Iw£saf überschrieben. Im Juni 1965 fiel auf, daß diese beiden Blätter wieder aus dem Codex entfernt worden waren129. Auch auf dem im September 1996 vom Kšntron 'EreÚnhj toà Mesaiwnikoà kaˆ Nšou `Ellhnismoà (Athen) erhaltenen Film folgt nach dem Einbanddeckel sofort fol. 3r. Es beginnt mit den Worten 'All¦ t…j ¨n paradr£moi tù lÒgJ, wobei es sich um den Beginn des Enkomiums auf den hl. Nikodemos den Jüngeren von Patriarch Philotheos Kokkinos (BHG 2307) handelt; der Raum für seinen Titel ist frei gelassen. Dieser Text endet auf dem von anderer Hand geschriebenen fol. 8r. Nach drei kurzen liturgischen bzw. erbaulichen Texten beginnt auf fol. 11r der Barlaam-Roman. Der Titel ist in ein schlichtes Ziertor eingepaßt und lautet zunächst einzelgängerisch B…bloj toà ¡g…ou patrÕj ¹mîn Barla£m, worauf dann erst der gängige Titel folgt, an dem allenfalls die Stellung ¢ndrÕj ™narštou kaˆ tim…ou auffällig ist. Die Anfangshand (auf unserem Film bis fol. 14r reichend) ist noch nicht diejenige des Athanasios Glabas; über die genaue Stelle des Wechsels macht weder der Katalog von Bees noch dessen ” Ekqesij palaiografikîn kaˆ tecnikîn ™reunîn ™n ta‹j mona‹j tîn Meteèrwn kat¦ t¦ œth 1908 kaˆ 1909 (Athen 1910) 28 eine Angabe – Glabas schrieb lediglich „mšga mšroj“ des Barlaamtextes, der allerdings seine Gruppenzugehörigkeit bis zum Ende nicht ändert: Er steht am Übergang der Familie b zur Familie d und ist somit eng verwandt mit der Gruppe, die schließlich zur Edition von S. Kechagioglu führt, aber keineswegs ein direkter Vorläufer (so ist z. B. deren erste größere Auffälligkeit – Prol.,2 ™sti tÕ ¢krÒtaton statt Øp£rcei
128
129
Ediert bei N. A. Bees, Palaioˆ kat£logoi biblioqhkîn ™k tîn kwd…kwn Meteèrwn, in ROC 17 (1912) 268-279, hier 275-276. Vgl. Bees, T¦ ceirÒgrafa tîn Meteèrwn I, 664. Sie waren bis zum Herbst 1908 zusammen mit den wertvollsten Urkunden des Klosters „in einer geheimen Kiste aufbewahrt, die schon seit Jahrhunderten von Abt auf Abt als ein ganz besonderer Schatz übergeht“, da sie als Porträts zweier Gründer der Meteora-Klöster angesehen wurden, wovon die Mönche Bees auch hartnäckig zu überzeugen suchten. Ihm gelang es, den diese Blätter ursprünglich enthaltenden Codex – eben unsere Nr. 69 – zu identifizieren und sie wieder in ihn einzufügen, „freilich nicht ohne Widerspruch seitens der Mönche“ (Bees, Forschungsresultate 399 und 401).
Die griechischen Handschriften – Meteora
355
tÕ œscaton – noch nicht vorhanden und 40,113 sunšqeon statt sunšrreon ist ein Alleingang von Nr. 69, der nur noch in der direkten Abschrift Nr. 34 erscheint). Eine weitere direkte Kopie von Nr. 69 ist Nr. 1041; die beiden Hss. bilden eine Zweiergruppe vom auffälligen Titelvorsatz bis zum Ende von 1041 bei 1,61 'Ek»rutton oân oÙ fÒbJ tinˆ kaˆ ØpostolÍ, ¢ll£. In Nr. 34 dagegen ist nicht nur der Barlaamtext von Nr. 69 genau kopiert, sondern dieser gesamte Codex ist eine Abschrift der vorliegenden Meteora-Hs., wie bereits Bees (Bšhj), Forschungsresultate 401, Anm. 4 noch sehr vorsichtig äußerte. Leider ging von seinem Barlaamtext der Anfang vom Titel bis weit ins 7. Kapitel hinein verloren und wurde von sehr junger Hand ergänzt (= 341). Auffällig ist dennoch, daß die heute auf den Folia 3-10 von Nr. 69 befindlichen Texte (BHG 2307 bis Stichr¦ e„j ¢rcar…ouj monacoÚj) in Nr. 34 das Ende der Hs. bilden. Sie dürften auch in Nr. 69 ursprünglich am Ende gestanden haben – der Haupttext auch dieses Codex war gewiß der Barlaam, und ihm gingen die erwähnten zwei Miniaturenblätter voraus. Nach Abschluß des Barlaamtextes findet sich auf fol. 178v die schon erwähnte Schreibernotiz (faksimiliert im Bees’schen Katalog p. 394 sowie reproduziert auf dessen Taf. XLII): 'Eteleièqh ¹ paroàsa b…bloj di¦ ceirÕj 'Aqanas…ou monacoà toà Glab© met¦ sundromÁj Melet…ou ƒeromon£cou toà pneumatikoà uƒoà aÙtoà: mhnˆ Ma$J, „ndiktiînoj ib/ toà /˙wxz/ œtouj (= 1359). Mit neun kürzeren theologischen Texten setzt sich der Codex fort und endet auf fol. 213. [103 70
Meteora, Mon¾ Metamorfèsewj 476, fol. 1r – 263v.
Fotos (t): fol. 1r – 6r (Titel – 2,19 paršsthsan b»mati. 'Idën) und 261v – 263v (40,89 [ka]|taxioàtai, Cristù sune‹nai – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: N. A. Bees (Bšhj), T¦ ceirÒgrafa tîn Meteèrwn I (Athen 1967 [21998]) 479-480 und 670. – Papier, 14. Jh., 21,2 x 13,2 cm, einspaltig. Der Barlaamtext weist wohl seit dem 16. Jh. eine griechische Folienzählung von 1 – 263 (a/ – sxg/) auf; die nicht foliierten vorangehenden bzw. ihm folgenden Blätter, über deren Anzahl der Katalog keine Angaben macht130, wurden später – als 130
Der in der Staatsbibliothek zu Berlin befindliche Film des gesamten, durchgehend von derselben Hand geschriebenen Barlaamtextes (Signatur: Cod. simul. 152/8; eingesehen am 22. Februar 2007) ist aufgrund von im Jahr 1930 erworbenen Fotoabzügen (vgl. M. Richard, Répertoire des bibliothèques et des catalogues de manuscrits grecs. Supplément I [Paris 1964] 38) im Jahr 1984 zur Ausleihe an P. Bonifatius Kotter nach Scheyern angefertigt worden. Er enthält lediglich das fol. 1r vorangehende, mit aristotelischem Material beschriebene Verso und das auf fol. 263v folgende ebensolche Recto. Dieser Film ist im übrigen mit einer arabischen Folienzählung versehen worden, die durch verschiedene Versehen bald der korrekten, doch nicht auf allen Aufnahmen aufs Bild gelangten griechischen Zählung erheblich hinterherhinkt und tunlichst nicht zu benutzen ist.
356
5. Die Überlieferung
der Barlaamtext bereits den deutlich erkennbaren Feuchtigkeitsschaden hatte – dazugebunden und enthalten von einer Hand des 15.-16. Jhs. einen Text, dessen vom Katalog gegebene Probe mit Aristoteles, De interpretatione 23 a 27ff. praktisch übereinstimmt; aus demselben Aristoteles-Werk (22 a 30-36) oder einem Kommentar zu ihm entstammt der Text auf dem unmittelbar dem Barlaam-Roman folgenden Recto-Folium. Der auf fol. 1r unter einer Zierleiste stehende Barlaam-Titel enthält nach monÁj toà ¡g…ou S£ba den schon im 11. Jh. belegten Zusatz ™n Î Ð b…oj Barla£m te kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn; die völlig einzelgängerische Variante tÁj 'Indîn genamšnhj (!) könnte von etwas jüngerer Hand auf feuchtigkeitsgeschädigtem Bereich falsch nachgezogen sein. Der von überdurchschnittlich vielen Lautfehlern durchsetzte Text erweist sich als Vertreter der Familie b mit allerdings in der Tat einzelgängerischen, von keiner anderen heute bekannten Handschrift gebotenen eher simplifizierenden Detailvarianten (vgl. 1,51 gšnV statt klhqe…h; 1,57 ™tÚgcanon statt ™cÒmenoi; 1,63 ™pˆ statt di¦; Reduzierung der aus der Antonius-Vita stammenden Worte 1,69-70 t¦ toà b…ou b£rh kaˆ loipÕn g…nesqai monacoÚj auf bloßes kaˆ monacoÝj genšsqai; Auslassung von 1,77 qumomacîn; 40,126 ¢moiba‹j statt dwrea‹j). Einzelgängerisch ist insbesondere auch das Textende (Epil.,4-8), wobei allerdings die Doxologie ähnlich stark erweitert ist wie in den Nrn. 51 und 96: ... tÁj mer…doj ¢xiwqÁnai tîn eÙaresths£ntwn tù kur…J eÙca‹j te kaˆ presbe…aij Barla£m te kaˆ 'Iw£saf tîn eÙaresths£ntwn Cristù tù ¢qan£tJ basile‹, ú pršpei dÒxa, tim¾ kaˆ proskÚnhsij sÝn tù ¢n£rcJ aÙtoà patrˆ kaˆ tù panag…J kaˆ ¢gaqù ka… zwopoiù aÙtoà pneÚmati, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n. Die Schreibernotiz auf fol. 263v nennt weder den Namen des Kopisten noch eine konkrete Jahreszahl: Tšloj. Mhnˆ 'Oktwbr…J ie/, „ndiktiînoj ehj, ™teleièqh tÕ parÕn bibl…on. Am oberen Rand von fol. 2r die einen Geldbetrag nennende Namensnotiz eines Lesers oder Besitzers aus dem 16.-17. Jh.: DamianÕj Ð zwgr£foj crewste‹ ¥spra ih/ di¦ tÕ cartˆ ™toàto (in bereinigter Orthographie). [104 71
Modena, Biblioteca Estense, Cod. a. U. 9. 12 (olim III. B. 15 [= gr. 67]), fol. 1r – 20v, 23r – 30v, 33r – 72v, 77r – 82v, 91r – 95v, 100r – 107v, 112r – 120v, 125r – 133v, 136rv, 139r – 182v, 185rv, 192r – 198v und 203r – 208v.
Film (t): fol. 1r – 20v (Titel – 6,55 car©j tinoj kaˆ qumh|[d…aj]), 23r – 30v (6,87 kaˆ ™pist»monoj – 7,189 e„j p£nta t¦ œqnh kaˆ ™k»ru|[xan]), 33r – 68r (8,24 prÕj aÙtÕn ¢pekr…nato – 14,122 ¢pšdra ÑdÚnh, lÚph kaˆ stenagmÒj), 72v (15,109 met¦ t¾n di£qesin g…netai proa…resij – 15,125 aƒ pr£xeij aƒ kat¦ t¾n ™nšrgeian ™f' ¹m‹n), 77r (16,51 ïn pèpote ˜èraka – 16,67 protim»santej tîn proska…rwn), 82v (17,70 crÒnon dhmioÚrghma oÛtw m{n mšga – 17,85 ¢nexereÚnhta t¦ kr…mata), 91r (18,145 kaˆ labën par' ™moà
Die griechischen Handschriften – Meteora - Modena
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cr»mata – 18,161 Ótan d{ Øperplou|[t»sw]), 95v (19,88 ¢ll' æj e„kÒna toà sarkwqšntoj qeoà – 19,105 kaˆ tÍ kaqolikÍ ™k|[klhs…v]), 100r (19,197 ¢ret», kaˆ fusikîj ¹m‹n ™mfuteuqe‹sa – 20,13 e‡te t¾n ¡mart…an prokr‹nai), 107v (21,147 [eÙcari]|ste…aj Østšrhma plhrèsai – 21,164 bebaiîn ™n aÙtù t¾n diaq»khn sou), 112r (22,62 PrÕj d{ kaˆ t¾n klÁsin ™d»lou – 22,79 melšthn ™poioànto. Kaˆ toàto, fhs…), 120v (24,73 kaˆ toà glukut£tou metšcein fwtÕj – 24,89 gwn…aj kaˆ ™pikrÚyewj), 125r (24,122 latreàsai, xo£noij te kwfo‹j – 24,138 tÁj gnèmhj tÕ duspeiq{j), 133v (25,156 p£ntej oƒ ¢p' a„înoj qanšntej – 25,171 t¦j ˜autîn yuc¦j poihs£menoi), 136rv (26,14 Kaˆ ™peˆ Ð s{ ¢pat»saj – 26,47 tÍ prÕj tÕn patšra eÙlabe…v kaˆ ti|[mÍ]), 139r (26,80 ¢lhqÁ sou t¦ did£gmata [sic!] de…xeij § me ™d…daxaj – 26,96 t¦ ¹mštera bebaioÚshj), 182v (35,66 to…nun, ð p£ter, mhd{ d…staze – 35,83 'Iw£saf dakrÚoij tim»saj teleu|[t»santa]), 192r (36,71 ¢tribe‹j peri»rconto f£raggaj – 36,89 Taàta ¢koÚ|[santej]), 198v (37,86 [œ]|laqšj me, ð ¢pateèn – 37,101 tÍ toà Cristoà dun£mei „scÚwn), 203r (38,55 ¥fixin gšgone t¦ kat¦ sš – 38,72 kaˆ d¾ prÕj eÙc¾n ¢nast£ntej) und 208v (39,125 ™ll£myewj kataxioÚmenoi – 39,141 p©san t¾n dÚnamin toà ¢pateînoj). Außerdem persönliche Sichtung des Codex am 14. September 1995 auf Mikrofilm (Pos. 1752) zu Rom in der Biblioteca Nazionale Centrale Vittorio Emanuele II. – Lit.: Puntoni, Codd. greci Modena 430; Pérez Martín 160-161 m. Anm. 8-9. – Papier, 14. Jh., 21,2 x 13,8 cm, einspaltig. Laut Pérez Martín 161 wurde der ursprüngliche Teil des Codex im konstantinopolitanischen Hodegon-Kloster geschrieben, „por un escriba que ejemplifica el estilo característico del monasterio“, ohne daß er jedoch in der für Schriftbeispiele angegebenen Literatur genannt wird; für eine Entdeckung war die bisherige Katalogisierung bei Puntoni zu dürftig. Zahlreiche Blattausfälle wurden im 16. Jh. von zwei verschiedenen, nacheinander schreibenden Händen ergänzt, die sich aber höchstwahrscheinlich derselben Vorlage bedienten und daher beide als 711 zu bezeichnen sind: Bis fol. 99 schrieb die 1. Ergänzungshand, ab fol. 108 die zweite. Am oberen Rand von fol. 1r, noch über der breiten kunstvoll ausgearbeiteten Zierleiste, befinden sich von der Schreiberhand die Worte Crist{ prohgoà tîn ™mîn ponhm£twn; unter der Zierleiste dann der gewöhnliche Titel. Textlich handelt es sich um einen klaren Vertreter der Familie c; darüber hinaus bestehen viele Gemeinsamkeiten nur mit Hs. 102 – der Vorlage für die Übersetzungen der Gebrüder de Billy – , die jedoch nicht direkt von Nr. 71 abhängig sein kann – sie hätte sonst z. B. den vollständigen Titel übernommen und wohl auch die nur in 71 vorliegende Auffälligkeit Prol.,7 ¢pokatast£ntej statt ¢ntikatast£ntej; umgekehrt kann 71 nicht für die Auslassung der Worte 6,51 kaqëj – _»masi in Hs. 102 verantwortlich sein, die bis in die lateinische Übersetzung von Jacques de Billy durchschlägt (s. oben, S. 12, Anm. 40). [105
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711
5. Die Überlieferung
Modena, Biblioteca Estense, Cod. a. U. 9. 12 (olim III. B. 15 [= gr. 67]), fol. 21r – 22v, 31r – 32v, 73r – 76v, 83r – 90v, 96r – 99v, 108r – 111v, 121r – 122r131, 134r – 135r132, 137r – 138r133, 183r – 184r, 186r – 191v, 199r – 202v und 209r – 214r.
Film (t): fol. 21r – 22v (6,55 [qumh]|d…aj pneumatikÁj Ésqeto – 6,87 E„ d{ tÚcw sofoà tinoj), 31r – 32v (7,189 [™k»ru]|xan t¾n ÑrqÒdoxon p…stin – 8,24 kat' ¢kolouq…an gnèrison. 'Eke‹noj d{), 73r (15,125 ™f' ¹m‹n d{ aƒ kat¦ t¾n ¢ret¾n ™nšrgeiai – 15,133 toÚtwn d{ tîn Ød£twn), 76v (16,42 Oƒ perˆ tÕn basilša to…nun – 16,51 in app. biot»; P£ntwn fhsˆn Ð basileÚj), 83r (17,85 aÙtoà kaˆ ¢nexicn…astoi – 17,97 ™k plast…ggwn), 90v (18,136 ¢posterhqî sunoik»sewj – 18,145 loipÕn tù qe…J bapt…smati), 96r (19,105 [™k]|klhs…v paradoqe‹sa – 19,116 ¢m…anton kaˆ ¢m£ranton), 99v (19,184 tinoj tÁj kak…aj ¢ntecomšnh – 19,197 pÒsJ m©llon ¹), 108r (21,164 kaˆ exeloà tÁj ¢p£thj – 22,5 e„j ™p…gnwsin ¢lhqe…aj ™l|[qe‹n]), 111v (22,62 ™dšxato, kaˆ æj Óloj toà Cristoà ™gegÒnei)134, 121r – 122r (24,89 ¢ll¦ lucn…aj kaˆ periwpÁj – 24,122 dhmiourgo‹j p£ntwn tîn paqîn), 134r – 135r (25,172 st»sontai gumnoˆ kaˆ tetrachlismšnoi – 26,14 peiqo‹ politeusèmeqa), 137r – 138r (26,47 [ti]|mÍ toàto m¾ qel»saj poiÁsai – 26,80 ¢lhqÁ sou t¦ dÒgmata de…xeij § me ™d…daxaj135), 183r (35,83 [teleu]|t»santa tÕn patšra – 35,91 ¢postršyai tîn ¢nomiîn), 191v (36,63 o†aj eÙcarist…aj: e"ta m¾ ¥llon À tÕn Barac…an – 36,70 Ôrh d{ p£nta periekÚkloun kaˆ), 199r (37,102 kaˆ [sic!] ™poreÚeto ca…rwn kaˆ eÙcaristîn tù kur…J – 38,4 sugkaiÒmenoj tù kaÚswni kaˆ tù krÚei), 201v (38,54-55 goàn moi, f…ltate, pîj ™ntaàqa paregšnou, pîj met¦ t¾n ™m¾n136), 209r (39,141 ¢pÕ prosèpou toà doÚlou sou – 40,3 Óper aÙtÕj Ãn ™n tù palat…J parascèn) und 213v – 214r (40,111 [¢ri]|qmoà kre‹tton ™k pasîn [sic!] te tîn pÒlewn – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Pérez Martín 160-161 m. Anm. 8-9. – Papier, 16. Jh., 21,2 x 13,8 cm, einspaltig. Ergänzt werden von der Nr. 71 die Blattausfälle zwischen den heutigen Folia 20 und 23, 30 und 33, 72 und 77, 82 und 91, 95 und 100, 107 und 112, 120 und 125, 133 und 136, 136 und 139, 182 und 185, 185 und 192, 198 und 203 sowie von 131
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Die Seiten 122v – 124v sind leer, der Anschluß zur Ursprungshand auf fol. 125r ist bereits im letzten Drittel von fol. 122r erreicht. Die Seite 135v ist leer, der Anschluß zur Ursprungshand auf fol. 136r ist bereits in der Mitte von fol. 135r erreicht. Die Seite 138v ist leer, der Anschluß zur Ursprungshand auf fol. 139r ist bereits in der Mitte von fol. 138r erreicht. Nur diese anderthalb Zeilen ausmachenden Worte befinden sich auf dieser Seite, der Rest ist leer, der Anschluß zur Ursprungshand auf fol. 112r ist hergestellt. Diese Worte überlappen mit dem Wiedereinsatz der Ursprungshand auf fol. 139r; sie entstammen dort allerdings einer anderen Vorlage. Nur diese zwei Zeilen ausmachenden Worte befinden sich auf dieser Seite, der Rest ist leer, der Anschluß zur Ursprungshand auf fol. 203r ist hergestellt. Das fol. 202 ist ganz leer.
Die griechischen Handschriften – Modena
359
208 – auf dessen Verso Hs. 71 mit 39,141 p©san t¾n dÚnamin toà ¢pateînoj endgültig abbricht – bis zum Textende. Es schreiben hintereinander zwei verschiedene Hände – nämlich bis fol. 99 die erste und ab fol. 108 die zweite – , die sich aber höchstwahrscheinlich derselben Vorlage bedienten und daher beide als 711 zu bezeichnen sind. Textlich handelt es sich stets um einen guter Vertreter der Familie b mit nur ganz gelegentlichen zweitrangigen Varianten. [106 72
Modena, Biblioteca Estense, Cod. a. T. 8. 16 (olim II. E. 5 [= gr. 138]), fol. 1r – 150r.
Film (t): fol. 1r – 12r (Schmutzblatt – 4,32 Ö p£lai ™d…wxaj, æj oÙ), 30v – 31r (8,165 [¡]|martwloÝj met' ÑrgÁj kaˆ ¢r©j – 9,41 prîtoj t¾n ¢q£naton ™ger|[qeˆj]), 40v – 41r (11,116 M¾ oÛtwj Øpol£mbane taàta – 11,159 poreÚsomai prÕj tÕn patšra mou kaˆ ™rî), 50v – 51r (14,19 [tru]|fÁj kaˆ meqode…aj [sic, gruppenspezifisch] e„j lÚphn aâqij – 14,60 tîn m{n paraginomšnwn, tîn d{ ¢|[pairÒntwn]), 60v – 61r (16,126 poll£kij oÜte to‹j œlatton laboàsin – 17,11 tÕn foberÕn kaˆ pantodÚnamon), 70v – 71r (19,96 [kaqo]|r©n aÙtoà t¾n dÚnamin – 19,142 tÕn ™nduqšnta soi s»meron nšon ¥nqrwpon), 80v – 81r (22,59 kaˆ gÒhj ™lqën æm…lhsen aÙtù – 22,84 yeudÁ kaˆ peplanhmšna f£skein, kaˆ tÕn) und 149v – 150r (40,107 crwtÕj parall£ttonta ÐlÒklhra – Epil.,8 'Am»n). Außerdem persönliche Sichtung des Codex am 14. September 1995 auf Mikrofilm (Pos. 1822) zu Rom in der Biblioteca Nazionale Centrale Vittorio Emanuele II. – Lit.: Puntoni, Codd. greci Modena 471-472; Pérez Martín 173 m. Anm. 53-54. – Papier, 29 x 21 cm, einspaltig, abgeschlossen von Andreas Darmarios137 am 20. Dezember 1560 zu Venedig (auf fol. 150r datierte Schreibernotiz). Fol. 1 ist das leere Schmutzblatt, auf fol. 2rv befindet sich unter einer Zierleiste der von Andreas Darmarios geschriebene Pinax, eingeleitet von den auf drei Zeilen verteilten Worten 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) `Istor…a po…hma aÙtoà / B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf / P…nax sÝn qeù tÁj paroÚshj b…blou, denen sich auch noch der Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!) anschließt. Die untereinander bis auf kleine Details identischen Einträge des Pinax dieser „Sinaites-Gruppe“ sind bei der Hs. 77 behandelt (s. unten, S. 367-368). Nach dem erneut leeren fol. 3 beginnt auf fol. 4r der eigentliche Barlaamtext, geschrieben zunächst (bis fol. 50v) noch nicht von Darmarios selbst138: Noch über der geflochtenen Zierleiste erscheinen die Worte 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) kaˆ monacoà, 137
138
Weiterführende Literatur zu diesem produktiven Schreiber und berühmten Handschriftenhändler bei Pérez Martín 173, Anm. 52. Vgl. Pérez Martín 173, Anm. 54.
360
5. Die Überlieferung
unter derselben dann der bis auf nun kaloumšnhj statt legomšnhj identische Titel von fol. 2r. Schon die ersten Worte des Prologs weisen zwei Fehler auf – sie lauten hier “ Osoi pneàma qeoà ¥gontai, oáto… e„sin qeoà – , die auch in den eng verwandten Nrn. 64, 100 und 111 erscheinen. Auch bietet Nr. 72 die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den Inhalt begleitenden Randnotizen, die ebenfalls bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. unten, S. 368-371). Die Folia 51r – 150r, also bis zum Ende der Handschrift, sind von Andreas Darmarios geschrieben; diese Blätter weisen nun einen wesentlich größeren unteren Rand auf, es befinden sich nur noch 26 Zeilen auf einer Seite statt bisher 28. Ein Vorlagenwechsel hat nicht stattgefunden, auch nicht bei der auffälligen Stelle, wo der Text inmitten von fol. 80v spitz auslaufend wie an einem Handschriftenende mit den Worten 22,65 t¦ perˆ toà Barla¦m kaˆ tÁj ¢krot£thj ¢sk»sewj aÙtoà aufhört und auf fol. 81r zunächst mit der Zwischenüberschrift Perˆ toà ¢rcisumboÚlou toà basilšwj 'AracÁ und dann mit einer kunstvollen Initiale neu mit den Worten 22,65 `Wj d{ e„j ¢ko¦j taàta Ãlqe tù basile‹ einsetzt. Im Bereich der Probekollation am Schluß sind alle Merkmale dieser „Sinaites-Gruppe“ innerhalb der Familie b – bestehend aus den Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 100 und 111 – vorhanden, wie z. B. 40,107 pantelîj statt ¢kribîj, 40,111 ™pÁlqe (vorliegende Nr. 72 hat als einzige ¢pÁlqe) statt œpipte und Auslassung von 40,115 t¦ fîta. Auf fol. 150r (Ende des Codex) nach Epil.,8 'Am»n die datierte Schreibernotiz in unbereinigter Orthographie: 'En œtesi par¦ 'Andršou Ntarm£rou toà 'EpidauriÒtou /afx/ ™n Benet…v mhnˆ dekeur…J k/. [107 73 (= J)
Moskau, Gosudarstvennyj Istoričeskij Muzej, Sinodal’noe (Patriaršee) sobranie rukopisej, cod. gr. 246 (Vladimir 399; Matthaei CCXXXIII; olim Athos, Mon¾ 'Ib»rwn139), fol. 2r – 240v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Matthaei p. 153; Vladimir p. 601-602; Gaprindašvili, Analiz; ders., Moskovskaja rukopis’; Fonkič/ Poljakov 131. – Pergament, 11. Jh., 19,6 – 20 x 16,5 cm, einspaltig. Das papierene fol. 1 mit im 16. Jh. angebrachtem Besitzervermerk des 'Ib»rwnKlosters auf dem rechten Rand der Recto-Seite dient als Schmutzblatt und enthält wohl im 15. Jh. niedergeschriebene Gebete, inc. SÒn, æj ¢lhqîj kaˆ mšga Ôntwj must»rion, dšspota tîn ¡p£ntwn kaˆ poiht£140. Der 139
140
Bestandteil der rund 500 Handschriften umfassenden Sammlung, die 1655 von Arsenij Suchanov vom Athos nach Rußland gebracht wurde, vgl. Fonkič, Dejatel’nost’ 166 m. Anm. 4. Länger ist dieselbe Gebetssammlung am Ende – den Folia 459-462 – des Cod. Mosqu. synod. 392 (Vlad.), vgl. Vladimir p. 591.
Die griechischen Handschriften – Modena - Moskau
361
Barlaamtext beginnt auf fol. 2r: Unter einer relativ schlichten Zierleiste schickt die Ursprungshand dem konventionellen Titel den einzelgängerischen Titel Di»ghsij qaÚmatoj ½toi b…oj toà makar…ou 'Iw£saf kaˆ toà didask£lou aÙtoà Barla£m voraus. Zwischen den Folia 57 und 58 ist ein Blatt nicht gezählt (es ist als 57a bezeichnet); von fol. 100 springt die Folienzählung ohne Textverlust auf 102 (das heute zusätzlich auch die Zahl 101 trägt). Das fol. 132 weist im oberen Drittel ein Brandloch mit geringfügigem Textverlust im Bereich von 22,88-91 und 22,100-103 auf (im kritischen Apparat genau vermerkt). Durchgehend ursprüngliche Quaternionenzählung. Randnotizen von jüngeren Händen sind oft stark beschnitten. Auf fol. 83v am inneren Rand senkrecht ohne Bezug zum Text (13,61-67, Interpretation des 2. Freundes der Parabel durch Barlaam) eine metrische zweizeilige Notiz aus dem 15. Jh.: Prèth ¨n ¢retîn o"mai tÕ glîssan ™pisce‹n: / ™ggÚqi d' e"nai qeù tÕn sÝn lÒgJ e„dÒta sig©n. Das nicht ganz rechteckige fol. 235 ist oben im Falz aus rein buchbinderischen Gründen durch einen Pergamentstreifen mit eher armenischen als georgischen Schriftzeichen ergänzt. Das hohe Alter und die – möglicherweise nicht ursprüngliche – Herkunft aus dem Iberon-Kloster prädestinierte vorliegende Nr. 73 als Editions-Handschrift. Bei einer eventuellen Neubearbeitung könnte jedoch auf sie verzichtet werden, denn durch viele zwar immer sinnvolle, doch oft unsensibel kürzende Eingriffe in den Text – der durchgehend der Familie b angehört – ist sie innerhalb ihrer Gruppe ein Einzelgänger von geringem Wert; vgl. z. B. 2,160 TÕ t£coj oân loipÕn ¢nast¦j statt 'Exelqën oân loipÕn; 6,61 ¢pekr…nato prÕj aÙtÕn oÛtwj ¢parx£menoj statt oÛtwj ¢p»rxato tÁj prÕj aÙtÕn dialšxewj; Auslassung von 9,174 fwn¾ – dunat» und 9,178 Kaˆ – 179 kur…ou; 11,42 ponhr¦ ˜pt¦ pneÚmata kaˆ e„soik…zei taàta statt ˜pt¦ pneÚmata ponhrÒtera ˜autoà kaˆ e„selqÒnta katoike‹ ™ke‹; Auslassung von 11,101 t… – 104 oÙrano‹j; 11,179-184 stark verkürztes Kaˆ aâqij Ãn statt 'EmpeiropÒlemoj g¦r ín e„ kaˆ pšptwken, ¢ll' oÙk ™xelÚqh oÙd{ ¢pšgnw ˜autoà, ¢ll' ¢naphd»saj pros»gage pikrÒtata d£krua ¢pÕ kard…aj qlibÒmenoj: kaˆ paraut…ka Ð polšmioj qeas£menoj ésper ØpÕ flogÕj sfodrot£thj t¦j Ôyeij flegÒmenoj ¢pep»dhse feÚgwn makr¦n kaˆ deinîj ÑlolÚzwn. `O d{ korufa‹oj aâqij Ãn korufa‹oj; Auslassung von 12,86 pr£seij – 87 ¢nqrèpoij; 12,115-116 tîn ¢cr£ntwn fhmˆ toà te sèmatoj kaˆ statt tÁj ¢naim£ktou fhmˆ qus…aj toà ¢cr£ntou sèmatoj kaˆ toà tim…ou; Auslassung von 12,130 ˜koÚsion – 131 fÚsin; 12,135-136 stark verkürztes di¦ toÚtwn statt oÙk e„j toàto tÕ mštron t¾n ™pˆ tù ÑnÒmati aÙtoà sunagwg¾n perikle…saj, ¢ll¦ di¦ tîn dÚo À triîn ¢diÒriston tÕn ¢riqmÕn; 12,186-187 `O g¦r kÒsmoj oátoj pl£nh tij ™stˆ kaˆ ¢p£th statt Mikr¦ kaˆ prÕj Ñl…gon ¹ c£rij, kaˆ oÙd{ c£rij, ¢ll¦ pl£nh tij kaˆ ¢p£th tÁj toà kÒsmou kak…aj; 16,49 Erweiterung katafa…netai kaˆ nàn kaˆ p£ntote statt katafainÒmenoj; 16,98 Erweiterung ¢lhqe…aj Øp{r ™kfugîn skÒtoj d{ ¢sebe…aj ¢ntallax£menoj statt ¢sebe…aj skÒtoj; Auslassung von 18,53 Kaˆ g¦r – 57 zwÁj; Auslassung von 19,62 P…steue – 67 toÚtoij; Auslassung von 19,121 “ Osoi – 122 aÙtoà;
362
5. Die Überlieferung
19,123 pneÚmatoj qeoà statt Cristoà ™n pneÚmati ¡g…J; Auslassung von 19,126 kaqëj – soi; Auslassung von 19,128 t¦ – 129 bršfoj; Auslassung von 19,129 ™n – 130 aÙxhqeˆj; Auslassung von 19,131 e„j1 – 139 Ðrma‹j; Auslassung von 19,145 éste – 152 oân; Auslassung von 19,163 `Wj – 169 toàto; Auslassung von 19,185 ïn – 186 sunhqe…v; Auslassung von 20,33 'Epeˆ – 39 ™ntugc£nousa; Auslassung von 20,52 'EfÚlaxen – 53 sfÒdra; Auslassung von 20,59 kaq£per – 60 metoik»saj; Auslassung von 20,63 ¢pÕ – 64 diatribÁj; Auslassung von 20,73 Gr£fei – 78 Cristoà (genau wie bei Familie e); Auslassung von 21,140 kaˆ1 – 141 prob£toij; Simplifizierung 21,163-164 ™n…scuson aÙtÕn kat¦ toà diabÒlou kaˆ ™xeloà aÙtÕn ¢pÕ tÁj ¢p£thj aÙtoà statt ™n…scuson aÙtÕn bebaiîn ™n aÙtù t¾n diaq»khn sou kaˆ ™xeloà tÁj ¢p£thj toà diabÒlou; Simplifizierung 21,172 aÙtÕn statt t¾n ÐdÕn aÙtoà; Simplifizierung 22,112-113 Kaˆ eÙqÝj ¤pantej prÕj aÙtoÝj qšousin statt Kaˆ eÙqÝj tù toà ¥rcontoj prost£gmati p£ntej ™p' aÙtoÝj qšousin ¢pneust…; 22,120 präzisierend ™k tricîn Øfasmšnhn statt tric…nhn; Auslassung von 22,163 bast£zontaj – 164 leiy£nwn; Auslassungvon 23,12 æj – ¢niaroà; Auslassung von 23,27 Pšnte – 30 'All'; Auslassung von 23,31 kaˆ – Øpotupoàsi; Auslassung von 23,53 OŒa – 54 pr£xousi; Auslassung von 23,57 e"nai – 62 polloÝj; Auslassung von 23,85 'All' – 88 Ôrganon; Auslassung von 23,101 `Omologoumšnwj – 106 klhronÒmoi; Auslassung von 24,116 kratoànt£ – 118 dÚnatai; Auslassung von 24,213 OÙk – 215 despÒtV; Auslassung von 24,221 Ð – 224 'Am»n; Auslassung von 25,42 æj – 52 swthr…an; Auslassung von 25,96 tù – 98 e„r»nhj; Auslassung von 25,118 mšson – 123 lšgein; Auslassung von 25,126 kaˆ – 139 puqmšna; Auslassung von 25,161 K¨n – 163 ™rî; Auslassung von 26,50 kaˆ – 51 ˜rpetîn; Auslassung von 26,54 `O – 57 ¢ql…wj; massive Simplifizierung 28,100-101 qermÒtata proselqën prosp…ptei statt prosp…ptei qermÒtata, plÚnei d{ toÝj pÒdaj ™ke…nou to‹j „d…oij d£krusi, t»n pote mimoÚmenoj pÒrnhn; Auslassung von 28,116 tÕ – 117 aÙtoà; massive Simplifizierung 28,122-124 tÁj sarkÒj d…khn a„cmalètou to‹j a„scro‹j ¢gÒmenoj logismo‹j statt prÕj t¦ p£qh d…khn a„cmalètou ¢gÒmenoj, meqÚwn, Ó fhsin 'Hsa$aj, ¥neu o‡nou, kaˆ ésper ØpÕ khmoà tÁj ponhr©j sunhqe…aj ˜lkÒmenoj; Simplifizierung 28,125126 uƒÕj aÙtoà statt eÙgenšstatoj toÚtou uƒÕj kaˆ tù Ônti basilikwt£thn kekthmšnoj yuc¾n; Auslassung von 28,132 aÙtÕn – 133 œfesij; Auslassung von 28,136 toÝj – 138 kur…J; Simplifizierung 29,36-37 tšleon toÝj ¹mîn qeoÝj statt par£bakcÒn te kaˆ manikÒn: kaˆ ¢sqenÁ t¾n ¹metšran eØrÒntej par£taxin tšleon taÚthn; Auslassung von 29,50 ¢nom…an – 52 pot…saj; Auslassung von 30,110 di¦ tÁj EÜaj – 112 zwÁj; Auslassung von 32,126 Óti – 127 z»setai; massive Simplifizierung 38,16-17 poqoÚmenon statt a‡tiÒn moi tÁj sÁj ™pignèsewj kaˆ tîn tosoÚtwn ¢gaqîn genÒmenÒn moi prÒxenon; Simplifizierung 38,20-21 'Icnhlat»saj d{ eØr…skei sp»laion statt EØr…skei d{ c£riti qeoà sp»laion, „cnhlat»saj tîn ™ke‹se poreuomšnwn t¾n tr…bon; Auslassung von 38,25 æj – 27 _wnnÚmenoj; Erweiterung 39,95 ™p' ™m{ ™lp…zei oÙ kataiscunq»setai kaˆ Ð ¢gapîn me statt ¢gap´ me lšgwn. Der Text endet
Die griechischen Handschriften – Moskau
363
ohne jede Schreibernotiz unten auf fol. 240v. Das als Schmutzblatt dienende pergamentene fol. 241 entstammt einer Handschrift des 12.-13. Jhs. und enthält fragmentarisch einen anderen theologischen Text. [108 74 (= U1) Moskau, Gosudarstvennyj Istoričeskij Muzej, Sinodal’noe (Patriaršee) sobranie rukopisej, cod. gr. 247 (Vladimir 400; Matthaei CCXXXIV; olim Athos, Meg…sth LaÚra), fol. 1r – 120v, 129r – 152v, 161r – 186v und 203r – 231v. Film (g). – Lit.: Matthaei p. 153; Vladimir p. 602; Gaprindašvili, Analiz; ders., Moskovskaja rukopis’; Fonkič/Poljakov 131. – Pergament, 10.11. Jh.141, 19 – 19,5 x 16 – 16,3 cm, einspaltig. Die ursprünglichen Quaternionen 16 und 20 gingen verloren (Textverlust von 21,27 t¾n2 ™pˆ tÍ parab£sei bis 22,78 e„j tÕ eÙqumÒteron Ð bzw. 26,19 [peis]|qšntej sÝn ˜kous…v tÍ gnèmV bis 27,120 e"ta genšsqai ™k toÚtwn) und sind von einer jüngeren Hand (= 741) auf den Papierblättern 121-128 bzw. 153-160 ergänzt. Das Folium 186, endend mit 31,73 tÕ mhdšpote zÁsan – , ¢l|(l£), ist brandgeschädigt (wohl durch einen umgefallenen Leuchter o. dgl.) und weist einige kleine Löcher auf; der sehr geringe, nur aus wenigen Silben bestehende Textverlust ist ohne Varianten von einer jüngeren Hand (wohl 742) ergänzt. Nachdem auch das mit 34,109 (œr)|ga aÙtoà. 'Epˆ toÚtoij beginnende fol. 203 – erst dieses ist wieder aus Pergament und von der ursprünglichen Hand beschrieben – nicht allzu gravierende, aber doch deutlich erkennbare Schäden aufweist, ist davon auszugehen, daß etwa 17-18 Folia des zum Zeitpunkt des Malheurs aufgeschlagenen Codex derart verbrannten, daß sie nach einer ganz anderen Vorlage – nämlich der einige Zeit wohl in Philippopel (Plovdiv) befindlichen und schließlich durch Vladimír Sís aus dem Kloster Kosinitsa nach Sofia gelangten Nr. 145 – auf den heutigen Papierfolia 187-202 (= 742) ergänzt werden mußten. In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß sich nach dem Textende auf fol. 231v der Besitzervermerk eines leider seinen Namen nicht nennenden Metropoliten von Philippopel befindet, der die vorliegende Handschrift dem Athoskloster Meg…sth LaÚra vermachte: `O parën Barla¦m Øp£rcei ™moà mhtropol…tou prèhn Fil…ppou, kaˆ ™pros»lws£ to e„j t¾n basilik¾n mon¾n tÁj LaÚraj, kaˆ 141
Zur Datierung verweisen Fonkič/Poljakov 131 auf Lake VII, pl. 479 (ca. a.1005): Die rechte Abbildung auf dieser Tafel hat wirklich ausgesprochen starke Ähnlichkeit mit unserer Nr. 74. Leider krankt das ganze riesige Lake’sche Tafelwerk daran, daß niemals genau angegeben wird, um welches Folium es sich bei der entsprechenden Reproduktion handelt. Hier sind vom Cod. Vat. Ottobon. gr. 414 zwei Seiten von völlig verschiedenen Schreiberhänden abgebildet; die uns interessierende enthält ein Exzerpt aus Johannes Klimax’ Scala paradisi ('Ek tÁj kl…makoj), inc. Mèlwpaij qriambeuÒmenoi. Bei E. Feron et F. Battaglini, Codices manuscripti graeci Ottoboniani Bibliothecae Vaticanae (Rom 1893) 225 ist der gesamte Codex ins 11. Jh. datiert.
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5. Die Überlieferung
Óstij tÕ ¢poxenèsh À kÒyh fÚlla n¦ œch t¦j ¢r¦j tîn qeofÒrwn patšrwn kaˆ toà Ðs…ou patrÕj ¹mîn 'Aqanas…ou kaˆ tÁj qeotÒkou, 'Am»n. 1775 kam der Codex dann nach Moskau. Der Barlaamtext der vorliegenden Nr. 74 beginnt sogleich mit fol. 1r: Über einer relativ schlichten geflochtenen Zierleiste schrieb die Ursprungshand den ganz kurzen Titel Barla£m, unter der Zierleiste folgt der konventionelle Titel. Der Text ist kontaminiert und folgt vom Prolog bis ins 37. Kapitel meist der Familie c, jedoch nicht ausschließlich, und bietet zudem überaus zahlreiche eigene Varianten; genannt seien beispielshalber nur 6,26 polut…mouj kaˆ eÙtele‹j statt polutele‹j kaˆ polut…mouj und 6,42 ¥moiroj statt ¢mÚhtoj. Im 38. und 39. Kapitel bildet Hs. 74 oft mit den Hss. 117 (= F), 41 (= G) und 45 (= K) eine Vierergruppe, der sich nicht selten auch der Text der Kechagioglu-Ausgabe (= Kech.) zugesellt. Eng verwandt vom Anfang bis zum Ende, doch nicht direkt abhängig, ist Nr. 116b. Das heutige fol. 228 ist einst herausgebrochen und wurde mittels dreier griechische Buchstaben tragender Pergamentstreifen an falscher Stelle eingeklebt; es gehört in Wirklichkeit vor das fol. 227 – also richtige Reihenfolge der Blätter: 226, 228, 227, 229 usw. Das Pergament-Folium 232 entstammt einer anderen Handschrift und dient als Schmutzblatt; es enthält ein Textfragment (Gebet) mit vielen Schreibfehlern. [109 741
Moskau, Gosudarstvennyj Istoričeskij Muzej, Sinodal’noe (Patriaršee) sobranie rukopisej, cod. gr. 247 (Vladimir 400; olim Athos, Meg…sth LaÚra), fol. 121r – 128v und 153r – 160v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 74. – Papier, Mitte 14. Jh. (nach Fonkič/Poljakov), 19 – 19,5 x 16 – 16,3 cm, einspaltig. Ergänzt werden von Nr. 74 die verlorenen ursprünglichen Quaternionen 16 und 20, reichend von 21,27 t¾n2 ™pˆ tÍ parab£sei bis 22,78 e„j tÕ eÙqumÒteron Ð bzw. 26,19 (peis)|qšntej sÝn ˜kous…v tÍ gnèmV bis 27,120 e"ta genšsqai ™k toÚtwn. Der Text ist kontaminiert, zwischen den Familien b und c schwankend, dabei viele zusätzliche Varianten beisteuernd, die in keiner anderen für die beiden Bereiche kollationierten Handschrift erscheinen. [110 742
Moskau, Gosudarstvennyj Istoričeskij Muzej, Sinodal’noe (Patriaršee) sobranie rukopisej, cod. gr. 247 (Vladimir 400; olim Athos, Meg…sth LaÚra), fol. 187r – 202v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 74. – Papier, 13.-14. Jh. (nach Fonkič/Poljakov), 19 – 19,5 x 16 – 16,3 cm, einspaltig. Ergänzt werden durch diese kleiner schreibende Hand wohl wegen eines Brandschadens etwa 17-18 Folia der ursprünglichen Hand 74, reichend von 31,73 (¢l)|l£ ti kainÕn œdei ™feure‹n bis 34,109 ˜k£stJ kat¦ t¦ œr|(ga). Hierbei dürfte es sich um eine direkte
Die griechischen Handschriften – Moskau - München
365
Abschrift von Nr. 145 (= H) handeln. Ein besonders wichtiges Kriterium dafür ist die merkwürdige Variante tÁ ta statt taàta in 33,22 (fol. 195r, Z. 8). Die Handschrift 145 bietet hier – auf fol. 192v II, Z. 3-4 – infolge Zeilenwechsels ein abgekürztes und getrenntes taàta; die am Ende von Z. 3 stehende Kürzung des aà sieht wie ein seltsames eckiges Á aus, wofür es der Schreiber von 742 auch tatsächlich hielt. Der aufmerksamere Schreiber der Handschrift 127 (= H') – einer vollständigen Kopie der Nr. 145 – verbesserte stillschweigend nicht nur zahlreiche Lautfehler seiner Vorlage (während er deren ganzes Erscheinungsbild, ihren Schmuck und sogar darin freigelassene Zeilen nachahmte), sondern las hier in 33,22 auch korrekt taàta – wodurch 127 als Vorlage für 742 ausscheidet. Nur wenige Zeilen weiter befindet sich ein ähnlich beweiskräftiger Fall: Bei 33,31 bietet die Hs. 145 auf fol. 193r I, Z. 9 probale‹n aÙtÕn basilša statt probale‹n tÕn basilša; das aÙ ist von der ursprünglichen Hand supraskribiert. Hs. 742 bietet also ein an dieser Stelle unsinniges probale‹n aÙtÕn basilša ohne Supraskribierung des aÙ. Der wie schon gesagt aufmerksamere Schreiber von Nr. 127 übernahm das in 145 supraskribierte aÙ ebenfalls, machte jedoch ein vermeintlich sinnvolleres probale‹n aÙtù tÕn basilša daraus. [111 75
München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. gr. 41, fol. 342r – 460v.
Film (t): fol. 342r – 351r (Titel – 4,73 t…ni trÒpJ qerapeÚsei tÕn basilša kaˆ ™kfÚgV) und 459v – 460v (40,73 ˜èra t¦ mšllonta kaˆ CristÕj Ãn aÙtù ¢ntˆ p£ntwn [mit spezifischer Variante] – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wiederholte persönliche Sichtung des Codex. – Lit.: Hardt I, 213-216; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 99; V. Tiftixoglu, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, 1: Codices graeci Monacenses 1-55. Revidiert sowie mit Einleitung und Registern versehen von K. Hajdú und G. Duursma (Wiesbaden 2004) 243-247. – Geglättetes venezianisches Papier, 34,6 x 24 cm, einspaltig, geschrieben 1549/50 in Venedig von Thomas Demetrios Hyialeas (fol. 460v datierte Schreibernotiz), den Vogel / Gardthausen 151 nur für diese Handschrift registrieren. Die Folienzählung springt ohne Textverlust von 342 auf 344 und von 375 auf 378. Direkte Abschrift der heute in Wien befindlichen Nr. 157; spätestens seit 1557 in der Bibliothek J. J. Fuggers in Augsburg, seit 1571 in der herzoglichen Hofbibliothek in München. Der erste, zeitgleich entstandene, jedoch von anderer Hand geschriebene Teil des Codex enthält Werke des Kyrill von Alexandrien und des Theodoret von Kyrrhos. Der Titel des Barlaamtextes ist identisch mit demjenigen der Nr. 157, das dortige markante D von Di»ghsij çfšlimoj wird imitiert; die Worte Bibl…on Ð Barla£m, dort dem eigentlichen Titel vorangestellt, folgen in Nr. 75 auf die letzten Worte des Titels (monÁj toà ¡g…ou S£ba). Textkorrekturen in Nr. 157 – wie die
366
5. Die Überlieferung
von anderer zeitgenössischer Hand durchgeführte „Reparatur“ der inneren Lücke auf fol. 87v, 11. Zeile von unten – sind in Nr. 75 ohne Auffälligkeiten (vgl. fol. 408r, 7. Zeile von oben) eingearbeitet. Die auf das Textende folgende Schreibernotiz auf fol. 460v lautet in unbereinigter Orthographie: 'Eteleièqh tÕ parîn bibl…on di¦ ceirÕj ™moà Qwm© Dhmhtr…ou `Uialšaj: kaˆ oƒ ¢naginèskontej t¾n paroàsan dh»ghsin taÚthn eÜcesqai di¦ tÕn kÚrion: Óti e„sˆn yucofel¾j kaˆ swt»rioj l…an Øp£rcei œgkritoj: kaˆ Ósa di¦ sfalm£twn e†rhtai diorqèsate: diÒtij Ð gr£fwn parÑgr£fwn toà znhou œtouj (= 1549/50), ™teleièqh „ndikt. hhj. 'En Benet…a ™gr£fh. Es schließt sich eine weitere Notiz von einer anderen, auch im 1. Teil des Codex erscheinenden Hand an, die die getreue Kopie der zugrundeliegenden Vorlage bestätigt: 'Exisèqh kaˆ toàto kat¦ tÕ ˜autoà prwtÒtupon. [112 76
München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. gr. 138, fol. 101r – 229v.
Film (t): fol. 101r – 111r (Titel – 5,2 ™n tù kataskeuasqšnti). Außerdem wiederholte persönliche Sichtung des Codex und Kollationierung in situ. – Lit.: Hardt II, 102-103; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 105; K. Hajdú, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, 3: Codices graeci Monacenses 110-180 (Wiesbaden 2003) 164-166. – Papier, 16. Jh. (um 1550), 30 x 20 cm, einspaltig. Auf fol. 1r – 100v enthält der Codex ein gleichzeitig entstandenes Verzeichnis der griechischen Handschriften der vatikanischen Bibliothek; dieses wurde auch kopiert (= Cod. Monac. gr. 138a). Der Barlaam-Roman beginnt ohne Pinax auf fol. 101r unter einer schlichten geflochtenen, einfarbigen Zierleiste mit dem von der Autorschaft des Johannes Sinaites sprechenden, bis auf diese in der Mitte des 16. Jhs. aufgekommene Besonderheit jedoch konventionellen Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!). Die für diese Textgruppe charakteristischen Zwischenüberschriften und Randnotizen sind mit denen der Nr. 77 verglichen und dort in Fußnoten vermerkt. Die Folienzählung springt ohne Textverlust von 201 auf 203. Mit fol. 229 endet auch der Codex. [113 77
München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. gr. 188, fol. 1r – 123v.
Film (t): fol. 1r – 10r (Pinax und Titel – 4,94 †na kaˆ tîn mellÒntwn) und 122v – 123v (40,62 PšmptJ m{n kaˆ e„kostù tÁj ¹lik…aj œtei – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wiederholte persönliche Sichtung des Codex und Kollationierung in situ. – Lit.: Hardt II, 250-251; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae
Die griechischen Handschriften – München
367
etc. 110; K. Hajdú, Katalog der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, 10,1: Sammlung der griechischen Handschriften in der Münchner Hofbibliothek bis zum Jahr 1803. Eine Bestandsgeschichte der Codices graeci Monacenses 1-323 mit Signaturenkonkordanzen und Beschreibung des Stephanus-Katalogs Cbm Cat. 48 (Wiesbaden 2002) 57 m. Anm. 184. – Papier, 16. Jh., 29,5 x 20,5 cm, einspaltig. Eine der 50 unter Wilhelm V. im Jahr 1583 dem Andreas Darmarios abgekauften Handschriften. Ganz am oberen Rand von fol. 1r die Worte 'Iw£nnou toà Sina$tou `Istor…a pÒnhma aÙtoà, denen sich eine zweifarbige geflochtene Zierleiste anschließt. Unter dieser der Kurztitel B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, gefolgt von der Überschrift P…nax sÝn qeù toà parÒntoj bibl…ou. Dieser Überschrift schließt sich zunächst der gewohnte Titel an, allerdings stammt der darin genannte Mönch Johannes aus dem Sinaikloster: `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!). Dieser Titel ist mit der Ordnungszahl oder Kapitelnummer a/ versehen; als Besonderheit des Pinax in dieser Handschrift – der ja in den Nrn. 64, 72, 86, 87, 111 (und hieraus später der Hs. 102 vorangestellt) mehr oder weniger identisch erscheint142 – sind dessen Lemmata mit weiteren 17 Kapitelnummern versehen: Perˆ toà ¢rcisatr£pou toà genomšnou ™rhmikoà b/. Perˆ toà sugklhtikoà toà143 ™pimelhsamšnou144 tÕn tÕn145 pÒda suntrimmšnon146 œconta g/. Perˆ toÝj ¢podidr£skontaj monacoÝj ™k prosèpou toà basilšwj d/. Perˆ t¦147 kat¦ tÕn uƒÕn toà basilšwj e„j gnîsin ™lqÒnta e/. Perˆ tÁj ™pidhm…aj Barla¦m prÕj tÕn uƒÕn toà basilšwj j/. Parabol¾ perˆ toà148 basilšwj toà tÕn ¢delfÕn kaˆ toÝj megist©naj149 di¦ toÝj ¢skht¦j ™lšg(xantoj)150 z/. Perˆ tîn tess£rwn balant…wn151 kataskeuÁj kaˆ ™lšgxewj tîn megist£nwn h/. 142
143 144 145 146 147 148 149
150 151
Die Unterschiede in den Pinakes der genannten Hss. sind alle hier in den Fußnoten genannt. Dieses zweite toà fehlt in Nr. 64 und 72. In Nr. 111 ™pilegomšnou. Dieses zweite tÕn fehlt in Nr. 64, 72 und 111. In Nr. 64, 72, 87 und 111 suntetrimmšnon. In Nr. 64 und 87 fehlt dieses t£. In Nr. 87 fehlt dieses toà. In Nr. 86 megist£nouj. In Nr. 72 nur megist£nou (sic!) statt kaˆ toÝj megist©naj. In Nr. 64 kaˆ toÝj megist£nou (sic!). In Nr. 111 bricht der Eintrag mit megist£nou (sic!) ab, die Worte di¦ toÝj ¢skht¦j ™lšg(xantoj) fehlen. In Nr. 64 und 72 lšgei. In Nr. 111 folgt erneut tîn, dies aber von der Schreiberhand unterstrichen.
368
5. Die Überlieferung
Perˆ tÁj ¢hdÒnoj tÁj toà „xeutoà tre‹j ™ntol¦j ™pidoÚshj q/. Perˆ toà monokšrwtoj kaˆ t…ni152 Ðmoioàtai Ð ¢nqrèpinoj b…oj i/. Perˆ tîn triîn f…lwn, Óti oÙdeˆj ¹mîn Ônhsij tîn parÒntwn, oÙ ploàtoj, oÙ prosp£qoj gunaikÕj kaˆ tšknwn À153 f…lwn, ¢ll' À mÒnon ¹ tîn ¢r…stwn œrgwn pr©xij ia/. Perˆ tÁj pÒlewj kaˆ ™n tÍ n»sJ ™n ™xor…v pempomšnouj basilšaj154 ib/. Perˆ toà basilšwj kaˆ toà ¢gaqoà prwtosumboÚlou ig/. Perˆ toà pšnhtoj id/. Perˆ tÁj toà ghraioà qugatrÕj kaˆ toà fronimwt£tou nean…skou ie/. Perˆ tÁj dork£doj ij/. Perˆ toà Ãroj (sic!)155 sumboÚlou toà basilšwj 'AracÁ iz/. Perˆ tîn z/ kaˆ i/ ™rhmitîn tîn156 ØpÕ toà 'AracÁ157 tuptisqšntwn158 || (fol. 1v) kaˆ ØpÕ toà basilšwj ¢naireqšntwn ih/. Ohne eine Kapitelnummer folgt als letztes Lemma des Pinax – wir befinden uns nun auf fol. 1v – lediglich noch Perˆ toà Nacër toà basilšwj159 ¢strolÒgou toà plat(tontoj) toà uƒoà toà basilšwj sÝn toà160 Nacër toà legomšnou Barla£m. Dem schließen sich in zwei Zeilen die Worte 'Iw£nnou toà Sina$tou kaˆ monacoà / B…bloj 'Iw£nnou toà Sina$tou kaˆ monacoà an. Es folgt eine kunstvollere Zierleiste als auf fol. 1r, dann der identische Titel wie zuvor. Nach der Zwischenüberschrift Proo…mion beginnt der Text mit Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà. Die Zwischenüberschriften im Text sind zahlreicher als die Lemmata des Pinax; überlieferungsmäßig sind sie älter – sie sind bereits teilweise als den Inhalt begleitende Randnotizen oder auch als Zwischenüberschriften in den noch pinaxlosen und keinen Sinaites-Titel aufweisenden Nrn. 145, 147 und 78 belegt, die auch textlich zu den Stammvätern dieser Gruppe zählen. Die hier vorliegende Nr. 77 ist der einzige Vertreter mit Pinax und Johannes-Sinaites-Titel, der vollständig konsultiert werden konnte; deshalb
152
153 154 155
156 157 158 159 160
In Nr. 111 t… moi, aber am Rand von jüngerer Hand (Petrus Morellus) korrigiert; s. a. unten, S. 402 m. Anm. 216. In Nr. 111 kaˆ. In Nr. 72 basile‹j. In Nr. 64, 87 und 111 hier die Abkürzung für monacoà (Alpha mit darübergestelltem Chi); in Nr. 86 monacoà ausgeschrieben, ebenso in Nr. 72, aber dort sogleich expungiert und stattdessen ¢rcisumboÚlou. Dieses tîn fehlt in Nr. 64, 86 und 111. In Nr. 64 und 111 'Arc¾. In Nr. 64, 72 und 111 tuptistîn. Dieses basilšwj fehlt in Nr. 64, 72, 86 und 111. In Nr. 111 tÕ.
Die griechischen Handschriften – München
369
seien auch seine Zwischenüberschriften alle hier genannt und das Vorhandensein in den anderen verwandten Zeugen, soweit sie verglichen werden konnten161, in Fußnoten angemerkt. 1.) Proo…mion vor Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà162. 2.) 'Arc¾ perˆ tÁj tîn 'Indîn ƒstor…aj p£nu æraiot£th vor 1,1 `H tîn 'Indîn legomšnh cèra163. 3.) Perˆ toà ¢rcisatr£pou toà genomšnou ™rhmikoà vor 2,4 eŒj tîn toà basilšwj164. 4.) Perˆ toà sugklhtikoà toà ™pimelhsamšnou tÕn tÕn pÒda suntetrimmšnon œconta vor 4,1 'An»r tij tîn ™n tšlei165. 5.) Perˆ toÝj ¢podidr£skontaj monacoÝj ™k prosèpou toà basilšwj vor 4,105 'ExercÒmenoj d{ aâqij e„j q»ran166. 6.) Perˆ t¦ kat¦ tÕn uƒÕn toà basilšwj kaˆ e„j gnîsin ™lqÒnta vor 5,1 `O d{ toà basilšwj uƒÒj167. 7.) Perˆ tÁj ™pidhm…aj Barla¦m prÕj tÕn uƒÕn toà basilšwj kaˆ toà kat' aÙtoà b…ou vor 6,1 'Egšneto d{ kat' ™ke‹non tÕn kairÒn168. 8.) Barla¦m di£lexij. Parabol¾ perˆ toà basilšwj toà tÕn ¢delfÕn kaˆ toÝj megist£nouj (sic!) di¦ toÝj ¢skht£j vor 6,14 Ginèskein se boÚlomai169.
161
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Von den meisten standen in Scheyern nur Filmproben zur Verfügung. Die in München befindliche Nr. 76 konnte in situ vollständig herangezogen werden. An bzw. zu derselben Stelle auch in Nr. 64, 72, 86, 87, 100 und 111. In Nr. 76 ist sie nicht vorhanden. An bzw. zu derselben Stelle identisch auch in Nr. 86 und 87. An dieser Stelle erscheint in Nr. 64 und 100 die Zwischenüberschrift Perˆ tÁj tîn ƒstor…aj p£nu æraiot£th, in 72 Perˆ tÁj ƒstor…aj p£nu æraiot£th, in Nr. 76 lediglich Perˆ 'Indîn, in Nr. 111 lediglich – und völlig anders – `H di»ghsij. Identisch und an derselben Stelle in Nr. 64, 72, 86, 87, 100 und 111. Die identische Randnotiz erscheint in Nr. 76 bereits neben 1,80 Oƒ d{ toà monacikoà t£gmatoj ¹gemÒnej, allerdings mit der auffälligen Variante legomšnou statt genomšnou. Die identische Zwischenüberschrift an derselben Stelle in Nr. 111; ebenso, allerdings mit nur einem tÕn, in Nr. 64, 72 und 100. In Nr. 76 ist sie nicht vorhanden. Die identische Randnotiz an derselben Stelle in Nr. 64, 76 und 100; ebenso, allerdings in korrekterem Griechisch Perˆ tîn ¢podidraskÒntwn monacîn, in Nr. 111. Die praktisch identische Randnotiz (T¦ kat¦ tÕn uƒÕn toà basilšwj e„j gnîsin ™lqÒnta) an derselben Stelle in Nr. 64, 76 und 111. Die praktisch identische Randnotiz (Perˆ tÁj ™pidhm…aj Barla¦m prÕj tÕn uƒÕn toà basilšwj) erscheint in Nr. 76 und 111 bereits neben bzw. vor 5,137 `O d{ tîn proeirhmšnwn p£lin ™pimnhsqeˆj œlegen. Diese Notiz ist hier in Nr. 77 zu früh plaziert. Praktisch identisch (Parabol¾ perˆ toà basilšwj toà tÕn ¢delfÕn kaˆ toÝj megist©naj di¦ toÝj ¢skht¦j ™lšg[xantoj]) erscheint sie in Nr. 76 an der korrekten Stelle neben 6,103 `Wj oân e"den aÙtoÚj, kataphd»saj eÙqÝj toà ¤rmatoj.
370
5. Die Überlieferung
9.) Perˆ tîn d/ balant…wn kataskeuÁj vor 6,131 'Ekšleuse d{ genšsqai ™k xÚlwn170. 10.) Perˆ tÁj ¢hdÒnoj tÁj toà „xeutoà tre‹j ™pidoÚshj ™ntol£j vor 10,28 'All£ soi ØpÒdeigma171. 11.) Perˆ toà monokšrwtoj kaˆ t…ni Ðmoioàtai Ð ¢nqrèpinoj b…oj vor 12,220 Ðmo…ouj e"nai dokî. 12.) Perˆ tîn triîn f…lwn, Óti oÙdeˆj ¹mîn Ônhsij tîn parÒntwn, oÙ ploàtoj. oÙ prosp£qoj gunaikÕj À tšknwn À f…lwn, ¢ll' À mÒnon ¹ tîn ¢r…stwn œrgwn pr©xij vor 13,5 `O d{ gšrwn e"pen. 13.) Perˆ tÁj pÒlewj kaˆ tîn ™n tÍ n»sJ ™n ™xor…v pempomšnwn basilšwn vor 14,6 'Analabën d{ tÕn lÒgon172. 14.) Perˆ toà basilšwj kaˆ toà ¢gaqoà prwtosumboÚlou vor 16,28 E"ce dš tina sÚmboulon ¢gaqÒn173. 15.) Perˆ toà basilšwj ™mperipatoàntoj met¦ prwtosumboÚlou kaˆ perˆ toà pšnhtoj vor 16,33 ™z»tei d' Ómwj kairÕn eÜqeton. 16.) Perˆ tÁj toà ghraioà qugatrÕj kaˆ toà fronimwt£tou nean…skou vor 16,38 ™n ú proekaqšzeto ¢n¾r ™sc£tV suzîn pen…v falsch plaziert und daher an der richtigen Stelle nochmals erscheinend. 17.) Perˆ tÁj toà ghraioà qugatrÕj kaˆ toà fronimwt£tou nean…skou vor 16,106 PrÕj ìn Ð gšrwn ¢pekr…nato174. 18.) Perˆ tÁj dork£doj vor 18,125 E"pe d{ Barla¦m prÕj aÙtÒn: NebrÕn dork£doj175. 19.) Perˆ toà prwtosumboÚlou176 toà basilšwj 'AracÁ vor 22,73 `O d{ tÕn t£racon aÙtoà. 20.) Perˆ tîn z/ kaˆ i/ ™rhmitîn tîn ØpÕ toà 'AracÁ tupthqšntwn kaˆ ØpÕ toà basilšwj ¢naireqšntwn vor 22,112 Kaˆ eÙqÝj tù toà ¥rcontoj prost£gmati177. 170
171
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173
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175 176
177
Die geringfügig erweiterte Randnotiz (Perˆ tÁj tîn d/ balant…wn kataskeuÁj kaˆ ™lšgxewj tîn megist£nwn) erscheint in Nr. 76 ein wenig später neben 6,132 Ñst© nekrîn ÑdwdÒta balèn. Identisch an derselben Stelle in Nr. 87. Die praktisch identische Randnotiz erscheint in Nr. 76 ein wenig früher neben 10,26 p£shj moi doke‹ e"nai ¢naisqhs…aj kaˆ ¢frosÚnhj ™pškeina. Die praktisch identische Randnotiz erscheint in Nr. 76 ein klein wenig später neben 14,7 Âj oƒ pol‹tai toiaÚthn ™sc»kasin. Die identische Zwischenüberschrift erscheint in Nr. 76 ein wenig früher vor 16,24 'Ak»koa g¦r basilša tin¦ gegonšnai. Die identische Randnotiz erscheint in Nr. 76 ein klein wenig später neben 16,108 útini Ð pat¾r mnhsteus£menoj Ãn. Die identische Zwischenüberschrift an derselben Stelle in Nr. 76. Im Pinax von Hs. 77 findet sich stattdessen zweitrangig und unverständlich Ãroj (sic!) sumboÚlou. Hs. 72 hat die praktisch identische Zwischenüberschrift, jedoch ¢rcisumboÚlou statt prwtosumboÚlou, und sie steht bereits vor 22,65 `Wj d{ e„j ¢ko¦j taàta Ãlqe tù basile‹. Die identische Zwischenüberschrift an derselben Stelle in Nr. 76.
Die griechischen Handschriften – München
371
21.) Perˆ Nacër toà ¢strolÒgou vor 24,1 Ð basileÝj tù prwtosumboÚlJ œlegen 'AracÍ178. 22.) Perˆ toà Barla¦m Ótan tÕn ½feran œmprosqen toà basilšwj vor 24,17 Toà qeoà ™rg£thj e„m…. Weitere Zwischenüberschriften existieren in Nr. 77 nicht. Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf fol. 123v folgt die mit Nr. 86 identische, dort von Nikolaos Choniates geschriebene Schlußnotiz Tškmwr ™ntaàqa Barla¦m 'Iw£saf t¾n biot¾n d{ fhmˆ æra‹a p£nu. Aus vorliegender Hs. 77 ging 1813 das erste griechische Teilstück des Barlaam-Romans außerhalb eines Handschriftenkatalogs in Druck, nämlich die Parabel vom Mann und dem Vogel von 10,28 'All£ soi ØpÒdeigma paraq»sw bis 10,62 in app. ¢nohta…nousi kaˆ oƒ pepoiqÒtej ™pˆ to‹j e„dèloij, ediert von B. J. Docen179 und aufgrund der Zwischenüberschrift Nr. 10 betitelt Perˆ tÁj ¢hdÒnoj tÁj toà „xeutoà tre‹j ™pidoÚshj ™ntol£j. [114 78
München, Bayerische Staatsbibliothek (olim Augsburg, Stadtbibliothek), Cod. gr. 496, fol. 1r – 178r.
Film (t): fol. 1r – 16r (Titel – 5,101 e„j ¿n Ðr´j œfqase talaipwr…an), 25v – 26r (7,122 ™nede…xato meg£la kaˆ qaumast£ – 7,148 to‹j ¢nqrèpoij sunanastrafeˆj), 55v (13,22 [™p…s]|tamai t…j e". ” Allouj g¦r œcw – 13,40 ginèskwn ¢kribîj), 56rv (25,139 [puq]|mšna. T¦ d{ perˆ [sic!] toà ™moà despÒtou – 25,173 Ôneidoj proke…menoi p£sV tÍ kt…sei), 57r (13,40 Óti oÙ mšmnhmai [sic!] – 13,59 qan£tou proqesm…aj, oÙd{n ™k p£n|[twn]), 111v (25,123 lšgein. “ Oti d{ poll» soi kšcutai [sic!] ¢gnws…aj ¢clÚj – 25,139 e„j tÕn toà ¯dou kaqšlkei puq|[mšna]), 112r (25,174 P£nta d{ aÙtîn t¦ ™n lÒgJ – 26,2 tÕ steršmnion kaˆ ¢nšndoton „dën) und 175v – 178r (40,36 tù patr… sou de‹ se toàton parasce‹n – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wiederholte persönliche Sichtung des Codex und Kollationierung in situ. – Lit.: Hardt V, 168-169; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 134-135. – Pergament, 11.-12. Jh., 21 x 17 cm, zweispaltig. Der innere Einbanddeckel trägt ein großes koloriertes, auf den Vorbesitzer hinweisendes Exlibris mit dem Augsburger Stadtwappen180. Auf dem Schmutzblatt (fol. Ir) Hinweise auf Blattausfälle und -umstellungen, mit Bleistift geschrieben von P. Michael Huber O. S. B. (Metten), der den Codex durchgehend für seine geplante 178
179 180
Die praktisch identische Zwischenüberschrift in Nr. 76 wenige Worte früher vor 24,1 ToÚtwn oân eÙsebîj teleiwqšntwn. S. a. oben, S. 19-20; unten, S. 515. Der Codex ist Bestandteil des 1806 in die Münchener Königliche Bibliothek gelangten Fundus von griechischen Handschriften der Augsburger Stadtbibliothek (= die Codd. gr. 348-574 im Katalog von Hardt).
372
5. Die Überlieferung
Ausgabe benutzte181; sie waren für die Bestellung der Scheyerer Filmprobe ausschlaggebend. Die ersten beiden Worte des einige kleine Abweichungen von der Norm aufweisenden, von der Hand des ersten Schreibers stammenden Titels `Istor…a yucwfel¾j tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tîn 'Indîn legomšnhj kaˆ prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqÁsan [sic!] di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba, ™n Î Ð b…oj Barla£m te kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn patšrwn stehen innerhalb eines farbig gestalteten kleinen Ziertors über der ersten Spalte von fol. 1r. Zwischen fol. 7 und 8 sowie zwischen fol. 15 und 16 ist jeweils ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 2,113 Ñfqalmo‹j tÕ tîn o„ke…wn ceirîn œrgon bis 2,145 †na katal£bwsi t¦j a„wn…ouj bzw. von 5,43 ™f' ú lÚph dihnek¾j bis 5,80 ™x Ûlhj diefqarmšnhj kaˆ sèmatoj). Die zweite (rechte) Spalte von fol. 25v ist ohne Textverlust freigelassen. Das Folium 56 gehört korrekt zwischen die Folia 111 und 112. Der Barlaamtext endet mit Epil.,8 'Am»n inmitten der zweiten Spalte von fol. 178r ohne Schlußworte oder Schreibernotiz. Es sind dagegen bereits einige der Zwischenüberschriften vorhanden, die in den Vertretern dieser Textgruppe im 16. Jahrhundert ausgeweitet und zusätzlich zu einem Pinax verarbeitet wurden; im einzelnen handelt es sich um folgende Zwischenüberschriften: 1.) Perˆ tÁj ™pidhm»sewj toà Barla¦m prÕj tÕn uƒÕn toà basilšwj vor 6,1 'Egšneto g¦r kat' ™ke‹non tÕn kairÒn. 2.) Perˆ tÁj tîn d/ balant…wn kataskeuÁj kaˆ ™lšgxewj tîn megist£nwn vor 6,131 'Ekšleuse d{ genšsqai ™k xÚlwn. 3.) Perˆ tÁj ¢hdÒnoj tÁj tÕn „xeut¾n tre‹j ™ntol¦j ™pid [Fortsetzung unleserlich] vor 10,30 Ómoio… e„sin oƒ tîn e„dèlwn proskunhta…. 4.) Perˆ toà monokšrwtoj kaˆ t…ni Ðmoioàtai Ð ¢nqrèpinoj b…oj vor 12,224 ™n d{ tù ™mp…ptein. 5.) Perˆ tîn tr…wn f…lwn ¢pod ... , Óti oÙd{ ¹mîn Ônhsij tîn parÒntwn, oÙ ploàtoj. oÙ prospaq…a gunaikÕj kaˆ tšknwn À f…lwn, ¢ll' À mÒnon ¹ tîn ¢r…stwn œrgwn pr©xij vor 13,8 ïn m{n toÝj dÚo peripaqîj. 6.) Perˆ tÁj pÒlewj kaˆ tîn ™n tÍ n»sJ ™n ™xor…v pempomšnwn vor 14,7 PÒlin tin¦ memaq»kamen meg£lhn. 7.) Perˆ toà basilšwj kaˆ toà ¢gaqoà prwtosumboÚlou vor 16,24 'Ak»koa g¦r basilša tin¦ gegonšnai. 8.) Perˆ tÁj toà ghraioà qugatrÕj kaˆ toà fronimwt£tou nean…skou vor 16,106 E„ toàto poi»seij, Ómoioj œsV. 9.) Perˆ tÁj dork£doj vor 18,125 NebrÕn dork£doj. 10.) Perˆ tîn ¢skhtîn kaˆ ™rhmitîn ØpÕ toà 'AracÁ tuptiqšntwn kaˆ ØpÕ toà basilšwj ¢naireqšntwn vor 22,113 p£ntej ™p' aÙtoÝj qšousin ¢pneust…. 11.) Perˆ Nacër toà ¢strolÒgou vor 24,3 `O oân 'Arac¾j nuktˆ baqe…v. 181
S. unten, S. 522. Auf den Folia 50v und 51v vermerkte er zudem „nihil deest“.
Die griechischen Handschriften – München
373
Nach dem Barlaam-Roman setzt sich der Codex fort mit dem Miraculum in puteo magnae ecclesiae et narratio de mago Mesita (BHG 799b; fol. 178v – 185r) und der Passio der hl. Aecaterina (BHG 31; fol. 185v – 197r); auch bei diesen Texten gibt es Blattausfälle und -umstellungen, das Ende von BHG 31 (fol. 197r) ist zudem auf einem Papierblatt des 16. Jhs.; mit ihm endet der Codex. Trotz seines relativ hohen Alters ist er bei Ehrhard nicht verwertet. [115 78a
München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. gr. 496, fol. Ar – Br.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 78. – Papier, 16. Jh., 21 x 15 cm, einspaltig. Dem schlecht erhaltenen, heute jedoch restaurierten Pergamentfolium 1rv von Nr. 78 vorangestellte Kopie des auf diesem befindlichen Textes, reichend vom Titel bis Prol.,29 o"den Ð lÒgoj kale‹n, ™x Øpomnhm£twn. Fol. Bv ist leer. [116 78d
München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. gr. 592, Teil B, fol. 1r – 3v.
Reader-Printer-Kopien (g). – Lit.: W. Hörmann, Das Supplement der griechischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek, in C£likej. Festgabe für die Teilnehmer am XI. Internationalen Byzantinistenkongreß München 15.-20. September 1958, zusammengestellt und herausgegeben von H.-G. Beck (München 1958) 39-65, hier 57; S. Kotzabassi, Ein unbekanntes Fragment des Barlaam und Joasaph Romans (cod. Monac. gr. 592 B), in ByZ 92 (1999) 471-473. – Pergament, 11. Jh., 21,5 x 15,1 cm, einspaltig. Der Cod. gr. 592 der Bayerischen Staatsbibliothek ist eine Mappe mit 26 verschiedenen losen Pergament- und Papierblättern, die aus insgesamt sechs verschiedenen Codizes stammen (Teile A-F). Das drei Blätter umfassende Teil B wurde von S. Kotzabassi als Fragment des Barlaam-Romans identifiziert, nachdem W. Hörmann eine noch bestimmungsbedürftige „Predigt, in der von der Auferstehung der Toten und dem letzten Gericht gesprochen wird“, konstatierte. Die drei Blätter gehörten ursprünglich demselben Quaternio an; laut Kotzabassi dürfte das heutige fol. 3 (reichend von 8,118 mit der in keiner anderen kollationierten Handschrift erscheinenden zweitrangigen Variante pîj oân ™k gÁj [statt pîj oân ¹ gÁ] bis 8,144 kaˆ pr©xin kaˆ lÒgon kaˆ dianÒh|[ma]) mit dem 1. Blatt dieses Quaternio und die heutigen fol. 1 (reichend von 9,30 œcwn ðta ¢koÚein bis 9,56 toàto ™ndÚshtai ¢fqars…an) und 2 (reichend von 9,57 kaˆ tÕ qnhtÕn toàto ™ndÚshtai ¢qanas…an bis 9,83 'IdoÝ di|[¦]) mit den Blättern 4 und 5 desselben gleichzusetzen sein. „Die Löcher, die in ihrem heutigen Zustand alle drei
374
5. Die Überlieferung
Blätter auf dem oberen, unteren und äußeren Rand aufweisen, sowie die auf f. 2 befindlichen Reste von Bindfaden, erlauben uns anzunehmen, daß die Blätter eine Zeit lang zusammengenäht waren und als Deckel an Stelle von Pappe oder Holz eines anderen Manuskripts gedient haben“ (Kotzabassi a. a. O. 471). In diesem Zusammenhang kann bemerkt werden, daß bis auf das mehrfach gefaltete, den Teil E bildende pergamentene Einzelblatt alle Blätter in dieser als Cod. gr. 592 bezeichneten Mappe (also die Teile A-D und F) auf drei Seiten diese Randlöcher sowie dasselbe Format aufweisen. Ferner ist allen Blättern – wieder von Teil E abgesehen – noch eine andere auffällige Lochung gemeinsam; es handelt sich um eine – an eine WürfelSechs erinnernde – Gruppierung von sechs Löchern von jeweils etwa 3 mm Durchmesser, die in zwei parallelen Linien (je drei Löcher untereinander im Abstand von etwa 7 cm, diese beiden Lochreihen in einem Abstand von 3 cm) angeordnet sind. Alle diese Blätter – nicht nur die drei mit Barlaamtext (unsere Nr. 78d) – dienten offenbar gemeinsam als Einbandmakulatur, was sich auch zu bestätigen scheint: Die Teile A-F werden nach der eigentlichen ummantelnden dicken Pappmaché-Mappe nämlich von einem alten Schutzumschlag zusammengehalten, der eine von Kotzabassi nicht erwähnte alte Bleistiftnotiz trägt: „habe ich in den beiden Deckeln einer griechischen, izt (sic!) neu gebundenen Handschrift versteckt oder verarbeitet gefunden.“ Dann folgt ein loses Blatt mit der Beschriftung „Das stammt wohl alles aus cod. gr. 284. Th. Pr.“ In der Tat besitzt der 25,5 x 15 cm große Cod. Monac. gr. 284 – eine im 14. Jh. gefertigte Handschrift grammatischen Inhalts, laut Hardt III, 192 „male conservatus et inscriptus“ – einen ganz modernen Einband; der frühere mittelalterliche Holzdeckeleinband sei zerstört gewesen (so der Vermerk im vorderen Einbanddeckel). Allerdings stammt der heutige Einband erst aus dem Jahr 1974 (Etikett im hinteren Einbanddeckel), vom späten 19. Jh. bis dahin müßte demnach ein provisorischer moderner Einband existiert haben. [117 79
Nausa, EÜxeinoj Lšsch 'Arguroupolitîn 26 (olim Argyropolis [Gümüşhane], `EllhnikÕn Frontist»rion 28), fol. 1r – 109r.
Reader-Printer-Kopien (t): fol. 1r – 4r (Titel – 2,81 ™pikeimšnh tÍ yucÍ mou ¢|[maÚrwsij]). – Lit.: Sigalas 189; G. Th. Kandelaptes, Kat£logoj kwd…kwn toà ˜llhnikoà Frontisthr…ou 'ArguropÒlewj, in 'Arce‹on PÒntou 27 (1965) 103-127, hier 119. – Papier, 21 x 15 cm, einspaltig, geschrieben 1745 vom Priestermönch Païsios aus Phytiana, später Abt des Chutura-Klosters und Erzbischof von Chaldia (vgl. zu ihm G. Th. Kandelaptes, T¦ Fut…ana [Thessalonike 1949] 35-38 [mir unzugänglich]; Polites / Polite, Bibliogr£foi 591). Im Gegensatz zu ihrer mutmaßlichen Vorlage, der heute in Ankara befindlichen, vom ebenfalls aus Phytiana stammenden Priestermönch und späteren Abt des Sumela-Klosters Kallinikos geschriebenen Nr. 2, geht dem
Die griechischen Handschriften – München - New Haven
375
Titel von Nr. 79 keinerlei Zierleiste voran; dessen Anfangsworte `Istor…a yucwfel»j sind jedoch in Majuskeln geschrieben und bilden eine eigene Zeile. Die einfach gestalteten Initialen bei Prol.,24 ToÚtJ, 1,1 `H, 1,28 Kaˆ und 1,38 OÛtw gleichen sich in den Nrn. 2 und 79. In beiden Handschriften findet sich zudem dieselbe Interlinearglosse m…a ¥logoj Ðrm» über den Worten 2,78 proa…resij pneÚmatoj. lnnerhalb des jüngeren Zweigs der Familie a bilden die Nrn. 2, 79 und die 1748 gefertigte Nr. 22 – auch sie weist die genannte Interlinearglosse (allerdings fehlerhaft: m…a ¥loj Ðrm») auf – eine Dreiergruppe. Auf den Barlaamtext folgt hier, ebenfalls vom Priestermönch Païsios geschrieben und auf 1746 datiert, auf den Folia 111-217 die Chronik des Michael Glykas. [118 80
[vacat.]182
81
New Haven (Connecticut), The Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Yale University Library, MS 266 (olim The Ziskind Collection of Greek Manuscripts in the Yale University Library, MS 13; olim Cheltenham, Phillipps-Library, cod. 5536; olim Frederick North, 5th Earl of Guilford [1766-1824], cod. 328; olim Venedig, S. Michele bei Murano, cod. 243; olim Bibliothek des Daniele Barbaro [1514-1570], Patriarchen von Aquileia; eventuell olim Bibliothek des Kardinals Domenico Grimani [1461-1523]), fol. 1r – 379r.
Film (g). – Lit.: B. de Montfaucon, Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova, 1 (Paris 1739) 478; J.-B. Mittarelli, Bibliotheca codicum manuscriptorum monasterii S. Michaelis Venetiarum prope Murianum una cum 182
Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 80, bei Dölger, BarlaamRoman 7 die Nr. 71 führende Codex 27 der EÜxeinoj Lšsch 'Arguroupolitîn zu Nausa enthält nicht den Barlaam-Roman, sondern die volkssprachliche Paraphrase von Stephanites und Ichnelates des Theodosios Zygomalas. Ihr geht zunächst der ein Folium umfassende P…nax perˆ tÁj muqikÁj didaskal…aj voraus, beginnend mit den Worten Prîton dihge‹tai pîj Ð Perzou{ ™pÁgen e„j t¾n 'Ind…an kaˆ ½fere tÕ bibl…on toàto. Der Text selbst ist betitelt `H muqik¾ b…bloj ™x 'IndikÁj sof…aj prosenecqe‹sa prÕj glîssan t¾n Pers…da, 'Arrabik»n te, e"ta t¾n `Ellhn…da kaˆ nàn prÕj ¡pl¾n t¾n tîn pollîn dhmèdh, a„nigmatwdîj sunte…nousa t¦j pr£xeij prÕj biwtikoÝj paroimièdeij Ûqlouj, oÞj Ð Perzou{ metaglwtt…saj prîtoj, Sumeën filÒsofoj deÚteroj ¢nef£nh, Öj kaˆ ¢mhr©j kaˆ _¾x Sikel…aj, Kalabr…aj te pr…ggipoj 'Ital…aj, aâqij QeodÒsioj tritÕ gegr£fei, dîron tù kairù cr»simon to‹j ¢nqrèpoij, ¹donÁj æj fšronta prÕj ÐdÕn xšnhn, lÒgoi sofistîn metaschmatisqšntej œneisi qaum£sioi {xufasmšnoi. Sein Incipit lautet LÒgoj muqikÕj a/. CosrÒhj tÁj Pers…aj Ð basileÚj, æs¦n œmaqen Óti e„j t¾n 'Ind…an eØr…sketai ›na bibl…on Ðpoà œginen ¢pÕ toÝj sofoÝj ktl. Geschrieben ist die Handschrift vom gleichen Païsios aus Phytiana wie unsere Barlaam-Hs. 79; bei Polites / Polite, Bibliogr£foi 591 ist sie als Handschrift des Barlaam-Romans bezeichnet.
376
5. Die Überlieferung
appendice librorum impressorum saeculi XV. Opus posthumum (Venedig 1779) 107-108; The Phillipps manuscripts. Catalogus librorum manuscriptorum in bibliotheca D. Thomae Phillipps, BT. Impressum typis MedioMontanis 1837-1871. With an introduction by A. N. L. Munby (London 1968) 87; B. M. W. Knox, The Ziskind Collection of Greek Manuscripts, in The Yale University Library Gazette 32 (1957-1958) 39-56, hier 43 und 4647; E. Mioni, I manoscritti greci di S. Michele di Murano, in IMU 1 (1958) 317-343, hier 318, 328 und 338; C. U. Faye / W. H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance manuscripts in the United States and Canada (New York 1962) 47; P. Canart, Reliures et codicologie. Les manuscrits grecs de la famille Barbaro, in Calames et cahiers. Mélanges de codicologie et de paléographie offerts à Léon Gilissen (Brüssel 1985) 13-25, hier 15-16 und 25; B. A. Shailor, Catalogue of Medieval and Renaissance MSS in the Beinecke Rare Book and Manuscript Library, Yale University, t. II (Binghamton, NY 1987) 31-32. – Papier, Mitte 16. Jh., 20,7 x 15 cm, einspaltig. Die Handschrift ist mit Sicherheit der ehemalige Codex 243 des Klosters S. Michele bei Murano, denn der Katalog von Mittarelli druckt das nur in Nr. 81 derart auf das Textende folgende Gebet in lateinischer Übersetzung ab: „Domine Jesu Christe per intercessionem Dei almae genitricis, et sanctorum Patrum Barlaam et Josaphat, da misericordiam possidentibus quocumque modo hanc sacram et utilem animae narrationem.“ Mittarelli identifiziert sie mit einem Barlaam-Codex, den Montfaucon a. a. O. 478 bei der Kurzbeschreibung der Bibliothek des Kardinals Domenico Grimani (1461-1523) erwähnt – „Historia Barlaam et Josaphat in fine mutila: initium Ósoi pneÚmati qeoà ¥gontai oáto… e„sin uƒo…“ – , weist aber darauf hin, daß sein katalogisierter Codex völlig unversehrt ist183. Ein gesicherter Vorbesitzer des Codex 243 von S. Michele, unserer Nr. 81, war Daniele Barbaro (1514-1570), Patriarch von Aquileia. Sie erscheint in dessen Bücherverzeichnis und erhielt ca. 1565 ihren für die Sammlung des Barbaro charakteristischen, noch heute vorhandenen Einband184. Die erstmals bei Shailor angesprochenen norditalienischen Wasserzeichen (ähnlich Briquet 557 [Anker] und 10746 [Hand] sowie Harlfinger Hand 30, 39 und 40) lassen sich nicht vor 1522 nachweisen, eine Identifizierung von Nr. 81 mit der Handschrift des Kardinals Grimani ist also auch aus diesem Grund eher unzutreffend. Die meisten Handschriften des Klosters S. Michele verschwanden 1810 und wurden verkauft (vgl. Olivier, Répertoire p. 819-820 [Nr. 2403-2405]). Unsere Nr. 81 gelangte nach England und war zunächst 183
184
„Hanc historiam et codicem recenset inter illos familiae Venetae Grimanae Montfauconius T. I. pag. 478. quem tamen in fine mutilum pronuntiat; verum hic idem codex nulla pagina caret, immo nitidus totus est a principio ad calcem“ (Mittarelli a. a. O. 107). Ob unsere Nr. 81 wirklich bereits Kardinal Grimani gehörte, ist also unsicher. Vgl. Canart, Reliures et codicologie 15.
Die griechischen Handschriften – New Haven
377
in Besitz von Frederick North, dem 5. Earl of Guilford († 1824; cod. 328) und dann von Sir Thomas Phillipps († 1872; cod. 5536). Daß sie 1865 von G. Valentinelli in der Bibliothek von S. Gregorio al Monte Celio zu Rom gesehen wurde, ist eine von Mioni a. a. O. 338 in die Welt gesetzte Legende: Im dies angeblich bezeugenden Bericht Valentinelli, Biblioteca di San Gregorio al Monte Celio in Roma, in Archivio Veneto 3 (1872) 152156 (vorher bereits in Circolare della Libreria Italiana 2 [1865] 282-284) wird überhaupt keine Barlaam-Handschrift erwähnt, und unsere Nr. 81 befand sich damals mit Sicherheit noch in Cheltenham. 1953 wurde sie vom Londoner Auktionshaus William H. Robinson zum Verkauf angeboten (vgl. Olivier, Répertoire p. 216 [Nr. 756]); die Yale University Library erwarb sie 1957 von L. C. Witten. Auf fol. 1r ist für den Titel reichlich Raum freigelassen. Über diese große Freifläche schrieb die etwas verblaßte jüngere Hand, von der auch die Initiale von Prol.,1 “ O(soi) stammt, als Titel `Istor…a Barla¦m kaˆ 'Iw£saf185. Vom Prolog an ist der kontaminierte, zwischen den Familien c und b schwankende Text mit jungen, oft geradezu kuriosen Varianten geringer Qualität durchsetzt (z. B. Auslassung der Worte Prol.,4 Øperfuoàj – ™fetîn; Prol.,17 stad…wn m{n parenšsqw (sic!) statt toàto m{n parainšsewn; Prol.,23 pod…aj statt pore…aj; Auslassung von Prol.,29 kale‹n; 1,2-3 nausipel£geusi (sic!) statt nausipÒroij pel£gesi; 1,66 ¢xiwmati (sic, ohne Akzent!) statt ¢xiwqÁnai; 1,72 ™xšqewj statt ™xšqeto; 1,76 ¢podr£ statt ¢pofainÒmena; 1,81 m¾ Øpotacqšntej tÍ ¢nom…v statt ™lšgcontej aÙtoà t¾n ¢nom…an; 4,115 ¢delf…dia statt ™fÒdia; 4,119 ¥gousi statt œcousi). Die freigelassenen Stellen auf fol. 2r, in denen Prol.,18 (pro)|wdeukÒtwn bzw. Prol.,19 ™fšlketai prÕj aÙt¾n stehen müßte, deuten auf eine beschädigte Vorlage hin; ähnliches gilt für fol. 21r – statt 4,9-10 kat¦ gÁj ™rrimmšnon kaˆ deinîj tÕn pÒda ØpÕ qhr…ou suntetrimmšnon findet sich dort kat¦ gÁj ™rrhmšnoj tinhka dunaton pÒda ØpÕ dhr…ou (sic!)186 sun [freigelassene Stelle für ca. 17 Buchstaben] noj. Nr. 44 – die in Scheyern allerdings erst ab 14,128 tÕ kat£luma verfilmt vorliegt – ist eine direkte Abschrift von Nr. 81 (Kriterien: 15,39 staurÒn add. sou; Auslassung des Wortes ¢clÚoj in 15,65; patoÚmena statt m¾ kratoÚmena in 15,76; Auslassung des Wortes ¥gousan in 15,81; zhlwtik¾ statt zhthtik¾ in 15,105). Identität der beiden Handschriften besteht bis zum auf das Textende (Epil.,8 'Am»n hier auf fol. 378v) folgenden, schon angespro185
186
Mit diesem Titel erscheint der Codex im von Ioannes Nathanael vielleicht erst 1570 auf Griechisch geschriebenen Verzeichnis der Bücher des Daniele Barbaro (15141570), Patriarchen von Aquileia, im Cod. Vat. lat. 7246, fol. 117-124 (vgl. Canart, Reliures et codicologie 25, Anm. 54). Vielleicht war es also Ioannes Nathanael selbst, der in den titellosen Codex diesen Behelfstitel eintrug. Als Nr. 81 um 1565 als Vorlage für Nr. 44 diente, war er wohl noch nicht vorhanden. Probleme mit dem Theta hatte der Kopist auch anderweitig: Bei 12,33 bietet er derapeuta‹j und kurz vorher in derselben Zeile martÚlwn statt martÚrwn.
378
5. Die Überlieferung
chenen Gebet (hier auf fol. 379r) KÚrie 'Ihsoà Cristš, Ð qeÒj, tÍ presbe…v tÁj panacr£ntou qeotÒkou kaˆ tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn Barla£m te kaˆ 'Iw£saf dÕj œleoj to‹j ™k pÒqou kthsamšnoij t¾n ƒer¦n taÚthn kaˆ yucwfelÁ ™x»ghsin. 'Am»n. Gšnoito. Gšnoito, das in Nr. 44 um konkrete Besitzernamen erweitert ist – zwei Klosterobere und ein gesamter, nicht ausdrücklich genannter Konvent187. Das Folium 379v ist leer. An dem Codex haben wohl vier zeitgenössische Hände geschrieben: 1.) fol. 1r – 354v; 2.) 355r – 356v, 11. Zeile; 3.) 356v, 12. Zeile – 357r und 4.) 357v – 379r. [119 82 (= O) New York, Columbia University, Rare Book and Manuscript Library, Plimpton MS 9, pag. 1 – 4. Fotos (g). – Lit.: S. De Ricci / W. J. Wilson, Census of Medieval and Renaissance manuscripts in the United States and Canada, II (New York 1937) 1755; S. A. Ives, Corrigenda and addenda to the descriptions of the Plimpton manuscripts as recorded in the De Ricci Census, in Spec. 17 (1942) 33-49, hier 34; N. Kavrus-Hoffmann, Catalogue of Greek Medieval and Renaissance manuscripts in the collections of the United States of America. Part I: Columbia University, Rare Book and Manuscript Library, in Manuscripta 49 (2005) 165-245, hier 194-197. – Pergament, 11. Jh., 27 x 19 cm, einspaltig. Fragment, ursprünglich Bestandteil der nach dem 2. Weltkrieg aus Ioannina verschollenen Nr. 55; ist das äußere Bifolium des gemeinsam mit den Folia 1-4 von Nr. 38 gebildeten Ternio. Pag. 1-2 enthält 2,128 oÙd{ tÕn ™mÕn eÙergšthn kaˆ swtÁra ¢rn»somai bis 2,156 ¢safÁ tina kaˆ mata…an battolo|(g…an). Pag. 3-4 enthält 4,23 Oƒ d{ promnhmoneuqšntej fqoneroˆ bis 4,43 ™ke…nwn boÚlomai genšsqai tîn ™lp…dwn, außerdem eine Miniatur mit Beischrift (s. a. unten, S. 537-538 bei der Behandlung des 2. Illustrationszyklus). Dieses Bifolium wurde wohl aus dem besagten Ternio entfernt, als dieser schon der ursprünglichen Nr. 55 entnommen war; für diese Annahme spricht, daß auf den fol. 1-4 der Nr. 38 eine alte, inzwischen durchgestrichene Folienzählung 2-5 erkennbar ist. Die ursprüngliche Folienzahl „1“ auf der heutigen pag. 1 von Hs. 82 unterscheidet sich deutlich von den mit dickem Stift aufgemalten Seitenzahlen 2-4 und hat größte Ähnlichkeit mit den kleinen, ganz im rechten oberen Eck angebrachten ursprünglichen Folienzahlen der Hs. 38; und in der Tat findet sich auf pag. 3 von Nr. 82 die ursprüngliche kleine Folienzahl „6“. Sirarpie Der Nersessian [Textband] 21 spricht von „16 feuillets à l’University Library de Cambridge“, was sich aber schon auf der nächsten Seite als Druckfehler herausstellt; auf S. 22 ist nur von 14 Folia die Rede und der von den beiden New Yorker Blättern gebotene Text lag ihr eindeutig nicht vor. Noch im
187
S. oben, S. 305-306.
Die griechischen Handschriften – New Haven - Oxford
379
Census von De Ricci / Wilson (1937) ist der Text dieser zwei Folia übrigens nicht identifiziert. Der Sammler George Arthur Plimpton ist im Juli 1936 gestorben; der von Dölger, Barlaam-Roman 8, Anm. 1 ohne irgendeine Seitenangabe angeführte eigene Beitrag Plimptons von 1934188 enthält überhaupt nichts zu diesen Folia mit Barlaamtext. Erst unter Heranziehung der Studien Der Nersessians gelang Paul J. Alexander von der HarvardUniversität die Identifizierung; eine Kopie seines Briefes vom 22. Oktober 1941 an die Bibliothek der Columbia University (s. Kavrus-Hoffmann, a. a. O. 196, Anm. 34) ist auch in Scheyern vorhanden. [60 83
[vacat.]
84 (= Y) Oxford, Bodleian Library, Cod. Baroccianus gr. 21, fol. 2r – 159r. Film (t): fol. 1v – 10r (Titel – 4,4 “ Oqen tin{j) und 157v – 159r (40,100 Prost£gmati dš tinoj – Epil.,8 'Am»n). Kollation der fol. 10v – 157r in situ vom 28. April bis 14. Mai 1994189. – Lit.: Coxe, Bodl. Library Quarto Catal. I 29-30; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 296; Hutter, Corpus III 1, p. 159-161 (Nr. 103); dies., Corpus III 2, p. 126-127 (Nr. 103, Abb. 404-406). – Pergament, 12. (nach Hutter Mitte 13.) Jh., 16,5 x 12 cm, einspaltig. Insgesamt 291 beschriebene Folia umfassende theologischliturgische Sammelhandschrift. Entstanden nach Hutter, Corpus III 1, p. 160 in einem sozialen und kulturellen Zentrum, entweder in Nymphaion (bei Datierung vor 1261) oder in Konstantinopel (nach 1261). „1272 vielleicht in Besitz eines Mannes aus der Umgebung Michaels VIII., vermutlich in Konstantinopel“190. Später gelangte der Codex nach Kreta, war dort in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Bestandteil der Sammlung der Venezianer Francesco und Giacomo Barocci, die 1629 von William Herbert, 3. Earl of Pembroke erworben und der Bodleian Library geschenkt wurde. Fol. 1 dient als Schmutzblatt, das nur auf der Recto-Seite für den Barlaam-Roman bedeutungslose Einträge von jüngerer Hand enthält. Der knappe, einen Alleingang darstellende Titel Di»ghsij Barla¦m kaˆ 'Iw£saf (fol. 2r) ist in 188
189
190
G. A. Plimpton, Greek manuscripts and early printed books in the Plimpton Library, in TPAPA 65 (1934) 260-270. Der extrem fest und knapp gebundene Codex ließ 1993 die gewünschte Anfertigung eines ergänzenden Films ohne zu erwartende weitere Beschädigung des Einbands nicht zu – der vordere Einbanddeckel war bereits durch Sprödigkeit des Leders abgebrochen, der hintere hing nur noch am untersten von drei Bünden. Für die Ermöglichung der Kollation dieser wichtigen Handschrift im historischen Lesesaal der Duke Humfrey’s Library sei den Bibliothekaren der Bodleian Library auch an dieser Stelle aufrichtig gedankt. Hutter, Corpus III 1, p. 159.
380
5. Die Überlieferung
Majuskelschrift in die vier Ecken eines aufwendigen, die halbe Seite füllenden Ornamentrahmens eingearbeitet, unter dem der Text mit Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai beginnt. Der Text ist ein zuverlässiger und vollständiger Vertreter der stark verkürzten Familie e, direkte Verwandtschaft mit den ebenfalls zur Edition herangezogenen Nrn. 142 (= X) und 42 (= Z) liegt jedoch nicht vor, allenfalls wirken die von 142 und 84 gebotenen Texte etwas ursprünglicher als derjenige von Nr. 42; jedoch weist Nr. 84 im Gegensatz zu den beiden anderen keine Zwischentitel auf. Der Barlaamtext endet auf fol. 159r ohne eine Schreibernotiz; fol. 159v ist leer. Auf den nächsten zwei, ebenfalls aus Pergament bestehenden, aber offenbar später beigebundenen Quaternionen (fol. 160r – 175v) folgt von deutlich jüngerer Hand (frühes 14. Jh.) ohne Nennung eines für ihn vorgesehenen Tages der Barlaam und Ioasaph gewidmete Gottesdienst191 'Akolouq…a e„j toÝj Ðs…ouj kaˆ qeofÒrouj patšraj ¹mîn Barla¦m tÕn „s£ggelon kaˆ 'Iw£saf tÕn ¢xišpainon, in den der von fol. 167r – fol. 171v reichende Synaxartext BHG 224b eingebettet ist; er bildet im 2. Halbband die Appendix II (s. dort, S. 416-422). Auf fol. 176r setzt wieder die Ursprungshand des Barlaam-Textes ein; der Titel des bis fol. 265v reichenden Teils – `WrolÒgion sÝn qeù perišcon t¾n ¤pasan ¢kolouq…an toà nucqhmšrou – befindet sich in einem aufwendig gearbeiteten Ornamentrahmen (schwarz-weiß reproduziert bei Hutter, Corpus III 2, p. 127 [Abb. 406]). Auf fol. 248v wurde auf dem freigebliebenen unteren Drittel der Seite nach dem Marienhymnus Parqšne, dšspoina, ¹ tÕn qeÕn lÒgon kat¦ s£rka genn»sasa im 15./16. Jh. eine kolorierte Federzeichnung der Theotokos mit Jesuskind, flankiert von den Erzengeln Michael und Gabriel, hinzugefügt (schwarz-weiß reproduziert ebd. p. 126 [Abb. 405]). Im unteren Drittel von fol. 265v setzt wieder die Hand des frühen 14. Jhs. ein und schreibt bis einschließlich fol. 272v „Kanon und Stichera in SS. 2000 martyres“. Von fol. 273r – 291r erscheint ein letztes Mal die Ursprungshand mit einem „Menologium minus“. Auf fol. 291r zusätzlich eine interessante Notiz, wohl des Besitzers, „in kleiner, eiliger Gebrauchsschrift“, die von der Zubereitung einer Arznei durch mehrere Ärzte und Verabreichung derselben an Kaiser Michael VIII. Palaiologos am 29. Mai 1272 zu sprechen scheint; sie ist „aufgrund ihres Schriftstils original und nicht etwa eine spätere Abschrift“ und daher „ein sicherer terminus ante quem“192 für die Datierung der ältesten Teile des Codex (Barlaam-Roman und Horologion). Leider ist die schon von Coxe mehr oder weniger vollständig mitgeteilte Notiz bei Hutter nicht faksimiliert, sondern nur diplomatisch ediert; sie sei hier vereinfacht wiedergegeben: „ ” Epie tÕ bo»qhma
191
192
Vgl. a. Klein, Legende 97-98. Er findet sich, bestimmt für den 26. August und betitelt Mn»mh tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn 'Iw£saf kaˆ Barla£m, auch im Cod. Athous Iber. 513; s. im übrigen 2. Halbband, S. 417-418 m. Anm. 12. Hutter, Corpus III 1, p. 160.
Die griechischen Handschriften – Oxford
381
Ð kÚrioj mou aÙqšnthj sÝn qeù, kat¦ t¾n kq/ toà Ma$ou tÁj ie/ „ndiktiînoj toà /˙yp/ [= 1272] œtouj ¹mšrv kuriakÍ e„j tÕ lib£dion toà Mantrous…ou. h esti skeuas…a toà, skeuasqe‹sa par¦ toà Kab£sla kaˆ Qeodèrou toà 'ArguropoÚlou kaˆ Mica¾l parÒntoj ™ke‹se kaˆ toà MetaxopoÚlou kaˆ toà `Osiomarkian…tou, e"ce toÚrpete kotÚlaj kz/, xanqokèpoulan kotÚlaj ie/, kšpa[ ... ] kotÚlaj ia/, _šon kotÚlaj ig/, mšlan kotÚlaj z/, ½goun t¦ Óla ™g[ ... ] kotÚlaj a/, [ .. ] s£kcar oÙgg…aj b/, kaˆ t¾n eÙc¾n tîn „atrîn tîn _hqšntwn.“ Fol. 291v sowie 292-296 sind leer. [120 85
[vacat.]193
86
Oxford, Bodleian Library, Cod. Canonicianus gr. 3, fol. 1r – 201v.
Film (t): fol. 1r – 10r (Kurztitel und Pinax – 2,55 pÒqen soi ¹ tosaÚth ™|[gšneto]), 99v – 106r (19,87 oá ™stin e„kèn, eÙsebîj proskunoàntej – 21,14 æj ¨n m¾ memptšoj ð, kaˆ ¥l|[lon]) und 197v – 201v (39,141 [¢pa]|teînoj ¢pÕ prosèpou toà doÚlou sou – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Coxe, Codd. Canon. 4-5; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 358. – Papier, 16. Jh., 20 x 15 cm, einspaltig. Auf fol. 1r dreizeiliger Kurztitel 'Iw£nnou monacoà toà Sina$tou / t¦ perˆ toà Barla/¦m kaˆ 'Iw£saf in kalligraphischen Majuskeln, darunter in lateinischer Gebrauchsschrift „Historia ioan. sinaitae / de Barlaam et Joasaph“. Fol. 1v ist leer. Die Folia 1 und 70-201v schrieb Nikolaos Choniates aus Monembasia, Mitarbeiter des Andreas Darmarios und auch Leiter eines eigenen produktiven Ateliers (vgl. RGK I, Nr. 321). Ganz am oberen Rand von fol. 2r die Worte 'Iw£nnou toà Sina$tou `Istor…a perišcousa t¦ perˆ Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, denen sich eine geflochtene Zierleiste anschließt. Unter dieser der Kurztitel B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, gefolgt von der Überschrift P…nax sÝn qeù toà parÒntoj bibl…ou. Dieser Überschrift schließt sich zunächst der gewohnte Titel an, allerdings, stammt der darin genannte Mönch Johannes aus dem Sinaikloster: `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic! Bei diesem Wort sind einige Korrekturen durchgeführt). Auf diesen Titel folgt die Bemerkung 'Arc¾ met¦ tÕ proo…mion. Es schließt sich der im oberen Drittel von fol. 3r endende Pinax an; seine Einträge sind bis auf kleine Details in allen Handschriften dieser „Sinaites-Gruppe“ identisch und bei der in München befindlichen Hs. 77 zusammengestellt (s. oben, S. 367-368). Der eigentliche Textbeginn ist dann auf fol. 3v: An 193
Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 85, bei Dölger, Barlaam-Roman 8 die Nr. 74 führende Cod. Oxon. Bodl. Canon. Gr. 2 (a.1632) enthält autograph die volkssprachliche Barlaam-Version des Nikephoros Benetzas, die daraus von Tsabare ediert wurde.
382
5. Die Überlieferung
dessen oberem Rand stehen die Worte B…bloj 'Iw£nnou toà Sina$tou kaˆ monacoà, denen eine schlichte Zierleiste und dann der identische Titel wie zuvor auf fol. 2r folgt. Nach der Zwischenüberschrift Proo…mion beginnt der Text mit Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà. Auch bietet Nr. 86 die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den Inhalt begleitenden Randnotizen, die ebenfalls bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. oben, S. 368-371). Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf fol. 201v folgt die mit Nr. 77 identische, hier von Nikolaos Choniates geschriebene Schlußnotiz Tškmwr ™ntaàqa Barla¦m 'Iw£saf t¾n biot¾n d{ fhmˆ æra‹a p£nu. Sie verdeutlicht, daß vorliegende Nr. 86 der 1785 von G. B. Gallicciolli für seine nicht zum Druck gelangte Edition194 herangezogene Codex Canonicianus gewesen ist. Die insgesamt 232 Folia umfassende Handschrift setzt sich nach dem Barlaam-Roman mit Qeodwr»tou perˆ p…stewj (fol. 202-226) und DÒgmata ÑrqÒdoxa, ¤per œqento oƒ ¤gioi ¢pÒstoloi kaˆ p£ntej oƒ ¤gioi patšrej kaˆ o„koumenikoˆ did£skaloi (fol. 227-232) fort. [121 87
Oxford, Bodleian Library, Cod. Canonicianus gr. 89, fol. 227r – 353r.
Film (t): fol. 227r – 231r (Pinax – 2,50 ¢nteis£xeij d{ t¾n), 248v – 257r (8,47 T…j dš ™stin ¼nper basile…an – 11,12 ¢rke‹ toàto mÒnon prÕj swthr…an, tÕ pisteàsai kaˆ baptisqÁnai) und 348v – 353r (39,48 “ Otan poi»shte p£nta – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Coxe, Codd. Canon. 85-86; Kotter, Überlieferung 47. – Papier, 16. Jh., Folioformat, einspaltig. Der Codex beginnt auf fol. 1 mit der Chronik des Michael Glykas; diesen Teil schrieb laut RGK I, Nr. 321 Nikolaos Choniates. An zweiter Stelle, ab fol. 227r, folgt der Barlaam-Roman. Noch über der schlichten Zierleiste auf dieser Seite stehen die orthographisch auffallend korrekten Worte 'Iw£nnou toà Sina$tou `Istor…a pÒnhma toà aÙtoà, unter derselben der Kurztitel B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, gefolgt von der Überschrift P…nax sÝn qeù toà parÒntoj bibl…ou. Ihr schließt sich der komplette gruppenspezifische Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!) an. Erst dann folgen die untereinander bis auf kleine Details identischen Einträge des Pinax dieser „Sinaites-Gruppe“; sie sind bei der Hs. 77 behandelt (s. oben, S. 367-368). Für den Pinax genügt die Recto-Seite, fol. 227v ist leer. Der eigentliche Textbeginn ist dann auf fol. 228r: An dessen oberem Rand stehen die Worte B…bloj 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) kaˆ monacoà, denen eine schlichte Zierleiste und dann der identische Titel wie zuvor auf fol. 227r folgt. Nach der Zwischenüberschrift
194
S. unten, S. 519-520.
Die griechischen Handschriften – Oxford
383
Proo…mion beginnt der Text mit Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà. Auch Nr. 87 enthält die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den Inhalt begleitenden Randnotizen, die ebenfalls bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. oben, S. 368-371). Auf fol. 353r endet der Barlaamtext ohne eine Schreibernotiz. Der insgesamt 478 Folia umfassende Codex setzt sich fort mit der Widmungsepistel zur Dialektik des Johannes von Damaskos (fol. 354r – 355r), der Dialectica fusior (fol. 355r – 390r), der Historia religiosa des Theodoret von Kyrrhos (fol. 391-470) und der Oratio de caritate des Theodoret von Kyrrhos (fol. 471-478). [122 88
Oxford, Bodleian Library, Cod. Clark. gr. 49, fol. 1r – 84v.
