Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem
PROMETHEUS
LernAtlas der Anatomie
Michael Schünke Erik Schulte Udo Schumache...
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Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem
PROMETHEUS
LernAtlas der Anatomie
Michael Schünke Erik Schulte Udo Schumacher Illustrationen von Markus Voll Karl Wesker
2., überarbeitete und erweiterte Auflage
2009 Illustrationen 182 Tabellen
Georg Thieme Verlag Stuttgart . New York
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
1 . deutsche Auflage 2005 1 . spanische Auflage 2005 1 . italienische Auflage 2005 1 . niederländische Auflage 2005 1 . englische Auflage 2006 1 . französische Auflage 2006 1 . japanische Auflage 2007
Professor Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Schünke Anatomisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Olshausenstraße 40 24098 Kiel Professor Dr. med. Erik Schulte Anatomisches Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Makroskopischer Bereich 55099 Mainz Professor Dr. med. Udo Schumacher Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Anatomie 11 Experimentelle Morphologie Martinistraße 52 20246 Hamburg
Grafiker Markus Voll, M ünchen (Homepage: www.markus-voll.de) Karl Wesker, Berlin (Homepage: www.karlwesker.de)
© 2005, 2007 Georg Thieme Verlag Rüdigerstraße 1 4 0-70469 Stuttgart Telefon: +49/071 1 /893 1 - 0 Unsere Homepage: www . thieme.de Prometheus-Homepage: www . thieme.de/prometheus Printed in Germany Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe Satz und Layout: Gay&Sender, Bremen Druck: Firmengruppe APPL, aprinta druck, Wemding ISBN 978-3 -1 3 -1 3 9 5 2 2 -1
1 2 3 4 5 6
Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen u nterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erwei tern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung u nd medika mentöse Therapie anbelangt. Soweit i n d iesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf ver tra uen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag g roße Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstel lung des Werkes entspricht. Für Angaben ü ber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewäh r ü bernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, d u rc h sorgfältige Prüfung der Beipackzet tel der verwendeten Präparate u nd gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch a bweicht. Eine solche Prüfung ist beson ders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appel lie ren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Ver lag mitzuteilen.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen H inweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich u m einen freien Warennamen handele. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung a ußerhalb der engen G renzen des Urheber rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages u nzulässig und strafbar. Das gilt i nsbesondere für Vervielfältigungen, Ü bersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung i n elek tronischen Systemen.
Prometheus in der 2. Auflage Prometheus hat seinen ersten Praxistest bestanden, wobei wir sicher
ten jahren weltweit an Bedeutung zunehmen und in Deutschland schon
sind, dass die Anforderungen an ihn von Seiten der Leser nicht sinken werden, wie die vielen Zuschriften und E-mails gezeigt haben. Klinische Kenntnisse u nd Verzahnungen mit a nderen Fächern der Medizin sind im Studium immer mehr gefragt und schon dadurch dokumentiert, dass
heute mit 2 7 % die häufigste Ursache einer Arbeitsunfä higkeit darstel len. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden bereits 2030 etwa 30 % der Deutschen älter als 60 jahre sein, d. h. in den kommenden 25 jahren wird sich die Zahl der Erkrankten etwa verdoppeln ( ! ). Mehr als die Hälfte aller chronischen Erkrankungen von über 60-jährigen be treffen bereits heute den Knochen (z. B. Osteoporose) u nd die Gelenke (z. B. Osteoarthrose). Hieraus resultieren gewaltige gesundheitsökono
das alte Physikum vom neuen ersten Teil des Staatsexamens abgelöst wurde. Diese Bezüge und Verzahnungen möchte Prometheus jetzt noch stärker vermittel n. Rund 30 zusätzl iche, neue Lernein heiten, die sich ü ber den gesamten Atlas verteilen, widmen sich praxisrelevanten Themen, wie z. B. • • • •
•
der Arthrose des Hüftgelenks, den Kompressionssyndromen peripherer Nerven, der Leitungsanästhesie peripherer Nerven, den Funktionen einzelner Muskeln und der Symptomatik bei Ausfall oder Verkürzung dieser M uskeln, der bildgebenden Diagnostik der großen Gelenke wie Schulter-, Ellenbogen- und Handgelenk sowie H üft-, Knie- und Fußgelenk.
Aber auch wichtige Grundlagen wie die Lage und Bezeichnung radio logischer Untersuchungsebenen, der Aufbau einer Skelettmuskelfaser, die Regeneration einer Nervenfaser oder eine Ü bersicht über die unter schiedlichen Knochenverbindungen sind in der vorliegenden Neuauf lage ergänzt. Mit diesen N euerungen passt Prometheus mehr denn je in das .jahr zehnt der Knochen und Gelenke", ein Titel, den die WHO den Jahren
mische Folgen u nd hohe volkswirtschaftliche Kosten. Eine der Haupt forderungen der WHO ist daher die Anpassung des entsprechenden uni versitären Lehrumfangs in der Ausbildung von Medizinern an die welt weit wachsenden gesellschaftlichen Belastungen durch Erkrankungen u nd Störungen des muskuloskelettalen Systems. Grund genug, sich schon früh i m Studium mit den anatomischen Gegebenheiten, den .Problemzonen" und .Sollbruchstellen" des menschlichen Körpers aus einanderzusetzen . Prometheus möchte damit weiterhin d e n Erfordernissen des Studien alltag s gerecht werden, das Lernen einer zunehmend größeren und dif ferenzierteren Faktenmenge erleichtern und die Faszination der Anato mie lebendig werden lassen. Sie wird immer die Grundlage jeden ärzt lichen Handeins bleiben. Unser besonderer Dank für engagierte und konstruktive Mithilfe an die ser neuen Auflage gilt Herrn Prof. Dr. Cristoph Viebahn, Göttingen so wie Herrn Prof. Dr. Thilo Wedel, Kiel.
2000 - 2 0 1 0 gegeben hat. Die WHO möchte damit auf die Tatsache auf merksam machen, dass Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems
M ichael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher, Markus Voll und Karl Wesker
durch den Anstieg der durchschni ttlichen Lebenserwartung in den letz-
Kiel, Mainz, Hamburg, München und Berlin im September 2007
Wa rum Prometheus? I n der griechischen Mythologie ist Prometheus der Göttersohn, der sich Menschen nach seinen eigenen Vorstellungen erschafft. Damit be schwört er den Zorn seines Göttervaters Zeus herauf. Zeus muss jedoch der Sage nach wehrlos mit a nsehen, wie Prometheus den Menschen das Feuer und damit Erleuchtung bringt - auch im übertragenen Sinne. Prometheus bedeutet i m Griechischen auch .der Vorausdenkende", so dass unser Atlas neue Wege gehen muss, um seinem Namen gerecht zu werden. Diese neuen Wege wurden bereits bei der Konzeption des Buches beschritten. Sie basieren auf Umfragen und Interviews des Ver lages mit Studenten und Dozenten im deutschen Sprachraum sowie in den USA. Ausgangspunkt war die Frage, wie denn der .ideale" Anato m ie-Atlas aussehen müsste. Ideal für Studierende, die mit dem Atlas ler nen sollen, die Informationsfülle des Faches Anatomie innerhalb eines sehr gedrängten Stundenplans zu bewältigen und sich dabei dauerhauft solide Kenntnisse zu erarbeiten. Dass g ute Kenntnisse im Fach Anatomie für qualifiziertes ärztliches Handeln eine unverzichtbare Voraussetzung sind, wird schon von Stu dienanfängern sofort erkannt. Und diese Einschätzung verstärkt sich mit fortsch reitendem Studium. Genauso u nstrittig ist a ber, dass gerade die Anatomie - und hier besonders die Makroskopische Anatomie - den Lernenden wie kaum ein anderes medizinisches Fach vor die Schwie rigkeit stellt, sich in einer erdrückenden Fülle von Namen und Fakten zu orientieren. Dies gilt umso mehr, als Anatomie ganz zu Beginn des Studiums gelehrt und gelernt werden muss, zu einem Zeitpunkt also, a n dem die Studierenden meist noch nicht genügend Erfahrungen mit sinnvollen Lerntechniken gemacht haben. Sie können daher zwangsläu fig Wichtiges noch nicht von weniger Wichtigem trennen und schließ
schafft der beigefügte Text zusätzliches Verständnis d urch Erklärung der Bilder, durch Lernhinweise, fachübergreifende und in die Klinik ver weisende Bezüge und vieles mehr. Dabei wird der Leser mit Hilfe des Textes schrittweise durch die Bilder gefü h rt, um so ein tiefergehendes Verständnis auch komplexer Zusammenhänge zu erwerben. Der Grund satz .Vom Einfachen zum Komplizierten" war dabei ein Leitmotiv. Als hilfreich erwies sich die Tatsache, dass die Makroskopische Anato mie in vielen Bereichen - vielleicht mit Ausnahme einiger neuroanato mischer Befunde - als ein .abgeschlossenes" Fach gilt. Neues im Sinne einer wirklichen inhaltlichen I nnovation ist eher die Ausnahme. Die Re gel ist ein in vielen Bereichen etabliertes Fachwissen, das lediglich im Licht sich wandelnder klinischer Anforderungen neue Facetten be kommt. So ist die Schnittanatomie seit über 80 Jahren unter Anatomen bekannt, aber kaum genutzt worden. Eine enorme Renaissance erlebte sie mit modernen Bildgebungsverfahren wie CT und N M R , deren Bilder ohne ein profundes Verständnis der Schnittbildanatomie überhaupt nicht interpretiert werden können Neu· im wirklich innovativen Cha . •
rakter des Wortes konnte also nicht die Anatomie selbst sei n . Neu - und auch modern im Sinne von zeitgemäß - sollte aber die Art und Weise der didaktischen Aufarbeitung sein. Damit war im Grunde das prinzipielle Vorgehen bei der Erstellung des LernAtlas festgelegt: Ein Lernthema wird formuliert und erhält eine Lern umgebung aus Bildern, Legenden u nd Tabellen; auf benachbarte The men, die ebenfalls in diesem Buch abgehandelt werden, wird verwiesen. Da also am Anfang die Formulierung des Lernthemas stand und n icht
lich auch noch kaum Verknüpfungen zu anderen Fächern, wie etwa der
ein Bild oder ein Präparat als Bildvorlage, mussten alle Bilder komplett neu konzipiert und erstellt werden, was allein acht Jahre dauerte. Da bei stand nicht die 1 : l -Wiedergabe eines Präparates i m Vordergrund,
Physiologie, aufbauen. Vor diesem H intergrund war es eine zentrale Zielsetzung bei der Kon
vielmehr sollte das Bild selbst bereits einen anatomischen Befund didak tisch sinnvoll u nd lerntechnisch hilfreich deuten, u m dem Lernenden
zeption des LernAtlas, eine wohlstrukturierte .Lernumgebung" für den Studierenden zu schaffen. Eine Lernumgebung, die a uf die genann
das Arbeiten mit dem komplexen Bildinhalt zu erleichtern.
ten Schwierigkeiten gezielt Rücksicht n immt und durc h ihren Aufbau g leichzeitig Lernhilfe ist. Diesem Ziel diente zum einen die sorgfältige Auswahl der Themen, bei der .Vollständigkeit" allein kein ausreichendes Kriterium sein konnte. Vielmehr wurde geprüft, inwieweit ein Thema entweder dem erforderlichen Grundverständnis des Faches Anatomie dien t oder aber bereits sinnvoll e Verbindungen zur klinischen Tätigkeit
Es war unser Ziel, mit Prometheus einen LernAtlas zu schaffen, der die Studierenden bei i h rer Arbeit i m Fach Anatomie i m Sinne einer didak tischen Führung unterstützt, ihre Begeisterung für dieses so spannende Thema noch verstärkt, der dem ganz a m Anfang Stehenden ein Zuver sicht gebender, lehrreicher Wegweiser d u rch die Anatomie ist und dem erfahrenen Studenten als zuverlässige I nformationsquelle, dem Arzt als vertrautes Nachschlagewerk dient.
des späteren Arztes knüpft. Selbstverständlich spielte die Prüfungsre levanz eines Themas in diesem Zusammenhang ebenfalls eine bedeu tende Rolle, so dass sich unterschiedliche Gewichtungen von Themen ergaben.
.Wenn Du das Mögliche erreichen willst, musst Du das U n mögliche ver suchen" (Rabindranath Tagore).
Ein zweites Anliegen war es, den Studierenden nicht einfach eine wenig oder gar nicht kommentierte Bilderfolge vorzulegen. Vielmehr wurden
Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher,
alle Bildinformationen in engen Zusammenhang mit einem erklärenden
Markus Voll und Karl Wesker
Text gestellt. Auch wenn die Bilder teilweise .einfach für sich sprechen",
Kiel, Mainz, Hamburg , München u nd Berlin im August 2004
Danke ... möchten wir zuallererst unseren Familien sagen. Ihnen widmen wir Pro metheus.
ner anderen Perspektive sehen müssen, wohl zwangsläufig unterliefen, hat sie sofort entdeckt und die Neubearbeitung des Textes mit zahllo sen Vorschlägen unterstützt. Aufgrund Ihrer Anregungen wurden auch
Für kritische Kommentare und Anregu ngen möchten wir darüber hi naus Herrn Prof. Dr. Reinhard Gossrau, Berlin, danken. Eine große und wertvolle H ilfe bei der aufwändigen Korrekturarbeit, für die wir uns ganz herzlich bedanken, waren Frau Dipl.- Biologin Gabriele Schünke, Herr Dr. med. jakob Fay sowie die Damen cand. med. Claudia Dücker, cand. med. Simin Rassouli, cand. med. Heike Teichmann und cand.
Themen umformuliert und neu gestaltet. Ihr sind n icht n u r die Autoren zu Dank verpflichtet: auch der Leser, dem sich n u n ein Sachverhalt gut erschließt, profitiert von ihrem didaktischen Talent.
med. dent. Sylvia Zilles. Insbesondere für die Mithilfe bei den Beschrif tungen möchten wir zudem Frau Dr. julia jörns-Kuhnke danken.
Instanz in der Koordination zwischen Verlag einerseits und Autoren und Grafikern andererseits. Seiner Fähigkeit, bei Problemen u nd Unklarhei ten schnell und u n konventionell Entscheidungen zu treffen, verdankt das Projekt enorm viel . Seine Offenheit gegenüber allen Anliegen der
Ein ganz besonderer Dank geht an unsere beiden Layouter Stephanie Gay und Bert Sender. Ihre Fähigkeit, Bilder und Text so anzuordnen, dass jede Doppelseite einfach eine .klare Sache" ist, trägt ganz entscheidend zur didaktischen und optischen Qualität unseres LernAtlas bei. Prometheus wäre ohne den Verlag nicht zustande gekommen. Da es a ber immer Menschen und nicht Institutionen sind, die ein solches Pro jekt möglich machen, soll von unserer Seite besonders denen gedankt werden, die d ieses Projekt von Verlagsseite aus betreut haben. Das .Unmögliche möglich gemacht" hat dabei Herr Dr. jürgen Lüthje, Programmplaner des Thieme-Verlages. Er hat es nicht nur geschafft, die Wünsche der Autoren und Grafiker mit den Zwängen der Realität sinnvoll zu verei nen. Er hat vielmehr ü ber die jahre der gemeinsamen Arbeit ein Team aus fünf Personen geschlossen bei einem Projekt ge halten, dessen Ziel uns von Anfang an bekannt war, dessen ausladende Dimension sich uns aber erst während der Arbeit im vollen Umfang er schloss. Sein Verdienst ist es in hohem Maße, dass der gemeinsame Wunsch, dieses Ziel zu erreichen, trotz aller Hürden, die überwunden
Herr Martin Spencker, Verlagsleiter Ausbildungsverlag bei Thieme, war, als der für das Projekt aus Verlagssicht Hauptverantwortliche, die letzte
Autoren und Grafiker, die Transparenz und Fairness bei allen Diskussi onen gaben dem Projekt immer wieder Schwung und klare Rahmenbe dingungen für eine offene und partnerschaftliche Kooperation. Auch ihm schulden wir großen Dank. Ganz ausnahmslos war die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Thieme Verlages zu jedem Zeitpunkt angenehm und freundschaftlich. Aus Platzgründen können wir hier leider nicht alle Personen namentlich aufführen, die in irgendeiner Weise an der Fertig stellung von Prometheus beteiligt waren. Wir beschränken uns daher auf einige Mitarbeiter und M itarbeiterinnen, die mit diesem Buch be sonders intensiv verbunden sind. In diesem Zusammenhang möchten wir uns bedanken bei Antje Bühl, die als Projektassistentin von Anfang an mit dabei war und als .guter Geist i m Hintergrund" zahlreiche Ar beiten übernommen hat, wie z. B. wiederholtes Korrekturlesen der Lay outs und Mithilfe beim Erfassen der Beschriftungen, bei Rainer Zepf und Martin Waletzko für akribische Durchsicht der Layouts und Unterstüt zung in allen technischen Fragen; bei Susanne Tochtermann-Wenzel und Manfred Lehnert stellvertretend für alle, die mit der Produktion des
werden mussten, nie erlosch. Bewundernswerte Geduld und die Fähig keit zum Ausgleich von seiner Seite gerade auch in Problemsituationen kennzeichneten die zahllosen Gespräche mit ihm. Daher gebührt ihm u nser aufrichtig und zutiefst empfundener Dank.
Buches beschäftigt waren u nd dafür gesorgt haben, dass Prometheus termingerecht gedruckt, gebunden und auf seinem gesamten Entste
Frau Sabine Bartl wurde i m besten Sinne des Wortes zum Prüfstein für die Autoren. Sie hat - als Geisteswissenschaftierin, nicht als Medizine
Frau Almut Leopold für das ausgezeichnete Register; bei Marie-Luise Kürschner und ihrem Team für die ansprechende Gestaltung des Um schlags sowie bei Birgit Carlsen und Anne Döbler stellvertretend für alle, die Prometheus im Hinblick auf Marketing, Verkauf und Öffentlichkeits
rin - alle Texte gelesen und i m Zusammenhang mit den Bildern darauf
hungsweg mit bestem herstellerischem Know-how begleitet wurde; bei
hin geprüft, ob einem (Noch-)Nicht-Mediziner - denn dies ist der Stu dent ganz a m Anfang noch - die Logik der Darstellung wirklich g ut er
arbeit betreuen oder betreut haben.
sichtlich wird. Gedankensprünge, die den Autoren, die das Fach aus ei-
Die Autoren
IThieme
...
�
----------------------------
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Anatomie
Stammes- und Entwicklungsgeschichte
4.5
des Menschen 1.1
Stammesgeschichte des Menschen .
1.2
Entwicklungsgeschichte des Menschen:
1.3 1.4 1.5
4.6
Überblick. Befruchtung und fruheste
4.7 4.8
Gastrulation, Neurulation und Somitenbildung.
........... 48 ..
Stabilität und Kraftübertragung .
Entwicklung vonEihauten und Placenta . ....... . .. ... 8 ...... ... ... 10
Muskeln 5.1
Sketettmuskulatur: Überblick..
1.6
frühembryonaler Kreislauf und Entwicklung wichtiger Blutgefäße im Verlauf derOntogenese .. ... ... 12
5.2
1.7
Entwicklung des Skeletnystems: Primordialskelett,
5.3
........... . 54
Aufbau und Funktion .
... .. 56
Sehnen und Hilfseinrichtungen von Musk�ln .
....... S8
............ 14
1.8
Knochenentwicklung und Knochenumbauvorgänge .. .. 16
1.9
OssifikatiooderExtremiUten .
Gefäße
......... 18
1,10 Bauplan undSt�ltung d�rExtremiUt�n .
......... 20
6.1
Übersicht über das kardiovaskulär� System
6.2
Aufbau von Arterien und V�nen .
6.3
GefJ8e der terminalen Strombahn ..
d�s Mensch�n .
Der menschliche Körper im Überblick 2.1
... 60 ......... 62 ... 64
Der m�nschlich� Körper: Proportion�n, Oberflächen und Körpergewicht� .... ..... 2 2
2.2
SO
Frakturen: Klassifikation, Heilung und B�handlun9. . .... 52
. ..... 6
DieEntwicklung derSchlund-(Kiemen')Bögen
Extremitäten- und Gelenkentwicklung. .
................. 46
Grundzüg� der Gelenkmechanik: Bewegungen .
Entwicklungsstadien .. . ........ . ....... ....... 4
Deim Menschen .
Degenerativ� Gelenkerkrankungen am Beispi�1 der Koxarthrose..
... 2
D�r Bauplan des menschlichen Körpers..
Lymphatisches System und Orusen
............. 24
Anatomie der Körperoberfläche und
7.1
Das lymphatische System des Menschen..
7.2
Exokrin� und endokrine Drüsen .
8.1
Entwicklung des z�ntral�nNtfV�nsystems (ZNS).. . ..... 70
8.2
Neuraneistenderivat� und Entwicklung
....... 66 . .. 68
Orientierungshilfen am menschlichen Körper 3.1
Allgemeine Neuroanatomie
lag�. und Richtungsbez�ichnung�n sowi� Hauptachsen und Haupt�beo�n am m�nschlichen Körper .
3.2
. .. 26
lag� und Bezeichnung von radiologischen Untersuchungsebenen . . .
de5 peripher�n N�rvensystems (PNS) . .... ...... .. .... 72
. 28
3.3
ODeriläch�nanatomi�. .
3A
ODeriläch�nreli�f und tastbare Knoch�npunlct� ...
3.5
Orientierungshilfen am menschlichen Körper. .
3.6
Körperr�glonen (topografisch� Anatomie) . ...
. 30
8.3
lag� und Gli�erung de5 Nervensystems .
.. 32
8.4
Z�It�n d�sNervensyst�ms .
. 34
8.5
Aufbaueines Rückenmar.:ssegm�ntes .
...... 36
8.6
Sensible Innervation:
.... .... 74 .... 76 . .. 78
Übersicht . 8.7
Knochen und Knochenverbindungen 4.1 4.2
8.8
Knöchem�s Sket�tt und Bau ein�s Röhr�nknochens . . ... 38 . 40
Echt� Gelenk�:
8.10
Aufbau von G�lenkkapsei (Capsula articularis) und hyalin�m G�lenkknOlpel. .
. ....... 44
1.und 2. motorischesNeuron . ..
8.11
Unterschiede zwischen zentralem
8.12
Veg�tativesNerv�nsystem .
8.13
läsionper;phererNerven.
und peripheremNtfVensystem....
Bauetement�; intra- und �Klraartikulär� 5trulctur�n ... . 42 4.4
Prinzipien der Dermatom- und PI�)(usbildung . Oermatom� und Hautnervenareale. .. .
. . 82
......... 84
MotOfisch� InntfVation: Organisation des Rückenmarks und Reflexe ... .
Knochenverbindungen: Übmicht und unecht� Gelenke (Synarthrosen) .. .
4.3
8.9
.... 80
.... 86 .... 88
.......... 90 .......... 92 .................. 94
XI
•
Inhaltsverzeichnis
Rumpfwand Knochen. Bänder und Gelenke
3.2
Autochthone Rückenmuskulatur.
1.1
Rumpfskelett..
. ............. 98
1.2
KnöchemeWirbelsäule.. ....
. ............ 100
3.3
1.3
Entwlckiung derWirbelsaule...
. . .............. 102
].4
Thoraxwandmuskeln und Fascia eOOothoracica. . ...... 170
1.4
AufbaueinesWirbels .
............ 104
3.5
Übergang von Brustkorb zu Bauchhöhle:
lateraler und medialer Trakt des M. erector spinae . .. 166 . ...... 168
kurzeNackenmuskeln....
