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Mattias Nyman (Jahrgang 1969) studierte Grafische Technik an der Koniglich-Technischen Hochschule in Stockholm, Schweden. Seit Ende der achtziger Jahre arbeitet er als Berater und Trainer in den Bereichen Bildbearbeitung, Color Management und Druckvorstufe. Sein Buch wurde bereits in Schwedisch und Englisch veroffentlicht.
Mattias Nyman
4 Farben - ein Bild Grundwissen fur die Farbbildbearbeitung von der Eingabe bis zum Proof mit Photoshop, QuarkXPress, InDesign und PDF/X
Vierte, vollstandig iiberarbeitete und erganzte Auflage Oberarbeitung und Erganzung durch Jan-Peter Homann
Springer
Autor Mattias Nyman Stockholm, Schweden
Obersetzer
Bearbeitet von
Hans-Hermann Schmidt Heiner Eiermann Text & Grafik B.E.S. Bergheimer StraBe 125 D-69115 Heidelberg
Jan-Peter Homann Kastanienallee 71 D-I0435 Berlin
Originally published in Swedish under the title: Mattias Nyman: Fyra farger och en bild Copyright © Firma Christer Sjolin (Successor Software Plus Scandinavia AB) 1992, 1995 and Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1998, 2004 All Rights Reserved
ISSN 1439-3107 ISBN 3-540-01314-8 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York ISBN 3-540-41465-7 3. Autlagc Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Bibliografische Informationen Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber
abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ohersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland yom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungsptlichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+ Business Media springer. de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994, 1997, 1999,2001,2004
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeiehnungen usw. in diesem Werk bereehtigt aueh ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahme, dall solche Namen im Sinne der Warenzeiehen- und Markensehutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: KiinkelLopka, Heidelberg Druek und Bindearbeiten: Appl, Wemding Gedruckt auf saurefreiem Papier 33/3142 ud
543210
Inhalt Druck
2
Farbmusterbucher
74
Raster
3
Komplettlosungen fur Scan und Proof
75
Auflosung
6
Die Altona-Testsuite
76
Vektoren, Pixel, PostScript und PDF/X
10
Farbkalibrierung der Systemumgebung
78
Farbsysteme
12
Der RGB-Arbeitsfarbraum
80
Papier, Farbe und ISO 12647
16
Profileinbettung und Profilfehler
81
Farbprofile
18
Moduswechsel und Profilkonvertierung
82
Colormanagement
19
CMYK-Bilder und eingebettete Profile
83
ISO-Profile und MedienStandard Druck
20
Farbeinstellungen in Photoshop
84
Farbprofile und Dateiformate fur Bilder
22
Farbe im kompletten Dokument
85
Colormanagement und PostScript
24
Farbeinstellungen in InDesign
87
Arger mit Farbprofilen vermeiden
25
Farbeinstellungen in QuarkXPress 6
88
Histogramm und Tonwertkorrektur
26
Kalibrierung des Digitalproofsystems
89
Tonwertkorrektur und Farbstiche
28
Der Referenzproof - Schritt fur Schritt
90
Tonwertkorrektur und Farbtiefe
29
Auswertung des Medienkeils CMYK
91
Gradationskurven
30
Weitere Nutzen der Proofstandards
93
Scanner
32
Monitorkalibrierung - Schritt fur Schritt
94
Klassifizierung von Vorlagen
34
Scannen - Schritt fur Schritt
96
Scannen
36
Farbkorrektur - Schritt fur Schritt
99
Farbkorrektur
38
Scharfzeichnen - Schritt fur Schritt
101
Separation
42
Freistellen mit dem Zeichenstift
102
Separation mit den 1S0- Profilen
46
Freistellcn mit Masken
103
Bildbearbeitung
48
Einrichtung des Acrobat 6 Distillers
104
Duplex
54
PostScript aus InDesign schreiben
105
Schm uckfarben
56
PostScript aus QuarkXPress schreiben
107
Scharfzeichnungsfilter
58
Der direkte PDF-Export
109
Bildkomprimierung
60
Preflight in Acrobat 6 Professional
110
Von den Einzelteilen zum Dokument
62
Fehlersuche in PDF-Dateien
112
Dberfullung
64
PDF/X-3 versus PDF/X-la
113
Dberfiillung und PDF/X
65
Das Preflight -Protokoll einbetten
114
Vom Dokument zur PostScript-Datei
66
PDF/X und Schmuckfarben
115
Von PostScript zur PDF/X-Datei
68
Hilfe aus dem Internet
117
Von der PDF/X-Datei zum Kontraktproof
70
Ausblick auf kommende Entwicklungen
118
Zwischenbilanz
72
Sachregister
119
Die nachsten Schritte
73
Druck Drucklarbe
Text
Gummltuchzyllnder
Fil m
Platte
1xsT
Text
Gummltuch
Papler
Wenn eine Offsetplatte fur einen Negativfilm verwendet wird, muss das Bild auf dem Film negativ und seitenverkehrt sein. Das Bild auf der Platte wird positiv und seitenrichtig erscheinen. Das Bild auf dem Gummituch ist dann positiv und seitenverkehrt und das Bild auf dem Papier ist schlieSlich seitenrichtig und positiv.
Das Offsetverfahren. Druckfarbe und Wasser werden auf die Platte aufgebracht, die auf einen Zylinder gespannt ist. Die Platte druckt gegen ein Gummituch , das um einen anderen Zylinder gewickelt ist. Das auf das Gummituch "abgesetzte" Bild wird wiederum auf das Papier ubertragen, das zwischen Gummizylinder und Druckzylinder zugefuhrt wird.
Es gibt eine Reihe verschiedener Druckverfahren, urn Bilder auf Papier zu iibertragen, z.B. Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruck und Siebdruck. Das gebrauchlichste Verfahren heutzutage ist ein Flachdruckverfahren, das als Offset bekannt ist. 1m Offsetverfahren wird das urspriingliche Bild auf eine Druckplatte iibertragen, die auf den Plattenzylinder der Druckmaschine gespannt wird. Die druckenden Stellen der Platte werden durch einen Atzvorgang wasserabstofSend gemacht, die nichtdruckenden Flachen nehmen Wasser auf. AnschliefSend werden Wasser und Farbe auf den Zylinder aufgebracht. Die fetthaltige Farbe wird von den wasserabstofSenden Stellen aufgenommen, wahrend das Wasser die nichtdruckenden Stellen farbfrei halt. 1m nachsten Schritt wird das Bild auf einen Gummi-
Beim Bogenoffsetwird Papier aus einem Stapel einzelner Bogen zugefUhrt.
2
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
zylinder iibertragen ("abgesetzt"). Erst dieser druckt das Bild auf das Papier, das zwischen dem Gummituchzylinder und einem dritten Druckzylinder zugefiihrt wird. Beim Mehrfarbendruck - z.B. Vierfarbendruckmuss das Papier so viele Druckwerke durchlaufen, wie es Farben gibt. Man lasst entweder jede Farbe trocknen, bevor sie das nachste Druckwerk durchlauft, oder alle Farben werden in einem Durchgang "nass in nass" gedruckt. Das Papier wird der Druckmaschine normalerweise auf zweierlei Arten zugefuhrt: als Bogen oder als Rolle. Rollenoffset, wo eine Papierbahn von einer Rolle lauft, ist das gangige Verfahren fiir Zeitungsund Katalogdruck. Bogenoffset wird meist fur qualitativ hochwertigen Druck eingesetzt.
Beim Rollenoffset lauft das Papier von einer Rolle.
Raster
Die kleinen Rasterpunkte schaffen die optische Illusion von echten Grauwerten.
Vier getrennte gerasterte Bilder in den vier Prozessfarben Cyan , Magenta, Gelb und Schwarz, kurz: CMYK. Zusammen erzeugen sie die gesamte Farbpalette.
Reproduktion ist ein Vorgang, bei dem eine Originalvorlage auf eine Druckplatte ubertragen wird. Dies geschieht hauptsachlich in zwei Schritten: Zuerst wird ein Rasterbild auf einem transparenten grafischen Film hergestellt. Dieser Film wird dann auf die Druckplatte kontakt-kopiert. Da das Offsetverfahren ein binarer Prozess ist, d.h., entweder wird Farbe auf das Papier gedruckt oder nicht, mussen die unzahligen Grauabstufungen oder FarbtCine der Vorlage irgendwie simuliert werden. Das geschieht durch Rasterung. Das Bild wird in eine groBe Anzahl von Punkten unterschiedlicher GroBe aufgelost, die den Tonwerten des Originalbildes entsprechen. Die Punkte schaffen die optische Illusion eines echten Grauwertbildes. Gedruckte Farbbilder setzen sich aus vier getrennten Rasterbildern zusammen - eines fur jede der Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Theoretisch genugen die drei ersten, doch lasst sich mit ihnen kein richtiges Schwarz erzeugen. Deshalb
wird fur den Kontrast in den Bildern noch zusatzlich Schwarz verwendet. Die Rasterweite - oder auch Rasterfrequenz gibt die Anzahl der Punkte pro Langeneinheit (em oder Zoll) an. Je hoher die Rasterweite, desto feiner das Raster und desto besser die reproduzierte kontinuierliche Tonskala des Bildes. Sie darf jedoch nicht zu hoch sein, da die Punkte sonst auf dem Papier ineinander laufen. Das Ergebnis ist ein verringerter Kontrast, das Bild wird dunkler, und die Einzelheiten in den dunklen Bildbereichen verschwinden. Ob man ein grobes oder teines Raster verwendet, hangt von der Papierqualitat und dem Druckverfahren abo Oft konnen Papierhersteller ein passendes Raster empfehlen. Auch der Tonwertbereich der Vorlage beeinflusst die Wahl der Rasterweite. Ein helles Bild, das im Bogenoffsetverfahren auf gestrichenes Papier gedruckt wird, kann viel feiner gerastert werden als eine dunkle Vorlage, die im Rollenoffset auf Zeitungspapier gedruckt werden solI. 3
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Beispiel fUr eine giingige Kombination von Rasterwinkeln. Da Gelb die schwiichste Farbe ist, liegt es nur 15 0 von Cyan entfernt. Aile anderen Farben sind durch mindestens 45 0 voneinander getrennt.
Beim Drucken von Farbbildern werden aIle Farben - mit Ausnahme der zuerst aufgebrachten - teilweise aufeinander gedruckt. Urn sicherzusteIlen, dass so viel Farbe wie moglich auf das Papier direkt gedruckt wird, teilt man den verschiedenen Rastern verschiedene Winkel zu. Es ist wichtig, dass der korrekte Winkel verwendet wird, da sonst Moire entsteht - ein Muster, das die Bildqualitat beeintrachtigt. Abbildung 7 zeigt iibliche Rasterwinkelungen. Es konnen auch andere Rasterwinkel-Kombinationen gewahlt werden, je nach vorherrschender Bildfarbe. Die vorherrschende Farbe druckt man im besten Winkel, namlich 45°, da dieser Winkel yom Auge am wenigsten wahrgenommen wird. Bei den heute ublichen Separationsprozessen ist es fast immer der Schwarzauszug, der beherrschend ist. In den meisten Fallen wird ein leicht elliptischer Rasterpunkt verwendet, aber auch andere Formen 4
Wenn falsche Rasterwinkel verwendet werden, entsteht Moire, ein Interferenzmuster. Es ist hier als quadratiihnliche Musterung zu sehen.
werden gelegentlich benutzt, wie der quadratische Rasterpunkt und das Linienraster. Der elliptische Punkt schafft weiche Farbubergange, aber auch gro6eren Punktzuwachs beim Drucken. Das Linienraster wird zum Erzielen spezieller Effekte eingesetzt. Jede elektronische Reproarbeit verwendet digitale Raster. Digitale Raster werden aus kleinen quadratischen Punkten aufgebaut und konnen deshalb nicht in jede Winkelung in allen Rasterweiten gedreht werden. Moderne Ausgabegerate gencrieren optimierte Raster, die sich bezuglich Weite und Winkelung von System zu System leicht unterscheiden konnen. Aus diesem Grund iiberlasst man die Einstellungen fur Rasterwinkelungen und -weiten am besten der Druckerei, die ihre Gerate genau kennt.
Rastereinstellungen kann man zusammen mit der Bilddatei im EPS- oder DeS-Format speichern. Gewohnlich speichert man solche Einstellungen nicht, sondern lasst den RIP seine eigene Rasterweite und -winkelung definiereno Das Speichern der Einstellung kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn unterschiedliche Rasterweiten und -winkelungen auf derselben Seite vorkommen.
Rasterweite 75 Ipi
PostScript Seitenbeschreibungssprache, die den Aufbau einer Seite aus verschiedenen Objekten (Text, Linien, Bil· dern) beschreibt. Sie ist mittlerweile De-facto-Standard in der grafischen Industrie.
Rasterweite 120 Ipi
RIP Abkurzung fur Raster Image Processor; bezeichnet die Maschine, die DTP-Programmanweisungen, die in PostScript-Sprache gespeichert sind, in eine Sprache ubersetzt, die fur den Belichter verstandlich und ausfUhrbar ist.
Empfohlene Rasterweiten fiir den Offsetdruck Linien/ lnch (Ipi)
Geeignet fur
75-85
Zeitungspapier, Karton Holzfreies Papier, gestrichenes holzhaltiges Papier Gestrichenes Papier Kunstdruckpapier, doppelt gestrichenes Papier
100 133-150 150- 200 Rasterweite 150 Ipi
5
Das ursprungliche Foto ist ein echtes Grauwertbild . Es ist weder gerastert noch in Pixel unterteilt. (Hier wurde es natOrlich gerastert, um es drucken zu konnen.)
Rasterpunkt
-
Scannt man ein Bild mit dem Computer, wird es in kleine quadratische Pixel unterteilt. Die Anzahl von Pixeln pro Langeneinheit wird von der Auflosung des Scan· ners bestimmt.
Beim Rastern des Bildes werden vier Pixel analysiert. Der Durchschnittswert dieser vier Pixel be· stimmt die GroBe des entsprechenden Rasterpunktes.
Pixel
Maschinenpunkt
Ein Rasterpunkt wiederum setzt sich aus mehreren kleinen Maschinenpunkten zusammen, deren GroBe durch die Ausgabeaufliisung bestimmt ist.
Wenn eine Vorlage gescannt und im Computer gespeichert wird, wird sie in Pixel umgewandelt. Die Scanauflosung ist definiert als Anzahl von Pixeln pro Uingeneinheit, d.h. pro Zoll oder Zentimeter. Solange die Pixelzahl konstant ist, bleibt die DateigroBe konstant. Reduziert man allerdings die Auflosung, erhalt man ein Bild, das von der Flache her groBer ist, des sen DateigroBe sich aber nicht andert. Dies entspricht dem VergroBern eines Bildes. Anders gesagt, definiert die Auflosung nur die Anzahl von Pixeln pro Langeneinheit. Bei der Ausgabe wird das Bild aus einer Reihe von Rasterpunkten aufgebaut. Urn eine optimale Umsetzung von Pixeln in Rasterpunkte zu erreichen, muss es viermal so viele Pixel wie Rasterpunkte geben, d.h., die Auflosung ist zweimal so hoch wie die Rasterweite (2 x 2 = 4). Die Auflosung multipliziert mit dem VergroBerungsfaktor gibt dann die notwendige Scanauflosung an. 6 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Abkurzung steht fUr picture element, dem kleinsten Bestandteil eines gescannten Bildes. Jedes Pixel ist ein Quadrat, dem eine bestimmte Farbe oder ein Grauwert zugeordnet ist.
Die Verdoppelung der Rasterweite ist abgeleitet von der "Sampling-Theorie". Der Sampling-Faktor kann aber auch von 2 auf 1,5 oder noch weiter reduziert werden, wenn ein gewisser Scharfe- und Detailverl ust akzeptabel ist. Wenn man eine bestimmte Rasterweite und DateigroBe festgelegt hat, kann Letztere noch angepasst werden, so dass die Auflosung nicht hoher als zweimal die Rasterweite ist. Bei hoherer Auflosung wird auch die Datei groBer und das Bearbeiten und Ausdrucken des Bildes dauert langer. Die Rasterpunkte des Bildes werden aus den so genannten Maschinenpunkten des Belichters aufgebaut. Ein Rasterpunkt besteht also je nach seiner GroBe aus verschieden vielen Maschinenpunkten. Die Anzahl der Maschinenpunkte pro Langeneinheit wird Ausgabeauflosung genannt.
Hier ist der Sampling-Faktor 0,5 - die Scanaufl6sung ist 75 dpi und die Rasterweite 150 Ipi.
Hier ist der Sampling-Faktor 1, d.h., die Scanaufl6sung ist diesel be wie die Rasterweite . In diesem Fall betriigt sie 150 Ipi.
Hier betriigt der Sampling-Faktor 1,5. Die Scanaufl6sung ist deshalb 225 dpi und die Rasterweite 1501pi.
Hier ist der Sampling-Faktor 2 - das ideale Verhiiltnis zwischen Scanaufl6sung und Rasterweite , welche hier 300 dpi und 150 Ipi betragen.
7
Um zu entscheiden, wie hoch die Scanauflosung sein muss, wird, sofem die GroBe des Originals und die GroBe des zu druckenden Bildes bekannt sind, folgende Formel verwendet: gewunschte GrOBe
-:--:--::-:-- x 2 x Rasterweite
OriginalgroBe
= Scanauflosung
Beispiel 1 Soli ein Bild 120 mm breit von einem Kleinbilddia (24 x 36 mm) bei einer Rasterweite von 133 Ipi gedruckt werden , rechnet man:
120 36
x 2 x 133 = 887 dpi
Es muss also mit einer Auflosung von mindestens
Um zu entscheiden, wie groB ein Bild gedruckt werden kann, wenn die Pixelzahl einer Seitenliinge bekannt ist, benutzt man diese Formel. (Mit 25,4 multipliziert, erhiilt man das Ergebnis in Millimetern.) Anzahl der Pixel
2 x Rasterweite
= BildgroBe in Inch
Die rote Zifter 2 ist aus der Sampling-Theorie abgeleitet. Wenn gewisse QualitiitseinbuBen akzeptabel sind, kann dieser Faktor auf 1,5 reduziert werden. In den meisten Fiillen ist der Unterschied nicht sichtbar (siehe Seite 7). Beispiel 3 Ein Foto ist 1024 Pixel hoch und die Ras· terweite betriigt 85 Ipi. Um herauszufinden, wie hoch das Bild gedruckt werden kann, rechnet man:
887 dpi gescannt werden . Beispiel 2 5011 ein Bild 30 cm hoch von einem 18 x 24 cm groBen Bild mit einer Rasterweite von 150 Ipi gedruckt werden, rechnet man:
~ x 2 x 150 = 375 dpi 24
1024 - - x 25,4 2 x 85
= 153 mm
Das Bild kann somit 153 mm hoch werden bei einem 5ampling-Faktor von 2. Wahlt man einen kleineren Fa ktor, kann das Bild groBer werden.
Foiglich muss mit mindestens 375 dpi gescannt werden.
Die Ausgabeauflosung kann oft nicht stark verandert werden. Es gibt zwei iibliche festgelegte Stufen: eine bei 1200 dpi, die andere bei 2400 dpi. Welche die Druckerei wahlt, hangt von der verwendeten Rasterweite abo Urn ein Vierfarbenbild zu reproduzieren, bedarf es vier separierter Rasterbilder. Jedes Rasterbild - eines fiir jede Prozessfarbe - enthalt 8
maximal 256 Graustufen. Urn diese mit einer vorgegebenen Rasterweite reproduzieren zu konnen, muss der Belichter eine bestimmte Auflosung haben. Die oben gezeigten Formeln stellen die grundsatzlichen Zusammenhange zwischen BildgroBe,Auflosung und DruckgroBe dar. In marktiiblichen Scansoftwares sind die Formeln schon fest hinterlegt.
BildgriiBe BildmaBe:1 ,89M Breile: Hbhe:
11047 1628
~l
II Pixel
I [Pixel
~
I
J~
ij
OK
[
Rbbrechen
II
I
Ruto ...
RusgabegroBe: Breite: Hiihe: Aufliisung: ~
110
I[em
16
II em
1266
I J~ ~I ~
I Pixel [ / Inch
~
I
Die Dialogbox BildgroBe aus Adobe Photoshop. Das Bild wurde mit einer Auflosung von 266 dpi, d.h. fur eine Rasterweite von 133 Ipi, gescannt. Die Vorlage ist 6 cm hoch und 10 cm breit.
Proportionen erha lten
~ Blld neubereehnen mit: [ Bikubiseh
~
)
BildgriiBe BildmaBe:1,89M Brelle: Hiihe:
OK
1047
Pixel
Abbrechen
628
Pixel
Auto ...
~ I
AusgabegrdBe: 18,86
II cm
Hahe:
15,32
II em
1300
I [Pixel/Inch
Auflasung:
I :1 : I ~
Brelte:
j~ ..
II 1
D Blld
neuberechnen mil:
kllbl
Hier wurde die Aufliisung auf 300 dpi, d.h. passend fUr eine Rasterweite von 150 Ipi , verandert. Das Bild kann 5,3 cm hoch und 8,9 cm breit ausgegeben werden, sofern der Sampling-Faktor 2 sein soil. Die Anzahl der Pixel ist dieselbe wie in der vorherigen Abbildung.
h
Bi ldgriiBe BlldmaBe:2,4M (war 1,891'1) Brelte: Hohe:
11181 1708
I[ Pixel I[Pixel
~I
~
I
Jt;l
~
[
HiiM: Rufliisung: ~
110
II em
~
]
6
II cm
~
)
1
1300
I[Pixel /I nch
~
Jt;l )
Proportionen erha lten
~ Blld neuberechnen mit: [ Blkubisch
Abbrechen
II
I
Auto ...
AusgabegriiBe: Dreite:
OK
~l
Hier wurde die Anzahl der Pixel geandert, so dass Auflosung und GroBe des Bildes gleich sind. Dadurch nimmt die DateigroBe zu. Die neuen Pixel fUr den Bildaufbau werden anhand der umliegenden Pixel kunstlich erzeugt. Die Qualitat eines sol chen Bildes ist jedoch schlechter, als wenn es gleich mit 300 dpi gescannt worden ware, denn dann hatten keine neuen Pixel kunstlich erzeugt werden mussen.
9
Vektoren, Pixel, PostScript und PDFIX Neben Bildern, die aus einzelnen Pixeln aufgebaut sind, enthalten DTP-Dokumente meist auch Text und Grafiken. Letztere bestehen aus Vektoren. Diese beschreiben gerade oder gebogene Linien, mit deren Hilfe sich beliebig geformte Flachen und Linienzuge darste11en lassen. Vektorgrafikobjekte konnen im Unterschied zu Pixelbildern beliebig verkleinert und vergroBert werden. Hochwertige Schriften bestehen intern ebenfa11s aus Vektoren und konnen daher auch beliebig skaliert werden. In einem Layoutprogramm werden Pixelbilder, Vektorgrafiken und Text zu einem kompletten Dokument zusammengesetzt. Sol1 dieses Dokument auf einem Farbdrucker ausgegeben oder fur den Offsetdruck aufbereitet werden, so mussen die Bilder, Grafiken und der Text in einzelne Rasterpunkte fur den Farbdrucker oder den Offsetdruck umgewandelt werden. Da nun nicht jeder Herste11er von Layoutsoftware fur jeden einzelnen Drucker, den es gibt, eine eigene Ansteuerung fur die Rasterung entwickeln kann, ist hier ein einheitlicher Standard fur die Druckeransteuerung entstanden. Dieser heiBt PostScript. PostScript wurde von der Firma Adobe erfunden und ist eine Programmiersprache, mit der Pixelbilder, Vektorgrafiken und Text in Rasterpunkte fur den Druck umgewandelt werden konnen. Da mit dieser Programmiersprache meist komplette
Seiten fur den Druck beschrieben werden, wird PostScript auch als Seitenbeschreibungssprache bezeichnet. Urn eine Seite zu drucken, deren einzelne Elemente in einer Programmdatei mit vielen einzelnen PostScript-Befehlen vorliegt, wird ein spezieller Computer benotigt, das PostScript -RIP. RIP steht fur Raster Image Processor. Dieser setzt die einzelnen Befehle einer PostScript -Datei urn und erzeugt dann die einzelnen Maschinenpunkte, aus denen sich die Rasterpunkte und somit die komplette Druckseite ergibt. Dies vereinfacht die Kommunikation zwischen Layoutprogramm und Farbdrucker bzw. Belichter fur den Offsetdruck. Die Programmierer eines Layoutprogramms mussen nur dafur sorgen, dass dieses PostScript-Code erzeugen kann. Dieser kann dann auf jedem Farbdrucker oder Belichter ausgegeben werden, der ein PostScript-RIP enthalt. Dies war in der Vergangenheit nicht so. Vor den Zeiten von PostScript haben die Vorlaufer der Layoutprogramme Drucker oder Belichter direkt angesteuert, wodurch jedes dieser Programme nur eine ausgewahlte Anzahl von Druckern und Belichtern ansteuern konnte und man solche sehr teuren Systeme immer komplett erwerben musste. Trotz des immensen Erfolges von PostScript hat dieses Konzept auch einige Nachteile. Eine PostScript-Datei ist aufgrund des Aufbaus als Program-
Einzelteile
Dokument
Text
Pixelbild
PostScript wurde von der Firma Adobe erfunden und ist eine Programmiersprache , mit der Pixelbilder, Vektorgrafiken und Text in Rasterpunkte fUr den Druck umgewandelt werden k6nnen .
10 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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miersprache groBer als das ursprungliche Layoutdokument ink!. aller Bilder und Schriften. Aufgrund des Autbaus als Programmiersprache kann es in einigen Fallen passieren, dass sehr komplexer PostScript -Code auf verschiedenen RIPs unterschiedliche Ergebnisse zeigt oder auf einem RIP garnicht ausgegeben werden kann. Eine PostScript-Datei kann man nicht anschauen, und bei der Erzeugung einer PostScript-Datei wird diese in der Regel fur einen bestimmten Drucker optimiert. Erzeugt man als Grafiker aus einem Layoutprogramm heraus eine PostScript-Datei fur den Belichter in der Druckerei, so kann man sich diese anschlieBend nicht ansehen, urn zu prufen, ob die Datei richtig erzeugt wurde. Daher werden an die Druckerei oft die Layoutdatei ink!. aller Bilder, Grafiken und Schriften geschickt, damit die Druckerei selbst das PostScript fur ihren Belichter erzeugen kann. Dies hat allerdings den Nachteil, dass der Sender schnell mal einzeine Grafiken, Bilder oder Schriften vergisst mitzuliefern. Die Druckerei muss daher erst einmal das Dokument auf Vollstandigkeit prufen und die fehlenden Teile anfordern. Die Losung fur die meisten dieser Probleme heiBt PDF. Dies steht fur Portable Document Format und ist aus PostScript abgeleitet. 1m Unterschied zu PostScript enthait PDF keine Befehle wie eine Programmiersprache. Dies gewahrleistet, dass auch
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PostScriptDatei
komplexe PDF-Dateien auf unterschiedlichen Druckern sicherer ausgegeben werden ki:innen als PostScript-Dateien. Mit dem frei erhaltlichen Reader kann eine PDF-Datei jederzeit angesehen und gedruckt werden. Beim Verschicken einer PDF-Datei an die Druckerei, lasst sich sehr einfach sicherstellen, dass die PDF-Datei aile benotigten Bilder, Grafiken und Schriften enthait. Bei der Dbergabe von Daten an die Druckerei ist daher PDF sehr vie! geeigneter als PostScript oder eine offene Layoutdatei mit zusatzlichen Bildern und Schriften. Allerdings garantiert das PDF-Format nicht automatisch, dass im Druck genau das Ergebnis erreicht wird, was der Grafiker sich vorstellt. Dies betrifft insbesondere die Auflosung von BiIdern und den Umgang mit Farbe. Nur wenn beim Autbau des Layoutdokumentes und bei der Erzeugung der PDFDatei bestimmte Regeln eingehaiten werden, k!appt es auch sicher mit def Druckerei. Fur den PDF-Datenaustausch zwischen Druckvorstufe und Druckerei gibt es Regeln, wie druckfertige PDF-Dateien aufgebaut sein mussen. Diese werden unter dem Schlagwort PDF/X zusammengefasst, wobei das X fur eXchange (Austausch) steht. Bevor es dazu mehr ins Detail geht, sind aber noch einige Grundlagen uber Farbe notwendig, die die nachsten Seiten vermitteln.
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II
Farbsysteme
1m additiven Farbsystem sind Rot, Grun und Blau die Primar- oder Grundfarben und Cyan, Magenta und Gelb die Sekundarfarben. Rot, Grun und Blau zusammen erzeugen WeiB.
1m subtraktiven Farbsystem sind Cyan, Magenta und Gelb die Primarfarben und Rot, Grun und Blau die Sekundarfarben. Cyan, Magenta und Gelb zusammen erzeugen Schwarz.
Tertiiirfarben Farben, die sich aus Bestandteilen alier drei Prozessfarben zusammensetzen, nennt man Tertiarfarben. Die meisten Farben in einem Bild sind Tertiarfarben.
Fur die Wiedergabe von Farbe in einer DTP-Umgebung kommen hauptsachlich drei verschiedene Farbbeschreibungssysteme zur Anwendung. Das additive System und das subtraktive System beschreiben die relative Zusammensetzung von Farben aus drei Grund- oder Primarfarben. Das CIE-System hingegen ist ein absolutes System, in dem einer bestimmten Farbe drei numerische Koordinaten in einem Farbmodell zugewiesen werden. Das additive Farbsystem verwendet Kombinationen aus Rot, Grun und Blau, urn alle Farben des Spektrums wiederzugeben. Gleiche Anteile von ratem, grilnem und blauem Licht ergeben weiBes Licht. Dieses System wird benutzt, urn ein Bild zu scannen und auf dem Monitor wiederzugeben. Die Intensitat winziger rater, grilner und blauer Punkte auf dem Bildschirm wird elektronisch variiert, urn ein Bild aufzubauen. Das additive Farbsystem stellt auch eine gute Methode dar, urn zu messen, wie dasAuge Farben sieht. Man bezeichnet es gewohnlich als RGB-Modell, benannt nach den ersten Buchstaben der Primarfarben. Das subtraktive Farbsystem verwendet Cyan, Magenta und Gelb. Durch Mischen dieser Farben 12 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
entsteht Schwarz. Dieses System ist die Grundlage des Druckens. Man bezeichnet Cyan, Magenta und Gelb als Prozessfarben. In Europa und speziell in Deutschland hat der Druck nach ISO-Standard die Europaskala abgelost. In den USA ist SWOP (Specifications Web Offset Publications) sehr verbreitet. Ein gravierender Mangel des subtraktiven Systems ist, dass 100% Cyan, Magenta und Gelb kein echtes, tiefes Schwarz erzeugen, sondern eher ein dunkles Braun. Aus diesem Grunde wird in der Praxis Schwarz hinzugegeben, weshalb man das System dann als CMYK (K steht filr Key Colour oder BlacK) bezeichnet. Sowohl im additiven als auch im subtraktiven Farbsystem hangen die numerischen Daten der Farben weitgehend von den Eigenschaften und dem Aussehen der verwendeten Primarfarben abo So wird beispielsweise eine bestimmte Farbe, die sich aus 20% Rot, 30% Griln und 50% Blau zusammensetzt, immer etwas anders erscheinen, je nachdem wie die Primarfarben Rot, Griln und Blau aussehen. Solche Unterschiede treten z.B. bei zwei verschiedenen Bildschirmen auf.
Dieser Ausschnitt des Lab-Farbraums zeigt aile Farben. die gemaB ISO druckbar sind. In der Mitte liegen die neutralen Tone. Mit wachsendem Abstand von der Mitte wachst auch die Sattigung der gezeigten Farben.
Es ist deshalb von Vorteil, ein Farbsystem zu verwenden, das Farben unabhangig von Ein- oder Ausgabemedien beschreibt. Das filr dies en Zweck am meisten verwendete Farbmodell ist der CIE-L*a*b*Farbraum, der als Kurzform auch Lab-Farbraum genannt wird. 1m Lab-Farbraum liegen die neutralen Farben auf einer senkrechten Achse, deren Spitze mit dem Wert 100 WeiB und deren Anfang mit dem Wert oSchwarz reprasentiert. Die Farben gleicher Helligkeit liegen im Lab-Farbraum alle auf einer Ebene senkrecht zur Achse der neutral en Tone. Zusatzlich zur Helligkeit wird jeder Farbton mit den Farbkoordinaten a (Rot/Grilnanteil) und b (Gelb/Blauanteil) gekennzeichnet. Der Lab-Farbraum ist visuell gleichabstandig. Der CIE-L*a*b* -Farbraum ist nicht das einzige medienunabhangige Farbmodell. In der Farbmessung spielen z.B. auch CIE XYZ oder CIE LUV noch eine Rolle, die aber filr die Anwender im grafischen Gewerbe keine praktische Bedeutung haben. Sowohl das RGB- als auch das CMYK-System sind nicht in der Lage, den vollstandigen Farbraum wiederzugeben. Da die reproduzierbaren Farben in
beiden Systemen nicht dieselben sind, kommt es zu Schwierigkciten, wenn ein Farbbild von dem einen System in das andere umgewandelt werden soIl. Es gibt auch Farben, die beide Systeme gleichermaBen nicht darstellen konnen. Diese mils sen durch benachbarte Farben annahernd wiedergegeben werden. Wenn man ein CIE-System als Grundlage filr samtliche Berechnungen von Umwandlungen verwendet, ist es moglich, die verschiedenen Eigenschaften z.B. von Scanner, Bildschirm, Farbdrucker und Prozessfarben zu berilcksichtigen. Beispiele filr solehe Eigenschaften sind der im Bildschirm verwendete Phosphortyp, die Farbtonabweichung der Prozessfarben sowie die Dichte der Farben des Druckers. Damit die auf dem Bildschirm dargestellten Farben mit den spater gedruckten Farben soweit wie moglich ilbereinstimmen, sollte man unbedingt alle Komponenten des Systems kalibrieren und fein abstimmen.
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40% R
C 60%
40% G
M60%
60% B
Y40% Farbwiedergabe am Monitor
Farbwiedergabe im Druck
LSi a 10
L 58 a8
b-4
b-23 Farbstiche zeigen sich als leichte, unerwunschte Tiinung auf dem gesamten Bild. Sie kiinnen entstehen, wenn die Lichtbedingungen fUr den verwendeten Filmtyp unpassend sind. Die meisten Diafilme neigen zu schwachen Farbstichen, die von Film zu Film unterschiedlich sind.
Gabe es ideale Farben, dann lieBe sich die additive Farbmischung ganz einfach in die subtraktive uberfUhren. Eine Farbe mit den Anteilen Rot 40%, Grun 40% und Blau 60% entsprache dann Cyan 60%, Magenta 60% und Gelb 40%. Verwendet man allerdings einen Monitor und den Offsetdruck zur Farbmischung, weichen die Farben stark voneinander abo Unter den Farbfeldem sind die Lab-Farbwerte fUr die Monitor- und Druckfarbe angegeben.
Bei der Umsetzung einer Vorlage fUr den Druck mussen die Unterschiede der verschiedenen Farbraume ausgeglichen werden.