Film (t): fol. 1r – 10r (Titel – 2,184 kaˆ oÛtw p£ndhmon ˜ort¾n) und 75v – 84v (18,5 logismo‹j ¢nqrwp…noij t¾n dÒxan tÁj megalwsÚnhj – 19,127 'Apoqšmenoj oân loipÕn p©san kak…an kaˆ p£nta t¦ œrga). – Lit.: Th. Gaisford [et al.], Catalogus sive notitia manuscriptorum qui a Cel. E. D. Clarke comparati in Bibliotheca Bodleiana adservantur, I (Oxford 1812) 100; F. Madan, A summary catalogue of Western manuscripts in the Bodleian Library at Oxford which have not hitherto been catalogued in the quarto series, IV (Oxford 1897) 311; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 355. – Pergament, 12. Jh., 24 x 19 cm, einspaltig. Auf fol. 1r unter einer schlichten geflochtenen Zierleiste der durch die Varianten ™klecqe‹sa statt metenecqe‹sa, par¦ statt di¦ und den Zusatz ƒeršwj nach monacoà einzelgängerische, ansonsten aber konventionelle Titel. Der Text gehört klar zur Familie b, weist aber – neben überdurchschnittlich vielen Lautfehlern – zahlreiche völlig einzelgängerische Varianten auf, vgl. Prol.,1 fhsˆ add. kaˆ, Prol.,13 nomoqet»sasa statt nomoqeths£ntwn, Prol.,15 ØpÕ statt ™k, Prol.,29 Auslassung von taÚthn, 1,36 Auslassung von qnhtù, 1,40 aÙtîn statt aÙtÍ, 1,41 d…kV statt n…kV, 1,54 oÙdenÕj statt oÙd{n, 1,56 Auslassung von lÒgon; durch seltenes 1,4 ™luma…neto statt ™mela…neto sowie zusätzliches 1,64 pan£gion statt p£gion und die Stellungsvariante 1,78 pÒlemon kaˆ ¢k»rukton rückt sie in die Umgebung von 117 und 41. Der Codex bricht mit fol. 84v bei 19,127 'Apoqšmenoj oân loipÕn p©san kak…an kaˆ p£nta t¦ œrga ab. [123 89 (= M') Oxford, Bodleian Library, Ms. Holkham. gr. 75 (olim Holkham Hall, Ms. gr. 113; olim [spätes 17. Jh.] Venedig, Bibliothek des Giulio Giustiniani, cod. 58; olim [frühes 17. Jh.] auf Kreta, Bibliothek der Gebrüder Morezenos, cod. 54), fol. 113v – 215v. Fotos (t): fol. 113v – 123r (Titel – 5,52 kaˆ ™gkoptÒntwn soi t¾n eÙfrosÚnhn) und 205v – 215v (35,102 [™pi]|kaloumšnouj se, kÚrie 'Ihsoà Cristš – Epil.,8
384
5. Die Überlieferung
'Am»n). – Lit.: S. de Ricci, A handlist of manuscripts in the library of the Earl of Leicester at Holkham Hall abstracted from the catalogues of W. Roscoe and F. Madden (Oxford 1932) 10; R. Barbour, Summary description of the Greek manuscripts from the library at Holkham Hall, in BLR 6 (19571961) 591-613, hier 606; F. Halkin, Manuscrits grecs des fonds «hist.» et «phil.» à Vienne et du fonds «Holkham» à Oxford, in AnBoll 79 (1961) 389-411, hier 407. – Papier, 20,5 x 15 cm, einspaltig, geschrieben 1610 von einem Mönch Gabriel, Sohn eines Zacharias, im Kloster tîn ¢pezwnîn (sic!) – es handelt sich wohl um das in der Mitte des 16. Jahrhunderts gegründete Antonios-Kloster tîn 'Apezanîn (sic!) bei Pompia auf Kreta, 63 km südsüdwestlich von Herakleion195 (fol. 215v datierte Schreibernotiz vom 28. März d. J.), vgl. zu ihm Polites / Polite, Bibliogr£foi 373. Dem Barlaamtext gehen auf den fol. 1-112 Klosterregeln von Kallistos und Ignatios Xanthopulos voran, laut Barbour a. a. O. wesentlich früher geschrieben von Andreas Donos im 16. Jahrhundert; in RGK I, Nr. 14 = II, Nr. 22 = III, Nr. 23 wird dieser produktive Schreiber aber nicht mit der vorliegenden Handschrift in Zusammenhang gebracht. Der das gesamte fol. 113v einnehmende, kalligraphisch in Majuskeln geschriebene Titel des BarlaamRomans ist nur durch die anderweitig unbelegte Variante per… tinoj ¡g…ou paidÒj statt – in der Vorlage möglicherweise nicht klar lesbarem – prÕj t¾n ¡g…an pÒlin auffällig, ansonsten jedoch ganz konventionell. Von Anfang bis Ende besteht so enge Verwandtschaft mit Nr. 151 (= M), daß Hs. 89 zur Schließung der dort durch Blattausfall verursachten Lücke von 39,111 (su)|n»qouj metalabÒntej trofÁj bis 39,144 prÕj t¦j ¢or£touj para|(t£xeij) herangezogen werden konnte. Eine direkte Abschrift von 151 kann Hs. 89 allerdings nicht sein, denn im Jahr 1610 müßte Hs. 151 bereits mit dem Euthymios-Lemma versehen gewesen sein; auch einige in 89 nicht vorhandene Detailvarianten von 151 wie 40,104 ÑrÚxaj statt qewre‹ und 40,120 laÒj statt Ôcloj sprechen gegen eine direkte Abhängigkeit. Auszugehen ist vielmehr von einer gemeinsamen Vorlage, die eventuell den in Nr. 89 noch tradierten Titel aufwies, der dann in Hs. 151 zugunsten des EuthymiosLemmas ausradiert wurde. Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf fol. 215v folgt die schon angesprochene datierte Schreibernotiz 'Eteleièqh tÕ parÕn di¦ ceirÕj ™moà tapeinoà Gabri»lou monacoà toà Zacar…ou ™n mhnˆ Mart…J kh/, aci/, ™n tÍ sebasm…v monÍ tîn 'Apezwnîn. Nach dem Barlaam-Roman setzt / sich der insgesamt 261 Folia umfassende Codex mit verschiedenen Hymnen und kleineren Texten fort; auf den fol. 248v – 251r befindet sich die Epitome der Barlaam-Legende BHGa et BHGn 224c, die im 2. Halbband (S. 423-432) die Appendix III bildet. Schreiber ist bis zum Ende des Codex der Mönch Gabriel. [124 195
Vgl. N. B. Tomadakes, 'Apezanîn, Mon», in TEE 2 (1963) 1048-1049; Kokkines 184.
Die griechischen Handschriften – Oxford
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385
Oxford, Bodleian Library, Cod. Laudianus gr. 66, pag. 1 – 433.
Film (t): pag. 1 – 19 (Titel – 3,10 ¹ prokop¾ toà nunˆ gennhqšntoj soi) und 415 – 433 (38,96 tÁj tîn kalîn ™rgas…aj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Coxe, Bodl. Library Quarto Catal. I 548; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 332; Hutter, Corpus III 1, p. 138-139 (Nr. 92); dies., Corpus III 2, p. 101-102 (Nr. 92, Abb. 345-349). – Pergament, 13. (nach Hutter 4. Viertel 12.) Jh., 24 x 18 cm, einspaltig. In den zwanziger Jahren des 16. Jhs. erwarb der englische Humanist Thomas Lupset (1498-1530) diesen möglicherweise auf Zypern entstandenen Codex in Padua oder Paris und brachte ihn wohl noch selbst nach England (Eintragung „Lupsetus“ auf dem Vorsatzblatt Iv). Die Verso-Seite des ebenfalls pergamentenen fol. II enthält im oberen Drittel den lateinischen Eintrag „Jo. Damasceni Historia Barlaam et Joasaph“ und in der Mitte von anderer, kalligraphischer Hand den datierten Besitzervermerk „Liber Guilielmi Laud Archiep(iscop)i Cantuar. et Cancellarii Universitatis Oxon. 1633.“ Unter einem leer gelassenen, wohl für eine Miniatur vorgesehenen Rahmen, der das obere Drittel der pag. 1 einnimmt, steht der gewohnte Titel, dessen erste Zeile (`Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj) in kalligraphischen Majuskeln ausgeführt ist; auf die Worte monÁj toà ¡g…ou S£ba schließt sich ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf an. Bei der Paginierung muß im in Scheyern nicht fotografiert vorliegenden Bereich von pag. 20 bis 414 ein Fehler unterlaufen sein, denn pag. 415 bezeichnet fälschlich eine Verso-, 416 eine Recto-Seite usw. bis zum mit der Verso-Seite 433 (!) endenden Codex. Auf pag. 16 (Ende des 1. Quaternio) und 17 (Beginn des 2. Quaternio) ist in der Mitte des unteren Randes die ursprüngliche Lagenzählung erkennbar, ebenso auf pag. 421 (kz/) und 422 (kh/); in letzterem Bereich ist, wie gerade bemerkt, die Seitenzählung fehlerhaft – bei vollständigen Quaternionen ohne eventuelle Blattausfälle müßte es sich um die pag. 432 und 433 handeln. Laut Hutter a. a. O. 138 fehlt vor pag. 65/66, 225/226 und 285/286 jeweils ein Blatt, stets mit Textverlust. Der Text folgt der Familie c und bietet Auffälligkeiten, die ansonsten durchgehend nur noch in den Nrn. 67 und 37 erscheinen196; diese zwei Handschriften sind beide direkt von Nr. 90 abhängig; 90, 67 und 37 bilden vom Anfang bis zum Ende eine Dreiergruppe. Nachdem der freigelassene Rahmen schwerlich zur Aufnahme eines ja vorhandenen, aufwendig ausgeführten Titels vorgesehen war, erhebt sich die Frage, ob Nr. 90 die Kopie einer heute verlorenen illuminierten Vorlage darstellt; Hutter bejaht dies ausdrücklich197. Es sind insgesamt aber nur fünf Felder zur Ausfüllung mit einer Illustration freigelassen: Auf pag. 1 vor dem Titel, auf pag. 18, 196
197
Vgl. Prol.,28 eÙlabe‹j add. kaˆ; 1,38 Auslassung von OÛtw bis pragm£twn; 1,55 c£riti add. plhqusmÒn sowie kre…ttona add. t¾n, gefolgt von plhqÝn; Auslassung von 40,109 q»kaij bis 110 tim…aij; 40,113 qewr…an statt qšan; 40,116 filot…mwj statt megaloprepîj; Epil.,3 ¢koÚontaj add. kaˆ gr£fontaj. Vgl. Hutter, Corpus III 1, p. 139.
386
5. Die Überlieferung
gleich zwei auf pag. 20 und das letzte auf pag. 25198. Beischriften von der ursprünglichen Schreiberhand existieren zu diesen Feldern nicht. Die auf der Scheyerer Filmprobe erkennbaren, sich auf den Text beziehenden Randnotizen unterscheiden sich in Tintenfarbe und Schriftduktus sehr deutlich von der Schreiberhand des Textes; es sind relativ wenige, und sie wirken auch als bilderläuternde Beischriften etwas lapidar. Bei genauem Vergleich drängt sich der Verdacht auf, daß sie vom Schreiber der direkten, bereits in England entstandenen Kopie Nr. 37 stammen; diese Annahme erhärtet sich noch durch seltsame ungriechische Betonungsfehler. Es seien also die im einzelnen folgendermaßen lautenden Notizen hier zur Diskussion gestellt: Pag. 3 „ ” India (sic!)“, rechts neben 1,1 `H tîn 'Indîn legomšnh aÛth. – Pag. 4 „Qîmaj (sic!)“, links neben 1,23 TÒte kaˆ Ð ƒerètatoj Qwm©j. – Pag. 5 „'En A„gÚptJ (sic, mit iota subscriptum) prîta monast»ria“ (s. a. unten, S. 547 [Nr. 3 des 3. Illustrationszyklus]), rechts neben 1,32 `Hn…ka d{ ™n A„gÚptJ ½rxanto monast»ria sun…stasqai. – Ebd. „'Amenn¾r (sic!) basileÚj“199, rechts neben 1,40 'Abenn¾r toÜnoma, mšgaj m{n genÒmenoj. – Pag. 10 „Oƒ ™cqro…“, links neben 2,35-36 toÝj ™cqroÚj sou ™k mšsou toà dikasthr…ou po…hson. – Auf pag. 18 aber ist in Seitenmitte ein gewiß für eine Miniatur vorgesehener, leer gebliebener Rahmen ausgespart, der zwei Drittel der beschriebenen Kolumne einnimmt; um diesen Rahmen gruppiert sich der Text von 2,172 'Elšgeto bis 175 ¢no»twj ¢pÇei und am linken Rand steht von der mutmaßlichen Schreiberhand der Nr. 37 die denkbar knappe Notiz „'Iw£saf“. – Pag. 19 „ne/ AstrÒlogoi (sic, mit druckletterartigem MajuskelA ohne Spiritus)“, rechts neben 3,2 ¥ndrej æseˆ pent»konta pšnte. – Ebd. „eŒj ¢strÒlogoj (sic!)“, rechts neben 3,7 EŒj d{ tîn ¢strolÒgwn. – Pag. 419 „B£rlaam (sic!) ...ercetai“200. Auf das Textende Epil.,8 'Am»n auf pag. 433 folgt die Schreibernotiz Tšloj sÝn qeù toà bibl…ou Barla£m und eine Zierleiste, womit der Codex schließt. [125 198
199
200
Der Schreiber hatte „eine konkrete illustrierte Vorlage vor Augen und begann zunächst, seinen Anteil an den Miniaturen, die Vorzeichnung der Konturen, auszuführen. Doch schon nach wenigen Szenen aus einer sicher viel umfangreicheren Vorlage wird die Absicht geändert, kein weiterer Platz reserviert und die schon vorbereiteten Szenen werden nicht gemalt. Für dieses eigenartige Verhalten sehe ich nur folgende Erklärung: entweder eine Intervention des Auftraggebers, etwa weil er nur am Text interessiert war oder weil er sich Kosten ersparen wollte, oder aber es stellte sich während der Arbeit heraus, daß kein geeigneter Maler zur Verfügung stand“ (Hutter, Corpus III 1, p. 139). Das Minuskelbeta beim ersten Vorkommen dieses Namens in Nr. 90 (pag. 5, 11. Zeile von unten) könnte von einem ungeübten Leser als m entziffert werden. Und in der Tat erscheint bei dieser Textstelle (1,40) in Nr. 37 (pag. 5, 13. Zeile von oben) 'Amenn¾r toÜnoma, was keine andere Barlaam-Handschrift bietet; erst am Rand wird die Korrektur vorgenommen, begleitet von einer längeren lateinischen Erklärung. Wegen eines Schadens auf dem Film ist der Anfang des Verbums nicht sicher lesbar.
Die griechischen Handschriften – Oxford
91
387
Oxford, Bodleian Library, Cod. Laudianus gr. 67, fol. 1r – 71v.
Film (t): fol. 1r – 10r (5,3 [metel]|qën paide…an – 8,22 kaˆ t… me de‹ poie‹n ¢kribîj d…daxon) und 62v – 71v (27,226 pareis£gontej. E„ m{n g¦r muqikaˆ aƒ perˆ aÙtîn ƒstor…ai – 30,201 Kaˆ Øpnèsaj mi|([krÕn]). – Lit.: Coxe, Bodl. Library Quarto Catal. I 548; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 332-333. – Pergament, 12. Jh., 33 x 22 cm, zweispaltig. Fragment, beginnend auf fol. 1r mit 5,3 (metel)|qën paide…an und endend auf fol. 71v mit 30,201 Kaˆ Øpnèsaj mi|(krÕn). Am unteren Rand von fol. 1r von identischer Hand wie in Nr. 90 der datierte kalligraphische Besitzervermerk „Liber Guilielmi Laud Archiep(iscop)i Cantuar. et Cancellarii Universitatis Oxon. 1633.“ Kontaminierter, überwiegend der Familie b angehörender Text mit beträchtlichen Lautfehlern. Die gebotenen Varianten sind kaum beachtenswert und erscheinen in keiner anderen kollationierten Handschrift, vgl. z. B. 5,40 ìn statt æj pro#èn; 5,56 æj – 57 pikr£n] æj kaˆ aÙtîn tîn ¢nagka…wn brèseèj te kaˆ pÒsij (sic!) ¢hdÁ moi katafa…nontai kaˆ pikr©; Auslassung von 5,88 Kre‹tton – toàto; Auslassung von 27,245 kaˆ nàn; 27,262 diakhrÚgmatoj statt khrÚgmatoj; 27,272 eÙmene‹j statt ™pieike‹j; 27,277 oƒ statt Øp{r Cristoà. [126 92
Oxford, Christ Church, ms. gr. 62 (olim [1735-1737] Canterbury, in Besitz von Erzbischof William Wake; olim Athos, Mon¾ S…mwnoj Pštraj201), fol. 1r – 199v.
Film bzw. Fotokopien von Reproduktionen (t): fol. 1r – 12r (Titel – 4,12 in app. e„j tÕn ‡dion o"kon ¢pagage‹n), 29r (7,47 TÕn Ôfin oân ™rgast»rion – 7,56 kaˆ tÍ n…kV ™gkau|[cèmenoj] [reproduziert bei Hutter, Corpus IV 2, p. 251 = Abb. 752]), 68v (14,1 Aâqij oân Ð 'Iw£saf – 14,8 xšnou tinÕj kaˆ ¢gnèstou ¢ndrÒj, mh|[d{n] [reproduziert bei Hutter, Corpus IV 2, p. 250 = Abb. 751]), 95v – 102r (19,85 T¾n g¦r ™n e„kÒni blšpontej graf¾n – 21,17 kaˆ e"q' oÛtw), 195v – 199r (40,1 `O d{ 'Iw£saf pericuqeˆj tù patrˆ – 40,118 qaÚmata kaˆ „£seij œn te) und Schlußteil von 199v (Epil.,7 [megaloprš]|peia sÝn tù patrˆ – Epil.,8 'Am»n [reproduziert bei Hutter, Corpus IV 2, p. 252 = Abb. 753]). – Lit.: G. W. Kitchin, Catalogus codicum mss. qui in bibliotheca Aedis Christi apud Oxonienses adservantur (Oxford 1867) 27; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 382; Hutter, Corpus IV 1, p. 159-173 (Nr. 55); dies., Corpus IV 2, p. 248-252 (Nr. 55, Abb. 747754); Volk, Schreiber Kallistos 247-264 und 272. – Westliches Papier, 31 x 21 cm, einspaltig, geschrieben 1564/65 vom produktiven, auf dem Athos tätigen Mönch Christophoros (fol. 199v datierte Schreibernotiz); vgl. zu ihm Vogel / Gardthausen 431-432 und RGK I, Nr. 386. Insgesamt 510 Folia 201
Die Bibliothek dieses Klosters wurde 1891 durch einen Brand zerstört.
388
5. Die Überlieferung
umfassende theologische Sammelhandschrift aus drei Teilen mit jeweils eigener Lagenzählung; alle drei Teile bestehen aus derselben Papierart, sind von Christophoros geschrieben und wurden wohl schon bald nach ihrer Entstehung zu diesem stattlichen Band vereinigt. Der Barlaam-Roman bildet den ersten Teil. Wie man erkennt und auch die Lagenzählung bestätigt, ist vom ersten Quaternio das erste Folium herausgerissen worden; da kein anfänglicher Textverlust zu beklagen ist, war dieses Blatt wohl leer und eventuell für ein Frontispiz vorgesehen, vergleichbar dem ganzseitigen Barlaambildnis in Hs. 105 (= W2). Denn Nr. 92 ist mit dieser deutlich älteren illuminierten Handschrift eng verwandt, aber nicht direkt abhängig. Die nicht mehr erhaltene direkte Vorlage von Nr. 92 war ebenfalls illuminiert, und in enger Anlehnung an sie sparte der Kopist Christophoros im Text Freiflächen für die Miniaturen aus, die ebenfalls übernommen werden sollten. „Vor allem aber kopierte er sorgfältig alle Titel und Legenden, die in den Freirändern außerhalb der Miniaturen die Darstellungen begleiten und erläutern sollten. Aus unbekannten Gründen wurde dieser mit so großem Aufwand vorbereitete Illustrationszyklus nicht ausgeführt.“202 Diese nicht immer völlig identischen Bildbeischriften aus den Hss. 105 und 92 sowie der ebenfalls eng verwandten, doch von beiden unabhängigen Hs. 47 sind unten, S. 546-581, bei der Behandlung des 3. Illustrationszyklus vergleichend zusammengestellt. Auf der Scheyerer Filmprobe ist mit Ausnahme von „194“, wobei es sich nach Hutter um das heutige fol. 196r handelt, noch keinerlei Folienzählung erkennbar; alle im folgenden gemachten Folienangaben beruhen daher auf Hutter, die den Codex inzwischen mit Folienzählung ausgestattet benutzte. Auf dem heutigen fol. 1r unter einer für ein Ornament freigelassenen Fläche steht der konventionelle Titel `Istor…a yucwfel¾j203 tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou S£ba; am unteren Rand erscheint, ebenfalls von der Hand des Christophoros – geschrieben wie eine tradierte Bilderläuterung, an denen dieser Codex so reich ist – die Notiz Toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Damaskhnoà bibl…on Ö ™pikšklhtai Barla£m. Obwohl der von Hs. 92 gebotene Text zur Familie d gehört, erscheint deren erstes und durch Vorhandensein in Nr. 25 (= W1) auch ausgesprochen altes Merkmal – Prol.,2 ™sti tÕ ¢krÒtaton statt Øp£rcei tÕ œscaton – in 92 nicht. In 19,105 bietet Hs. 92 gemeinsam mit 47 korrektes paradoqe‹sa, während die wesentlich älteren, aber keineswegs 202
203
Hutter, Corpus IV 1, p. 160. Derartiges ist auch aus dem arabischen Raum bekannt: Der den arabisch-christlichen Barlaam enthaltende Codex 59 im melchitischen Seminar St. Anna zu Jerusalem wurde 1737 aus einer illuminierten Vorlage abgeschrieben; für den Eintrag der Bilder ist jeweils ein freier Raum gelassen (vgl. G. Graf, Katalog christlich-arabischer Handschriften in Jerusalem [Fortsetzung], hier in OrChr NS 4 (1915) 312-313 und ders., Arab. Übers. JoDam 26 m. Anm. 71). Das sich normalerweise anschließende ™k fehlt allerdings.
Die griechischen Handschriften – Oxford
389
direkt voneinander abhängigen Hss. 25 (= W1) und 105 (= W2) stattdessen erneut das schon in 19,104 erscheinende Wort bebaiwqe‹sa beisteuern204. Dagegen bieten die Hss. 105 und 47 bei 40,79 gemeinsam das korrekte sunarmosqe‹sa205, während in 92 unpassendes sunariqmhqe‹sa erscheint. Deutliche Unterschiede im Detail zeigen die genannten Hss. schließlich im Bereich der Probekollation: bei 40,107 z. B. erscheint in Nr. 105 das übliche crwtÒj; Hs. 92 und ihre Abkömmlinge haben das Wort ersatzlos weggelassen und Hs. 47 bietet dafür crèmatoj. Läßt sich somit von Hs. 92 keine direkte Vorlage, sondern nur eine enge Verwandtschaft mit Hs. 105 feststellen, so besitzt sie dagegen in der 1580/81 vom Mönch Kallistos aus dem Kloster Dusiku in Thessalien geschriebenen Nr. 5 eine direkte Abschrift, beginnend vom traditionellen Titel mit dem verräterischen fehlenden ™k, dem dort der spezielle Titel Bibl…on Ö ™pikšklhtai Barla¦m toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Damaskhnoà – hervorgegangen aus der Notiz am unteren Rand des fol. 1r von Hs. 92 – vorangestellt ist, bis zur in beiden Hss. mit den Worten Plhrèsaj e"pon soˆ Crist{ dÒxa beginnenden, jeweils datierten Schreibernotiz. Noch früher, nämlich schon im Mai 1565, kopierte der Schreiber der Hs. 27, der produktive Mönch Euphrosynos vom Athoskloster Kutlumusiu, ab einer im Moment (wegen der nur kurzen Scheyerer Filmprobe von Hs. 27) nicht näher bestimmbaren Stelle die noch ganz frische Nr. 92; zumindest die fol. 269v – 284r (von 38,72 ™tšloun leitourg…aj bis Epil.,8 'Am»n) der Hs. 27 (= 27II) beruhen auf der Hs. 92 und enden ebenfalls mit der „christophorischen“ Schreibernotiz Plhrèsaj e"pon soˆ Crist{ dÒxa pršpei. In der vorliegenden Nr. 92 findet sie sich auf fol. 199v direkt an das Textende Epil.,8 'Am»n anschließend: Plhrèsaj e"pon soˆ Crist{ dÒxa pršpei. 'Epˆ œtouj /zog/, „ndiktiînoj hj (= 1565), C(ri)st(o)f(Ò)r(oj) monacÒj, 'Am»n. [127 93
Oxford, Lincoln College, ms. F. gr. 21, fol. 2r – 95r.
Film (t): fol. 1v – 11r (Titel – 5,144 ¢gîni dihneke‹ kaˆ mer…mnV sunšzh) und 85v – 95r (36,27 ¼tij k¢m{ tÁj deisida…monoj pl£nhj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: H. O. Coxe, Catalogus codicum mss. qui in collegiis aulisque Oxoniensibus hodie adservantur, I (Oxford 1852), Teil 8: Catalogus codicum mss. Collegii Lincolniensis, p. 13; Zotenberg 6; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 376-377; RGK I, Nr. 277. – Papier, 15 x 10 cm, zweispaltig, geschrieben 1584 vom produktiven, teilweise in Konstantinopel tätigen Kopisten Michael Andristos206 (auf fol. 95r datierte Notiz vom 11. Februar d. J., 204
205 206
Aufgrund von Hs. 105 gelangte bebaiwqe‹sa sogar in die Erstausgabe von Boissonade; s. zu diesem Problem auch oben, S. 11, Anm. 40. Hs. 25 bricht heute leider schon in 36,143 ab. Diese Zuschreibung erfolgt erstmals in RGK I, Nr. 277. Der Vergleich mit der dort reproduzierten Seite aus Cod. Oxon. Holkham. gr. 48 (a.1595) ist absolut über-
390
5. Die Überlieferung
aus der dies nicht hervorgeht). Das fol. 1v ist leer. Auf fol. 2r folgt nach einer schlichten geflochtenen Zierleiste der auffällige Titel, dem zunächst die für jüngere Hss. typischen Worte B…bloj Barla¦m sÝn lamprù 'Iw£saf vorangestellt sind, der dann aber `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ™pelqÒntwn (sic!) tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin kaˆ ¢paggeil£ntwn ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£bba, suggrafe‹sa par¦ 'Iw£nnou toà Damaskhnoà lautet. Bereits dieser späte Titel und sein charakteristischer Vorsatz weisen auf die Zugehörigkeit zu einer speziellen Gruppe innerhalb der Familie b hin, gebildet durch die Nrn. 1, 50m, 53, 93, 99, 1091 und 132; ihre Auffälligkeiten sind bei der Behandlung ihres ältesten vollständig erhaltenen und typischsten Vertreters, der nicht nach 1508 entstandenen Nr. 53, genannt207. Im Bereich der Schlußkollation zeigt die vorliegende Nr. 93 innerhalb dieser Gruppe die meiste Übereinstimmung mit Nr. 53, die trotz einiger Detailvarianten – 40,123/24 t¾n ... ¢g£phn statt tÕn ... pÒqon z. B. ist ein Alleingang von Nr. 93 – durchaus (eventuell über ein heute verlorenes Zwischenglied) deren Vorlage sein könnte. Auf fol. 95r bleibt die zweite, rechte Spalte unbeschrieben. Nach Epil.,8 'Am»n folgt die in drei Teile gegliederte Schreibernotiz, die den Namen des Kopisten verschweigt: 1) GrafeÝj penicrÕj mÒlij Ãlqen e„j tšloj. 2) E‡lhfe tšloj mhnˆ Febrouar…ou, ™n ¹mšrv te aÙtoà tÍ ˜ndek£tV, ™n œtei afpd/ (1584). 3) Tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij; die Notizen 1) und / 3) sind in der siebenzeiligen metrischen Schreibernotiz von Nr. 53 der Anfangs- bzw. Schlußvers. Der Codex setzt sich von gleicher Hand zunächst auf fol. 96v – 159r mit einer Fassung der Vita des Andreas Salos (BHG 116) fort; auf fol. 159r erneut eine schlichte datierte Notiz des seinen Namen nicht preisgebenden Schreibers vom 20. April 1586. Bis zum Ende des mit fol. 161 endenden Codex folgen noch LÒgoi çfšlimoi ™k toà Paterikoà, inc. 'AdelfÒj tij ™peqÚmei „de‹n yuc»n. [128 94 (= N) Oxford, Magdalen College, ms. gr. 4, fol. 1r – 222v und 231r – 235v. Film (g). – Lit.: H. O. Coxe, Catalogus codicum mss. qui in collegiis aulisque Oxoniensibus hodie adservantur, II (Oxford 1852), Teil 2: Catalogus codicum mss. Collegii B. Mariae Magdalenae, p. 2; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 378. – Pergament, 28 x 19 cm, einspaltig, geschrieben 1063 von einem in RGK I, Nr. 235 nur für diese Handschrift registrierten
207
zeugend. P. Canart, Scribes grecs de la Renaissance. Additions et corrections aux répertoires de Vogel-Gardthausen et de Patrinélis, in Scr. 17 (1963) 56-82, hier 70, verzeichnet neun von Michael Andristos gefertigte Codices; unsere Nr. 93 ist noch nicht darunter. S. oben, S. 327-328.
Die griechischen Handschriften – Oxford
391
Diakon Leontios (auf fol. 235v Schreibernotiz vom 10. Dezember d. J.). Unter einem Zierbalken auf dem feuchtigkeitsgeschädigten fol. 1r der komplett nachgezogene und dabei vor allem bei den kursiv gedruckten Partien nicht mehr ursprüngliche Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tîn 'Indîn legomšnhj, metenecqe‹s£ ti i e prÕj t¾n ¡g…an pÒlin di¦ 'Iw£saf imioiniaicioià ¢ndrÕj ¡g…ou kaˆ ™narštou tÁj i ƒi eiri©ij monÁj toà ¡g…ou S£bba. Der Text gehört durchghend zur Familie c, doch gebührt den z. T. deutlich jüngeren Hss. 112 (= L) und 151 (= M) ein höherer Rang in dieser; Hs. 94 ist aber noch Mitglied der besseren Untergruppe der Familie c (Kriterien: 8,90 korrektes prostagm£twn statt pragm£twn; die in den Familien a, b und d, aber auch schon im schlechteren Zweig der Familie c durch ein Homoioteleuton ausgefallenen Worte 14,108 'Etal£nisa – 109 bad…zein sind vorhanden). Doch fallen auch anderweitig nicht vorhandene Mängel auf, die den Text ohne Vorlage und Abkömmlinge erscheinen lassen; so ist in 33,133-135 mit der Verkürzung Ð meg£lhj ™xous…aj ¥rcwn ™n toÚtJ m©llon tÕn qeÕn mim»setai statt Ð meg£lhj ™xous…aj ™pilabÒmenoj tÕn dotÁra tÁj ™xous…aj Ñfe…lei mime‹sqai kat¦ dÚnamin: ™n toÚtJ d{ m£lista tÕn qeÕn mim»setai ein Agapetus-Zitat zerstört. Auf fol. 1r, 24v-25r, 30v-31r, 32v-53r, 54v-55r und 56v-57r sind erhebliche Wasserschäden in der oberen Blatthälfte; verschiedene Hände ziehen die ursprüngliche Schrift (die manchmal dennoch zwischen den Zeilen lesbar ist) nach und orientieren sich an jeweils unterschiedlichen, stets aber zur Familie b gehörenden Vorlagen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht auffällt, so sind die Ränder doch stark beschnitten worden: Am rechten Rand von fol. 124r erscheint als Federprobe von jüngerer Hand in drei Zeilen das griechische Alphabet; in den ersten beiden Zeilen fehlen jeweils fünf Buchstaben infolge der Randbeschneidung (z–k bzw. p–u). Auf fol. 150v am linken Rand neben den Worten 26,89ff. ToÚtwn ¢koÚsaj Ð Nacër ... Notiz von jüngerer Hand (in bereinigter Orthographie): ” Eti kaˆ œti ™n e„r»nV toà kur…ou dehqîmen perˆ tÁj ¥nwqen e„r»nhj. Nach fol. 221 folgen in der Zählung 221a und 221b, dann erst 222. Der aus den Folia 223-230 bestehende Quaternio ist falsch eingebunden (vermerkt bereits von einer lateinischen Notiz jeweils am unteren Rand von fol. 222v und 230v) und enthält vom gleichen Schreiber den Beginn von BHG 247ff. (Basileios-Vita und -wunder des Amphilochios von Ikonion); er ist über der anfänglichen Zierleiste als Text für den 1. Januar bezeichnet und setzt sich nach fol. 230 auf fol. 236 fort. Der Barlaamtext endet auf fol. 235v; unter einer schlichten Zierleiste folgt – hier in unbereinigter Orthographie – die datierte Schreibernotiz, die auf einen konstantinopolitanischen Besitzer oder Auftraggeber (Michael, kouboukle…sioj an der Hagia Sophia [?]) schließen läßt: Tù suntelesqÍ (sic!) tîn Ólwn q(e)ù dÒxa. 'Etelièq(h) (sic!) ¹ dšlt(oj) aÛth di¦ ceirÕ(j) Le(on)t(…ou) ™la(c…)st(ou) diakÒ(nou) mhn(ˆ) De(kembr…J) i/ ¹mšr(v) d/ ér(v) b/ „nd(iktiînoj) b/ œtouj /stfob/ (= 1063). Mn»sq(ou) C(rist){ Mic(a¾l) sÕn o„kšt(hn) koubou(kle…sion) toà naoà toà m(e)g(£lou) kaˆ ma$sto(ra) toà ƒeroà yalt(Á)r(oj). Auf den Barlaam-Roman folgen die schon angesprochene
392
5. Die Überlieferung
Vita Basileios’ von Kaisareia des Amphilochios von Ikonion (BHG 247) und die Wunder BHG 248, 249, 254,258, 259, 255 und 250 (fol. 223-230 und 236-259; am Ende verstümmelt), die Di»ghsij dialamb£nousa perˆ tîn ¡g…wn kaˆ septîn e„kÒnwn (BHG 1734; fol. 260-276v), die Passio von Galaktion und Episteme (BHG 665; fol. 276v-283v; am Ende verstümmelt). Die Folienangaben zu den beiden letzten Texten – „'Epit…mia, sive Excerpta de poenis“ und „Anastasii monachi Sinaitae quaestiones et responsa“ sind bei Coxe a. a. O. unklar; der 299 Folia umfassende Codex ist bei Ehrhard, Überl. nicht behandelt. [129 95 (= R') Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 903 (olim Colbert. 2800), fol. 1r – 194v. Film (g). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet und dabei einige auf dem Film unleserliche Stellen im Falz entziffert. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 86. – Pergament, 11. Jh., 29 x 21 cm, zweispaltig. Sehr fester, bestens erhaltener Einband mit dem Colbert’schen Wappen auf der Vorderseite und auf dem Rücken immer wieder sich wiederholend die Initialen JBC. Von Boissonade für die Barlaam-Erstausgabe herangezogen (Sigel A); ihr entstammt deren Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba: ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn, der auf fol. 1r in einem nur die linke Spalte überspannenden kleinen Ziertor beginnt, aber fast die gesamte Spalte benötigt. Der Text ist kontaminiert, bewegt sich zwischen den Familien b und c und ist dabei vom Prolog bis ins 6. Kapitel ein relativ guter Vertreter der Familie b; 6,88 ™kdèsw statt ™kdèsoimi ist die erste mit der Familie c konforme Auffälligkeit. Enge Verwandtschaft, doch keine direkte Abhängigkeit besteht mit Hs. 146 (= R), bei deren zahlreichen Brandschäden Nr. 95 oft als Ersatz herangezogen werden kann; Unterschiede zwischen den beiden Hss. sind bei Nr. 146 zusammengestellt. Sicherer ist die direkte Abschrift von 146, Nr. 52 (= R''), die allerdings erst entstand, als einige Blattausfälle bereits von der Hand 1461 behoben worden waren. Die griechische Folienzählung der vorliegenden Hs. 95 wurde – wie die moderne arabische – erst nach dem Ausfall zweier Blätter angebracht; in ihr erscheint die Zahl mb/ zweimal, sie hinkt also nach fol. 42 um einen Zähler hinterher. Zwischen den Folia 26 und 27 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 6,49 [l…]|qon Øpode…xVj bis 6,75 boulomšnJ pant…, kre‹t|[ton]), ebenso zwischen 28 und 29 (Textverlust von 6,128 [¥noi]|an toÚtJ bis 6,152 To‹j tapeino‹j); Boissonade macht auf beide – von der Quaternionenzählung bestätigte – Blattausfälle nicht aufmerksam, einige in der Neuausgabe nicht mehr erscheinende Eigenheiten in diesem Textbereich der Erstausgabe beruhen
Die griechischen Handschriften – Oxford - Paris
393
auf Boissonades stillschweigender Entscheidung für Lesarten der Hs. 96. Die nur in der vorliegenden Hs. 95 vorhandene große innere Lücke auf fol. 71r I, 13.-14. Zeile, ist ein klarer Beweis von der gegenseitigen Unabhängigkeit der Hss. 95 und 146; an 14,23 ™kblhqšntwn (die Schlußsilbe -twn stand bereits in Z. 14) schließt sich von der ursprünglichen Hand sogleich 14,69 (lam)|prÒthtaj an. Eine korrigierende Hand (= 951) ergänzte die Schlußsilbe -twn mittels Abkürzung gleich in der Z. 13, radierte sie in Z. 14 aus und überschrieb die Radierstelle mit lam. Den dazwischen fehlenden Text 14,23 t¾n ¢merimn…an ™z»lwsen bis 14,68 kaˆ ¢xiwm£twn ergänzte diese Hand 951 aus anderer Vorlage auf den Rändern der fol. 71r und 71v. Diese Ergänzung, von der im übrigen bei der Bindung für die Colbert’sche Bibliothek durch Beschneidung kleine Teile verlorengingen, erwähnen Boissonade und Zotenberg in keiner Weise, sondern verwenden sie stillschweigend. Ebenfalls von 951 ist auf den Rändern von fol. 170r die für die Kleingruppe um die Hss. 146 und 95 typische Auslassung von 34,41 Óti – 47 ¢gaqÒthtoj ergänzt. Außerdem stammen von dieser Hand 951 zahlreiche (synonyme) Randkorrekturen, die auch Boissonade nicht berücksichtigte und auch in keiner anderen für diese Bereiche kollationierten Handschrift erscheinen, wie 13,30 OÙk ¢dei£zw statt OÙ scol£zw oder 13,44 Ñrgisqeˆj mnhsikak»saj statt mhn…saj. Die metrischen, den Inhalt erläuternden Randnotizen dieser Hand 951 sind dagegen bei Boissonade meist übernommen, ohne Hinweis, daß sie nicht von der Ursprungshand 95 stammen, vgl. z. B.: „Lemma metricum in A: `R»seij 'Aben¾r ¢seboàj basilšwj PrÕj satr£phn mšgiston, mon»rh b…on TÁj kosmikÁj ¢x…aj ™klex£menon“ (Boissonade p. 9, Anm. 2 = PG 96, 867-868, Anm. 30); diese Notiz steht am unteren Rand von fol. 6v, Boissonade würde statt ™klex£menon lieber ¢nthllagmšnon geschrieben sehen. Die Handschrift bricht am Ende von fol. 194v mit 40,112 plÁqoj ¢riqmoà kre‹tton ™k p£ntwn te tîn ab; das ebenfalls pergamentene fol. 195 ist später als Schutzblatt eingebunden worden, es weist auf seinem Recto jüngere Schriften von verschiedenen Händen mit völlig anderen Texten, meist kurzen Gebeten, auf. Es erscheinen von verschiedenen Händen verschiedene Mönchsnamen (etwa Mica¾l Ð CatzÁkeij [sic] und M£rkou monacoà), die wohl autograph sein dürften. Fol. 195v ist leer. [130 951
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 903 (olim Colbert. 2800), fol. 71rv (in marg.) und 170rv (in marg.).
Film (g). Randergänzung von jüngerer Hand (15. Jh.) der auf fol. 71r von Nr. 95 in der 14. Zeile der linken Spalte befindlichen inneren Lücke von 14,23 t¾n ¢merimn…an bis 14,69 lam|(prÒthtaj). Sie ist gewissenhaft und vollständig und wurde in den Editionen von Boissonade und Zotenberg stillschweigend verwendet. Sie gehört weder den Familien a und e an, vor allem aber nicht zu der Kleingruppe um Hs. 146 (wie es bei der Ur-
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5. Die Überlieferung
sprungshand 95 der Fall ist). Auf fol. 170r wird an den Rändern die für die Kleingruppe um die Hss. 146 und 95 typische Auslassung von 34,41 Óti – 47 ¢gaqÒthtoj ergänzt; als Vorlage scheidet nun auch die Familie d aus sowie so charakteristische Hss. wie 41, 45, 54 und 28. [131 96
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 904 (olim Medic.-Reg. 2381 sowie zwei weitere frühere Signaturen: „Nº X octave Nº 10“ und „1038“), fol. 1r – 196v.
Film (t): fol. 1r – 20r (Pinax – 5,144 terpn¦ toà kÒsmou) und 195v – 196v (40,102 kaˆ tù basile‹ Barac…v proselqën – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris ein Mikrofilm des Codex gesichtet, auf dem allerdings die Folia 21v – ca. 40 übersprungen waren, und die Probekollation am Schluß vervollständigt. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 86. – Pergament, 12. Jh., Oktavformat, zweispaltig. Auf fol. 1r beginnt der von der Ursprungshand geschriebene, zweispaltige, bis 2r reichende P…nax sÝn qeù tÁj dšltou taÚthj; er teilt den Text in 94 numerierte Kapitel ein, beginnend mit a/ Perˆ tÁj cèraj tîn 'Indîn und endend mit ˝d/ Perˆ tÁj ¢nakomidÁj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf prÕj t¾n „d…an patr…da. Dieser einzigartige Pinax ist später nicht Vorlage des viel knapperen Pinax der Handschriftengruppe um Nr. 77 geworden208. Seine Lemmata erscheinen meistens auch im Text, deren Zählung wird allerdings nicht bis zum Ende durchgeführt. Die Handschrift ist von Boissonade für die Barlaam-Erstausgabe herangezogen (Sigel B), die allerdings gar keine Kapiteleinteilung aufweist. Auch Nr. 96 – ein Vertreter der Familie b mit einzelgängerhaften Detailvarianten – steuerte stillschweigend mehrfach Alleingänge des Boissonade’schen Textes bei; genannt sei hier nur das in der Neuausgabe nicht einmal im Apparat vorkommende sun£narcoj (Boissonade p. 14 = PG 96, 873,17) statt 2,106 ¥narcoj: Es erscheint in keiner anderen von den vielen Dutzend für diesen Bereich kollationierten Handschriften, und sogar in der vorliegenden Nr. 96 (fol. 9r II,7) ist sun nur eine Supraskription von jüngerer Hand. Auf fol. 196v – der letzten Seite des Codex – endet der Text mit einer Doxologie, die länger ist als üblich: ™n Cristù 'Ihsoà tù kur…J ¹mîn, ú pršpei tim», kr£toj, megalosÚnh te kaˆ megalopršpeia sÝn tù ¢n£rcJ patrˆ kaˆ tù panag…J kaˆ ¢gaqù kaˆ zwopoiù sou pneÚmati, p£ntote nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n. Auf der ursprünglich freien unteren Seitenhälfte eine siebenzeilige spätere, schwer lesbare Notiz. [132 208
Vgl. z. B. hier in Nr. 96 Perˆ tÁj sumboulÁj toà suntetrimmšnou tÕn pÒda pšnhtoj gegenüber Perˆ toà sugklhtikoà toà ™pimelhsamšnou tÕn tÕn pÒda suntetrimmšnon œconta dort.
Die griechischen Handschriften – Paris
97
395
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 905 (olim Medic.-Reg. 2380 sowie zwei weitere frühere Signaturen: „Nº IX / Nº 9“ und „679“), fol. 1r – 8v, 10r – 15v und 17r – 191v.
Film (t): fol. 1r – 8v (Titel – 3,42 'En d{ tù metaxÝ su|[nšbh]), 10r – 15v (4,42 tîn parÒntwn – 5,135 m¾ dun£menon ¢poba|[lšsqai]), 17r – 20r (6,16 [mš]|cri toà nàn – 6,130 in app. q©tton ¢nohta…nein ™lšgxw) und 225v – 226v (Ende der Hs.). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet und der nicht fotografiert vorliegende Schluß des Barlaam-Romans kollationiert. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 86. – Pergament, 13. Jh.209, einspaltig. Auf fol. 1r unter einem Zierbalken in Majuskelschrift der gewohnte Titel, dem sich nach den Worten monÁj toà ¡g…ou S£ba noch ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf anschließt. Der Text ist in der anfänglichen Probekollation ein Vertreter der Familie c, der mit zusätzlichen Auffälligkeiten wie der Umstellung von Prol.,25 tÕ hinter labën und Prol.,26 katškruye statt katèruxe unter gleichzeitiger Beibehaltung von œkruyen in derselben Zeile Gemeinsamkeiten mit den Nrn. 90, 37, 67, 120 und 144 aufweist. Bereits im 2. und 3. Kapitel gehört er allerdings der Familie b an, während die Blattausfälle ergänzenden Folia 9 und 16 (= 971) sich eindeutig an einer Vorlage der Familie c orientieren. In der Probekollation am Schluß ist Hs. 97 ein Einzelgänger. Der Barlaamtext endet auf fol. 191v; auf fol. 192r beginnt von gleicher Hand der PrÒlogoj tÁj sof…aj 'Ihsoà uƒoà Sir£c. Die Folia 225-226 stammen aus dem 10. Jh. und enthalten kein Chrysostomos-Fragment, wie Omont vage angibt, sondern den Schluß von Basil. Caesar., Hom. dicta in Lacisis (CPG 2912), auf fol. 225v [Anfang des Scheyerer Films] mit PG 31, 1453 D `O kefal¾n ¢lgîn lšgei tù „atrù beginnend und auf fol. 226v mit 1457 B 4 ™xedÚqh Ð tetummš|(noj) abbrechend. Damit endet der Codex, dessen Einband aus der Zeit Heinrichs IV. (König seit 1589, † 1610) stammt. [133 971
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 905 (olim Medic.-Reg. 2380 sowie zwei weitere frühere Signaturen: „Nº IX / Nº 9“ und „679“), fol. 9rv und 16rv.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 97. – Pergament, 14. Jh., zweispaltig. Ergänzt werden von Nr. 97 die Blattausfälle zwischen den fol. 8 und 9 sowie 15 und 17, reichend von 3,42 (su)|nšbh ka… ti toioàton bis 4,42 ™pˆ toÚtoij genÒmenoj kaˆ katagnoÝj bzw. 5,135 (¢poba)|le‹n (sic!) t¾n perˆ toÚtou front…da bis 6,16 kaˆ oÙdenˆ mš|(cri). Geht die Ursprungshand 97 kurz vor der Bruchstelle bei 3,39-40 klar mit der Familie b konform, so ist der Text auf fol. 9 ein 209
Die in allen Katalogen erscheinende Datierung ins 12. Jh. ist zu früh.
396
5. Die Überlieferung
Vertreter der Familie c mit zahlreichen zusätzlichen Detailvarianten, die sich teilweise auch in Nr. 7c finden; gleiche Gruppenzugehörigkeit besteht bei fol. 16. [134 98
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 906 (olim Reg. 2817), fol. 1r – 41v, 45r – 50v und 54r – 81v.
Film (t): fol. 1r – 10r (1,13 [˜no]|poi»saj t¦ ™p…geia – 12,119 kruptoÝj tîn ¢ntip£lwn dhmosieÚontej) und 80v – 81v (40,63 [¢skhti]|kÕn Øpelqën ¢gîna – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris ein Mikrofilm des gesamten Codex gesichtet und dabei einiges entdeckt. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 86. – Pergament, 12. Jh., einspaltig. Beginnt nach dem Verlust des ersten Blattes akephal auf dem heutigen fol. 1r mit 1,13 (˜no)|poi»saj t¦ ™p…geia. Zwischen den heutigen Folia 6 (endend mit 4,3 lanq£nwn d{ Ãn di¦ tÕn) und 7 (beginnend mit 11,146 dÚnamin tÁj metano…aj) sind zahlreiche Blätter (höchstwahrscheinlich das hintere Blatt des ersten Bifoliums des ersten Quaternio und dann die Quaternionen 2-4) ausgefallen210; mit dem heutigen fol. 7 begann einst die 5. Lage (also ursprünglich fol. 33). Auf dem oberen Rand von fol. 7r die Notiz „Vide fasciculum 2816. in quo reperiuntur folia aliquot membranea inde, ud videtur, avulsa.“ In jener daher in situ ebenfalls konsultierten jungen Hs., dem heutigen Paris. gr. 2861, finden sich heute jedoch keine Pergamentblätter mit Barlaamtext. Hier in Nr. 98 ist zunächst die Reihenfolge der Blätter nach fol. 14 etwas durcheinandergeraten; sie wäre korrekt 14211, 22, 15-21, 23-30 etc. Konform mit der Quaternionenzählung sind zwischen den heutigen Folia 41 und 45 nur zwei Blätter der Ursprungshand verlorengegangen; die größer schreibende jüngere Hand 981 benötigt für die Ergänzung des Textverlustes von 23,101 (`Omo)|logoumšnwj to…nun aÙtokr£twr bis 24,111 e„j § beb£ptismai. Kaˆ Ð|(mologî) die drei papierenen Folia 42-44. Auch beim Ausfall zweier Blätter der Ursprungshand zwischen den heutigen Folia 50 und 54 (Textverlust von 25,184 kaˆ t¾n Ñdunhr¦n ™ke…nhn bis 26,98 Öj ™pˆ toà Bal£k pote) benötigte die ergänzende Hand 981 drei Blätter (fol. 51-53). Zwischen den heutigen Folia 72 (Ende des 12. Quaternio) und 73 (Anfang des 15. Quaternio) sind die Quaternionen 13 und 14 verlorengegangen, 210
211
Diesen Hinweis gibt bereits Zotenberg p. 98, der diese Hs. für seine Teileditionen unter der Sigel D benutzte. Es endet mit 14,24 kaˆ ™nagènion t¾n yuc»n, der lückenlose Anschluß wird mit fol. 22 hergestellt, das bei 14,24 pîj ¨n t¦ kat' aÙtÕn eâ di£qoito beginnt und bis 14,77 ¥llouj d' aâqij ¢nteis£|(gwn) reicht. Der bei Zotenberg p. 117 für Hs. 98 monierte Textverlust von Boissonade p. 119, Z. 5 bis p. 122, Z. 3 ist nur durch diese von ihm nicht erkannte Blattumstellung verursacht.
Die griechischen Handschriften – Paris
397
wie auch die Notiz „le…pei dÚo tetr£dia“ am unteren Rand von fol. 72v bemerkt; der Textverlust von 31,138 ceirèshtai kaˆ tÕ gšnoj ¹mîn bis 37,9 m¾ ¥rton ™|(piferÒmenoj) ist nicht ergänzt worden. Im nur noch aus sieben Blättern bestehenden 15. Quaternio (heutige Folia 73-79) muß, wenn kein Fehler in der Folienzählung unterlaufen ist, ein Blatt – dessen Textverlust dann nicht ergänzt wurde – verlorengegangen sein, das ich offenbar nicht notiert habe; denn mit fol. 80 beginnt der 16. Quaternio, von dem heute aber nur noch zwei Blätter vorhanden sind. Der Barlaamtext dieser Handschrift umfaßte also ursprünglich 122 Folia. Er ist zunächst ein relativ unauffälliger Vertreter der Familie c, wobei 1,56 plhqÚn statt plhqusmÒn ein erstes Ausscheren darstellt; die Mischform 2,26 ™mÁj dun£mewj statt dun£meèj mou ist ungewöhnlich, und mit 2,27 pepoihkèj statt ™piqe…j ist die Familie c verlassen worden. 2,29 terpnÒthta statt perif£neian findet sich in keiner anderen für diese Stelle kollationierten Handschrift. Im 3. Kapitel (fol. 6) ist ein Schwanken zwischen den Familien b und c zu beobachten. Ab fol. 7 (11. Kapitel) werden erstmals deutliche Gemeinsamkeiten mit Hs. 74 (= U1) erkennbar – z. B. 11,189 qaum£twn statt paradeigm£twn – , aber keine direkte Abhängigkeit. Dies gilt auch für fol. 41v, unmittelbar vor dem ersten von Hand 981 ergänzten Blattausfall, und sogar für die Probekollation am Schluß; dieser größte Teil der Hs., der sich damit stemmatisch einordnen läßt, sei daher als 98II bezeichnet. Der Barlaamtext endet ganz unten auf fol. 81v, wo kein Platz für eine Schreibernotiz besteht. Damit ist auch das Ende des Codex erreicht, die noch zu erwartenden sechs Folia des letzten, 16. Quaternio sind nicht mehr vorhanden. [135 981
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 906 (olim Reg. 2817), fol. 42r – 44v und 51r – 53v.
In Paris anhand eines Mikrofilmes des Codex notiert und einige Proben kollationiert. – Lit.: Wie Nr. 98. – Papier, 13. (?) Jh., einspaltig. Ergänzt werden von Hs. 98 die zwischen den heutigen Folia 41 und 45 sowie 50 und 54 jeweils zwei verlorengegangenen Blätter der kleiner schreibenden Ursprungshand, reichend von 23,101 (`Omo)|logoumšnwj to…nun aÙtokr£twr bis 24,111 e„j § beb£ptismai. Kaˆ Ð|(mologî) bzw. von 25,184 kaˆ t¾n Ñdunhr¦n ™ke…nhn bis 26,98 Öj ™pˆ toà Bal£k pote. Der Text der Ursprungshand gehört auf den diesen Ergänzungen durch 981 vorangehenden bzw. nachfolgenden Seiten in die Nähe der Hs. 74; Hs. 981 aber gehört zu der großen Gruppe innerhalb der Familie b, die letztendlich von der Hs. 145 angeführt wird. Die Zwischenüberschrift Perˆ toà Nacër toà ¢strolÒgou zwischen den Worten 24,3 proskalšsasqai und `O goàn 'Arac¾j erinnert deutlich an die aus den Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 100 und 111 gebildete „SinaitesGruppe“ innerhalb der Familie b (s. oben, S. 371). [136
398
99
5. Die Überlieferung
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 907 (olim Delamare.-Reg. 2380,2), fol. 1r – 111r.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 1r – 11r und 110v – 111r auf Film. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 87. – Orientalisches Papier, 14.-15. Jh., einspaltig. Das vordere Schmutzblatt ist illuminiert; die obere und untere Bildhälfte zeigen jeweils Barlaam und Ioasaph im Gespräch. Die ursprüngliche Hand beginnt auf fol. 2r mit 1,11 t¾n protšran uƒoqes…an ¢polabÒntej. Der fehlende Anfang vom Titel bis 1,11 tÁj ¡mart…aj ¢pallagîmen wurde im 16. Jh. auf fol. 1rv (ebenfalls orientalisches Papier) ergänzt. Nr. 1091 entstand als direkte Abschrift von Nr. 99, als deren ursprünglicher Anfang noch erhalten war; sie zeigt, daß fol. 1rv von vorliegender Nr. 99 eine mit nur wenigen Flüchtigkeitsfehlern vorgenommene Kopie des ursprünglichen, eventuell stark abgenutzten Anfangsblattes ist: Der vom Rubrikator auf dem spärlich bemessenen oberen Rand eingetragene auffällige Titel `Hstor…a (sic!) yucofel¾j (sic!) ™k tÁj tîn 'Eqiopîn (sic; ™ndotšraj fehlt) cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tîn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£bba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Damaskhnoà ist mit demjenigen von 1091 praktisch identisch – nur ist er dort orthographisch korrekter. Die Folienzählung in vorliegender Nr. 99 wurde bereits früh mittels griechischer Zahlzeichen durchgeführt. 99 ist in Boissonades Erstausgabe von 27,89 pot{2 d{ lupe‹tai bis 27,246 tÕn uƒÕn toà qeoà als Editionshandschrift herangezogen (seine Sigel D) und ersetzt in diesem Bereich die eine innere Lücke aufweisende Hs. 105 (= W2; seine Sigel C). In den Kollationen Zotenbergs erscheint Nr. 99 unter der Sigel E. Trotz dieser Bevorzugung ist sie jedoch ein absolut zweitrangiger Vertreter der speziellen Gruppe innerhalb der Familie b, zu der die Hss. 1, 17I, 50m, 53, 93, die von 99 direkt abhängige Nr. 1091 und 132 gehören. Dies äußert sich durch erstaunliche Hör- oder Flüchtigkeitsfehler (z. B. 36,111 Ótan m{n aÛth [sic!] sf£lV [fol. 104r, unterste Zeile] statt korrektem Ótan m{n naÚthj sf£lV) und vor allem durch die anderweitig nicht vorkommenden Verkürzungen: Im Bereich von 36,58 sk£ndalon bis 38,29 pollù toà fu|(sikoà) (Vorlage für die Folia 172-175 der Hs. 1091) fällt folgendes auf: 36,59 kaˆ diabebaioÚmenon e"den fehlt; 36,62 Ðpo…an bis 63 eÙcarist…aj fehlt; 36,69 “ Oqen bis spoud» fehlt; 36,81 kaˆ oÙd{n bis 82 did£xai fehlt; 36,85 Øme‹j p£ntej bis 88 qeoà fehlt; 36,90 æj bis proqšsewj fehlt; 36,98 kaˆ ¢klinÁ bis 99 pore…an fehlt; 36,103 kaqèj bis diemartÚrato fehlt; 36,116 e‡ ti bis 127 blhq»sV fehlt; 36,129 oƒ poreuÒmenoi bis 131 ™ntol£j fehlt; 36,133 TaÚthn bis 142 eÙpe…qeian fehlt; 36,145 kaˆ æj ¢koÚomen bis 147 ¢ntil£bwmen fehlt; 36,152 diÒti bis 158 p£qoimen fehlt; 36,176 parafrone‹n bis 178 dustuc…aj fehlt; 36,179 tîn bis 180 eÛromen fehlt; 36,182 Toiaàta bis 183 sumfor£n fehlt; 36,184 æj bis 185 genšsqai fehlt; 37,17 oÛtwj ™pipoqe‹ bis 18 zînta fehlt; 37,19 'Ekard…wsaj bis 22 æra…a fehlt; 37,26 kaˆ2 – 28 yuc¾n] Ð 'Iw£saf; 37,28 p£ntwn bis 29 ¹don£j fehlt; 37,31 tîn ¢racn…wn bis 32 ™kd…dwsin
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fehlt; 37,33 ™moà bis 34 sou fehlt; 37,38 æj bis dialegÒmenoj fehlt; 37,39 m¾ metewrisqe…hn bis 40 ¢ll' fehlt; 37,44 kaˆ2 m¾ bis 45 Øposkelisqî fehlt; 37,46 kaˆ s{ bis 47 swthr…aj fehlt; 37,51 oÙd{n – 52 sîma] tÕ sîma mÒnon tÕ ‡dion ™piferÒmenoj; 37,62 kaˆ oÛtw bis ¢g£phn fehlt; 37,65 f…lwn bis 67 b…ou fehlt; 37,68 kaˆ tÕ bis 69 mÁkoj fehlt; 37,70 À tšloj bis 71 diano…v fehlt; 37,77 pesèn bis ÐdÒn fehlt; 37,80 e„ m¾ bis 82 yÒfon fehlt; 37,85 N»fwn bis 93 perˆ soà fehlt; 37,94 kaˆ ™pˆ bis 98 lšgwn fehlt; 37,99 eÙqÝj bis 100 ˜rpet¦ fehlt; 37,102 'All¦ bis 107 ™pikouf…zontoj fehlt; 38,7 kaˆ polloÝj bis 8 ™bl£stanen fehlt; 38,10 À t¦j bis 13 aÙtoà fehlt und 38,16 kaˆ tîn bis 18 ¢ll' fehlt. Ebenso im Bereich von 39,81 ¢poqšsqai bis 40,27 ™lqÒntaj prÕj aÙtÒn (Vorlage für die Folia 181-182 der Hs. 1091): 39,90 § bis 91 c£riti fehlt; 39,92 kaˆ t¾n bis 94 kaq' ¹mšran fehlt; 39,98 tÁj bis 99 ™p£xia fehlt; 39,104 kaˆ tÕ bis 105 _hm£twn fehlt; 39,119 kaˆ Óti bis 126 tri£doj fehlt; 39,92 kaˆ t¾n bis 94 kaq' ¹mšran fehlt; 39,138/139 kaˆ2 ØyhlÒteron bis 140 swqÁnai fehlt; 39,144 kaˆ ™n…scuson bis parat£xeij fehlt; 39,150/151 prÕj kÚrion ™xed»mhse statt t¾n makar…an ¢pÁlqe pore…an prÕj t¾n ™ke‹qen dielqën gerodos…an; 40,7-9 kaˆ e„j eÙc¾n trapeˆj œfh statt Ð kalÕj uƒÕj kaˆ timiètatoj. QermÒterÒn te t¾n yuc¾n ™kkauqeˆj kaˆ e„j ™ktenestšran eÙc¾n sunte…naj ˜autÕn e"pe; 40,11 'Exez»thsš se bis 18 bohqîn moi fehlt; 40,20 ™n sof…v ¢rr»tJ kaˆ prono…v statt ¢rr»tJ sof…aj prono…v und 40,22 Óti bis 24 'Am»n fehlt. Der beste Vertreter der besagten Gruppe ist Hs. 53, die für sie typischen Erscheinungen sind daher dort zusammengestellt. [137 100
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 908 (olim Colbert. 1633), fol. 1r – 94v.
Film (t): fol. 1r – 10r (Titel – 4,119 T…nej dš e„sin oátoi ¢ll') und 93v – 94v (40,88 [™mfan…]|zetai, tù tÁj ™ke‹qšn te dÒxhj – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 171; Catal. codd. hag. BN Paris. 50; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 87. – Papier, 16. Jh., Folioformat, einspaltig. Die Handschrift hat heute keinen Pinax mehr, gehört aber zur von den Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 100 und 111 gebildeten „Sinaites-Gruppe“ innerhalb der Familie b. Auf fol. 1r beginnt bereits der Text; noch über der geflochtenen mehrfarbigen Zierleiste erscheinen die Worte 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) kaˆ monacoà, unter derselben dann der nun vollständige Titel identisch wie in Nr. 64 mit dem auffälligen Lautfehler am Anfang: `Hstor…a (sic!) yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!). Schon die ersten Worte des Prologs weisen zwei Fehler auf – sie lauten hier “ Osoi pneàma qeoà ¥gontai, oáto… e„sin qeoà – , die auch in den eng verwandten Nrn. 64, 72 und 111 erscheinen. Auch bietet Nr. 100 die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den
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5. Die Überlieferung
Inhalt begleitenden Randnotizen, die bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. oben, S. 368-371). Laut Ernst Gamillscheg (RGK II, Nr. 439) stammen die Folia 1-31v von der Hand des Nikolaos Choniates; ab fol. 32r schreibt eine andere zeitgleiche Hand bis zum Ende. Im Bereich der Probekollation am Schluß sind alle Merkmale dieser „Sinaites-Gruppe“ innerhalb der Familie b – bestehend aus den Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 100 und 111 – vorhanden, wie z. B. 40,107 pantelîj statt ¢kribîj, 40,111 ™pÁlqe statt œpipte und Auslassung von 40,115 t¦ fîta. Auf fol. 94v (Ende des Codex) nach Epil.,8 'Am»n lediglich ein vom Schreiber zugefügtes Tšloj. Obwohl die Schreiberhände verschieden sind, bestehen zwischen den Hss. 64 und 100 so große textliche und optische Ähnlichkeiten, daß direkte Abhängigkeit anzunehmen ist. [138 101
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1095, fol. 79r – 164v.
Film (t): fol. 79r – 100r (Titel – 11,33 tîn protšrwn aâqij ™pilabÒmeqa nekrîn œrgwn) und 163v – 165v (40,29 in app. d{ aÙtîn ›teroi Øp»ntoun pollù – Ende der Hs.). – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 219; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 112; A. Berger, Life and works of Saint Gregentios, archbishiop of Taphar [Millennium-Studien 7] (Berlin, New York 2006) 145. – Papier, 21,5 x 16 cm, einspaltig, geschrieben 1575 von einem anonym bleibenden Kopisten (nach dem Textende auf fol. 164v datierte Notiz vom 5. Februar d. J.). Dogmatisch-erbauliche Sammelhandschrift, enthält nach Maximos’ Fragen und Antworten über zweifelhafte Schriftstellen (fol. 1-28), Gregentios’ von Taphars Disput mit dem Juden Herbanus (BHG 706; fol. 29-69) und liturgischen Fragmenten (fol. 70-78r) an letzter Stelle den Barlaam-Roman. Bereits sein Titel `Istor…a yucwfel¾j æj (sic!) tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tîn 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba ist einzelgängerisch. Der wohl im griechischen Raum entstandene212, von markanter Hand bemerkenswert schön geschriebene Barlaamtext – er besitzt eine eigene Quaternionenzählung, mit fol. 87 beginnt der 2. Quaternio – weist zahlreiche junge und einzelgängerische Varianten auf, wie Prol.,6 ¢qlhtîn statt ¢retîn; Prol.,10 komisamšnwn statt mimhsamšnwn; Zusatz kaˆ ƒer¦n nach Prol.,27 ™x»ghsin; 1,13 Ðdopoi»saj statt paradÒxwj ˜nopoi»saj usw. Im Prolog (Prol.,14 kaˆ duscerest£th ist vorhanden) erweist er sich als Vertreter der Familie c, wechselt jedoch gleich zu Beginn des 1. Kapitels zur Familie b; 1,4
212
Da sie nicht aus einer Vorgängerbibliothek in den Ancien fonds grec übernommen wurde, ist sie wohl ähnlich spät wie Nr. 105 im Orient erworben worden.
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™luma…neto statt ™mela…neto rückt ihn in die Nähe von Hs. 117 (= F) und 41 (= G). Die Zugehörigkeit in den Bereich der Hss. 41 und 157 erhärtet sich durch 2,21 sklhragwg…v tÁj ¢sk»sewj statt sklhr´ tÁj ¢sk»sewj ¢gwgÍ. Wegen einer inneren Lücke (von 2,97 [¢fe]|lšsqai bis 2,133 poll¾ ¹ lÚ|[ph]) auf fol. 82r – das erste Wort der 5. Zeile lautet ¢feph – entfällt der für die Gruppe um Hs. 41 so wichtige Testfall 2,101 e„j ¤pan _šousan statt ‡sa pararršousan. Die für die Hss. 41 und 157 so typische Auslassung von 5,94 ™n bis 95 pepoliwmšnJ ist hier in 101 nur teilweise vorhanden, ihre Vorlage also vollständiger gewesen als die aus dem Jahr 1057 stammende Nr. 41; wir lesen in 101: ... ™ntugc£nei gšronti pepalaiwmšnJ, ™rriknwmšnJ m{n tÕ prÒswpon kaˆ ÓlJ pepoliwmšnJ. In 6,5 erscheint der gewöhnliche, nicht mit Hs. 41 und 157 konform gehende Satz Barla¦m Ãn Ônoma toÚtJ tù gšronti. Zahlreiche völlig einzelgängerische Varianten erscheinen auch im Bereich der Probekollation am Schluß. Auf fol. 164v – der letzten von der Ursprungshand beschriebenen Seite des Codex – endet der Text mit einer für den Barlaam-Roman einzelgängerischen Doxologie, die länger ist als üblich: ™n Cristù 'Ihsoà tù kur…J ¹mîn, ú pršpei p©sa dÒxa, tim¾ kaˆ proskÚnhsij sÝn tù ¢n£rcJ aÙtoà patrˆ kaˆ tù panag…J kaˆ ¢gaqù kaˆ zwopoiù aÙtoà pneÚmati, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n. Daran schließt sich die anonyme Schreibernotiz an (in unbereinigter Orthographie): Toà œtouj /zpg/ (= 1575) kat¦ mÁnan Feurou£rion e„j t¦j e/. [139 102
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1125 (olim Baluz.-Reg. 2926,2; olim Bibliothek von Étienne Baluze [1670-1718] 563; olim Bibliothek von Jean de Saint-André [16. Jh.]), fol. 1r – 184r.
Film (t): fol. 1r – 21r (Titel von jüngerer Hand und lateinisches Prooemium – 6,88 kaˆ ¢koÚsw lÒgon swthr…aj) und 183v – 184r (40,109 in app. Ólwj ¢hd{j ™pideiknÚmena q»kaij ™nqeˆj Ð basileÝj – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Bibliotheca Baluziana seu Catalogus librorum bibliothecae v. cl. D. Steph. Baluzii, 2 (Paris 1719) 86; Omont, Inv. somm. I, 225; Zotenberg 5; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114; RGK II, Nr. 476; D. F. Jackson, The Greek manuscripts of John Moore and Etienne Baluze, in Codices manuscripti 56/57 (2006) 29-42, hier 35. – Papier, 15. Jh., einspaltig. Diese Handschrift – textlich ein Vertreter der Familie c – ist die alleinige Grundlage der nacheinander entstandenen Übersetzungen der Brüder Jean bzw. Jacques de Billy ins Französische bzw. Lateinische213. Das heutige Fo213
S. oben, S. 9 und 11. Eventuell wurde zusätzlich für Jacques de Billy eine äußerst getreue Abschrift der vorliegenden Nr. 102 angefertigt, die jedoch heute verloren ist. Die Geschichte des Codex nach dem Tod der Gebrüder de Billy – die ihn aus der
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5. Die Überlieferung
lium 1 ist im 16. Jh. vorangestellt worden; sein Papier trägt ein markantes, sicher französisches Wasserzeichen (Lilie in einem Wappenschild mit Krone, entfernte Ähnlichkeit mit Briquet Nr. 7158 [a. 1559; Varanguébec und St.Sulpice] und 7160 [a. 1571; Chanut]) sowie zusätzlich dichte waagrechte Wasserzeichenstreifen, während der Barlaamtext ab fol. 2 auf Papier mit ganz sporadischen senkrechten Wasserzeichenstreifen steht. Auf diesem fol. 1r schrieb dieselbe Hand, die den ursprünglich unvollständigen Titel auf fol. 2r ergänzte – Ernst Gamillscheg (RGK II, Nr. 476) identifizierte sie als Hand des Humanisten Pierre Moreau (Petrus Morellus; ca. 1527 - ca. 1603)214 – , einigermaßen kalligraphisch den dreizeiligen griechischen Kurztitel ISTORIKON / 'Iw£nnou Monacoà / toà Sina$tou; auf fol. 1v schrieb Morellus den aus Handschriften mit Johannes-Sinaites-Titel wohlbekannten, aus 18 Einträgen bestehenden Pinax, der vom Archisatrapen des 2. Kapitels bis zur Doppelgängerrolle Nachors im 26. Kapitel reicht215. Kurztitel und Pinax sind eindeutig unserer Hs. 111 (= Cod. Paris. gr. 1706) entnommen216, aus der Morellus im August 1569 auch Teile der Chronik des Georgios Monachos exzerpierte, die sich im autographen heutigen Cod. Paris. suppl. gr. 249 befinden217; damals wie auch 1574 – in diesem Jahr benutzte Morellus den Paris. gr. 1706 erneut, nun mit dem Ziel einer Übersetzung der Chronik des Georgios Monachos – war dieser Codex in Besitz von Nicolas Fumée (Fumaeus)218. Um den Kurztitel auf fol. 1r der vorliegenden Nr. 102 herum wurde eine längere, etwa die halbe Seite füllende lateinische Erläuterung geschrieben, die Jean de Billy als „Preface à nostre Histoire soubs le nom d’un bon hermite du mont Sinay, nommé Iean, personnage de grande saincteté, et doué du don de prophetie, laquel florissoit du temps de l’Empereur Theodose premier du nom“ bezeichnet219. Sie ist auf dem Film und auch im Original
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Bibliothek des Pariser Kanonikers Jean de Saint-André entliehen hatten – ist noch unklar, er war auf alle Fälle später Bestandteil der Bibliothek von Étienne Baluze (1670-1718), der 1667-1700 die Colbert’sche Bibliothek verwaltete. Alle Hss. von Baluze wurden nach seinem Tod, 1719, für 30.000 livres von der Königlichen Bibliothek gekauft; unter ihnen waren 44 griechische. S. a. oben, S. 10 m. Anm. 33. Seine korrekte französische Namensform ist laut Olivier / Monégier du Sorbier, Morelliana 85-87 Moreau, nicht Morel. Zu seinem Wortlaut s. oben, S. 367-368 bei der Behandlung der Hs. 77. Der Pinax ist komplett mit allen dortigen Fehlern und Unklarheiten aus Hs. 111 übertragen und dann erst von derselben Hand korrigiert worden; an einer Stelle findet sich Morellus’ Hand sogar korrigierend am Rand des Pinax von Hs. 111: Der Eintrag lautet auf fol. 375r (neue Zählung 372r) von Hs. 111 Perˆ toà monwkšrwtoj (sic!) kaˆ t… moi (sic!) Ðmoioàtai Ð ¢nqrèpinoj b…oj; identisch ist er in Hs. 102 übernommen worden, lediglich monokšrwtoj ist verbessert. Erst danach hat Morellus in beiden Hss. t… moi am Rand zu t…ni korrigiert. Vgl. Olivier / Monégier du Sorbier, Morelliana 84-85. Vgl. ebd. S. a. oben, S. 10.
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wegen ihrer individuellen Schrift relativ schwer lesbar und beginnt auf alle Fälle mit „Theodosius“, auch der Name „Arbogast“ erscheint bald sowie „Italia“; außerdem wird „Paulus Diaconus, lib. 13“ erwähnt. Es geht wohl um die Datierung dieses Johannes Sinaites nach westlichen Quellen – Jacques de Billy erwähnt sein Vorkommen bei Paulus Diaconus, dem langobardischen Historiographen220. Auf der unteren Hälfte der Seite dann lateinisch „Historia Johannis Monachi Sinaitae“. Ursprünglich begann die Handschrift aber mit dem heutigen fol. 2r. Der dortige Titel lautete unvollständig nur `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj A„qiÒpwn (sic, tîn vor A„qiÒpwn wurde erst von Morellus am Rand zugefügt) cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an; die Fortsetzung pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou Sin©. Proo…mion stammt von der Hand des Petrus Morellus. Diese Ergänzung – einschließlich des Wortes Proo…mion nach Sin© – hat er wieder unserer Hs. 111 entnommen. Auch die an den Rändern von Hs. 102 notierten Textvarianten hat Morellus durch den Vergleich mit der Hs. 111 beigesteuert; sie reichen zunächst nur bis fol. 20r. Später setzen sie erneut auf fol. 116r ein221; doch die fol. 130-184 sind wieder frei von solchen vergleichenden Randnotizen aus Hs. 111. Morellus markierte auch auf fol. 3v bei 1,32 `Hn…ka d{ kaˆ ™n A„gÚptJ den Beginn der lateinischen Vulgata-Übersetzung mit den Worten „Hinc exorditur Trapez.“. Wie sein nachgetragener und vorangesetzter Titel waren auch seine Randnotizen in Hs. 102 bei der Übersetzertätigkeit der Brüder de Billy schon vorhanden: So ist in Prol.,5 ¢p' a„înoj von der Ursprungshand 102 ausgelassen, aber von 102c (= Morellus) am Rand ergänzt und in den Billy’schen Übersetzungen ebenfalls vorhanden (vgl. französ.: „tous les saincts qui ont esté depuis le commencement du monde“ und latein.: „sancti omnes, qui ab aevo condito exstiterunt“). In Prol.,16 findet sich von der ursprünglichen Hand 102 ™pilabomšnoij statt korrektem œti polemoumšnoij (eine sonst nur noch in der mit Hs. 102 textlich eng verwandten Hs. 71 erscheinende lectio facilior); doch Morellus steuerte am Rand œti polemoumšnoij bei. Jean de Billys französische Übersetzung ist hier relativ frei und ausführlicher als der griechische Text; sie scheint beide Varianten zu verarbeiten („ainst sont infestez de la tyrannie de vices, et inquietez des passions et desordonnez mouvements de l’ame“). In Jacques de Billys lateinischer Übersetzung ist jedoch die Verwendung von œti polemoumšnoij ganz sicher: „verum adhuc vitiorum animique perturbationum tyrannide conflictantur“.222 Auf fol. 184r endet der Text mit einem 220 221
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S. oben, S. 14 und 17. Vorgestellt seien hier einige auf fol. 118r befindliche: 26,68 ™xarqe‹n 102, corr. 102c ™xarqÍ in marg., wie 111. 26,69 paradèsw 102, corr. 102c dèsw in marg., wie 111. 26,79 trut£nhj 102, corr. 102c trat£nhsa (sic!) in marg., wie 111. 26,79 nik»saj 102, corr. 102c kin»saj (sic!) in marg., wie 111. Einige weitere Beispiele für die Verwendung der Hs. 102 durch die Brüder de Billy s. oben, S. 11 m. Anm. 40.
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5. Die Überlieferung
dreimaligem 'Am»n. Der anonym bleibende Schreiber setzte darunter die Schlußnotizen Tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij sowie – davon abgesetzt und etwas kleiner – EÜcesqe kaˆ m¾ katar©sqe. [140 103
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1126 (olim Colbert. 4190), fol. 2r – 153v.
Film (t): fol. 1v – 20r (Beginn der Hs. – 6,134 in app. ™pl»rwse l…qwn tim…wn kaˆ marg£rwn polut…mwn kaˆ) und 153v (40,16 [›ne]|ka tîn ™cqrîn mou – 40,36 ¢ll¦ tù patrˆ soà de‹ se toàton parasce‹n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 225; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114. – Pergament, 13. Jh., einspaltig. Das als Schmutzblatt dienende fol. 1 ist wesentlich älter (Majuskelschrift des 9.-10. Jhs., zweispaltig) und enthält einen Teil von BHG 1322t. Auf fol. 2r beginnt der Barlaamtext; ein die halbe Seite einnehmendes, kunstvoll gearbeitetes großes Ziertor umrahmt den gesamten Titel: Zunächst in Majuskelschrift Bibl…on Ð Barla£m, dann etwas ungewöhnlich, mit Fortlassung der Äthiopier, `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou kaˆ makar…ou patrÕj ¹mîn S£ba. Auffällig sind die als Interpunktionszeichen gebrauchten kleinen Kreuze (statt hochgestellter Punkte) und die farbig ausgemalten Buchstaben (vor allem Omikron, Phi und Omega), die an die ältere Hs. 145 erinnern; mit ihr bestehen aber sehr lange keine Gemeinsamkeiten im Detail, sondern vorliegende Nr. 103 ist zunächst einfach nur ein unauffälliger Vertreter der Familie b. Auch die den Anfang des 4. Kapitels begleitende Notiz Perˆ toà ¢nqrèpou toà œcontoj suntetrimmšnon tÕn pÒda am oberen Rand von fol. 10r ist nicht typisch für diese große, letztendlich von Hs. 145 angeführte Gruppe: Bereits in Hs. 145 (unterer Rand von fol. 14r) lautet sie Perˆ toà sugklhtikoà toà ™pimelhsamšnou tÕn suntetrimmšnon œconta tÕn pÒda; durch Umstellungen erscheint sie in Hs. 147 (unterer Rand von fol. 10v) als Perˆ toà sugklhtikoà toà ™pimelhsamšnou tÕn tÕn pÒda suntetrimmšnon œconta, wie wir sie auch aus den enger mit 147 verwandten Hss. 64, 72, 76, 77, 78, 86, 87, 100 und 111 kennen. Ein klares Zusammengehen von 103 mit dieser Gruppe wird erst in der zweiten Parabel des 16. Kapitels erkennbar, nämlich 16,150 perieb£lleto _akèdh statt t¦ toà gšrontoj a„ths£menoj perieb£lleto. Deutliche Übereinstimmungen mit Hs. 145 und anderen Vertretern dieser Gruppe (147, 78) bestehen ferner in dem von Bidez / Cumont auch aufgrund von Hs. 103 kollationierten Bereich 25,28 ’ W tšknon poqeinÒtaton bis 25,85 basile…aj sowie ganz am Ende (40,31 a‡glV statt k£llei und gleich darauf fehlendes brÒteioi. Auf fol. 153v bricht der Barlaamtext mit 40,36 ¢ll¦ tù patrˆ soà de‹ se toàton parasce‹n ab. Der insgesamt 160 Folia umfassende Codex setzt sich
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mit von anderer Hand beschriebenen Pergamentblättern fort, enthaltend eine am Anfang und Ende verstümmelte Sammlung von Lesungen aus der Apostelgeschichte. [141 104
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1127 (olim Mazarin.-Reg. 2949), fol. 6r – 270v.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (t): fol. 6r – 30r (Film; 1,61 'Ek»rutton oân oÙ fÒbJ – 7,46 ¢porrifšnta dÒxhj, ™ke‹non d{ prÕj toiaÚthn), 100r – 105v (Reader-Printer-Kopien; 16,122 g…netai; 'Egë to…nun qug£thr – 17,77 ¹ ¥fatoj toà qeoà dÚnamij) und 267r – 270v (Reader-Printer-Kopien, fol. 270v auch auf Film; 40,58 t¾n yuc¾n e"ce peplhrwmšnhn œti – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte, von etwa sieben verschiedenen Händen geschriebene Text gesichtet und einige Handwechsel aufweisende Passagen kollationiert. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 225; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114. – Papier, 13.-14. Jh., einspaltig. Beginnt akephal auf fol. 6r mit 1,61 'Ek»rutton oân oÙ fÒbJ. Der offenbar früh verlorengegangene Anfang wurde bereits im 14. Jh. aufgrund der Nr. 69 ergänzt (s. Nr. 1041). Zwischen fol. 9 und 10 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 2,90 [¥]|llo ti kalÕn bis 2,117 a„cmalws…aj ¢nasws£menoj t¾n pro|[tšran]). Trotz zahlreicher Handwechsel, oft mitten in der Seite, handelt es sich bei Nr. 104 um einen einheitlichen Text von stets bemerkenswert guter Orthographie; er ist stark kontaminiert und bewegt sich in raschem Wechsel zwischen den Familien c, d, b und gelegentlich sogar a, steuert aber auch viele einzelgängerische Detailvarianten bei. Eine insgesamt auch nur annähernd verwandte Vorlage bzw. ein Abkömmling ließ sich bisher nicht ausfindig machen; im Bereich der Probekollation am Schluß bestehen Gemeinsamkeiten mit der älteren Nr. 107, ohne daß jedoch beide Handschriften dort mit Sicherheit eine Zweiergruppe bilden. Dem Textende folgt auf fol. 270v von der letzten Schreiberhand die Schlußnotiz `H m{n ceˆr ¹ gr£yasa s»ptetai [sic!] t£fJ: graf¾ d{ mšnei a„înaj ¢per£ntouj. Ihr folgt ganz am Ende derselben Seite vom gleichen Schreiber noch eine originelle Notiz; das Buch informiert gleichsam selbst den Benutzer, daß es nicht mit schmutzigen Händen angefaßt werden möchte: Mhde…j me cersˆ _erupwmšnaij l£bV. Der insgesamt 332 Folia umfassende Codex setzt sich mit sechs weiteren Texten asketisch-theologischen Inhalts fort. [142 1041
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1127 (olim Mazarin.-Reg. 2949), fol. 1r – 5v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 104. – Papier, 14. Jh., einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 104 der verlorene Anfang vom Titel bis 1,61 'Ek»rutton oân oÙ fÒbJ
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5. Die Überlieferung
tinˆ kaˆ ØpostolÍ, ¢ll¦; diese letzten auf fol. 5v befindlichen Worte überlappen bereits mit dem Beginn der Ursprungshand auf fol. 6r, wo sich jedoch die einzelgängerische Stellungsvariante oÙ fÒbJ kaˆ ØpostolÍ tinˆ findet. Vorlage dieser Ergänzung ist die Nr. 69; beide Handschriften bilden eine Zweiergruppe, die Auslassung von Prol.,5 ¤gioi – 6 m{n findet sich allerdings nur in 1041. [143 105 (= W2) Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1128, fol. 1r – 39v und 40v – 202v. Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 1r – 20r und 202r – 203v auf Film. Außerdem wurde Ende Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet und die Abschrift der im Original gut lesbaren Bilderläuterungen durchgeführt. – Lit.: H. Bordier, Description des peintures et autres ornements contenus dans les manuscrits grecs de la Bibliothèque nationale (Paris 1883) 246-253; Omont, Inv. somm. I, 225; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Der Nersessian [Textband] 26-27; dies. [Album] 6 u. pl. XLVXCIII [Abb. 171-376]; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114; M.-O. Germain in Byzance. L’art byzantin dans les collections publiques françaises. Musée du Louvre, 3 novembre 1992 – 1er février 1993 (Paris 1992) 458; Volk, Schreiber Kallistos 248-254. – Pergament, 14. Jh., 23,5 x 19 cm, einspaltig. Vielbeachtete illuminierte, bereits auf Ausstellungen gezeigte Handschrift, die im 17. Jh. dem Kloster auf der Prinzeninsel Chalke gehörte und 1729 von Fr. Sevin für die Bibliothèque Royale erworben wurde223. Beginnt nach dem Verlust des ersten Blattes akephal auf dem heutigen fol. 1r mit Prol.,25 Øforèmenoj Öj labën par¦ toà despÒtou tÕ t£lanton und endet auf fol. 202v mit Epil.,8 'Am»n; fol. 203rv enthält nichts von der ursprünglichen Schreiberhand. Die Blätter der durchgehend zur Familie d gehörenden Handschrift sind teilweise stark in Unordnung geraten, die 223
Der Brief von Fr. Sevin aus Konstantinopel an den Grafen Maurepas vom 27. Juli 1729, in dem diese Handschrift erwähnt wird, ist bei H. Omont, Missions archéologiques françaises en Orient aux XVIIe et XVIIIe siècles, I (Paris 1902) 489 abgedruckt: „Icy je me suis tourné de tous les côtés pour faire des acquisitions, qui, malgré bien des soins, se réduisent à neuf manuscrits grecs, que j’ay découverts dans un monastère des Isles des Princes; parmy ces manuscrits il y en a quatre de très bons. Le plus curieux de tous est le roman de Josaphat et de Barlaam, qui n’a guères moins de six cens ans d’ancienneté; chaque page est ornée de miniatures, qui, si l’on fait attention au tems, peuvent passer pour magnifiques. C’est en ce genre que j’ay vû de plus beau; on eu demandoit 300 piastres; cependant à force d’expédients nous avons trouvé le secret d’avoir et celuy là et les huit autres à 88 piastres.“ Der Codex kam sogleich in den neugeordneten Ancien fonds grec und hat daher keine Signatur einer früheren französischen Sammlung. 1740 wurde der Ancien fonds grec geschlossen, ab diesem Zeitpunkt kamen alle griechischen Hss.-Zugänge in das neubegründete Supplément grec.
Die griechischen Handschriften – Paris
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richtige Reihenfolge lautet: 1-39, 56-62, 48-55, 40 (das Recto ist nach Auslöschung der ursprünglichen Schrift von jüngerer Hand beschrieben [= 1051])224, 175, 42, 177, 178, 45, 180, 47, 63-118, 128, 121, 119, 124, 122, 131, 125-127, 129, 120, 123, 130, 132-174, 41, 176, 43, 44, 179, 46, 181-202. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang die ältere griechische Folienzählung jeweils rechts am unteren Rand; sie beginnt allerdings erst mit dem heutigen fol. 2 (= a/)225, entstand jedoch auf alle Fälle vor Eintritt der Unordnung der inzwischen auch arabisch gezählten Blätter. Ihren Wert erkannte bereits Boissonade, der die Handschrift für seine Erstausgabe heranzog (seine Sigel C)226. Das Blatt zwischen den heutigen Folia 58 (griech. Zählung ma/) und 59 (griech. Zählung mg/), also fol. mb/, wurde herausgeschnitten (Spuren sind noch erkennbar); neben den nur 20 Migne-Zeilen Text von 8,123 (dhmiourg»)|santi ™k m¾ Ôntwn bis 8,136 ¢n£stasin kr…sewj: ¹|(n…ka) sind höchstwahrscheinlich gleich zwei Darstellungen des Jüngsten Gerichts verlorengegangen, deren Bilderläuterungen die Hs. 92 auf fol. 39v und 40r tradiert (s. unten, S. 558: 3. Illustrationszyklus, Nr. 77-78). Das Blatt zwischen den heutigen Folia 112 (griech. Zählung rib/) und 113 (griech. Zählung rid/), also fol. rig/, enthielt die 28 Migne-Zeilen Text von 22,28 ¥llon m{n ¢nt' aÙtoà bis 22,53 ¢ll¦ t¾n s¾n basile…an prosmšnein und Miniaturen, deren Beischriften die Hs. 92 auf fol. 108r, 108v und 109r tradiert (s. unten, S. 569: 3. Illustrationszyklus, Nr. 137-140). Noch auf der Insel Chalke wurden die insgesamt 75 unfoliierten Papierblätter dazwischengebunden227, die gelegentlich bedeutungslose jüngere Notizen und unbeholfene Zeichnungen enthalten. Ansonsten weist der Codex heute noch 211 bemerkenswert schöne, gut erhaltene, mit viel Liebe zum Detail gearbeitete und daher auch für die Realienkunde bedeutsame228 Miniaturen 224
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Das fol. 40v war versehentlich bei der 2003 erhaltenen Lieferung von Reader-PrinterKopien nicht dabei. Es wurde erst durch eine Nachbestellung im Dezember 2007 zugänglich, wobei sich unerwartet herausstellte, daß es von der Ursprungshand 105 (= W2) beschrieben ist. Der für diesen Bereich (11,40 m¾ bis 11,56 †na tÁj) entsprechend ergänzte Teil des Variantenapparats befindet sich unten, S. 595-596. Möglicherweise war das heutige fol. 1 – dem ja noch ein weiteres, noch immer verschollenes Blatt voranging – zum Zeitpunkt dieser griechischen Zählung nicht vorhanden, wurde erst später aufgefunden und an der richtigen Stelle eingefügt. Auf dem ungezählten ersten Papierblatt unmittelbar nach dem vorderen Einbanddeckel findet sich seine autographe Notiz in schwarzer Tinte: „foliorum ordo passim est turbatus. Desunt folia mb/ et rig/. (Jun. 1831. Boisson.).“ Die Versoseite des jüngeren Papierblatts vor fol. 183 enthält in markanter Schrift ein griechisches Alphabet; mit dessen Hilfe läßt sich die auf 1669 datierte Notiz von derselben Hand am oberen Rand von fol. 183r teilweise entziffern: „1669 œgraya … “. Vgl. A. K. Orlandos, Parast£seij ™rgale…wn tinîn xulourgoà, marmaroglÚptou kaˆ kt…stou ™pˆ palaiocristianikîn kaˆ buzantinîn mnhme…wn, in Pepragmšna toà Q/ Dieqnoàj Buzantinologikoà Sunedr…ou, Qessalon…kh, 12-19 'April…ou 1953, t. 1 (Athen 1955) 329-339, hier 334 m. Abb. 6 (Arbeiter mit Säge und Beilen bei der Herstellung der vier Kästchen im 6. Kapitel des Barlaam-Romans auf fol. 27v).
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5. Die Überlieferung
auf, die alle bei Der Nersessian schwarz-weiß reproduziert sind; sie und ihre Beischriften gehören zum 3. Illustrationszyklus (s. unten, S. 546-581). Verwandt sind darin die jüngeren datierten Hss. 92 (a. 1564/65) und 47 (a. 1575); sie sind jedoch beide nicht direkt von der vorliegenden Nr. 105 und auch nicht direkt voneinander abhängig. Textlich hat Hs. 105 trotz ihres höheren Alters durchaus Schwächen, wie z. B. 2,32 protetim»kasin 'Ihsoàn statt auch in Nr. 92 erscheinendem korrektem protet…mhkaj 'Ihsoàn. In 19,105 steuert Nr. 105 (= W2) – genau wie die ähnlich alte, jedoch ebenfalls nicht direkt mit ihr verwandte Nr. 25 (= W1) – erneut das schon in 19,104 erscheinende Wort bebaiwqe‹sa statt paradoqe‹sa bei229; dagegen bieten die Nrn. 92 und 47 das korrekte paradoqe‹sa. Von 27,89 pot{2 d{ lupe‹tai bis 27,246 tÕn uƒÕn toà qeoà weisen die Hss. 105 (fol. 140v, 3. Zeile von oben; gekennzeichnet durch ein ganz kleines hochgestelltes Kreuz [vielleicht erst von Boissonade]) und 47 (fol. 248v, 4. Zeile von unten; ohne jede Kennzeichnung) dieselbe innere Lücke auf, die in Boissonades Erstausgabe zur Heranziehung der Nr. 99 als Editionshandschrift (seine Sigel D) führte; die Hs. 25 (= W1) hat hier keine innere Lücke, scheint sich aber in diesem Bereich an einer anderen, im weitesten Sinn in den Umkreis von Hs. 145 gehörenden Vorlage zu orientieren. In Ermangelung eines vollständigen Films ist ein Vergleich mit Hs. 92 im Moment nicht möglich; im fraglichen Bereich (fol. 133-143) tradiert diese Hs. jedenfalls keine Bilderläuterungen, was die Existenz dieser inneren Lücke auch in ihr sehr wahrscheinlich macht. [144 1051
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1128, fol. 40r.
Reader-Printer-Kopie (g). – Lit.: Wie Nr. 105. – Pergament, 16. Jh., 23,5 x 19 cm, einspaltig. Auf dem Recto dieses die griechische Folienzählung ne/ aufweisenden, zwischen die heutigen Folia 55 (griech. Zählung nd/) und 175 (griech. Zählung nj/) gehörigen Pergamentblattes ist die Schrift der ursprünglichen Hand, reichend von 11,22 Ómoia toÚtoij bis 11,39 kenÕn d{ kaˆ scol£zonta, wohl wegen starker Schädigung durch Nässe letztendlich ganz getilgt worden (Spuren sind noch erkennbar). Eine Hand des 16. Jhs. beschrieb die Seite neu unter Heranziehung einer völlig anderen Vorlage, die der Familie c angehört (Hauptkriterium: Es fehlt in 1051 – wie bei allen Vertretern der Familien c und e – in 11,31 l…an). Sollte diese Neubeschreibung der Seite – was anzunehmen ist – aufgrund einer wie einst auch Hs. 105 auf der Insel Chalke befindlichen Handschrift erfolgt sein, so kommt nur Nr. 49 in Frage; die nur in 1051 erscheinende Lesart 11,31 ¢nafšrousai
229
Aufgrund von Hs. 105 gelangte diese unschöne Wiederholung bebaiwqe‹sa sogar in die Erstausgabe von Boissonade; s. zu diesem Problem auch oben, S. 11, Anm. 40.
Die griechischen Handschriften – Paris
409
statt ¢nafšrousin könnte dabei ein Flüchtigkeitsfehler sein. Auf dem Verso dieses Blattes schreibt unverändert die Ursprungshand 105. [145 106
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1129 (olim Colbert. 4107), fol. 1r – 218v.
Film bzw. Fotokopien von Reproduktionen (t): fol. 1r – 20r (1,25 lÒgon bebaioàntoj di¦ tîn ™pakolouqoÚntwn shme…wn – 7,77 ” Alloi qhr…oij kaˆ kt»nesi tetrapÒdoij kaˆ ˜rpeto‹j), 42v (11,32 [E]|„ d{ met¦ tÕ labe‹n – 11,46 propÚrgion kaˆ Óplon [reproduziert bei Omont, Fac-similés, pl. 84b]), 140r (26,53 Óti prÕj lšonta – 26,68 tù d»mJ doqÁnai [reproduziert bei Constantinides / Browning, pl. 83]) und 217v – 220v230 (40,119 qerapÒntwn ™po…hsen Ð kÚrioj – Ende der Hs.). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris die Probekollation des Schlusses vervollständigt. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 225; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114; Constantinides / Browning 212-216; Pérez Martín 159-160 m. Anm. 4; M.-Th. Le Léannec-Bavavéas, Les papiers non filigranés médiévaux dans les manuscrits grecs de la Bibliothèque nationale de France, in Scr. 53 (1999) 275-324, hier 298 m. Anm. 151; dies., Les papiers non filigranés à Chypre autour du XIVe siècle d’après des manuscrits conservés à la Bibliothèque nationale de France, in Scr. 56 (2002) 140-153, hier 143 und 148. – Orientalisches Papier, 23,8 x 17,2 cm, einspaltig, geschrieben 1353 von einem nur durch diese Handschrift bekannten Schreiber Ioasaph (fol. 218r und 218v datierte Schreibernotizen); vgl. Vogel / Gardthausen 217; L. Politis, Eine Schreiberschule im Kloster tîn `Odhgîn, in ByZ 51 (1958) 17-36 und 261-287, hier 23-24; PLP Nr. 8905; RGK II, Nr. 285. Diese auf Zypern gefertigte Handschrift beginnt nach Verlust der ersten beiden Blätter (± 44 Migne-Zeilen pro Folium) akephal auf dem heutigen fol. 1r mit 1,25 lÒgon bebaioàntoj di¦ tîn ™pakolouqoÚntwn shme…wn. Der noch verbliebene Teil des 1. Kapitels gehört der Familie b an und ist dabei ein Einzelgänger von insgesamt recht guter Textqualität; neben anderweitig nicht belegten Stellungsvarianten wie 1,39 pollîn e„j oÙranoÚj und 1,44 kako‹j pollo‹j sind vor allem Besonderheiten wie 1,64 ¤gion statt p£gion, 1,83-84 oÙd{n tîn ºpeilhmšnwn bas£nwn dediÒtej statt oÙ dšei tîn ºpeilhmšnwn bas£nwn und die Auslassung von 1,84 tinˆ zu nennen. Nach fol. 5 sind die Blätter durcheinandergeraten – die richtige Reihenfolge wäre 5, 14, 15, 6-13, 16-20; zusätzlich besteht zwischen den fol. 5 und 14 ein Ausfall von zwei Blättern (Textverlust von 2,92 [æmolo]|ghmšnhn sš te katap…ptein ¢pèleian bis 2,154 t¾n seautoà ™kmelet»saj ¢pèleian prÕj), zwischen den fol. 14 und 15 ein 230
Die Scheyerer Filmprobe umfaßt nur die fol. 219v – 220v; für die Überlassung von Fotokopien von aus Paris erhaltenen Reader-Printer-Kopien der fol. 217v – 219r möchte ich Herrn W. Klein (Bonn) auch an dieser Stelle herzlich danken.
410
5. Die Überlieferung
Ausfall von vier Blättern (Textverlust von 2,185 kaˆ Ósoi perˆ tÕ stratiwtikÒn bis 4,81 tÍ toà prosèpou ¢lloièsei) und zwischen den fol. 15 und 6 ein Ausfall von einem Blatt (Textverlust von 4,116 in app. `O d{ basileÝj œfh: `O qan£tou dedoikëj bis 5,7 qaum£zein ™pˆ tÍ toà paidÕj ¢gcino…v kaˆ). Eventuell sind diese auf der Scheyerer Filmprobe fehlenden Blätter an späteren Stellen in der für J.-B. Colbert neu gebundenen Handschrift eingereiht. Der Text auf fol. 140r gehört der Familie c an (Kriterien: 26,67 katastefqÁnai und qanatwqÁnai statt katastefqe…hte und qanatwqe…hte) und bietet zusätzlich einige in keiner anderen kollationierten Handschrift vorkommende Varianten; die Orientierung an einer kontaminierten Vorlage ist am wahrscheinlichsten. Im Bereich der Probekollation am Schluß finden sich diese einzelgängerischen Zusätze: 40,117 ™kklhs…v add. l…qoij polut…moij kaˆ margar…taij tim…oij crus…J te kaˆ poikil…v panto…aj ¢kriboàj tšcnhj tÕ t¦ sept¦ kaˆ t…mia fšron le…yana kibètion kallwp…santej, 40,123 ¢ggelom…mhton toà add. qeom£karoj kaˆ lamprofaoàj und 40,126 dwrea‹j add. pollo… te prÕj tÕn ‡son dihgšrqhsan ¢gîna. Auf fol. 218r endet der Text mit Epil.,8 'Am»n. Links und rechts des in Form eines Kreuzes mit zwei Balken auslaufenden Epilogs hinterließ der Schreiber drei Notizen: 1. Tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij. 2. 'Iw£saf, sîson me, tÕn 'Iw£saf. 3. Staurù pepoiqëj termat…zw t¾n b…blon. Auf fol. 218v folgt die datierte Notiz des Schreibers Ioasaph, die auch seinen Auftraggeber nannte: 'Eteleièqh tÕ parÕn bibl…on tîn ¡g…wn Barla¦m kaˆ 'Iw£saf di¦ sundromÁj kaˆ ™xÒdou toà qeosebest£tou ƒeršwj kaˆ qeotim»tou nomikoà tÁj MurianqoÚshj, kuroà .....l [Name fast ganz ausradiert] di¦ ceirÕj ™moà toà ¢nax…ou kaˆ ™lac…stou 'Iw£saf ™n mhnˆ 'Aprill…J ib/, ¹mšrv Sabb£tJ, œtouj /˙wxa/ (= 1353), „ndiktiînoj j/, kaˆ oƒ ¢naginèskontej aÙtÕ eÜcesqe kaˆ tÕn œconta kaˆ tÕn gr£yanta. DÒxa soi, tri¦j ¡g…a, dÒxa soi. Wieso und wann der Name des Auftraggebers in der Schreibernotiz ausradiert wurde, ist unklar; er hieß Michael231, verstarb am 12. Februar 1386 und wird in zahlreichen Randnotizen auf verschiedenen Seiten der Handschrift, die noch geraume Zeit im Besitz seiner Familie blieb, in Ehren gehalten (vgl. Constantinides / Browning 213-216). Direkt an die Schreibernotiz schließt sich auf fol. 218v eine ebenfalls vom Kopisten Ioasaph geschriebene, noch unedierte Akoluthia auf den hl. Ioasaph an; sie beginnt mit dem 'Apolut…kion e„j tÕn ¤gion 'Iw£saf, inc. Ta‹j didaca‹j toà Barla¦m tÕn Ôntwj Ônta qeÕn ™mfrÒnwj ™gnèrisaj, gefolgt vom Kontakion und den Stichera. Die Akoluthia ist unvollständig erhalten, denn die Handschrift endet heute abrupt mit dem Folium 220, von dem die untere Hälfte sogar weggerissen ist232. [146 231
232
Alles im PLP (Nr. 19139) über ihn zusammengestellte Wissen stammt aus den Notizen in vorliegender Barlaam-Hs. 106. Vgl. a. Constantinides / Browning 212-213 und Klein, Legende 98-99.
Die griechischen Handschriften – Paris
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411
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1130 (olim Colbert. 4469), fol. 87r – 94v, 102r – 141v, 144r – 147v, 151r – 156v und 158r – 183v.
Reader-Printer-Kopien bzw. Film (t): fol. 175r – 183v (38,62 [¢gapî]|s… se. DÒxa soi, Cristš, basileà tîn ¡p£ntwn – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der Codex auf Handwechsel untersucht233. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 226; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 114. – Pergament, 12. Jh., zweispaltig. Die Handschrift erlitt schon relativ bald nach ihrer Entstehung beträchtliche Blattverluste (z. B. zehn Quaternionen am Anfang), die im 13. Jh. auf Papierblättern ergänzt wurden (= 1071). Ungeachtet ihrer verschiedenen Hände ist sie ihres relativ hohen Alters wegen in den Kollationen Zotenbergs einheitlich unter der Sigel H verwendet worden; nur der 14. von Zotenberg kollationierte Abschnitt (p. 125-126), nämlich die Parabel von der Liebe zu den Frauen (30,1-28), beruht dabei auf der ursprünglichen Hand. Soweit der ursprüngliche Text in Scheyern zur Verfügung stand, ist er ein Vertreter der Familie b mit wenigen Varianten, die von keiner anderen kollationierten Handschrift geboten werden: 38,63 pan£crante statt pan£gaqe, 38,93 dienegkÒnta add. tÍ ™r»mJ, 39,3 Auslassung von Ôntej, 39,6 suntuc…aj statt Ðmil…aj. In der Probekollation am Schluß erscheint bei 40,121 tÕn qeÕn ¢gnooàntej statt qeoà ¥gnoian, was sonst nur noch von der jüngeren, stark kontaminierten Hs. 104 geboten wird. Die Folia 184-191 (damit endet der Codex) entstammen einer anderen Handschrift und bieten einen völlig anderen Text. [147 1071
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1130 (olim Colbert. 4469), fol. 6r – 86v, 95r – 101v, 142r – 143v, 148r – 150v und 157rv.
Film (t): fol. 6r – 20r (Titel – 5,48 T…j Ð trÒpoj tÁj ™mÁj ™nq£de kaqe…rxewj). – Lit.: Wie Nr. 107. – Orientalisches Papier, 13. Jh., einspaltig. Ergänzt werden die schon früh erfolgten beträchtlichen Verluste von Nr. 107, beginnend mit dem Titel. Die ersten beiden Blätter sind stark beschädigt, schon der zumindest einige ansonsten unbelegte Stellungsvarianten erkennen lassende vierzeilige Titel ist nur zur Hälfte erhalten und nicht ergänzt worden (`Istor…a yucwf ... / qiÒpwn cèraj ... / t¾n ¡g…an pÒlin d... / metenecqe‹sa ... ). Die anfänglichen Textverluste sind offenbar oft nach Gutdünken, ohne Zurückgreifen auf eine andere Handschrift, ergänzt (z. B. Prol.,1-2 æj fhsˆn
233
Sie sind in den bisherigen Katalogen nicht verzeichnet; P. Michael Huber notierte sie völlig korrekt auf dem Vorsatzblatt 2r des Mettener Archivdokuments „D 1“ – einem zu Kollationszwecken mit leeren Blättern „durchschossenem“ Exemplar der MigneAusgabe des Barlaam-Romans (s. a. unten, S. 524).
412
5. Die Überlieferung
Paàloj Ð für verlorenes oáto… e„sin uƒoˆ qeoà fhsˆn Ð qe‹oj). Einzelgängerisch sind aber auch bereits die ersten von der Ursprungshand gebotenen Textvarianten: Prol.,1 pneÚmati eâ statt pneÚmati qeoà und Prol.,2 plhrwqÁnai statt ¢xiwqÁnai. Der erste Prüfungsfall für die Gruppenzugehörigkeit (Prol.,14) ist verloren; im 1. Kapitel erweist sich 1071 als einzelgängerischer Vertreter der Familie b. Am unteren Rand von fol. 8r findet sich der sicher nachbyzantinische Besitzervermerk eines zypriotischen ƒeromÒnacoj Philotheos Kanakes; aus dessen Besitz gelangte der Codex in die Enkleistra des Neophytos234. Nach Darrouzès a. a. O. wurden die Barlaamtext enthaltenden Folia 148150 auf Zypern eingefügt und dürften daher aus einer anderen Vorlage kopiert sein235. Die Folia 1-5 sind aus anderen Handschriften entnommen, die Folia 3-4 wurden dabei ebenfalls auf Zypern eingefügt. [148 108
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1131 (olim Colbert. 4481), fol. 1r – 8v, 10r – 15v und 17r – 166r.
Film bzw. Fotokopien von Reproduktionen (t): fol. 1r – 8v (Titel – 2,153 œfh prÕj aÙtÒn: PantacÒqen), 10r – 15v (3,2 ¥ndrej æseˆ pent»konta pšnte – 5,23 dwrea‹j filot…moij), 17r – 20r (5,58 tîn pulîn toÚtwn – 6,33 m»te ˜wrakšnai pèpote m»te ¢khkošnai), 38r (9,90 aÙtoà beblhmšnon – 9,106 ¢ll' ¢pascol»santej [reproduziert bei Constantinides / Browning, pl. 58]), 48r (11,116 `O d{ Barla¦m œfh – 11,135 ™n to‹j zîsin ðmen [reproduziert bei Omont, Fac-similés, pl. 78]) und 165v – 166v (40,113 makar…wn swm£twn ™ke…nwn – Ende der Hs.). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet und die Probekollation am Schluß vervollständigt. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 226; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 115; Constantinides / Browning 181-183. – Pergament, 22 x 16 cm, einspaltig, geschrieben 1321 von einem anonym bleibenden Kopisten (auf fol. 166r datierte Notiz vom August d. J.), dessen Schrift „untidy and closer to a scholarly rather than a professional hand“ (Constantinides / Browning 181) ist. Geboten wird ein vorzüglicher Text der Familie b, unauffällig im Prolog und mit ganz geringen einzelgängerischen Erscheinungen im 1. Kapitel: 1,24 prÕj t£j statt prÕj t»n; 1,29 didaskal…aij statt cers… ist sonst Merkmal der Familie e, nur Nr. 108 macht hier eine Ausnahme; 1,73 b£sana statt e‡dh bas£nwn. Diese Auffälligkeiten finden sich nicht in der eng mit Hs. 6 verwandten Nr. 61. Nach dem Beginn von Nr. 6 (= P) mit 4,129 T… dš; OÙ prÕ mikroà e‡pate wird die – zumindest vorübergehende – Nähe von Nr. 108 zu der von 6 und 61 gebildeten Kleingruppe erkennbar: 5,6 didask£louj aÙtoà statt did£skontaj aÙtÒn; Auslassung von 234 235
Vgl. Darrouzès, Manuscrits de Chypre 184. Nach meinen Notizen von 2002 sind alle Papierblätter mit Barlaamtext von derselben Hand geschrieben, was wohl der Revision bedarf.