1.5
Halswirbelsäule.
1.6
Brustwirbelsäule .... .
. . ..... ........ 108
3.6
Seitliche und vordere Bauchwandmuskeln.
1.7
lendenwirbelsäule . .
................. 1 10
3.7
Aufbau von BalKhwand und Rektusscheide
1.8
Kreuzbein(Os sacrum) undSteißbein(Os coccygis) ..... . 1 1 2
1.9
Bandsclleibe(Oiscusintervertebralis): Aufbau und Funktion .
...... 106
ZWl:'fchfell(Diaphragma)..
(Vagina musculi reet; abdominis) 3.8
.. ............. 1 14
. ..... ... . 1 16
BandapPilrat der Halswirbelsaule im überblick .. . ......
].9
1 18
Bandapparat deroberen Halswirbelsäule (oberes und unteres Kopfgelenk) .
undBeckenraume im Geschlechtervergleich.
..
... ..... 120
. .... 180
bei der Frau in der Ansicht von kaudal.. 3.1 1
gungsausmaß der einzelnenWirbelsäulenregionen ..... 1 2 2 Unkovertebralgelenke der Halswirbelsäule ......... ... 124
1.15 Schnittbildanatomie der lendenwirbelsäule.. ...... ... 1.16
........ 1 78
Aufbau des Beckenbodens
].10 Beckenboden- und Beckenwandmuskeln • • •
1.13 Wirbelhogengelenk, Bewegungssegment und8ewe-
1.14
8eckenbodenmuskeln: undoberflächlicheFaszien. . .
Oberblickund thorakolumbalerBereich .. 1.12
.. ..... 174
. ........ 1 7 6
.
überblick über die Regioperinealis
1.10 Bandapparat der Wirbelsäule:
1.1 1
. ........ 1 7 2
. ..... 182
Beckenbodenmuskeln: M. levatorani.
3.12
126
....... 184
lage in Bezug auf Organe und Gefäße bei Mann und Frau .
.......... 186
De-generativeVeranderungen Im Bereich der lendenwirbelsäule. . ................ . 128
1.17
KnöcnernerBrustkorb..
............ 130
1.18
Brustbein und Rippen ..
. ....... 13 2
1.19
RippenwirbelgeienkeundThoraxbewegungen . .. ... . 134
1.20 KnöchernesBecken.... 1.2 1
BaodapparatundBeekenmaße ...
1.22
lIiosakralgelenk.
Systematik der leitungsbahnen 4.1
Arterien. ..
...... 188
4.2
Venen .
.. .... 136
4.3
lymphbahnen und lymphknoten..
........ 138
4.4
....... 190 ..... ..... . 1 9 2
Nerven.
..... 19"
... ........ 140
Topografie der leltungsbahnen Systematik der Muskulatur 2.1
5.1
Übersicht über die Rumpfwandmuskulatur,
2.2
2.3
........ 142
Autochthone Rückenmuskulatur(M. erector spinae): lateralerTrakt.
..... 144
medialerTrakt....
..... 146
2.4
Autochthone Rückenmuskulatur(kurzeNacken· bzw.
2.5
Bauchwandmuskulatur.
5.2 5.3
2.8
2.9
. ..... .... 150
5.5
Aufgaben der Bauchwandmuskeln.. .
.......... 154
Brustkorbmuskulatur.
. .... 204
Nerven. Blut- und lymphgefäße der weiblichen Brustdrüse... .
5.7
Canalisinguinalis..
. ...... 206
. ....... 208
5.8
AnatomieundSchwachstellen dervorderenBauchwand . 2 10
5.9
leisten-undSchenkeihernien.
sowie M. transversusthorads.
5.10 Topografieder leistennernien .
. .. ............ 156
ZWl:'fchfell(Diaphragma)...
undSchließ- bzw.Schwellkörpermuskeln.
. ......... 158
5.\ 1
. ......... 160
5.\ 3
Entwicklung der außeren GeschleehtsOfgane..
5.14
Äußere mannliche Geschlechtsorgane:
Sekundareingewanderte Rumpfwandmuskulatur: Muskeln..
. .......... 1 6 2
..... 2 14 ..... 2 16
. ...... 2 18 . ...... 220
De-scensus testis u n d Funiculus spermaticus . ....... 2 2 2 5.15
Hoden undNebenhoden .
5.1 6
PenisfaszienundSchwellkörper .
5.17
leitungsbahnen desPenis.
5.18
Topografie der Muskulatur
. ..... . 224
5.19 ............ 164
..... 2 2 6
. .... 228
Äußere weibliche GesChlechtsorgane: Übersicht und Dammschnitt.
Rückenmuskeln im Überblick uod Fasciathoracolumbalis..
. ... .. 212
Diagnostik und Therapie von Hernien .
5.12 SelteneäußereHemien.
spinokostale, spinohumerale und thorakohumerale
XII
....... 200
. ........ 202
Mm. intercostales bzw. subcostales und scaleni
Diaphragma pe!vis, Diaphragma urogenitolle
].1
inder Ansichtvonventral . Ventrale Rumpfwand: Übersicht und klinisch bedeutsame lage
5.6
vordere und hintere Bauchwandmuskeln . ..... ...... 152
2.10 Beekenbodenmuskulatur:
2.1 1
. ..... 1 9 6 .................... 198
einigerleitungsbahnen.
seitliche,schräge8auchwandmuskeln . 2.7
der dorsalen Rumpfwand.. . Dorsale Rumpfwand in der Ansicht von dorsal .
5.4
Kopfgelenkmuskeln) und pravertebrale Muskulatur..... 148
2.6
Oberflächenrelielund epifaszialeleitungsbahnen der ventralen Rumpfwand.
ihre Herkunft und Funktion...
. ...... 230
leItungshahnensowie5c:hwellkörper, Schwellkörpefmuskeln undScheidenvorhof. .
...... 2]2
InhaltsverzeichniS
Obere Extremität Knochen, Bänder und Gelenke
2.13
1.1
ObereExtremität als Ganzes .
1.2
Einbilu des Scnultergürtels in das Rumpfskelen.. ...... 2]8
1.3
Knochendes Schultergürtels..
1.4
Knochen der freien Gliedmaße:
1.6
Ellenbogengelenk ..
.. .. . 320
. ......... 244
2.17
Handgelenk..
...... 3 2 2
...... 250
1.9
Handwurzelknochen..
...... 252
. ... 248
Topografie der Muskulatur 3.1
Architektur des radiokarpalen Übergangs und der
Dorsale Schultergürtel- und Schultergelenkmuskulatur. .
3.2
Dorsale Schultergelenk- undObl-rarmmuskulatur..
Schultergelenke:
3.3
Ventrale Schultergürtel-und
Bandapparat des Schlüssell>eingelenks
Schultergelenkmuskulatur.. 3.4
Ventrale Schultergelenk- undOberarmmuskulatur .
.... .. 258
3.5
Ventrale Unterarmmuskulatur ...
3.6
Dorsale Unterarmmuskulatur .
subakromialesNebengelenk ..
. ... ....... 262
326
... 328
Kapsel·Band·Apparat und Articulatio humeri . . ... .. 260
undSchultemlatt-Thorax-Gelenk ...
.
..... . . ....... .... . 324
Mittelhand; distale Radius- und Skaphoidfrakturen .... . 254 ÜberblickundSch/usselbeingelenk alsGanzes . .. .. . . 256
1.13
.... 318
.................... 246
Gelenkflächen von Radius und Ulna . Hand ..
1.12
Muskelfunktionenim Oberblick:
2.15
2.16
1.1
1.1 1
........ 3 16
... 242
1.8
1.10
.. 3 14
Mittelhandmuskulatur . Schultergelenk..
TorsiondesHumerus . Radius und Ulna als Ganzes .
2.14
... ...... 240
Humerus als Ganzes . 1.5
Kurze Handmuskeln: Thenar- und Hypotheflarmuskulatur .
..... 236
_...
330
..... 332 ...... 334
3.7
Querschnitte desOber- und Unterarms.. .. . . . . ...... 336
1.15
Bursa subacromialis und Bursasubdeltoidea ........... 264
3.8
Sehnenscheiden der Hand .
1.16
Röntgen-und SchnittbildanatomiederSchulter. ... .... 266
3.9
Do�alaponetJrosederfinger .
1.17
Bewegungen in Schultergürtel und Schultergelenk .. ... 268
3.10
Kurze Handmuskeln:
1.18
Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti)
1.14
1.19
oberllächliche5chicht .
ais Ganzes..
... ........ 270
3.1 1
mittlereSchicht ..
kapsel-Band-Apparat .
.... ....... 272
3.12
tiefeSchicht ...
1.20
Unterarm:
\.2 1
Bewegungen imEllenbogen-und Radioulnargelenk ..... 276
1.22
Übersicht über den Bandapparat der Hand .. . ......... 278
4.1
Arterien..
Intrinsischer Bandapparat der Hand.
4.2
Venen .
Articulationes radioulnares proximalisund distalis . ..... 274
1.23
1.24
.... 342 .... 344 ... .... ..... 346
Systematik der leitungsbahnen . .......... 348
..350
Gelenkkompartimente und ulnokarpaler Komplex ... ... 280
4.3
tymphbahnen und Lymphknoten.. .
(analiscarpi..
4.4
Plexusbrachialis:
.. ............ 282
1.25 Bandapparatderfinger . .
.......... 284
Oaumensattelgelenk..
. ........ 286
1.26
. 338 .......340
1.27 Bewegungen in den Hand-undfingergelenken ... ..... 288
funktionelle Muskelgruppen..
2.2
5chultergürtelmuskulatur.
.... 354
Parssupraclavicularis .
. ... 356
4.6
Pars infraclavicularis- Übersicht und kurze Äste . . ... 358
4.7
Pars infraclavicularis-N. m usculocutaneus undN.axi11aris ...
Systematik der Muskulatur 2.1
4.5
. 352
Aufbau ...
.......... 290
. ... 360
4.8
Parsinfraclavicularis-N.radialis
4.9
Pars infradavicularis -N . ulnaris ..... . .... .... .. 364
4.10
Pars infracJavicularis-N. medianus .... .... .... .. 366
,
......... ... , ... 362
Mm. trapezius. stemodeidomastoideus und omohyoideus ... 2.3
............ 292
Topografie der leitungsbahnen
Mm. serratus antenor, subcJavius. pectoralis minor, levator scapulae, rhomboidei major und mlnor . .... . 294
2.4
5.1
Schultergelenkmuskulatur: Rotatorenmanschette .. ,
Oberf1ächenrelief und epifasziale Leitungsbahnen: Ansicht vonventral.
.. ........... 2 9 6
5.2
................. 368
Ansichtvon dorsal....
... 370
2.5
M.deltoideus ..
............. 298
5.3
SchuJterregion: Ansicht VOll ventral ...
2.6
Mm.latissimus dorsi und teres major., .. ...... , ... 300
5.4
Achselhöhle (Regio axillaris):
2.7
M m. j)eetoralis major und coracobrachialis . ........ 302
2.8
Oberarm muskulatur. M m. biceps brachii und brachialis .
2.9
Vorderwand .. 5.5
. ......... 304
5.6
.... ..................... 376
Leitungsanästhesie des Plexus brachialis: Prinzip• Z ugangswege und Durchführung der Blockade .. . ..... 378
Mm.tricepsbrachiiund anconeus . . .... ....... . . ... 306 Unterarmmuskulatur.
HintefWand.
... 372
.................. 374
5.7
Vorderseite desOberarms (Regio brachialis antenor) ... 380
oberflachliche undtiefe Flexoren . . . ............. 308
5.8
Schulterregion: Ansicht von d01Y1 und kranial . .. . ... 382
2.1 1
Radialismuskulatur ...
5.9
Rückseite desO[)erarms (Regio brachlalis postenor) . , .. 384
2.12
oberflachliche und tiefeExtensoren .. .
2.10
............ 3 10 . . . . . • . . .
3 12
5.10 ElIenbeuge(Regio cubitalis) .
...386
XIII
.
Allgemeine Anatomie 1
Stammes· und Entwicklungsgeschichte des Menschen
2
.
.. . . .. ..................... 2
Der menschliche Körper im Überblick
. . . .
.
. . ...
..
. .
22
Anatomie der Körperoberfläche und
26
Orientierungshilfen am menschlichen Körper
4
Knochen und Knochenverbindungen
S
Muskeln
. .
38
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
... 54
................ 60
Gefäße
7
Lymphatisches System und Drüsen
8
Allgemeine Neuroanatomie
• .
. . . . . . . . .
.
66
........... 70
Allgemeine Anatomie
1 .1
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Stammesgeschichte des Menschen
A Kurzer Überblick über die stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen Um die Evolution des menschlichen Körpers besser zu verstehen, ist es sinnvoll, seine stammesgeschichtliche Entwicklung zurückzuverfolgen. Der Mensch und seine engsten Verwandten gehören zum Stamm der Chordatiere (Chordata) mit rund 50 000 Arten. Er besteht aus zwei Un terstämmen: •
•
Amphibie
Reptil
Vogel
Säugetier
Invertebrota (Wirbellose): Manteltiere (Tunicata) und Schädellose (Acrania oder Cephalochordata) und Vertebrata (Wirbeltiere).
Obwohl das Aussehen einzelner Vertreter der Chordaten stark vonein ander abweicht, unterscheiden sie sich von allen anderen Tierstäm men durch charakteristische morphologische Strukturen, die zu irgend einem Zeitpunkt im Leben dieser Tiere, manchmal nur während der Embryonalentwicklung, in Erscheinung treten (s. G). Wirbellose Chor daten wie die Cephalochordaten mit der bekanntesten Art, dem Lan zettfischchen (Branchiostoma lanceolatum), sind hinsichtlich ihrer Orga nisation als Modell eines primitiven Wirbeltiers zu betrachten. Sie liefern Hinweise für den Grundaufbau des Wirbeltierkörpers und sind daher für das Verständnis der gesamten Wirbeltierorganisation sehr wichtige Formen (s. 0). Alle Vertreter der heutigen Wirbeltierklassen (Kieferlose, Knorpel fische, Knochenfische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere) haben zahlreiche charakteristische Merkmale gemeinsam (s. H), u. a. die aus einer Reihe von Wirbeln aufgebaute Wirbelsäule, die der gesamten Gruppe ihren Namen gab (Vertebrota). Die Evolution eines amniotischen Eies, d. h. die Entwicklung des Embryos innerhalb einer festen Eischaie und in einer mit Flüssigkeit gefüllten Amnionhöhle, verbesserte das Überleben der Wirbeltiere an Land und war somit ein besonders bedeu tungsvoller Durchbruch während der Evolution. Diese Anpassung der Reproduktion ermöglichte den landlebenden Vertebraten (Reptilien, Vögel und Säugetiere), ihre Lebenszyklen vollständig an Land zu durch laufen und die letzten Bindungen an ihre Herkunft aus dem Wasser zu lösen. Vergleicht man die Embryonen verschiedener Wirbeltierklassen, lassen sich zahlreiche morphologische und funktionelle Ähnlichkeiten erkennen, u. a. die Anlage von Kiemenbögen (s. B). Innerhalb der Säugetiere werden drei Hauptgruppen unterschieden: Monotremata (Kloakentiere), Marsupialia (Beuteltiere) und Placentalia (Plazentatiere). Zu letzteren zählt auch der Mensch. Plazentatiere besit zen eine Reihe typischer Merkmale (s. J), u. a. investieren sie deutlich mehr Energie in die Pflege und Aufzucht ihrer Jungen. Plazentale Säuge tiere beenden ihre Embryonalentwicklung innerhalb der Gebärmutter und sind während der gesamten intrauterinen Phase mit ihrer Mutter über die Plazenta verbunden. Der Mensch ist ein Angehöriger der Säuge tierordnung Primates (Herrentiere), deren erste Vertreter vermut lich kleine baum lebende Säugetiere waren. Zusammen mit den Halb affen, den Affen und den Menschenaffen besitzt er Merkmale, die ihren Ursprung in der Anpassung an eine baumlebende Lebensweise haben. So besitzen Primaten z. B. bewegliche Schultergelenke, wodurch sie sich schwingend von Ast zu Ast hangeln können, geschickte Hände. mit denen sie sich an Ästen festhalten und Nahrung bearbeiten kön nen, sowie sich breit überlappende Sehfelder beider Augen, welche das räumliche Sehen verbessern.
2
Fisch
B Unterschiedliche Stadien der frühen Embryonalentwicklung von Wirbeltieren Die frühen Entwicklungsstadien (obere Reihe) von Mensch, Vogel, Rep til, Amphibie und Fisch besitzen eine charakteristische Form, die prak tisch für alle Wirbeltiere dieses Stadiums gleich ist. Auffallend ist die Übereinstimmung in der Gestalt, insbesondere bei der Anlage der Kie men- bzw. Schlundbögen in der späteren Kopf-Hals-Region. Diese mor phologische und funktionelle Ähnlichkeit von frühen Entwicklungssta dien weist auf Verwandtschaftsbeziehungen hin, d. h. die Keimentwick lung (Ontogenese) eines Wirbeftierorganismus stellt in gewisser Weise die kurze und schnelle Rekapitulation der Stammesentwicklung (Phylo genese) dar (Theorie der sog. "biogenetischen Grundregel" von Ernst Haeckel, 1 834-1 9 1 9).
Schlundbögen --.,.:-...... . ilIIII
Augen bläschen
Herzwulst
Wirbelsäule
Haftstiel (mit ----*�. Nabelgefäßen) Extremitäten knospen
C Anlage der Schlund- bzw. Kiemenbögen bei einem fünf Wochen alten menschlichen Embryo Ansicht von links. Die Schlund- bzw. Kiemenbögen sind (ähnlich wie die Somiten, die Ursegmente des embryonalen Mesoderms) metamer an gelegte Grundstrukturen des Wirbeltierembryos. Das heißt, sie sind in hintereinander liegende, gleich gebaute Abschnitte gegliedert. Sie lie fern u. a. das Anlagenmaterial für die artspezifische Entwicklung des Viszeralskefetts (Ober- und Unterkiefer, Mittelohr, Zungenbein und Kehlkopf), der dazugehörigen Gesichtsmuskulatur sowie des Schlund darms (s. 5. 1 1).
Allgemeine Anatomie
Darmvene
Kiemenbögen! Kiemenspalten
Mundhöhle mit Mundzirren
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
--
Neuralrohr
Flossensaum
Myomer (Muskulatur)
Neuralrohr
Chorda
Aortenwurzel
lf/IJ���- Darm (hier
G Chordatenmerkmale •
• •
Kiemendarm)
Kiemengefäß Gonaden Darm
Porus abdominalis
Leberblindsack
Hypobranchialrinne
Kiemenbogenarterien
Kiemenarterie
Metapleuralfalte
D Bauplan eines Chordaten: Lanzettfischchen (Branchiostoma lanceolatum) Die Wirbeltiere (zu denen auch der Mensch gehört) sind ein Unterstamm der Chordatiere (Chor daten), deren typischer Vertreter das Lanzettfischchen ist. Es steht am Beginn der Evolution zu den Wirbeltieren. Zu den charakteristischen Baumerkmalen der Chordaten gehört die Ausbildung eines Achsenskeletts, der Chorda dorsalis (Rückensaite). Auch beim Menschen sind noch Reste der Chorda dorsalis erhalten, z. B. im Nucleus pulposus der Bandscheiben. Die Chorda dorsalis wird beim Menschen allerdings nur während der Embryonalentwicklung angelegt und nicht fertig aus gebildet. Daraus können sich manchmal sog. Chordome, das sind entwicklungsbedingte Tumo ren, entwickeln. Dorsal der Chorda ist das röhrenförmige Nervensystem angelegt. Der Körper und insbesondere die Muskulatur besteht aus mehreren Segmenten, den Myomeren. Diese myomere Gliederung ist beim Menschen besonders gut im Rumpfbereich zu erkennen. Ferner zeichnen sich Chordaten durch einen geschlossenen Blutkreislauf aus.
•
• •
H Wirbeltiertypische Merkmale •
• •
• • •
Rückenmark im Neuralkanal
•
q���:�. :
Vene
Hämalbogen
Rippen Chordarest Afterflosse (unpaarig) arterien, -venen Geschlechtsorgan
Leber
Herz
• • • •
• •
Säugetiertypische Merkmale •
•
• • •
Gonaden
Nasen öffnung
Proc. spinosus (Dornfortsatz)
luftröhre
NW�I_ kanal
Proc. transversus (Querfortsatz)
.� �
R' P'"
Arcus vertebrae Corpus (Wirbelvertebrae (Wirbelkörper) bogen)
und-vene Herz
Konzentration von Nervenzellen, Sinnesorganen und Mundwerkzeugen am Kopf (Zephalisation) mehrteiliges Gehirn mit Hypophyse Ersatz der Chorda dorsalis durch die Wirbelsäule in der Regel zwei Extremitätenpaare Ausbildung von Kiemenbögen Auftreten von Neuralleistenzellen geschlossener Blutkreislauf mit ventralem, gekammertem Herz Labyrinthorgan mit Bogengängen mehrschichtige Epidermis Leber und Pancreas stets vorhanden komplexe endokrine Organe wie Schilddrüse und Hypophyse komplexes Immunsystem Geschlechter fast stets getrennt
Cho"",�t
E Bauplan eines Wirbeltiers am Beispiel eines Knochenfisches Die Wirbeltiere stellen den Unterstamm der Chordaten dar, aus denen sich der Mensch entwickelt hat. Am Beginn der Wirbeltierevolution stehen die Fische, bei denen die Chorda dorsalis zur Wir belsäule umgebaut wurde. Die segmental angeordneten knöchernen Wirbel der Wirbelsäule umschließen ringförmig Reste der Chorda dorsalis und verdrängen diese mehr oder weniger. Von den Wirbelkörpern gehen dorsale und ventrale Bögen aus. Die dorsalen Bögen (Wirbel- oder Neu ralbögen) bilden in ihrer Gesamtheit den Neuralkanal; die ventralen Bögen (Hämalbögen) formen in der Schwanzregion einen Hämalkanal für die großen Blutgefäße; in der Rumpfregion sind sie Träger der Rippen. Rückenmark im Neuralkanal
Ausbildung eines Achsenskeletts (Chorda dorsalis) dorsal gelegenes Neuralrohr segmentale Gliederung des Körpers, insbesondere der Muskulatur von Spalten durchbrochener Vorderdarm (Kiemendarm) geschlossener Blutkreislauf hinter dem After (postanal) liegender Schwanz
DI�", ,"",_ vertebrahs (Zwischenwirbelscheibe)
�l �
•
•
•
•
drusenreiche, von echten Haaren (Terminalhaaren) bedeckte Haut weibliche Tiere stets mit Milchdrü sen zur Ernährung der Nachkommen, meistens lebend gebärend starke Entwicklung des Großhirns gut entwickelte Hautmuskulatur sekundäres Kiefergelenk aus Dentale und Squamosum das Zwerchfell wird zum wichtigsten Atemmuskel und trennt Brust- und Bauchhöhle meist spezialisiertes, heterodontes Gebiss, dessen Zähne in Alveolen sitzen vierkammeriges Herz mit einem (linken) Aortenbogen konstante Körpertemperatur (Homiothermie)
P'oc. spmosus
Neuralkanal
F Bauplan eines Säugetiers am Beispiel eines Hundes
3
Allgemeine Anatomie
1 .2
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Entwicklungsgeschichte des Menschen: Überblick, Befruchtung und früheste Entwicklungsstadien
Neben der makroskopischen und mikroskopischen Anatomie ist die Entwicklungsgeschichte (Ontogenese) für das Verständnis des mensch lichen Körpers von zentraler Bedeutung. Sie befasst sich mit der Bildung von Geweben (Histogenese), von Organen (Organogenese) und der Ge stalt des Körpers (Morphogenese).