Vorlage
RGB1 Farbraum des Scanners
Die Unterschiede zwischen den Farbraumen der verschiedenen Ein- und Ausgabesysteme in der digitalen Bildbearbeitung machen eine allgemeine Farbkorrektur zwischen jedem Produktionsschritt erforderlich. Daruber hinaus kann eine Farbkorrektur notwendig sein, urn einen Farbstich in der Vorlage zu entfernen oder urn einfach das Bild gegenuber der Vorlage zu verandern. Oft besteht der Wunsch, eine Abbildung attraktiver als die Vorlage zu machen, z.B. das Gras gruner oder den Himmel blauer. Die wichtigsten Farben in einem Bild sind die so genannten Referenzfarben, Farben, die wir leicht erkennen und auf die wir reagieren, wenn sie nicht stimmen. Typische Beispiele sind die Farbe von Haut, das Grun von Gras, die Farbe von Orangen usw. 14
RGB2 Farbraum des Monitors
CMYK Farbraum des Offsetdrucks
Es ist deshalb notwendig, Farbkorrekturen auszufuhren, urn diese Farben richtig aussehen zu lassen. Fur die optimale Wiedergabe der meisten Farben eignet sich ein sehr weiBes, glattes hochglanzendes Papier am besten. Hingegen lassen sich schwarze Buchstaben am besten auf einem etwas gelblichen Papier mit leicht unebener Oberflachenstruktur lesen. Dies bedeutet, dass die Papierwahl fur eine Drucksache, die Wort und Bild enthalt, immer ein Kompromiss ist. Daneben spiel en auch Faktoren wie Lieferbarkeit, Preis und grafisches Design bei der Wahl des Papiers eine Rolle. Die Anpassungsfahigkeit der Reproduktion lasst eine freiere Papierwahl zu.
Drei Graukeile. Der linke besteht aus den Primarfarben und hat eine korrekte Graubalance. Der mittlere besteht nur aus Schwarz und kann als Referenz dienen. Der rechte enthalt zu viel Magenta , wodurch ein Rotstich entsteht.
So so lite eine korrekte Graubalance aussehen . Cyan dient als Richtwert fur den gewunschten Grauwert.
Die rechte untere Halfte des Fotos hat eine korrekte Graubalance , in der linken oberen Halfte ist die Graubalance mangel haft.
Neutrale GrautOne werden durch Mischen der drei Primarfarben Cyan, Magenta und Gelb in etwa gleichen Teilen erzeugt. Aufgrund von Tonabweichungen in den Druckfarben muss man gewisse Korrekturen durchfuhren, damit GrautOne entstehen, die neutral sind. Die Graubalance beschreibt, wie viel von den drei Farben verwendet werden muss, urn ein neutrales Grau zu erzeugen. Eine korrekte Graubalance ist die unabdingbare Voraussetzung fur das Erstellen guter Separation en.
Eine fehlerhafte Graubalance wirkt sich auf das gesamte Bild aus - auch auf die Bildbereiche, die nicht grau sind. Es entstehen Farbtonverschiebungen im Bild und viele Farben sehen seltsam aus. Urn die Graubalance zu kontrollieren, erzeugt man eine balancierte Grauskala und druckt sie. Als Vergleich kann man eine Grauskala aus Schwarz mit denselben Tonstufen verwenden.
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Papier, Farbe und ISO 12647
Typ 1/2 ISOcoated: Die Darstellung eines Bildes auf ge-
Typ 3 ISOwebcoated: Die Darstellung des gleichen Bildes
strichenem Papier, mit dem auch dieses Buch gedruckt ist.
auf dunnem LWC-Papier, wie es im Rollenoffset (engl. weboffset) fur Prospekte und Kataloge verwendet wird.
Beim Offsetdruck spielt das verwendete Papier eine tragende Rolle fur die Wiedergabe von Farben im gedruckten Ergebnis. So gibt es z.B. gestrichene Papiere, bei denen der sog. Strich die Papieroberflache versiegelt. Dadurch bleibt die Druckfarbe auf der Oberflache, was zu einem kraftigen Farbergebnis fuh rt. Bei ungestrichenen Papieren dringt die Druckfarbe in die Papieroberflache ein, was in einer schwacheren Farbwiedergabe resultiert. Des Weiteren kann ein festes dickeres Papier mehr Farbe aufnehmen als ein sehr dunnes Papier. Bei der Separation eines Scans in den CMYKFarbraum muss das spater im Druck verwendete Papier berucksichtigt werden. So sollte man dafur sorgen, dass die Gesamtfarbmenge aller CMYK -Farben auf ungestrichenem Papier kleiner ist als bei gestrichenem Papier. Das Gleiche gilt fur den so genannten Proof. Dies ist ein Farbdruck, der das spatere Druckergebnis verbindlich simuliert und der als Referenz herangezogen wird, wenn die Farbigkeit in der Druckauflage nicht dem Kundenwunsch entspricht. Da sich je nach Papiersorte die Farben im Druck andern, muss auch der Proof das spatere Papier schon
berucksichtigen. Nun gibt es allerdings Tausende verschiedener Papiere am Markt. Woher soll man als Anwender nun wissen, wie fur das verwendete Papier genau gescannt und geprooft wird? Urn fur aile Beteiligten die Arbeit zu erleichtern, gibt es die internationale Norm ISO 12647 fur den Druck, den Proof und die Separation von Scans. Fur Deutschland hat der Bundesverband Druck und Medien (das hochste Gremium der Druckindustrie in Deutschland) daraus Richtlinien fur seine Mitglieder erarbeitet. Der MedienStandard Druck umfasst den Bereich Scans, Datenanlieferung und Proof. Der ProzessStandard Offsetdruck umfasst komplett den MedienStandard Druck sowie die Richtlinien fur die Druckerei, urn im Druck sicher ein Proof gemaB MedienStandard Druck zu erreichen. In all dies en Normen und Richtlinien werden die Papiere in verschiedene Typen unterteilt: Typ 1: glanzend gestrichen, ca. 115g /qm Typ 2: matt gestrichen, ca. 115g /qm Typ 3: LWC, ca. 60g/qm Typ 4: ungestrichen, ca. 115g /qm Typ 5: ungestrichen gelblich, ca. 115g /qm
16 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Typ 4 ISOuncoated: Die Darstellung des gleichen Bildes auf ungestrichenem Papier, wie es z.B. fur Briefbogen genutzt wird.
Typ 5 ISOuncoated yelloish: Die Darstellung des gleichen Bildes auf ungestrichenem gelblichem Papier.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die gestrichenen Papiere fur Typ 1 und 2 im Druck inzwischen gleichartig verhalten. Scans und Proofs konnen daher identisch angefertigt werden. Verkiirzt spricht man daher auch von Typ 112 bzw. von gestrichenen (engl. coated) Papieren. Das LWC in Typ 3 steht fur Light Weight Coated und beschreibt ein sehr diinnes gestrichenes Papier, das fast ausschlieBlich im Rollenoffset -Verfahren bedruckt wird. Typ 4 und 5 sind die ungestrichenen (engl. uncoated) Papiere, dies sind z.B. die meisten Briefpapiere. Typ 4 steht fur die weiBen und Typ 5 fur die gelblichen Papiere. Bei der gesamten Produktion von der Separation des Scans bis zum Proof inkl. der Auftragserteilung an die Druckerei ist der Papiertyp der zentrale Bezugspunkt. Nur wenn Bilder entsprechend dem Papiertyp im spateren Auflagendruck separiert werden, ein Proof fiir diesen Papiertyp erzeugt wird und der Drucker beim Auflagendruck die Farbe gemaB dieses Proofs steuert, kann man sichergehen, dass man
am Ende auch das Druckergebnis bekommt, das man sich vorstellt. Der MedienStandard Druck vom Bundesverband Druck und Medien ist dabei sowohl fur Gestalter, die Druckvorstufe als auch die Druckerei eine groBe Hilfe. Fiir die Druckerei gewahrleistet dieser, dass sie Daten und Proofs bekommt, die sie kontrollieren und sicher erreichen kann. Fur den Lieferanten von Daten und Proofs stellt der MedienStandard Druck sicher, dass er das Druckergebnis reklamieren kann, wenn die Druckerei aus welch en Grunden auch immer nicht den Proof erreicht. Daher spricht man bei einem Proof gemaB MedienStandard Druck auch von einem Kontraktproof. Da immer mehr Gestalter inzwischen auch seiber druckfertige Daten erzeugen und das Projekt bis zur Fertigstellung begleiten, ist das Wissen urn Standards und die Rolle der verschiedenen Papiertypen essentiell fiir eine sichere Produktion von Drucksachen. In den Abschnitten zum Colormanagement, der Separation von Scans und dem digital en Proof gibt es daher weitere Informationen zu diesem Thema.
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Farbprofile R
G
B
1 0 1 191
191
191
0
191
191
191
0
191
0
0
0
191
0
0
0
191
CJ I
1 1 1
101 101 101 101 101 101
L
a
b
75
·44
·14
54
81
·46
80
·17
75
48
68
60
71
·78
63
30
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·92
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Ein Ausschnitl aus einem RGB-Farbprofil. Jedem RGB-Wert ist ein Lab-Wert zugeordnet. RGB-Werte k6nnen auf diese Weise sehr schnell nach Lab umgesetzt werden, oder LabWerte nach RGB. Die Zuordnung von RGB nach Lab ist in jedem Profil unterschiedlich. Bei Profilen fOr Drucksysteme sind in der Tabelle statt RGB-Werten CMYK-Werte ent· halten.
Die Symbole fOr verschiedene Farbprofile: Links Profile fOr Scanner, Monitor und Proofer, fOr die beiden RGB-Arbeitsfarbraume sRGB und ECI-RGB sowie den Druckstandard ISOcoated. Jedes Profil besitzt eine LabSchnittstelle zu anderen Profilen
Lab
Lab
Lab
Lab
Farbprofile sind vereinfacht beschrieben groBe Tabellen, die Farbraume von Ein- und Ausgabemedien im Lab-Farbraum beschreiben. Das Farbprofil eines Monitors ordnet so jedem RGB-Wert des Monitors den entsprechenden Lab-Wert zu. Bei 16,8 Mio. Farbtbnen am Monitor ware die Tabelle riesig groB, wenn jeder Farbwert einzeln in der Tabelle abgelegt wird. Farbprofile enthalten daher nur einige 100 bis einige Tausend Kombinationen aus RGB- bzw. CMYK-Farbwerten und den zugeordneten LabFarbwerten. Die restlichen Werte werden durch Interpolation ermittelt. Durch die Kopplung von zwei Farbprofilen im Lab-Farbraum lassen sich die Far18 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Dalel
Dalel
Durch Kopplung zweier Farbprofile lassen sich die Farbdaten eines Eingabemediums in den Farbraum eines Ausgabemediums umsetzen. Die RGB-Daten werden im Scannerprofil nach Lab umgesetzt und dann an das Ausgabeprofil Obergeben. Dieses setzt die Lab-Daten dann entweder nach CMYK fOr den Druck um oder in den RGB-Arbeitsfarbraum ECI-RGB.
Lab
Lab
ben eines beliebigen Eingabemediums in die eines beliebigen Ausgabemediums umsetzen. Eine Scansoftware, die Farbprofile anwenden kann, ist in der Lage, die Scandaten ohne Farbkorrekturen des Benutzers sofort in den Druckfarbraum umzusetzen. In den Anfangen der digitalen Bildbearbeitung hatte jeder Hersteller sein eigenes Format fur Farbprofile. Urn farbsicher mit kalibriertem Equipment zu arbeiten, musste man dadurch samtliche Hardund Software bei einem Hersteller erwerben. Heutzutage gibt es den einheitlichen ICC-Standard, den in zwischen aile wichtigen Hersteller unterstiitzen.
Colormanagement Einsatz von Farbprofilen in einem einfachen Arbeitsablauf mit CMYK-Daten. Beim Scannen werden CMYK-Daten fUr den Druckstandard ISOcoated erzeugt. Auf dem Monitor wird ISOcoated simuliert. 1m Layoutprogramm wird in CMYK gearbeitet und bei der Erzeugung der PDF/X-Datei fUr den Druck kommen keine Profile zum Einsatz. AnschlieBend wird ein Kontraktproof der PDF/ X-Datei ausgegeben, der ISOcoated simuliert.
PDr/x
Der Perceptual (fotografische) Rendering Intent komprimiert groBe Farbraume auf kleinere und kommt z.B. beim Scannen zum Einsatz.
CHYK·Dalen
PDf/X
Der relativ farbmetrische Rendering Intent simuliert einen kleineren Farbraum 1 zu 1 in einem gr6Beren.
Der absolut farbmetrische Rendering Intent simuliert einen kleineren Farbraum 1 zu 1 in einem gr6Beren und stellt dabei auch den Papierton dar.
Durehlaufen die digitalen Farbdaten wahrend der Produktion versehiedene Farbprofile, so sprieht man von Colormanagement. Je naehdem, wie die Profile miteinander verknupft werden, lassen sich untersehiedliehe Arbeitsablaufe verwirkliehen. Der oben gezeigte CMYK-basierte Arbeitsablauf hat eine Reihe von Vorteilen. So konnen alte CMYKDatenbestande problemlos weiterverwendet und mit Anwendern ausgetauseht werden, die ihre Arbeitsstreeke nieht mit ICC-Farbprofilen kalibriert haben. Urn eine mogliehst genaue Kalibration der gesam ten Arbeitsstreeke zu erreichen, sind neben der Wahl der riehtigen Farbprofile auch die Anwendung der passenden Rendering Intents in jedem Arbeitsschritt wichtig. Die Rendering Intents sind Bestandteile der Farbprofile. Mit ihnen kann der Anwender steuern, wie die Farben zwischen einem Ein- und Ausgabemedium umgesetzt werden, wenn diese unterschiedlieh groBe Farbraume besitzen. Der fotografische Rendering Intent komprimiert einen groBeren Farbraum auf einen kleineren. Er kommt z.B. in Seansoftwares zum Einsatz, wenn RGB-Bilder mit
einem groBen Farbumfang in den kleineren CMYKFarbraum umgesetzt werden. Soli dagegen der eingesehrankte Farbraum des Offsetdrucks auf einem Monitor oder Proofdrueker simuliert werden, dann kommt der farbmetrische Rendering Intentzum Einsatz. Dieser setzt die Farben ohne Kompression vom Quell- in den Zielfarbraum urn. Die Variante des absolut farbmetrischen Rendering Intents simuliert den WeiBpunkt des Quellfarbraums auf dem Medium des Zielfarbraums. So kann z.B. der Papierton von Zeitungspapier auf dem Monitor oder einem Proofdrueker mit hoehweiBem Papier simuliert werden. Die Variante des relativ farbmetrischen Rendering Intents simuliert nieht den WeiBpunkt des Farbraums. Die Darstellung eines Drueks auf Zeitungspapier erfolgt dann auf dem Monitor mit dem WeiB des Monitors. Die letzte Variante des Rendering Intents, Sattigung genannt, setzt Farben vom Quell- in den Zielfarbraum mit dem Zie! der hoehstmog!iehen Sattigung urn. Er ist fur Anwendungen wie Prasentationsdrueke gedaeht, wo kraftige Farben Vorrang vor Farbverbindliehkeit haben. 19
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
ISO-Profile und MedienStandard Druck o
European Color Initiative ECI - Profile -Netscape http://'''''''''.ecl .org/deu/paqe3/profi les....d.hlml .. fognl • Anfell9 ~ Nel_pe.de ~ Suctle ." Shop.Netsc...
e!Lesezelctlen
o
EuropeAn Color Initiative ECI - Pr."
• Offset-Profile nach ISO 12647-2 fFOGRAI Basis-Paket (Stufflt-Archiv, ca . 4.5MB) enthaltje ein Profil (Erlauterung siehe weiter unten) fOr die Papierklassen 1/2 , 3, 4 und 5 nach ISO 12647-2 (glanzend/matt gestrichenes , LWC, ungestrichenes und gelblich ungestrichenes Papier) auf der Grundlage aktualisierter Messdaten der FOGRA vom Herbst 2002. Dokumon\; Don. (0613 Sole.)
Unter www.ecLorg stehen die ISO-Profile fUr die Separation und den Proof gemaB MedienStandard Druck kostenfrei zum Download zur VerfUgung.
I
GemaB MedienStandard Druck muss ein Kontraktproof den Medienkeil CMYK enthalten. Mit einem Spektralfotometer kann so die Farbwiedergabe des Proofs kontrolliert werden.
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Ugm/FOGRA-Mcdicnkcil ('
Schaut man sich die einzelnen Produktionsschritte von der Separation von Scans oder RGB-Daten bis zum fertigen Proof an, so durchlaufen die Daten immer das mit ISO gekennzeichnete Profil fur den Offsetdruck. Je nachdem auf welchem Papiertyp spater gedruckt werden soil, muss in den einzelnen Arbeitsschritten ein anderes ISO-Profil von www. eci.org eingesetzt werden. Die ISO-Profile sind abgestimmt auf den MedienStandard Druck - die in Deutschland ge!tenden Vorgaben fur die Datenanlieferung und den Digitalproof yom Bundesverband Druck und Medien. Da ICC-Profile in praktisch allen Anwendungsprogrammen und Prooflosungen eingesetzt werden konnen, bilden die ISO-Profile die Voraussetzung fur eine tibergreifende Farbkalibrierung in den Anwendungsprogrammen und Proofsystemen. Der MedienStandard Druck definiert weiterhin Qualitatsvorgaben fur den digitalen Kontraktproof. Ein Kontraktproof ist ein Digitalproof, der fur einen bestimmten Papiertyp verbindlich die Farben zeigt, die die Druckerei im Auflagendruck erreichen muss. Entspricht der Proof diesen Qualitatsvorgaben, dann
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kann eine Druckauflage reklamiert werden, wenn sie nicht die Farben des Digitalproofs erreicht. Entspricht der Proof nicht den Qualitatsvorgaben des MedienStandard Druck, so ist eine Reklamation sehr vie! schwieriger oder manchmal auch unmoglich. Ein Proof gemaB MedienStandard Druck muss folgende Bedingungen erfullen: - Die Farben des Drucks sollten tiber die lSO-Profile simuliert werden. - Das gewahlte ISO-Profil muss dem Papiertyp der spateren Auflage entsprechen. - Eine Kontrollzeile auf dem Proof muss den Dateinamen, das Datum und die verwendeten Profile anzeigen. - Das Kontrollmitte! Medienkeil CMYK muss auf dem Proof vorhanden sein. Der Medienkeil auf einem Proof kann jederzeit mit mit einem Farbmessgerat eingemessen werden. GemaB den im Medienstandard Druck enthaltenen Vorgaben und Toleranzen kann so tiberprtift werden, ob die Farben der Kontraktproofqualitat entsprechen oder nicht.
PDF/X
Ein durchgangiges Farbmanagement bis zum Kontraktproof gemaB MedienStandard Druck basiert auf den ISOProfilen fur den Druck und der Verwendung von PDFIX als Ubergabeformat zur Druckerei .
Fur die Arbeitsorganisation vom Scan bis zum Proof hat dies einige Folgen. Prinzipiell ist es heutzutage moglich, mit hochwertigen Flachbettscannern und Tintenstrahldruckern eine Qualitat zu erreichen, die noch vor wenigen Jahren nur mit sehr vie! teurerem Equipment von Spezialisten in der Druckvorstufe realisiert werden konnte. Inwieweit am Ende Kontraktproofqualitat erreicht wird und wie gut Scanner und Monitor auf das Proofsystem abgeglichen sind, hangt im Wesentlichen davon ab, wie vie! Aufwand man in die Erstellung hochwertiger ICC-Profile fur Scanner, Monitor und den Proofdrucker steckt. Will man mit wenig Aufwand auskommen, so ist es ratsam, hochwertige Scans und Kontraktproofs von einem Dienstleister anfertigen zu lassen, der explizit gemaB MedienStandard Druck arbeitet. Arbeitet man als Gestalter mit Farbeinstellungen auf Basis der ISO-Profile, so ist dies die Vorausset-
zung fur eine bestmogliche Farbabstimmung des eigenen Equipments auf das des Dienstleisters. Hat man das Ziel, das eigene Equipment vom Scan bis zum Proof auf Kontraktproofqualitat zu optimieren, ist es unabdingbar fur den Monitor und den Proofdrucker, eigene ICC-Profile zu erzeugen und regelmaBig die Farbigkeit der Proofs messtechnisch zu kontrollieren. Fur be ides ist ein Farbmessgerat und entsprechende Software notwendig. Beides kann man sich ab einem Preis von ca. 2000,- EUR se!ber anschaffen oder einen speziellen Dienstleister fur Colormanagement damit beauftragen. Unabhangig davon, wie vie! Aufwand man in die Erstellung hochwertiger ICC-Profile fur sein Equipment investiert, gibt es aber auch noch Grundlagen im Umgang mit digitalen Bildern zu beachten, die die weiteren Abschnitte zeigen.
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Farbprofile und Dateiformate fur Bilder
Die Farben des Originals und der Ansieht, wenn Sender und Empfanger im gleiehen RGB-Arbeitsfarbraum arbeiten.
Die Darstellung beim Empfanger, wenn er in sRGB arbeitet und die Bilddaten fUr ECI-RGB aufbereitet wurden.
Die Darstellung beim Empfanger, wenn er in ECI-RGB arbeitet und die Bilddaten fur sRGB aufbereitet wurden.
In Bilddaten k6nnen Profile eingebettet werden. Die Nutlung eingebetteter Profile in RGB-Bildern ist Voraussetlung, um an versehiedenen Standorten die gleiche Farbdarstellung lU haben. Bei CMYK-Daten sind eingebettete Profile je nach Anwendungsfall eine Hilfe oder ein Problem .
Mochte man Bilder zwischen Anwendungen auf verschiedenen Rechnern austauschen, so ist es notwendig auf jedem Rechner mit den gleichen Farbeinstellungen zu arbeiten, damit die Bilder auch gleich aussehen. Urn dies zu erleichtern, gibt es die Moglichkeit, Farbprofile in Bilddaten einzubetten. 1st ein Anwendungsprogramm wie z.B. Photoshop in der Lage, solch ein eingebettetes Profil auszulesen, so wird ein farbverbindliches Arbeiten tiber verschiedene Arbeitsplatze deutlich erleichtert. Bettet der Bildversender das ICC-Profil seines Arbeitsfarbraums nicht in ein Bild ein, so mtissen sich Versender und Empfanger zusatzlich zum Bildversand auch tiber den jeweils richtigen Arbeitsfarbraum fur ihr Anwendungsprogramm verstandigen, damit sie das Bild in gleichen Farben am Monitor sehen. Dies ist in der Regel wesentlich aufwandiger und fehlertrachtiger als mit eingebetteten Profilen zu arbeiten. Insbesonders beim Austausch von RGBDaten ist das Arbeiten mit eingebetteten Profilen ein
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absolutes Muss, wenn diese Daten fiir den Druck nach CMYK gewandelt werden mussen. 1m Praxisteil ab S. 80 wird darauf noch detailliert eingegangen. Fiir CMYK-Daten sieht die Angelegenheit leider nicht so klar aus. Oft gibt es bei CMYK -Daten die Arbeitsteilung, dass man einem speziellen Dienstleister es iiberlasst, fix und fertige CMYK-Scans fiir den Druck anzufertigen. In der Vergangenheit kam es leider gelegentlich vor, dass solche Scans an falsch eingerichteten Arbeitsplatzen geoffnet wurden und beim Abspeichern mehr oder weniger zufallig ein Farbprofil in die Bilddatei eingebettet wurde. In diesem Fall hangt dann ein Profil am Bild, welches den Farbraum nicht exakt beschreibt. Daher kann es Falle geben, wo es bei druckfertigen CMYK-Dateien besser ist, das angehangte Profil zu ignorieren. Zu dieser Fragestellung gibt es im Buch unter anderem auf den Seiten 83 und 85 vertiefende Informationen.
Photoshop Photoshop EPS
JPEG Photos hop PDF Photoshop 2.0
Raw Scitex CT ~
TIFF Photoshop Photoshop
DeS 1.0 Des 2.0
Photoshop bietet beim Abspeichern verschiedene Dateiformate an. Je nach Aufgabenstellung. verwendetem Layoutprogramm und Art der Dateiubergabe an die Druckerei hat jedes Format seine Starken und Schwachen .
Beim professionellen Arbeiten mit Bilddaten gibt es unterschiedliche Formate, in denen diese Bilddaten abgespeichert werden konnen. .psd (Photoshop) ist das natlirliche Format von Photoshop. In anderen Programmen von Adobe konnen .psd-Dateien direkt platziert werden. In vielen anderen Programmen ist das nicht der Fall. .eps (encapsulated PostScript) ist ein Format, welches neb en den reinen Pixeldaten auch Freistellerpfade enthalten kann, die von anderen Anwendungsprogrammen sieher erkannt werden. EPS-Dateien konnen in einer sehr groBen Anzahl von Anwendungsprogrammen und besonders auch in alteren Version en verwendet werden. Problematisch ist allerdings die grob aufgeloste Bildvorschau, die in den meisten Programmen genutzt wird. Neben Pixelbildern konnen EPS-Dateien aueh aus Vektorgrafiken und formatiertem Text bestehen, die untereinander frei kombiniert werden konnen . .tif (Tagged Image File Format ) ist ein Format ftir reine Pixeldaten, welches in den neuesten Programmversionen auch Freistellerpfade unterstlitzt. Bei alteren Layoutprogrammen werden aber evtl. die Freistellerpfade nicht erkannt, so dass .eps hier die bess ere Wahl ist. 1m Unterschied zu .eps haben platzierte TIFF-Dateien im Grafik- oder Layoutprogramm meist eine hoher aufgeloste Voransicht.
.jpg (Joint Photographic Expert Group) ist ein Format, welches durch Komprimierung kleinere DateigroBen erlaubt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Bilddateien tiber das Internet ubertragen werden. .pdf (Page Description Format) ist ein Format, welches normalerweise fUr komplette Dokumente eingesetzt wird, das sich aber aueh ftir reine Bilddaten mit und ohne Freistellungspfad einsetzen lasst. PDF schickt sieh an, der Nachfolger ftir das EPS zu werden, und bietet unter anderem eine wesentlich bessere Bildschirmvorsehau im Grafik- oder Layoutprogramm. Zur Drucklegung der 4. Auflage lassen sich allerdings erst in den jeweils neuesten Versionen dieser Programme PDF-Dateien platzieren und weiterverarbeiten. Muss eine Datei auch mit alteren Programmversionen funktionieren, ist derzeit EPS noeh die bessere Wahl, wahrend PDF ganz klar die Zukunft gehort. .des (Desktop Color Separation) ist ein Format, welches in der Vergangenheit speziell bei der Nutzung von Bildern mit Schmuckfarben zum Einsatz kam. Es ist insbesondere zu alteren Anwendungsprogrammen kompatibel, kann aber nicht ohne spezielle Konvertierung in PDF/X-Dateien eingebaut werden. Mehr dazu auf den Seiten 56 und 115.
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Profiiverrechnung in der Anwendungssoftware
l. Die OriginalEP5-Datei
2 Die Bildschirmvorschau im Anwendungsprogramm
Profllver-
3 Drehung der Bildschirmvorschau im Anwendungsprogramm
4 Ausgabe der EPS-Datei auf dem PostScript-Drucker. Erst hier wird statt der Bildschirmvorschau mit den Original-PostScript-Daten gearbeitet
Das EP5-Format ist inkompatibel zu Colormanagement auf der Ebene des Anwendungsprogramms_ Fur den Farbdruck ist es daher notwendig, dass das RIP des Farbdruckers intern die Profile fUr den Drucker und den spateren Auflagendruck verrechnen kann_
EPS-Datei im Anwendungsprogramm
Zum Arger vieler Anwender ist eine PostScript-basierte Arbeitsumgebung nicht in allen Anwendungsfallen komplett mittels ICC-Farbprofilen zu kalibrieren. Dies betrifft in erster Linie EPS-Dateien, die in Grafik- und Layoutapplikationen platziert werden. EPS-Dateien bestehen aus einer grob aufgelosten Bildschirmvorschau mit 256 Farben und den dazugehorigen hochauflosenden PostScript-Daten. Wird eine EPS-Datei in einem Anwendungsprogramm platziert, dann finden Aktionen, wie Skalieren, Beschneiden oder Drehen, nur auf der Bildschirmvorschau statt. Die eigentlichen EPS-Daten bleiben davon vollig unberuhrt. Die Information, wie die EPS-Datei im Anwendungsprogramm platziert und verandert wurde, wird beim Drucken als gesonderte Information mit an das PostScript-RIP des Druckers geschickt. Erst dort werden dann die Anderungen an den PostScript-Daten der EPS-Datei durchgefUhrt. 24 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
1st in einem Grafik- oder Layoutprogramm Colormanagement fUr die Monitoranzeige aktiviert, dann werden nur platzierte TIFF-Bilder oder direkt im Programm angelegte Farben korrekt wiedergegeben. EPS-Dateien bleiben auBen vor. Aktiviert der Anwender im Anwendungsprogramm Colormanagement fUr den farbigen Ausdruck steht er vor derselben Problematik. EPS-Dateien werden auf dem Farbdrucker ohne Colormanagement ausgegeben, wahrend der Rest des Dokumentes in den richtigen Farben erscheint. Hier gibt es allerdings Abhilfe d urch eine Reihe spezieller PostScript-RIPs, die ICC-Farbprofile direkt im RIP verarbeiten konnen. Koppelt man ein solches RIP mit einem hochwertigen Tintenstrahldrucker, lasst sich im Ausdruck eine Qualitat erzielen, die ansonsten nur mit vielfach teureren Digitalproofsystemen erreich bar ist.
PDF/X
CHYK·Dalen
PDF/X
Die wichtigste Regel zur Vermeidung von Arger mit Farbprofilen ist die Erzeugung von CMYK-PDFjX-Dateien und die Erstellung des Kontraktproofs von der CMYK-PDFj X-Datei. Damit ist die gr68te Sicherheit gegeben, dass in der Druckerei keine unerwarteten Farbtransformationen im Dokument geschehen k6nnen und der Drucker bei der Farbabstimmung an der Maschine das Proof auch sicher erreicht.
Ie mehr Colormanagement in der Praxis angewendet wird, urn Scanner, Monitor und Drucker zu kalbrieren, desto mehr potentielle Quellen ftir Arger mit Farbprofilen tun sich auch auf. Die Hauptproblemfelder sind das Zusammenfuhren von Bildern und Grafiken aus verschiedenen Quellen in Grafik und Layoutprogrammen, die Erstellung von Daten ftir die Druckerei und die Weiterverarbeitung der Daten in der Druckerei. An verschiedenen Stellen im Buch wird dieses Thema noch genauer behandelt werden. Die wichtigste Grundregel zur Vermeidung solcher Probleme besteht darin, das Dokument fur die Druckerei komplett in CMYK aufzubauen und daraus eine reine CMYK-PDF/X-Datei fur die Druckerei zu erstellen. Im Konzept von PDF/X ist eine Prtifung der PDF-Datei fur die Druckerei enthalten. Sind aus Versehen in der PDF-Datei RGB-Bilder oder CMYK-Bilder mit eingebetteten Profilen geM. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
landet, so gibt es bei der Prufung nach CMYKPDF/X-Kriterien eine Fehlermeldung. Mit Hilfe spezieller Werkzeuge im Programm Acrobat 6 Professionallassen sich dann diese Bilder finden und das Problem beheben. Umgekehrt bedeutet es, dass eine erfolgreich erstellte CMYK-PDF/X-Datei mit Sicherheit keine Bilddaten enthalt, bei denen Farbprofile Arger berei ten konnen. Daher ist es wichtig, den endgultigen Kontraktproof fur die Druckerei erst von der PDF/X-Datei zu erstellen, die an die Druckerei versendet wird. Mit dieser Arbeitsweise hat man die hochste Sicherheit, dass bei der Verarbeitung der Daten in der Druckerei nichts mehr schief gehen kann. Neben der Vermeidung von Problemen mit Farbprofilen gibt es aber auch noch Grundregeln der Bildoptimierung, die nichts mit Farbprofilen zu tun haben. Dies zeigen die nachsten Seiten.
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Histogramm und Tonwertkorrektur
Kana!; Craustufen
Tonwen.prelzung ~ll.OOlr19n
ki/tilll Graustufen
Tonwen.prelzung 6
Kanal. Crausturen
lfl.oo 112s5l
~ Die oben dargestellten Bilder haben die darunter gezeigten Histogramme. Mit der rot markierten Tonwertkorrektur gelangt man zum Ergebnis. das auf der gegenuberliegenden Seite links gezeigt wird.
Mochte man wissen, wie in einer digital en Bilddatei helle, mittlere und dunkle Tone (auch Tonwerte genannt) verteilt sind, so gibt es dafur das Histogramm. Das Histogramm zeigt uber senkrechte Linien an, wie viele Bildpixel eines bestimmten Tonwerts in einem Bild vorhanden sind. Ganz links liegt das reine Schwarz, ganz rechts das reine WeiB und dazwischen die verschiedenen Tonwertabstufungen. Bei einem ausgewogenen Bild sind in allen Tonwertbereichen Linien vorhanden. Fehlen bei Schwarz oder WeiB und den direkt benachbarten Tonwerten Linien, so wirkt der Kontrast flau, da die dunkelsten Punkte im Bild dunkelgrau und die hellsten Punkte hellgrau sind. Neben dem richtigen Anwenden von Farbprofilen ist eine Tonwertkorrektur von Bildern aus Digitalkameras und Scannern der wichtigste Arbeitsschritt zum Erzielen einer guten Bildqualitat. In Photoshop lasst sich im Menu Bild / Einstellen / Tonwertkorrekturdas Histogramm eines Bildes anzeigen und eine grundsatzliche Tonwertkorrektur vorneh-
26 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
men. Mit dem schwarzen und dem weiBen Dreieck werden die Tonwerte gesetzt, die im Bild nach der Korrektur schwarz oder weiB erscheinen sollen. Die Abbildungen oben zeigen drei verschiedene Versionen eines Motivs und ihre Histogramme. Der rote Kreis gibt die jeweils vorgenommene Tonwertkorrektur an, urn zum gewunschten Ergebnis zu kommen, das auf der gegenuberliegenden Seite links abgebildet ist. 1m ersten Bild links oben fehlen die hellen Tonwerte bis zum WeiB. Das Bild erscheint zu dunkel. Das weiBe Dreieck wird auf den hellsten Tonwert im Bild verschoben, wodurch das Bild insgesamt heller und kontrastreicher wird. 1m mittleren Bild fehlen die dunklen Tonwerte bis Schwarz. Das Bild wirkt insgesamt zu hell. Das schwarze Dreieck wird auf den dunkelsten Tonwert im Bild verschoben. 1m rechten Bild sind weder die ganz hellen noch die ganz dunklen Tonwerte vertreten. Das schwarze und das weiBe Dreieck wird jeweils auf den dunkelsten und hellsten Tonwert im Bild verschoben.
Tonwertsprf1tung 0
1Ii.00
"SC.·' ...
...
Kanal : Graustufen
Kana' Craun-uftn
Kanal : Craunuftn
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I tM
2>
1.00
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rl5C.~
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Tonwenspre:lzung 0
1.00
ItOllllnnlllmllllll~lllmllll nnil nul
' 255
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Das linke Bild zeigt eine gute Verteilung der Tonwerte. Ein weiteres Verschieben der Dreiecke fur Schwarz und WeiB (Mitte) fuhrt zu kontrastreicheren Bildern, bei denen allerdings die Details in den sehr hellen und dunklen Bereichen fehlen (rechts).
Gibt es umgekehrt bei Schwarz oder WeiB Linien, die wesentlich hoher sind als die Nachbarlinien, so sind groBere Flachen im Bild reinweiB oder reinschwarz. 1m Allgemeinen ist dies ein Anzeichen, dass bei der Eingabe des Bilds in den Computer oder den nachfolgenden Arbeitsschritten etwas schief gelaufen ist. Sind in einer Scanvorlage in den hellen und dunklen Bereichen Details gut zu erkennen und zeigt ein Histogramm des Scans lange Linien bei Schwarz oder WeiB an, so sind Tonwerte, die diese Details reprasentieren, unwiederbringlich verloren. Wie dies passiert, lasst sich in Photoshop leicht nachvollziehen. Offnet man das Menu Bild / Tonwertkorrektur,
so kann man mit den weiBen und schwarzen Dreiecken die Tonwertcharakteristik des Bildes verandemo Schiebt man das schwarze Dreieck Richtung Mitte, so werden alle Tonwerte links vom Dreieck auf Schwarz gezogen. Beim wei Ben Dreieck werden alle Tonwerte rechts vom Dreieck auf weiB gezogen. Bei beiden Vorgangen erhoht sich der Kontrast des Bildes. Je weiter man die Dreiecke zur Mitte schiebt, desto groBer wird der Kontrast des Bildes und desto mehr Flachen werden nur WeiB oder Schwarz. Klickt man auf OK und mft das Menu Bild / Tonwertkorrektur wieder auf, so sieht man danach die hoheren Linien bei WeiB und Schwarz.