Die griechischen Handschriften – Paris
413
5,22 ™pˆ – o„keiws£menoj; Auslassung von 6,5 Barla¦m – gšronti. Auf fol. 38r und 48r zeigen sich dagegen überraschende Gemeinsamkeiten mit Nr. 45 (= K): 9,90-91 ¢pÕ tîn yic…wn tîn piptÒntwn ¢pÕ tÁj trapšzhj aÙtoà ™d…dou statt aÙtîn tîn tÁj trapšzhj yic…wn ™pididÒnai und 11,131-133 stark verkürztes e„ statt kaqÒti oÙk œstin ¡mart…a nikîsa t¾n toà qeoà filanqrwp…an, e‡per fq£somen metanoÁsai kaˆ d£krusi tÕ tîn ptaism£twn a"scoj ¢pon…yasqai (letzteres aber am Rand von der Ursprungshand der Nr. 108 nachgetragen). Der Text endet mit Epil.,8 'Am»n in der Mitte von fol. 166r. Auf dem vom Kopisten ursprünglich freigelassenen Raum zwischen dem Textende und der Schreibernotiz plazierte der wohl zypriotische Käufer der Handschrift, Michael Kalozonares236, im Jahr 1364 – nicht unharmonisch im Aussehen – folgende Notiz in griechischen und lateinischen Buchstaben: „`Hgwr£sqh par' ™moà Mica»l toà Kalozwn£rh ™n ˜th txd toà despÒtou ¹mîn Cristoà kaˆ qeoà is nomismata pšnte. P£ntwn tîn kalîn ¢rc¾ kaˆ tšloj Ð CristÒj.“237 Die Schreibernotiz lautet 'Eteleièqh tÕ parÕn bibl…on kat¦ t¾n kg/ toà AÙgoÚstou mhnÕj tÁj ™nistamšnhj d/ „ndiktiînoj toà nàn tršcontoj wkq/ (= 1321) œtouj; ihr folgt ein Gebet des seinen Namen nicht nennenden / Schreibers an die Gottesmutter (ediert bei Constantinides / Browning 181; zum Gebet auf fol. 166v s. ebd. 183). [149 1081
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1131 (olim Colbert. 4481), fol. 9rv und 16rv.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 108. – Papier, 15.-16. Jh., 22 x 16 cm, einspaltig. Ergänzt werden von Nr. 108 die Blattausfälle zwischen den fol. 8 und 10 sowie 15 und 17, reichend von 2,153 ¥qlie, t¾n seautoà ™kmelet»saj ¢pèleian – 3,2 ™x ™pilogÁj238 bzw. 5,23 dexiws£menoj – 5,57 Ðr©n k¢gë p£nta t¦ œxw239. Beide Blätter sind von derselben Hand geschrieben und entstanden wohl rasch nacheinander; dennoch müssen sie stemmatisch an unterschiedlichen Stellen eingereiht werden: Fol. 9rv (= 1081I) bietet nämlich einen Text der Familie b mit zahlreichen, in keiner anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift erscheinenden Varianten, z. B. 2,170 taÚtV statt toiaÚtV; ebd. pl£nV add. kaˆ ¢peilÍ; 2,172 Dielšgceto statt 'Elšgeto; 2,173 Øperkallšj statt perikallšj; 2,176 eÙcarist…aj statt eÙcaristhr…ouj; 2,180 toà laoà statt toÚtou. Fol. 16rv (= 1081II) enthält
236 237 238
239
Das PLP (Nr. 10582) kennt ihn nur als Besitzer dieser Handschrift. Vgl. a. Constantinides / Browning 182. Die letzten Worte auf fol. 9v – 3,2 ¥ndrej æseˆ pent»| – überlappen bereits mit dem Wiedereinsatz der Ursprungshand von Nr. 108 auf fol. 10r. Die letzten Worte auf fol. 16v – 5,57-58 tîn pulîn toÚtwn – überlappen bereits mit dem Wiedereinsatz der Ursprungshand von Nr. 108 auf fol. 17r.
414
5. Die Überlieferung
dagegen überraschenderweise einen eindeutig der Familie c angehörenden Text – der Schreiber zog entweder eine kontaminierte Vorlage oder für beide Folia verschiedene Vorlagen heran; auch hier erscheinen einige junge, in keiner anderen kollationierten Handschrift vorkommende Varianten, z. B. 5,45 `O d{ add. basileÝj oŒa. [150 109
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1132 (olim Colbert. 4233), fol. 38r – 171v, 176r – 177v, 179r – 180v und 183rv.
Reader-Printer-Kopien (t): fol. 38r – 50v (8,116 [oÙ]|k Ôntwn ™po…hsen Ð qeÒj – 11,56 penqe‹n ™n tù parÒnti Øpot…qetai b…J). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 226; Catal. codd. hag. BN Paris. 67; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 115. – Pergament, 12. Jh., einspaltig. Beginnt nach dem Verlust einer Vielzahl von Blättern akephal auf dem heutigen fol. 38r mit 8,116 (oÙ)|k Ôntwn ™po…hsen Ð qeÒj; der fehlende Anfang vom Titel bis 8,116 E„ g¦r ™nno»seij pÒsa ™x oÙ|(k) wurde im 15. Jh. auf den heutigen Papierfolia 4-37 ergänzt (= 1091). Es besteht enge Verwandtschaft mit Nr. 117 (aber nicht mit 41 und 157), jedoch keine direkte Abhängigkeit, denn verschiedene in 109 zusätzlich erscheinende Varianten (wie z. B. 9,43 Paàloj, oá ¹ ™kklhs…a œscen k»ruka, oÙk ™x ¢nqrèpwn ¹ klÁsij statt bloßem Paàloj, oá ¹ klÁsij oÙk ™x ¢nqrèpwn) kommen in keiner anderen bisher für diesen Bereich kollationierten Handschrift vor. Vom Folium 44 (reichend von 9,143 d{ gumn¦ kaˆ tetrachlismšna bis 9,175 ¹mšra ql…yewj kaˆ ¢n£gkhj, ¹mšra talaipwr…aj kaˆ) ist ein großes Stück herausgeschnitten; die verlorenen halben Zeilen ergänzte ebenfalls die Hand 1091 auf einem angeklebten Stück Papier. Die ursprüngliche Hand endet zunächst auf fol. 171v mit 36,58 prÒskomma toàto yucÁj kaˆ240; die von Hand 1091 auf den Papierfolia 172-175 vorgenommene, bis 38,29 pollù toà fu|(sikoà) reichende Ergänzung – es sind von der Ursprungshand rund 275 Zeilen, also acht Folia (ein ganzer Quaternio?) verlorengegangen – beginnt nicht mit dem zu erwartenden Wort 36,58 sk£ndalon, sondern mit der Auffälligkeit t… moi proteqÁj (statt t… moi 240
Der aufmerksame Schreiber von 1091 entdeckte aber in diesem umfangreichen Teil offenbar doch noch weitere Blattausfälle (ein Blatt von Nr. 109 umfaßt ±31,5 Textzeilen der Neuausgabe) – was ich 2002 in situ leider nicht untersuchte – , und ergänzte sie auf den heutigen Folia 1 (24,200 to‹j ¢gapîsi tÕn qeÒn bis 24,233 met' ÑrgÁj), 3 (25,118 mšson ™mbalën tÕ toà despÒtou Ônoma bis 25,148 kÚrioj tîn kurieuÒntwn), 187-188 (26,21 tù Ônti kaˆ ™cšfrwn nean…aj bis 26,86 ™kdik»sw mou t¾n Ûbrin, cersˆn), 189 (27,200 ™plan»qhsan o† te A„gÚptioi kaˆ oƒ Calda‹oi bis 27,234 ” Elqwmen oân basileà kaˆ ™pˆ) und 190 (28,3 basilšwj uƒÕj ºgalli£sato tù pneÚmati bis 28,34 peribale‹n me mšshj ¹mšraj, †na lÚkon).
Die griechischen Handschriften – Paris
415
prot…qhj) und verrät damit ihre Abhängigkeit von Hs. 99, wo (fol. 103v, 13. Zeile von unten, am linken Rand mit einem Kreuz markiert241) der Satz 36,57-58 e„ d{ prÒskomma toàto yucÁj, t… moi proteqÁj kaˆ Øposkel…zein boÚloi (sic!) lautet. Ein ganzer Quaternio von 109 kann aber nicht auf vier von Hand 1091 beschriebenen Ergänzungsblättern untergebracht werden; in der Tat weist die mutmaßliche Vorlage 99 beträchtliche Auslassungen von insgesamt etwa 96 Textzeilen auf (s. die Zusammenstellung242 oben, S. 398-399). Die Pergamentfolia 176-177 sind wieder von der Ursprungshand (reichend von 38,29 [fu]|sikoà de…knutai bis 38,95 kaˆ ¢parakl»tou me|[tel£mbane]). Es schließt sich unmittelbar die auf dem Papierfolium 178 von Hand 1091 vorgenommene, von 38,95 (me)|tel£mbane brèsewj bis 39,19 ™piboul¦j tîn daimÒnwn reichende Ergänzung an. Die Pergamentfolia 179180 sind wieder von der Ursprungshand (reichend von 39,20 ¢ll¦ toÚtwn m{n bis 39,81 ¥cqoj tÁj sarkÕj ¢|(poqšsqai). Wieder schließt sich unmittelbar die auf den Papierfolia 181-182 von Hand 1091 vorgenommene, von 39,81 (¢)|poqšsqai bis 40,27 ™lqÒntaj prÕj aÙtÒn reichende Ergänzung an. Das letzte von der Ursprungshand beschriebene Folium ist 183, beginnend mit 40,27 in app. kaˆ ¢pagagÒntaj und abbrechend mit 40,60 t¾n ¢ggeli|(k¾n). Es schließt sich unmittelbar die Fortsetzung von 40,60 (¢ggeli)|k¾n ¢lhqîj bis Epil.,8 'Am»n durch die zeitgenössische Hand 1092 auf den Pergamentfolia 184r – 186r an. Noch Ende 1640 befand sich der Codex im griechischen Raum (datierter Besitzervermerk eines Priesters und Skeuophylax NikÒlaoj toà Best£ri vom 20. Dezember d. J. im hinteren Einbanddeckel). [151 1091
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1132 (olim Colbert. 4233), fol. 1r – 37v, 44rv (teilweise), 172r – 175v, 178rv, 181r – 182v, 187r – 188v, 189rv und 190rv.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (t): fol. 1r – 20r (Film; Teile des 24. [fol. 1] und des 25. Kap. [fol. 3] sowie Titel – 5,20 Óqen par' ¥llwn kaˆ m¾), 44rv (Reader-Printer-Kopien), 187r – 188v (Reader-Printer-Kopien; 26,21 tù Ônti kaˆ ™cšfrwn nean…aj – 26,86 ™kdik»sw mou t¾n Ûbrin cersˆn), 189rv (Reader-Printer-Kopien [fol. 189v auch auf Film]; 27,200 ™plan»qhsan o† te A„gÚptioi kaˆ oƒ Calda‹oi – 27,234 ” Elqwmen oân basileà kaˆ ™pˆ) und 190rv (Film; 28,3 basilšwj uƒÕj ºgalli£sato tù pneÚmati – 28,34 peribale‹n me mšshj ¹mšraj †na lÚkon). – Lit.: Wie Nr. 109. – Papier, 15. Jh., einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 109 zunächst auf fol. 1rv ein Textverlust (wohl durch 241
242
Mit einem entsprechenden Kreuz am linken Rand ist in Hs. 99 auch fol. 106v, 10. Zeile von unten markiert, wo bei 38,29 pollù toà fu|(sikoà) der Wiedereinsatz der Ursprungshand 109 beginnt. Die dort praktisch systematisch betriebene, zusätzlich den Text verkürzende Auslassung ausschmückender Adjektive konnte dabei gar nicht berücksichtigt werden.
416
5. Die Überlieferung
Blattausfall) der ursprünglichen Hand (überschrieben ïde ™gr£fh tÕ ™n tù mšsJ toà bibl…ou l£qoj, zusätzlich ein auffälliges Zeichen zum Auffinden der Stelle), reichend von 24,200 to‹j ¢gapîsi tÕn qeÒn bis 24,233 met' ÑrgÁj, dann auf fol. 3rv – fol. 2 ist in der Zählung übersprungen oder inzwischen verlorengegangen – eine entsprechende Lücke (überschrieben nur mit einem sich auf der betreffenden Seite wiederfindenden Zeichen), reichend von 25,118 mšson ™mbalën tÕ toà despÒtou Ônoma bis 25,148 kÚrioj tîn kurieuÒntwn. Auf den Folia 4-37 schließlich wird der verlorene Anfang vom Titel bis 8,116 E„ g¦r ™nno»seij pÒsa ™x oÙ|(k) ergänzt. Vom Pergamentfolium 44 (reichend von 9,143 d{ gumn¦ kaˆ tetrachlismšna bis 9,175 ¹mšra talaipwr…aj kaˆ) ist ein großes Stück herausgeschnitten; die verlorenen halben Zeilen der ursprünglichen Hand ergänzte ebenfalls die Hand 1091 auf einem angeklebten Stück Papier. Auf den Folia 172r – 175v ist der durch Blattausfall verlorengegangene Ursprungstext von 36,58 t… moi proteqÁj (sic; s. a. oben, S. 414-415) bis 38,29 pollù toà fu|(sikoà) ergänzt. Bei allen bisher angesprochenen Passagen von 1091 handelt es sich um direkte Abschriften von Nr. 99243 – gefertigt, als deren ursprünglicher Anfang noch erhalten war. Der auffällige Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj A„qiÒpwn (sic; ™ndotšraj und tîn fehlt) cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£ba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Damaskhnoà findet sich praktisch identisch – `Hstor…a (sic!) yucofel¾j (sic!) ™k tÁj tîn 'Eqiopîn (sic!) cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tîn (sic!) tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£bba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà Damaskhnoà lautend – auf dem im 16. Jh. wohl als Ersatzkopie des stark abgenutzten ursprünglichen Anfangsblattes von Nr. 99 geschaffenen fol. 1; dafür sprechen auch viele weitere Gemeinsamkeiten auf diesem jungen Folium mit der älteren Nr. 1091. Auf fol. 178rv ist der durch Blattausfall verlorengegangene Ursprungstext von 38,95 (me)|tel£mbane brèsewj bis 39,19 ™piboul¦j tîn daimÒnwn ergänzt und auf den Folia 181-182 der auf dieselbe Weise verlorengegangene Ursprungstext von 39,81 (¢)|poqšsqai bis 40,27 ™lqÒntaj prÕj aÙtÒn. Hierbei fällt auf, daß sich auf dem von Hand 1091 beschriebenen fol.
243
Ganz besonders hervorzuhebendes Kriterium: In Nr. 99 (fol. 3v, 3. und 4. Zeile von oben) sind die Worte 1,82 ™pštucon bis 84 qeiotšrv wahrscheinlich wegen einer schlechten Vorlage von der ursprünglichen Hand in einen ursprünglich frei gelassenen und dabei zu knapp bemessenen Bereich eingefügt worden. Sie sind sehr zusammengedrängt und vielfach abgekürzt. Strenggenommen kann man nur ™pštucon makariÒthtoj, oƒ d{ ™n ™rhm…aij kaˆ Ôresin ¢pekrÚptonto, oÙd{ (sic!) ™peilhmšnwn (sic!) bas£nwn, ¢ll' o„konom…v tinˆ qeiotšrv lesen. In 1091 (fol. 8r, 5. und 4. Zeile von unten) lautet die besonders kritische Stelle ¢pekrÚptonto oÙd{ — (sic, ein länger Strich) ™peilhmšnwn (sic!) bas£nwn, ¢ll' o„konom…v tinˆ qeiotšrv, wobei die abgekürzten Worte o„konom…v tinˆ qeiotšrv auch eine optisch genaue Kopie aus Nr. 99 darstellen.
Die griechischen Handschriften – Paris
417
178rv 31,5 Textzeilen befinden; dies entspricht auch dem Textumfang eines von der Ursprungshand 109 beschriebenen Blattes. Auf den mir in Scheyern nicht vorliegenden Folia 181-182 jedoch hat die Hand 1091 98 Textzeilen untergebracht; dies spricht in diesem Bereich für drei verlorengegangene Folia der Ursprungshand sowie für einige Auslassungen in der mutmaßlichen Vorlage Nr. 99: In der Tat hat Nr. 99 in diesem Bereich Auslassungen von insgesamt 26 Textzeilen (s. die Zusammenstellung oben, S. 399). Auch nach dem von Hand 1092 auf dem Pergamentfolium 186r geschriebenen Textende tritt 1091 wieder mit Ergänzungen in Erscheinung: Unter der Überschrift “ Oson le…pei ™ke‹se e„j tÕ stoice‹on toàto »b« ™ntaàqa ¢nesèqh (in bereinigter Orthographie) erscheint auf den Papierfolia 187-188 der Text 26,21 tù Ônti kaˆ ™cšfrwn nean…aj bis 26,86 ™kdik»sw mou t¾n Ûbrin, cersˆn o„ke…aij t»n te kard…an sou kaˆ t¾n glîttan ™xorÚxaj, eindeutig (mit Flüchtigkeitsfehlern wie 26,62 _»masin statt _»torsin, 77 ™klÚsaj statt ˜lkÚsaj und 81 ¢ntipšmpontaj statt ¢ntip…ptontaj) aus der Hs. 99 kopiert244; in der Mitte von fol. 188v sind die Worte 26,86 o„ke…aij bis ™xorÚxaj wieder notdürftig ausradiert, da der von der Ursprungshand gebotene Text wohl mit o„ke…aij bereits erreicht ist. Gleich danach folgt die Schlußnotiz 'Eteleièqh tÕ parÕn bibl…on di¦ ceirÕj pollîn (wiederum in bereinigter Orthographie). Dennoch folgen auch auf den nächsten beiden Blättern noch Ergänzungen von 1091: Auf fol. 189rv unter der Überschrift TÕ sfal{n ¢nesèqh ™dî e„j toàto tÕ stoice‹on »g« (in bereinigter Orthographie) der Text 27,200 ™plan»qhsan o† te A„gÚptioi kaˆ oƒ Calda‹oi bis 27,234 ” Elqwmen oân basileà kaˆ ™pˆ, wieder aus Hs. 99 kopiert. Auf fol. 190rv, nun einfach mit „d/“ bezeichnet, schließlich der Text 28,3 basilšwj uƒÕj ºgalli£sato tù pneÚmati bis 28,34 peribale‹n me mšshj ¹mšraj †na lÚkon; daß wiederum Hs. 99 die Vorlage war, zeigt sich z. B. durch den unsinnigen Bindefehler 28,7 sun»goroj toà ™cqroà lÒgoj ™de…knuto statt korrektem sun»goroj toà Ñrqoà lÒgou ™de…knuto; in der zur gleichen Kleingruppe gehörenden Nr. 53 ist er durch die Erweiterung sun»goroj toà ™cqroà t¾n ¢l»qeian ™kr£tune kaˆ tÕn lÒgon toà qeoà ™de…knue kaschiert. Fol. 191r ist leer, auf fol. 191v, mit dem der Codex endet, befindet sich von späterer Hand ein Vertrag zur Übergabe eines Geldbetrags mit eidlicher Bezeugung. Die Hand 1091 steuerte in der ihr bei selbstentworfenen Formulierungen eigenen sehr fehlerhaften Orthographie zahlreiche den Inhalt erläuternde Randnotizen bei, auch auf den von den Händen 109 und 1092 beschriebenen Pergamentblättern; es handelt sich bei ihnen nicht um tradierte Bilderläuterungen, da die von 1091 gewissenhaft kopierte miniaturlose Nr. 99 keine derartigen aufweist. [152
244
Sogar die dort (fol. 78v) schnörkelig-verspielte Endung -foij bei 26,62 in app. filosÒfoij wird genau imitiert.
418
1092
5. Die Überlieferung
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1132 (olim Colbert. 4233), fol. 184r – 186r.
Reader-Printer-Kopien (t): fol. 185r – 186r (40,95 t¾n éran tÁj teleièsewj – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Wie Nr. 109. – Pergament, 12. Jh., einspaltig. Die ursprüngliche Hand 109 bricht mit fol. 183v bei 40,60 t¾n ¢ggeli|(k¾n) ab; als unmittelbare Fortsetzung schreibt die vorliegende zeitgenössische Hand auf den Folia 184r – 186r von 40,60 (¢ggeli)|k¾n ¢lhqîj bis Epil.,8 'Am»n. In die Nähe zu Nr. 117 – was bei den in Scheyern vorliegenden Blättern der Ursprungshand 109 der Fall ist – kann 1092 nicht gestellt werden; ihr Text ist absolut einzelgängerisch, vgl. z. B. in 40,108 die Auslassung von Taàta bis skhnèmata und den dadurch bedingten Zusatz ™x aÙtîn hinter 40,108 poll¾n, 40,111 gegenhmšnon statt gegonÒj und 40,117 katÁlqen statt katšqento. Von fol. 186 ist ein Teil herausgeschnitten. Auf dem Recto ist das nach dem Textende leer verbliebene untere Drittel mit Tinte geschwärzt, aber nichts von der Hand 1092 Hinterlassenes unleserlich gemacht worden. Möglicherweise handelt es sich um ein Palimpsestblatt, denn fol. 186v ist vollständig säuberlich von einer etwas älteren Hand beschrieben; der vermutlich hagiographische Text ließ sich mit dem TLG auf CD-ROM nicht identifizieren245. [153 110
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1163 (olim Gaignières246), fol. 23r – 276r.
Film bzw. Fotokopien von Reproduktionen (t): fol. 23r – 50r (Titel – 6,82 § oÙc ˜èrakaj pèpote kaˆ did£xai), 183v (26,102 [parestè]|twn d{ tîn æj _omfa…an – 26,115 qaumas…wn ¢ndrîn tîn p©san sof…aj [reproduziert in RGK II, Nr. 274, Taf. 151]) und 267v (39,94 [¹]|mšran †na plhrwqÍ – 39,105 m¾ prosfqegm£twn ™|[xod…wn] [reproduziert bei Omont, Fac-similés, pl. 84a]). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet und die Kollation des Schlusses durchgeführt. – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 231-232; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 118. – Papier, einspaltig, geschrieben 1348 von einem Priester Johannes (datierte Schreibernotiz vom 16. April d. J. auf fol. 276r), vgl. zu ihm Vogel / Gardthausen 208; PLP (Nr. 8521) und RGK II, Nr. 274. Die vorangestellten Folia 1-22 (theologischen Inhalts, darunter auf fol. 1r – 5r akephal JD, Aceph.) stammen von anderer Hand. Auf fol. 23r unter der aufwendig gestalteten geflochtenen Zierleiste zunächst eine wohl kryptographische Notiz von der Schreiberhand; ihr
245
246
Gut lesbar ist z. B. „to‹j so‹j doÚloij“; für diese vermeintlich alltägliche Verbindung fanden sich nur drei unpassende Belege. Roger de Gaignières († 1715) vermachte seine Sammlungen, in denen sich 17 griechische Handschriften befanden, 1711 dem König.
Die griechischen Handschriften – Paris
419
folgt der bis auf die Stellungsvariante metenecqe‹sa pÒlin gewohnte Titel, der den Zusatz ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou nicht aufweist. Im Prolog und im 1. Kapitel ein unauffälliger Vertreter der Familie b mit ganz wenigen einzelgängerischen Varianten (z. B. 1,8-9 tÕn toà qeoà patrÕj qrÒnon; 1,15 poi»saj statt kaq…saj). Viele Gemeinsamkeiten mit Hs. 105 und ihrer Gruppe vom Anfang bis zur Probekollation am Schluß sprechen zudem dafür, daß vorliegende Nr. 110 am Übergang der Familie b zur Familie d steht; ganz entscheidende Merkmale der Familie d – wie etwa die Umstellung des Textes von 3,34 `O – 4,5 Ãn hinter 2,169 newkÒrouj sowie die Stellungsvariante 4,11 ¢pagage‹n post 12 o"kon247 – fehlen jedoch noch. Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf fol. 276r folgt die datierte Schreibernotiz E‡lhfe tšloj tÕ parÕn bibl…on oá tÕ Ônoma aÙtoà Barla¦m di¦ ceirÕj k¢moà ¡martwloà 'Iw£nnou t£ca kaˆ ƒeršwj248 mhnˆ 'April…J ist/ toà /stwnst/ œtouj (= 1348), kaˆ oƒ ¢naginèskontej aÙtÕ eÜcesqš moi di¦ tÕn kÚrion, Ópwj ta‹j Ømîn eÙca‹j lutrwqî kol£sewj. Bereits am unteren Rand von fol. 275v findet sich der Besitzervermerk eines Klosters tÁj Balar…aj. [154 110m Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1313 (olim Colbert. 4768), fol. 277r – 278v, 306v – 310v und 339v – 342r. Fotos (g). – Lit.: Omont, Inv. somm. I, 297; Catal. codd. hag. BN Paris. 108; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 153-154. – Papier, 15. Jh., 22 x 15 cm, einspaltig. 364 Folia umfassender, noch unzureichend katalogisierter Miszellancodex mit zahlreichen hagiographischen Texten. Daß sich auf den genannten Folia die Texte dreier Barlaam-Parabeln befinden, verzeichnen die Kataloge nicht; diese Entdeckung machte Ios. Paramelle SJ249. Es handelt sich im einzelnen um die Parabeln „Mann und Vogel“, „Mann mit den drei Freunden“ und „Mann im Brunnen“: 1) (fol. 277r, 13. Zeile – 278v, letzte Zeile): Vom vorangehenden Text durch die Worte Toà Barla¦m Ð lÒgoj abgesetzt die Parabel vom Mann und dem Vogel, reichend von 10,29 ” Elege g¦r Óti oƒ tîn e„dèlwn proskunhtaˆ Ómoio… e„sin ¢nqrèpJ „xeutÍ bis 10,62 oƒ ™pˆ to‹j e„dèloij, worauf nicht pepoiqÒtej, sondern das in 10,63 erscheinende Wort proskunoàntej folgt. Der Text von 110m weist hier einige Gemeinsamkeiten mit der Familie a auf, und zwar am ehesten mit der ihr in diesem Bereich angehörenden Hs. 12 (= Q), jedoch nicht durchgehend; bei den beiden anderen Parabeln ist 247
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Hs. 110 läßt sogar die Worte 4,11 kaˆ e„j – 12 prostiqe…j einfach aus, kann also niemals Vorlage für Hs. 105 oder eine ihrer Verwandten gewesen sein. Genauso bezeichnet sich der Priester Johannes, der 1312/13 den heutigen Cod. Paris. suppl. gr. 462 schrieb – seine Schrift ist jedoch völlig anders. Vgl. BHGa und BHGn 1318ib.
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5. Die Überlieferung
dies nicht zu beobachten, weshalb die hier vorliegende stemmatisch als 110mI bezeichnet sei. 2) (fol. 306v250, vorletzte Zeile – 310v, 3. Zeile): Vom vorangehenden Text durch die Worte Parabol¾ Barla£m abgesetzt die Parabel vom Mann mit den drei Freunden, reichend von 13,7 'AnqrèpJ tre‹j ™schkÒta (sic!) f…louj bis 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n ¤panta (sic!) ¢podidoÚj. In diesem Bereich sind keine Gemeinsamkeiten mit der Familie a erkennbar. 3) (fol. 339v, 6. Zeile von unten – 342r, 14. Zeile): Vom vorangehenden Text durch die Worte Perˆ toà feÚgein tù monokšrJ (sic!) sowie am Rand Barla£m abgesetzt die Parabel vom Mann im Brunnen, beginnend mit den einleitenden Worten ToÝj kechnÒtaj ™n tùde b…J und dann mit dem Originaltext einsetzend bei 12,220 Ðmo…ouj e"nai dokî ¢ndrˆ feÚgonti und endend erst mit 13,7-8 ¢nqrèpJ tre‹j ™schkÒti f…louj. In diesem Bereich sind weder auffällige Gemeinsamkeiten mit der Familie a noch mit anderen kollationierten Handschriften erkennbar. Die Barlaam-Parabeln in dieser Handschrift schließen also nicht unmittelbar aneinander an und scheinen aus jeweils unterschiedlichen Vorlagen kopiert. [155 111
Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1706 (olim Faure.-Reg. 2077,2; olim Bibliothek von Nicolas Fumée [† 1592/93]), fol. 375r – 509v.
Film (t): fol. 375r – 390r (Pinax und Titel – 6,54 æj ½kouse t¦ toà paidagwgoà _»mata) und 509rv (40,87 ™kdhme‹ despÒthn – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Omont, Inv. somm. II, 127; Catal. codd. hag. BN Paris. 285; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 230; Olivier / Monégier du Sorbier, Morelliana 76-77251; RGK II, Nr. 439. – Papier, 16. Jh., 29 x 20 cm, einspaltig. Der Codex weist heute eine doppelte Folienzählung auf, die ältere ist etwas fehlerhaft; so erscheint die von ihr vergebene Zahl 375 zweimal. Dem Barlaam-Roman – er weist eine eigene Lagenzählung auf – geht auf den fol. 1-374 (alte Zählung) die Chronik des Georgios Monachos voraus, wobei die Folia 1-14 einen Pinax zu ihr enthalten. Auf fol. 375r (neue Zählung 372r) befinden sich unter einer geflochtenen Zierleiste die Worte `IstorikÕn 'Iw£nnou monacoà toà Sina$tou und in der nächsten Zeile die kurze Überschrift P…nax; dessen Einträge
250
251
Fol. 306v / 307r weisen die ursprüngliche Lagenzählung mz/ / mh/ auf; bei Quaternionen würde es sich also um die ursprünglichen Folia 376v / 377r des Codex handeln. M.-A. Monégier du Sorbier untersucht in ihrer mir unzugänglichen Dissertation – Recherches sur la tradition manuscrite de la Chronique de Georges le Moine: la tradition directe (1985) – den Codex gründlich.
Die griechischen Handschriften – Paris
421
sind bis auf kleine Details in allen Handschriften dieser „Sinaites-Gruppe“ identisch und bei der in München befindlichen Hs. 77 zusammengestellt (s. oben, S. 367-368); der Pinax der vorliegenden Hs. 111 ist allerdings sozusagen der schlechteste – was den Nachweis seiner Übernahme und Voranstellung in die Hs. 102 (= Cod. Paris. gr. 1125) durch Petrus Morellus erleichterte252. Auf fol. 375v endet der Pinax und es schließt sich nach einer erneuten mehrfarbigen Zierleiste der eigentliche Titel an, der hier `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Sin© (nicht Sina$tou) lautet. Schon die ersten Worte des Prologs weisen zwei Fehler auf – sie lauten hier “ Osoi pneàma qeoà ¥gontai, oáto… e„sin qeoà – , die auch in den eng verwandten Nrn. 64, 72 und 100 erscheinen. Auch bietet Nr. 111 die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den Inhalt begleitenden Randnotizen, die ebenfalls bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. oben, S. 369-371). Am Ende von fol. 509v – die Folia 500-509 stammen von der Hand des Nikolaos Choniates – endet der Barlaamtext und auch der Codex ohne eine Schreibernotiz. [156 112 (= L) Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1771 (olim Colbert. 5227), fol. 181v – 281v. Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g), davon fol. 180v – 191r und 281v – 283r auf Film. Außerdem wurde im Mai 2002 in Paris der gesamte Codex gesichtet. – Lit.: Zotenberg 7 m. Anm. 2; Omont, Inv. somm. II, 138; Catal. codd. hag. BN Paris. 285-286; Peeters, Traduction 282-283; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 230; Fonkič, O datirovke; O. Lampsides, Kèdikej tÁj CronikÁj SunÒyewj (CS) toà Kwnstant…nou ManassÁ parameristšoi di¦ t¾n kritik¾n œkdosin taÚthj – 'Epilog¾ tr…th, in Pl£twn 37 (1985) 224238, hier 235-236; ders., Constantini Manassis Breviarium Chronicum [CFHB 36,1] (Athen 1996) LXXXVIII; s. a. oben, S. 26-27 m. Anm. 113115. – Papier, 14. Jh. (2. Hälfte), 21,2 x 14 cm, einspaltig. Dem BarlaamRoman gehen zunächst auf den fol. 1r – 159r die Chronik des Konstantinos Manasses, dann auf fol. 160r – 181r mit der Doxologie endende Auszüge aus der Vita des Andreas Salos (BHGn 117e-f) voraus. Der ganze Codex besteht aus demselben Papiertyp mit senkrechten Wasserzeichenstreifen, er ist sozusagen aus einem Guß; dafür sprechen auch die jeweils ganz ähnlichen Zierleisten bei den jeweiligen Textanfängen und auch der Umstand, daß der Barlaam-Roman auf einer Verso-Seite (!) beginnt: Unter einer schlichten, Torform andeutenden Zierleiste erscheint auf fol. 181v – ohne
252
S. oben, S. 402 m. Anm. 216.
422
5. Die Überlieferung
spätere Manipulationen, von der ursprünglichen Hand geschrieben – der einzigartige Titel253 LÒgoi yucwfele‹j metenecqe‹sai ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj cèraj e„j t¾n `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa (sic!) ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ EÙqum…ou (euqhm…ou cod.) toà ¡giwt£tou monacoà toà ” Ibhroj (»buroj cod.), toà kaˆ gegonÒtoj kaqhghtoà tÁj meg£lhj laÚraj (l£braj cod.) toà ¡g…ou 'Aqanas…ou toà `Ag…ou ” Orouj; er übergeht vollkommen die Überbringung der Geschichte durch einen Mönch Johannes vom Sabaskloster und nennt als Übersetzer ins Griechische den Mönch Euthymios Iberites vom Berg Athos. Nach Untersuchungen von Charles Astruc finden sich Wasserzeichen vom Typ 2939 und 2940 (Briquet), z. B. auf den Folia 210, 245 und 249, die in die 2. Hälfte des 14. Jhs. gehören254. Auch sieht Fonkič Ähnlichkeiten in den Schriften des ersten Schreibers vorliegender Barlaam-Hs. 112 und des 1358 in Konstantinopel tätigen Schreibers „B“ des heutigen Cod. Laurent. Conv. soppr. 103255. Es scheint, daß unsere Barlaam-Hs. 112 (vielleicht während einer Bibliotheksreise) in großer Eile von mehreren – insgesamt mindestens fünf – , sich auch bei kurzen Pausen sofort ablösenden Schreibern angefertigt wurde; dafür sprechen die Handwechsel etwa auf fol. 196r, 198v, 202r, 235r, 241r, 270v und 278v. Auch einige charakteristische Fehler scheinen dadurch verursacht, wie etwa auf fol. 232r die HomoioteleutonAuslassung 17,40-42 ¢ll' ™k – dedÚnhmai, die durch ein offenbar erneutes Versehen doch noch an 17,43 gegšnhmai angeschlossen wird, worauf dann der Text 17,42-43 noe‹n – gegšnhmai unverändert ein zweites Mal erscheint; erst dann folgt endgültig die Fortsetzung 17,43 ¢ll' aÙtÕj œplasš me. Es erhebt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob wirklich ein Verlust der letzten Lagen eingetreten ist, oder ob die Barlaam-Abschrift aus Zeitmangel abrupt abgebrochen werden mußte. Wie auch immer, der Barlaamtext endet unvermittelt am Ende von fol. 281v mit 32,26 eárej ¨n sÝ Ð; das sich anschließende fol. 282r ist an sich leer, doch schrieb ganz oben eine jüngere Hand wie eine scherzhafte Fortsetzung zum gerade zitierten Textabbruch eárej ¨n sÝ Ð die Worte Ópou qšlV hinzu. Die Folia 282v – 283r enthalten von einer im Barlaamtext nicht auftauchenden Hand einen unvollständigen Text über Pontius Pilatus (BHGa et BHGn 779xII); mit fol. 283v endet der Codex.
253
254 255
Sein Anfang hat allerdings größte Ähnlichkeit mit den Titeln der Hss. 65b (14.-15. Jh.; s. oben, S. 293-294) und 481 (16.-17. Jh.; s. oben, S. 316), die Di»ghsij yucwfel¾j metenecqe‹sa ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj cèraj e„j t¾n tîn `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ 'Iw£nnou monacoà toà Damaskhnoà lauten. Vgl. Fonkič, O datirovke 212 m. Anm. 9. Vgl. Fonkič, O datirovke 212 m. Anm. 10 und A. Turyn, Dated Greek manuscripts of the thirteenth and fourteenth centuries in the libraries of Italy, vol. 1: Text (Urbana, Chicago, London 1972) 219-222 und vol. 2: Plates (ebd. 1972), Tafel 178.
Die griechischen Handschriften – Paris
423
Der von mindestens fünf sich abwechselnden Händen geschriebene Barlamtext256 der vorliegenden Hs. 112 ist durchgehend nach einer derart hervorragenden Vorlage der Familie c kopiert, daß Hs. 112 (= L) trotz ihres geringen Alters und ihres nicht allzu schönen Aussehens im kritischen Apparat die führende Position innerhalb der Familie c zukommt. Nachdem zudem die Familie c sich als die älteste Textform des griechischen Barlaam-Romans erwiesen hat (s. unten, S. 583-587), ist der Euthymios-Titel von Nr. 112 von höchster Brisanz. Kriterien für die vorzügliche Qualität innerhalb der Familie c: 1) 112 hat – wie auch die Nrn. 151 (= M) und 94 (= N) – bei 8,90 prostagm£twn257, was dann auch in Familie a verblieben ist; denn die Familie b und die schlechteren Vertreter der Familie c haben hier ein kaum sinnvolles pragm£twn. – 2) 112 hat – wie auch die Nrn. 151 (= M), 94 (= N) und 74 (= U1) – die Worte 14,108-109 'Etal£nisa ™mautÕn tÁj protšraj ›neken pl£nhj kaˆ ¢no»tou ¢p£thj: ™pece…rhsa d{ taÚthn bad…zein, die anderweitig – auch schon in der Familie a – einer Homoioteleuton-Auslassung zum Opfer gefallen sind. – 3) Auffälligerweise hat Nr. 112 als einzige Editionshandschrift der Familie c in 21,102 nicht den an sich für diese Familie charakteristischen, aus einer mutmaßlichen Randnotiz hervorgegangenen und bereits in einem aus der ursprünglichen Textfamilie c des Barlaam-Romans schöpfenden Werk des Symeon Metaphrastes auftauchenden Zusatz deutšraj ƒkethr…aj ¢rc»258. Es ist also als Vorlage von 112 eine hervorragende Handschrift herangezogen worden, die dieses Glossem259 noch nicht enthielt; denn gerade bei der 256
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258 259
Die 1. Hand schreibt von fol. 181v – 188v; auf fol. 189r erscheint erstmals die 2. Hand mit auffälligen Eigenheiten (Brillen-b, andere ka…-Ligatur, andere x und q). Diese beiden Hände schreiben nun eine längere Zeit, sich immer wieder abwechselnd. Auf fol. 245v beginnt im zweiten Drittel der neunten Zeile mit 22,93 kat¦ kr£toj ™knikhq»setai die 3. Hand, auffällig durch ihre geschwungenen, als Schleife geschriebenen t und ihre b, die an heutige Kleinbuchstaben in lateinischer Handschrift erinnern. Die Textgruppe (Familie c) wird nicht verlassen, doch scheint diese 3. Hand etwas weniger aufmerksam als die 1. Hand (Auslassungen kleiner Wörter, Flüchtigkeitsfehler bei Endungen). Spätestens auf fol. 250r ist die 4. Hand zu beobachten, leicht erkennbar an ihren Herz-Betas, den aus frühen Drucken bekannten runden oi- und oj-Ligaturen sowie dem auffälligen Knoten inmitten des Theta; sie bietet einen durch seine hohe Güte unauffälligen Text der Familie c ohne nennenswerte Lautfehler und schreibt mit Unterbrechungen bis zum Ende; im unteren Drittel von fol. 276v wechselt sie, nachdem ihre Schrift immer dicker geworden ist, zu einer dünneren Feder, mit der sie wesentlich mehr Zeilen auf eine Seite bringt – alle Merkmale ihrer Schrift sind ansonsten die gleichen geblieben. Lediglich das Mittelteil von fol. 270v, reichend von 29,19 'EkstrateÚei bis 29,28 ¢gîn£ se mšgan, stammt von einer die 4. Hand kurzfristig ablösenden, überaus häßlichen und auffällig groß schreibenden 5. Hand, die jedoch keine Lautfehler macht. Prostagm£twn war – aufgrund der zur Familie c gehörenden Hs. 102 – auch Vorlage der lateinischen Billius-Übersetzung (PG 96, 923,12: praeceptorum). Vgl. Volk, Fortwirken 149-150; s. a. unten, S. 585. Vgl. Schubart 275, zitiert auch bei Volk, Fortwirken 149 m. Anm. 77.
424
5. Die Überlieferung
anzunehmenden schnellen Herstellung von Hs. 112 wäre es wohl unbesehen übernommen worden. Umgekehrt aber benutzte Symeon Metaphrastes stets einen Vertreter der Barlaam-Textfamilie c, der ganz offenbar nicht an die hohe Qualität heranreichte, wie sie die vorliegende Nr. 112 mit ihrem Euthymios-Lemma bzw. ihre nicht mehr greifbare Vorlage verkörpert. [157 113
Paris, Bibliothèque nationale de France, Fonds Coislin 308, fol. 1r – 156v.
Film bzw. Reader-Printer-Kopien (g [mit Ausnahme von fol. 84v/84ar und 118v/119r: lacunae in fotocopiis nostris von 22,65
260
Devreesse a. a. O. 299 geht vom Ausfall des ersten Bifoliums des ersten Quaternio sowie des gesamten zweiten Quaternio aus.
Die griechischen Handschriften – Paris
425
pe um die Nrn. 53 und 99 besteht. An den unteren Rändern zahlreiche künstlerisch ansprechende, mit denen von Nr. 36 ein wenig vergleichbare, zumeist einfarbige, gelegentlich aber auch kolorierte Federzeichnungen ohne erläuternde Beischriften (auf den Folia 11r, 11v, 12r, 13r, 14r, 15r, 19r, 20r, 23r, 30v [originell: Vogelfänger mit aufgestelltem Käfig], 31r, 34r, 68r, 70v, 73v, 78v, 82v, 83r, 83v, 84r, 84v, 90r, 113r, 114v, 132r und 140r). Am unteren Rand von fol. 140v / 141r Notiz261 über den Verkauf dieser Barlaam-Hs. an einen pap©j Agapes für 33 Hyperpyra am 22. Februar 1421. [158 114
Paris, Bibliothèque nationale de France, Fonds Coislin 312, fol. Irv und 1r – 7v.
Film (g). – Lit.: Montfaucon, Bibl. Coisliniana 426; Omont, Inv. somm. III, 180; Catal. codd. hag. BN Paris. 321; Devreesse, Fonds Coislin 301; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 277. – Papier, 14.-15. Jh., 21,8 x 14 cm, einspaltig. Es handelt sich hierbei um den ersten Quaternio eines Barlaamtextes (reichend vom Titel bis 2,142 zhtîn tÕ qšlhma toà qeoà tÕ ¢gaqÕn), der einer vom gleichen Schreiber angefertigten Handschrift der Annalen des Michael Glykas (fol. 8-309) vorausgebunden wurde. Die Folia I und 1 schließen lückenlos aneinander an; allerdings ist fol. I verkehrt herum eingebunden – der die Worte ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou nicht enthaltende Titel befindet sich auf dem heutigen Verso. Das Folium 1 ist im unteren Bereich abgerissen (Textverlust von 1,17 Kaˆ œpemyen bis 1,18 kaˆ bapt…zein auf dem Recto und 1,35 toÚtouj di»geiren bis 1,36 t¦j ™r»mouj auf dem Verso). Die vom Rubrikator anzubringende Verzierung über dem Titel sowie die Textinitialien fehlen in diesem Quaternio mit Barlaamtext, sind jedoch in der Glykas-Handschrift vorhanden. Möglicherweise wurde also von diesem Barlaamtext – der übrigens der Familie b angehört und innerhalb dieser eng mit den Nrn. 136, 110 und vor allem 131 verwandt, aber von keiner direkt abhängig ist262 – nie mehr als dieser erste, unfertig wirkende Quaternio geschaffen. Die Folia 310-317 sind ebenfalls später am Schluß dazugebunden worden (fol. 310-315 enthalten abrupt endende Texte des Mönches Thekaras); über deren Schreiberhand macht Devreesse a. a. O. keine Angaben; auf fol. 317 ein Besitzervermerk des Athosklosters Stavroniketa. [159 261
262
Leider ist diese lange – für das PLP noch nicht herangezogene – Notiz auf den Kopien nicht in allen Bereichen sicher lesbar; Devreesse a. a. O. 299 erwähnt sie nur knapp ohne Mitteilung von Namen und Geldbeträgen („marque d’achat datée 22 février 1421“). In 114 erscheinende minderwertige Varianten wie Prol.,21 pag»seien statt pe…seien und die Auslassung von 1,2 meg£lh oâsa sind allerdings ganz einzelgängerisch.
426
115
5. Die Überlieferung
Paris, Bibliothèque nationale de France, Supplément grec 759, fol. 221r – 226v, 220rv, 203r – 210v, 113r – 120v, 123r – 130v, 211rv, 131r – 184v, 212r – 219v, 25r – 32v, 17r – 24v, 33r – 76v und 81r – 105v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Omont, Inv. somm. III, 308-309; Catal. codd. hag. BN Paris. 335; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 294; Volk, Schreiber Kallistos 270-271. – Pergament, 11.-12. Jh., 21,5 x 17 cm, einspaltig. Daß diese relativ alte, nach gründlichen Prüfungen für die Edition aber unzulängliche Handschrift vom Barlaam-Roman mehr enthält als nur ein Fragment auf den Folia 221-238 (so noch 1888 Omont a. a. O. und 1896 der Catal. codd. hag. BN Paris.), geht schon aus Zotenberg hervor, der 1887 diesen Codex unter der Sigel G für die meisten von ihm edierten Barlaamteile263 heranzog. Für die kleine Teiledition von Bidez / Cumont (1898)264 ist sie sogar die Leithandschrift (Sigel A). Überwunden ist heute auch der Zustand, als man bei ihrer Katalogisierung feststellen mußte „Foliorum ordo ita perturbatus est ut vix tuto restituendus videatur“ (Halkin a. a. O.); P. Michael Huber O. S. B. (Metten) interessierte sich lebhaft für sie und erledigte das Problem für den Bereich des Barlaam-Romans bereits weitgehend265. Der 238 Folia umfassende Codex beginnt auf fol. 1r mit einem Ziertor und dem Titel des Textes De Deipara iuxta crucem des Georgios von Nikomedeia (BHG 1139), der zunächst bis fol. 8v reicht und sich auf den Folia 185-186 fortsetzt, aber unvollständig und am Ende verstümmelt ist. Auf fol. 9r setzt unvermittelt der letzte Quaternio der Vita des Anachoreten Paisios von Johannes Kolobos (BHG 1403) ein, um auf fol. 16v mit der Doxologie zu enden; ihr bestens erhaltener Anfang ist auf fol. 106r, nach dem sie sich zunächst bis fol. 112v und mit Blattausfällen dann auf fol. 187r – 202v und 227r – 234v fortsetzt. Der Barlaamtext beginnt nach dem Verlust seines ersten Blattes akephal auf fol. 221r266 mit Prol.,28 tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj und endet zunächst ohne Lücke bei 2,112 ™leeinÕj ær©to kaˆ dakrÚwn auf fol. 226v. Der direkte Anschluß ist fol. 220, reichend von 2,112 di¦ t¾n sumfor¦n ¥xioj bis 2,145 Ð pat¾r tîn fètwn to‹j. Es schließen sich unmittelbar die Folia 203-210 an, reichend von 2,146 ¢gapîsin aÙtÒn bis 5,49 ™ntÕj teicšwn kaˆ pulîn sunš|(kleis£j). Darauf folgen unmittelbar die Folia 113r – 120v, reichend von 5,49 (sunš)|kleis£j me bis 7,12 d…kaioj mÒnoj. Zwischen den heutigen Folia 120 und 123 ist ein Blatt ausgefallen; der Textverlust von 263 264 265
266
S. oben, S. 26 sowie unten, S. 516-518. S. unten, S. 518. Auf einem Vorsatzblatt des bereits oben, S. 411, Anm. 233 genannten Mettener Archivdokuments „D 1“. Fol. 221 umfaßt die gut 31 Textzeilen von Prol.,28 tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj bis 1,30/31 proškopton ™n tÍ. Das vorangegangene Blatt reichte demnach vom Titel bis Prol., 28 ¢fhg»santÒ tinej ¥ndrej eÙlabe‹j.
Die griechischen Handschriften – Paris
427
7,12 Ð t¦ p£nta ™k m¾ Ôntwn bis 7,43 toà ¥rcontoj aÙtîn wird auf den Papierfolia 121r – 122v (= 1151) vom wohlbekannten, größer schreibenden Mönch Kallistos nach völlig anderer Vorlage ergänzt. Nach dieser Ergänzung setzt sich die Ursprungshand auf den fol. 123r – 130v von 7,43 da…monej çnom£sqhsan æj pl£noi kaˆ ¢pateînej bis 8,95 pl»qouj tÁj oÙran…ou stra|(ti©j) fort. Auf fol. 130 folgt zunächst lückenlos das heutige fol. 211rv (reichend von 8,95 [stra]|ti©j kr‹nai tÕ gšnoj ¹mîn bis 8,125 †na ›kastoj ¢pol£bV kat¦ t¦), woran sich dann die Folia 131r – 184v anschließen, reichend von 8,125 œrga aÙtoà bis 21,124 ¤ma d{ kaˆ ¢po|(grafomšnhj) fort; allerdings sind zwischen den Folia 144 und 145 acht Blätter (ein ganzer Quaternio?) ausgefallen (Textverlust von 11,72 mnhsqÍj Óti Ð ¢delfÒj bis 12,123 ” Alloi d{ koinobiakÕn). Die unmittelbare Fortsetzung nach fol. 184 findet sich auf den Folia 212r – 219v, reichend von 21,124 (¢po)|grafomšnhj t¦ Ðmologhqšnta bis 23,84 e„ tÕn sunagwnist¾n. Es schließen sich die Folia 25r – 32v direkt an, reichend von 23,84 ¹mîn kaˆ sustratièthn bis 25,4 ¢yeud¾j ™paggel…a ¹ kra|(tai¦), gefolgt von fol. 17r – 24v, reichend von 25,4 (kra)|tai¦ katafug¾ bis 26,84 mšcri teleu|(ta…aj). Die unmittelbare Fortsetzung nach fol. 24 findet sich auf den Folia 33r – 76v, reichend von 26,84 (teleu)|ta…aj ¢napnoÁj bis 35,42 ¢pel£mbanon ™kklhs…aj. Der letzte Teil des Barlaam-Romans, reichend von 35,42 kaˆ ¥lloi œk te tîn ƒeršwn bis Epil.,8 'Am»n, schließt sich auf den Folia 81r – 105v an. Auf dem im Gegensatz zum stark feuchtigkeitsgeschädigten fol. 104v / 105r hervorragend erhaltenen fol. 105v endet der Text ohne eine ursprüngliche Schreibernotiz; lediglich eine jüngere Hand vermerkt, daß der Barlaam zum Zeitpunkt dieser Notiz 188 Folia umfaßt habe: ” Ecei tÕ parÕn bibl…on Barla¦m kaˆ 'Iw£saf ¢pÕ ¢rcÁj ›wj ïde fÚlla rph/ (= 188). Heute zählt man – einschließlich der beiden im 16. Jh. ergänzten Papierblätter – in diesem Codex nur noch 178 Folia mit Barlaamtext. Die Folia 77-80 und 235-238, zu denen Halkin keine Angaben macht, enthalten nichts vom Barlaam-Roman. Bereits ab dem 1. Kapitel erweist sich der Text von Hs. 115 als kontaminiert (mehrfach Wechsel von Familie c zur Familie b und umgekehrt: 1,1 noch aÛth statt cèra; auch in 1,9-11 noch alle Charakteristika der Familie c; schon in 1,31/32 aber p£saj ... t¦j cèraj und 'Epeˆ statt `Hn…ka und weitere klare Merkmale der Familie b im 1. und 2. Kapitel. Einzelgängerisch ist z. B. erneutes bas£nwn statt qan£twn in 1,74. Keine für diese Stelle kollationierte Handschrift läßt bei 17,10 die Worte tÁj ™ndÒxou ÑntÒthtoj aÙtoà einfach aus; vielmehr gibt es zahlreiche Varianten267 – in vorliegender Hs. 115 aber heißt es ohne irgendeine Randnotiz (auf fol. 164v, 12.-13. Zeile von oben) lediglich m»te ¢rc¾n ™schkÒta pèpote m»te œconta tšloj. In 18,137 ist nach prÒxenoj der für Familie c typische Zusatz kr…matoj d{ a„wn…ou tù sù genn»tori vorhanden. Auffälligkeiten in der Probekollation am Schluß
267
Vgl. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 89-90.
428
5. Die Überlieferung
bestätigen den einzelgängerischen Status: Vgl. 40,94-95 Öj kaˆ t¾n prÕj t¾n toà Barla¦m o‡khsin fšrousan pore…an ™ke…nJ prÒteron œdeixe statt Öj kaˆ t¾n prÕj tÕn Barla¦m pore…an ™ke…nJ prÒteron Øpšdeixe und 40,111 œpipte add. toà basilšwj te kaˆ. [160 1151
Paris, Bibliothèque nationale de France, Supplément grec 759, fol. 121r – 122v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Halkin, Manuscrits grecs de Paris 294; Volk, Schreiber Kallistos 270-271. – Papier, 16. Jh., 21,5 x 17 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 115 der zwischen den heutigen Folia 120 und 123 verlorengegangene, ursprünglich nur ein Blatt füllende Text von 7,12 Ð t¦ p£nta ™k m¾ Ôntwn bis 7,43 toà ¥rcontoj aÙtîn. Die letzten Worte in der Mitte von fol. 122v (7,43 da…monej çnom£sqhsan æj pl£noi kaˆ ¢pateînej) überlappen variantenfrei mit dem wieder von der Ursprungshand 115 stammenden Anfang des fol. 123r. Schreiber von Nr. 1151 ist aufgrund paläographischer Merkmale Kallistos aus dem Kloster Dusiku in Thessalien, seine unmittelbare Vorlage ist Nr. 5, die als Kopie von Nr. 92 zur Gruppe um Hs. 105 gehört; daher beginnt vorliegende Ergänzung mit der für diese Gruppe charakteristischen Umstellung der Worte 7,13 t£ te Ðrat¦ kaˆ t¦ ¢Òrata unmittelbar nach den Worten 7,12 ¢gaqÕj kaˆ d…kaioj mÒnoj, nach denen in Hs. 115 der Blattausfall erfolgt ist. [161 116
Paris, Bibliothèque nationale de France, Supplément grec 1284, fol. 4r – 5v.
Reader-Printer-Kopien (g). – Lit.: Astruc / Concasty 534-535; Halkin, Manuscrits grecs de Paris 307; s. a. 2. Halbband, S. 448-449. – Pergament, 12. Jh., 29,4 bzw. 29,7 x 20,8 cm, zweispaltig. Diese zwei Blätter bilden den 3. Teil eines wohl 1899 zusammengestellten Bandes mit den Maßen 31,5 x 23 cm, der insgesamt 44 (+ 26a) durchgezählte Pergament- und Papierblätter – Fragmente aus 17 verschiedenen Handschriften ganz unterschiedlichen Alters – vereint. Es handelt sich hier um zwei nicht unmittelbar aufeinanderfolgende Blätter aus einem einstigen Codex des Barlaam-Romans, die gefaltet als Einbandmakulatur erhalten geblieben sind. In der Katalogisierung von Astruc / Concasty ist ihr Inhalt noch nicht genau erkannt („fragment d’homélie ou de vie de saint“). Fol. 4 reicht von 12,153 toà swtÁroj tuce‹n carism£twn bis 12,189 kat¦ ¢l»qeian mishtÕj oátoj und hat dabei durch drei Löcher unbedeutende Textverluste erlitten. Das kaum beschädigte fol. 5 reicht von 13,6 te kaˆ m¾ saleuomšnwn bis 13,45 in app. ƒlarù kaˆ car…enti prosèpJ: Na…, fhsin und weist in diesem Bereich einige Gemeinsamkeiten mit Hs. 41 (= G) auf, ist jedoch nicht direkt abhängig.
Die griechischen Handschriften – Paris - Patmos
429
Ohne das vorangehende fol. 4 zu beachten wurde der Text von fol. 5 rasch als „narratio de tribus amicis“ bezeichnet268 und verdrängte in BHGn 1318i ungerechtfertigterweise den wirklich eine Homilie über die Drei-FreundeParabel des Barlaam-Romans enthaltenden Cod. Oxon. Bodl. Holkham. gr. 9269. Auf den Rändern beider Blätter sind einige Rechenoperationen von stets derselben Hand in arabischen Zahlen zu sehen, von einer anderen Hand am linken Rand von fol. 4r außerdem die Jahreszahlen „1566-1569“. [162 116b Patmos, Mon¾ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà QeolÒgou 8, fol. 1r – 222r. Film (t): fol. 1r – 10r (Titel – 2,167 plšon Ñrgisqeˆj Ð ba|[sileÝj]), 99v – 110r (19,66 di¦ tÕ aÙtexous…ouj ¹m©j gegenÁsqai – 21,88 tÍ toà kÒsmou mataiÒthti) und 217v – 222v (40,4 y£llwn ¤ma kaˆ d£krusi – Ende der Hs.). – Lit.: Sakkelion, Patmiak¾ Biblioq»kh 5; A. D. Komines, Patmiak¾ Biblioq»kh ½toi nšoj kat£logoj tîn ceirogr£fwn kwd…kwn tÁj ƒer©j monÁj ¡g…ou 'Iw£nnou toà QeolÒgou P£tmou, t. A/: Kèdikej 1-101 (Athen 1988) 13-14. – Pergament, 11. Jh.270, 21,9 x 18,2 cm, einspaltig. Obwohl im Katalog von Sakkelion jeweils Querverweise zwischen den Hss. 116b und 117 gemacht sind, wurde vorliegende Nr. 116b von Dölger, Barlaam-Roman übersehen, und auch der modernen Katalogisierung von Komines ist es entgangen, daß sich die Schrift der ebenfalls einspaltigen und aus Pergament bestehenden Folia 1 (Titel – Prol.,26 e„j gÁn ™ke‹no ka|[tèruxe]) und 8 (2,94 “ Ewj m{n g¦r perˆ mÒnhn – 2,123 to‹j Ñleqr…oij proshlwmš|[noj]) vom Rest des Codex unterscheidet: Nachdem die Gruppenzugehörigkeit dieser beiden Folia und der fol. 2-7 und 9-10 aber dieselbe ist (Familie c und innerhalb dieser enges Zusammengehen mit der auffälligen kontaminierten Hs. 74), ist anzunehmen, daß bereits im 13. Jh. das erste Bifolium des ersten Quaternio kopiert und fachmännisch ausgetauscht wurde. Ausschlaggebend war vielleicht der nicht mehr erwünschte Titel, der durchaus den Namen Euthymios enthalten haben könnte – die Familie c ist ja der „Ur-Barlaam“ und zwei ihrer (von der nicht durchgehend zur Familie c gehörenden Nr. 74 allerdings sehr verschiedene) Vertreter tradieren ihn noch271. Die textschreibende Hand ließ jedenfalls auf dem neuen fol. 1r eine große Fläche für den Titel frei, der wohl deutlich später völlig schmucklos und in wenig repräsenta268
269
270
271
Vgl. F. Halkin, L’hagiographie byzantine dans la dernière tranche (manuscrits 901 à 1371) du Supplément grec de Paris, in AnBoll 79 (1961) 145-159, hier 156. Dieser eigentliche Text BHG 1318i aus dem genannten Holkhamicus ist als Appendix VIII im 2. Halbband ediert (S. 448-457). Eine Datierung ins 12. Jh. (so Sakkelion) oder ins 11.-12. Jh. (so Komines) scheint mir nicht angebracht. S. oben, S. 421-424 (Nr. 112) und unten, S. 476-482 (Nr. 151).
430
5. Die Überlieferung
tiver Schrift eingetragen wurde; er ist durch Feuchtigkeit stark beschädigt und auch nach Komines ist nur ... tšraj tîn A ... prÕj t¾n ¡g…an ... nou monacoà ... onÁj toà ¡g…ou ... lesbar; Vorlage für ihn war wohl Hs. 117. Zwischen den Folia 7 und 8 ist unten im Falz ein kleiner Streifen aus einer lateinischen Handschrift eingebunden. Enge Verwandtschaft mit Nr. 74 ist auch im Bereich der Folia 99v – 110r und 217v – 222r festzustellen; direkte Abhängigkeit besteht jedoch nicht (einige Kriterien: Keine Konformität bei verschiedenen Stellungsvarianten; die Auslassung der Worte 19,186 Di¦ bis 187 ˜autÕn tritt nur in Nr. 116b auf; die Worte 20,41 e„j oÙranoÝj fehlen in 74 und sind in 116b vorhanden; 20,58 ™cqroà fehlt nur in 74, wo stattdessen am Rand diabÒlou nachgetragen ist; in 40,91 hat 74 die Sonderlesart pefo…thke, 116b und die ebenfalls zu dieser kleinen Gruppe gehörende Nr. 98II gewöhnliches metefo…thse), weswegen bei der Editionsarbeit schon früh auf eine Schließung der in 74 durch Blattverluste verursachten Lücken mittels 116b verzichtet wurde; bei einer eventuellen Neubearbeitung wäre die Heranziehung von 116b für diese Bereiche jedoch zu erwägen. Der Barlaamtext endet auf fol. 222r. Zusätzlich zur heute gültigen weist der Codex eine sehr alte arabische Folienzählung auf; sie springt laut Komines nach fol. 89 gleich auf 100 anstatt auf 90, und behält diesen Fehler bis zum Schluß bei. Im vorderen Einbanddeckel ist der Teil eines im 12.-13. Jh. geschriebenen zweispaltigen Blattes mit Text aus Joh. Chrysostomos’ hom. L in Mt (PG 58, 508,46 – 509,3) eingeklebt; der Text eines ebenfalls zweispaltigen Blattfragments aus dem 11.-12. Jh. im hinteren Einbanddeckel konnte bisher nicht bestimmt werden. Charles Diehl identifiziert vorliegende Barlaam-Hs. 116b mit dem mikrÕn (scil. bibl…on) Ð Barla£m, das im Bibliotheksinventar von Patmos aus dem Jahr 1200 erscheint272. Auf den Folia 146r und 222r Besitzervermerke des patmiazensischen ƒeromÒnacoj Nektarios Kudunes (1601-1645)273. [163 117 (= F) Patmos, Mon¾ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà QeolÒgou 120, fol. 1r – 223v und 226r – 230r. Film (g). – Lit.: Sakkelion, Patmiak¾ Biblioq»kh 70. – Pergament, 11. Jh., 20 x 15 cm, einspaltig. Die wohl aus dem 19. Jh. stammende und mit den Angaben des Sakkelion-Katalogs übereinstimmende Notiz „Perišcei fÚlla 272
273
Vgl. Ch. Diehl, Le trésor et la bibliothèque de Patmos au commencement du 13e siècle, in ByZ 1 (1892) 488-526, hier 515 m. Anm. 14, und Ch. Astruc, L’inventaire dressé en septembre 1200 du trésor et de la bibliothèque de Patmos. Édition diplomatique, in TMCB 8 (1981) 15-30, hier 23 (Z. 76); Astruc nimmt diese Gleichsetzung nicht vor. Zu seinen Lebensdaten s. Chr. G. Phlorentes, Brabe‹on tÁj ƒer©j monÁj ¡g. 'Iw£nnou toà QeolÒgou P£tmou (Athen 1980) 28 m. Anm. 7.
Die griechischen Handschriften – Patmos
431
239“ über dem dem Titel vorangehenden Ziertor auf fol. 1r ist älter als die heute geltende Folienzählung, die wohl erst anläßlich der offiziellen Verfilmung durch das klostereigene Fotolabor im September 1976 angebracht wurde274; von 1-230 sind nur die Folia des Barlaam-Romans gezählt, ihm vorangehende jüngere Papierblätter sind nicht vollständig verfilmt. Auf fol. 230 folgt heute nur der hintere Einbanddeckel. Vorzüglicher Text der Familie b mit dem konventionellen Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba. Eine gewisse Verwandtschaft, doch keineswegs direkte Abhängigkeit besteht mit Nr. 41 (= G). Trotz verschiedener durch Homoioteleuta verursachter Auslassungen ist Nr. 117 insgesamt deutlich besser als 41. Ein besonderes Qualitätsmerkmal ist die Tradierung von ™ndÒxou ÑntÒthtoj bei 17,10. Eine jüngere Verwandte ist Nr. 109 (zumindest ihr in Scheyern vorhandener und kollationierter Bereich von fol. 38r – 50v). Zwischen den heutigen Folia 223 und 226 befand sich ursprünglich nur ein – verlorengegangenes – Blatt; den von 39,152 ™ke‹qen dielqën gerodos…an bis 40,26 kaqezÒmenoj Ûpnw|(se) reichenden Textverlust ergänzte die Hand 1171. Der Ausfall dieses Blattes existierte bereits, als im unteren Bereich des heutigen fol. 226r der auffällig geformte große, durch das fol. 226 gedrungene Fleck entstand, der sich auf dem damals gegenüberliegenden, heutigen fol. 223v abklatschte. Das Textende Epil.,8 'Am»n befindet sich in der Mitte von fol. 230r; ihm folgt keinerlei Schreibernotiz, sondern nur eine schlichte Zierleiste. Eine Hand wohl des späten 12. Jhs. fügte auf der darunter freigelassenen Seitenhälfte zunächst die Erwähnung einer angeblich am 3. (oder 6. ?) Juni 1194 stattgefundenen (totalen?) Sonnenfinsternis an, ediert bei Sakkelion a. a. O. 70: Mhnˆ 'Ioun…J e„j t¦j tre‹j ™gšneto œkleiyij toà ¹l…ou ¢pÕ éraj h/ ›wj éraj ia/, œtouj /yb/ (= 1194), „ndiktiînoj ib/, ¹mšra j/275. Dieselbe Hand beginnt dann unvermittelt in derselben Zeile mit der ungekürzten, auf fol. 230v endenden Wiedergabe eines Stückes aus Bas., hex., nämlich VIII 5 (p. 137,14 `Alkuèn ™sti qal£ttion Ôrneon bis p. 138,5 gal»nhn ¥gein ™pitacqe‹sa); und auch am oberen und rechten Rand von fol. 230r findet sich ein anderer Teil dieses Basilius-Textes, nämlich V 4 (p. 75,17 Di¦ m{n g¦r toà mandragÒrou bis p. 75,20 poll¦ tîn cron…wn paqîn ™xemÒcleusan). Später ist die Handschrift vor allem am seitlichen und unteren Rand 274
275
Unsere ältere Filmprobe, aufgenommen 1957 auf Scheyerer Wunsch durch eine Fotoexpedition des Pariser Institut de Recherche et d’Histoire des Textes, weist noch keine Folienzählung auf, so daß man sie als „ff. 1-12 et les 12 derniers“ bezeichnen mußte (vgl. M. Richard in BIIRHT 7 [1958] 44). Der vollständige Film wurde 1993 in Patmos bestellt. Vgl. Sakkelion a. a. O. 70 und Lake I, pl. 56-57; das Datum ist nicht ganz richtig – V. Grumel, La chronologie (Paris 1958) 466 verzeichnet eine totale Sonnenfinsternis für den 22. April 1194. Wie kann es zu einer solchen Divergenz kommen?
432
5. Die Überlieferung
stark beschnitten worden. Charles Diehl identifiziert den Codex mit dem biblidÒpoulon Ð palaiÕj Barla£m, das im Bibliotheksinventar von Patmos aus dem Jahr 1200 erscheint276. [164 1171
Patmos, Mon¾ toà ¡g…ou 'Iw£nnou toà QeolÒgou 120, fol. 224r – 225r.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 117. – Papier, 16. Jh., 20 x 15 cm, einspaltig. Ergänzt wird der in Nr. 117 verlorengegangene Text von 39,152 ™ke‹qen dielqën gerodos…an bis 40,26 kaqezÒmenoj Ûpnw|(se). Die Ursprungshand benötigte für ihn genau ein Folium, das sich zwischen den heutigen Folia 223 und 226 befand. Die größer schreibende Hand 1171 beschrieb mit ihm nicht nur das Papierfolium 224, sondern auch noch zwei Zeilen auf fol. 225r; der Rest der Seite und fol. 225v sind leer. Das zu Beginn von fol. 224r offenbar vergessene Wort ™ke‹qen (39,152) schrieb Hand 1171 wie eine Kustode an den rechten unteren Rand des Pergamentfoliums 223v. Die Schlußsilbe von 40,26 Ûpnw|(se) überlappt mit dem Wiedereinsatz 40,26 (Ûpnw)|se der Ursprungshand 117 auf fol. 226r. Der von 1171 gebotene Text gehört interessanterweise zur Familie c und innerhalb dieser zur kleinen Gruppe um die Hss. 146, 52 und 95, vgl. z. B. 39,152 diÁlqen statt dielqèn. Dabei ist innerhalb dieser Kleingruppe sogar deutlich eine Orientierung an Hs. 146 / 52 festzustellen, denn die Alleingänge von Hs. 95 (40,1 eÙsebe…aj statt eÙlabe…aj, Auslassung von 40,21 ÐdÕn – me, 40,22 presbe…aij statt ƒkes…aij) finden sich in 1171 nicht. Es handelt sich also überraschenderweise bei 1171 nicht um eine Abschrift der Hs. 116b. Sind also wirklich 116b und 117 die beiden im Bibliotheksinventar von 1200 genannten Barlaam-Codices277? Jedenfalls ist keine heute in Patmos befindliche Handschrift die Vorlage von 1171. [165 118
[v. infra, Vatikanstadt.]
119
[vacat.]278
120 – 136 [v. infra, Vatikanstadt.]
276
277 278
Vgl. Diehl, Le trésor et la bibliothèque (wie Anm. 272) 519 m. Anm. 7 und Astruc, L’inventaire (wie Anm. 272) 26 (Z. 129); Astruc nimmt diese Gleichsetzung nicht vor. S. oben, Anm. 272. Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 119, bei Dölger, BarlaamRoman 9 die Nr. 105 führende Codex F 16 (= gr. 82) der Biblioteca Vallicelliana zu Rom enthält auf den Folia 303r – 306r eine Bearbeitung des gesamten Barlaam-Stoffes in anspruchslosem, von volkssprachlichen Elementen durchsetztem Griechisch. Er bildet im 2. Halbband die Appendix IV (s. dort, S. 433-439).
Die griechischen Handschriften – Patmos - Salamanca
64
433
Salamanca, Biblioteca de la Universidad 2719 (olim Madrid, Biblioteca del Palacio Real VII. G. 4 = 3189 = cod. gr. 23; olim Oviedo, Colegio, cod. gr. 5), fol. 54v – 211r.
Film (t): fol. 54v – 68r (Pinax – 5,30 ™kteqšnta par¦ toà basilšwj diwgmÕn kaˆ ™xai|[rštwj]) und 201v – 211r (37,100 æj ™kle…pei kapnÕj ™xšlipon – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Ch. Graux / A. Martin, Rapport sur une mission en Espagne et en Portugal. Notices sommaires des manuscrits grecs d’Espagne et de Portugal, in Nouvelles Archives des Missions scientifiques et littéraires 2 (1892) 1-322, hier 91-92; Kotter, Überlieferung 33; F. L. Lisi / P. Eleuteri, La catalogazione dei manoscritti greci della Biblioteca Universitaria di Salamanca, in Scr. 51 (1997) 382-384, hier 383279; T. Martínez Manzano, Nuevas perspectivas en el estudio del helenismo español del siglo XVI: La catalogación de los manuscritos griegos de la Biblioteca Universitaria de Salamanca, in I manoscritti greci tra riflessione e dibattito. Atti del V Colloquio Internazionale di paleografia greca, Cremona, 4-10 ottobre 1998 (Florenz 2000) 719-723. – Papier, 16. Jh., Folioformat, einspaltig. Von vier verschiedenen zeitgleichen, sich abwechselnden Händen – „elles appartiennent au type darmarien“ (Graux / Martin a. a. O. 91) – geschriebener Codex; dem Barlaam-Roman gehen auf den fol. 1r – 2r der Pinax zur Dialektik des Johannes von Damaskos, auf fol. 3r – 4r die zugehörige Widmungsepistel und auf fol. 4v – 51v die Dialectica fusior voran. Von einer Johannes-Damascenus-Handschrift kann jedoch nicht gesprochen werden, denn der Barlaam-Roman wird in ihr dem Johannes Sinaites zugeschrieben. Das auf die Dialectica fusior folgende fol. 52r sowie fol. 53 sind leer, auf fol. 54v beginnt ohne eine Zierleiste unter den Worten 'Iw£nnou toà Sina$tou `Istor…a po…hma toà aÙtoà. B…bloj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf der Pinax – überschrieben P…nax sÝn qeù tÕ prîton bibl…on, gefolgt vom Titel `Istor…a yucÁj (sic!) ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou (sic, ohne monacoà), ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou (sic, ohne Sina$tou). Die untereinander bis auf kleine Details identischen Einträge des Pinax dieser „Sinaites-Gruppe“ sind bei der in München befindlichen Hs. 77 behandelt (s. oben, S. 367-368). Auf fol. 55v beginnt dann der Text; noch über der Zierleiste erscheinen die Worte 'Iw£nnou toà Suna$tou (sic!) kaˆ monacoà, unter derselben dann der nun vollständige Titel `Hstor…a (sic!) yucwfel¾j
279
„ ... fino ad oggi, per la parte corrispondente alla Biblioteca de Palacio (46 dei 90 manoscritti che costituiscono il fondo) si deve ancora fare ricorso alle descrizioni piuttosto sommarie di Graux e Martin.“ Auch der inzwischen erschienene umfangreiche Catálogo de manuscritos de la Biblioteca Universitaria de Salamanca, 2: Manuscritos 1680-2777 (Salamanca 2002) – unsere Nr. 64 auf p. 1114 – bietet für die im Jahr 1954 aus der Madrider Biblioteca del Palacio Real übernommenen griechischen Handschriften nur eine Signaturenkonkordanz.
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5. Die Überlieferung
™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Suna$tou (sic!). Schon die ersten Worte des Prologs weisen zwei Fehler auf – sie lauten hier “ Osoi pneàma qeoà ¥gontai, oáto… e„sin qeoà – , die auch in den eng verwandten Nrn. 72, 100 und 111 erscheinen. Auch bietet Nr. 64 die für diese Gruppe charakteristischen Zwischenüberschriften oder den Inhalt begleitenden Randnotizen, die ebenfalls bei der Hs. 77 zusammengestellt sind (s. oben, S. 369-371). Im Bereich der Probekollation am Schluß sind alle Merkmale dieser „Sinaites-Gruppe“ innerhalb der Familie b – bestehend aus den Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 78, 86, 87, 100 und 111 – vorhanden, wie z. B. 40,107 pantelîj statt ¢kribîj, 40,111 ™pÁlqe statt œpipte und Auslassung von 40,115 t¦ fîta. Auf fol. 211r (Ende des Codex) nach Epil.,8 'Am»n lediglich ein vom Schreiber zugefügtes Tšloj. Obwohl die Schreiberhände verschieden sind, bestehen zwischen den Hss. 64 und 100 so große textliche und optische Ähnlichkeiten, daß direkte Abhängigkeit anzunehmen ist. [166 137
Samos, Biblioq»kh tÁj MhtropÒlewj, cod. 119, Fragment 8 (h/), 1 fol.
Reader-Printer-Kopien (g).– Lit.: SumplhrwmatikÕj kat£logoj tîn ceirogr£rfwn tÁj biblioq»khj tÁj ƒer©j mhtropÒlewj S£mou, in MorfwtikÕ “ Idruma 'EqnikÁj Trapšzhj. Delt…o toà `Istorikoà kaˆ Palaiografikoà 'Arce…ou 4 (1984-1987, ersch. 1988) 100-147, hier 127-128. – Papier, 15.-16. Jh., keine Maßangabe, einspaltig. Einziges erhaltenes Blatt – das vorletzte – einer im 16. Jh. sicher noch weitgehend vollständigen Handschrift, die damals für sechs Goldstücke (Hyperpyra) den Besitzer wechselte; ihr letztes Blatt, enthaltend das Epilog-Ende und die Doxologie des Barlaam-Romans, ging aber wohl schon früher verloren, sonst hätte der Käufer seine datierte Notiz vom Verso wahrscheinlich auf ihm gemacht: Toàto bhbl»on œne toà diakÒnou Kartelh ¢pÕ t¾n P£tmo kaˆ ¢gÒrasšn to e„j t¦ Can»a di¦ Øpšrpura 6 e„j 1540 Mart…ou 16. Der von 40,102 tù basile‹ Barac…v proselqën bis Epil.,3 Gšnoito d{ ¹m©j toÝj ¢nagi|(nèskontaj) reichende Text des vorliegenden Foliums führt qualitätsmäßig die kleine, zusätzlich aus den Hss. 711, 1481 und 60d bestehende Gruppe an. [167 59 (= O') Sankt Petersburg, Rossijskaja Nacional’naja Biblioteka, cod. gr. 379 (= Granstrem Nr. 243), fol. 1r – 4v. Fotos (g). – Lit.: Otčet Imperatorskoj Publičnoj Biblioteki za 1883 g. (Sankt Petersburg 1885) 140; Granstrem vyp. 3, 223. – Pergament, 11. Jh., 26 x 18 cm, einspaltig. Es handelt sich um die im 19. Jh. von Bischof Porfirij
Die griechischen Handschriften – Salamanca - Sankt Petersburg
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Uspenskij (1804-1885) aus der in Jerusalem befindlichen Hs. 54 nach dem heutigen fol. 202 entfernten vier Blätter, reichend von 40,20 kubernîn bis 40,125 dox£zontej ™n p©si tÕn qeÒn. Sie weisen zwei Miniaturen mit Bilderläuterungen auf, die Bestandteil des 2. Illustrationszyklus des BarlaamRomans sind (s. unten, S. 545-546, Nr. 71-72). [168 60
Sankt Petersburg, Rossijskaja Nacional’naja Biblioteka, cod. gr. 682 (= Granstrem Nr. 285), fol. 1r – 2v.
Fotos (g). – Lit.: Otčet Imperatorskoj Publičnoj Biblioteki za 1911 g. (Sankt Petersburg 1917) 54; Granstrem vyp. 3, 236. – Pergament, 11.-12. Jh., 27,5 x 21,8 cm, zweispaltig. Bei dieser Signatur handelt es sich um ein Konvolut von insgesamt sieben als Einbandmakulatur erhalten gebliebenen Blättern, der Sammlung von A. Papadopulos-Kerameus (1856-1912) entstammend. Nur eines ist Bestandteil einer Handschrift des Barlaam-Romans – ein Bifolium, das sich nicht inmitten einer Lage befand. Die Schrift ist nicht immer gut lesbar und teilweise beschnitten. Der tradierte Text reicht auf fol. 1rv von 33,153 ¢potiqšmenoi bis 34,40 'Abra£m. Wegen Beschneidung im unteren Blattbereich sind dabei 34,3 (prè)|touj bis 34,4 aÙ|(toÝj), 34,15 oÛtw thlaugšstaton bis 34,16 kak¦ und 34,26/27 ceiragèghson bis 34,29 Ðmoà kaˆ vollständig verloren; geringere Textverluste ergeben sich zusätzlich durch die seitliche Randbeschneidung. Der Text auf fol. 2rv reicht von 36,17 pl£nhj kaˆ bis 36,67 kaˆ p£ntej. Wegen Beschneidung im unteren Blattbereich sind dabei 36,28 kaˆ Øm©j bis 36,29 plhrîsai, 36,42 (katase)|…ei bis 36,44 pareiîn fšro|(ntaj) und 36,55 ™did£cqhj bis 36,57 basileÚein vollständig verloren; geringere Textverluste ergeben sich auch hier zusätzlich durch die seitliche Randbeschneidung. Der Text ist ein guter Vertreter der Familie b ohne die Auffälligkeiten der Nrn. 41, 45, 73 u. 145. Die Variante 36,58 moi add. toàto wird von keiner für diese Stelle kollationierten Handschrift geboten. [169 60d
Sankt Petersburg, Rossijskaja Nacional’naja Biblioteka, cod. gr. 769 (= Granstrem Nr. 336), fol. 1r.
Fotos (g). – Lit.: Granstrem vyp. 4, 182. – Pergament, 12. Jh., 26,5 x 23 cm, zweispaltig. Es handelt sich um ein als Einbandmakulatur erhalten gebliebenes einzelnes Folium; die Tinten vom Recto und vom Verso durchdringen das offenbar sehr dünne Pergament. Die Angaben im Katalog von Granstrem sind durch ihre Unvollständigkeit irreführend: Keineswegs liegt das letzte Blatt eines Codex vor, vielmehr endete der Barlaamtext dieser aufgelösten Handschrift auf einer Recto-Seite; er reicht von 40,122 ™n tù mn»mati shme…wn bis Epil.,8 'Am»n. Die Worte Epil.,7-8 megalopršpeia sÝn
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5. Die Überlieferung
tù patrˆ kaˆ tù ¡g…J pneÚmati, nàn kaˆ ¢e… sind durch Beschneidung des Blattes verloren. Dieses Textende befindet sich in der oberen Hälfte der zweiten Spalte. Nach 'Am»n bleibt ein Raum von etwa 15 Zeilen frei, erst auf Höhe der letzten Zeile der ersten Spalte hinterließ der anonym bleibende Schreiber als Abschluß die Notiz Tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij; sie findet sich auch in den Hss. 57, 102 und 106, die jedoch untereinander und auch mit 60d nicht verwandt sind. Vielmehr ist der erhaltene Text von 60d der älteste, sonderbarerweise aber durch die Auslassung von Epil.,1 pšraj toà auch der schlechteste Vertreter der zusätzlich aus den Hss. 137, 711 und 1481 bestehenden Kleingruppe (Hauptkriterium: 40,123 ™po…oun mn»mh polite…an anstelle des üblichen t¾n ¢ggelom…mhton toà 'Iw£saf polite…an). Die Verso-Seite ist – was Granstrem nicht einmal erwähnt – ebenfalls beschrieben, allerdings von einer anderen, jedoch durchaus zeitgenössischen, wesentlich kleiner und sehr schön schreibenden Hand, und dieser Text endete keineswegs mit dem Ende der Seite. Der Titel und Textanfang auf der ersten Spalte der Verso-Seite sind allerdings abgeschnitten, es fehlen die ersten fünf Zeilen mehr oder weniger vollständig. Erhalten ist von Zeile (1) nichts, von Zeile (2) die letzten Buchstaben ogoij, von Zeile (3) die letzten Buchstaben b…blon, von Zeile (4) die letzten Buchstaben pšrcou. Lesbar wird der Text im letzten Drittel der Zeile (5): uskolon noÁsai || ( 6) t¦j ™mbriqe‹j tîn lšxewn kaˆ tîn ¡g…wn b…ouj. Auffällig ist bald darauf das Vorkommen des sehr seltenen Wortes makrÒkukloj – das Zitat wirkt wie ein Vers: e„j ¹merîn diadrom£j, e„j crÒnouj makrokÚklouj. Die wenigen Belege von makrÒkukloj im LBG helfen nicht weiter. Die sich bald anschließenden Zeilen “ Otan prosegg…sVj tÍ strwmnÍ sou e„p{ aÙtÍ: ð strwmn», ‡swj ™n tÍ nuktˆ taÚtV t£foj moi g…nV, kaˆ oÙ ginèskw m»pwj ¢ntˆ toà proska…rou Ûpnou ™ke‹noj Ð a„ènioj œlqV ™n ™moˆ taÚtV tÍ nukt… finden sich im 15. Jh. als Bestandteil eines längeren Gebets (EÙc¾ kat¦ tîn ¢kous…wn tÁj Øperhfan…aj logismîn) bei Gennadius Scholarius, Oeuvres complètes, publ. par L. Petit, X. A. Sideridès, M. Jugie IV (Paris 1935) 312,26-28. [170 140
Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 391 (426 Beneševič, 453 Kamil), fol. 2r – 155v.
Film (g [der gesamten Handschrift]280). – Lit.: Gardthausen, Catal. Sinait. 93; Beneševič, t. I, 234-235; Kamil 79. – Pergament, 12. Jh., 30,5 x 23,5 cm, zweispaltig. Beginnt nach dem Verlust des ersten Foliums – das im 16. Jh. ergänzt wurde (= 1401) – akephal auf fol. 2r mit Prol.,26 (™rgas…)|an œkruyen ¢pragm£teuton und endet verstümmelt auf fol. 155v mit 40,116
280
Die Filme der Hss. 140-143a wurden vom Library of Congress Photoduplication Service bezogen.
Die griechischen Handschriften – Sankt Petersburg - Sinai
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lamprîj d{ Ðmoà kaˆ megalopre|[pîj]. Der Text gehört der Familie c an und ist dabei relativ reich an Lautfehlern; zumindest die Auslassung von 40,106 t¦ bis kat¦ ist einzelgängerisch. Es gilt die schon von Beneševič benutzte arabische Folienzählung; die dagegen von Gardthausen benutzte deutlich erkennbare ältere Zählung in griechischen Zahlzeichen entstand vor den heute zu beklagenden, nicht ergänzten Blattausfällen und ist von hohem Wert: Zwischen den heutigen Folia 39 und 40 fehlt ein Blatt – das griechische fol. m/ – (Textverlust von 10,17 prÕ p£ntwn prÒselqe tù keklhkÒti bis 10,56 m¾ ™piceire‹n tîn ¢nef…ktwn ™fikš|[sqai]); zwischen den heutigen Folia 86 und 87 (griech. Zählung pz/ und ˝/) fehlen zwei Blätter – die griechischen fol. ph/ und pq/ – (Textverlust von 21,5 ™pˆ toà palat…ou toà uƒoà bis 21,72 mer…mnaij aÙtoà kaˆ lÚpaij); zwischen den heutigen Folia 98 und 99 (griech. Zählung ra/ und rd/) fehlen zwei Blätter – die griechischen fol. rb/ und rg/ – (Textverlust von 24,50 [™ka]|qšsqh. E"ta tÕn uƒÕn proskales£menoj bis 24,116 sunšcont£ te p£nta kaˆ sunthroànta); zwischen den heutigen Folia 115 und 116 (griech. Zählung rk/ und rkb/) fehlt ein Blatt – das griechische fol. rka/ – (Textverlust von 27,181 [œcou]|san ¢delfÕn kaˆ ¥ndra tÕn ” Osirin bis 27,217 FanerÕn oân, ð basileà); zwischen den heutigen Folia 117 und 118 (griech. Zählung rkg/ und rkj/) fehlen zwei Blätter – die griechischen fol. rkd/ und rke/ – (Textverlust von 27,291 [ba]|sileà, Ð ØpÕ tÁj ¢lhqe…aj bis 28,69 sterrÒteron perˆ t¾n Cristoà); zwischen den heutigen Folia 120 und 121 (griech. Zählung rkh/ und rlz/) gingen acht Blätter – der gesamte 17. Quaternio – verloren (Textverlust von 29,30 [¢qa]|n£toij qeo‹j kataqÚswmen bis 30,227 pedi£da dielqÒntej e„j tÒpouj ¢p»|[negkan]); zwischen den heutigen Folia 123 und 124 (griech. Zählung rlq/ und rmb/) fehlen zwei Blätter – die griechischen fol. rm/ und rma/ – (Textverlust von 31,81 TÁj ¢lhqe…aj g¦r ¢llotriwqe…j bis 31,151 toioàton sšbesqai qeÕn); zwischen den heutigen Folia 127 und 128 (griech. Zählung rme/ und rmz/) fehlt ein Blatt – das griechische fol. rmj/ – (Textverlust von 32,142 kaˆ t¦j ˜autoà labën magik¦j b…blouj bis 33,27 ¢nšndotÒn se prÕj p£n|[ta]); zwischen den heutigen Folia 131 und 132 (griech. Zählung rn/ und rnb/) fehlt ein Blatt – das griechische fol. rna/ – (Textverlust von 34,17 [¢n]|elÒntej, o†tinej tÍ sunergoÚsV aÙto‹j ¢m£cJ dun£mei bis 34,52 tÁj calepÁj ™ke…|[nhj]) und schließlich das letzte Blatt mit Barlaamtext zwischen den heutigen Folia 155 und 156 (griech. Zählung roe/ und roz/) – es fehlt das griechische fol. roj/ mit dem Text von 40,116 megalopre|[pîj] ™n tÍ ™x aÙtîn krhp…dwn bis Epil.,8 'Am»n. Außerdem ist von fol. 141-148 die Reihenfolge der Blätter durcheinander geraten, die bei Anbringung der griechischen Folienzählung noch in Ordnung war: Auf das heutige fol. 141 (griech. Zählung rxa/) käme korrekt 143 (rxb/), dann 144 (rxg/), 142 (rxd/), 147 (rxe/), 145 (rxj/), 146 (rxz/) und 148 (rxh/). Am unteren Rand von fol. 27r befindet sich eine datierte italienische Randnotiz: „1609 mense di novempo 21, giorno martidi, era la festa di deipare.“ Nach dem an erster Stelle stehenden Barlaam-Roman folgen in diesem Codex noch von derselben Schreiberhand – auf fol.
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5. Die Überlieferung
156r - 207r, griech. Zählung roz/r - skz/r281 – die metaphrastische Vita des Stephanus iunior (BHG 1667), ein Text zum 28. November, und – auf fol. 207r - 219r, griech. Zählung skz/r - sma/r282 – zum Sonntag tîn propatÒrwn der pseudochrysostomische Text auf Abraham und Joseph (BHG 2346). Dessen Ende mit der Doxologie ist auf fol. 219r (griech. Zählung sma/r) auf Papier von derselben Hand des 16. Jhs. ergänzt wie der Beginn des Barlaam-Romans auf fol. 1rv. Nach dem Ende von BHG 2346 auf fol. 219r Lesernotiz des Patriarchen Kosmas († 1736): 'Anegnèsth (sic!) d{ tÕ parÕn kaˆ par' ™moà, Kosm© patri£rcou KwnstantinoupÒlewj, toà prÒteron m{n crhmat…santoj Sina$ou, e"ta 'Alexandre…aj: Óqen ¢ntibolî p£ntaj toÝj taÚthn mšllontaj ¢nagnînai mnhsqÁnai me prÕj kÚrion. Im hinteren Einbanddeckel datierte Notiz des Buchbinders: TÕ parÕn bibl…on ™katastacèqh ØpÕ toà Ðs…ou pneumatikoà pap© kuroà Kl»mentoj toà KrhtÕj œtei œtouj /zrmj/ (= 1637) Ma$ou mhnÕj g/. [171 1401
Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 391, fol. 1rv.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Wie Nr. 140. – Papier, 16. Jh., 30,5 x 23,5 cm, zweispaltig. Ergänzt wird von der heute zahlreiche Blattverluste aufweisenden Nr. 140 lediglich der verlorene Anfang vom Titel bis Prol.,26 tÕ doq{n e„j ™rgas…|(an)283. Unter einer mehrfarbigen, aus floralen Elementen bestehenden Zierleiste erscheint der gewohnte Titel, der nach ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba den anderweitig unbelegten Zusatz perˆ toà Ðs…ou patrÕj ¹mîn Barla¦m kaˆ toà dika…ou kaˆ eÙseboàj basilšwj 'Iw£saf aufweist. Trotz dieses unterschiedlichen Titels scheint hinsichtlich der Gruppenzugehörigkeit (Familie b) und einer ganzen Reihe von gemeinsamen Varianten Abhängigkeit von Nr. 1411 zu bestehen; Prol.,5 ¹nèqhsan statt ºxièqhsan taucht nur in dieser Zweiergruppe auf. [172
281
282
283
Wie auch die ursprüngliche Lagenzählung bestätigt, passierte in diesem Bereich bei der griechischen Zählung ein Fehler: Die Zahl r˝a/ wurde doppelt vergeben, für das arabisch gezählte fol. 170 und 171. Auch in diesem Text gibt es einen Blattverlust: Zwischen den heutigen Folia 210 und 211 (griech. Zählung sl/ und slg/) fehlen zwei Blätter – die griechischen fol. sla/ und slb/. Dieselbe Hand ergänzte außer diesem verlorengegangenen ersten Folium mit dem Barlaam-Beginn auch das letzte Blatt des Codex (fol. 219, in der griechischen Zählung sma/) mit dem Ende des pseudochrysostomischen Textes auf Abraham und Joseph (BHG 2346), nicht jedoch die gut zwanzig wohl später ausgefallenen Blätter dazwischen.
Die griechischen Handschriften – Sinai
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141 (= S) Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 392 (454 Kamil), fol. 2r – 132v. Film (g [der gesamten Handschrift mit Ausnahme von fol. 29v/30r: lacuna in pellicula washingtonensi von 10,125 a„wn…ou bis 11,45 pantele‹ ¢fa|
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5. Die Überlieferung
bartloser Heiliger, eine Schriftrolle mit den Worten (in bereinigter Orthographie) Mn»sqhti kÚrie tÕn doàlon sou Kwnstant‹non presbÚteron haltend; Beischrift: `O Ósioj Nacër Ð ¢nacwrht»j (fol. 34v links oben). – 13) Ioasaph reitend, mit der rechten Hand einem über ihm schwebenden Engel ein Kreuz entgegenhaltend; schwer lesbare Beischrift (in bereinigter Orthographie): ” Aggeloj kur…ou ™pi... ... tÕn stšfanon tÁj e„r»nhj. `O nean…aj toà Cristoà 'Iw£saf ... ... (fol. 35r rechts oben). – 14) Stehender bärtiger Heiliger; Beischrift: `O ¤gioj 'Efreem (sic!) (fol. 36v links oben). – 15) Stehender bartloser Heiliger; Beischrift: `O ¤gioj 'Iw£nnhj Ð kolobÒj (fol. 37r rechts oben). – 16) Barlaam stehend, in der rechten Hand ein Kreuz haltend; Beischrift: `O ¤gioj Barla£m, did£skaloj toà 'Iw£saf (fol. 38v links oben). – 17) Ioasaph stehend, in der rechten Hand ein Kreuz haltend; Beischrift: `O nean…aj toà Cristoà 'Iw£saf (fol. 39r rechts oben). – 18) Ioasaph stehend, in der rechten Hand ein Kreuz haltend; darunter den ganzen rechten Rand füllende Tier- und Pflanzendarstellungen (drei Tauben und ein Steinbock); Beischrift (in bereinigter Orthographie): `O nean…aj toà Cristoà 'Iw£saf (fol. 73r rechts oben). – 19) Darstellung eines Schweins; ohne Beischrift (fol. 82v unten rechts). – 20) Ioasaph stehend, im Halbprofil, die Hände betend erhoben; Beischrift (in bereinigter Orthographie): `O nean…aj toà Cristoà 'Iw£saf (fol. 86v links oben). – 21) Jesus Christus stehend, im linken Arm einen Codex mit drei Schließen haltend, mit der rechten Hand segnend; Beischrift: IC XC, darunter (in bereinigter Orthographie) Dšhsij kat¦ Kwnstant…nou presbutšrou (fol. 87r oben). – 22) Noch unfertig wirkende Darstellung eines Löwen nebst einigen unfertigen Ornamenten; ohne Beischrift (fol. 90v unten rechts). – 23) Offensichtlich bewußt stark beschädigte Frauendarstellung mit fast ganz getilgter Beischrift, die Ratschläge des Theudas zu Beginn des 30. Kapitels begleitend (fol. 92v links oben). – 24) In einem angeheizten Kessel sitzender Mann, die Hände zum Gebet erhoben; schwer lesbare Beischrift (in bereinigter Orthographie): `O 'I£saf (sic!) ˜lkÒmenoj ™k toà palat…ou eÙc¾ ™n tÍ fulakÍ (fol. 93r rechts oben). – 25) Ioasaph schlafend, im Traum einen Engel erblickend; Beischrift (in bereinigter Orthographie): ” Aggeloj kur…ou ™n tÍ Ðr£sei toà 'Iw£saf (fol. 96v links unten). – 26) Nachor, stehend, bärtig und mit Nimbus, ein Kreuz in der rechten Hand haltend; Beischrift (in stark bereinigter Orthographie): `O Ósioj Nacèr, Ð ™lšgxaj kaˆ a„scÚnaj toÝj newkÒrouj kaˆ toÝj filosÒfouj kaˆ tÕ sunšdrion toà Abeniour (sic!) kaˆ basilšwj kaˆ patrÕj 'I£saf (sic!) (fol. 100v links oben). – 27) Der bekehrte König Abenner, einen Basilisken niedertretend; Beischrift (in stark bereinigter Orthographie): `O Ðmologht¾j toà Cristoà 'Aben¾r kaˆ pat¾r toà 'I£saf (sic!) kaˆ ™mplhsqeˆj tù ÓplJ toà stauroà kaˆ pat£xaj tÕn bÚqion dr£konta ™n ... ... aÙtoà (fol. 101r rechts). – 28) Würdevolle Darstellung des stehenden Königs Abenner mit grauem Spitzbart, ein Kreuz in der rechten Hand haltend, über ihm ein schwebender Engel; Beischrift (in stark bereinigter Orthographie): `O Ðmologht¾j toà Cristoà 'Aben»r (fol. 112v links oben). – 29) Jesus Christus,
Die griechischen Handschriften – Sinai
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Brustbild mit ausgebreiteten Armen in Segenshaltung, daneben Ioasaph stehend im Gebet; Beischrift (in bereinigter Orthographie): `O nean…aj toà Cristoà 'Iw£saf (fol. 113r rechts oben). – 30) Um Symmetrie bemühte Darstellung zweier sich anblickender Hasen innerhalb floraler Elemente; ohne Beischrift (fol. 113r unten). – 31) Darstellung eines ein Schaf jagenden Löwen; Beischrift (in stark bereinigter Orthographie): Kaˆ æseˆ lšwn ›toimoj e„j q»ran (= Ps 16,12) (fol. 114r unten). – 32) Aus acht miteinander verschlungenen kreisförmigen Ornamenten gebildetes lateinisches Kreuz; die in diesen Kreisen befindlichen Buchstaben und Silben lauten zusammengesetzt (in bereinigter Orthographie) `O ¤gioj Kwnstant‹noj (fol. 120v links unten). – 33) Barlaam und Ioasaph, sich umarmend; Beischrift: Barla£m te kaˆ 'I£saf (sic!) katasp£zontai ¢ll»loij (fol. 123v links oben). – 34) Erneut Barlaam und Ioasaph, sich umarmend; Beischrift: Barla£m te kaˆ 'I£saf (sic!) katasp£zontai ¢ll»loij (fol. 128v links unten). – 35) Ioasaph trauernd neben Barlaams Leichnam; Beischriften: `O makariètatoj Barla£m. `O 'I£saf (sic!) tÁj qrhnJd…aj ... (fol. 129r rechts unten). – 36) Ioasaph und Barlaam, als Heilige nebeneinander stehend, beide in der rechten Hand ein Kreuz haltend; Beischriften: `O nean…aj toà Cristoà 'I£saf (sic!). `O Ósioj Barla£m (fol. 132v links unten). Auf fol. 32r ist bei Reparaturarbeiten im Falz ein armenisch beschriebener Pergamentstreifen benutzt worden. Ab fol. 73r (= Beginn des 10. Quaternio mit 24,143 ¥koue gnèmhj) schreibt die Ursprungshand mit einer anderen Feder, die allmählich zu einer immer größer werdenden, im übrigen besser lesbaren Schrift zwingt; die Schriftmerkmale bleiben gleich, auch die Textgruppe – Familie c mit geringen individuellen Tendenzen – wird nicht verlassen. Der Barlaam-Roman endet auf fol. 132v inmitten der ersten Spalte; auf Epil.,8 'Am»n folgt die Schreibernotiz Tšloj toà lÒgou toà qeiot£tou Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn makar…wn patšrwn ¹mîn und dann die bis zum äußersten unteren Rand reichende, später entstandene Federzeichnung Nr. 36. Auf derselben Seite 132v beginnt mit der zweiten Spalte unter einem Zierbalken ein neuer Text – nämlich die vormetaphrastische Epitome der Pseudoklementinen (reichend bis fol. 185v), gefolgt vom Miraculum Clementis des Bischofs Ephraim von Cherson von fol. 186r bis zum Ende der Handschrift auf fol. 190v. Daß der Schreiber Bartholomaios geheißen habe – wie bei Paschke 138 angegeben – ist unzutreffend. Die dem Textende auf fol. 190v folgenden drei ursprünglichen Schreibernotizen von identischer Hand sind genau so anonym wie vorher beim Barlaam-Roman: Tšloj tîn qe…wn lÒgwn toà ¡g…ou kaˆ ™ndÒxou ƒerom£rturoj Kl»mentoj p£pa `Rèmhj. / Tù suntelestÍ tîn kalîn qeù c£rij. / EÜcou tù gr£yanti Ð ¢naginèskwn. Erst darunter schrieb ein späterer Leser in ganz anderer Schrift und Tinte seinen teilweise abgeschnittenen Namen: Barqolom|. [173
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1411
5. Die Überlieferung
Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cd. gr. 392, fol. 1rv.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Wie Nr. 141. – Papier, 16. Jh., 34,8 x 26,5 cm, zweispaltig. Ergänzt wird von Nr. 141 der verlorene Anfang vom Titel bis 1,19 kaˆ toà ¡g…ou pneÚmatoj. Unter einer mehrfarbigen geflochtenen Zierleiste der durch leichte Abwandlungen auffällige Titel `Istor…a yucwfel¾j metenecqe‹sa ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, e„j t¾n ¡g…an pÒlin par¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba. Der Text gehört der Familie b an; als besondere Auffälligkeit ist besonders Prol.,5 ¹nèqhsan statt ºxièqhsan zu nennen – eine Variante, die ansonsten nur noch in der wohl von vorliegender Hs. 1411 abhängigen Nr. 1401 erscheint. [174 142 (= X) Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 524 (747 Kamil), fol. 135r – 195v. Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Gardthausen, Catal. Sinait. 128; H. Grégoire, Note sur un nouveau manuscrit de la vie d’Euthyme, in BCH 30 (1906) 481-482; A. Vasil’ev, Zamětki o někotorych grečeskich rukopisjach žitij svjatych na Sinaě, in VV 14 (1907, ersch. 1909) 276-333, hier 286-287; Ehrhard, Überl. III, p. 743; Kamil 91; A. Berger, Leontios Presbyteros von Rom, Das Leben des heiligen Gregorios von Agrigent. Kritische Ausgabe, Übersetzung und Kommentar (Berlin 1995) 88. – Pergament, 11.-12. Jh., 30 x 22,5 cm, einspaltig. Vorliegende Handschrift ist der wichtigste Zeuge für die systematisch verkürzte Familie e des Barlaam-Romans; er ist der fünfte und letzte Text in dieser ungeordneten hagiographischen Sammlung, die ohne vorderen Einbanddeckel mit dem heutigen fol. 1 akephal inmitten der Vita des Gregorios Thaumaturgos von Gregor von Nyssa (BHG 715-715b / CPG 3184) beginnt. Auch die anderen Texte weichen von ihrer jeweiligen Urfassung deutlich ab und sind „möglicherweise ... das Werk eines einzigen Redaktors, der freilich nicht mit dem Schreiber der Handschrift identisch sein muß“ (Berger a. a. O. 125). Auf fol. 135r beginnt der Barlaam-Roman unter einer schlichten Zierleiste mit dem konventionellen Titel, der praktisch identisch auch von der eventuell älteren, insgesamt jedoch einen schlechteren Text der Familie e enthaltenden Hs. 20 geboten wird: `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou S£ba, dihgoumšnh tÕn b…on tîn Ðs…wn ¹mîn patšrwn284 Barla¦m kaˆ 'Iw£saf. Die textliche Verwandtschaft ist am größten mit Nr. 84, doch insgesamt 19 identische Zwischentitel innerhalb
284
Der einzige Unterschied im Titel der Nr. 20 ist die Stellung patšrwn ¹mîn.
Die griechischen Handschriften – Sinai
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des Textes285 haben von den Vertretern der Familie e auf alle Fälle die Nrn. 142 und 42 und wahrscheinlich auch die Nr. 129286 – nicht jedoch die Nrn. 20 und 84; trotz deutlicher Textunterschiede im Detail sind sich also die beiden Hss. 142 und 42 auf diesem Gebiet auffällig gleich – mit zumindest einer Ausnahme: Der 19. und letzte Zwischentitel 'Epistol¾ 'Aben¾r basilšwj prÕj 'Iw£saf (anschließend an 34,7 perišcousan oÛtwj) findet sich nicht in Hs. 142, sondern nur in Nr. 42. Auch im 27. Kapitel bietet Nr. 42 gelegentlich einen vollständigeren Text als die ansonsten ursprünglicher wirkenden Hss. 142 und 84, in denen z. B. 27,195 kaˆ1 – skÒrodon fehlt. Bei Anbringung des jungen neugriechischen Vermerks „f…lla (sic) ˜x»nta pšnte“ am unteren Rand von fol. 135r war der Text von Nr. 142 noch vollständig; inzwischen sind vier Blätter verlorengegangen287: Zunächst sind die Folia 164-182 in Unordnung; auf fol. 163 hat korrekt fol. 177-182 zu folgen und an fol. 182 schließen fol. 168-176 unmittelbar an. Dann erst folgen fol. 164-167 und dann schließlich 183-195. Zwischen den heutigen Folia 176 und 164 ist allerdings der erste Ausfall von zwei Blättern zu beklagen (Textverlust von 30,7 k¢ke‹se tÕn pa‹da bis 30,113 `Wj g¦r ½kousen ¹ kÒrh t¦ _»mata ™|[ke‹na]). Zwei weitere Blätter sind dann zwischen den heutigen Folia 167 und 183 verlorengegangen (Textverlust von 32,9 T…j d{ ¹ ¢pÒdeixij bis 33,29 kaˆ œstai soi loipÕn ™p' ¢de…aj ¿n ¨n). Vom fol. 195, das auch das letzte Blatt der Handschrift ist, ist die äußere Hälfte abgerissen; der darauf befindliche Text von 40,102 basile‹ Barac…v proselqèn bis Epil.,8 'Am»n ist nur noch teilweise erhalten. Die Notiz „KÚrie sîson tù sù doÚlJ 'Iw£nnV ¡martwlù“ am oberen Rand von fol. 146r könnte vom Schreiber des gesamten Codex stammen. [175 143
Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 1699 (1672 Kamil), fol. 21r.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Beneševič, t. III 1, p. 157-161; Kamil 122. – Papier, 14. Jh., 21,7 x 14,3 cm, einspaltig. Aus verschiedenen ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen gebildeter Miszellancodex. In der Katalogisierung von Beneševič a. a. O. 157 sind die Folia 1 und 165 aus dem 10. Jh. stammende Pergamentblätter, die als Schmutzblätter am Anfang und Ende dienen; über ihre Beschriftung macht er keine Angaben. Sie 285 286
287
Sie sind unten, S. 592-593, bei der Behandlung der Familie e zusammengestellt. Laut Pérez Martín 168 m. Anm. 35 enthält Nr. 129 – ihre Zugehörigkeit zur Familie e ist klar – „una versión abreviada y dividida en capítulos del Barlaam“. Ihre in Scheyern vorhandene Filmprobe enthält keine Stelle, an der in den Nrn. 142 und 42 ein Zwischentitel erscheint. Bereits in der Katalogisierung Grégoires umfaßt der Barlaamtext nur noch 61 Folia.
444
5. Die Überlieferung
sind inzwischen entfernt worden. Um die von Beneševič wohl vorgefundene, vielleicht auch von ihm selbst vorgenommene Folienzählung beibehalten zu können, trägt das heutige papierene Anfangsblatt die Zahlen „1-2“288. Fol. 1r-8r enthalten eine Sonnenzyklusberechnung für die Jahre 6974 bis 7000 (also 1466 bis 1492) und entstanden somit wohl im 15. Jh. Auf den fol. 8v-19v folgt ein wohl zeitgleicher Kalender der Heiligenfeste (MhnolÒgion toà crÒnou e„j ™feÚresin ™n ta‹j mn»maij tîn ¡g…wn tÁj kaqek£sthj ¹mšraj); Barlaam und Ioasaph erscheinen darin nicht. Das Folium 20 ist ein einzelnes Blatt völlig anderer Herkunft aus dem 14.-15. Jh. Auf dem Recto erscheint zunächst akephal ein zeremonieller Text zur Abschwörung des jüdischen Glaubens. Es schließen sich bei Beneševič a. a. O. 158 (Nr. 4) edierte Verse an. Ebenfalls dort ediert (Nr. 5) sind die unmittelbar auf diese anonymen St…coi folgenden Verse der Dichterin Kasia (Mštron Kas…aj di¦ st…cwn „ambikîn, inc. Misî fonša kr…nonta tÕn qumèdh). Auf dem Verso finden sich Sentenzen (u. a. ein Bild vom Lebensrad: TrocÒj t…j ™stin ¢t£ktwj kinoÚmenoj Ð mikrÕj oátoj kaˆ polÚtropoj b…oj ... ), ein griechisches Alphabet und mit dem Seitenende abbrechende, lexikographisch gewiß interessante Wortspiele, alles orthographisch bemerkenswert korrekt. Mit dem Folium 21 beginnt der alte Kern des Codex aus dem 14. Jh. und mit ihm eine dritte Schreiberhand, und auf seinem Recto endet der Barlaam-Roman: Der hier erhaltene Text (ediert bei Beneševič a. a. O. 159 [Nr. 9]) reicht nur von Epil.,3 ¢koÚontaj t¾n yucwfelÁ di»ghsin taÚthn bis Epil.,8 'Am»n. Dabei sind die beiden Zusätze in Epil.,8 (nàn add. te und toÝj add. ¢teleut»touj) Merkmale der Hs. 41 und durchwegs der Familie d. Ebenfalls von der Schreiberhand sind die sich an den auf der Seitenmitte endenden Barlaamtext anschließenden Verse auf Barlaam, inc. ” Akoue, sept{ Barla¦m quhpÒle (ediert bei Beneševič a. a. O. 159-160 [Nr. 9]; das letzte Wort der vorletzten Zeile lautet in der Hs. sark…J [nicht sarm…J]). Schon die kunstvolle Zierleiste auf fol. 21v läßt vermuten, daß hier eine sorgfältig gearbeitete Handschrift des Barlaam-Romans untergegangen ist, die sich zunächst mit den Athanasios v. Alexandrien zugeschriebenen Quaestiones an den Archon Antiochos (CPG 2257; fol. 21v-67v) und dann noch zwölf weiteren theologischen, auffällig oft auf Armenien bezogenen Texten fortsetzt. Die erhaltene ursprüngliche Lagenzählung setzt auf fol. 26r mit kg/ ein und setzt sich bis lz/ auf fol. 156r fort – und oft umfaßt eine Lage nicht acht, sondern zehn Folia (vgl. die Kustoden auf den Folia 34r, 44r, 54r, 64r, 74r, 90r, 100r, 110r und 120r). Es gingen demnach 21 Lagen ganz sowie mindestens drei Folia der 22. Lage – insgesamt also mindestens 171 Folia – verloren; die Handschrift dürfte somit außer über 99 % des Barlaam-Romans keines weiteren Textes verlustig gegangen sein. Das heutige fol. 165, mit dem der Codex endet, ist ebenfalls aus Papier. Es war bei der Katalogisierung durch Beneševič, für
288
Fol. 2v / 3r ist auf dem Washingtoner Film versehentlich nicht fotografiert worden.