C Überblick über die zeitliche Abfolge der menschlichen Entwicklung (Die Carnegie-Stadien sind in Klammern angegeben.) 1.-3. Woche:
1 . Woche: Stadium 1 7
2. Woche:
Stadium 1 4
3. Woche: Scheitel-Steiß Länge (SSL)
4.- 8. Woche:
4. Woche: 5.-8. Woche:
Stadium 20
Frilhentwlcklung
Tubenwanderung, Furchung und Blastozysten bildung (Stadium 1 -3) Implantation und zweiblättrige Keimscheibe, Dottersack (Stadium 4-5) dreiblättrige Keimscheibe, Neurulationsbeginn (Stadium 6-9) EmbryonalperIode
Abfaltung des Keimes, Neurulation beendet, Axialorgane, Körpergrundgestalt (Stadium 1 0-1 3) Organogenese (alle wesentlichen äußeren und inneren Organe sind angelegt, Extremitätenpropor tionen ausgebildet) (Stadium 14-23)
9.-38.Woche: FetalperIode 9.-38. Woche:
Organwachstum und funktionelle Ausreifung (geschlechtsspeZifische Differenzierung des äußeren Genitales)
Schwangerschaftscla uer bzw. Tragzeit •
•
A Fünf bis acht Wochen alte menschliche Embryonen Für die Frühentwicklung und die Embryonalperiode des Menschen haben Streeter ( 1 942) und O'Rahilly ( 1 987) eine Einteilung in 23 Stadien vorgenommen, die auf Exemplaren der Carnegie-Sammlung aufbaut. Die Carnegie-Stadien sind charakterisiert durch das Alter (Befruch tungsalter), die Größe (ab der 5. Woche als Scheitel-Steiß-Länge, SSL) und durch ein definiertes Entwicklungsstadium.
p. o. = post ovulationem: (Befruchtungsalter) p. m. = post menstruationem: (Menstruationsalter)
266Tage = 38 Wochen 280Tage = 40 Wochen
Frühentwicklung ( 1 .-3. Woche) geringe Fehlbildungsrate; hohe Abortrate Keimscheibe Befruchtung
Stadium 1 4: 5. Woche, SSL 8 mm, Nackenbeuge liegt über der Scheitelbeuge; Stadium 1 7: 6. Woche, SSL 13 mm, Fingerstrahlen werden sichtbar; Stadium 20: 7. Woche, SSL 18 mm, Arme gewinkelt. Hände in Pronationsstellung; Stadium 23: 8. Woche, SSL 30 mm, Proportionen der Extremitäten ausgebildet.
Primitiv streifen Embryonalperiode (4.-8. Woche) hohe Empfindlichkeit;
jedes Organsystem hat eigene sensible Phase
Embryo
früher Embryo
B längenwachstum und Gewichtsentwicklung in der Fetalperiode
4
Placenta
Alter (Wochen)
ScheIteI-StelB-l.Ange. SSl (an)
GewIcht (g)
9-1 2 1 3 -1 6 1 7-20 2 1 -24 25-28 29-32 33-36 37-38
5-8 9-14 1 5- 1 9 20-23 24-27 28-30 3 1 - 34 35-36
1 0-45 60-200 250-450 500-820 900-1 300 1 400-2 1 00 2 200-2900 3000-3400
Amnionhöhle Fetalperiode (9.-38. Woche) abnehmende Empfindlichkeit; funktionelle Ausreifung
Fetus im Uterus o
Sensible Phasen gegenüber Teratogenen (nach Sadler)
Allgemeine Anatomie
Oogonie (44 XX)
primäre Oozyte (44 XX)
--
Spermatogonie
/\
/\
Mitosen
(Meiose)
/\
Phase 1
primäre Spermatozyte
/\ \ 1 \ ::;mx (44 XV)
,
,
,
,
����
Polkörperchen
(22X)
Oogenese
(2 x 22X; 2 x 22V)
Spermien
Spermatogenese
E Bildung von Eizelle und Spermien (nach Sadler) Während der Bildung von Geschlechtszellen entstehen durch zwei auf einander folgende Zellteilungen ( 1 . und 2. meiotische Reifeteilung) ZeI len mit halbiertem (haploidem) Chromosomensatz. Bei der Befruch tung entsteht wieder ein diploider Chromosomensatz. Der eigentliche Sinn der Meiose ist der Umbau und die Neukombination der Chromoso men, d. h. die Durchmischung des genetischen Materials. Oogenese: Aus den Oogonien entstehen zunächst mitotisch primäre Oozyten, die noch einen diploiden Chromosomensatz (44XX) aufwei sen. Die primären Oozyten durchlaufen im Folgenden die 1. und 2. mei otische Reifeteilung, die zu vier haploiden Zellen (22 X) führen: eine reife Eizelle und drei Polkörperchen. Spermatogenese: Diploide Spermatogonien teilen sich mitotisch und bilden primäre Spermatozyten (44XY), die sich meiotisch teilen und vier haploide Spermatiden liefern, von denen jeweils zwei ein X-Chro mosom (22 X) und zwei ein Y-Chromosom (ny) aufweisen. Aus den Spermatiden entwickeln sich die beweglichen Spermien (Spermato histogenese).
Zygoten bildung
2-ZellenStadium (30 h)
Corpus luteum
Eizelle nach Ovulation
Morulastadium (3.Tag)
Blastozyste (4.- 5.Tag)
Eintritt in den Uterus (4. Tag)
Tuba
Myometrium
Endometrium
Implantation (5.-6. Tag)
::'::�'.
Zona pellucida
Oozyte in
2. Reifeteilung Phase 2
�:,:.: Corona-radiata- 0 ",Zellen
.
""
.. •
.
sekundäre Spermato-
Sperma tiden
erste Furchungsteilung
Polkörperchen in Teilung
(44 XV)
I. Reifeteilung
reife Eizelle
(22X)
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
(männlicher Vorkern)
A;��:::
I
Spermium
·
Zellkern (männlicher Vorkern)
Fusion von Eizelle und Spermium
Phase 3
F Schematische Darstellung des Befruchtungsvorganges (nach Sadler) In der 1. Phase durchdringt das Spermium die Corona-radiata-Zellen, in der 2. Phase löst sich das Akrosom auf, und die Zona pellucida wird enzy matisch angedaut. In der 3. Phase verschmelzen die Zellmembranen von Ei- und Samenzelle, und das Spermium gelangt in die Eizelle.
Epithelzelle
Trophoblastzellen
Blastozystenhöhle
G Implantation der Blastozyste in die Uterusschleimhaut am 5./6. Tag p. o. (nach Sadler)
H Schematische Darstellung der Entwicklungsvorgänge während der 1 . Woche der Frühentwicklung (nach Sadler) 1 . Eizelle direkt nach erfolgter Ovulation 2. Befruchtung innerhalb von ca. 1 2 Stunden 3. männlicher und weiblicher Vorkern mit anschließender Zygotenbildung 4. erste Furchungsteilung 5. 2-Zellen-Stadium 6. Morulastadium 7. Eintritt in das Uteruslumen 8. Blastozyste 9. Beginn der Implantation
5
Allgemeine Anatomie
1 .3
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Entwicklungsgeschichte des Menschen: Gastrulation, Neurulation und Somitenbildung kranial
Haftstiel
Ektoderm
Oropharyngealmembran Chordafortsatz
Oropharyngealmembran
Primitivknoten
extraembryonales Mesoderm
Schnittebene von d
Schnittebene von c
A Bildung der dreiblättrigen Keimscheibe (Gastrulation) am Beginn der 3. Woche p. o. beim Menschen (nach Sadler) Das Ergebnis der Gastrulation ist die Differenzierung der Zellschichten in Ekto-. Endo- und Mesoderm. aus denen sämtliche Strukturen des menschlichen Körpers hervorgehen (z. B. geht die Anlage des Zentral nervensystems und der Sinnesorgane aus dem Ektoderm hervor). Darü ber hinaus werden infolge der Gastrulation alle Körperachsen (ventral dorsal. kranial-kaudal und links-rechts) festgelegt. a Sagittalschnitt durch eine Embryonalanlage am Ende der 2. Woche. Die noch zweib/öttrige Keimscheibe ist zwischen Amnionhöhle und Dottersack ausgespannt. Das extraembryonale Mesoderm. dessen Bildung am hinteren Pol der Keimscheibe beginnt. überzieht von außen bereits die gesamte Embryonalanlage. die über den Haftstiel mit der Chorionhöhle verbunden ist. b Aufsicht auf eine menschliche Keimscheibe am Beginn der Gastru lation. Mit Beginn der 3. Woche bildet sich als Auftakt der Gastrulakranial
Neuralrinne Neuralwülste
Primitivknoten mit Primitivgrube
Endoderm
extraembryonales Mesoderm
Primitivstreifen
Primitivstreifen Amnionhöhle
----.; ..1!II1E:......l .. �.�--d
Endoderm
Neuralplatte
Schnittrand des Amnions
Neuralrinne
Schnittebene von f
Somiten Neuralwülste
Primitivknoten
Primitivstreifen
kaudal
Schluss des Neuralrohres kaudal
Neuralleistenmaterial (Neuralwülste)
Neuralrohr
späteres Darmrohr
rinne
Seitenplattenmesoderm
Somiten
Oberflächenektoderm
Somatopleura
Darmrohr Dottersack
Dottersack
B Neurulation im Verlauf der menschlichen Frühentwicklung (nach Sadler) a-c Ansicht von dorsal nach Entfernung des Amnions. d-f Schematisierte Transversalschnitte der entsprechenden Stadien auf Höhe der in a-c angegebenen Schnittebenen; Altersangaben p. o. Während der Neurulation trennt sich durch induktive Ein flüsse der Chorda dorsalis das Neuroektoderm vom Oberflächen ektoderm.
Dottersack
Primitivrinne
kranial
Schnittebene von e
b
Dottersack Amnion
tion im Epiblast zunächst der Primitivstreifen. in dem das embryonale Mesoderm entsteht und zwischen Epiblast u nd Hypoblast auswan dert (die pfeile zeigen die verschiedenen Richtungen der Mesoderm invagination). Kurz darauf wächst aus dem Epiblast auf der Höhe des Primitivknotens. d. h. an der kranialen Spitze des Primitivstreifens. der Chordafortsatz nach kranial. und - diesen flankierend - das defi nitive Endoderm in radiärer Richtung. Dabei ersetzt das definitive Endoderm sukzessive den Hypoblast. während der Chordafortsatz nur vorübergehend in die Hypoblastschicht eingegliedert wird. Der Chordafortsatz erstreckt sich in kraniokaudaler Richtung vom Primi tivknoten bis zur Oropharyngealmembran (das Amnion ist entfernt). c Sagittalschnitt durch die Keimscheibe entlang des Chordafort satzes. d Transversalschnitt durch die Keimscheibe auf Höhe der Primitiv rinne (die Pfeile in c und d zeigen die Richtung der mesodermalen Gastrulationsbewegungen).
Schnittrand des Amnions
kaudal
6
Primitivknoten
kranial
Schnittrand ----....,.,-� Neuralplatte des Amnions Schnittebene von d
embryonales Mesoderm
embryonales Mesoderm
kaudal
Amnion Amnionhöhle
Ektoderm
Primitivstreifen
b
Primitivstreifen
.
'f-'l'::i
a u d 1 9 Tage alte Keimscheibe. im Bereich der Neuralplatte entwickelt sich die Neuralrinne. b u. e 20 Tage alte Keimscheibe. die ersten Somiten haben sich gebildet und die Neuralrinne beginnt sich zum Neuralrohr zu schließen. beginnende Abfaltung des Keimes. c u. f 22 Tage alter Embryo. beidseits des teilweise geschlossenen und in die Tiefe verlagerten Neuralrohrs kann man acht Somitenpaare erkennen. Das Neuralleistenmaterial beginnt auszuwandern und die spätere Körperhöhle (Coelom) bildet sich.
Allgemeine Anatomie --
Neuralleisten- ------:::;;-;�:;" material
Dermatom
D Differenzierung der Keimblätter (nach Christ u. Wachtier)
Myotom
Neuralrohr ------,���
Neuralrohr
Sklerotom
Chorda dorsalis ---e:'f+-�-� Splanchno- -�ff---!'+-� pleura
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
,.�:::r-��r-t"l- paarige Aorta Darmrohr
Oberflächen ektoderm
Körperhöhle
Somatopleura
�
j
Dermatom Myotom ausgewanderte Sklerotomanteile (Wirbelkörperanlage)
Chorda dorsalis --/!L.fi;!:'---��:1i ::.-
Darmrohr
Rückenmark, Hinterhörner
Epimer; epaxone Muskulatur
Spinalganglion
Rest der Chorda dorsalis
Aorta Darmrohr
Wirbelkörper anlage
Rückenmark im Wirbelkanal
Körperhöhle
--=1J�il�;'I1I�l
-
���:��i :a
e b e)
Querfortsatz (Proc. transversus)
Pidermis (aus Oberflächen ektoderm)
Dermatom Abkömmlinge
I
L
Dermis und Subcutis
Dornfortsatz (Proc. spinosus) �---- Rückenmark
l
im Wirbelkanal
epaxone Muskulatur (autochthone Rücken muskulatur)
Myotom Abkömmlinge
J
hypaxone Muskulatur (Leibeswand und Extremi täten)
C Somitenderivate und Bildung der Spinalnerven während der Embryonalperiode (4.-8. Woche) an schematisierten Quer schnitten (nach Drews)
j
sensible und autonome Ganglien. periphere Glia, Nebennierenmark. Pigmentzellen, intramurale Plexus
Chorda dorsalis, prächordales Mesoderm
Adenohypophyse, kraniale sensorische Ganglien, Riechepithel, Innenohr, linse Schmelzorgan der Zähne, Epithel von Mundhöhle, Speicheldrüsen. Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen, Tränenwege. äußerer Gehörgang. Epidermis, Haare, Nägel, Hautdrüsen äußere Augenmuskeln
paraxial
Wirbelsäule, Rippen, Skelettmuskulatur. Bindegewebe, Dermis und Subkutis des Rückens und eines Teils des Kopfes, glatte Muskulatur, Blutgefäße
intermediär
Nieren, Keimdrüsen, renale und genitale Ausführungsgänge
viszeral (Splanchnopleura)
Seitenplattenparietal meso(Somatoderm pleura)
Herz, Blutgefäße, glatte Muskulatur, Darmwand, Blut, Nebennierenrinde. viszerale Serosa Brustbein, Extremitäten ohne Muskulatur, Dermis und Unterhaut der ventrolateralen Körperwand, glatte Muskulatur, Bindegewebe. parietale Serosa Epithel von Darmrohr. Respirationstrakt, Verdauungsdnüsen, Pharynxdnüsen. Ohrtrompeten. Paukenhöhle, Harnblase, Thymus. Nebenschilddrüsen, Schilddnüse
(Im Interesse der Übersichtlichkeit ist das umgebende Amnion nicht dargestellt.) Im Alter von ca. 20 Tagen (p. 0.) entstehen die ersten Somitenpaare. am Tag 30 sind sämtliche (ca. 34-35) Somiten (.Ursegmente·) gebildet.
Darmrohr
Sklerotom Abkömmlinge
Wirbelkörper mit Chordarest
Radix ventralis
Aorta
Wirbel körper
(A
Radix dorsalis
hypaxone Muskulatur
Spinalganglion Ramus ventralis
r
epaxone Muskulatur
-
Ramus dorsalis
l
J
Hypomer; hypaxone Muskulatur
Rückenmark, Vorderhörner
Rumpfneuralleiste ektodermale Plakoden Oberflächenektoderm axial
Dermatom
----�r!!I�'����
sensible und parasympathische Ganglien, intramurales Nervensystem des Darmes, parafollikuläre Zellen, glatte Muskulatur. Pigmentzellen, Glomus caroticum, Knochen. Knorpel, Bindegewebe, Dentin und Zement der Zähne. Dermis und Unterhaut im Kopfbereich
Neuralleiste
Körperhöhle
Gehim, Retina, Rückenmark
Kopfneuralleiste
a Mit Beginn der Differenzierung gliedern sich diese Somiten jeweils in ein Dermatom. ein Myotom und ein Sklerotom (also ein Haut-, Muskel- und Wirbelsegment). b Am Ende der 4. Woche wandern die Sklerotomzellen in Richtung Chorda dorsalis und bilden die Anlage der Wirbelsäule. c Das Neuralrohr (Vorstufe von Rückenmark und Gehirn) differenziert sich zur Rückenmarksanlage mit Vorder- und Hinterhörnern. Aus dem Neuralleistenmaterial (erste Anlage des PNS) entwickeln sich u. a. die Spinalganglienzellen mit einem sensiblen. zentralen (Radix dorsalis) und einem peripheren Fortsatz. Aus den Vorderhornzellen wachsen die motorischen Neurone (Radix ventralis) aus. Die Myotome gliedern sich in einen dorsal gelegenen Teil (Epimer; epaxone Muskulatur) und einen ventral gelegenen Teil (Hypomer; hypaxone Muskulatur). d Radix dorsalis und ventralis vereinigen sich und bilden jeweils den Spinal nerv. der sich u. a. in zwei Hauptäste (Ramus dorsalis und Ramus ventralis) aufteilt. Die epaxone Muskulatur wird vom R. dor salis, die hypaxone Muskulatur vom R. ventralis versorgt. e Querschnitt auf Höhe der späteren Bauchmuskulatur. Die epaxone Muskulatur wird zur autochthonen Rückenmuskulatur (M. erector spinae). die hypaxone Muskulatur entwickelt sich u. a. zur seitlichen (Mm. obliqui abdominis externus und internus. M. transversus abdo minis) und vorderen Bauchmuskulatur (M. rectus abdominis).
7
Allgemeine Anatomie
1 .4
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Entwicklungsgeschichte des Menschen: Entwicklung von Eihäuten und Placenta Corpus uteri
�
Chorion höhle
Amnionhöhle ----:�"*'''
Haftstiel mit kindlichen Blutgefäßen
Stammzotte
Chorionmesoderm
Ausschnitt, s. b
Amnion ---'-__� _ ....�' . /J
intervillöser Raum
1'"1.:" '- __-""':-7 mütterliche
Blutgefäße (Spiralarterien)
Cavum uteri ---'1_-';';'
Embryo
....., - �':7T- Decidua
Portio supravaginalis cervicis Vagina ----,�-
basalis
-..'----,- Portio vaginalis cervicis
Kapillaren im Chorion mesoderm
verschmelzendes Amnion und Chorion
äußere Zytotropho blasthülle Amnion höhle
Decidua capsularis
�--!-- Embryo 'iii'!"---:7"'- Chorion
frondosum
Decidua basalis Canalis --++-�� cervicis uteri
....� . --rf-- äußerer
Muttermund
Amnionhöhle Decidua parietalis
J
Placenta Fetus ---!+�l---
'>.:..::-E---� Chorion frondosum
Dottersack Amnion
-+,c-__ Schleimpfropf im
Canalis cervicis uteri
--.,L---- Vagina d
8
Chorion höhle
Chorion platte
Zyto trophoblast
Synzytio trophoblast
b A Entwicklung von Eihäuten und Placenta (nach Sadler und Drews) a, C u. d Schematisierte Schnitte durch einen graviden Uterus unter schiedlichen Alters; b Ausschnittsvergrößerung aus a. a Fünf Wochen alter Embryo: Nach Implantation der Blastozyste in die Uterusschleimhaut wird die Ernährung des Embryos zunächst durch Differenzierung des Trophoblasten und des Chorion meso derms sichergestellt. Es bilden sich Chorionzotten, welche die ge samte Chorionblase mit dem Keim umgeben. Sie entwickeln sich von primären zu sekundären und anschließend zu tertiären Zotten (s. Ausschnittsvergrößerung b). b Ausschnittsvergrößerung aus a: Die Stammzotten der Chorion platte sind auf der mütterlichen Seite mit kompakten Zytotropho blastsäulen in der Basalplatte der Decidua basalis verankert. Sie weisen ebenso wie die aus ihnen aussprossenden und sich verzwei genden Zottenbäumchen einen synzytialen Überzug auf (Synzytio trophoblast). Dieser ruht wiederum auf einer durchgehenden Schicht aus Zytotrophoblastzellen. Im Inneren der Zotten haben sich im Cho rionmesoderm Kapillaren entwickelt, die ihrerseits mit den Gefäßen im Haftstiel in Verbindung stehen. Das mütterliche Blut strömt über Spiralarterien in die intervillösen Räume. c Acht Wochen alter Embryo: Während die Chorionzotten am embryo nalen Pol weiter wachsen und sich buschartig verzweigen (Chorion frondosum), gehen sie am abembryonalen Pol zugrunde, u nd es ent steht unmittelbar unter der Decidua capsularis das zottenlose Cho rion laeve. Die Amnionhöhle hat sich auf Kosten der Chorion höhle ausgeweitet, und das Amnion verschmilzt mit dem Chorion. d 20 Wochen alter Fetus: Die voll ausgebildete Placenta besteht aus zwei Anteilen, einem fetalen Anteil, der vom Chorion frondosum ge bildet wird, und einem mütterlichen Anteil, der Decidua basalis.
Allgemeine Anatomie
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Nabelschnur (Chorda umbilicalis) 2 Nabelarterien (Aa. umbilicales)
mütterliche Blutgefäße (Spiralarterien und venöse Öffnungen)
1 Nabelvene (V. umbilicalis)
Chorionzotten
Deziduasepten
intervillöser Raum
B Schematisierter Querschnitt durch eine reife menschliche Placenta Die reife Placenta hat die Gestalt eines flachen Topfes. wobei der .Topf boden" von der mütterlichen Decidua basalis (Basalplatte). der .Deckel" von der fetalen Chorionplatte gebildet wird. Von der Chorionplatte ragen etwa 40 stark verzweigte und fetal vaskularisierte Zottenbäume in den mit mütterlichem Blut gefüllten Plazentaanteil (intervillöse Räume). Das mütterliche Blut strömt über etwa 80 -1 00 Spiralarterien in die intervillösen Räume. die durch Deziduasepten unvollständig in Kotyledonen gekammert sind. Nachdem das Blut die Zotten umströmt hat. wird es über unregelmäßig verteilte venöse Öffnungen im Bereich der Basalplatte wieder aufgenommen und in den mütterlichen Kreislauf zurückgeleitet.
Synzytio trophoblast
Decidua basalis
Decidua basalis entfernt
C Placenta nach der Geburt (nach Sadler) Ansicht der mütterlichen Seite (an einem Teilstück ist die Decidua basa lis entfernt). Die Kotyledonen wölben sich vor und sind untereinander durch mütterliche Deziduasepten getrennt.
E Daten der reifen menschlichen Placenta Größe: Gewicht: Volumen der gesamten Placenta: Volumen der intervillösen Räume: Zotten oberfläche: Blutzirkulation der mütterlichen Seite:
1 8-23 cm Durchmesser 2-3 cm Dicke 450-500g ca. 500 ml ca. 1 50 ml ca. 1 1 -13 m2 500-600 mi/rn in
Aufbau der PlazenbsChranke
Fibroblast
• • • •
Mikrovilli
Kotyledon
fetale Kapillaren mit Erythro zyten
l'L"II�W_�W"-- Hofbauer
Endothel der fetalen Blutkapillaren und Basallamina bindegewebiges Zottenstroma Synzytiotrophoblast und Basallamina (bis zur 20. Woche zusätzlich noch der Zytotrophoblast als durchgehende Zellschicht) Diffusionsstrecke: ca. 5 11m (zu Beginn ca. 50 11m)
Hauptaufgaben der reifen PIacenta 1.