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Tonwertkorrektur und Farbstiche
Kanal:
RCB
:
'-------;:::;:::=::::;-;::::==:,
Tonwertspreizung:
10
111,00
11255
Kanal: : Blau
'---------;:::===~==:
Tonwertspreizung:
10
111,00
Das Histogramm uber aile Farbkanale zeigt eine komplette Skala der Tonwerte von Schwarz nach WeiB.
Das Histogramm fur den Blaukanal zeigt fehlende Tonwerte o Die Korrektur mit dem weiBen Dreieck beseitigt den Farbstich im Bild.
Fur RGB-Bilder wird im Menu Tonwertkorrektur standardmaBig ein Histogramm fur die Tonwertverteilung tiber aIle Kanale angezeigt. Gerade bei digitalen Kameras kann es aber vorkommen, dass die Tonwerte nicht uber aIle Farbkanale gleichmaBig verteilt sind. Wahlt man unter Kanal statt RGB einen einzelnen Kanal, so lasst sich die Tonwertverteilung fur einen einzelnen Kanal anzeigen und korrigieren. 1m obigen Beispiel reichen im Blaukanal die Ton-
werte nicht bis WeiB und das Bild wird gelbstichig dargestellt. Durch eine Tonwertkorrektur mit dem weiBen Dreieck im Blaukanal verschiebt sich die gesamte Farbbalance im Bild. Das Ergebnis ist rechts dargestellt. Beim Scannen oder dem Import von Bildem aus der Digitalkamera ist daher der allererste Schritt immer die Kontrolle der Histogramme in den einzelnen Farbkanalen und wenn notwendig eine entsprechende Korrektur.
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Tonwertkorrektur und Farbtiefe
Das Ausgangsbild mit 8 Bit Farbtiefe .
Starke Tonwert- und Farbkorrekturen mit 8 Bit Farbtiefe k6nnen zu harten Farbubergiingen wie z.B. im Himmel oder Kleid fUhren.
Samtliche Arbeitsschritte, bei denen in einem Bild Farben verandert oder umgewandelt werden, verringern die Anzahl der Tonwertabstufungen, die in einem Bild vorhanden sind. Je nachdem, wie stark die Anderungen sind und wie das Bild aufgebaut ist, sind solehe Effekte sichtbar oder fallen nicht auf. 1m Aligemeinen sind es die dunklen Bildpartien oder eher gleichmaBig eingefarbte groBere Flachen, in denen diese Effekte sichtbar werden. 1m obigen Beispiel ist es am Kleid und im Himmel sichtbar, wenn nur noch wenig Tonwertabstufungen in einem Bild zur Verfugung stehen. Urn solehe Effekte moglichst sicher zu vermeiden, sollten groBere Tonwert- und Farbkorrekturen moglichst mit hoher Farbtiefe durchgefuhrt werden. Wahrend bei normalen Bildem mit 8 Bit pro Kanal nur 256 Tonwertabstufun-
gen pro Kanal zur Verfugung stehen, sind dies bei 12 oder 16 Bit 4096 bzw. 65536 Abstufungen. Fuhrt man Tonwert- und Farbkorrekturen in soleher Farbtiefe durch und wandelt das Bild dann in 8-Bit-Tiefe urn, so werden Verluste durch zu wenig Tonwertabstufungen bestmoglich vermieden. Da hochwertige Programme fur die Dbernahme von digitalen Bildern aus Scannern und Digitalkameras intern meist mit hoherer Farbtiefe als 8 Bit arbeiten, sollten grundsatzliche Tonwert- und Farbkorrekturen immer dort vorgenommen werden. Liefert soleh ein Programm auf Wunsch auch 16-Bit-Daten, so konnen die grundlegenden Tonwert- und Farbkorrekturen auch im 16-Bit-Modus von Photoshop durchgefuhrt werden.
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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Gradationskurven
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Mit Gradationskurven sind diffizile Farbkorrekturen m6glich. Links wur· den nur die dunklen Bereiche aufge· hellt. was im Kleid und den Schatten· partien im Sand sichtbar wird. Rechts wurden die hellen Bereiche noch heller gemacht. Dies kommt im Himmel und in den helleren Hautpartien zum Tragen.
I",,' -'I VorscNu
Nach der Tonwertkorrektur uber das Histogramm sind die Gradationskurven das wichtigste Werkzeug in der Farbkorrektur. Wahrend sich die Tonwertkorrekturen immer auf den gesamten Helligkeitsverlauf von Schwarz bis WeiB auswirken, bieten die Gradationskurven im Menu Eild / Einstellungen diffizilere Eingriffsmoglichkeiten. Eine Gradationskurve zeigt entweder fur samtliche Farbkanale gemeinsam oder auch fur einen einzelnen Farbkanal eine Anderung vom dunkelsten bis zum hellsten Tonwert an. Eine Gradationskurve, die keine Anderung anzeigt, ist eine gerade Linie im Winkel von 45 Grad. Fur RGB-Bilder sind auf dieser Linie links unten die dunkelsten und rechts oben die hellsten Tonwerte. Mochte man nur bestimmte Tonwertbereiche eines Bildes verandern, so belasst man in den anderen Tonwertbereichen die Gradationskurve in ihrem 4530 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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Grad-Winkel und verandert nur den gewlinschten Bereich. In dem obigen Beispiel wurden einmal nur die dunklen Tonwertbereiche heller gemacht (links) bzw. nur die hell en Bereiche noch mehr angehoben (rechts). Weitere Moglichkeiten sind die gezielte Beeinflussung der Farbbalance fur dunkle, mittlere oder helle Tonwerte, wenn man die Gradationskurven der einzelnen Kanale andert. Wie auch im vorhergehenden Abschnitt uber Tonwertkorrekturen beschrieben, soUten Gradationskorrekturen bei der Bildubernahme yom Scanner oder der Digitalkamera mit moglichst hoher Farbtiefe durchgefuhrt werden. Diese steht normalerweise direkt im Programm fur die Bildubernahme zur Verfugung, es sei denn, das Programm kann Daten mit 16 Bit Farbtiefe an Photoshop ubergeben.
Kanal: Grun
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I
1m linken Bild sind die dunklen Tone etwas zu hell und zu grunlich. Um dies zu korrigieren, ohne die mittleren und hellen Tone zu beeinflussen, wird eine Gradationskorrek· tur nur auf den Grunkanal beschriinkt.
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V
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Auch wenn die Tonwertkorrektur das wichtigste Werkzeug ist, urn Farbstiche irn Bild zu analysieren und auszugleichen, so gibt es doch Falle, in denen sie nicht ausreicht, z. B. wenn ein Farbstich nur in den dunklen oder hellen Tonwerten eines Bildes vorhanden ist. Urn solch einen Farbstich zu korrigieren, ist die Gradationskurve das Mittel der Wahl. Sind die
dunklen Bereiche eines Bildes zu grunlich, dann verwendet man die Gradationskurve fur den Grunkanal und senkt diese in den dunklen Tonen ab. Das Ergebnis solch einer Korrektur zeigen die beiden oberen Bilder. Urn den Effekt zu verstarken, konnen bei Bedarf mit den beiden anderen Farbkanalen gegensatzliche Korrekturen durchgefuhrt werden.
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Scanner
Lichtmenge. die von CCO
Aufslchtsvorlage
CCO
Uchtquelle
Ola
Filter
Lichtmenge. die von CCO registriert w"d
Funktionsschema eines Diascanners. Licht tritt durch das Dia und dann durch einen Filter. Danach wird das verbleibende Licht von CCD-Fotodioden registriert.
Das Umwandeln von Vorlagen in Pixel erfolgt i. AUg. mit einem Scanner. Scanner gibt es fur verschiedene Arten von Vorlagen: Durchsichtsvorlagen (Dias) und Aufsichtsvorlagen (Papierabziige). Manche Scanner konnen auch beides einlesen. Licht wird durch das Dia hindurchgeschickt oder von dem Papierabzug reflektiert. Es geht danach durch Farbfilter, die die roten, griinen und blauen Wellenlangen trennen. Das Licht erreicht dann CCD-Zellen, die die Lichtstarke registrieren und die Werte an den Computer iibermitteln. CCD bedeutet Charge-Coupled Device (ladungsgekoppelte Vorrichtung), eine Reihe von Fotodioden, die Licht in digitale Daten umwandeln. Wenn die CCD-Zellen mit 8 Bit arbeiten, geben sie numerische Zahlen zwischen 0 und 255 (2 8 = 256) weiter. Dies geschieht fur jeden der drei Farbausziige. Es sind auch CCD-Reihen auf dem Markt, die die Intensitat der drei Farben in einem Durchgang messen und somit nicht drei separate Strahlengange benotigen. 32 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
CCO
Alter
Lichtquelle
Funktionsschema eines Scanners fur Aufsichtsvorlagen. Licht wird von der Vorlage reflektiert und tritt durch einen Filter. Dann wird das verbleibende Licht von CCD-Fotodioden registriert.
Die Anzahl der CCD-Fotodioden pro Langeneinheit bestimmt die Scannerauflosung. Wenn pro Zoll 300 Fotodioden vorhanden sind, hat der Scanner eine Auflosung von 300 dpi (dots per inch). Die optische Prazision des Scanners entscheidet dariiber, wie gut Scharfe und Farbwiedergabe sind. Hohe optische Prazision bedeutet, dass eine pixelgroBe Stelle der Vorlage auf exakt einer CCD-Fotodiode registriert wird. Das Ergebnis sind hervorragende Scharfe und reine Farben. Geringere Prazision bedeutet, dass nebeneinander liegende Fotodioden teilweise dieselben Daten registrieren - mit dem Ergebnis mangelnder Scharfe und unreiner Farben. Die mechanische Prazision eines Scanners muss gut sein, wenn Scans fur die einzelnen Farben genau gleich sein sollen. Bei mangelnder mechanischer Genauigkeit wird der Scan moglicherweise Streifen und Farbabweichungen aufweisen.
S Sit erzeugen 256 Tonstufen 1m eingelesenen Sild.
Mit 10 Sit kann aus 1024 Tonstufen In der Vorlage ausgewahlt werden.
Wenn ein Scanner mehr Tone einlesen kann, als im Computer gespeichert werden, kann eine Tonauswahl getroffen werden, die an die Tonverteilung der Vorlage angepasst ist.
Dieses Bild enthiilt viele Tonwerte. Der Umfang ist gut, sowohl in den hellen wie auch den dunklen Bereichen.
Computer arbeiten im Allgemeinen mit 8 Bit pro Pixel und Farbe. Dies bedeutet, dass jedem Pixel eine der 28 = 256 Tonstufen in jeder Farbe, Rot, Grun und Blau, zugewiesen ist. Man nennt dies 24- Bit-Farbtiefe, aus der sich 28 x 28 x 28 =224 = 16.777.216 mogliche Farbtone pro Pixel ergeben. Wenn die CCD-Fotodioden eine groBere Farbtiefe als 8 Bit besitzen, konnen sie mehr Tone differenzieren, was einen groBeren dynamischen Umfang schafft. Einige Scanner arbeiten mit 10- Bit -Tiefe oder so gar mehr - und somit 2 10 = 1024 Tonstufen pro Farbe und Pixel. Der Vorteil hier ist, dass die Auswahl von 256 moglichen Tonen entsprechend der Tonwertverteilung in der Vorlage angepasst wer-
Dieses Bild enthiilt nur wenige Tonwerte. Der Umfang sowohl in den helien wie auch den dunklen Bereichen ist gering.
den kann. Neben der rechnerischen Farbtiefe ist weiterhin der Dichteumfang wichtig. Dieser besagt, wie groB der Unterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Ton ist, die der Scanner umsetzen kann. Wahrend praktisch alle Scanner den Dichteumfang von Aufsichtsvorlagen gut umsetzen konnen, gibt es bezuglich Dias und Negativen groBere Unterschiede. Hierfur ist mindestens ein Dichteumfang von 3,2 notwendig. Scanner mit noch hoherem Dichteumfang zeigen bei schwierigen Motiven noch mehr Reserven.
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Hier ein typisches "Schneebild". Es gibt zahlreiche diffuse Details auf den Kalksteinmauern in den hell en Bereichen. In den dunklen Bereichen, den Balkonen und Fenstern, gibt es keine Details von Bedeutung.
Ein typisches "Nachtbild". Die Kleidung sowie die Details des Motorrads liegen in den dunklen Bereichen. Einzelheiten von Motor und Helm k6nnen uberbelichtet sein. Hier geht es darum, durch eine entsprechende Einstellung der Scan parameter die dunklen Bereiche so gut wie m6glich herauszubringen, ohne dass die Einzelheiten im Motor und Helm verschwinden.
Fur die weitere Bildbearbeitung ist es sehr wichtig, dass das gescannte Bild so gut wie moglich ist. Ein gut gescanntes Bild zu korrigieren und zu verbessern ist leicht, aber es ist beinahe unmoglich, ein Bild zu verbessern, das schlecht eingescannt wurde. Wie oben erwahnt, findet beim Scannen eine Tonkomprimierung statt. Daher sollten die Scanparameter so eingestellt sein, dass die Details in den wichtigen Bereichen der Vorlage gut herauskommen. Das kann bedeuten, dass dabei andere, weniger wichtige Details verschwinden. Legt man z.B. mehr Wert auf die dunklen Tone, so kann es vorkommen, dass die hellsten Tone verloren gehen. Welche Tonbereiche im Bild am besten wiedergegeben werden, lasst sich mit Gradationskurven steuern. So sollte die Gradation einer dunklen Vorlage in den mittleren Bereichen heller gemacht werden, da sich so mehr Kontrast in den dunkleren Tonen ergibt. Fur die leichtere Handhabung empfiehlt es sich, Originalvorlagen vor dem Scannen hinsichtlich ihrer
Tonverteilung zu klassifizieren. 1m Allgemeinen kann man Vorlagen in drei Klassen einteilen: "Schneebilder", "Mitteltonbilder" und "Nachtbilder". Dies gilt fur Farb- und SchwarzweiBbilder. "Schneebilder" zeichnen sich dadurch aus, dass 70-90% des Bildes aus hellen Bereichen bestehen, in den en sich auch die wichtigsten Details befinden. Helle Tone nennt man auch einfach Lichter. Vollig weiBe Stellen im Bild heiBen Spitzlichter. "Mitteltonbilder" bestehen etwa je zur Halfte aus hellen und dunklen Bereichen, und die Details der Vorlage finden sich im Mitteltonbereich, d.h. bei Tonen zwischen 30% und 70%. In diesen Bildern fehlen gewohnlich Details in den hellen und dunklen Stellen. "Nachtbilder" bestehen uberwiegend aus dunklen Tonen, und die Details finden sich in den dunklen Bereichen. Dunkle Tone nennt man auch Schatten oder Tiefen.
34 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Oben ein Mitteltonfoto mit zahlreichen Details und relativ hohem Kontrast. Die Unterschiede zwischen hellen und dunklen T6nen sind betrachtlich. Rechts ein Mitteltonfoto mit niedrigem Kontrast und nur ein paar kleinen Details.
Die Klassifizierung dient also nicht so sehr dazu, die Helligkeit eines Bildes zu bestimmen, sondern richtet sich danach, in welchen Tonbereichen des Bildes seine Aussage liegt. Mitteltonvorlagen sind am leichtesten wiederzugeben, Schneebilder sind auch relativ einfach. Bei dieser Art von Vorlagen muss man dar auf achten, sie nicht zu hell zu scannen, da sonst die Details in den hellen Stellen verschwinden. Die "Nachtbilder" sind viel schwieriger zu reproduzieren, was dar an liegt, dass die meisten Scanner auf dem Markt mit CCDTechnologie arbeiten. Diese Einheiten haben Schwierigkeiten, ahnliche Tone in den dunklen Bereichen zu unterscheiden. Solche Vorlagen sind auch im Druck am schwierigsten wiederzugeben. Man sollte ruhig einige Zeit und Miihe darauf verwenden, zu lernen, die richtigen Arten von Vorlagen auszuwahlen, sie einzustufen und die entspre-
chenden Scannereinstellungen zu finden. Diese Parameter konnen unter jeweils eigenen Namen abgelegt werden. Wenn man spater eine Vorlage scannen muss, braucht man sie nur noch einzustufen und dann die entsprechende Datei aufzurufen, urn den Scanner einzustellen. Das macht das Scannen einfacher und effizienter. Manche Vorlagen werden mit Standardeinstellungen nur schwer zu scannen sein, aber es ist einfach, mit Parametern anzufangen, die einigermaBen zutreffend sind, und sie dann leicht zu verandern z.B. urn Farbstiche auszugleichen. Es ist immer am besten, Anpassungen so fruh wir moglich im Produktionsprozess vorzunehmen. Deswegen sollte man groBe Miihe darauf verwenden, gleich den bestmoglichen Scan zu bekommen, urn so moglichst wenig Korrekturen im Bildbearbeitungsprogramm durchfuhren zu mussen.
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Scannen
Beim Scannen muss en mehrere Faktoren berucksichtigt werden: SoIl in SchwarzweiB gescannt werden? Welche Auflosung soIl verwendet werden? Welcher Ausschnitt? Wie ist die Tonwertverteilung des Originals? Der Scanner wird entweder durch ein eigenstandiges Programm gesteuert oder durch ein Plug-in in einem anderen Programm. Mit Hilfe eines solchen Moduls ist es moglich, das Bild direkt in ein Bildbearbeitungs- oder ein Layoutprogramm zu laden. Die Mehrzahl der Scanprogramme lesen zuerst ein niedrigauflosendes Bild ein und stellen es am Monitor dar. Damit ist es moglich, den gewiinschten Ausschnitt zu markieren. Es sollte nur der Teil des Bildes gescannt werden, der wirklich benotigt wird, denn Bilder brauchen sehr vie! Speicherplatz. Deshalb ist es unnotig, Teile zu speichern, die nicht gebraucht werden. Die Auflosung beim Scannen stellt man in Abhangigkeit von der GroBe und Rasterweite des zu druckenden Bildes ein. Zu hohe Auflosung verbraucht nur unnotig Speicherplatz und Rechenzeit, ohne dass die Bildqualitat dadurch besser wird. Wie man die geeignete Scanauflosung berechnet, steht auf Seite 8 im Kapitel uber Auflosung. Das Schwierigste beim Scannen ist es, die Einstellung den Tonwerten der Vorlage anzupassen. Nachdem das Bild klassifiziert ist (siehe Seite 34), muss eine passende Gradationskurve ausgewahlt werden. Ein "Nachtbild" benotigt etwas aufgehellte Mitte!tOne, ein "Schneebild" abgedunkelte. Ein Bild, in dem Mitteltone vorherrschen, erfordert keine motivbedingte Gradationskorrektur. Scansoftwares, die mit ICC-Farbprofilen arbeiten, korrigieren automatisch Farbfehler des Scanners und berucksichtigen die Farbeigenschaften des Drucks. Der Anwender kann sich so ganz auf das Motiv konzentrieren. Motivanpassungen fur "Schnee"- und "Nachtbilder" sollten schon in der Scansoftware vorgenommen werden, da hier die maximale Bildinformation zur Verfugung steht. 36 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
So wie in dieser Reihe sollten Bilder aussehen. die mit den richtigen Einstellungen gescannt wurden.
An diesen Beispielen kann man sehen, wie wichtig die richtigen Einstellungen beim Scannen sind_ Bild 1 und 3 wurden als "Mitteltonbilder" gescannt; Bild 2 und 6 als "Nachtbilder" und Bild 4 und 5 als "Schneebilder"- _Nachtragliche Korrekturen bringen immer schlechtere Ergebnisse , als wenn man yon Yornherein mit den richtigen Einstellungen scannt.
37
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I I
o Kolorleren Ii!rUor chou
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Mit Informationen k6nnen in Photoshop kritische Farbt6ne angezeigt und dann mit einem Farbmusterbuch kontrolliert werden.
Die FarbtonjSattigungDialogbox in Photoshop basiert auf dem Prinzip des Farbkreises. Der Farbton-Schieberegler verandert den Farbton, in dem die Farben im Kreis bewegt werden. Der SattigungRegler erh6ht die Farbsattigung, indem die Farben an den Rand des Farbkreises gedrangt werden.
Bei diesem Farbkreis befindet sich Cyan 60° entgegen dem Uhrzeigersinn von GrOn, Gelb 60° im Uhrzeigersinn. GrOn gegenOber liegt Magenta. Wenn der Farbton verandert wird, drehen sich die Farben in diesem Kreis, und wenn man die Sattigung erh6ht, werden die Farben mehr an den Rand des Farbkreises gedrangt.
In einer mit ICC-Farbprofilen kalibrierten Arbeitsumgebung haben manuelle Farbkorrekturen das Ziel, das Motiv nach den Zielsetzungen des Anwenders zu verandern. Wenn die Farben der Vorlage schon flau sind, dann sind sie auch in einem kalibrierten Scan flau. Hier greift jetzt der Anwender ein und "verbessert" den Scan gegeniiber der Vorlage. Die manuelle Korrektur kann auf das ganze Bild oder auf einzelne Farben oder Bereiche angewendet werden. Ziel ist, die automatische Korrektur zu verstarken oder Farben zu verandern. Diese Korrektur kann sowohl im RGB- als auch im CMYK-Modus erfolgen. Ob manuelle Farbkorrekturen in der Scansoftware oder im Bildbearbeitungsprogramm durchgefuhrt werden, hangt von den Werkzeugen ab, die das 38 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
jeweilige Programm bietet. Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop bieten neben reinen Werkzeugen zur Farbkorrektur auch ausgefeilte Werkzeuge zur Maskierung von Bildelementen an. Damit lassen sich Farbkorrekturen bei Bedarf auf einzelne Bildelemente einschranken. Scan programme wie Linocolor hingegen bieten einige Funktionen, die in Photoshop nicht vorhanden sind, so z.B. die Moglichkeit, die Farbsattigung von Tertiarfarben und gesattigten Farben unterschiedlich zu beeinflussen. Wenn es darum geht, kritische Farben, wie HauttOne oder Produktfarben, zu korrigieren, sollten Sie neben der visuellen Kontrolle am Bildschirm die Farbwerte auch mit einem Farbmusterbuch kontrollieren.
So sieht ein Foto aus, das uberhaupt nicht farbkorrigiert ist. Die Farben sehen flach und schmutzig aus.
rtlrbton. sawgung Bearbelten: S""."'""'do"-rd=---_--" K;...'---.. CJ <.;:1
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rarbton:
StiUlgung:
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I
Rbbrethen
I
Laden ...
1 Speithel n ... I
o Kololieren Ii!' Uoruhllu
In dieser Abbildung wurde die Farbsiittigung generell verstiirkt. Aber die Hauttone sind noch zu rot. Eine selektive Farbkorrektur ist notig.
Hier wurde eine selektive Farbkorrektur durchgefUhrt, um die Hauttone zu iindern. Farblon/ httioung Beerbeiten: [ Rollbnl'!
K'
rerblon: L
SDltlg ung:
A
lOb - HelllDk el li
I!LJ ~, ~
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.K RbbreWen Ladlm ...
I Spelchern ...
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39
rarbton/ S.ttlgung Beorbelt en: lo.:Gc.,:ru:.:;nc..:1oo.;,ne= --_ _K;::;3=--=:J1
Sol1lgung: A
lob- Iteltigkelt:
k
75-' 1 OS·
OK
E:J. l1li,
FBrbton:
E:J.
Rbbrethen laden...
I Spelth.m ...
I I 1
o Koloneren g
Uorschau
1m linken unteren Bild wurden die grunen Stengel und Bliitter maskiert und der Siittigungsgrad des grunen Hintergrunds wurde gesenkt. Stiele und Bliitter treten nun klarer hervor.
Die selektive Farbkorrektur funktioniert in jedem Programm anders. In Photoshop werden sechs Primarfarben gewahlt, die die Farben im Bild beeinflussen, die diese Primarfarben als wesentlichen Bestandteil enthalten. Die Bildteile, die nicht modifiziert werden sollen, kbnnen durch Maskieren geschlitzt werden. Wenn z.B. ein roter Farbton in einem Teil des Bildes verandert werden muss, braucht sich das auf einen anderen Rotton an einer anderen Stelle nicht auszuwirken. Es empfiehIt sich, die Einstellungen zur selektiven Farbkorrektur zu sichern, damit man sie spater bei einem anderen Bild wiederverwenden kann. So kann man sich eine ganze Bibliothek aus unterschiedlichen Einstellungen autbauen, die zu verschiedenen Typen von Bildern passen. Oft besteht der Wunsch, die Farben in einem Bild klarer zu ma40
chen. Dies erreicht man dadurch, dass man die dritte Farbkomponente zurucknimmt oder ganz eliminiert. Rot z.B. wird roter, wenn Cyan komplett entfernt wird, und Grlin sieht ohne Magenta noch gruner aus. Wird der Unbuntautbau angewendet (siehe unter Separation auf Seite 42), ist es der Schwarzanteil, der die Farben schmutzig aussehen lasst. Es ist ratsam, ein Messinstrument zu verwenden, wenn man selektive Farbkorrekturen ausflihrt. In Photoshop steht hierzu das Fenster Informationen zur VerfUgung. Wenn Sie Farbkorrekturen an RGB- oder LabBildern durchfUhren, sollten Sie unter Ansicht / Vorschau / CMYK anwahlen. So haben Sie die KontrolIe, wie sich die Farbkorrekturen spater im Druck auswirken.
Selektlue ferbkOl'rettur
ferben:
I!II &nulone t;
8I]'J,
Mllgenta:
EJ'J,
Gelb:
t;
I I I 5p~lthl!m". I Rbbrechen
I
Loden ...
Hier kam die Dialogbox Selektive Farbkorrektur zur Anwendung. Nur die neutralen Tone wurden gewahlt. Das sind die Tone im Bild, die sich andern, wenn der Schieberegler bewegt wird. Auf reine Farben, wie etwa den orangefarbenen Overall oder die gelbe Maschine im Hintergrund, hat dies keine Auswirkung.
£i!UOrsC'Ulu
EJ'J,
Schwarz:
t; Methode : "Relollu
'1
EJ 'J,
Cyan:
OK
0
Rbsolul
41
Separation 100
Ohne Unbuntaufbau wird Braun vollstandig ohne Schwarz aufgebaut. 100
80
So funktioniert der Unbuntaufbau im Wesentlichen. Gleiche Anteile der Grundfarben werden entfernt, bis eine davon ganz verschwindet. Die Menge der entfernten Farben wird durch Schwarz ersetzt. Da Druckfarben jedoch nicht ganz perfekt sind, wird der tatsachliche Ersatz wie in der Abbildung oben rechts durchgefuhrt.
Theoretisch kann ein Bild aus den drei Primarfarben Cyan, Magenta und Gelb aufgebaut werden, aber wegen Unzulanglichkeiten bei den Druckfarben muss Schwarz zur Erhohung des Kontrastes verwendet werden. Drei Methoden zur Erzeugung des Schwarzauszuges sind gebrauchlich: Skelettschwarz, Unterfarbenentfernung (Under Color Removal, UCR) und Gray Component Replacement (GCR). GCR wird auch Unbuntaufbau genannt. Beim Skelettschwarz sind nur die dunkelsten Stellen des Bildes betroffen, bei denen Schwarz den drei Primarfarben hinzugefugt wird. Nachteilig bei dieser Methode ist, dass in den schwarzen Bildteilen bis zu viermal ein voller Farbauftrag stattfindet. Zusammen ergibt das 400% Farbe (100% fur jede Farbe). Dies verursacht technische Probleme beim Farbtrapping und bei der Trocknung. Farbtrapping ist die Fahigkeit einer Farbschicht, eine andere anzunehmen. Diese Probleme sind in den dunklen Bildbereichen am groBten, weshalb einige Farben durch
42
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Ein Braun mit den Anteilen: Cyan 60% 90% Magenta Gelb 80% Schwarz 0%
Dieselbe Farbe, achromatisch aufgebaut: 0% Cyan 77% Magenta Gelb 47% 62% Schwarz
230%
186%
gesamt
Schwarz ohne Unterfarbenzugabe: 0% Cyan 0% Magenta 0% Gelb 100% Schwarz
gesamt
Schwarz mit ca. 45% Unterfarbenzugabe: 47% Cyan 33% Magenta 33% Gelb 100% Schwarz
Schwarz ersetzt werden. Diese Methode heiBt Unterfarbenentfernung und sie funktioniert nur bei den neutralen Tonen, d.h. den Tonen, die sich aus gleichen Anteilen der Primarfarben zusammensetzen. Ein weiterer Nachteil beim Aufbau von neutralen Grautonen aus den Grundfarben besteht darin, dass das Bild sehr empfindlich gegenuber Abweichungen in der Graubalance wird. Auch Passerungenauigkeiten beim Drucken konnen leicht unerwunschte Farbstiche erzeugen. Die Unterfarbenentfernung kann so weit getrieben werden, dass auch die Tertiarfarben (siehe Seite 12) mit einbezogen werden. Jede Farbe wird dann aus maximal zwei Primarfarben plus Schwarz erzeugt. Dies nennt man Unbuntaufbau und hat den Vorteil, dass der Farbauftrag erheblich vermindert wird. Die Graubalance wird nahezu perfekt, weil die neutralen grauen Flachen nur noch aus Schwarz aufgebaut werden. AuBerdem werden durch Passerungenauigkeiten hervorgerufene Farbstiche vermieden, da maximal drei Farben ubereinander gedruckt werden.
Dieses Foto wurde mit der Einstellung GeR, Schwarzaufbau: stark in Photoshop separiert, da es so viele Grauanteile enthalt. Dies entspricht dem Unbuntaufbau. Das Bild ist nach der Separation 18 MB grolS, die Rasterweite betragt 150 Ipi, der SamplingFaktor ist 1,8.
Auch wenn der Unbuntaufbau nicht vollstandig ausgefuhrt wird, so bezieht er doch aile Tertiarfarben ein. Das ist der Unterschied zur Unterfarbenentfernung, bei der nur die neutralen grauen Anteile durch Schwarz ersetzt werden. Unbuntaufbau wird am haufigsten beim Rollenoffsetdruck von Zeitungen eingesetzt, weil hier Trocknungszeit und Passergenauigkeit kritische Faktoren sind. Diese Methode kommt fur aile Arten von Reproarbeiten am haufigsten zur Anwendung, obwohl sie nicht uneingeschrankt wiinschenswert ist. Einer ihrer Nachteile ist, dass zarte Farbubergange in den hellen Bereichen, wie z.B. Hauttbnen, zu hart werden kbnnen. Bei ausschlieBlich mit Schwarz gedruckten Schwarztbnen ist die Sattigung meist nicht zufrieden stellend, die Flache erscheint grau. Dieses Problem lasst sich durch Unterlegen des Schwarzauszuges mit einer bestimmten Menge an Primarfarben Ibsen, d.h. durch Unterfarbenzugabe (UCA). Dies findet normalerweise nur bei groBen, schwarzen Flachen im Farbdruck, nicht aber bei Bildern Anwendung (siehe Abbildung oben rechts auf Seite 42: Schwarz mit Unterfarbenzugabe). Der Schwarzaufbau wird in den meisten Fallen uber das ICC-Profil festgelegt, mit dem Scans nach CMYK separiert werden. Verwendet man statt eines ICC-Profils in den Photoshop-Farbeinstellungen Eigenes CMYK, kann man selbst den Schwarzaufbau steuern, wie die Abbildungen dieser Doppelseite zeigen. Bei der Umwandlung vom RGB- in den CMYK-Modus ist es wichtig, zu beachten, dass dieser Prozess nicht vollstandig umkehrbar ist. Das Bild nimmt bei der Ruckumwandlung in den RGB-Modus etwas andere Farben an. Der Grund hierfur besteht in einer unterschiedlichen Anzahl reproduzierbarer Farben dieser beiden Modi. Urn ohne Veranderung in den RGB-Modus zuruckzugelangen, muss uber das Protokoll von Photoshop der Schritt der Wandlung nach CMYK wieder ruckgangig gemacht werden. 44
K
Separiert mit VCR in Photoshop.
Separiert mit GCR, Wenig Schwarzaufbau in Photoshop.
Separiert mit GeR, Mitt/erem Schwarzaufbau in Photoshop.
Separiert mit GCR, Maxima/em Schwarzaufbau In Photoshop.
45
Separation mit den ISO-Profilen eM K ISOcoated
ISOwebcoated
Anders als bei den eigenen Farbeinstellungen von Photoshop, uber die sich beliebige Separationseinstellungen erstellen lassen, ist der Schwarzaufbau in einem ICC-Profil fest vorgegeben. Die ISO-Farbprofile von www.eci.org sind in ihrer Separation auf die verschiedenen Papiertypen abgestimmt. Wandelt man in Photoshop RGB-Daten mittels einem ISOProfil nach CMYK, so erhalt man fur den jeweiligen Papiertyp ein Separationsergebnis, welches im Alltag allen Anforderungen genugt. Solange man als Normalanwender weiB, fur welchen Papiertyp produziert wird, muss man sich daher urn die Separationseinstellungen keine Gedanken machen. Grundsatzlich wird in den ISO-Profilen mit VCR und einem langen schmalen Schwarz gearbeitet. Das lange Schwarz sorgt dafur, dass schon ab den hellen Tonen Schwarz zum Einsatz kommt, und das schmale Schwarz sorgt dafur, dass sich dies hauptsachlich auf die neutralen Tone im Bild beschrankt. Fur die verschiedenen Papiertypen wurde bei den ISO-Profilen im Schwarzaufbau insbesondere die maximale Flachendeckung optimiert. Dies ist die Summe der CMYK-Farben, die sich bei der Separation eines reinen RGB-Schwarzes von R=O, G=O, B=O ergibt. Fur gestrichene Papiere liegt diese deutlich hOher als bei ungestrichenen. Bei den Abbildungen sieht man dies am deutlichsten im Zusammendruck von CMY ohne Schwarz in den dunklen Bildbereichen wie z.B. den Baumen. 46 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
ISOuncoated
Separiert mit ISOcoated
..;~~~ )(~ Separiert mit ISOwebcoated
Separiert mit ISOuncoated
47
Bildbearbeitung
Ein Farbbild, das von einem Dia eingescannt wurde, dient als Ausgangspunkt.
Das Farbbild wird im ModusMenu in ein Graustufenbild umgewandelt.
Photoshop hat eine ganze Reihe von Funktionen, Werkzeugen und Filtern zur Bildmanipulation - von der einfachen Retusche schadhafter Vorlagen bis zur vollstandigen Veranderung eines Bildes. Einige Beispie1e, wie Bilder verandert werden kbnnen, werden auf dieser und der nachsten Doppelseite gezeigt. Die Mbglichkeiten sind praktisch unbeschrankt. Einzelne Bilder kbnnen verandert, mehrere Bilder kbnnen verschmolzen werden, Teile eines Bildes kbnnen in einem anderen eingesetzt
48
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Mit dem Schwellenwert-Befehl werden die Grautone des Bildes in Schwarz und WeiB um· gewandelt.
werden, Farben kbnnen verandert und Farbbilder in schwarzweiBe umgewandelt werden. Die meisten Werkzeuge arbeiten mit dem ganzen Bild oder mit Teilen davon. Auf den Seiten 52 und 53 finden Sie einige Beispiele von Bildern, die ganz oder teilweise mit Photoshop produziert wurden. Bei einem war ein Foto der Ausgangspunkt, die anderen wurden auf dem Computer gezeichnet.