Die griechischen Handschriften – Sinai - Sofia
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den der Codex verstümmelt mit dem papierenen Folium 164 endet, offenbar noch nicht vorhanden, sondern wurde erst nach Entfernung des damals als fol. 165 bezeichneten pergamentenen Schmutzblattes eingefügt. Für uns ist es von Bedeutung, da es ebenfalls ein Fragment des Barlaam-Romans ist; seiner Randbeschneidung, Gruppenzugehörigkeit und Schrift nach dürfte es jedoch das Überbleibsel einer ganz anderen Handschrift sein und wird hier als 143a eingereiht. [176 143a Sinai, Mon¾ tÁj `Ag…aj A„kater…nhj, cod. gr. 1699 (1672 Kamil), fol. 165rv. Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Wie Nr. 143. – Papier, 14. Jh., 21,7 x 14,3 cm, einspaltig. Bei der Katalogisierung durch Beneševič war das Folium 165, mit dem der Codex endete, ein heute nicht mehr vorhandenes, im 10. Jh. mit leider nicht mitgeteiltem Text beschriebenes Pergamentblatt. Erst nach dessen Entfernung scheint das heutige Papierfolium 165 – ein bei Beneševič unerwähntes Überbleibsel einer anderen Handschrift des BarlaamRomans – eingefügt worden zu sein; sein unterer Rand ist wesentlich breiter als bei allen anderen Blättern des Codex und trägt den modernen Bleistiftvermerk Barla¦m kaˆ 'Iw£saf, der obere Rand ist sehr knapp beschnitten. Der von 4,133 perissotšraj katakr…sewj a‡tio… sou genèmeqa bis 5,25 E„ toàto, fhs…, safîj reichende Text gehört zur Familie c und dabei speziell in die Umgebung von Hs. 74, hat aber auch einige in keiner der für diesen Bereich kollationierten Handschriften erscheinende Varianten. [177 144
Sofia, Naučen centăr za slavjano-vizantijski proučvanija „akad. Ivan Dujčev“ kăm Sofijski Universitet „Kliment Ochridski“, cod. gr. 60 (olim [a. 1926-1976] Sofia, Bălgarska Akademija na naukite II 598289, olim [a. 1917-1926] ibidem Бр. 64 = catal. Sís mss. Kos. membr. 77 [= Kp. 45 Katsaros], olim Kosinitsa 28), fol. 200r – 272r.
Film (g). Außerdem Sichtung der gesamten Handschrift in situ im August 1992. – Lit.: Ehrhard, Überl. I, p. LIV; II, p. 87-89; Džurova / Stančev, Ka289
Die im Sís’schen Katalog der Handschriften des Johannes-Prodromos-Klosters verzeichneten 259 Codices wurden im Jahr 1923 von der bulgarischen Regierung an Griechenland zurückgegeben, diejenigen aus dem Kloster Kosinitsa verblieben dagegen bis heute in Bulgarien. Sie wurden in den Bestand der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften eingereiht und bekamen völlig neue Signaturen: Die Nummern 441 bis 665 gab man den Handschriften, die bereits 1917 eine ‚bulgarische‘ брой-Signatur erhalten hatten und im Sís’schen Kosinitsa-Katalog erfaßt waren (vgl. Katsaros,
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5. Die Überlieferung
talog 21 (Nr. 72); Džurova, Les manuscrits grecs 130; dies., Checklist 25; Katsaros, CeirÒgrafa 73; 106; 121; 145; 191; 212; 215; 286; A. Džurova, CeirÒgrafa 141-147), die Nummern 671 bis 827 den jungen, bisher unnumeriert und bei Sís unkatalogisiert gebliebenen Papierhandschriften (vgl. Katsaros, CeirÒgrafa 151-155 und im übrigen oben, S. 251-252, Anm. 8); fünf übersehene, bereits eine брой-Signatur tragende Nachzügler erhielten die Nummern 831-832 bzw. 858-860. Es handelte sich dabei um ein reines Numerus-currens-System, die vorangestellten, das Format angebenden römischen Zahlen I bis III hatten keine Ordnungsfunktion. Es scheint nicht sehr wahrscheinlich, daß es sich bei den vorangehenden Handschriften 1-440 ausschließlich um griechische Manuskripte handelt. Vermutlich ist ganz allgemein von Handschriften in diversen (vorwiegend slavischen) Sprachen auszugehen, denn der vierteilige, von Sís handgeschriebene Katalog war ebenfalls in dieses System eingereiht worden und trug die Akademie-Signaturen I 227 und I 228 (vgl. Katsaros, CeirÒgrafa 90 und 139 m. Anm. 2) bzw. 833 und 834 (vgl. Katsaros, CeirÒgrafa 90 und 155). Andererseits ist zu bedenken, daß bis vor kurzem der Verbleib einiger der schon 1916 von Sís in einem kleinen gedruckten Katalog beschriebenen zehn griechischen Handschriften der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften nicht geklärt war; drei von ihnen – alte, nicht uninteressante Pergamentfragmente (Heiligenviten des Monats Januar [s.XII]; Enkomion auf den Erzengel Michael [s.XI] und Medizinisches von Aetios v. Amida [s.XIII]) – hatten 1917 брой-Signaturen inmitten der alten Hss. aus Serres und Kosinitsa erhalten (243, 245 und 260) und waren von Sís in seinen Katalog der Pergamenthss. von Kosinitsa aufgenommen worden (vgl. Katsaros, CeirÒgrafa 105; 106; 107; 128; 129; 242), befinden sich heute aber weder im Dujčev-Zentrum noch in einer Bibliothek außerhalb Bulgariens: Erst 2004 wurden sie in Archivmaterial der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften wiederentdeckt, das nach der Auslagerung im 2. Weltkrieg und infolge von Umstrukturierungen im Jahr 1948 in Vergessenheit geraten war (vgl. D. Getov, Fragmenta Serdicensia lost and found, in JÖB 56 [2006] 245-260). Äußerst bemerkenswert ist zudem, daß eine ziemlich junge Papierhandschrift (Nomokanon des Manuel Malaxos, s.XVIII) 1917 die брой-Signatur 341 erhielt, von Sís in seinen Katalog der Papierhss. von Kosinitsa aufgenommen wurde und dann nach 1923 die Akademie-Signatur III 529 trug, obwohl sie aus keinem der beiden makedonischen Klöster, sondern aus der Bibliothek der Bulgarischen Gelehrten Gesellschaft von Brăila (Rumänien) stammt; sie ist der heutige cod. gr. 275 des Dujčev-Zentrums (vgl. Katsaros, CeirÒgrafa 111; 132; 143; 203; 218; 245; s. a. oben, S. 249, Anm. 8). Die Hss. der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften mit den Signaturen 441 bis 834 und 858-860 bildeten von 1926 bis 1976 einen geschlossenen Fundus, der auch bulgarischen Wissenschaftlern praktisch unzugänglich war; mit wieder völlig neuer Numerierung befinden sie sich inzwischen im Dujčev-Zentrum für slavisch-byzantinische Studien der Universität Sofia. Dagegen wird im einst (bis heute?) mit den Signaturen 1-440 bezeichneten Hss.-Bestand der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften durchaus noch manch völlig unbekannter griechische Codex ganz unterschiedlicher Herkunft verborgen sein; nach dem angesprochenen Archivfund von 2004 ist es kein Geheimnis mehr, daß es einen solchen Bestand tatsächlich noch gibt: „ ... these fragments had reappeared among a dozen or so ‚loose‘, uncatalogued Greek manuscripts, which were shown to me on the initiative of Dr. S. Pintev, Director of the Scientific Archives“ (Getov, op. cit. 246; ebd., Anm. 9 wird die Hoffnung auf eine baldige Katalogisierung dieser Hss. ausgedrückt).
Die griechischen Handschriften – Sofia
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Un manuscrit italo-grec de la collection du Centre de recherches slavobyzantines „Ivan Dujčev“ (Cod. D. 60 = olim Kos. 28), in 'Afišrwma st¾ mn»mh toà Swt»rh Kiss£ (Thessalonike 2001) 45-67; dies., L’enluminure 30, Anm. 2 und 42-43 m. Anm. 19-22; Džurova / Velinova 34. – Pergament, 11.-12. Jh., 32 x 24 cm, einspaltig. Bei der wohl im 16. Jh. erfolgten Bindung des Codex wurde dem Barlaam-Roman ein akephales Panegyrikon vorangestellt, dessen Folia 1-130 aus Pergament (12. Jh.) bestehen, während die Folia 131-143 (einspaltig) und 144-199 (zweispaltig) Ergänzungen auf unterschiedlichen Papieren des 14. Jhs. sind. Auf fol. 200r beginnt unter einer geflochtenen Zierleiste der Barlaamtext mit dem gewohnten Titel, der nach monÁj toà ¡g…ou S£ba den Zusatz ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn aufweist und dadurch beispielsweise mit dem Titel der Hss. 95 und 146 völlig übereinstimmt; zu der Kleingruppe um diese Hss. gehört 144 jedoch nicht. Am unteren Rand von fol. 200r findet sich von jüngerer Hand der Vermerk „fÚlla oj/“; und tatsächlich sind inzwischen drei Blätter verlorengegangen – nämlich das erste zwischen den Folia 238 und 239 (Textverlust von 21,30 katšlaben ¢ql…wj ¹m©j bis 21,115 t¦ ™ke…nou ¢ntilabën), das zweite zwischen den Folia 253 und 254 (Textverlust von 28,150 eÙarest»sw soi bis 29,88 prÕj ¹don¾n eÙqÝj kaˆ faidrÒthta) und das dritte zwischen den Folia 270 und 272290 (Textverlust von 40,51 ™dÒkei tÕn Barla¦m Ð 'Iw£saf bis 40,94 t¦j o„k»seij poioÚmenÒj tij ¢n¾r). Der untere Rand von fol. 207v weist von der Ursprungshand die Kustode d/ auf, es müßte sich demnach um das ursprüngliche Folium 32v gehandelt haben und dem Barlaam-Roman wären über 20 Seiten mit anderem Text vorangegangen; weitere ursprüngliche Kustoden sind nicht erkennbar. In der Mitte von fol. 223 ist ein ganz unregelmäßig geformtes Stück herausgeschnitten, der Text im Bereich von 12,82 tÍ kuriakÍ trofÁj metel£mbanon bis 12,88 to‹j ¢gaqo‹j œrgoij ¢kolouqe‹n auf dem Recto und von 12,118 ˜stiîntej ¢ll»louj bis 12,124 polu£nqrwpa ™pˆ tÕ aÙtÕ auf dem Verso ist dadurch teilweise verloren. Ein größeres Stück ist auch im unteren Bereich von fol. 271 herausgeschnitten, der Text von 39,59 toà 'Iw£saf mštron oÙk e"cen bis 39,74 mhdem…an me ¹mšran met¦ tÕn sÕn auf dem Recto und von 39,96 kaˆ mon¾n par' aÙtù poi»somen bis 39,114 Cr¾ oân se tÕ auf dem Verso ist dadurch größtenteils verloren. Dem Textende Epil.,8 'Am»n auf dem heute lose einliegenden fol. 272r291 folgt die anonyme und nicht datierte 290
291
Hier ist auch die Reihenfolge der Blätter geringfügig durcheinandergeraten: Auf fol. 269 folgt unmittelbar 271 und dann 270; ein Textverlust durch Blattausfall besteht nur zwischen fol. 270 und 272. Es wurde wahrscheinlich erst von Vladimír Sís aufgespürt, der auch die Folienzählung des Codex durchführte. In den von Martin Sprengling für Albert Ehrhard im Kloster Kosinitsa gemachten Aufzeichnungen liest man für unsere Hs. 144: „Nun vollzeilig auf Pgmt. Barlaam u. Joasaph von Johannes Mönch von Saba aus Indien gebracht. Inc. fol. 197 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai, Ende stark mutiliert.“
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5. Die Überlieferung
Schreibernotiz 'Eplhrèqh Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf e„j dÒxan patrÒj, uƒoà kaˆ ¡g…ou pneÚmatoj. EÜcesqe oƒ ¢naginèskontšj te kaˆ ¢koÚontej tù car£xanti. 'Am»n. Fol. 272v enthält nichts von der Ursprungshand. Textlich ist Nr. 144 anfänglich ein klarer Vertreter der Familie c. 8,90 pragm£twn statt prostagm£twn und die Auslassung der Worte 14,108-109 'Etal£nisa bis bad…zein lassen sie nicht zur besten Untergruppe dieser alten Familie gehören. In 17,10 findet sich ™ndÒxou qeÒthtoj. Im Bereich der Probekollation am Schluß gibt es keine nennenswerten Auffälligkeiten. [178 145 (= H) Sofia, Naučen centăr za slavjano-vizantijski proučvanija „akad. Ivan Dujčev“ kăm Sofijski Universitet „Kliment Ochridski“, cod. gr. 270 (olim [a. 1926-1976] Sofia, Bălgarska Akademija na naukite III 470, olim [a. 1917-1926] ibidem Бр. 180 = catal. Sís mss. Kos. membr. 128 [= Kp. 73 Katsaros], olim Kosinitsa sine numero), fol. 1r – 64v, 72r – 111v, 117r – 132v, 139r – 162v und 168r – 231v. Film (g). Außerdem Kollation der gesamten Handschrift in situ im Juli/ August 1992. – Lit.: Handschriftliche Notizen von M. Sprengling für A. Ehrhard; Džurova / Stančev, Katalog 21 (Nr. 73); E. Velkovska, Chronologie et contenu des manuscrits grecs de la collection du Centre d’Études slavobyzantines „Ivan Dujčev“, in Actes de la Table ronde: „Principes et méthodes du cataloguage des manuscrits grecs de la collection du Centre Dujčev“, Sofia, 21-23 août 1990 (Thessalonike 1992) 47-56, hier 54; Džurova, Les manuscrits grecs 130; dies., Checklist 36; Katsaros, CeirÒgrafa 75; 107; 126; 141; 203; 216; 286; Džurova, L’enluminure 33-37; Džurova / Velinova 33. – Pergament, 11. Jh.292, 20 x 15,5 cm, zweispaltig. Noch im Kloster Kosinitsa befindlich, wurde die Handschrift im Jahr 1909 von Martin Sprengling für Albert Ehrhard untersucht und beschrieben, und dabei als „ohne Nummer“ bezeichnet293. Der Einband des Codex stammt aus dem 14. Jahrhundert. Auf fol. 1r wurde von späterer Hand (vielleicht schon im Kloster Kosinitsa) in ein möglicherweise ebenfalls nicht ursprüngliches kleines Ziertor der mit Hs. 144 identische Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin 292
293
Laut Džurova, L’enluminure 33 gemahnt die Schrift von Hs. 145 an diejenige des Vat. gr. 1574 und des Paris. gr. 1477 (gefertigt im Jahr 1060 in Apulien). Vgl. Sprenglings Notizen im Scheyerer Ehrhard-Nachlaß: „Ohne Nummer, Pgmt., 12.-15. Jhdt., Klein 8°, 2 Spalten, 23 Zeilen. Leben der Heiligen Barlaam u. Joasaph, von Johannes von Saba aus Indien gebracht. – Ein Teil der Blätter fehlten offenbar u. wurden von einer Hand des 15. Jhdts eingefügt; ob auch schon zu Anfang verschiedene Hände an dem Buche gearbeitet haben? Es sind mindestens 3, vielleicht 4 Hände zu unterscheiden.“ Die Folienzählung wurde erst von Vladimír Sís durchgeführt.
Die griechischen Handschriften – Sofia
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metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba, ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn eingefügt; trotz kleiner Schrift und spitzer Feder reichte der Raum im Ziertor nicht aus – der Titel benötigt unter diesem noch vier Zeilen. Bei der Kopierung durch die heute im Vatikan befindliche Nr. 127 im 12.-13. Jh. hatte die Hs. 145 noch keinerlei Blattverlust, aber auch keinen Titel – derjenige von Nr. 127 ist nicht ursprünglich und hat keine greifbare Vorlage294. Auffällig ist, daß das Ziertor zu Beginn von Hs. 145 mit anderen, heute nicht mehr leuchtenden Farben erstellt wurde, die im Gegensatz zu den noch heute leuchtend grell kolorierten, ganz eigenwillig gestalteten Initialen stehen (Buchstaben wie o, q, p usw. sind ausgemalt, o zum Teil mehrfarbig – blauer und roter Ring mit blauem Kern u. dgl.), welche auch Hs. 127 zu imitieren sucht. Noch wesentlich jünger ist der zusätzliche Titel `Istor…a yucofel¾j (sic!) ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj. B…oj kaˆ polite…a kaˆ teleut¾ Barla¦m kaˆ 'Iw£saf ™k tÁj monÁj toà ¡g…ou S£bba auf dem oberen Rand von fol. 1r – er stammt von Vladimír Sís (1889-1958)295. Eine weitere direkte Abschrift von 145 ist die nur einen kleinen Teil des Textes (31,73 (¢l)|l£ ti kainÕn œdei ™feure‹n bis 34,109 ˜k£stJ kat¦ t¦ œr|[ga]) abdeckende Nr. 742. Insgesamt ist die wohl in Unteritalien entstandene Nr. 145 der älteste und beste Vertreter einer großen Gruppe innerhalb der Familie b, der neben den schon genannten Abschriften die nicht direkt verwandten Nrn. 147 und 78 und letztendlich auch die deutlich jüngeren Handschriften mit dem Johannes-Sinaites-Titel (die Nrn. 63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 981, 100 und 111) angehören. Zwischen den Folia 64 und 72 sind sieben Blätter der Ursprungshand ausgefallen (Textverlust von 12,30 [kata]|dex£menoj b£ptisma bis 12,228 t¾n _…zan toà futoà) und auf den ebenfalls pergamentenen sieben Folia 65-71 von jüngerer Hand (= 1451) ergänzt. Weitere sieben Blätter der Ursprungshand sind jeweils zwischen den heutigen Folia 111 und 117 bzw. 162 und 168 ausgefallen (Textverlust von 19,125 kaˆ œrga d…ca p…stewj bis 21,35 tÕn staurÒn bzw. von 27,268 porneÚousin bis 29,35 ¢ll' ¢n¦ kr£toj m©llon ¹tt»meqa); sie sind von einer kleiner schreibenden jüngeren Hand (= 1452) auf den jeweils fünf Pergamentfolia 112-116 bzw. 163-167 ergänzt. Von einer wieder anderen jüngeren Hand (= 1453) ist der Ausfall von weiteren sieben Blättern der Ursprungshand zwischen den heutigen Folia 132 und 139 (Textverlust von 24,23 À tÒpon ¢polog…aj bis 24,219 p£ntwn sou ¢mnhmon»sei tîn plhm|[melhm£twn]) auf den sechs Pergamentfolia 133-138 ergänzt. Verloren und von keiner jüngeren Hand 294
295
Dort wurde auf fol. 1r unter einer üppigen, über beide Spalten reichenden Zierleiste kaum Platz für einen Titel gelassen, sondern sogleich mit dem Prolog begonnen. Eine spätere Hand fügte optisch geschickt in den geringen Freiraum einen völlig einzelgängerischen Titel ein: Di»ghsij çfšlimoj perˆ 'Iw£saf toà uƒoà toà basilšwj di¦ Barla¦m toà Ðs…ou. Zu ihm s. oben, S. 247-252, Anm. 8.
450
5. Die Überlieferung
ergänzt ist das letzte Blatt, das den Epilog enthielt: Der Text bricht am Ende von fol. 231v mit den letzten Worten des 40. Kapitels (= 40,126) kaˆ meg…staij toÚtouj ¢meibÒmenon dwrea‹j ab; als Ersatz für alle Blattausfälle der Ursprungshand 145 steht aber Hs. 127 (= H') als deren vollständige direkte Kopie zur Verfügung. In Unteritalien entstanden und in Gestalt der Nr. 127 kopiert kam Hs. 145 später in den Balkanraum, worauf die mit Philippopel (Plovdiv) zu verbindende Notiz am oberen Rand von fol. 201v hindeutet: Kaˆ ™gë did£skomai e„j t¾n Fil…ppou t¾n ™gkÚklion pa…deusin ½toi t¾n grammatik»n; dort diente sie wohl zur Vorlage für die ergänzenden Blätter im einst einem Metropoliten von Philippopel gehörenden heutigen Moskauer Cod. gr. 247 (= Nr. 742)296. Mittels der vorliegenden Nr. 145 identifizierte Vladimír Sís unsere heute in Athen befindliche akephale Nr. 7b als Handschrift des Barlaam-Romans297. Hs. 145 und ihre Gruppe bietet viele nichtursprüngliche, oft zweitrangige und nicht für die gesamte Familie b charakteristische Lesarten und lexikalische Besonderheiten, wie z. B. 2,8 katasuromšnV statt k£tw suromšnV, 2,24 ¢ntikatall£xw statt ¢nthll£xw, 2,71 mou tÕn noàn statt tÕn ¹gemÒna noàn, Auslassung von 2,111 ¢ql…wj – zhlwtÕj, Auslassung von 3,13 kaˆ2 – ™lp…doj, Auslassung von 4,46 kaˆ – skopoà, 4,138 Prosšti d{ dÒgma ™xšqeto statt AÙtÕj d{ dÒgma ™xšqeto œti ¢potomèteron, 5,77 ¹ duscer¾j aÛth qša statt aÙtîn ¹ duscer¾j kaˆ duseid¾j qša und 15,67 sofodidask£lwn statt sofîn didask£lwn298. Der in Nr. 145 auftretende Neogräzismus 25,4 ¹ glukÝj ™lp…da anstelle von ¹ gluke‹a ™lp…j erscheint in den Hss. 127, 147, 78, 76 und 77 abgemildert als ¹ glukÝj ™lp…j. In Hs. 145 finden wir nicht den korrekten, den Menschen betreffenden Passus 27,91-92 kaˆ ™lattèmata poll¦ œconta. Fqe…retai d{ kat¦ polloÝj trÒpouj, sondern seine seltsame Verkürzung zu kaˆ ™lattèmata polloÝj œconta trÒpouj299. Hs. 127 als direkte Abschrift von 145 versucht, aus dieser Verderbtheit das Beste zu machen und bietet kaˆ ™lattèmatwn polloÝj œconta trÒpouj; 147, 76, 77 und 78 bieten dagegen kaˆ ™lattèmata poll¦ œconta trÒpwn – außerdem ergänzen nur sie nach qan£tou in 27,93 fqeirÒmenon. In 30,6 hat die gesamte Gruppe – mit 145 angefangen – einen auffälligen, vielleicht mit der unteritalienischen Herkunft zusammenhängenden Lautfehler, nämlich q»sij, q»shj oder qÁsij anstelle von qšsij. Bei 38,37 haben die Hss. 145 und 127 anstelle von 296 297
298 299
S. oben, S. 364-365. S. zu den entsprechenden Eintragungen von seiner Hand in den beiden Codices oben, S. 252-253. Vgl. a. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 95. Dieselbe Auffälligkeit beobachten wir – was kaum ein Zufall sein dürfte – auch in der Hs. 25 (= W1): Während andere Vertreter der Familie d (105 [= W2], 47) hier im Bereich des 27. Kapitels eine große innere Lücke aufweisen, ist Nr. 25 offenbar vorübergehend zu einer mit der Hs. 145 eng verwandten Vorlage gewechselt, was auch andere Übereinstimmungen belegen.
Die griechischen Handschriften – Sofia
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kat£komoj ... ta‹j qrix…n die nichtursprüngliche, aber nicht völlig sinnlose Variante kat£kopoj ... ta‹j cers…n – also abgeschunden bezüglich seiner Hände – , die an sich als Charakteristikum dieser Gruppe angesehen werden kann; überraschenderweise findet sich jedoch in den Hss. 147, 76 und 78 die nicht überzeugende Mischform kat£komoj ... ta‹j cers…n300 – denn Ioasaphs Hände werden durch den langen Wüstenaufenthalt wohl kaum übermäßig behaart worden sein. Hs. 145 hat bereits viele der den Inhalt begleitenden Randnotizen, die später vor allem in den Handschriften dieser Gruppe mit Pinax und Johannes-Sinaites-Titel aus dem 16. Jahrhundert typisch sind. (vgl. die Zusammenstellung bei Hs. 77, oben, S. 369-371). [179 1451
Sofia, Naučen centăr za slavjano-vizantijski proučvanija „akad. Ivan Dujčev“ kăm Sofijski Universitet „Kliment Ochridski“, cod. gr. 270 (olim [a. 1926-1976] Sofia, Bălgarska Akademija na naukite III 470, olim [a. 1917-1926] ibidem Бр. 180 = catal. Sís mss. Kos. membr. 128 [= Kp. 73 Katsaros], olim Kosinitsa sine numero), fol. 65r – 71v.
Film (g). Außerdem Kollation in situ im Juli/August 1992. – Lit.: Džurova, L’enluminure 33. – Pergament, 13.-14. Jh., 20 x 15,5 cm, zweispaltig. Diese sieben Blätter ergänzen die sieben ursprünglichen Blätter, die in Nr. 145 zwischen den Folia 64 und 72 verlorengegangen sind, reichend von 12,30 (kata)|dex£menoj b£ptisma bis 12,228 t¾n _…zan toà futoà. Dieser Text bietet zahlreiche junge Varianten, die in keiner anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift erscheinen; bemerkenswert ist, daß trotz überaus vieler Veränderungen die Ungereimtheit 12,201 kat£brwma to‹j ™cqro‹j301 wie gewohnt beibehalten ist. [180 1452
Sofia, Naučen centăr za slavjano-vizantijski proučvanija „akad. Ivan Dujčev“ kăm Sofijski Universitet „Kliment Ochridski“, cod. gr. 270 (olim [a. 1926-1976] Sofia, Bălgarska Akademija na naukite III 470, olim [a. 1917-1926] ibidem Бр. 180 = catal. Sís mss. Kos. membr. 128 [= Kp. 73 Katsaros], olim Kosinitsa sine numero), fol. 112r – 116v und 163r – 167v.
Film (g). Außerdem Kollation in situ im Juli/August 1992. – Lit.: Džurova, L’enluminure 33 und 40. – Pergament, 14. Jh., 20 x 15,5 cm, zweispaltig (fol. 116v einspaltig). Zwischen den heutigen Folia 111 und 117 sowie 300 301
Hs. 77 hat kat£kosmoj ... ta‹j cers…n. S. a. oben, S. 65 m. Anm. 342; S. 179 m. Anm. 3 sowie Volk, Lexikograph. Bemerkungen 93.
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5. Die Überlieferung
162 und 168 gingen jeweils sieben Blätter der ursprünglichen Hand 145 (± 41 Migne-Zeilen pro Folium) verloren; in beiden Fällen – reichend von 19,125 kaˆ œrga ¥neu (statt d…ca!302) p…stewj bis 21,35 ¹mîn tîn ¢car…stwn paq»mata, tÕn staurÒn bzw. von 27,268 porneÚousin bis 29,35 ¢ll' ¢n¦ kr£toj m©llon ¹tt»meqa – wurden sie durch nur fünf von der kleiner schreibenden Hand 1452 beschriebene Blätter ersetzt. [181 1453
Sofia, Naučen centăr za slavjano-vizantijski proučvanija „akad. Ivan Dujčev“ kăm Sofijski Universitet „Kliment Ochridski“, cod. gr. 270 (olim [a. 1926-1976] Sofia, Bălgarska Akademija na naukite III 470, olim [a. 1917-1926] ibidem Бр. 180 = catal. Sís mss. Kos. membr. 128 [= Kp. 73 Katsaros], olim Kosinitsa sine numero), fol. 133r – 138v.
Film (g). Außerdem Kollation in situ im Juli/August 1992. – Lit.: Džurova, L’enluminure p. 33 m. Anm. 8 und p. 37. – Pergament, 12.-13. Jh., 20 x 15,5 cm, zweispaltig. Diese sechs Blätter sind zweifellos die älteste Ergänzung eines Blattausfalls in diesem Codex; sie ersetzen sieben zwischen den heutigen Folia 132 und 139 verlorengegangene Blätter der ursprünglichen Hand (± 41 Migne-Zeilen pro Folium), reichend von 24,23 À tÒpon ¢polog…aj bis 24,219 p£ntwn sou ¢mnhmon»sei tîn plhm|(melhm£twn). Die von Džurova vorgenommene Datierung der vorliegenden Hand 1453 in die letzten Jahre des 11. Jhs. allein aufgrund des Schriftduktus ist problematisch, denn diese Ergänzung existierte noch nicht, als Hs. 145 im 12.-13. Jh. von Hs. 127 kopiert wurde: Es erscheint in Hs. 127 (nicht jedoch in 1453) bei 24,84-85 die Homoioteleuton-Auslassung tÁj eÙerges…aj – peiqomšnouj aÙto‹j, die für die Gesamtgruppe um Hs. 145 typisch ist303. [182 146 (= R) Turin, Biblioteca Nazionale Universitaria B. IV. 9 (= cod. gr. 203; olim b. III. 14), fol. 1r – 32v, 43r – 138v, 140r – 146v und 148r – 149v. Film (g). – Lit.: Pasinus / Rivautella / Berta I, 302. – Pergament, 11.-12. Jh., einspaltig. Trotz schwerer Schädigung beim Bibliotheksbrand vom 26. Januar 1904 ist kein Blatt völlig verlorengegangen; oftmals sind sie jedoch angekohlt, durch unterschiedliche Brandschäden bizarr verformt und
302 303
Diese Variante erscheint in keiner für diese Stelle kollationierten Handschrift. In den nicht direkt von 145 oder 127 abhängigen Hss. 147 und 78 ist diese Auslassung „repariert“: Das unmittelbar auf die Auslassung folgende, in 127 noch vorhandene Wort qÚein wurde bei ihnen durch ½ ersetzt.
Die griechischen Handschriften – Sofia - Turin
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löchrig, geschwärzt und stark gewellt, gelegentlich auch nur noch in ihrem Mittelteil erhalten. Nicht alles, was auf dem restaurierten Original wohl lesbar wäre, ist es auch auf dem im Frühjahr 1993 erworbenen offiziellen Film, den die Biblioteca Nazionale 1992 anfertigen ließ. Die schon früher in Scheyern befindlichen, wohl von Abt Johannes M. Hoeck während der Restaurierungsarbeiten in den 1950er Jahren gemachten Mikrofilmaufnahmen, die wesentliche Teile der Kapitel 6 und 7 abdecken, sind trotz ihrer Kleinheit – die Pergamentblätter sind vor allem stark geschrumpft, weshalb die fehlende ursprüngliche Formatangabe in der einzigen Katalogisierung besonders bedauerlich ist – besser lesbar. Enge Verwandtschaft, doch keine direkte Abhängigkeit besteht mit der für Boissonades Erstausgabe so wichtigen Hs. 95 (= R'). Eine direkte Abschrift ist Nr. 52 (= R''), entstanden 1335/36 zu einem Zeitpunkt, als in Hs. 146 bereits die Blattausfälle der ursprünglichen Hand durch die Hand 1461 behoben worden waren; für problematische Stellen von Hs. 146 wurde 52 zur Bestätigung oder als Ersatz herangezogen. Der konventionelle Titel, der nach monÁj toà ¡g…ou S£ba den Zusatz ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn aufweist, ist in 146 (heute nicht mehr erhalten, doch bei Pasinus / Rivautella / Berta a. a. O. mitgeteilt), in ihrer Kopie 52 sowie in Nr. 95 identisch. Textlich bestehen zwischen 146 und 95 aber zahlreiche Unterschiede im Detail; sie sind im kritischen Apparat verzeichnet – hier können nur einige Beispiele gebracht werden: In 12,137 hat Hs. 146 korrekt dhlèsaj, 95 (= R') stattdessen – ohne Beeinflussung durch eine andere Editionshandschrift – telšsaj; umgekehrt hat Hs. 95 in 12,165 korrekt numf…ou, 146 stattdessen basilšwj, was hier auch keine andere Editionshandschrift bietet; Hs. 95 hat bei 28,82-83 die nur in ihr auftretende Verkürzung perˆ metano…aj tù palaiwqšnti ™n kako‹j Nacër ™peipèn, 146 dagegen den Regelfall der Familie c perˆ metano…aj lal»saj Ð qeiÒtatoj nean…aj tù palaiwqšnti ™n kako‹j Nacèr; bei 28,147 ist der in die Boissonade-Ausgabe (p. 262,11-12) übernommene Text t¾n ÐdÕn tÁj ¢lhqe…aj kaˆ tÁj zwÁj ein Alleingang der Hs. 95, während man in Hs. 146 t¾n ÐdÕn kaˆ ¢l»qeian kaˆ zw»n liest; Hs. 95 hat bei 29,58 den für die Boissonade-Ausgabe (p. 265,17) entscheidend gewordenen Alleingang di£fora gšnh zówn ¢gÒmena, 146 dagegen di£fora ¢gÒntwn zùa; bei 30,51 hat Hs. 146 den Regelfall kaˆ lÚsin ™z»tei eØre‹n toà tosoÚtou kakoà, während Hs. 95 als einzige den Boissonade-Fall (p. 271,4-5) kaˆ lÚsin eØre‹n toà tosoÚtou kakoà ™pez»tei bietet; bei 30,240 bieten Hs. 146 und ihre Abschrift 52 einen unpassenden Superlativ duswdest£tou, während Hs. 95 den hier einzig richtigen Regelfall duswdestšra (gefolgt von borbÒrou kaˆ sapr…aj) aufweist; kurz vorher – bei 30,233 – aber folgt der aufmerksame Schreiber der Hs. 52 seiner Vorlage 146 nicht und bietet korrekt kÒlasij statt des versehentlich bei Hs. 146 mitten in der Zeile stehenden unsinnigen kÒsij; einem Homoioteleuton sind in Hs. 95 die Worte 31,54 tÕ p©n kaˆ sunšcetai kaˆ tÍ prono…v aÙtoà dioike‹tai zum Opfer gefallen; die Jahrhunderte jüngere Hand 951 (diejenige mit den von Boissonade
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5. Die Überlieferung
so sehr beachteten metrischen Randnotizen304) ergänzte am Rand nur tÕ p©n kaˆ sunšcetai, während in 146 keinerlei Auslassung zu beklagen ist. Bei 33,89-90 verkürzen die Hss. 146 und 52 den Text um die Worte kaˆ Ð loipÕj Ôcloj. Kaˆ oƒ baptizÒmenoi; in Hs. 95 erscheint diese Auslassung nicht. – Das nach der Restaurierung als fol. I dem fol. 1 vorangestellte, bei Pasinus / Rivautella / Berta nicht erwähnte Blatt könnte einst als Schmutzblatt gedient haben; es enthält offenbar einen anderen Text, lesbar ist auf dem Film aber kaum ein ganzes Wort. Unlesbar auf dem Film ist auch das den ersten papierenen Ergänzungsblättern (fol. 33-42) vorangehende fol. 32, das ihnen folgende fol. 43 ist außerordentlich stark brandgeschädigt und ebenfalls nicht lesbar. Verloren ist der Anfang des sich an die zweite Papierergänzung (fol. 139) anschließenden fol. 140. Dagegen lassen sich die Anschlüsse der Folia 146v und 148r an die dazwischenliegende dritte Papierergänzung (fol. 147) entziffern. Mit fol. 149v bricht die Ursprungshand bei 40,70 poll¦ d' aâ p£lin pneÚmata ab; die letzten beiden, sich unmittelbar anschließenden und bis zum Textende Epil.,8 'Am»n reichenden Papierblätter sind Ergänzungen der Hand 1461 und weisen durch Brandschäden einige Textverluste auf. [183 1461
Turin, Biblioteca Nazionale Universitaria B. IV. 9 (= cod. gr. 203; olim b. III. 14), fol. 33r – 42v, 139rv, 147rv und 150r – 151v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 146. – Orientalisches Papier, 13. Jh., einspaltig. Es werden Blattausfälle der auf Pergament schreibenden ursprünglichen Hand 146 ergänzt. Im Gegensatz zu den Pergamentblättern sind die Brandschäden auf diesen Papierergänzungen weniger gravierend. Die erste Ergänzung (fol. 33r – 42v) ist nur an den Rändern geschädigt, ohne Textverlust vollständig lesbar und reicht von 9,114 ¥rate aÙtÕn bis 11,109 e‡per poqoàmen tÁj teleiÒ|(thtoj); der Text ist kontaminiert, schwankend zwischen den Familien c, b und d, wobei die Zugehörigkeit zur Familie c überwiegt. Die zweite Ergänzung (fol. 139rv) schließt sich unmittelbar an das durch den Brand stark beschädigte fol. 138 an, das mit 36,163 †na polÚ|(coun) endet, und reicht von 36,163 (polÚ)|coun tÕn karpÕn Øpode…xVj bis 37,14 k£tocoj tÍ toÚtou ¢g£pV; der unmittelbare Anschluß von der Ursprungshand auf fol. 140r ist wegen Brandschadens verloren. Die dritte Ergänzung (fol. 147rv) schließt sich unmittelbar an fol. 146 an und reicht von 39,104 (ca)|lep¾n ™penšgkoi bis 39,146 in app. doxasqÍ ™n aÙtù tÕ Ônom£, der direkte Anschluß findet sich auf fol. 148r. Von den Folia 150-151, die sich unmittelbar an den Textabbruch der Ursprungshand bei 40,70 poll¦ d' aâ p£lin pneÚmata anschließen305 und bis zum Textende Epil.,8 'Am»n reichen, ist durch 304 305
S. oben, S. 393. Erhalten ist vom Anfang des fol. 150r heute nur noch 40,71 (¥nw)|qen plous…wj.
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Brandschädigung relativ viel verlorengegangen; lediglich die fünf letzten Zeilen jeder Seite sind noch vollständig. Der Vermerk „fol. 151“ nach dem Textende stammt aus der Zeit der Katalogisierung. [184 147
Turin, Biblioteca Nazionale Universitaria B. V. 37 (= cod. gr. 307; olim c. II. 9), fol. 1r – 166r.
Film (g). – Lit.: Pasinus / Rivautella / Berta I, 393-394. – Pergament, 12. Jh., zweispaltig. Bedauerlicherweise ist im Katalog weder Format noch Titel angegeben, sondern es wird lediglich hingewiesen, daß es sich um „Barlaami & Josaphat celebris historia“ handle, „eadem, quae in Codice b. III. 14“ (= unsere Nr. 146). Durch den Bibliotheksbrand vom 26. Januar 1904 ist vom Anfang und Ende der Handschrift relativ viel verlorengegangen. Bei der textlich engen Verwandtschaft mit Nr. 78 wird vorliegende Hs. 147 einen ähnlichen Titel wie diese gehabt haben, der `Istor…a yucwfel¾j tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tîn 'Indîn legomšnhj kaˆ prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqÁsan [sic!] di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba, ™n Î Ð b…oj Barla£m te kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn patšrwn lautet und damit tatsächlich mit demjenigen unserer Nr. 146 nahezu konform ist. Erhalten sind von vorliegender Hs. 147 heute nur noch die Folia 4-164 (ganz vollständig sind dabei die fol. 19-150); meist ist noch deren Foliierung aus der Zeit vor dem Brand zu erkennen. Die bei der Restaurierung an den Anfang des Films gestellten stark verbrannten drei Fragmente, die nun als fol. 1-3 bezeichnet werden, folgen in Wirklichkeit auf das fol. 161, und zwar in der Reihenfolge 3 – 2 – 1; es handelt sich also bei ihnen um die Reste der Folia 162-164, während die ursprünglichen Folia 1-3 offenbar ganz verbrannt sind. Verbrannt sind auch die fol. 165-167, mit denen der Codex endete; auf fol. 166r begann die auf den Barlaam-Roman folgende Antonius-Vita des Athanasios (BHG 140 / CPG 2101), von der aber ohnehin nur der Anfang vorhanden war („sed vix est initium“). Einigermaßen lesbar wird der Barlaamtext auf fol. 4v mit 2,17 pemfqšntej æj Ésqonto. Fol. 161v endet mit 39,147 Óti soi pršpei dÒ|(xa). Die letzten auf dem zu zwei Dritteln verbrannten 1. Fragment (also fol. 164v, 2. Spalte) lesbaren Worte sind 40,94 ¢n¾r ¤gioj Öj kaˆ t¾n. Das heute als fol. 9 bezeichnete Blatt schließt sich in Wirklichkeit direkt an fol. 4 an. Zwischen die Folia 59 und 60 – und diese Umstellung bestand schon lange vor dem Brand – gehört in Wirklichkeit das fol. 120. Obwohl die alte Zahl „104“ noch erkennbar ist, wurde dieses Blatt (reichend von 25,141 [fqo]|r´ oÙc ØpÒkeitai bis 25,181 `Up{r d¾ toÚtwn és|[te]) nun als „107“ bezeichnet und entsprechend falsch auf dem offiziellen, 1992 von der Biblioteca Nazionale angefertigten Film eingereiht; dagegen ist das heute als fol. 104 bezeichnete Blatt in Wirklichkeit fol. 107 (mit dem Text von 26,80 [™d…da]|xaj planwmšnouj d{ ™lšgxeij bis 26,120-121 oÙd' Ólwj ¢pokr…sewj
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5. Die Überlieferung
º|[x…wse] nahtlos zwischen die Folia 106 und 108 gehörend). Fol. 119 endet mit 29,20 kat¦ tÁj ¢lhqe…aj Ðpl|(…zetai); das sich anschließende fol. 120 gehört – wie schon weiter oben bemerkt – zwischen die Folia 59 und 60; vor fol. 121 ist allerdings das Blatt ausgefallen, das von 29,20 (Ðpl)|…zetai poll¦ tîn ponhrîn pneum£twn kalšsaj bis etwa 29,55 reichte (der Anfang von fol. 121 ist stark geschwärzt). Das Pergament von Hs. 147 ist auffällig schlecht, mit zum Teil großen Löchern, auf fol. 77 z. B. vom Durchmesser einer halben Spalte. Auf fol. 80r befindet sich zwischen den Spalten eine senkrechte, von oben nach unten zu lesende, hier orthographisch unbereinigt wiedergegebene Notiz in Majuskeln: `H qe…a litourg…a toà ™n ¡go…hj patrÕj ¹mîn 'Iw£nnou toà C|; beim Text auf dieser Seite handelt es sich u. a. um den zitatverdächtigen Anfang des 20. Kapitels306. Für die Entstehung der Hs. 147 in Unteritalien spricht neben der schlechten Pergamentqualität die Ausmalung von O-Initialen ganz nach Art der Hs. 145, wobei die Farbe auf der Rückseite der jeweiligen Blätter durchschlägt. Und in der Tat gehört Hs. 147 textlich in die große Gruppe um die Hs. 145 (= H); sie ist dabei eng mit der Hs. 78 verwandt, jedoch nicht deren Vorlage und erst recht keine Abschrift, man vergleiche z. B.: Bei 25,128-129 sind die Worte kaˆ lusitelîj ™ntequmÁsqai nur in der Hs. 78 ausgelassen, nicht jedoch in 76, 77, 145, 127 und 147. Kurz darauf, bei 25,161, haben die Hss. 147, 76, 77 und 78 den gar nicht zum Kontext passenden Zusatz fwtˆ add. sel»nhj te kaˆ tîn ¢stšrwn, 145 (= H) und ihre Abschrift 127 (= H') jedoch nicht. Daß diese Gruppe mit ihren Zweigen 145, 127 einerseits und 147, 78 sowie den deutlich jüngeren Handschriften mit dem Johannes-Sinaites-Titel (63II, 64, 72, 76, 77, 86, 87, 981, 100 und 111) andererseits zwar von einem gemeinsamen verlorenen Vorfahren, nicht jedoch untereinander abhängen, wird besonders bei 27,10 deutlich: 147, 76, 77, 78 und andere junge Handschriften haben dort unpassendes deomšnwn statt des üblichen fainomšnwn; es dürfte wohl auf die ursprüngliche Vorlage – die aber nicht die Hs. 145 ist – zurückgehen, denn 145 scheint ebenfalls deomšnwn besessen zu haben, was aber noch die Ursprungshand nach vollständiger Rasur durch das korrekte fainomšnwn ersetzte. In 27,131 lautet der Regelfall prosdeÒmenon ¢nqrèpwn; die Hss. 145 und 127 bieten hierfür prosdeÒmenon ¥rton bzw. ¥rtwn – einen kuriosen Fehler, den der Zweig 147, 78, 76, 77 etc. ausmerzte und stattdessen ein bloßes prosdeÁ bietet. Die auffällige Variante in 37,1, die Ioasaph anstelle von bloßem ™ke‹noj als ¢d£maj bezeichnet, erscheint nur im Handschriftenzweig 147, 78, 76, 77 etc., nicht jedoch in 145 und 127. Auch in Hs. 147 sind bereits viele der Zwischenüberschriften vorhanden, die in den Vertretern dieser Textgruppe im 16. Jahrhundert ausgeweitet und zusätzlich zu einem Pinax verarbeitet wurden (vgl. die Zusammenstellung bei Hs. 77, oben, S. 369-371). [185 306
S. oben, S. 96 m. Anm. 1.
Die griechischen Handschriften – Turin - Vatikanstadt
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Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, Archivio del Capitolo di San Pietro, cod. H 45, fol. 274 + 279, 275 + 278.
Fotos (g). – Lit.: P. Canart, Catalogue des manuscrits grecs de l’Archivio di San Pietro [StT 246] Vatikanstadt 1966, 66-71. – Pergament, 12.-13. Jh., beschriebene Fläche pro Spalte 19 x 6,5 / 7,5 cm, zweispaltig. Der Barlaamtext ist die untere Schrift auf vier Palimpsestblättern einer GalenHandschrift des 13. Jhs., in der Blätter von acht älteren Handschriften verarbeitet sind. Es handelt sich um die Abschnitte 1) (auf fol. 279rv) 11,18 sarkÕj oÙ m¾ bis 11,62 pÒlemon; 2) (auf fol. 274rv) 11,153 (poluamar)|t»tou cèraj ™ke…nhj bis 11,197 æj ciÒna leu|(kanî); 3) (auf fol. 275rv) 12,158 (™tape…n)|wsan ˜autoÝj ˜kous…wj bis 12,202 kaˆ aÜrion doule…v und 4) (auf fol. 278rv) 13,32 (çfe)|l»sw se bis 13,72 lutroÚmenoj. In diesen Abschnitten gibt es jeweils nur kleine Lücken durch Beschneidung des Pergaments. Es dürfte eine Abschrift der zur Familie a gehörenden Nr. 11 (= D) oder einer verlorenen engen Verwandten vorliegen, vgl. die Übereinstimmung mit den Auffälligkeiten 11,29 plhs…on add. taàta und Auslassung von ¤tina sowie 11,36 c£riti add. diwcq{n; nur von Hs. 118 gebotene Abweichungen sind allerdings die zweitrangigen Varianten 11,184 ceiroton…saj statt ceirotonhqe…j und 12,176 oÙran…ou polite…aj statt oÙranopol…tou. [186 119
[vacat.]307
120
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 860, fol. 2r – 3v, 5r – 6v, 8r – 47v, 58r – 143v und 145r – 150v.
Film (t): fol. 2r – 3v (1,2 [oâ]|sa kaˆ polu£nqrwpoj – 1,73 bi£zesqai toà ™xÒmnusqai t¾n eÙ|[sšbeian]), 5r – 6r (2,62 ™n ™mo…. `H d{ toà _»matoj dÚnamij – 2,118 Óqen di¦ t¾n parako¾n ™kpeptèkamen) und 150v (40,70 in app. kaˆ p£ntwn tÍ toà Cristoà perigenÒmenoj dun£mei – 40,90 di¦ pantÕj ™na|[g£llesqai]). – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 82; Devreesse, Codd. Vat. gr. III, 427-428. – Pergament, 11.-12. Jh.308, 26 x 19,2 cm, zweispaltig. Die ursprüngliche Hand beginnt auf fol. 2r mit 1,2 (oâ)|sa kaˆ polu£nqrwpoj. Ganz ähnlich wie im Fall der Hs. 116b wurde wohl das erste Bifolium eventuell wegen eines unerwünschten Titels ausgetauscht. Der fehlende Anfang von Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai bis 1,2 meg£lh oâ|(sa) befindet sich auf dem von einer Hand des 14. Jhs. (= 1201) geschriebenen fol. 1rv (reskribiertes Pergament). Laut Devreesse trägt fol. 1r auf dem oberen Rand den ungewöhnlichen kurzen Titel `Istor…a yucwfel¾j Barla¦m kaˆ 'Iw£saf; er ist auf dem Film 307 308
S. oben, S. 432, Anm. 278. Die von Devreesse vorgenommene Datierung ausschließlich ins 11. Jh. erscheint mir zu früh.
458
5. Die Überlieferung
allerdings kaum zu entziffern und scheint mehr oder weniger Radierversuchen zum Opfer gefallen zu sein. Die Hand 1201 ließ keinen Raum für den Titel, sondern beginnt sofort mit mit dem Prolog. Dabei ist die Gruppenzugehörigkeit des ganz von Hand 1201 geschriebenen Prologs mit der des von der Ursprungshand geschriebenen 1. Kapitels vollkommen identisch – Familie c, dabei auffällig konform mit der keine direkte Vorlage darstellenden Hs. 144 und einigen späteren Verwandten wie Nr. 97 (Kriterien: Prol.,15 prÕj tÕn kÚrion statt ™pˆ t. k.; Umstellung von Prol.,25 tÕ hinter labën und Prol.,26 katškruye statt katèruxe unter gleichzeitiger Beibehaltung von œkruyen in derselben Zeile; 1,5 pr£xesin statt tîn pr£xewn etc.). Auf fol. 1v mußte sehr großzügig und raumgreifend geschrieben werden, um den Anschluß an fol. 2 erst am Seitenende zu erreichen – Hand 1201 kopierte ganz offenbar das ursprüngliche fol. 1 von Hs. 120 mit seinen 30 Textzeilen unter Fortlassung von Zierleiste und Titel; ein normales Textblatt von Hs. 120 enthält rd. 41 Textzeilen. Ergänzungen von der Hand 1201 sind auch die Folia 4rv (sehr eng geschrieben und dabei zwei verlorene Folia der Ursprungshand nach völlig anderer Vorlage ergänzend), 7rv309, 48r – 57v, 144rv und 151r – 152r; der Barlaamtext ist dabei die obere Schrift auf Palimpsestblättern (mit Ausnahme von fol. 151, bei dem es sich um ein Papierblatt handelt). Die Blätter sind geringfügig in Unordnung geraten, die richtige Reihenfolge ist laut Devreesse 1-89, 94-101, 90-93 und 102-152. Das zwischen die Folia 89 und 94 gehörige Blatt ist ausgefallen und nicht ergänzt (Textverlust von 24,190 Meq' ïn o‡moi bis 24,230 fobhqeˆj m», ple…onaj); ein Blatt fehlt auch zwischen fol. 99 und 100 (Textverlust von 26,41 [™de]|do…kesan t¾n ¢peil¾n bis 26,82 oÙdeˆj tîn pèpote ge|[gonÒtwn]). Der Text ist im 1. Kapitel ein klarer Vertreter der Familie c, der dabei Gemeinsamkeiten vor allem mit Nr. 144 aufweist. Die Folia 153-160, mit denen der Codex endet, sind später zugefügte Papierblätter des 13.-14. Jhs. aus einer Handschrift mit Texten des Anastasios Sinaites. [187 1201
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 860, fol. 1rv, 4rv, 7rv, 48r – 57v, 144rv und 151r – 152r.
Film (t): fol. 1rv (Titel – 1,2 di£keitai tÁj A„gÚptou, meg£lh oâ|[sa]), 4rv (1,73 [eÙ]|sšbeian: Óqen kain¦ m{n kat' aÙtîn – 2,62 Ön Ðr´j karpÕn ™negke‹n) und 151r – 152r (40,90 [™na]|g£llesqai – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Wie Nr. 120. – Pergament-Palimpsest (obere Schrift) und Papier, 14. Jh., 26 x 19,2 cm, zweispaltig. Ergänzt werden Blattverluste der Hs. 120, jedoch nicht alle (die Blattausfälle zwischen den heutigen Folia 89 und 94 sowie 99 und 309
Es liegt auf dem Scheyerer Film bereits nicht mehr vor; sollte tatsächlich das ursprüngliche erste Bifolium von 120 kopiert und ersetzt worden sein, so müßte der Text von fol. 7 – wie der von fol. 1 – Gemeinsamkeiten mit Hs. 144 aufweisen.
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
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100 sind nicht behoben). Die Folia 1, 4, 7, 48-57, 144 und 152 sind dabei reskribierte Pergamentblätter aus vier verschiedenen Handschriften, fol. 151 ist dagegen aus Papier; die Schreiberhand ist dieselbe. Folium 1 ist wohl eine Kopie des ursprünglichen Anfangsblattes der Hs. 120 unter Fortlassung von dessen Zierleiste und Titel, denn die Textgruppenzugehörigkeit ist bis ins Detail dieselbe. Das eng beschriebene und gleich zwei verlorene Blätter der Hs. 120 ersetzende fol. 4 weist dagegen in keiner anderen Handschrift erscheinende Varianten auf (1,73 katenÒei statt ™penÒei; 1,77 diet»rei statt ½geire; 1,81 paranom…an statt ¢nom…an), folgt aber ebenfalls einer Vorlage der Familie c. [188 121
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 861, fol. 1r – 177v.
Film (t): fol. 1r – 8r (Titel – 2,124 t¦ tÁj ¢tim…aj kaˆ a„scÚnhj e‡dwla; OÙ mÒnon) und 177v – 178v (40,119-120 Ð basileÝj kaˆ p©j Ð Ôcloj – Ende der Handschrift). – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 82; Devreesse, Codd. Vat. gr. III, 428. – Papier, 14. Jh., 21,3 x 15 cm, einspaltig. Auf fol. 1r unter einer Zierleiste von der ursprünglichen Schreiberhand in andersfarbiger Tinte der völlig einzelgängerische Titel `Istor…a p£nu çfšlimoj sullege‹sa par¦ filoqšou ¢nqrèpou tÁj ™ndotšraj A„qiop…aj Øpotupoàsa tÕn b…on toà Ðs…ou Barla¦m kaˆ toà makar…ou 'Iw£saf kaˆ basilšwj tÁj aÙtÁj meg£lhj A„qiop…aj. Demgegenüber ist der Text ein vorzüglicher, völlig unspektakulärer Vertreter der Familie b (erste Auffälligkeit ist die anderweitig unbelegte, wohl rein versehentliche Auslassung von Prol.,19 m¾; zu erwähnen ist dann erst wieder 1,11 ¢nalabÒntej statt ¢polabÒntej; die Stellung 1,78 pÒlemon kaˆ ¢k»rukton hat sie mit den Nrn. 117 [= F] und 41 [= G] gemeinsam, ohne zweitrangige Schwächen dieser beiden alten Handschriften aufzuweisen). Unauffällig ist auch der vorhandene Bereich der Schlußkollation, lediglich in der Doxologie ist die Variierung Epil.,6-7 ú pršpei ¹ dÒxa kaˆ ¹ tim», ¹ megalosÚnh te kaˆ ¹ megalopršpeia einzelgängerisch. Der Barlaamtext endet unten auf fol. 177v; an Epil.,8 'Am»n schließen sich die Worte Tšloj, tšloj, tšloj an und danach in andersfarbiger Tinte 'Eteleièqh ¹ paroàsa b…bloj di¦ ceirîn pollîn. Der Codex endet mit dem dazugebundenen Folium 178, enthaltend ein Offizium zum 31. Mai. [189 122
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 1724, fol. 1r – 156v.
Film (t): fol. 1r – 11r (Titel – 4,52 æj taàta ½kouse mhd' Ólwj tÕn ™|[gkekrummšnon]) und 139v – 156v (35,104 ToiaÚtaj eÙc¦j kaˆ de»seij prosšfere – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Allatius, De S. Joanne Damasceno pro-
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5. Die Überlieferung
legomena 155-156 (§ 49); C. Giannelli, Codices Vaticani Graeci 1684-1744. Addenda et indices curavit P. Canart (Vatikanstadt 1961) 101-104. – Papier, 16. Jh., 20,9 x 14,5 cm, einspaltig. 253 Folia umfassende theologische Sammelhandschrift mit sieben katalogisierten Texten, an deren erster Stelle der Barlaam-Roman steht. Sein auf fol. 1r unter einer geflochtenen Zierleiste befindlicher, in kalligraphischer Majuskel geschriebener einzelgängerischer Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, Barla£m te kaˆ 'Iw£saf, suggrafe‹sa par¦ toà ¡g…ou patrÕj ¹mîn 'Iw£nnou toà Damaskhnoà kaˆ poihtoà diente Allatius für seine Argumentation zugunsten der Autorschaft des Johannes von Damaskos310. Textlich zunächst zur Familie b gehörig (= 122I), bestehen vom Prolog bis ins 4. Kapitel Gemeinsamkeiten ausschließlich mit Hs. 16I, z. B. 1,33-34 ¹ f»mh t¦ pšrata diel£mbane kaˆ tÁj ¢ggelomim»tou diagwgÁj ™plhroàto ¹ o„koumšnh statt üblichem kaˆ ¢ggelomim»tou diagwgÁj ¹ f»mh t¦ pšrata diel£mbane tÁj o„koumšnhj. Für zusätzliche Varianten der vorliegenden Hs. 122 – wie 4,21 ¹ghs£menoj statt ¹g»sato und 4,29 peisqÁnai statt bebaiwqÁnai – war 16I jedoch nicht die Vorlage. Zumindest ab fol. 139v bildet Hs. 122 – nun am besten als 122II zu bezeichnen – mit den zur Familie c gehörenden Nrn. 151 und 89 eine Dreiergruppe, ist aber von deutlich geringerer Qualität als diese (vgl. z. B. die nur in 122II zu beobachtende Auslassung von 40,98 Sune‹nai – 99 yucaˆ). Fol. 147v ist unbeschrieben, es besteht jedoch keine Textlücke. Der Barlaamtext endet auf fol. 156v ohne Schlußworte und Schreibernotiz; die Folia 157-160 sind leer. [190 123
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 1817 (olim Grottaferrata), fol. 1r – 202v.
Film (t): fol. 1r – 9r (1,36 [p£n]|ta katalipÒntaj katalabe‹n t¦j ™r»mouj – 2,176 kaˆ eÙcaristhr…ouj Û|[mnouj]) und 199v – 202v (35,85 oÙ mšntoi basilikÍ peribalën ™sqÁti – 36,81 kaˆ oÙd{n ™nšlipon oÙd{ Øpesteil£mhn). – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 171; Canart, Codd. Vat. gr. 1745-1962, I, p. 204-205; Pérez Martín 168 m. Anm. 31-32. – Orientalisches Papier, 12. Jh., 25,5 x 18 cm, zweispaltig. Beginnt nach dem Verlust der drei ersten Blätter akephal auf dem heutigen fol. 1r mit 1,36 [p£n]|ta katalipÒntaj katalabe‹n t¦j ™r»mouj und endet verstümmelt auf fol. 202v mit 36,81 kaˆ oÙd{n ™nšlipon oÙd{ Øpesteil£mhn. Zumindest die heutigen Folia 1-9 sind in ihrem oberen Bereich nicht vollständig erhalten und weisen geringe Textverluste auf. Bereits zwischen den Folia 2 und 3 sind erneut drei Blätter ausgefallen (Textverlust von 1,82 in app. [Ø]|p»negkan tšloj bis 2,69 ¹ s¾ pros»lwtai kard…a). Die Folienzählung springt ohne Textverlust von 6 auf
310
S. a. oben, S. 18 m. Anm. 64.
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
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9; auf der Scheyerer Filmprobe ist sie noch nicht berichtigt, heute verfügt der Codex über eine neue Zählung mittels eines Nummernstempels und umfaßt nur 200 Folia311. Ein weiterer Blattverlust ist somit zwischen den Folia 194 und 195 dieser neuen Zählung zu konstatieren (Textverlust von 34,98 e„j t¦j poll¦j taÚtaj peripšptwke bis 35,6-7 mšga mšroj prÕj t¾n). Der Text gehört durchgehend zur Familie c, ist aber von geringer Qualität mit zahlreichen einzelgängerischen Detailvarianten und Lautfehlern. Es existiert keine Kapitelzählung, aber es werden Zwischenüberschriften in andersfarbiger Tinte gebraucht, die derart in keiner anderen Handschrift vorkommen: Die erste auf fol. 1r in der linken Spalte, zwischen den Worten 1,39 pollîn ¢niptamšnwn und ¢n…stata… tij basileÝj; durch Feuchtigkeitsschaden ist nur noch ihr Schluß ... 'Abenn¾r Ð pat¾r 'Iw£saf gut lesbar. Auch die nächste ist nur noch zum Teil erhalten; sie befindet sich auf fol. 2v ganz oben in der linken Spalte vor den Worten 1,71 `O d{ basileÝj æj ½kouse taàta und endet ... tîn monacîn. Die dritte erhalten gebliebene Zwischenüberschrift ist nun vollständig lesbar; sie lautet Perˆ t¦ p£qh toà Cristoà und findet sich in der rechten Spalte von fol. 4v zwischen den Worten 2,112 di¦ t¾n sumfor¦n ¥xioj und `O pl£saj to…nun ¹m©j. Die nächste Zwischenüberschrift findet sich auf der linken Spalte von fol. 9r zwischen den Worten 2,169 qerapeut£j te kaˆ newkÒrouj und 170 'En toiaÚtV d{ Ôntoj, lautend Perˆ tÁj genn»sewj 'Iw£saf. Auf der Scheyerer Filmprobe findet sich dann die nächste und zugleich letzte Zwischenüberschrift erst auf der rechten Spalte von fol. 201r zwischen den Worten 36,31 t¦j eÙc£j mou §j hÙx£mhn aÙtù und Nàn oân skšyasqe Øme‹j, lautend Perˆ tÁj parait»sewj 'Iw£saf toà bas…leion (sic!) kaˆ paradÒntoj tù Barac…v. Mit dem Abbruch des Barlaamtextes endet auch der Codex. [191 124
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 1823, fol. 129v.
Kollation in situ am 18. September 1995. – Lit.: Canart, Codd. Vat. gr. 1745-1962, I, p. 224-240, hier 228. – Papier, 14.-15. Jh., 22,5 x 14 cm. Es handelt sich um einen papierenen Miszellancodex, zusammengefügt aus 18 Teilen, die sich vom 13. bis ins 16. Jh. datieren lassen. Auf die uns betreffende, ursprünglich leere Seite schrieben Hände des 14.-15. Jhs. Ohne irgendeinen Hinweis geht es los:
311
„Vetus foliorum computatio initio saepius deleta numeros 7-8 omittit; quapropter novam typis imprimendam curavi“ (Canart a. a. O. 205).
462
5. Die Überlieferung
fol. 130r begonnen und bis zum 19. Vers geführt. Die nächste Zeile auf unserem fol. 129v aber, geschrieben von anderer Hand, beginnt `H ¢hdën lšgei tù ¢nqrèpJ (= Barlaam-Roman 10,38); es handelt sich um ein Exzerpt aus der Parabel „Mann und Vogel“, reichend bis 10,61 ™cèrhsa ™n ™mo…. Die sprachliche und orthographische Qualität ist bemerkenswert gut, doch wird stark gekürzt und gelegentlich anders formuliert. [192 125
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 1997 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 36), fol. 1r – 166r.
Film bzw. Reproduktion (t): fol. 1r – 20r (Titel – 6,117 æj oân ½kousen ™ke‹noj t¾n s£lpigga toà qan£tou ¢pšgnw), 56v (12,148 b…on ˜nÕj aÙtîn – 12,164 periezèsanto t¦j ÑsfÚaj aÙtîn [reproduziert in RGK III, Nr. 180, Taf. 97]), 165v – 167r (40,96 parag…netai kaˆ Ûmnoij ƒero‹j tim»saj – Anfang von Anastasius Sinaita, Sermo in defunctos [BHG 2103u / CPG 7752]) sowie zusätzlich 175v – 178r (Ende von Anastasius Sinaita, Sermo in defunctos und gesamter Text CPG 4035). Außerdem wurde im September 1995 der Codex in situ gesichtet. – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 181-182; Lucà, Rossano 127 m. Anm. 170; RGK III, Nr. 180. – Pergament, 12. Jh., 25,5 x 20 cm, einspaltig. Der gesamte Codex ist von einem Priester Dositheos im Kloster Mileto (bei Catanzaro) kopiert (auf fol. 178r undatierte Schreibernotiz). Auf fol. 1r beginnt der Barlaam-Roman unter einem aufwendig gestalteten Ziertor und dem gewohnten, bis zum Wort metenecqe‹sa kalligraphisch in Majuskeln geschriebenen Titel; auf monÁj toà ¡g…ou S£ba folgen die Worte ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn patšrwn. Der Text ist trotz vieler Lautfehler ein vorzüglicher Vertreter der Familie c, der im Prolog keine nennenswerten Auffälligkeiten enthält. Die ersten überhaupt sind die Auslassungen von ™n in 1,16 und von t¦j1 in 1,20, und es bleibt in den kollationierten Bereichen bei derartigen Kleinigkeiten. Bei einer eventuellen Neuauflage sollte vorliegende Nr. 125 als Editionshandschrift herangezogen werden. Zwischen fol. 21 und 22 befindet sich ein nicht gezähltes Blatt (also 21a), ebenso zwischen 34 und 35 (also 34a); fol. 162 erscheint zweimal, dann kommt erst 163. Der Barlaamtext endet unten auf fol. 166r ohne Schlußworte oder Schreibernotiz; umseitig schließt sich sogleich der Sermo in defunctos des Anastasius Sinaita (BHG 2103u / CPG 7752) an, der ähnlich nüchtern am unteren Rand von fol. 176r endet. Der dritte und letzte Text in diesem Codex (fol. 176v – 178r) ist Sumeën Mesopotam…aj LÒgoj perˆ toà ¢eˆ ™n nù œcein t¾n ¹mšran tÁj ™xÒdou toà b…ou betitelt und beginnt mit den Worten E„ ¢gnoe‹te, ¢delfo… mou, po‹on fÒbon kaˆ ¢n£gkhn œcomen; es handelt sich um eine Schrift des Pseudo-Makarios / Pseudo-Symeon, die im Corpus des „Ephraem Graecus“ (CPG 4035) tradiert wird. Nach ihrem Ende erscheint die lange markante, undatierte und nicht immer leicht lesbare Schreibernotiz des Priesters Do-
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
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sitheos, der den gesamten Codex schrieb; sie ist bei Lucà, Rossano 127, Anm. 170 ediert. Auf fol. 178v, mit dem der Codex endet, ein Eintrag von anderer, kaum späterer Hand: `O Barla¦m b…bloj. [193 126
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2015 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 54), fol. 1r – 93v.
Film (t): fol. 1r – 11r (5,66 to‹j sunoàsin aÙtù mhd{n ¢hdšj – 7,121 Kaˆ makrÕn ¨n e‡h dihg»sasqai Ósa) und 89v – 93v (25,182 [dÒ]|xhj ¢polaÚein, to‹j ¢ggšloij d{ ¢ntil£mpein – 27,13 ™pˆ tÕ ¢nqrèpinon gšnoj Ópwj ‡dwmen). – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 183; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 43. – Pergament, 12. Jh., 23,5 x 17 cm, zweispaltig. Fragment, beginnend auf fol. 1r mit 5,66 to‹j sunoàsin aÙtù mhd{n ¢hdšj und endend auf fol. 93v mit 27,13 ™pˆ tÕ ¢nqrèpinon gšnoj Ópwj ‡dwmen. Die Schrift ist teilweise stark durch Feuchtigkeit geschädigt. Auffällig ist die sehr knappe Beschneidung der Blätter, es sind praktisch keine Ränder belassen worden. Zwischen den Folia 6 und 7 Ausfall eines Blattes (Textverlust von 6,114 qan£tou œnocon bis 6,145 ™kšleusen ¢noigÁ|[nai]). Der Text gehört auf den Folia 1-11 klar der Familie c an und hat im Detail oft Gemeinsamkeiten mit Nr. 7b. Wohl aufgrund einer kontaminierten Vorlage folgt der Text auf den Folia 89v – 93v jedoch der Familie b. [194 127 (= H') Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2025 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 64), fol. 1r – 181r. Film (g [der gesamten, mit fol. 214 endenden Handschrift]). – Lit.: Catal. codd. hag. Vatic. 184; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 42 m. Anm. 71; Džurova, L’enluminure 37-40. – Pergament, 12.-13. Jh., 24 x 19 cm, zweispaltig. Abschrift der heute in Sofia befindlichen Nr. 145, angefertigt zu einem Zeitpunkt, an dem diese Vorlage noch keinen Titel und keinerlei Blattverluste aufwies; wurde in der Ausgabe zur Schließung sämtlicher Textverluste von 145 (= H) herangezogen. Auf fol. 1r ist unter einer großdimensionierten, über beide Spalten reichenden Zierleiste kaum Platz für einen Titel gelassen, sondern es wurde gleich mit dem Prolog begonnen. Erst eine spätere Hand fügte optisch geschickt in den spärlichen Freiraum einen völlig einzelgängerischen Titel ein: Di»ghsij çfšlimoj perˆ 'Iw£saf toà uƒoà toà basilšwj di¦ Barla¦m toà Ðs…ou. Zwischen den Folia 72 und 73 ist ein Blatt nicht gezählt, also fol. 72a. Die zahlreichen Blattumstellungen sind auf dem offiziellen, Anfang 1993 erworbenen Film meist durch fotografische Maßnahmen behoben; ansonsten finden sich recht alte Hinweise auf den entsprechenden Seiten: So folgt auf fol. 112 zunächst
464
5. Die Überlieferung
fol. 114-115, und erst auf fol. 115 folgt fol. 113. Zwischen den Folia 138 und 139 ist ein Blatt ausgefallen, Textverlust von 30,180 ¤per ¹me‹j oÙk bis 30,216 pukn¦ ta‹j ¢|(kt‹si). Die vorliegende Hs. 127 versucht sich auch in der Nachahmung der in der Hs. 145 so auffällig ausgeschmückten (kolorierten) Buchstaben. Besonders deutlich wird die Abhängigkeit von Hs. 145 durch die Übernahme einer dortigen Randnotiz in den Text: Bei 30,21 erscheint dort nach da…monaj von derselben Hand die Randnotiz Perˆ tîn gunaikîn; in Hs. 127 lautet nun der Text 30,21 da…monaj perˆ tîn gunaikîn aÙt¦j kale‹sqai. Kurz vorher findet sich in Hs. 127 bei 30,15 ein wenig sinnvolles met¦ †ppwn basilikîn crusocal…nwn sÝn pant£pasin (sic!) ¡lourgo‹j; dasselbe bot auch die Hs. 145, doch wurde in ihr – wohl erst nach der Kopie durch Hs. 127 – pan notdürftig ausradiert und das verbliebene a von t£pasin mehr schlecht als recht in ein h verwandelt. Auch sind in beiden Handschriften nach 3,17 ™dšxato zwei Zeilen und nach 30,235 e„sagagÒntej anderthalb Zeilen ohne Textverlust freigelassen. Eine noch getreuere Kopie von Hs. 145 als die vorliegende Nr. 127 ist im übrigen die Hs. 742, die aber nur einen relativ kleinen Bereich abdeckt, in dem 145 keinen Textverlust aufweist312. Man vergleiche z. B. den Satz p£nta t¦ p£qh tîn ¢nqrèpwn kaˆ toÝj da…monaj ™qer£peuon, oÞj Øme‹j fobe‹sqe æj qeoÚj ... ¢p»launon, den Hs. 127 für 32,52-53 bietet; die Hs. 145 und ihre im Vergleich zu 127 noch getreuere Kopie 742 enthalten den ganz gewöhnlichen Text p£nta t¦ p£qh tîn ¢nqrèpwn ™qer£peuon. Da…monaj, oÞj Øme‹j fobe‹sqe æj qeoÚj ... ¢p»launon. Die Hss. 147 und 78 dagegen bieten eine Zwischenform, die im Gegensatz zum Text von 127 jedoch keinen Unsinn darstellt: p£nta t¦ p£qh tîn ¢nqrèpwn ™qer£peuon kaˆ toÝj da…monaj, oÞj Øme‹j fobe‹sqe æj qeoÚj ... ¢p»launon. Der Barlaamtext endet auf fol. 181r II, 11. Zeile von oben. Bereits in der nächsten Zeile – nicht einmal durch eine einfache Linie getrennt – erscheint von derselben Schreiberhand das Lemma des nächsten Textes, nämlich “ Orasij Dani¾l toà prof»tou perˆ Sws£nnhj; diese Visionen Daniels setzen sich – von verschiedenen Händen geschrieben – bis zum Ende des Codex auf fol. 214r fort. [195 128
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2083 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 122, olim Grottaferrata), fol. 1r – 171v.
Film (t): fol. 1r – 9r (Titel – 2,84 Óti ™rÚsatÒ me toà phloà), 16v – 17r (4,40 kat' „d…an œfh peir£zwn – 4,65 tÕ d{ ÑdunhrÕn), 24v – 25r (6,39 Órasin kaˆ Øgia…nousan – 6,78 margar…taj ™n|[tštalmai]), 32v – 33r (7,170 [¢ne]|l£beto, tÁj qe…aj aÙtoà fÚsewj ¢paqoàj mein£shj – 8,10 e„ d{ kaˆ
312
S. oben, S. 364-365.
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
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kre‹ttÒn ti tîn e„rhmšnwn ginèskeij, m¾ ¢nab£llou), 40v – 41r (9,112 aÙtù: `Eta‹re, pîj e„sÁlqej – 9,159 ¹ sel»nh oÙ dèsei tÕ fîj aÙtÁj), 48v – 49r (11,109 ¢xiwqÁnai tÁj dikaiosÚnhj – 11,147 parabolîn toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà), 56v – 57r (12,179 PrÒxenon g¦r ¢namarths…aj – 12,218 e„j t¦ parÒnta d{ kechnÒtaj pr£gmata kaˆ toÚtoij pro|[stethkÒtaj]), 64v – 65r (15,61 ™pit£ttonti qeù kaˆ dšsmioi aÙtù katecÒmenoi – 15,113 proairetÕn g£r ™sti), 72v – 73r (18,31 Kaˆ sÝ to…nun toà toioÚtou œce [sic!] logismoà – 18,79 ™k tîn eØriskomšnwn ™stˆn ¢krodrÚwn), 80v – 81r (19,167 kaˆ p©n œrgon ¢pÕ ™nno…aj – 20,6 prÕj ™nant…an tin¦ ™nqÚmhsin ¢pokl‹nai „|[scÚonta]), 88v – 89r (21,158 kaˆ despotikù a†mati – 22,24 t¾n toiaÚthn aÙtoà a„sqÒmenoj), 96v – 104r (23,103 ¥qlouj dihgoÚmenoj presbÚtou ƒeršwj – 25,7 kat¦ t¾n ¢yeudÁ sou), 111v – 112r (26,28 [kw]|mopÒleij boèntwn – 26,61 Paristamšnwn g¦r toÚtwn ¡p£ntwn fhsˆn Ð basileÝj), 119v – 120r (27,166 kaˆ qrhnoàsan kaˆ kla…ousan – 27,199 oÙ sunÁkan perˆ aÙtîn Óti oÙk e„sˆ qeo…), 135v – 136r (30,109 [Øfa]|plîsai q»ratra – 30,141 in app. tîn dogm£twn Ømîn ¢poplan©sqai), 143v – 144r (31,93 toÚtJ Ñl…goi paramšnousi fÚlakej – 31,122 tÕn ¼lion toàton pÒsoij), 151v – 152r (33,16 in app. tÕn ¹mšteron ¢sp£sasqai skopÒn – 33,47 t¾n ™xous…an paralabën), 159v – 160r (34,100 ¡mart…aij kaˆ ØpopesÕn tù qan£tJ – 35,9 t¾n per…sseian genšsqai tÁj c£ritoj) und 167v – 171v (36,120 ¥llote ¥llwj fšrwn aÙt¦ – 38,7 polšmouj tîn ponhrîn pneum£twn kaˆ). – Lit.: Ad catalogum codicum hagiographicorum Graecorum Bibliothecae Vaticanae supplementum, in AnBoll 21 (1902) 5-22, hier 6; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 41 m. Anm. 68; Pérez Martín 168 m. Anm. 33-34. – Pergament, 11. Jh., 18,5 x 15 cm, einspaltig. Unter einem recht aufwendig gestalteten Zierbalken auf fol. 1r der am Anfang etwas verkürzte, ansonsten aber konventionelle Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj cèraj tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou, monÁj toà ¡g…ou S£ba. Textlich klar zur Familie b gehörig, liegt im Detail ein zahlreiche Lautfehler aufweisender absoluter Einzelgänger vor (man vergleiche z. B. Auslassung von Prol.,14 kaˆ ¢n£nthj; Prol.,15-16 ™n tÍ tîn paqîn turann…di statt ™k tÁj tîn paqîn turann…doj; Prol.,22 ¤stinaj statt aÙt¾n; Prol.,30 Perišcei statt ” Ecei; 1,3 prosklÚzei statt prosegg…zei; 1,4 ™melanoàto skÒtei statt ™mela…neto zÒfJ; 1,9 parqšnou m»tran statt parqšnon; 1,28 prosetr…bhsan statt prosetšqhsan). Gelegentlich erscheinen Randnotizen, die relativ unpräzis313 auf den Inhalt verweisen (vgl. z. B. 'Ep<e>…sqh Ð basileÝj to‹j legomšnoij ØpÕ toà Barla£m am oberen Rand von fol. 25r vor den Worten 6,59-60 polut…mhton l…qon perˆ oá meg£la tin¦ kaˆ qaumast¦; Perˆ tÁj basil…sshj gunaikÕj dialegomš[nhj] toà basi[lšwj] am oberen Rand von fol. 136r vor den Worten 30,126 in app.
313
So wird Ioasaph in ihnen nicht mit seinem Namen oder als Königssohn bezeichnet, sondern als König.
466
5. Die Überlieferung
M£thn, fhs…n, ð gÚnai, toiaÚthn moi); um die Tradierung von Bilderläuterungen einer illuminierten Vorlage handelt es sich bei ihnen wohl nicht. Zwischen den Folia 167 und 168 sind zwei Blätter ausgefallen (Textverlust von 36,134 [™x]|ous…aj ™pilabÒmenoj bis 36,192 t¾n pore…an to‹j posˆn). Auf fol. 171v Textabbruch und Ende des Codex mit 38,7 polšmouj tîn ponhrîn pneum£twn kaˆ. [196 129
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2087 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 126), fol. 1r – 199v.
Film (t): fol. 1r – 18r (2,77 toà kre…ttonoj – 6,30-33 in app. dwre¦j l»yV par' aÙtoà. `O d{ Barla¦m), 56v – 57r (14,8 xšnou tinÕj kaˆ ¢gnèstou ¢ndrÒj – 14,24 ™mmšrimnon e"ce), 64v – 65r (16,150 [perie]|b£lleto. Poll¦ d{ ™ke‹noj – 17,9 tÕn p£ntwn dhmiourgÕn) und 196v – 201v (40,75 [™nwptr…]|zeto kat¦ tÕn prof»thn – Ende der Handschrift). – Lit.: Ad catalogum codicum hagiographicorum Graecorum Bibliothecae Vaticanae supplementum, in AnBoll 21 (1902) 5-22, hier 6; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 41-42 m. Anm. 69; Pérez Martín 168 m. Anm. 35. – Pergament, 11.-12. Jh., 16,5 x 14 cm, einspaltig. Beginnt nach dem Verlust des ersten Quaternio – der sich bis auf das erste Bifolium in Gestalt der heutigen fol. 180-185 des Cod. Vat. gr. 2115 (= 1301) erhalten hat314 – akephal auf dem heutigen fol. 1r (ursprünglich 9r) mit 2,77 toà kre…ttonoj. Es handelt sich um einen Vertreter der Familie e, der laut Pérez Martín a. a. O. nicht nur „una versión abreviada“, sondern auch „dividida en capítulos“ darstellt; man wird also vom Vorhandensein der 18 bzw. 19 Zwischentitel ausgehen dürfen, wie sie in den Hss. 142 bzw. 42 erscheinen315. Leider enthält die Scheyerer Filmprobe keine Stelle, um dies bestätigen zu können. Am oberen Rand von fol. 17r, mit dem einst der vierte Quaternio begann (also ursprünglich fol. 25r), befindet sich allerdings in andersfarbiger Tinte von der Ursprungshand über den Worten 6,4 in app. kaˆ tÁj ƒerwsÚnhj teteleiwmšnoj tÍ c£riti die Notiz Perˆ toà Barla£m. In diesem Bereich haben die Hss. 142 und 42 keinen Zwischentitel. Der Barlaamtext der vorliegenden Hs. 129 endet mit Epil.,8 'Am»n am Ende von fol. 199v; die beiden letzten Folia 200-201 entstammen einem anderen Codex (wohl 12. Jh.), dessen Schrift kaum Akzente verwendet. Den akephalen und verstümmelten Text, in dem u. a. vom Propheten Habacuc die Rede ist, konnte ich nicht identifizieren. [197
314
315
Sie reichen von Prol.,12 tîn makar…wn patšrwn bis 2,31 P£ntwn qeîn te kaˆ ¢nqrèpwn tÕn le|(gÒmenon). S. unten, S. 592-593, bei der Behandlung der Familie e.
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
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Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2115 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 154), fol. 123r – 146v.
Film (g). – Lit.: Ad catalogum codicum hagiographicorum Graecorum Bibliothecae Vaticanae supplementum, in AnBoll 21 (1902) 5-22, hier 6; Lucà, Rossano 100, Anm. 26 und 163; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 42 m. Anm. 72-73; Pérez Martín 168-169 m. Anm. 36-37. – Pergament, 12.-13. Jh., 18,4 x 13,5 cm, einspaltig. Der noch unbefriedigend katalogisierte Codex316 besteht aus zusammengebundenen Fragmenten von unterschiedlicher Entstehungszeit; darunter sind zwei nicht der gleichen Handschrift entstammende Teile des Barlaam-Romans. Das erste Barlaam-Fragment, die vorliegende Nr. 130 – ein schwer einzuordnender, mit keiner anderen kollationierten Handschrift beweiskräftige Gemeinsamkeiten aufweisender Vertreter der Familie b oder c von durchschnittlicher Qualität – , beginnt auf fol. 123r mit 24,78 e‡ ti moi pe…qV tù sù patr… und endet auf fol. 146v mit 29,76 E„ oân taÚthj. Auf fol. 139r findet sich am oberen Rand die ursprüngliche Lagenzählung ie/; es handelte sich wohl einst um das Folium 113. Das zweite Barlaam-Fragment findet sich auf fol. 180-185 (s. 1301). [198 1301
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. gr. 2115 (olim Basilianus seu Collegii S. Basilii de urbe 154), fol. 180r – 185v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 130. – Pergament, 11.-12. Jh., 16,5 x 14 cm, einspaltig. Der Familie e angehörendes Fragment, beginnend auf fol. 180r mit Prol.,12 tîn makar…wn patšrwn ¹ toà Cristoà pare…lhfen ™kklhs…a und endend auf fol. 185v mit 2,31 P£ntwn qeîn te kaˆ ¢nqrèpwn tÕn le|(gÒmenon). Es handelt sich um den seines ersten Bifoliums beraubten ersten Quaternio der heute akephal mit 2,77 toà kre…ttonoj beginnenden Nr. 129; durch den Verlust des besagten ersten Bifoliums fehlt diesem zweigeteilten Codex der Anfang vom Titel bis Prol.,12 ™k tîn qehgÒrwn ¢postÒlwn kaˆ und der gruppenspezifisch durch die Zugehörigkeit zur Familie e etwas verkürzte Bereich von 2,31 (le)|gÒmenon protet…mhkaj 'Ihsoàn bis 2,77 diakr…nein tÕ faàlon ¢pÒ. Vom fol. 181 ist das untere Drittel abgerissen (Textverlust auf dem Recto von 1,7 [¡]|mart…v douloÚmenon bis 1,8 ™pikamfqe…j, auf dem Verso von 1,15 [megalwsÚ]|nhj kaq…saj bis 1,17 ™n e‡dei glws|[sîn]). [denuo 197
316
Alpigiano konnte den wohl handschriftlichen Katalog Scarfò, Codd. olim Basiliani seu Collegii S. Basilii de Urbe, nunc Vat. gr. 1963-2123 (Rom 1697-1699) benutzen.
468
131
5. Die Überlieferung
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Ottobonianus gr. 200 (olim Rom, Bibliotheca Altempsiana), fol. 8r – 236v.
Film (t): fol. 8r – 16r (Titel – 2,101 dÒxan t¾n ‡sa pararršousan) und 234v – 236v (40,36 tù patr… sou de‹ se toàton parasce‹n – 40,101 t¦ bas…leia katalamb£nei 'Indîn). – Lit.: E. Feron et F. Battaglini, Codices manuscripti graeci Ottoboniani Bibliothecae Vaticanae (Rom 1893) 117; Catal. codd. hag. Vatic. 266. – Papier, 16. Jh., 21,5 x 14,5 cm, einspaltig. Dem unter einem kleinen Ziertor auf dem heutigen fol. 8r beginnenden Barlaamtext, dessen auffälligen Titel Di»ghsij yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an metenecqe‹sa pÒlin di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£ba bereits Allatius mitteilt317, gehen von anderen Händen auf den fol. 1 und 4-6 (die Folia 2 und 3 sind in der Zählung übersprungen) laut Catal. codd. hag. Vatic. „fragmenta quaedam non sacra“ voran; was aber Feron und Battaglini nur knapp für fol. 7 angeben („Alia rudis manus scripsit: Qaàma tÁj QeotÒkou“), ist dagegen ein Text über das Wunder der abgetrennten Hand des Johannes von Damaskos (BHG 1076q), inc. Pot{ ™k£lesen Ð basileÝj QeodÒsioj tÕn ¤gion 'Iw£nnhn tÕn DamaskhnÕn ¢pelqe‹n ›wj KwnstantinoupÒlewj, des. œxupnoj d{ genÒmenoj eØršqh æj tÕ prÒteron ¹ ceˆr aÙtoà met' aÙtÒn. Der Barlaamtext ist ein relativ unauffälliger Vertreter der Familie b, der allenfalls mit der bereits im 2. Kapitel abbrechenden Hs. 114 einige Gemeinsamkeiten aufweist, ohne direkt von ihr abzuhängen. Mit fol. 236v (Textabbruch bei 40,101 t¦ basile…a katalamb£nei 'Indîn) endet auch der Codex. [199 132
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Palatinus gr. 59, fol. 99r – 166r.
Film (t): fol. 99r – 108r (Titel – 7,93 t¾n ™narmÒnion diakÒsmhsin taÚthn: „dën) und 165v – 166r (40,88 [pro]|hutrepismšnJ aÙtù stef£nJ kosme‹tai – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Allatius, De S. Joanne Damasceno prolegomena 155-156 (§ 49); Stevenson, Codd. Palat. 29-31; Catal. codd. hag. Vatic. 212-213; Pérez Martín 171 m. Anm. 49-50. – Papier, 30,5 x 20,3 cm, einspaltig, geschrieben 1541 vom produktiven, aus Kos stammenden, auf Kreta und in Venedig bezeugten Schreiber Johannes Nathanael, der sich gelegentlich – wie hier – auch Philoponos nannte (fol. 166r datierte, teilweise kryptographische Schreibernotiz vom 30. März d. J.; Vogel / Gardthausen 180-181 verzeichnen von ihm acht, RGK I [Nr. 173 mit Biographie] sieben in Großbritannien318, II [Nr. 231] vier in Paris und III [Nr. 285] 20 allein 317 318
Vgl. Allatius, De S. Joanne Damasceno prolegomena 155-156 (§ 47). Außerdem sind hier in RGK I noch sieben weitere Hss. des Johannes Nathanael aus Bibliotheken verzeichnet, die in den Bänden II und III noch nicht behandelt sind (verschiedene italienische Städte, Sinai, Breslau und Wien).
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
469
in Rom und dem Vatikan befindliche Handschriften von ihm). Der hier vorliegende Sammelcodex enthält nach zehn Reden des Thomas Magistros (fol. 1-32), acht Reden des Gregorios Kyprios (fol. 32v-90) und anonymen astronomischen Texten (fol. 91-98r) an dritter Stelle den Barlaam-Roman; er weist eine eigene, auf fol. 99r mit a/ beginnende Lagenzählung auf (acht Quaternionen und ein Ternio). Sein auf fol. 99r unter einer ebenfalls von Johannes Nathanael gefertigten Zierleiste stehender auffälliger Titel, dem zunächst die für jüngere Handschriften typischen Worte B…bloj Barla¦m sÝn lamprù 'Iw£saf in Majuskeln vorangestellt sind, der dann aber `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£ba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ 'Iw£nnou toà Damaskhnoà lautet, ist typisch für die innerhalb der Familie b beheimatete Kleingruppe, die aus den Nrn. 1, 17I, 53 (ihr bester und vollständigster Vertreter), 93, 99 und 1091 besteht. Im Bereich der Probekollation am Anfang gehört ihr auch der Text von 132 durchaus an; die einzelgängerischen Varianten Prol.,6 Ñrektîn (wie drei Zeilen weiter oben) statt ¢retîn und 1,44 ¢ko‹j (sic!) statt kako‹j sind wohl als versehentliche Flüchtigkeiten zu werten. Möglicherweise verläßt 132 aber noch im 1. Kapitel die besagte Kleingruppe: Die mit einigen Handschriften der Familien a und d übereinstimmende Auslassung von 1,71 Óti ist verdächtig, denn 53, 93 und 99 haben hier œti; ebenso das gewöhnliche sc»matoj in 1,77 (aufgrund von 53, 93 und 99 wäre t£gmatoj zu erwarten). Im wieder kollationierten 7. Kapitel (soweit auf der Scheyerer Filmprobe vorhanden) bietet 132 mit seiner professionellen, gefällig zu lesenden Schrift einen eher unauffälligen Text der Familie b und keinerlei Gemeinsamkeiten mehr mit den Handschriften 50m, 53, 93 und 99: Diese Kleingruppe hat bei 7,19 „cqÚwn (132 bietet die zu bevorzugende Lesart nhktîn); ebenso hat sie bei 7,50-51 in app. die schlechtere Lesart toà prwtopl£stou klapšntoj (132 bietet toà prwtopl£stou klhqšntoj); die bei 132 festzustellenden Auslassungen von 7,35 ™tr£ph und 7,68 pr£xewn erscheinen weder in 50m, 53, 93 und 99 noch in einer anderen für diesen Bereich kollationierten Handschrift. Keinerlei Übereinstimmungen mit 50m, 53, 93 und 99 zeigt Nr. 132 schließlich auch im Bereich der Schlußkollation; sie ist dort einzelgängerisch. Daß unsere Nr. 135 die Vorlage für 132 wäre (so Pérez Martín 172), ist unzutreffend. Fol. 166r enthält nur die letzte Zeile des Epilogs und dann die doppelte Schreibernotiz; zunächst kryptographisch (aufgelöst bei Stevenson 31) Pšraj e‡lhfen ¹ b…bloj aÛth ™k ceirÕj 'Iw£nnou FilopÒnou, ¼tij kškthtai karpoÚj ge ple…ouj toà pneÚmatoj ¢gaqoÚj: oÙkoàn, ð f…loi, dršyate p£ntej ™lqÒntej par¦ toàton und dann im Klartext E‡lhfen pšraj ¹ b…bloj aÛth ™pˆ œtoj /afma/ Mart…ou e„j t¦j l/ ¢pÕ tÁj toà Cristoà katab£sewj. [200
470
133
5. Die Überlieferung
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Palatinus gr. 201, fol. 1r – 106v.
Film (t): fol. 1r – 8r (Titel – 4,52 O"da g¦r) und 105v – 106v (37,30 [¢pot…]| qetai di£dhma kaˆ ¡lourg…da – Epil.,8 'Am»n). – Lit.: Stevenson, Codd. Palat. 101; Catal. codd. hag. Vatic. 216. – Pergament, 13. Jh., 23,9 x 17,3 cm, einspaltig. Hierbei muß es sich um die Handschrift handeln, die im Jahr 1633 Rader, Isagoge 587-588 versehentlich als „num. 200“ von Heidelberg und als „sine auctore“ bezeichnet; zu seiner Zeit trug sie wohl nur die nichtursprüngliche Notiz Toàton tÕ bibl…wn Øp£rcei Barla£m (sic, in unbereinigter Grammatik und Orthographie) am oberen Rand von fol. 1r. Für Allatius ist sie allerdings – wie der Palat. gr. 59 (unsere Nr. 132) – eine Handschrift, die von der Autorschaft des Johannes von Damaskos spricht319. In der Tat ist auf freigelassener Fläche offenbar nach 1633 der mit Hs. 132 identische Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, ¢pelqÒntwn tim…wn ¢ndrîn prÕj t¾n ¡g…an pÒlin ™n tÍ monÍ toà ¡g…ou S£ba kaˆ ¢paggeil£ntwn, suggrafe‹sa par¦ 'Iw£nnou Damaskhnoà eingetragen worden; einziger Unterschied ist das fehlende toà vor Damaskhnoà, und die dieser Titelform normalerweise vorangehenden Worte B…bloj Barla¦m sÝn lamprù 'Iw£saf fehlen ebenfalls. Darüber findet sich die lateinische Notiz „Barlaami liber, seu de rebus Barlaamo et Ioasapho ascetis in India seu interiori Aethiopia gestis historia Ioannis Damasceni“, und mit dem Vermerk „Eadem numero 59“ ist die Verbindung zu unserer Nr. 132 hergestellt. Der Text ist im Bereich der Probekollation am Anfang und Schluß ein Vertreter der Familie c mit einer Reihe von einzelgängerischen Varianten; eine über die gemeinsame Familienzugehörigkeit hinausgehende Verwandtschaft mit Nr. 135 liegt nicht vor. Zwischen den Folia 105 und 106 sind zahlreiche Blätter ausgefallen, Textverlust von 37,62 qermot£thn prÕj qeÕn ¢g£phn bis 40,68 m£rtuj d{ tÍ proairšsei genÒmenoj kaˆ. [201 134
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Palatinus gr. 363, fol. 274r – 285r.
Einsichtnahme in situ und Teilkollation im September 1995. – Lit.: Stevenson, Codd. Palat. 216-222; Catal. codd. hag. Vatic. 224. – Papier, 15. Jh., 22,3 x 15,8 cm, einspaltig. Von verschiedenen Händen geschriebene, 414 Folia umfassende Miszellanhandschrift. Auf den Folia 274r – 285r finden sich unter der Überschrift ” Eranoj ™k toà Barla£m insgesamt fünf ausgewählte Teile aus dem Barlaam-Roman: 1) (fol. 274r – 280r): Das erste Teil – beginnend mit den Worten merika‹j ƒstor…aij ¥rcou – besteht zunächst aus dem hier in bereinigter Orthographie 319
Vgl. Allatius, De S. Joanne Damasceno prolegomena 155-156 (§ 49).
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt
471
wiedergegebenen zusammenfassenden Text “ Otan Ð basileÝj 'Aben¾r e"ce tÕn ˜autoà uƒÕn e‡sw toà palat…ou met¦ p£shj dorufor…aj kat¦ tÕ _hq{n ØpÕ tîn ¢strolÒgwn, †na m¾ sunhgor»sV met¦ Cristianoà kaˆ t¾n tîn `Ell»nwn qrhske…an ¢polšsV, kaˆ Ð 'Iw£saf ØpÕ toà paidagwgoà aÙtoà maqën t¾n a„t…an ¢rgalšwj e"ce ka… fhsi prÕj tÕn basilša, tÕn ˜autoà patšra; hier ist der Übergang zum Originaltext erreicht, der mit 5,48 T…j Ð trÒpoj tÁj ™mÁj kaqe…rxewj beginnt und auf fol. 280r, 7. Zeile von oben, mit 6,160 pepo…hkaj endet. Es handelt sich um ein nur wenige Kürzungen und Veränderungen aufweisendes Exzerpt, das die Begegnungen Ioasaphs mit den Kranken und dem Greis, das Erscheinen Barlaams und das Gleichnis vom Sämann sowie die Parabel von der Todestrompete und den vier Kästchen umfaßt. Daß die Vorlage ein Barlaamtext der Familie c war, wird aus den übernommenen Worten 6,113 in app. ™n s£lpiggi toà qan£tou ™p…thdej legomšnV klar ersichtlich. 2) (fol. 280r [8. Zeile von oben] – 281r [2. Zeile von oben]): Unter der Zwischenüberschrift `Etšra ƒstor…a b/ wird mit geringen Kürzungen der Barlaamtext von 10,30 in app. “ Omoio… e„sin oƒ tîn e„dèlwn proskunhta… bis 10,62 oƒ ™pˆ to‹j e„dèloij pepoiqÒsi (sic!) – also die Parabel vom Mann und dem Vogel – wiedergegeben. 3) (fol. 281r [2. Zeile von oben] – 282r [8. Zeile von oben]): Ohne Zwischenüberschrift und Zählung, lediglich durch eine Lücke in derselben Zeile abgegrenzt, beginnt die Wiedergabe des Barlaamtextes von 12,218 Kaˆ e„j m{n t¦j swmatik¦j ¢polaÚseij bis 12,256 in app. oÙk ™´ tÁj sfîn prono»sasqai swthr…aj, also der Parabel vom Mann im Brunnen. 4) (fol. 282r [8. Zeile von oben] – 284r [3. Zeile von oben]): Nur durch eine Lücke in der Schlußzeile vom vorangehenden Text abgegrenzt erscheint die Zwischenüberschrift `Istor…a d/ und danach der Barlaamtext von 13,7 ” Anqrwpoj tre‹j ™schkÒti f…louj bis 13,75 kaˆ sÝn tÒkJ ¹m‹n p©san ¢podidoÚj, also die Parabel vom Mann mit den drei Freunden. 5) (fol. 284r [3. Zeile von oben] – 285r [8. Zeile von unten]): Noch in der Schlußzeile des vorangehenden Textes beginnt der fünfte und letzte Teil, der durch eine Randnotiz als `Istor…a e/ bezeichnet wird. Es handelt sich um die Parabel vom König für ein Jahr, reichend von 14,6 ” Akouson kaˆ toÚtou d¾ toà probl»matoj Ðmo…wsin bis 14,51 oá oÙk œsti fšggoj. Die übernommene Wortstellung kaˆ toÚtou d¾ ist wieder ein klarer Hinweis für einen zugrundeliegenden Text der Familie c. [202 135
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Palatinus gr. 368, fol. 1r – 201v.
Film (t): fol. 1r – 9r (Titel – 2,137 ¤per di' Ñl…gwn _hm£twn Øpšdei|[xš]) und 201v (40,121 ¢pist…an nosoàntej – Epil.,8 'Am»n). Außerdem wurde im September 1995 der gesamte Codex in situ gesichtet und die Probekollation
472
5. Die Überlieferung
am Schluß vervollständigt. – Lit.: Stevenson, Codd. Palat. 235-236; Catal. codd. hag. Vatic. 227; Pérez Martín 170-171 m. Anm. 44-47. – Pergament, 11.-12. Jh., 26,2 x 19,3 cm, einspaltig. Von Johannes Nathanael auf Kreta erworben und 1559 von ihm mit 14 anderen Handschriften an Ulrich Fugger verkauft. Der auf fol. 1r unter einer schlichten Zierleiste stehende gängige Titel mit dem Zusatz ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn nach monÁj toà ¡g…ou S£ba ist durch Feuchtigkeitsschädigung verblaßt und von späterer Hand nachgezogen. Der Text ist ein Vertreter der Familie c mit einzelgängerischen Varianten wie Prol.,2 Auslassung von ¡g…ou, Prol.,22 kaˆ ïn statt k¢n, 1,20 dišrcesqai statt perišrcesqai und 40,118-119 Auslassung von tÍ metakomidÍ – to‹j ˜xÁj crÒnoij. Das Blatt nach fol. 18 ist nicht gezählt (also fol. 18a). Der insgesamt 338 Folia umfassende Codex wird nach dem Barlaam-Roman von derselben Hand (dabei durchgehende Lagenzählung) mit mehreren patristischen Texten fortgesetzt. [203 136
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Reginensis gr. 34, fol. 1r – 240v.
Film (t): fol. 1r – 9r (Titel – 2,89 p£nu katagnoÝj tÁj tîn pa|[rÒntwn]). Außerdem wurde im September 1995 der gesamte Codex in situ gesichtet. – Lit.: Stevenson, Codd. Reginae Suecorum 26; Catal. codd. hag. Vatic. 231; A. Papadopulos-Kerameus, `H ™n tù nhs…J SwzopÒlewj basilik¾ mon¾ 'Iw£nnou toà ProdrÒmou kaˆ ¹ tÚch tÁj biblioq»khj aÙtÁj, in VV 7 (1900) 661-695, hier 667 und 679; Aristid., apol. (ed. Alpigiano), p. 41; Pérez Martín 167 m. Anm. 26-27. – Pergament, 11. Jh., 24,5 x 19 cm, zweispaltig. Fol. 1r ist prachtvoll ausgestattet, der in Goldschrift ausgeführte Titel ist perfekt in ein großes, beide Spalten überbrückendes, mit Tiermotiven und floralen Elementen geschmücktes farbiges Ziertor eingepaßt. Zumindest bis fol. 9r ist 136 der älteste Vertreter einer ohne direkte Abhängigkeiten zusammenhängenden Kleingruppe innerhalb der Familie b (zusätzlich aus den Hss. 110, 131 und 114 bestehend), die sich durch einen Titel ohne die Worte ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou auszeichnet. Am unteren Rand von fol. 4v Notiz in säuberlicher kyrillischer Schrift (Beginn des kirchenslavischen Glaubensbekenntnisses). Die Folienzahl 115 erscheint zweimal (also 115 + 115a). Die ursprüngliche Hand bricht mit fol. 240v bei 39,99 kaˆ qeolÒgou glètthj ab. Die sich unmittelbar anschließenden Folia 241-243 sind ergänzende Papierblätter aus dem 16. Jh. (= 1361), die den Text jedoch auch nicht bis zum Ende führen. Auf dem linken Rand von fol. 241r senkrecht zum Text der von noch jüngerer Hand als 1361 stammende zweizeilige Besitzervermerk des Johannes-Prodromos-Klosters auf der gleichnamigen Schwarzmeer-Insel nordöstlich von Sozopolis (heute Sozopol, Bulgarien). Seine Entzifferung ist nicht ganz leicht; angeführt sei hier in unbereinigter
Die griechischen Handschriften – Vatikanstadt - Venedig
473
Orthographie die plausibelste Auflösung unter Zuhilfenahme von Papadopulos-Kerameus a. a. O. 679, P. Michael Huber (Mettener Archivdokument H B 4, Vorsatzblatt 1v) und Pérez Martín 167, Anm. 27: 'Etoàtw tî bhbl…wn Øp£rcei toà tim…ou ProdrÒmou toà ¥ntikri SwzopÒlewj [™n tù] EÙx…[nw] ... aÙtî, kaˆ Ótij || ™xilaièsei aÙtî ™k tÁj _iqe…shj monÁj ™cštw t¦j ¢r©j tîn triakos…wn kaˆ ih/ qeofÒrwn patšrwn. Das Kloster wurde wohl 1626 wegen häufiger Bedrohung durch Piraten verlassen. Seine Handschriften gelangten auf die Insel Chalke, wo sie sich fast alle auch noch im Jahr 1898 befanden; vier kamen jedoch schon früh dort abhanden – drei von ihnen blieben im griechischen Raum, lediglich die vorliegende Nr. 136 wurde Bestandteil der römischen Bibliothek der Königin Christine von Schweden (1626-1689). [204 1361
Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Reginensis gr. 34, fol. 241r – 243r.
Film (t): fol. 242v – 243r (40,17 m¾ ¢postÍj ¢p' ™moà – 40,57 sundiaiwn…zousa (sic!) œsV moi. ” E|[xupnoj]). – Lit.: Wie Nr. 136. – Papier, 16. Jh., 24,5 x 19 cm, einspaltig. Diese Hand plante wohl, den verlorengegangenen Schluß von Nr. 136 zu ergänzen und setzt auch unmittelbar nach deren Abbruch mit 39,99 ™p£xia t¾n ¢niwmšnhn yuc¾n toà 'Iw£saf ein, bricht aber selbst unvermittelt auf fol. 243r in Seitenmitte mit 40,57 sundiaiwn…zousa (sic!) œsV moi. ” E|(xupnoj) ab; der Rest der Seite sowie fol. 243v sind leer. Vermutlich war also auch die Vorlage von 1361 bereits am Ende verstümmelt. Ihr Text folgt am ehesten der Familie b, bietet jedoch zahlreiche anderweitig unbelegte junge Varianten, von denen das unsinnige Femininum 40,56 sundiaiwn…zousa nur eine besonders hervorzuhebende ist. [205 148 (= I) Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, Cod. gr. 110 (= coll. 504; olim card. Bessarionis <144>), fol. 136r – 288v. Film (g). – Lit.: Delehaye, Catal. codd. hag. Venet. 171; Mioni, Codd. gr. I, 155-156; Pérez Martín 170 m. Anm. 42-43. – Pergament, 11.-12. Jh., 23,5 x 19 cm, einspaltig. Dem Barlaam-Roman gehen auf den Folia 1-135v vom gleichen, anonym bleibenden Schreiber verschiedene Werke des Johannes Chrysostomos voraus. Zumindest dieser erste Teil des Codex entstand im Auftrag eines Priesters Niketas, wie die leider undatierte Notiz am unteren Rand von fol. 135v zeigt (hier in unbereinigter Orthographie): Gr£yanth prost£xanta, Cristš mou, sîson Nik»tan presbÚteron. Eine eventuelle Notiz am Ende des Barlaam-Romans, der auf fol. 136r unter einem großen Ziertor mit dem gewöhnlichen Titel beginnt, ging durch den Verlust seiner letzten, im 15. Jahrhundert von der Hand 1481 ergänzten Blätter verloren. In der Folienzählung ist die Nummer 204 übersprungen. Der durchgehend
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5. Die Überlieferung
zur Familie b gehörende Text weist überdurchschnittlich viele Lautfehler auf und zeigt im Detail zahlreiche einzelgängerhafte Tendenzen. In keiner anderen für diese Stelle kollationierten Handschrift begegnet beispielsweise die Auslassung von 12,162 'EstaÚrwsan bis 12,170 ™mim»santo. Gleiches gilt für den originellen Alleingang 38,104 ¥sbeston t¾n qerm¾n (statt des offenbar nicht verstandenen Substantivs qšrmhn) aÙtoà ™fÚlaxen ¢p' ¢rcÁj mšcri tšlouj lamp£da (ein anderweitig unbelegter Zusatz zur Stützung des nichtursprünglichen Adjektivs qerm»n). Viele Gemeinsamkeiten von 148 mit dem Teilbereich 12IV der oft die Vorlage wechselnden älteren Hs. 12 (= Q) beruhen offenbar auf einer nicht mehr erhaltenen älteren Verwandten von Hs. 148. Unabhängig von Hs. 105 und ihrer Kleingruppe320 hat Hs. 148 im 27. Kapitel eine noch größere innere Lücke als diese: Sie befindet sich auf fol. 252r mitten in der 12. Zeile von oben; ohne jegliche Kennzeichnung der Zäsur fehlt dort der Text von 27,13 œlqwmen kaˆ ™pˆ tÕ ¢nqrèpinon gšnoj bis 27,230 'Apodšdektai to…nun. Auf den Blattausfall zwischen den Folia 280 und 281 mit beträchtlichem Textverlust von 33,78 tîn katadÚsewn bis 36,143 †na eÛrVj t¾n toà qeoà stieß bereits P. Michael Huber O. S. B. (Metten)321, der auf dem unteren Rand von fol. 280v seinen Vermerk „desunt plurima folia“ hinterlassen hat. Pro Folium kommen in Hs. 148 etwa 45,5 Migne-Zeilen zu stehen; der genannte Textverlust beläuft sich auf 638,5 Migne-Zeilen – es sind somit 14 Folia verlorengegangen. Auf fol. 196v Notiz am linken Rand (in unbereinigter Orthographie): E„j toÝj aung/ (= 1453) m¾n M£ioj ¹mšra tr…th ™p»rasi t¾n KonstantinoÚpolin oƒ / 'Agarinoi. Auf fol. 225r am rechten Rand (von anderer Hand als auf fol. 196v) ein Gebet: Sîson, kÚrie, tÕn laÒn sou kaˆ eÙlÒghson t¾n klhronom…an <s>ou, n…kaj tÁj basile…aj kat¦ barb£rwn dwroÚmenoj kaˆ ful£ttwn di¦ toà stauroà ... . Die Ursprungshand 148 brach mit fol. 288v bei 39,11 sunafqšnta d{ tù Cristù ¢dist£ktJ tÍ gnèmV kaˆ ab, denn die im 15. Jh. angefügte Fortsetzung auf den Papierblättern 289-292 (= 1481) beginnt mit 39,11 e„j mštron ™lqÒnta teleiÒthtoj; in seinem unteren Bereich ist fol. 288v jedoch durch Nässe inzwischen derart stark geschädigt, daß sein Text bereits ab 39,7 katoike‹n œdei nur noch zu kleinen Teilen lesbar ist. [206 1481
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, Cod. gr. 110 (= coll. 504; olim card. Bessarionis <144>), fol. 289r – 292v.
Film (g). – Lit.: Wie Nr. 148. – Papier, 15. Jh., 23,5 x 19 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Hs. 148 der verlorene Schluß von 39,11 e„j mštron ™lqÒnta teleiÒthtoj bis Epil.,8 'Am»n. Die massive Schädigung durch Nässe war
320 321
S. oben, S. 408. Zu ihm s. unten, S. 520-525.
Die griechischen Handschriften – Venedig
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nicht die Ursache für den Verlust der letzten von der Ursprungshand beschriebenen Pergamentblätter, denn auch die Folia 289-292 weisen diesen erst später entstandenen Schaden auf – auf fol. 289 teilweise sogar mit Textverlust von 39,37 Óti ™xelšxatÒ se kÚrioj bis 39,41 OÛtw m{n oân ™n auf dem Recto und von 39,70 ¢poqane‹n tÕn yucikÒn bis 39,73 de»qhti mhdem…an me ¹mšran auf dem Verso. 1481 bildet mit den Hss. 137 und 60d eine Kleingruppe; direkte Abhängigkeit besteht aber zwischen keinem von diesen Vertretern. [207 149
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, Cod. gr. 494 (= coll. 331; olim card. Bessarionis <89>), fol. 208r – 209r.