Stofftransport und Austausch von Stoffwechselprodukten
Mutter - Fetus
Zelle
02 . Wasser. Elektrolyte.
Chorion- --+�+-'_"="':7- mesoderm (Zotten stroma)
Kohlenhydrate. Aminosäuren und Lipide. Hormone. Antikörper sowie Vitamine und Spurenelemente. aber auch Drogen. Gifte. einige Viren 2.
Hormonbildung (Synzytiatrophoblast) •
D Querschnitt durch eine Terminalzotte aus der reifen mensch lichen Placenta (nach Kaufmann)
Fetus - Mutter CO2 • Wasser. Elekrolyte. Harnstoff. Harnsäure. Bilirubin. Creatinin. Hormone
humanes Choriongonadotropin (HCG) Aufrechterhaltung des Corpus luteum Östrogene -+ Wachstum des Uterus und der Mamma Progesteron -+ Ruhigstellung der Uterusmuskulatur -+
•
•
Klinischer Hinweis: Das im Synzytiotrophoblasten gebildete HCG ver hindert den vorzeitigen Abbau des Corpus luteum und sichert die Schwangerschaft. Der Nachweis von HCG im Harn schwangerer Frauen ist bereits frühzeitig möglich und Grundlage des Schwangerschafts tests.
9
Allgemeine Anatomie
1 .5
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Die Entwicklung der Schlund-(Kiemen-)Bögen beim Menschen Oberkieferwulst
ektodermale Schlundfurche
Neuralrohr
entodermale Schlundtasche Prosencephalon --�_��". Herz-, ---"!II__.... Leberwulst
Haftstiel -----'-41". mit Allantois
Augenbläschen
A Kopf- und Halsregion eines fünf Wochen alten menschlichen Embryos mit Darstellung der Schlundbögen und -furchen Ansicht von links. Die Schlundbögen spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbildung des Halses und des Gesichts. Bei Fischen und Amphi bienlarven entwickeln sich die Kiemenbögen zu einem Atmungsorgan (Kiemen) für den Sauerstoff- bzw. Kohlendioxidaustausch zwischen Blut und Wasser. Bei landlebenden Wirbeltieren (einschließlich des Menschen) werden demgegenüber keine echten Kiemenbögen, son dern Schlundbögen ausgebildet. Die Entwicklung der Schlundbögen beginnt in der 4. Embryonalwoche mit dem Auswandern von Zellen aus der Neuralleiste in die zukünftige Kopf- und Nackenregion. Inner halb von einer Woche entstehen nacheinander vier schräg verlaufende Wülste (l.-4. Schlundbogen), deren Vorwölbungen auf Höhe des kra nialen Vorderdarmabschnittes liegen und außen durch tiefe Furchen (Schlundfurchen) getrenntwerden. Schlundbögen und -furchen bestim men das Aussehen des Embryos in dieser Phase. Der 5. Schlundbogen wird beim Menschen gar nicht mehr angelegt, das Anlagenmaterial des 6. Schlundbogens hingegen in den 4. mit einbezogen.
Schlundbogen arterie Skelettelement des Schlund bogens entodermale Schlundtasche ektodermale Schlundfurche
Mesenchym (Schlundbogen muskulatur)
/ /
'------=:.. Extremitäten
knospen
Schilddrüsen anlage
3. Schlund bogen mit Schlundbogen arterie
4. Schlundbogen arterie (zukünftiger Aortenbogen) Tracheaanlage mit Lungen knospe
A. carotis interna
dorsale Aorta RathkeTasche
--,:�...�
-':-
Oesophagus
-+=-----' Schlundbögen
C Aufbau der Schlundbögen (nach Drews) Aufsicht auf den Boden des Schlunddarms und die quergeschnittenen Schlundbögen: Auf diese Weise werden die typischen Bestandteile eines Schlundbogens gut sichtbar: Schlundbogenarterie, Schlundbodenmus kulatur mit dazugehörigem Schlundbogennerv sowie dem jeweiligen knorpeligen Skelettelement des Schlundbogens. Die entsprechenden Derivate dieses Anlagenmaterials sind wesentlich an der Bildung von Gesicht, Hals, Kehlkopf und Pharynx beteiligt. Fehlbildungen der Kopf und Halsregion (wie z. B. laterale Halsfistein oder branchiogene Zysten) müssen daher immer im Zusammenhang mit fehlerhaften Transforma tionsprozessen gesehen werden.
10
Schlundbögen
B Querschnitt durch einen menschlichen Embryo auf Höhe des Schlunddarms (nach Drews) Ansicht von links oben. Aufgrund der kraniokaudalen Krümmung des Embryos geht der Querschnitt sowohl durch Schlund bögen und Schlunddarm als auch durch Prosencephalon und Rückenmark. Der Schlunddarm wird auf beiden Seiten durch die Schlundbögen (so auch A) begrenzt, die einen mesodermalen Kern enthalten. Sie sind außen von Ektoderm und innen von Entoderm überzogen. Ekto dermale Schlundfurchen und entodermale Schlundtaschen liegen sich direkt gegenüber. Durch die kraniokaudale Krümmung des Embryos lie gen Schlunddarm und Schlundbögen über dem Wulst der Herz-Leber Anlage.
1. Schlund bogen
Schlundbogen nerv
Schlunddarm
D Lage der Schlundbogenarterien und der Schlundtaschen (nach Sadler) Die Schlundbogenarterien (Kiemenbogenarterien) entspringen aus der paarig angelegten, ventralen Aorta und verlaufen zwischen den Schlund taschen. Dorsal münden sie in die ebenfalls paarig angelegte dorsale Aorta. Aus der 4., linken Schlundbogenarterie entsteht der definitive Aortenbogen (zur Entwicklung der Schlundbogenarterien S. S. , 2). Die Schlundtaschen sind paarige divertikelartige Aussackungen des ento dermalen Schlunddarms. Insgesamt entwickeln sich auf jeder Seite vier deutlich erkennbare Schlundtaschen, die 5. bleibt häufig rudimentär oder fehlt völlig (Derivate der Schlundtaschen S. Lehrbücher der Embryo logie). Beachte die Ausstülpung am Dach der Mundhöhle, die sog. Rathke Tasche (Anlage der späteren Adenohypophyse), die nach ventral aus dem Schlunddarm austretende Lungenknospe sowie die Schilddrüsenanlage.
Allgemeine Anatomie --
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
_
1 . Schlundbogen mit Schlundbogennerv (Mandibularbogen)
2. Schlundbogen mit Schlundbogennerv (Hyoidbogen) _
3. Schlundbogen mit Schlundbogennerv
_ 4. und 6. Schlundbogen mit Schlundbogennerv
[ 5. nur rudimentär]
N. mandibularis (aus N. trigeminus)
Meckel Knorpel
Malleus (Hammer)
N. facialis (VII. Hirnnerv)
�""I�+--- N. glosso
M. masseter
l'::/ll----:- M. digastricus,
pharyngeus (IX. Hirnnerv)
Venter posterior Cornu majus, Os hyoideum
1R!!P-5---'--- infrahyoidale Muskulatur
b N. laryngeus (aus N. vagus)
M. digastricus, Venter anterior
Cornu minus, Os hyoideum
M. stylopharyngeus
E Das System der Schlund- bzw. Kiemenbögen (nach Sadler und Drews) a Anlage der embryonalen Schlund bögen mit den dazugehörigen Schlundbogenerven;
Cartilago thyroidea
Skelett- und Bandelemente
Muskulatur
Nerven
Cartilago cricoidea
b definitive Verläufe der späteren Hirnnerven V, VII, IX und X; c muskuläre Abkömmlinge der Schlundbögen; d skelettale Abkömmlinge der Schlundbögen.
F Abkömmlinge der Schlund- bzw. Kiemenbögen beim Menschen SkeIett- uncI a.1delemel1te
Schlundbogen 1 . ( M a n d i bu l arbo g en )
V.Hirnnerv (N. mandibularis des N. trigeminus)
Kaumuskulatur - M. temporalis - M. masseter - M. pterygoideus lateralis - M . pterygoideus medialis M. mylohyoi deus M. digastricus (Venter anterior) M. tensor tympani M. tensor veli palatini
Hammer und Amboss Teile der Mandibula Meckel-Knorpel Lig. sphenomandibulare Lig. mallei anterius
2. ( Hyoidbo gen)
VII. Hirnnerv (N. facialis)
mimische Gesichtsmuskulatur M. stylohyoideus M. digastricus (Venter posterior) M. stapedius
Steigbügel Proc. styloideus des Os temporale kleines Zungenbeinhom (Cornu minus) oberer Teil des Zungenbeinkörpers
3.
IX. Hirnnerv (N. glossopharyngeus)
M. stylopharyngeus
großes Zungenbein horn (Cornu majus) unterer Teil des Zungenbeinkörpers
4. und 6.
X. Hirnnerv (N. laryngeus superior und recurrens)
Ph arynx- und
Kehlkopfskelett (Cartilago thyroidea, cricoidea, arytenoidea, corniculata und cuneiformis)
Larynxmuskulatur
11
Allgemeine Anatomie
1 .6
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Frühembryonaler Kreislauf und Entwicklung wichtiger Blutgefäße im Verlauf der Ontogenese Schlundbogenarterien (Aortenbögen)
Schlundtaschen
Herz kraniale Kardinalvene
A. carotis _----f__�L..-_# interna
Chorion platte der Placenta n�---.,.-L."""'�--- Nabelvene Gefäßgeflecht ---ti�WIll.o::-l;...Jo-"" ...c; "�A im Dottersack
A Frühembryonaler Kreislauf eines 3-4 Wochen alten menschlichen Embryos (nach Drews) Ansicht von lateral. Bei einem 3-4 Wochen alten menschlichen Embryo besteht das Herz-Kreislauf-System aus einem gut funktionierenden zweikammerigen Herzen sowie drei unterschiedlichen Blutkreislauf systemen:
... .::::!... - Nabelarterie '--=---,;jjI,.::)....-
1 . einem intraembryonalen Körperkreislauf (Aortae ventralis und dorsalis, Kiemenbogen- bzw. Schlundbogenarterien, Vv. cardinales cranialis und caudalis), 2. einem extraembryonalen Dotterkreislauf (Aa. und Vv. omphalomesentericae) und 3. einem Plazenta kreislauf (Aa. und Vv. umbilicales). Zu diesem Zeitpunkt sind die Gefäßbahnen größtenteils noch symme trisch angelegt.
dorsale Aorta
A. carotis interna
ventrale Aorta
Schlundbogen arterie (Aortenbögen)
1. 2.
A. carotis communis dextra
3.
4.
A. subclavia dextra
5. 6. segmentale Rumpf arterien
Truncus brachio cephalicus
b
B Entwicklung der Arterien, die aus den Kiemenbogen- bzw. Schlundbogenarterien hervorgehen (nach lippert u. Pabst) a Ausgangsstadium (vier Wochen alte Embryonalanlage, Ansicht von ventral): In jedem Schlundbogen entwickelt sich von kranial nach kaudal fortschreitend je eine Schlundbogenarterie. Diese Arterien entspringen aus den paarigen ventralen Aortenwurzeln, verlaufen durch das Mesenchym der Schlundbögen und münden in eine zu nächst paarige dorsale Aortenanlage. Aus dieser gehen segmentale Rumpfarterien hervor. Die sechs Schlundbogenarterien sind jedoch zu keinem Zeitpunkt gleichzeitig vorhanden. Während z. B. der 4. Bo gen entsteht, beginnen sich die ersten beiden Bögen bereits zurück zubilden. Die Entwicklung läuft formal so ab, dass die ursprüngliche Symmetrie zugunsten der linken Seite verloren geht.
12
A. subclavia dextra
A. carotis externa
Aortenbogen Ductus arteriosu5
Truncus brachiocephalicus Aorta ascendens
A. carotis interna A. carotis externa A. carotis communis A. subclavia sinistra lig. arteriosum Aorta descendens
b RückgebildeteunderhalteneAnteile: Die 1 . , 2. und 5. Schlundbogen arterie beider Seiten gehen zugrunde. Aus dem 3. Schlundbogen bil det sich beidseitig die A. carotis communis sowie der proximale Ab schnitt der A. carotis interna. Die linke 4. Schlundbogenarterie wird zum definitiven späteren Aortenbogen, die rechte zu Truncus brachio cephalicus und A. subclavia dextra. Die linke A. subclavia entsteht aus der 7. Segmentarterie. Aus der 6. Schlundbogenarterie gehen der Stamm der Pulmonalarterien u nd der Ductus arteriosus hervor. c Definitive Situation beim Erwachsenen: Neben dem hier darge stellten Regelfall (77 %) kommen zahlreiche, jedoch unterschiedlich häufige Varianten des Truncus brachiocephalicus vor. Am zweithäu figsten (1 3 %) entspringt die linke A. carotis communis ebenfalls aus dem Truncus brachiocephalicus. In jeweils etwa 0,1 % der Fälle liegt ein rechtsläufiger Aortenbogen bzw, ein doppelter Aortenbogen vor (Arcus aortae duplex).
Allgemeine Anatomie
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Anastomose der kranialen Kardinal venen (V. brachio cephalica sinistra)
kraniale Kardinalvene Kardinal venenstamm (V. cardinalis communis dextra)
Sinus coronarius
Lebersegment der späteren V. cava inferior
kaudale Kardinalvene
renales Segment der V. cava inferior linke Keim drüsenvene Dottervene
V. iliaca communis sinistra
b
•
•
Abschnitt der V. cava inferior wird. Aus der Queranastomose entsteht die linke Nierenvene. Der distale Abschnitt der linken Subkardinal vene bleibt als Keimdrüsenvene erhalten (V.testicularis bzw. V.ova rica sinistra). Sakrokardlnalvenen (Vv. sacrocardlnales): Sie entstehen mit der Bildung der unteren Extremitäten, ihre Queranastomose wird zur lin ken V. iliaca communis.
V. hepatica sinistra V. cava inferior
Leberanlage
rechte Dottervene
Sinus venosus
Kardinal venenstamm
Leber
rechte Dottervene
Darmrohr
Sinus venosus
Sinus venosus
Schnittrand des Dottersacks
_____+_
-
Anastomosengeflecht
Sakrokardinalvene
Zwischen den einzelnen Kardinalvenensystemen bilden sich charakte ristische Queranastomosen aus, die das Blut von der rechten auf die linke Seite in die Einflussbahn des Herzens herüberführen. So bildet die Queranastomose zwischen den Vv. cardinales craniales die spätere V. brachiocephalica sinistra. Die spätere V. cava superior entsteht aus den rechten Vv. cardinales cranialis und communis; die linke V. cardi nalis communis beteiligt sich an der venösen Entsorgung des Herzens (Sinus coronarius).
Suprakardinalvenen (Vv.supracardlnales): Sie ersetzen die hinte ren Kardinalvenen u nd nehmen das Blut aus den Interkostalvenen auf (späteres Azygossystem: V. azygos und V. hemiazygos). Subkardinalvenen (Vv. subcardinales): Sie entwickeln sich zur Drai nage der Nieren, wobei die rechte V. subcardinalis zum mittleren
Kardinal venenstamm
Subkardinalvene
Sakrokardinalsegment der V. cava inferior
C Entwicklung des Kardinalvenensystems von der 5.-7. Woche bis zur Geburt (nach Sadler) a Im Alter von 5-7 Wochen (Ansicht von ventral); b zum Zeitpunkt der Geburt (Ansicht von ventral); c im Alter von 5-7 Wochen (Ansicht von lateral). Bis zur 4. Woche führen drei paarige Venenstämme das Blut zurück zum Herzen: die Dotter-. Nabel- und Kardinalvenen. Das System der Kardi nalvenen besteht zu diesem Zeitpunkt aus den Vv. cardinales craniales, caudales u nd communes. Zwischen der 5. und 7. Woche entstehen fol gende zusätzliche Kardinalvenensysteme: •
kaudale Kardinalvene
V. hemiazygos
1---1--- linke Keimdrüsenvene
Sa krokardi na Ivene
Niere
Supra kardinalvene
...---- Lebersegment der V. cava inferior
renales Segment der späteren V. cava inferior
Vv. renales --+-�
kraniale Kardinalvene
V. azygos
Subkardinalvenen
Supra kardinalvene
Kardinalvenenstamm
V. cava superior
Darmrohr rechte Nabelvene
b o Entwicklung der Dotter- und Nabelvenen (nach Sadler) a 4. Woche; b 5. Woche; c 2. Monat; d 3. Monat (Ansicht von ventral). Bevor die Dottervenen (Vv. omphalomesentericae) in den Sinus veno sus einmünden, bilden sie um das Duodenum einen venösen Plexus, durchströmen die embryonale Leberanlage und bilden die ersten Leber sinusoide. In diesem Stadium verlaufen die beiden Nabelvenen (Vv. um bilicales) noch beidseits der Leberanlage. Im weiteren Verlauf nehmen sie jedoch Verbindung zu den Lebersinusoiden auf. Während sich im 2. Monat die rechte Nabelvene vollständig zurückbildet, übernimmt
Leber sinusoide
Leber Ductus venosus
Ductus venosus
-.J'-H*-__...... Anastomosen geflechtder Dottervenen linke Nabelvene
d
die linke V. umbilicalis den gesamten Bluttransport von der Placenta zurück zum Fetus. Über einen Kurzschluss (Ductus venosus) fließt das Blut in den proximalen Stamm der rechte Dottervene (späterer posthe patischer Teil der V. cava inferior) zurück zum Sinus venosus. Der dis tale Anteil der rechten Dottervene entwickelt sich zur späteren Pfort ader (V. portae hepatis), über die das Blut aus den unpaaren Bauchor ganen zur Leber geleitet wird (Vv. mesentericae superior und inferior, V.lienalis).
13
Allgemeine Anatomie --
1 .7
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Entwicklung des Skelettsystems: Primordialskelett, Extremitäten- und Gelenkentwicklung
desmale �<::""""'"--":--:1 Osteogenese des Stirn- und Scheitelbeines
Schlund- ---r----,,...""IiiI�"'" ...: bögen
Herzwulst
Augen- ---lII_.-.;1bläschen
Wirbelsäule
Haftstiel (mit ------i� Nabelgefäßen)
. --' Extremitäten ... :"r,,..... knospen
/Humerus I � "" 4. Fingerstrahl
epitheliale Randleiste
Scapula
Humerus
b 5. Finger strahl
3. Finger
strahl
Humerus
...a-.. ....-"-- Radius
Radius
.
Ulna
d 4. Finger strahl
14
s. Finger strahl
Metacarpus P a l a ge
h n n
A Primordialskelett, pränatale Skelettentwicklung und Ossifika tionszentren (Aufhellungspräparat eines 1 1 Wochen alten Fetus mit alizarinrotgefärbten Ossifikationszentren; nach Starck u. Drews) Die Stützgewebe des menschlichen Skeletts (v. a. Knorpel- u nd Kno chengewebe) bilden sich aus dem embryonalen Bindegewebe ( = Mesen chym). einem Abkömmling des mittleren Keimblatts (= Mesoderm. s. S. 7. Tab. D). Die Mesenchymzellen differenzieren sich zunächst zu Chondroblasten (deshalb .chondrale Osteogenese"). die aus hyalinem Knorpel ein Miniaturmodell des künftigen Skeletts bauen (Primordial skelett). Erst im Verlauf der weiteren Entwicklung wird der hyaline Knor pel durch Knochengewebe ersetzt. Durch die chondrale Osteogenese entsteht der weitaus größte Teil des menschlichen Skeletts (Rumpf. Extremitäten und Schädelbasis). Nur die Knochen von Schädeldach. Teile des Gesichtsschädels und das Schlüsselbein verknöchern direkt (desmale Osteogenese. d. h. mesenchymale Zellen entwickeln sich direkt zu Osteoblasten [s. S. 1 7)). Die Verknöcherung des Primordial skeletts beginnt am Ende der Embryonalperiode (8. Woche). Sie geht von der perichondralen Knochenmanschette im diaphysären Bereich der langen Röhrenknochen aus (perichondrale Ossifikation = Knochen bildung direkt aus dem Mesenchym. also desmale Osteogenese). Bald darauf erscheinen mit Beginn der enchondralen Ossifikation ( = Kno chenbildung über den Knorpel. also chondrale Osteogenese) die ersten primären Knochenkerne in den Diaphysen. Bis zur 1 2. Woche gibt es in allen Röhrenknochen primäre Knochenkerne. In den Epiphysen beginnt die enchondrale Ossifikation (sekundäre Knochenkerne) erst einige Zeit nach der Geburt (Ausnahme: distale Femur- u nd proximale Tibiaepi physe. die schon bei der Geburt vorhanden sind). Viele kurze Knochen. z. B. die meisten Fußwurzel- und alle Handwurzelknochen. bestehen bei der Geburt noch ganz aus Knorpel und bilden erst Monate bis Jahre spä ter einen eigenen Knochenkern aus.
B Entwicklung der Extremitäten am Beispiel des Armes Am Ende der 4. Entwicklungswoche erscheinen die Extremitätenanla gen als paddelförmige Ausstülpungen im Bereich der seitlichen Rumpf regionen (a) . Diese Extremitätenknospen bestehen aus einem mesen chymaien Kern (sog. Blastem der Extremitätenanlage. s. S. 1 43) und einer ektodermalen Umhüllung mit einer apikalen Epithelverdickung. der epithelialen Randleiste (b). Das Wachstum der Extremitätenknospe sowie die Anordnung ihrer einzelnen Teile erfolgt in einem räumlichen Koordinatensystem. das im Wesentlichen einen proximodistalen sowie einen kraniokaudalen Differenzierungsgradienten aufweist. Bei der Armanlage wird zunächst der Humerus angelegt. gefolgt von der Ulna und den ulnar gelegenen Skelettelementen der Handwurzeln (c). Hier bei werden die Ulna und die Fingerstrahlen 4 und 5 als postaxialer (kau daler) Abschnitt. der Radius und die Fingerstrahlen 1 . 2 und 3 als präaxi aler (kranialer) Abschnitt bezeichnet (d). Die Finger- und Zehenstrahlen entstehen z. B. dadurch, dass sich die Zellen der epithelialen Randleiste durch programmierten Zelltod (interdigitale Apoptosen) in fünf Seg mente aufteilen (e). Bei einer Störung der Apoptose kommt es zu einer Verschmelzung benachbarter Finger bzw. Zehen (Syndaktylie). Fehlen Extremitäten vollständig. spricht man von Amelie. fehlen nur Teile (z. B. eine Hand), liegt eine Meromelie vor. Beachte: Als Achondroplasie bezeichnet man eine genetisch bedingte Störung der enchondralen Ossifikation. eine der häufigsten Ursachen für einen disproportionierten Minderwuchs (kurze Extremitäten. kurzer Rumpf und relativ zu großer Schädel). Aufgrund einer gestörten Zell teilung und Reifung der Chondrozyten in den Wachstumsfugen bleiben alle durch chondrale Osteogenese entstehenden Knochen zu kurz. die desmale Osteogenese hingegen verläuft normal.