So sieht das Bild im Originalzustand aus.
Der Konturen tindell-Filter wurde angewendet.
Der Spherize-
Der B/endenflecke .. .-Filter wurde angewendet.
Mit dem Watercolor-Filter aus den Adobe Gallery Effects.
Filter erzeugt ahnliche Ergebnisse wie ein Weitwinkel-Objektiv mit einer sehr kurzen Brennweite.
Pointi/ize filtert das Bild in unregelmaBige Punkte.
49
So sieht das Originalbild aus. Es hat bisher nur Veranderungen erfahren, die n6tig waren, um eine hohe Druckqualitat zu erzielen, d.h. einige Tonwertund Farbkorrekturen und den Unscharf maskieren -Filter.
Hier wurde schon etwas Retuschearbeit geleistet. Das Ufer im Hintergrund wurde durch den Horizont und einen Leuchtturm ersetzt; das Surfbrett auf der Pier und die Gabel bei den Radieschen wurden entfernt, auf den Teller rechts auBen wurden Kartoffeln gelegt, kleine Schmutzpartikel vom Scan entfernt und das Segelboot senkrecht ausgerichtet. Bei all den M6glichkeiten, die elektronische Bildverarbeitung heute bietet, so lite man auch berucksichtigen, dass Fotos nicht mehr den gleichen ursprunglichen Wert als Beweis wie fruher haben. Bildmanipulation: Anders BlombergjElektroPix
50
Dieses Bild wurde zweimal mit dem Facetten-Filter behandelt. Verglei· chen Sie es mit dem Original auf Seite 50. Der Verlauf am Rand wurde erzeugt, indem er ausgewahlt und der Ausfransen-Befehl angewendet wurde. Danach wurde die Auswahl umgekehrt und dann mit der Ruckstelitaste geliischt.
Hier wurde das Bild mit dem Riter Storungen hinzufugen weiter modifiziert, um einen grobkiirnigen Effekt zu erzielen. Aufgehelit wurde mit dem Ausfransen-Befehl.
51
Hier wurde eine Adobe IIlustrator-Grafik mit einem eingescannten Bild in Photoshop kombiniert. Der Grad der Transparenz der eingefugten Grafik ist unterschiedlich. Das Bild selbst wurde mit Hilfe der Gradationskurven modifiziert. Bildbearbeitung: Anders F. RonnblomjStudio Matchbox
Dieses Bild wurde ursprunglich in Illustrator ganz einfach gezeichnet. Dann wurde es zur weiteren Bearbeitung und Farbseparation in Fractal Painter und Photoshop importiert. Rechts ist das Original aus illustrator zu sehen. Es wurde beim Ausdruck aus QuarkXPress automatisch farbgetrennt. Illustration: Anders BlombergjElectroPix
52
Duplex Duplex- Optionen
; I
Blldorl: ( Duplex
If
OK
JI
( Rbbrechen farbe1: 0
nn __________ ]
Fnrbe 2: 0 Ferbe 3:
Fnrbe4:
D
~ c hw a r z
laden ...
a.:IG.::e':.:: b_ _ _ _ _ _ _ _ _-'
1 Speich ern ... I
(~
fiJ Uorschou
DOl-I___
( Forben ilberdrucken ...
I
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So kann die Dialogbox fur ein Duplex-Bild aussehen, das in Schwarz und Gelb gedruckt werden soil. Schwarz wurde ein bisschen aufgehellt und die andere Farbe (hier Gelb) erhalt einen leichteren Ton. Eine Reihe passender Kurven fUr Duplex, Triplex und Quadruplex sind im Lieferumfang von Photoshop enthalten. Die Farben mussen in Photoshop die gleichen Namen erhalten wie im Farbmenu des QuarkXPress-Dokuments, in das die Abbildung eingebunden werden soil. Wenn die Farbe sich im QuarkXPress-Menu nicht findet, muss man eine Farbe mit dem richtigen Namen anlegen. Berucksichtigen Sie, dass ein Duplex-Bild in Photoshop nicht aus zwei Ebenen besteht, sondern dass nach den in der Dialogbox eingestellten Kurven aus dem ursprunglichen Graustufenbild ein Bild fur jede Farbe erzeugt wird. Die Farben konnen daher nicht einzeln verandert werden, sondern nur das Bild insgesamt.
Das Duplex-Verfahren wird angewendet, wenn monochrome Bilder mit einer erhohten Anzahl von Tonwerten reproduziert werden sollen. Beim Drucken mit schwarzer Farbe auf weiBem Papier konnen etwa 50-60 Tone erzielt werden. Urn die Zahl der Helligkeitsstufen zu vergroBern und damit dem Bild mehr Tiefe zu geben, wird es zweimal mit unterschiedlichen Farbtanen und Rasterwinkeln gedruckt. Die erste Druckfarbe ist Schwarz. Damit werden die dunklen Bildstellen reproduziert. Der zweite Druck kann ebenfalls in Schwarz erfolgen, aber oft wird Dunkelgrau als Druckfarbe gewahlt, urn die hellen Bildbereiche zu reproduzieren. Wenn als zweite Farbe eine Primarfarbe gewahlt wird, spricht man von einem Duoton -Verfahren. Duoton ist eine einfache, preiswerte Moglichkeit, Vorlagen zu verbessern und ohne Vierfarbendruck zu einem attraktiven Druckergebnis zu kommen. 54 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Umwandlung eines SchwarzweiBfotos in Duplex-Bilder: 1. Das ursprungliche SchwarzweiBfoto. 2. Vierfarbsepariertes Bild, gedruckt in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, um die Anzahl der Tone, und damit die Bildtiefe, zu erhohen. 3. Schwarz und Cyan erzeugen einen "kalten" Eindruck. 4. Schwarz und Gelb erzeugen einen "warmen" Eindruck.
Duplex-Bilder konnen in Photoshop durch die Umwandlung von Graustufenbildern erzeugt werden, indem man den Befehl Duplexim Modus-Menu auswahlt. Die Farben, die verwendet werden sollen, und die Art ihrer Tonwertverteilung werden in der Dialogbox eingestellt, die erscheint, sobald man dies en Befehl wahlt. Die Farben wahlt man aus, indem man auf dem Farbrad die gewunschte Farbe anklickt oder eine PMS-Farbe aussucht. Rasterweite und -winkel werden in gleicher Weise wie fur Vierfarbenbilder eingestellt. PMS bedeutet Pantone Matching System und ist eine Palette von standardisierten Farben, die beim Drucken oft als Referenz verwendet wird. 1m Duplex-Modus kann man auch Triplex- oder Quadruplex-Bilder erzeugen, die 3 bzw. 4 Farben besitzen. Dritte und vierte Farben spezifiziert man auf gleiche Art und Weise wie die anderen.
55
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Ab Version 5.0 kiinnen in Photoshop einzelne Kanale als Sonderfarben definiert werden. Photoshop versucht dann zu simulieren, wie der Zusammendruck der beiden Farben aussieht. Je nach Grafik- oder Layoutprogramm mussen evtl. andere Speicherformate in Photoshop gewahlt werden, damit die Farbbezeichnungen fur die Schmuckfarbkanale erkannt werden.
Ab Version 5 kann Photoshop echte Schmuckfarben in einzelnen Kanalen verwalten, vergleichbar mit RGB- oder CMYK-Bildern, die aus 3 bzw. 4 Kanalen fur jeden Farbauszug bestehen. Wie auch bei RGBoder CMYK-Bildern kann jeder Kanal einzeln bearbeitet werden. Schmuckfarben konnen dann eingesetzt werden, urn einzelne Partien eines Bildes gezielt einzufarben. Hierin besteht der groBe Unterschied zu Duplex-Bildern. Es gibt die Moglichkeit, zu Grau- oder CMYK-Bildern zusatzliche Schmuckfarbkanale anzulegen oder sog. Mehrkanalbilder zu generieren, die nur aus Schmuckfarben bestehen. Die Varianten Grau oder CMYK plus Schmuckfarben lassen sich oft besser weiterverarbeiten als Mehrkanalbilder. Je nach eingesetztem Grafik- oder Layoutprogramm und der Weiterverarbeitung in der Druckcrei konnen Bilder mit Schmuckfarbkanalen allerdings Probleme bereiten. In der Vergangenheit wurden solche Bilder in Photoshop im DCS-Format abgespeichert, welches bedingt, dass aus dem Layoutprogramm separierte Daten weggeschickt werden. Bei dieser Arbeitsweise ist jeder Farbauszug 56 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
eine einzelne Seite, was in vielen Fallen die Weiterverarbeitung in der Druckerei erschwert. Verwendet man PDF/X als Obergabeformat an die Druckerei, so muss das PDF unsepariert - auch composite genannt - vorliegen. Mit alteren Versionen von Grafikoder Layoutprogrammen ist es aber ohne Zusatzprogramme oft gar nicht moglich, Dokumente, die Bilder mit Schmuckfarbkanalen enthalten, in Composite-PDF-Dateien umzuwandeln. Anwender, die mit InDesign 2, Illustrator 10 oder XPress 6 arbeiten, stehen hier zur Drucklegung etwas besser da, als die Gruppe, die andere Programme oder altere Programmversionen nutzt. Verwendet man die erstgenannten Programme, so kann man Grau- oder CMYK-Bilder mit Schmuckfarbkanalen aus Photoshop als PDF speichern, diese im Dokument platzieren und eine PDF/X-Datei fur die Druckerei erzeugen. Bei der Arbeit mit Schmuckfarbkanalen ist es sehr sinnvoll, sich fruhzeitig mit der Druckerei zu verstandigen, in welchem Format Bilder aus Photoshop gespeichert und wie die Daten an die Druckerei ubergeben werden sollen.
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Oben links: Dieses Bild ist aus Schwarz und der Schmuckfarbe HKS 3 (Gelb) aufgebaut. Unten links: Das gleiche Bild wie oben links mit der weiteren Schmuckfarbe HKS 27 (Magenta) aufgebaut. Oben rechts: Dies ist die Reihenfolge der Menus zum Anlegen einer neuen Schmuckfarbe. Zuerst in der Kanalpalette auf Neuer Vollfarbenkanal gehen. 1m Fenster Neuer Vollfarbenkanal auf das farbige Quadrat klicken. 1m neuen Fenster Eigene Farben erscheinen die verschiedenen Farbsysteme, die in Photoshop fUr Schmuckfarben zur Auswahl bereitstehen.
57
Scharfzeichnungsfilter
Unstharl ma.skieren
OK
IAbb •• che n ) ~ UOrs ChDU
Slbrk.:
~"
Rodlu.: ~ PI.el
"" SchwelienWl!!rl: D
""
sturen
So sieht die Dialogbox zur Einstellung der Unscharfmaskierung in Adobe Photoshop aus. Es lassen sich Starke, Radius und Schwellenwert einstellen. Mit Starke wird festgelegt, wie stark die Schiirfe des Bildes erh6ht werden soli. Der Radius legt die Breite der Umrisslinie fest, die der Filter zeichnet. Der Schwellenwert gibt an, um wie viele Stufen der Grauskala benachbarte Pixel differieren mussen, um vom Filter angesprochen zu werden. Der Wert reicht von 0 bis 255. Normalerweise wird ein niedriger Wert (nahe 0) eingestellt. Um keine Filmk6rnung oder iihnliche St6rungen zu verstiirken, kann der Schwellenwert auch h6her gesetzt werden (10-20). Klickt man Varschau an, wird der Filter auf das Bild im Hintergrund angewandt, bevor man OK gibt. Das kleine Vorschaubild kann mit + und - vergr6Bert bzw. verkleinert werden.
Der Scharfzeichnungsfilter verstarkt elektronisch die "Scharfe" eines Bildes. Die beste und am haufigsten angewendete Methode, ein Bild zu scharfen, ist die Unscharfmaskierung. Das Bild wird mit Hilfe einer quadratischen Matrix von Pixeln eingelesen. Daraus resultiert eine Kontur des Bildes. Die Flachen unter der Kontur werden etwas weichgezeichnet, indem der Kontrast zwischen benachbarten Pixeln reduziert wird. Ein Radius bestimmt, wie breit dieser Bereich sein soIl. Die Umrisslinie wird im Vergleich zum Original etwas dunkler gemacht und dann in das Original kopiert. Die weichgezeichneten Flachen mit dem ein-
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
So sieht ein stark vergr6Bertes graues Element aus. Die Kontur wirkt unscharf. Der Kontrast zwischen benachbarten Pixeln ist gering.
Nach der Anwendung der Unscharfmaskierung ist eine betonte schwarze Kontur zu sehen. Innerhalb und auBerhalb der Kontur wurde das Element leicht weichgezeichnet.
kopierten gescharften Rand erzeugen zusammen den Eindruck hoherer Scharfe. Bei der Einstellung der Werte fur das Unscharfmaskieren muss en Sie das Bildmotiv berucksichtigen. Bilder mit weichen Farbverlaufen sollten nur wenig gescharft werden, wahrend Bilder mit vielen kleinen Details mehr Unscharfmaskierung verlangen. Die Bildschirmdarstellung in Adobe Photoshop gibt einen guten Eindruck von der Scharfe, wenn das GroBenverhaltnis 1:1 eingestellt ist. Bilder, die mit grobem Raster gedruckt werden sollen, kommen manchmal besser raus, wenn sie am Bildschirm ein bisschen "zu scharf' aussehen.
Bild ohne Scharfung
Dasselbe Bild mit ausreichender Scharfung
Bild mit starker Scharfung
Dasselbe Bild mit zu starker Scharfung
59
JPEG - Optlonen Bild - Optlonen
QuOIII.t:
110::"''''11''1.'1'- -;41, "Clho..ttt
I
OK
Abbrech en
I
fo(mtlt - Optlonen BDseline tSIDndard)
o Blueline oplimlert o Mehrere Durchgbnge I"
Beim Sichern einer Datei im JPEG-Format in Photoshop, kann man die Bildqualitat in dieser Dialogbox bestimmen. Je niedriger man sie wahlt, desto kleiner ist die DateigroBe.
Farbbilder nehmen oft viel Platz auf der Festplatte ein. Ftir die Speicherung von Bildern sind daher sehr groBe Festplatten erforderlich. Auch die Versendung von Bildern tiber Modem dauert sehr lange. Urn die DateigroBe von Bildern ftir eine Langzeitspeicherung, z.B. in einem Archiv, zu reduzieren sowie ftir die Dbertragung von Bilddaten tiber das Telefonnetz wurden verschiedene Komprimierungsmethoden entwickelt. Man kann zwei Hauptgruppen unterscheiden: verlustfreie und verlustreiche Komprimierung. Die verlustfreie Komprimierung wirkt sich nicht auf die Bildqualitat aus, kann aber andererseits die Dateigr6Be nur etwa urn die Halfte reduzieren. Die mit Verlust arbeitende Bildkomprimierung entfernt Bildinformation, aber so, dass die Bildqualitat so wenig als moglich leidet. Ein Weg, Bilder zu komprimieren, besteht in der Anwendung des so genannten JPEG-Algorithmus. JPEG, die Abkurzung
60
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
fUr Joint Photographic Expert Group, wurde mit dem Ziel entwickelt, einen Standard in der Bildkomprimierung zu setzen. Eine ganze Reihe von Produkten verwenden bereits diesen Algorithmus. Auf der gegentiberliegenden Seite befinden sich Beispiele von JPEG-komprimierten Bildern. Bilder lassen sich sowohl im RGB- als auch im CMYK-Modus komprimieren. Der Komprimierungsgrad hangt davon ab, wie das Bild verwendet werden soH. SoH es ein grobes Raster erhalten und auf Zeitungspapier gedruckt werden, kann man es starker komprimieren, als wenn es ein feines Raster haben und aufhochwertigem Papier gedruckt werden solI. Unterschiedliche Bilder werden von der Bildkomprimierung unterschiedlich beeinflusst. Es empfiehlt sich daher, zu tiberpriifen, ob der Grad der Komprimierung zum Bild und den jeweiligen Druckbedingungen passt.
So sieht das nicht komprimierte Bild aus. Es hat 4630 Kilobyte (KByte).
So sieht das Bild aus, nachdem es mit der Einstellung fUr mittlere Qualitiit komprimiert wurde. Es hat nun 812 KByte.
Hier wurde das Bild mit der Einstellung fUr niedrige Qualitiit komprimiert. Jetzt hat es nur noch 299 KByte.
61
Von den Einzelteilen zum Dokument
PDF/X
CMYK·Dalen
PDF/X
Wenn die Bilder gescannt, bearbeitet und separiert sind, werden sie mit Grafiken und Text zu einem fertigen Dokument zusammengefugt. Hierbei gilt es einige Regeln zu beachten. Damit es eine moglichst reibungslose Zusammenarbeit mit der Druckerei gibt, soUten samtliche Bestandteile des Dokumentes in den CMYK-Farben fur den spateren Druck aufgebaut werden. Wird statt mit CMYK mit Sonderfarben gearbeitet, mussen alle Seitenelemente in dies en Sonderfarben angelegt werden. Beim Arbeiten im CMYK-Farbraum ist zu berucksichtigen, dass die gleichen CMYK -Farbwerte auf unterschiedlichen Papiertypen leicht unterschiedliche Farbigkeiten ergeben. Insbesondere bei Bildern ist es wichtig, im Dokument eine CMYK -Variante zu platzieren, die dem jeweiligen Papiertyp im Druck (gestrichen, LWC, ungestrichen oder Zeitung) entspricht. Idealerweise sind daher aUe Bilder in einem Dokument mit dem ISO-Profil fur den jeweiligen Papiertyp separiert. Fugt man Bilder aus den unterschiedlichsten Quellen in einem Dokument zusammen, so ist eine endgultige Beurteilung der Farbwiedergabe nur uber einen Proof moglich. 62 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Die wichtigste Regel zur sicheren Zusammenarbeit mit der Druckerei ist der Aufbau des kompletten Dokumentes im CMYK-Farbraum und die Erzeugung einer CMYK-PDF/X-Datei. von der spater auch der Proof erstellt wird . Bestandteil von PDFIX ist eine Prufung der PDF·Datei. Dadurch wird sichergestellt. dass sich keine RGB-Bilder in der PDF-Datei befinden oder dass aile Schriften integriert sind.
Eine farbrichtige Darstellung des kompletten Dokumentes am Monitor ist oft nur mit Einschrankungen moglich. So k6nnen z.B. platzierte Grafiken oder Bilder im EPS-Format generell nicht farbrichtig angezeigt werden, wie auf Seite 24 dargelegt wurde. Ein weiterer heikler Punkt ist das Thema Colormanagement im kompletten Dokument. Dieses bietet sowohl hilfreiche Funktionen als auch Quellen fur Argernisse. Mit den richtigen Farbeinstellungen kann im Layout- oder Grafikprogramm die gleiche Bildschirmdarstellung wie in Photoshop erreicht werden, wenn das verwendete Dateiformat (z.B. TIFF) dies erlaubt. Es kann aber auch faIle geben, in denen das Colormanagement fur das komplette Dokument dazu fuhrt, dass eigentliche druckfertige CMYK-Bilder plotzlich farblich transformiert werden, schwarzer Text im fertigen Druckprodukt vierfarbig erscheint oder ein im Layoutprogramm versehentlich platziertes RGB-Bild im Druck anders umgesetzt wird als auf dem Monitor oder Proof beim Kunden. Urn dies sicher zu vermeiden, ist es notwendig, dass das fertige Dokument fur die Druckerei keine
Vektorgrafiken aus Freehand oder Illustrator sollten immer als CMYK-Datei 1m Layoutprogramm platziert werden .
Bei heller Schrift auf dunklem Grund ist es Aufgabe der Druckerei dafurzu sorgen, dass sich kelne stiirenden Kanten ergeben.
In QuarkXPress angelegte farbige Flachen werden automatisch separiert, wenn man Vierfarbauszuge in der Dialogbox wah It, In der Farben definiert werden. Wird Vierrar/). auszuge nicht angewahlt, wird die Farbflache als eigener Rim ausgegeben. Dies ist dann erwunscht, wenn PMS-Farben als Schmuckfarben verwendet werden sollen.
Angeschnlttene Bil· der oder farbige Flachen ragen uber den Seitenrand hinaus, damit beim Beschneiden des fertigen Drucker· zeugnisses weiSe Rander vermieden werden .
Bilder oder Grafiken im RGB-Farbraum bzw. im CMYK-Farbraum mit eingebetteten Profilen enthalt, dass das Dokument gepruft wird und erst dann yom gepruften Dokument der farbverbindliche Kontraktproof erstellt wird. Hier kommt dann wieder das schon mehrmals genannte PDF/X ins Spiel. Bestandteil des Konzeptes von PDF/X ist die Prtifung der PDF-Datei, ob sie auch den PDF/X-Kriterien genugt. Nur dann, wenn diese Prtifung erfolgreich verlaufen ist, bekommt die PDF-Datei das "PDF/X-Gutesiegel", das als Zusatzinformation in die PDF-Datei hineingeschrieben wird. Der Erzeuger einer PDF/X-Datei kann sich daher auf eine geprufte Qualitat verlassen, wenn er Daten zur Druckerei sendet und sein Kontraktproof auch auf dies en Daten beruht. Die Druckerei als Empfanger der PDF/X-Datei sieht, dass es sich urn eine geprufte Datei handelt. Urn aus einem Dokument PDF/X-Daten zu erzeugen, gibt es zwei grundsatzliche Wege. Einige moderne Programme bieten es an, das komplette Do-
1st Schrift auf farbige Flachen gesetzt, sorgen Sie fur ausreichenden Kontrast. Kontrollieren Sie die Farbwir· kung von farbig hinterlegten Tex· ten auf einem Proof.
kument als PDF-Datei zu speichern. Dabei wird allerdings bisher keine Prufung auf Einhaltung der PDF/X-Kriterien vorgenommen. Daher muss die Prtifung der PDF-Datei und das Hineinschreiben des "PDF/X-Gutesiegels" in die PDF-Datei in einem extra Schritt erfolgen. Der zur Drucklegung noch verbreitetere und sicherere Weg ist es, zuerst uber den Druckertreiber eine PostScript-Datei zu schreiben und dann mit dem Programm Acrobat 6 Distiller direkt eine PDF/X -Datei zu erzeugen. Beide Wege werden spater beschrieben. Gelegentlich werden statt PDF-Dateien an die Druckerei Originaldaten aus dem Layoutprogramm mit zusatzlich beigefugten Schriften und Bildern geschickt. Dies ist zwar fur den Versender auf den ersten Blick einfacher, aber auch sehr viel fehlertrachtiger. So kann es z.B. schnell passieren, dass Bilder oder Schriften vergessen werden oder dass RGB-Bilder im Dokument ubersehen werden, die in der Druckerei anders umgerechnet werden als beim Erzeuger des Dokumentes.
63
00
UberfLiliung Blitzer
Passgenauigkeit und gute Ausrichtung beim Drucken sind die Voraussetzungen fur das Vermeiden von Blitzern zwischen benachbarten Farbfliichen.
Schlechter Passer. auf Grund von fehlerhaft montierten Filmen oder Papierverzug. verursacht Blitzer und Farbuberlappungen. Farbverschiebung
Vordergrundfarbe
Aussparung
Hintergrundfarbe
Wichtige Begriffe in der Technik des Oberfullens.
Herk6mmliche Oberfullung "dehnt" das Vordergrundobjekt oder "schrumpft" die Aussparung des Hintergrundobjekts. Die hell en Umrisse in der Abbildung zeigen die Ober- bzw. UnterfUliung.
Es ist wichtig, dass die Passgenauigkeit der vier farbgetrennten Filme gewahrleistet ist, wenn ihre Bilder auf das Papier iibertragen werden. Auch wenn auf die Einhaltung der Passer sorgfaltig geachtet wird, bleibt immer eine kleine Ungenauigkeit zwischen den gedruckten Farben. Sie wird verursacht durch den Verzug des Papiers in Langs- und Querrichtung, wahrend es durch die Druckmaschine lauft. Diese Ungenauigkeit variiert je nach Druckverfahren. Rollenoffset, das fur Tageszeitungen gebrauchlichste Verfahren, ist hier am empfindlichsten. Eine geringe Passerungenauigkeit wird vom durchschnittlichen Betrachter oft gar nicht bemerkt. 1st sie dagegen zu groB, werden Bildscharfe und Details des gedruckten Bildes ernsthaft beeintrachtigt.
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Bei der Desktop-Oberfullung wird eine Linie um die Vordergrundfarbe angelegt. Die Breite dieser Linie bestimmt. wie groB die Passerungenauigkeit sein darf. ohne dass Blitzer entstehen. Dunkle Schrift vor hellem Hintergrund sollte nicht uberfUlit werden. da dies die Form der Buchstaben verandert.
Eingefarbte Flachen, farbige Linien und Buchstaben reagieren sehr stark auf Passerungenauigkeiten, und zwar besonders dann, wenn der Hintergrund farbig ist. Passerungenauigkeiten resultieren in stOrenden weiBen Blitzern, wo das weiBe Papier zwischen den Farbflachen durchscheint. Urn die Gefahr von solchen Blitzern zu verringern, wurde die Technik des Uberfiillens entwickelt. Uberfiillung heiBt, dass Bereiche oder Linien erzeugt werden, in denen sich die Druckfarben leicht iiberlappen. Dieser Bereich ist nur so breit, dass aBe Blitzer, die durch die Passerungenauigkeit verursacht werden, abgedeckt werden ktmnen. Dicse Technik wird bei Halbtonbildern nicht angewendet, da Farben und Tonwerte beeinflusst wiirden.
Uberfiillung und PDFIX 00
Adobe PDF- Einslellungen :PDFXla : Aligemein , Bilder PDF IX
-
I Schrlften
, Farbe , Erweilert , PDF IX
,
Berichlerstellung und Kompatibilitlit
PDF/X- la
0
PDF/X-3
1:1
Wenn nlcht kompalibel : : Auftrag abbrechen
Wenn keln Endformat- oder Objekt-Rahmen festgelegt 1st
I
o Als Fehler melden
Endformat- Rahmen auf Medlen-Rahmen mit Abstanden fenlegen (Punktl_
--
-~
I
--
I Unks: 0 Rechts : 0 Oben: 0 Unten: Wenn kein Anschnltt-Rahmen festgelegt 1st o Anschnltt- Rahmen auf Medlen- Rahmen festlegen
-0
I
Q An5chnitt-Rahmen auf Endformat- Rahmen mit Abstanden festlegen (Punkt): Unks: 0
Rechts : 0
Oben:
0
Unten:
0
Standardwerte. sofern nich! im Dokument festgelegt Profilname fur Ausgabe-Intentlon : ISO Coated sb
~
. II [L
Ausgabebedlngung:
II
Reglstrierung (URl.): http://www.color.org OberfOllung:
"False" eingeben
::>
!
1[1]
-
{
Hilfe
}
~ Spelchern unter... )
( Abbrechen ~
(
OK
.)
Vorgeschriebener Bestandteil einer PDF/X-Datei ist eine Information fur die Druckerei, ob die Datei bereits uberfullt ist oder nicht. Die UberfUliung wird in der Regel von der Druckerei vorgenommen, und der Erzeuger der PDF/XDatei kennzeichnet diese dann als nicht uberfullt.
Grundsatzlich gibt es im Arbeitsablauf zwei Moglichkeiten, Dberfiillungen anzulegen. Einmal konnen Dberfiillungen iiber die Anwendungsprogramme erzeugt werden, bevor die PDF/X-Datei fiir die Druckerei generiert wird. Die andere Moglichkeit besteht darin, eine PDF/X-Datei ohne Dberfiillungen an die Druckerei weiterzugeben, damit diese die Dberfiillungen vornimmt. Urn zu verhindern, dass eine bereits iiberfiillte PDF/X-Datei in der Druckerei nochmals iiberfiillt wird, muss diese eine Kennzeichnung zur Dberfiillung besitzen. Dies ist der sog. Dberfiillungsschliissel oder engL Trap Key. In der Regel ist die Generierung von Dberfiillungen eine Sache der Druckerei. Als Datenlieferant sollM. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
te man daher aus seinen Anwendungsprogrammen keine Dberfiillungen generieren und in der PDF/XDatei fiir die Druckerei den Dberfiillungsschliissel! Trab Key auf Nein bzw. False setzen. Sollte der seltene Fall eintreten, dass eine Druckerei die gelieferten PDF/X-Daten nicht iiberfiillt, so liegt die Verantwortung eindeutig bei der Druckerei. Als Kunde kann man in diesem Fall auf einen kostenlosen Nachdruck bestehen. Will man als Datenlieferant an Druckereien auf Nummer sicher gehen, so sollte nicht nur der Dberfiillungsschliissel in der PDF/X-Datei korrekt gesetzt sein, sondern im Begleitschreiben zu den gelieferten Daten auch nochmals vermerkt werden, dass diese nicht iiberfiillt sind. 65
Yom Dokument zur PostScript-Datei Druckertreiber in modernen Layout- und Grafikprogrammen bieten heutzutage eine Vielzahl von EinsteIlungsmoglichkeiten. SolI tiber den Druckertreiber eine PostScript -Datei erzeugt werden, die spater tiber den Acrobat Distiller in eine PDF/X-Datei umgewandelt wird, dann gibt es einige Regeln zu beachten. Leider sind die Mentis zum Drucken und PostScript -Erzeugung in verschiedenen DTP-Programmen sehr unterschiedlich strukturiert.
1.. Druck in eine PostScript-Datei mit der Adobe PDF PPD Die Abktirzung PPD steht fur PostScript Printer Description. Es handelt sich dabei urn eine Textdatei, die tibrigens in jedem Textverarbeitungsprogramm geoffnet werden kann. In der PPD sind diverse Informationen tiber die Moglichkeiten eines Druckers enthalten, so z.B. tiber die bedruckbaren Formate und die untersttitzten Farbmodelle. Nur bei der Verwendung der Adobe PDF PPD kann man sichergehen, dass ein optimales PostScript fur die PDF-Erzeugung geschrieben wird. Wahrend in InDesign 2 aIle Einstellungen direkt im Drucken-Menti vorgenommen werden, muss man in QuarkXPress 6 tiber den Punkt Drucker zusatzlich in den Treiber wechseln, urn dort anzugeben, dass in eine PostScript-Datei gedruckt werden solI.
Drucken
2. Erzeugung von Composite-PostScript
1m Druckertreiber gibt es die Moglichkeiten "composite" und "separiert" zu drucken. Separiert bedeutet, dass aus einer CMYK-Farbseite des Dokumentes beim Drucken vier einzelne Graustufenseiten erzeugt werden, die die einzelnen CMYK-Farbausztige repasentieren. Composite bedeutet, dass die einzelne CMYK-Farbseite auch als einzelne Seite in der PostScript-Datei enthalten ist. Ftir PDF/X ist composite vorgeschrieben, da soIehe Dateien in der Druckerei effektiver weiterverarbeitet werden konnen. AuGerdem ist es moglich, die Datei im Adobe Reader in kompletten Seiten anzuschauen.
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3. Druck mit eingebetteten Schriften
Eine PDF/X-konforme Datei muss samtliche Schriften enthalten, die fur den Druck benotigt werden. Damit dies gewahrleistet ist, mtissen diese bei der PostScript-Erzeugung eingebettet werden. Bei der PostScript-Erzeugung tiber den Druckertreiber unter Mac OS X werden die Schriften automatisch mit eingebunden.
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
4. Druck mit 8eschnittzugabe wenn notwendig 1st das Dokument so gestaltet, dass einzelne Elemente bis in den Seitenrand ragen, so muss das unbeschnittene Seitenformat etwas groBer als das beschnittene Dokumentenformat angelegt werden. 5. Druck ohne Beschnift- und Passermarken Beschnitt- und Passermarken sind wichtig, wenn in der Druckerei einzelne Filmauszuge jeder Seite per Hand zu einer Druckform montiert werden. Findet dies im Computer der Druckerei elektronisch vor der Belichtung statt, sind Beschnitt- und Passermarken in der PDF-Datei hinderlich. Da in einer PDF/XDatei samtliche Informationen uber das beschnittene Dokumentenformat und das unbeschnittene Seitenformat enthalten sind, kann die Druckerei dann selbst wahlen, ob sie Beschnitt- und Passermarken bei Bedarf erzeugen will oder nicht. 6. Papierformat ink/. Beschnift Bei der Erzeugung von PostScript- oder PDF-Dateien wird zwischen Seitenformat und Papierformat unterschieden. Das Seitenformat ist die genaue GroBe des Dokumentes. Das Papierformat ist das Seitenformat zzgl. Beschnittzugabe. Ein DIN-A4Dokument ink!. Beschnittzugabe von 3 mm ergibt ein Papierformat von 216 x 303 mm. Manche Programme berechnen das Papierformat automatisch aus Seitenformat zzgl. Beschnittzugabe. Bei anderen muss ein gr66eres Papierformat extra eingegeben werden. 7. Nie Colormanagement beim Drucken aktivieren Beim Drucken gibt es je nach Anwendungsprogramm evtl. mehrere Moglichkeiten, die zu druckende PostScript-Datei mittels Colormanagement in den Farben zu andern. Zum einen kann das Anwendungsprogramm dafur eigene spezielle Menupunkte bereithalten und zum anderen bieten moderne Druckertreiber in ihren Optionen soleh eine MogIichkeit. Da das Dokument aber schon druckfertig im CMYK-Farbraum aufgebaut wurde, muss das Colormanagement beim Drucken immer ausgeschaltet sein. Iut man dies nicht, so ist dies eine m6gliche Fehlerquelle fur vierfarbig aufgebauten schwarzen Text oder farbverschobene CMYK -Bilder im Druck.
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67
Von PostScript zur PDF/X-Datei Der Acrobat Distiller 6 ist ein Werkzeug, um aus PostScript-Druckdateien PDF-Daten zu erzeugen. Je nach gewahlter Einstellung werden dabei PDF-Dateien erzeugt, die fur Web-Anwendungen oder fUr den Druck optimiert sind. Die Einstellung PDFX1a ist optimal fOr die Weitergabe von CMYK-PDF-Daten an Druckereien.
Acrobat DI.Uller Adobe POF-Elnnellungen _ _ St.nd.rde,n,tellungen , POFXla Komp~tlbllitit:
Acrob~t
4 (PDF 1.3)
Vtrwenden Sit d'fSe Elftstflhmv,n, um tlntn
~rkht ~ber die POF'/X-la-Kompatlblhta, trhollten unci POF-Ookumenlt nur dan" zu erstellen, wen" sit Obtr dlese Kompatlbllftlt
verfOgen. PDF IX 1st tine ISO- Norm zum Austausch von dlgitalen Oruckvorlagen. Weitere Informaoonen zum Enttllen von PDFIX-b-kompatlble.n POF-Ookumenten finden Sit 1m
Acrobat- tiilndbuch. Ole POf- Dokumente konnen mit
Acro~t
oder mit dem leader 4.0 und
hoher geolfnet werden .
r Info zur iktuellen Datet
Datel
Kelne
er6"": Quelle ~ St.tu.
~I
Status' Bertit
Aaobal Distiller 6.0.0
StartzeltSonntag. 17. Augu.t200J um 10::32 Uhr
Adobe Po.IScnptlOftwar. ve'lion 3015 .102 CtO support library InitializatiOn compfeted.