Reader-Printer-Kopien (g). – Lit.: Mioni, Thes. ant. II, 307-318, hier speziell 311; Pérez Martín 160 m. Anm. 6-7. – Orientalisches Papier, 13. Jh., 43,5 x 29 cm, zweispaltig. Einst im konstantinopolitanischen Prodromos-Petra-Kloster befindlicher theologischer Miszellancodex, von vier Schreibern sorgfältig gefertigt. Auf fol. 208r beginnt der vom zweiten Schreiber geschriebene, bis zum fol. 231v reichende 11. Teil dieses Codex, eine Sammlung „Apophthegmata, vitae et narrationes Patrum e variis collectionibus hausta et in quinque centuriis divisa“ (Mioni a. a. O. 311), betitelt B…bloj par£deisoj legomšnh ½toi b…oi kaˆ ¢pofqšgmata tîn ¡g…wn patšrwn kaˆ ›tera kef£laia kaˆ lÒgoi yucwfele‹j322. Die ersten fünf numerierten Abschnitte sind Exzerpte aus dem Barlaam-Roman, die unter der Überschrift Parabolaˆ toà Ðs…ou patrÕj ¹mîn Barla¦m perˆ toà mata…ou b…ou erscheinen; es handelt sich um die Parabeln „Mann und Vogel“, „Todestrompete und vier Kästchen“, „Mann im Brunnen“, „Mann und seine drei Freunde“ und „König für ein Jahr“. Diese Parabeln mitsamt ihrer Interpretation durch Barlaam sind ungekürzt aus einer der Familie c angehörenden Vorlage entnommen. Im einzelnen bieten sie sich folgendermaßen dar: 1) Fol. 208r I, 5.-41. Zeile: Ohne eigene Überschrift sofort beginnend mit 10,30 in app. “ Omoio… e„sin oƒ tîn e„dèlwn proskunhtaˆ bis 10,62 in app. oƒ pepoiqÒtej ™pˆ to‹j e„dèloij. 2) Fol. 208r I, 41. Zeile – 208v I, 15. Zeile: Nach den einführenden Worten `Etšra ¢pÒdeixij Óti oÙ cr¾ to‹j ¢nqrèpoij to‹j malako‹j ¢mf…oij prosšcein kaˆ tim©n, ¢ll¦ t¦ œndon ™noptr…zesqai, lšgw d¾ t¦j toà ¢nqrèpou ¢ret£j Einsatz mit 6,98 ’ Hn tij basileÝj mšgaj kaˆ œndoxoj bis 6,159 ¢ll¦ to‹j nooumšnoij prosšcein. 3) Fol. 208v I, 15. Zeile – 208v II, 3. Zeile: Nach den einführenden Worten Paromo…wsij toà ™nqšnde b…ou kaˆ Ópwj planîntai cleuazÒmenoi oƒ ¥nqrwpoi tÕ ¹dÝ toà kÒsmou Einsatz mit 12,220 `Omo…ouj e"nai dokî toÝj kat¦ tÕn
322
Diese ganze Sammlung führt die Nummer BHG 1444r.
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5. Die Überlieferung
b…on planwmšnouj ¢ndrˆ feÚgonti ¢pÕ prosèpou monokšrwtoj bis 12,256 in app. oÙk ™´ tÁj sfîn prono»sasqai swthr…aj. 4) Fol. 208v II, 3. Zeile – 209r I, 30. Zeile: Nach den einführenden Worten 'ApÒdeixij Óti oÙ ploàtoj, oÙ gun», oÙ tškna, oÙ f…loi, oÙ suggene‹j dÚnantai çfele‹n t¾n yuc»n, e„ m» ti d' ¨n ØpÕ tÁj ™lehmosÚnhj Einsatz mit 13,5 “ Omoioi aâq…j e„sin oƒ ™rasqšntej tîn toà b…ou terpnîn bis 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n aâqij ¢podidoÚj. 5) Fol. 209r I, 30. Zeile – 209r II, 21. Zeile: Nach den einführenden Worten <'ApÒdeixij> Óti sp£nio… e„sin oƒ ™cemfrÒnwj [sic!] no»santej Óti oÙd{n ¹m©j Ð ploàtoj ênhse katatrufèmenoj par' ¹mîn, ¢ll¦ m©llon aÙtÕn propšmyai Ñfe…lomen ™ke‹qen æj di¦ tÁj eÙpoi$aj tîn pen»twn Einsatz mit 14,7 in app. PÒlin tin¦ meg£lhn mem£qhka bis 14,44 sunuparcoÚshj ¢polaÚsewj. Die sich auf fol. 209r II, 21. Zeile anschließende Überschrift `Etšra parabol¾ perˆ ¡martwloà kaˆ dika…ou tîn ™n tù b…J toÚtJ bioÚntwn leitet den sechsten Text dieser Sammlung ein, beginnend ’ Hn tij ploÚsioj ™n pÒlei; er ist kein Exzerpt aus dem Barlaam-Roman. [208 150
[vacat.]323
151 (= M) Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, Cod. gr. VII, 26 (= coll. 1431; olim Nanianus 137), fol. 1r – 194r. Film (g [der gesamten Handschrift]). Außerdem persönliche Sichtung des Codex im September 1995. – Lit.: Mingarelli 318-319 (mit längerer Teiledition vom Titel bis 1,4 prosegg…zei to‹j Ðr…oij Pers…doj und von 40,122 Kaˆ p£ntej oƒ Ðrîntšj te kaˆ ¢koÚontej bis Epil.,8 'Am»n); Zotenberg 7; Delehaye, Catal. codd. hag. Venet. 226; Peeters, Traduction 282; Mioni, Codd. gr. II, 44-45; Fonkič, O datirovke; Fonkitch, Notes paléographiques 159-161324; Mioni, Indices 54; s. a. oben, S. 52-53 m. Anm. 263-264 und 92 m. Anm. 480-481. – Pergament, 12.-13. Jh.325, 19,5 x 14 cm, einspal-
323
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325
Der in der von P. Bonifatius Kotter begonnenen Liste die Nr. 150, bei Dölger, BarlaamRoman 10 die Nr. 130 führende Cod. Marc. gr. II,189 (a.1785) enthält autograph das nicht zum Druck gelangte, eine vollständige Barlaam-Edition aufgrund unserer Nrn. 86 und 148 darstellende Manuskript von G. B. Gallicciolli; es wird unten, S. 519-520 behandelt. Dieser Aufsatz erschien auch auf Russisch: B. L. Fonkič, Paleografičeskie zametki o grečeskich rukopisjach ital’janskich bibliotek, in VV 41 (1980) 210-220; unserer Hs. 151 sind die S. 214-215 und die hervorragenden Abbildungen 9-11 (im Tafelteil am Schluß des Bandes) gewidmet. Die oft praktizierte Datierung dieser Handschrift – auch bei Delehaye und Mioni, Indices 54 – ins 11. Jh. ist zu früh, es ist z. B. schon die einsetzende „Fettaugen-Mode“ zu erkennen – die Omikron sind deutlich größer als die anderen Buchstaben.
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tig. Dem Pergamentfolium 1 mit Titel und Textbeginn gehen vier römisch gezählte Papierblätter (fol. I-IV) voran. Fol. Ir enthält aufgeklebt lateinische Notizen zum Titel, Verfasser und Inhalt; unter diesem ausgeschnittenen und aufgeklebten Blatt befindet sich das Exlibris von Bernardus Nanius. Fol. Iv und IVr sind leer, IVv enthält teilweise aus dem Barlaamtext schöpfende Federproben. Die wasserzeichenlosen Folia IIr-IIIv sind dagegen von einer Hand des 15. Jhs. beschrieben (Fragmente eines Kanons zum Ostersonntag); diese die Folia II-III füllende Hand des 15. Jhs. dürfte etwas älter sein als die zeitgenössische Hand, die auf dem oberen Rand des in der rechten oberen Ecke schadhaften fol. IIr eine zweizeilige Notiz in roter Tinte anbrachte: Tabainisiîtai (sic!) lšgontai oƒ ™n koinob…oij (sic, durchgestrichen) | kelliîtai: skhtiîtai oƒ ™n koinob…|. Von höchster Wichtigkeit ist es, daß diese Notiz von derselben Hand stammt wie der nicht ursprüngliche und ganz und gar ungewöhnliche Titel des Barlaam-Romans auf fol. 1r326. Die auf dem Scheyerer Film praktisch nicht erkennbare (Ausnahmen: foll. 171 und 172) kontrastarme Folienzählung mit blauem Stift von 1-194 stammt von P. Michael Huber O. S. B. (Metten)327, ebenso die Eintragungen „nihil deest“ auf dem unteren Rand von fol. 166v und „deest unum folium“ auf dem unteren Rand von fol. 189v. In seiner Zählung übersprang er die Nummer 44, auf fol. 43 folgt ohne Textverlust sofort fol. 45. Da alle Publikationen sich an dieser Zählung orientieren, sei ihr hier ebenfalls gefolgt328. Die Lagen weisen teilweise eine ursprüngliche Zählung auf, umfassen aber nicht immer acht Blätter. Bekanntlich enthalten nur zwei griechische Handschriften einen Titel, der von der Autorschaft des Euthymios Iberites spricht – Nr. 112 und die vorliegende Nr. 151. Im Gegensatz zu demjenigen von Nr. 112 stammt der vierzeilige Titel auf fol. 1r unserer Nr. 151 — (1) L i [Ògoj yuc]wfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj prÕj | (2) [t¾n ¡g]…an pÒlin metenecqeˆj di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£bba, | (3) i™p i i i komisqe‹sa (sic!) d{ ¢pÕ tÁj 'Ib»rwn prÕj t¾n `El
328
Vgl. a. Fonkitch, Notes paléographiques 160. Zu ihm s. unten, S. 520-525. Noch in der Katalogisierung von Delehaye (1905) ist der Codex ohne Folienzählung. Die vor Jahrzehnten auf dem Scheyerer Film eigens angebrachte Folienzählung hinkt somit ab fol. 44 um einen Zähler hinterher, wäre aber im Prinzip korrekt.
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5. Die Überlieferung
deutlichste sicht- und fühlbar. Der alte Titel wurde restlos beseitigt; es ist aber unklar, ob der neue nur eine Wiederholung des alten darstellt oder tatsächlich aus einer anderen Vorlage übernommen wurde. Sollte aber ein solcher Aufwand betrieben worden sein, nur um einen offenbar vorher nicht oder zumindest nicht in dieser Dimension vorhandenen Zierbalken anzubringen? Die auf dem Scheyerer Film und den von ihm gemachten Papierabzügen im Bereich des Zierbalkens und des neuen Titels vermeintlich erkennbaren Reste von Buchstaben des alten Titels scheinen in Wirklichkeit von der Verso-Seite des an dieser Stelle infolge der gründlichen Abschabung dünn gewordenen Pergaments durch, wie in der Autopsie zweifelsfrei geklärt werden konnte. Das große L, mit dem der neue Titel beginnt, ist in der Autopsie als schemenhafte Einritzung im Pergament zu erkennen, während die Tinte nicht nur an dieser Stelle, sondern bei den in der Nähe des Falzes befindlichen Anfängen der ersten drei Zeilen des Titels der Schädigung durch Feuchtigkeit zum Opfer gefallen ist. Mioni lehnt noch in den Nachträgen seines Katalogs eine Datierung von Hs. 151 später als ins 11. Jahrhundert ab und hält alle Veränderungen in ihr nach wie vor von derselben Hand vorgenommen: „scriptura tamen, meo quidem iudicio, potius ad saec. XI pertinet. Etiam in f. 1 fasciola et inscriptio eidem manui, quae totum codicem exaravit, tribuendae mihi videntur, neque illam lituram vidi in qua manus saec. XV, deleta antiqua inscriptione, iudice Fonkič, novum titulum inscripsisset, sed tantum apparet udoris macula, quae scripturam infuscavit et membranam corrosit“329. Diese Ansicht ist nach einer gründlichen Inaugenscheinnahme von fol. 1 unhaltbar und paßt auch nicht zu der Tatsache, daß die titelschreibende Hand mit der erwähnten Notizhand auf fol. IIr identisch ist. Der Zierbalken und der Titel auf fol. 1r sowie die Initialen auf den nachfolgenden Textseiten weisen dieselbe Tintenfarbe auf. Für diese Initialen wurden manchmal Buchstaben der ursprünglichen Hand ausradiert, gelegentlich blieben sie stehen und sind dann doppelt vorhanden, manchmal fehlten jedoch an den betreffenden Stellen auch Buchstaben der ursprünglichen Hand. Auch diverse Randnotizen und weitere Veränderungen, zu denen wir noch kommen werden, stammen von der Titel-Hand. Deren charakteristische Schrift erinnerte Prof. Peter Schreiner (Köln) bei seinem Besuch in Scheyern am 9. April 1997 stark an Isidoros
329
Mioni, Indices 54. – Möglicherweise ist das von der Biblioteca Marciana geführte Blatt, auf dem die Benutzer des Codex verzeichnet sind, unvollständig; ihm zufolge nahm Elpidio Mioni die Handschrift nur am 27. und 28. März 1953 persönlich in Augenschein, und dann nicht mehr. Diese Benutzerliste beginnt im übrigen mit dem Jahr 1914 – registriert also P. Michael Huber noch nicht – und führt folgende Namen auf: 13. 11. 1914 und erneut 20. 3. 1931 Almo Zanolli (er beriet Paul Peeters, s. oben, S. 92 m. Anm 481); 1.-4. 6. 1935 Prof. G. Chaillet, Francia; 27.-28. 3. 1953 Prof. E. Mioni, Italia; 15. 5. 1956 F. Halkin, Bruxelles; 7. 4. 1963 W. Hörmann, München und 6.-10. 10. 1977 B. Fonkič, Mosca.
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von Kiev (um 1380/90-1463) oder einen seiner Zeitgenossen. In der Tat hat die Schrift des Isidoros verblüffende Ähnlichkeit mit der Titel-Hand der vorliegenden Barlaam-Hs. 151. Lediglich seine Omegas sind sehr häufig aus zwei geschlossenen, verbunden nebeneinander stehenden Ringen gebildet, während es bei der Titel-Hand praktisch immer offen ist; aber in den drei Specimina des Isidoros in Schreiners Studie330 sind auch einige offene Omegas vorhanden. Auf alle Fälle sind die Schriften des Isidoros und der Titel-Hand als absolut zeitgleich einzustufen; mit einiger Wahrscheinlichkeit gehörte letztere einem Priestermönch Ioakeim (s. unten, S. 480). Die Tinte der Titel-Hand ist – von der Notiz auf fol. IIr abgesehen – ein helles Braun, durchwegs zum Ausbleichen neigend und besonders bei manchen Randnotizen völlig verblaßt331. Die völlig andere paläographische Merkmale aufweisende ursprüngliche Hand schreibt dagegen mit einer kräftigen tiefschwarzen Tinte, die nur auf wenigen schlecht erhaltenen Blättern etwas ausgebleicht ist. Bei Fonkitch, Notes paléographiques 160-161 sind die Veränderungen zusammengestellt, die die Titel-Hand im gesamten Codex vorgenommen hat: Da gibt es zunächst Hilfszeichen und Randnotizen zur Wiederherstellung der durch Bindearbeiten gestörten Blätterordnung auf den fol. 127v, 129v, 131v und 132r332. Veränderungen oder Neuanbringungen von Interpunktionen oder diakritischen Zeichen finden sich auf den fol. 1r-2r, 72v, 75v, 76r, 77v, 78v, 85v, 86r und 173v. Gewichtiger sind wohl die Eingriffe in den ursprünglichen Text, wie z. B. folgende: 1) Auf fol. 12v schreibt die Titel-Hand bei 4,36 statt ¢lhqÁ lšgontej ™ke‹noi nach Rasur die weniger Raum einnehmenden Worte ¢lhqeÚontej oátoi, was sich in keiner anderen für diese Stelle kollationierten Handschrift findet. – 2) Am rechten Rand von fol. 40r wird von der Titel-Hand die Homoioteleuton-Auslassung 9,111 g£mou – 112 œnduma ergänzt; die Tinte ist dabei fast nicht mehr vorhanden, durch die Einritzungen der Feder ist die Ergänzung am Original aber recht gut lesbar. – 3) Fol. 54v: Zufügung des fehlenden ™pˆ bei 11,171. – 4) Fol. 55r: Ausradierung des vorhandenen, vermutlich ausgeschriebenen kaˆ bei 11,179 und Ersatz durch ein kaˆ-Kürzel. – 5) Fol. 56v, unterste Zeile: Ausradierung von ¢postÒlou bei 12,24 und Ersetzung durch kur…ou. – 6) Fol. 94r, 6. Zeile von unten: Zusatz dièkei nach 19,163 mel…ssaj. – 7) Fol. 97r, 330
331
332
P. Schreiner, Ein seltsames Stemma. Isidor von Kiev, die Leichenrede Kaiser Manuels auf seinen Bruder Theodoros und eine moderne Ausgabe, in Lesarten. Festschrift für Athanasios Kambylis zum 70. Geburtstag dargebracht von Schülern, Kollegen und Freunden, hrsg. von I. Vassis, G. S. Henrich, D. R. Reinsch (Berlin, New York 1998) 211-225. Dies betrifft die auch am Original nicht mehr zu entziffernden Randnotizen auf den Folia 116v, 120v, 145v und 149r. Die richtige Reihenfolge ist 127, 129, 128, 131, 130 und 132. Die Unordnung dieser Folia bestand also schon im 15. Jahrhundert.
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5. Die Überlieferung
3. Zeile von unten: Anstelle der Worte 20,63 aÙtù tÕn fil£nqrwpon ¢pÕ tÁj schrieb die Titel-Hand nach Rasur – identisch beginnend – aÙtù tÕn fil£nqrwpon ¢pÕ to‹j œrgoij; die Fortsetzung ™n to‹j lÒgoij kaˆ dialogismo‹j stammt wieder von der Ursprungshand. – 8) Auf fol. 97v, 8. Zeile von oben bietet die Ursprungshand bei 20,69 ÐdÕn statt des üblichen boul»n, worauf eine Lücke folgte; die Titel-Hand füllte diese Lücke mit den normalerweise sich anschließenden Worten toà qeoà kaˆ ™gë. – 9) Auf fol. 107v, 4. Zeile von oben, lautet der Text der ursprünglichen Hand bei 22,143 konform mit den Besonderheiten der Familien b, c, d und e hier ™x aÙtÁj anstelle des nur von der Familie a gebotenen tÍ érv taÚtV (wobei die Titel-Hand die Schlußsilbe -Áj von aÙtÁj auf eine radierte Stelle geschrieben hat); am linken Rand macht die Titel-Hand dafür den Korrekturvorschlag bzw. die Erläuterung „½goun taÚthj tÁj éraj“. – 10) Auf fol. 111r in der Mitte macht die Titel-Hand für 24,3 diamartÒntaj den Korrekturvorschlag bzw. die Erläuterung „½goun ¢stoc»santaj“. – 11) Auf fol. 148v, 4. Zeile von unten, stammt bei 30,134 oÙ gšgra|(ptai) von der Titel-Hand nach Rasur; hier gibt es jedoch in allen kollationierten Hss. keine Variante333. – 12) Auf fol. 160v, 6./7. Zeile von oben, ließ die Ursprungshand bei 32,90 kur…ou aus; die Titel-Hand fügte dafür toà qeoà dazu. – 13) Auf fol. 173r, letzte Zeile, verwandelte die Titel-Hand das perˆ von 35,76 durch Rasur zu Øp{r334. – 14) Auf fol. 178r, 2. Zeile von oben, verwandelte die Titel-Hand das oÙtidanÕn von 36,125 durch Rasur zu oÙdaminÕn. Zahlreich und ganz unterschiedlicher Art schließlich sind die von der Titel-Hand gemachten Randnotizen, wobei bloße kurze Hinweise wie “ Ora, “ Ora ¥nqrwpe, Blšpe ¥nqrwpe, “ Ora di£krisin oder “ Ora Ólon hier gar nicht erst in extenso aufgeführt seien: 1) Fol. 6r rechts „Perˆ toà mata…ou b…ou“, zum Text 2,63-67. – 2) Worterklärung auf fol. 9v links „Neokoroj (sic!) Ð toà naoà ™pimeloÚmenoj“ zum Text 2,169. – 3) Fol. 12v oben „'Iwakeˆm ƒeromon£cou, 'Anq…mou ƒerom ... “: Das Unterstrichene stammt eindeutig von der Titel-Hand, die hier möglicherweise ihren Namen verrät. Der zweite Name335 ist eher von anderer Hand, also ein späterer Zusatz eines Lesers; nur er hat sich auf der gegenüberliegenden Seite 13r
333
334
335
Auf derselben Seite 148v, 6. Zeile von oben, wurde bei 30,123 die Dittographie kaˆ fqšgma ausradiert. Zwei Zeilen weiter befindet sich bei 30,124 in app. Sun£fqht… moi œfh ga| bis heute eine Lücke (freie Fläche), ohne daß an dieser Stelle radiert worden wäre; der hier fehlende Text |mou koinwn…v wurde auch nicht von der Titel-Hand nachgetragen. Der Satz lautet nun T…na d{ eÙcarist…an ¢napšmyw tù qeù – und die Worte tù qeù schrieb die Titel-Hand ebenfalls auf eine radierte Stelle – Øp{r soà; Øp{r ist hier nun eindeutig in der Bedeutung ‚für‘ gebraucht, im Titel sorgte Øp{r EÙqum…ou für Irritationen (s. oben, S. 52-53). Mit der Namensnotiz Anq»moÚ ¹eromon©cou (in unbereinigter Orthographie) am unteren Rand des fol. 12r von Hs. 36 (s. oben, S. 295) besteht von der Schrift her keine Ähnlichkeit.
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abgeklatscht. – 4) Fol. 45r rechts den Inhalt erläuternde Notiz „Perˆ toà „xeutoà“ zum Text 10,30. – 5) Fol. 53v links wohl Warnung an einen unbekümmerten Leser „“ Ora Ð lšgwn Óti met¦ q£naton œni k£qarsij kaˆ met£noia“ zum Text 11,134-137. – 6) Fol. 58v links „“ Ora ¢ggelik¾n polite…an ™n ¢nqrwp…nV f£sei“ zum Text 12,74-78. – 7) Fol. 61r rechts in senkrechter Schrift „“ Ora Ð ¢naginèskwn ¢kribîj“ zum Text 12,155-165. – 8) Fol. 62r rechts „“ Ora filÒkosme ¥nqrwpe t… Ãn tÕ poqe‹j kaˆ file‹j. “ Ora t… kerdane‹j ™k tîn toà kÒsmou pragm£twn tîn fqartîn kaˆ parercomšnwn kaˆ prÕj Ñl…g
336
Auf derselben Seite findet sich am linken Rand bereits von der Ursprungshand die mit byzantinischen Lexika konforme Worterklärung „o„kÒtriy, Ð o„kogen¾j doàloj“ zur Textstelle 12,204.
482
5. Die Überlieferung
126. – 25) Fol. 192r rechts Vermerke über die Zeitdauer der Askese von Ioasaph und Barlaam „CrÒnwn ke/ katšleipe t¾n basile…an kaˆ ™n tÁ ¢sk»sei ™po…hse crÒnouj le/: Ð d{ Barla¦m ™po…hsen ™n tÁ ¢sk»sei crÒnouj oe/“, begleitend den Text 40,62-73. Der von der Ursprungshand geschriebene Text der vorliegenden Nr. 151 gehört durchgehend zu den guten Vertretern der Familie c. Ein Kriterium ist prostagm£twn bei 8,90 – wie auch in den Nrn. 112 (= L) und 94 (= N) – , was dann auch in Familie a verblieben ist; denn die Familie b und die schlechteren Vertreter der Familie c haben hier ein kaum sinnvolles pragm£twn337. Ein weiteres Kriterium – konform mit den Nrn. 112 (= L), 94 (= N) und 74 (= U1) – ist das Vorhandensein der Worte 14,108-109 'Etal£nisa ™mautÕn tÁj protšraj ›neken pl£nhj kaˆ ¢no»tou ¢p£thj: ™pece…rhsa d{ taÚthn bad…zein, die anderweitig – auch schon in der Familie a – infolge eines Homoioteleutons verlorengegangen sind. Von Anfang bis Ende eng verwandt, jedoch nicht direkt abhängig ist die im März 1610 fertiggestellte Hs. 89 (= M'); schon wegen des in ihr nicht auftretenden Euthymios-Titels – der 1610 in 151 auf alle Fälle schon vorhanden gewesen sein muß – kann sie keine unmittelbare Kopie sein. Auch einige Detailvarianten von 151 wie 40,104 ÑrÚxaj statt qewre‹ und 40,120 laÒj statt Ôcloj fehlen in 89. Der in Hs. 151 durch den Ausfall eines Blattes zwischen den heutigen Folia 189 und 190 bedingte Textverlust von 39,111 (su)|n»qouj metalabÒntej trofÁj bis 39,144 prÕj t¦j ¢or£touj para|(t£xeij) konnte mit Hs. 89 geschlossen werden. Der Barlaamtext endet unten auf fol. 194r ohne Schlußworte oder Schreibernotiz. Auf fol. 194v findet sich nichts von der Ursprungshand und nichts Relevantes für den Barlaam-Roman. Auf Seitenmitte beginnt von einer Hand des 13.-14. Jhs. der Text BHG 1450w, hier lediglich mit LÒgoj l…an yucwfel»j betitelt; sein Incipit 'AdelfÒj tij ¹tthqeˆj ØpÕ toà da…monoj tÁj porne…aj kaq' ¹mšran hØr…sketo t¾n ¡mart…an ™rgazÒmenoj unterscheidet sich von allen in der BHG mitgeteilten (vorliegende Handschrift ist dort nicht genannt). Er bricht auf dem nur noch teilweise erhaltenen und mit Hilfe von Papier und einem Kunststoffgeflecht restaurierten Pergamentblatt 195v (unfoliiert) ab. Das hintere Schmutzblatt und der Einbanddeckel sind völlig leer; der Einband stammt aus dem 20. Jahrhundert. [209 152
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana, Cod. gr. XI, 20 (= coll. 1475; olim Nanianus 151), fol. 1r – 113v.
Film (g). – Lit.: Mingarelli 343; Delehaye, Catal. codd. hag. Venet. 248; Mioni, Codd. gr. III, 109-112; ders., Indices 69. – Papier, 16. Jh., 21,8 x 15,8 cm, einspaltig. Dieser 407 Papierfolia umfassende Codex wurde
337
S. a. oben, S. 423 m. Anm. 257.
Die griechischen Handschriften – Venedig - Wien
483
aus zwölf verschiedenen Handschriftenteilen unterschiedlichen Alters (14.17. Jh.) zusammengebunden. Der Barlaam-Roman bildet den ersten Teil. Der auf fol. 1r unter einem Zierbalken stehende Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj tîn ™ndotšrwn tîn (sic!) A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn kaloumšnhj (sic!), prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà toà Damaskhnoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£bba, dihgoumšnh tÕn b…on Barla¦m kaˆ 'Iw£saf weicht an den hervorgehobenen Stellen geringfügig vom Titel der Hs. 25 (= W1) ab; dennoch ist die vorliegende Hs. 152 eine direkte Kopie von Nr. 25. Sie bricht heute wesentlich früher ab als ihre ebenfalls nicht mehr vollständige Vorlage – ein sehr wichtiger Vertreter der Familie d – , nämlich bereits mit 24,68 ¢ntˆ tÁj poqeinot£thj trufÁj am Ende von fol. 113v. Am unteren Rand von fol 1r ein Besitzervermerk: 'Iw£nnou ƒeršwj Troulinoà toà KrhtÒj. [210 153
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 21 (olim hist. gr. 21 [Lambeck]), fol. 131r – 146v, 161r – 223v, 82rv, 224r – 225v und 227r – 232v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Lambeck VIII, 285-293; Nessel pars V, p. 45-46; Lambeck / Kollar VIII, 606-622; Schubart 54; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 49-50; Ehrhard, Überl. III, p. 833-834; Hunger, Katalog I, 23-24; Paschke 201 (Nr. 25); T. Al Samman / O. Mazal, Die arabische Welt und Europa. Ausstellung der Handschriften- und Inkunabelabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek, Prunksaal, 20. Mai – 16. Oktober 1988. Handbuch und Katalog (Graz 1988) 442-443 (Nr. 296). – Pergament, 12. Jh., 31 x 21-22,5 cm, einspaltig. Insgesamt 243 Folia umfassende, zumindest im Bereich des Barlaam-Romans noch unbefriedigend katalogisierte hagiographische Sammelhandschrift, die im 14. Jh. aus Teilen dreier Handschriften des 11. und 12. Jhs. zusammengestellt wurde. Sie beginnt mit einer Epitome der Klementinen (fol. 1-49)338. Die Folia 50-81 entstammen demselben Codex des 12. Jhs., der auch den Barlaam-Roman tradierte; jener stand darin sogar an erster Stelle: Mit dem heutigen fol. 131r begann der erste Quaternio dieser Handschrift, und der darauf beginnende Barlaam-Roman ist mit der Ordnungszahl a/ 338
Die Folia 1-46 stammen dabei laut Ehrhard a. a. O. 833, Anm. 1 aus dem 11. Jh.; die den Schluß ergänzenden Folia 47-49 schrieb die Hand des 14. Jhs., die den jetzigen Codex herstellte. Die Klementinen-Epitome scheint in diesem Fall eine Mischform zwischen der vormetaphrastischen und der metaphrastischen Rezension darzustellen, vgl. Ehrhard ebd. 834, Anm. 1. Paschke 201 verzeichnet den Codex als Zeugen der metaphrastischen Epitome; allerdings ist „das Mart. Cl., das unmittelbar anschließt ... , ... nicht das von Metaphrastes stammende, sondern das der älteren Epitome“ (ebd. 240, Anm. 1).
484
5. Die Überlieferung
versehen. Über der Zierleiste schrieb die Ursprungshand in Majuskeln den Kurztitel `O Barla£m, unter der Zierleiste steht der konventionelle Titel; auf monÁj toà ¡g…ou S£ba folgen die Worte ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn patšrwn. Der untere Rand von fol. 131 mit einem eventuellen Besitzervermerk ist abgerissen. Daß die Folia 147-160 (sie ergänzen den Text [7,36 kakÕn kaˆ ™p»rqh bis 11,168 ˜katÕn ™schkÒta prÒbata kaˆ toà ˜nÕj] der verlorengegangenen Quaternionen drei und vier der Ursprungshand), 226 und 233-240 ebenfalls von der Hand des 14. Jhs. (= 1531) stammen, die in diesem Codex „die von ihr benutzten Fragmente durch Ergänzungen zusammenschweißte“339, spricht Ehrhard infolge seines geringen Interesses am Barlaam-Roman340 nicht an341. Als Hs. 153 kann daher nur die Ursprungshand bezeichnet werden, reichend zunächst von fol. 131r – 146v (Titel – 7,36 ™tr£ph ™k toà kaloà e„j tÕ); sie ist ein Vertreter der Familie c in ihrer ‚schlechteren‘ Form – so sind z. B. die als Qualitätskriterium geltenden Worte 14,108-109 'Etal£nisa ™mautÕn tÁj protšraj ›neken pl£nhj kaˆ ¢no»tou ¢p£thj: ™pece…rhsa d{ taÚthn bad…zein wegen eines Homoioteleutons nicht vorhanden. Unterbrochen durch die von Hd. 1531 geschriebenen Folia 147-160, die der Familie b angehören, setzt sie mit fol. 161r bei 11,168 ¢polwlÒtoj katalipÒnta (sic!) t¦ ™nen»konta ™nnša wieder ein und reicht erst einmal bis fol. 225v. Auf fol. 168v/169r ist auch wieder die ursprüngliche Quaternionenzählung vorhanden (e/ / j/)342 und setzt sich regelmäßig fort bis ib/ auf fol. 223v. Zwischen den Folia 189 und 190 ist ein Blatt ausgefallen (Textverlust von 21,39 in app. ¡mart…aj doàloi ˜auto‹j ™qhsaÚrisan bis 21,93 tÕ sÕn blšpein t…mion prÒswpon p£ntote. Po…hson). Fol. 223v (Ende des 12. Quaternio) endet mit 31,134 †na toÝj ¢nqrèpouj koinwnoÝj. Vor das mit den Worten 32,80 aÙto‹j ¥sbeston ˜lkÚswsi pàr beginnende fol. 224 gehört unmittelbar das von 32,29 t¾n gÁn ™xÁlqen Ð fqÒggoj aÙtîn bis 32,80 aÙtoÝj d{ oÞj ºpat»kasin e„j tÕ ¹toimasmšnon reichende, an falscher Stelle eingebundene fol. 82; zwischen fol. 223 und 82 fehlt jedoch das Blatt, mit dem einst der 13. Quaternio begann (Textverlust von 31,135 poi»sV tÁj qe…aj kaˆ noer©j fÚsewj bis 32,29 e„j p©san g¦r), und zwischen den Folia 224 und 225 fehlen weitere zwei Blätter (Textverlust von 32,137 [™n]|q£ptetai tù Ûdati bis 33,88 Kaˆ d¾ ba|[pt…zontai]). Fol. 225 reicht von 33,88 (ba)|pt…zontai oƒ ¥rcontej bis 33,139 tÍ pe…rv tÁj ™lpisqe…shj makariÒthtoj. Bis zur Fortsetzung durch das von Hand 1531 geschriebene Folium 226 (reichend von 34,95 tù aÙtexous…J tim»saj tîn 339 340 341
342
Ehrhard, Überl. III, p. 833, Anm. 1. S. oben, S. 51 m. Anm. 258. Daß sich auf den Folia 131-240 durchgehend eine ursprüngliche Quaternionenzählung von a/ bis iz/ findet (so Ehrhard, Überl. III, p. 833, Anm. 1), ist unzutreffend; es sind nur die wirklich ursprünglichen Quaternionen a/, b/ und e/ – ib/ bezeichnet. Auf fol. 161r – einst Beginn der fünften Lage – wurde sie ausradiert und ist auf dem Film nur noch als verwaschener Fleck zu erkennen.
Die griechischen Handschriften – Wien
485
™n parade…sJ kalîn metšcein pepo…hken bis 35,28 ™piskÒpou paragenomšnou) sind erneut zwei Blätter der Ursprungshand ausgefallen (das vorletzte und das letzte des 13. Quaternio, Textverlust von 33,139 'Enteàqen ºreunînto aÙtù fulaka… bis 34,95 pl£saj tÕn ¥nqrwpon kaˆ toàton). Die wieder von Hd. 153 stammenden Folia 227-232, auf denen keine Quaternionenzählung erkennbar ist343, enthalten zusammenhängend den Text von 35,28 kathce‹tai Ð basileÝj 'Abenn¾r bis 37,40 ØpÕ tÁj paroÚshj mataiÒthtoj; hiermit endet Hs. 153, die sich lückenlos anschließende, heute nur noch bis 40,122 Kaˆ p£ntej reichende Fortsetzung schrieb Hd. 1531 auf den Folia 233-240. Textlich gehört die zahlreiche Lautfehler aufweisende Hs. 153 durchgehend zum ‚schlechteren‘ Zweig der Familie c, enthält aber im Detail manche Besonderheit (z. B. die u. a. auch in Nr. 151 [= M] auftretende zweitrangige Variante 12,241 pikroà statt mikroà und bei 17,10 ™ndÒxou ¢gaqÒthtoj, was in keiner bisher für diese Stelle kollationierten Handschrift erscheint). Bei 24,225 besteht mit Toà d{ basilšwj ... lhfqšntoj (statt TÕn d{ basilša ... lhfqšnta) Übereinstimmung mit den Hss. 146 (= R) und 95 (= R') sowie mit der auf letzterem Zeugen beruhenden Boissonade-Ausgabe344; gleiches ist bei den in 25,91 hinzugesetzten, hier kursiv gedruckten Worten ¢ll¦ m£chn kaˆ m£cairan im Zitat Mt 10,34 der Fall345. Der von 153 bei 32,33 gebotene Fehler mikrÕj statt m¾ lÁroj erscheint in keiner anderen für diese Stelle kollationierten Handschrift. – Die ursprünglich auf den Barlaam-Roman folgenden, mit den Ordnungszahlen b/ und g/ versehenen hagiographischen Texte sind nicht mehr erhalten; als Nr. d/ ist das die heutigen fol. 50r – 67v346 einnehmende Martyrium der hl. Eirene (zum 5. Mai) und als Nr. e/ das am Ende verstümmelte, von fol. 67v – 81v reichende Martyrium der hl. Febronia (zum 25. Juni) bezeichnet. Die Folia 241-243 sind jüngere, heute in verkehrter Reihenfolge und kopfstehend eingebundene Papierblätter, von denen 241r den Besitzervermerk eines Johannes Vergetius ('Iw£nnou Bergik…ou) und das Exlibris von Georgios KÒmhj Ð Kor…nqioj enthält. [211
343 344
345
346
Es handelt sich um die Blätter 2-7 des 14. Quaternio. Frühere charakteristische Varianten dieser Kleingruppe (wie z. B. 2,39 Ð add. qe‹oj kaˆ; 12,240-241 ÓlJ no% mšlitoj ™ke…nou toà mikroà gšgone tÁj ¹dÚthtoj ™kkrem»j statt ¢phscÒlhsen ˜autÕn tÍ glukÚthti toà mikroà mšlitoj ™ke…nou; 18,132 ™f' †ppwn ¢nab£ntej statt ™pikaq…santej †ppoij) sind nicht mit 153 konform. Im NT von Nestle / Aland (26. Aufl.1979) wird ¢ll¦ m£chn kaˆ m£cairan nur aufgrund der Hs. „28“ aus dem 11. Jh. im Apparat zu Mt 10,34 angeführt. Die auf fol. 50r mit ke/ einsetzende Quaternionenzählung scheint mir – obwohl Ehrhard dies bestreitet – von der Ursprungshand zu sein. Es sind von ihr demnach die Quaternionen 15-24 ganz verlorengegangen; der 15. und wohl der Anfang des 16. Quaternio müßten den Barlaamtext vom Ende des 37. Kapitels bis zum Epilog enthalten haben.
486
1531
5. Die Überlieferung
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 21 (olim hist. gr. 21 [Lambeck]), fol. 147r – 160v, 226rv und 233r – 240v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Wie Nr. 153. – Pergament, 14. Jh., 31 x 21-22,5 cm, einspaltig. Die Folia 147-160 schließen lückenlos an die ersten beiden Quaternionen der Hs. 153 an und ergänzen den Text, der sich auf den verlorenen Quaternionen drei und vier der größer schreibenden Ursprungshand befand. Trägt das mit 7,36 ™tr£ph ™k toà kaloà e„j tÕ endende fol. 146v die ursprüngliche Kustode b/, so fällt auf, daß das mit 7,36 kakÕn kaˆ ™p»rqh tÍ ¢pono…v beginnende fol. 147r keine Lagenzählung besitzt; das Vorhandensein von tÍ ¢pono…v ist zudem klares Merkmal der Familie b, es fehlt in Familie c durchwegs, der die Ursprungshand 153 noch bei 6,157-158 mit den Worten aÙtoÝj ½scune kaˆ statt a„scÚnaj kaˆ toÚtouj (fol. 146r, 11. Zeile von oben) klar folgte. Mit 11,168 ˜katÕn ™schkÒta prÒbata kaˆ toà ˜nÕj endet die Hand 1531 zunächst unten auf fol. 160v; es ist der Anschluß an die auf fol. 161r mit ihrem fünften Quaternio wieder einsetzende Ursprungshand 153 erreicht. Erst mit dem 13. Quaternio beginnen bei Hand 153 wieder Blattausfälle; manche entstanden wohl erst nach dem 14. Jh. und sind nicht von Hand 1531 ergänzt; daher schließt das von dieser geschriebene Folium 226 (reichend von 34,95 tù aÙtexous…J tim»saj tîn ™n parade…sJ kalîn metšcein pepo…hken bis 35,28 ™piskÒpou paragenomšnou) textlich auch nicht direkt an das von Hd. 153 stammende fol. 225 an – zwischen den heutigen Folia 225 und 226 ist der Text zweier Blätter der Ursprungshand verlorengegangen (von 33,139 'Enteàqen ºreunînto aÙtù fulaka… bis 34,95 pl£saj tÕn ¥nqrwpon kaˆ toàton). Die Ursprungshand setzt mit fol. 227r wieder ein und führt den Text bis zu ihrem endgültigen Abbruch auf fol. 232v von 35,28 kathce‹tai Ð basileÝj 'Abenn¾r bis 37,40 ØpÕ tÁj paroÚshj mataiÒthtoj. Den Anschluß von 37,40 ¢ll' œmplhson toÝj ÑfqalmoÚj mou bis zum Ende ergänzte Hand 1531. Sie beruht entweder auf einer kontaminierten oder auf zwei verschiedenen Vorlagen, denn auf den fol. 147-160 war sie ein unauffälliger Vertreter der Familie b; nun aber ist sie ein Zeuge der Familie d und folgt mit zahlreichen einzelgängerischen Detailvarianten ohne direkte Abhängigkeit den Hss. 26 (= V) und 105 (= W2) sowie der Kechagioglu-Ausgabe. Das letzte, auf das heutige fol. 240 folgende Blatt, war bereits im 17. Jh. verloren347 (Textabbruch unten auf fol. 240v mit 40,122 Kaˆ p£ntej). [212 154
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 49 (olim hist. gr. 23 [Lambeck], olim Q 4777 [Blotius]), fol. 1r – 150v.
Film (g [der gesamten Handschrift]). – Lit.: Lambeck VIII, 293-294; Nessel pars V, p. 98; Lambeck / Kollar VIII, 623-624; Schubart 53-54; Vorst / De347
S. unten, S. 515 m. Anm. 426.
Die griechischen Handschriften – Wien
487
lehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 62; H. Menhardt, Das älteste Handschriftenverzeichnis der Wiener Hofbibliothek von Hugo Blotius 1576 (Wien 1957) 37; Hunger, Katalog I, 56-57. – Papier, 16. Jh. (nach 1526 und vor 1576), 29,5 x 20 cm, einspaltig. Die Folienzählung beginnt erst mit Einsatz des Barlaamtextes, obwohl die vorangehenden, ursprünglich frei gelassenen Folia III und IV auch schon zum ersten Quaternio gehören, wie die vollständig erhaltene Lagenzählung erkennen läßt. Die Folia I und II sind dagegen Vorsätze aus jüngerem Papier. Nr. 154 ist eine direkte Abschrift der heute in Augsburg befindlichen Nr. 65 / 65a. Vom Titel auf fol. 1r bis 1,51 toà toioÚtou luqeˆj desmoà (fol. 3r, 5. Zeile von unten) ist die zunächst den verlorenen Anfang von Nr. 65 ergänzende, ab 1,19 ¡g…ou pneÚmatoj aber ihrerseits eine Abschrift von Nr. 65 darstellende Nr. 65a die direkte Vorlage; in diesem Bereich bilden die Hss. 65a, 65 und 154 eine Dreiergruppe, aus der 154 mit dem in keiner anderen Barlaam-Hs. erscheinenden Alleingang nausifÒroij statt nausipÒroij (1,2) ausschert. Von 1,51 tšknwn klhqe…h pat»r bis 39,121 PistÕj g¦r Ð wird die dort abbrechende Nr. 65 kopiert; auch in diesem Bereich hat 154 jedoch gelegentlich einzelgängerische Sonderlesarten: tosaÚthn ™sc£thn statt des auch von Nr. 65 gebotenen Regelfalls ™sc£thn taÚthn (2,98); unpassendes Ðmil…aj statt des auch in 65 korrekten ™pimele…aj (4,23) etc. Die große innere Lücke von Nr. 65 (auf deren fol. 74v wird in der 1. Zeile von oben der Text von 15,15 nik´ g¦r ¢eˆ bis 21,17 lal»sw soi t… de‹ poiÁsai übersprungen) findet sich in Nr. 154 identisch auf fol. 61r, 7. Zeile von unten. Der in Nr. 65 vorliegende Ausfall eines Blattes zwischen den Folia 152 und 153 mit Textverlust von 34,60 (¢po)|stÁsai aÙtÕn tÍ sÍ dun£mei – 34,91 oÙk œstin ¥lloj qeÕj ™n oÙranù führte in Nr. 154 zur Freilassung des größten Teils von fol. 126r und des gesamten fol. 126v; im Freiraum auf fol. 126r befindet sich von etwas späterer Hand – laut Hunger handelt es sich um Johannes Sambucus – der Vermerk „™kle…pei“. Die in Nr. 65 an den Rändern tradierten 123 bilderläuternden Beischriften eines heute verlorenen Illustrationszyklus, die heute durch Beschneidung der Ränder bei Bindearbeiten oft beschädigt sind, lagen dem Schreiber von Nr. 154 noch vollständig vor; leider kopierte er nur die ersten sechs sowie die zweiundzwanzigste von ihnen (s. a. unten, S. 527528). Vorlage für 154 von den an die Bruchstelle von Nr. 65 unmittelbar anschließenden Worten 39,121 lÒgoj kaˆ p£shj ¢podocÁj ¥xioj bis zum Textende Epil.,8 'Am»n ist wieder 65a, die in diesem Bereich (= 65aIII) wohl direkt der sehr auffälligen Nr. 157 folgt; die Nrn. 157, deren Abschrift 75 (jünger als 65aIII), 65aIII und deren direkte Abschrift 154 bilden in diesem Bereich eine Kleingruppe. Auf Epil.,8 'Am»n folgt in Nr. 154 die Schreibernotiz Tšloj kaˆ tù qeù dÒxa, die Schlußnotiz qeoà tÕ dîron von 65aIII ist also nicht übernommen. Mit dem Textende auf fol. 150v ist auch das Ende des 19. Quaternio des Codex erreicht. Die noch folgenden Folia 151 und 152 sind Zusätze aus demselben jüngeren Papier wie die vorangestellten Folia I und II. Nach Hunger scheint Nr. 154, die schon 1576 unter Hugo
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5. Die Überlieferung
Blotius die erste griechische Barlaam-Hs. der Wiener Hofbibliothek war, „österreichischer oder süddeutscher Provenienz zu sein; das Papier (Wz. = Adler ≈ Briquet 266) ist in Regensburg, Breslau, Graz, Augsburg und Gurk nachzuweisen“. Zu ihrer Entstehungszeit muß sich demnach Nr. 65 / 65a auch schon in deutschen Gefilden befunden haben. [213 155 (= O'') Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 54 (olim hist. gr. 24 [Lambeck]), fol. 1r – 154v. Film (g). – Lit.: Lambeck VIII, 294; Nessel pars V, p. 99; Lambeck / Kollar VIII, 624; Schubart 54-55; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 63; Bick, Schreiber 113 (Nr. 175); Hunger, Katalog I, 59; Volk, Schreiber Kallistos 266-269. – Papier, 14. Jh. (auch aufgrund der Wasserzeichen), 29 x 21 cm, einspaltig. Die von Augerius de Busbeck (1522-1592) um 1576 in Konstantinopel erworbene Handschrift beginnt nach Verlust des ersten Blattes akephal auf dem in seinem oberen Drittel unvollständig erhaltenen heutigen fol. 1r; von dessen erster Zeile sind nur noch Spuren erkennbar, in der zweiten Zeile beginnt der Text mit 1,2 periklÚzetai d{ qal£ssaij sicher lesbar zu werden. Verstümmelt ist der nur den Barlaam-Roman enthaltende Codex dann auch am Ende, er bricht infolge Verlusts des letzten Blattes auf fol. 154v mit 40,111 `Wj d{ e„j t¦j ¢ko¦j œpipte toà laoà tÕ gegonÒj ab. Nr. 155 ist eine direkte Abschrift der illuminierten Hs. 54 (= O'), gefertigt zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits deren von der Hand 541 ergänzter Anfang existierte, noch nicht jedoch viele spätere Textverluste, welche teilweise von der Hand 542 ergänzt wurden. Einige Blattausfälle in Nr. 54 existierten jedoch bereits zur Entstehungszeit von Nr. 155 und machen sich durch innere Lücken bzw. durch die Heranziehung einer anderen Vorlage bemerkbar. Da Hs. 155 also nach insgesamt drei Vorlagen gearbeitet ist, ist für das Stemma folgende Unterteilung notwendig: 155I (fol. 1r,2 – 1v,4 [1,2 periklÚzetai d{ qal£ssaij – 1,21 diaqšein kl…mata]): Abschrift von Nr. 541. 155II (fol. 1v,4 – 144v, 8. Zeile von unten [1,23 TÒte kaˆ Ð ƒerètatoj Qwm©j – 36,91 çdÚronto m{n t¾n Ñrfan…an] und 149r,1 – 154v [38, 2 kaˆ m¾ eØr…skwn tÕn Barla£m – 40,111 `Wj d{ e„j t¦j ¢ko¦j œpipte toà laoà tÕ gegonÒj]): Abschrift von Nr. 54 mit folgenden Lücken aus unterschiedlichen Ursachen: 1) Innere Lücke auf fol. 4v, fünfte Zeile von unten (Textverlust von 2,64 `O m¾ geus£menoj bis 2,91 “ Oqen kaˆ ¹me‹j durch Blattausfall zwischen den Folia 12 und 13 in Nr. 54). 2) Blattausfall zwischen den Folia 8 und 9 (Textverlust von 4,17 `O d{ pšnhj ™ke‹noj kaˆ ¢sqen»j bis 4,50 Ðpo…an d…dwj boul»n). 3) Durch spätere Randnotiz gekennzeichnete innere Lücke auf fol. 150r nach der aus Hs. 54 in roter Tinte übernommenen Bilderläuterung in Seitenmitte (Textverlust von 38,45 'Epeˆ d{ ¢rkoÚntwj perišbalon bis 39,63 kaˆ m¾ tÕ toà plhs…on durch Blattausfall zwischen den Folia 199 und 200 in Nr. 54).
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4) Ebenfalls durch spätere Randnotiz gekennzeichnete innere Lücke auf fol. 151v, 14. Zeile von oben (Textverlust von 39,118 kaˆ fqartîn ¢nthll£xw bis 39,149 tù tÚpJ te toà stauroà durch Blattausfall zwischen den Folia 201 und 202 in Nr. 54). Eine spätere Hand führte zahlreiche Korrekturen typischer Lesarten der Familie c – und Hs. 54 ist ein besonders wichtiger Vertreter dieser sozusagen konstantinopolitanischen Textgruppe – nach einer zur Familie b gehörenden Vorlage aus. Die Namensunterschriften eines Manuel und eines Nikolaos Melanchrenos – z. B. NikÒlaoj ƒereÝj Ð MelagcrhnÕj marthrîn (sic!) Øpšgraya (kopfstehend am unteren Rand von fol. 142r; dto. Manou¾l ƒereÝj Ð MelagcrhnÒj am unteren Rand von fol. 139v) – stammen nicht von der korrigierenden Hand, wie Schubart annahm (vgl. Bick a. a. O.). Von Manuel Melanchrenos stammen immerhin einige spielerische Randnotizen auf fol. 104r, wie rinca qu texede mmao pnongrua, was Schubart als ” Agrupnon Ômma dšxete qeoà c£rin auflöst. 155III (fol. 144v, 8. Zeile von unten – 148v, letzte Zeile [36,91 – 38,2 kaˆ m¾ eØr…skwn tÕn Barla£m <mit den ersten Worten auf fol. 149r überlappend>]): Wegen eines größeren Blattausfalls zwischen den heutigen Folia 197 und 198 der Nr. 54 wurde für diesen Bereich eine andere Vorlage herangezogen, die heute nicht mehr zu existieren scheint und in die Umgebung der Nr. 146 gehören müßte. Nach 36,91 Ñrfan…an, dem letzten Wort auf fol. 197v von Hs. 54, hat vorliegende Hs. 155 auf fol. 144v, 8. Zeile von unten, einen Doppelpunkt von der gewohnten Schreiberhand; dazu findet sich am Rand ein aus einem einzigen Wort bestehender Vermerk in anderer (roter?) Farbe, der mit L beginnt und Le…pei heißen könnte. Jedoch setzt sich der Text nach diesem Doppelpunkt in derselben Zeile zunächst im gleichen Schriftduktus fort. Auf den folgenden Seiten ist die Schrift jedoch fahriger, die Zeilenzahl erhöht und die Initialen sind noch bescheidener und vor allem in der normalen Schriftfarbe ausgeführt. Auf fol. 148v ist die Zeilenzahl dann vermindert – der ursprünglich wohl freigelassene Raum hat ausgereicht. Fol. 149r beginnt mit denselben Worten 38,2 kaˆ m¾ eØr…skwn tÕn Barla£m wie fol. 198r in der Hs. 54, und die Schrift ist nun wieder so charakteristisch und großzügig wie früher. Nr. 155II ist Editionshandschrift für insgesamt 16 Stellen, an denen Nr. 54 nach dem 14. Jh. Textverluste erlitt (nämlich von 4,142 Taàta m{n oân d¾ toiaàta bis 5,15 Ð pat¾r kated…kase [= fol. 24 von Nr. 542]; von 5,121 ¢paÚstwj dialogizÒmenoj bis 6,3 oÙk œcw lšgein [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes zwischen den Folia 28 und 29 von Hs. 54 ohne Ergänzung durch 542]; von 6,97 m¾ tÍ fainomšnV bis 6,113 in app. ¢postšllein ™n s£lpiggi [Ausfall eines Blattes mit Miniatur <s. a. unten, S. 539: 2. Illustrationszyklus, Nr. 16> – Textumfang nur ca. 24 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 32 und 33 von Hs. 54 ohne Ergänzung durch 542]; von 6,131 bal£ntia tšssara bis 6,147 lampr¦ m{n kaˆ [Ausfall eines Blattes mit Miniatur <s. a. unten, S. 539: 2. Illustrationszyklus, Nr. 18> – Textumfang nur ca. 24 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 33 und 34 von Hs. 54 ohne Ergänzung
490
5. Die Überlieferung
durch 542]; von 14,55 sumbouleÚwn ¢poqšsqai bis 14,84 trèglaij tîn petrîn [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes – Textumfang ca. 42 MigneZeilen – zwischen den Folia 81 und 82 von Hs. 54 ohne Ergänzung durch 542]; von 15,121 p£shj d{ pr£xewj proa…resij bis 16,12 khrucqe‹sa di¦ tîn1 [Ausfall nur eines miniaturlosen Blattes – Textumfang ca. 44 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 87 und 88 von Hs. 54 ohne Ergänzung durch 542]; von 16,141 t¾n pšnhtoj qugatšra bis 16,160 ™ndÒxouj tÁj gÁj kaˆ plous…ouj [= fol. 93 von Nr. 542]; von 18,189 ™pideomšnouj ginèskwn bis 18,198 t¾n toà pneÚmatoj m£cairan [abgeschnittene miniaturlose untere Hälfte von fol. 104r der Hs. 54, ergänzt von 542]; von 19,1 (ka)|thc»saj Ð Barla¦m bis 19,14 t¾n ¡g…an kaˆ zwarcik¾n tri£da [abgeschnittene miniaturlose untere Hälfte von fol. 104v der Hs. 54, ergänzt von 542]; für die Worte 21,115-116 in app. p£shj porfÚraj kaˆ basilikÁj ¡lourg…doj timiètera taàta ¢sugkr…twj ¹goÚmenoj [abgeschnittene, eine Miniatur enthaltende obere Hälfte von fol. 118r der Hs. 54 <s. a. unten, S. 541: 2. Illustrationszyklus, Nr. 37>, ergänzt von 542]; von 21,125 tîn parÒntwn bis 21,132 kaˆ ™pˆ kard…an ¢nqrèpou [abgeschnittene miniaturlose obere Hälfte von fol. 118v der Hs. 54, ergänzt von 542]; von 22,11 ÐmooÚsioj kaˆ ¢dia…retoj qeÒthj bis 22,21 ƒstamšnou aÙtoà kaˆ tÕn [abgeschnittene miniaturlose obere Hälfte von fol. 120v der Hs. 54, ergänzt von 542]; von 23,4 tÚptesqai bis 23,28 prÕj m…an aÙtÕj ¢ntapokri|[nÒmenoj]348 [= fol. 126 von Nr. 542]; von 24,7 'ExelqÒnti bis 24,16 SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj Barla£m [= fol. 130 von Nr. 542]; von 25,15 ™pil£qV e„j tšloj bis 25,37 ¢peir…v toà ¢gaqoà [= fol. 138 von Nr. 542]; von 35,18 ™n tù palat…J bis 35,41 'Ekklhs…ai te ¢nJkodomoànto [Herausschnitt eines Blattes mit Miniatur <s. a. unten, S. 545: 2. Illustrationszyklus, Nr. 62> – Textumfang nur ca. 33 Migne-Zeilen – zwischen den Folia 191 und 192 von Hs. 54 ohne Ergänzung durch 542]. Besonders wertvoll wird Nr. 155II durch die Tradierung der Bilderläuterungen von Nr. 54 – auch für einige Miniaturen, die heute verloren sind; die Motive des 2. Illustrationszyklus – insgesamt immerhin 72 – (s. unten, S. 536-546) sind uns dadurch fast vollständig bekannt. [214 156
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 71 (olim hist. gr. 25 [Lambeck]), fol. 1r – 95r.
Film (t): fol. 1r – 11r (8,63 fÚsei p£nta – 11,209 'Epistr£fhte g¦r), 29v – 41r (19,106 Taàta e„pën Ð Barla£m – 23,84 tÕn sunagwnist¾n ¹mîn kaˆ sustratièthn e„j t¦j) und 84v – 96r (36,123 Óloj ™rhreismšnoj. M¾ ™pa…348
In diesem speziellen Fall braucht Hs. 155 allerdings nur für den kurzen Bereich von 23,4 tÚptesqai bis 23,11 par' oÙdšn herangezogen werden, denn für den Bereich von 23,11 t¦j toà basilšwj tiqšmenoj bis 23,28 prÕj m…an aÙtÕj ¢ntapokrinÒmenoj steht die Hs. 38 = O (fol. 6) zur Verfügung.
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rou – Beginn der Parva Catechesis des Theodoros Studites). – Lit.: Lambeck VIII, 294-297; Nessel pars V, p. 137-138; Lambeck / Kollar VIII, 625-630; Schubart 55-57; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 72-73; Bick, Schreiber 22-23 (Nr. 8); Hunger, Katalog I, 82. – Pergament, 24 x 19,5 cm, zweispaltig, geschrieben vor 1147 von einem Mönch Iakobos (auf fol. 95r undatierte, teilweise kryptographische Notiz). Die ebenfalls von Augerius de Busbeck in Konstantinopel erworbene Handschrift beginnt nach dem Verlust zahlreicher Blätter auf dem heutigen fol. 1r akephal mit 8,63 fÚsei p£nta e„sÒmeqa par' aÙtoà und endet am Schluß der ersten Spalte von fol. 95r mit Epil.,8 'Am»n. Vier Blätter fehlen zwischen den nicht auf der Scheyerer Filmprobe befindlichen Folia 14 und 15 (Textverlust laut Schubart 56 und Hunger a. a. O. von 12,204 prosa…thn kaˆ o„kotr…bwn o„kÒtriba bis 14,92 diadex£menoj ™pikarp…aj). Der Text gehört zur Familie b, weist aber zahlreiche in keiner anderen kollationierten Handschrift vorkommende Detailvarianten auf, wie z. B. 28,5 ™x ¢prosex…aj didÒnta lÒgon statt ™x ¢pÒrou pÒron didÒnta (mitgeteilt von Schubart 185349); „überhaupt bietet diese Handschrift, wie schon einigemal angedeutet, eine eigene Recension des Textes; auf jeden Fall hat sie unter den Wr. Handschriften des Barlaam den gelehrtesten Verfasser; weßhalb freylich bey seinen Lesarten besondere Vorsicht nöthig ist, wenn wir nicht seinen, sondern des Johannes Text herstellen wollen.“350 Daß Nr. 156 ein völliger Einzelgänger ist, zeigt sich in der Probekollation am Schluß, die sogleich mit den Worten 40,93-94 ’ Hn dš tij ¢n¾r ¤gioj plhs…on aÙtoà t¦j o„k»seij poioÚmenoj statt der allgemein üblichen TÕ dš ge t…mion aÙtoà sîma ™n geitÒnwn aÙtù t¦j o„k»seij poioÚmenÒj tij ¢n¾r ¤gioj beginnt. Auf fol. 95r folgt am Ende der linken Spalte auf Epil.,8 'Am»n sogleich die undatierte Schreibernotiz, deren Namensnennung kryptographisch ausgeführt ist: DÒxa tù ¡g…J qeù Óti ™teleièqh ¹ b…bloj aÛth di¦ ceirÕj 'Iakèbou ¡martwloà351. Es schließt sich eine ausschließlich kryptographische Notiz eines Mönches Euthymios – wohl eines Lesers oder Besitzers der Handschrift – an, die auch einen Teil der rechten Spalte einnimmt. Er nennt Daten aus seinem Leben, die bis 1147 reichen352; die Handschrift muß daher vor 1147 geschrieben sein. Der insgesamt 228 Folia umfassende Codex setzt sich – weitgehend von derselben Hand geschrieben353 – mit der Parva Catechesis des Theodoros Studites und der am Ende verstümmelten Encyclica de obitu S. Theodori Studitae fort. [215 349
350 351 352 353
„ ... eine sonderbare Abweichung, deren Entstehung [sich] nicht einmal durch eine Glosse zu erklären scheint.“ Schubart 185. Vgl. Schubart 56 und Bick, Schreiber 23. Wiedergabe bei Schubart 56-57, komplette Auflösung bei Bick, Schreiber 23. „Einzelne kleinere Stücke des Codex scheinen von einer anderen Hand als der des Jacobus zu stammen“ (Bick, Schreiber 23).
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5. Die Überlieferung
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 102 (olim hist. gr. 22 [Lambeck]), fol. 1r – 87v und 92r – 153r.
Film (g). – Lit.: Lambeck VIII, 293; Nessel pars V, p. 153; Lambeck / Kollar VIII, 623; Schubart 52-53; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 7475; Hunger, Katalog I, 109. – Papier, 15. Jh., 21,8 x 14,5 cm, einspaltig. Anstelle von `Istor…a yucwfel»j beginnt auf fol. 1r der ansonsten gewöhnliche Titel mit der auffälligen Variante Di»ghsij çfšlimoj, die anderweitig nur noch in Nr. 75 – der direkten Abschrift – erscheint; vorangestellt ist ihm außerdem in einer eigenen Zeile Bibl…on Ð Barla£m, auf eine Zierleiste wurde verzichtet. Ganz am oberen Rand sowie im Bereich des Titels befinden sich die Besitzervermerke zweier bekannter Sammler354: TÕ parÕn bibl…on ktÁm£ ™stin 'Arsen…ou toà Monembas…aj: tÕ nàn d' e"nai Gewrg…ou kÒmhtoj toà Korinq…ou, ¢neyi£dou kaˆ foithtoà aÙtoà. Der Text zeigt mindestens bis einschließlich des 11. Kapitels Anklänge an Nr. 41, ist jedoch kontaminiert (zwischen den Familien b und c schwankend) und vor allem stark kürzend. Er war Grundlage für die Erstausgabe von vier Parabeln durch F. W. V. Schmidt (s. a. unten, S. 515-516 bei der Behandlung der Editionen), ohne daß die zahlreichen Alleingänge verzeichnet werden, die durch stillschweigende Heranziehung anderer Wiener Zeugen ausgemerzt sind. Die von Schubart 80 mitgeteilte längere Homoioteleuton-Auslassung von 18,100 Ãlqon bis 18,108 scÁma (fol. 67v, 7. Zeile von oben) erscheint in keiner anderen kollationierten Handschrift, jedoch in der lateinischen Übersetzung von 1048 (BHL 979b); für den dortigen Satz „Talem namque oportet modum et ego circa te memoratus que geritur hoc circumdatus sum indumento proprio interius indutus“ (ed. Martínez Gázquez 83,2022) müßte die Vorlage genau wie in Nr. 157 tÕn aÙtÕn d¾ trÒpon k¢gë t¦ kat¦ s{ muhqe…j, toàto periqšmenoj tÕ scÁma tÕ ‡dion œswqen (sic, anstelle des von allen anderen Handschriften gebotenen œsomai) ™ndedumšnoj gelautet haben355. Anders verhält es sich mit der ebenfalls von Schubart (p. 52) angesprochenen, in der lateinischen Übersetzung BHL 979b nicht zu beobachtenden Kontraktion ungefähr von den Worten 14,47 TÒte d¾ tÒte bis etwa 17,72 pansÒfou prono…aj356: Hier ist Nr. 157 plötzlich bis auf ge354
355
356
Es handelt sich um Aristobulos Apostoles (1465-1535), seit ca. 1514 Metropolit Arsenios von Monembasia, und seinen Neffen Georgios kÒmhj Ð Kor…nqioj; vgl. D. Pingree, The library of George, count of Corinth, in Studia codicologica, hrsg. K. Treu (Berlin 1977) 351-362, hier speziell 359, Nr. 50. Selbstverständlich erscheint in der direkten Kopie von Nr. 157, der heute in München befindlichen Nr. 75, diese Verkürzung identisch, einschließlich des verräterischen, von Schubart nicht erwähnten œswqen anstelle von œsomai (fol. 392v, 3. bis 1. Zeile von unten). In diesem Bereich „weicht unser Codex gänzlich von allen übrigen Handschriften ab, nicht etwa in einzelnen Lesarten, nein in der ganzen Redaction, indem er alles so zusammenzieht, daß man diesen Theil des Buches nur für einen Auszug aus dem vollständigen Werke betrachten kann; oder als einen Entwurf, der erst nachher vom Verfasser selbst oder einem Andern weiter ausgeführt wurde“ (Schubart 52).
Die griechischen Handschriften – Wien
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ringe Ausnahmen357 mit Nr. 31, unserer Editions-Handschrift U2', konform, und die dies bedingende Vorlage weist einige klare Schwächen von 31 nicht auf. Auf fol. 87v, 11. Zeile von unten befindet sich eine innere Lücke; auf die Worte 23,71 sÚnej Óti oÙk œsti qeÕj pl¾n toà qeoà ¹mîn, kaˆ oÙk œsti swthr…a, e„ m¾ ™n aÙtù. `O d{ basileÚj folgt sofort 24,209 OÙ sun»seij taàta, ð p£ter, am Rand von der Notiz `O uƒÕj lšgei tù patr… begleitet. Dieser Widerspruch wurde offenbar zeitig entdeckt, denn auf vier Folia von offenbar gleicher Papierart (fol. 88r – 91v) wurde von einer anderen, kleiner schreibenden, jedoch zeitgenössischen Hand (= 1571) das Fehlende von 23,71 TÁj mwr©j sou, fhs…, fluar…aj taÚthj bis 24,217 E„ g¦r kaˆ ¼martej aÙtù poll¦ ergänzt; dieser Binio wurde an der richtigen Stelle zwischen fol. 87 und 92 – welches mit 24,217 blasfhm»saj beginnt – eingeheftet, der fälschlich auf fol. 87v befindliche, von der Ursprungshand geschriebene Text 24,209 OÙ sun»seij taàta, ð p£ter bis 24,217 E„ g¦r kaˆ ¼martej aÙtù poll¦ wurde durchgestrichen358. Der Text endet mit Epil.,8 'Am»n unten auf fol. 153r ohne Schlußworte und Schreibernotiz; die noch mit Zählung versehenen Folia 153v – 155r sind leer. [216 1571
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 102 (olim hist. gr. 22 [Lambeck]), fol. 88r – 91v.
Film (g). – Lit.: Schubart 52-53; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 74-75; Hunger, Katalog I, 109. – Papier, 15. Jh., 21,8 x 14,5 cm, einspaltig. Ergänzt wird von Nr. 157 durch eine kleiner schreibende zeitgenössische Hand der dort infolge einer inneren Lücke359 nicht tradierte Text von 23,71 TÁj mwr©j sou, fhs…, fluar…aj taÚthj bis 24,217 E„ g¦r kaˆ ¼martej aÙtù poll¦. Auch dieser Bereich ist stark kontaminiert und gehört vorwiegend zur Familie c. [217 357
358
359
14,96 ™k yucÁj statt tÁj yucÁj; in 14,122 ist ÑdÚnh vorhanden; in 14,141 ist ™n tù vorhanden; 15,2 aÙtîn post 3 ¢pÒlausin; 15,11 übliches skhn£j; 15,16 toÝj ¢gapîntaj aÙtÒn fehlt ebenfalls; 15,42 toà qeoà statt tîn oÙranîn; 15,43 e„selqe‹n statt dielqe‹n; in 15,44 ist oƒ ¤gioi vorhanden; 15,46 gewöhnliches skorp…santej; 15,53-54 übliches tÁj toiaÚthj oÜshj filosof…aj; 15,55 d{1 om.; etc. Wiederaufnahme der Kollation bei 17,20, wo gleich wie in Nr. 31 t¾n kard…an fehlt; außerdem konform mit 31 17,23 kaˆ – 24 yucÍ om. und 17,32 ™x aÙtÁj om.; aber 17,40 übliches dedÚnhmai; 17,42 übliches noe‹n; wie in 31 Auslassung von 17,47 ™n – 54 ‡sh und von 17,57 Óti – 72 prono…aj. 17,73 tosoàton – 74 crÒnon – und hier liegt nun der erste wirkliche Unterschied zu 31 vor – ist dann vorhanden. Von diesen Arbeiten ist in Nr. 75 nichts zu bemerken; die Stelle der behobenen inneren Lücke ist dort auf fol. 408r, 7. Zeile von oben: Auf `O d{ basileÚj folgt korrekt TÁj mwr©j sou, fhs…, fluar…aj taÚthj etc., ganz konform mit Nr. 1571. Zu den genauen Umständen s. oben bei der Behandlung der Nr. 157.
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5. Die Überlieferung
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. theol. gr. 12 (olim theol. gr. 145 [Lambeck]), fol. 89r – 160v, 84rv und 161r – 166v.
Film (g [mit Ausnahme von fol. 84rv]). – Lit.: Lambeck IV, 106-109; Nessel pars I, p. 31-33; Lambeck / Kollar IV, 249-255; Schubart 53; Vorst / Delehaye, Cat. codd. Germaniae etc. 4; Hunger / Kresten, Katalog III/1, 2527. – Pergament, spätes 11. Jh., 36 x 28 cm, zweispaltig. Der BarlaamRoman, der Spuren einer eigenen Lagenzählung aufweist, ist einer homiletischen Sammelhandschrift zur Karwoche beigebunden, die vom gleichen unteritalienischen Schreiber angefertigt wurde. Auf den Folia 1-88 gehen ihm daher zahlreiche authentische und pseudepigraphe Texte des Johannes Chrysostomos sowie eine Homilie des Gregor von Nazianz voraus. Auf fol. 89r erscheint unter einem kolorierten Zierbalken der konventionelle Titel, der als einzige Variante tîn A„qiÒpwn cèraj 'Indîn (also ohne vorangehendes tÁj oder tîn) aufweist. Mit einer originellen O-Initiale in Form eines bärtigen Kopfes beginnt der Text, der ein unauffälliger Vertreter der Familie b ist. Das falsch eingebundene Folium 84 (reichend von 28,25 ™xous…aj bis 28,85 ¢gaqÕj) gehört zwischen die Folia 160 und 161. Mit fol. 166v (Ende der Handschrift) bricht der Barlaamtext vorzeitig bei 30,195 in app. 'Epˆ so…, kÚrie, ½lpisa: m¾ ab. [218 Zakynthos, Fwskolian¾ Biblioq»kh 66 (Katal. Bees 1 bzw. 2), fol. 1 – 125. Lit.: N. A. Bees (Bšhj), ” Ekqesij ƒstoriodifikîn kaˆ palaiografikîn ™reunîn ™n ZakÚnqJ, in Panaq»naia 14 (1907) 158-162, hier 161 (Ndr. in Nša `Est…a 56 [1954] 1205-1209, hier 1207); ders., Kat£logoj tîn ˜llhnikîn ceirogr£fwn kwd…kwn tÁj ™n ZakÚnqJ FwskolianÁj Biblioq»khj, in DHEHH 8 (1922) 566-576 und 9 (1926) 46-65, hier 568-569. – Papier, 15.-16. Jh., 30,8 x 20,5 cm. Nach dem Verlust von höchstens sechs Folia – wie Bees a. a. O. 568-569 schätzt – begann der Codex akephal mit 2,133 sunup£rcei aÙto‹j ¹ talaipwr…a und endete mit Epil.,8 'Am»n. Bees teilt den genauen Textbeginn bis 2,136 tape…nwsij ™sc£th mit. Dieser Bereich ist gut und vollständig ohne auffällige Varianten tradiert; das einzig bemerkenswerte Wort darin ist 2,133 ¢di£spastoj, das längst nicht von allen Editionshandschriften, sondern lediglich von A, D, J, R und W2 geboten wird – für eine Bestimmung der Gruppenzugehörigkeit ist dies jedoch nicht ausreichend. Die Familie e, der die als Geschenk von St. Michalitzes in die Fwskolian¾ Biblioq»kh gelangte Barlaam-Handschrift auf gar keinen Fall angehört haben kann, hat hier eine lange Auslassung. Als Besonderheiten erwähnt Bees die sorgfältige Schrift und gelegentliche aus dem Text schöpfende Randnotizen; die Tradierung von Bilderläuterungen kann also nicht ausgeschlossen werden, ist doch die Editionshandschrift W2 der führende Vertreter des 3. Illustrationszyklus.
Die Übersetzungen
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Die 1888 im Geburtshaus von Ugo Foscolo (1778-1827) gegründete und nach ihm benannte Fwskolian¾ Biblioq»kh und die Dhmos…a Biblioq»kh von Zakynthos wurden 1935-36 zur neuen Dhmos…a Biblioq»kh vereinigt. Diese wurde – vom verheerenden Erdbeben vier Tage zuvor verschont – am 16. August 1953 mit ihrem gesamten Handschriftenbestand durch einen zunächst unbemerkt schwelenden Brand zerstört; vgl. M. I. Manusakas, ” Ekqesij perˆ tîn ™n Kefallhn…v kaˆ ZakÚnqJ biblioqhkîn kaˆ ¢rce…wn met¦ toÝj seismoÝj toà 1953, in DHEHH 11 (1956) 43-58, hier 53-54. [219 b) Die Übersetzungen 1048 In Konstantinopel entstandene lateinische Übersetzung (BHL 979b), betitelt Hystoria Barlae et Iosaphat de interiori Ethiopia deducta per Iohannem venerabilem monachum monasterii sancti Sabe in Heliam urbem et translata in Eolico per Eufinium sanctum virum, inc. prologus translatoris Cum in undosis moenibus dominae civitatum360, inc. textus Liquet enim omnibus quoniam quaecumque spiritu dei aguntur. Erhalten heute nur im Cod. Neapol. B. N. VIII. B. 10 (s.XIV), fol. 416v – 502v als letzter von 43 dort tradierten hagiographischen Texten361. Noch 1532 existierte sie offenbar auch als selbständiger Codex in Monte Cassino, der möglicherweise die Vorlage für die Kopie in diesem Neapolitanus war362. Gefertigt wurde die Übersetzung aufgrund einer heute nicht mehr vorhandenen griechischen Handschrift der Familie b (Kriterien: Prol.,14 kaˆ2 duscerest£th fehlt [Martínez Gázquez p. 3,31 „Via itaque que ducit ad virtutes dura et contraria est“]; 2,92 kaˆ diVršqhmen vorhanden [Martínez Gázquez p. 11,10 „discessimus et divisi sumus“]; 2,96 ™nekl»qhmen [Martínez Gázquez p. 11,14 „inclinavimus“, Verwechslung mit ™gkl…nw, kann nicht durch durch das von Familie c gebotene kategnèsqhmen 360 361
362
S. a. oben, S. 87-89 m. Anm. 456-478. Vgl. Poncelet 173-177, hier 176-177 (Nr. 43) und Martínez Gázquez, p. XXXIVXXXV. Vgl. P. Chiesa, Le Vitae Romane di Giovanni Calibita, in AnBoll 121 (2003) 45-102, hier 53, Anm. 28. In Bibliotheca Casinensis 1 (1873) findet sich auf p. LXXIVXCIII der Abdruck eines „Catalogus codicum mss. quos Bibliotheca Casinensis habebat anno 1532“, der im Cod. Vat. lat. 3961 enthalten ist. Die Bücher sind in diesem Katalog inhaltlich-thematisch geordnet. Unter den „Libri de vita et miraculis sanctorum“ (p. LXXXVII) befindet sich, ganz offenbar als einzelner Codex, „Vita Barlaam et Josaphat inc. cum in undosis“. Unmittelbar darauf folgt offenbar ein weiterer – französischer und schwer zu identifizierender – Barlaamtext: „Alius in vulgari inc. mes dous amis“; Sonet verzeichnet ihn nicht, er kann heute durchaus verloren sein.
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5. Die Überlieferung
verursacht sein]; 2,114 ¢p' ¢rcÁj vorhanden [Martínez Gázquez p. 11,31 „quod erat a principio“]; 2,124-125 OÙ mÒnon seautÕn tÁj tîn oÙran…wn ¢gaqîn sunafe…aj ¢llÒtrion kataskeu£saj [Martínez Gázquez p. 12,1 „componendo non solum te extraneum a copulatione bonorum celestium“]; 2,172 æraiÒthtoj [Martínez Gázquez p. 13,5 „pulcritudinis“]; 7,36 tÍ ¢pono…v vorhanden [Martínez Gázquez p. 32,1 „elevatus superbia“]; 8,15 d…kaioi tÍ toà qe…ou pneÚmatoj c£riti [Martínez Gázquez p. 37,12-13 „iusti divina itaque gratia inspirati“]; 8,83 ™ggr£fwj vorhanden [Martínez Gázquez p. 39,4 „tradiderunt nobis in scriptis conversationem vitae ac doctrinas atque miracula eius“]; 9,115-116 Oƒ m{n oân paraiths£menoi kaˆ mhd' Ólwj ØpakoÚsantej e„sˆn oƒ m¾ prosdramÒntej tÍ toà Cristoà p…stei ohne den für die Familie c typischen Zusatz mhd' Ólwj add. tÁj kl»sewj [Martínez Gázquez p. 43,32-34 „Illi vero, qui excusaverunt se et non obedierunt omnino, sunt qui non occurrerunt fidei Christi“]; in 9,141 bieten einige Vertreter der Familie b – wie vorliegende lateinische Übersetzung – ¥cri merismoà yucÁj te kaˆ sèmatoj (statt pneÚmatoj) [Martínez Gázquez p. 44,16 „usque ad divisionem anime et corporis“]; 10,101 e„dÒtej (statt perilamfqšntej der Familie c) [Martínez Gázquez p. 49,18 „scientes“]; 11,8 kaq¦ did£skeij ohne den für die Familie c typischen Zusatz kaˆ ¢xièsei me doàlon aÙtoà genšsqai [Martínez Gázquez p. 51,7 „quem predicas“]; 11,73 œmprosqen toà qusiasthr…ou vorhanden [Martínez Gázquez p. 52,29-30 „dimicte illic munus tuum ante altarem et pergens reconciliare fratrem tuum“]; in 11,147 besteht durch pragm£twn statt prostagm£twn Konformität mit den Editionshandschriften FGH der Familie b [Martínez Gázquez p. 54,18 „et maxime ex rebus ac parabolis Domini nostri“]; 11,205 katedik£sqhsan vorhanden [Martínez Gázquez p. 55,27 „condempnati sunt“]; in 12,24 besteht durch Auslassung von ¢koÚsantej – ¢postÒlou Konformität mit den Editionshandschriften GHJ der Familie b [Martínez Gázquez p. 57,21-22 „Hec igitur divini atque deiferi patres nostri considerantes, quoniam per multas tribulationes oportet nos introire in regnum celorum“]; 16,132 verderbtes qeoà statt qan£tou wird von verschiedenen Vertretern der Familie b geboten [Martínez Gázquez p. 76,9 „ex Deo ad vitam vocata“]; für 17,10 m»te ¢rc¾n ™schkÒta pèpote tÁj ™ndÒxou ÑntÒthtoj aÙtoà erscheint bei Martínez Gázquez p. 77,9 „nec initium glorie sue aliquando habuit“, was am ehesten dem von der zur Familie b gehörenden Editionshandschrift J anstelle von ™ndÒxou ÑntÒthtoj gebotenem dÒxhj entspricht, keinesfalls aber der für die Familie c charakteristischen Lesart ™ndÒxou Øp£rxewj; für den langen Bereich 18,99 tÕn aÙtÕn d¾ trÒpon – 108 ™ndedumšnoj weist BHL 979b [Martínez Gázquez p. 83,20-22] den stark verkürzten Satz „Talem namque oportet modum et ego circa te memoratus
Die Übersetzungen
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que geritur hoc circumdatus sum indumento proprio interius [sic!] indutus“ auf, der haargenau dem von der viel jüngeren Handschrift 157 gebotenen, eine Homoioteleuton-Auslassung von 18,100 Ãlqon bis 18,108 scÁma enthaltenden Satz tÕn aÙtÕn d¾ trÒpon k¢gë t¦ kat¦ s{ muhqe…j, toàto periqšmenoj tÕ scÁma tÕ ‡dion œswqen [sic, anstelle des von allen anderen Hss. gebotenen œsomai] ™ndedumšnoj entspricht363; in 18,137 fehlt der in Familie c erscheinende Zusatz prÒxenoj add. kr…matoj d{ a„wn…ou tù sù genn»tori [Martínez Gázquez p. 84,7 „multorumque malorum amicis meis ero concessor“]; in 19,3 fehlt der in Familie c erscheinende Zusatz ™nteil£menoj add. kat¦ tÕ œqoj [Martínez Gázquez p. 87,2-3 „ad divinum baptismum preparans ieiunare ac orare iussus, sufficientes per dies non quievit vacando ad eum“]; in 19,23-24 ist die eigenmächtige Einfügung des filioque364 durch den ja noch vor 1054 tätigen Übersetzer unterblieben [Martínez Gázquez p. 87,20-21 „et unum Spiritum Sanctum, qui ex Patre procedit, perfectum Deum et vivificum“]; 19,57 mšllonta vorhanden [Martínez Gázquez p. 88,23 „venire iterum cum gloria iudicaturum vivos ac mortuos“]; in 20,31-32 liegt mit „orationes in auribus [sic!] hominum ad Deum precipiunt“ [Martínez Gázquez p. 93,26-27] für t¾n proseuc¾n ›nwsin [!] ¢nqrèpou prÕj qeÕn Ðr…zontai ein schwerer Übersetzungsfehler vor365; noch absurder ist die Übersetzung „durissimam asperrimamque agredi viam, quam vanitatis [sic!] filius iterari tibi precepit“ [Martínez Gázquez p. 110,38-39] für 24,68-69 t¾n sklhr¦n kaˆ trace‹an ÐdeÚein ÐdÒn, ¿n Ð tÁj Mar…aj [!] uƒÕj „šnai protršpetai – der Übersetzer las wohl man…aj; ein Lesefehler liegt auch der Übersetzung „potatum ex arenosis [sic!] quotidie aquis“ [Martínez Gázquez p. 140,27-28] für 28,137-138 par¦ to‹j yalmiko‹j [!] Ûdasin ¢rdeuÒmenon ¢diale…ptwj zugrunde). Ausgabe: José Martínez Gázquez (1997). Frühere Teileditionen: 1) Titel und Prolog bei Peeters, Traduction 281 und 277-279, sowie teilweise erneut bei Peri (Pflaum), La plus ancienne traduction 174-175 und Chiesa, Ambiente 522-523; 363
364 365
Diese Verkürzung in der aus dem 15. Jh. stammenden Hs. 157 (fol. 67v, 7. Zeile von oben) kommt in keiner älteren für diesen Bereich kollationierten Handschrift vor; verzeichnet ist sie bereits bei Schubart 80. Selbstverständlich erscheint in der direkten Kopie von Nr. 157, der heute in München befindlichen Nr. 75, diese Verkürzung identisch, einschließlich des verräterischen, von Schubart nicht erwähnten – auch für interius in BHL 979b ausschlaggebend gewordenen – œswqen anstelle des ansonsten üblichen œsomai (fol. 392v, 3. bis 1. Zeile von unten). Die in Hs. 157 bereits weiter vorne – ungefähr von den Worten 14,47 TÒte d¾ tÒte bis etwa 17,72 pansÒfou prono…aj – zu beobachtende Kontraktion (s. oben, S. 492-493 m. Anm. 356-357) ist in BHL 979b nicht vorhanden. S. oben, S. 15-16 m. Anm. 53-57. Einige Mängel sind bereits oben, S. 90-91 m. Anm. 477-478 angesprochen.
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5. Die Überlieferung
2) 26,36 Kaˆ d¾ sunÁlqon prÕj tÕn basilša – 28,4 ºgalli£sato tù pneÚmati (Apologie des Aristeides und ihr Umfeld) bei Peri (Pflaum), Religionsdisput 132-149 (Schließung der ebd. 141, Anm. 77 angesprochenen Lücke aufgrund des fehlerfreien Scheyerer Mikrofilms durch B. Kotter, Rezension von Peri (Pflaum), Religionsdisput, in ByZ 54 [1961] 382-387, hier 384); 3) der zwischen den Worten 40,99 sundiaiwn…zein œmellon ¢ll»loij und 100 Prost£gmati dš tinoj foberwt£tou inserierte Epilog des lateinischen Übersetzers bei Wolff, Barlaam 137, und (teilweise) erneut bei Peri (Pflaum), La plus ancienne traduction 175-176 und Chiesa, Ambiente 523. 11. Jh. Arabische Übersetzung (BHO 143). Als die christliche arabische Version des Barlaam-Romans im Katalog der christlichen Schriften in arabischer Sprache des koptischen Geistlichen Abū'l-Barakāt († 1324) – Bestandteil des 7. Kapitels seiner Lampe der Finsternis betitelten theologischen Enzyklopädie – erstmals sozusagen in der Sekundärliteratur erwähnt wurde366, existierte sie schon geraume Zeit. Die Argumentation Zotenbergs und Grafs zugunsten der Entstehung ihrer ältesten Pariser Hs., des Cod. arab. 268 (olim Suppl. arabe 111), melchitischer Herkunft, – oder zumindest ihrer Vorlage – im Jahr 1065367 ist plausibel368. Vollends gesichert ist die Datierung des Cod. Paris. arab. 269 (olim Ancien fonds arabe 169) ins Jahr 1221369. „Soweit bisherige, noch nicht abgeschlossene Forschungen ein Urteil erlauben, hat der griechische“ Barlaam-Text „nur eine einmalige Übersetzung ins Arabische erfahren.“370 Ihr Titel 366 367 368
369 370
S. oben, S. 38. S. oben, S. 39 m. Anm. 191-192. Der Abt `Enbāqom – im 16. Jh. Autor der äthiopischen Barlaam-Version, die eng der arabisch-christlichen Fassung folgt (s. unten, S. 501) – hatte offenbar eine Handschrift zur Vorlage, in deren Kolophon, das er mitübersetzte, ein gewisser Bar iSawmā b. Abū l-Farağ erscheint (vgl. ed. Budge I, 245; übers. Budge II, 277: „I make supplication in spiritual love to him who shall read it [i. e. this book] to remember [in his prayers] me the lacking, poor, and rejected slave, who by reason of his sins and iniquities is unworthy to be called a man, Barsôm, the son of Abu l’Faraj, so that God may have mercy upon him, ... “). E. J. van Donzel, `Enbāqom, Anqai sa amin (La porte de la foi). Apologie éthiopienne du christianisme contre l’Islam à partir du Coran (Leiden 1969) 29-30 sieht ihn als Schöpfer der arabischen Übersetzung aus dem Griechischen an, äußert sich aber nicht zu seiner Lebenszeit; vgl. S. Weninger, Bärälam wäy was f, in Enyclopaedia Aethiopica, 1 (Wiesbaden 2003) 472-473, hier 472. Es handelt sich bei ihm wohl viel eher um den Kopisten der von `Enbāqom benutzten arabischen Handschrift. S. oben, S. 40 mit Anm. 197-198. Graf, Arab. Übers. JoDam 23.
Die Übersetzungen
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variiert je nach Alter und Entstehungsort der betreffenden Handschrift (z. B. Bereich der melchitischen oder koptischen Kirche)371. Die Orientierung an der Vorlage ist so getreu, daß bei nichtbiblischen Eigennamen „auch griechische Kasusendungen beibehalten sind“372. Bei im Bereich der koptischen Kirche entstandenen Handschriften sind „die auf die beiden Naturen in Christus bezüglichen Stellen in monophysitischem Sinne geändert“373; solche Fälle liegen z. B. im Cod. Paris. arab. 274 (olim Suppl. arabe 113; a.1778) vor – bei ihm aber „hat die gleichen Stellen ein melchitischer Benützer ausradiert und in seinem Sinne ergänzt.“374 Die in Grafs Literaturgeschichte kommentarlos genannte, wohl recht seltene Ausgabe375 – Sīrat Barlām wa-Yuwāsaf, ed. Wahbī Bek und iHabīb Gˇ irgˇis. Kairo [1909 ?]. 8°. 4 + 170 pp. – „bietet nicht den alten arabischen Übersetzungstext, sondern ist eine freie Nacherzählung mit nur teilweise wörtlicher Anlehnung an diesen. Im Anhange (S. 1-8) folgt ein Auszug aus der arabischen Heiligenlegende des P. Pierre Fromage S. J. (gest. 1740 in Aleppo) mit französischer Vorlage“376. Man ist also nach wie vor auf die wenigen edierten Teilstücke und die noch wenigeren Teilübersetzungen angewiesen, die folgende Bereiche abdecken: 1) Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai – 1,5 ™kdediVthmšnh tîn pr£xewn bei Dorn 607-608 nach der damals in der Privatbibliothek des Geheimrats Norov (Sankt Petersburg) befindlichen Handschrift von 1707377. 2) 2,15 kaˆ d¾ kat¦ z»thsin – 2,19 paršsthsan b»mati bei Dorn 602 nach derselben Hs. 3) 3,1 'En aÙtÍ d{ tÍ tîn geneql…wn – 3,33 qe£sainto bei Zotenberg 127-130 nach den Codd. Paris. arab. 269 (a.1221; olim Ancien fonds arabe 169; Sigel A), 268 (a.1065; olim Suppl. arabe 111; Sigel B), 271 (14. Jh.; olim Suppl. arabe 112; Sigel C), 272 (olim Ancien fonds arabe 160 A; a.1643; Sigel D), 273 (olim Suppl.
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S. oben, S. 40-42. Graf, Arab. Übers. JoDam 23; vgl. a. Zotenberg 79. Weitere Mißverständnisse, die klar belegen, daß der arabische Übersetzer eine griechische Vorlage vor Augen hatte, führt Zotenberg 80-81 auf. Graf, Arab. Übers. JoDam 26. Graf, Arab. Übers. JoDam 26 m. Anm. 70. Vgl. Graf, Gesch. I, 547. Bettina Lienhard (Berlin) fand sie nicht im Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und in der Bibliothek von St. Joseph, beide in Beirut (Briefliche Mitteilung vom 25. Juli 2003). Graf, Arab. Übers. JoDam 26-27. S. oben, S. 42 m. Anm. 211-213.
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5. Die Überlieferung
arabe 110; a.1752-1763; Sigel E), 274 (olim Suppl. arabe 113; a.1778; Sigel F) und 270 (14. Jh.; olim Ancien fonds arabe 146; Sigel G). 4) 5,41 in app. Sucnîj d{ toà patrÕj aÙtoà – 5,122 perˆ toà qan£tou t¦j Øpomn»seij bei Zotenberg 131-138 nach denselben Hss. 5) 6,3 Óqen m{n Ðrmèmenoj – 6,5 toÚtJ tù gšronti bei Dorn 596 (mit deutscher Übersetzung) nach derselben Hs. 6) 6,131 'Ekšleuse d{ genšsqai bis 6,159 to‹j nooumšnoij prosšcein bei Zotenberg 139-142 nach denselben Hss. 7) 10,29 ” Elege g¦r Óti – 10,61 ™cèrhsa ™n ™mo… bei Zotenberg 143146 nach denselben Hss. 8) 12,215 ToÝj m{n oân toioÚtJ douleÚontaj – 12,256 swthr…aj bei Zotenberg 147-151 nach denselben Hss.; hierzu deutsche Übersetzung von 12,220 Ðmo…ouj e"nai dokî – 12,229 Óson oÜpw ™gg…zontaj taÚthn ™kteme‹n bei Weisslovits 33-34. 9) 18,125 NebrÕn dork£doj – 18,134 kakîj dišqento bei Zotenberg 152-153 nach denselben Hss. 10) 27,14 FanerÕn g£r ™stin ¹m‹n ð basileà bis 27,18 Calda…ouj te kaˆ “ Ellhnaj kaˆ A„gupt…ouj bei Chwolsohn, Die Ssabier II, 524 (§ 1) nach der damals in der Privatbibliothek des Geheimrats Norov (Sankt Petersburg) befindlichen Handschrift von 1707. 11) 27,97 ” Elqwmen oân kaˆ ™pˆ toÝj “ Ellhnaj bis 27,99 ce‹ron tîn Calda…wn bei Chwolsohn, Die Ssabier II, 524 (§ 2)378 nach derselben Hs. 12) 27,121 DiÒnuson kaˆ ZÁqon kaˆ 'Amf…ona – 27,124 §j proshgÒreusan MoÚsaj bei Dorn 604 nach derselben Hs. 13) 29,101 OÙd{n g¦r ›teron – 30,28 œrwj bei Zotenberg 154-157 nach denselben Hss. 14) 31,41 ” Akouson, ð pl£nhj buq{ – 31,43 purgopoi$aj œkgonon bei Dorn 605 nach derselben Hs. 15) 40,117 Poll¦ d{ qaÚmata kaˆ „£seij – Epil.,8 'Am»n bei Dorn 609-610 nach derselben Hs. Der bei Dorn und Chwolsohn gemeinsam mit ihren arabischen Editionen abgedruckte griechische Text aus der Boissonade-Ausgabe
378
In diesen beiden von Chwolsohn edierten Teilstücken ist “ Ellhnej mit arab. ssâbîyûn übersetzt, was keine Volksbezeichnung sei, sondern ‚Heiden‘ bedeute, wie ja auch “ Ellhnej in byzantinischer Zeit (vgl. Chwolsohn, Die Ssabier I, 236). An diesen Stellen – die ja wirklich von den (alten) Griechen und ihrem Götterglauben handeln – ist dies m. E. eher ein Fehlgriff des arabischen Übersetzers. Interessanter wäre z. B. die Wiedergabe von tÁj `EllhnikÁj Øp£rcwn mo…raj bei der erstmaligen Nennung König Abenners (1,45); “ Ellhn bei der Charakterisierung des heidnischen Magiers Theudas (29,8) ist dagegen ein Merkmal der Familie a, die für die arabischen Übersetzung nicht herangezogen wurde.
Die Übersetzungen
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kann höchstens zur Orienterung dienen und ist ansonsten keine Hilfe; besser wäre eine wortgetreue Übersetzung der arabischen Passagen gewesen, wie es Dorn leider nur einmal (p. 596 zu 6,3-5) getan hat. An der stemmatisch so wichtigen Stelle Prol.,13-14 `H g¦r prÕj ¢ret¾n fšrousa ÐdÕj trace‹£ t…j ™sti kaˆ ¢n£nthj kaˆ duscerest£th mit ihren drei bzw. zwei Adjektiven bietet der arabische Text der Norov-Handschrift gleich sieben: „Denn der Weg, der zur Tugend führt, ist rauh und schwer begehbar, eng, beengend, schwer, hoch und uneben.“379 Welche griechische Textgruppe dem zugrundelag, läßt sich daraus nicht klären. Auch die Auslassungen der Worte Prol.,30 ” Ecei d{ oÛtwj, 2,39 fhsˆn Ð ™mÕj did£skaloj und 2,78-79 kaq£ pou kaˆ Solomîn Ð sofètatoj ™n to‹j aÙtoà œfh suggr£mmasi380 im arabischen Text tragen dazu nichts bei. Aus den bei Zotenberg edierten Teilstücken läßt sich mit Sicherheit entnehmen, daß die Vorlage bei 5,42-43 ™n mi´ lšgei tù patr… gelautet haben muß und nicht ™n mi´ lšgei aÙtù Ð uƒÒj; die christlicharabische Barlaam-Version wäre demnach nach einem der Familie c, dem Ur-Barlaam, angehörenden griechischen Textzeugen gearbeitet worden. Auf der direkt aus dem Griechischen geflossenen christlich-arabischen Übersetzung (BHO 143) beruht die äthiopische BarlaamÜbersetzung (BHO 144), geschaffen 1553 von dem polyglotten Abt `Enbāqom381 (Habakuk) aus Dabra Libānos für den König Gälawdewos382. Ausgabe: Budge, Baralâm I (1923). Die vorzügliche englische Übersetzung in Budge, Baralâm II, 1-276 läßt erkennen, daß der äthiopische Text treu dem arabischen folgt und dieser wiederum eng seiner griechischen Vorlage. Die im äthiopischen Titel erscheinenden Worte „a history that is profitable both to soul and body, which a certain holy monk from Gêtêsêmânî (Gethsemane), whose name was John, brought from the country of ... India to ... Jerusalem“ zeigt einerseits, wie griechisch metenecqe‹sa vom arabischen Übersetzer richtig aufgefaßt wurde und andererseits, daß der äthiopischen Übersetzung eine arabische Handschrift aus dem koptischen Über-
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380 381
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Für die Übersetzung sei Frau Bettina Lienhard auch an dieser Stelle herzlich gedankt. Vgl. Dorn 603. Nach E. Littmann, Geschichte der äthiopischen Litteratur, in Geschichte der christlichen Litteraturen des Orients. 2. Ausgabe mit Berichtigungen (Leipzig 1909) 216 war er ein Kaufmann aus dem Jemen, der nach Abessinien gekommen und dort zum Christentum übergetreten war. Vgl. zu ihm ausführlich E. van Donzel, `Enbāqom, in Enyclopaedia Aethiopica, 2 (Wiesbaden 2005) 280-282. Vgl. S. Weninger, Bärälam wäy was f, in Enyclopaedia Aethiopica, 1 (Wiesbaden 2003) 472-473.
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5. Die Überlieferung
lieferungsstrang (die hier dennoch den Namen Johannes enthält)383 zugrundelag. 11.-12. Jh. Armenische Übersetzung (BHO 141), betitelt [in deutscher Übersetzung] Erzählung des spirituellen Lebens von Ioasaph, des Sohnes des Königs von Indien, geschrieben von Yovhannēs dem Mönch. Aufgrund dieses Titels, der kein auf Johannes von Damaskos hindeutendes Element enthält, ist von einer relativ frühen Entstehungszeit auszugehen; die älteste erhaltene Handschrift ist allerdings erst von 1322384. Die Übersetzung ist recht frei und erschwert die Bestimmung der zugrundeliegenden Textfamilie; zudem beginnt sie ohne Wiedergabe des griechischen Prologs erst mit 1,1 „Das Land der Inder ist sehr weit von Ägypten: vom Osten umschlossen mit hohen Bergen und Meer rundherum eingekreist.“ Das Ende lautet: „Durch die Fürsprache dieser Heiligen geschieht Heilung. Und dies alles sah ich, der bescheidene Mönch Yovhannēs, ... am Ort der Ruhestätten der Heiligen, die auch wahrlich Fürsprecher sind.“385 Der Nersessian weist auf weitere Freiheiten gegenüber der zweifellos griechischen Vorlage hin: „Des passages qui se trouvent dans toutes les autres versions ont été omis, par exemple les apologues du roi d’une année, du roi pieux, l’histoire du satrape pieux ou celle du jeune seigneur chrétien. Ailleurs, l’ordre a été dérangé et le développement logique du texte grec est perdu. ... L’Apologie d’Aristide, au lieu d’être mieux conservée dans la version arménienne, est au contraire plus défectueuse.“386 Ausgabe: M. Tēr Mowsēsean, p. 1-123. Von dieser Übersetzung BHO 141 hängt sowohl die von einem gewissen Asat gefertigte Prosaversion BHO 142387 ab, die ab dem 15. Jh. in die Menologien inseriert wurde, wie auch die metrische Fassung von einem vardapet Arakhel (15. Jh., BHO 145)388. Die
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S. oben, S. 41 m. Anm. 204. Vgl. I. V. Abuladze in Balavar., übers. Abuladze, p. XI m. Anm. 7. Für die briefliche Übersetzung des Incipits und Desinits möchte ich Seiner Exzellenz Herrn Erzbischof Prof. Mesrob K. Krikorian (Wien) auch an dieser Stelle herzlich danken. Der Nersessian [Textband] 15 m. Anm. 3-5. Über sie berichtet Conybeare 111-132 und gibt von zahlreichen Teilen eine englische Übersetzung; so auch vom Titel und Incipit „The history of the king of India, Jovasaphat, and of Baralam the ascetic. Now when it became man, the word of God chose twelve disciples who were also named apostles, and it sent them into all world to preach the kingdom of God. And the land of India fell by lot to the apostle Thomas, ... .“ (a. a. O. 113). Vgl. Kuhn, Barlaam 52 und Der Nersessian [Textband] 15 m. Anm. 2.
Die Übersetzungen
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Parabel »Mann und Vogel« existiert in einer freien Bearbeitung, die aber zweifellos auf den (wahrscheinlich schon armenisch übersetzten) Barlaam-Roman zurückgeht, in einer dem Gelehrten Vartan († 1271) zugeschriebenen Fabelsammlung389. Nachdem zwei weitere armenische Barlaam-Ausgaben – ed. A. Martirosian (Erevan 1972) und ed. Pailak Ant`apian (Jerusalem 1980) – , auf die mich Herr Prof. Werner Seibt (Wien) dankenswerterweise brieflich aufmerksam machte, nicht in der Werke bis 1500 berücksichtigenden Bibliographie von Thomson390 erscheinen, sind die ihnen zugrundeliegenden Handschriften wahrscheinlich jüngeren Datums. 12. Jh. (1. Hälfte) Russisch-kirchenslavischeÜbersetzung391, betitelt Knigy Varlam. Izobraženie dušepoleznoe iz utrenjaja Efiopskyja strany, glagoljemyje Indijskya strany, v svjaty grad prineseno Ioannom mnichom, mužem čestnym i dobrodětelnym suščago ot monastyrja svjatogo Savy. Gospodi, blagoslovi, otče, inc. Eliko duchom božim vodimi sut, si sut synove božii. Erhalten in Handschriften des 16. Jahrhunderts392; die besten (Sigel Б und С) brechen aber bei 36,162 ¢ll¦ kaqarÕn ab393 – die Fortsetzung der Edition wird mit einer Handschrift (Sigel K) bewerkstelligt, deren Text zahlreiche Kürzungen aufweist394, die nicht auf die griechische Vorlage zurückgehen. Diese griechische Vorlage scheint ihren ursprünglichen Anfang – den wohl eine jüngere Hand ergänzte – verloren zu haben, denn sie gehört zunächst der Familie b an (Kriterium: Prol.,14 kaˆ2 duscerest£th fehlt [Lebedeva, Povest’ p. 113,8 „put’ ostr est’ i grustok“]), wechselt aber schon bald und endgültig zur Familie c (Kriterien: 1,31 p©san ... t¾n cèran [Lebedeva, Povest’ p. 114,17 „cerkvi že s-zidachu po vsej straně toj“]; die Auslassung von 1,48 kaˆ – 49 ¢tekn…aj [Lebedeva, Povest’ p. 114,33-34 „edino že imjaše dobruju mudrost’, iže ot zla otterzaja ego“] ist Merkmal der hier eine Untergruppe der Familie c bildenden Editionshandschriften U1U2; 1,60-61 in app. tÕn Øp{r Cristoà q£naton ™d…ywn kaˆ t¾n
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Vgl. Tyroller 110-113; ebd. 285-286 Abdruck der französischen Übersetzung von Saint-Martin und Zohrab (Choix de fables de Vartan, Paris 1825). Vgl. R. W. Thomson, A bibliography of classical Armenian literature to 1500 AD (Turnhout 1995) 37. Die Schwierigkeit ihrer Herausgabe liegt in der außerordentlich dichten Überlieferung; es muß von etwa 1000 Textzeugen ausgegangen werden, deren Untersuchung Mitte der 1980er Jahre noch keineswegs abgeschlossen war (vgl. Lebedeva, Bolgarskij perevod 213 m. Anm. 3-4). Vgl. Lebedeva, Povest’ 103-111 mit Stemma a. a. O. 107. Vgl. Lebedeva, Povest’ 258, letzte Zeile mit Anm. я. Vgl. a. Lebedeva, Povest’ 109.
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5. Die Überlieferung
™ke‹qen makariÒthta [Lebedeva, Povest’ p. 115,3-4 „i eže Christa radi smerti žadachu i nebesnoe blažen’stvo“]; 2,6 Auslassung von yucÁj ¢ndre…aj [Lebedeva, Povest’ p. 115,32-33 „v-zrastom i dobrotoju i vseju inoju krasotoju i doblestiju izobrazuem byst“]; 2,34 ºršma statt ¤ma [Lebedeva, Povest’ p. 116,24-25 „Sia uslyšav, božij čelovek on s radostiju ne trepešča i ticho otvěščavaše“]; 2,4143 in app. »`O qumÒj«, œfh, »kaˆ ¹ ™piqum…a: taàta g£r«, fhsˆn Ð qe‹oj ¢n»r, »™x ¢rcÁj m{n sunergoˆ tÁj fÚsewj ØpÕ toà dhmiourgoà par»cqhsan« [Lebedeva, Povest’ p. 116,32-34 „Jarost’, – věšča, – i želanie, sia bo, – věšča božij muž, – iznačala bo te bě dě est’stvo ot sodětelja byša“]; 2,92 kaˆ diVršqhmen fehlend [Lebedeva, Povest’ p. 117,39 „Těm i my otstupichom ot tebe“; 3,18-19 in app. ™n pÒlei d' Ómwj „diazoÚsV pal£tion deim£menoj [Lebedeva, Povest’ p. 120,22 „V gradě Domosě395 polatu s-zdav“]; 3,39-40 in app. “ Osoi d{ eØreqîsi met¦ t¦j diwrismšnaj ¹mšraj, purˆ paradoq»sontai [Lebedeva, Povest’ p. 121,7 „Elikože obrjaščjutsja po zapovědnych, ognju da predaně budut’“]; 4,7-9 in app. Peripatoànti d{ aÙtù kat¦ mÒnaj, oÛtw sumb£n, eØr…skei ¥nqrwpon [Lebedeva, Povest’ p. 121,16-17 „Šestvujušču že emu edinomu, tako sja ključi, obrete čelověka“]; 4,16 proselqe‹n statt œsesqai [Lebedeva, Povest’ p. 121,23-24 „N’ kaja polza eže ot tebe mi pridet, jakože ty reče“]; 7,72 fšggein statt faàsin paršcein [Lebedeva, Povest’ p. 134,37 „jaže položi bog na prosvěščenie zemnomu semu miru“]; 8,83 ™ggr£fwj fehlend [Lebedeva, Povest’ p. 140,4-5 „jako učeniky i apostoly spas naš izbra, i predaša nam slavnoe vladyčne na nebesa v’čestvie“]; 9,146 aÙtîn add. kaˆ toÝj logismoÝj aÙtîn [Lebedeva, Povest’ p. 145,25-26 „Az děla ich i pomyšlenia ich svědaju“]; statt des in einem Isajas-Zitat erscheinenden Sternbildnamens 'Wr…wn (9,157) findet sich preděl ‚Grenze‘ – der Übersetzer las versehentlich Órion [Lebedeva, Povest’ p. 145,36-37 „ibo zvezdy nebesnyja i preděl i vsja krasota nebesnaja světa svoego ne dadjat’“]; 9,162 ponhrÕn add. oƒ tiqšntej tÕ skÒtoj fîj kaˆ tÕ fîj skÒtoj [Lebedeva, Povest’ p. 145,41-42 „Uvy glagoljuščem zloe dobro i dobroe zlo, prilagajušče svět vo tmu i tmu v svět“]; für das in 10,47 und 10,60 erscheinende Straußenei (strouqokam»lou òÒn) wird nur eine altrussische Teilübersetzung geboten [Lebedeva, Povest’ p. 147,35-36 „Est bo vo utrenich biser, preiměja veličestvom strufokamilovych jaic396“]; 10,100-102 in app.
395
396
Aus dem für die Familie c typischen ™n pÒlei d' Ómwj machte der altrussische Übersetzer einen Ortsnamen ‚Domos‘; vgl. Lebedeva, Povest’ 69 und Volk, Medizinisches 149, Anm. 20. Dieselbe hybride Übersetzung in Lebedeva, Povest’ p. 148,6, entsprechend Barlaam 10,60; auch im heutigen Russisch ist ‚Straußenei‘ ein Lehnwort (strausovoe jajco).