Allgemeine Anatomie
Acetabulum (Gelenkpfanne)
Intermediär schicht
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Caput femoris (Gelenkkopf)
chondrogene Schichten
Aceta bulum
b
Gelenkspalt mit Synovia
Caput femoris
Gelenkkapsel
Fossa --:!-J"-talliII" acetabuli hyaliner -.;:---:.4���Hf"-- Knorpel
Lig. capitis femoris Blutgefäße l�Ii:--liIr-'''''rl�*--u....:in Knorpel kanälen
-A'-- Labrum
.... .. -
acetabulare
d
C Entwicklung der Gelenke am Beispiel des Hüftgelenks (nach Uhthoff) a In der 6. Embryonalwoche verdichten sich die Zellen an den SteI len, an denen später Gelenke sind, intensiv. Es entsteht eine Gelenk zwischenzone mit drei Schichten: zwei den Skelettanlagen auflie gende chondrogene Schichten und eine mittlere, zellarme Interme diärschicht. b Um die 8. Embryonalwoche bilden sich durch apoptotischen Zell untergang im Bereich der mittleren Schicht Gelenkspalt und Gelenk höhle. Aus den peripheren Bereichen der Gelenkzwischenzone ent steht die Gelenkkapsel, die mit der Bildung von Gelenkflüssigkeit (Synovia) beginnt. c Nach Auftreten des Gelenkspaltes wird im Bereich der chondrogenen Schichten hyaliner Gelenkknorpel gebildet. Am Ende der 1 2. Entwick lungswoche ist die Gelenkentwicklung abgeschlossen. Die endgül tige Gestalt des Gelenkkörpers bildet sich erst d u rch funktionelle Beanspruchung (z. B. durch Muskelkräfte) aus, obwohl die Gelenk form an sich genetisch festgelegt ist. d Der Gelenkkörper wächst weiter (interstitielles und appositionelles Wachstum). Ab der 1 3. Entwicklungswoche reicht die Ernährung
durch Diffusion vom Perichondrium bzw. über die Synovia aus der Gelenkhöhle nicht mehr aus. Deshalb sprossen jetzt entlang sog. Knorpelkanäle Gefäße ein. Nur ein nahe am Gelenkspalt liegender Bereich bleibt gefäßfrei. Diese Vaskularisation der knorpeligen Epi physen steht jedoch in keiner Beziehung zur sekundären Knochen kernbildung. Am Femurkopf des Hüftgelenks z. B. besteht eine zeit liche Differenz von etwa 1 2 Monaten zwischen der ersten Gefäßein sprossung (3. Entwicklungsmonat) und dem Auftreten des Knochen kerns in der proximalen Femurepiphyse (6. postnataler Monat). Beachte: Grundsätzlich können Gelenke auf zweierlei Art entstehen: • durch Abgliederung (am häufigsten), d. h. Spaltbildung innerhalb einer zunächst einheitlichen Skelettanlage (fast alle Gelenke: Hüft gelenk, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, etc.), • durch Anlagerung, d. h. zwei ursprünglich getrennte Skelettelemente wachsen aufeinander zu (z. B. Kiefer-, Sternoklavikular- und lIio sakralgelenk). An ihrer KontaktsteIle entsteht zunächst ein Schleim beutel, der sich dann zur Gelenkhöhle umbifdet. Außerdem sind in diesen Gelenken Gelenkzwischenscheiben (Disci articulares) typisch (Ausnahme: lIiosakralgelenk).
15
Allgemeine Anatomie --
1 .8
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Knochenentwicklung und Knochenumbauvorgänge
Knochenentwicklung und Knochenumbau sind unmittelbar miteinan der verknüpft. So erfolgt während des Wachstums ein ständiger Um bau. wobei das unreife Geflechtknochengewebe durch den .reifen" Lamellenknochen ersetzt wird. Aber auch im ausgewachsenen Skelett findet ein kontinuierlicher Knochenumbau (.remodelling") statt. v. a. in der Spongiosa (s. F). Auf diese Weise werden beim Erwachsenen pro Jahr durchschnittlich 1 0 % des gesamten Skeletts umgebaut. d. h. inner halb von etwa 10 Jahren wird das gesamte Skelett einmal erneuert. Die ser permanente Umbau dient in erster Linie der funktionellen Anpas sung an die vorherrschende Beanspruchung des Knochens (die sich im
Laufe des Lebens ändert). aber auch der Vorbeugung gegen Materialer müdung. der Reparatur von Mikroschäden und der Bereithaltung von rasch verfügbarem Calcium.
Knochen markshöhle
Schluss der proximalen Epiphysenfuge
sekundärer Knochenkern
proximale Epiphyse perichondrale Knochenmanschette
primärer Knochenkern Periost
Perichon drium
e
d mineralisierter Knorpel
diaphysäres Blutgefäß
h
distale Epiphyse
sekundärer Knochenkern der distalen Epiphyse
A Entwicklung eines Röhrenknochens Röhrenknochen entstehen insgesamt durch indirekte Knochenbildung. also über eine knorpelige (chondrale) Vorstufe (chondrale Osteogenese). Teile von ihnen (die perichondrale Knochenmanschette. die das Dicken wachstum des Knochens ermöglicht) gehen jedoch direkt aus dem Mesenchym hervor. entstehen also durch direkte Knochenbildung (des male Osteogenese. vgl. E). a Knorpelig präformierte Knochenanlage des Primordialskeletts (also der ersten Skelettentwicklung in der Embryonalperiode); b Bildung ei ner perichondralen Knochenmanschette (direkt aus dem Mesenchym); c Differenzierung zu hypertrophen Chondrozyten und Mineralisation
Gelenk knorpel
Epiphysen fuge
epiphysärer Knochenkern
Schluss der distalen Epiphysenfuge
der knorpeligen Extrazellulärmatrix; d Einwachsen eines diaphysären Gefäßes und Bildung eines primären Knochenkerns; e Entstehung der proximalen und distalen Wachstumszonen (Epiphysenfugen); f Auftre ten des proximalen epiphysären Knochenkerns (sekundärer Knochen kern); g Bildung des distalen epiphysären Knochenkerns; h Schluss der distalen Epiphysenfuge; i Schluss der proximalen Epiphysenfuge (am Ende des Wachstums. etwa zwischen 1 8 und 23 Jahren bei den meisten Röhrenknochen). Beachte: Osteogenese = Bildung eines individuellen Knochens; Ossifika tion = Bildung von Knochengewebe.
Knochenbälkchen (Epiphyse)
Transversalsepten
epi-und metaphysäre Blutgefäße diaphysäres Blutgefäß Periost
Proliferationszone (mineralisiert. Zone des Blasen knorpels) Makrophagen
Diaphyse
mehrkernige Chondroklasten Invasion von Blutgefäßen (Eröffnungszone)
b
primäre Spongiosa
primärer Markraum
B Aufbau der Epiphysenfuge a Blutversorgung; b Ausschnitt aus a: Zonierung der Epiphysenfuge.
16
Reservezone
':--'�-;-,/:'r-:�7 Longitudinalsepten
l
j
epiphysärer Knochen
} }
Epiphyse
L
Gelenk knorpel
Osteoblasten
Osteoid primäre Spongiosa
C Schematische Darstellung der zellulären Vorgänge innerhalb der Epiphysenfuge
Allgemeine Anatomie --
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Umwandlungszone Aufbauzone
Mesenchymales
Hyaliner Knorpel
Bindegewebe ( chondrale ( desmale Osteogense/ Osteogenese/ direkte Knochen indirekte Knochen entwicklung) entwicklung) =
=
•
•
perichondral gebildeter Knochen
enchondral gebildeter Knochen
(appositionelles (interstitielles ic en a hs m) Längenwachstum)
D k w c tu
Resorpti ons hohl e. -kanal Spitze des -+--I� .Bohrkopfes"
.unreHer"' Geflechtlmochen (Fasertmochen)
Osteoklasten
funktioneller Umbau durch höhere Beanspruchung (z. zunehmendes Körpergewicht) B.
Osteozyten im fertilegnknochen en Lamel
•
Kapi Osteo Geflechtknochen mit schlilnager progeni torzelle Osteoblasten ungeordneten Osteozyten
lamellenknochen (reifer Knochen)
Entwicklung eines Osteons (nach Hees) Im Rahmen des funktionellen Umbaus (s. linke S. oben) dringen zunächst Blutgefäße und mit ihnen Osteoklasten (.Knochenfresszellen") in den Geflechtknochen ein. Sie treiben wie ein Bohr kopf einen gefäßführenden Kanal (Resorptionskanal oder -höhle) in den Geflechtknochen. der bereits den Durchmesser des späteren Osteons hat. o
a Längsschnitt durch einen Resorptionskanal; b Querschnitt auf Höhe des Resorptionskanals; c Umwandlungszone: Osteoprogenitorzellen (eine Art Vorstufe der Knochenbildungszellen) wandeln sich in Osteoblasten um; d Aufbauzone (Osteoblasten bauen die Knochenlamellen auf); e neu entstandenes Osteon.
E Arten der Knochenentwicklung (Osteogenese) Beachte: Die meisten Knochen entstehen durch indirekte Osteogenese (eine der wenigen Aus nahmen ist das Schlüsselbein bzw. einige Kno chen der Schädelkalotte). Teile von ihnen ent wickeln sich trotzdem direkt aus dem Mesen chym. also durch direkte Osteogenese.
Schaltlamelle astenfront (aktiOsteobl ve Osteobl asten)
Osteone Knochen marksräume
:::::!IO�---=:;;-
Lamellen
Osteokl in Howshipast-Lakune ,��
...o..
_ _
Osteozyten
b
Endost len) (Knochendeckzel Osteoklasten
F Wachstums- und Umbauvorgänge innerhalb der Spongiosa eines Lamellenknochens a Räumliche Darstellung des Knochengewe bes (Spongiosa); b Ausschnitt aus a: Umbau eines Spongiosa trabekels.
17
Allgemeine Anatomie
1 .9
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Ossifikation der Extremitäten Fetalmonate
{_rn., Körper
Scapula
Jahre
Monate
2 4 6 8 10 2 4 6 8 1 0 12 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 11 2 1 3 14 1 5 1 6 1 7 1 8 19 2 2 1 22 2 2425
Proc. coracoideus
. Epiphysen
Oavlcula Humerus prox. Ep.
[�
lci.\
, t 0
a a a a , , ,
,
{
{
pfanne Proc. coracoideus Angul. info scap. Körper Epiphyse
Körper KOPf Tuberc. maj. Tuberc.min.
-._-
. dlst. Ep.
Radius
Körper prox. Epiphyse dist. Epiphyse
Os capitatum Os hamatum Os triquetrum Os lunatum Os trapezium Os trapezoideum Os naviculare Os pisiforme
Ossa carpl
metacarpl
Anger Grundphalangen
1-
-
I,I-
,-
-
Körper / I11 / IV
{ {'
I
::I / IV
V Epiphyse 11l / IV 11/ V
Sesambeine
A
b B Ossifikation des Skeletts der oberen Extremität a Lage der epi- und apophysären Knochenkerne; b Lage der Epi- und Apophysen fugen.
18
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Körper I 1I / 111 / IV V Epiphyse
Ossa
Endphalangen
Körper c.p,,",,m Trochlea . EplCond . Iat. Epicond. med.
Körper prox. Epiphyse dist. Epiphyse
Ulna
Mittelphalangen
-----
I 11-
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Infrakorakoid
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Fetalmonate und das 1. lebensjahr wurden vom weiteren Zeitablauf abgesetzt
A u. C Zeitliche Abfolge des regionalen Knochenwachstums an der oberen (A) und unteren Extremität (e) (aus Niethard: Kinderorthopädie. Thieme. Stuttgart 1 997) Das jeweilige Stadium der Skelettentwicklung und damit das individuelle Skelett- oder Knochenalter lassen sich aus dem zeitlichen Auftreten der Kno chenkerne. dem Ossifikationszentrum der Knochen. ableiten. Man unterscheidet primäre Knochenkerne. die in der Regel in der Fetalperiode im Bereich der Dia physe entstehen (diaphysäre Ossifikation) und sekun-
Auftreten der Kerne: • weiblich • männlich
•
_
Zeit der Ossifikation Zeit der Synostose
däre Knochenkerne. die sich nach der Geburt innerhalb der knorpeligen Epi- und Apophyse bilden (epi- und apophysäre Ossifikation). Mit dem Schluss der Epi physenfuge (Synostosierung) ist das Längenwachs tum abgeschlossen. Die Ossifikation des Tubercu lum majus beginnt beispielsweise im Alter von zwei Jahren; zwischen sechs und acht Jahren folgt eine Zeit der Synostose. danach wächst das Tuberculum majus nur noch appositionell. also von außen. Mit dem Abschluss des Längenwachstums verschwin den die Knochenkerne. die bis dahin i m Röntgenbild gut sichtbar sind. Am deutlichsten ist der Zusam-
Allgemeine Anatomie
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
FetalJahre Monate monate 2 4 6 8 10 2 4 6 8 10 12 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 1 1 2 13 1 4 1 5 1 6 17 18 19 2C 21222 Os coxae Osilium
le----1>.
Körper Epiphyse
Osischii
Körper Epiphyse
Ospubis
Körper Epiphyse
l-
--------------
Körper dist. Epiphyse
l-
1-
I1-
,-
-
,-
•• e --
--------------
Abula
Körper dist. Epiphyse
1-
Körper prox. Epiphyse
-
�
=tiMI
e
Körper prox. Epiphyse Tuberos. tibiae
• 1\...-.•• V
I-
,-
Patella TIbla
1/'
••
Körper I" Kopf Trochanter maj. Trochanter min.
Femur
lef-f-".
I-
Synostose Os pu bis + Os ischii V-Fuge der Coxa
12.i�5
-
�I
>111
0______--------
III
Körper dist. Epiphyse Ossatarsi
Calcaneus Körper Apophyse Talus Os cuboideum Os cuneiforme laterale (111) Os cuneiforme mediale (I) Os cuneiforme intermedium (11) Os naviculare
-
e e
Ossa metatarsl Körper Epiphyse Zehen Phalanx 1
Körper Epiphyse
Körper Phalanx 2 Epiphyse Phalanx 3
Körper Epiphyse
e
• •
11-
,
-
•
Sesambeine
c
Fetalmonate und das 1. Lebensjahr wurden vom weiteren Zeitablauf abgesetzt
menhang von Entwicklungsstadium und Auftreten sekundärer Knochenkerne an den Handwurzelkno chen erkennbar (s. auch B): Die acht Handwurzelkno chen verknöchern nach und nach innerhalb von etwa neun Jahren: Als 1. Knochen zeigt das Os capitatum im 1. Lebensjahr einen Knochenkern; der letzte, das Os pisiforme, verknöchert im Alter von neun Jahren. Übereinkunftsgemäß wird für die Röntgenuntersu chung die linke bzw. die Nicht-Gebrauchshand ver wendet. Das Skelett- oder Knochenalter ist v. a. Aus druck des biologischen Reifungszustandes des Orga nismus, weniger des Lebensalters. Die Bestimmung
Auftreten der Keme: • weiblich • männlich
_
Zeit der Ossifikation Zeit der Synostose
des Skelettalters und damit der Wachstumsreserve ist z. B. von wesentlicher Bedeutung für die Prognose und Therapieplanung kinderorthopädischer Erkran kungen und Deformitäten. Da a ußerdem ein Zusam menhang zwischen der Skelettreifung und der defi nitiven späteren Körpergröße besteht, kann die zu erwartende Körpergröße in der Regel nach dem 6. Lebensjahr aufgrund des Skelettalters und der bestehenden Längenmaße ziemlich exakt vorausbe rechnet werden.
b
o Ossifikation des Skeletts der unteren Extremität a Lage der epi- und apophysären Knochenkerne; b Lage der Epi- und Apophysen fugen.
19
Allgemeine Anatomie
1 .1 0
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Bauplan und Stellung der Extremitäten
Humerus (Os femoris)
Intermedium
Extremitäten gürtel (Schulter/ Becken)
•
Stylopodium
o
Zeugopodium
Extremitätengürtel (Schulter/Becken)
• Autopodium
-'t-+----''r Ulna (Fibula) ----'l 1+--- Femur
Humerus
Radius (Tibia) ------>t--\. Ossa centralia (I - IV) ------'w�
Patella Praepollex
Ulna ----I-+!-I
Tibia
IV
Ossa metacarpi (Ossa metatarsi)
Radius
I
Ossa carpi � (Handwurzel knochen)
Ossa digitorum
A Bauplan einer fünfstrahligen (pentadaktylen) Tetrapodenextremität (nach Romer) Sowohl Vorder- als auch Hinterextremität eines freien Landwirbeltieres haben einen einheitlichen Grundbauplan mit drei Abschnitten: proxi males. mittleres und distales Segment (Stylo-, Zeugo- und Autopodium). Zwischen dem Stylopodium, das nur aus einem Knochen besteht (Hu merus bzw. Os femoris) und dem aus zwei Skelettelementen aufge bautem Zeugopodium (Radius und Ulna bzw. Tibia und Fibula) liegt das Ellenbogen- bzw. Kniegelenk. Am fünfstrahligen Autopodium (Hand bzw. Fuß) werden ebenfalls ein proximaler, mittlerer und distaler Ab schnitt (80si-, Meto- und Acropodium) unterschieden (s. C). In Abände rung von diesem Grundbauplan kommt es in den verschiedenen Wirbel tierklassen vielfach zur Verschmelzung oder Reduktion verschiedener Knochenstücke.
H-I-+--- Fibula
Ossa metacarpi (Mittelhand knochen) Ossa digitorum (Fingerknochen)
b
Ossa tarsi (Fußwurzel knochen) Ossa metatarsi (Mittelfuß knochen) Ossa digitorum (Zehenknochen)
B Bauplan der Extremität eines Menschen Ansicht von vorne. a rechte, obere Extremität; b rechte, untere Extre mität. Die einzelnen Segmente der Tetrapodenextremität aus A (Stylo-, Zeugo- und Autopodium) und die entsprechend gefärbten Skelettele mente der menschlichen oberen bzw. unteren Extremität sind homo loge Strukturen. Fehlbildungen. wie z. B. die Polydaktylie oder die Syn daktylie (also das Vorhandensein von überzähligen Fingern oder Zehen bzw. deren Verschmelzung) sind nicht selten I
C Knöcherne Bestandteile der pentadaktylen Tetrapodenextremität Paarige VorderextremltJten
PaarIge Hlnterextremltlten
Schultergürtel - Scapula und Clavicula
Beckengürtel - Os coxae
Stylopodium
Oberarm (Brachium) - Humerus
Oberschenkel (Femur) - Os femoris
Zeugopodium
Unterarm (Antebrachium) - Radius - Ulna
Unterschenkel (Crus) - Tibia - Fibula
Autopodium
Hand (Manus)
Fuß (Pes)
- Basipodium
Handwurzel (Carpus) - proximale Reihe: Radiale, Intermedium. Ulnare - zentrale Gruppe: Ossa centralia I-IV - distale Reihe: Ossa carpi I-V
Fußwurzel (Tarsus) - proximale Reihe: Tibiale, Intermedium, Fibulare - zentrale Gruppe: Ossa centralia I-IV - distale Reihe: Ossa tarsi I-V
- Metapodium
Mittelhand (Metacarpus) - Ossa metacarpi I-V
Mittelfuß (Metatarsus) - Ossa metatarsi I-V
- Acropodium
Finger (Digiti manus) - Ossa digitorum manus I-V (mit einer unterschiedlichen Zahl von Phalangen)
Zehen (Digiti pedis) - Ossa digitorum pedis I-V (mit einer unterschiedlichen Zahl von Phalangen)
Extremitätengürtel
Freie Gliedmaße
20
Allgemeine Anatomie
--
1. Stammes- und Entwicklungsgeschichte des Menschen
Schnittebene von b
dorsal; Extensoren
Extremitätengürtel (Becken)
Stylopodium (Femur)
Kniegelenk
Zeugopodium (Tibia)
vordere (obere) Extremität
ventral; Flexoren
b D Stellung der Extremitäten bei einem primitiven vierfüßigen Landwirbeltier (Eidechse, Lacerta viridis) a Ansicht von dorsal; b Transversalschnittauf Höhe des hinteren Extre mitätenpaares. Bei sehr ursprünglichen, niederen Tetrapoden (z. B. Molchen, Schildkrö ten und Eidechsen) hängt der Rumpf zwischen den Extremitäten und berührt häufig den Boden. Die Extremitäten sind fast rechtwinklig vom Körper abgespreizt, 50 dass Oberarm und Oberschenkel nahezu hori zontal liegen und der Ellenbogen bzw. das Knie nach außen weisen.
Radius und Ulna sowie Tibia und Fibula sind im Ellenbogen- und Kniege lenk rechtwinklig abgeknickt. Hand und Fuß liegen mit der volaren bzw. plantaren Fläche dem Boden auf. Die Achsen verlaufen in allen Gelenken parallel zur Wirbelsäule (s. E). Beachte, dass die genetisch festgelegte Extensorenmuskulatur dorsal, die Flexoren muskulatur ventral liegt. Die Lage der Extensoren bzw. Fle xoren zum Knochen ändert sich also nicht, der Knochen wird nur anders ausgerichtet (s. auch F)I
Ellenbogengelenk Kopf
Autopodium (Fuß)
vordere (obere) Gliedmaße
Femur
ehemalige Dorsalseite mit Extensoren
b _'7fIt--;:::-- Rotation nach vorne;
das Knie zeigt anschließend nach vorn
Ossa metacarpi
E Rotation der Extremitäten bei den Vorfahren der Säugetiere Vor der Rotation; b nach der Rotation. Durch die Rotation wurden die Extremitäten der Säugetiere parallel zum Körper gestellt und nahe an oder unter den Körper gebracht. Dies verbesserte die Fortbewegung und stützte den Körper wirkungsvoller ab. Die hintere Gliedmaße wurde dabei nach vorne eingedreht (das Knie ist kopfwärts gerichtet), während die vordere Gliedmaße nach hinten an den Körper geführt wurde (der Ellenbogen weist nach hinten). Beide Extremitäten stehen jetzt in sagittaler Richtung am bzw. unter dem Rumpf (s. F). a.
Ossa digitorum
F Skelett einer Katze (Felis cotus) Ansicht von links. Damit die Handinnenflächen der vorderen Gliedma ßen trotz der nach hinten gerichteten Ellenbogen dem Boden aufliegen können und die Fingerspitzen somit kopfwärts weisen, müssen sich die Unterarmknochen jeweils überkreuzen, d. h. in Pronationsstellung ste hen. An den hinteren Gliedmaßen bedarf es keiner Pronation der Unter schenkelknochen, da der Oberschenkel nach vorne gedreht wurde. Diese Lage der Skelettelemente in den einzelnen Abschnitten der freien Gliedmaßen bleibt im Prinzip bis zum Menschen erhalten. Da die Hinter extremität nach vorn gedreht wurde, ist die ehemalige Dorsalseite dieser Gliedmaße beim aufrecht stehenden Menschen nach ventral gerichtet. Damit liegen die Extensoren an Ober- und Unterschenkel, d. h. die gene tisch dorsalen Muskeln, an der Vorderseite und damit vor den entspre chenden Extremitätenknochen. Aus diesem Grund wird beim Menschen bei der unteren Extremität anstelle der Richtungsbezeichnungen .dor sal" und .ventral" besser .hinten" und .vorne" benutzt. Im Gegensatz hierzu haben z. B. die Extensoren (Flexoren) an Ober- und Unterarm ihre ursprüngliche dorsale (ventrale) Position bewahrt.