Wie auf Seite 11 beschrieben, ist PDF das sicherste und effizienteste Format zur Ubergabe von Daten an die Druckerei. Eine PDF-Datei, die zur Wiedergabe am Monitor und fur den Download aus dem Internet auf eine moglichst kleine DateigroBe und den Farbraum sRGB optimiert wurde, ist fur den Offsetdruck ungeeignet. Die Anforderungen an druckfertige PDF-Dateien wurden inzwischen in einem international gultigen DIN/ISO-Standard 15930 festgelegt. Dieser Standard wird auch mit dem Kurzel PDF/X gekennzeichnet, wobei das X fur eXchange (Austausch) steht. Innerhalb von PDF/X gibt es zwei Varianten, die sich nur bezuglich Farbraume und ICC-Profilen unterscheiden. In PDF/X-la durfen die einzelnen Elemente wie Bilder oder Text nur in den druckfertigen Farbraumen CMYK, Grau, Schwarz oder Schmuckfarben vorliegen. Einzelne Elemente diirfen nicht uber eingebettete Farbprofile verfugen. Dies stellt sicher, dass die Farben in der PDF-Datei 1:1 in der Druckerei umgesetzt werden. Da aber der Druck auf verschiedenen Papiertypen unterschiedliche CMYK-Varianten von Bildern oder technischen Tonen benotigt, ist es notwendig, dass der Erzeuger einer PD FIX -Datei angibt, fur welchen Papiertyp sie erstellt wurde. Hierfur ist der Out-
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
put Intent zustandig. Dieser kann eine Textzeile sein oder ein ICC-Profil, welches der PDF-Datei als Ganzes beiliegt und das nicht in ein einzelnes Bild der PDF-Datei eingebettet ist. Wahrend die Einbettung eines Profils in einzelne Bilder dazu fuhren kann, dass diese im RIP der Druckerei nochmals farbtransformiert werden, ist dies beim Output Intent ausgeschlossen. Die Druckerei als Empfanger der PDF/X-Datei kann anhand des Output Intents erkennen, ob diese auch fiir den Papiertyp aufbereitet wurde, auf dem spater gedruckt wird. Bei der Erzeugung einer PDF/X-la-Datei findet automatisch eine Priifung statt, ob alle Schriften eingebettet sind und ob die PDF-Datei keine RGB-Dateien oder Elemente mit eingebetteten Profilen enthalt. Fur den Erzeuger der PDF/X-Datei bietet dies eine groBe Sicherheit, dass die Datei ohne Ruckfragen und ohne eventuelles Modifizieren bei der Druckerei sicher verarbeitet werden kann, und die Druckerei erkennt am "PDF/X-Gutesiegel", dass sie eine PDF-Datei bekommt, die schon vor dem Versand kontrolliert wurde. Eine Erweiterung von PDF/X-la ist PDF/X-3. Hierbei werden Kriterien festgelegt, wie druckfertige PDF-Daten aufgebaut sein mussen, die einzelne
Adobe PDF- Eln".lIung.n PDFXh
POF/ X .. Berlchlerslellung und
Ausgehend von der mitgelieferten Standardeinstellung fUr PDF/ X-la kann sich der Anwender eigene Varianten erzeugen . In der linken Abbildung wird unter Ausgabe-Intention das Profil ISO Coated sb angewahlt . Der Empfanger der PDF/XDatei kann anhand dieses Profils erkennen, dass die Datei fur den Offsetdruck auf gestrichenem Papier erstelit wurde.
I(omp~tlbi"tat
PDF/ X- la ,-, PDF/ X- 3 Fo=rtla=h.= . n _ _ _ _J -'-' :l W.nn n,cht kompaub.l . '-'-" Wen" keln Endform.at- oder Objekt- R.ahmen futgelegt 1st
o Als F.hl•• m.ld.n
Endrormat - Rahmen iufMedien · Rahmen mit Abst.ilnden fe..stlegen (Punkt)
Rechts 0 Wen"
lu~ln
Oben 0
Unten
0
Anschnltt - Rahmen fe.stgtlegt 1st
AAschnln - Rahm.n auf M.dl.n- Rahm.n lutl.g.n
o AAschni\t- Rahmen .uf Endformat- Rahm.n mit Abstand.n I,stlegen (Punktl Rechu 0
Unks 0 Sgndir~"e .
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0
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Profiln.m. lur Ausgabe - Intention
ISO Co.t-.d- sb -:--------.....,..,
Ausg.b.bedlngung. - p-'-J/www -. co"-Io •.o.g R.glStrlerung (URl.)· chn Uberfullung ~ .Ing.ben
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Grafiken oder Bilder im RGB-Farbraum enthalten durfen. Zusatzlich durfen einzelne CMYK-Bilder und Grafiken auch noch uber beliebige eingebettete ICC-Profile verfugen. Das, was in diesem Buch als Fehler fur druckfertige PDF-Daten beschrieben ist, stellt in PDF/X-3 ein zusatzliches Feature dar. Fur High-End-Colormanagement-Workflows bietet PDF/X-3 mehr Flexibilitat als PDF/X-lao Aus diesen erweiterten Moglichkeiten resultieren allerdings auch deutlich mehr potentielle Fehlerquellen im Workflow. Die gezielte Nutzung der erweiterten Moglichkeiten von PDF/X-3 erfordert zur Drucklegung der 4. Auflage sowohl beim Erzeuger der PDF/X-3-Datei als auch bei der empfangenden Druckerei sehr viel Colormanagement-Know-how, spezielle Programme und eine intensive Kommunikation, wie potentielle Fehlerquellen gezielt vermieden werden konnen. Da sich dieses Buch an Einsteiger wendet, sind diese fur einen CMYK-basierten Workflow mit PDF/X-la besser bedient. Die Verwendung von PDF/X-3 als Dbergabeformat bedingt aber nicht automatisch, dass man an die Druckerei PDF-Daten mit RGB-Bildern ubergeben muss. Wer als Anwender gelemt hat, PDF/X-la-Daten sicher zu erzeugen,
kann spater ohne Probleme auf PDF/X-3 umschwenken, da eine PD F-Datei, die die Dberprufung auf die Kriterien von X-Ia erfolgreich bestanden hat, automatisch auch eine Prufung auf die X-3-Kriterien besteht. Ab Seite 115 wird darauf naher eingegangen. Dies ist u.a. notig, wenn man PDF/X-Dateien fur den Druck mit Schmuckfarben erzeugen will, wie spater im Buch noch gezeigt wird. Beim Einstieg in einen PDF/X-Workflow wird man in der Regel damit rechnen mussen, dass einige der ersten produzierten PDF-Dateien die Prufung auf die PDF/X-Kriterien nicht bestehen. Hier sollte von vornherein etwas Zeit einkalkuliert werden, sich mit Tools zur Fehlersuche in PDF-Dateien vertraut zu machen. Diese zeigen an, wo die Fehler im Dokument liegen und wie sie behoben werden konnen. Hat man dies einige Male getan, so lemt man schnell fur die eigene Produktionsumgebung und Arbeitsweise seine "Pappenheimer" kennen, die zu Fehlermeldungen bei der PDF/X-Erzeugung fuhren, urn sie dann durch besser aufgebaute Dokumente und eine kontrollierte Erzeugung von PostScript und PDF/X vermeiden zu konnen. Die Belohnung fur diese Muhe sind kontrollierte PDF-Dateien, die Probleme im Druck bestmoglich ausschlieBen.
69
Von der PDF/X-Datei zum Kontraktproof Auswahl von Dienstleistern bzw. Proofsystemen
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plizit den Proof gemaB MedienStandard Druck?
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Kann der Dienstleister bzw. der Fachhandler fur
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ein Proofsystem die Kontraktproofqualitat durch
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1. Bietet der Dienstieister bzw. das Proofsystem ex-
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eine Auswertung des Medienkeils CMYK belegen?
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3. Welche Sonderfarbsysteme (Pantone bzw. HKS)
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sind in das Proofsystem integriert?
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Ein Proof ist die einzige Moglichkeit, zwischen Auftraggeber und Druckerei verbindlich festzulegen, welche Farben der spatere Auflagendruck haben solI. Ein Proof, der im Fall der Falle auch als Grundlage fur die Reklamation einer Drucksache dienen kann, wird auch Kontraktproof genannt. Die grundsatzlichen Anforderungen an einen Kontraktproof wurden bereits auf Seite 20-21 beschrieben. 1m Wesentlichen sind dies die Verwendung des Medienkeils CMYK, der Einsatz der lSO-Profile zur Simulation des Drucks und eine Kontrollzeile aus der erkennbar ist, welche Datei mit welch en Profilen wann geprooft wurde. Pro oft man von der PDF/X-Datei, die zur Druckerei geht, so hat man die hochstmogliche Sicherheit, dass exakt die Daten geprooft werden, von denen nachher auch die Druckplatten erstellt werden. Wurde man stattdessen den Proof aus dem Layoutprogramm heraus drucken und dann eine CD mit Druckdaten und Proof zur Druckerei schicken, ergeben sich folgende Fehlermoglichkeiten, die mit einem Proof der PDF/X-Datei nicht moglich sind: - Es wird aus Versehen eine andere Version des Dokuments an die Druckerei verschickt als die, die geprooft wurde. - Beim Zusammenstellen der Daten fur die Druckerei konnen aus Versehen andere Versionen eines Bildes verwendet werden.
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Zur Farbkontrolle von digitalen Kontraktproofs ist es unerlasslich, dass auf diesen der Medienkeil CMYK mitgedruckt wird. MiUels eines Spektralfotometers k6nnen so die Farben auf dem Proof objektiv bewertet werden. Die ganz rechts gezeigte Variante des Medienkeils CMYK ist fur scannende Spektralfotometer aufgebaut, mit denen die Auswertung weniger als eine Minute dauert.
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Die Erstellung des Kontraktproofs sollte immer von der PDF/ X-Datei fUr die Druckerei ausgehen, damit exakt die Daten geprooft werden, die auch zur Druckerei geschickt wurden . Um sicherzustellen , dass die Vorgaben des MedienStandards Druck erreicht werden, sollten im Proof die ISO-Profile von www.eci.org eingesetzt werden.
- Die Druckerei verwendet bei der Belichtung aus dem Layoutprogramm andere ColormanagementEinstellungen als der Auftraggeber bei der Erstellung des Proofs. Daher stellt der Proof der PDF/X-Datei fur Auftraggeber und Druckerei die hochstmogliche Sicherheit dar. Des Weiteren geben viele Druckereien Rabatt, wenn sie druckfertige PDF-Dateien bekommen, da sie diese schneller und sicherer verarbeiten konnen als ein offenes Dokument mit vielen zusatzlichen Bildern und Schriften. Urn einen Kontraktproof zu erstellen, wird eine RIP-Software benotigt, die ICC-Profile sauber unterstiitzt und die automatisch eine Kontrollzeile und den Medienkeil CMYK mit ausgeben kann. Der Medienkeil CMYK befindet sich in der Regel nicht im Lieferumfang eines Proofsystems und muss bei der FOGRA (www.fogra.org) gesondert erworben werden. Fiir die Auswertung des Medienkeils CMYK muss Zugriff auf ein Spektralfotometer bestehen. Unter dies en Rahmenbedingungen ist es moglich, auch auf relativ preiswerten Tintenstrahldruckern Kontraktproofs zu erstellen. Wenn man chen Anwendern der Preis von ca. 250,- EUR fur den Keil recht teuer erscheinen mag, so sollte in Erwagung gezogen werden, dass es fiir die FOGRA als Hersteller nicht nur urn den Keil geht,
sondern urn die dahinter stehenden Vorgaben fiir den rechtsverbindlichen Kontraktproof, fiir die gewahrleistet sein muss, dass sie von einer normal eingestellten Druckmaschine auch sicher erreicht werden konnen. Hier steckt ein immenser Aufwand an Testdrucken und Forschungsarbeit drin, urn ein System zur Qualitatskontrolle fiir den Digitalproof zu schaffen, das branchenweit anerkannt ist. Die 250,- EUR sind daher nicht nur der Preis fiir den Keil selbst, sondern auch eine Versicherung, dass im Fall der Faile ein Druckauftrag reklamiert werden kann, wenn die Druckerei nicht die Farben des Proofs erreicht. Kein anderes System zur QualitatskontrolIe von Digitalproofs kann im Rahmen von Gutachten auch vor Gericht eingesetzt werden. Dies gilt ganz besonders, wenn relativ preiswerte Tintenstrahldrucker fur den Kontraktproof genutzt werden. Auf Seite 90 wird dies am Beispiel der Software Best ColorProof gezeigt, wie man selbst Kontraktproofs erstellen kann. Mochte man als Anwender nicht selbst proofen, so empfiehlt es sich, einen Dienstleister zu beauftragen, der Kontraktproofs mit Medienkeil CMYK liefert. Eine Auswahl solcher Dienstleister sowie jede Menge genereller Informationen zum Thema Kontraktproof find en Sie unter www.digitalproof.de
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Zwischenbilanz PDF/I(
I:MYK·Dalen
PDF/I(
Ole wichtigsten Elemente und Abliiufe im Uberblick: Es werden hochwertige ICC-Profile fur Scanner, Monitor und Proofdrucker ben6tigt. Das komplette Dokument wird in eine CMYK-PDFjX-Datei umgesetzt, von der geprooft wird. Damit der Proof als Kontraktproof gilt, muss er den Medienkeil CMYK enthalten.
Urn das Thema Farbe von der Eingabe bis zur druckfertigen Datei inkl. Kontraktproof im Griff zu haben, sind folgende Rahmenbedingungen notwendig: Fur Scannern, Monitor und Farbdrucker sollten ICC-Profile zu Verfugung stehen. Gescannte Bilder sollten bezuglich ihrer Tonwerte und der Gradation kontrolliert und optimiert werden. Die Separation von Bildern in den CMYK-Farbraum sollte mit den ISO-Profilen von www.eci.org angepasst an den spateren Druck erfolgen. Im Layoutprogramm werden 72
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
alle Elemente im CMYK -Farbraum angelegt. Als Datenformat fur die Druckerei kommt CMYK-PDF/X zum Einsatz. Bei der Erstellung der PDF/X-Datei wird darauf geachtet, dass keine Farbtransformationen mit ICC-Profilen stattfinden. Eine endgiiltige Beurteilung und Freigabe von Farben und Daten erfolgt auf einem Kontraktproof der PDF/X-Datei. Der Kontraktproof muss einen Medienkeil CMYK und eine Kontrollzeile enthalten.
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Die folgenden Abschnitte des Buches zeigen anhand ausgewahlter Losungen, wie der Ablauf von der Bildeingabe bis zum Kontraktproof der PDF/X-Datei in die Praxis umgesetzt werden kann. NaturgemaB konnen auf 30 Seiten nicht die Handbucher von 6 Programmen sowie umfangreiche Anleitungen fur Colormanagement, Farbkorrektur, PDF-Erzeugung und Kontrolle von Digitalproofsystemen komplett zusammengefasst werden. Des Weiteren gibt es zu den gezeigten Anwendungen durchaus oft auch gleichwertige Alternativen. Die Praxisbeispiele sollen beispielhaft die bisher dargelegten Schritte vertiefen, so dass man die wichtigsten Fehlerquellen umschifft und bei speziellen Problem en sich gezielt im Handbuch, in spezieller Fachliteratur, beim Support des Herstellers, in einem Internetforum, bei Freunden oder bei Beratern informieren kann.
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Bevor es aber in die Praxis geht, muss en erst einmal ein paar grundsatzliche Dinge geklart werden: - Welche Hilfsmittel werden fur die tagliche Arbeit benotigt? - Was ist bei der Auswahl von Scan- und Proot1osungen zu beachten? Sind diese Dinge geklart, so werden in den nachsten Schritten das Proofsystem und der Monitor kalibriert und kontrolliert, damit Bilder und PDF-Daten uberhaupt sicher beurteilt werden konnen. Danach geht es dann nochmals tiefer in die Farbkonfigurationen von Photoshop und den Umgang mit eingebetteten Profilen in Bildern. Nun folgt das Scannen mit Farbprofilen und die Bildoptimierung sowie Tonwert- und Gradationskorrektur. Sind die Bilder separiert und im Layoutprogramm platziert, folgen nochmals Tipps zur Erstellung und Kontrolle von PDF/X-Dateien. 73
Farbmusterbucher
Foigendes ist bei Farbmusterbuchem zu beachten: 1. Auf welchen Papieren sind sie gedruckt? 2. Mit welchen Druckverfahren und Rasterweiten sind sie gedruckt? 3. Sind komplette Ausmischungen von CMY mit Schwarz enthalten . um kritische Farben in Scans zu uberprufen? 4. Garantiert der Anbieter Druck gemaB ISO 12647 bzw. gemaB ProzessStandard Offsetdruck?
Farbmusterbucher sind ein essentielles Arbeitsmittel beim Anlegen und Kontrollieren von digitalen Farbwerten. Farben, die in Grafik- und Layoutprogrammen angelegt werden, sehen auch auf einem kalibrierten Monitor nie hundertprozentig so aus wie im Druck. Werden Farben digital angelegt, sollte dies immer anhand von gedruckten Mustern geschehen. Weiterhin dienen Farbmusterbucher zur Kontrolle von kritischen Farben in Scans. Fragen, wie - "Hat das Model die richtige Sonnenbraune oder sieht die Haut mehr nach Sonnenbrand aus?" oder "Stimmen die Farben der abgebildeten Produkte wirklich genau mit den eigentlichen Produktfarben uberein?" lassen sich vor einem Proof nur mit einem Farbmusterbuch sicher klaren. Beim Kauf von Farbmusterbuchern gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten. Der wichtigste Unterscheidungsgrund sind die Papiersorten, auf die die Muster gedruckt sind. Die Varianten reichen hier von einfachen Ausfuhrungen, die nur mit mattgestrichenem Bilderdruckpapier erhaltlich sind, bis hin zu sehr umfangreichen Exemplaren die auf 6 und mehr Papiersorten gedruckte Farbbeispiele enthalten. Wer fur den Druck auf ungestrichenen Qualita-
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ten, Zeitungspapier oder Recyclingpapier gestaltet, kommt urn die umfangreichen Exemplare nicht herurn. Der nachste wichtige Punkt betrifft die Ausmischungen mit Schwarz. Einfache Farbmusterbucher enthalten oft nur die Ausmischungen der Farben Cyan, Magenta und Gelb (CMY) sowie evtl. Ausmischungen der reinen Grundfarben mit Schwarz. Wenn es allerdings darum geht, Farben in Scans zu kontrollieren, benotigen Sie unbedingt die Ausmischungen von allen CMY-Tonen mit jeweils unterschiedlichen Schwarzanteilen. Letztendlich spielen auch noch Druckverfahren und Rasterweite eine Rolle. Farbtone mit einem Raster von 80 L/cm sind auf dem gleichen Papier meistens dunkler als bei 60 L/cm. Eine Rollenoffsetmaschine fur den Zeitungsdruck hat meist einen hoheren Druckzuwachs als eine Bogenoffsetmaschine. Bei hochwertigen Farbmusterbuchern sollte der Anbieter explizit darauf hinweisen, dass diese gemaB ISO 12647 bzw. nach ProzessStandard Offsetdruck hergestellt sind. Dies garantiert eine bestmogliche Ubereinstimmung mit Proofs auf Basis der ISO-Profile.
Was ist beim Scannerkauf zu beachten?
Was ist beim Kauf eines Digitalproofsystems zu beachten?
1. Welche max. Aufl6sung hat der Scanner?
1. Arbeitet das System Ober einen langeren Zeit· raum konstant?
2. Welchen Dichteumfang hat der Scanner (Scanner fOr Dias sollten mind. Ober einen Dichteumfang
2.
3. Mit wie viel Bit arbeiten die AID-Wandler (Scanner
UnterstOtzt das RIP ICC-Profile fur Druck und Proof?
von D 3,3 verfOgen)? 3.
1st die Aufl6sung und Farbdifferenzierung ausrei· chend fur Prootzwecke?
fUr Dias sollten mind. mit 12·Bit·A/D-Wandlern ar· beiten)? 4. 4. Kann die Scansoftware mit ICC·Profilen fur den
1st der Farbraum mindestens so groB wie der Druck auf gestrichenem Papier?
Scannner, Monitor und Druck arbeiten? 5. Kann das System mit preiswerten Medien fur den 5.
Sind Testvorlagen und Software fur die Erstellung
Layoutproof arbelten?
eines ICC·Scannerprofils sowle Standarddruckprofile im Lieferumfang enthalten?
6. Wle hoch sind die Kosten fur das Komplettsystem und die Kosten pro bedruckter Seite?
Falls Sie beabsichtigen, Scans fur den Auflagendruck selbst zu erstellen, ist es sinnvoll, mit einer Komplettlosung aus Scanner und prooffahigem Farbdrucksystem zu arbeiten. Wenn das Farbdrucksystern neben Digitalproofs auch noch mit preiswerten Medien arbeiten kann, urn Prasentationsdrucke und Layoutproofs zu erstellen, haben Sie eine sehr flexibel einsetzbare Losung. Scanner und Farbdrucksystern konnen Sie sowohl fur Entwurfszwecke als auch fur die Produktion nutzen. Durch diesen Doppelnutzen lasten Sie die Systeme optimal aus und die Qualitat von Prasentationsdrucken und -scans steigt durch die Verwendung von Produktionsequipment. Bei der Feinabstimmung von Scans auf den Druck ist ein Proofsystem ein unabdingbares Arbeitsmittel. Ein Digitalproofsystem im Haus kann gegeniiber einem extern en Dienstleister bis zu 80% der Proofkosten einsparen.
Bei der Auswahl eines Scanners sollten Sie darauf achten, dass die mitgelieferte Scansoftware ICC-Profile fiir Scanner, Monitor und Druck unterstiitzt. Nur so lasst sich der Scanner in eine komplett kalibrierte Arbeitsumgebung einbinden. Wenn Sie planen, auch Durchsichtvorlagen fur den spateren Auflagendruck einzuscannen, sollte der Scanner iiber eine Auflosung von mind. 2400 x 2400 dpi verfiigen. Scans konnen dann im Druck mit einem Raster von 60 Llcm ca. 800% vergroBert werden. Weitere wichtige Kriterien bei Scannern fur Dias sind der Dichteumfang von mind. D 3,3, urn auch Details in dunklen Bereichen gut umsetzen zu konnen. Digitalprooflosungen, die ein Spektralfotometer zur Linearisierung und zur Kontrolle des Medienkeils CMYK enthalten, schaffen Sicherheit dariiber, jederzeit Kontraktproofqualitat gemaB MedienStandard Druck zu erreichen. 75
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Die Altona-Testsuite •
Die Seiten 1-3 der Altona-Testsuite
Die Altona-Testsuite ist eine Sammlung von frei zuganglichen PDF-Dateien auf www.eci.org. Sie dient fur eine Vielzahl von Tests von der einfachen visuellen Beurteilung verschiedener Testbilder uber die Beurteilung von Druckmaschinen bis hin zur systematischen Analyse von Digitalproofsystemen und System en zur Belichtung von Druckplatten hinsichtlich High -End-Colormanagement -Workflows mit PDF/X-3. Parallel zum Erscheinungstermin wird der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) erganzend zur frei verfugbaren Version ein kostenpflichtiges Anwenderpaket mit Referenzdrucken der AltonaTestsuite auf verschiedenen Papieren herausbringen. Diese Referenzdrucke dienen Druckereien zur Beurteilung ihrer Druckmaschine und Betreibern von Proofsystemen zur visuellen Kontrolle ihrer Proofstandards. 76 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Der Umfang der Tests, die mit der Altona-Testsuite durchgefuhrt werden konnen, geht weit tiber das hinaus, was ein normaler Anwender benotigt, der CMYK-PDF/X-Dateien fur die Druckerei erzeugen und proofen will. Aber auch fur diese Anwendergruppe bietet die Altona-Testsuite Hilfestellungen, die in der Kombination mit der kostenlosen Verfugbarkeit ihren Einsatz zu einem absoluten Muss fur jeden Anwender machen. Dies gilt insbesondere fur die Seite 2 der Altona-Testsuite, die auf der gegenuberliegenden Seite naher vorgestellt wird. Bestandteil des Downloads von www.eci.org ist auch eine sehr umfangreiche Anleitung zu den einzelnen Testelementen. Wer als Anwender den Markt fur Digitalproof- und Farbdrucksysteme beobachtet, urn z.B. Investitionsentscheidungen vorzubereiten, sol1te sich von so vielen Systemen wie moglich Musterdrucke der Altona -Testsuite erstellen lassen.
Schmuckfarben Die Elemente rechts sind aus Grau und der Schmuckfarbe Orange angelegt. Sind rechts keine Schachbrettfelder sichtbar, so kann das Proofsystem kein Uberdrucken fur Schmuck· farben simulieren. Damit das blaue Quadrat rechts oben verschwindet, muss das Proofsystem die M6glichkeit bieten, die Schmuckfarbe Orange manuell im System anzulegen.
Graustufen
Farbbilder
Uberdrucken
Schlecht kalibrierte Proofsysteme produzieren Graustufenbilder oft mit einem Farbschillern.
Hautt6ne, Neutralt6ne, Pastellfarben, gesiittigte Farben und dunkle Erdfaben dienen zur visuellen Beurteilung des Proofergebnisses.
Wenn ihr Proofsystem die Kreise wie rechts anzeigt, kann es kein Uberdrucken fur PDF-Dateien simulieren. Fur ein Kontraktproofsystem ist dies aber unbedingt notwendig.
Medienkeil CMYK Messtechnische Beurteilung der Farbverbindlichkeit.
RGB-Kreuz
Aufliisung
High-End-Colormanagement
In einigen Bildern sind kreuzf6rmige Bildteile als RGB gespeichert, um Colormanagement gemiiB PDF/X-3 zu testen. Fur einen CMYKWorkflow haben sie informativen Charakter.
Mit dem Siemensstern sowie positiver und negativer Schrift k6nnen Sie das AufIbsungsvermbgen von Proofsystemen beurteilen.
Die rot-grunen Quadrate dienen zum Test, ob Proofsysteme und Belichter-RIPs die speziellen Colormanagement-Features von PDF/X-3 unterstUtzen. Fur einen CMYK-Workflow haben sie informativen Charakter.
77
Farbkalibrierung der Systemumgebung
Die Wahl der richtigen ICC-Farbprofile in jedem Anwendungsschritt ist die Grundvoraussetzung fUr eine Kalibration aller Systemkomponenten . Fur eine hochstmogliche Qualitiit der Kalibration werden meist individuelle ICC-Farbprofile fUr Scanner, Monitor und Digitalproof benotigt.
Am Anfang einer Systemkalibrierung steht eine Bestandsaufnahme, ob die verwendeten Produkte sich alle mit ICC-Profilen kalibrieren lassen. Zwingend notwendig sind dabei die Software zum Scannen und der Bildbearbeitung sowie das PostScript-RIP eines Digitalproofsystems. Hilfreich, aber nicht unabdingbar ist die ICC-UntersHitzung in Grafik- und Layoutprogrammen. Da platzierte EPS-Dateien in diesen Programmen derzeit noch von der Kalibrierung ausgeschlossen sind, ist ein Softproof der kompletten Seite auf dem Monitor meist nicht moglich. Farblich auf den Auflagendruck abgestimmte Prasentationsdrucke und farbverbindliche Digitalproofs werden tiber die Verrechnung der Profile im RIP des Farbdrucksystems realisiert. 1st die entsprechende Hard- und Software verfugbar, dann werden neb en den ISO-Profilen fur den Auflagendruck ICC-Profile ftir die Komponenten Scanner, Monitor und Proofdrucksystem ben6tigt. Letztere konnen sowohl Standardprofile der einzelnen Hersteller sein oder individuelle Profile, die man selbst oder ein Dienstleister erstellt. Beim erstmaligen Anwenden der Profile in den einzelnen Anwendungsprogrammen ist es notwendig, die erzielte Qualitat zu tiberprtifen. Hierfur ben6tigt man digi-
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tale CMYK-Referenzbilder und einen Referenzproof gemaB MedienStandard Druck bzw. einen Referenzdruck aus dem Anwenderpaket Altona-Testsuite yom bvdrn. Erstellt man selbst Proofs, so wird zuerst das Proofsystem eingerichtet und tiber die Vermessung des Medienkeils CMYK kontrolliert, ob Kontraktproofqualitat gemaB MedienStandard Druck erreicht ist. Dieser Proof dient dann zur Kontrolle des Monitors und des Scanners. Lasst man bei einem Dienstleister Proofs erstellen, so soUte man dort einen Referenzproof mit Auswertung des Medienkeils CMYK anfordern, der dann zur Kontrolle des Farbdruckers, Monitors und Scanners dient. Fur hochste Ansprtiche sollten fur die Kontrolle von Proof und Monitor die Referenzdrucke der Altona-Testsuite verwendet werden. Unter Normlicht mit Tageslichtcharakter (D50) vergleicht man dann die Darstellung der digitalen Referenzdaten auf dem Monitor mit dem Referenzproofbzw. dem Referenzdruck. 1st die Farbtibereinstimmung yom Monitor zur Referenz wie gewtinscht, dann ist dessen Kalibrierung abgeschlossen. Analog kann auch ein Farbdrucker fur Prasentationszwecke mit einem Referenzproofkontrolliert
Lab
Lab Individuelle ICC-Farbprofile fUr Scanner basieren auf dem Scan einer Referenzvorlage.
Individuelle ICC-Farbprofile fur den Monitor und verschiedene Druckverfahren basieren auf der Vermessung mittels Farbmessgeriiten.
Zum Abschluss einer Kalibrierung wird die Darstellung auf dem Monitor und dem Digitalproof mit Referenzdrucken verglichen. Noch bestehende kleine Abweichungen werden in der Regel dann visuell ausgeglichen.
Die Kalibrierung von Scanner, Monitor und Drucker.
werden. Zur Uberprtifung des Scanners scannt man eine Reihe von Bildern und separiert diese mit einem ISO-Profil in den Farbraum des Referenzproofs. Bei einem korrekt kalibrierten Scanner entsprechen dann die Monitorvorschau und ein Proof der separierten Daten der gescannten Vorlage. Gibt es noch Abweichungen, dann werden bessere Profile benotigt. Statt Standardprofilen der Hersteller konnen z.B. individuelle Profile eingesetzt werden. Auch bei individuellen Profilen konnen in speziellen Fallen noch klein ere Abweichungen auftreten. So z.B. beim Einscannen spezieller Vorlagen wie Aquarellen oder Polaroids. Auch manche ver-
meintlich preiswerte Druckmedien eignen sich schlecht fur Colormanagement. Hilfreich ist es auf jeden Fall, eine komplette Produktionsumgebung yom Scanner bis zum Farbdrucker bei einem Fachhandler zu testen. Bevor allerdings die Profile ftir die Gerate erstellt werden, ist es notwendig, sich noch etwas intensiver mit den Farbeinstellungen der einzelnen Programme zu beschaftigen. Denn nur die Kombination aus gut erstellten Profilen und den richtigen Farbeinstellungen ermoglicht schon vorab, das spatere Ergebnis im Druck zu simulieren.
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Der RGB-Arbeitsfarbraum
Die Farben des Originals und der Ansieht, wenn Sender und Empfanger im gleiehen RGB-Arbeitsfarbraum arbeiten.
Die Darstellung beim Empfanger, wenn er in sRGB arbeitet und die Bilddaten fur ECI-RGB aufbereitet wurden.
Die Darstellung beim Empfanger, wenn er in ECI-RGB arbeitet und die Bilddaten fur sRGB aufbereitet wurden.
Fal"bprofU ~Inbelten . ECL RGB.lcc
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Nur wenn man beim Speiehern eines RGB-Bildes das Profil des Arbeitsfarbraums mit abspeiehert, stellt man sieher, dass es spater in den gleiehen Farben am Bildsehirm erseheinen kann.
Der RGB-Arbeitsfarbraum sorgt dafur, dass RGBBilder auf verschiedenen Monitoren gleich aussehen k6nnen. DafUr ist es notwendig, dass ein hochwertiges Monitorprofil vorhanden ist und das Anwendungsprogramm eine Farbtransformation yom RGBArbeitsfarbraum zum Monitorfarbraum durchfUhren kann. Bei Photoshop ist dies seit Version 5 der Fall. Je nach Einsatzzweck gibt es allerdings unterschiedliche RGB-Arbeitsfarbraume. Der Farbraum sRGB ist verbindlich fur Internetanwendungen und Office-Programme und wird von vielen semiprofessionellen Digitalkameras genutzt. Da mit sRGB allerdings einige dunklere gesattigte Farben im CyanGrun-Bereich nicht dargestellt werden k6nnen, gibt es weitere RGB-Arbeitsfarbraume, die sich insbesondere fUr die medienneutrale Bildarchvierung eig-
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nen. Der bekannteste ist ECI-RGB, der als ICC-Profil unter www.eci.org zur VerfUgung steht. Wenn RGB-Bilddaten versendet werden, ist es notwendig, dass der Empfanger der Bilddaten mit dem gleichen RGB-Arbeitsfarbraum arbeitet wie der Sender. Nur dann kann er davon ausgehen, dass er die gleiche Farbdarstellung hat wie der Sender. Wenn dies nicht nicht der Fall ist, k6nnen Farbverschiebungen entstehen, die die obige Bildreihe anhand der Farbraume sRGB und ECI-RGB zeigt. Damit bei der Weitergabe von RGB-Bildern nicht extra Zusatztexte uber den verwendeten RGBArbeitsfarbraum geschrieben werden mussen, gibt es die Moglichkeit, beim Speichern das Profil des RGB-Arbeitsfarbraums direkt in die Bilddatei einzubetten.
Profileinbettung und Profilfehler
Farbmanagement-Richtlnen - - - - - - - - RGB: ', EinQEllettete Profile beibehGlten
Die Einstellung Eingebette Profile beibehalten ist die Voraussetzung, dam it RGB-Bilder beim Offnen in den gleichen Farben dargestelit werden .
Profllfehler:
Bem Ottnen wahlen
Fehlende Profile:
Hem Offnen w hlen
Wird in den Farbmanagement·Richtlin i· en fUr Profilfehler die Angabe Beim Offnen wahlen angeklickt, so erscheinen beim Offnen Fehlermeldungen wie die unten abgebildeten.
Abweichung yom eingebetteten Profil Das eingebettete Farbprofil des Dokuments "ECLBeispiel.tif' entspricht nicht dem aktuellen RGB-Arbeitsfarbraum. Eingebettet: ECLRGB.icc Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1 Wie machten Sie we iter vorgehen? - - - - - - - - - - - - - , Eingebettetes Profil verwenden (anstelle des Arbeitsfarbraums)
o Dokumentfarben in den Arbeitsfarbraum konvertieren
o Eingebettetes Profit verwerfen (kein Farbmanagement) ( Abbrechen )
Bekommt man als Empfanger eine RGB-Datei mit eingebettetem Profil, so soBte dieses Profil bei der Bildbearbeitung auf jeden Fall als RGB-Arbeitsfarbraum verwendet werden. Ab Photoshop 6 und hoher geschieht dies automatisch, wenn man in den Farbeinstellungen den Punkt RGB: Eingebette Profile beibehalten anwahlt. Dies sorgt daftir, dass beim Empfanger das geoffnete Bild im Farbraum des eingebetteten Profils dargestellt wird. Die Grundeinstellungen im Programm ftir den RGB-Arbeitsfarbraum werden dabei nicht geandert. Das eingebettete Profil gilt daher nur ftir das Bild, in welches das Profil eingebettet wurde. Ab Photoshop 6 kann man sich unter Mac OS tibrigens in der linken unteren Ecke den aktuellen Arbeitsfarbraum anzeigen lassen, mit dem ein Bild dargestellt wird. Offnet man ein RGB-Bild, so konnen Fehlermeldungen zu Profilfehlern auftauchen. Diese Dialogbo-
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xen zeigen an, dass das zu offnende Bild ein eingebettetes Profil besitzt, welches sich von den RGBEinstellungen im Programm unterscheidet, oder dass kein Profil in das Bild eingebettet ist. 1m FaIle eines eingebetteten Profils sollte dieses auf jeden Fall auch genutzt werden. Wenn kein Profil eingebettet ist, so muss man dem Bild ein Profil zuweisen. Dies kann der RGBArbeitsfarbraum aus den Programmeinstellungen oder ein beliebig wahlbares prom sein. Nur wenn man zufallig das gleiche RGB-Profil zuweist, das dem RGB-Arbeitsfarbraum des Bilderzeugers entspricht, wird es auf dem eigenen Monitor so aussehen wie beim Erzeuger. Die Erzeuger von RGB-Dateien mtissen daher das Profil fUr ihren RGB-Arbeitsfarbraum einbetten, damit die Empfanger dieser RGB-Dateien tiberhaupt eine Chance haben, farbverbindlich zu arbeiten. 81
Moduswechsel und Profilkonvertierung In Profil konvertieren
I I
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Quellfarbraum Prom : sRGB IEC61966 - 2.1 _ _ __
]
Zielfarbraum
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In ProHI konvertieren [
I
Quellfarbraum Prolll: EeI_RGB.icc _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _- J Zielfarbraum
~rofil: : sRGB IEC61966 - 2.1
Liegen die Bilder in einem RGB-Arbeitsfarbraum vor, so miissen sie je nach Aufgabenstellung in andere Farbraume gewandelt werden. Ein sehr haufiger Fall ist die Wandlung in den CMYK-Farbraum fur den Offsetdruck. Traditionell geschieht dies iiber den Moduswechsel nach CMYK. Dabei wird das RGBBild von seinem aktuellen RGB-Arbeitsfarbraum in den CMYK-Farbraum gewandelt, der in den Farbeinstellungen angegeben ist. Da die meisten Drucksachen auf gestrichenen Papieren gedruckt werden, soUte in den CMYK-Einstellungen von Photoshop das Profil ISOcoatedsb.icc von www.eci.org hinterlegt sein. Sollen RGB-Daten fur einen anderen Papiertyp nach CMYK gewandelt werden, so miissten fiir den
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Uber Modus / Profilkonvertierung k6nnen RGB-Bilder in verschiedene Druckfarbraume gewandelt werden, ohne dazu die Farbeinstellungen in Photoshop andern zu mussen. Das linke Beispiel zeigt die Wandlung in einen Standardfarbraum fUr den Zeitungsdruck (QUIZ). Das dazu notwendige Profil gibt es unter www.ifra.com zum freien Download.