Die Übersetzungen
505
OÛtw g¦r ¹me‹j, ™k fwtÕj toà patrÕj fîj perilamfqšntej tÕn uƒÕn ™n fwtˆ tù ¡g…J pneÚmati, ™n trisˆn Øpost£sesi m…an dox£zomen qeÒthta [Lebedeva, Povest’ p. 149,6-8 „Tako bo my ot světa otca světom prosvětivšesja, syn svět, svjatyj duch, v trech upostasech edino božestvo proslavljaem“]; 11,8 did£skeij add. kaˆ ¢xièsei me doàlon aÙtoà genšsqai [Lebedeva, Povest’ p. 150,11 „ ... jakože učiši, i spodobiši mja raba ego byti“]; 11,73 Auslassung von œmprosqen toà qusiasthr…ou und 11,74 ¢pelqën add. prîton [Lebedeva, Povest’ p. 151,37-38 „ ... ostavi tu dar svoj i, šed, preže smirisja s bratom svoim“]; 12,50 Auslassung von lšgw d¾ tîn ¡g…wn martÚrwn [Lebedeva, Povest’ p. 156,24 „i božestvenuju ljubov’ i toju že ljuboviju duša ujazvivše“]; 15,84-86 Auslassung von oÛtw bis ¢pode…knusin [Lebedeva, Povest’ p. 169,16-19 „Ne ot seja žizni božestvenaja umalitsja sia premudrost’, jakože solnce na svět vsěm vosiaet, bez zavisti im lučja ispuščaet, vsěm povelěvaet. Ašče eterě, pom’žarivše oči, viditi světlosti ego ne chotjat’, ne vinovato sego radě solnce“]; 15,91-92 `O dš ge ¼lioj statt Kaˆ Ön trÒpon Ð ¼lioj [Lebedeva, Povest’ p. 169,23 „Solnce že“]; aus dem vorgefundenen itazistischen Fehler ™x aÙtÁj tÁj ˜toimolog…aj (15,112) entstand eine russische Lehnübersetzung [Lebedeva, Povest’ p. 170,9 „ot samogo gotovoslovia“]; bei 17,10 läßt die Übersetzung „ni načala imušča nikogdaže slavy ego“ [Lebedeva, Povest’ p. 175,13] nur die Vorlage ™ndoxÒthtoj zu, die auch von genügend Zeugen der Familie c geboten wird; 17,38 ™nno»seien statt ™nno»saj qaum£seien [Lebedeva, Povest’ p. 176,6-7 „zižitelja li drevodětelja abie porazuměet’“]; in 18,137 ist der für Familie c typische Zusatz kr…matoj d{ a„wn…ou tù sù genn»tori nach prÒxenoj in der Übersetzung nicht vorhanden [Lebedeva, Povest’ p. 181,14 „mnogom zlom chodataj budu drugom moim“] – auch die bisher der Familie c angehörende Editions-Handschrift U1 hat sie in diesem Bereich verlassen; die in der Übersetzung zu beobachtende Auslassung 18,193 oÛtw – cr»saio [Lebedeva, Povest’ p. 182,31-32 „sokrovie sebě neiznurimo v buduščee skry, boga oněch molitvami pomoščnika stvoriši. Tače i vseoružie duchovnoe obolk-sja“] ist sogar ein Alleingang der Editions-Handschrift U1; 19,3 ™nteil£menoj add. kat¦ tÕ œqoj [Lebedeva, Povest’ p. 183,3 “po obyčaju“]; 19,16 timwmšnhn statt ¹nwmšnhn [Lebedeva, Povest’ p. 183,14-16 „v trech upostasech i edinem božestvom proslavljaeměj, razděliměj upostas’mi i upostas’skimi sob’stvy, čestimi že suščestvom“] – dieser Fall taucht ebenfalls in der Editions-Handschrift U1 auf397; 19,57 mšllonta feh397
Die in der Editions-Handschrift U1 (unserer Nr. 74) gleich folgende HomoioteleutonAuslassung 19,16 m{n – 17 ›na findet sich in der altrussischen Übersetzung jedoch nicht, U1 kann also nicht die umittelbare Vorlage gewesen sein. Ein Vergleich mit Nr. 116b war mir in diesem Bereich noch nicht möglich.
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5. Die Überlieferung
lend [Lebedeva, Povest’ p. 184,19-20 „i priti paki s slavoju i suditi živym i mertvym“]; 21,102 deutšraj ƒkethr…aj ¢rc¾ statt Ð 'Iw£saf398 [Lebedeva, Povest’ p. 193,11-12 „Jakože o sem poslušati ne voschotě, vtoroju molbu načat’ i vtoroe paki vprošenie tvorjašče“]; 21,140 Ñrei£lwton wird mit „volkochiščnoe“, also ‚vom Wolf geraubt‘, übersetzt [Lebedeva, Povest’ p. 194,10], wofür sich in den griechischen Handschriften kein Anhaltspunkt findet; in 23,27 erscheinendes pšnte taucht in allen Handschriften der Übersetzung als „pamjat’“ auf [Lebedeva, Povest’ p. 200,28] – wohl der Fehler eines frühen Kopisten, der einst korrektes „pjat’“ als unrichtig ansah; 27,235 'Eke‹qen d{ ™x»gage aÙtoÝj Ð qeÕj statt 'Ex»gage d{ aÙtoÝj Ð qeÕj ™ke‹qen [Lebedeva, Povest’ p. 222,2-3 „ottudeže izvede já bog rukoju krěpkoju i myšceju vysokoju“]; 28,29-30 ésper tij 'Olumpion…khj wurde wohl nur unzureichend verstanden [Lebedeva, Povest’ p. 224,30-31 „jako někotoryj nebesnyj divnyj pobědnik“]; 30,60 oŒa add. kakoÝj [Lebedeva, Povest’ p. 231,38-40 „bijaše v persi svoja, jako zlyja prazdnoslovesniky399, neprijaznevych’ pomyšlenia ot serdca otgonja“]; 33,30 Auslassung von Ôntwj [Lebedeva, Povest’ p. 245,37 „Razuměže božestvenaa duša ona“]; 33,145 Ótan œlqV Ð kairÕj statt ™n kairù [Lebedeva, Povest’ p. 248,32-33 „egdaže priidet’ vremja o dělech vozdanie“]; 34,94 Auslassung von e„j tÕ e"nai [Lebedeva, Povest’ p. 251,27 „jako ot nebytija vsjačeskaa stvori zižitel’“]). Ausgabe: Irina N. Lebedeva, Povest’ (1985). 12. Jh. (letztes Drittel) Sog. lateinische Vulgata-Übersetzung (BHL 979), betitelt Liber gestorum Barlaam et Iosaphat servorum Dei, editus Graeco sermone a Iohanne Damasceno viro sancto et erudito, inc. Cum cepissent monasteria construi ac monachorum congregari multitudines. Erhalten in mindestens 97 vollständigen Handschriften400; weitere 64 enthalten Epitomen und Exzerpte von ihr401. Ihre Vorlage gehörte durchgehend der Familie b an (Kriterien: Cruz Palma p. 108,20-21 „iccirco multum sollicitus erat quatinus tali vinculo solveretur, filiorum pater vocaretur, quae res multis est optabilis“ zeigt, daß nicht das von Familie a gebotene Satzende 1,51-52 pr£gmatoj to‹j pollo‹j eÙktaiot£tou kaˆ l…an poqeinot£tou vorlag, sondern das kürzere, wie es in den Familien b, c und d erscheint: pr©gma to‹j pollo‹j eÙktaiÒtaton; 110,7-8 „pro Christo mortem sitiebant, eternam desiderantes beatitudinem“ verlangt griech. 1,60-61 tÕn Øp{r 398 399
400 401
Zu diesem für die Datierung der Familie c wichtigen Problem s. a. unten, S. 585. Dieses Wort i. S. v. ‚leeres Geschwätz‘ ist allerdings keine wörtliche Entsprechung für griech. khfÁnaj ‚Drohnen‘. Vgl. Dapelo 182-184 und 220. Vgl. Dapelo 184-186.
Die Übersetzungen
507
Cristoà q£naton ™d…ywn kaˆ tÁj ™ke‹qen çršgonto makariÒthtoj und nicht die von Familie c gebotene Lesart tÕn Øp{r Cristoà q£naton ™d…ywn kaˆ t¾n ™ke‹qen makariÒthta; p. 110,21-22 „Unde novas quidem contra ipsos Christianos species tormentorum excogitabat et studiose perquirebat“ verlangt griech. 1,73-74 Óqen kain¦ m{n kat' aÙtîn e‡dh bas£nwn ™penÒei kaˆ ™pet»deue und nicht die in den Familien c und e zu beobachtende Fortlassung von kaˆ ™pet»deue; p. 110,25 – 112,1 „atrocissimum contra eos et eneffabile excitavit bellum“ verlangt griech. 1,77-78 ¥spondon ½geire tÕn prÕj aÙtoÝj kaˆ ¢k»rukton pÒlemon und nicht die in den Familien c und e zu beobachtende Fortlassung von kaˆ ¢k»rukton; p. 124,27-28 „sed retardabatur denuo et revocabatur, honorem illius atque nobilitatem reverenter considerans“ verlangt griech. 2,152-153 êknei d{ p£lin kaˆ ¢neb£lleto, tÕ a„dšsimon aÙtoà kaˆ perifan{j eÙlaboÚmenoj ohne den in den Familien c und d erscheinenden Zusatz t¾n ™gce…rhsin nach ¢neb£lleto; p. 324,23 „Sic orando, poteris dicere quod et beatus David: hic enim, cum rex esset“ verlangt griech. 20,48-49 OÛtwj eÙcÒmenoj dun»sV e„pe‹n æj Ð mak£rioj Dau…d: oátoj g¦r basileÝj ín – eindeutig mit den in Familie c fehlenden Worten oátoj g¦r; p. 402,8 „calefacientem pullulantia plantaria ad usum hominum“ verlangt griech. 27,77-78 toà qerma…nein t¦ blast£nonta fut¦ e„j crÁsin tîn ¢nqrèpwn, wie es nur von Familie b und der ansonsten mit BHL 979 nie übereinstimmenden Familie a geboten wird402). Es existieren allerdings auch sehr frei übersetzte Passagen (z. B. p. 148,9-10 „sed bene sibi probatos et fideles circa te“ für 5,34 ¢ll' eÙariqm»touj) und klare Fehler, die nicht auf einer griechischen Vorlage beruhen dürften (z. B. p. 152,8 „dissolutis brachiis“ für 5,95 pareimšnJ d{ t¦j kn»maj; p. 388,8 „Unde omnimodam oblivionem sermonis faciens“ für 26,8 “ Oqen p£nta l…qon, tÕ toà lÒgou, kinîn [eine Verwechslung von l…qon mit l»qhn] und 388,24 „ne a veritate deviemus“ für 26,24 tÁj eÙqe…aj [scil. Ðdoà] m¾ planhqÁnai ¹m©j). Als lückenhaft empfundene biblische Zitate werden gelegentlich ergänzt: So fehlt im griechischen Text – und zwar in allen für diesen Bereich kollationierten Handschriften – zwischen den Worten 11,82-83 tÕn qšlonta ¢pÕ soà dane…sasqai m¾ ¢postrafÍj (= Mt 5,42) und 11,83 'Agap©te toÝj ™cqroÝj Ømîn (= Mt 5,44) der Vers Mt 5,43 und der Anfang von 5,44; in BHL 979 wurde dies, sicher nach der eigenen Entscheidung des Übersetzers, wie selbstverständlich eingefügt (p. 224,26-27 „Audisti quia dictum est: diliges proximum tuum et odio habebis inimicum tuum. Ego autem dico vobis“). Unter Zuhilfenahme des Lukasevangeliums selbst wurde die in 11,155-157 mit den Worten
402
S. a. oben, S. 132.
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5. Die Überlieferung
æj mhd{ tÁj brwmèdouj tîn co…rwn trofÁj t¾n „d…an „scÚein ™mplÁsai gastšra nur paraphrasierte Nahrung der Schweine im Gleichnis vom verlorenen Sohn (nämlich Schoten des Johannisbrotbaums) in BHL 979 genauer wiedergegeben: „quod nec de siliquis quas porci manducabant suum posset implere ventrem“ (p. 230,1-2)403. Die Stelle 12,201 kat£brwma to‹j ™cqro‹j404 irritierte den Übersetzer nicht, vgl. „Hodie namque epulis delectabilibus eorum gulam illicit, devorandos inimicis cras eos totos proicit“ (p. 246,9-10). Für die variantenreiche Stelle mit den zum Vergleich herangezogenen schwefligen Quellen (15,134) hatte der Übersetzer für seine Worte „amarae sunt aut sulphureae“ (p. 274,12) zweifellos eine Vorlage, die korrekt ¡lmur…zonta À qeaf…zonta bot. Die Worte „nec unquam initium habuit sua deitas, nec habitura finem“ (p. 288,10-11) hatten sicher den in den Familien a, c und e nicht erscheinenden Text 17,1011 m»te ¢rc¾n ™schkÒta pèpote tÁj ™ndÒxou qeÒthtoj aÙtoà, m»t' œconta tšloj zum Vorbild. Stark verkürzt ist mit den Worten „pedes et manus securibus abscindebant“ (p. 358,8) die weitgehend aus dem 4. Makkabäerbuch entnommene Verstümmelungsszene 23,95-96 ¢rqrembÒloij te Ñrg£noij t¦j ce‹raj aÙtîn kaˆ toÝj pÒdaj ™xarqroàntej ¢pštemnon. Ähnlich verkürzt wird die von Athanasius’ Vita Antonii beeinflußte Beschreibung von Barlaams Tod, die Übersetzung des hapax legomenon gerodos…a wird dadurch umgangen; man vergleiche „Et pedibus extensis, exhilarato vultu, quievit in pace senex et plenus dierum“ (p. 538,7-8) und 39,150-153 kaˆ toÝj pÒdaj ™x£raj kaˆ l…an pericar¾j genÒmenoj, ésper tinîn ™pidhmhs£ntwn f…lwn, t¾n makar…an ¢pÁlqe pore…an prÕj t¾n ™ke‹qen dielqën gerodos…an, presbÚthj Ôntwj kaˆ pl»rhj ¹merîn tîn toà pneÚmatoj. Auf das Textende folgt in allen von Cruz Palma herangezogenen Handschriften – und es sind die ältesten darunter – ein wohl vom Übersetzer stammendes Gebet (p. 548,25 – 550,4), das hier wiedergegeben sei: „Conversus ad te, Deum patrem Dominum omnipotentem, puro corde tibi quantum potest parvitas mea, maximas atque uberes gratias ago, deprecans toto animo singularem tuam mansuetudinem, ut preces meas in beneplacito tuo exaudire digneris, inimicum quoque a meis actibus et cogitationibus tua virtute expelle, multiplica mihi fidem, mentem guberna, spiritales cogitationes accende et ad beatitudinem tuam perducere dignare. Per Iesum Christum filium tuum. Amen.“ Es schließt sich der Schlußsatz „Explicit liber de gestis Barlaam et Iosaphat servorum Dei“ an, dem ein weiteres, nur noch im Codex 403
404
Vgl. Lc 15,16 im Wortlaut (Mehrheitstext): kaˆ ™peqÚmei gem…sai t¾n koil…an aÙtoà ¢pÕ tîn kerat…wn ïn ½sqion oƒ co‹roi, kaˆ oÙdeˆj ™d…dou aÙtù. S. a. oben, S. 65 m. Anm. 342; S. 179 m. Anm. 3 sowie Volk, Lexikograph. Bemerkungen 93.
Die Übersetzungen
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B = Barcelona, Biblioteca de Catalunya 578 aus dem 15. Jh. vorhandenes Gebet folgt; Cruz Palma ediert es ebenfalls, da es auch die spanische Übersetzung des Juan de Arce Solorzeno von 1608 abschließt, die synoptisch mit BHL 979 auf den geraden Seiten des Bandes mitabgedruckt ist. Ausgabe: Óscar de la Cruz Palma (2001). Erste Drucke: Speyer um 1472/73 in Folio (Hain 5914) und Straßburg nicht nach 1474 in Quarto (Hain 5913). 13. Jh. Altfranzösische Übersetzung, inc. Ici commence une estoire profitable en ame, vom ersten bis zum letzten Blatt auf den heute leider stark beschnittenen Rändern des illuminierten Cod. Athous Iber. 463 (unsere Nr. 20; s. oben, S. 269-272). Sie entstand direkt aufgrund des stark verkürzten, der Familie e angehörenden griechischen Textes dieser Handschrift; vgl. hierzu (mit beweiskräftigen Textproben) Meyer, Fragments. 13.-14. Jh. Serbisch-kirchenslavische Übersetzung, betitelt Se pisanije dušepol’zno ot v’nutr’njeje Ef˙iopskyje strany, glagoljemyje Endija, v svety grad prěnesenom Ioanom mnichom, mužem čestnom i dobrodětelnom monastyra svetago Savy, v njemže žitie Varlama i Ioasafa prisnopametnoju i bžestv’noju. Blagoslovi oče405, inc. Elici duchom božim vodimi sut, si sut synove božii. Leithandschrift ist Cod. Athous Hiland. slav. 422 (olim 317; 14. Jh.); vollständig kollationiert wurden in der vorzüglichen Edition von Lebo auch die Wiener Hs. 123/35 (3. Viertel 14. Jh.) und der Cod. III b 15 (3. Viertel 14. Jh.) der Zagreber Akademiebibliothek (dieser folgt am Schluß, fol. 112-166, einer anderen Vorlage und ist am Ende verstümmelt). Diese drei Hss. sind nicht direkt voneiander abhängig, gehen aber auf den gleichen Hyparchetyp zurück. Zusätzlich spürte sie je zwei Handschriften dieses Textes in Moskau und im rumänischen Kloster Neamt¸ auf. Verglichen hat Lebo den Übersetzungstext mit den griechischen Barlaam-Ausgaben von Boissonade (= B) und Kechagioglu (= S) sowie mit der in Samara gefertigten russischen Übersetzung aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts (= RS, gedruckt 1887)406 und derjenigen 405
406
Zugrunde liegt der griechische Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba: ™n Î Ð b…oj Barla¦m kaˆ 'Iw£saf tîn ¢oid…mwn kaˆ makar…wn. EÙlÒghson p£ter, wie er schon aus Hss. des 11. Jhs. (z. B. Nr. 146 und 95) bekannt ist. Žitie i žizn’ prepodobnych otec’ našich Varlaama pustynnika i Ioasafa careviča Indijskago; tvorenie prepodobnago otca našego Ioanna Damaskina, in Pamjatniki drevnej pis’mennosti 88 (Sankt Petersburg 1887).
510
5. Die Überlieferung
russischen, die aus der weißrussischen Kutein-Übersetzung von 1637 hervorging (= R, gedruckt 1681)407. Die griechische Vorlage dieser von Lebo edierten, sehr gewissenhaften serbisch-kirchenslavischen Übersetzung war wohl kontaminiert: Unverkennbar ist ihre anfängliche Orientierung an der Familie b; doch spätestens im 21. Kapitel schwenkt sie zur Familie c um – wobei deren von Editionshandschrift O / O' gebotene Textgestalt ausgeschlossen werden kann – , der sie dann bis zum Ende treu bleibt (Kriterien: Prol.,14 kaˆ2 duscerest£th fehlt [Lebo p. 2,1-2 „put’ žestok’ někak’ iest’ i ostr’“]; 1,1 cèra vorhanden [Lebo p. 3,1 „Indiiska glagoliemaia strana“]; 1,31 p£saj ... t¦j cèraj [Lebo p. 4,17 „crkvi že po vsěch’ stranach’ s’zydachu“]; 1,60-61 tÕn Øp{r Cristoà q£naton ™d…ywn kaˆ tÁj ™ke‹qen çršgonto makariÒthtoj [Lebo p. 6,5-6 „i ieže za Christa smrti žedaachu i tamo suščago želaachu bož’stva“]; 2,40-41 Toà d{ basilšwj e„pÒntoj »Kaˆ t…nej oƒ ™cqroˆ oátoi, oÞj ™k mšsou poiÁsa… me prost£sseij;« fhsˆn Ð qe‹oj ¢n»r: »`O qumÕj kaˆ ¹ ™piqum…a« [Lebo p. 9,24 – 10,2 „Carevi že rekšu »I kto sut’ vrazi ti, ichže ot srědy otgnati povelěvaieši?« Reče božij muž’: »Jarost’ i želanie«“]; 2,92 kaˆ diVršqhmen vorhanden [Lebo p. 12,16-17 „Těmže i my otstupichom’ ot tebe i otlučichom se“]; 3,18-19 in app. ™n pÒlei oân Ómwj „diazoÚsV pal£tion deim£menoj408 [Lebo p. 19,2-3 „V’ graděže pače osobně polatu s’zdav’“]; 3,39-40 E„ dš tinej eØreqe‹en met¦ t¦j diwrismšnaj ¹mšraj, tù di¦ purÕj kaˆ x…fouj ÑlšqrJ paradidÒsqwsan [Lebo p. 20,5-7 „Ašče něcii obrěščut se po urečnych’ dnech’, ogniem’ i m’čem’ s’mrti prědani budut’“]; 7,72 faàsin paršcein [Lebo p. 49,3-4 „iaže položi bog’ prosvěščenie daiati zeml’nomu semu miru“]; 8,83 ™ggr£fwj vorhanden [Lebo p. 60,17-20 „jako učeniky i apostoly spas naš Christos izbra, i prědaše pisaniem po prěslavněm vladyčni na nebesa v’š’stvi“]; auch in dieser Übersetzung machte der Sternbildname 'Wr…wn (9,157) Schwierigkeiten – er wird mit krug ‚Kreis‘ wiedergegeben [Lebo p. 74,9-11 „ibo zvězdy nebesnyje i krug i vsa krasota nebesnaja světa svoiego ne dadet’“]; hybrid wie im altrussischen Text409 wird das in 10,47 und 10,60 erscheinende Straußenei (strouqokam»lou òÒn) übersetzt [Lebo p. 78,24-25 „Jest bo v’ utrobě moiei biser’, boli velič’stvom strufokamilova iaica410“]; 12,50 lšgw d¾ tîn martÚrwn (ohne für die Familie a charakteristisches ¡g…wn) ist vorhanden [Lebo p. 98,21-23 „i božestvněi ljubvi, glagolu že mučenik, i těmže 407
408
409
Vgl. Lebo p. XXVIII m. Anm. 52. Die zugrundeliegende weißrussische Übersetzung (Kutein 1637) stellt eine Übersetzung der lateinischen Barlaam-Übersetzung von Jacques de Billy dar; s. oben, S. 150 m. Anm. 65. Diese Lesart findet sich in der Editionshandschrift Q, die in diesem Bereich mit eigenwilligen Detailvarianten der Familie b angehört (unsere Nr. 12II, s. oben, S. 259). S. oben, S. 504 m. Anm. 396.
Die Übersetzungen
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račeniem’ dušu svoju uiazvivše“]; die Übersetzung weist die für Familie c typische Auslassung von 15,84 oÛtw bis 86 ¢pode…knusin nicht auf [Lebo p. 129,3-10 „Sim že žitie božestvenago sego mudroljubia ne umalit se, n’ iakože solnce na prosvěščenie vsěm v’schode, luče prědpuščaet, vsu prosvěščati povelěvaet, tako istinnoe mudroljubie svoie račitelie v solnca město prosvěščaet’ i siiaiet’ na nie i světli pokazaiet’. Ašče že něcii směživše oči viděti světa ne chotet’, solnce o sem’ poroka ne imat’“]; 15,91-92 Kaˆ Ön trÒpon Ð ¼lioj statt `O dš ge ¼lioj [Lebo p. 129,15 „Imže obrazom solnce“]; auch in der Vorlage dieser Übersetzung stand der itazistische Fehler ™x aÙtÁj tÁj ˜toimolog…aj (15,112), was zu einer ähnlichen Lehnübersetzung wie im Altrussischen führte [Lebo p. 127,21-22 „ot togo gotovago slovese“]; bei 17,10 läßt die Übersetzung „ni načela iměvša k’gda prěslavnomu božestvu iego“ [Lebo p. 140,20-21] nur die Vorlage ™ndoxou qeÒthtoj zu, die ausschließlich von Zeugen der Familien b und d geboten wird; 17,38 ™nno»saj qaum£seien statt ™nno»seien [Lebo p. 142,9-10 „s’zdatelja ili drěvodělju abie ot togo poznav’ udivit se“]; gegen alle Erwartung erscheint allerdings in 21,102 der für die Familie c so typische Fall deutšraj ƒkethr…aj ¢rc¾(n) statt Ð 'Iw£saf [Lebo p. 179,23-25 „Jakože ni o sem utoliti kako v’zmože, v’toruju molbu načet’ i vtoroe paki prošenie tvoraše“411] – es muß wohl von einer kontaminierten griechischen Vorlage ausgegangen werden; 21,140 Ñrei£lwton wird korrekt als „pogybšago v gorach“ [Lebo p. 182,3] wiedergegeben412; auch pšnte aus 23,27 erscheinent hier korrekt als „pet’“ [Lebo p. 193,23]413; geschickt gelöst wurde auch das Problem um das verderbte akkusativische Wort ™pauq…da von 27,154 – kiq£ra und †™pauq…j† des Apollon werden als Geige und Bogen interpretiert: „i iešče že luk’ i tul’ dr’ežešča, ovogda že gusli i luč’c’“414 [Lebo p. 238,8-10]; bei 27,235 lag zweifelsfrei die für die Familie c charakteristische Wortstellung 'Eke‹qen d{ ™x»gage aÙtoÝj Ð qeÕj statt 'Ex»gage d{ aÙtoÝj Ð qeÕj ™ke‹qen zugrunde – „i ot tudu izvede ie bog rukoju krěpkoju i myšceju vysokoju“ [Lebo p. 242,24-25]; 28,29-30 ésper tij 'Olumpion…khj machte ähnliche Schwierigkeiten wie in der altrussischen Übersetzung415 [Lebo p. 247,20-21 „iakože něky vysok’ pobědnik“]; in 30,60 ist der Vergleich der schlechten Gedanken mit zu vertreibenden Drohnen – in der Familie c ist sogar 410 411 412 413 414
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Vgl. a. Lebo p. 79,19, entsprechend Barlaam 10,60. S. a. oben, S. 506 m. Anm. 398. Vgl. dagegen die altrussische Übersetzung, oben, S. 506. Vgl. dagegen die altrussische Übersetzung, oben, S. 506. In der altrussischen Übersetzung findet sich dafür „gudušča i pěsnotvora“ [Lebedeva, Povest’ p. 220,27]. S. oben, S. 506.
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5. Die Überlieferung
von ‚bösen Drohnen‘ die Rede416 – weggefallen, wofür zumindest keine griechische Editionshandschrift ausschlaggebend gewesen sein kann [Lebo p. 263,19-20 „bijaše v pr’si svoie, lukavyie pomysli ot tdu otgone“]; deutlich zeigt sich bei 33,145 durch Ótan œlqV Ð kairÕj statt ™n kairù [Lebo p. 301,18-19 „iegda priide vrěme dělom’ v’zdania“], daß die griechische Vorlage nun der Familie c angehört; auch die Auslassung von e„j tÕ e"nai bei 34,94 [Lebo p. 307,11-13 „jako ot nesuščich’ vsa prived’ s’dětel’“] bestätigt dies; ebenso tut dies die Stellung 36,16-17 kaˆ ™rrÚsato tÁj palai©j pl£nhj kaˆ doule…aj toà ¢ntikeimšnou [Lebo p. 315,20-21 „i izbavi vetchyie prěl’sti i raboty protivnago“]; die seltene Variante sumplšousi statt plšousi in 36,112 [Lebo p. 321,5 „plovuščim’ s’ nim’“] erscheint nur in den Editionshandschriften N und M der Familie c und ansonsten in der für die vorliegende Übersetzung irrelevanten Familie d; die nur in der Editionshandschrift N vorkommende Auslassung 36,130 kaˆ – 131 sfÒdra findet sich in vorliegender Übersetzung nicht [vgl. Lebo p. 322,6-7]; in 40,49 ist Barla£m statt gšrwn ein klares Zeichen für die Heranziehung eines griechischen Textes der Familie c, wie ihn am ehesten die Editionshandschrift M bietet [vgl. Lebo p. 349,11]). Ausgabe: Maxine Evelyn Lowe Lebo (1979). Frühere Teiledition: Stojan Novaković (1881), p. 59-121 nach einer Handschrift des Klosters Šišatovac, kopiert 1518 im Athoskloster Grhgor…ou. 1574 Französische Übersetzung von Jean de Billy aufgrund des Cod. Paris. gr. 1125 (unsere Nr. 102); nachgedruckt417 1578, 1592 und 1855. 1577 Lateinische Übersetzung von Jacques de Billy (Iacobus Billius) aufgrund des Cod. Paris. gr. 1125 (unsere Nr. 102); nachgedruckt418 1602, 1603 und öfter, auch in PG 96, 859-1239. 1824 Schmidt p. 31-32: Deutsche Übersetzung von 12,215 ToÝj m{n oân toioÚtJ bis 12,256 in app. tÁj sfîn prono»sasqai swthr…aj; p. 36-38: Deutsche Übersetzung von 13,5 “ Omoioi aâq…j e„sin oƒ ™rasqšntej bis 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n p©san ¢podidoÚj; p. 39-40: Deutsche Übersetzung von 14,7 in app. PÒlin tin¦ meg£lhn mem£qhka bis 14,54 Øpode‹xa… soi ¼kw; p. 43-44: Deutsche Übersetzung von 6,98 ’ Hn g£r tij basileÝj mšgaj bis 6,159 to‹j nooumšnoij prosšcein. 416 417 418
S. oben, S. 506 m. Anm. 399. S. oben, S. 8, Anm. 25. S. oben, S. 13, Anm. 42 und S. 14, Anm. 48.
Die Übersetzungen
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1847 Deutsche Gesamtübersetzung von Felix Liebrecht (mit einem Vorwort von Ludolph von Beckedorff) aufgrund der Boissonade’schen Ausgabe. Ohne Hinweis auf Iacobus Billius – der aber sicher Pate stand – ist sie in 40 Kapitel (ohne Prolog) gegliedert419. Konform mit Billius sind die Anfänge der Kapitel 2, 3 (bei 2,170 'En toiaÚtV d{ Ôntoj toà basilšwj pl£nV)420, 6-19, 24, 26, 29, 32-37 und 39. Das 4. Kapitel läßt Liebrecht ein klein wenig früher (bei 3,42 'En d{ tù metaxÝ sunšbh kaˆ toioàtÒn ti) beginnen, ebenso das 5. schon bei 4,142 Taàta m{n oân d¾ toiaàta. Das 20. Kapitel beginnt bei Liebrecht deutlich später (bei 20,21 AÙtÕn oân ™noptr…zou), das 21. dagegen nur ein klein wenig später (bei 21,2 Oƒ d{ Øphrštai toà nšou). Wieder deutlich später läßt Liebrecht das 22. Kapitel anfangen (mit 22,24 `O d{ Zard¦n ™ke‹noj), das 23. dagegen wieder nur ein klein wenig später (bei 23,4 `O d{ „dën aÙtoÝj tù qumù Øperzšsaj). Einen deutlich späteren Beginn verordnet er dem 25. Kapitel (bei 25,22 `O d{ basileÝj 'AracÍ tù f…lJ koinologhs£menoj). Noch nichts von der inserierten Apologie des Aristeides wissend, läßt Liebrecht das 27. Kapitel dennoch mit Nachors großem Auftritt – bei 26,120 `Upolabën d{ Ð Nacër tÕn m{n _»tora ™ke‹non – beginnen. Deutlich später beginnt sein 28. Kapitel (mit 28,29 'Apšrcetai to…nun Ð toà basilšwj uƒÕj). Die von Theudas erzählte Parabel von der Frauenliebe schlägt Liebrecht noch zum 29. Kapitel, sein 30. beginnt erst bei 30,30 Dšcetai tÕn lÒgon ¢smšnwj, nur ein klein wenig später (mit 31,3 T¦ d{ par¦ toà Qeud© ¢postalšnta) dann das 31. Kapitel. Etwas später (mit 38,13 Sumplhroumšnhj d{ tÁj diet…aj) beginnt bei Liebrecht das 38. Kapitel und schließlich ungewöhnlich spät – erst mit 40,60 ” Emeine d{ mšcri tšlouj – das 40. Kapitel. Ohne daß systematisch nach Lücken gesucht wurde, ist festzustellen, daß die Übersetzung von solchen nicht völlig frei ist: Übergangen sind (p. 213, vor dem letzten Absatz) die bei Boissonade (p. 260) nicht fehlenden Zeilen 28,105 ” Emeine – 108 decÒmenon. Hier läßt sich klar nachweisen, daß der spätere Übersetzer Burchard (1924) zwar manche Liebrecht’sche Formulierung übernahm, aber keineswegs auf die eigene Heranziehung der Boissonade-Ausgabe verzichtete: Diese
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420
Eine Konsultation von Billius’ lateinischer Übersetzung ist zweifellos erfolgt, vgl. Liebrecht XIX m. Anm. 2. Zur Kapiteleinteilung bemerkt er a. a. O. XXV: „Da die Boissonade’sche Ausgabe ununterbrochen fortläuft, so glaube ich etwas dem Leser der Uebersichtlichkeit wegen sehr Willkommenes gethan zu haben, indem ich das Ganze in Capitel theilte, diese mit kurzen Inhaltsangaben versah und für die der Originalsprache Kundigen zum leichtern Auffinden bei etwaigen Vergleichungen auch die Seitenzahlen der Boissonade’schen Ausgabe bei dem Anfang jedes Capitels hinzufügte.“ S. unten, S. 582.
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5. Die Überlieferung
Zeilen sind bei ihm nämlich vorhanden (p. 190). Ebenfalls übergangen hat Liebrecht (p. 247) die Zeilen 32,150 †lewn – 151 ¹mšraj; bei Boissonade (p. 302) fehlen sie nicht, und auch bei Burchard (p. 221) sind sie übersetzt. 1888 Russische Übersetzung eines Ieromonach Antonij aufgrund der Ausgabe von S. Kechagioglu (1884); 1894 und 1910 (anonym) nachgedruckt. 1914 Englische Übersetzung von Woodward / Mattingly; 1937, 1953, 1962, 1967, 1983 und 1997 nachgedruckt. 1924 Deutsche Übersetzung von Ludwig Burchard, entstanden durch „die ständige Benutzung der Arbeit des Vorgängers“421 Liebrecht (1847), aber mit dem Bemühen, „die Abhängigkeit vom Satzbau der griechischen Vorlage weniger streng“ einzuhalten als dieser422. Sie ist ohne Kapiteleinteilung. Zwei bei Liebrecht zu beobachtende relativ kurze Auslassungen erscheinen bei Burchard nicht423. Doch auch diese Übersetzung ist nicht frei von Lücken, und sie sind wesentlich gravierender: W. Klein vermißt in ihr das lange Gebet Barlaams für Ioasaph anläßlich seiner Abreise in die Wüste (21,150-168)424; aus unerfindlichen Gründen hat Burchard aber in diesem Bereich sogar noch viel mehr übersprungen – es fehlt auf p. 138 zwischen den Worten „als allen Purpur und königliches Gewand“ und „Zardan sah es mit an“ der gesamte Text von 21,117 `O d{ qeiÒtatoj Barla¦m ¢pišnai Óson oÜpw boulÒmenoj bis 22,23 eÙloge‹te tÕn kÚrion, der bei Liebrecht (p. 154-157) selbstverständlich übersetzt ist. 1958 Neugriechische Übersetzung von Bischof Augustinos N. Kantiotes aufgrund der Ausgabe von S. Kechagioglu (1884); selbständig in 67 Kapitel gegliedert; 1987 und 1991 nachgedruckt. 1980 Italienische Übersetzung aufgrund der Ausgabe von Woodward / Mattingly (1914 und öfter)425, gegliedert in zwei Teile: 1. Teil = Kap. I-XXI (übersetzt von Silvia Ronchey), 2. Teil = neu einsetzende Kapitelzählung I-XIX (übersetzt von Paolo Cesaretti); mit Einführung, Kurzbibliographie und Nachweis der biblischen Zitate. 1991 Neugriechische Übersetzung von Panagiotes Papaeuangelu aufgrund des Migne’schen Nachdrucks der Boissonade-Ausgabe.
421 422 423 424 425
Burchard 277. Vgl. Burchard 276. S. oben, S. 513-514. Vgl. Klein, Liturgisches 299 m. Anm. 20. Zu den Kriterien s. unten, S. 518, Anm. 428-429.
Die bisherigen Ausgaben
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1993 Spanische Übersetzung von Pedro Bádenas de la Peña aufgrund der Ausgabe von Boissonade mit Einführung, Bibliographie und Nachweis der biblischen Zitate. 1997 Englische Übersetzung von Asterios Gerostergios aufgrund der Ausgabe von Woodward / Mattingly (1914 und öfter); Gliederung in 67 Kapitel aus der neugriechischen Übersetzung von Kantiotes (1958 und öfter) übernommen. g) Die bisherigen Ausgaben 1679 Lambeck VIII, 289-290: Edition aus Hs. 153 vom Titel bis Prol.,4 TÁj oân und stillschweigend aus Hs. 157426 von 40,122 Kaˆ p£ntej oƒ Ðrîntej kaˆ ¢koÚontej bis Epil.,8 'Am»n (1782 nachgedruckt). 1769 Iriarte 305: Unbewußte Edition eines in Hs. 62 (s. oben, S. 346-348) autograph enthaltenen, von Konstantinos Laskaris († 1501) überarbeiteten und nochmals verkürzten Barlaam-Exzerpts – unbetitelt und von Iriarte als Narratio de Saturni Iovisque liberis bezeichnet – , dem letztlich 27,109-170 zugrundeliegt. 1782 Lambeck / Kollar VIII, 615-616: Edition aus Hs. 153 vom Titel bis Prol.,4 TÁj oân und stillschweigend aus Hs. 157 von 40,122 Kaˆ p£ntej oƒ Ðrîntej kaˆ ¢koÚontej bis Epil.,8 'Am»n (Nachdruck von 1679). 1784 Mingarelli 318-319: Edition aus Hs. 151 (s. oben, S. 476-482) vom Titel bis 1,4 prosegg…zei to‹j Ðr…oij Pers…doj und von 40,122 Kaˆ p£ntej oƒ Ðrîntšj te kaˆ ¢koÚontej bis Epil.,8 'Am»n. 1813 Docen 1247-1248: Edition von 10,28 'All£ soi ØpÒdeigma paraq»sw bis 10,62 in app. ¢nohta…nousi kaˆ oƒ pepoiqÒtej ™pˆ to‹j e„dèloij aufgrund der Hs. 77. 1824 Schmidt p. 30-31: Edition von 12,215 ToÝj m{n oân toioÚtJ bis 12,256 in app. tÁj sfîn prono»sasqai swthr…aj; p. 34-36: Edition von 13,5 “ Omoioi aâq…j e„sin oƒ ™rasqšntej bis 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n p©san ¢podidoÚj; 426
Die Hs. 153 (genauer gesagt ihre im 14. Jh. enstandene Ergänzung 1531) brach bereits zu Lambecks Zeiten – auch damals trug sie die Signatur Cod. hist. gr. 21 – auf fol. 240v mit den Worten 40,122 Kaˆ p£ntej ab. Der von Lambeck edierte BarlaamSchluß beruht auf der Hs. 157 (damals der Wiener Cod. hist. gr. 22), vgl. die Notiz am unteren Rand von fol. 240v der Hs. 153: „Reliqua illa pauca, qua hic desunt, vide in proxime sequenti codice manuscripto Historico Graeco vigesimo secundo folii ultimi pagina prima“. Kriterien sind z. B. 40,126 oÛtwj statt toÚtouj, Zusatz ¢p' a„înoj vor Epil.,4 eÙaresths£ntwn und Zusatz paroàsa vor Epil.,6 di»ghsij.
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5. Die Überlieferung
p. 38-39: Edition von 14,7 in app. PÒlin tin¦ meg£lhn mem£qhka bis 14,54 Øpode‹xa… soi ¼kw; p. 42-43: Edition von 6,98 ’ Hn g£r tij basileÝj mšgaj bis 6,159 to‹j nooumšnoij prosšcein. Alle diese Teilstücke sind von Schmidt aufgrund von vier Wiener Handschriften ohne kritischen Apparat ediert427. Angeblich ist Hs. 157 sein Leitcodex; doch sind dessen zahlreiche Alleingänge durch die stillschweigende Heranziehung und Bevorzugung von drei anderen, nicht genau bezeichneten Wiener Zeugen nicht zum Tragen gekommen. 1832 Boissonade: Erste Gesamtausgabe (mit spärlichem kritischen Apparat) aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 105 (seine Sigel C) und 99 (seine Sigel D; nur von 27,89 pot{2 d{ lupe‹tai bis 27,246 tÕn uƒÕn toà qeoà wegen dortiger innerer Lücke von Hs. 105). 1962 unverändert nachgedruckt. 1860 Nachdruck von Boissonades Erstausgabe im von Jacques-Paul Migne herausgegebenen Patrologiae cursus completus, series graeca (= PG), Band 96, col. 857-1246, in Kombination mit der lateinischen Übersetzung von Jacques de Billy und mit Übernahme von deren Kapiteleinteilung. Verschiedentlich nachgedruckt, 1964 mit einer aktualisierten bibliographischen Einführung. 1884 Kechagioglu: Zweite Gesamtausgabe (ohne kritischen Apparat) aufgrund der Hs. 33 (direkte Kopie von Hs. 8a; s. oben, S. 25, 285-287 und 256-257). Ca. 1990 unverändert nachgedruckt. Grundlage der russischen Übersetzung des Ieromonach Antonij (1888 und 1894), der möglicherweise mit jener identischen anonymen russischen Übersetzung (21910) und der neugriechischen Übersetzung von Bischof Augustinos Kantiotes (1958 u. ö.). 1887 Zotenberg p. 23-25: Edition von 15,99 Toà d{ 'Iw£saf puqomšnou t… tÕ aÙtexoÚsion bis 15,139 prÕj t¦j pr£xeij ¢kolouqoàsin Ðrma… aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F) und 115 (seine Sigel G); p. 32-33: Edition von 19,81 ProskÚnei p…stei kataspazÒmenoj bis 19,96 m¾ fšrwn kaqor©n aÙtoà t¾n dÚnamin aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E) und 103 (seine Sigel F); p. 39: Edition von 10,87 eŒj qeÕj Ð pat»r bis 10,104 kaˆ e„j aÙtÕn t¦ p£nta aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel 427
„Die kais. Bibliothek zu Wien zählt deren [scil. griech. Barlaam-Hss.] wenigstens sechs, von denen Lambek Nachricht gegeben hat, und von denen Rec. vier aus eigenem Gebrauch kennt“ (Schmidt 28).
Die bisherigen Ausgaben
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B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E) und 103 (seine Sigel F); p. 40-41: Edition von 19,13 P…steue to…nun e„j patšra kaˆ uƒÕn kaˆ ¤gion pneàma bis 19,36 kaˆ sunerg…v toà ¡g…ou pneÚmatoj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E) und 103 (seine Sigel F); p. 96-97: Edition von 2,34 ToÚtwn ¢koÚsaj bis 2,51 filal»qwj p£nta lšxw soi aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 97-98: Edition von 3,17 `O d{ basileÝj æj ½kouse bis 3,33 oƒ toà paidÕj Ñfqalmoˆ qe£sainto aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 98-103: Edition von 5,1 `O d{ toà basilšwj uƒÒj bis 5,126 ¥llh biot¾ kaˆ ›teroj kÒsmoj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 103-106: Edition von 6,1 'Egšneto g¦r kat' ™ke‹non tÕn kairÕn bis 6,65 oÙ qšmij tÕ must»rion fanerîsa… soi aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 106-109: Edition von 6,98 ’ Hn g£r tij basileÝj mšgaj bis 6,159 to‹j nooumšnoij prosšcein aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 109-111: Edition von 10,30 in app. Ómoio… e„sin oƒ tîn e„dèlwn proskunhtaˆ bis 10,61 pîj margar…thn toioàton ™cèrhsa ™n ™mo… aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 111-113: Edition von 12,215 ToÝj m{n oân toioÚtJ bis 12,256 in app. tÁj sfîn prono»sasqai swthr…aj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 113-117: Edition von 13,5 `O d{ gšrwn e"pen bis 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n p©san ¢podidoÚj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I);
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5. Die Überlieferung
p. 117-119: Edition von 14,6 ” Akouson d¾ kaˆ toÚtou bis 14,47 Ôleqroj Ð toà qan£tou aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 119-121: Edition von 16,24 'Ak»koa g¦r basilša bis 16,64 glukÚthtoj tîn ¢gaqîn ™ke…nwn aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 121-124: Edition von 16,106 PrÕj Ön Ð gšrwn ¢pekr…nato bis 16,160 toÝj ™ndÒxouj tÁj gÁj kaˆ plous…ouj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 124: Edition von 18,125 NebrÕn dork£doj bis 18,134 t¦j d{ kakîj dišqento aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I); p. 125-126: Edition von 30,1 BasileÚj tij paidÕj ¢moirîn bis 30,28 in app. turannikÕn crÁma gunaikîn œrwj aufgrund der Hss. 95 (seine Sigel A), 96 (seine Sigel B), 97 (seine Sigel C), 98 (seine Sigel D), 99 (seine Sigel E), 103 (seine Sigel F), 115 (seine Sigel G), 107 (seine Sigel H) und 105 (seine Sigel I). 1898 Bidez / Cumont 144-147: Edition von 25,28 ’ W tšknon poqeinÒtaton bis 25,85 basile…aj (Monolog König Abenners an seinen Sohn) aufgrund der Hss. 115 (= deren Sigel A), 95 (= deren Sigel B), 96 (= deren Sigel C), 97 (= deren Sigel D), 98 (= deren Sigel E) und 103 (= deren Sigel F). 1914 Woodward / Mattingly (mit englischer Übersetzung), beruhend auf dem Migne’schen Nachdruck der Boissonade-Ausgabe428 unter gelegentlicher Heranziehung der Ausgabe von Kechagioglu429; 1937, 1953, 1962, 1967, 1983 und 1997 nachgedruckt430. 428
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In PG 96, 901,44 wurden versehentlich die kursiv gedruckten Worte tÕn k»ruka toà Ðmogenoàj kaˆ Ðmot…mou sou ¢delfoà (6,123) ausgelassen. Durch diesen verräterischen Fehler erweist sich der Text von Woodward / Mattingly als Nachdruck des MigneTextes. Im Satz 9,96-98 `Etšrwqi d{ pareik£zwn t¾n tîn oÙranîn basile…an lšgei: `Omo…a ™stˆn ¹ basile…a tîn oÙranîn ¢nqrèpJ basile‹, Óstij ™po…hse g£mouj tù uƒù aÙtoà beruhen die kursiv gedruckten Worte auf den zur Familie d gehörenden EditionsHandschriften 25 (= W1) und 105 (= W2) sowie auf der ebenfalls herangezogenen
Geplante Editionen
519
d) Geplante Editionen 1785 Giovanni Battista Gallicciolli (1733-1806)431. Der Cod. Marc. gr. II, 189 (= coll. 1184)432 – 1825 von der Biblioteca Marciana erworben – wirkt wie ein fertiges Druckmanuskript. Dem auf den Folia 25r – 153r in zwei Spalten geschriebenen griechischen Text – wobei jeweils die rechte Spalte zur Eintragung von (insgesamt spärlichen) Varianten dient – gehen die Folia I und II sowie 1-24 voran. Fol. Ir ist gleichsam das Titelblatt mit folgendem autographen Eintrag: „Barlaami et Joasaphi / Historia. / Graece descripta ex duobus codd. mss., / altero Canoniciano altero Marciano. / Cum prolegomenis latinis / Iohannis Baptistae Gallicciolli Sacerd. / Venetiis MDCCLXXXV.“ Aufgrund dieser Angaben vermutet Mioni a. a. O. zunächst korrekt die Abhängigkeit vom heute in Oxford befindlichen Cod. Bodl. Canonic. gr. 3 (unserer Nr. 86)433, an zweiter Stelle aber vom Cod. Marc. gr. VII, 26 (unserer Nr. 151) – was nicht zutrifft: Ohne den geringsten Zweifel handelt es sich bei dem Codex Marcianus, dessen Lesarten in den rechten Spalten mitgeteilt werden, um den Marc. gr. 110 (= unsere Nr. 148)434. Es dominiert allerdings die Hs. 86, ihrem fol. 3v entstammt der nur geringfügig veränderte Titel B…bloj 'Iw£nnou toà Sina$tou kaˆ monacoà / `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou Sin© Ôrouj und der Schlußvers Tškmwr ™ntaàqa Barla¦m 'Iw£saf t¾n biot¾n dš fhmi æra‹a p£nu. Die Folia Iv – IIv sind leer, auf fol. 1r – 19r stehen Gallicciolli’s Prolegomena in subsequentem narrationem, die sich in 13 Abschnitten zum Ort der Handlung (§ I), zu den Eigennamen der vorkommenden Personen (§ II), insbesondere zum Namen von König Abenner (§ III), zum Zeitpunkt der Missionierung Indiens (§ IV), zur Datierung der Geschehnisse des Barlaam-Romans (§§ V-
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Kechagioglu-Ausgabe. Bei Woodward / Mattingly (p. 122,25) erscheinen sie ebenfalls – sie entstammen aber nicht Boissonade oder dem Migne’schen Nachdruck, sondern wurden stillschweigend aus der Kechagioglu-Ausgabe übernommen, die den beiden Gelehrten bekannt war (vgl. a. Volk, Urtext 455 m. Anm. 61-62). Ab 1967 mit neuer Einführung von D. M. Lang; s. a. oben, S. 31-32 m. Anm. 142146 und 58-59 m. Anm. 295-297. Vgl. zu ihm S. Tramontin, Gallicciolli Giovanni Battista, in DHGE 19 (1981) 847850. Vgl. Delehaye, Catal. codd. hag. Venet. 221; Mioni, Codd. gr. I 2, 122; Volk, Urtext 445 m. Anm. 15. Eine einst in Venedig befindliche Handschrift aus der Sammlung des Matteo Luigi Canonici (1727-1805). Dies stellte bereits P. Michael Huber fest, vgl. Mettener Archivdokument „H B 4“, Vorsatzblatt 1r. Gallicciolli selbst verzeichnet z. B. auf seinem fol. 109r die innere Lücke der Hs. 148 von 27,13 œlqwmen kaˆ ™pˆ tÕ ¢nqrèpinon gšnoj bis 27,230 'Apodšdektai to…nun.
520
5. Die Überlieferung
VI), zu Historizität oder Fiktion der Geschichte (§ VII), zu Fragen des Titels und der Autorschaft (§§ VIII-X), zu den benutzten Handschriften und den existierenden lateinischen und italienischen Übersetzungen (§ XI), zur Laura des hl. Sabas (§ XII) und schließlich (§ XIII) zum speziellen Titel des Codex Nanianus 137 – unserer Hs. 151 – äußern. Es handelt sich um eine ausgesprochen weit gediehene Beschäftigung mit dem Barlaam-Roman, und es ist bedauerlich, daß Gallicciollis Bemühungen nicht zur editio princeps führten, zumal der Wert seiner Prolegomena denjenigen von Boissonades Einführung um ein Vielfaches übersteigt. Die Folia 19v – 24v sind wiederum leer. Den griechischen Text – durch die beiden zugrundeliegenden Handschriften ein klarer Vertreter der Famile b – hat Gallicciolli eigenständig in 633 Kapitelchen unterteilt; am Beginn unseres (bzw. Jacques de Billy’s) zweiten Kapitels fängt bei ihm schon das neunte Kapitelchen an. Mit den auf den griechischen Text folgenden leeren Folia 154-156 endet der Codex. 20. Jh.
P. Michael (Joseph) Huber O. S. B. (1874-1941)435.
Geboren in Weil bei Altomünster, erwarb er die Grundlagen seiner humanistischen Bildung im Progymasium von Scheyern und legte sein Abitur in Metten ab. Nach neuphilologischem Studium wirkte er später am Mettener Gymnasium als vielseitiger Lehrer, vorrangig für die neueren Sprachen. Daneben fand er Zeit zu einer beeindruckenden wissenschaftlichen Betätigung; seine Bibliographie führt 21 gedruckte Veröffentlichungen auf436. Von den 15 noch nicht abgeschlossenen Themen, die er in der 3. Abteilung seines Arbeitsbüchleins auflistet437, sind die Nrn. 1 („Die lateinische Überlieferung der Georgs-Legende des Mittelalters mit Berücksichtigung der übrigen Bestände der Weltliteratur“) und 2 („Barlaam und Joasaphat [sic!]. Kritische Herausgabe des griechischen und lateinischen Textbestan435
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Vgl. zu ihm M. Dietl OSB, P. Michael Huber, in Alt und Jung Metten 16 (1949/50) 2-15; E. Füßl OSB, P. Michael Huber O.S.B. Zur 100. Wiederkehr seines Geburtstages, in Alt und Jung Metten 41 (1974/75) 9-12 und Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880-1980 [SMGB.E 29,1] St. Ottilien 1985, 43. Um Erinnerungen eines frühen Schülers (abs. 1908) handelt es sich bei H. Dusch, Er, der Herr Pater Michael!, in Alt und Jung Metten 16 (1949/50) 16-21. – Ende Januar 1995 hatte ich die Gelegenheit, seinen umfangreichen Nachlaß zu sichten. Dem H. H. Abt Wolfgang Hagl, Herrn P. Michael Kaufmann und dem Konvent der Benediktinerabtei Metten sei auch an dieser Stelle für die Hilfe und Gastfreundschaft ganz herzlich gedankt. Sie umfassen die 1. und 2. Abteilung („Werke in Buchform und Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften“ bzw. „Beiträge und Buchbesprechungen in Zeitschriften und Zeitungen“) seines Otia odiosa ex Cella 13 betitelten Arbeitsbüchleins; sie sind vollständig abgedruckt bei Dietl (wie Anm. 435) 14-15. Bekannt sind vor allem seine Arbeiten zur Siebenschläferlegende. Chiesa, Culto 160, Anm 19 nennt Huber als grundlegenden Autor zur amalfitanischen Übersetzungsliteratur. „III. Handschriftlich vorbereitete Werke“ (Arbeitsbüchlein p. 13-15).
Geplante Editionen
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des“) wohl diejenigen, mit denen er sich am längsten beschäftigte, und die am weitesten vorangeschritten sind. In seiner Korrespondenz mit Karl Krumbacher (1856-1909) erwähnt P. Michael Huber noch nichts von seiner Absicht, eine Barlaam-Ausgabe zu machen438. In einem von vier Briefen an Albert Ehrhard – datiert Metten, 8. Dezember 1911 – ist dann die Beschäftigung mit dem Barlaam-Roman schon greifbar.439 Bereits im Oktober gleichen Jahres konnte ihm ein Wunsch nach Auskünften über zwei einschlägige Handschriften von der EscorialBibliothek (unsere Nrn. 41 [= Editionshandschrift G] und 42 [= Editions438
439
„Während seiner Vorarbeiten über die Überlieferungsgeschichte der Georgslegende stieß er unerwartet auf eine Konkurrenz. Es war kein Geringerer als der Altmeister der byzantinischen Philologie und Literaturgeschichte: Prof. Krumbacher. Dieser nahm in vornehmer Weise seine Mitarbeit an. Er behielt sich das Thema vor: Georg in der griechischen Überlieferungsgeschichte; P. Michael wies er die Arbeit zu: Georg in der lateinischen Überlieferungsgeschichte; das Drachenmotiv bearbeitete ein Schüler Krumbachers: J. B. Aufhauser“ (Dietl [wie Anm. 435] 9). – Im Nachlaß „Krumbacheriana I“ (= Briefe an Krumbacher) der Bayerischen Staatsbibliothek, Handschriften- und Inkunabelabteilung, finden sich drei Briefe von P. Michael Huber. Beide kannten sich bereits durch den von Krumbacher für Studenten erteilten Russisch-Unterricht: „Um jedoch in die vollen Tiefen dieser russ. Publicationen [scil. zum hl. Georg] einzudringen, bin ich erfreulicher Weise gezwungen das Russisch das ich seinerzeit unter Ihrer Einführung begonnen wieder aufzufrischen“ (Brief, datiert Metten, 27. Januar 1904). Zu dieser Zeit arbeitete Huber auch noch an der für den Barlaam-Roman notwendigen Vervollkommnung seiner Paläographie-Kenntnisse, wie das Postskriptum desselben Briefes verrät: „P.S. Leider habe ich es auf der Universität als Neuphilologe versäumt griechische Palaeographie zu betreiben. Könnten Sie mir nicht ein kleineres Werk darüber, das auch die Abbreviaturen enthält, angeben?“ Sein mit einigen allgemeinen Klagen endender Brief an Krumbacher, datiert Metten, 12. März 1909, ist bereits mit Schreibmaschine geschrieben: „Auf Schritt und Tritt muss ich nämlich bedauern, dass ich weitab von einer grossen Bibliothek arbeiten muss und ausserdem nicht die Gelegenheit habe, von der Schule weg zu bleiben. Ausserdem wird mir die Geschichte auch finanziell etwas zu kostspielig. Immerhin aber glaube ich trotzdem, dass meine Arbeiten nicht umsonst sind oder nur als minderwertig erachtet werden müssten. Somit verliere ich den Mut noch nicht, auch ferner noch weiterzuarbeiten.“ „... Kr[umbacher] mit dem ich bis kurz vor seinem Tode in lebhafter Correspondenz wegen Georg war, hat verzichtet eine Geschichte der Legende und deren Bestandteile (Legendengruppen etc.) zu geben, weil ich diesen Teil bereits in Angriff genommen hatte. Ich hoffe in nicht zu ferner Zeit mit meiner Ausgabe fertig zu werden. Ich werde bei der Auswahl der Hss weniger eklektisch als Kr vorgehen, im Gegenteil alles berücksichtigen was mir irgendwie zugänglich ist (durch eigenes Einsehen oder Photographie). Bis jetzt besitze ich die Texte aus Paris, Brüssel, Rom, München; wegen anderer Hss stehe ich in Unterhandlung (Wien, Rouen, Chartres, Douai, Wien, Berlin, England, Mailand, Turin). ... ... ... Ansonsten bearbeite ich Barlaam Josaphat & Caecilia. Letzte Arbeit ist bereits ziemlich weit gediehen. ... ... “ (Ehrhard-Nachlaß im Byzantinischen Institut Scheyern, Brief von Huber an Ehrhard vom 8. 12. 1911). Das Thema „Die Caecilien-Legende in den lateinischen Handschriften und in der Ikonographie“ steht in Hubers Arbeitsbüchlein (wie Anm. 436) an 6. Stelle (auf p. 14).
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5. Die Überlieferung
handschrift Z]) nur zum Teil erfüllt werden440. Begonnen wurde die Arbeit offensichtlich mit der Kollation des Cod. Monac. gr. 496 (unserer Nr. 78) anhand eines zu diesem Zwecken mit leeren Blättern „durchschossenen“ Exemplars der Ausgabe von Kechagioglu441. Erst danach fertigte Huber das heutige Mettener Archivstück „H B 4“ – eine Art Kollationsbuch in Quarto (vorderes Schmutzblatt + 4 ungezählte Blätter + 242 Folia + hinteres Schmutzblatt), dessen Lesetext hauptsächlich auf unserer Hs. 78 beruht. Die Varianten unserer Nrn. 45 (= K), 148 (= I), 151 (= M) und der sechs Wiener Handschriften sind durchgehend eingearbeitet. Einen zeitlichen Anhaltspunkt gibt die Datierung auf fol. 242r: „fol. 101-242 geschrieben vom 1. Januar – 4. Februar 1912.“ Kernstück von P. Michaels Arbeit ist jedoch das Archivdokument „H B 1“, ein 310 einseitig beschriebene Blätter umfassender Quarto-Band, den er schon auf seiner Orientreise 1914/15 mitgeführt hatte, wie die Bleistifteinträge der Varianten aus Jerusalemer Handschriften zeigen. Er arbeitete nämlich nicht mit Fotos – solche finden sich für den griechischen Barlaam nicht in seinem Nachlaß – , sondern unternahm zahlreiche Bibliotheksreisen442, wo 440
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„Real Biblioteca del Escorial a cargo de los PP. Agustinos. 28 Octobris [scil. 1911, laut Poststempel auf dem ebenfalls erhaltenen Umschlag]. Dom Michael Huber O.S.B. Quamvis sit vere admirabile, in hac Bibliotheca non habemus Patrologiam Graecam Migneanam, neque aliam quandam editionem legendae Josaphat et Baarlam [sic!]. Ideo Pater bibliothecarius non potuit facere collationem quam petis. Si tibi sufficit ad te mitto initium et finem duorum codicum. Certe illi sunt duae recensiones. Photographus tibi faciet fotocopiam totius codicis pretio 80 marcos. Tuus G. Antolin [?] O.S.A.“ Entgegen der Aussage im gerade zitierten Brief sind nur Titel und Textbeginn der beiden Handschriften in einer Anlage beigefügt; diese Anlage endet mit den Worten „ultimum folium est idem in ambobus“, ohne daß das Textende mitgeteilt würde. Eine Bestellung von Fotos unterblieb ganz offenbar, die beiden Escorial-Hss. sind in P. Michaels Kollationen nicht herangezogen worden. Es ist inzwischen in die Mettener Klosterbibliothek eingereiht worden (Signatur: Vitae V 144); auf der Innenseite des Umschlagdeckels trägt es den Vermerk „Aus dem Nachlaß von P. Michael Huber. D 2“. Er „hinterließ ein Heft, in dem vom Tag der Priesterweihe an bis zum Jahre 1941 die Zelebrationsorte eingetragen sind“ (Dietl [wie Anm. 435] 4) – also eine lückenlose Quelle zur Rekonstruktion seiner Reisen. Geleitet hat ihn „nicht eigentliche Reiselust oder gar ein taedium vitae monasticae, ein Unbefriedigtsein von dem Leben in der stillen Zurückgezogenheit des Klosters, ... , sondern ein unwiderstehlicher, ruheloser Forschungstrieb, der ihn zeitlebens nie losließ, ein förmlicher Hunger nach neuen Anregungen und Erfahrungen, nach Erweiterung des Gesichtskreises, damit ja seine Persönlichkeit nicht einschrumpfe und vertrockne. Alle seine Auslandsreisen standen im Dienst der Wissenschaft und ohne den Segen des Gehorsams hätte er nie das Kloster verlassen. Wenn er aber einmal in der Fremde war, gab er sich mit jugendlicher Unbefangenheit dem Zauber der Ferne hin“ (Dietl [wie Anm. 435] 2).
Geplante Editionen
523
er in situ kollationierte. Die Kollationen Zotenbergs sind in „H B 1“ nicht durchgehend verarbeitet, und auch die Wiener Handschriften sind allem Anschein nach nur nach den Angaben Schubarts übernommen. Auf der rechten Spalte jedes Blattes dieses Archivstücks befindet sich der kritische Apparat. Für ihn sind laut einem lose einliegendem Blatt die folgenden Handschriften herangezogen (die siglen-alphabetische Ordnung wurde erst mit Hilfe des Computers erstellt): a = Monac. gr. 41 (unsere Nr. 75) B = Vat. gr. 2115 (unsere Nr. 130 / 1301) b = Hieros. Sab. 372 (unsere Nr. 53) b = Monac. gr. 138 (unsere Nr. 76) D = Vat. gr. 1997 (unsere Nr. 125) d = Vat. Pal. 201 (unsere Nr. 133) E = Marc.gr. VII,26 (unsere Nr. 151 = Editions-Hs. M) G = Vat. gr. 2025 (unsere Nr. 127 = Editions-Hs. H') g = Hieros. Sab. 288 (unsere Nr. 51) g = Monac. gr. 188 (unsere Nr. 77) H = Vat. Pal. 368 (unsere Nr. 135) I = Vat. gr. 2015 (unsere Nr. 126) K = Vat. gr. 2083 (unsere Nr. 128) L = Laurent. Conv. soppr. 115 (unsere Nr. 45 = Editions-Hs. K) M = Monac. gr. 496 (unsere Nr. 78) N = Marc. gr. 110 (unsere Nr. 148 = Editions-Hs. I) R = Vat. reg. gr. 34 (unsere Nr. 136) r = Vat. gr. 2087 (unsere Nr. 129) S = Hieros. Cruc. 42 (unsere Nr. 54 = Editions-Hs. O') s = Hieros. Patr. 178 (unsere Nr. 50) t = Hieros. Sab. 102 (unsere Nr. 50m) U = Vind. theol. gr. 12 (unsere Nr. 158) V = Vind. hist. gr. 21 (unsere Nr. 153) W = Vind. hist. gr. 71 (unsere Nr. 156) w = Hieros. Sab. 334 (unsere Nr. 52 = Editions-Hs. R'') X = Vind. hist. gr. 54 (unsere Nr. 155 = Editions-Hs. O'') Y = Vind. hist. gr. 49 (unsere Nr. 154) Z = Vind. hist. gr. 102 (unsere Nr. 157) z = Marc. gr. II,189 (unsere Nr. 150 = geplante Edition Gallicciollis443).
Die Sigeln A und C hat Huber den beiden ebenso bezeichneten EditionsHandschriften Boissonades vorbehalten (unsere Nrn. 95 = Editions-Hs. R' bzw. 105 = Editions-Hs. W2) und aus dessen spärlichem Apparat in „H B 1“ übertragen. Eine vollständige Kollation aller genannten Handschriften wurde nicht durchgeführt. Die Heranziehung auch der Kechagioglu-Ausgabe ist durch die Mitteilung ihrer langen Texterweiterung bei 26,119 (fol. 199 von „H B 1“) offenkundig. Die Kapitelanfänge sind bei P. Michael 443
S. oben, S. 519-520.
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5. Die Überlieferung
nicht immer mit den Billius’schen konform: Das 27. läßt er wie Liebrecht (s. oben, S. 513) bereits mit 26,120 `Upolabën d{ Ð Nacër beginnen. Auf einer wohl später erfolgten Reise nach Paris (und Oxford?) hatte Huber ein mit leeren Blättern durchschossenes Exemplar des Migne-Textes dabei (Mettener Archivdokument „D 1“). Hierbei handelt es sich offenbar um gebundene Korrekturfahnen des Migne-Bandes, denn die fettgedruckten, auf die Seiten der Boissonade-Ausgabe verweisenden Zahlen sind noch in einer anderen Schrifttype und die Druckfehler im griechischen Text sind ungewöhnlich zahlreich und zum Teil absurd; die allermeisten finden sich im publizierten Band 96 nicht mehr444. Eingetragen sind bis ins 7. Kapitel Varianten aus dem hier mit E bezeichneten Cod. Paris. gr. 1126 (unsere Nr. 103). Auf vier vorangehenden ungezählten Blättern befinden sich Notizen über Pariser und Oxforder Handschriften mit Mitteilung einzelner Barlaam-Titel. Besonders wertvoll ist die Klärung des Textbestandes von Cod. Paris. suppl. gr. 759 (unsere Nr. 115)445. Der 128 Blätter umfassende maschinenschriftliche Text der lateinischen Vulgata-Übersetzung BHL 979 (Mettener Archivdokument „H B 3“) mit notierten Varianten aus verschiedenen Handschriften (vor allem aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek) und Drucken (vor allem aus der Bibliothek von St. Bonifaz, München) war noch bis 2001, als die Ausgabe von Cruz Palma erschien, von hoher Aktualität. Der maschinenschriftliche Text endet auf fol. 118. Die fol. 124-127r sind leer, die anderen enthalten Informationen über Handschriften und Drucke, ebenso die Umschlag-Innenseiten und die zwei ungezählten Vorsatzblätter. Auch einige Literaturangaben (z. B. Poncelet über die neapolitanische Übersetzung BHL 979b und Peeters, Traduction) sind notiert. Ein Album mit Handschriften-Fotos trägt auf dem Umschlag das Etikett „S. Caecilia. Fragmenta ex Barlaam et Josaphat“. In ihm finden sich unter anderem Aufnahmen von BHL 979 enthaltenden Handschriften, und zwar der Codd. Paris. lat. 14656 (s.XII), fol. 2v – 5r (Seite 93-95 des Albums); 15038 (s.XIV), fol. 1v – 4r (Seite 96-98 des Albums); 2380 (s.XIII), fol. 1v – 4r (Seite 99-101 des Albums) und 9574 (s.XII), pag. 2-5 (Seite 102103 des Albums). Zum Weihnachtsfest 1939 bekam Huber eine persönlich von Michael Tarchnišvili für ihn gemachte handschriftliche deutsche Übersetzung von Sibrdzne Balahvarisi446 aufgrund der damals aktuellen Ausgabe von 444 445 446
Vgl. a. Volk, Schreiber Kallistos 271, Anm. 136. S. oben, S. 426. Wahrscheinlich stellt sie ein Gastgeschenk dar. Über Tarchnišvili und seinen Aufenthalt in Metten gibt es laut mündlicher Auskunft von P. Erminold Füßl vom Januar 1995 einen Beitrag in Alt und Jung Metten; leider konnte ich ihn nicht ausfindig machen. Über eine Übersetzung dieser verkürzten georgischen Barlaam-Version verfügte P. Michael zu diesem Zeitpunkt ganz offenbar schon, s. nächste Anmerkung.
Erster Illustrationszyklus
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Chachanov (1902)447; sie ist das heutige Mettener Archivstück „H B 2“448. Wie ein einliegender, von Franz Dölger beschriebener Zettel verriet, war diese Übersetzung einst nach Scheyern verliehen gewesen; er vermerkte an einigen Stellen die Seitenangaben der Edition von Chachanov449. Wie die von P. Michael Huber in allen Archivdokumenten gemachten Literaturnotizen zum Barlaam-Roman erkennen lassen, ging er von Autorschaftsdiskussionen unvoreingenommen450 an die Materie heran.
b) Das Stemma Das Stemma befindet sich auf einer ausklappbaren Tafel am Ende des Bandes. c) Die Illustrationszyklen 1. Zyklus Erhalten sind lediglich die bilderläuternden Beischriften in unserer Handschrift 65 (Augsburg, Universitätsbibliothek OeW Cod. I. 1. 2° 1) und zu 447
448
449 450
A. Chachanov (Hrsg.), Balhvar i Iodasaf. Gruzinskij tekst po rukopisjam XI-XII vv. (s priloženiem dvuch paleografičeskich tablic) s perevodom i predisloviem [Trudy po vostokověděniju 9] Moskau 1902. Eine sicher schon vor 1939 von einem anonym bleibenden Übersetzer gefertigte handschriftliche deutsche Übersetzung aufgrund dieser Edition (eventuell nach der ihr beigegebenen russischen Übersetzung) findet sich im Huber’schen Nachlaß in einem unbeschrifteten Aktendeckel; es handelt sich um 10 + 22 Seiten auf losen Blätterm + 3 Seiten Anmerkungen, überschrieben „Trudy po vostokovjedeniju (Arbeiten zur Orientkunde), hg. vom Lazarew’schen Institut für orientalische Sprachen. Lieferung IX. Moskau 1902. / Baljwar und Jodasaph. Grusinischer Text nach Hss. des XI-XII. Jahrh. (Mit Beigabe von zwei paläographischen Tafeln). Mit Übersetzung und Vorwort. Edidit A. Chachanow“. Es handelt sich um ein oktavformatiges Schülerheft mit schwarzem Umschlag aus italienischer Produktion, von dem 83 numerierte Blätter einseitig beschrieben sind; das letzte Drittel des Heftes ist leer. Die nicht gezählte Titelseite ist auf ihrem Recto folgendermaßen beschriftet: „M. T. [handschriftlich]. / Quaderno / G.B. Roma [gedruckt]. / Balhwar und Jodasaf übersetzt aus dem Georgischen für den H. H. P. Michael Huber OSB. / Metten 1939. / Weihnachten [handschriftlich].“ Ihr Verso weist folgenden Eintrag auf: „Diese Übersetzung ist nach dem von Abr. Chachanow in Trudi po Wostokowedeniju, wipusk IX (Moskwa 1902) herausgegebenen Texte hergestellt.“ Seite 1 beginnt mit den Worten „Balhwar und Jodasaf. (Aus dem Georgischen) übersetzt von P. Mich. Tarchnišvili aus der Gesellschaft der Diener der Unbefleckten Empfängnis zu Konstantinopel (S.I.C.)“. Zu Dölgers Befassung mit diesem georgischen Text s. oben, S. 47 m. Anm. 229. Es findet sich Material über den georgischen Barlaamtext und die neapolitanische lateinische Übersetzung ebenso wie über die Beziehungen der metaphrastischen Katharinenpassion zum Barlaam-Roman.
526
5. Die Überlieferung
einem ganz geringen Teil auch in deren Abschrift, unserer Nr. 154 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 49). Unsere Nr. 65 (s. a. oben, S. 289-291) tradiert in ihrem ursprünglichen Teil, umfassend die Folia 2r – 174v und reichend von Prol.,22 dielqÒntaj e"ta k¢n tù tšlei – 39,121 PistÕj g¦r Ð mit einer beträchtlichen inneren Lücke auf fol. 74v (1. Zeile von oben; übersprungener Text von 15,15 nik´ g¦r ¢eˆ – 21,17 lal»sw soi t… de‹ poiÁsai), auf den Rändern mindestens 123 Beischriften zu Bildern eines verlorenen Illustrationszyklus. Alle Ränder der Folia 169 und 170 sind vollständig mit Papier überklebt, ebenso der linke Rand des fol. 166v; darunter könnten sich zusätzlich derartige aus der eventuell illuminierten Vorlage übernommene Beischriften verbergen. Doch auch die unverdeckten dieser Notizen – geschrieben mit heller senffarbener, zum Verblassen neigender Tinte und nur auf der Originalhandschrift wirklich lesbar – sind durch die starke Beschneidung der heute mit Goldschnitt versehenen Ränder – wohl im Zuge der Herstellung des nun vorliegenden, aus dem 17.-18. Jh. stammenden Einbandes – teilweise erheblich beschädigt. Nur zu einem ganz geringen Teil lassen sie sich durch Zuhilfenahme von Nr. 154 (Cod. Vindob. hist. gr. 49), der direkten Abschrift von Nr. 65, rekonstruieren; denn deren Schreiber kopierte nur die Beischriften 1.) - 6.) und 22.). Im einzelnen finden sich diese Bilderläuterungen im Umfeld der genannten Textstellen, und sie lauten folgendermaßen: 1.) Fol. 11r oben nach Car©j d{ meg…sthj ™pˆ tÍ (2,174): `O basileÝj 'Aben¾r qÚwn to‹j qeo‹j met¦ tîn megist£nwn aÙtoà. 2.) Fol. 11r unten nach ™scolakÒtej sof…an: kaˆ (3,3): `O 'Aben¾r ™rwtîn toÝj ¢strolÒgouj perˆ toà uƒoà aÙtoà, kaˆ kaqomologoàsin Óti mšllei genšsqai CristianÒj: kaˆ poie‹ pal£tion Ð 'Aben¾r kaˆ katakle…ei tÕn uƒÕn aÙtoà ™ke‹se. Das kursiv gedruckte ist heute abgeschnitten, läßt sich jedoch aus Hs. 154 ergänzen, wo sich die identische Notiz auf fol. 9r unten findet, anschließend an die Worte t¦ tÁj ¢lhqe…aj paradeiknÚntoj, éste p©san (3,16). 3.) Fol. 12v oben nach Ñfqalmoˆ qe£sainto (3,33): `O d{ basileÝj 'Aben¾r k»ruk£j te pšmyaj e„j p©san pÒlin kaˆ cèran boîntaj oÛtwj, æj e‡ tij tîn monazÒntwn met¦ tre‹j ¹mšraj eØreqÍ, tù di¦ purÕj kaˆ x…fouj ÑlšqrJ paradoq»twsan. Das kursiv gedruckte ist heute abgeschnitten, läßt sich jedoch aus Hs. 154 ergänzen, wo sich die identische Notiz auf fol. 10r links, neben den Worten Maqën dš tinaj tîn monazÒntwn (3,35) findet. 4.) Fol. 12v links neben ÑrgizÒmenoj. 'An¾r g£r tij (4,1): `O basileÝj 'Aben¾r kunhgîn. 5.) Fol. 13r rechts neben eØr…skei ¥nqrwpon ™n lÒcmV (4,9): `O filÒcristoj ¢n¾r dialegÒmenoj met¦ toà ¢ndrÕj toà plhgšntoj ØpÕ qhr…ou. Das kursiv gedruckte ist heute abgeschnitten, läßt sich jedoch aus Hs. 154
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ergänzen, wo sich die identische Notiz auf fol. 10r rechts, neben den Worten Peripatoànti d{ aÙtù kat¦ mÒnaj (4,8) findet. Fol. 13v oben vor tÁj proshkoÚshj ™pimele…aj (4,23): Oƒ fqoneroˆ ¥ndrej diab£llousi tÕn filÒcriston ¥ndra prÕj tÕn basilša kaˆ Óti t¦ tîn Cristianîn sšbetai. Fol. 14r unten nach ™pignoÝj dÒlon katenÚgh (4,53): `O filÒcristoj dokimazÒmenoj par¦ toà basilšwj perˆ tÁj toà Cristoà p…stewj kaˆ tîn monacîn perˆ tÁj | (Rest abgeschnitten). Fol. 16r rechts neben 'ExercÒmenoj d{ aâqij (4,105): Oƒ kun|(hgoˆ) toà 'Ab|(en¾r) eÛron|(tej) ™n tù Ô|(rei b/) monac|(oÝj kaˆ) sÚront|(ej) aÙtoÝj | tù tru| ¥gou|(sin e„j) tÕn basilša | ('A)ben|(»r). Der jeweilige Rest der elf kurzen Zeilen ist abgeschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. Fol. 17r rechts neben dÒgma te ™xšqeto (4,138): Oƒ ku|(nhgoˆ) e„s£|(gontej) toÝj mo|(nacoÝj) e„j tÕn | (basilša 'Abe)n»r. Der jeweilige Rest der fünf kurzen Zeilen ist abgeschnitten, die mutmaßlichen Ergänzungen in runden Klammern. fol. 17r rechts neben `O d{ toà basilšwj uƒÒj (5,1): `O d{ | prÕj | xin | kat | mon | toi | toà b| an| | kan| . Der jeweilige Rest der zehn kurzen Zeilen ist abgeschnitten, eine mutmaßliche Ergänzung scheint kaum möglich. Fol. 17r unten nach mhd{n tÕ par£pan (5,9): 'AkoÚsantej d{ oƒ monacoˆ Óti ™n tÍ kam…nJ œballon toÝj monacoÚj, ™krÚbhsan ™n to‹j Ôresi kaˆ to‹j sphla…oij kaˆ ta‹j Ñpa‹j tÁj gÁj. Fol. 17v unten nach diaq»khn fil…aj dihnekoàj (5,25-26): `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Zard¦n perˆ tÁj toÚtou kaqe…rxewj. Hier muß bemerkt werden, daß der auskunftsfreudige Lieblingspädagoge des Ioasaph im 5. Kapitel – auch in dieser Handschrift – anonym bleibt; die Gleichsetzung mit dem erst im 21. und 22. Kapitel namentlich in Aktion tretenden Diener Zardan stammt hier vom Verfasser der Bilderläuterungen; s. a. die Beischriften Nr. 16, 18, 19, 21, 25, 26, 56 und 57. Allerdings wird die Gleichsetzung auch von Woodward / Mattingly / Lang erwogen, vgl. p. 626 (General Index): „Zardan, the name of Ioasaph’s tutor (referred to presumably on pp. 51, 53, 61, 63, 65, 67)“. Zur Gleichsetzung dieser beiden Personen in griechischen und anderssprachigen Bearbeitungen des Barlaam-Romans s. Volk, Medizinisches 178-180. Fol. 18v links neben Lšge moi tšknon (5,46): |ën |Ð |('Ab)en¾r |sasqai |(tÕn uƒ)Õn aÙtoà |('Iw)£saf | aÙtÕn |m¾ |pollÍ |rè tÕn | 'Iw£saf ... . Die Beschneidung ist derart stark, daß die weitere Abschrift sinnlos schien. Fol. 19r oben, vor t¦ kataqÚmia poi»sw (5,63): Kaˆ lšgwn Ð 'Aben¾r tù 'Iw£saf | [abgeschnittene Wörter] Ópou ¨n qšlV ™xšrcesqai. Fol. 19r rechts neben kat¦ l»qhn tîn Øphretîn (5,72): `O 'Iw£saf p| proel| kat¦ tÁj ÐdoØ ¥n(draj)| dÚo tuf|(l ) kaˆ ™xel| b»qh|. Notiz
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5. Die Überlieferung
stark beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 16.) Fol. 19r unten nach e„ oÙ p©si fhsˆ toàto (5,84): `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Zard¦n perˆ toà tufloà. S. a. Beischrift Nr. 12. 17.) Fol. 19v links neben aâqij diercÒmenoj (5,93): `O 'Iw£saf poiîn ˜tšran prošleusin sun»nthse gšronta pepalaiwmšnon pollîn ¹merîn. 18.) fol. 19v unten nach p©sin œfh to‹j ¢nqrèpoij toàto (5,104): `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Zard¦n perˆ toà gšrontoj pÒswn ™tîn e"nai. `O d{ Zard¦n lšgei ˜katÒn. S. a. Beischrift Nr. 12. 19.) Fol. 20r rechts neben taÚthn ™lqe‹n t¾n pe‹ran (5,107): Lšgei | Ð 'Iw£(saf)| kaˆ met¦ (pÒsa) | œth |netai Ð (¥nqrwpoj)| Lšgei | Ð Zar(d¦n)| ¢po(qnÇ)|sk(ei)| .. de | (Ð 'I)w£s(af) | perˆ (toà) | qan(£tou) | ™lu(p»qh) | sfÒ(dra). Der jeweilige Rest der 15 kurzen Zeilen ist abgeschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. S. a. Beischrift Nr. 12. 20.) Fol. 20v links neben ›teroj kÒsmoj (5,126): |(`O 'Iw)£saf |(lu)poÚ |(menoj) perˆ |(toà) qan£tou. Der jeweilige Rest der vier kurzen Zeilen ist abgeschnitten, die mutmaßlichen Ergänzungen in runden Klammern. 21.) Fol. 20v links neben ¢katascštJ tinˆ (5,130): `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Zard¦n |gi |(nè)skei |Cri |Øpo |xai t¦ |tÁj ¢lhqe…aj | oÙ |g…nwske. Stark beschnittene Notiz, mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. S. a. Beischrift Nr. 12. 22.) Fol. 21r unten nach ƒm£ti£ te kosmik£ (6,8): `O kÚrioj ¹mîn 'Ihsoàj CristÕj crhmat…zwn ™n tÍ ™r»mJ tÕn Barla£m. 23.) Fol. 21v links neben ¢mfias£menoj kaˆ nhÕj (6,8): |(`O Ba)rla¦m |(¢l)l£xaj |(™)sqÁta ™pib¦j |(nhÕj œ)rcetai |(e„j t)¦ tîn |('Ind)în ba |(s…l)eia. Stark beschnittene Notiz, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 24.) Fol. 21v links neben Ginèksein se boÚlomai (6,14): |(`O) Barla¦m | (e„)sercÒ |(menoj) wj |ag | toàton | t | tîn |ram. Stark beschnittene Notiz, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 25.) Fol. 21v unten nach bebhkÒtoj fron»matoj (6,25): `O Barla¦m dialegÒmenoj met¦ toà Zard¦n prÕj tÕ ØpomnÁsai tÕn kÚrion aÙtoà perˆ toà ¢tim»tou l…qou. S. a. Beischrift Nr. 12. 26.) Fol. 22v unten nach æj oân e„sÁlqen Ð Barla£m (6,57): `O Zard¦n Øpomimn»skwn tÕn 'Iw£saf perˆ toà Barla£m. S. a. Beischrift Nr. 12. 27.) Fol. 23r rechts neben pršpousan e„r»nhn (6,57): `Wj oân e„sÁlqen Ð Barla¦m ™pštreyen aÙtÕn kaqesqÁnai kaˆ lšgei aÙtù Ð 'Iw£saf: ØpÒdeixÒn moi tÕn polÚ|(timon) l…qon. Die Notiz ist geringfügig beschnitten, die mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. 28.) Fol. 23v links neben kaˆ ÐdÕj patoumšnh (6,75): `O 'Iw£saf plhroforîn tÕn Barla¦m Óti met¦ pÒqou polloà kaˆ eÙca|(rist…aj) dšcetai toÝj lÒgouj. Die Notiz ist geringfügig beschnitten, die mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. 29.) Fol. 24r unten, nach ™pˆ gÁn pesîn prosekÚnhse (6,104-105): Para-
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bol¾ toà basilšwj toà proskun»santoj toÝj monacoÝj kaˆ memfqšntoj par¦ tîn ¢rcÒntwn aÙtoà. Fol. 24v links neben s£lpigga toà qan£tou salp…zein ™pˆ (6,116): `O kÁrux khrÚsswn tÕn q£naton toà basilšwj tù ¢delfù ™n tù o‡kJ aÙtoà. Fol. 25r rechts neben gunaikÕj kaˆ tšknwn (6,120): `O ¢del(fÕj)| toà basilšwj pros(er)|cÒmenoj met¦ l| phj | tÁj | kaˆ toà | aÙt |. Stark beschnittene Notiz, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. Fol. 25r rechts neben ™k xÚlwn bal£ntia (6,131): Es sind nur wenige Buchstaben erhalten; die Notiz bestand aus vier Zeilen, außer einem l ist kaum mehr etwas zu erkennen. Fol. 27r rechts neben cersˆn „d…aij coàn m{n labèn (7,21): `H pl£(sij) toà 'Ad(¦m) kaˆ tÁj E(Üaj). Die mutmaßlichen Ergänzungen der nur geringfügig beschnittenen Notiz in runden Klammern. Fol. 27r rechts neben ™pˆ gÁj katšsthsen (7,26): `H | par | dÕj | e | a | kaˆ „|. Stark beschnittene Notiz, Ergänzungen scheinen kaum möglich. Fol. 27r unten nach ¥nqrwpon Ön œplase p£ntwn mšn (7,29): `O CristÕj sÝn ta‹j ™xous…aij aÙtoà tîn ¢ggšlwn kaˆ tîn poihm£twn aÙtoà. Fol. 27v links neben DiÕ ¢pebl»qh tÁj t£xewj aÙtoà (7,37): `O sat¦n _iptÒmenoj ™x oÙranoà sÝn tÍ strati´ aÙtoà. Fol. 28r rechts neben di' aÙtoà d{ Ðmil»saj tÍ gunaik… (7,48): `O Ôfij quri| tÍ dun| aÙtîn | rad|. Stark beschnittene Notiz, Ergänzungen scheinen kaum möglich. Fol. 28r rechts neben kaˆ tala…pwron feà moi biot»n (7,54): | ... | kaˆ pi | b | ™n t | ... | ... | ... |. Stark beschnittene Notiz, Ergänzungen scheinen kaum möglich. Fol. 28r unten nach d…kaion ™n tÍ gene´ ™ke…nV toàton (7,59): `O 'Ad¦m kaˆ ¹ EÜa kaqezÒmenoi ¢pšnanti toà parade…sou kla…ontej. Fol. 46r oben vor proskunhtaˆ ¢nqrèpJ „xeutÍ (10,30) beginnend und fast den ganzen rechten Rand füllend: `O „xeut¾j krat»saj t¾n ¢hdÒna œmelle sf£xai aÙt»n. Doqe‹sa d{ œnarqroj lali¦ tÍ ¢hdÒni e"pe tù „x(eutÍ:)| T…j | Ôfe(loj)| ¥nqrwpe | me s | xhj | ‡n | tre‹j tÕ l | ™¦n | ... | ... | çf | qhj | ¢p | thn | ... |. Teilweise stark beschnittene Notiz, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. Fol. 46v oben vor prÕj aÙtÕn ƒptamšnh (10,45): `O „xeut¾j proskalîn t¾n ¢hdÒna. Fol. 46v links neben denselben Worten prÕj aÙtÕn ƒptamšnh (10,45) beginnend: `H ¢hdën kaqhmšnh ™pˆ toà dšndrou dokim£zousa tÕn „xeut¾n perˆ tîn ™ntolîn. Fol. 55r rechts und || links neben ™n parabolÍ uƒÒn tina (11,149): Parabol¾ toà ¢sètou. || `O ¥swtoj toÝj co(…rouj bÒskwn). Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern.
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5. Die Überlieferung
44.) Fol. 55v links neben ¢nast¦j Ãlqe prÕj tÕn patšra aÙtoà (11,161162): |(`O) pat¾r katafilîn tÕn ¥swton uƒÕn |si Øpš |treye prÕj aÙtÒn. Notiz geringfügig beschnitten, eine mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. 45.) Fol. 55v links neben qÚsaj tÕn mÒscon (11,164-165): `O doàloj toà patrÕj qÚwn tÕn mÒscon tÕn siteutÒn. 46.) Fol. 65r rechts neben feÚgonti ¢pÕ prosèpou mainomšnou (12,221): `O monÒ(kerwj)| dièk(wn)| tÕn ¥n(dra)| toutš(stin)| Ð q£n(atoj). Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 47.) Fol. 65r rechts neben ce‹raj ™kte…naj kaˆ futoà tinoj (12,225): `O monÒ(kerwj)| dièk(wn)| tÕn ¥nd(ra)| pesën | toà bÒq(rou)| kaˆ fut(oà)| tinoj d(ra)| x£me(noj)| œrcont(ej)| dÚo m(àej)| kaˆ dia(koptÒ)| menoi tÕ f(utÕn)| ™tap| noànt| ™p| toÝj | p(Òdaj)| aÙtoà. Notiz beschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 48.) Fol. 65v links neben Âsper t¾n saf»neian (12,242): LÚsij tÁj parabolÁj toà monokšrwtoj. 49.) Fol. 66r unten nach tÁj aÙtîn ¢g£phj ¢nte…ceto mšcri qan£tou (13,89): `H tîn triîn f…lwn parabol». 50.) Fol. 68r rechts neben `O prîtoj f…loj ¨n e‡h (13,56): LÚsij | tîn triîn f(…lwn)| À toà ploÚtou | kaˆ tÁj ™le(hmosÚnhj). Stark beschnittene Notiz (es fehlt der zweite Freund), einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 51.) Fol. 68v links neben tÍ érv toà qan£tou (13,64): |qan£tou |fele‹j |(m)n»matoj |toj ¢ |toj kaˆ |Øpostre |(fÒm)enoi. Notiz stark beschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 52.) Fol. 69r unten nach deinîj katetrÚceto (14,18): Plhrwqšntoj toà crÒnou katab£llousin aÙtÕn ¢pÕ tÁj basile…aj. 53.) Fol. 70r rechts neben PÒlin m{n oân nÒei moi (14,40): LÚsij tÁj toiaÚthj parabolÁj. 54.) Fol. 77v links neben palai¦ kaˆ mhd{n tîn ™mîn diafšronta (21,113): |(`O) 'I£saf (sic!) |(l)amb£nwn |(mo)nacik¦ |(¥)mfia par¦ |(toà) Barla£m. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 55.) Fol. 77v unten nach tÁj ™kdhm…aj æm…lei kaˆ teleuta…an (21,117-118): `Omo…wj kaˆ Ð Barla¦m lamb£nwn tr…cinon cit(îna)| ... . Der Rest der Notiz ist wegen Beschädigung des unteren Blattrandes verloren, mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. 56.) Fol. 80v links neben `O d{ Zard¦n ™ke‹noj (22,24): |(`O) d{ Zard¦n |(l)upoÚmenoj | perˆ toà 'Iw£saf ™n ¢rrwst…v peri| (š)pese meg…stV. 'AkoÚsaj | (Ð) 'Aben¾r toà | ™n ¢rrwst…v | (Ôntoj) Zard¦n |(¢)pšsteile „atrÕn prÕj | (tÕ) ™piskš | (yai kaˆ qerape)àsai aÙtÒn. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. S. a. Beischrift Nr. 12.
Erster Illustrationszyklus
531
57.) Fol. 81r unten nach gnwr…sai t¾n prÕj ™m{ sou (22,45): `O Zard¦n prosagoreÚwn tù 'Aben¾r perˆ toà 'Iw£saf kaˆ toà Barla¦m pîj ™did£cqh proskune‹n patšra kaˆ uƒÕn kaˆ ¤gion pneàma. S. a. Beischrift Nr. 12. 58.) Fol. 82v links neben Ð 'Arac¾j metabalèn (22,78): |(`O ba)sileÝj 'Aben¾r |(su)mboulÒmenoj |(me)t¦ toà 'AracÁ |(per)ˆ toà Barla£m. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 59.) Fol. 83v links neben 'En Ólaij d{ |x ¹mšraij (22,103): `O 'Arac¾j ™xercÒmenoj e„j ¢naz»thsin toà Barla£m. 60.) Fol. 83v links beginnend und am unteren Rand fortlaufend, neben Kaˆ eÙqÝj tù toà ¥rcontoj prost£gmati (22,112-113): `O 'Arac¾j pšmyaj toÝj stratiîtaj aÙtoà perˆ toà Barla¦m eØr…skousi iz/ monacoÚj, kaˆ tÚptontej aÙtoÝj ¥gousi prÕj tÕn 'Arac»n. 61.) Fol. 83v unten, nach periecÚqhsan aÙto‹j kÚnej (22,114-115): `O 'Arac¾j ™rwtîn toÝj monacoÝj perˆ toà Barla£m. 62.) Fol. 84r rechts neben p»ran ™b£staze tric…nhn (22,120): `O mon(acÕj)| bast|(£zwn t¦) ¤gi(a le…)|yan(a). Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 63.) Fol. 85v links neben Di' ¹merîn d{ oÙk Ñl…gwn (23,1): `O 'Arac¾j paralabën toÝj monacoÝj pros£gei aÙtoÝj tù basile‹ 'Aben»r. 64.) Fol. 89r rechts neben ¢rqrembÒloij d{ Ñrg£noij (23,95): 'Orgisq(eˆj)| Ð basi(leÝj) | zesqai (toÝj mona)|coÝj pr(ost£)|ttei d | d{ kaˆ a| sin toia| toÝj m{n t| qÁnai t| ceiroko| toÝj d{ ¢n| sqÁnai t| glèssaj |. Der jeweilige Rest der 13 kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 65.) Fol. 89v links beginnend neben SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj (24,16), dann sich am unteren Rand fortsetzend: `O Nacër ™rwtèmenoj par¦ toà basilšwj 'Aben¾r e„ aÙtÒj ™stin Ð Barla£m. `O d{ œlegen Óti ™gè e„mi. 66.) Fol. 97v links neben E‡qe mhd' Ólwj ™genn»qhj (24,234): `O 'Aben¾r Ð basileÝj met' ÑrgÁj pollÁj kaˆ qumoà filoneikîn tÕn 'Iw£saf perˆ toà kaqhghtoà aÙtoà Barla£m. 67.) Fol. 107r rechts neben duo‹n g¦r q£teron gen»setai Øm‹n s»meron (26,64): `O 'Ab(en¾r)| nouq(etîn)| toÝj _»(toraj)| aÙtoà (perˆ)| tÁj dh(mh)| gor…aj | llousi | sai me | n£c|. Der jeweilige Rest der neun kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 68.) Fol. 107v links neben ™pistrafeˆj lšgei tù Nacèr (26,74): (`O) 'I£saf (sic!) (n)ouqetîn tÕn Nacèr. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 69.) Fol. 118r rechts neben Taàta æj diexÁlqen Ð Nacèr (28,1): `H t| oân | to _| n¾r | toà n| meta| nhst| ¢p| e„j | sil|. Der jeweilige Rest der zehn kurzen Zeilen ist abgeschnitten, Ergänzungen scheinen kaum möglich. 70.) Fol. 118v unten, nach œcwn meq' ˜autoà tÕn Nacèr (28,30): 'Apšrcetai oân Ð 'Aben¾r kathscumšnoj met¦ tîn _htÒrwn aÙtoà ™pˆ toà palat…ou aÙtoà.
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5. Die Überlieferung
71.) Fol. 120r rechts neben kaˆ qÚran ¢no…xei metano…aj (28,63): Para| oân (Ð 'Iw£)|saf tÕn (Nacër ¢p)|šrcetai (e„j tÕ)| ˜autoà (pa)|l£tio|(n æj 'Olumpio)n…khj. Der jeweilige Rest der sieben kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 72.) Fol. 120v unten, nach tÕn qeÕn ™xilews£menoj (28,91): ... |tal£menoj oân Ð Nacër tù 'Iw£saf kaˆ proskun»saj aÙtÕn .. |. Der Rest der Notiz ist abgeschnitten, Ergänzungen scheinen kaum möglich. 73.) Fol. 121r rechts neben ¤lletai æj œlafoj (28,98): `O Nacër | tÕn ™rhm…t(hn) | ™n tù sph(la…J)| prosekÚn(hsen)| aÙtÒn. Notiz beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 74.) Fol. 121r unten, nach t¾n ™pistrof¾n ™kdecÒmenon kaˆ me| (28,107): Kathc»saj oân tÕn Nacër Ð Barla¦m ™b£ptisen aÙtÒn. Inhaltlicher Fehler vom Verfasser der Bilderläuterung: Der Eremit und Priester, zu dem Nachor sich begibt, ist im Romantext nicht Barlaam; s. a. Beischrift Nr. 89. 75.) Fol. 123r rechts neben kaˆ f…lon ¹ge‹to kaˆ did£skalon (29,10): 'ElqÒntej oƒ ¥rc(ontej)| toà 'Abe(n¾r)| proskal(š)|sai tÕn Qeu(d©n)| ™pˆ tÁj (dhmo)|teloàj ˜or(tÁj)| tîn yeudwn(Úmwn)| qeîn. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 76.) Fol. 123v links neben poll¦ tîn ponhrîn pneum£twn kalšsaj (29,2021): (E„)sercÒmenoj oân (Ð) Qeud©j met¦ tÁj paranÒmou strati©j aÙtoà prÕj 'Aben¾r tÕn basilša. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 77.) Fol. 123v links neben prosupant»saj ºsp£sato (29,25): |(`O) basileÝj 'Aben¾r |(Øp)»nthsen |(tÕn) Qeud©n. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 78.) Fol. 124v links neben kaˆ p©n Ðtioàn boulhqe…hmen (29,46): |(`O) basileÝj 'Aben¾r |(sum)bouloÚ|(menoj) met¦ toà |(Qeu)d©. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 79.) Fol. 125r rechts neben met¦ toà ¢pateînoj Qeud© (29,59): `O basil(eÝj)| met¦ t(oà Qeud©)| qÚw(n to‹j)| qeo‹j. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 80.) Fol. 125r rechts neben kaˆ c£ritaj aÙtù Ðmologhs£ntwn (29,65): 'Elqën | Ð Qeud©(j ... )| tÕn 'Aben¾(r ... )| basilša e„s| ™ntÕj toà (palat…ou)|. Der jeweilige Rest der fünf kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 81.) Fol. 127r unten, nach ¢smšnwj Ð basileÝj kaˆ par£gontai (30,30): E„s£gousin oân tù 'Iw£saf ™x ™pilogÁj guna‹kaj prÕj tÕ ™xuphrete‹n aÙtÕn e„j cre…aj tin£j. 82.) Fol. 128r rechts neben t¾n ponhr¦n ™cor»goun Ûlhn (30,48): Aƒ guna‹(kej aƒ) | parist£m(enai) | tù 'Iw£s(af). | Pšmpontai (par¦) | Qeud© t(¦ tÁj) | porne…aj pn(eÚmata) | prÕj tÕ ™k(pei)|r£sai aÙt(¦j) | kaˆ tÕn 'Iw£s(af) | e„j tÕn tÁj ¢se(lge…aj)| œrwta. Der jeweilige Rest der elf kurzen Zeilen ist abgeschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern.
Erster Illustrationszyklus
533
83.) Fol. 133r rechts neben ˜èra pantodap¦ kaˆ poik…la (30,204): `Upnoàn(toj)| toà 'Iw£(saf)| Ðr´ ˜a(utÕn ØpÒ)| tinwn f(oberîn)| ¡rpag(šnta,)| e„sag(agÒntej)| aÙtÕn e„j (tÒpouj)| oÞj oÙdš(pote)| ˜wr£(kei)|. Der jeweilige Rest der neun kurzen Zeilen ist abgeschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 84.) Fol. 134r rechts neben pr£xesin a„scra‹j ˜autoÝj molun£ntwn (30,234): 'Idën Ð ('Iw)|£saf (t¾n æ)|raiÒtht|(a toà para)|de…sou ... | kol£ | b£llei | loÚo ... | guna(‹ka)| œxw ... . Der jeweilige Rest der zehn kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 85.) Fol. 134v links neben T¦ d{ toà Qeud© ¢postalšnta (31,3): |(M)emfÒmenoj oân Ð Qeud©j | (t¦) tÁj porne…aj | (p)neÚmata | (Ð)mologoàn|(ta) toà Qeud© | (Ó)ti ¢koÚont|(ej tÕ) Ônoma | (toà) Cristoà oÙd{n | (du)n»somen. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 86.) Fol. 140r rechts neben ” Efh d{ prÕj aÙtÕn Ð Qeud©j (32,1): `O Qeud©j dialegÒmenoj met¦ toà 'Iw£saf perˆ tÁj (tîn) | Cristia(nîn) | p…stew(j)| kaˆ tîn y(eu)|dwnÚm(wn)| qeîn aÙ(toà)|. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 87.) Fol. 144v links neben mhdšna sp…lon À _Úpon ¡mart…aj (32,138): |(`O) Qeud©j |(nou)qetoÚmenoj |(pa)r¦ toà |('Iw)£saf |(pe)rˆ tÁj |(tîn) Cristi|(anîn) p…stewj. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 88.) Fol. 144v unten, nach sp»laion katalamb£nei toà ƒeroà ¢ndrÕj ™ke…nou prÕj (32,144-145): `O Qeud©j ka…wn t¦j magik¦j aÙtoà b…blouj. 89.) Fol. 145r oben, vor Ön kaˆ Ð Nacër ¢pelhlÚqei (32,145): `O 'Iw£saf pšmpwn tÕn Qeud©n prÕj tÕn Barla£m. Hier wieder der schon oben (Beischrift Nr. 74) angemerkte inhaltliche Fehler der Gleichsetzung dieses im Text anonym bleibenden Wüstenmönches mit Barlaam. 90.) Fol. 145r rechts neben kaˆ t¦ kaq' ˜autÕn dihge‹tai p£nta (32,145): Katal(abën) | on Ð Q(eud©j) | tÕ sp»(laion) | kaˆ k(ath)|c»saj (™)|bapt(… sqh) | e„j t(Õ Ô)|noma (toà) | patrÕj kaˆ (toà) | uƒoà kaˆ (toà) | ¡g…ou pneÚmatoj. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 91.) Fol. 145v links neben kaˆ oÙ pat¾r œti klhq»sV (33,12): |(`O b)asileÝj |('A)ben¾r |(dia)legÒ|(menoj) met¦ |(toà) uƒoà |(aÙ)toà æj |(para)l£boi tÕ ¼misu tÁj basile…aj. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 92.) Fol. 146v links neben Car©j oân Óti ple…sthj Ð basileÝj plhsqeˆj (33,39): |(`O) 'Abe|(n¾r e)Ùlo|(gîn t)Õn 'Iw|(£sa)f e„j |(t¾n basi)le…an |(pa)ralam|(b£n)ei tÕn klÁ|(ro)n kaˆ tÕ | stron. Der jeweilige Rest der neun kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern.
534
5. Die Überlieferung
93.) Fol. 147r rechts neben toà despotikoà p£qouj shme‹on (33,48-49): `O 'Iw(£saf)| ¢no| stwn| e‡d| ¢pÕ | teic| kat| ptei| lept| kaˆ †st| stauroÝj | tîn te|.“ Der jeweilige Rest der zwölf kurzen Zeilen ist abgeschnitten, nur wenige mutmaßliche Ergänzungen (in runden Klammern) sind hier möglich. 94.) Fol. 148r rechts neben kaˆ e„j tÕ aÙtoà e„s»gage pal£tion (33,81): `O 'Iw£sa(f ...)|»saj t(¾n ™kklh)|s…an ™| oƒ ƒere‹j | qe‹an l| kaˆ Ð basi(leÝj ... )| shrcet | toà Ôcl(ou ... )| tÕn kÚrion ¹m(în 'Ihsoàn)| CristÒn.“ Der jeweilige Rest der zehn kurzen Zeilen ist abgeschnitten, nur wenige mutmaßliche Ergänzungen (in runden Klammern) sind hier möglich. 95.) Fol. 151r rechts neben poqeinot£tJ uƒù 'Iw£saf ca…rein (34,8): `O basileÝj 'A(be)|n¾r ¢p| llwn ™p| met¦ toà (uƒoà) | aÙtoà to(à 'I)|w£saf | tÕ qe£| aÙtÕ |. Der jeweilige Rest der acht kurzen Zeilen ist abgeschnitten, nur wenige mutmaßliche Ergänzungen (in runden Klammern) sind hier möglich. 96.) Fol. 153v links neben Óqen ™tÚgcane katabebhkèj (34,107-108): (`O) 'Iw£saf kaqodhgîn tÕn patšra aÙtoà perˆ tÁj tîn Cristianîn p…stewj kaˆ toà tim…ou stauroà. 97.) Fol. 154v links neben Z»lou d{ qe…ou ¢n£plewj genÒmenoj Ð basileÝj (35,17): |(Kata)nugeˆj | (Ð) basileÝj | ('Aben¾r) tÍ qeo|(did£)ktJ | (sof…v) toà | ('Iw£)saf | (fwn)Í me|(g£lV tÕn) CristÕn | (æm)olÒgei | (...) tÍ mei | (...)kaˆ zw|(opoioà) stauroà | (pros)kune‹ | (ØpÕ) tÍ p£ntwn | (Ôy)ei. Der jeweilige Rest der 15 kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 98.) Fol. 154v unten, nach k£llista prÕj t¾n eÙsšbeian (eine nur noch in Nr. 154 und ansonsten in keiner anderen kollationierten Handschrift erscheinende Variante zu 35,26-27 ple‹sta prÕj t¾n eÙsebÁ p…stin): `O basileÝj 'Aben¾r t¦ tîn e„dèlwn temšnh e„j œdafoj katasp´ kaˆ e„j lept¦ dielën pšnhsi dišneime. 99.) Fol. 155r rechts neben TÒte d¾ toà ¢nwtšrw _hqšntoj (35,27): Katal| oân Ð b(asileÝj)| 'Abe(n¾r)| par¦ (toà)| ¢rcie(pi)|skÒp(ou) | kaˆ toà l| teleioà(tai) | bapt…s(mati). | `O uƒÕj aÙ(toà) | 'Iw£sa(f ¢)|nadšc(etai) | tÕn patšra (™k) | tÁj qe…aj (ko)|lumb»(qraj). Der jeweilige Rest der 15 kurzen Zeilen ist abgeschnitten, einige mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 100.) Fol. 156r rechts neben ™kte…naj Ð pat¾r t¾n ce‹ra (35,72; alle kollationierten Hss. außer 154 haben hier den Plural t¦j ce‹raj): `O 'Aben¾r | sta meg…sth | kliq... kaˆ | pragmate…an | sq... kakîn | se tÕn qeÒn. T| toà 'Iw£saf | uƒoà aÙtoà Ø| xanta aÙt| tÁj ¢lhqe…aj |. Der jeweilige Rest der zehn kurzen Zeilen ist abgeschnitten, nur wenige mutmaßliche Ergänzungen (in runden Klammern) sind hier möglich. 101.) Fol. 156v links neben kaˆ E„j ce‹r£j sou fil£nqrwpe qeš (35,81): `O basileÝj 'Aben¾r tÕ ¤gion kaˆ eÙaggelikÕn scÁma foršsaj ™koim»qh ™n e„r»nV.
Erster Illustrationszyklus
535
102.) Fol. 156v links neben kaˆ E„j ce‹r£j sou fil£nqrwpe qeš (35,81), unmittelbar an die vorangehende Notiz anschließend, jedoch deutlich von ihr abgetrennt: `O d{ uƒÕj aÙtoà 'Iw£saf sÝn to‹j monaco‹j poie‹ tÕn ™pit£fion. 103.) Fol. 156v links neben kaˆ E„j ce‹r£j sou fil£nqrwpe qeš (35,81), unmittelbar an die beiden vorangehenden Notizen anschließend, jedoch deutlich von ihnen abgetrennt: |(`O 'I)w£saf |(eÙ)cÒmenoj ™ |(p£n)w toà |(mn»)matoj |(toà) patrÕj aÙtoà. Notiz geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. 104.) Fol. 159r oben, vor Barac…aj Ônoma (statt toÜnoma, 36,46): Dhmhgorîn Ð 'I£saf (sic!) met¦ toà Barac…ou (sic!) æj ¨n l£boi tÕ tÁj basile…aj di£dhma ... . Rest der Notiz stark verblaßt und am Ende beschnitten. 105.) Fol. 159r unten, nach o†ouj Ûmnouj, o†aj eÙ| (36,63): |saj oân Ð 'Iw£saf ™pistol¾n katalipën oân aÙt¾n ™pˆ toà koi(tîno)j aÙtoà fug¦j õceto. Linker Blattrand mit Papier überklebt, eine mutmaßliche Ergänzung in runden Klammern. 106.) Fol. 159v links neben “ Ama g¦r prw% toàto ¢kousqšn (36,66): |sunan | oân |oih |enoi |an |rou | perˆ toà 'Iw£saf eron aÙtÕn ™n tÍ pštrv kaq»menon. Notiz teilweise beschnitten, Ergänzungen scheinen kaum möglich. 107.) Fol. 160r unten, nach ¢nt…lhyin par¦ kur…ou kaˆ swthr…an (36,100): `O 'Iw£saf stšptwn tÕn basilša (sic! Richtig wäre Barac…an) ¢nt' aÙtoà basilša met¦ toà patri£rcou kaˆ tîn ¢rcÒntwn. 108.) Fol. 160v links neben ™n ú se tÕ pneàma tÕ ¤gion œqeto basilša (36,104): `O 'Iw£saf nouqetîn tÕn Barac…an œmprosqen toà Ôclou. 109.) Fol. 162v links neben qeˆj t¦ gÒnata aÙtoà (36,169): |(`O 'Iw£sa)f |cÒ | toà | (Bara)c…ou (sic!) |bouj | toà | fi | t |ceto. Die insgesamt neun kurzen Zeilen sind stark beschnitten, es scheinen kaum Ergänzungen möglich. 110.) Fol. 162v unten, nach tîn pollîn katasig»saj o„mwgîn (36,183184): `O 'Iw£saf ™xercÒmenoj ™pˆ tÕ b£qoj tÁj ™r»mou, Ð basileÝj Barac…aj kaˆ Ð Ôcloj ¤paj çdÚreto. 111.) Fol. 163r unten, nach pollîn ˜tšrwn pen»twn (37,6-7): `O 'Iw£saf sunant»saj e„j pšnhtoj kell…on ™kbalën tÕn citîna aÙtoà tÕn basilikÕn d…dwsi tù pšnhti. 112.) Fol. 163r unten, nach pollîn ˜tšrwn pen»twn (37,6-7), unmittelbar an die vorangehende Notiz anschließend, jedoch deutlich von ihr abgetrennt: `O 'Iw£saf ™xšrcetai ™pˆ tÕ b£qoj tÁj ™r»mou. 113.) Fol. 164v unten, nach ” Hdh to…nun perˆ t¦j meshm| (37,56): `O 'Iw£saf diatrefÒmenoj ™k tîn botanîn tÁj ™r»mou. 114.) Fol. 165r rechts neben `O d{ misÒkaloj kaˆ fqonerÒj (37,61): `O 'Iw£(saf ™x)|ercÒm(enoj ™pˆ) | t¾n œr(hmon) | suna(an)|t´ ¢| Ð du| ma | ™kf| bw| kaˆ p(ei)|r£z|. Der jeweilige Rest der elf kurzen Zeilen ist stark beschnit-
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5. Die Überlieferung
ten, nur wenige mutmaßliche Ergänzungen (in runden Klammern) sind hier möglich. Fol. 165v links neben _omfa…an ™spasmšnhn katšcwn (37,79-80): (`O 'I)w£saf (™x)ercÒmenoj (™pˆ t¾n) œrhmon (su)n»nthsen da…(mona) met¦ (_o)mfa…aj. Die Notiz ist geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. Fol. 165v links neben ™ke‹noj kaˆ gennaiÒtatoj ¢qlht»j (37,83-84): (`O 'I)w£saf (pe)ripat»saj tÁj ™r»mou (sun)»nthsen (tÕn di)£bol(on e„j mo)rf¦j qhr…wn. Die Notiz ist geringfügig beschnitten, mutmaßliche Ergänzungen in runden Klammern. Fol. 166r oben, vor kaˆ skoliÒn, „obÒlon te (37,90): `O 'Iw£saf y£llwn tÕn yalmÕn tÕn ™pˆ ¢sp…da kaˆ basil…skon ™pib»sw Ïcen. Fol. 166r unten, nach Øper…ptato logismù tÕn m{n (37,106): `O 'Iw£saf diercÒmenoj t¾n œrhmon sun»nthsen aÙtù p£lin ›teroj |. Das Blatt ist beschädigt, die rechte untere Ecke mit dem entscheidenden letzten Wort der Notiz, das vermutlich da…mwn lautete, fehlt. Fol. 167r rechts neben di¦ tÕ plÁqoj tîn ¡martiîn mou (38,17-18): Die acht oder neun Zeilen umfassende Notiz ist weitgehend überklebt, nur wenige Buchstaben sind erkennbar. Fol. 167r rechts neben Di' aÙtoà to…nun tÕn tÒpon didacqe…j (38,2324): Die mindestens drei Zeilen umfassende Notiz ist weitgehend überklebt, nur wenige Buchstaben sind erkennbar. Fol. 167v: Der linke Rand ist vollständig überklebt, eine von vielleicht mehreren dort irgendwo beginnende Notiz reicht bis auf den unteren Rand (nach 'Epeˆ d{ ¢rkoÚntwj [38,45]) und endet mit ... tÕn 'Iw£saf. Fol. 168r oben, vor perišballon ¢ll»louj (38,45): `O Barla¦m kaˆ Ð 'Iw£saf ¢sp£zontai ¢ll»loij. Fol. 168r unten, nach kaˆ Ósa kÚrioj eÙè| (38,59): KaqezÒmenoj oân Ð Barla¦m kaˆ Ð 'Iw£saf dihge‹tai Ð 'Iw£saf tÕ pîj perˆ toà patrÕj aÙtoà ™po…hse.