21
Allgemeine Anatomie
2 .1
--
2. Der menschliche Körper im Überblick
Der menschliche Körper: Proportionen, Oberflächen und Körpergewichte
Schambeinfuge
1 2 Jahre
2Jahre
5. Schwanger schaftsmonat
25Jahre
6Jahre
Neu geborenes
2. Schwanger schaftsmonat
A Änderung der Körperproportionen während des Wachstums Während die Kopfhöhe bei Embryonen am Ende des 2. Schwanger schaftsmonats etwa die Hälfte der Körper/änge ausmacht, misst sie bei Neugeborenen etwa ein Viertel, beim 6-jährigen Kind ein Sechstel und beim Erwachsenen ein Achtel der gesamten Körperlänge. B Normale Körperproportionen Beim Erwachsenen liegt die Mitte der Gesamtkörper/änge etwa auf Höhe der Schambeinfuge, d. h. Ober- und Unterlänge stehen im Ver hältnis 1 : 1 . Von der Oberlänge entfallen ein Fünftel auf das Becken und jeweils zwei Fünftel auf den Brustkorb und auf Kopf und HWS. Die Unter länge teilt sich auf Höhe des Kniegelenkspaltes 1 : 1 in Oberschenkel länge zu Unterschenkellänge plus Ferse.
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Mi g (IRan) (Punkte 9. 1 0 sowie 20 u. 21 nicht dargestellt) 1
-
Reichweite nach vom
2 Körpertiefe
68,S
74,0
8 1 ,S
62,S
69,0
75,0
26,0
28,S
38,0
24,S
29,0
34,S
3 Reichweite nach oben (beidarmig)
197,5
207,5 220,5
184,0
1 94,5 202,5
4 Körperhöhe
165,0
175,0 185,5
1 53,5
162,5 172,0
5 Augenhöhe
153,0
163,0 173,5
143,0
1 51 ,5 160,5
6 Schulterhöhe
1 34,5
145,0 1 55,0
126,0
1 34,5 142,5
1 1 0.0 1 1 7,5
7 Ellenbogenhöhe über der Standfläche
102,5
96,0
102,0
8 Höhe der Hand über der Standflikhe
73,0
76,S
82,S
67,0
7 1 ,S
76,0
9 Schulterbreite
44,0
48,0
52,5
39,5
43,5
48,S
108,0
10 Hüftbreite, stehend
34,0
36,0
38,5
34,0
36,S
40,0
11 Körpersitzhöhe (Stammlänge)
85,S
91,0
96,5
8 1 ,0
86,0
91,0
12 Augenhöhe im Sitzen
74,0
79,S
85,5
70,S
75,S
80,S
13 Ellenbogenhöhe über der Sitzfläche
2 1 ,0
24,0
28,S
18,5
23,0
27,S
14 länge der Unterschenkelhöhe mit fuß (Sitzflächenhöhe)
41,0
45,0
49,0
37,S
41 ,S
45,0
15 Ellenbogen-Griffachsen-Abstand
32,S
35,0
39,0
29,S
3 1 ,S
35,0
16 Sitztiefe
45,0
49,5
54,0
43,S
48,S
53,0
17 Gesäß-Knie-länge
56,S
61,0
65,S
54,S
59,0
64,0
104,5 1 1 4,0
92,S
99,0 105,5
18 Gesäß-Sein-länge
96,S
19 Oberschenkelhöhe
13,0
1 5,0
18,0
12,5
14,5
17,5
20 Breite überdie Ellenbogen
41,S
48,0
55,S
39,S
48,S
55,S
21 Hüftbreite, sitlend
35,0
37,S
42,0
36,0
39,0
46,0
22
C Spannweite der ausgestreckten Arme Die Spannweite (= Klafter) ist geringfügig größer als die Körperlänge (bei Frauen etwa 1 03 % und bei Männern etwa 1 06 % der Körperlänge). Ausgewählte Körpermaße des stehenden und sitzenden Menschen (unbekleidet, Altersgruppe 1 8 -65 Jahre) nach DIN 33402-2 (aus: Ergonomie - Körpermaße des Menschen - Teil 2: Werte. Beuth, Ber/in 2005) Der jeweilige Perzentilwert gibt an, wie viel Prozent der Menschen in einer Bevölkerungsgruppe (in diesem Fall alle in Deutschland Wohnhaften. also inklusive Migranten in den Jahren 1 999- 2002). bezogen auf ein bestimmtes Körpermaß, kleiner sind als der jeweils angegebene Wert. Beispielsweise liegt das 95. Perzentil der Körperhöhe von 1 8- bis 65-jährigen Männern bei 1 85.5 cm. Dies besagt, dass 95 % dieser Bevölkerungsgruppe kleiner und 5 % größer als 1 85.5 cm sind. o
Allgemeine Anatomie
--
2. Der menschliche Körper im Überblick
Rumpf, vorne und hinten je 1 8 % obere Extremität je 9 %
....... . . - Kopf 1 S % Rumpf, vorne und hinten je 1 6 %
Genitale ---,1-+f----/iHI 1%
ca. 1 %
untere Extremität je 1 8 %
Kopf 1 9 % Rumpf, vorne und hinten je 1 6 %
untere Extremität je 1 7 %
obere Extremität je 9,5 %
untere Extremität je 1 5 %
E Aufteilung der Körperoberfläche bei Erwachsenen. Kindern und Kleinkindern a Erwachsene (> ca. 1 5 Jahre): Nach der Neunerregel von Wallace (1 950) wird die Körperoberfläche eines Erwachsenen in ein Vielfaches von .9· aufgeteilt: Jeweils 9 % der Körperoberfläche entfallen auf den Kopf und jeden Arm, jeweils 18 % (2 x 9) auf die Rumpfvorderseite, die Rumpf rückseite und jedes Bein, 1 % auf das äußere Genitale. Bei Kindern (b) und Kleinkindern (c) ist die Neunerregel altersabhängig zu korrigieren. Beachte: Mit Hilfe der Neunerregel kann man sich bei Verbrennungs schäden einen raschen Überblick über die flächenhafte Ausdehnung der Verbrennung verschaffen.
F Handflächenregel Eine sehr genaue Abschätzung der geschädigten Körperoberfläche bei Verbrennungen ermöglicht die Handflächenregel. Hierbei beträgt die Handfläche des Patienten ca. 1 % seiner eigenen (I) Körperoberfläche (bei Maßangaben für Kinder berücksichtigen).
Gr68e In Meter
G Abhängigkeit der relativen Körperoberfläche (Hautoberfläche) vom Lebensalter Die Haut von Neugeborenen bzw. Kindern besitzt im Vergleich zur Größe des Körpers eine relativ größere Fläche als die von Erwachse nen; d. h. kleinere Lebewesen haben eine relativ größere Oberfläche als größere. Deshalb haben kleine Tiere (z. B. eine Maus) oder Kinder einen höheren Stoffwechsel als große Tiere bzw. Erwachsene. Darüber hin aus wird bei kleineren Lebewesen mehr Wärme über die relativ größere Oberfläche abgegeben. ....,.......
Neugeborenes � Jahr 1 jahr 4jahre 1 0 jahre Erwachsener
3,4 7,5 9,3 1 5,5 30,5 70,0
2 1 00 3 500 4 1 00 6 500 1 0 500 1 8 1 00
61 7.6 466,7 440,9 41 9.4 344,3 258,6
_ star1<e AdIpositas
_ AdiposiW
_ Über· gewicht
Cl Norma� gewicht
o Unter· gewicht
H Body-Mass-Index (BMI) Innerhalb der Anthropometrie gilt der Body-Mass-Index (Körpermas senindex) heute international als Standard zur Beurteilung des Körper gewichtes, da er relativ gut mit dem Gesamtkörperfett korreliert. Er errechnet sich aus dem Körpergewicht (kg) dividiert durch das Quadrat der Körpergröße (m2 ): kg BMI = mZ
23
Allgemeine Anatomie
2.2
--
2. Der menschliche Körper im Überblick
Der Bauplan des menschlichen Körpers
up",
("" "rn
{
{
B Regionale Gliederung in Körperabschnitte: Partes corporis (Teile des Körpers) ,,"\::;I +-Y:?-,Irr--- Gehirn
Caput (Kopf) Collum (Hals)
____-- Schädel
Truncus (Rumpf) • Thorax (Brust) • Abdomen (Bauch) • Pelvis (Becken)
d__--"----- Halswirbelsäule
Membrum superius (obere Extremität) • Cingulum membri superioris (Schultergürtel) • Pars libera membri superioris (freie obere Gliedmaße)
_!'����.--- Lunge Schulterblatt
Membrum inferius (untere Extremität) • Cingulum membri inferioris (Beckengürtel) • Pars libera membri inferioris (freie untere Gliedmaße)
Thorax
Niere Leber
C Funktionelle Gliederung in Organsysteme
Dickdarm
Bewegungsapparat • Skelett und Skelettverbindungen (passiver Anteil) • quergestreifte Skelettmuskulatur (aktiver Anteil)
Lendenwirbelsäule
Eingeweide • Herz-Kreislauf-System • hämolymphatisches System • endokrines System • Atmungssystem • Verdauungssystem • Harnsystem • männliches und weibliches Genitalsystem
Dünndarm Harnleiter Harnblase Anus Hoden
Kommunikationsapparat • zentrales und peripheres Nervensystem • Sinnesorgane Haut und Hautanhangsgebilde
Topografische Körperhöhlen. seröse Höhlen und Bindegewebsräume Organe bzw. Organsysteme sind entweder in seröse Höhlen oder in unterschiedlich große Bindegewebsräume eingebettet. Eine seröse Höhle ist ein allseits geschlossener Spaltraum. der von einer spiegelnd glatten Haut (Serosa) ausgekleidet ist und eine geringe Menge Flüssig keit enthält. Die Serosa besteht aus zwei meist aufeinanderliegenden Blättern (die beiden Blätter müssen nicht immerdirekten Kontakt haben. z. B. in der Bauchhöhlei): Die Lamina visceralis liegt den Organen direkt auf. die Lamina parietalis kleidet die Wand der serösen Höhle aus. o
untere Extremität (freie Gliedmaße)
Topografische Körperhöhlen • Cavitas thoracis (Brusthöhle) •
•
A Lage der inneren Organe Ansicht von lateral.
Cavitas abdominalis (Bauchhöhle) Cavitas pelvis (Beckenhöhle)
•
•
Cavitas peritonealis abdominis· (Peritonealhöhle des Bauches) Cavitas peritonealis pelvis· (Peritonealhöhle des Beckens)
Bindegewebsräume • Raum zwischen mittlerem und tiefem Blatt der Fascia cervicalis • Mediastinum (Mittelfellraum) • Spatium extraperitoneale (Extraperitonealraum) mit: - Spatium retroperitoneale (Retroperitonealraum) - Spatium subperitoneale (Subperitonealraum) •
Beachte: Die Peritonealhöhlen von Bauch und Becken stehen
miteinander in Verbindung.
24
Darin liegende seröse Höhlen • Cavitas pleuralis (Pleurahöhle) • Cavitas pericardiaca (Herzbeutelhöhle)
Allgemeine Anatomie
--
2. Der menschliche Körper im Überblick
hI'_��- Cavitas cranii
(Schädelhöhle)
- - -
b
Cavitas thoracis
Cavitas abdominalis
Spatium retroperitoneale Cavitas pelvis
Spatium subperitoneale
E a b c
Unterschiedliche Schnittebenen durch den Körper des Menschen Mediansagittalschnitt; Transversalschnitt auf Höhe des Kopfes; Transversalschnitt durch den Thorax;
d Transversalschnitt durch das Abdomen; e Transversalschnitt durch das kleine Becken (s. auch Hauptebenen und Hauptachsen. 5. 27).
25
Allgemeine Anatomie
3.1
--
3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshi/fen am menschlichen Körper
Lage- und Richtungsbezeichnungen sowie Hauptachsen und Hauptebenen am menschlichen Körper
A lage- und Richtungsbezeichnungen (Termini generales) Stamm (Kopf. 1Ws uncI ltumpf)
cranialis caudalis ventralis dorsalis
zum Kopf gehörend (kopfwärts gelegen) zum Steiß gelegen (schwanzwärts gelegen) bauchwärts gelegen rückenwärts gelegen
superior inferior anterior posterior medius transversus flexor extensor
der Obere der Untere der Vordere der Hintere der Mittlere der Quere der Beuger der Strecker
axlalis transversalis longitudinalis horizontalis verticalis medialis lateralis medianus intermedius centralis
auf die Achse bezogen; zum Axis gehörend quer zur Achse liegend längsverlaufend waagerecht gelegen senkrecht gelegen zur Medianebene hin von der Medianebene weg (seitlich gelegen) in der Mitte liegend dazwischen liegend im Mittelpunkt liegend (zum Inneren des Körpers hin) nicht zum Zentrum gehörend zur Oberfläche des Körpers hin tief liegend oberflächlich liegend außen gelegen innen gelegen zur Spitze gehörend (spitzenwärts) zur Basis gehörend (basalwärts gelegen) rechts links
peripheralis periphericus profundus superficialis externus internus apicalis basalis dexter sinister occipitalis temporalis sagittalis coronalis rostralis frontalis basilaris
zum Hinterhaupt gehörend zur Schläfe hin in Richtung der Pfeilnaht liegend in Richtung der Kranznaht liegend (zur Krone gehörend) schnabel- (schnauzen-) wärts gelegen zur Stirn gehörend zur Schädelbasis gehörend
proximalis distalis radialis ulnaris tibialis fibularis palmaris (volaris) plantaris dorsalis
rumpfnah liegend (zum Rumpf hin) rumpffern liegend (zum Ende der Gliedmaßen hin) speichenwärts gelegen (zum Radius gehörend) ellenwärts gelegen (zur Ulna gehörend) schienbeinseitig gelegen (zur Tibia gehörend) wadenbeinseitig gelegen (zur Fibula gehörend) zur Hohlhandseite gehörend zur Fußsohlenseite gehörend zum Hand- bzw. Fußrücken hin
26
cranialis caudalis
ulnaris
palmaris proximalis distalis
_ dexter
sinister -
tibialis -""'"---+....-1
B Anatomische Normalposition Der Blick ist nach vorne gerichtet. die Hände sind supiniert. Die rechte Körperhälfte ist durchscheinend dargestellt. Beachte. dass sich die Bezeichnungen Hlinks" und .rechts" immer auf den Patienten beziehen.
C Abkürzungen Arteria (Aa. = Arteriae) Vena (Vv. = Venae) M. Musculus (Mm. = Musculi) N. Nervus (Nn. = Nervi) NI. Nodus Iymphoideus (Nil. = Nodi lymphoidei) lig. ligamentum (ligg. = Ligamenta) Ramus (Rr. = Rami) R. Art. Articulatio (Artt. & Articulationes) A. V.
Allgemeine Anatomie
--
3. Anatomie der Körperoberfläche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Frontalebene
Sagittalebene
Sagittalebene
Frontalebene
valgus (zur Körper achse konvex)
Transversal ebene Longitudinal achse
Transversal achse
) (
varus (zur Körper achse konkav)
Re kurvation
Ante kurvation
E Achsenabweichungen an den Extremitäten An den Extremitäten können Gelenkdeformitäten dazu führen, dass die Achsen der beiden artikulierenden Knochen sowohl in der Frontal- als auch der Sagittalebene voneinander abweichen. Gemäß internationa ler Übereinkunft bezeichnet man Achsenabweichungen in der Frontal ebene als Varus- bzw. ValgussteIlung, in der Sagittalebene als Rekurva tion bzw. Antekurvation. Eine Varusstellung im Kniegelenk liegt z. B. vor, wenn die Achsenabweichung zur Körperlängsachse konkav ist bzw. der distale Knochen (Tibia) zur Mittellinie hin zeigt (z. B. Genu varum = 0Bein). Bei einer ValgussteIlung im Kniegelenk ist die Achsenabweichung zur Körperlängsachse konvex bzw. die Tibia zeigt von der Mittellinie weg (z. B. Genu valgum = X-Bein).
äußerer Gehörgang
Sagittalachse
.,...:...-l.. .- _ Dens axis (C 11)
Hauptebenen und Hauptachsen am Körper des Menschen (Neutral-Null-Stellung in der Ansicht von links vorne) Obwohl sich durch den Körper des Menschen beliebig viele Achsen und Ebenen legen lassen, werden in der Regel drei Hauptachsen und -ebenen definiert. Sie stehen jeweils senkrecht aufeinander und geben die drei Raumkoordinaten an. o
Hauptebenen: • Sagittalebene: Alle vertikalen Ebenen, die parallel zur Sutura sagitta lis (pfeilnaht) des Schädels ausgerichtet sind und im Stand von ven tral nach dorsal verlaufen. Die Mediansagittalebene (= Medianebene) teilt den Körper in zwei seitengleiche Hälften. • Frontalebene ( = koronare Ebene): Alle parallel zur Stirn (Frons) bzw. zur Sutura coronalis (Kranznaht) des Schädels ausgerichteten Ebe nen, die im Stand vertikal von einer zur andern Körperseite verlau fen. • Transversalebene: Alle, auf den Stand bezogen, horizontal verlau fenden Querschnittsebenen, die den Körper in einen kranialen und kaudalen Abschnitt teilen. Sie laufen senkrecht zur Körperlängs achse. Hauptachsen: • Longitudinal- oder Vertikalachse (Längsachse): Sie verläuft bei auf rechtem Stand in kranial-kaudaler Richtung und steht senkrecht zur Unterlage. Sie liegt im Schnittpunkt von Frontal- und Sagittalebene. • Sagittalachse (pfeilachse): Sie verläuft in ventral-dorsaler Richtung von der Vorder- zur Hinterfläche des Körpers bzw. umgekehrt und liegt im Schnittpunkt von Sagittal- und Transversalebene. • Transversal- oder Horizontalachse (Querachse): Sie erstreckt sich von links nach rechts bzw. umgekehrt und liegt im Schnittpunkt von Frontal- und Transversalebene.
\
Gesamt körper schwerpunkt
.... ...J..._
HWS/BWS Übergang
_ BWS/LWS
Übergang
K"'77'1�- Hüftgelenk
Kniegelenk
""�;::--- oberes
Sprunggelenk
b
F Lage des Gesamtkörperschwerpunkts und Verlauf des Schwerelots a Ansicht von vorne. Das Schwerelot verläuft in der Mediansagittal ebene durch den Gesamtkörperschwerpunkt unterhalb des Promon toriums auf Höhe des 2. Sakralwirbels. b Ansicht von lateral. Im Schwerejot liegen der äußere Gehörgang, der Zahnfortsatz des 2. Halswirbels (Dens axis), die anatomisch-funk tionellen Übergänge innerhalb der Wirbelsäule, der Gesamtkörper schwerpunkt sowie die Hüft-, Knie- und Sprunggelenke (nach Kum mer).
27
Allgemeine Anatomie
3.2
--
3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Lage und Bezeichnung von radiologischen Untersuchungsebenen transversale
Sagittal ebene
(axiale) Ebene
Frankfurter Horizontale
"'----',...+-- Sutura sagittalis "-----'....0-- Sutura
coronalis
Frontalebene (koronare Ebene)
Kanthomeatal ebene
b
A Radiologische Schnittebenen am Beispiel des Schädels a Entsprechend der drei anatomischen Hauptebenen (Frontal-, Sagit tal- und Transversalebene, s. S. 27) werden auch bei den wichtigsten bildgebenden Verfahren (Computertomographie [CT) und Magnet resonanztomographie [MRTJ) bestimmte Standardschnittebenen definiert: bdlologlsche SchnIttbIlciebene
Anatomische Ebene
Koronare Ebene
Frontalebene (entlang der bzw. parallel zur Sagittalebene (entlang der bzw. parallel zur Sutura sagittalis)
Axiale Ebene
b Die .Frankfurter" bzw. • Deutsche" Horizontale (Transversalebene) verläuft vom Oberrand des Meatus acusticus externus (äußerer Gehörgang) zum Unterrand der Orbita (Augenhöhle). c u . d Axiale Computertomogramme des Schädels bzw. des Gehirns werden in der Regel um etwa 1 9° nach dorsal gekippt (entlang der sog. Kanthomeatalebene). Diese Ebene verläuft vom Oberrand des Meatus acusticus externus zum Kanthus (Augenwinkel) und schützt den Inhalt der Orbita vor zu starker Röntgenstrahlung. Beachte: Prinzipiell ist jedoch sowohl bei der CT als auch bei der MRT jede beliebige Schnittebene (multiplanar) möglich. Bei bei den Verfah ren wird jeweils ein Datenvolumen erzeugt, aus dem sich nicht nur 2dimensionale Rekonstruktionen, sondern mit Hilfe der 3-D-Rekonstruk tion auch räumliche Darstellungen (z. B. innerhalb der Gefäßdiagnostik bei komplizierten anatomischen oder pathologischen Gefäßverände rungen) herstellen lassen .
Sutura coronalis)
Sagittale Ebene
d
Transversalebene (am Kopf parallel zur •Frankfurter bzw. Deutschen Horizontalen" bzw. am Rumpf und an den Extremitäten senkrecht zur jeweiligen Längs- oder Longitudinalachse)
C Wichtige anatomische Strukturen am Schultergelenk, geordnet nach der günstigsten Schnittebene bei der MRT
b
/
B Standardebenen bei der MRT-Untersuchung der Schulter Der Patient liegt auf dem Rücken, der Arm des zu untersuchenden Schultergelenks ist paral lel zum Körper in Armaußenrotation oder Neu tral-Null-Stellung gelagert. a Lage der axialen (transversalen) Untersu chungs(schnitt)ebene einer rechten Schul ter, Ansicht von ventral; b Lage der schräg koronaren Schnittebene (parallel zum M. supraspinatus und senkrecht zur Cavitas glenoidalis), Ansicht von kranial; c Lage der schräg sagittalen Schnittebene (parallel zur Cavitas glenoidalis), Ansicht von kranial.
28
/ Aufgrund der Darstellung des Körpers in belie bigen Schnittebenen (sog. multiplanare Dar stellung) und der besonders guten Differenzie rung der periartikulären Weichteile eignet sich die MRT sehr gut zur Untersuchung von Gelen ken. Je nach gewählter Darstellung (Schnitt ebene) und Relaxationzeit (Tl - und T2-gewich tete Aufnahmen) lassen sich die Gewebe nach ihrer anatomischen Lage sowie nach ihrem Wasser- oder Fettgehalt differenzieren. Beachte: Die Betrachtung von axialen (trans versalen) Schnittebenen (s. 0) erfolgt stets von kaudal (distal).
Schnitt ebene in derMRT Axiale (transver sale) Ebene
WIchtIge anatomische Strukturen. die sichtbar sind • • • • •
Schräg koronare Ebene
• • • • •
Schräg sagittale Ebene
• • • • •
M. supraspinatus Labrum glenoidale Gelenkkapsel Ligg. glenohumeralia lange Bizepssehne M. supraspinatus M. infraspinatus Bursa subacromialis Akromioklavikulargelenk oberes und unteres Labrum glenoidale Rotatorenmanschette Lig. coracoacromiale Akromion Ligg. glenohumeralia subakromialer Raum
Allgemeine Anatomie
--
3. Anatomie der Körperober(1äche und Orientierungshi/fen am menschlichen Körper
o Betrachtung von axialen Schnittbildern a u. b Rumpf; c-e untere Extremität.
transversale (axiale) Untersuchungsebene
a Thorax in der Ansicht von vorne und Lage der transversalen (axialen) Untersuchungs ebene auf Höhe von Th VIII; b Axiales CT des Thorax (Ansicht von kaudal) im sog. Weichteilfenster, d. h. die Weichteile (das Herz) können in hoher Auflösung beur teilt werden, die Lungen dagegen sind auf grund der in ihnen vorhandenen Luft über belichtet (schwarz), die Knochen unterbe lichtet (weiß); c rechter Oberschenkel, Ansicht von vorne, und Lage der transversalen (axialen) Unter suchungsebene; d axiales, Tl -gewichtetes MRT des rechten Oberschenkels, Ansicht von distal; e anatomisches Schnittbild mit Bezeichnung der angeschnittenen Strukturen.