Da es verschiedene RGB-Farbraume gibt, ist es manchmal notwendig, RGB-Bilder von einem RGBFarbraum in einen anderen umzuwandeln. Fur Office-Anwendungen wie PowerPoint oder die Darstellung im Internet ist der sRGB-Farbraum die richtige Wahl. Liegt ein Bild im ECI-RGB-Farbraum vor, muss es fur solche Anwendungszwecke uber die Profilkonvertierung nach sRGB gewandelt werden.
Moduswechsel vorher die CMYK-Farbeinstellungen in Photoshop geandert werden. Es gibt aber auch einen einfacheren Weg. Dieser besteht iiber das Menii In Profil konvertieren. Dort kann man als Ziel fiir die Farbumwandlung beliebige ICC-Profile angeben, ohne die CMYK-Farbeinstellungen von Photoshop zu andern. Neben der Wandlung von RGB nach CMYK konnen dort auch Wandlungen von einem RGBFarbraum in einen anderen durchgefiihrt werden. Dies ist z.B. notwendig, wenn Bilder, die im ECIRGB-Farbraum vorliegen, fiir die Darstellung im Internet oder in Office-Prasentationen nach sRGB aufbereitet werden.
CMYK-Bilder und eingebettete Profile Arger mit CMYK-Bildem und eingebetteten Profilen vermeiden 1. An die Druckerei nur PDF/X-Daten Obergeben, die garantiert keine CMYK-Bilder mit eingebetteten Profilen enthalten. 2.
Den Proof fOr die Druckerei exakt von denn Daten erstellen, die auch an die Druckerei Obergeben werden.
3. Das linke CMYK-Bild ist druckfertig und enthiilt fiilschlicherweise ein SWOP-Profi!. Das rechte Bild zeigt die Farbverschiebung, wenn das Bild vom SWOP-Farbraum nach ISOcoated umgewandelt wird.
Wahrend bei RGB-Bildern das Arbeiten mit eingebetteten Profilen eine groGe Hilfe ist, bringt das Einbetten von Profilen in CMYK-Bilder sowohl VorteiIe als aueh Naehteile mit sieh. Arbeitet man mit CMYK -Bildern fur versehiedene Druekstandards, so kennzeiehnet ein eingebettetes Profil eindeutig, fur welchen Druekstandard ein CMYK-Bild autbereitet wurde, und es sorgt bei der Darstellung am Monitor automatiseh fur eine korrekte Voransieht des spateren Proofs. Gleiehzeitig kann aber ein eingebettetes Profil in einem CMYK-Bild dazu fuhren, dass dieses im Layoutprogramm, im RIP des Proofsystems oder beim Belichten fur die Druckplatte farbtransformiert wird. Ob und wie eine solche Wandlung gesehieht, hangt von den Farbeinstellungen im Layoutprogramm, im RIP des Proofsystems oder vom RIP des Belichters in der Druekerei ab: 1. Eingebettete Profile in Bildern sollen berueksiehtigt werden. 2. Das eingebettete Profil eines Bildes ist ein anderes als der eingestellte CMYK-Farbraum der jeweiligen Anwendung. Sind diese Voraussetzungen gegeben, so wird das Bild vom Farbraum des eingebetteten Profils in den CMYK-Farbraum der Anwendung umgewandelt.
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In EPS-Bilder nie Profile einbetten, weil diese oft bis in die fertige PDFDatei mitgeschleppt werden.
Urn die ganze Problematik zu verseharfen, gibt es eine Reihe von Fallen, in denen falsche Profile in CMYK -Bilder eingebettet werden konnen. So hatten die Grundeinstellungen von Photoshop 5 nach der Installation dazu gefuhrt, dass fertige CMYK-Seans naeh dem Offnen und Speiehern ein SWOP-Profil eingebettet bekamen. SWOP ist ein amerikaniseher Druekstandard, der mit einem hoheren Tonwertzuwachs arbeitet als in Europa ublich. Wurde das falsehe SWOP-Profil in einem spateren Arbeitssehritt mit Colormanagement berueksieht, so fuhrt dies mit Sicherheit zu einer ungewollten Farbveranderung des Bildes. Die meisten Betriebe der Druekvorstufe, die PDF-Daten fur Druekereien erzeugen, deaktivieren im Layoutprogramm die Berueksiehtigung von eingebetteten Profilen in CMYK-Dateien oder stellen Colormanagement komplett abo 1m letzteren Fall verziehten sie dann zugunsten einer mogliehst hohen Produktionssieherheit auf einen korrekten Softproof am Monitor. Dies sind die siehersten Voraussetzungen, urn CMYK-PDF/X-Daten zu erzeugen, die ihrerseits in einzelnen CMYK-Bildern nieht uber eingebettete Profile verfugen. Nur dann kann man siehergehen, dass CMYK -Bilder in der Druekerei nieht beim Belichten ungewollt farbtransfomiert werden. 83
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Eine Photoshop-Farbeinstellung fUr Einsteiger. die moglichst einfach arbeiten wollen.
Eine Photoshop-Farbeinstellung fur Repro-Profis. die die volle Flexibiltiit von Colormanagement nutzen wollen. Diese geht allerdings mit teilweise komplizierteren Arbeitsschritten und mehr Fehlermoglichkeiten einher.
Die Wahl der Farbeinstellungen in Photoshop hat groBen Einfluss auf die Arbeitsweise beim Umgang mit Farben. Die links oben gezeigte Einstellung fUr Einsteiger zielt auf eine moglichst einfache Bedienung und Vermeidung potentieller Fehlerquellen. Es gibt keine Dialogboxen uber Profilfehler beim Offnen und RGB-Bilder mit angehangten Profilen werden korrekt ubernommen. Fur Bilder aus Digitalkameras oder dem Internet ohne Profil ist der sRGBFarbraum die richtige Wahl. Sollen CMYK-Daten fUr eine PowerPoint-Prasentation oder das Internet autbereitet werden, reicht ein einfacher Moduswechsel nach RGB. Fiir CMYK-Bilder entspricht die Darstellung aufdem Monitor dem Proof fUr gestrichenes Papier. Probleme mit eingebetteten Profilen in CMYK-Bildern werden von Anfang an vermieden. Diese Einstellung eignet sich nicht zur medienneutralen DatenhaItung und der Arbeit mit verschiedenen Druckstandards. 1st diese notwendig, so empfiehlt sich die Einstellung rechts oben fur Repro-Profis. Hiermit andern sich aber auch eine Reihe von Arbeitsschritten. Fur RGB-Bilder aus dem Internet oder aus der Digi-
talkamera ohne Profil passt nicht der normale ECIRGB-Arbeitsfarbraum, stattdessen muss der sRGBFarbraum extra zugewiesen und das Bild anschlieBend nach ECI -RGB konvertiert werden. Sollen Bilder aus dem ECI-RGB-Farbraum fUr das Internet oder Power Point verwendet werden, miissen sie mittels einer Profilkonvertierung nach sRGB umgerechnet werden. Beim Offnen von Bildern tauchen haufig Dialogboxen zu Profilfehlern auf, die der richtigen Bedienung bediirfen. Das Einbetten von Profilen in CMYK-Bildern ermoglicht es, verschiedene Druckstandards am Bildschirm zu simulieren und die CMYK-Bilder fur die Archivierung korrekt zu kennzeichnen. Gleichzcitig bedarf es in den nachfolgenden Arbeitsschritten bis zu den druckfertigen Daten fUr die Druckerei einer sehr sorgfaltigen Arbeitsweise, urn Probleme mit eingebetteten Profilen in CMYK-Bildern zu vermeiden. Mit den Farbeinstellungen in Photoshop ist es allerdings noch nicht getan. Wendet man sich dem kompletten Dokument und der Ausgabe uber PostScript-Drucker zu, so gibt es weitere Dinge hinsichtlich der Farbe zu beach ten.
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Farbe im kompletten Dokument
Die Frage der richtigen Farbeinstellungen in Grafgik- und Layoutprogrammen fur die Erstellung von CMYK-PDF/X-Dateien ist auch unter Fachleuten eine viel diskutierte Frage. In Fachartikeln, Empfehlungen einzelner Experten oder Branchen-Richtlininien findet man bisweilen unterschiedliche Statements. Da die Wahl der Farbeinstellungen von den zu losenden Aufgabenstellungen sowie den Moglichkeiten und Interaktionen der eingesetzten Anwendungsprogramme abhangt, gibt es nicht eine generell richtige Farbeinstellung. Aus diesem Grund ist bei Empfehlungen fur Farbeinstellungen immer wichtig mit anzugeben, fiir welche Rahmenbedingungen diese gelten. Diese lauten fur das Buch wie folgt: Moglichst einfache Erstellung von CMYKPDF/X
Ie nach Farbeinstellung in den Programmen kann es in einigen Anwendungsfallen zu Problemen bei der Erstellung der CMYK-PDF/X-Datei kommen. Bei der Abwagung zwischen hochstmoglicher F1exibilitat in Bezug auf High-End-Colormanagement gegenuber moglichst einfacher und sicherer Bedienung hat Letztere den Vorrang. Das druckfertlge Dokument wird durchgangig in einem einzigen CMYK-Standard aufgebaut
Moderne Grafik- und Layoutprogramme bieten theoretisch die Moglichkeit, RGB- und CMYK-Bilder und Grafiken aus den unterschiedlichsten Quellen wild zu mischen und auf Knopfdruck eine druckfertige PDF-Datei zu erzeugen. In der Praxis
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ergeben sich daraus schnell Probleme, die zu bosen Dberraschungen im Druck fuhren konnen. Daher gilt die Grundregel, dass zu platzierende Bilder und Grafiken fur den CMYK-Farbraum des spateren Drucks optimiert werden, bevor (!) sie im Layoutprogramm platziert werden. Aus diesem Grund werden im Layoutprogramm samtliche Colormanagement-Optionen abgeschaltet, die zu einer Farbtransformation von CMYK-Dateien fiihren konnten. Insbesondere werden eingebettete Profile in platzierten CMYK-Bildern ignoriert. Einfache Bedienung hat Vorrang vor hochstmoglicher Flexibilifaf
Da viele Anwender mit Dialogboxen zu Farbproftlen beim Offnen und Platzieren von Bildern und Grafiken uberfordert sind, ist es fiir Einsteiger besser, dies dem Anwendungsprogramm zu iiberlassen. Vor dem Druck wird von der CMYK-PDF/XDatei ein Proof erzeugt
Der Proof ist das wichtigste Arbeitsmittel, urn Farben vor dem Druck zu kontrollieren. Urn genau die Daten zu proofen, die auch an die Druckerei geliefert werden, muss der proof von den druckfertigen PDF/X-Daten erstellt werden. Nur dann hat der Datenlieferant gegeniiber der Druckerei eine rechtsverbindliche Vorgabe, auf die er sich im Fall einer Reklamation berufen kann. Der Proof ist gleichzeitig auch die wichtigste Kontrolle fiir angelieferte oder altere CMYK-Bilder, die nicht vor der Platzierung irn Layoutprogramm auf Farbigkeit kontrolliert wurden.
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Eingeteilt nach Anwendungsbereichen spielen Farbeinstellungen in den Grafik- und Layoutprogrammen folgende Rolle: 1. Darstellung von RGB- und CMYK-Bildern am Monitor 2. Umgang mit eingebetteten Profilen beim Offnen und Platzieren von Dateien 3. Umgang mit Profilen beim Drucken 4. Umgang mit Profilen bei der CMYK-PDF/X-Erzeugung Unter den vorher beschriebenen Rahmenbedingungen ergeben sich fiir die einzelne Anwendungsbereiche folgende Empfehlungen:
CMYK-Einstellungen Das Farbprofil sollte identisch mit dem Output Intent der CMYK-PDF/X-Datei und dem Druckstandard fur den Proof sein. Fiir CMYK-Bilder werden eingebettete Profile nicht beriicksichtigt. In AdobeApplikationen heiBt diese Option Colormanagement aus.
RGB-Einstellungen Da grundsatzlich aile RGB-Daten gewandelt werden sollten, bevor sie im Grafik- oder Layoutprogramm platziert werden, ist dieser Bereich nicht besonders relevant. Trotzdem gilt es, hierfiir eine sinnvolle EinsteHung zu finden. Lasst sich fur den RGB-Farbraum die Option Eingebette Profile beibehalten wahlen, so wird diese aktiviert. Dadurch wird sichergestellt, dass eine RGB-Datei bei einer Wandlung nach CMYK iiber das Layoutprogramm ihre Farbigkeit behalt. Das RGB-Profil der RGB-Einstellungen greift dann nur fiir RGB-Daten ohne eingebettetes Profil. Da die meisten RGB-Bilder ohne eingebettetes Profil im sRGB-Farbraum vorliegen, ist sRGB in der Regel die beste Wahl. Umgang mit eingebetteten Profilen beim Offnen und Platzieren von Dateien Urn beim Arbeiten im Grafik- oder Layoutprogramm sich mit moglichst wenig Dialogboxen zu Farbprofilen einzelner Objekte herumschlagen zu 86
miissen, werden solche Dialogboxen abgeschaltet. 1m Zusammenspiel mit den vorher beschriebenen Farbeinstellungen fiir RGB und CMYK gibt das dann folgendes Programmverhalten: RGB-Daten werden fiir die Druckausgabe in den Farbraum des spateren Drucks gewandelt. CMYKDaten werden am Monitor so angezeigt, wie sie im Proof bzw. dem Druck aussehen. Wurden CMYK-Bilder urspriinglich fur einen anderen Druckstandard aufbereitet, so verschiebt sich die Farbwiedergabe gegeniiber dem urspriinglichen Druck. SoH sichergestellt werden, dass CMYKBilder korrekt von einem Druckstandard in einen anderen gewandelt werden sollen, so ist dies unter Sichtkontrolle in einem Bildverarbeitungsprogramm vorzunehmen, bevor diese CMYK-Bilder im Layoutprogramm platziert werden.
Farbprofile beim Drucken und der Erzeugung von PostScript-Dateien Es gibt mehrere Moglichkeiten, beim Drucken oder der Erzeugung von PostScript-Dateien Farbtransformationen mit Colormanagement durchzufuhren. Meist haben sowohl die Druckmeniis der Grafikund Layoutprogramme entsprechende Punkte und in den Optionen des Druckertreibers konnen die Punkte PostScript-, ColorSync- oder ICM-Farbtransformation angewahlt werden. Fiir all diese Punkte gilt: nie aktivieren! Der einzige Ort, wo CMYK-Daten aus dem Grafik- oder Layoutprogramm noch farbtransformiert werden sollten, ist das RIP des Proofsystems. Farbprofile be; der CMYK-PDF/X-Erzeugung Urn moglichst sicher und einfach CMYK-PDF/XDateien erstellen zu konnen, ist es in der Regel am besten, diese iiber den Acrobat Distiller 6 zu erzeugen. Bei der Erzeugung der Druckdatei fur den Distiller sollte im Druckdialog Farbmanagement immer auf "unverandert" stehen.
Farbeinstellungen in InOesign
Farbeinstellungen Farbmanagement aktivleren
I
Elnstellungen:: sRGB_ISO_lnDesign
:J
Erweiterter Modus
'I Arbeits:~:r:u~R~B
I Abbrechen \.
~
Laden ...
, ,I
)
( Speichern ... ) IEC61966- 2. 1
CMYK: : ISO Coated sb Farbmanagement-Rlchtllnien RGB : : Elngebettete Profile beibehalten CMYK: : Aus
: )
I
:
Profilabweichung: ~ Belm Cffnen wahlen Beim EinfOgen wahlen
o
Fehlende Profile:
CJ Beim Cftnen wahlen
Konvertierungsoptionen - - - - Modul· : Adobe (ACE) Prioritat: ~ Relativ farbmetrisch Tiefenkompenslerung verwenden
InDesign verfugt uber recht schlussige Farbeinstellungen. So lasst sich der Umgang mit eingebetteten Profilen fur RGB- und CMYK-Daten getrennt einstellen, wovon im obigen Beispiel auch Gebrauch gemacht wird. Enthalten CMYK-Bilder eingebettete Profile, so werden diese ignoriert. Weder fuhren die eingebetteten Profile zu einer Farbtransformation beim Schreiben der PostScript-Datei zur PDF-Erzeugung, noch werden eingebettete Profile bis in die PDF-Datei mitgeschleppt.
Am Monitor wird fur CMYK-Daten der Farbraum ISOcoated simuliert, mit dem spater die CMYK-PDF/X-Datei auch geprooft wird. Sollte aus Versehen eine RGB-Datei im Dokument platziert werden, so wird die Datei fur die Ausgabe bestmoglich nach CMYK gewandelt. Ein eingebettetes Profil in der RGB-Datei wird berucksichtigt und fur RGBDaten ohne eingebettetes Profil wird der sRGBFarbraum verwendet, der fur die meisten RGB-Bilder ohne Profil eine gute Wahl ist.
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Farbeinstellungen in QuarkXPress 6
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Um fUr CMYK·Bilder eingebettete Profile zu ignorieren, darf unter .CMYK" nicht der Punkt "Farbmanagement der CMYK· Quellen fOr CMYK-Zielgerate" aktiviert werden.
Nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit arbeiten weitaus die meisten der QuarkXPress-Anwender mit abgeschaltetem Colormanagement. Wer als Anwender ein HochstmaB an Sicherheit haben will, seine Dokumente komplett in CMYK aufbaut und auf einen Softproof am Monitor verzichtet, kann dies auch unter QuarkXPress 6 weiterhin so machen. Der radikalste Weg ist dafur das Deaktivieren der XTension QuarkCMS tiber Hilfsmittei / XTensionmanager. Will man gelegentlich oder grundsatzlich einen ordentlichen Softproof in XPress nutzen, so muss diese XTension aktiv sein und unter Einstellungen I Quark CMS sollten Vorgaben wie oben gezeigt verwendet werden. 1m Rahmen der Produktion dieses Buches hat das Colormanagement von QuarkXPress 6.0 so funktioniert, wie das Menu es erwarten lieB. Inwie-
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weit dies auch bei anderen Arbeitsumgebungen und zu bearbeitenden Dateien der Fall ist, bleibt noch abzuwarten. Ungewohnlich ist allerdings nach wie vor, dass das Monitorprofil von Hand in QuarkXPress ausgewahlt werden muss. Andere Programme verwenden automatisch das Profil, welches aus Systemebene eingestellt wird. Weiterhin erkennt QuarkXPress 6 unter Mac OS X keine ICC-Profile, die uber einen Alias im Ordner Library I ColorSync I Profile liegen. Da bei einer Photoshop-Installation automatisch das Alias "Recommended" mit Standardprofilen wie sRGB installiert wird, muss man als Anwender gewiinschte Profile aus diesem Ordner nach Profile kopieren. Sind die Farbeinstellungen in Photoshop und im Layoutprogramm gewahlt, geht es in den nachsten beiden Schritten urn die Kalibrierung und KontrolIe des Monitors und des Digitalproofsystems.
Kalibrierung des Digitalproofsystems Der Digitalproof ist der SchlUssel in der Farbbeurteilung von Bildern und Dokumenten und in der Farbabstimmung mit der Druckerei. Fur die Kalibrierung und eine messtechnische Kontrolle wird ein SpektralJotometer benotigt. Fur eine visuelle Kontrolle eignen sich am besten die Referenzdrucke der Altona- Testsuite, die uber www.altonatestsuite.de bezogen werden konnen. In unserem Beispiel kommt die Proofsoftware Best ColorProof 5 zum Einsatz. Zur Kalibrierung und deren messtechnischen Kontrolle wird das Spektralfotometer EyeOne von Gretag Macbeth genutzt.
Einsatz des UGRA/FOGRA-Medienkeils CMYK Mochte man sichergehen, dass ein Proof auch rechtlich Bestand hat, wenn die Druckerei anders als der Proof druckt, dann ist der Medienkeil CMYK, der bei der FOGRA unter www.fogra.org erworben werden kann, unbedingt notwendig. Der Medienkeil kommt sowohl bei der Einrichtung des Proofsystems zum Einsatz als auch bei jedem Proof, der spater an die Druckerei ausgeliefert wird. Fur das in dies em Beispiel verwendete Spektralfotometer EyeOne Pro von Gretag Macbeth ist die Variante Medienkeil CMYK 2.0a die richtige Wahl, weil er in dieser Layoutvariante in einem Rutsch vermessen werden kann.
Konfiguration der Profile in Best C%rProof 5 In den Jobeinstellungen / Farbmanagement konnen verschiedene Farbmanagement-Sets angelegt werden. Das Profil fur das Proofmedium wahlt Best Color Proof selbstandig anhand der Einstellungen fur Ausgabe, Tinte und Papier. Unter Erweitert ... kann man nachschauen, urn welches Profil es sich genau handelt. Unter Referenzprofile wird ISOcoated von www.eci.org eingestellt. Als Rendering Intent wird Farbmetrisch absolut gewahlt, da so die Voraussetzung geschaffen wird, auf dem Medienkeil CMYK die bestmogliche Obereinstimmung mit den Sollwerten zu erreichen.
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89 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Der Referenzproof - Schritt fur Schritt
Nachlinearisierung oder kompiett neue Profilerstellung?
Best ColorProofbietet ab Version 5 die Moglichkeit, das System mit dem EyeOne auf einen vorher definierten Stand abzugleichen, solange fur die Kombination aus Drucker und Proofmedium schon eine Vorgabe (Basislinearisierung) mit ausgeliefert wird. In diesem Fall ist es nicht notwendig, sich eine Software zur Erstellung von ICC-Profilen zuzulegen. In unserem Beispiel wird der Drucker Epson 7600 fur das Proofmedium Best Proofpaper 9180 nachlinearisiert. Zuerst wird ein Testchart zur Nachlinearisierung gedruckt, wobei intern auf die Einstellungen aus dem vorher gezeigten Dialog fur das Proofmediurn zurtickgegriffen wird. Dieses Chart wird vermessen und Best ColorProof berechnet eine aktualisierte Linearisierung. Diese wird nach dem Speichern automatisch verwendet, wenn in den Profileinstellungen das jeweilige Proofmedium angewahlt wird.
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Aktivierung des Medienkeils CMYK 2 .0 und der Kontrollzeile im Ausdruck Unter Drucke Kontrollstreifen wird der Medienkeil
CMYK als Kontrollkeil ausgewahlt, der automatisch mit auf jedem Proof ausgegeben wird. Zusatzlich soli ten auf jeden Fall noch der Dateiname, Datum sowie die Namen der verwendeten ICC-Profile fur die Kontrollzeile auf dem Proof aktiviert werden. Zum Zeitpunkt der Drucklegung kann nur der CMYK-Medienkeil2 in der Standard-Layoutvariante automatisch mit ausgegeben werden. Soll die Lauyoutvariante 2.0a genutzt werden, dann muss sie in Best ColorProof tiber die Funktion Sammelform manuell platziert werden. 90
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Auswertung des Medienkeils CMYK Nur weil sowohl der Medienkeil CMYK selbst als auch die Sollwerte zur Auswertung herstellerunabhangig definiert sind, kann er branchenweit mit beliebigen Digitalproofsystemen ausgegeben und mit einer Vielzahl von Messlosungen und Softwares ausgewertet werden. Dies ist die Basis einer branchenweiten Qualitiitskontrolle fur den Digitalproof, die unabhangig von Prooflosungen und Farbmessegriiten ist. Dementsprechend gibt es auch eine breite Anzahl von Losungen zur Auswertung des Medienkeils CMYK.
Gretag Macbeth Measure Tool Urn den Medienkeil CMYK 2.0a auszuwerten, wird neben dem Messgerat noch die Software MeasureTool benotigt, die von www.gretagmacbeth.con kostenlos heruntergeladen werden kann. Zur Drucklegung der 4. Auflage war das MeasureTool nur im Verbund mit dem Demopaket des Profilemaker Professional herunterzuladen. 1m MeasureTool gibt es fur die verschiedenen Druckstandards Vorgabewerte, die in der Software als Chart geladen werden. Fur die Kontrolle eines Proofs mit dem Profil ISOcoated ist die Tabelle MediaWedge2_FOGRA15.txt die richtige. Nach dem Einmessen des Keils erhalt man ein Protokoll, welches die Abweichung der Messung zu den Vorgaben dokumentiert. Wird in den Feldern fur die Toleranzen bei PapierweiB, mittlere und maximale Abweichung uberall ein OK angezeigt, so erfullt der Proof die Kriterien fur ein Kontraktproof. Der Einsatz des MeasureTools eignet sich besonders fur Besitzer des Farbmessgerates EyeOne vom gleichen Hersteller. Dieses Messgerat ist sehr verbreitet zur Linearisierung und Profilerstellung. Nutzt man eine Software wie Best ColorProof 5, bei der fur unterstutzte Standardmedien eine Linearisierung mit dem EyeOne ausreicht, urn Kontraktproofqualitat zu erreichen, so spart man sich als Anwender eine Software zur Erstellung von ICC-Profilen oder die Kosten fur einen Dienstleister, der diese erstellt. Weiterhin kann man jederzeit sein Proofsystem oder einzelne Proofs kontrollieren.
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Testchart vermessen Wahlen Sie ein Testchart zum Vermessen: TeSlchart: ~edge2_Fogra .. ,
Messen ( Starten ... )
Messung Bitte lesen 51e den Farbstrelfen <1> oln.
Modus. MessintervaJl '
<
>
Messung_7600b.txt Offset Papiertyp 1, 2 178 g/m2
Verfohren FarbullIfang F loehenmosse
Raster Tonwertzunahme CMY bei 48 "
6a/em
Bedruckstoff Mittelwert Max!malwert
",,3 ",,4 ",,12
1.23 2 .64 6.54
OK OK OK
91
Ole Excel-Tabellen der FOGRA
Mit dem Erwerb des Medienkeils CMYK erhalt man Excel-Tabellen von der FOGRA, mit denen der Keil ebenfalls ausgewertet werden kann. Urn fliissig zu arbeiten, sollte eine Software verwendet werden, die fiir das angeschlossene Spektralfotometer Tastatureingaben simuliert. Solch eine Software lauft im Hintergrund und fugt die Messwerte wahrend des Messens direkt in Excel ein. Ein Beispiel ist die Software Toolcrib 4 aus dem Hause X-Rite, welches unter Windows und Mac OS X lauft. Unter anderen kann damit das X-Rite DTP41 fur die Auswertung des Medienkeils CMYK 2.0a genutzt werden. Auch dieses Messgerat wird von einer Reihe von Proofsystemen zur Linearisierung unterstiitzt und es eignet sich ebenso zur Erstellungvon ICC-Profilen.
Best Remote-Control
Remote-Control fur Windows aus dem Hause Best ist eine Lasung zur Qualitatskontrolle beim Digitalproof. Es kannen sowohl Proofs mit Standardvorgaben verglichen werden als auch einzelne Proofs an verschiedenen Standorten zueinander bewertet werden. Unter den unterstiitzten Keilen befindet sich auch der Medienkeil CMYK 2.0a.
Bas/CColor Control
Diese Software fiir Mac OS X und Windows arbeitet mit einer Vielzahl verschiedener Messgerate zusammen. Es kannen sehr komplexe Qualitatssicherungssysteme aufgebaut werden und die FOGRAkonforme Auswertung des Medienkeils CMYK ist fest in die Lasung integriert. Nach dem Download ist ein kostenloser Demoschlussel erhaltlich, urn 14 Tage das Programm als Vollversion zu testen.
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•
Offset P.piertyp 1. 2 170 (/1m2 eo/em
Farbumtang Flich.nmass. Raster Tonvuertz:un~hmf: eM"(
OrudcbedtngY.!!.Q Messbedin un
t;E. 2.g 2 .5 4
Bt:drud<stoff _ ..... rt
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Medienkeil
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55.3
-37.1
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SoU OK OK OK
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Weitere Nutzen der Proofstandards Die Standards fur den Kontraktproof haben eine Reihe von Nutzen, die sich
nicht nur auf den Proof eines konkreten Druckauftrags beziehen. So dienen sie z.B. als Vertragsgrundlage, wenn Proofsysteme von Fachhandlern oder Colormanagement-Beratern eingerichtet werden, oder sie dienen als Vorgabe, wenn Proofs von Dienstleistern eingekauft werden. Des Weiteren lasst sich ein kontrollierter Proof auch fur die Kontrolle des Monitors einsetzen. Wer es ganz genau wissen will, der kann Proof und Monitor mit einem Referenzdruck aus dem Altona-Anwenderpaket des bvdm visuell kontrollieren.
Umgang mit Fachhandlern, Consultants und Proof-Dienstleistern Plant man, ein Proofsystem inkl. Einrichtung und Konfiguration zu erwerben, so sollte eine korrekte Auswertung des Medienkeils Teil des Kaufvertrages sein. Das Gleiche empfiehlt sich auch, wenn ein Colormanagement-Consultant die Einrichtung oder Optimierung des Proofsystems vornimmt. Eine Liste von Fachhandlern und Consultants, die so vorgehen, findet man unter www.digitalproof.de. Kauft man seine Proofs bei einem Dienstleister ein, so sollte dieser ebenfalls Proofs auf Basis der ISO-Profile inkl. Medienkeil CMYK ausliefern. Eine Liste solcher Dienstleister befindet sich eben falls auf www.digitalproof.de
Auftrag fur Einrichtung eines Proofsystems Die Einrichtung des Proofsystems erfolgt fUr den Farbraum ISOcoated . Bestandteil der Abnahme ist ein Messprotokoli fUr den Medienkeil CMYK sowie die korrekte Ausgabe der Altona-Testsuite visual.
Auftrag fur Proofs Hiermit bestelien wir fUr die gelieferten PDF-Dateien Proofs im Farbraum ISOcoated. Die Proofs mOssen den Medienkeil CMYK enthalten und den Vorgaben des MedienStandard Druck entsprechen.
Referenzproof der Altona-Testsuite visual Die aufSeite 76 /77 beschriebene zweite Seite der Altona-Testsuite ist die wichtigste Datei ftir die Beurteilung des Digitalproofs. Zeigen z.B. die drei Kreise in Cyan, Magenta und Gelb keine Mischfarben, so ist das Proofsystem nicht in der Lage, Dberdrucken in PDF-Dateien zu simulieren. Das orange-schwarze Duplex dient zur Beurteilung des Umgangs mit Sonderfarben. Mochte man das Proofergebnis mit einem echten Druck vergleichen, so kann man tiber www.altonatestsuite.de das Altona -Testsuite-Anwenderpaket erwerben. Neben der Beurteilung des Proofs selbst dient sie nach einer Kontrolle des Medienkeils CMYK auch als Referenz ftir den Monitor. Wenn dieser die Altona-Testsuite in den gleichen Farben zeigt wie der Proof, ist er ordentlich kalibriert.
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Ziel der Monitorkalibrierung ist eine moglichst gute farbliche Ubereinstimmung mit einem kontrollierten Proof oder dem Referenzdruck aus dem Altona-Testsuite-Anwenderpaket. Der wichtigste Arbeitsschritt ist dabei die Erstellung eines Monitorprofils mit einem Farbmessgerat sowie die Konfiguration des Profils ISOcoated sb in den CMYK-Farbeinstellungen der Anwendungsprogramme.
Auswahl e;nes Farbmessgerates zur Mon;torkalibr;erung Die Preise fur Farbmessgerate zur Monitorkalibrierung inkl. Software liegen zur Drucklegung bei ca. 300,- EUR. Bekannte Losungen sind das EyeOne Display von www.gretagmacbeth.com. Basiccolor Squid von www.basiccolor.de. die Losungen von Colorvision www.colorvision.ch oder Silverhaze von www.quato.de. Nutzt man ein EyeOne fur die Kalibrierung und Kontrolle des Digitalproofsystems, so kann dieses auch fur die Erstellung von Monitorprofilen eingesetzt werden. Wahrend die Kalibrierung von Rohrenmonitoren uber Farbmessgerate meist unproblematisch ist, sieht die Lage bei TFT-Monitoren komplizierter aus, da es fur diese sehr unterschiedliche Bauarten gibt. Manche preiswerte TFT-Monitore lassen sich uberhaupt nicht farblich kalibrieren. Bei hochwertigeren Modellen funktioniert je nach Bauart mal der eine oder andere Messgerattyp besser. Am sichersten ist es, die Kombination aus Messgerat und TFT-Monitor vor dem Kauf zu testen. Wahl des Wei8punkfes und des Gammas Vor der Erstellung eines Monitorprofils sollte der Monitor uber die intern en Einstellmoglichkeiten auf ein optimales MonitorweiB eingestellt werden. Ob es sich urn ein eher kaltes blauliches bzw. warmes gelbliches WeiB handelt, wird mit der Farbtemperatur beschrieben, je hoher diese ist, desto blaulicher ist das WeiB. Fur Druckvorstufenbetriebe, die in abgedunkelten Riiumen nur High-End-Repro betreiben, ist 5000 Kelvin bzw. D50 die richtige Wahl. Fur Anwender, die in helleren Riiumen arbeiten, sieht D50 oft zu gelblich aus. 1st dies der Fall, dann ist D65 bzw. 6500 Kelvin die richtige Wahl. Das Gamma steuert die Helligkeit der mittleren Tone. Ein Gamma von 2,2 zeigt Bilder dunkler an als ein Gamma von 1,8,
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wenn ein Programm ohne Colormanagement arbeitet, wie es bei Office- und Internetanwendungen der Fall ist. Beim Einsatz von ICC-Profilen fur den Monitor und den zu simulierenden CMYK-Farbraum (ISOcoated) spielt das Gamma fur den Monitor keine nennenswerte Rolle. Da fur Office- und Internetanwendungen ein Gamma von 2,2 empfohlen wird, ist dieses die beste Lbsung, wenn neben der Bildbearbeitung auch Power Point und ein Internetbrowser zum Einsatz kommen.
Erstellen des Monitorprofils Das Erstellen eines Monitorprofils ist in vielen Programmen sehr ahnlich. Der Anwender gibt WeiBpunkt und Gamma vor und folgt dann den Anweisungen des Programms. Einige Programme bieten messtechnische Hilfestellungen fur die Ermittlung optimaler Einstellungen fur Kontrast und Helligkeit. Wahrend dies bei Rbhrenmonitoren meist gut funktioniert, ist es bei TFT-Monitoren oft ratsam, diesen Schritt zu uberspringen.