2. Zyklus Zwei miteinander eng verwandte Handschriften, die zudem Editionshandschriften der Familie c sind – die heute dreigeteilte Nr. 82 / 38 / 55 (= O: New York, Columbia University, Rare Book and Manuscript Library, Plimpton MS 9 / Cambridge, University Library, Cod. Addit. 4491 / Ioannina, Zwsima…a Scol» 1) und die zweigeteilte Nr. 54 / 59 (= O': Jerusalem, Patriarcik¾ Biblioq»kh, Fonds toà Tim…ou Stauroà 42 / Sankt Petersburg, Rossijskaja Nacional’naja Biblioteka, cod. gr. 379) – haben den größten Teil der Miniaturen dieses Zyklus mitsamt ihren erläuternden Beischriften bewahrt. Zeugnis von einigen durch Blattausfälle in Nr. 54 / 59 verlorenengegangenen Miniaturen gibt zudem deren direkte Abschrift, unsere Nr. 155 (= O'': Wien,
Zweiter Illustrationszyklus
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Österreichische Nationalbibliothek, Cod. hist. gr. 54) durch Tradierung der Beischriften. Der Anfang ist in dieser kleinen Handschriftengruppe verloren; Nr. 54 beginnt mit 1,23 TÒte kaˆ Ð ƒerètatoj Qwm©j, und auch Nr. 155 wurde erst angefertigt, als ihre Vorlage bereits den für den Illustrationszyklus irrelevanten, von der Hand 541 ergänzten Anfang hatte. Die Nr. 82 / 38 / 55 beginnt gar erst mit 2,128 oÙd{ tÕn ™mÕn eÙergšthn; ihr größter, in Ioannina befindlicher Teil ist seit dem 2. Weltkrieg verschollen, und die von Sirarpie Der Nersessian in den 1930er Jahren benutzten Fotos dieser Nr. 55 haben sich ebenfalls bisher nicht mehr auffinden lassen (s. oben, S. 311-312). Es gibt also einige Probleme bei der Nennung der genauen Plazierung der Miniaturen in dieser Handschrift, die aber fast alle von S. Der Nersessian mitsamt ihren Beischriften genau skizziert werden. Gerade in dieser dreigeteilten Handschrift sind zudem einige Miniaturen durch Blattausfälle verlorengegangen, und sie bricht bereits relativ früh mit 31,3 in app. T¦ d{ par¦ toà Qeud© ¢postalšnta tÁj ponhr…aj endgültig ab. Die von Blattausfällen ebenfalls nicht freie – und manche sind so alt, daß sie in Nr. 155 innere Lücken oder gar die Heranziehung einer anderen Vorlage verursachten – zweigeteilte Nr. 54 / 59 reicht immerhin fast bis zum Textende, genauer gesagt bis 40,125 dox£zontej ™n p©si tÕn qeÒn. Hier nun der 2. Illustrationszyklus, wie er sich heute mit seinen noch 72 eruierbaren Motiven präsentiert: 1.) Zwischen den Worten 1,41 tîn ¢ntikeimšnwn n…kV und genna‹Òj te ™n polšmoij: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Abenn¾r ™xapostšllwn prÒstagma toà dièkein toÝj CristianoÚj (Hs. 54, fol. 8v). 2.) Zwischen den Worten 2,19 tù toà basilšwj paršsthsan b»mati und 'Idën d{ aÙtÒn: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Abenn¾r dialegÒmenoj met¦ toà ¢rcisatr£pouj (sic!) (Hs. 54, fol. 11r). 3.) Zwischen den Worten 3,7 toÝj prÕ aÙtoà bebasileukÒtaj und EŒj d{ tîn ¢strolÒgwn: Miniatur mit der Beischrift `H gšnnhsij toà 'Iw£saf. Oƒ ¢strolÒgoi (Hs. 38, fol. 2r, die untere Hälfte der Seite ausfüllend; Hs. 54, fol. 16v, die obere Hälfte der Seite ausfüllend. Die ikonographische Ausführung ist recht verschieden, vgl. die Skizzierung bei Der Nersessian [Textband] 89, fig. 54-55). 4.) Zwischen den für die Familie c charakteristischen Worten 3,39-40 in app. “ Osoi d{ eØreqîsi met¦ t¦j diwrismšnaj ¹mšraj purˆ paradoq»sontai und 3,41 Oátoi g£r, fhs…n, ¢nape…qousi tÕn laÒn: Miniatur mit der Beischrift Oƒ monacoˆ diwkÒmenoi ™k tÁj pericèrou toà 'Abenn»r (Hs. 38, fol. 3v; Hs. 54, fol. 18r, das obere Drittel der Seite ausfüllend). 5.) Nach den Worten 4,20 toà m¾ peraitšrw tÕ kakÕn cwrÁsai: Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j ¢n¾r dialegÒmenoj met¦ toà kulloà (Hs. 38, fol. 4v; Hs. 54, fol. 18v, das untere Drittel der Seite ausfüllend). 6.) Zwischen den Worten 4,40 proskales£menoj aÙtÕn kat' „d…an œfh peir£zwn und O"daj, ð f…le: Miniatur mit der Beischrift Oƒ ™ndiab£llontej
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13.)
5. Die Überlieferung
¥ndrej prÕj tÕn basilša tÕn eÙsebÁ ¥ndra (Hs. 82, pag. 4; Hs. 54, fol. 19v. In Hs. 82 findet sich zusätzlich am rechten Bildrand eine zweite Erläuterung `O eÙseb¾j ¢n»r, obwohl die Darstellung desselben nicht ersichtlich ist). Zwischen den Worten 4,75 kaˆ toàton prÕj ˜autÕn ¢gagën œfh und Mšmnhma… sou e„rhkÒtoj: Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j ¢(n¾r) dialegÒmenoj (prÕj tÕn) kullÕn perˆ ï(n §) lel£lhke (prÕj) tÕn basilša (dieser Bereich ist in Hs. 82 / 38 / 55 verloren; Hs. 54, fol. 21r. Die Bildbeischrift ist geringfügig beschnitten, die mutmaßlichen Ergänzungen in runden Klammern). Nach den Worten 4,95 †na kaˆ tîn mellÒntwn sugkoinwn»sw soi: Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j ¢n¾r ¢mfias£menoj trÚcina ¢nÁlqe prÕj tÕn basilša (Hs. 55, fol. 1r, vgl. die Skizzierung bei Der Nersessian [Textband] 196, fig. 95; Hs. 54, fol. 22r, die unteren zwei Drittel der Seite ausfüllend). Nach den Worten 4,141 ta‹j Ñpa‹j tÁj gÁj ˜autoÝj katakrÚyantej: In Hs. 54, fol. 23v unten Beischrift einer Miniatur, lautend `O basileÝj 'Abenn¾r eØrën dÚo monacoÝj ™kšleuse purikaÚstouj genšsqai (Eine große zweiteilige Miniatur mit identischer Beischrift ist in Hs. 55 auf fol. 3r und nimmt dort eventuell die gesamte Seite ein, vgl. die Skizzierung bei Der Nersessian [Textband] 171, fig. 80; in Hs. 54 befand sich die Miniatur auf der heute verlorenen, einst auf das heutige fol. 23v folgenden Recto-Seite und füllte wohl ebenfalls die gesamte Seite, denn das heutige von der jüngeren Hand 542 ergänzte fol. 24 ist nur auf dem Recto mit Text beschrieben; s. a. oben. S. 333). Zwischen den Worten 5,50 ¢qšaton p©s… me katast»saj und 5,51 Kaˆ Ð pat¾r œfh: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf dialegÒmenoj met¦ 'Abenn¾r toà patrÕj aÙtoà perˆ Âj a„t…aj oÙk ™´ aÙtÕn ™xelqe‹n toà palat…ou (Hs. 55, fol. 5r; Hs. 54, fol. 26r). Nach den Worten 5,77 in app. potap¾ ¹ duscer¾j aÙtîn qša: Miniatur mit zwei Beischriften – am oberen Seitenrand (!) `H prošleusij toà 'Iw£saf und am rechten Rand neben dem Bild `O 'Iw£saf xenizÒmenoj ™pˆ tÍ qewr…v toà tufloà kaˆ toà lwboà (Hs. 55, fol. 6r, in der Skizzierung bei Der Nersessian [Textband] 90, fig. 58 nur die zweite Beischrift aufweisend; Hs. 54, fol. 27r). Zwischen den Worten 5,97 œkplhxij aÙtÕn lamb£nei und kaˆ d¾ plhs…on toàton ¢gagèn: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf „dën (Hs. 55 „dën add. tÕn) gšronta ¢nhrîta perˆ aÙtoà (Hs. 55, fol. 7r; Hs. 54, fol. 28r). Nach den Worten 6,9 ¢f…keto e„j t¦ tîn 'Indîn bas…leia: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m ¢ll£xaj tÕ scÁma kaˆ kosmik¦ periballÒmenoj e„sÁlqen e„j plo‹on toà diaper£sai (Hs. 54 kaum mehr lesbar; Hs. 155 diapleàsai) e„j 'Ind…an (Hs. 55, fol. 9v; Hs. 54, fol. 29r, die untere Hälfte der Seite ausfüllend).
Zweiter Illustrationszyklus
539
14.) Nach den Worten 6,14 proselqën aÙtù kat' „d…an œfh: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m dialegÒmenoj met¦ toà paidagwgoà perˆ toà tim…ou l…qou (Hs. 55, fol. 10r; Hs. 54, fol. 29v, die untere Hälfte der Seite ausfüllend). 15.) Nach den Worten 6,66 Fhsˆ g¦r Ð ™mÕj despÒthj: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m dialegÒmenoj toà basilšwj tÕn uƒÕn (Hs. 55 tù uƒù) 'Iw£saf parabol¾n perˆ toà spÒrou (Hs. 55, fol. 12r; Hs. 54, fol. 31v, die untere Hälfte der Seite ausfüllend). 16.) Nach den Worten 6,98 ¢ll¦ tÁj kekrummšnhj ™gšnou ™lp…doj: Miniatur mit drei Beischriften – a) `H parabol¾ toà basilšwj kaˆ tîn monacîn (Hs. 155 add. kaˆ megist£nwn). b) Oƒ megist©nej (fehlt in Hs. 155). c) `O basileÝj b£llwn met£noian to‹j monaco‹j (fehlt in Hs. 155) (Hs. 55, fol. 14r; in Hs. 54 durch Blattausfall verloren (s. a. oben, S. 330). 17.) Nach den Worten 6,115 qan£tou œnocon ™ke‹non Øp£rcein: Zweiteilige Miniatur mit drei Beischriften – a) `O toà basilšwj ¢delfÕj dialegÒmenoj kaˆ lšgwn tÕn basilša Óti oÙ kalîj ™po…hsaj kaˆ (Hs. 55 kaˆ2] Óti2) prosekÚnhsaj toÝj monacoÚj. b) `H s£lpigx toà qan£tou (Hs. 54 add. salp…zwn e„j tÕn o"kon toà ¢delfoà toà basilšwj). c) `O o"koj toà ¢delfoà toà basilšwj (Hs. 55, fol. 14v; Hs. 54, fol. 33r, fast die gesamte Seite füllend, die über der Miniatur nur drei Zeilen Text aufweist). 18.) Nach 6,135 p£shj mureyikÁj eÙwd…aj von einer Miniatur herrührende Beischrift `O toà basilšwj ¢delfÕj foršsaj t¦ penq»rh ƒm£tia ¢nÁlqe prÕj tÕn basilša (Hs. 155, fol. 18v unterer Rand; in den Hss. 55 und 54 durch Blattausfall verloren (s. a. oben, S. 310 und 330-331). 19.) Nach den Worten 8,3 periplakeˆj tù Barla¦m œfh: Miniatur mit der Beischrift `O toà basilšwj uƒÕj 'Iw£saf æj ½kouse toà Barla¦m ¢nast¦j toà qrÒnou kaˆ periplakeˆj katef…lhsen aÙtÒn (Hs. 54 – genannte Beischrift auf fol. 41r, die Miniatur umseitig auf fol. 41v; Hs. 38 hat die Miniatur mit kürzerer Beischrift `O toà basilšwj uƒÕj 'Iw£saf ¢nast¦j toà qrÒnou kaˆ periplakeˆj katef…lhse tÕn Barla£m in der oberen Hälfte von fol. 5v vor den Worten 8,6 'IdoÝ g£r, æj taàta t¦ _»mata ™dex£mhn). 20.) Nach den Worten 10,29 par£ tinoj ¢ndrÕj sofwt£tou lecq{n prÒj me: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ tÁj ¢hdÒnoj (Hs. 55, fol. 35v; Hs. 54 – genannte Beischrift auf fol. 54v, die Miniatur nebenstehend auf fol. 55r, das obere Drittel der Seite ausfüllend). 21.) Zwischen den Worten 10,45 ƒptamšnh ™n tù ¢šri und Feà sou tÁj ¢boul…aj: Miniatur mit der Beischrift `H ¢hdën dokim£zousa tÕn „xeut¾n perˆ ïn ™d…daxen aÙtÒn, e„ ™karpèsato çfšleian tin£ (Hs. 55, fol. 36r; Hs. 54, fol. 55v). 22.) Nach den Worten 12,232 katapie‹n aÙtÕn ™peigÒmenon: Miniatur mit
540
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5. Die Überlieferung
der Beischrift `H parabol¾ toà monokšrwtoj (Hs. 55 monokerÒtou) (Hs. 55, fol. 54r; Hs. 54 – genannte Beischrift auf fol. 74v, die Miniatur nebenstehend auf fol. 75r, die ganze Seite ausfüllend. Sie wird von oben nach unten von folgenden, Details erläuternden Beischriften begleitet: `O monÒkeroj [sic!]. `O bÒqroj. TÕ mšli. `O ¥nqrwpoj. Aƒ tšssarej ¢sp…dej. `O dr£kwn). Nach den Worten 13,12 in app. oÙdamin¾n e„j aÙtÕn prospoioÚmenoj filanqrwp…an: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ toà ¢nqrèpou toà toÝj g/ ™schkÒti (sic!) f…louj (Hs. 55, fol. 55v – anstelle der genannten Beischrift nur folgende aufweisend: `O ¥nqrwpoj Ð toÝj tre‹j f…louj ™schkèj; Hs. 54 – genannte Beischrift auf fol. 76v, die Miniatur nebenstehend auf fol. 77r, zusätzlich die Beischrift `O ¥nqrwpoj Ð toÝj tre‹j ™schkëj f…louj aufweisend). Vor den Worten 13,21 'Apokriqeˆj oân ™ke‹noj œfh: OÙk e„m… sou f…loj: Miniatur mit der Beischrift `O prîtoj f…loj, Ð ploàtoj (Hs. 55, fol. 56r; Hs. 54, fol. 77v, das obere Drittel der Seite ausfüllend). Vor den Worten 13,30 OÙ scol£zw s»meron: Miniatur mit der Beischrift `O deÚteroj f…loj, ¹ gun¾ kaˆ oƒ (om. Hs. 55) pa‹dej (Hs. 55, fol. 56v; Hs. 54, fol. 78r, das obere Drittel der Seite ausfüllend). Vor den Worten 13,40 OÙk œcw stÒma di©rai: Miniatur mit der Beischrift `O tr…toj f…loj, ¹ ™lehmosÚnh (Hs. 55, fol. 57r; Hs. 54, fol. 78v, das obere Drittel der Seite ausfüllend). Zwischen den Worten 14,35 tÍ ™xor…v paršpemyan und Oƒ m{n oân loipoˆ ¢nÒhtoi: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ tÁj n»sou (Hs. 55, fol. 59v; Hs. 54, fol. 81r – zusätzlich am linken Bildrand senkrecht in Majuskeln `H nÁsoj). Zwischen den Worten 16,43 oÛtwj eÙqÚmwj tÕn b…on diÁgon und Ka… fhsin Ð basileÚj: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ toà p…nontoj tÕn o"non, Ñrcoumšnhj tÁj gunaikÕj aÙtoà, oÞj ™qe£sato Ð basileÝj peripatîn tÍ nukt… (Hs. 55, fol. 69v; Hs. 54, fol. 89r). Nach den Worten 16,125 in app. ti prosg…netai kšrdoj (erste) Beischrift Parabol¾ uƒoà tinÕj plous…ou katalipÒnta (sic!) tÕn patšra fug¦j õceto zur – in Hs. 54 auf der nächsten Seite folgenden – Miniatur (Hs. 55, fol. 72v – die zweiteilige, die ganze Seite ausfüllende Miniatur weist sowohl die genannte Beischrift [mit korrektem katalipèn] als auch eine zweite auf, lautend in enger Anlehnung an den Text 16,112-115 PoreuÒmenoj d{ xen…zetai ™n o„k…v ghraioà tinoj pšnhtoj. `H d{ qug£thr toà gšrontoj, monogen¾j oâsa parqšnoj, kaqezomšnh prÕ tîn qurîn e„rg£zeto ta‹j cers…n; Hs. 54, fol. 91v – genannte erste Beischrift auf fol. 91v, die Miniatur nebenstehend auf fol. 92r, die ganze Seite ausfüllend und zusätzlich von der mit Hs. 55 identischen zweiten Beischrift begleitet). Nach den Worten 16,160 ™ndÒxouj tÁj gÁj kaˆ plous…ouj: Miniatur mit der stark am Text 16,154-158 orientierten Beischrift Kaˆ krat»saj
Zweiter Illustrationszyklus
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33.)
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36.)
37.)
541
Ð gšrwn tÕn nean…skon tÁj ceirÕj (Hs. 155 krat»saj aÙtÕn tÁj ceirÕj Ð gšrwn) e„s»gagen aÙtÕn e„j tÕ tame‹on aÙtoà kaˆ Øpšdeixe ploàton polÝn ¢poke…menon aÙtù kaˆ fhsˆn prÕj aÙtÒn: Tšknon, taàta p£nta soi d…dwmi, ¢nq' ïn Året…sw tÁj ™mÁj genšsqai klhronÒmoj oÙs…aj (Hs. 55, fol. 74r; Hs. 155, fol. 64r [nur Beischrift; in Hs. 54 durch Blattausfall verloren]). Vor den Worten 18,119 'Epe… me tÁj pikr©j toà diabÒlou doule…aj ™leuqerîsai ¼keij: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m ØpodeiknÚwn tÕ scÁma Óper foroàsin oƒ monaco… (Hs. 55, fol. 81r [Der Nersessian teilt hier keine Beischrift mit]; Hs. 54, fol. 101v, das obere Drittel der Seite ausfüllend). Nach den Worten 18,134 t¦j m{n ¢pškteinan, t¦j d{ kakîj dišqento: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ tîn dok£dwn (sic!) (Hs. 55, fol. 82r [Der Nersessian teilt hier keine Beischrift mit]; Hs. 54, fol. 102r, die untere Hälfte der Seite ausfüllend). Nach den Worten 19,113 Ð 'Iw£saf dÒxan ¢napšmpwn Cristù tù qeù: Zweiteilige Miniatur mit den Beischriften `O Barla¦m bapt…zwn tÕn uƒÕn toà basilšwj 'Iw£saf und `O 'Iw£saf metalamb£nwn tîn ¢cr£ntwn musthr…wn (Hs. 55, fol. 88r, die gesamte Seite ausfüllend [reproduziert bei Der Nersessian
542
5. Die Überlieferung
38.) Nach den Worten 22,2 kaˆ d£krusi qermot£toij œlegen: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m ¢pocairet…zwn tÕn 'Iw£saf toà ¢pelqe‹n (Hs. 54 poreuqÁnai) ™n tù „d…J kell…J (Hs. 55, fol. 100v; Hs. 54, fol. 119v [unterer Rand] – die verlorene Miniatur befand sich nebenstehend auf fol. 120r, dessen obere Hälfte herausgeschnitten wurde). 39.) Zwischen den Worten 22,35 toàton malakisqÁnai und 22,36 `O d{ basileÝj toÚtwn ¢koÚsaj: Miniatur mit der Beischrift `O Zard¦n ¢rrwstîn Ãlqen Ð „atrÕj toà qe£sasqai aÙtÒn (Hs. 55, fol. 102r; Hs. 54, fol. 121r). 40.) Zwischen den Worten 22,45 kaˆ p©si gnwr…sai t¾n prÕj sš mou fil…an und 22,46 `O d{ ¢ntšfhsen: Miniatur mit der Beischrift `O Zard¦n ¢nast¦j ¢pÕ tÁj ¢rrwst…aj Ãlqen prÕj tÕn basilša (Hs. 55, fol. 102v [reproduziert bei Der Nersessian
Es gingen nur eine Miniatur sowie 32 Migne-Zeilen Text verloren, die auf dem heutigen Papierfolium 126 von der Hand 542 ergänzt wurden. Hätte das ursprüngliche Blatt der Hs. 54 zwei Miniaturen bzw. eine seitenfüllende zweiteilige Miniatur (wie in Hs. 38) enthalten, so wären nur etwa 22 Textzeilen verlorengegangen.
Zweiter Illustrationszyklus
46.)
47.)
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452
543
tÕn Nacër kaˆ ™kšleuse krathqÁnai aÙtÒn (Hs. 55, fol. 110r – zweiteilige Miniatur mit nur einer Beischrift: 'Exelqën d{ Ð 'Arac¾j kaˆ t¦j ™r»mouj ™reunîn e"de tÕn Nacër kaˆ ™kšleuse krathqÁnai aÙtÒn; Hs. 155, fol. 91r [nur die beiden genannten Beischriften an genannter Stelle; in Hs. 54 durch Blattausfall verloren]). Nach den Worten 24,16 SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj Barla£m: Miniatur mit der Beischrift Krat»santej d{ tÕn Nacër ØpokrinÒmenon tÕn Barla¦m ¢p»gagon prÕj tÕn basilša (Hs. 55, fol. 110v; Hs. 155, fol. 91r [nur genannte Beischrift an genannter Stelle; in Hs. 54 durch Blattausfall verloren452]). Zwischen den Worten 25,34 p©sin ¢nqrèpoij t…miÒj te kaˆ ™painetÒj und Mšga g¦r e„j ™pa…nou lÒgon: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Abenn¾r dialegÒmenoj met¦ toà uƒoà aÙtoà 'Iw£saf toà prosenegke‹n qus…an to‹j e„dèloij (Hs. 55, fol. 119r; Hs. 155, fol. 97v [nur genannte Beischrift an genannter Stelle; in Hs. 54 durch Blattausfall verloren]). Nach den Worten 26,119 m¾ toÚtouj e"nai qeoÚj, ¢ll¦ tÕn ™staurwmšnon: Miniatur mit drei Beischriften `O basileÝj 'Abenn¾r ™kfob…zwn toÝj sofoÝj aÙtoà. `O 'Iw£saf ™kfob…zwn tÕn Nacèr, ØpokrinÒmenoj tÕn Barla£m. `O Nacër dialegÒmenoj met¦ tîn filosÒfwn (Hs. 55, genaue Stelle unbekannt [Der Nersessian behandelt diese Miniatur nicht]; Hs. 54, fol. 147r, die untere Hälfte der Seite ausfüllend). Zwischen den Worten 28,31 Kaˆ kat¦ mÒnaj aÙtÕn kalšsaj œfh und M¾ nom…sVj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf kathc…zwn kaˆ ¢narrwnnÚwn (¢narono…wn codd.) tÕn Nacër toà genšsqai CristianÒn (Hs. 55, fol. 138r; Hs. 54, fol. 156v). Nach den Worten 28,108 kaˆ metanooàntaj filanqrèpwj decÒmenon: Zweiteilige, die ganze Seite füllende Miniatur (in Hs. 54) mit den Beischriften `O eÙseb¾j monacÕj kaˆ ƒereÚj und `O ƒereÝj bapt…zwn tÕn Nacèr (Hs. 55, fol. 140r – nur eine Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j monacÕj kaˆ ƒereÚj deutlich vor den Worten 28,108 kaˆ metanooàntaj filanqrèpwj decÒmenon, mit denen fol. 140v abbricht; die zweite Miniatur mit der Beischrift `O ƒereÝj bapt…zwn Nacër tÕn m£gon in Hs. 38, fol. 7r [die obere Hälfte der Seite ausfüllend] vor den Worten 28,109 “ Ewqen d{ Ð basileÝj maqèn; Hs. 54, fol. 159r). Nach den Worten 29,18 ™pˆ soˆ t¦j ™lp…daj ™qšmeqa: Miniatur mit der Beischrift Oƒ ƒere‹j toà basilšwj ™lqÒntej (™lq. om. in Hs. 38)
Das heutige Papierfolium 130, ergänzt von der Hand 542, umfaßt nur 12 Migne-Zeilen Text; dafür wird nur die obere Hälfte der Recto-Seite benötigt, das gesamte Verso ist leer. Das ursprüngliche Blatt enthielt neben diesem Text wohl zwei Miniaturen – eine zweiteilige mit zwei Beischriften (s. Nr. 45) und die gerade behandelte mit einer Beischrift.
544
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5. Die Überlieferung
parek£lesan tÕn Qeud©n toà ¢pelqe‹n prÕj tÕn basilša kaˆ bohqÁsai aÙto‹j toà tim©n kaˆ qÚein to‹j e„dèloij (Hs. 38, fol. 9r [inmitten der Seite]; Hs. 54, fol. 161r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Zwischen den Worten 29,26 E"ta lšgei Qeud©j tù basile‹ und Basileà, e„j toÝj a„înaj zÁqi: Miniatur mit der Beischrift `O Qeud©j Ð m£goj ¢nÁlqe prÕj tÕn basilša (Hs. 38, fol. 9v [inmitten der Seite]; Hs. 54, fol. 161v [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Vor den Worten 30,10 Met¦ d{ t¾n sumpl»rwsin tîn dška ™tîn ™x£gei toà o„k…skou: Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ ¿n e‡rhke Qeud©j Ð m£goj (add. tù basile‹ Hs. 38) perˆ toà paidÕj toà mšllontoj sterhqÁnai toà fwtÕj ™¦n ‡dV fîj À pàr (Hs. 38, fol. 12v [inmitten der Seite]; Hs. 54, fol. 164v [die obere Hälfte der Seite ausfüllend]). Vor den Worten 30,28 Kaˆ sÝ to…nun m¾ ¥llwj o‡ou: Miniatur mit der Beischrift `O ¢resqeˆj e„j t¦j guna‹kaj uƒÕj toà basilšwj (Hs. 38, fol. 13v [die obere Hälfte der Seite ausfüllend]; Hs. 54, fol. 165r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Zwischen den Worten 30,115 in app. glîtta kaˆ stÒma tù ponhrù genomšnh kaˆ fhs…n und E„ tÁj ™mÁj, ð dšspota, swthr…aj front…zeij: Miniatur mit der Beischrift `O toà basilšwj uƒÕj 'Iw£saf dialegÒmenoj met¦ tîn gunaikîn kaˆ ØpocaunoÚmenoj toà ¹tthqÁnai (in Hs. 38 / 55 durch Blattausfall verloren; Hs. 54, fol. 168r). Nach den Worten 30,215 tÕ k£lloj tÁj pÒlewj kaˆ t¾n faidrÒthta: Miniatur mit der Beischrift Oƒ ¥ggeloi ØpodeiknÚontej tù 'Iw£saf t¾n gÁn tîn patšrwn (Wort nicht sicher lesbar, in Hs. 155 als pra¢ièwn wiedergegeben) (in Hs. 38 / 55 durch Blattausfall verloren; Hs. 54, fol. 171r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Vor den Worten 30,215 Fîj d{ ¥nwqen pukn¦ ta‹j ¢kt‹si di´tton: Miniatur mit der Beischrift `H ™pour£nioj basile…a (in Hs. 38 / 55 durch Blattausfall verloren; Hs. 54, fol. 171v [die oberen zwei Drittel der Seite ausfüllend]). Nach den Worten 30,228 „sÒrropon tÁj Ðraqe…shj faidrÒthtoj tÕ luphrÕn kekthmšnouj: Miniatur mit der Beischrift Oƒ ¥ggeloi ØpodeiknÚontej tù 'Iw£saf t¦ kolast»ria (müßte in Hs. 55 auf fol. 141r vorhanden sein [Der Nersessian behandelt diese Miniatur nicht]; Hs. 54 , fol. 172r, die untere Hälfte der Seite ausfüllend). Vor den Worten 32,117 AÙtÕj g¦r œfh Ð kÚrioj car¦n g…nesqai ™n oÙranù: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf did£skwn tÕn Qeud©n toà latreÚein qeù zînti (Hs. 55 ist inzwischen abgebrochen; Hs. 54, fol. 181v [das obere Drittel der Seite ausfüllend]). Nach den Worten 33,2 kaˆ polÝn tÕn s£lon fšrwn ™n tÍ yucÍ: Miniatur mit der Beischrift `H b£ptisij Qeud© toà m£gou (Hs. 54, fol. 182v [das untere Drittel der Seite ausfüllend]). Vor den Worten 35,10 Poll¦ to…nun kaˆ toà sofwt£tou 'Iw£saf: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf kathc…zwn tÕn patšra aÙtoà
Zweiter Illustrationszyklus
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71.)
545
kaˆ toÝj megist©naj aÙtoà (Hs. 54, fol. 191v [die obere Hälfte der Seite ausfüllend]). Zwischen den Worten 35,32 tÁj pneumatikÁj ¢nagenn»sewj prÒxenoj genÒmenoj und uƒÕj g¦r Ãn toà oÙran…ou patrÒj: Von einer Miniatur herrührende Beischrift `H b£ptisij 'Abenn¾r toà basilšwj (Hs. 155, fol. 140v; in Hs. 54 durch Herausschneiden des betreffenden Blattes verloren). Nach den Worten 35,82 t¾n yuc¾n tù kur…J paršqeto: Miniatur mit der Beischrift `H ko…mhsij 'Abenn¾r toà basilšwj (Hs. 54, fol. 193r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Nach den Worten 36,28 in app. tÁj calepÁj a„cmalws…aj ºleuqšrwsen: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Iw£saf parakalîn tÕn laÕn sugcwrÁsai aÙtù toà genšsqai monacÒn (Hs. 54, fol. 195r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Nach den Worten 36,52 in app. æj ¨n aÙtÕj t¾n poqoumšnhn aÙtù poreÚshtai ÐdÒn: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Iw£saf parakalîn tÕn Barac…an toà paralabe‹n t¾n basile…an, aÙtÕj d{ †na poreuqÍ prÕj tÕn Barla£m (Hs. 54, fol. 196r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Zwischen den Worten 36,69 in app. e„j m£thn aÙto‹j ™cèrhsen ¹ spoud» und æj g¦r p£saj prokatel£bonto: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Iw£saf feÚgwn toà ¢pelqe‹n ™n tÍ ™r»mJ prÕj tÕn Barla£m (Hs. 54, fol. 197r). Zwischen den Worten 38,23 in app. dÁla tù ¢ndrˆ qšmenoj und Di¦ toÚtou to…nun tÕn tÒpon didacqe…j: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf eØrën monacÕn ¢nhrèta aÙtÕn perˆ toà Barla£m (Hs. 54, fol. 198v). Nach den Worten 38,44 cron…ou pÒqou ™mforoÚmenoi ¢koršstwj: Zweiteilige Miniatur mit den Beischriften a) (identisch mit 38,31-32) 'Ef…statai to…nun tÍ qÚrv toà sphla…ou kaˆ kroÚsaj »EÙlÒghson,« e"pe, »p£ter, eÙlÒghson« und b) `O Barla¦m kataspazÒmenoj tÕ pneumatikÕn aÙtoà tšknon 'Iw£saf (Hs. 54, fol. 199v [die unteren zwei Drittel der Seite ausfüllend]). Zwischen den Worten 39,110 t¾n yuc¾n aâqij œtrefe toà 'Iw£saf und OÙkšti, lšgwn, ¹m©j, ð f…ltate uƒš: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m metadidÒnai (sic, metadidînai cod.) tîn ¢cr£ntwn musthr…wn tÕn (sic!) 'Iw£saf (Hs. 54, fol. 201v). Nach den Worten 40,5 tÕ t…mion toà m£karoj bršcwn sîma: Miniatur mit der Beischrift `H ko…mhsij toà Barla£m (Hs. 54, fol. 202r [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). Nach den Worten 40,26 ™k£qise kla…wn, kaˆ kaqezÒmenoj Ûpnwse: Miniatur mit der Beischrift TÕ Ônar Ö ™qe£sato Ð 'Iw£saf ¹n…ka ™koim»qh Ð Barla¦m perˆ tÁj lampr©j pÒlewj kaˆ tîn stef£nwn kaˆ toà Barla¦m ¢nade…xontoj aÙtÕn perˆ tîn stef£nwn (Hs. 59, fol. 1r [die unteren zwei Drittel der Seite ausfüllend]).
546
5. Die Überlieferung
72.) Nach den Worten 40,96 kat' aÙt¾n t¾n éran tÁj teleièsewj aÙtoà parag…netai: Miniatur mit der Beischrift `H ko…mhsij toà 'Iw£saf (Hs. 59, fol. 3v [die untere Hälfte der Seite ausfüllend]). 3. Zyklus Von diesem Zyklus existieren bis heute die meisten Zeugen; er ist mit fast 200 Illuminationen zugleich der umfangreichste und praktisch vollständig erhalten bzw. rekonstruierbar. Eine fast vollständige Editionshandschrift – Nr. 105 (= W2: Paris, Bibliothèque nationale de France, Ancien fonds grec 1128) – tradiert seine allermeisten Miniaturen nebst ihren Beischriften. Diese Bilderläuterungen waren in dieser Handschrift von Anfang an vorgesehen; der Schreiber schrieb jeweils den ersten Buchstaben einer jeden Beischrift mit seiner textschreibenden schwarzen Tinte an die vorgesehene Stelle, wo sie dann von ihm selbst in andersfarbiger (roter) Tinte ergänzt wurde. Am oberen Rand sind sie durch Beschneidung teilweise verlorengegangen. Auch war diese rote Tinte wesentlich empfindlicher gegen Feuchtigkeit als die schwarze Texttinte; viele Beischriften sind dadurch beeinträchtigt, unförmig zerflossen und gelegentlich sogar fast ganz ausgelöscht. Die Schönheit des ursprünglichen Zustandes hat aber zumindest die kaum geschädigte Seite 158r (enthaltend Motiv Nr. 178) bewahrt. Ein mit Hs. 105 (= W2) eng verwandter, doch nicht direkt abhängiger Codex – die ganz vollständige Nr. 92 (Oxford, Christ Church, ms. gr. 62) – war zur Illuminierung vorgesehen; die Ausführung der Miniaturen unterblieb, doch die Beischriften wurden bereits von der textschreibenden Hand in der Umgebung der für die Bilder freigelassenen Felder eingetragen. Ein zur gleichen Kleingruppe gehörender, jedoch akephaler und miniaturenloser Codex – Nr. 47 (İstanbul, Biblioq»kh toà O„koumenikoà Patriarce…ou 56) – sowie als vierter Vertreter unsere Nr. 7c1 (Athen, 'Eqnik¾ Biblioq»kh tÁj `Ell£doj 2528), die den Anfang der allerdings damals schon akephalen Nr. 105 ohne ihre Miniaturen kopiert, überliefern zusätzlich einen Teil der Beischriften. Hier nun der 3. Illustrationszyklus, wie er sich heute mit seinen noch 197 eruierbaren Motiven präsentiert: 1.) Nach den Worten Prol.,30 ” Ecei d{ oÛtwj Freiraum für eine Miniatur mit der Beischrift `H tîn 'Indîn cèra (Hs. 92, fol. 2r)453. 2.) Vor den Worten 1,1 `H tîn 'Indîn legomšnh cèra: Ganzseitiges eingerahmtes Bildnis des aufrecht stehenden Eremiten Barlaam, in Majuskeln überschrieben `O Ósioj pat¾r ¹mîn Barla£m (Hs. 105, fol. 1v). 3.) Zwischen den Worten 1,39 ¢niptamšnwn und ¢n…statai: Miniatur mit 453
In Hs. 105 ist auf fol. 1r – auf ihm beginnt der Text akephal mit Prol.,25 Øforèmenoj Öj labën par¦ toà despÒtou tÕ t£lanton – nach den Worten Prol.,30 ” Ecei d{ oÛtwj mehr als die halbe Seite freigelassen; der Freiraum ist mit jüngeren Kritzeleien angefüllt, Spuren einer Miniatur oder einer Bilderläuterung sind nicht erkennbar.
Dritter Illustrationszyklus
4.)
5.)
6.)
7.)
8.)
9.)
10.)
11.)
12.)
13.)
547
der Beischrift T¦ ™n A„gÚptJ monast»ria (Hs. 105, fol. 3r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 3r]; Hs. 7c1 neben den Worten 1,32 in app. 'Epeˆ d{ ™n A„gÚptJ monast»ria identische Beischrift [fol. 2v]). Zwischen den Worten 1,51 in app. eÙktaiÒtaton und 52 Toioàtoj: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben»r (Hs. 105, fol. 3v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 3v]; Hs. 7c1 ebd. identische Beischrift [fol. 3r]). Nach dem Wort 2,4 molunomšnou unten auf der Seite: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r timwrîn toÝj monacoÚj (Hs. 105, fol. 4v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 4v]). Zwischen den Worten 2,12 katel£mprunen und `O d{ basileÚj: Miniatur mit der Beischrift Oƒ kat¦ z»thsin toà ¢rcisatr£pou ™xelqÒntej. `O ¢rcisatr£phj ØpÒ tinoj monacoà didaskÒmenoj t¾n eÙsšbeian (Hs. 105, fol. 5r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 5r]). Zwischen den Worten 2,19 b»mati und 'Idèn: Miniatur mit der Beischrift 'Enq£de paristîsi tù basile‹ 'Aben¾r tÕn ¢rcisatr£phn aÙtoà monacÕn gegonÒta (Hs. 105, fol. 5v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 5v]). Zwischen den Worten 2,161 ¢polšsw und 162 Kaˆ ™xelqën: Miniatur mit der Beischrift FeÚgei Ð ¢rcisatr£phj ¢pÕ prosèpou toà basilšwj ™n tÍ ™r»mJ (Hs. 105, fol. 9v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit geringfügig anderslautender Beischrift 'Anacwrîn Ð toà qeoà ¥nqrwpoj ¢pÕ prosèpou toà basilšwj feÚgwn ™n tÍ ™r»mJ [fol. 9r]). Vor den Worten 2,169 in app. `O m{n oân basileÝj: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O diwgmÕj tîn eÙlabîn monacîn (Hs. 105, fol. 10r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 9v]). Zwischen den Worten 2,169 in app. kaˆ toàto aÙto‹j di¦ front…doj Ãn und 170 'En toiaÚtV d{ Ôntoj: Miniatur mit der Beischrift `H gšnnhsij toà 'Iw£saf (Hs. 105, fol. 10v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 10r]). Nach dem Wort 2,186 ¢s»mwn: Die untere Seitenhälfte füllende zweiteilige Miniatur mit der nur einen Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r qÚwn to‹j e„dèloij (Hs. 105, fol. 11r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 10v]). Zwischen den Worten 3,7 toÝj prÕ aÙtoà bebasileukÒtaj und EŒj d{ tîn ¢strolÒgwn: Freiraum mit Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r ™rwtîn toÝj penthkontapšnte filosÒfouj ¥ndraj (Hs. 92, fol. 11r; Hs. 105 hat keine Miniatur mit dieser Beischrift). Vor den Worten 3,18 in app. ™n pÒlei Ómwj „diazoÚsV: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r ™rwtîn toÝj ¢strolÒgouj perˆ toà uƒoà aÙtoà (Hs. 105, fol. 12r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 11v]).
548
5. Die Überlieferung
14.) Nach den Worten 3,33 oƒ toà paidÕj Ñfqalmoˆ qe£sainto: Miniatur mit der Beischrift `O toà basilšwj 'Aben¾r uƒÕj 'Iw£saf ™n tù palat…J met¦ tîn nšwn tîn æraiot£twn kaˆ ¹l…kwn aÙtoà ™ndiatribîn (Hs. 92 ™ndiatr…bwn) (Hs. 105, fol. 12v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 12r]). 15.) Zwischen den Worten 4,39 t¾n diabol¾n dieskšyato und 40 Kaˆ proskales£menoj: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r metapemy£menoj tÕn eÙsebÁ ¥ndra ºrèta peir£zwn aÙtÒn (Hs. 105, fol. 13v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 13r]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 2v nach den Worten 4,37 t¾n toà ¢ndrÕj prÕj aÙtÕn eÜnoian ÐpÒsh). 16.) Zwischen den Worten 4,75 prÕj ˜autÕn ¢gagën œfh und Mšmnhma… sou: Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j ¢n¾r metakales£menoj tÕn qerapeut¾n tîn _hm£twn (Hs. 105, fol. 14v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 14r]; Hs. 47 identische Beischrift am oberen Rand von fol. 5v vor den Worten 4,75 Ð tÕn pÒda suntetrimmšnoj). 17.) Nach den Worten 4,95 sugkoinwn»sw soi: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O eÙseb¾j ¢n¾r t¾n kefal¾n aÙtoà xur…saj kaˆ t¦ gšneia aÙtoà kaˆ t¦ ptwcik¦ ƒm£tia ¢mfias£menoj prÕj tÕn basilša ¢pšrcetai. Kaˆ toàton Ð basileÝj 'Aben¾r qeas£menoj ¢pedšxato t¾n e„j aÙtÕn p…stin te kaˆ eÜnoian: kaˆ yeudÁ t¦ kat' aÙtoà lalhqšnta gnoÝj ple…onoj timÁj aÙtÕn (Hs. 92 und 47 toàton) ºx…wsen (Hs. 105, fol. 15r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 15r]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 6v nach den Worten 4,97 in app. aÙtù lel£lhken: Ön „dën Ð basileÝj). 18.) Nach den Worten 4,102 ¢polaÚein pepo…hke: In Seitenmitte Miniatur mit der Beischrift 'Aben¾r Ð basileÝj e„j q»ran ™xelqën qhreÚei dÚo monacoÚj (Hs. 105, fol. 15v, darunter genügend freier Platz für eine zweite Miniatur; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 15r]; Hs. 47 identische Beischrift am oberen Rand von fol. 7r vor den Worten 4,99 in app. Ð basileÝj kaˆ ¢koÚsaj ¼sqh m{n ™pˆ toÚtJ). 19.) Vor den Worten 4,103 Kat¦ d{ tîn monazÒntwn: Freiraum mit der Beischrift 'Aben¾r Ð basileÝj ™rwtîn toÝj monacoÚj, von der vorangehenden Nr. 18 nach Hutter a. a. O. 162 „durch Horizontallinie getrennt“ (Hs. 92, fol. 15r; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 7r nach den Worten 4,107 Ñrg…lwj d{ aÙtoÝj ™nidën)454. 20.) Nach den Worten 4,135 oÙd' Ólwj sou t¦j ¢peil£j pote deiliîmen: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift ToÝj monacoÝj e„j t¾n k£minon balÒntej ka…ousin (Hs. 105, fol. 16v; Hs. 92
454
In Hs. 105 war diese Miniatur – Freiraum ist vorhanden – eventuell vorgesehen, wurde aber nicht ausgeführt. Da auch ihre Erläuterung fehlt, kann 105 weder für Hs. 92 noch für 47 Vorlage gewesen sein.
Dritter Illustrationszyklus
21.)
22.)
23.)
24.)
25.)
26.)
549
ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 16r]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 9r nach den Worten 4,140 cèrv toà toioÚtou t£gmatoj e„ m¾). Nach den Worten 5,26 fil…aj dihnekoàj diaq»soma… soi: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r ›na tîn paidagwgîn (Hs. 92 und 47 pa…dwn) toà uƒoà aÙtoà metapemy£menoj ™phrèta perˆ toà uƒoà aÙtoà (Hs. 105, fol. 17v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 17r]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift am unteren Rand von fol. 11r nach den Worten 5,29 p£nta aÙtù kat¦ mšroj dihg»sato: tÕn). Nach den Worten 5,43 ™n mi´ lšgei aÙtÕn (sic!) Ð uƒÒj: Den unteren Seitenrand füllendeMiniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf proselqën tù patrˆ aÙtoà 'Aben¾r parakalîn æj ¨n toàton prost£xV ™n to‹j œxw diatr…bein (Hs. 105, fol. 18r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 17v]; in Hs. 47 wäre diese Beischrift am unteren Rand von fol. 12r zu erwarten – dieser ist nicht mehr vorhanden [s. oben, S. 313]). Vor den Worten 5,63 Kaˆ ™gè sou, tšknon, e„pèn, t¦ kataqÚmia poi»sw: Die obere Seitenhälfte füllende zweiteilige Miniatur mit der nur einen Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r t¾n ™piqum…an toà uƒoà aÙtoà plhrèsaj prosštaxe met¦ dorufor…aj p£shj kaˆ tump£nwn kaˆ buk…nwn (Hs. 92 kÚmnwn; Hs. 47 kuq£rwn [sic!]) ™xelqe‹n: kaˆ proskun»saj ™xÁlqe ca…rwn (Hs. 105, fol. 19r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 18r]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift am unteren Rand von fol. 13r nach den Worten 5,65 prošrcesqai aÙtÕn Óte kaˆ boÚloito diwr…sato). Vor den Worten 5,71 in app. 'Amšlei oØtwsˆ sucn£zwn ™n ta‹j proÒdoij Ð toà basilšwj uƒÕj: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf diercÒmenoj kaˆ qeas£menoj kaq' ÐdÕn leprÕn kaˆ tuflÕn ºrèta toÝj paidagwgoÝj aÙtoà perˆ toÚtwn (Hs. 105, fol. 19v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 18v]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 13v nach den Worten 5,76 in app. ¢hdisqeˆj t¾n yuc¾n lšgei). Zwischen den Worten 5,92 tù ¢sun»qei toà pr£gmatoj und 5,93 Met' oÙ poll¦j d{ ¹mšraj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ™rwtîn perˆ toà pareimšnou gšrontoj, toàton qeas£menoj kaq' ÑdÕn diercÒmenoj (Hs. 105, fol. 20r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 19r]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 14v nach den Worten 5,94 ™n ¹mšraij polla‹j, ™rriknwmšnJ m{n tÕ). Zwischen den Worten 5,130 in app. m¾ boulÒmenoj t¦ meletèmena aÙtù e„j gnîsin ™lqe‹n tù patr… und 'EpÒqei d{ ¢katascštJ tinˆ pÒqJ: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf parist£mneoj tù patrˆ aÙtoà, tù basile‹ 'Aben»r, ƒlarù tù prosèpJ (Hs. 105, fol. 21r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 20r]; Hs. 47 identische
550
27.)
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29.)
30.)
31.)
455
456
5. Die Überlieferung
Beischrift am unteren Rand von fol. 16v nach den Worten 5,130 in app. ¢katascštJ tinˆ pÒqJ). Zwischen den Worten 5,145 in app. Ãn ™n Ñfqalmo‹j aÙtoà æj ¥goj ti kaˆ bdšlugma und OÛtwj oân œconti tù nšJ: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn paidagwgÕn aÙtoà e„ œsti tij ¢n¾r dun£menoj qerapeàsai t¾n aÙtoà kard…an kaˆ lÒgon ¢gaqÕn ta‹j aÙtoà ¢koa‹j ™nhcÁsai (Hs. 105, fol. 21v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 20v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 6,5 Barla¦m Ãn Ônoma toÚtJ tù gšronti und Oátoj oân ¢pokalÚyei: Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O Barla¦m ™k qeoà t¦ kat¦ tÕn uƒÕn toà basilšwj 'Aben¾r crhmatizÒmenoj und b) `O Barla¦m ™kdid(uskÒmenoj) t¦ ƒm£tia aÙtoà (t¦) monacik¦ kaˆ kosm(ik¦) ™ndedÚsketai kaˆ e„j (t¦ tîn) 'Indîn bas…leia para(g…netai)455 (Hs. 105, fol. 22r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den zwei identischen Beischriften [fol. 21r]; in Hs. 47 sind die beiden identischen Beischriften auf verschiedene Seiten verteilt – a) am unteren Rand von fol. 17v nach den Worten 5,147 ÑfqalmÒj: kaˆ oÙ pare‹den Ð qšlwn, b) am unteren Rand von fol. 18r nach den Worten 6,5-6 Oátoj oân ¢pokalÚyei tinˆ qeÒqen). Zwischen den Worten 6,14 aÙtù kat' „d…an œfh und Ginèskein se boÚlomai: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ™n tù palat…J aÙtoà kaq»menoj (sic, Hs. 92 und 47 kaqezÒmenoj) (Hs. 105, fol. 22v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift, der sich jedoch noch eine zweite, in Hs. 105 fehlende456 zugesellt: `O Barla¦m ™gg…saj tù palat…J toà 'Iw£saf sc»mati pragmateutoà kaˆ proskales£menoj tÕn o„keiÒtaton paidagwgÕn gnwr…zei aÙtù perˆ toà polut…mou l…qou [fol. 21r]; Hs. 47 die mit Hs. 92 identischen Beischriften am oberen Rand von fol. 19r vor den Worten 6,14-15 Ginèskein se boÚlomai, kÚriš mou). Zwischen den Worten 6,50 m» moi tÕn l…qon Øpode…xVj und ™n ¡mart…aij g¦r polla‹j: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ e„selqën Ð paidagwgÕj p£nta kat¦ mšroj ¢neggšllei tù uƒù toà basilšwj tù 'Iw£saf perˆ toà Barla£m (Hs. 105, fol. 23v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 22r]; Hs. 47 identische Beischrift am oberen Rand von fol. 21r vor den Worten 6,45 toÝj ÑfqalmoÝj d{ æra…ouj kaˆ). Zwischen den Worten 6,56 e„sagage‹n tÕn ¥ndra und 6,57 `Wj oân e„sÁlqen Ð Barla¦m: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ ™xelqën Ð paidagwgÕj e„s£gei tÕn Barla¦m e„j tÕn 'Iw£saf (Hs. 105, fol. 24r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 22v]; Hs. 47 identische
Die zweite Beischrift befindet sich in Hs. 105 am rechten Rand, der relativ stark beschnitten ist; die Ergänzungen in Klammern sind aufgrund der Hss. 92 und 47 vorgenommen. Erneut ein deutlicher Anhaltspunkt, daß 105 weder für Hs. 92 noch für 47 Vorlage gewesen sein kann.
Dritter Illustrationszyklus
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Beischrift am oberen Rand von fol. 21v vor den Worten 6,54 'Eke‹noj dš, æj ½kouse t¦ toà paidagwgoà). Nach den Worten 6,66 Fhsˆ g¦r Ð ™mÕj despÒthj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O Barla¦m e„selqën kaˆ kaqesqeˆj ½rxato did£skein tÕn 'Iw£saf und sich umseitig sofort anschließend b) `H parabol¾ toà spÒrou (Hs. 105, fol. 24rv; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen beiden Beischriften [fol. 23r]; in Hs. 47 sind die beiden identischen Beischriften auf verschiedene Stellen derselben Seite verteilt – a) am oberen Rand von fol. 22r vor den Worten 6,61-62 OÙ d…kaiÒn ™stin, ð basileà, yeudîj, b) am unteren Rand von fol. 22r nach den Worten 6,69 di¦ tÕ m¾ œcein b£qoj gÁj: ¹l…ou). Vor den Worten 6,83 E"pe d{ prÕj aÙtÕn Ð 'Iw£saf: 'Egë mšn, presbàta t…mie: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ØpÕ toà Barla¦m didaskÒmenoj (Hs. 105, fol. 25r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 23v]; Hs. 47 identische Beischrift innerhalb des Textes im unteren Bereich von fol. 23r zwischen den Worten 6,82 § oÙk ¢k»koaj und 6,83 E"pe d{ prÕj aÙtÕn Ð 'Iw£saf). Vor den Worten 6,98 ’ Hn g£r tij basileÝj mšgaj kaˆ œndoxoj: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol». BasileÚj tij diercÒmenoj pot{ ™f' ¤rmatoj ÑcoÚmenoj Øpant´ (Hs. 92 und 47 Øpantîn) dÚo ¥ndraj dierrwgÒta ºmfiesmšnouj kaˆ _erupwmšna ƒm£tia kaˆ ™ktethkÒta œconta t¦ prÒswpa (Hs. 92 und 47 tÕ prÒswpon) (Hs. 105, fol. 25v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 24r]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift innerhalb des Textes im unteren Bereich von fol. 24r, sich oben auf fol. 24v fortsetzend, zwischen den Worten 6,98 ™gšnou ™lp…doj und ’ Hn g£r tij basileÝj). Nach den Worten 6,105-106 prosfilšstata kataspazÒmenoj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol». Kaˆ pesën toà ¤rmatoj ™pˆ t¾n gÁn prosekÚnhse: kaˆ ¢nast¦j ¢sp£zetai aÙtoÚj (Hs. 105, fol. 25v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 24v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Vor den Worten 6,106 Oƒ d{ megist©nej aÙtoà kaˆ ¥rcontej ™duscšranan: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol». Oƒ toà basilšwj megist©nej duscer£nantej kaˆ m¾ dun£menoi kat¦ prÒswpon ™lšgcein prosšrcontai tù ¢delfù aÙtoà lalÁsai tù basile‹ (Hs. 105, fol. 26r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 24v]; Hs. 47 identische Beischrift innerhalb des Textes im oberen Bereich von fol. 25r zwischen den Worten 6,106 prosfilšstata kataspazÒmenoj und Oƒ d{ megist©nej aÙtoà). Zwischen den Worten 6,109 toà diad»matoj oØtwsˆ kaqubr…zein und Toà d{ e„pÒntoj: Miniatur mit der Beischrift Parabol». `O toà basilšwj ¢delfÕj prosercÒmenoj tù basile‹ lale‹ (Hs. 92 und 47 lalÁsai) § par¦
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5. Die Überlieferung
tîn megist£nwn ™did£cqh (Hs. 105, fol. 26r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 24v]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift innerhalb des Textes im unteren Bereich von fol. 25r nach den Worten 6,109 toà diad»matoj oØtwsˆ kaqubr…zein). Nach den Worten 6,115 qan£tou œnocon ™ke‹non Øp£rcein: Die unteren zwei Drittel der Seite füllende zweiteilige Miniatur mit der nur einen Beischrift `O toà basilšwj ¢delfÕj t¾n s£lpigga ¢koÚsaj toà qan£tou kaˆ tÁj ˜autoà swthr…aj ¢pognoÝj (Hs. 92 und 47 ¢pognèsaj) kaˆ Ólhn t¾n nÚkta t¦ kat' aÙtÕn diaqšmenoj, ¤ma prw% mšlana (Hs. 105 ursprünglich melan¦, korrigiert nach Rasur; Hs. 47 melan¦, Hs. 92 laut Hutter mšlana) kaˆ penq»rh ¢mfias£menoj met¦ gunaikÕj kaˆ tšknwn e„j t¾n qÚran toà palat…ou ¢pšrcetai kla…wn kaˆ ÑdurÒmenoj (Hs. 105, fol. 26v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 25r]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift innerhalb des Textes im unteren Bereich von fol. 25v nach den Worten 6,115 qan£tou œnocon ™ke‹non Øp£rcein beginnend und oben auf fol. 26r endend). Zwischen den Worten 6,121 kla…wn kaˆ ÑdurÒmenoj und E„sagagën d{: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ e„sagagën Ð basileÝj tÕn ¢delfÕn aÙtoà kaˆ qeas£menoj aÙtÕn penq»rh ™ndedumšnon ƒm£tion (Hs. 92 und 47 ƒm£tia) kaˆ kla…onta (Hs. 92 nach Hutter kla…gonta), nouqet»saj o‡kade ¢pšsteile (Hs. 105, fol. 27r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 25r]; Hs. 47 praktisch identische Beischrift innerhalb des Textes im unteren Bereich von fol. 26r nach den Worten 6,121 kla…wn kaˆ ÑdurÒmenoj). Zwischen den Worten 6,131 o‡kade ¢pšsteilen und 'Ekšleuse d{ genšsqai: Miniatur mit der Beischrift Oƒ xulourgoˆ kataskeu£zontej t¦ tšssara bal£ntia (Hs. 105, fol. 27v oben; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 25v]; Hs. 47 identische Beischrift innerhalb des Textes auf fol. 27r zwischen den Worten 6,131 o‡kade ¢pšsteilen und 'Ekšleuse d{ genšsqai). Zwischen den Worten 6,135 scoin…oij te tric…noij und taàta perisf…gxaj: Miniatur mit der Beischrift ” Emprosqen aÙtoà q»saj t¦ tšssara bal£ntia kaˆ kalšsaj toÝj memyamšnouj aÙtù megist£nouj ºrèta perˆ tîn timîn aÙtîn (Hs. 105, fol. 27v unten; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 25v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 6,145 in app. e‡te tim¾n e‡te ¢tim…an und Kaˆ ™kšleusen ¢noigÁnai t¦ kecruswmšna bal£ntia: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ prost£xaj Ð basileÝj ½noixan (Hs. 92 und 47 ½noixe) t¦ bal£ntia: kaˆ toÝj megist£nouj aÙtîn (Hs. 92 und 47 aÙtoà) di' aÙtîn nouqet»saj ¢pšsteilen (Hs. 92 und 47 ¢pšlusen)457 (Hs. 105, fol. 28r;
Erneut ein deutlicher Anhaltspunkt, daß 105 weder für Hs. 92 noch für 47 Vorlage gewesen sein kann.
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Hs. 92 ebd. Freiraum mit sehr ähnlicher Beischrift [fol. 26r]; Hs. 47 mit Hs. 92 identische Beischrift innerhalb des Textes auf fol. 28r zwischen denselben Textworten). Zwischen den Worten 6,161 oÙ yeusq»sV, æj œgwge o"mai und 162 E"pe d{ prÕj aÙtÕn Ð 'Iw£saf: Miniatur mit zweizeiliger stark beschnittener Beischrift | tÁj toà basilšwj / |(pa)rabolÁj am linken Rand (Hs. 105, fol. 28v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den kurzen Beischriften `O 'Iw£saf / `O Barla£m am linken bzw. rechten Rand [fol. 26v]; Hs. 47 Beischrift Tšloj tÁj toà basilšwj parabolÁj. `O 'Iw£saf zwischen denselben Textworten [fol. 29r])458. Zwischen den Worten 7,13 p£nta ™k m¾ Ôntwn Øposths£menoj und 7,13 in app. prîton m{n t¦j ¢or£touj dun£meij: Miniatur mit den Beischriften a) `O palaiÕj tîn ¹merîn und b) Aƒ noeraˆ qe‹ai kaˆ ¢ggelikaˆ dun£meij (Hs. 105, fol. 29r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischen Beischriften [fol. 27r]; Hs. 47 nur die Beischrift Aƒ noeraˆ qe‹ai kaˆ ¢ggelikaˆ dun£meij zwischen denselben Textworten [fol. 30r])459. Nach den Worten 7,15 leitourgik¦ pneÚmata tÁj toà qeoà megaleiÒthtoj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den drei Beischriften a) `O oÙranÒj, b) `O ¼lioj kaˆ ¹ sel»nh und c) `H q£lassa (Hs. 105, fol. 29r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen drei Beischriften [fol. 27v]; Hs. 47 die identischen drei Beischriften nach denselben Textworten [fol. 30r]). Zwischen den Worten 7,20 aÙtÕj ™nete…lato kaˆ ™kt…sqhsan und E"ta dhmiourge‹ tÕn ¥nqrwpon: Miniatur mit der Beischrift `O 'Ad£m (Hs. 105, fol. 29v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 27v]; Hs. 47 identische Beischrift zwischen denselben Textworten [fol. 30v]). Nach den Worten 7,25 kat¦ tÕ dunatÕn Ðmo…wsin: Den unteren Seitenrand füllende, die Erschaffung Evas darstellende Miniatur mit der Beischrift `O 'Ad£m (Hs. 105, fol. 29v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit stimmigerer Beischrift `O 'Ad¦m kaˆ ¹ EÜa [fol. 28r]; Hs. 47 mit Hs. 92 identische Beischrift nach denselben Textworten [fol. 31r]). Zwischen den Worten 7,33 qan£tJ ¢poqane‹sqe und EŒj d{ tîn e„rhmšnwn: Miniatur mit der Beischrift `O par£deisoj (Hs. 105, fol. 30r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 28r]; Hs. 47 identische Beischrift zwischen denselben Textworten [fol. 31v]). Zwischen den Worten 7,47 in app. tÁj makar…aj ™ke…nhj zwÁj und TÕn Ôfin oân ™rgast»rion: Miniatur mit der Beischrift `O di£boloj ™kpesën tÁj dÒxhj toà qeoà met¦ p£shj aÙtoà tÁj strati©j (Hs. 105, fol. 30v;
Hier weisen nun die Hss. 92 und 47 erhebliche Unterschiede auf. Die Beischrift `O palaiÕj tîn ¹merîn findet sich ein wenig weiter vorne, vermutlich später mit anderer Tinte nachgetragen, am unteren Rand von fol. 29v nach den Worten 7,10 Oátoj oân Ð ™n trisˆn.
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5. Die Überlieferung
Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 28v]; Hs. 47 identische Beischrift zwischen denselben Textworten [fol. 32v]). Vor den Worten 7,51 Kaˆ fagën Ð prîtoj ¥nqrwpoj ™k toà futoà: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O Ôfij Ðmilîn tÍ gunaik… und b) `H EÜa tù 'Ad£m (Hs. 105, fol. 31r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischen Beischriften [fol. 29r]; Hs. 47 identische Beischriften vor denselben Textworten [fol. 32v]). Zwischen den Worten 7,55 in app. q£naton tÕ teleuta‹on katadik£zetai und 'Enteàqen Ð di£boloj labën „scÝn: Miniatur mit den zwei Beischriften a) `H EÜa ¢pathqe‹sa toà karpoà ¢pogeÚetai und b) (fünfzeilig, stark verblaßt sowie beschnitten am rechten Rand) `O 'Ad¦m kaˆ ¹ EÜa katagnÒntej t|(Áj) ˜autîn ¢schmosÚnhj œrrayan fÚl|(la sukÁj) kaˆ periezèsanto (taàta) (Hs. 105, fol. 31r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischen Beischriften [fol. 29r]; Hs. 47 identische Beischriften zwischen denselben Textworten [fol. 33r]). Vor den Worten 7,57 DiakÒyai d{ t¾n poll¾n: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O di£boloj diege…rwn toÝj ¢nqrèpouj e„j kak¦j pr£xeij (Hs. 105, fol. 31v [Beischrift noch am unteren Rand von fol. 31r]; Hs. 92 ebd. Freiraum mit sehr ähnlicher Beischrift `O di£boloj toÝj ¢nqrèpouj diege…rei e„j kak¦j pr£xeij [fol. 29v]; Hs. 47 mit Hs. 92 identische Beischrift sowie zusätzliche Beischrift `O kataklusmÒj nach den Textworten 7,58-59 ¢polšsaj p©san yuc¾n zîsan [fol. 33r am Seitenende]). Zwischen den Worten 7,59 ¢polšsaj p©san yuc¾n zîsan und ›na d{ mÒnon eØrën d…kaion: Miniatur mit der Beischrift `O kataklusmÒj (Hs. 105, fol. 31v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 29v]; Hs. 47 vereint diese Beischrift mit derjenigen von Miniatur Nr. 52). Zwischen den Worten 7,70 in app. sugkle…santej ™n nao‹j prosekÚnhsan und latreÚontej tÍ kt…sei: Miniatur, Noe und seine Familie sowie die Arche darstellend, mit der Beischrift `O Nîe diaswqeˆj met¦ tÁj gunaikÕj aÙtoà kaˆ tîn tšknwn ™n tÍ kibwtù (Hs. 105, fol. 32r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift sowie zusätzlicher Beischrift `O laÕj pisteÚwn to‹j e„dèloij kaˆ to‹j kt…smasin [fol. 30r]; Hs. 47 nur die Beischrift `O laÕj pisteÚwn to‹j e„dèloij kaˆ to‹j kt…smasin zwischen denselben Textworten [fol. 34r]). Nach den Worten 7,89 oÙk Ãn Ð ™kzhtîn tÕn qeÒn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O laÕj proskunîn to‹j zèoij kaˆ tÕ (fehlt in Hs. 92 und 47) sšbaj toÚtoij ¢ponšmonta (Hs. 92 und 47 ¢ponšmontej) (Hs. 105, fol. 32v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 30v]; Hs. 47 mit Hs. 92 identische Beischrift nach denselben Textworten [fol. 34r-35v]). Nach den Worten 7,97 kaˆ sunocša sunÁken: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O 'Abra¦m katanoîn p£nta t¦ poi»mata toà qeoà eÙcariste‹ aÙtù und b) `O qeÕj eÙlogîn
Dritter Illustrationszyklus
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tÕn 'Abra¦m kaˆ tÕ spšrma aÙtoà (Hs. 105, fol. 33r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischen Beischriften [fol. 31r]; Hs. 47 nur die Beischrift `O qeÕj eÙlogîn tÕn 'Abra¦m kaˆ tÕ spšrma aÙtoà nach denselben Textworten [fol. 36r]). Nach den Worten 7,107 kaˆ c£riti profhte…aj doxasqšntwn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) Oƒ 'Israhl‹tai ™x oÙranoà tÕ m£nna kaˆ t¾n Ñrtugom»tran decÒmenoi (Hs. 92 nach Hutter dexÒmenoi) und b) MwusÁj kaˆ 'Aarèn (Hs. 105, fol. 33v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischen Beischriften sowie zusätzlich der dritten Beischrift Oƒ 'Israhl‹tai ™n stÚlJ purÒj [fol. 31v]; Hs. 47 nur die Beischrift MwusÁj kaˆ 'Aarèn nach denselben Textworten [fol. 36v]). Nach den Worten 7,113 ¥rdhn aÙtoÝj ¢pèlesen: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Seitenhälfte ausfüllend, mit den drei Beischriften a) [zum oberen Bild] Oƒ 'Israhl‹tai, b) [zum unteren Bild] Oƒ Farawn‹tai ™n tÍ 'Eruqr´ qal£ssV pontizÒmenoi und c) [ebenfalls zum unteren Bild] Oƒ 'Israhl‹tai dielqÒntej t¾n 'Eruqr¦n q£lassan (Hs. 105, fol. 34r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit nur zwei, teilweise völlig unterschiedlichen Beischriften a) `O Faraë kaˆ oƒ A„gÚptioi ™n 'Eruqr´ qal£ssV pontizÒmenoi und b) Oƒ 'Iouda‹oi kaqezÒmenoi trègousin kaˆ p…nousin [fol. 31v]; Hs. 47 die beiden mit Hs. 92 identischen Beischriften nach denselben Textworten [fol. 37r]). Danach ganzseitige zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander) mit den zwei Beischriften a) [zum oberen Bild] Oƒ 'Iouda‹oi kaqezÒmenoi trègousi kaˆ p…nousin und b) [zum unteren Bild] Kaˆ ¢nast£ntej oƒ 'Iouda‹oi ½rxanto pa…zein (Hs. 105, fol. 34v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der nur einen Beischrift Kaˆ ¢nast£ntej ½rxanto pa…zein [fol. 32r]; Hs. 47 hat die beiden Beischriften Kaˆ ¢nast£ntej ½rxanto pa…zein und `O MwusÁj ™k ceirÕj qeoà t¦j pl£kaj lamb£nwn gemeinsam zwischen den Textworten 7,119 tîn ¢gaqîn œrgwn ¢ntšcesqai und ToiaÚtaij oân teratourg…aij auf fol. 37v). Zwischen den Worten 7,119 tîn ¢gaqîn œrgwn ¢ntšcesqai und ToiaÚtaij oân teratourg…aij: Miniatur mit der Beischrift `O MwusÁj ™k ceirÕj qeoà t¦j pl£kaj lamb£nwn (Hs. 105, fol. 35r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 32r]; Hs. 47 hat die beiden Beischriften Kaˆ ¢nast£ntej ½rxanto pa…zein und `O MwusÁj ™k ceirÕj qeoà t¦j pl£kaj lamb£nwn gemeinsam zwischen denselben Textworten [fol. 37v]). Zwischen den Worten 7,135 sugkat£basin ¥fraston kaˆ ¢kat£lhpton und ka… – qeÕj ín tšleioj – ¥nqrwpoj tšleioj g…netai: Miniatur mit der Beischrift `H Cristoà gšnnhsij (Hs. 105, fol. 35v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 32v]; Hs. 47 die geringfügig andere Beischrift `H gšnnhsij toà Cristoà am oberen Rand von fol. 38v vor den Worten 7,132-133 Ð ¥narcoj Ð ™n ¢rcÍ ín).
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5. Die Überlieferung
62). Nach den Worten 7,138 ¢ll' ™k pneÚmatoj ¡g…ou: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O cairetismÒj (Hs. 105, fol. 35v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 33r]; Hs. 47 identische Beischrift nach denselben Textworten [fol. 38v]). 63.) Nach den Worten 7,150 p£ntwn tîn profhtîn Øperkeimšnou: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `H b£ptisij (Hs. 105, fol. 36r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 33v]; Hs. 47 identische Beischrift am linken Rand von fol. 39v nach denselben Textworten). 64.) Zwischen den Worten 7,153 ™n e‡dei perister©j katÁlqen ™p' aÙtÒn und Kaˆ ¢pÕ tÒte ½rxato: Miniatur mit der Beischrift `O CristÕj „èmenoj cwloÚj (Hs. 92 und 47 koutzoÚj), tufloÚj, leproÚj, ØdrwpikoÚj, paralutikoÝj (fehlt in Hs. 47) kaˆ loipoÚj (Hs. 105, fol. 36v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 33v]; Hs. 47 verkürzte Beischrift `O CristÕj „èmenoj koutzoÚj, tufloÚj, leproÚj, ØdrwpikoÝj kaˆ loipoÚj zwischen denselben Textworten [fol. 39v]). 65.) Nach den Worten 7,158 prÕj d{ t¾n zw¾n podhgîn t¾n a„ènion: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O CristÕj ¢nistîn toÝj nekroÝj kaˆ daimonîntaj „èmenoj (Hs. 105, fol. 36v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 33v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 66.) Nach den Worten 7,165 ¢mnhmon»santej p£ntwn qan£tJ aÙtÕn kated…kasan: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Seitenhälfte ausfüllend, mit den zwei Beischriften a) [zum oberen Bild] `O CristÕj did£skwn toÝj maqht£j und b) [zum unteren Bild] `O CristÕj did£skwn toÝj Ôclouj (Hs. 105, fol. 37r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen beiden Beischriften und noch einer dritten Oƒ 'Iouda‹oi throàntej tÕn 'Ihsoàn [fol. 34r]; Hs. 47 nur die erste Beischrift `O CristÕj did£skwn toÝj maqht£j nach denselben Textworten [fol. 40v]). 67.) Vor den Worten 7,165 ›na d{ tîn maqhtîn aÙtoà e„j prodos…an sunarp£santej: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Oƒ 'Iouda‹oi throàntej tÕn 'Ihsoàn (Hs. 105, fol. 37v; in Hs. 92 war auf fol 34r eine dreiteilige Miniatur vorgesehen, zu der auch diese Beischrift gehörte [s. Nr. 66]; in Hs. 47 erscheint diese Beischrift erst zwischen den Textworten 7,168 †na ¹m©j tîn paqîn ™leuqerèsV und 169 Poll¦ d{ e„j aÙtÕn ™ndeix£menoi [fol. 40v]). 68.) Zwischen den Worten 7,168 †na ¹m©j tîn paqîn ™leuqerèsV und 169 Poll¦ d{ e„j aÙtÕn ™ndeix£menoi: Miniatur mit der Beischrift `H prodos…a (Hs. 105, fol. 37v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 34v]; in Hs. 47 erscheint diese Beischrift etwas früher, am linken Rand von fol. 40v neben den Worten 7,165-166 ›na tîn maqhtîn aÙtoà e„j prodos…an sunarp£santej. Kaˆ krat»santej aÙtÕn). 69.) Zwischen den Worten 7,179 t¦j ¢p' a„înoj ™gkekleismšnaj ™ke‹se yuc¦j ºleuqšrwse und Teqeˆj ™n t£fJ: Miniatur mit der Beischrift `H staÚ-
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rwsij (Hs. 105, fol. 38r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 34v]; in Hs. 47 erscheint diese Beischrift etwas früher, am oberen Rand von fol. 41r über den Worten 7,169-170 Kaˆ p£nta Øpšmeine tÍ fÚsei tÁj sarkÒj). Nach den Worten 7,181 Ð tÁj ¢fqars…aj p£rocoj êfqh to‹j maqhta‹j: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `H ¢n£stasij (Hs. 105, fol. 38r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 35r]; in Hs. 47 erscheint diese Beischrift etwas früher, zwischen den Worten 7,179 t¦j ¢p' a„înoj ™gkekleismšnaj ™ke‹se yuc¦j ºleuqšrwse und Teqeˆj ™n t£fJ [fol. 41v]). Zwischen den Worten 7,185 ˜k£stJ kat¦ t¦ œrga aÙtoà und Met¦ d{ t¾n œndoxon: Miniatur, die Berührung Christi durch den Apostel Thomas im Kreis der Jünger darstellend, mit der Beischrift Tîn qurîn kekleismšnwn (Hs. 105, fol. 38v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den zwei völlig anderslautenden Beischriften `H yhl£fhsij und `H ¢n£lhyij, von denen nur die erste zu dieser Miniatur paßt [fol. 35r]; in Hs. 47 nur die Beischrift `H yhl£fhsij bereits etwas früher zwischen den Worten 7,181 êfqh to‹j maqhta‹j und 182 e„r»nhn aÙto‹j dwroÚmenoj [fol. 41v])460. Nach den Worten 7,184 Öj kaˆ mšllei p£lin œrcesqai kr‹nai: Beischrift `H ¢n£lhyij (Hs. 47, unterer Rand von fol. 41v; in Hs. 105 gibt es keine Miniatur mit dieser Beischrift; in Hs. 92 war auf fol. 35r wohl eine zweiteilige Miniatur vorgesehen, zu der auch diese Beischrift gehörte [s. Nr. 71]). Zwischen den Worten 7,188 tÕ pneàma ™d…dou ¢pofqšggesqai und 'Enteàqen oân tÍ c£riti: Freiraum mit der Beischrift `H penthkost» (Hs. 92, fol. 35v; in Hs. 105 gibt es keine Miniatur mit dieser Beischrift461; Hs. 47 identische Beischrift zwischen denselben Worten [fol. 42r]). Nach den Worten 8,10 in app. m¾ ¢nab£lou ™x aÙtÁj fanerîsa… moi: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf pericar¾j genÒmenoj ™pˆ tÍ tÁj yucÁj aÙtoà swthr…v: ¢nast¦j ™pel£beto toà Barla£m (Hs. 105, fol. 39r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift sowie mit der zusätzlichen Beischrift Oƒ profÁtai [fol. 36r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden).
Erneut ein deutlicher Anhaltspunkt, daß 105 weder für Hs. 92 noch für 47 Vorlage gewesen sein kann. Bei der Abfassung von Volk, Schreiber Kallistos 256-257 m. Anm. 63 hatte ich noch keine Aufnahmen von diesem Bereich der Hs. 105, und hatte sie auch noch nicht selbst untersucht; daher vermutete ich wegen der fehlenden Miniatur des Pfingstwunders einen Blattausfall zwischen den Folia 38 und 39, was nicht der Fall ist. Vielmehr weichen die Hs. 105 und die unterschiedlichen Vorlagen von 92 und 47 in ihrem Bilderschmuck deutlich ab.
558
5. Die Überlieferung
75.) Vor den Worten 8,11 Aâqij oân Ð Barla¦m ¢pekr…nato: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Oƒ profÁtai (Hs. 105, fol. 39v; in Hs. 92 war auf fol. 36r wohl eine zweiteilige Miniatur vorgesehen, zu der auch diese Beischrift gehörte [s. Nr. 74]; in Hs. 47 erscheint diese Beischrift etwas später, am linken Rand von fol. 43v neben den Worten 8,12-13 kaˆ ¢pÕ tîn geneîn, ™p' ™sc£twn d{ tîn). 76.) Zwischen den Worten 8,101 Ð q£natoj cwrismÕj tÁj yucÁj ¢pÕ toà sèmatoj und 'Eke‹no m{n oân tÕ ™k gÁj: Miniatur mit der Beischrift Pîj yuc¾ ™k toà sèmatoj cwr…zetai (Hs. 105, fol. 58r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit sich in der Wortstellung unterscheidender Beischrift Pîj yuc¾ cwr…zetai ™k toà sèmatoj [fol. 38v]; in Hs. 47 mit Hs. 92 identische Beischrift zwischen denselben Worten [fol.49v]). 77.) Nach den Worten 8,136 oƒ d{ t¦ faàla pr£xantej e„j ¢n£stasin kr…sewj: Freiraum mit den drei Beischriften a) `O ¥ggeloj salp…zwn, b) `H tîn nekrîn ¢n£stasij und c) `O ¥ggeloj ™l…sswn tÕn oÙranÒn (Hs. 92, fol. 39v; in Hs. 105 dürfte sich diese Miniatur auf dem herausgeschnittenen Blatt befunden haben, das die griechische Zählung mb/ trug und zwischen die heutigen Folia 58 (griech. Zählung ma/) und 59 (griech. Zählung mg/) gehörte462; in Hs. 47 sind diese Beischriften nicht vorhanden). 78.) Vor den Worten 8,136 ¹n…ka kaˆ qrÒnoi teq»sontai: Freiraum mit der Beischrift `H deutšra parous…a toà Cristoà kaˆ qeoà tîn Ólwn (Hs. 92, fol. 40r; in Hs. 105 dürfte sich auch diese Miniatur auf dem herausgeschnittenen Blatt befunden haben, das die griechische Zählung mb/ trug und zwischen die heutigen Folia 58 (griech. Zählung ma/) und 59 (griech. Zählung mg/) gehörte; Hs. 47 identische Beischrift vor denselben Textworten [fol.52r]). 79.) Nach den Worten 9,72 oÙ m¾ ¢polšsV tÕn misqÕn aÙtoà: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol»: yucroàn pot»rion pot…zwn toÝj pšnhtaj (Hs. 105, fol. 61v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 42v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 80.) Nach den Worten 9,87 in app. §j ¹ phg¾ tÁj sof…aj pansÒfwj dihg»sato: Erste von zwei Miniaturen übereinander auf textfreier Seite mit den beiden Beischriften a) `O ™n nÒsJ ™piskeptÒmenoj par¦ toà filocr…stou und b) `O gumnÕj ™ndeduskÒmenoj (Hs. 105, fol. 62v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der ersten Beischrift [fol. 43r]; in Hs. 47 die Beischrift `O ™n nÒsJ ™piskeptÒmenoj par¦ toà filocr…stou am unteren Rand von fol. 59r nach den Worten 9,80 T… toàto lšgwn; T¦j ginomšnaj par' ¹mîn).
462
S. oben, S. 407.
Dritter Illustrationszyklus
559
81.) Nach den Worten 9,87 in app. §j ¹ phg¾ tÁj sof…aj pansÒfwj dihg»sato: Zweite von zwei Miniaturen übereinander auf textfreier Seite mit der Beischrift `O ™n fulakÍ brîsin kaˆ pÒsin lamb£nwn par¦ toà filocr…stou (Hs. 105, fol. 62v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den vier Beischriften a) `O gumnÕj ™ndeduskÒmenoj par¦ toà filocr…stou, b) `O ™n fulakÍ brîsin kaˆ pÒsin lamb£nwn par¦ toà filocr…stou, c) `O ¢nele»mwn ploÚsioj und d) `O ptwcÕj L£zaroj [fol. 43v]; in Hs. 47 die Beischrift `O gumnÕj ™ndeduskÒmenoj par¦ toà filocr…stou am oberen Rand von fol. 60r vor den Worten 9,88 lamprîj, ¢met£doton d{ kaˆ ¢nhleÁ). 82.) Nach den Worten 9,96 oátoj m{n parakale‹tai ïde, sÝ d{ Ñdun©sai: Miniatur mit den kaum mehr lesbaren zwei Beischriften a) `O ploÚsioj und b) `O 'Abra£m (Hs. 105, fol. 48r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen Beischriften [fol. 44r]; in Hs. 47 sind diese Beischriften nicht vorhanden.). 83.) Nach den Worten 9,119 Öj kaˆ dika…wj ™xebl»qh tÁj car©j toà numfînoj: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Hälfte der Seite ausfüllend, mit den beiden Beischriften a) `H parabol¾ toà g£mou und b) `O m¾ œcwn œnduma g£mou (Hs. 105, fol. 49r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen Beischriften [fol. 44v]; in Hs. 47 beide Beischriften am oberen Rand von fol. 61v vor den Worten 9,110-111 Ð basileÝj qe£sasqai toÝj ¢nakeimšnouj). 84). Zwischen den Worten 9,146 Fhsˆ g¦r Ð 'Hsa$aj und 'Egë t¦ œrga aÙtîn ™p…stamai: Miniatur mit der Beischrift Oƒ profÁtai (Hs. 105, fol. 50r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 45v]; Hs. 47 identische Beischrift neben denselben Textworten am linken Rand von fol. 63v). 85.) Nach den Worten 10,47 in app. margar…thj Øperšcwn tù megšqei strouqokam»lou òÒn: Miniatur mit den zwei Beischriften a) `H parabol¾ toà „xeutoà und b) `O „xeut¾j sf£xai boulhqeˆj t¾n ¢hlÒna (sic!) (Hs. 105, fol. 52v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den zwei Beischriften a) `O „xeut¾j sf£xai boulhqeˆj t¾n ¢hdÒna und b) `O „xeut¾j metaginèskei t¾n stšrhsin tÁj ¢hdÒnoj [fol. 48r]; in Hs. 47 sind diese Beischriften nicht vorhanden). 86.) Vor den Worten 10,47 `Wj d{ ½kouse taàta Ð „xeut»j: Miniatur mit der Beischrift `O „xeut¾j metaginèskwn t¾n stšrhsin tÁj ¢hdÒnoj (Hs. 105, fol. 53r; in Hs. 92 praktisch identische Beischrift bereits neben dem Freiraum für eine zweiteilige Miniatur [s. Nr. 85]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 87.) Neben den Worten 11,17-18 Fhsˆ g¦r Ð ¢pÒstoloj: 'En pneÚmati peripate‹te kaˆ ™piqum…an sarkÕj oÙ m¾ telšshte: Beischrift ” Erga tÁj sarkÒj (Hs. 47, linker Rand von fol. 74v; in den Hss. 105 und 92 gibt es in diesem Bereich keine Miniatur bzw. keinen von einer Beischrift begleiteten Freiraum). 88.) Vor den Worten 11,54-55 'Enete…lato d{ ptwcoÝj m{n e"nai tù pneÚmati:
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89.)
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5. Die Überlieferung
Beischrift Oƒ makarismo… (Hs. 47, oberer Rand von fol. 77v; in den Hss. 105 und 92 gibt es in diesem Bereich keine Miniatur bzw. keinen von einer Beischrift begleiteten Freiraum). Zwischen den Worten 11,149 Metanoe‹te, ½ggike g¦r ¹ basile…a tîn oÙranîn und 'All¦ kaˆ ™n parabolÍ uƒÒn tina: Miniatur, Bäume und Sträucher darstellend, ohne erkennbare Beischrift (Hs. 105, fol. 177v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der Beischrift Leimën eÙèdhj [fol. 54v]; Hs. 47 identische Beischrift zwischen denselben Textworten [fol. 84r]). Nach den Worten 11,166 kaˆ ™n metano…v prospiptÒntwn ¹m‹n ™xhg»sato: Drei Viertel der Seite füllende dreiteilige Miniatur mit den drei Beischriften a) `O ¥swtoj strafeˆj prÕj tÕn patšra aÙtoà prosedšxato kaˆ katef…lhsen aÙtÒn, b) Parabol¾ toà ˜katÕn prÒbata œcontoj kaˆ zhtoàntoj tÕ ¢polwlÕj prÒbaton und c) EÙfrainÒmenoj met¦ tîn f…lwn aÙtoà ™pˆ tÁ eØršsei toà ¢polwlÒtoj prob£tou (Hs. 105, fol. 178r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den fünf, teilweise praktisch identischen Beischriften a) `O ¥swtoj strafeˆj prÕj tÕn patšra aÙtoà prosedšxato kaˆ katef…lhsen aÙtÒn, b) Kaˆ kalšsaj tîn f…lwn aÙtoà hÙfra…neto met' aÙtîn, c) Parabol¾ toà ˜katÕn prÒbata œcontoj kaˆ zhtoàntoj tÕ ¢polwlÒj, d) Kaˆ proskalën tÕ ¢polwlÕj prÒbaton carientizÒmenoj und e) EÙfrainÒmenoj met¦ tîn f…lwn aÙtoà ™pˆ tÁ eØršsei toà ¢polwlÒtoj prob£tou [fol. 55v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 85v vor den Worten 11,165 'IdoÝ t£uthn t¾n parabol¾n perˆ tîn ™x ¡martiîn ØpostrefÒntwn lediglich die Beischrift Kaˆ proskalën tÕ ¢polwlÕj prÒbaton carientizÒmenoj). Nach den Worten 12,31 'Enteàqen aÙtoà mimhtaˆ kaˆ zhlwtaˆ genÒmenoi: Drei Viertel der Seite füllende dreiteilige Miniatur mit den drei Beischriften a) Di¦ (Hs. 92 `O di¦) marturikoà a†matoj aÙtoà (Hs. 92 aÙtoà a†matoj) baptizÒmenoj, b) MartÚrion und c) Oƒ martur»santej stef£nouj dšcontai par¦ qeoà (Hs. 105, fol. 180v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen Beischriften [fol. 58r]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 90r vor den Worten 12,21 in app. toà b…ou oÙk œstin ™k toà patrÒj lediglich die Beischrift `O di¦ marturikoà aÙtoà a†matoj baptizÒmenoj; die Beischrift Oƒ martur»santej stef£nouj dšcontai par¦ qeoà erscheint am unteren Rand von fol. 90v nach den Worten 12,35 in app. Øpšmeinan: qhr…oij prosomil»santej). Nach den Worten 12,48 kaˆ Ð m{n diwgmÕj œpausen: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift MartÚria (Hs. 105, fol. 47r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 58v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 12,60 t¦j ™r»mouj ésper tin{j fug£dej õconto: Das letzte Drittel der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift FeÚgousin ™n tÍ ™r»mJ sîsai boulÒmenoi t¦j yuc¦j aÙtîn (Hs. 105, fol. 47v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den beiden Beischriften a) `H œrhmoj: kaˆ oƒ ™n aÙtÍ ¤gioi patšrej ¢skoÚmenoi und b) FeÚgontej oƒ patšrej ™n tÍ ™r»mJ kata-
Dritter Illustrationszyklus
94.)
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lipÒntej kaˆ t¦ ™n aÙtù [fol. 59r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 91v nach den Worten 12,50 in app. lšgw d¾ tîn martÚrwn kaˆ tù lediglich die Beischrift `H œrhmoj: kaˆ oƒ ™n aÙtÍ ¤gioi patšrej ¢skoÚmenoi). Nach den Worten 12,71 tÁj ¢teleut»tou basile…aj summštocoi œsontai: Das letzte Drittel der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift Oátoi e„sˆn oƒ katale…yantej o„k…aj, gone‹j, tškna kaˆ ™n ™rhm…aij fugÒntej (Hs. 105, fol. 63r; Hs. 92 hat hier keinen Freiraum und tradiert auch diese Beischrift nicht; auch in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 12,110 p£shj tÁj ™pige…ou kaˆ ¢nqrwp…nhj katefrÒnhsan: Die untere Hälfte der Seite füllende Miniatur mit den drei Beischriften a) `O ¢nacwrîn tÁj o„k…aj, b) Monacoˆ oƒ ™n ¹suc…v di£gontej kaˆ proseucÒmenoi kaˆ ™k tîn œrgwn tîn o„ke…wn ceirîn trefÒmenoi und c) Oƒ kat¦ kuriak¾n e„j t¾n ¡g…an toà qeoà ™kklhs…an sunagÒmenoi kaˆ tîn ¢cr£ntwn musthr…wn metalamb£nontej (Hs. 105, fol. 64v; Hs. 92 ebd. – durch Seitenwechsel verursacht – zwei Freiräume mit den etwas umfangreicheren vier Beischriften a) `O ¢nacwrîn tÁj o„k…aj kaˆ poreuÒmenoj ™n tÍ ™r»mJ, b) Monacoˆ oƒ ™n ¹suc…v di£gontej kaˆ proseucÒmenoi kaˆ ™k tîn œrgwn tîn o„ke…wn ceirîn trefÒmenoi, c) Oƒ kat¦ kuriak¾n e„j t¾n ¡g…an toà qeoà ™kklhs…an sunagÒmenoi kaˆ tîn ¢cr£ntwn musthr…wn metalamb£nontej und d) TÕ koinÒbion [fol. 60v – 61r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 95v nach den Worten 12,106 Óti aƒ di¦ kenodox…an die Beischrift Monacoˆ oƒ ™n ¹suc…v di£gontej kaˆ ™k tîn œrgwn tîn o„ke…wn ceirîn trefÒmenoi, am unteren Rand von fol. 96r nach den Worten 12,113 pÒrrwqen ¢ll»lwn t¦j o„k»seij die Beischrift Oƒ kat¦ kuriak¾n e„j t¾n ¡g…an toà qeoà ™kklhs…an sunagÒmenoi kaˆ tîn ¢cr£ntwn musthr…wn metalamb£nontej und am unteren Rand von fol. 97r nach den Worten 12,127-128 di¦ tÕn toà Cristoà pÒqon die Beischrift TÕ koinÒbion). Nach den Worten 12,220 kaˆ mur…oij talaipwre‹sqai kako‹j: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Seitenhälfte ausfüllend, mit den zwei Beischriften a) [zum oberen Bild] Parabol»: EÙfrainÒmenoj met¦ tÁj gunaikÕj aÙtoà kaˆ tîn f…lwn und b) [zum unteren Bild] `O ¥nqrwpoj feÚgwn ¢pÕ toà mainomšnou monokšrouj (Hs. 105, fol. 68r; Hs. 92 ebd. – durch Seitenwechsel verursacht – zwei Freiräume mit den identischen Beischriften [fol. 64r – 64v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 103r nach den Worten 12,211-212 toiaÚthj proqšsewj: oÜte toÝj die Beischrift Parabol»: EÙfrainÒmenoj met¦ tÁj gunaikÕj aÙtoà kaˆ tîn f…lwn und am unteren Rand von fol. 104r nach den Worten 12,224 peripšptwke bÒqrJ: ™n d{ tù ™mp…ptein die Beischrift `O ¥nqrwpoj feÚgwn ¢pÕ toà mainomšnou monokšrouj). Nach den Worten 13,4 in app. kaˆ t…nwn to‹j ˜autoà f…loij prÒxenoj g…netai: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Seitenhälfte ausfüllend, mit den zwei Beischriften a) [zum oberen Bild] Parabol»: `O ¢n¾r kalîn toÝj tre‹j aÙtoà f…louj, ïn (in Hs. 92
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98.)
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100.)
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5. Die Überlieferung
nach Hutter fehlend) toÝj m{n dÚo pleiÒnwj ™t…ma kaˆ ºg£pa (Hs. 92 nach Hutter ¢g£pa), tÕn d{ ›na katafronhtikîj und b) [zum unteren Bild] `O ¢n¾r met¦ tîn triîn aÙtoà f…lwn ™sq…wn kaˆ eÙfrainÒmenoj, kaˆ pšmyaj Ð basileÝj stratiètaj ™kr£thsan (Hs. 92 nach Hutter ™kr£thsen) tÕn ¥ndra Øp{r Ñfeil¾n mur…wn tal£ntwn (Hs. 105, fol. 69v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen Beischriften [fol. 65v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 107r vor den Worten 13,3 in app. ØpodeiknÚein †na gnî ¢kribîj Ðpo‹oj lediglich die Beischrift `O ¢n¾r met¦ tîn triîn aÙtoà f…lwn ™sq…wn kaˆ eÙfrainÒmenoj. Parabol» und am oberen Rand von fol. 107v vor den Worten 13,11 in app. tÁj proshkoÚshj aÙtù pèpote die Beischrift kaˆ pšmyaj Ð basileÝj stratiètaj ™kr£thsan tÕn ¥ndra Øp{r Ñfeil¾n mur…wn tal£ntwn). Zwischen den Worten 13,26 kaˆ mhdem…an ¥llhn par' ™moà prosdok»sVj ™lp…da und ToÚtwn ™ke‹noj ¢koÚsaj: Schmale Miniatur, deren Beischrift sich beschnitten am oberen Rand der Seite befindet [Text in eckigen Klammern aufgrund von Hs. 92 ergänzt] [`O ¢n¾r proselqën tù ºgaphmšnJ] f…lJ aÙtoà ™xaitoÚmenoj bohqÁsai aÙtù: Öj oÙc Øp»kousen aÙtoà (Hs. 105, fol. 70v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 66v]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 107v nach den Worten 13,18 O"daj, ð f…le, æj ¢eˆ ™qšmhn). Nach den Worten 13,33 ta‹j „d…aij œsomai ¢scoloÚmenoj mer…mnaij: Miniatur mit der Beischrift `O ¢n¾r proselqën kaˆ tù ˜tšrJ ºgaphmšnJ f…lJ: Öj ØpakoÚsaj Ñl…gon met' aÙtoà sunèdeusen (Hs. 105, fol. 70v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 66v]; Hs. 47 identische Beischrift am oberen Rand von fol. 108v vor den Worten 13,26 in app. prosdok»sVj ™lp…da. ToÚtwn ™ke‹noj ¢koÚsaj). Zwischen den Worten 13,38 in app. oÙd{ koinwnÕn tÁj ˜autoà eÙfrosÚnhj prosekalšsato und ka… fhsi prÕj aÙtÕn: Miniatur mit nicht mehr lesbarer Beischrift (Hs. 105, fol. 71r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der Beischrift `O ¢n¾r proselqën kaˆ tù ˜tšrJ aÙtoà f…lJ tù m¾ ºgaphmšnJ: Öj ¢ntel£beto aÙtoà [fol. 67r]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 109r nach den Worten 13,40 ginèskwn ¢kribîj Óti oÙ mšmnhsa… mou). Nach den Worten 13,54 in app. ¼nper tù ¢lhqinù toÚtJ kaˆ gnhs…J ™nedeix£mhn f…lJ: Das untere Drittel der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol»: `O m¾ poqoÚmenoj f…loj: Öj kaˆ ¢ntel£beto aÙtoà ™n tÍ perist£sei aÙtoà. Oƒ poqeinoˆ f…loi aÙtoà o†tinej oÙk ¢ntel£bonto aÙtoà ™n tÍ perist£sei aÙtoà, ¢ll' ¢polog…an (Hs. 92 nach Hutter ¢ll¦ poll¦) poihs£menoi prÕj aÙtÕn m¾ f…lon Ñnom£santej (Hs. 105, fol. 71v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit geringfügig veränderter Beischrift [fol. 67v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 110r nach den Worten 13,55 met¦ qaÚmatoj dex£menoj tÕn lÒgon t¾n lediglich die Beischrift `O m¾ poqoÚmenoj f…loj: Öj kaˆ ¢ntel£beto aÙtoà ™n tÍ perist£sei aÙtoà. Parabol»).
Dritter Illustrationszyklus
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102.) Zwischen den Worten 13,75 sÝn tÒkJ ¹m‹n p©san ¢podidoÚj und 14,1 Aâqij oân Ð 'Iw£saf: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf eÙfranqeˆj ™pˆ tÍ didaskal…v toà Barla£m (Hs. 105, fol. 72v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 68v]; Hs. 47 identische Beischrift am unteren Rand von fol. 111v nach den Worten 14,2-3 eÜfranaj g£r mou t¾n yuc¾n to‹j katall»loij). 103.) Vor den Worten 14,7 PÒlin tin¦ mem£qhka meg£lhn, Âj oƒ pol‹tai: Miniatur, deren Beischrift sich beschnitten am oberen Rand befindet [Text in eckigen Klammern aufgrund von Hs. 92 ergänzt] [Parabol»:] toà par¦ (Hs. 92 nach Hutter perˆ) tîn politîn xšnou tinoj kaˆ m¾ t¦ tÁj pÒlewj [aÙtîn ½qh ™pistamšnou] genomšnou basilšwj. Oƒ pol‹tai t¾n basilik¾n stol¾n p£lin ¢felÒmenoi ™xor…zousin e„j m…an tîn n»swn (Hs. 105, fol. 73r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 68v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 112r nach den Worten 14,11 in app. p£shj ¢polaÚonta ™xous…aj kaˆ tîn die Beischrift Parabol»: perˆ toà tîn politîn xšnou tinoj kaˆ m¾ t¦ tÁj pÒlewj aÙtîn ½qh ™pistamšnou genomšnou basilšwj und am unteren Rand von fol. 112v nach den Worten 14,18 ™n limù kaˆ gumnÒthti deinîj die Beischrift Oƒ pol‹tai t¾n basilik¾n stol¾n p£lin ¢felÒmenoi ™xor…zousin e„j m…an tîn n»swn). 104.) Nach den Worten 14,113 _hm£twn ¢k»koa sofoà tinoj didask£lou toiaàt£ moi ™mboîntoj: Miniatur am unteren Rand mit der Beischrift Oƒ ™xelqÒntej sîsai t¦j ˜autîn yuc¦j kaˆ ¢pocwrisqšntej tÁj mataiÒthtoj toà kÒsmou toÚtou (Hs. 105, fol. 76r; in Hs. 92 existiert kein Freiraum mit der entsprechenden Beischrift; auch Hs. 47 tradiert diese Beischrift nicht). 105.) Nach den Worten 15,14 p£nta ta‹j tîn deomšnwn cers…n: Miniatur am unteren Rand mit der Beischrift Parabol¾ toà (in Hs. 47 fehlend) toÝj ptwcoÝj ™leoàntoj (Hs. 105, fol. 77v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 73r]; Hs. 47 geringfügig verkürzte Beischrift am unteren Rand von fol. 122v nach den Worten 15,14 Ósa g¦r e„j toÚtouj poi»seij ˜autù). 106.) Zwischen den Worten 15,39 ¢koloÚqei moi ¥raj tÕn staurÒn und `O d{ taàta ¢koÚsaj: Miniatur mit der Beischrift Parabol¾ toà plous…ou toà kauchsamšnou p£nta ful£ssein t¦ gegrammšna ™n tù nÒmJ kaˆ (nach Hutter in Hs. 92 fehlend) prÕj Ön Ð kÚrioj ¹mîn 'Ihsoàj CristÕj e"pen pèlhsÒn sou t¦ Øp£rconta kaˆ dÕj ptwco‹j kaˆ ›xeij qhsaurÕn ™n oÙrano‹j kaˆ deàro ¢koloÚqei moi (in Hs. 92 Zusatz ¥raj tÕn staurÒn) (Hs. 105, fol. 78v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit geringfügig verschiedener Beischrift [fol. 74r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 124r nach den Worten 15,37 kaˆ kaucwmšnJ p£nta ful£ttein lediglich die knappe Beischrift Parabol¾ toà plous…ou). 107.) Zwischen den Worten 15,47 a„ènion proapoqšmenoi und Ãran tÕn staurÕn: Miniatur mit der Beischrift ” Araj (in Hs. 92 Kaˆ ¥raj) tÕn
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108.)
109.)
110.)
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5. Die Überlieferung
staurÕn ºkoloÚqei tù Cristù (Hs. 105, fol. 79r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit geringfügig verschiedener Beischrift [fol. 74v]; in Hs. 47 am rechten Rand von fol. 125r neben denselben Textworten die mit Hs. 92 identische Beischrift). Nach den Worten 15,56 Ñknoàsi kaˆ ¢nadÚontai: Miniatur am unteren Rand mit den zwei Beischriften a) [links] Oƒ t¾n plate‹an kaˆ eÙrÚcwron peripatoàntej und b) [rechts] `O t¾n sten¾n ÐdÕn bad…zwn kaˆ teqlimmšnhn (Hs. 105, fol. 79r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den beiden identischen Beischriften [fol. 74v]; in Hs. 47 werden diese beiden Beischriften nicht tradiert). Zwischen den Worten 15,63 ta‹j ¢lÒgoij ™piqum…aij pantacoà fšretai und Di¦ toàto ÑlofurÒmenoj: Miniatur mit der Beischrift `O Dau…d (Hs. 105, fol. 79v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 75r]; in Hs. 47 am rechten Rand von fol. 126r neben denselben Textworten die identische Beischrift). Zwischen den Worten 15,69 kaˆ Øyhlot£thj periwpÁj und Uƒoˆ ¢nqrèpwn: Miniatur mit der Beischrift `O ¤gioj GrhgÒrioj Ð qeolÒgoj (Hs. 105, fol. 80r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 75v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 126v nach den Worten 15,73-74 oÙd{ toÚtwn m©llon À tîn oÙd{ prosdokhs£ntwn die identische Beischrift). Zwischen den Worten 15,89 ¢timasq»setai ¢belthr…aj und ¢ll' ™ke‹noi m{n ˜autoÝj: Miniatur mit der Beischrift Parabol»: Oƒ e„j tÕ fîj peripatoàntej ¢nakekalummšnJ prosèpJ kaˆ Ð ¼lioj ™pˆ tÁj „d…aj ƒst£menoj lamprÒthtoj fwtie‹ aÙtoÚj (Hs. 105, fol. 80v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identisch beginnender, jedoch längerer Beischrift Parabol»: Oƒ e„j tÕ fîj peripatoàntej ¢nakekalummšnJ prosèpJ kaˆ Ð ¼lioj ™pˆ tÁj „d…aj ƒst£menoj lamprÒthtoj fwtie‹ aÙtoÚj, kaˆ oƒ m¾ tÕ qšlhma toà qeoà poioàntej æj tufloˆ yhlaf»sousi to‹con [fol. 76r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 15,131 ™k tîn tÁj gÁj lagÒnwn ¢napempÒmenai und aƒ m{n ™pipola…wj: Miniatur mit der Beischrift Aƒ tîn Ød£twn diafora… (Hs. 105, fol. 82r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 77v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 131r vor den Worten 15,130 diaforaˆ g¦r proairšsewn e„s… die identische Beischrift). Zwischen den Worten 16,5 oÙdšna ginèskw und `H g¦r toà soà patrÕj turannˆj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Barla¦m e„ ¥ra ™stˆ kaˆ ›teroj Ð yucwfelÁ did£skwn À mÒnoj aÙtÕj e". Kaˆ ¢pokriqeˆj Ð Barla¦m e"pen: 'En taÚtV tÍ pÒlei oÙdšna ginèskw (Hs. 105, fol. 82v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 78r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 16,28 ¢ll¦ tÍ pl£nV tîn e„dèlwn katšcesqai und E"ce dš tina sÚmboulon: Miniatur, deren Beischrift sich beschnit-
Dritter Illustrationszyklus
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ten am oberen Rand befindet [Text in eckigen Klammern aufgrund von Hs. 92 ergänzt] [`O basileÝj Ð p£nu kalîj o„konomîn t¾n] aÙtoà basile…an, sf£llwn d{ ™n toÚtJ mÒnJ (Hs. 92 nach Hutter mÒnon), ™n (nach Hutter in Hs. 92 fehlend) tù m¾ œcein tÕn tÁj qeognws…aj fwtismÒn (Hs. 105, fol. 83v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 78v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Vor den Worten 16,106 Ómoioj œsV nean…skJ tinˆ fronimwt£tJ: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die oberen zwei Drittel der Seite ausfüllend, mit den drei Beischriften a) `H parabol¾ toà nšou toà katale…yantoj t¾n toà plous…ou qugatšra kaˆ fugÒntoj kaˆ kaq' ÐdÕn diercomšnou kaˆ qeasamšnou tinÕj gšrontoj ptwcoà qugatšra kaˆ ™rasqšntoj aÙtÁj Æt»sato tÕn gšronta, tÕn patšra aÙtÁj, labe‹n taÚthn guna‹ka, b) `H eÙlÒghsij und c) Mnhsteus£menoj d{ Ð nšoj t¾n toà gšrontoj qugatšra, tÕn aÙtoà teqhsaurismšnon ploàton Ð gšrwn ¤ma tÍ qugatrˆ toÚtJ ™pideiknÚwn d…dwsin (Hs. 105, fol. 86r; Hs. 92 hat hier keinen Freiraum und tradiert auch diese Beischriften nicht; auch in Hs. 47 ist keine dieser Beischriften vorhanden). Zwischen den Worten 17,72 diakubern»sewj kaˆ pansÒfou prono…aj und 'IdoÝ g¦r Ð oÙranÕj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf didaskÒmenoj ØpÕ toà Barla¦m toà oÙranoà kaˆ tÁj gÁj kaˆ tÁj qal£sshj t¦j o„konom…aj (Hs. 105, fol. 90r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 85r]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 147v vor den Worten 17,72 diakubern»sewj kaˆ pansÒfou prono…aj die identische Beischrift). Zwischen den Worten 18,75 ™cÒmenoi ¢ndreiot£thj gnèmhj und T…j dš sou kaˆ tîn sÝn soˆ: Miniatur mit den drei Beischriften a) `O 'Iw£saf ™rwtîn tÕn Barla¦m perˆ tîn ™n tÍ ™r»mJ Ôntwn (in Hs. 92 fehlend) monacîn t… ¥ra diatršfontai, b) `H œrhmoj und c) Oƒ ™n tÍ ™r»mJ di£gontej monaco… (Hs. 105, fol. 93r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen Beischriften [fol. 88r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 151v nach den Worten 18,80 in app. oÙde…j ™stin Ð macÒmenoj ¹m‹n die mit Hs. 92 identischen drei Beischriften). Nach den Worten 18,95 tù sun»qei ™ndÚmati paragenšsqai: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m ¢podus£menoj t¾n kosmik¾n stol¾n ØpodeiknÚei tù 'Iw£saf t¾n monacik»n, kaˆ taÚthn qaum£zei (Hs. 105, fol. 93v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 89r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 152v nach den Worten 18,94-95 me tù sun»qei ™ndÚmati paragenšsqai die identische Beischrift). Vor den Worten 18,95 Kaq£per tij œcwn prosfilšstaton suggenÁ: Das obere Drittel der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift `H parabol¾ tÁj par£ tinoj plous…ou trefomšnhj nebroà dork£doj, ¼tij aÙxhqe‹sa kaˆ t¦j ™r»mouj poq»sasa, tÍ fusikÍ ˜lkomšnh ›xei, tÍ
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120.)
121.)
122.)
123.)
5. Die Überlieferung
¢gšlV tîn ¢gr…wn sugkatem…gh. Toàto d{ oƒ toà plous…ou Øphrštai maqÒntej kaˆ †ppoij ™pikaq…santej kated…wxan Ñp…sw aÙtîn, kaˆ t¾n m{n nebrÕn zîsan œlabon, t¾n d{ ¢gšlhn ¢pškteinan (Hs. 105, fol. 94r; in Hs. 92 an dieser Stelle kein Freiraum, das Motiv von der GazellenParabel war in ihr erst ein wenig später – vor den Worten 18,137 'All¦ toàtÒ se boÚletai kÚrioj – vorgesehen und ist von folgender, völlig anderslautender Beischrift begleitet [fol. 90v]: Parabol¾ tÁj dork£doj: trefomšnh m{n par¦ toà plous…ou, ¢nercomšnh d{ tÕ prw% kaˆ sunagel£zousa ta‹j ¢gr…oij. E"t' a„sqÒmenoi oƒ toà plous…ou Øphrštai t¦ kat' aÙtÁj, ™pikaq…santej †ppoij kated…wxan Ñp…sw tÁj ¢gšlhj: kaˆ eØrÒntej, §j m{n ¢pškteinan, §j d{ kalîj kakîj ¢pèlonto; in Hs. 47 wird keine dieser Beischriften tradiert). Nach den Worten 18,115-116 Ómoion d{ toÚtou pall…on periebšblhto kat¦ tîn êmwn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m kaqezÒmenoj met¦ toà monacikoà sc»matoj kaqëj 'Iw£saf ™xVt»sato (in Hs. 92 nach Hutter ™xait»sato) „de‹n tÕn Barla¦m (in Hs. 92 nach Hutter tÕn Barla¦m fehlend) kaˆ aÙtÕn (in Hs. 92 nach Hutter toàton) did£skonta t¦ monacik£ (Hs. 105, fol. 94v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 89v], jedoch auch noch mit drei weiteren, die in Hs. 105 umseitig die nächste Miniatur erläutern: a) `O Barla¦m proseucÒmenoj, b) `O Barla¦m poqeinîj kataspazÒmenoj tÕn 'Iw£saf und c) `O Barla¦m prÕj mikrÕn ¢nacwrîn toà palat…ou toà 'Iw£saf; in Hs. 47 wird keine dieser Beischriften tradiert). Vor den Worten 18,117 `Uperqaum£saj d{ Ð 'Iw£saf tÁj sklhr©j: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit den drei teilweise beschnittenen Beischriften [Text in eckigen Klammern aufgrund von Hs. 92 ergänzt] a) `O Barla¦m proseucÒmenoj, b) [`O Barla¦m poqeinîj kataspazÒmenoj tÕn 'Iw£saf] und c) `O Barla¦m prÕj mikrÕn ¢nacwrîn toà palat…ou tù (Hs. 92 nach Hutter toà) 'Iw£saf (Hs. 105, fol. 95r; in Hs. 92 erscheinen diese Beischriften bereits zum Freiraum des bei Nr. 120 behandelten Motivs; in Hs. 47 wird keine dieser Beischriften tradiert). Zwischen den Worten 19,73 e„pèn: L£bete, f£gete und toàtÒ ™sti tÕ sîm£ mou: Miniatur mit der Beischrift `O CristÕj metad…dwn to‹j maqhta‹j aÙtoà e„pèn: L£bete, f£gete, toàtÒ ™sti tÕ sîm£ mou, kaˆ t¦ ˜xÁj (Hs. 105, fol. 99v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 94v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 165v vor den Worten 19,72-73 p©si to‹j e„j aÙtÕn pisteÚousin e„pèn die identische Beischrift). Nach den Worten 19,81 tîn pÒqJ metalambanÒntwn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Oƒ p…stei proskunoàntej t¾n seb£smion e„kÒna toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà (Hs. 105, fol. 99v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 95r];
Dritter Illustrationszyklus
124.)