Ansicht von kaudal
Axiale (transversale) Schnittbilder werden im CT wie im MRT von kaudal, bei Extremitäten dementsprechend von distal, betrachtet; der Patient liegt dabei auf dem Rücken. Auf axi alen Schnittbildern zeigt deshalb die dorsal lie gende Wirbelsäule grundsätzlich nach unten, das ventral liegende Thoraxskelett nach oben; entsprechend weist die Vorderseite des Ober schenkels nach oben, die Rückseite nach unten; rechts liegende Strukturen werden links, links liegende Strukturen rechts abgebildet. Beachte: Frontale bzw. koronare Schnittbilder werden betrachtet, als ob der Patient vor dem Betrachter stünde. d
N. saphenus M. vastus ----H----c-;-:� intermedius Os femoris ----H-�"'-''---fA. u. V. profunda -----Jl'----,---o--i;:--''j femoris M. biceps femoris --ff--'--:::----7-k (Caput breve) A. comitans n. ischiadici N. ischiadicus
V. saphena magna J.y.:""'-��---=-'-H--- A. u. Vv. femoralis M. adductor longus :'--;.IJ---- M. gracilis
-f-'.,lL.,lt+--- M. adductor magnus
�-'..:..f.,----1H- M. semi
membranosus M. semi tendinosus
29
Allgemeine Anatomie
3.3
--
3. Anatomie der Körperober(1äche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Oberflächenanatomie
Fossa jugularis Clavicula ----::c---'!�:7-."'"..-::-:
Linea sternalis Areola mammae
Mamille --f---!__<-
Papilla mammaria
Mamma
Scapula, Angulus inferior
Fossa cubitalis
Regio vertebralis mit Rücken furche
Umbilicus Spina iliaca ---1�"""-+anterior superior
--IHlI-- Michaelis Raute
Proc. styloideus radii Crena ani
Regio glutealis
Sulcus inguinalis Sulcus glutealis
Patella
Tibia
...._ .. -- Malleolus
lateralis
Malleolus medialis
A Oberflächenanatomie der Frau Ansicht von ventral. Die Oberflächenanatomie ist Anatomie am Leben den und befasst sich u. a. mit der Körperoberfläche. Sie spielt bei den klassischen Untersuchungsmethoden (Inspektion. Palpation. Perkus sion, Auskultation und Funktionsprüfung) eine wichtige Rolle und hat somit v. a. bei den klinischen Untersuchungskursen große Bedeutung. Im Interesse der Übersichtlichkeit sind bei Mann und Frau identische Strukturen. wie z. B. das Olecranon. nicht doppelt beschriftet.
30
Tuber calcanei ---""111�_
B Oberflächenanatomie der Frau Ansicht von dorsal.
Allgemeine Anatomie
--
3. Anatomie der Körperoberfläche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
M. trapezius Spina scapulae Scapula. Margo medialis Linea alba
Arcus costalis
Olecranon
Linea semilunaris
Inter sectiones tendineae
M. erector spinae
Umbilicus Crista iliaca
,......1�_L-.- Sakral dreieck
Proc. styloideus ulnae
Penis --l-.,....,.....� Scrotum
M. semi membranosus Caput fibulae
---I..... ,
-
M. triceps surae
C Oberflächenanatomie des Mannes Ansicht von ventral.
D Oberflächenanatomie des Mannes Ansicht von dorsal.
31
Allgemeine Anatomie
3 .4
--
3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Oberflächenrelief und tastbare Knochenpunkte
Tastbare Knochenpunkte sind wichtig für die Orientierung am Skelett. so ist beispielsweise die Palpation artikulierender Skelettelemente (z. B. des Hüftgelenks) manchmal nicht möglich. Bei der klinischen Untersu chung kann die Lage dann nur indirekt über tastbare Knochenpunkte in der Umgebung erfolgen. Clavicula Acromion Proc. coracoideus Tuberculum majus
�,..1l"'�":
-
Tuberculum minus
Crista iliaca Proc. styloideus ulnae Proc. styloideus radii Os pisiforme Tuberculum ossi scaphoidei --��� TubercuJum ossis trapezii Artt. metacarpo
phaJangeae
manus Incisura frontaJis
ischiadicum
Incisura supraorbitaJis
Arcus zygomaticus Caput fibulae
Foramen infraorbitaJe
Protuberantia mentaJis
-: .::aI!• ! ., Corpus ossis -----hyoidei
Incisura thyroidea superior Prominentia Jaryngea Cartilago cricoidea
Manubrium sterni
Art stemo-
cJavicuJaris
A Oberflächenrelief und tastbare Knochenpunkte von Gesicht und Hals Ansicht von ventral.
32
l
larynx
J
Facies ----'--_ medialis tibiae
Malleolus lateralis Tuberositas ossis meta tarsi V
--'il)UW.--l
Artt. inter phalangeae pedis
B Oberflächenrelief und tastbare Knochenpunkte von Rumpf. oberer und unterer Extremität einer Frau Ansicht von ventral.
Allgemeine Anatomie -- 3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Clavicula. Extremitas acromialis Acromion Tuberculum majus Spina scapulae
"'''''''-::if-+�-- Margo medialis
��:::::�!Jf'it-�-- Angulus inferior P'';:::;;;�!!I!lI.�t\--i--- Rippen (Costae) Procc. spinosi
Proc. styloideus ulnae Proc. styloideus radii Os triquetrum Os capitatum
Ossa metacarpi
Os parietale Trochanter major Epicondylus medialis Condylus medialis tibiae
Sutura sagittalis
Epicondylus lateralis r_��.11''l"i1- Condylus
lateralis tibiae
Sutura lambdoidea
Os occipitale
Caput fibulae
Protuberantia occipitalis externa
Os temporale Proc. mastoideus Angulus ------=:�..... mandibulae
......-: . r-- Malleolus
lateralis
Malleolus medialis
Tuber calcanei
C Oberflächenrelief und tastbare Knochenpunkte von Rumpf. oberer und unterer Extremität eines Mannes Ansicht von dorsal.
Scapula. Angulus superior
Vertebra prominens
D Oberflächen relief und tastbare Knochenpunkte von Kopf und Hals Ansicht von dorsal.
33
Allgemeine Anatomie -- 3. Anatomie der Körperoberfläche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
3.5
Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Linea axillaris anterior
Linea scapularis
Linea mediana anterior Linea mediana posterior Linea parasternalis
Linea axillaris posterior Linea axillaris media Linea axillaris anterior
b
A Vertikaie Orientierungslinien am Rumpf a Ansicht von ventral; b Ansicht von rechts; c Ansicht von dorsal. Linea mediana anterior Linea sternalis Linea parasternalis Linea medioclavicularis Linea axillaris anterior Linea axillaris media Linea axillaris posterior Linea mediana posterior Linea paravertebralis Linea scapularis
vordere Rumpfmittellinie durch die Mitte des Sternums Linie entlang des Sternalrandes Linie in der Mitte zwischen Linea sternalis und Linea medioclavicularis linie durch die Mitte des Schlüsselbeins (häufig identisch mit der Linea mamillaris) Linie auf Höhe der vorderen Achselhöhlen falte (M. pectoralis major) Linie in der Mitte zwischen vorderer und hinterer Axillarlinie linie auf Höhe der hinteren Achselhöhlen falte (M. latissimus dorsi) hintere Rumpfmittellinie auf Höhe der Dornfortsätze Linie auf Höhe der Querfortsätze Linie durch den Angulus inferior
Clavicula
"",",,--'"-- 2. Rippe
Angulus sterni
"V.....,..:�':F----
1 2. Rippe
B Orientierung am Thorax durch "Abzählen" der Rippen Die 1. Rippe wird von der Clavicula bedeckt. deswegen kann man erst die 2. Rippe tasten. sodass man bei der Zählung mit dieser beginnt. Sie setzt auf Höhe des Brustbeinwinkels (Angulus sterni) am Sternum an. Kaudal beginnt man am besten mit der 12. Rippe. welche n ur dorsal zu tasten ist.
34
Allgemeine Anatomie
--
3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Proc. spinosus Th lll Spina scapulae Proc.spinosus Th VII
Oberrand des Manubriums
Angulus inferior
----- Proc. spinosus ThXII
Planum transpyloricum Planum subcostale
L lV ----- Crista iliaca
Planum supracristale
---- Spina iliaca posterior superior
Planum intertuberculare Planum interspinale
5 11
Symphysenoberkante
C Transversalebenen (s. auch S. 1 97) zur Unterteilung des Bauchraums Ansicht von ventral. Planum transpyloricum
Planum subcostale
Planum supracristale Planum intertuberculare
Planum interspinale
Transversalebene durch den Halbie rungspunkt der Strecke zwischen Symphysenoberkante und dem Oberrand des Manubriums auf Höhe der unteren Rippenbogenbe grenzung (Unterkante des 1 0. Rippen knorpels) durch die höchsten Punkte der beiden Cristae iliacae auf Höhe der beiden Tubercula iliacae (der Darmbeinhöcker liegt etwa 5 cm dorsolateral von der Spina iliaca anterior superior) durch die beiden Spinae iliacae anteriores superiores
D Dornfortsätze als Orientierungspunkte am Rücken Ansicht von dorsal. Dornfortsatz C VII Dornfortsatz Th 111 Dornfortsatz Th VII Dornfortsatz Th XII Dornfortsatz L IV Dornfortsatz S 11
Vertebra prominens (wegen seines vorspringen den Dornfortsatzes deutlich sicht- und tastbar) auf Höhe der Verbindungslinie zwischen den beiden Spinae scapulae auf Höhe der Verbindungslinie zwischen den Anguli inferiores der beiden Schulterblätter etwas unterhalb der 1 2. Rippe auf Höhe der Verbindungslinie der höchsten Punkte der beiden Cristae iliacae auf Höhe der Verbindungslinie der beiden Spinae iliacae posteriores superiores (zu erkennen an den Hautgrübchen direkt über den Darmbeinstacheln)
E Steinschnittlage (Rückenlage mit angewinkelten und gespreizten Beinen) Bevorzugte Lagerung des Patienten bei der proktologischen Untersu chung. Die Orientierung (z. B. zur Beschreibung der Lokalisation eines Befundes) erfolgt entsprechend des Zifferblattes einer Uhr: • • • •
oben unten rechts links
Richtung Os pubis Richtung Os sacrum = 3 Uhr und = 9 Uhr. =
=
=
=
12 Uhr, 6 Uhr, 6 Uhr posterior
35
Allgemeine Anatomie
3.6
--
3. Anatomie der Körperober(läche und Orientierungshi/fen am menschlichen Körper
Körperregionen (topog rafische Anatomie)
Regio parietalis
Regio frontalis
Regio orbitalis
Regio parietalis
Regio infraorbitalis
Regio nasalis
Regio temporalis
Regio oralis
Regio zygomatica
Regio mentalis
Regio infratemporalis
Trigonum submandibulare
Regio parotideo masseterica
Trigonum submentale
Fossa retromandibularis
f------ Trigonum
Regio buccalis Regio cervicalis posterior
Regio temporalis
ca roticum
--:::;--=
Trigonum musculare (omotracheale)
-
Regio cervicalis ----= lateralis Fossa supraclavicularis major
Regio sterno cleidomastoidea Fossa supraclavicularis minor
Regio cervicalis anterior
Vertebra prominens
Fossa jugularis
A Regionen des Kopfes und Halses Ansicht von ventral-rechts.
Regio presternalis
l J
Regio --r-- occipitalis
Regio cervicalis posterior
B Regionen des Kopfes und Halses Ansicht von dorsal-rechts.
Regio vertebralis
Fossa infraclavicularis
Regio suprascapularis
Trigonum clavipectorale
Regio deltoidea
Regio deltoidea
Regio scapularis
Regio axillaris
Regio interscapularis
Regio pectoralis Regio pectoralis lateralis
Regio inframammaria Epigastrium --11"---4-..... (Regio epigastrica)
Regio pectoralis lateralis
----- Regio sacralis Regio inguinalis Trigonum femoris
C Regionen von Thorax und Abdomen Ansicht von ventral.
36
Regio infrascapularis
----- Trigonum lumbale
Regio --J--4-"--=: umbilicalis Regio pubica
�----
---- Regio glutealis ---- Regio analis
D Regionen des Rückens und der Gesäßgegend Ansicht von dorsal.
Allgemeine Anatomie
--
3. Anatomie der Körperober(1äche und Orientierungshilfen am menschlichen Körper
Regio deltoidea
----
Fossa infraclavicularis Regio axillaris Regio brachialis ---f-- : anterior
Trigonum clavipectorale Fossa infra clavicularis Regio axillaris (Fossa axillaris)
E Regionen der oberen Extremität Ansicht von dorsal.
F Regionen der oberen Extremität Ansicht von ventral.
G Regionen im Bereich der Axilla Ansicht von ventral.
Regio glutealis
Trigonum femoris --+�
Regio femoris ------1'---' anterior
Regio femoris posterior
Regiogenus anterior
Regiogenus posterior
Regio cruris ---f-,";""-' posterior
Regiocruris posterior
Regio cruris anterior
----'�
Regio urogenitalis
Dorsum pedis ---�
Regio analis
�
Regio perinealis
H Regionen der unteren Extremität Ansicht von vorne.
J Regionen der unteren Extremität Ansicht von hinten.
K Dammregionen (Steinschnittlage)
37
Allgemeine Anatomie
4.1
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
Knöchernes Skelett und Bau eines Röhrenknochens
Os occipitale
___
_ Atlas _
....If.d . �
Axis Art. sternoclavicularis
Scapula
Acromion
I---"!'�
Tuberculum
--·
Art.humeri
majus
Scapula
Manubrium
.2_d",_ ��9:!� _-Mi.'-::..p ��
stemi
1���::;'�·"�::ll�l--!..1I-- Corpus sterni ,.!I.:'!p.,E�--..!.;l--
Caput humeri
- __
Humerus
Proc.
"'H--- Cavitas glenoidalis
D-!;J-.-"'�---4i"lllo;:"I'-""_
Columna vertebralis
xiphoideus Art.cubiti Art.
Olecranon
sacroiliaca
Caput radii
Osilium
Ulna Radius Proc. styloideus ulnae
Art. radio carpea
carpea
Ospisi forme
Art.carpo metacarpea pollicis
�..... Condylus medialis ---.Condylus lateralis Caput fibulae Caput tibiae fibula Tibia
----!t-!II
Crus
---'a08Uo1 ...:JW"
-
Art. genus
���-
Art. tibiofibularis
Fibula Tibia
Os naviculare Ossa cuneiformia Malleolus medialis
Os cuboideum
Syndesmosis
Os metatarsale I
tibiofibularis
Phalanx proximalis
Malleolus lateralis
Art. talocruralis Art.subtalaris
Phalanx media Phalanx distalis --2..J.=I .
A Menschliches Skelett von ventral Der linke Unterarm ist proniert und beide Füße sind plantarflektiert.
B Menschliches Skelett von dorsal Der linke Unterarm ist proniert und beide Füße sind plantarflektiert.
C Knochentypen •
• •
•
38
Ossa longa (lange Knochen), z. B. Röhrenknochen an den Extremitäten Ossa brevla (kurze Knochen), z. B. Hand- und Fußwurzelknochen Ossa plana (flächenhafte Knochen), z. B. Schulterblatt, Darmbein, Knochen des Schädeldaches Ossa Irregularia (überzählige, nicht regelhaft auftretende Knochen), z. B_ Knochen der Schädelbasis
•
•
•
Ossa pneumatlca (Iufthaltige Knochen), z. B. Knochen des Gesichts
schädels mit Nasennebenhöhlen Ossa sesamoldea (in Sehnen eingelagerte Knochen - Sesambeine), z. B. Kniescheibe Ossa accessoria (zusätzliche, überzählige Knochen). z. B. am Schädel dach und am Fuß (entstehen in der Regel dadurch, dass bei der Verknö cherung einige Knochenkeme nicht miteinander fusionieren)
Allgemeine Anatomie
proximale Epiphyse
{
Apophyse
Gelenkknorpel
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
Spongiosa bälkchen
Osteoklasten
Osteoblasten Osteozyten
Osteon
-�---
Substantia compacta
Osteon (konzentrisch angelegtes lamellensystem)
äußere Generallamelle Diaphyse
Periost
Havers-Gefäß im Havers-Kanal schraubenförmig verlaufende Kollagenfasern Foramen nutricium
Markhöhle mit Fettmark
A. u.Y. nutricia
Osteon
Periost knöcherne Epiphysenlinie
Gelenkknorpel o Bau eines typischen Röhrenknochens am Beispiel des Femurs a Frontaler Sägeschnitt durch den proximalen und distalen Teil des Oberschenkelknochens (Os femoris) eines Erwachsenen (der mitt lere Diaphysenbereich ist als Ganzes erhalten). b Ausschnittsvergrößerung aus a: An dem Schnittpräparat ist der lamellenartige Aufbau (.lamellenknochen") der Spongiosatrabekel (Spongiosabälkchen) zu erkennen. Die lamellen liegen wie beim Sperrholz in Form von Platten aufeinander. Da in den Spongiosatra bekeln keine eigenen Gefäße verlaufen und die Ernährung per diffu sionem vom angrenzenden Markraum erfolgt, erreichen die Trabekel nur eine Dicke von etwa 200-300 11m. c Ausschnittsvergrößerung aus a: Räumliche Darstellung der Sub stantia compacta (kurz als Compacta bezeichnet). in der als Bauein-
r'������t=:wi::1i- Sharpey-Fasern
Periost
Compacta
heiten die etwa 1 cm langen gefäßführenden Osteone (Durchmes ser 250-350 l1m) verlaufen. Die Havers-Kanäle. die vorzugsweise in längsrichtung des Knochens verlaufen. stehen durch kurze. quer und schräg laufende Volkmann-Kanäle untereinander sowie mit den Gefäßen des Periosts und des Markraums in Verbindung. d Ausschnittsvergrößerung aus c: Feinbau eines Osteons. Um den zen tralen Havers-Kanal sind etwa 5-20 konzentrische lamellensysteme aus Osteozyten und Extrazellulärmatrix angeordnet. wobei die Osteo zyten über zahlreiche feine Zytoplasmafortsätze untereinander in Verbindung stehen. e Ausschnittsvergrößerung aus c: Aufbau des Periosts.
39
Allgemeine Anatomie
4.2
4. Knochen und Knochenverbindungen
--
Knochenverbindungen: Übersicht und unechte Gelenke (Synarthrosen)
A Formen von Knoch enverbindungen Unechte Gelenke
Echte Gelenke
(Synarthrosen; kontinuierlich über Bindegewebe, Knorpel oder Knochen verbunden; mittel- bis geringgradig beweglich, s. rechte Seite)
(durch Gelenkspalt getrennt; unterschiedlich gut beweglich, je nach Bandapparat, der das Gelenk zusammenhält = diskontinuier liche Verbindung)
•
Syndesmosen (Bandhaften, z. Schädelfontanellen des Neugeborenen) Synchondrosen (Knorpel haften, z. B. Bandscheiben; wenn das Füllgewebe größten teils aus Fasertmorpel besteht, spricht man von Symphysen, z. B. Symphysis pubica) Synostosen (Knochen haften, z. B. Kreuzbein, im engeren Sinne kein Gelenk mehr, weil unbeweglich)
•
B.
•
•
•
Diarthrosen (Gelenke mit unterschiedlichen Freiheits graden. s. 5. 42); Einteilung nach: - Gestalt und Form der Gelenkkörper (Kugelgelenk, Eigelenk, Sattelgelenk) - Anzahl der Bewegungsachsen - Anzahl der Freiheitsgrade Amphiarthrosen (.straffe Gelenke", z. B. lliosakralgelenk)
B Kurzes Glossar •
•
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• •
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•
40
Pseudarthrose = sog. • Falschgelenk" (Instabilität aufgrund feh lender knöcherner Verbindung) nach missglückter Frakturheilung (s. S. 53); Ankylose - pathologische knöcherne Versteifung eines echten Gelenks (s. Cl; Arthrodese (im Bereich der Wirbelsäule als Spondylodese bezeich net) = operative (therapeutische) knöcherne Gelenkversteifung mit hilfe von Osteosyntheseverfahren (5. S. 53 u. Abb. 0); - Hauptindikationen: infektiöse Arthritis (Gelenkentzündung), posttraumatische Gelenkzerstörung (nach Verletzungen, Infek tionen), degenerative Gelenkerkrankungen sowie lähmungsbe dingte Instabilität. - Prinzip: bewusster Verzicht auf die Beweglichkeit zugunsten von Schmerzfreiheit und Stabilität. - Wichtig für gute Gelenkfunktion postoperativ: Stabilisierung in Funktionsstellung, d. h. in der Stellung, die für die wichtigsten Gebrauchsfunktionen des Gelenks entscheidend ist, also für Arm und Hand das Greifen, für das Bein das Stehen und Gehen. Arthrotomle = operative Eröffnung eines Gelenks Arthrographle = röntgenologische Darstellung der Gelenkhöhle mit Hilfe eines Kontrastmittels (hat mit Einführung der MRT an Bedeu tung verloren) Arthroskopie (Gelenkspiegelung) � endoskopische Untersuchung von Gelenken, meist verbunden mit nachfolgender endoskopischer Therapie, z. B. arthroskopischer Rekonstruktion verletzter Band- und Kapselstrukturen, Entfernung freier Gelenkkörper, Behandlung von Gelenkknorpeldefekten (z. B. Osteochondrosis dissecans) Synovektomie = Entfernung der Gelenkinnenhaut (Membrana syno vialis), z. B. bei chronischer Polyarthritis Gerenkpunktlon (intraartikuläre Injektion) = Punktion von Flüssig keiten Cz. B. bei einem Gelenkerguss) bzw. Applikation von Substan zen (z. B. Medikamente) Gelenkendoprothetik a operativer Ersatz der Gelenkkörper durch Total- oder Teilendoprothesen bei fortgeschrittener degenerativer Gelenkerkrankung (Arthrose) (s. 5.46)
C Ankylose eines Kniegelenks Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel. Wenn der Knorpel vollst ä ndi g abgeba ut ist, wird der Gelenkspalt a llmäh l i c h kom p lett mit Knochen aufgefüllt. Dies führt zu völligen Versteifung des Gelenks.
b D T-Arthrodese nach Lambrlnudi zur Behandlung einer kontrakten Spitzfußdeformität (nach Niethard u. pfeil) Rechter Fuß vor (a) und nach Arthrodesebehandlung (b), Ansicht von lateral. Ziel der Operation ist, die Spitzfußstetlung durch Versteifung (Arthro dese) in p lantigra d er Stellung zu beseitigen (Unterschenkel und Fuß bilden einen Winkel von 90°) und gleichzeitig die Mobilität im oberen Spru nggelen k zu erhalten. Da gleichzeitig drei Gelenke (subtalares, talonavikulares und kalkaneokuboidales Gelenk, s. S. 448) fusio n iert bzw. versteift werden, spricht man auch von einer .Triple-Arthrodese". Hierbei wird der Taluskopf k eilfö rm i g reseziert und in einer Nut des Os naviculare osteosynthetisch verzahnt. Beachte: Bei Instabilität und Fehlstellung an Sprunggelenken und Mittel fuß ist die Arthrodese die sicherste Behandlungsmethode.