Kontrolle des Monitorprofils Fur die Kontrolle des Monitorprofils wird die Altona -Testsuite geoffnet und mit dem Referenzproof bzw. Referenzdruck in einem Normlichtkasten neben dem Monitor verglichen. Fur die Darstellung in Photoshop reicht es, die Altona-Testsuite beim Offnen in OriginalgrbBe auf 72 dpi Auflbsung aufzurastern. Macht man diesen Test vor dem Kauf des Messgerates beim Fachhandler, so schutzt man sich bestmbglich vor Dberraschungen.
Feintunlng des Softproofs bzw. Fehlersuche Gelegentlich gibt es FaIle, wo trotz des Einsatzes eines Messgerates nicht eine vollige Dbereinstimmung mit dem Proof im Normlichtkasten erreicht wird. Fur ein letztes Feintuning nach AugenmaB ist ein Programm wie basICColor Display hilfreich, welches mit sehr vielen Messgeraten funktioniert, 3-mal als Vollversion gestartet werden kann und danach eine Freischaltung benbtigt. Bei selten auftretenden grbBeren Abweichungen gibt es vielfaltige Fehlerquellen. Hier kann dann entweder ein guter Fachhandler weiter helfen oder ein Austausch mit Anwendern und Experten auf der Mailingliste von www.eci.org. 95
Das Beispiel zeigt das Scannen mit ICC-Profilen und die Bildoptimierung an hand der Scansoftware SilverFast AI. Die Arbeitsschritte mit anderen ICC-basierten Scanlosungen sind iihnlich.
Voraussetzungen: SllverFast AI, IT-8 Calibration und IT-8 Charts
SilverFast wird meist direkt mit Scannern ausgeliefert. Je nach Paket ist evtl. ein Upgrade erforderlich. Urn durchgangig mit ICC-Profilen beim Scannen zu arbeiten, ist die groBe Version SilverFast AI notwendig. Urn Scannerprofile zu erzeugen, wird daruber hinaus die Software IT-8 Calibration inkl. Testvorlagen (IT-8 Chart) gebraucht. SolI mit dem Scanner fur Auflicht und Durchlicht gescannt werden, dann werden auch IT-8 Charts fur beide Scanverfahren benotigt.
ITS Kalibrierung
Erzeugen der Scannerprofile
Vor dem Scannen der IT -8 Charts sollte darauf geachtet werden, dass in den SilverFast-Optionen jegliche Profile abgeschaltet sind. Weiterhin sollten bis auf das Setzen des WeiB- und Schwarzpunktes uber das Histogramm samtliche Automatiken zur Farbkorrektur abgeschaltet werden. Die ScangroBe sollte ca. 1-2 MB betragen. Die Scans der IT-8 Charts werden in der Software IT-8 Calibration aufgerufen, die aus dem Scan und den mit den IT-8 Charts ausgelieferten Messdaten ein Scannerprofil berechnet. Mit einem Klick auf den Button Export ICC wird das Scannerprofil in den jeweiligen Standardordner des Betriebssystems fur Farbprofile abgespeichert.
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Kalibrierung war erfolgreictl
Kalibration anwenden
(
Start
: Abbruch
) ~
, Export ICC , ...
( Loschen )
~
(
OK
)
Konfigurieren der Scannerprofile Die Scannerprofile werden anschlieBend in Allgmein / Optionen konfiguriert. Fur eine moglichst gute Qualitat sollte unter Mac OS ColorSync-Farbanpassung gewahlt werden. AnschlieBend gilt es, die Zielprofile fur RGB und CMYK einzustellen. Wenn Sie RGBDaten groBtenteils nur in lnternet- und Office-Anwendungen benotigen, sollten Sie sRGB einstellen. Wenn Sie eine medienneutrale Datenhaltung anstreben, empfehlen sich AdobeRGB oder ECI -RGB. Sollen solche RGB-Daten aber fur lnternet- oder PowerPoint-Prasentationen verwendet werden, so mussen sie uber eine Profilkonvertierung nach sRGB gewandelt werden. Das gewahlte RGB-Profil sollte auf jeden Fall das gleiche sein, das auch in Photoshop fur die RGBFarbeinstellungen gewahlt wurde. Fur den CMYK-Farbraum sollte wie auch in Photoshop ISOcoated_sb.icc von www.eci.org eingesetzt werden. Urn die Farbprofile fur DurchlichtScans einzustellen, muss unter Allgemein der ScanModus Durchlicht aktiviert und dann in die Optionen gewechselt werden.
Scanauflosung, Bildauflosung, VergroBerungsmaBsfab und Endformaf SilverFast berechnet selbstandig die Verhaltnisse zwischen endgultiger Bildauflosung, Endformat, VergroBerungsfaktor und Scanauflosung. Nach dem Prescan beschneidet man das Bild auf das gewtinschte Format, gibt eine endgultige Bildauflosung wie z.B. 300 Ipi sowie das Endformat vor. SilverFast berechnet dann selbstandig die Scanauflosung und den VergroBerungsfaktor. 1m Hauptfenster von Silver Fast befinden sich im oberen Bereich die Icons fur die Farbkorrektur wie Tonwertkorrektur, Gradationskorrektur und andere Farbkorrekturen. Sind diese grau hinterlegt, so zeigen sie an, dass fur den aktuellen Rahmen Korrekturen aktiv sind. Mit dem Bildmodus: 48->24 Bitwerden alle Farbkorrekturen in 16-Bit-Farbtiefe pro Kanal durch-gefiihrt und das Bild wird an Photoshop in 8-Bit-Farbtiefe pro Kanal tibergeben. Alternativ kann SilverFast als eigenstandiges Programm auch direkt Bilder speichern, was bei mehreren Motiven auf dem Scanner einen hoheren Durchsatz ermoglicht.
Vorelnstellungen
L
-II
Firb- Maniigement
i;I §~===~
Sunnor - > Intorn : ColorSync
Inrern - > Monilor : ColorSync
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I
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I
Intorn - > "u'gabo : P&P CMYK
Profllo lur ColorSync Sannor (Aul,khlJ ;EPSON Perfectlon3200 Intorn : sRGB Color Space
"" :",,".'''''.Icr
"u,g.beI Drucker
II
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:
N
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Rendenng Intent • Wahrnehmungsgetreu
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:
J
Elngebotte,eICC- Profllo _ _ _ _ _ _ _ _ _ _, elogebene,e, Prolll ,RGBIEC61966- 2.1
J
ICC Prolll .. nbelten
-
elnzubeltendes Prolll ISOco.t.d,b.icc
-----.n
Plug & PI.y CMYK , ISOcoatedsb.icc
{
Bildmodus: Filter:
Abbruch
I \
\
(
OK
)
48-> 24 Bit F... Scharfung (U ...
Einstellungen: : Speichern Bildtyp: : Standard Name p ark landschaf~
<:=:> ~
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100.0
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Q- Faktor Raster 1.0
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( Beenden )
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Tonwertkorrekturen in SilllerFast
Da SilverFast intern mit 16-Bit-Auflosung pro Farbkanal arbeitet, sollten die grundsatzlichen Farbkorrekturen wie Tonwert - und Gradationskorrektur immer in SilverFast durchgefuhrt werden. Nach einer Standardinstallation fuhrt SilverFast beim Scannen automatisch eine Analyse der Histogramme durch und berechnet selbstandig eine Tonwert- und Gradationskorrektur. Das Ergebnis dieser Farbkorretur inkl. der Anwendung der ICC-Profile aus den Optionen erscheint dann im Preview in den Photoshop-Farben, wenn dort die gleichen Profile konfiguriert sind. Entspricht die Farbanmutung des Previews den Erwartungen des Bedieners und zeigt eine Kontrolle mit der Pipette vernunftige Werte fur die hellsten und dunkelsten Stellen im Bild, so kann direkt mit der automatisch errechneten Farbkorrektur gescannt werden. Mit einem Klick in die Symbole fur Histogramm oder Gradationskurve konnen die Werte der automatischen Farbkorrektur aber auch noch von Hand optimiert werden. Das Feld rechts oben im Histogramm-Menu schaltet auf die gleichzeitige Darstellung aller drei RGB-Histogramme um, was sehr effektive Tonwertkorrekturen ermoglicht.
Histogramm
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o
-o
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Uchter
Farbraumkompression
Gradation
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Max 256
Min
Farbstichentfemung
Gradationskoffekturen in SilllerFast SilverFast bietet im Menii Gradationskurven eine
sehr anschauliche Kombination aus Schiebereglern und Gradationskurven. Erhoht man wie im rechts gezeigten Beispiel den RegIer fur Kontrast, so nimmt die Gradationskurve eine leichte S-Form an. Auch die RegIer fur Helligkeit oder fur die getrennte Beeinflussung der hellen oder dunklen Bereiche im Bild arbeiten so, wie Repro-Profis Gradationskurven anwenden. 1m Vergleich zu Photoshop, wo Schieberegler fur Helligkeit und Kontrast schnell zum unkontrollierten Weghrechen von hellen und dunklen Bereichen fuhren, sind diese in SilverFast ein Werkzeug, welches auch Profis gerne nutzen. Scannt man mehrere Bilder hintereinander ein, so sollte man darauf achten, ob die Icons fur Tonwert - und Gradationskorrektur direkt nach dem Prescan schon grau sind. In diesem Fall hat SilverFast die letzte Korrektur iibernommen, was je nach Motiv manchmal sinnvoll ist oder nicht. Auf jeden Fall sollten die Einstellungen in heiden Menus dann kontrolliert und bei Bedarf optimiert werden, bevor der fertige Scan erfolgt.
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Farbkorrektur - Schritt fur Schritt Auch wenn in der Scansoftware grundsatzliche Farbkorrekturen schon vorgenommen werden, so zeigt ein Proof der fertigen CMYK-Scans oft noch die Notwendigkeit einzelne Farbbereiche selektiv zu beeinflussen.
Das Bild vor Anwendung der selektiven Farbkorrektur in den Rottonen.
Sa/eldive Farbkorrektur Als nachster Schritt soli der Farbstich entfernt werden, der in bestimmten Farben zu finden ist. Dies kann angezeigt sein, wenn z.B. die Hauttone in einem Bild zu rot sind, ohne dass das Bild insgesamt zu rot ist. Dazu verwendet man die Selektive Farbkorrektur. Unter Einstellen (Bi/d-Menu) offnen Sie die Dialogbox fUr selektive Farbkorrektur. Wahlen Sie die dominante Farbe aus dem Menu Farben. Mit den Schiebereglern an den vier Prozessfarben stellen Sie die Zusammensetzung dieser Farbe ein. Wenn die Option Relativ gewahlt ist, wird die Anderung in Relation zu den Farbwerten der Pixel durchgefuhrt. Bei Absolutwird die angegebene Menge Farbe hinzugefugt oder abgezogen, ganz gleich, welche Werte die Pixel zuvor hatten. Bei Relativwerden daher die Unterschiede zwischen den Pixeln starker beibehalten als bei Absolut.
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Das Bild nach Korrektur der Rottiine.
Selektlue Fnrbkorrektur Fnrben:
I_ Rottone
Cynn: is;
..
IO.~ 8D~
Mngentn: :5
Gelb:
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.:5
Schwnrz: is;
Methode: f) Relntlu
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OK Rbbrechen loden ...
I Spelchern ... I iii Uorschnu
IO.~
o Rbsolut
In den Hauttonen des Bildes ist Rot vorherrschend.
99
Das Bild vor Anwendung der Korrektur von Gradationskuryen fur einen ausgewahlten Farbbereich.
Farbbereich auswahlen Eine Alternative zur selektiven Farbkorrektur ist die Auswahl eines Farbbereichs uber das Menu Auswahl / Farbbereich auswahlen. Mit der Pipette klickt man ein Farbe an, die den Bereich repasentiert, der geandert werden soIl. Mit gedruckter Shift- Taste konnen weitere benachbarte Farben zum Bereich addiert werden. Dber den Schieberegler Toleranz wir eingestellt, wie weich der Obergang in benachbarte Farbbereiche sein solI. Je kleiner die Toleranz ist und je starker die Farbkorrektur ist, desto starker ist spater die Gefahr, dass es zu unschonen Abrissen im Bild kommt. Umgekehrt lassen sich so aber auch sehr enge Bereiche fur Farbkorrekturen definieren, die uber die selektive Farbkorrektur nicht erreichbar sind. 1st die Auswahl ersteIlt, so konnen samtliche Werkzeuge fUr Farbkorrekturen wie z. B. Gradationskurven auf die Auswahl angewendet werden. Kommt es aufgrund zu starker Korrekturen in den Obergangen zu Farbabrissen, so sollte der Vorgang ruckgangig gemacht und eine neue Auswahl mit groBerer Toleranz angelegt werden. 100
Das Ergebnis entspricht weitestgehend der selektiven Farbkorrektur aus dem vorhergehenden Beispiel.
Farbberelch auswahlen
( Abbrechen ) (
laden...
)
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8,11.!1 ::J Umkehren
Auswahlvorschau : '-O .;;.h.;.;.n;.;; e_ _ _ __ -'-:..J
Ausgewahlter Farbbereich fOr Korrektur der Hautt6ne und ahnlicher Farben.
Das beste Werkzeug zum Scharfen von Bildern oder Bildteilen in Photos hop ist der Filter Unscharf Maskieren. Damit kleine Schmutzpartikel im Bild nicht mitgescharft werden, kann man einen Schwellenwert eingeben. Auch die Werte fiir Menge und Radius konnen bei diesem Filter verandert werden.
011 B
a
slerte: O ' -
Sterke:
RlIdlu\: 0 P1 )Ce.1
RM U$:
Schwellenwert :
a
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Zu geringe Scharfe
0
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Richtige Scharfe
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Zu viel Scharfe
Unscharf maskieren Wahlen Sie Unscharf maskieren im Menii Filter: Scharfzeichnen. Vorschau Mit Hilfe der in der Dialogbox gezeigten Vorschau bestimmen Sie die jeweils passenden Werte fur Schwellenwert, Starke und Radius. Fur den Schwellenwert ist 7 ein guter Ausgangspunkt. Ein geeigneter Radius liegt zwischen 0,5 und 1,5; versuchen Sie es etwa mit 0,7. Der Wert fur Starke kann variieren. Je haher der Wert, desto starker die Scharfzeichnung. Versuchen Sie es zunachst mit einem Wert urn 170%. Ob die Scharfung ausreichend ist, lasst sich am besten in der 1:I-Darstellung beurteilen. Den MaBstab stellt man unter dem Vorschau- Fenster ein. Bei 1: 1 wird jedes Pixel im Bild als ein Pixel auf dem Bildschirm angezeigt. 1st die Vorschau-Box aktiviert, wird der Grad der Scharfzeichnung auf das gesamte Bild im Hintergrund ubertragen. Rlchtige Darstellungsgro6e Bei einer Darstellung von 1:1 ist das Bild oft ziemlich groB. Um wahrend der Filtereinstellungen das Resultat begutachten zu kannen, empfiehlt es sich, verschiedene Ausschnitte zu betrachten. Anzeichen fur Dberscharfung entdeckt man zuerst an Kanten, die dann zu stark betont sind und einen Schatteneffekt bewirken. Widerrufen und neuer Versuch Wenn das Scharfzeichnen nicht gut gelingt, widerrufen Sie den Filter und versuchen Sie es mit anderen Werten. Scharfen Sie nicht mehrmals hintereinander ohne Widerrufen. Es ist besser, eine misslungene Scharfung zu widerrufen und es mit anderen Werten erneut zu probieren. Ein gutes Bild mit guter Auflasung und Scharfe vertragt allerhand elektronische Scharfzeichnung. Hingegen wird ein Bild mit schwachen Tonwertunterschieden und mangelnder Detailwiedergabe leicht noch schlechter, wenn man zu viel Scharfzeichnung versucht.
101 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Freistellen mit dem Zeichenstift Sehr haufig muss man den Hintergrund um einen Gegenstand entfernen, damit er in ein Layout passt. Das nennt man normalerweise "Freistellen': Dafur bietet Photoshop mehrere Moglichkeiten. Zwei davon werden hier erlautert: Mit dem ZeichenstiJt wird grab freigestellt, fur Feinarbeit benutzt man Masken.
pfade aktivieTen Wahlen Sie aus der Werkzeugpalette den ZeichenstiJt. Zeichnen e;nes zusammenhangenden Pfades Erzeugen Sie einen zusammenhangenden Pfad, indem Sie mit dem Federhalterwerkzeug am Umriss des Objekts entlang Punkte setzen. Zum Loschen des zuletzt gesetzten Punktes drucken Sie die Ruckstelltaste. Urn fortzufahren, mussen Sie erst den vorhergehenden Punkt wieder anklicken, damit der Pfad verbunden bleibt. 1st der Hintergrund sehr komplex oder enthiilt er mehrere Objekte, sind mehrere Pfade zu zeichnen. Auch Kurven konnen mit dem ZeichenstiJt gezeichnet werden. pfad sichern Wahlen Sie Pfad sichern in der Pfadpalette und geben Sie einen passenden Namen ein. Alle angezeigten Pfade werden dann unter diesem Namen gesichert. Beschne/dungspfad Wahlen Sie Beschneidungspfad im Pfade- Menu und markieren Sie den gerade gesicherten Pfad. Geben Sie einen geeigneten Wert fur Kurvennaherung ein. Je kleiner der Wert, desto hoher die Genauigkeit, aber auch def Rechenaufwand fur den RIP. Ein Wert von 3 ist ein guter Kompromiss. Ein zu geringer Wert kann den Arbeitsspeicher des RIP uberfordern und wahrend der Ausgabe einen PostScript-Fehler hervorrufen. AuBerhalb des Beschneidungspfades wird alles transparent. Wei8el Hlntelgrund Wollen Sie den Hintergrund entfernen, so dass an seiner Stelle eine weiBe Flache auf dem Bildschirm erscheint, wahlen Sie Auswahl erstellen aus dem Pfade-Menu. Danach wahlen Sie im Auswahl-Menu Auswahl umkehren, urn all das zu markieren, was Sie entfernen mochten. Geloscht wird mit der Ruckstelltaste. Das ist allerdings nicht unbedingt notwendig, da schon der Beschneidungspfad den Hintergrund verschwinden (transparent werden) lasst, wenn das Bild in einem Layoutprogramm wie z.B. QuarkXPress platziert wird. Dennoch ist es oft nutzlich, schon in Photoshop das Ergebnis zu sehen. Haben Sie groBere Hintergrundt1achen aus dem Bild entfernt, empfiehlt es sich, das Bild zu beschneiden, urn nicht unnotig groBe Datenmengen zu speichern. 102 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
reistellen mit Masken Wenn mehr Genauigkeit beim Freistellen benOtigt wird, urn die Ubergiinge yom Objekt im Hintergrund weicher zu halten, oder wenn das Objekt sehr komplizierte Konturen hat, ist es am besten, mit Hilfe der Maskierungsfunktion die Auswahl zu erstellen und dann freizustellen.
Malen der Maske Malen Sie eine Maskierung uber den zu entfernenden Hintergrund. Am einfachsten geht das mit dem Pinsel aus der Werkzeugpalette. GroBe und Eigenschaften konnen unter Pinsel-Optionen (Doppelklick auf den Pinsel) eingestellt werden. (Fur sanfte Obergange verwenden Sie einen weich en Pinsel- mit einem drucksensitiven Grafiktablett geht es besser als mit der Maus.) Klicken Sie dann das Maskierungssymbol in der Werkzeugpalette und beginnen Sie mit dem Malen der Maske. Maske umkehren Sie konnen die Maske invertieren, indem Sie die Optionstaste halten und das Maskierungssymbol erneut klicken. Das lasst die Grenze zwischen Objekt und Hintergrund leichter erkennen.
Nur mit Maske arbeiten Offnen Sie Kaniile einblenden im Paletten-Menu und entfernen Sie durch Daraufklicken die Augensymbole vor allen Kanalen bis auf den Maskierungskanal. Jetzt sieht man die Maske schwarz. Das ist vorteilhaft, wenn man die Maske verbessern mochte, ohne durch das Bild abgelenkt zu werden. Zur Betrachtung des ganzen Bildes klicken Sie die Augensymbole wieder an. Das Zeichenwerkzeugmuss bei diesen Kanalen ausgeblendet sein, da sich Anderungen an der Maske sonst auch auf das eigentliche Bild auswirken. Auswahl erstellen Wenn Sie mit der Freistellmaske fertig sind, klicken Sie das Auswahl-Symbol in der Werkzeugleiste an. Transparenter Hintergrund Soli der Hintergrund transparent sein, wahlen Sie Pfad erstellen im Pfade-Menu an. Verfahren Sie mit dem Pfad im Obrigen wie mit dem Zeichenstift (siehe Seite 102). Hlntergrund entfernen Urn den Hintergrund zu entfernen, mussen Sie ihn zuerst auswahlen und dann die Ruckstelltaste drucken. Haben Sie versehentlich den Gegenstand markiert, wahlen Sie Auswahl umkehren aus dem Auswahl-Menu und drucken Sie dann die Ruckstelltaste. M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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Einrichtung des Acrobat 6 Dist-liers Der Acrobat 6 Distiller ist zum Zeitpunkt der Drucklegung das beste Werkzeug, um schnell und einfach CMYK-PDF/X-Dateien zu generieren. Er bringt von Haus aus fertige Voreinstellungen fur PDF/X-la mit, die mit wenigen Mausklicks an die eigenen Bedurfnisse angepasst werden konnen. Richtet man anschliej3end uberwachte Ordner ein, so lassen sich PDF/X-la-Dateien fur verschiedene Druckstandards sehr einfach erstellen. Die Kriterien von PDF/X-la entsprechen einem streng auf CMYK eingeschriinkten PDF/X-3 und bieten damit die hochstmogliche Produktionssicherheit. Mehr zum Thema PDF/X-l a und PDF/X-3 finden sie ab seite 113.
Erstellen verschiedener PDF/X-1a- Varianten
Adobe POf- Bnstt.llungen POFX La
Dber das MenO Voreinstellungen/ PDF/ X- l. _ _ _ __ Einstellungen bearbeiten Hisst sich die mitgelieferte PDF/X-1a-EinstelWen" ktln Endform~t - odtr Objekt· Rahmen ftngelegt 1st lung schnell an die eigenen BedOrfo AI . F.hler m.ld.n Endformat- ltiIhmen auf Medjtn - R.ihmen mit AbsUinden (utleye" (PunkU . nisse anpassen. Durch einen Klick Unlen o Unk. 0 Rlcht s 0 Obon 0 auf das Register PDF/X solhen zwei Wen" Iteln Anschnltt- Rahmen reslgelegt 1st Parameter geandert werden. 1m Anschnln- Rllhmen auf Medlen - Rahmen festfegen oberen Bereich sollte der Punkt o AnschnlU- Rilhmen .auf Endform.at- bhmen mit Absl~den festl~en (Punkt )' Wenn nicht kompatibel auf FortfahRechts ' 0 Obon 0 Untt" 0 ren gestellt werden. Nur dann wird Stilndardwene. sofer" nlchl 1m Dokument futgelegt die PDF-Datei auch fertig gestellt, Ptofilnime fur Ausgibe -Inttntlon 5':::::::::":':;""~======~ · LL wenn sie in einigen Punkten nicht Ausgabe.bedingung [1] den PDF/X-Kriterien genOgt. Dies R'g,S1" . run 9 (URU -hn- p-:"www -. co-'or- o .-rg - - - - - - [1 hat den Vorteil, dass spater in AcroU~rfulJung .,ng.S:> ill bat 6 kontrolliert werden kann, bei welchen Objekten die Probleme geHllfe ( Speich.rn un...... ) { Abbrtch.n > nau aufgetreten sind, urn diese dann in der Originaldatei zu beheben. Mehr dazu auf Seite 112. 1m Punkt Profilname fur Ausgabe-Intention wird das Profil angegeben, das den Proofstandard repasentiert. FOr gestrichenes Papier solhe ISOcoated verwendet werden. AnschlieBend wird Ober Speich ern unter... ein neuer Name wie z.B. PDF/X1a_ISOcoated fur die Einstellung vergeben. Gibt es noch zusatzliche Druckstandards wie z.B. QUIZ von www.ifra.com fur den Zeitungsdruck, so wird nach dem gleichen Schema eine weitere Einstellung mit dem Namen PDFx/1a_QUIZ erzeugt. Da die Dberfullung in der Regel die Druckerei macht, solhe diese nicht im Anwendungsprogramm vorgenommen werden und fOr die PDF/X-Datei kann die Kennzeichnung "False" eingeben aus den PDF/X-1a-Standardeinstellungen beibehahen werden. ~ PDF / X - l
8 -
Erstellen und Zuweisen von iiberwachten Ordnern
Dber Oberwachte Ordner lassen sich aus PostScript -Dateien automatisch PDF IX -Dateien mit verschiedenen Einstellungen destillieren. DafOr mOssen zuerst Ober das Betriebssystem Ordner mit aussagekraftigen Namen erstellt werden, wie z.B. DistilLISOcoated oder Distill_QUIZ. 1m Distiller werden anschlieBend im MenO Voreinstellungen / Uberwachte Ordnerdie Ordner mit den vorher erstellten PDF/X-Einstellungen verknOpft. Wenn der Distiller im Hintergrund lauft, speichert man aus dem Anwendungsprogramm eine PostScript-Datei in den Ordner und der Distiller erstellt automatisch die PDF/X-Datei gema:B den zugewiesenen Einstellungen.
104 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
PostScript aus InOesign schreiben Bei InDesign konnen siimtliche Parameter fur die PostScript-Erzeugung direkt im Programm vorgenommen werden. Will man regelmiij3ig PostScript fur den Distiller erzeugen, ist es sinnvoll, in InDesign ein eigenes Druckformat anzulegen, das schon moglichst viele Voreinstellungen fur den richtigen Druck enthiilt. Da je nach Aufbau des Dokumentes manchmal unterschiedliche Einstellungen im Druckdialog notwendig sind, illustrieren die Screenshots nur die wichtigsten Einstellungen.
A:,UXIIPI fur o.slIlI., Po$tSuif)~I.t
Das Druckformat "PostScript fiir Distiller" anlegen Wahlt man im Menu Datei / Druckformat / definieren erscheint der Druckdialog von InDesign. Alle hier getatigten Einstellungen kbnnen spater beim Drucken auf einen Schlag angewahlt werden, wenn im Drucken-Menu das jeweilige Druckformat angewahlt wird. Unter Name vergibt man den Namen fur das Druckformat, als Drucker wahlt man PostScript-Datei und als PPD Adobe PDF.
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Konfiguration und Papierformat 1m Abschnitt Konfiguration wird das Papierformat angewahlt. Hier ist Benutzerdefiniert in Verbindung mit Autom. fur Breite und Hbhe die richtige Wahl, da so die PapiergrbBe automatisch aus der DokumentengrbBe und einer evtl. Beschnittzugabe berechnet wird. Der Distiller kann diese Informationen spater auslesen und schreibt dann optimierte Informationen zu dem beschnittenen und unbeschnittenen Seitenformat in die PDF/X-Datei.
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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:::--Abschnitt Ausgabe 1m Abschnitt Ausgabe wird festgelegt, ob separiert oder composite ausgegeben wird, ob RGB oder CMYK-Dateien erzeugt werden und ob Dberfiillungen aus dem Programm heraus erzeugt werden sollen. Fiir CMYK-PDF/X-la-Dateien ist die Einstellung Farbe: Composite-CMYK richtig. Dberfiillung ist ausgegraut, da dies der Druckerei iiberlassen wird.
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Abschnitt Graflken Unter Bilder wird mit der Einstellung Alle dafiir gesorgt, dass die Auflosung der Bilder beim Drucken nicht verandert wird. Mit Schriftarten / Herunterladen: Vollstandig erreicht man, dass die Schriften mit in die PostScript-Datei eingebettet werden.
Gr.afiken
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Abschnitt Farbmanagement Ziel beim Erzeugen von PostScript fur den Distiller ist das Erstellen einer CMYK-PostScript-Datei, in der unveranderte CMYK-Daten aus der Anwendung landen. Nur wenn unter Quellfarbraum die Angabe Dokument aktiv ist und unter Druckfarbraum der Eintrag Profil: Dokument CMYK gewahlt ist, werden die CMYK-Daten des Dokuments nicht geandert. 106 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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PostScript aus QuarkXPress 6 schreiben QuarkXPress 6 erzeugt PostScript mit eigenen Routinen. Daher unterscheiden sich die Arbeitsschritte etwas von denen bei InDesign und die Druckmenus sehen anders aus. Wiihrend bei InDesign siimtliche Einstellungen direkt im Drucken-Menu vorgenommen werden, muss man bei QuarkXPress in einigen Schritten zum Druckertreiber wechseln, was eine etwas umstiindlichere Bedienung mit sich bringt. Was bei InDesign das Druckformat ist, das ist bei QuarkXPress der Druckstil, der im Menu "Ablage" angelegt wird.
Druckstil Layout Hier ist es wichtig, nichts zu aktivieren. Die Punkte, die hier angewahlt werden k6nnen, spielen eher eine Rolle fur Spezialaufgaben, wie Posterdruck, Ausgabe mit anderer Seitensortierung und -abfolge etc.
Druckstll Elnstellungen Unter Druckerbeschreibung wird Adobe PDF angewahlt. Mit Papiergrofle: Anwenderdefiniert und Papierhohe: Autom. muss man nur noch die Papier-
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breite eingeben, die sich aus der Dokumentenbreite und der Beschnittzugabe errechnet.
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Druckstil Ausgabe Hier muss unter Farben drucken unbedingt Composite-CMYK angewahlt werden, da PDF/X-Dateien
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immer Composite-Daten sind, bei denen die Farbauszuge auf einer Seite zusammengefasst sind.
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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Druckstll Opt/onen In den Optionen konnen weitestgehend die Grundeinste11ungen beibehalten werden. EPS-Schwarz uberdrucken und Vollauflosende TIFF-Ausgabe sol1-
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ten aber aktiviert werden. AnschlieBend kann der Druckstil mit dem selbst vergebenen Namen PostScript fur Distiller abgespeichert werden.
Orvdutll
Menu Print / Drucken In der zum Zeitpunkt der DruckIegung verfugbaren Version von QuarkXPress 6 wurde im Menu Bearbeiten verges sen, den Punkt Print in Drucken zu ubersetzen. Das entsprechende Fenster heiBt dann aber Drucken. Urn eine PostScript-Datei zu erzeugen, muss links unten uber Drucker... in das Menu fur den Druckertreiber gewechselt werden.
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Druckertreiber / Ausgabeoptionen In den Ausgabeoptionen wird Als Datei sichern und Format: PostScriptaktiviert. Dies kann man sich unter Einstellungen auch als PostScript sichern speichern, urn beim nachsten Mal nur die Einste11ung anwahlen zu mussen. Dber Sichern ... wird dann der Name und der Ort fur die zu sichernde PostScriptDatei angegeben. Letzterer ist naturlich ein Hotfolder fur den Distiller, der vorher angelegt wurde. Urn mit dem Erzeugen der PostScript-Datei dann zu beginnen, muss im Fenster Drucken von QuarkXPress dann noch auf Drucken gekIickt werden.
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( Abbrechen )
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Der direkte PDF-Export Der Weg, erst eine PostScript-Datei zu erzeugen, die uber den Distiller in eine PDF-Datei fur die Druckerei umgewandelt wird, hat sich uber Jahre bewiihrt, erfordert allerdings eine Menge Menu-Einstellungen. Zur Drucklegung des Buches zeichnet sich ab, dass mit dem direkten PDF-Export aus dem Anwendungsprogramm eine einfachere Arbeitsweise moglich wird, die teilweise aber noch ihre Kinderkrankheiten hat.
PDF-Export aus InDes/gn 2 Der direkte PDF-Export wird in InDesign uber Datei / Exportieren ausgewahlt. Eine Moglichkeit, direkt PDF/X-Dateien zu erzeugen, besteht in InDesign 2 nicht. Die Einstellung Presse bietet aber eine gute Voraussetzung, urn der abgespeicherten PDF-Datei in Acrobat 6 Professional die notwendigen Prufungen und Informationen fur PDF/X hinzuzufugen. Schaltet man vor dem Export in den Farbeinstellungen das Colormanagement ab, so hat man die hochste Sicherheit, dass bei CMYK-Bildern eingebettete ICC-Profile beim Export nicht zu Farbtransformationen fuhren. Bei dieser Einstellung ist unter Erweitert der Punkt Zielprofil ausgegraut. Beim direkten PDF-Export werden ubrigens aile Schriften in das spezielle CID-Format uberfuhrt, mit dem Druckereien mit alteren RIPs gelegentlich Probleme haben.
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BHder.
PDF-Export aus QuarkXPress 6 Der direkte PDF-Export in QuarkXpress 6 wird uber AblagelExport angewahlt.ln der Version 6.0 wird im Unterschied zu In Design intern eine PostScript-Datei erzeugt. Dadurch dauert der Export -Vorgang etwas langer als bei InDesign. Dafur werden PostScript-Schriften aber nicht ins CID-Format uberfuhrt. Das direkte Abspeichern von PDF/X ist in Version 6 noch nicht moglich, aber fur eine spatere Version angekundigt.
M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
Passkreuze.:
."'A c.:u.:.. s ____ :=D_~ : Verutz.
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Anschnln
Typ
• Nur 5'llenobJ.~
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Preflight in Acrobat 6 Professional Der Menupunkt Preflight in Acrobat 6 Professional bietet Funktionen zur Kontrolle und Fehlersuche in PDFDateien sowie zur Umwandlung nach PDF/X, deren detaillierte Erliiuterung locker ein Buch mit doppeltem Seitenumfang dieses Werkes fullen konnte. Die nachfolgenden Seiten konnen daher nur einige ausgewiihlte Arbeitsschritte erliiutern. Der Preflight In Acrobat 6 Professional In Acrobat 6 Professional gelangt man uber Dokument / Preflight zu einem Werkzeug, mit dem sich mehrere Dinge tun lassen. Uber Analysieren lasst sich eine geoffnete PDF-Datei auf Objekte untersuchen, die evtl. Probleme verursachen konnten. Dies wird auch als Preflight bezeichnet. PDF/X. .. kontrolliert, ob eine PDF-Datei, die z.B. uber einen direkten Export erstellt wurde, den PDF/X-Kriterien genugt, und fugt dann weitere Informationen zur PDF-Datei hinzu, urn dann die Datei als PDF/X-Datei abspeichern zu konnen. Die Validierungermoglicht es, die Ergebnisse eines Pre flights in die PDF-Datei hineinzuschreiben. So kann z. B. eine Druckerei mit ihrem Kunden vereinbaren, dass fur einen bestimmten Druckauftrag eine PDF/X-Datei mit einem speziellen zusatzlichen Preflight gecheckt werden solI. Kommt diese Datei bei der Druckerei an, so kann sie anhand der Validierung sehen, dass der Kunde sie schon vor der Auslieferung auf die vereinbarten Kriterien kontrolliert hat.
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PreRlght: Profile
Features neuer als PDF 1.4 Uste aller Bllder Uste aller JPEG-komprlmlerten Bllder Uste aller ObJekte. die n[cht 'Ie oder Schmutkfarben vetw USle aller ObJekte, dIe n chI 'Ie verwenden Uste aller potenzlellen Probleme Uste aller transparenten ObJekte Uste aller ilberdruckenden ObJl!kl1! Me"r als 1 Farbauszug Mehr als 2 FarbauszOge Mehr als 4 farbauszOge Nlcht unterstutzt In PostScript 3 Nkhl unterstUlzt In PostScript Levell Nkht unlenlillzl In PostScript Level 2 PDF /X-la konform PDf /X-3 konform (4c+Sehmuck) PDF /X-3 konform (ICC/Lab OK) (
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Be.arbelten... )
Preflight PDF/X
"","AI> PDFIX-l ••pechom..." wrd .11. (,01> PDF /x· ...ptlChem.. , ~ PDF· o.,o< nach UIl«pruILng""" POFIX-lo£ognung • lis POFIX-lI abgespetdlert.