125.)
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127.)
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463
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in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 166r vor den Worten 19,79-80 aÙtoà kaˆ aŒma tÍ ™pifoit»sei die identische Beischrift). Nach den Worten 19,105 in app. kaˆ tÍ kaqolikÍ ™kklhs…v bebaiwqe‹sa463: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die unteren zwei Drittel der Seite ausfüllend, mit den drei Beischriften a) `H sÚnodoj ¹ ™n Nika…v, b) `H b£ptisij toà 'Iw£saf und c) `O 'Iw£saf tîn qe…wn kaˆ (in den Hss. 92 und 47 fehlend) ¢cr£ntwn musthr…wn metalamb£nwn (Hs. 105, fol. 100v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen drei Beischriften [fol. 96r]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 167v vor den Worten 19,103 pl¾n ¹ di¦ tîn ¢postÒlwn khrucqe‹sa die mit Hs. 92 identischen drei Beischriften). Nach den Worten 20,8 kaq£ fhsin Ð prof»thj: Miniatur mit der Beischrift `O prof»thj Dau…d (Hs. 105, fol. 103v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 99r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 20,93 tÁj ™n patrˆ kaˆ uƒù kaˆ ¡g…J pneÚmati doxazomšnhj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) [links] `O Barla¦m tÕn 'Iw£saf nouqet»saj ¢pšrcetai e„j t¾n „d…an xen…an und b) [rechts] `O Zard¦n prosercÒmenoj tù 'Iw£saf lalÁsai boulÒmenoj perˆ toà Barla£m (Hs. 105, fol. 106r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen beiden Beischriften [fol. 101v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 180r vor den Worten 20,93 tÁj ™n patrˆ kaˆ uƒù kaˆ ¡g…J pneÚmati doxazomšnhj die Beischrift `O Barla¦m tÕn 'Iw£saf nouqet»saj ¢pšrcetai e„j t¾n „d…an xen…an, am unteren Rand derselben Seite nach den Worten 21,8 kaˆ æj o„kšthn pistÒtaton die Beischrift `O Zard¦n prosercÒmenoj tù 'Iw£saf lalÁsai boulÒmenoj perˆ toà Barla£m). Zwischen den Worten 21,6 fhsˆ prÕj tÕn toà basilšwj uƒÒn und O"daj p£ntwj ð dšspota: Miniatur mit der Beischrift `O Zard¦n tù (in Hs. 92 tÕn) 'Iw£saf Ðmilîn perˆ toà Barla£m: Öj prosštaxen aÙtÕn œndoqen toà peripet£smatoj kaqesqÁnai kaˆ ¢kro©sqai (in Hs. 92 ¢kroasqÁnai) tîn (in Hs. 92 erscheint tîn zweimal) par¦ toà Barla¦m legomšnwn (Hs. 105, fol. 106v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 102r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 21,18 Mšllontoj d{ toà Barla¦m prÕj aÙtÕn e„selqe‹n und e„s»gage tÕn Zard¦n ™ntÕj toà parapet£smatoj: Miniatur mit der Beischrift `O Zard¦n kat¦ t¾n toà 'Iw£saf prÒstaxin œndon toà parapet£smatoj ƒst£menoj ¢koÚei t¦ par¦ toà Barla¦m legÒmena (Hs. 105, fol. 107r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 102v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 181v nach den Worten 21,30 katšlaben ¢ql…wj ¹m©j die identische Beischrift).
S. zu diesem Problem bereits oben, S. 313-314 m. Anm. 81.
568
5. Die Überlieferung
129.) Zwischen den Worten 21,44 prÕj t¾n xen…an aâqij ¢pÇei und 45 `O d{ toà basilšwj uƒÕj tÕn Zard¦n proskales£menoj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf proskales£menoj tÕn Zard¦n dielšgeto gumn£zwn aÙtoà t¾n di£noian (Hs. 105, fol. 108r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 103v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 183r nach den Worten 21,52-53 peir£zein me tÕn sÕn o„kšthn die identische Beischrift). 130.) Nach den Worten 21,76 e„j yuc¾n g¦r ¢sÚneton oÙk e„seleÚsetai sof…a: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Kaˆ ™lqën tÍ ™paÚrion Ð Barla¦m t¦ tÁj ¢podhm…aj æm…lei tù 'Iw£saf (Hs. 105, fol. 108v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 104r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 184v nach den Worten 21,77 TÍ ™paÚrion d{ Ð Barla¦m ™lqën t¦ tÁj die identische Beischrift). 131.) Nach den Worten 21,108-109 in app. t¾n ™m¾n ™pˆ mn»mhj fšrVj tape…nwsin: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf lamb£nwn ¢pÕ (in Hs. 92 nach Hutter par¦) toà Barla¦m tÕ palaiÕn aÙtoà kaˆ dierrwgÕj ƒm£tion æj ¨n œcV toàto e„j fulak¾n kaˆ ¢potrop¾n tîn ™nant…wn (Hs. 105, fol. 109v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 105r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 132.) Zwischen den Worten 21,118 in app. kaˆ teleuta…an aÙtù didaskal…an prosÁgen und 'Adelf{: Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O Barla¦m ¢ntilamb£nwn ¢pÕ toà 'Iw£saf t¦ tr…cina kaˆ palai¦ _£kh und b) `O Barla¦m tù 'Iw£saf t¾n teleut£ian pros£gwn aÙtù (in Hs. 47 aÙtoà) didaskal…an (Hs. 105, fol. 110r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen beiden Beischriften [fol. 105v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 187v nach den Worten 21,122 tù tÁj Ðmolog…aj c£rtV tù p£ntwn despÒtV lediglich die Beischrift `O Barla¦m tù 'Iw£saf t¾n teleut£ian pros£gwn aÙtoà [sic!] didaskal…an). 133.) Zwischen den Worten 21,148 in app. nikîn ta‹j tîn dwreîn ¢ntidÒsesi toÝj ¢gapîntaj aÙtÒn und 149 `O d{ Barla¦m tÁj qrhnJd…aj: Miniatur mit der Beischrift `O Barla¦m eÙc¾n ™ktele‹ t¾n tÁj ¢podhm…aj (Hs. 105, fol. 111r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 106v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 189v nach den Worten 21,153 ™pistršyaj pl£sma kaˆ m¾ ™£saj ¹m©j die identische Beischrift). 134.) Nach den Worten 21,169 Telšsaj d{ t¾n eÙc¾n kaˆ ™pistrafeˆj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) [links] `O Barla¦m ¢spazÒmenoj (in Hs. 92 nach Hutter kataspazÒmenoj) tÕn 'Iw£saf und b) [rechts] `O Barla¦m ™n tÍ ™r»mJ ¢nacwrîn (Hs. 105, fol. 111v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen beiden Beischriften [fol. 107r]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 191r vor den Worten 21,168-169 e„j toÝj a„înaj. 'Am»n. Telšsaj lediglich die Beischrift `O Barla¦m ™n tÍ ™r»mJ ¢nacwrîn).
Dritter Illustrationszyklus
569
135.) Nach den Worten 22,13-14 s{ doxologoàsin aƒ noeraˆ tîn ¢swm£twn dun£meij e„j toÝj a„înaj. 'Am»n: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ™n tù palat…J aÙtoà (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) ín thre‹ aÙtÕn (in Hs. 92 nach Hutter ˜autÕn) p£sV fulakÍ kaqarÒthtoj yucÁj te kaˆ sèmatoj peripoioÚmenoj (Hs. 105, fol. 112r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 107v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 192r nach den Worten 22,18-19 tÍ toà basilšwj prÕj aÙtÕn ™pidhm…v À tÍ aÙtoà e„j die mit Hs. 105 (!) identische Beischrift). 136.) Zwischen den Worten 22,23 eÙloge‹te tÕn kÚrion und 24 `O d{ Zard¦n ™ke‹noj: Miniatur mit der Beischrift `O Zard¦n t¾n (in Hs. 92 nach Hutter t¾n add. toà) 'Iw£saf a„sqÒmenoj diagwg¾n ¢podhme‹ prÕj tÕn o"kon aÙtoà ¢rrwste‹n prospoihs£menoj (in Hs. 92 nach Hutter protrepÒmenoj) (Hs. 105, fol. 112v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit geringfügig verschiedener Beischrift [fol. 108r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 192v nach den Worten 22,26 kataponhqeˆj e„j tÕn ˜autoà ¢ped»mhsen die im wesentlichen mit Hs. 105 (!) identische Beischrift `O Zard¦n t¾n toà 'Iw£saf a„sqÒmenoj diagwg¾n ¢podhme‹ prÕj tÕn o"kon aÙtoà ¢rrwste‹n prospoihs£menoj). 137.) Im Bereich der Worte 22,28 ¥llon m{n ¢nt' aÙtoà: Freiraum mit der Beischrift `O Zard¦n ¢rrwste‹n prospoihs£menoj ™n tù o‡kJ aÙtoà ke‹tai (Hs. 92, fol. 108r; in Hs. 105 hier Blattausfall464; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 138.) Im Bereich der Worte 22,38-39 in app. æj aÜrion ™leÚsomai: Freiraum mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r maqën ¢rrwste‹n tÕn Zard¦n pšmpei „atrÕn toàton qe£sasqai (Hs. 92, fol. 108v; in Hs. 105 hier Blattausfall; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 139.) Im Bereich der Worte 22,41 `O Zard¦n d{: Freiraum mit der Beischrift Kaˆ ¢nast¦j Zard¦n ¢pÇei prÕj tÕn basilša ¢nagge‹lai boulÒmenoj t¦ perˆ toà 'Iw£saf p£nta (Hs. 92, fol. 108v; in Hs. 105 hier Blattausfall; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 140.) Im Bereich der Worte 22,46 `O d{ ¢ntšfhsen: Freiraum mit der Beischrift `O Zard¦n p£nta kat¦ mšroj tù basile‹ 'Aben¾r ¢nadid£skei t¦ toà uƒoà aÙtoà 'Iw£saf, kaˆ pîj aÙtÕn Ð Barla¦m t¦ tîn Cristianîn ™d…daske. Kaˆ eÙqÝj pšmpei prÕj 'Arac¾n tÕn prwtosÚmboulon aÙtoà ™lqe‹n prÕj aÙtÒn (Hs. 92, fol. 109r; in Hs. 105 hier Blattausfall; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). 141.) Nach den Worten 22,68 in app. Kaˆ aÙt…ka proskale‹tai 'Arac»n tina oÛtw kaloÚmenon: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den
464
Es ist zwischen den Folia 112 und 113 ein Blatt ausgefallen mit Textverlust von 22,28 ¥llon m{n ¢nt' aÙtoà bis 22,53 ¢ll¦ t¾n s¾n basile…an prosmšnein (s. oben, S. 407).
570
142.)
143.)
144.)
145.)
465
5. Die Überlieferung
zwei übereinander stehenden Beischriften a) Kaˆ ™lqën proskale‹tai tÕn 'Arac»n465 und b) `O 'Arac¾j Ãlqe prÕj tÕn basilša 'Aben»r, toàton aÙtÕn metakales£menoj (Hs. 105, fol. 113r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen beiden Beischriften [fol. 109v]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 195r nach denselben Textworten die identischen beiden Beischriften). Nach den Worten 22,79 tÍ perˆ tÕ pr©gma diaskšyei melšthn ™poioànto: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r met¦ toà 'AracÁ sumbouleus£menoj t… ¥ra e„j ™pistrof¾n toà uƒoà aÙtoà 'Iw£saf poiÁsai: ™kpšmpei aÙtÕn e„j t¾n œrhmon æj ¨n ™reun»sV perˆ toà Barla£m (Hs. 105, fol. 113v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit teilweise deutlich anders lautender Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r met¦ toà 'AracÁ sumbouleuÒmenoi t… ¥ra poi»sainto e„j ™pistrof¾n toà 'Iw£saf: kaˆ d¾ sumboÚlion œqento Ópwj ¢pšlqwsin ™n tÍ ™r»mJ e„j ¢naz»thsin toà Barla£m [fol. 110r]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Zwischen den Worten 22,102 aÙtÕj †ppoij ™pib¦j ¢n¦ kr£toj ™d…wke und prokatalabe‹n aÙtÕn ™k pantÕj trÒpou dianooÚmenoj: Miniatur mit der Beischrift `O 'Arac¾j ™n tÍ (in Hs. 47 fehlend) ™r»mJ ™xelqën perˆ toà (in Hs. 47 tÕn) Barla¦m œreunan poie‹tai (Hs. 105, fol. 114v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 111r]; in Hs. 47 am unteren Rand von fol. 197v nach den Worten 22,103-104 m£thn tetalaipwr»kei die praktisch identische Beischrift). Zwischen den Worten 22,112 Ðr´ kat¦ t¾n Øpèreian f£lagga ™rhmitîn peripatoàsan und Kaˆ eÙqÝj tù toà ¥rcontoj prost£gmati: Miniatur mit der Beischrift `O 'Arac¾j ™n tÍ ™r»mJ ™reunîn perˆ toà Barla£m, kaˆ qeas£menoj monacoÚj tinaj ™pe…getai toÚtouj katasce‹n (Hs. 105, fol. 115r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 111v]; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 198v vor den Worten 22,111 katalabën kaˆ st¦j ™p' aÙtÁj Ðr´ die identische Beischrift). Nach den Worten 22,122-123 Katano»saj d{ aÙtoÝj Ð 'Arac»j, æj oÙk e"de tÕn Barla£m – ™g…nwske g¦r aÙtÒn: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die unteren drei Viertel der Seite ausfüllend, mit der nur einen Beischrift (im Bereich des oberen Bildes) `O 'Arac¾j ™xelqën e„j ¢naz»thsin toà Barla¦m eØr…skei tin¦ monacÒn. Toàton ºrèta perˆ toà Barla£m, e„ ¥ra pou toàton e"den À tÕ sp»laion aÙtoà ™p…statai: kaˆ ¥gnoian toÚtou poihs£menoj æj oÙ ginèskein toàton, prost£xaj Ð ¥rcwn tÚptousin aÙtÕn ¢nhleîj, Ön met¦ kaˆ (in Hs. 92 nach Hutter Stellung kaˆ met¦) ˜tšrwn dÚo monacîn ™kpšmpei
Araches trägt auf den Miniaturen in Hs. 105 eine Kopfbedeckung, die an den großen auffälligen Hut des Theodoros Metochites (1270-1332) auf seinem kurz vor 1321 enstandenen Stifterbild im konstantinopolitanischen Chora-Kloster (Kariye Camii) erinnert; es beeinflußte wohl den in der Hauptstadt tätigen Handschriftenmaler.
Dritter Illustrationszyklus
146.)
147.)
148.)
149.)
150.)
151.)
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prÕj tÕn basilša dedemšnouj (Hs. 105, fol. 115v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 111v]; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Vor den Worten 22,123 sunecÚqh tÍ lÚpV: Freiraum am oberen Seitenrand mit der Beischrift `O 'Arac¾j ™xet£zwn toÝj monacoÚj, ¥llouj d{ tÚptwn (Hs. 92, fol. 112r; in Hs. 105 fehlt diese Beischrift, doch das Bildmotiv ist in der unteren, nichterläuterten Miniatur von fol. 115v ausgeführt; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 22,159-160 polla‹j aÙtoÝj perišbale plhga‹j kaˆ bas£noij: Miniatur mit der Beischrift ToÝj monacoÝj dedemšnouj prÕj tÕn basilša ¢p£gwn oÞj Ð 'Arac¾j eáren (in Hs. 92 nach Hutter Stellung eáren Ð 'Arac¾j) ™n tÍ ™r»mJ (Hs. 105, fol. 116v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 113r], jedoch auch noch mit einer weiteren, die in Hs. 105 umseitig die nächste Miniatur erläutert: ToÝj monacoÝj e„j prÒswpon toà basilšwj 'Aben¾r œsthsan; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 201v vor den Worten 22,159-160 plhga‹j kaˆ bas£noij: ïn tÕ megalÒyucon die mit Hs. 105 identische Beischrift ToÝj monacoÝj dedemšnouj prÕj tÕn basilša ¢p£gwn oÞj Ð 'Arac¾j eáren ™n tÍ ™r»mJ). Zwischen den Worten 23,1 Di' ¹merîn d{ oÙk Ñl…gwn pros£gei toÚtouj tù basile‹ und kaˆ t¦ kat' aÙtoÝj dÁla t…qhsin: Miniatur mit der Beischrift ToÝj monacoÝj e„j prÒswpon toà basilšwj 'Aben¾r œsthsan (Hs. 105, fol. 117r; in Hs. 92 erscheint diese Beischrift bereits zum bei Nr. 147 behandelten Freiraum; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 23,6 paÚsasqai toÝj tÚptontaj keleÚei: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r tÚptwn toÝj monacoÝj sfodrîj (Hs. 105, fol. 117r; in Hs. 92 erscheint der Freiraum mit dieser identischen Beischrift geringfügig weiter vorne, nämlich vor 23,4 in app. Kaˆ Öj „dën aÙtoÝj; in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Vor den Worten 23,6-7 ka… fhsi prÕj aÙtoÚj: Freiraum mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r toÝj monacoÝj ™rwtîn perˆ tîn leiy£nwn (Hs. 92, fol. 113v; Hs. 105 hat keine Miniatur mit dieser Beischrift; auch in Hs. 47 ist diese Beischrift nicht vorhanden). Nach den Worten 23,20-21 in app. prospoioÚmenoi mn»mhn p£nu çfšlimon oâsan Beischrift Perˆ tÁj p»raj tÁj ™coÚshj t¦ ¤gia le…yana: t… taàta ¥ra e„s…n (Hs. 47, fol. 202v [unterer Rand]; Hs. 105 hat keine Miniatur mit dieser Beischrift; auch in Hs. 92 ist kein Freiraum mit dieser Beischrift vorhanden). Nach den Worten 23,58-59 in app. • On trÒpon tij kÚnaj tršfwn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Parabol¾ tîn kunhgîn tîn prîton m{n toÝj qhreutikoÝj kÚnaj kolakeuÒntwn, ™p' ¨n dš ti tîn qhreuomšnwn kat£scwsi bia…wj ¢pÕ toà stÒmatoj aÙtîn
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153.)
154.)
155.)
156.)
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5. Die Überlieferung
¢farpazÒntwn (Hs. 105, fol. 118v; in Hs. 92 [fol. 115r] erscheint der entsprechende Freiraum ein klein wenig später vor 23,59 prÕ m{n tÁj q»raj, die Beischrift lautet teilweise deutlich anders Parabol¾ tîn kunhgîn: toÚj te kÚnaj kaˆ tîn qhreuomšnwn; in Hs. 47 am oberen Rand von fol. 205v vor den Worten 23,58-59 in app. • On trÒpon tij kÚnaj tršfwn À Ôrnea die mit Hs. 105 identische Beischrift; es handelt sich um die letzte von Hs. 47 tradierte Beischrift). Nach den Worten 23,90-91 in app. ™kšleuse t¦j m{n qeolÒgouj aÙtîn ™kkopÁnai glèssaj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj prost£xaj kÒptousi t¦j tim…aj glèssaj tîn monacîn kaˆ qeofilîn ¢ndrîn kaˆ toÝj pÒdaj aÙtîn kaˆ toÝj ÑdÒntaj toÚtwn ™krizoàsin: o‰ kaˆ ™teleièqhsan (Hs. 105, fol. 128v; in Hs. 92 [fol. 116r] erscheint der entsprechende Freiraum ein klein wenig später, nämlich vor 23,92 in app. TÁj d' ¢pof£sewj, die Beischrift lautet teilweise deutlich anders und wirkt dabei ursprünglicher `O basileÝj prost£xaj kÒptousi t¦j tim…aj glèssaj tîn monacîn kaˆ qeofilîn ¢ndrîn, ce‹r£j te kaˆ pÒdaj, œti d{ kaˆ toÝj ÑfqalmoÝj ™xorÚttousin, prÕj d{ kaˆ toÝj ÑdÒntaj ™krizoàsin: o‰ kaˆ ™n Cristù ™teleièqhsan). Vor den Worten 24,2 in app. prÕj t¾n deutšran ¢poblšyai te boul»n: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der bereits am unteren Rand der vorangehenden Seite beginnenden Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r e„j deutšran boul¾n tù prwtosumboÚlJ aÙtoà 'AracÁ prosekalšsato, æj toà prètou diamartÒntoj (in Hs. 92 nach Hutter diamartÒntaj) kaˆ pšmpei toàton kaˆ prÕj Nacèr (in Hs. 92 nach Hutter 'Anacèr) (Hs. 105, fol. 121v; in Hs. 92 [fol. 116v] erscheint der Freiraum mit dieser praktisch identischen Beischrift geringfügig weiter vorne vor 24,1 ToÚtwn oân eÙsebîj). Zwischen den Worten 24,3 in app. kaˆ tÕn Nacër ™ke‹non proskalšsasqai und `O oân 'Arac¾j: Miniatur mit der Beischrift `O 'Arac¾j nuktˆ baqe…v katalamb£nei tÕ toà Nacër sp»laion (Hs. 105, fol. 121v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 117r]). Nach den Worten 24,6 Kaˆ d¾ ƒppe‹j: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ p£lin Ð 'Arac¾j prÕj z»thsin toà Barla¦m ™n tÍ ™r»mJ ™xÁlqen: „dën dš tina monacÕn ™k f£raggoj ™xercÒmenon toàton ™pe…gonta kratÁsai aÙtÒn (in Hs. 92 nach Hutter fehlend): kaˆ krat»santej kaˆ tÕ Ônoma aÙtoà ¢koÚsantej (in Hs. 92 nach Hutter ¢koÚsantej add. toà) Barla¦m Ñnom£zesqai: kaˆ nom…santej aÙtÕn ™ke‹non e"nai tÕn Barla£m, ¢p£gousi prÕj tÕn basilša 'Aben»r (Hs. 105, fol. 121v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 117r]). Zwischen den Worten 24,16 e„j ™p»koon tîn paristamšnwn und SÝ e" Ð toà da…monoj ™rg£thj Barla£m: Miniatur mit der Beischrift TÕn nomisqšnta e"nai Barla¦m monacÕn prÕj tÕn basilša 'Aben¾r Ð 'Arac¾j e„s£gei: kaˆ toàton Ð basileÝj ™rwt´ (Hs. 105, fol. 119r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 117v]).
Dritter Illustrationszyklus
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158.) Zwischen den Worten 24,29 in app. ful£ttein ¢kribšstata ™nteil£menoj und TÍ d{ ™paÚrion ¢nazeÚxaj ™ke‹qen: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ¢koÚsaj perˆ toà Barla¦m Óti toàton ™kr£thsan kaˆ tù basile‹ tù patrˆ aÙtoà ¢p»gagon kaˆ (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) luphqeˆj e„j proseuc¾n œsth (Hs. 105, fol. 119v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 118r]). 159.) Nach den Worten 24,48 in app. Kaˆ e„j Øp£nthsin ™xelqÒntoj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur, deren Beischrift Kaˆ Ñl…gJ ÛpnJ katenecqeˆj oÙ pare‹de kÚrioj Ð qeÕj t¾n proseuc¾n aÙtoà, ¢ll¦ p£nta di' Ðr£matoj aÙtù gnwr…zei kaˆ „scÝn aÙtù ™nt…qhsi kaˆ e„j tÕn tÁj eÙsebe…aj ¢gîna paraqarsÚnei bereits weiter oben auf derselben Seite – zwischen den Textworten 24,37 in app. Öj kaˆ tù nšJ und di' Ðr£matoj nukterinoà p£nta gnwr…zei – steht (Hs. 105, fol. 124r; in Hs. 92 vor den Worten 24,39 ” Exupnoj d{ genÒmenoj Freiraum mit deutlich anderslautender Beischrift `O 'Iw£saf mikrÕn Øpnèsaj oÙ pare‹de kÚrioj Ð CristÕj Ð ¢lhqinÕj qeÕj t¾n proseuc¾n aÙtoà, ¢ll¦ p£nta di' Ðr£matoj aÙtù gnwr…zei kaˆ e„j tÕn tÁj eÙsebe…aj paraqarrÚnei ¢gîna [fol. 118r]). 160.) Vor den Worten 24,48 oÙk ºsp£sato sun»qwj Ð pat»r: Die obere Hälfte der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift Kaˆ ¢percÒmenoj Ð basileÝj 'Aben¾r e„j tÕ pal£tion toà uƒoà aÙtoà: kaˆ ™xelqën Ð 'Iw£saf ¢p»nthse tù patrˆ aÙtoà: Ð d{ basileÝj 'Aben¾r ÑrgizÒmenoj kaˆ ¢cqÒmenoj e„sÁlqe ™n tù basilikù koitîni skuqrwp£zwn ™kaqšsqh kaˆ metakales£mneoj tÕn 'Iw£saf ™rwt´ po…J trÒpJ katšleiye t¦j car¦j taÚtaj kaˆ t¾n ¹mîn qrhske…an kaˆ tù ™staurwmšnJ prosekoll»qhj (Hs. 105, fol. 124v; in Hs. 92 vor den Worten 24,51 T…j ¹ dihcoàs£ mou Freiraum mit teilweise anderslautender Beischrift Kaˆ ¢percÒmenoj Ð basileÝj 'Aben¾r e„j tÕ pal£tion toà uƒoà aÙtoà: kaˆ ™xelqën Ð 'Iw£saf ¢pantÁsai tù patrˆ aÙtoà: Ð d{ basileÝj 'Aben¾r ™kaqšsqh ÑrgizÒmenoj tù uƒù aÙtoà kaˆ Óti po…J trÒpJ katale…yaj tÁj paroÚshj car©j kaˆ t¾n ¹mîn qrhske…an kaˆ tù ™staurwmšnJ prosekoll»qhj [fol. 118v]). 161.) Zwischen den Worten 24,152-153 tù qeù mou latreÚsw kaqarù suneidÒti und 154 in app. Taàta oân p£nta æj ½kousen Ð basileÚj: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r dialegÒmenoj Ñrg…lwj met¦ toà uƒoà aÙtoà 'Iw£saf æj dÁqen metape‹sai toàton ™xomnànai t¦ Cristianîn (Hs. 105, fol. 125v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 121v]). 162.) Zwischen den Worten 24,236 tÁj patrikÁj ¢post£thj fil…aj te kaˆ nouqes…aj und 'All' oÙk e„j tšloj tîn ¢htt»twn katamwk»sV qeîn: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj (in Hs. 92 nach Hutter basileÝj add. 'Aben¾r) met' ÑrgÁj ¢nast¦j Øpecèrhsen, ™peipën tù uƒù aÙtoà e‡qe m¾ ™genn»qhj m»te e„j fîj proÁlqej (Hs. 105, fol. 129r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 124r]).
574
5. Die Überlieferung
163.) Zwischen den Worten 25,1 met' ÑrgÁj Øpocwr»santoj und 2 e„j tÕn ˜autoà koitîna Ð uƒÕj e„selqën: Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O basileÝj 'Aben¾r e„j t¦ bas…leia (in Hs. 92 nach Hutter t¾n basile…an) aÙtoà ¢percÒmenoj und b) `O 'Iw£saf e„sÁlqen e„j tÕn koitîna aÙtoà kaˆ tù qeù proshÚceto (Hs. 105, fol. 129v; in Hs. 92 Freiraum vor den Worten 25,1 Taàta toà patrÕj ¢peilhsamšnou mit den praktisch identischen beiden Beischriften [fol. 124v]). 164.) Nach den Worten 25,21 dietšlesen Ólhn t¾n nÚkta eÙcÒmenoj: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit den zwei Beischriften (von denen sich die zweite umseitig befindet) a) Kaˆ t¦ perˆ toà uƒoà aÙtoà Ð basileÝj 'Aben¾r p£nta koinologhs£menoj tù prwtosumboÚlJ aÙtoà 'AracÍ, toàton ™kpšmpei prÕj tÕn uƒÕn aÙtoà 'Iw£saf und b) `O 'Arac¾j paragenÒmenoj e„j tÕn uƒÕn toà basilšwj 'Aben¾r 'Iw£saf æj toàton metape‹sai boulÒmenoj, ¢ll' oÙk ºdun»qh (Hs. 105, fol. 120rv; Hs. 92 ebd. Freiraum mit anderslautender Beischrift a) `O basileÝj 'Aben¾r metakale‹tai tù prwtosumboÚlJ aÙtoà 'AracÍ kaˆ koinologe‹tai toàton †n' ™kpšmyV prÕj tÕn uƒÕn aÙtoà 'Iw£saf und identischer Beischrift b) [fol. 125r]). 165.) Nach den Worten 26,57 ú kaqupštaxan ˜autoÝj ™leeinîj kaˆ ¢ql…wj: Fast die ganze Seite füllende dreiteilige Miniatur (drei Bilder übereinander) mit den drei Beischriften a) Oƒ grammatofÒroi kaˆ k»rukej ™xelqÒntej sun£gousi toÝj kakodÒxouj sofoÝj kaˆ _»toraj, b) `O basileÝj 'Aben¾r sunedri£zwn met¦ toà uƒoà aÙtoà 'Iw£saf: paristamšnou toà 'Iw£saf mÒnou toà Nacër e„j bo»qeian (in Hs. 92 nach Hutter e„bo»qei), Óstij ¢ntˆ toà Barla¦m ØpÁrce und c) `H sÚnodoj (Hs. 105, fol. 136r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen drei Beischriften [fol. 132r]). 166.) Nach den Worten 27,295 zwÁj ¢nwlšqrou deicqe…hte klhronÒmoi: Das Ende des Religionsdisputes darstellende Miniatur mit der stark feuchtigkeitsgeschädigten, nicht mehr vollständig lesbaren Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r kaˆ oƒ ... ... .sebîn ... ... . (Hs. 105, fol. 141v; in Hs. 92 ist kein Freiraum mit dieser Beischrift vorhanden). 167.) Vor den Worten 28,1 Taàta æj diexÁlqen Ð Nacèr: Miniatur mit der bereits am unteren Rand der vorangehenden Seite beginnenden, von späterer Hand nachgezogenen Beischrift `O 'Iw£saf ca…rwn kaˆ ¢gallièmenoj ™pˆ tÍ n…kV aÙtoà kaˆ tÕn Nacër ™lšgcwn æj oÙk e" sÚ, ™p…stamai, Ð Barla£m, ¢ll¦ Nacër Ð ¢strolÒgoj: kaˆ ¥mfw t¦ swt»ria kaˆ qe‹a lÒgia koinologhs£menoi ¢nacwre‹ Nacër ™n tÍ ™r»mJ (Hs. 105, fol. 142r; in Hs. 92 ist kein Freiraum mit dieser Beischrift vorhanden). 168.) Nach den Worten 28,90 tÁj sÁj ™ktšmoi kard…aj: Fast die ganze Seite füllende zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander) mit den drei Beischriften a) Kaˆ ™xelqën Ð Nacër Øpocwre‹ e„j t¾n œrhmon baptisqÁnai boulÒmenoj, b) `O Nacër ™n tÍ ™r»mJ ™ntucën (in Hs. 92
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173.)
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nach Hutter fehlend) tinˆ (in Hs. 92 nach Hutter ˜nˆ) tîn monacîn par' aÙtoà didacqeˆj t¦ pros»konta bapt…zetai und c) `H b£ptisij toà Nacèr (Hs. 105, fol. 144v; Hs. 92 ebd. Freiräume mit den drei praktisch identischen Beischriften [fol. 144v und 145r]). Nach den Worten 29,10 Ön kaˆ Ð basileÝj ™t…ma diaferÒntwj: Ganzseitige zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander) mit den vier teilweise schon auf der vorangehenden Seite stehenden Beischriften a) Kaˆ proselqÒntej oƒ _»torej kaˆ newkÒroi tù Qeud´ dihgoànto t¾n ¼ttan aÙtîn: kaˆ parakaloàsin aÙtÕn prÕj tÕn basilša 'Aben¾r paragenšsqai, b) Kaˆ ¢nast¦j Ð Qeud©j ™poreÚeto prÕj tÕn basilša ™lp…zwn nikÁsai kaˆ tÕn uƒÕn aÙtoà tÕn 'Iw£saf fruattÒmenoj pe‹sai (in Hs. 92 nach Hutter metape‹sai) kaˆ metastršyai ™pˆ tÍ qrhske…v aÙtù (in Hs. 92 nach Hutter t¾n qrhske…an aÙtoà), c) Kaˆ Øpant»saj aÙtù Ð basileÝj 'Aben¾r katasp£zetai aÙtÕn ¹dšwj und d) Kaˆ kaq…saj Qeud©j met¦ toà basilšwj 'Aben¾r p£nta t¦ sumbhsÒmena perˆ toà uƒoà aÙtoà ¢n»ggeilen aÙtù (Hs. 105, fol. 147r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen vier Beischriften [fol. 147r]). Vor den Worten 30,39 Qeud©j d{ p£lin tÕ ponhrÕn ™ke‹no katalabën sp»laion: Die obere Seitenhälfte füllende Miniatur mit den zwei Beischriften (von denen die erste bereits auf der vorangehenden Seite beginnt) a) Kaˆ ¢pelqën Ð Qeud©j ™n tù sphla…J aÙtoà kaˆ t¦j magik¦j aÙtoà ¢no…xaj b…blouj sucnîj ¢neg…nwske e„spšmpwn toÝj ™rwtikoÝj da…monaj und b) TÕ par¦ toà Qeud© pemfq{n ponhrÕn pneàma kaˆ e„j tÕ plšon (in Hs. 92 nach Hutter toà plšon statt e„j tÕ plšon) ¢n£yai t¾n k£minon tÁj porne…aj: Óper oÙd{n dianÚsaj Øpšstreyen katVscummšnon (Hs. 105, fol. 151r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen zwei Beischriften [fol. 151r]). Nach den Worten 30,59-60 in app. dedemšnoi ce‹raj kaˆ pÒdaj e„j tÕ ™xèteron skÒtoj: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ proseux£menoj Ð 'Iw£saf feÚgousi t¦ ponhr¦ kaˆ ¢k£qarta pneÚmata ¢pÕ prosèpou aÙtoà (Hs. 105, fol. 151v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 151v]). Nach den Worten 30,147 dialàsai tolm»sw: Miniatur mit der Beischrift Mi© d{ (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) tîn ™xuphretoÚntwn aÙtù gunaikîn proselqoàsa tù 'Iw£saf, æj Cristian¾ gšnwmai (in Hs. 92 nach Hutter gšnwmai add. fhs…n), e„ to‹j par' ™moà lÒgoij peisqe…j: ¼tij toà da…monoj Ôrganon genomšnh toà 'Iw£saf tÕn tÒnon ½rxato Øpocal©n kaˆ tÕn pÚrgon tÁj yucÁj aÙtoà diasaleÚein to‹j ¢pathtiko‹j lÒgoij aÙtÁj (Hs. 105, fol. 154r; in Hs. 92 ein wenig später, nach den Worten 30,149 ” Allhn d{ mikr£n tina, Freiraum mit praktisch identischer Beischrift [fol. 154r] sowie einer weiteren, die in Hs. 105 die nächste Miniatur erläutert). Vor den Worten 30,148 in app. ” Efh d{ aâqij ¹ gun»: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Oƒ da…monej tÕn œrwta
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174.)
175.)
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5. Die Überlieferung
tÁj porne…aj ™pˆ plšon ™x£ptontej kaˆ tÕn tÒnon toà dika…ou ¢ndrÕj 'Iw£saf Øpocalîntej (in Hs. 92 nach Hutter Øpocaloàntej) tele…wj kaˆ tÕn ™rhreismšnon pÚrgon tÁj yucÁj aÙtoà katere‹yai peirîntai (Hs. 105, fol. 154v; in Hs. 92 erscheint die praktisch identische Beischrift bereits beim unter Nr. 172 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war). Nach den Worten 30,193 in app. ˜autÕn eÙqÝj e„j proseuc¾n sunte…nei: Den unteren Seitenrand füllende, Ioasaph betend darstellende Miniatur mit praktisch nicht mehr zu entziffernder Beischrift (Hs. 105, fol. 155v; in Hs. 92 ein wenig später, nach den Worten 30,195 in app. 'Epˆ so… kÚrie, Freiraum mit der Beischrift `O 'Iw£saf proseÚcetai ¢pallagÁnai toà ™n aÙtù ™nocloàntoj logismoà perˆ porne…aj [fol. 155v]). Nach den Worten 30,202 in app. kaˆ tÒpouj oÞj oÙdšpote ˜wr£kei dielqÒnta: Die untere Seitenhälfte füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) Oƒ qe‹oi ¥ggeloi t¾n toà 'Iw£saf yuc¾n ¡rp£santej ¥gousi taÚthn ØpodeiknÚontej tÒn te par£deison kaˆ t¾n kÒlasin und b) Kaˆ ¡rpageˆj par¦ (in Hs. 92 nach Hutter ØpÕ) qe…wn ¢ggšlwn ¢p£getai ™n tù parade…sJ ¢podeiknÚontej (in Hs. 92 nach Hutter ØpodeiknÚontej) aÙtù t¦ ¹toimasmšna aÙtù o„k»mat£ te kaˆ ¢gaq£ (Hs. 105, fol. 156r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen zwei Beischriften [fol. 156r] sowie einer weiteren, die in Hs. 105 die nächste Miniatur erläutert). Vor den Worten 30,202-203 kaˆ œn tini genÒmenon pedi£di: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `WsaÚtwj ØpodeiknÚontej (in Hs. 92 nach Hutter ØpodeiknÚousin) aÙtù (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) kaˆ t¦j kol£seij §j ¹to…masen Ð qeÕj to‹j ¡martwlo‹j (Hs. 105, fol. 156v; in Hs. 92 erscheint die praktisch identische Beischrift bereits beim unter Nr. 175 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war). Zwischen den Worten 30,244 in app. dun£mewj m¾ œcwn und 245 'Anhggšlqh d{ tù basile‹ ¹ toà uƒoà ¢rrwst…a: Miniatur mit der Beischrift Kaˆ e„selqÒntej e„j tÕn basilša 'Aben¾r oƒ Øphrštai 'Iw£saf dihgoàntai t¾n sumbhsomšnhn aÙtù ¢rrwst…an: kaˆ ¢nast¦j ™poreÚeto prÕj tÕn uƒÕn aÙtoà (Hs. 105, fol. 157v; in Hs. 92 ein wenig später, nach den Worten 30,246 ™phrèta t… tÕ sumb¦n, Freiraum mit der identischen Beischrift [fol. 157v]). Nach den Worten 30,259 Ôyei me q©tton tÍ lÚpV kaˆ ¢dhmon…v nekrÒn: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die unteren zwei Drittel der Seite ausfüllend, mit den drei Beischriften a) Kaˆ sugkaqesqšntej ¥mfw, Ó te basileÝj 'Aben¾r kaˆ Ð uƒÕj aÙtoà 'Iw£saf: kaˆ t¦ Ðraqšnta tù 'Iw£saf di' Ðr£matoj dihge‹to, b) Kaˆ p£lin Ð basileÝj ¢lg»saj ¢necèrhsen e„j t¦ bas…leia und c) Kaˆ Øpostršyanta t¦ ponhr¦ pneÚmata prÕj tÕn Qeud©n t¾n ¼ttan aÙtîn (in Hs. 92 nach
Dritter Illustrationszyklus
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Hutter aÙtoà) Ðmologoàsin (Hs. 105, fol. 158r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen drei Beischriften [fol. 158r]). Nach den Worten 31,27 in app. A„thsamšnou d{ toà Qeud© e„j Ðmil…an ™lqe‹n toà uƒoà: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die untere Hälfte der Seite ausfüllend, mit den zwei Beischriften a) `O Qeud©j ™xaiths£menoj tÕn basilša 'Aben¾r e„j Ðmil…an ™lqe‹n toà uƒoà aÙtoà und b) `O Qeud©j ¢pÁlqen (in Hs. 92 nach Hutter ¢pelqën) ™n tù palat…J toà 'Iw£saf kaˆ (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) aÙtoprosèpwj dialšgetai met' aÙtoà: kaˆ ¹tthqeˆj Ð Qeud©j CristianÕj g…netai (Hs. 105, fol. 159r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen zwei Beischriften [fol. 159r]). Nach den Worten 32,140 k£qarsin di¦ spl£gcna ™lšouj qeoà ¹mîn: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Pantelîj d{ ¹tthqeˆj Ð Qeud©j ¢pelqën ™n tù sphla…J aÙtoà purikaÚstouj poie‹ t¦j magik¦j aÙtoà b…blouj kaˆ ¢nacwre‹ ™n tÍ ™r»mJ metanoÁsai (Hs. 105, fol. 166v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der deutlich anderslautenden Beischrift Kaˆ nikhqeˆj Ð Qeud©j ØpÕ toà 'Iw£saf Øpostršyaj ™n tù aÙtoà sphla…J purikaÚstouj poie‹ t¦j aÙtoà magik¦j b…blouj kaˆ ¢nacwre‹ ™n tÍ ™r»mJ metanoÁsai boulÒmenoj, kaˆ oÛtw poi»saj [fol. 167r] sowie einer weiteren, die in Hs. 105 die nächste Miniatur erläutert). Vor den Worten 32,141 `O m{n oân Qeud©j: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift Kaˆ eØrën tin¦ monacÕn ™n tÍ ™r»mJ: kaˆ tÕn toÚtou logismÕn qerapeÚsaj to‹j qe…oij lÒgoij, kaˆ Óti Ð qeÕj dšceta… sou ka…per poll¦ plhmmel»santa (in Hs. 92 nach Hutter plhmmel»saj): kaˆ kathc»saj aÙtÕn bapt…zei, kaˆ diÁgen ™n tÍ ™r»mJ (Hs. 105, fol. 167r; in Hs. 92 erscheint die praktisch identische Beischrift bereits beim unter Nr. 180 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war). Zwischen den Worten 33,7 prîtoj tÁj boulÁj Øp£rcwn œfh tù basile‹ und T… œdei, basileà, poiÁsai: Miniatur mit der Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r oÙk œcwn Óti kaˆ poi»sei e„j tÕ pe‹sai tÕn uƒÕn aÙtoà proskale‹tai p£lin tÕn 'AracÁ kaˆ Ósoi tÁj sugkl»tou boulÁj ™tÚgcanon: kaˆ bouleÚetai parasce‹n aÙtù t¾n basile…an (Hs. 105, fol. 167v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der etwas anderslautenden Beischrift `O basileÝj 'Aben¾r oÙk e"cen Óti kaˆ poiÁsai prÕj tÕ pe‹sai tÕn uƒÕn aÙtoà, proskale‹ p£lin tù prwtosumboÚlJ aÙtoà 'AracÍ ¤ma tÁj sugkl»tou ¡p£shj: kaˆ bouleÚetai parasce‹n tù uƒù aÙtoà t¾n basile…an [fol. 167v]). Vor den Worten 33,47 TÒte d¾ tÒte t¾n ™xous…an paralabën Ð 'Iw£saf: Die obere Seitenhälfte füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) [oben] `O basileÝj 'Aben¾r stšfwn tÕn uƒÕn aÙtoà 'Iw£saf, kaˆ kt…saj pÒlin ™kpšmpei aÙtÕn met¦ p£shj dorufor…aj prÕj taÚthn und b) [rechts] `O 'Iw£saf ¢percÒmenoj e„j t¾n pÒlin aÙtoà (Hs. 105, fol. 169r; in Hs. 92 ist kein Freiraum mit diesen Beischriften vorhanden).
578
5. Die Überlieferung
184.) Vor den Worten 34,29 E„j tÕ ˜autoà d{ tamie‹on e„selqën: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf ¢naginèskwn (in Hs. 92 nach Hutter ¢naginèskei) t¾n par¦ toà patrÕj aÙtoà 'Aben¾r (in Hs. 92 nach Hutter 'Aben¾r add. basilšwj) pemfqe‹san aÙtù ™pistol»n (Hs. 105, fol. 173r; in Hs. 92 [fol. 172v] erscheint der Freiraum mit dieser praktisch identischen Beischrift geringfügig weiter vorne vor 34,28 TaÚthn t¾n ™pistol¾n Ð 'Iw£saf dex£menoj). 185.) Zwischen den Worten 34,64 in app. Óti dedoxasmšnoj e" e„j toÝj a„înaj. 'Am»n und 65 OÛtwj eÙx£menoj kaˆ plhrofor…an labën: Miniatur mit den zwei Beischriften a) [oben] `O 'Iw£saf met¦ tÁj basilikÁj dorufor…aj ™x£raj tÁj pÒlewj aÙtoà prÕj t¦ toà patrÕj bas…leia (in Hs. 92 nach Hutter prÕj tÕn patšra aÙtoà kaˆ basilša 'Aben¾r) ¢pšrcetai und b) [rechts] Kaˆ ™xelqën Ð pat¾r toà 'Iw£saf e„j Øp£nthsin aÙtoà (Hs. 105, fol. 174r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den teilweise identischen beiden Beischriften [fol. 174r]). 186.) Vor den Worten 35,1 Katanugeˆj d{ Ð basileÝj: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die oberen drei Viertel der Seite ausfüllend, mit den bereits auf der vorangehenden Seite466 befindlichen bzw. beginnenden drei Beischriften a) `O basileÝj 'Aben¾r pisteÚsaj (in Hs. 92 nach Hutter pisteÚsaj add. e„j tÕn ¢lhqinÕn qeÕn) kaˆ Ð laÕj ¤paj proskunoàsi tÕn t…mion kaˆ zwopoiÕn staurÕn kaˆ tÕn qeÕn dox£zousin, b) `O basileÝj 'Aben¾r met¦ toà uƒoà aÙtoà katalÚwn toÝj tîn e„dèlwn bwmoÚj: t£ te e‡dwla katakl£saj to‹j ptwco‹j dianšmei: ¢nege…rwn d{ qe…ouj naoÝj toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà kaˆ tÁj Øperag…aj qeotÒkou kaˆ tîn aÙtoà qe…wn ¢postÒlwn, kaˆ tÕn tÚpon toà tim…ou kaˆ zwopoioà stauroà pantacÒqen phgnÚwn und c) `H b£ptisij toà basilšwj 'Aben»r (Hs. 105, fol. 176r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den bis auf Beischrift b) – die hier `O basileÝj 'Aben¾r met¦ toà uƒoà aÙtoà katalÚwn toÝj tîn e„dèlwn bwmoÚj: t£ te e‡dwla suntr…yaj kaˆ tÕ crus…on to‹j ptwco‹j diane…maj: ™ge…raj qe…ouj naoÝj toà Cristoà kaˆ tÁj qeotÒkou kaˆ tîn ¡g…wn: kaˆ tÕn tÚpon toà zwopoioà stauroà pantacÒqen p»gnusi lautet – praktisch identischen Beischriften [fol. 175v]). 187.) Zwischen den Worten 35,44 poima…nein tÕ toà Cristoà po…mnion und `O mšntoi basileÝj: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander) mit den drei Beischriften a) `O basileÝj 'Aben¾r ¢post¦j tÁj protšraj mocqhr©j diagwgÁj kaˆ met£meloj genÒmenoj kaˆ t¾n kefal¾n aÙtoà kÒnin katasp£saj proshÚceto ¥fesin eØre‹n tîn (in Hs. 92 nach Hutter fehlend) pollîn ¡marthm£twn, b) `O basileÝj 'Aben¾r ¢poqn»skwn und c) `O basileÝj 'Aben¾r qaptÒmenoj (Hs. 105, fol. 43v; Hs. 92 ebd.
466
Hierbei handelt es sich um fol. 41v.
Dritter Illustrationszyklus
188.)
189.)
190.)
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Freiraum mit den bis auf Beischrift b) – die hier `O basileÝj 'Aben¾r ¢poqn»skwn kaˆ qe‹oj toà qeoà ¥ggeloj lamb£nwn aÙtoà t¾n yuc»n lautet – praktisch identischen Beischriften [fol. 177r]). Vor den Worten 35,88 eÙcaristî soi basileà tÁj dÒxhj: Den oberen Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf proseucÒmenoj (Hs. 105, fol. 179r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit identischer Beischrift [fol. 178v]). Zwischen den Worten 36,3 in app. Ð tîn crhm£twn Ôgkoj und tÍ tessarakostÍ d{ ¹mšrv: Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf sugkale‹ p£ntaj toÝj ™n tšlei kaˆ toÝj t¦ stratiwtik¦ periezwsmšnouj kaˆ toà politikoà laoà oÙk Ñl…gouj. Kaˆ prokaq…saj lšgei aÙto‹j æj boÚlomai ØpocwrÁsai kaˆ d…dwmi t¾n basile…an mou taÚthn tù Barac…v (Hs. 105, fol. 179v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit der geringfügig veränderten Beischrift `O 'Iw£saf kale‹ p£ntaj toÝj ™n tšlei, toÝj stratiwtik¦ periezwsmšnouj kaˆ polloÝj toà laoà. Kaˆ prokaq…saj lšgei aÙto‹j æj boÚlomai ØpocwrÁsai kaˆ d…dwmi t¾n basile…an mou taÚthn tù Barac…v [fol. 179r]). Nach den Worten 36,95 kaˆ tÍ kefalÍ aÙtoà tÕ di£dhma perit…qhsi: Den unteren Seitenrand füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf t¾n basile…an aÙtoà boulÍ tÁj sugkl»tou paršcwn tù Barac…v (Hs. 105, fol. 182r; in Hs. 92 ein klein wenig später, nämlich vor den Worten 36,96 Kaˆ st¦j kat¦ ¢natol¦j, Freiraum mit der identischen Beischrift [fol. 182r] sowie zwei weiteren, die in Hs. 105 die nächste Miniatur erläutern). Vor den Worten 36,96 tÕ basilikÒn te daktÚlion d…dwsin e„j t¾n ce‹ra: Vier Fünftel der Seite füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) `O basileÝj'Iw£saf t¾n basile…an (in Hs. 92 nach Hutter t¦ bas…leia) katale…yaj ¢pšrcetai ™n tÍ ™r»mJ: katatršcontej aÙtù (in Hs. 92 nach Hutter katatrÚcontej aÙtÕn) oƒ pol‹tai kla…ontej kaˆ ÑdurÒmenoi ™pˆ tÍ toÚtou ster»sei und b) `O 'Iw£saf ¢podus£menoj t¦ basilik¦ ƒm£tia dšdwke taàta tù pšnhti (in Hs. 92 nach Hutter to‹j pšnhsi): aÙtÕj d{ katele…fqh (in Hs. 92 nach Hutter ™gkatele…fqh) met¦ toà _akèdouj ™ke…nou ƒmat…ou Óper dšdwken aÙtù (in Hs. 92 nach Hutter aÙtÕn) Ð Barla£m: kaˆ ™xelqën ™n tÍ ™r»mJ ºrèta toÝj ™n aÙtÍ di£gontaj monacoÝj perˆ toà Barla£m, poà tÕ sp»laion aÙtoà tugc£nei kaˆ ™n po…J tÒpJ (Hs. 105, fol. 182v; in Hs. 92 erscheinen die praktisch identischen zwei Beischriften bereits beim unter Nr. 190 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war). Nach den Worten 38,20-21 „cnhlat»saj tîn ™ke‹se poreuomšnwn t¾n tr…bon: Das untere Drittel der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift `O 'Iw£saf monacù tini ™ntucën ºrèta aÙtÕn perˆ toà Barla£m: Óstij tÕ sp»laion aÙtoà kaˆ tÕn tÒpon did£xaj ¢pšrcetai: kaˆ staqeˆj œxw toà sphla…ou toà Barla£m, kaˆ kroÚsaj ™xÁlqen Ð Barla£m (Hs. 105, fol. 189r; in Hs. 92 kurz vorher, vor den Worten 38,20 in app. EØr…skei
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193.)
194.)
195.)
196.)
5. Die Überlieferung
d{ qeoà c£riti, Freiraum mit den vier Beischriften – von denen die beiden letzteren in Hs. 105 geringfügig verändert die nächste Miniatur erläutern – a) `O 'Iw£saf monacù tini ™ntucën ºrèta perˆ tÕn Barla£m, éste tÕ sp»laion aÙtoà de‹xai, b) 'Apšrcetai d{ kaˆ staqeˆj Ð 'Iw£saf œxw toà sphla…ou: kaˆ kroÚsaj ™xÁlqen Ð Barla£m, c) Kaˆ gnwrisqšntej ¢ll»loij kaˆ periplakšntej ºsp£zonto ¹dšwj kaˆ tÕn qeÕn ™dÒxazon und d) Kaˆ t¾n eÙc¾n teleièsantej brèsewj eÙteloàj metalamb£nousin). Vor den Worten 38,21 in app. monacù tini ™ntugc£nei: Die obere Hälfte der Seite füllende Miniatur mit den zwei Beischriften a) Kaˆ ¥mfw gnwrisqšntej kaˆ periplakšntej ºsp£zonto ¹dšwj kaˆ tÕn qeÕn ™dÒxazon und b) Kaˆ t¾n eÙc¾n teleièsantej brèsewj eÙteloàj metalamb£nousin (Hs. 105, fol. 189v; in Hs. 92 erscheinen die ganz ähnlichen zwei Beischriften bereits beim unter Nr. 192 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war). Vor den Worten 40,1 `O d{ 'Iw£saf pericuqeˆj tù patrˆ meq' Óshj ¨n e‡poij: Zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander), die obere Hälfte der Seite ausfüllend, mit den drei Beischriften a) `O Barla¦m eÙlogîn tÕn 'Iw£saf mšllwn ¢podhmÁsai, b) `O Barla¦m tÕ creën ™leitoÚrghsen und c) `O 'Iw£saf q£ptwn toà Barla¦m tÕ t…mion kaˆ ¤gion (in Hs. 92 kaˆ ¤gion fehlend) le…yanon (Hs. 105, fol. 196v; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den praktisch identischen drei Beischriften [fol. 195v]). Nach den Worten 40,37 in app. metano»santi gnhs…wj tù kur…J: Ganzseitige zweiteilige Miniatur (zwei Bilder übereinander) mit den bereits auf der vorangehenden Seite beginnenden drei Beischriften a) `O 'Iw£saf eÙx£menoj plhs…on toà mn»matoj toà Barla¦m ™k£qise kla…wn: kaˆ kaqezÒmenoj Ûpnwse. Kaˆ qewre‹ p£lin toÝj prÒteron ¥ndraj ™ke…nouj toÝj foberoÝj ™lqÒntaj ¡rp£sai kaˆ ¢pagage‹n aÙtÕn ™n tù parade…sJ: œnqa kaˆ Ð pat¾r aÙtoà diÁgen, e"de d{ kaˆ tÕn Barla£m, b) `O 'Iw£saf ¢pÕ tÁj Ñptas…aj ¢nast¦j eÙcariste‹ kaˆ dox£zei tÕn qeÒn und c) [in Hs. 105 kaum mehr zu erkennen, das Bildmotiv aber vorhanden] `O 'Iw£saf ™koim»qh ™n e„r»nV (Hs. 105, fol. 198r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit den identischen drei Beischriften [fol. 196v]). Nach den Worten 40,99 ïn aƒ yucaˆ sundiaiwn…zein œmellon ¢ll»loij: Die untere Hälfte der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift Kaˆ ™lqën tˆj ¢n»ggeile tù basile‹ Barac…v perˆ tÁj teleutÁj toà 'Iw£saf: kaˆ paracrÁma ¢nast¦j met¦ tÁj basilikÁj dorufor…aj ™poreÚqh œnqa tÕ t…mion aÙtoà le…yanon teqammšnon Øp£rcei (Hs. 105, fol. 201r; Hs. 92 ebd. Freiraum mit drei Beischriften – von denen die gerade aus Hs. 105 zitierte, am Ende geringfügig verändert, an zweiter Stelle steht – a) Oƒ monacoˆ q£ptontej tÕ Ósion le…yanon toà 'Iw£saf met¦ toà Barla£m, b) Kaˆ ™lqën tˆj ¢n»ggeile tù basile‹ Barac…v perˆ tÁj teleutÁj toà 'Iw£saf: kaˆ paracrÁma ¢nast¦j met¦ tÁj basilikÁj dorufor…aj ™poreÚqh œnqa tÕ t…mion aÙtoà le…yanon teqammšnon Ãn und c) Kaˆ ™lqën Ð basileÝj Barac…aj œnqa t¦ t…mia le…yana ØpÁrcon
Dritter Illustrationszyklus
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teqaumšna (sic!): kaˆ ¢no…xaj tÕn t£fon eáre taàta sîa, toà te Barla¦m kaˆ toà 'Iw£saf, kaˆ balën taàta ™n kibour…J ¢p»gagen ™n tÍ pÒlei aÙtoà: kaˆ deim£menoj perikallÁ ™kklhs…an katšqeto t¦ t…mia le…yana ™n ™ke…nV e„j fulak¾n tÁj pÒlewj kaˆ ¢potrop¾n tîn ™nant…wn, e„j dÒxan patrÕj kaˆ uƒoà kaˆ ¡g…ou pneÚmatoj, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n [fol. 198v]). 197.) Vor den Worten 40,100 Prost£gmati dš tinoj foberwt£tou kat' Ônar: Die obere Hälfte der Seite füllende Miniatur mit der Beischrift Kaˆ ™lqën Ð basileÝj œnqa t¦ t…mia le…yana ØpÁrcon teqammšna: kaˆ ¢no…xaj tÕn t£fon eáre taàta sîa, toà te Barla¦m kaˆ toà 'Iw£saf, kaˆ balën taàta ™n kibwr…J ¢p»gagen ™n tÍ pÒlei aÙtoà: kaˆ deim£menoj perikallÁ ™kklhs…an katšqeto t¦ t…mia le…yana ™n ™ke…nV e„j fulak¾n tÁj pÒlewj kaˆ ¢potrop¾n tîn ™nant…wn, e„j dÒxan patrÕj kaˆ uƒoà kaˆ ¡g…ou pneÚmatoj, nàn kaˆ ¢eˆ kaˆ e„j toÝj a„înaj tîn a„ènwn. 'Am»n (Hs. 105, fol. 201v; in Hs. 92 erscheint dieser Text praktisch identisch als dritte Beischrift zum bereits beim unter Nr. 196 behandelten Freiraum, wo wohl eine zweiteilige Miniatur konzipiert war).
6. Die vorliegende Ausgabe
Gegliedert ist der Text in Prolog und 40 Kapitel; für diese in den griechischen Handschriften noch nicht gebräuchliche Einteilung1 ist im wesentlichen die 1577 erstmals erschienene lateinische Übersetzung von Jacques de Billy (Iacobus Billius, 1535-1581) ausschlaggebend gewesen2. Ein Unterschied besteht zunächst beim Anfang des 3. Kapitels, das Jean und Jacques de Billy bereits bei 2,170 'En toiaÚtV d{ Ôntoj toà basilšwj pl£nV beginnen ließen; sein heutiger Anfang mit 'En aÙtÍ d{ tÍ tîn geneql…wn toà paidÕj ˜ortÍ (3,1) wurde 1860 im Migne’schen Nachdruck von Boissonades Erstausgabe3 festgelegt. Ein weiterer Unterschied besteht dann beim 27. Kapitel, das man sinnvollerweise seit Woodward / Mattingly (1914) mit den Anfangsworten der fast vollständig inserierten, doch erst 1893 erkannten Apologie des Aristeides4 'Egè, basileà, prono…v qeoà Ãlqon e„j tÕn kÒsmon (27,1) beginnen läßt; Jean und Jacques de Billy wie auch noch Migne setzten seinen Anfang mit 27,12 ToÚtwn oÛtwj e„rhmšnwn perˆ qeoà an. Zu guter Letzt wurde – da die Handlung des Barlaam-Romans deutlich mit den Worten 40,124-126 dox£zontej ™n p©si tÕn qeÒn, tÕn ¢eˆ sunergoànta to‹j ¢gapîsin aÙtÕn kaˆ meg…staij toÚtouj ¢meibÒmenon dwrea‹j endet – der sich daran anschließende kurze Epilog vom 40. Kapitel abgetrennt und auch als solcher bezeichnet. Von den bisherigen Bänden der Schriften des Johannes von Damaskos unterscheidet sich die Ausgabe des Barlaam-Romans – eines Werks mit zahlreichen Dialogen – optisch durch den Gebrauch von Redezeichen ausschließlich zur Kennzeichnung von wörtlichen Reden, während Übernahmen aus der Bibel fe und solche aus anderen Quellentexten kursiv gedruckt sind. 1
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Zur in einer einzigen Handschrift des 12. Jhs. (unserer Nr. 96) vorgenommenen Einteilung in 94 Kapitel s. oben, S. 394. Dieselbe Einteilung weist schon die drei Jahre ältere, ebenfalls direkt aus dem Griechischen geflossene französische Übersetzung seines Bruders Jean de Billy (15301580) auf; die Kapitelanfänge sind in den beiden Übersetzungen aber nicht völlig identisch (s. oben, S. 12 m. Anm. 41). Diese Gliederung nahmen sich dann in der Folgezeit bereits einige Drucke und Übersetzungen zum Vorbild, s. oben, S. 6, Anm. 22; 148-149 m. Anm. 52-56 und 150 m. Anm. 64-67. Diese 1832 erschienene editio princeps wie auch die von ihr unabhängige zweite Ausgabe von Sophronios Kechagioglu (1884) besitzen keine Kapitelzählung. S. oben, S. 122-135.
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Im kritischen Apparat lassen sich die Lesarten aller fünf im Zuge der Editionsarbeiten bekannt gewordenen Textfamilien mitverfolgen. Vor der kurzen Vorstellung jeder einzelnen Textfamilie bedarf es jedoch einiger erläuternder Worte auf dem aktuellsten Stand. Die Tatsache, daß in einer Vielzahl von Werken des Symeon Metaphrastes stets der Barlaamtext in Gestalt der sog. Familie c benutzt ist, war für mich bis zum Frühjahr 2004 – als mit einem Schlag die Verwendung der Chrysostomos-Eklogen des Theodoros Daphnopates († ca. 961/963) durch den Barlaam-Autor aufgespürt wurde5 – ein Hinweis auf ein vermeintlich relativ hohes Alter unseres hagiographischen Romans. Denn die Familie c wirkte wie ein im Laufe der Zeit verderbter Text, während der m. E. urtextnahen Familie a, die zudem mit Sicherheit in einer datierten Handschrift von 1021 vorliegt und in hoher Qualität auch noch von Zeugen des 18. Jahrhunderts geboten wird, die Leitfunktion gebühre6. Nachdem nun in jeder Hinsicht von der Autorschaft des Euthymios Hagioreites (ca. 955-1028) auszugehen ist, ergibt sich ein Problem betreffs der zeitlichen Priorität der unterscheidbaren Textfamilien: Die Familie c, die der schon um 987 herum verstorbene Symeon Metaphrastes so eifrig benutzte, müßte demnach der Ur-Barlaam sein, die Familie a dagegen die erst nach dem Tod des Symeon Metaphrastes wiederum von Euthymios selbst – denn der heute in Kiev befindliche Codex aus dem Jahr 1021 (unsere Hs. 57 [= Editionshandschrift B]) entstand ja noch zu seinen Lebzeiten – überarbeitete und ausgefeilte Form. Um diese zeitliche Abfolge nachweisen zu können, müßten sich Gemeinsamkeiten der Familien c und a finden lassen. Und solche existieren in der Tat7. Die erste gelangte aufgrund von Zeugen der Familie a in den Lesetext Prol.,13-14; es handelt sich um die Reihung der drei Adjektive, die den Weg zur Tugend kennzeichnen: `H g¦r prÕj ¢ret¾n fšrousa ÐdÕj trace‹£ t…j ™sti kaˆ ¢n£nthj kaˆ duscerest£th, ... . Da Symeon Metaphrastes sich nie an der Familie a orientiert, muß der Beginn seiner Vita des 846 verstorbenen heiligen Ioannikios von Bithynien (BHG 937) – T¾n prÕj ¢ret¾n ÐdÕn fšrousan trace‹an e"nai kaˆ ¢n£nth kaˆ duscerÁ p£ntej ‡sasi kaˆ tÍ pe…rv safîj manq£nousi (PG 116, 36 C 1-3) – an einer Barlaam-Handschrift der Familie c orientiert sein8, denn die Worte kaˆ duscerest£th fehlen in den Familien b, d und e. Ginge es bei der gerade behandelten Prolog-Stelle zur Not auch ohne das dritte Adjektiv, so bieten im nächsten Fall nur die Familien c und a den sinnvolleren Text, nämlich 1,31 ™kklhs…aj te ¢n¦ p©san òkodÒmoun t¾n cèran: Unbedingt ist der Singular zu bevorzugen, da im Kontext al5 6 7 8
S. oben, S. 73-74 und 120-122. Vgl. a. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 88-89. Vgl. a. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 89. Gleich zwei vormetaphrastische Viten des Ioannikios sind erhalten, beide enthalten in ihren Anfängen jedoch nicht die kleinste Anspielung, die den Metaphrasten zu seinem Incipit angeregt haben könnte; vgl. im übrigen Volk, Sym. Met. 121.
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lein von Indien die Rede ist; der Plural ¢n¦ p£saj ... t¦j cèraj ist die im Apparat zu findende zweitrangige Lesart der Familien b und d – Familie e hat hier ohnehin eine mit dem ursprünglichen Text nicht konforme starke Verkürzung. Auch der sich anschließende Satz beginnt sinnvoller mit 1,32 `Hn…ka – geboten ausschließlich von den Familien c und a – als mit 'Epe…. Bei 8,90 haben die besten Vertreter der Familie c prostagm£twn9, was dann auch in der Familie a verblieben ist; dagegen haben die schlechteren Vertreter der Familie c und die gesamte Familie b ein kaum sinnvolles pragm£twn. Für den Lesetext entscheidend sind die besten Vertreter der Familie c bei 14,108-109 geworden: Sie enthalten den kursiv gedruckten Text „ ... toà ¢sfalîj te kaˆ suntÒmwj bad…zein. 'Etal£nisa ™mautÕn tÁj protšraj ›neken pl£nhj kaˆ ¢no»tou ¢p£thj: ™pece…rhsa d{ taÚthn bad…zein, ¼nper p£ntwn dika…wj proškrina, ... “, der ansonsten in schlechteren Vertretern dieser Gruppe sowie in den Familien a, b und d (und somit auch in den bisherigen Ausgaben von Boissonade und Kechagioglu) – lediglich Familie e hat eine lange, von 14,58 bis 14,140 reichende Auslassung – infolge des Homoioteleutons bad…zein unter den Tisch gefallen ist10. Da Familie c also die älteste Form des Barlaam-Romans sein dürfte, sei sie hier nun als erste vorgestellt: Familie c11. Ihr gehören die im kritischen Apparat berücksichtigten Handschriften 112 (= L), 151 (= M), 89 (= M'), 94 (= N), 55 (= O), 54 (= O') und 155 (= O'') vollständig an; die kontaminierten Editionshandschriften 6 (= P), 12 (= Q), 146 (= R), 95 (= R'), 52 (= R''), 141 (= S), 111 (= T), 74 (= U1), 28 (= U2), 31 (= U2') und 26 (= V) folgen ihr in unterschiedlichen Bereichen. Diese Familie ist aufgespalten in einen ursprünglicheren und besseren (repräsentiert durch die Hss. 112 [= L], 151 [= M], 89 [= M'], 94 [= N], 74 [= U1], 28 [= U2] und 31 [= U2']) sowie einen schlechteren, sekundären Zweig (Hss. 55 [= O], 54 [= O'], 155 [= O''], 68 und 141 [= S])12. Die Nrn. 55 (= O), 54 (= O') und 155 (= O'') tradieren den 2. Illustrationszyklus13. Ein Merkmal des ursprünglichen Zweigs der Familie c ist auch die von Zotenberg 14, Anm. 1 bemängelte Partizipform 24,239 in app. ™kdèsaj. Wie schon oben, S. 132 angesprochen, steht der Barlaamtext der Familie c den Papyrusfragmenten der Apologie des Aristeides noch generell näher als die überarbeitete Familie a; so findet sich die im Papyrus erscheinende Formulierung, daß es der Zweck der Sonne sei toà qerma…nein t¦ blast¦ kaˆ t¦ fut¦ e„j t¾n crÁsin tîn ¢nqrèpwn in der Barlaam-Textfamilie c nahezu 9 10 11
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S. a. oben, S. 423 m. Anm. 257. Vgl. a. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 89. In den der Ausgabe vorausgehenden Studien Volk, Urtext; ders., Sym. Met.; ders., Schreiber Kallistos und ders., Fortwirken noch als „Modifikation B“ bezeichnet. Zu den Kriterien s. oben mit den Anm. 8-9. S. oben, S. 536-546.
Die vorliegende Ausgabe
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identisch als toà qerma…nein t¦ fut¦ kaˆ blast¦ e„j crÁsin tîn ¢nqrèpwn, in der Familie a und der von ihr abhängigen Familie b (sowie im Lesetext 27,77-78) dagegen als toà qerma…nein t¦ blast£nonta fut¦ e„j crÁsin tîn ¢nqrèpwn. Auch die von Familie c (sowie d und e) gebotene Wendung 33,145 in app. Ótan œlqV Ð kairÕj tÁj tîn œrgwn ¢ntapodÒsewj ist praktisch identisch aus Agapetus cap. 44 (p. 56,12 [Riedinger]) übernommen14; in der überarbeiteten Familie a und der von ihr abhängigen Familie b (sowie im Lesetext) lautet die Stelle ™n kairù tÁj tîn œrgwn ¢ntapodÒsewj. Charakteristisch für die Familie c ist jedoch auch die bei 21,102 in app. erscheinende Formulierung `Wj d{ kaˆ ™n toÚtJ pe…qein oÙk e"ce, deutšraj ƒkethr…aj ¢rc», kaˆ deutšran p£lin a‡thsin poie‹tai, worauf eine indirekte Rede folgt; aufgrund der Hs. 95 (= R') übernahm sie Boissonade in seinen Lesetext (p. 184 unten entsprechend PG 96, 1052 A) und hielt die kursiv gedruckten, überflüssig – ja, in ihrem Nominativ sogar widersinnig – wirkenden Worte deutšraj ƒkethr…aj ¢rc» für eine in den Barlaamtext gelangte Randnotiz15. Schubart pflichtete ihm bei16, mußte aber feststellen, daß diese Worte kein Kuriosum eines einzelnen Pariser Codex sind, sondern auch in einigen Wiener Handschriften vorkommen. Daß sie wohl aus einem ganz frühen Zeugen der Barlaam-Textfamilie c in den Commentarius des Symeon Metaphrastes auf den Apostel und Evangelisten Johannes (BHG 919) eingedrungen sind, wußten weder Boissonade noch Schubart: „`Wj d{ pe…qein oÙk e"con oŒj tÕn ¥ndra par' ˜auto‹j œcein ƒkšteuon, deutšraj ƒkethr…aj ¢rc», kaˆ deutšraj p£lin a„t»seij poioàntai, ... ... .“17 Nichtkontaminierte, manchmal allerdings nur wenige Folia umfassende Vertreter der Familie c sind im übrigen außer den schon genannten noch folgende Handschriften: 13, 24, 37, 481, 49, 541, 611, 67, 68, 71, 89, 90, 971, 102 (Vorlage der nacheinander entstandenen Übersetzungen der Brüder
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Der einzige Unterschied ist, daß bei Agapetus a. a. O. variantenfrei ¢ntidÒsewj statt ¢ntapodÒsewj erscheint. Vgl. a. Volk, Urtext 450 m. Anm. 34-35 und ders., Fortwirken 149 m. Anm. 76. Boissonade hätte sie „ohne Bedenken ... als Glossem streichen können, indem sie sich fast handgreiflich als solches zu erkennen geben“ (Schubart 275; vgl. a. Volk, Fortwirken 149 m. Anm. 77). PG 116, 692 C; vgl. a. Volk, Fortwirken 149 m. Anm. 74. Hs. 112 (= L) tradiert als beste Editionshandschrift der Familie c die Worte deutšraj ƒkethr…aj ¢rc» allerdings nicht; wie schon oben, S. 423-424, gesagt, benutzte Symeon Metaphrastes einen Vertreter der Barlaam-Textfamilie c, der ganz offenbar nicht an die hohe Qualität heranreichte, wie sie Hs. 112 bzw. ihre nicht mehr greifbare Vorlage verkörpert. – In der – wie mir zu Ohren gekommen ist – aufkeimenden Diskussion, ob der BarlaamRoman gar nicht von Symeon Metaphrastes ausgebeutet werde, sondern vielmehr selbst Zitate aus dem metaphrastischen Menologion verarbeite, muß zweifellos auch diese Stelle herangezogen werden. Eine Schlüsselposition behält die Familie c in jedem Fall und die Autorschaft des Euthymios ist so oder so nicht zu erschüttern.
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Jean bzw. Jacques de Billy ins Französische bzw. Lateinische)18, 1051, 1171, 120, 122II, 123, 125, 133, 134, 135, 140, 143a, 144 und 149. Insbesondere die in der Vergangenheit nur wenig beachtete, trotz vieler Lautfehler die Familie c jedoch hervorragend vertretende Hs. 125 böte sich bei einer eventuellen Neuauflage als zusätzliche Editionshandschrift an. Daß die beiden Handschriften, die in ihren Titeln von der Verfasserschaft des Euthymios Hagioreites sprechen, trotz ihres relativ geringen Alters zum besseren Zweig der Familie c gehören, ist höchst bemerkenswert. Die jüngere von ihnen – unsere auf Papier geschriebene Nr. 112 (= L) aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts – weist dabei einen von der Ursprungshand geschriebenen Titel auf19, während man bei der älteren – unserer Nr. 151 (= M) aus dem 12.-13. Jahrhundert – den ursprünglichen Titel im 15. Jahrhundert vollständig vom Pergament abschabte und durch einen neuen ersetzte20. Beide Titel divergieren jedoch etwas voneinander21 und weisen einige Mängel im Griechischen auf 22, so daß keiner geeignet genug schien, 18 19
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S. oben, S. 9, 11 und 401-404. LÒgoi yucwfele‹j metenecqe‹sai ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn ™swtšraj cèraj e„j t¾n `Rwma…wn gÁn kaˆ metablhqe‹sa (sic!) ¢pÕ tÁj tîn A„qiÒpwn dialšktou ™pˆ t¾n `Ellhn…da glîssan par¦ EÙqum…ou (euqhm…ou cod.) toà ¡giwt£tou monacoà toà ” Ibhroj (»buroj cod.), toà kaˆ gegonÒtoj kaqhghtoà tÁj meg£lhj laÚraj (l£braj cod.) toà ¡g…ou 'Aqanas…ou toà `Ag…ou ” Orouj; s. im übrigen oben, S. 421-422. L i [Ògoj yuc]wfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj prÕj [t¾n ¡g]…an pÒlin metenecqeˆj di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£bba, i™p i i ikomisqe‹sa (sic!) d{ ¢pÕ tÁj 'Ib»rwn prÕj t¾n `El
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um als Titel für die Neuausgabe zu fungieren. Die lateinische Übersetzung aus dem Jahr 1048 (BHL 979b), durch ihren Titel und ihr Schlußwort ein wesentlich älterer Zeuge für die Autorschaft des Euthymios als die griechischen Handschriften 112 und 151, ist dagegen erstaunlicherweise nicht aufgrund der Familie c geschaffen; ihre Vorlage war durchgehend ein Vertreter der Familie b23. Offensichtlich war in der Frühzeit der Euthymios nennende Titel auch auf andere Familien übergegangen. Ob seine zweite Hälfte im Lauf der Zeit nur wegen ihrer Länge wegfiel24 oder doch bewußt und systematisch unterdrückt wurde, ist eine schwierige Frage. Die aus dem 11.-12. Jahrhundert stammenden Handschriften 116b (eine enge Verwandte der kontaminierten Hs. 74 [= U1]) und 120 (Familie c) erwecken jedenfalls den Eindruck, als sei bei ihnen das erste Bifolium durch eine titellose (!), gleich mit dem Prolog beginnende Kopie ersetzt worden25, um den ursprünglich vorhanden gewesenen Titel nicht weiter zu tradieren. Vielleicht ist es auch kein reiner Zufall, daß verschiedene sehr alte Barlaam-Handschriften ihre Anfangsblätter mit dem Titel schon lange verloren haben26. Familie a27. Ihr gehören durchgehend die im kritischen Apparat berücksichtigten Handschriften 19 (= A), 57 (= B), 29 (= C) und 11 (= D), in einem Teilbereich die kontaminierte Editionshandschrift 12 (= Q)28 sowie die größtenteils recht jungen Handschriften 2, 3, 4a, 17, 22, 291, 30, 311, 32, 68t, 79 und 118 an. Dieser bisher weder für eine Edition noch eine Übersetzung benutzten vorzüglichen, vom 11. bis ins 18. Jahrhundert bezeugten, auffällig stark mit dem Athos verbundenen Textgruppe – zu ihr zählt auch die älteste datierte Barlaam-Handschrift (Nr. 57 [= B] aus dem Jahr 1021)29 – folgt im wesentlichen der Lesetext der vorliegenden Ausgabe. Der für sie gewählte Titel `Istor…a yucwfel¾j ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin metenecqe‹sa di¦ 'Iw£nnou monacoà monÁj toà ¡g…ou S£ba – dem ein von der Autorschaft des Euthymios sprechender Schlußteil fehlen mag – ist der am Anfang unverstümmelten, direkt oder
23 24 25 26 27
28 29
S. oben, S. 495-498. Vgl. oben, S. 51 m. Anm. 257. S. oben, S. 429-430 und 457-459. Vgl. oben, S. 63-64 m. Anm. 324-329. In den oben, S. 584, Anm. 11 genannten Studien noch als „U-Gruppe“, „Gruppe U“ oder „urtextnaher Text“ bezeichnet. S. oben, S. 259-260. Wegen Verlusts ihrer ersten sechs Quaternionen beginnt sie erst innerhalb des achten Kapitels (s. oben, S. 338); Leitfunktion gebührt daher der am Anfang nicht so stark verstümmelten, eng verwandten Nr. 19 (= A): Ihr fehlt nur das erste Bifolium des ersten Quaternio (mit dem Titel) und das letzte Blatt (mit einer eventuellen Schlußnotiz; s. oben, S. 268-269). Eine direkte Abhängigkeit zwischen den Hss. 19 und 57 besteht im übrigen nicht.
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indirekt von dieser Handschrift 57 abhängigen Nr. 29 (= C) aus dem Jahr 1320 entnommen. Älter wäre der Titel `Istor…a yucwfel¾j dhloàsa tÕn b…on tîn Ðs…wn patšrwn ¹mîn Barla¦m kaˆ 'Iw£saf metenecqe‹sa ™k tÁj ™ndotšraj tîn A„qiÒpwn cèraj, tÁj 'Indîn legomšnhj, prÕj t¾n ¡g…an pÒlin di¦ 'Iw£nnou monacoà, ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou monÁj toà ¡g…ou S£ba, den die aus dem 11. Jahrhundert stammende Hs. 11 (= D) aufweist. Deren Text ist jedoch ein nicht vollständig erhaltener Sonderzweig der Familie a30, und ihr Titel enthält einerseits die kaum ursprünglich wirkenden Worte ¢ndrÕj tim…ou kaˆ ™narštou und weicht zudem durch die Nennung von Barla¦m kaˆ 'Iw£saf von den Titeln der meisten alten Handschriften ab. Entgegen lange gehegter Vermutungen handelt es sich bei der Familie a nicht um die allererste Form des Barlaamtextes – diese haben wir vielmehr in der schon behandelten Familie c zu suchen – , sondern um die wohl vom Autor Euthymios († Mai 1028) selbst vorgenommene letzte Überarbeitung31 – die vom Berg Athos stammende, heute in Kiev befindliche Hs. 57 (= B) entstand 1021, also sieben Jahre vor seinem Unfalltod32 – , bei der viele Zitate richtiggestellt33 und Dialoge lebendiger gestaltet worden sind. Besonders auffällig sind die vielen Passagen, die aus der oratio obliqua in die direkte Rede umgewandelt wurden; im Zuge einer solchen verschwanden auch die in der Familie c so befremdenden Worte deutšraj ƒkethr…aj ¢rc»34 völlig – der betreffende Satz 21,102-103 lautet in der Familie a `Wj d{ ™n toÚtJ pe…qein oÙk e"cen Ð 'Iw£saf, deutšran a‡thsin poie‹tai e„pèn und leitet nun eine wörtliche Rede Ioasaphs ein, die hier auch gleich betrachtet sei. Es ist der Wunsch Ioasaphs, Barlaams Asketengewand im Tausch gegen ein vergleichbares zu erhalten, was sich in Familie a – entsprechend dem Lesetext 21,103-109 – folgendermaßen liest: »M¾ p£ntV mou par…dVj t¦j de»seij, ð pneumatik{ p£ter, mhd{ p©san katacšai moi ¢qum…an qel»sVj, ¢ll¦ proqum»qhti katalipe‹n moi § peribšblhsai œndoqen _£kia, tÕ ™rriknwmšnon ™ke‹no ƒm£tion kaˆ tÕ tracÝ pall…on, ¤ma m{n e„j mn»mhn tÁj sÁj pneumatikÁj patrÒthtoj, ¤ma d{ e„j fulakt»rion ™moˆ p£shj satanikÁj ™nerge…aj. L£be 30 31
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S. oben, S. 257-258. Zwischen der Entstehung der Barlaam-Urfassung in Gestalt der Familie c wohl bald nach 985 und der in Gestalt der Familie a vorliegenden, nicht vor 1019 anzusetzenden Überarbeitung liegen die schriftstellerisch wenig produktiven Jahre, in denen Euthymios Abt des Iberon-Klosters (1005-1019) und Primas des gesamten Athos war (s. a. oben, S. 86-87). S. oben, S. 87 m. Anm. 455. Die Familie c bietet z. B. mit den Worten 'Exairštwj d{ kat¦ tîn toà monacikoà sc»matoj log£dwn qumomacîn ¥spondon ™ge…rei tÕn prÕj aÙtoÝj pÒlemon bei 1,76-78 ein Demosthenes-Zitat nur unvollständig; in Familie a lautet die Stelle 'Exairštwj d{ kat¦ tîn toà monadikoà sc»matoj log£dwn qumomacîn ¥spondon ½geire tÕn prÕj aÙtoÝj kaˆ ¢k»rukton pÒlemon. Vgl. Demosthenes 18.262: „Ãn g¦r ¥spondoj kaˆ ¢k»ruktoj Øm‹n prÕj toÝj qeat¦j pÒlemoj“. S. oben, S. 585 m. Anm. 14-17.
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d{ par' ™moà ¢nt' aÙtîn ›tera, æj ¨n kaˆ aÙtÕj t¦ par' ™moà doqšnta Ðrîn t¾n ™m¾n ™pˆ mn»mhj fšrVj tapeinÒthta.« In der vorangehenden, durch die Familie c verkörperten Fassung war der größte Teil dieses Wunsches noch in indirekter Rede umschrieben: m¾ p£ntV aÙtoà paride‹n t¦j de»seij, mhd{ p©san aÙtù katacšai t¾n ¢qum…an, ¢ll¦ katalipe‹n aÙtù tÕ ™rriknwmšnon ƒm£tion ™ke‹no kaˆ tracÝ pall…on, ¤ma m{n e„j mn»mhn tÁj toà didask£lou ¢sk»sewj, ¤ma d{ e„j fulakt»rion aÙtù ¢pÕ p£shj satanikÁj ™nerge…aj, labe‹n d{ ¢nt' aÙtoà ›teron par' ™ke…nou: »æj ¥n, tÕ par' ™moà doqšn«, fhs…n, »Ðrîn t¾n ™m¾n ™pˆ mn»mhj fšrVj tapeinÒthta.« Mehr als eine unklare Stelle der Boissonade-Ausgabe wird durch den Text der Familie a verständlicher und sinnvoller, etwa 9,132-134 im neuen Lesetext Di¦ toÚtwn oân ¡p£ntwn dÁlÒn ™stin ¢ntapÒdosin e"nai tîn ™ntaàqa pr£xewn, tîn te ¢gaqîn kaˆ tîn ™nant…wn: oÙ mÒnon d{ pr£xewn, ¢ll¦ kaˆ _hm£twn kaˆ aÙtîn ™nqum»sewn, was früher (Boissonade 74 entspr. PG 96, 936,36-38) Di¦ toÚtwn oân ¡p£ntwn dÁlÒn ™stin ¢ntapÒdosin e"nai oÙ mÒnon tîn ™nant…wn pr£xewn, ¢ll¦ kaˆ _hm£twn kaˆ aÙtîn tîn ™nqum»sewn lautete – aufgrund von Boissonades Leithandschrift 95, in der oÙ mÒnon von jüngerer Hand eingeflickt ist; die meisten Zeugen der Familien c, b und d – e hat hier eine längere Auslassung – bieten nämlich den Text noch etwas verderbter in der Form ... ¢ntapÒdosin e"nai tîn ™nant…wn pr£xewn, ¢ll¦ kaˆ _hm£twn kaˆ aÙtîn ™nqum»sewn35. Aber auch die Redigierung der Familie a vollzog sich wohl in Eile, denn es sind durchaus Fehler verblieben36 und einige neue spezifische Korruptelen haben sich eingeschlichen: Hierbei könnten ¢kribe‹j statt ¢tribe‹j f£raggaj (22,110)37 und aƒ skhnaˆ kaˆ t¦ ™nÚpnia statt skia… (24,186)38 durch Hörfehler zustandegekommen und plötzlich auftretende orthographische Fehler wie oÙc ›rwti statt oÙk œrwti (16,152) von einem frühen Kopisten innerhalb der Familie a verursacht sein. Und seltsamerweise ist gerade in den besten Vertretern der Familie a beim von König Abenner an zwei sich trotz angedrohter Todesstrafe noch immer in seinem Reich aufhaltende Mönche gerichteten Satz 4,116-117 `O qan£tou dedoikëj ¢peil¾n oÙk ¢scole‹tai e„j porismÕn brwm£twn das Wort qan£tou verlorengegangen; es kommt in allen anderen Textgruppen zwischen `O und dedoikëj zu stehen, und selbst im ‚Sonderling‘ unter den Vertretern der Familie a – der Hs. 11 (= D) – ist 35 36
37
38
Vgl. Volk, Urtext 449-450 m. Anm. 33. Für das schon mehrfach genannte kat£brwma to‹j ™cqro‹j (12,201; vgl. Volk, Lexikograph. Bemerkungen 93 sowie oben, S. 65 m. Anm. 342 und 179 m. Anm. 3) oder für †™pauq…da† (27,154; vgl. Volk, Urtext 452 m. Anm. 44-45 sowie oben, S. 322 m. Anm. 91) bietet auch Familie a keinen Ersatz. Bei ihrem zweiten Vorkommen, in 36,71, lautet diese Wortverbindung auch in der Familie a ¢tribe‹j f£raggaj. Keine zwanzig Zeilen weiter ist im gleichen Kapitel (24,203) auch in der Familie a von Ônar te kaˆ ski¦ kaˆ ™nÚpnion die Rede.
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es vorhanden, dort allerdings nach ¢peil»n39. Dieselbe Episode findet sich auch im georgischen Balavariani; dort erwidert der König den nach Reiseproviant suchenden Mönchen: „Wer sich vor dem Tod fürchtet, hält sich nicht mit der Beschaffung von Lebensmitteln auf.“40 Stammvater aller jüngeren Handschriften der Familie a scheint letzten Endes die 1320 entstandene Hs. 29 (= C) zu sein: In ihr findet sich erstmals die schwere Verderbtheit 40,123-124 ™x aÙtîn ÑnÚcwn statt der sprichwörtlichen Wendung ™x ¡palîn ÑnÚcwn41. Familie b42. Ihr gehören die im kritischen Apparat berücksichtigten Handschriften 15b (= E), 35 (= E'), 117 (= F), 41 (= G), 145 (= H), 127 (= H'), 148 (= I), 73 (= J) und 45 (= K) durchgehend und die kontaminierten Handschriften 6 (= P), 12 (= Q), 146 (= R), 95 (= R'), 52 (= R''), 141 (= S), 111 (= T), 74 (= U1), 28 (= U2), 31 (= U2') und 26 (= V) in unterschiedlichen Teilbereichen an. Weitere Vertreter dieser weitverzweigten, wohl erst nach der Familie a ohne eigenes Zutun von Euthymios entstandenen und nach dem 16. Jahrhundert erlöschenden Gruppe43 sind die Handschriften 1, 4, 7, 131, 14, 16I, 16e, 17I, 27I, 43, 46, 48, 492, 50, 501, 50k, 50m, 53, 542, 56, 60, 61s, 63II, 64, 65, 66, 69, 711, 72, 742, 76, 77, 78, 86, 87, 88, 93, 96, 981, 99, 100, 103, 1071, 1091, 110, 111, 114, 121, 128, 131, 132, 136, 1361, 1401, 1411, 147, 154, 156 und 158. Erste Auffälligkeit ist die Auslassung der Worte kaˆ2 duscerest£th in Prol.,14 – der Weg zur Tugend ist nur noch mit zwei Adjektiven charakterisiert44. Bei den nächsten Fällen – 1,31-32 – wirkt Familie b im Vergleich zum von den Familien c und a gebotenen Text zweitrangig45. Die für die Familie c typischen Worte deutšraj ƒkethr…aj ¢rc» (21,102 in app.)46 erscheinen nicht mehr; mit der nun `Wj d{ ™n toÚtJ pe…qein oÙk e"cen kaˆ deutšran p£lin a‡thsin poie‹tai lautenden Wendung wird auch in Familie b der zunächst in der oratio obliqua gehaltene, erst bei 21,108 æj ¥n in die direkte Rede wechselnde (und damit mit Familie c identische) Wunsch 39 40 41 42
43
44 45 46
Vgl. Volk, Urtext 452 m. Anm. 42-43. Vgl. Balavar. c. 6 (Lang p. 63,37-38). S. oben, S. 338 m. Anm. 110-111. In den oben, S. 584, Anm. 11 genannten Studien noch als „Modifikation A“ bezeichnet. Gegen eine Entstehung der Familie b vor der Familie a scheint mir an sich ihre große Zahl von Zeugen zu sprechen. Vielleicht erklärt sich damit aber auch nur, warum sich nach einer Welle der Verbreitung von Barlaamtexten in Gestalt der Familien c und b der perfektionierte Text der Familie a – vom Stoff her längst bekannt – kaum mehr durchsetzen konnte und weitgehend auf dem Athos verblieb. Eine Diskussion darüber wird wohl erst noch beginnen. S. oben, S. 583 m. Anm. 8. S. oben, S. 583-584. S. oben, S. 585.
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Ioasaphs nach einem Austausch der Kleidung mit Barlaam eingeleitet. Die bei 17,10 in den Lesetext genommene genitivische Wendung tÁj ™ndÒxou ÑntÒthtoj beruht auf einem guten Vertreter der Familie b (Hs. 117 [= F]) und fand sich ursprünglich auch in der die Familie a anführenden Hs. 19 (= A); eine spätere Hand hat sie dort mittels Rasur zu tÁj ™ndoxÒ/ ////thtoj korrigiert. TÁj ™ndÒxou ÑntÒthtoj ist praktisch synonym mit vor allem in guten Vetrtretern der Familie c erscheinendem tÁj ™ndÒxou Øp£rxewj47, während tÁj ™ndoxÒthtoj hier ganz zu verwerfen ist48. Bereits ausgesprochen alte Handschriften der Familie b sind überlieferungsmäßig Einzelgänger – etwa die Nrn. 73 (= J) und 45 (= K). Die Hs. 145 (= H) ist ebenfalls relativ weit vom Ursprungstext entfernt und führt eine große, sich aufspaltende Gruppe an; späte, von den Schreiberateliers des Andreas Darmarios und des Nikolaos Choniates in Umlauf gebrachte Ausläufer führen Johannes Sinaites im Titel (Hs. 77 und Verwandte); ein anderer später Zweig (Hs. 53 und Verwandte) fällt durch den vorangestellten zusätzlichen Titel B…bloj Barla¦m sÝn lamprù 'Iw£saf und eine Vielzahl von gelehrten, jedoch nicht ursprünglichen und auch unpassenden Textvarianten (z. B. Prol.,28 merÒpwn statt A„qiÒpwn) auf. Die in der Vergangenheit kaum beachtete, die Familie b vorzüglich vertretende Hs. 43 käme bei einer eventuellen Neuauflage als zusätzliche Editionshandschrift in Frage. Die Nrn. 65 und 154 tradieren den vor kurzem noch unbekannten 1. Illustrationszyklus49. Familie d50. Ihr gehören die im kritischen Apparat berücksichtigten Handschriften 25 (= W1) und 105 (= W2) sowie die Ausgabe von Kechagioglu (= Kech.) durchgehend und die kontaminierte Handschrift 12 (= Q) in einem Teilbereich an. Weitere Vertreter sind die teilweise nur wenig umfangreichen Handschriften 5, 61, 7c1, 7d, 8a, 9, 10, 112, 12d, 33, 47, 92, 1151 und 152. Diese Textgruppe ist erst im 14. Jahrhundert in vollem Umfang greifbar, war dann aber langlebig, wurde bis ins 19. Jahrhundert handschriftlich verbreitet und sogar zum Druck gebracht51. Die Nrn. 7c1, 47, 92 und 105 (= W2) tradieren den 3. Illustrationszyklus52. Obwohl im 18. Jahrhundert in der Produktion von Barlaam-Handschriften nur noch die Familien a und d miteinander konkurrierten, beeinflußten sie sich überhaupt nicht; in Familie d sind Elemente der Familien c und b verarbeitet. Erste textli47 48
49 50
51 52
S. a. oben, S. 320 m. Anm. 86. Vgl. zur variantenreichen Stelle 17,10 auch Volk, Lexikograph. Bemerkungen 8990. S. oben, S. 525-536. In den oben, S. 584, Anm. 11 genannten Studien noch als „Modifikation D“ bezeichnet. S. oben, S. 25 und Volk, Urtext 455-456 m. Anm. 64-71. S. oben, S. 546-581.
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che Auffälligkeit ist Prol.,3 ™sti tÕ ¢krÒtaton statt Øp£rcei tÕ œscaton, wodurch ein Zitat aus Gregor von Nazianz beschädigt wird; ein weiterer klarer Fall ist das Hendiadyoin 2,21 tetalaipwrhmšnon kaˆ tetariceumšnon statt bloßem tetariceumšnon bzw. tetalaipwrhmšnon. Unterscheiden lassen sich der ältere (Hss. 25 [= W1], 105 [= W2] und andere Zeugen des 14.-16. Jhs.) und der jüngere, zur Ausgabe von Kechagioglu führende Zweig der Familie d (Hs. 8a und spätere). Für den Lesetext der vorliegenden Ausgabe entscheidend wurde Familie d bei 9,96-98 `Etšrwqi d{ pareik£zwn t¾n tîn oÙranîn basile…an lšgei: `Omo…a ™stˆn ¹ basile…a tîn oÙranîn ¢nqrèpJ basile‹, Óstij ™po…hse g£mouj tù uƒù aÙtoà: Die hier kursiv gedruckten Worte beruhen auf den Handschriften 25 (= W1) und 105 (= W2) sowie der Kechagioglu-Ausgabe (= Kech.), wobei letztlich die beiden Handschriften des 14. Jhs. den Ausschlag gaben. Nur von der Kechagioglu-Ausgabe und ihren unmittelbaren Vorläufern gebotene Varianten (z. B. der kurze, hier kursiv gedruckte Zusatz bei 5,3 p©san t¾n A„qiÒpwn kaˆ Persîn kaˆ `Ell»nwn metelqën paide…an sowie der längere Zusatz bei 26,119) erscheinen lediglich im kritischen Apparat. Familie e53. Ihr gehören die im kritischen Apparat berücksichtigten Handschriften 142 (= X), 84 (= Y) und 42 (= Z) an; darüber hinaus wird sie von den Handschriften 20 und 129/1301 vertreten. Diese nur fünf durchwegs alten Zeugen dieser überschaubaren, nach dem 13. Jahrhundert nicht mehr auftretenden Textgruppe erweisen sich als keineswegs direkt voneinander abhängig. So findet sich die nicht sinnvolle Variante 2,19 dÒgmati statt b»mati nur in den Hss. 20, 142 und 1301, nicht jedoch in 42 und 84. Bei 2,28 hat nur Hs. 20 o„ke…wn, 142, 42, 84 und 1301 bieten das gewöhnliche „d…wn. Bei 2,86 läßt nur Hs. 20 die Worte sÚntomon kaˆ _vd…an aus und erweist sich auch im weiteren Verlauf als unzuverlässigster Vertreter dieser Gruppe. Obwohl die Hss. 142 und 84 in Textdetails wesentlich öfter übereinstimmen als 142 und 42, so tradieren doch 142 und 42 identische Zwischentitel, die aber kaum als ein Gliederungsmittel für den Text angesehen werden können; im einzelnen sind es folgende 18 Zwischentitel: 1) 2) 3) 4)
53
'Arc¾ tÁj didaskal…aj nach den Worten 6,66 Fhsˆ g¦r Ð ™mÕj despÒthj. `Istor…a a/ nach den Worten 6,98 ¢ll¦ tÁj kekrummšnhj ™gšnou ™lp…doj. Perˆ toà 'Abra£m nach den Worten 7,89 Ð ™kzhtîn tÕn qeÒn. Perˆ toà bapt…smatoj nach den Worten 8,30 ™pifoitîntoj tù Ûdati toà ¡g…ou pneÚmatoj.
In den oben, S. 584, Anm. 11 genannten Studien noch als „Modifikation C“ bezeichnet.
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5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 18)
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Perˆ ¢nast£sewj kaˆ kr…sewj nach den Worten 8,134 ™ke‹ tîn ¢gaqîn klhronÒmoj gšnhtai. Perˆ ¢ntapodÒsewj nach den Worten 8,153 in app. ¹ a„scÚnh pšraj oÙk œcousa. Parabol¾ tÁj ¢hdÒnoj nach den Worten 10,29 ” Elege g£r. Perˆ Ðs…wn kaˆ qeofÒrwn patšrwn nach den Worten 12,23 Ð d{ poiîn tÕ qšlhma toà qeoà mšnei e„j tÕn a„îna. Perˆ ¢nacwrhtîn kaˆ ™rhmitîn patšrwn nach den Worten 12,41 tîn katorqwm£twn aÙtîn ¢str£yai t¾n lamphdÒna. Perˆ toà monokerètou (sic!) nach den Worten 12,221 Ðmo…ouj e"nai dokî ¢ndrˆ feÚgonti. Perˆ toà ¢nqrèpou toà ™schkÒtoj toÝj tre‹j f…louj nach den Worten 13,5 `O d{ gšrwn e"pen. Perˆ tÁj pÒlewj tÁj ™coÚshj tÕn nÒmon toÝj basile‹j aÙtîn ™xor…zein nach den Worten 14,7 ” Akouson d¾ kaˆ toÚtou toà probl»matoj Ðmo…wsin. Perˆ tÁj dork£doj nach den Worten 18,125 E"pe d{ Barla¦m prÕj aÙtÒn. Perˆ tÁj ¢podhm…aj toà Barla£m nach den Worten 21,76 e„j yuc¾n g¦r ¢sÚneton oÙk e„seleÚsetai sof…a. EÙc» nach den Worten 22,2 d£krusi qermot£toij œlegen. Perˆ toà Nacèr nach den Worten 26,44 e„j sunagwnismÕn Ãlqe tÁj ¢lhqe…aj. Perˆ tÁj basile…aj 'Iw£saf nach den Worten 33,23 in app. œfh tù uƒù. Perˆ ™lehmosÚnhj nach den Worten 33,132 Ópou klšptai oÙ diorÚssousin oÙd{ klšptousi.
Ein 19. und letzter Zwischentitel – 'Epistol¾ 'Aben¾r basilšwj prÕj 'Iw£saf (anschließend an 34,7 perišcousan oÛtwj) – findet sich nur in Hs. 42. Die Familie e, eine schon im 11. Jahrhundert entstandene Redaktion, ist unter Heranziehung der Familien c und b systematisch erarbeitet worden. Sie legt nicht ungeschickt Wert auf eine starke Straffung des Textes und ist dabei geradezu mit den heutigen Auswahlbüchern eines bekannten Verlages vergleichbar, die den eiligen Leser dennoch mit dem wesentlichen Inhalt umfangreicher Bestseller vertraut machen. Vom Wesen des Barlaam als einem „dogmatische(n) Roman oder eine(r) in Form eines Romans eingekleidete(n) Dogmatik“54 hat sie sich aber weit entfernt55, denn sie überspringt längere theologische Erörterungen praktisch immer56, kürzt aber auch sonst ausgiebig, angefangen von längeren, sprachlich durchaus 54 55 56
Schubart 50. Vgl. a. Volk, Urtext 454. Genannt seien hier, stellvertretend für andere, die langen Auslassungen von 15,15139 und 17,28 – 18,8.
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ansprechenden Wortfolgen57 bis hin zu reizvollen, originellen Passagen58 und ganzen Parabeln59. Grammatische Zweifelhaftigkeiten übernahm der aufmerksame Redaktor übrigens nicht; auf ganz einfache Weise gab er den in Familie c vorgefundenen Worten deutšraj ƒkethr…aj ¢rc»60 Sinn – er verschob den Akzent und verwandelte ein Substantiv in ein Verbum61, so daß die Passage 21,102-104 in Familie e folgendermaßen lautet: `Wj d{ kaˆ ™n toÚtJ pe…qein oÙk e"ce, deutšraj ƒkethr…aj ¥rcei, kaˆ deutšran p£lin a‡thsin poie‹tai, m¾ p£ntV aÙtoà paride‹n t¦j de»seij, mhd{ p©san aÙtoà katacšai t¾n ¢qum…an, ... .
Auch in der stark verkürzten Familie e wußte der Barlaamstoff zu beeindrucken: Der Text der – sogar illuminierten – Hs. 20 wurde im 13. Jahrhundert direkt auf den Rändern des Codex ins Altfranzösische übersetzt62. Einzelgängerisch auch innerhalb der Familie e ist allerdings die radikale Kürzung am Beginn der Hs. 42: Der gesamte Prolog und fast das ganze erste Viertel des 1. Kapitels sind in wenigen Zeilen zu einem einzigen Satz zusammengezogen und völlig eigenständig formuliert; anstelle von Prol.,1 “ Osoi pneÚmati qeoà ¥gontai bis 1,17 Kaˆ œpemyen lesen wir auf fol. 1r 'Egšneto met¦ t¾n toà kur…ou ¹mîn 'Ihsoà Cristoà e„j oÙranoÝj ¢n£lhyin kaˆ t¾n ™n dexi´ tÁj toà patrÕj megalwsÚnhj kaqšdran kaˆ t¾n toà parakl»tou ™n pur…naij glèssaij to‹j ¡g…oij maqhta‹j aÙtoà ™pidhm…an ¢postalÁnai, worauf sich der Text mit 1,17 aÙtoÝj e„j p£nta t¦ œqnh fwt…sai ... fortsetzt. Dieses völlig andere Incipit führte dazu, im Jahr 1957 dem Barlaamtext von Nr. 42 in der BHG eine eigene Nummer zu geben, nämlich 224a.
57
58
59
60 61 62
So wird z. B. aus 1,23-24 tÁj dwdekar…qmou f£laggoj tîn maqhtîn toà Cristoà nur tîn dèdeka maqhtîn toà Cristoà, aus 3,2-3 perˆ t¾n ¢stroqe£mona tîn Calda…wn ™scolakÒtej sof…an bloßes perˆ t¾n ¢stronomik¾n ™scolakÒtej sof…an. Beispielsweise (vgl. a. Volk, Medizinisches 150 m. Anm. 23) fehlt die sofortige Ersetzung eines erkrankten Dieners des Prinzen Ioasaph durch einen vor Gesundheit strotzenden (3,30-33). In der inserierten Apologie des Aristeides ist die Behandlung der Elemente (27,36-96) und der Katalog der griechischen Götter von Zeus bis Adonis (27,116-170) den redaktionellen Kürzungsbestrebungen zum Opfer gefallen. Einfach übergangen ist die Parabel vom König und seinem weisen Ratgeber (s. a. oben, S. 114), die bei einem nächtlichen Spaziergang ein zwar äußerst armes, jedoch glückliches Paar beobachten, das in einer höhlenartigen Behausung lebt (16,2498). S. oben, S. 585. Vgl. Volk, Urtext 451. S. hierzu oben, S. 269-272 und 509.
ERRATA, KORREKTUREN UND NACHTRÄGE ZUM 2. HALBBAND
Bei den Sigeln der Textzeugen S. 3: Das Entstehungsjahr von Handschrift N lautet korrekt „1063“ (nicht 1064).
Im Lesetext 14,51: Statt „oÙkœsti“ ist „oÙk œsti“ zu lesen. 25,129: Das Fragezeichen (;) ist durch einen Punkt (.) zu ersetzen. 30,211: Statt „eÙfra…non, ta“ ist „eÙfra…nonta“ zu lesen. 36,54: Statt „èj“ ist „æj“ zu lesen.
Im Variantenapparat (apparatus criticus) Prol.,22: Die überflüssige Zeilennummer „22“ vor dielqÒntaj ist zu tilgen. 2,160: Statt „'Exelqën] 'Anast¦j E'FGHIK LMNOQR'SU1U2VW1W2Kech. XYZ“ ist vielmehr „'Exelqën] 'Anast¦j E'FGHIKLMNOQR'SU1U2VW1W2 Kech.XYZ“ zu lesen [also ohne Abstand zwischen K und L]. 10,63: Statt „proskunoàntej] proskunoàsin E'FGHIJLMNO'PR'SU1U2'V W1W2Kech.XYZ“ ist vielmehr „proskunoàntej] proskunoàsin E'FGHIJL MNO'PR'SU1U2'VW1W2Kech.XYZ“ zu lesen [also ohne Abstand zwischen V und W1]. 11,22: Statt „Ómoia – 56 †na tÁj om. W2 (exc. folium unum)“ ist „Ómoia – 39 scol£zonta om. W2 (periit scriptura unius pagellae)“ zu lesen. Die Editionshandschrift W2 steht auch für den Bereich von 11,40 m¾ bis 11,56 †na tÁj zur Verfügung; ihr erst im Dezember 2007 zugänglich gewordenes fol. 40v ist wider Erwarten von der Ursprungshand beschrieben (s. oben, S. 407 m. Anm. 224). Hier also der aktualisierte Variantenapparat für diesen Bereich:
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Errata, Korrekturen und Nachträge zum 2. Halbband
40 m¾ inc. denuo W2 m¾ – 41 ¢retîn om. U2' dhlad¾ om. E'FGHIJKL MNO'PR'U1VW1W2Kech. tÁj c£ritoj] toà pneÚmatoj M plhrèsanta] plhrîsan LMPU1 plhrèsanta] plhrèsaj H 41 ˜autÕn] ˜autù L toà ploÚtou M lamb£nei] paralamb£nei U2' ˜autoà add. kaˆ W1W2 42 ˜pt¦ ›tera U2' ˜pt¦ – katoike‹] ponhr¦ ˜pt¦ pneÚmata kaˆ e„soik…zei taàta J pneÚmata ˜pt¦ W1W2 ˜autoà ponhrÒtera K ™ke‹] ™n aÙtù ™ke…nou post œscata V ™ke…nou om. W1W2 43 toà – ™ke…nou om. R' H 44 m{n om. GU2' p£ntwn om. N 45 ™nq£pton] ™nq£ptontai kaˆ M ™nq£pton] ™nqšntwn Kc (man. rec. supra scripturam humore deletam) pantele‹ ¢fanismù] pantelÁ ¢fanismÕn W1 ¢fanismù] ¢fanismÕn W2c (¢fa)|nismù inc. denuo pellicula washingtonensis S parad…dwsin ¢fanismù N d{ om. LMNO'PR'SU1U2' te‹coj] prÒmacoj Q 46 ¹m‹n om. NW1 ™stin om. CV ¢sfalšj ™stin FG toà ™cqroà] tîn ™cqrîn U2' 47 met¦ tîn W1W2(sed corr. eadem manus) 48 œcei sugcèrhsin om. G deutšraj] deutšran E'FIJLNO'PQSU1V kat£dusin] kat£basin U1 49 • En] 'E¦n U1 50 ™mpese‹n molusmo‹j] _Úpoij kaˆ molusmo‹j ™mpese‹n J molusmo‹j ™mpese‹n S ™ntolîn] _hm£twn K kur…ou add. cr» K 53 54 d{] m{n1 W1 d{ om. oÙ – prosšqeto om. Kech. ¢ll¦ add. kaˆ U2' Kech. m{n om. Kech. 55 e"nai post pneÚmati W1 kaˆ makar…zwn] makar…zei kaˆ E'FGHIJKLMNO'PR'SU1U2'VW1W2Kech.(makar…zei praem. kaˆ1) basile…aj post oÙranîn U2' ¢x…ouj – 56 ¢pokale‹] ¢pokale‹tai uƒoÚj M 56 ¢pokale‹] ¢pokale‹tai E'FGHIJKLNO'PR'SU1VW1W2(sed rasum)Kech. Øpot…qetai post parÒnti E'FGHIJKLMNO'PSU1W1W2Kech. Øpot…qetai post b…J R'U2'V 12,217 „makrÚnantaj add. toÝj d{ XYZ“ ist zu tilgen. 14,134 qeù add. mou U2'. 30,260: Statt „me – ›xeij] ›xeij ™in iti . V (scriptura humore deleta)“ lies „me – ›xeij] ›xeij ™mš V“.
In den Kolumnentiteln S. 193: Es muß korrekt „Historia Barlaam et Ioasaph – 20“ (nicht 19-20) lauten.