PDF/X ohne den Dlstiliel Klickt man im Preflight auf PDF/X ... , so offnet sich das nebenstehende Fenster. Oben gibt man an, ob man eine X-1a- oder X-3-Datei erstellen mochte. Fur reine CMYK-PDF-Dateien ist X-1a die bessere Wahl. Mehr zu X-3 finden Sie ab S. 113. Ansonsten bezeichnen die Beschreibungen neben den einzelnen Punkten gut, was dort passiert. In der Regel wird man den oberen Punkt anwahlen, urn in einem Durchgang die PDF-Datei zu uberprufen und bei erfolgreicher Prufung als PDF/X-1a zu speichern. Der Klick auf diesen Punkt lasst das Fenster erscheinen, das auf der nachsten Seite gezeigt wird. 110 M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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_ - - - - - -Prtfllghl. ' Als PDF/X-la spelchorn POf/lHI Sou:
Die verschledenen PDF/X-1.a-Sets In Acrobat 6 sind verschiedene PDF/X-1a-Sets vordefiniert. Diese decken die verschiedenen Druckstandards ab und betten als Output-Intent jeweils das ISO-Profil fur den jeweiligen Druckstandard ein. Fur Offsetdruck, Tiefdruck und den Zeitungsdruck sind alle relevanten Standards hinterlegt. Mochte man ein eigenes Set anlegen, so wird dies uber das ubergeordnete Menu vorgenommen, das im vorigen Absatz gezeigt wurde. Zusatzlich zu den PDF/X-Kriterien lassen sich bei Bedarf noch weitere Punkte prufen, die nicht in PDF/X festgeschrieben wurden, da sie von der Art des Druckauftrags abhangen. So z. B. die Anzahl der Farbauszuge oder die minimalen Auflosungen von Bildern.
COMMSPE..POS_co.led COMMSPE..POSJwc COMMSPE..POS_uncooted Irr'l. Newspaper Standilrd QUI2_03 .01Vl
PSRgr.vurelWC SWOP_CGATS-TROO! ZU51lzprufungen lnl(hl le.sundtetl des PDf/X- Sund.,-d}
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"'n.1W1\osung fur HoIblonbtlde< (""'eIsI1nch):
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coated paper, .bove 70 g/m2, 60 IInu/em (FOGRA/ISO
Wert.,., "'forma ........ fur den Empfjnger dteser POfIX· 1.. Da.eo;
( Abbrec~en )
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Preflight PDF wurde eriolgrOlCh als PDF/X-1 a gespe1chenl
Alles 1m griinen Bereich Wenn die Kontrolle der PDF-Datei ergibt, dass sie PDF/X-1a-konform ist, werden die notwendigen PDF/X-Zusatzinformationen mit in die Datei geschrieben und die Datei als PDF/X-1a abgespeichert. AnschlieBend zeigt Acrobat an, dass alles erfolgreich lief.
Vorsicht Probleme Kommt das rote Licht, so gibt es Objekte in der PDFDatei, die fur PDF/X-1a nicht erlaubt sind, wie z. B. RGB-Bilder, oder es fehlen notwendige Dinge, wie z. B. eingebettete Schriften oder Angaben zum beschnittenen Format. In dies em Fall ist es notwendig, nachzuschauen, welche Probleme aufgetreten sind. Das Gleiche gilt ubrigens auch, wenn beim Destillieren die Fehlermeldung kommt, dass die erstellte PDF-Datei nicht den PDF/X-Kriterien entspricht. Das weitere Untersuchen zeigt die nachste Seite.
DIe aktuelle PDF·Datei wurde erlolgrelCh als PDF/X-Ia gespetchen l
Preflight Preft'ght-P",fung ,St fehlgeschlagenl
o.e aktueUe PDF-Date! konnte nicht als PDF/X-'",Datel gespelchen werden.
Botte khcken Sle auf Report. .. •• urn den Oberprufungsbencht anzuzetgen, oder auf "OK", urn diesen DIalog zu schfiel!.en.
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Report...
)
111
Fehlersuche in
DF-Dateien
Preflight . Profile o 0 Fehlersuche nach Objekten, die nicht PDF/XFeatures neuer als PDF 1.4 1a-konform sind Uste aller Bllder Hat man erfolglos versucht tiber den Distiller oder Uste aller JPEG-kompnmlenen Bllder den PDF/X-Button im Preflight eine PDF/X-la-Datei Uste allet ObJekte. die nlcht 4c oder Schmuckfarben verw zu erstellen, so kann man sich tiber Preflight / AnalyUsle aller ObJekte. d,e nlcht 4c verwenden sieren das Preflight-Profil PDF/X-Ja konform anListe aller potenziellen Probleme wahlen und bekommt anschliegend eine Liste der Uste aller transparenten Objekte Uste aller Oberdruckenden Objekte Objekte angezeigt, die nicht den PDF/X-la-Kriterien Mehr ais 1 Farbauszug entsprechen. Aktiviert man im Ergebnisfenster links Mehr als 2 Farbauszuge unten die Funktion Snap aktivieren, so wird im rechMehr als .. Farbauszuge ten Bereich das Objekt angezeigt, welches nicht Nlcht unterstutzt in PostScript 3 PDF/X-la-konform ist. Das unten angegebene BeiNlcht unterslOtzt in PostScript Levell Nlcht unterstOtzl in PostScript level 2 spiel zeigt auf Seite 105 einen Screenshot, der nicht POF / X- l a konform nach CMYK separiert wurde. Urn den Fehler zu bePOF/X-3 konform (4c+Schmuck) heben, sollten die fehlerhaften Bilder auf den Seiten POF/X-3 konform (ICC/lab 01() 104-106 in Photoshop nach CMYK gewandelt und f , im Layoutdokument aktualisiert werden. Anschlie( Bearbelt"n ... '- V.1IldJerung ... .J gend wird eine PDF/X-la-Datei tiber den Distiller erI \ PDF/X ... \, J stellt. Hilfe zu unverstandlichen Fehlermeldungen bieten u. a. Internetforen, die auf Seite 117 aufgefuhrt sind. Preflight; Er'gebnisse o 0 ~ Serten von "4Farben_' BlkL4Test.pdf" ., • Probleme
Verwendetes Pro~l ; · POF/X-1a konform' 'Dokument ~ • Outputln!ent fehl! ~ • GTS_POFXVerslOn-Emtrag fehlt ~ GTS_PDFXVersKlll nkht PDF IX-' ~ • GTS_POFXConfonnance nlch! PDF I X-I a ~ 'Det,,,U,erte InformatlOnen • Outputlntent.s: kelne o Ebenen: kelne o E.ngebettete Datelen; ke.ne ., ~ Selte: 104 ~ • Objekt lIerwendet weder 4c neeh Schmuckfarben ... ~ Selte: lOS ~ • Objekt lIerwendet weder 4c; neeh Schmuckfarben ., ~ Selte: 106 ~ • Objekt lIerwendet weder 4c; neeh Schmuckfarben ~ • ObJekt lIerwendet weder 4c neeh Schmuck/arben ~ • Objekt lIerwendet weder 4c neeh Schmuckfarben ~ i!!l Oberslcht ~ i!!lSelten ~ 0 Preflight-Information •
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PDF/X-3 versus PDF/X-1a Destilliert man die gleiche Datei mit den Einstellungen fur PDF/X-3, so gibt es keine Fehlermeldung im Distiller, weil RGB-Objekte in PDF/X-3 erlaubt sind. Mochte man ausschliefien, dass sich in einer PDF/X-3Datei RGB-Objekte befinden, wird zwingend ein zusatzlicher Preflight benOtigt. Das Priifkriterium PDF/ X-3 4c+Schmuck Fuhrt man fur eine korrekt erstellte PDF/X-3-Datei einen Preflight mit den Kriterien 4c+Schmuck dureh, so werden alle Objekte als fehlerhaft markiert, die weder 4e noeh Sehmuekfarbe sind. In unserem Beispiel sind dies die gleiehen Objekte wie bei der Prufung auf PDF/X-la-Konformitat. Will man sieher gehen, dass in einer PDF/X-Datei fur die Druekerei keine RGB-Daten enthalten sind, dann muss man entweder X-la liefem oder X-3, welches mit einem zusatzliehen Preflight kontrolliert wurde. Die naehste Seite zeigt, wie man das Ergebnis eines Pre flights mit in der PDF-Datei abspeiehem kann.
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Prenlghl: Profile
Features neuer als PDF 1.4 lisle aller Bllder USle aller JPEG-komprlm lerten 811der lisle aller Objekle. d,e nlchl 4c oder Schmu(kfarben verw lIste aller Objekle, d,e nlchl 4c verwenden LISle aller potenzlellen Probleme liSle aller transparenten Objekte Liste aller Uberdruckenden Objekle Mehr als 1 Farbauszug Mehr als 2 Farbauszuge Mehr als 4 Farbauszuge Nlcht unlerSlillZt In PonScrlpt 3 Nlcht unlerslutzt In PostScript Le~el 1 Nlcht unlerslulzt In PostScript Level 2 PDF /X-la konform PDF / X-3 konform (4c+Schmuck) PDF/X-3 konform (ICC/Lab OK)
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Verwendetes Prohl: "PDF/X-3 konform (4c+Schmuck)" " ~ Seite: 104 ... . Ob;eict lIerwendet weder 4c noch 5chmuckfarben " ~ Se;te : 105 ... . Ob)eklverwendet weder 4c noch Schmuckfarben ... ~ SeitH : 106 ... . Objeklllerwendet weder 4<: noch Schmuckfarben ... . Ob;eklllerwendet weder 4<: noch Schmuckfarben ... . Objeklllerwendet weder 4c noch Schmuckfarben ... {!I Oberslcht ... © Se;ten ... 0 Preflight-Information
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M. Nyman, 4 Farben - ein Bild © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004
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Oas Preflight-Protokoll einbetten Mit der Funktion" Validieren" wird in eine PDF-Datei eine Zusatzinformation hineingeschrieben, dass diese Datei gepriift wurde. Nutzen Datenlieferant und Druckerei PDF/X-3 als generelles Austauschformat, so konnen Sie anhand eines einzubettenden Prejlight-Protokolls sehr genau vereinbaren, auf welche Kriterien zusatzlich gepriijt werden soli.
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Preflight: Ergebnisse
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Problema
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Einbetten des Preflight-Protokolls belm PDFErzeuger Hat der Erzeuger seine PDF/X-3-Datei erfolgreich auf das Kriterium 4c+Schmuck gepruft, so schreibt er durch einen Klick auf Validieren eine Information in die PDF-Datei hinein, dass die Datei erfolgreich gepruft wurde.
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Auslesen des Preflight-Protokolls in der Druckerei Wenn die Druckerei eine PDF-Datei bekommt, so kann sie im Menu Prejlight durch einen Klick auf Validierung sich anzeigen lassen, wer wann nach weIchen Kriterien die PDF-Datei gepruft hat. Will man als Druckerei sichergehen, dass man beim Einsatz von PDF/X-3 nicht Daten bekommt, die seitens des Kunden ungewollt RGB-Objekte enthalten, so muss en die Kunden darauf hingewiesen werden, dass bei der Nutzung von PDF/X-3 eine Prufung auf das Kriterium 4c+Schmuck ink!. Einbettung des Prufprotokolls erfolgen sollte. Flir noch genauere Priifungen kann die Druckerei ihren Kunden spezielle Prufprotokolle zur Verfugung stellen, mit den en diese dann arbeiten. Bietet die Druckerei ihren Kunden zusatzlich einen Rabatt an, wenn diese ein im Druckauftrag vereinbartes Prufprotokoll mit einbetten, beIohnt sie so ihre Kunden, die druckfertige PDF-Daten liefern, die effektiv und schnell weiterverarbeitet werden k6nnen.
Verwendetes Prahl: "PDFIX-3 konform (4c+Schmucl<)" Keine ProbIeme gefunden Obersicht Seiten Prefloght-Informatlon
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Preflight. Profil.
Features neuer als PDF 1.4 Uste aller Bllder Uste aller JPEG-komprimlerten Bllder Uste aller ObJekte. d ie nlcht 4c oder Schmuckfarben veM Uste aller ObJekte. d ie nlcht 4c verwenden Uste aller potenzlellen Probleme Uste aller transparenten ObJekte Uste aller Llberdruckenden ObJekte Mehr als 1 Farbauszug Mehr als 2 FarbauszOge Mehr als 4 FarbauszOge Nlcht unterstUtzt In PostScript 3 Nlcht unterstiltzt In PostScript Levell Nlcht unterstulzt In PostScript level 2 PDF/ X-la konform PDF/ X-3 konform (4c+Schmuck) PDF/ X-3 konform (ICC/lab OK)
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PDFIX und Schmuckfarben PDF/X und Sehmuekfarben ist ein Thema, bei dem sieh zur Drueklegung der 4. Aujlage die Marktlage fast im Monatstakt andert. Daher ist es sehwierig, in einem gedruekten Bueh, das 1- 2 Jahre lang verkauft werden soli, grundsatzliehe Aussagen zu maehen.
Preflight Ergebnisse
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Verwendetes Prohl: "POf/X-la konfonn" : Ookument
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PDF/ X·3 mit der Einschrankung ,, 4C+Schmuck" 1st das bessere PDF/ X-ia PDF/X-la wurde als Standard fur die Dbergabe von PDF-Daten an Druekereien konzipiert, urn sowohl reine CMYK-Daten als auch Schmuckfarben transportieren zu konnen. Testet man allerdings Composite-PDFDateien mit Sehmuckfarbkanalen auf ihre Tauglichkeit fur PDF/X, so trifft man ofters auf das Phanomen, dass bei einer PDF/X-la-Prufung folgende Fehlermeldung kommt: Alternativfarbraum ist nieht PDF/X-1a konform. Pruft man stattdessen auf das Kriterium PDF/X-3 konform (4e+Sehmuek) so zeigt die Datei keine Probleme. Der Alternativfarbraum oder eng!. Alternate Colorspaee dient dazu, fur Sonderfarben wie z.B. Pantone 246 C eine Ersatzfarbe zu definieren, die z.B. fur die Darstellung am Monitor oder fur die Umwandlung naeh CMYK genutzt werden kann. In PDF/X-la ist sowohl fur die druekenden Objekte als auch fur den Alternativfarbraum nur CMYK zugelassen. 1m Prufkriterium PDF/X-3 konform (4e+Sehmuek ) bezieht sieh die Einschrankung nur auf die druekenden Objekte und nieht auf den Alternativfarbraum. Da Adobe Photoshop fur Duplex-Bilder und Bilder mit Sehmuekfarbkanalen grundsatzlich RGB als Alternativfarbraum verwendet, gibt es bei der Prufung solcher Bilder auf PDF/X-la-Taugliehkeit grundsatzlieh Fehlermeldungen. Solange nieht entweder der PDF/X-la-Standard hier erweitert wird oder Adobe seine Programme andert, wird dieses Problem so bleiben. Bllddatenformate mit Schmuckfarben und Layoutprogramme Dieses Thema gehOrt ebenfalls zu den unerfreulieheren. Auch wenn Photoshop fur Duplex-Dateien oder Bilder mit Sehmuckfarbkanalen diverse Formate zum Abspeiehern anbietet, bedeutet dies nicht, dass all diese Bildformate auch in den versehiedenen Grafik- und Layoutprogrammen genutzt werden konnen. So verhalten sieh z.B. zur Drucklegung InDesign 2.0.2 und QuarkXPress 6.0.0 deutlieh untersehiedlieh, was die Unterstutzung von Bilddatenformaten mit Sehmuekfarben angeht. Dies kann aber naeh wenigen Monaten mit den Updates auf In Design 2.0.4 und QuarkXPress 6.0.3 schon wieder anders aussehen. Die beste QueUe, was sieh gerade mit wem vertragt, sind Internetforen, in denen sich Anwender untereinander austauschen. Mehr dazu auf Seite 117.
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PDF uportleren Bilder mit Schmuckfarbkaniilen in InDesign InDesign kann am besten mit Schmuckfarben in Bildern umgehen, wenn in Photoshop beim Speich ern PDF als Datenformat gewahlt wird. Dann werden Fart. . Unw:r.andert li.nen gleichermaBen Duplex, Triplex usw. sowie Grauund CMYK-Bilder mit zusatzlichen Schmuckfarb_ ( Druc:.kt.trbcn~ Mma9H ._ ) kanalen unterstUtzt. Reine Mehrkanalbilder werden Sc.hrlftanen in In Design nicht unterstutzt. Urn die Bilddaten aus Schnften tt~lwIIlse ~dfn. Wt.Mldelntf,,1s ~ InDesign in die PDF-Datei zu uberfuhren, muss der direkte Export mit der Einstellung unveritndert lasFur OPI au llano" '-' EPS _ PDF _ I",map-Bdder sen gewahlt werden. Beim Weg uber PostScript und den Distiller kommen zum Zeitpunkt der DruckleSdl· : (Kohl AuRolung) gung bei Grau- und CMYK-Bildern zusatzliche Schmuckfarbkanale nicht in der fertigen PDF-Datei ( '''''''''' ", ..Mm...) ( ......Khon ) "Ex ==., an. Dber die Preflight-Funktion von Acrobat 6lasst sich das Ergebnis des PDF-Exports in eine 4CSchmuck-PDFIX-3-Dateiwandeln. Urn in der PDF-Datei bei Grau- und CMYK-Bildern mit Schmuckfarbkanalen diese sichtbar zu machen, muss im Acrobat -Menu Ansicht die Oberdruckenvorschau aktiviert werden.
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Bllder mit Schmuckfarbkanalen in QuarkXPress 6 Seit Version 3 von QuarkXPress wurden Schmuckfarben in Bildern unterstutzt, solange diese in ein vorsepariertes Format namens DCS gewandelt wurden und aus QuarkXPress separiert gedruckt wurden. Eine PDF/X-Datei ist aber immer eine Composite-Datei. Obwohl QuarkXPress 6.0.0 sich auch fur Schmuckfarben den Composite-Workflow auf die Fahnen geschrieben hat, gibt es hier zur Drucklegung noch erhebliche Probleme bei Graustufen- und CMYK-Bildern mit zusatzlichen Schmuckfarbkanalen. Wie schnell diese Probleme gelost werden und welche Workarounds zur Verfugung stehen, erfahrt man am besten uber eins der Internetforen, die auf Seite 117 aufgefiihrt sind. Digitalproof von PDF/X-Dateien mit Schmuckfarben Ein schneller Check, inwieweit ein Digitalproofsystem PDF/X- Dateien mit Schmuckfarbkanalen unterstiitzt, bietet die Altona-Testsuite, Seite 2 von www.eci.org. Hier sind das Duplex-Bild rechts oben und die Dberdrucken-Schachbrettfelder wichtig. Damit das blaue Quadrat ganz oben rechts verschwindet (siehe Seite 77 oben rechts), muss im Proofsystem die Moglichkeit bestehen, die Sonderfarbe Orange von Hand anzulegen. Sehr leistungsfahig sind auch die erweiterten Druckoptionen von Acrobat 6 Professional, urn unter anderem auch auf Druckern ohne PostScript gute Ergebnisse zu erreichen.
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Hlife Das Internet ist ein hervorragendes Medium, um sich zu speziellen Themen wie Colormanagement, Digitalproof oder Produktion mit PDF/X auf dem Laufenden zu halten. Bei kniffeligen Problemen, die vielleicht erst im Zusammenspiel von verschiedenen Softwares auftreten, sind Foren und Mailinglisten die richtige Wahl, wenn der Support eines Herstellers nicht mehr weiter weij3.
,....".. Unter wwwAfarbenlbild.de pflegt der Autor eine Website mit einer sorgfaltig ausgewahlten und kommentierten Linkliste zu den einzelnen Themenbereichen des Buches.
Websltes C%rmanagement und Digita/proof www.colormanagement.de - die Einstiegsseite zum Thema www.digitalproof.de - alles rund urn den digitalen Kontraktproof www.monitorkalibrierung.de - Infos zur Monitorkalibrierung mit ICC-Profilen www.eci.org- Standard-ICC-Profile, PDF/X-3 und Color management www.altonatestuite.de - Informationen zur Altona-Testsuite und Bestellmoglichkeit fur das Anwenderpaket mit den offiziellen Referenzdrucken Produktion mit PDF/X www.pdfzone.de - News, Foren und strukturierte Informationen rund urn PDF www.pdfnews.de - die besten News zum Thema PDF www.prepress.ch- ausgewahlte Infos zum Thema High-End-PDF von Stephan Jaeggi www.impressed.de, www.actino.de- die wichtigsten Anbieter von Software rund urn PDF
MalllnglJsten
www.eci.org - die wichtigste deutsche Mailingliste zum Thema Colormanagement und Digitalproof www.hilfdirselbst.ch - spezielle Foren fur alle relevanten DTP-Programme, in denen oft wirkliche Cracks kostenlose Hilfe liefem.
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Ausblick auf kommende Entwicklungen Zur Drucklegung zeichnet sich schon ab, dass sich einige Dinge kurz nach Erscheinen des Buches iindern werden. Dies betriJft nicht die im Buch geschilderten Arbeitsweisen an sich, aber einige Details in den Screenshots.
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European Color Initiative ECI - Profile -Netscape
Ej lesezeichen
D • Offset-Profile nach ISO 12647·2 (FOGRAI Basis-Paket (Stufflt-Archiv, ca . 4.5MB) enthaltje ein Profil (Erii:iuterung siehe weiter unten) fOr die Papierklassen 1/2,3,4 und 5 nach ISO 12647-2 (gli:inzendlmatt gestrichenes , LWC , ungestrichenes und gelblich ungestrichenes Papier) auf der Grundlage aktualisierter Messdaten der FOGRA vom Herbst 2002 . Dokumont : Dono (0.613 Stk .)
Unter www.eci.org werden kurz nach Erscheinen des Buches voraussichtlich neue Versionen der ISO-Profile zur VerfOgung stehen.
Neue ISO-Profile der Eel Zum Zeitpunkt der Drucklegung arbeiten die FOGRA, der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) sowie die ECI an einer Aktualisierung der Standards fur Druck und Proof sowie der dazugehorigen Arbeitsmittel. Dies betrifft insbesondere die ISO-Profile, die von www.eci.org frei heruntergeladen werden konnen. Die neuen Profile werden voraussichtlich die Endung _ v2 fur Version 2 im Namen tragen. Dort, wo im Buch Screenshots zu Farbeinstellungen mit dem Profil ISOcoated_sb abgebildet sind, muss dann das neue ISOProfil verwendet werden.
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Setzt man den Medienkeil CMYK zur Proofkontrolle ein, so sollte kontrolliert werden, ob die Vorgaben zur Auswertung auch den ISO-Profilen der Version 2 entsprechen, sobald diese zur VerfOgung stehen.
Neue Vorgaben fiir den FOGRA-Medienkell Da die Kontrolle fur den digitalen Kontraktproof und die ISO-Profile der ECI ein abgestimmtes System bilden, wird es auch neue Vorgaben fur die Auswertung des Medienkeils CMYK geben. Dies bedeutet, dass auch die im Buch auf Seite 91-92 gezeigten Auswertungslosungen ein Update erfahren werden.
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Sachregister A
additives Farbsystem 12 Altona-Testsuite 76, 116 Aufl6sung 6,8 Aufsichtsvorlage 32 Ausgabeaufl6sung 6, 8
B
Belichter 5, 8 Bildbearbeitung 48 Bilddatenformate 23, 115 Bildgr6Se 9 Bildkomprimierung 60 Blitzer 64 Bogenoffset 2, 3
C
CCD-Fotodioden 36 Charge-Coupled Device 32 CIE-L *a*b*-Farbraum 13 CIE LUV 13 CIE XYZ 13 CIE-System 13 CMYK 12 CMYK-PDFjX-Datei 25,104 Colormanagement 15 EPS-Format 24 PostScript-RIP 24 Composite 66
D
Dateiformate 23 Dateigr6Se 6 DCS-Format 23, 56 Digitalproofsystem 89, 116 Best ColorProof 5, 89, 90 Kalibrierung 89 Konfiguration 89 Kontrollstreifen 90 Medienkeil 89, 90 visuelle Kontrolle 89 Druckformat 105 Druckmaschine 2 Druckplatte 2, 3 Druckwerk 2 Druckzylinder 2 Duoton 54 Duplex 54 Durchsichtsvorlage 32
E
ECI-RGB 80 EPS-Format 23 Europaskala 12
F
Farbauftrag 42 Farbeinstellungen InDesign 87 Photoshop 84 QuarkXPress 88 Farbfilter 32 Farbkorrektur 14, 38, 99 Bildbearbeitungsprogramm 38 einzelne Bildelemente 38 Farbbereich 100 Graubalance 15 manuelle 38 Scansoftware 38 selektive 39, 40, 41, 99 visuelle Kontrolle 38 Farbkreis 38 Farbmessgeriite 94 Farbprofile 18, 22, 25 Arbeitsabliiufe 19 eingebettete Profile 22 Verkopplung der Farbprofile 18 Farbraum des Offsetdrucks 19 Farbriiume 13, 18 Farbsiittigung 38 Farbstich 14, 28 Farbsysteme 12 Farbtiefe 29 Farbton 38 Farbtonverschiebung 15 Farbumfang 19 Filter 49 Freistellen 102, 103 Auswahl erstellen 103 Hintergrund entfernen 103 Masken 103 Pfade 102 weiSer Hintergrund 102
G
Gamma 94 GCR 42 GCR in Photoshop 45 Gradationskorrektur 98 Gradationskurven 30 Graubalance 15 Graukeil 15 Graustufen 8 Grundfarben 12 Gummizylinder 2
H Helligkeit 26 Helligkeitsstufen 54 Histogramm 26
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ICC-Farbprofil 38 ICC-Profile 95 ICC-Standard 18 ISO 12647 16 ISO-Farbprofile 46
J
JPEG-Format 23, 60
K Kalibrierung 13, 89, 94 Key Colour 12 Klassifizierung von Vorlagen 34 Komprimierungsmethode 60 Kontraktproof 17, 70, 93 Kontrast 3, 26, 27 Konturen finden 49
L Lab-Farbraum 13, 18
M
Maschinenpunkt 6 Medienkeil CMYK 20, 70, 91 MedienStandard Druck 16, 17, 20 Mitteltonbilder 34 Mitteltonvorlagen 35 Moire 4 Monitorkalibrierung 94, 95 Monitorprofil 94, 95 baslCColor 95 Gamma 94 Rbhrenmonitore 94, 95 TFT-Monitore 94, 95
N
Nachtbild 34, 35, 36 Nachlinearisierung 90 Normlicht 95
o
Offsetverfahren 3 Originalvorlage 3 Output Intent 68, 86
p Pantone Matching System 54 Papierformat 105 Papiertypen 16 Papierwahl 14 Passer 65
120
Passgenauigkeit 64 PDF 11 PDF-Datei Fehlersuche 110, 111, 112 PDF-Export 109 PDF/X 11,63 PDF/X-Datei 63,68 PDF/X-Gutesiegel 63, 68 PDF/X-la 68,104,113,115 PDF/X-3 68,113,115 Photos hop-Format 23 Pixel 6 PMS 54 PostScript 5 InDesign 105 QuarkXPress 107 PostScript-RIP 24 PPD 66 Preflight 110, 111, 113 Primarfarben 12, 42 Profil 18 Profil eingebettetes 81, 83, 86 Profilkonvertierung 82 Proof 16, 75, 90, 93 Proofstandard 93 Prozessfarben 3, 8, 12 ProzessStandard Offsetdruck 16, 74
Q Quadruplex 54
R
Raster Image Processor 5 Rasterbild 3, 8 Rastereinstellungen 5 Rasterpunkt 4, 6 Rasterungssysteme 4 Rasterweite 3, 5, 8, 9 Rasterwinkelungen 4 Referenzdruck 78, 95 Referenzfarben 14 Referenzproof 78,90, 93 Rendering Intent 19 absolut farbmetrischer Rendering Intent 19 farbmetrischer Rendering Intent 19 fotografischer Rendering Intent 19 relativ farbmetrischer Rendering Intent 19 Sattigung 19 Reproduktion 3 Retusche 50 RGB 12, 38 RGB-Arbeitsfarbraum 80 RIP 5 Rollenoffset 2
S
Sampling-Faktor 6,7,8,9
Scanauflosung 6, 97 Scannen 36, 96 Auflosung 36, 97 Ausschnitt 36 ICC-Profi I 96 SilverFast 96 Scanner 32 Scannereinstellung 35 Scannerprofil 96 Scansoftware 36 mit ICC-Farbprofilen 36 Scharfzeichnen 101 Scharfzeichnungsfilter 58 Schmuckfarben 56 Andruck 56 Digitalproof 56 PDF/X 115 PDF/X-3 114 Prasentationsdruck 56 Schmuckfarbkanale 115, 116 Schneebild 34, 35, 36 Schwarzauszug 4 Seitenbeschreibungssprache 10 Separation 42, 46 FarbObergange 44 Graubalance 42 ICC-Profil 46 neutrale Grautone 42 Rollenoffsetdruck 44 Schwarztone 44 Skelettschwarz 42 Sonderfarben 56 Spektrum 12 sRGB 80 subtraktives Farbsystem 12 SWOP 83
Unscharfmaskierung 58, 101 Unterfarbenentfernung 42 Unterfarbenzugabe 42, 44
V
Vierfarbenbild 8 Vektorgrafik 10 Vollfarbenkanal 57 Vorlagen 34 einstufen 35 Standardeinstellungen 35
W
WeiBpunkt 94
T
Tertiarfarben 12, 44 TIFF-Format 23 Tonauswahl 33 Tonkomprimierung 34 Tonverteilung 33, 34 Tonwert 26, 33 Tonwertkomprimierung 34 Tonwertkorrektur 26, 28, 29 Gradationskurven 30 Tonwertverteilung 28 Trap Key 65 Triplex 54
U
UberfUliung 64, 65 UberfOliungsschlOssel 65 UCA 44 UCR 42 UCR in Photos hop 45 Unbuntaufbau 42, 43, 44
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Fotos von Ingemar Undewall -------'
Fotos von Lars Germundson
Fotos von Lotte Fernvall
Dank an: Lars Germundson/Grafisk Assistans fiir sachliche Oberpriifung und die Theorien iiber Originalvorlagen; Micke Falck fiir fachliche OberprUfung; Hans Olsson, Chadwa Kazunga und Peter Warn/Software Plus fiir ihre wertvollen Kommentare; Mark Crowley/Q.S.S., Limited fur die Beantwortung von Fragen zu QuarkXPress; Lotte Fernvall, Lasse Hedberg, Bo Hedin und Mats Strand von Aftonbladet; Klasse Lindberg und Fredrik Linder von IGP; Jon Dranger fur seine Illustrationen und Anders Blomberg fur Illustrationen, Zeichnungen und Grafiken; und Linda Hoflin.
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Altona Test Suite - Anwendungspaket 13 Referenzdrucke, 7 Farbungsstandards, Test Suite-Dateien, Charakterisierungsdaten, ICC-Profile, Dokumentation Das Anwendungspaket zur umfassenden Oberpriifung von Digitalproof und Workflow, inklusive PDF X/3-Konformitat.
Dokumentation (Deutsch und Englisch) Referenzdrucke fUr Offset
Measure I Seite 1, Offset GO/cm - Papiertyp 1 bis 5 Visual I Seite 2, Offset 6O/cm - Papiertyp 1 bis 5 Technical I Seite 3, Offset 60/cm - Papiertyp 1 Referenzdrucke fUr Endlos
Measure I Seite 1, Visual! Seite 1 Endlos 60lcm - Papiertyp 2 Endlos 54lcm - Papiertyp 4
farbungsstandards Offset & Endlos Offset 60lcm - Papiertyp 1 bis 5 Endles 60/cm - Papiertyp 2 und 4
CD-ROM mit Test Suite-Dateien Charakterisierungsdaten ICC -Profilen Dokumentation
Weitere Informationen und Bestellung unter: www.altonatestsuite.de
bvdm.
FOGRA
Ugra/FOGRA-Medienkeil CMYK V2.0 _r_",~"."
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Der Ugra/FOGRA - Medienkeil CMYK V2 .0
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ist in erster Linie fur die Kontrolle des Oigi tal - PrOfdrucks vorgesehen. Bei der Annah-
.!! me von farbverbindlichen Prufdru cken sind
grundsatzlich immer die Empfehlung en des MedienStandards Druck zu beachten. Grundsatzlich gilt heute ein Prufdruck nur dann als farbverbindlich, wenn zum Beispiel ein Ugra/FOGRA - Medienkeil CMYK auf dem PrOfdruck vor handen ist und dabei die datur vo rgesehenen ClElAB-Werte im Rahmen der Toleranzen eingehalten sind. Die CMYK-Tonwerte des Ugra/FO GRA- Me dienkeils CMYK V2.0 basieren auf jenen der internationalen Norm ISO 12642. Die Sollwerte orientieren sich an den Charakterisierungstabellen wichtiger Druckbedin gungen (vgl. www.fogra .org), wie sie in der Normenfamilie ISO 12647 verzeichnet sind. Der Ugra/FOGRA-Medienkeil CMYK V2.0 kann auch verwendet werden, urn die Aus wirkung einer Bildbearbeitung irn CMYKModus und anderer Vorstufe narbeiten zu beobachten .
•
Layouts:
q •V2.0 (zweizeilig, Abb. u nten)
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Forschungsgesellschaft Druck
leh nt sich an das Layout d es bisherigen Medienkeils an, wo bei die Feld grbBe (6 mm x 6 mm) und die Fel dabfo lge im Wesentii chen gleich geblieben si nd. Neu ist ei ne Reihe Buntgrau-Felder, fO r die ClELAB-Soliwerte aus den Charakterisierungstabellen zur Verfugung stehe n. • V2.0a (zweizeilig, A b b. links) hat die glei che Feldabfo lg e wie V2.0, jedoch sind die Messfelder groBer (10 mm hoch, 8,5 mm breit). Diese Version eignet sich fOr die au tomatische Auswertung mit einer ganzen Reihe von Messsystemen (aktuelle Liste
• "
"
unter w w w .fogra .org) . Trennstriche zwischen den Farbfeldern erleichtern dabei die automatische Erkennung . • V2 .0b, einzeilig mit 6 mm FeldgrbBe • V2.0c, einzeilig mit 4 mm Feldg roBe • V2.0d, einzeilig mit 3 mm Feldgrof3e (Abb. obe n) Bestellangaben Standardpakete (zweizei lige Layouts): • UgralFOGRA - Medienkeif V2.0 TIFF + V2.0a TIFF (gemeinsame Lieferung, PS/PDF -Workfl ow) • UgralFOGRA-Medienkeil V2.0 EPS + V2.0a EPS (geme insam e Lieferung, PostScript-Wo rkflow) XS-Pakete (einzeilige layouts): • Ugral FOGRA-Medienkeil V2.0b + c + d TIFF (geme insame Lieferung, PS/PDF -Workflow) • Ugral FOGRA-Medienkeil V2 .0b + c + d EPS (gemeinsame lieferung, PostScript-Work fl ow) Preis auf Anfra ge und im FOGRA-Online -Shop. Der MedienStandard Druck empfiehlt die TIFF -Version, denn dieses Datenformat l asst sich uneingeschra nkt mit ICC-basierten Farb managementsystemen verwe nden. Interessenten wenden sich bitte an: FOGRA
Forschungsgesellschaft Druck eV Streit1eldstr. 19 - 81673 MOnchen Telefon : +498943182412Telefax : +498943182100 E- Mail : [email protected] Internet: www.fogra.org I~
Ugnl/FOGRA -M cdicnkcil CMYK-TI FFV2.0
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