Allgemeine Anatomie
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
vordere Fontanelle
Fibula Tibia Syndesmosis tibiofibularis Talus
Ulna Membrana interossea
Os sacrum Schädelknochen
hintere Fontanelle
Radius
Proc.
lig.flavum Os coxae
Lig. inter spinale lig. supra spinale Os ilium
Proc. spinosus
E Syndesmosen (Bandhaften) a Membrana interossea; b Syndesmosis tibiofibularis; c Fontanellen;
d Gomphosis (Einzapfung); e Lig. flavum, Lig. interspinale und Lig. supra spinale.
Os pubis verknöcherte Epiphysenfuge Facies symphysialis Epiphyse
rf'."."�.='--- Epiphyse
Epiphysenfuge
Diaphyse
Os i1ium Wachstums- --...,..-,,,,",---;fi:::"! fuge -"'In-'*-- Os Ischli Os pubis
Epiphysenfuge
}
verknöcherte Epiphysenfuge
Os coxae
Diaphyse
Bandscheibe (Discus intervertebralis)
Epiphyse
Sternum Rippenknorpel r-��d=-\-H�i"' (Cartilago costalis)
r-._�_- Os sacrum
Ospubis
d
F Synchondrosen (Knorpel haften) a Epiphysenfugen vor dem Schluss; b Os coxae vor dem Schluss der Wachstums fugen;
Rippenknorpel; d Schambeinfuge (Symphysis pubica) und Bandscheiben (Symphysis intervertebralis)_ c
Epiphyse --"+=:::r!:if::;r;r
verknöcherte Epiphysenfuge
G Synostosen (Knochenhaften) a Os sacrum (verschmolzene Kreuzbein wirbel); b Os coxae (Verschmelzung von Os ilium, Os ischii und Os pubis); c geschlossene und verknöcherte Epiphysen fugen.
41
Allgemeine Anatomie -- 4. Knochen und Knochenverbindungen
4.3
Echte Gelenke: Bauelemente; intra- und extraartikuläre Strukturen
Muskulatur (Agonist) Gelenk- ---I----+--"F---..� knorpel Gelenk- -I�-ffl�"--- kopf
Gelenk- -"---'L kapsel
-'r---- Muskulatur
(Antagonist) Gelenkpfanne Gelenkspalt
\>-'<----'\-- Gelenkkapsel fRi:-l:f----li-- Gelenkhöhle (enthält Synovial flüssigkeit)
Meniscus articularis
b
Discus articularis
Reservefalte (Recessus)
labrum glenoidale
A Aufbau eines echten Gelenks In echten Gelenken sind die miteinander artikulierenden Gelenkflächen durch einen nur wenige Zehntel Millimeter breiten Gelenkspalt voll ständig voneinander getrennt (Diarthrosenl) - im Unterschied zu den unechten Gelenken. bei denen die Gelenkflächen miteinander in Kon takt stehen (Synarthrosen i ). Echte Gelenke werden auch als Junctura bzw. Articulatio synovialis bezeichnet. da die Gelenkkapsel eine Gelenk flüssigkeit. die Synovia. bildet. Neben diesem Gelenkspalt weisen echte Gelenke folgende charakteristische Bauelemente" auf: " unterschiedlich geformte Gelenkflächen (Facies articulares). die von hyalinem Knorpel überzogen sind. • Gelenkhöhle (Cavitas articularis) mit unterschiedlich weiten Aus buchtungen (Recessus articulares). • allseitig geschlossene Gelenkkapsel (Capsula articularis) mit ver schieden geformten Oberflächenvergrößerungen: Wülsten (Plicae alares). Falten (Plicae synoviales) und Zotten (Villi synoviales). • hochvisköse. von der Gelenkkapsel gebildete Gelenkflüssigkeit (Synovia). • intraartikuläre Hilfseinrichtungen zur Verbesserung der Gelenkkon gruenz und zur Vergrößerung der Kraft aufnehmenden Fläche: z. B. Gelenksichel bzw. -scheibe (Meniscus und Discus articularis) und Gelenklippe (Labrum articulare). • unterschiedlich stark ausgebildeten Bandapparat mit intra- und extrakapsulär verlaufenden Bändern. die das Gelenk primär stabili sieren. • über das Gelenk hinweg ziehende Muskeln. die das Gelenk in entge gengesetzte Richtungen bewegen (Agonisten/Antagonisten). • häufig gelenknah liegende Schleimbeutel (Bursae synoviales). die mit der Gelenkhöhle kommunizieren können.
•
Die einzelnen Bauelemente müssen in den unterschiedlichen Gelen ken nicht notwendigerweise gleichzeitig vorkommen.
42
B Intraartikuläre Strukturen als Hilfseinrichtungen von Gelenken Einige Gelenke enthalten intraartikuläre Strukturen. die für die Gelenke als Hilfseinrichtungen von Bedeutung sind. Sie vergrößern z. B. die Kraft aufnehmende Fläche. indem sie Inkongruenzen zwischen den Gelenk körpern ausgleichen und damit die Druckbelastung des Gelenkknorpels deutlich reduzieren. Per definitionem liegen intraartikuläre Strukturen in der Cavitas articularis und werden von Synovialflüssigkeit umspült. d. h. sie haben direkten Kontakt mit der Synovia. über die sie a uch größ tenteils ernährt werden (Menisci. Disci. Gelenklippen). a Menisci articulares: sicheiförmige. im Querschnitt keilförmige Strukturen. die nur im Kniegelenk regelmäßig ausgebildet (s. S. 440) sind. Sie bestehen aus straffem kollagenfaserigem Bindegewebe und Faserknorpel. Während ihre peripheren. mit der Gelenkkapsel ver wachsenen Anteile von den Blutgefäßen der Kapsel versorgt werden. werden die innen liegenden. faserknorpeligen Anteile über die Syno via ernährt. b Disci articulares sind teils bindegewebige. teils faserknorpe lige. scheibenförmige Gebilde. die ein Gelenk in zwei voneinander getrennte Kammern unterteilen. Regelmäßig kommen Gelenkzwi schenscheiben im Kiefer- und Sternoklavikulargelenk sowie im pro ximalen Handgelenk vor (s. S. 281 ). c Labra articularia (Gelenklippen) sind keilförmige Auflagerungen auf den Rändern der knöchernen Hüft- u nd 5chultergelenkpfannen (Labrum acetabulare bzw. Labrum glenoidale; s. 5. 424 u. 262). Sie bestehen überwiegend aus Faserknorpel und sind mit einem binde gewebigen Anteil außen mit der Gelenkkapsel verwachsen. Durch die Gelenklippen werden die artikulierenden Gelenkflächen von Schul ter- und Hüftgelenk vergrößert.
Allgemeine Anatomie
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
Lig. patellae
Ligg. intra- --- capsularia
Intima
Kreuzbänder (ligg. cruciata)
Mem �ra na . synovlahs
}
Gelenkkapsel
Menlscus lateralis
lig. collaterale tibiale
Lig. extracapsulare (lig. collaterale fibulare)
Meniscus medialis
Fibula
C Der Bandapparat von Gelenken: Extraartikuläre Strukturen. die in der Regel intrakapsulär (in der Gelenkkapsel) liegen Intrakapsuläre Bänder (Ligg. intracapsularia) können sowohl in der Subintima (Ligg. cruciata) als auch in der Membrana fibrosa (z. B. Ligg. iliofemorale, ischifemorale und pubofemorale des Hüftgelenks) verlau fen. Als kapselverstärkende Bänder haben sie v. a. mechanische Aufga ben; z. B. sind sie für Stabilität und Führung des Gelenks verantwortlich (Führungsbänder) oder können in unterschiedlichem Ausmaß Bewe gungen begrenzen bzw. einschränken (Hemmungsbänder). Gelegent lich verlaufen die Gelenkbänder auch ohne direkten Kontakt zur eigent lichen Gelenkkapsel (Ligg. extracapsularia), wie z. B. das Lig. collaterale fibulare im Kniegelenk. Häufig werden Bandstrukturen, die auf den ersten Blick in der Cavitas articularis verlaufen (z. B. die Kreuzbänder im Kniegelenk = Ligg. cruciata, s. S. 438, oder das gefäßführende Lig. ca-
Zusammensetzung und Funktion der Gelenkflüssigkeit (Synovia) Die Gelenkflüssigkeit (oder Gelenkschmiere) ist eine klare, leicht gelbliche, visköse Flüssig keit (Sekretionsprodukt der Synovialozyten; pH-Wert 7.4 -7,7). Selbst in großen Gelenken, wie z. B. dem Kniegelenk, beträgt ihr Volumen ledi glich 3 - 5 ml (in kleinen Gelenken unter 1 ml).
}
pitis femoris im Hüftgelenk) fälschlicherweise als intraartikulär verlau fende Bänder bezeichnet. Da sie jedoch im Gegensatz zu einem Menis kus oder einer Gelenklippe immer von einer dünnen synovialen Intima bedeckt sind und damit subintimal verlaufen, liegen sie streng genom men in der Kapsel, also intrakapsulär und dementsprechend außerhalb der eigentlichen Gelenkhöhle, also extraartikulär (s. S. 44). Beachte: Bänder müssen die individuell .richtige" Länge haben, um das Gelenk führen und stabilisieren zu können. Wenn sie überdehnt wer den oder reißen (info/ge chronischer Überbeanspruchung oder Verlet zungen wie Verstauchung oder Verrenkung), wird das Gelenk insta bil. Wenn sie sich verkürzen, weil man das Gelenk nicht bewegt oder permanent in einer funktionell ungünstigen Stellung hält (z. B. Kniege lenk in Beugestellung, Fingergrundgelenke in Streckstellung), wird das Gelenk mehr oder weniger unbeweglich (Gelenkkontraktur).
o
•
•
•
Hyaluronat (früher: Hyaluronsäure), lubncin (muzinartiges Glykoprotein) und Phospholipide Blutplasmabestandteile (v. a. Proteine und Glucose) Abwehrzellen 60 -1 SOht! (vorwiegend Makrophagen und lymphozyten)
® Schmieren der knorpeligen Gelenkflächen (lubri
kation). dadurch nahezu reibungsfreies Gleiten möglich Q) StoSdämpferfunktion durch gleichmäßiges Ver teilen der einwirkenden Druckkräfte auf die Kraft aufnehmenden Gelenkflächen
43
Allgemeine Anatomie -- 4. Knochen und Knochenverbindungen
4.4
Echte Gelenke: Aufbau von Gelenkkapsel (Capsula articularis) und hyalinem Gelenkknorpel Blutgefäße. Knochenmark mineralisierte Knorpelmatrix
Verlaufsrichtung der Kollagenfasem
----,/;m.��;t�&.Ad�'iJ�t_ Grenzlinie (tide mark)
B-Syno vialozyten
Chondrozyten Blutgefäße
Extra zellulär matrix
Fibroblast
Fettzellen subsynoviale Fibroblasten
Membrana syno vialis
l
A-Syno vialozyten
Membrana fibrosa Subintima (Sub synovialis)
b
A Aufbau von Gelenkkapsel und hyalinem Gelenkknorpel Die Gelenkhöhle echter Gelenke wird vollständig von einer Gelenk kapsel (Capsula articularis) mit zwei morphologisch und funktionell ver schiedenen Schichten umschlossen: Membrana fibrosa - W A N D
(straffes. kollagenes Bindegewebe; Fasem setzen sich bis ins Periost des Knochens fort). Dicke variiert sowohl innerhalb eines Gelenks als auch in verschiedenen Ge
CieIenkbpseI
(Capsula artlcularls)
/
lenken; in vielen Gelenken durch Kapselbänder (Ugg. intracapsularia) verstärkt. s. 5. 43
Membrana synovialls - T A P E T E
(an den Rand der Gelenkknorpels angeheftet)
/
Synoviale Intima• • Iining cells' oder Syno
Subintlma oder 5ubsynovialis
vialozyten ( 1 -3 lagen epithelartige [keine
(Bindegewebe mit Blut- und
Epithelzellen. da keine Basalmembranl)
lymphgefäßen. Schmerzrezeptoren
Deckzelien); Produktion und Resorption der GelenkflüssIgkeit
Mechanorezeptoren [Pacini- und
/
[freie Nervenendigungen) sowie Ruffini-Körperchen • Propriozep toren). die auf längen- bzw. Span
A-Synovialozyten
B-Synovialozyten
(Grenzschicht zur
(unterhalb der
Gelenkhöhle) ma
A-Synovialozyten)
krophagenähnliche
fibroblastenähnli
Zellen mit Vakuo
ehe Zellen mit rau
nungsänderungen der Gelenkkapsel reagieren · Mithilfe bei der Steu erung der Bewegungsabiäufe Im Gelenk); Aufbau regional unter schiedlich:
len. Golgi-Apparat.
em endoplasmati
Mitochondrien. ly
schem Retikulum.
(lockeres. reichlich vaskulari
sosomen; Resorp
Sekretgranula;
siertes Bindegewebe)
tion verbrauchter
v. a. Produktion von
Synovialflüssigkeit
Synovialflüssigkeit
sowie Phagozytose
•
areoläre Membrana synovialls
•
adipöse Membrana synovlalls
•
fibröse Membrana synovialls
(v. i. Fettzellen im Bindegewebe)
von Bakterien und
(gefäßarmes. kollagenreiches
Zelltrümmem
Bindegewebe)
Beachte: Die Membrana synovialis kann sich bis ins hohe Alter aus dem angrenzenden Bindegewebe regenerieren - sogar nach kompletter Ent fernung ( = Synovektomie; nötig z. B. bei chronischer Gelenkentzündung bei Rheuma).
44
Subintima
Intima
Auf Reize reagiert die Membrana synovialis mit erhöhter Sekretion. die sich als Gelenkerguss und Schwellung des gesamten Gelenkbereiches äußert. Je nach Art des Reizes (mechanisch. allergisch. infektiös) ist der Erguss klar und dünnflüssig oder trüb-eitrig. Ein rein blutiger Erguss (Hämarthros) entsteht infolge von Verletzungen (z. B. Kreuzbandrup tur). Die dabei auftretenden Schmerzen sind Folge der starken Dehnung derGelenkkapsel und der Freisetzung von Entzündungsmediatoren (z. B. Prostaglandine. Histamin. Bradykinin und Zytokine). M it Ausnahme von Kiefer- und Sternoklavikulargelenk. die von Faserknorpel bedeckt sind. sind alle Gelenkflächen von hyalinem Knorpel überzogen. Er ist durch Druck verformbar (sog. Druckelastizität) und je nach Beanspruchung unterschiedlich dick: von z. B. 1- 2 mm (Fingergelenke) bis zu 5-7 mm (Patella des Kniegelenks). Hyaliner Knorpel besteht aus Extrazellulärma trix (EZM) und Chondrozyten (etwa 5 % Volumenanteil). Beachte: Während sich die Membrana synovialis aus dem angrenzenden Bindegewebe regenerieren kann, besitzt der hyaline Knorpel (außer im Primordialskelett) kein umgebendes Bindegewebe (Perichondrium) und kann sich daher kaum regenerieren. Zudem ist er gefäßfrei. Die Knorpel zeIlen (Chondrozyten) müssen sich also ausschließlich über die Gelenk flüssigkeit ernähren (Diffusion und Konvektion, s. 0, rechte Seite). Hyaliner Knorpel lässt sich in Zonen einteilen, die vom arkadenartigen Verlauf der Kollagenfibrillen bestimmt werden (a). Aus Zone IV (tiefste Zone, hier sind die Kollagenfibrillen mit dem Knochen unterhalb des Knorpels verbunden) ziehen die Kollagenfibrillen nahezu senkrecht (radiär) zur Gelenkoberfläche (Zone 111), biegen in einen parallel zur Oberfläche ausgerichteten Verlauf ein (Zone 11), um nach kurzem tan genzialem Verlauf (Zone I) wieder in die Tiefe zu ziehen. Sichtbar sind die Kollagenfibrillen nur unter dem Raster- oder Transmis sionselektronenmikroskop (s. d). lm lichtmikroskopischen Bild (s. c) sind sie .maskiert", das sie das Licht genauso brechen wie ihre Umgebung. Nach enzymatischem Herauslösen von Chondrozyten u nd Proteogly kanen mittels Hyaluronidase entsteht unter dem Rasterelektronenmi kroskop der Eindruck von leeren .Knorpelhöhlen", die von einem dich ten Geflecht kollagener Fibrillen umgeben sind (zur Zusammensetzung der Kollagenfibrillen, s. d). Proteoglykane, ein Bestandteil der EZM, sind dagegen unter dem Lichtmikroskop gut zu sehen, da sie viele negative ladungen haben, die sich mit basophilen Farbstoffen, wie z. B. Hämato xylin anfärben lassen (s. cl.
Allgemeine Anatomie
11
Kollagen und
--
XI
Hyaluronat
subchondraler Knochen
B Aufbau und Funktion der Extrazellulärmatrix (EZM) Die Extrazellulärmatrix (EZM = alle Makromoleküle. die von Knorpelzellen sezerniert und im Extra zellulärraum durch Interaktion mit anderen Molekülen immobilisiert werden) besteht im Wesent lichen aus: • •
• •
4. Knochen und Knochenverbindungen
Kollagenfasern bzw. -fibrillen (v. a. Kollagen-Typ 11. IX und XI). Proteoglykanen (v. a. Aggrekan) mit Glykosaminoglykanen (z. B. Hyaluronat. Chondroitin- und Keratansulfat). sowie Kern- und Verbindungsproteinen. Glykoproteinen (z. B. Adhäsionsproteine wie Chondronektin) sowie interstitieller Flüssigkeit (Wasser) und Elektrolyte (v. a. Kationen. Ca+. K+. Na+).
Die Kollagenfibrillen (Durchmesser 1 5 -130 nm) bestehen aus Kollagenmolekülen. die aus jeweils drei Polypeptidketten (sog. a-Ketten) gebildet werden und die Form einer rechtsdrehenden Schraube (Tripelhelix) aufweisen. Einzelne Tripelhelices (Tropokollagene) sind durch kovalente Bindungen quervernetzt und erhalten auf diese Weise ihre ausgeprägte Zugfestigkeit.
Verbindungsprotein ���O ���O, Hyaluronat ' � H OH � H HN-
,-----.. 1
GIcNAc
0
"""Moll b�, H OH H HN-
..
o
GalUA
glProteo ykane
Proteogl ykan "Aggrekan
sulfatiertes GIcNAc
���O ��;:O, Chondroitin� H HN-
GIcUA sulfatiertes GalNAc
C Aggrekan - das wichtigste Proteoglykan des hyalinen Gelenkknorpels (nach Koolman u. Röhm) Proteoglykane wie Aggrekan sind sehr große Molekülkomplexe. die aus weit über 1 00 Glykosa minoglykan-Ketten bestehen. Sie sehen aus wie eine Flaschenbürste. wobei die einzelnen Glyko saminoglykan-Moleküle die .Borsten" darstellen. die über sog. Verbindungsproteine an einem zentralen Hyaluronatmolekül befestigt sind. Grundstruktur der Glykosaminoglykan-Ketten sind Disaccharid-Einheiten. die meist aus einer Uronsäure (z. B. Glucuronsäure. GIcUA) und einem Ami nozucker (z. B. N-Acetyl-Galactosamin. GaINAc) bestehen und in der Regel zwei negative ladungen Ueweils eine Carboxyl- und eine Sulfatgruppe) tragen. Aus Gründen der Elektroneutralität beher bergen die Proteoglykane viele Kationen. die wiederum aus osmotischen Grunden sehr viel Was ser reversibel binden können. Aufgrund der großen Wasserbindungsfähigkeit beanspruchen die Proteoglykanmoleküle ein riesiges Volumen und bilden daher große. raumfüllende Strukturen.
O Biphasisches viskoelastisches Modell des Gelenkknorpels (nach Mow u. Mitarb.) Festigkeit und Druckelastizität des Knorpels sind eine wesentliche Voraussetzung für die Funkti onstüchtigkeit der Gelenke. Beides wird durch den Schwellungsdruck (Prinzip der .Sprung feder") sichergestellt. Er ensteht durch das Zusammenspiel von Proteoglykanen und Kol lagenfibrillen in der Extrazellulärmatrix (EZM). die eine Funktionsgemeinschaft bilden: Die Kol lagenfibrillen sorgen mit ihrer ausgeprägten Zug- bzw. Reißfestigkeit für mechanische Stabi lität und strukturelle Integrität des Gelenkknor pels. die polyanionischen Proteoglykane stei len seine physikochemischen Eigenschaften (z. B. reversible Wasserbindungskapazität) sicher. In freier wässriger lösung würden sich die Proteo glykane normalerweise durch Abstoßung ihrer negativen ladungen stark ausdehnen. Daran hindern sie jedoch die zugfesten Kollagenfibril len. so dass sie nur etwa Vs des eigentlich benö tigten Raumes einnehmen können. Eine wei tere Kompression der Proteoglykane ist nur begrenzt möglich. Wird das Knorpelgewebe bei mechanischer Beanspruchung (normale Belastung) komprimiert. entweichen intersti tielle Flüssigkeit und Kationen in die Gelenk höhle. so dass die EZM zunehmend verdich tet wird. Infolgedessen fließt die Flüssigkeit immer schwerer ab. der hydrostatische Druck im Gewebe steigt (visköse Komponente des vis koelastischen Modells) - und zwar so lange. bis hydrostatischer Gewebedruck von innen und mechanischer Druck von außen im Gleich gewicht sind und keine Kompression mehr erfolgt. Mit Verdichtung der EZM werden auch die negativen ladungen der Glykosaminogly kane einander angenähert. Infolge der damit steigenden Abstoßungskraft baut sich so eben falls Gegendruck auf. Bei Entlastung quillt das Gewebe zum Ursprungsvolumen auf. indem sich die negativen ladungen durch die Absto ßung wieder voneinander entfernen und erneut interstitielle Flüssigkeit mit freien Ionen in das Gewebe ziehen (elastische Komponente des vis koelastischen Modells). bis das Kollagennetz erneut Einhalt gebietet. Ein- und Ausstrom der interstitiellen Flüssigkeit bei Be- und Entlastung bezeichnet man auch als Konvektion. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für die Ernährung des gefäßfreien Gelenkknorpels.
45
Allgemeine Anatomie
4.5
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
Degenerative Gelenkerkrankungen am Beispiel der Koxarthrose
A Ätiologie und Pathogenese der Arthrose Degenerative Gelenkerkrankungen - v. a. die Arthrosen - stehen seit jahren weltweit an der Spitze aller Invalidititätsursachen. Aufgrund der hohen Behandlungskosten (ca. 7 Mi"iarden EurolJahr in Deutschland) und der großen Anzahl von Arbeitsausfa"tagen (ca. 50 Mi"ionen im jahr 2004) sind sie ein großes volkswirtschaftliches Problem. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Die scheinbare Zunahme der Krank heit in den letzten jahrzehnten beruht darauf, dass immer mehr Men schen ein höheres Alter erreichen und somit ihre Arthrose auch tatsäch lich .erleben" (ein hohes Alter muss jedoch nicht zwangsläufig mit einer degenerativen Gelenkerkrankung einhergeheni). Die wesentliche Ursache der Arthrose' ist ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels. So entwickeln sich die sog. sekundären Arthrosen (im Gegensatz zu den primären Arthrosen, bei denen sich keine pathologische Ursache findet) nahezu ausschließ lich auf dem Boden einer suboptimalen Biomechanik, z. B. bei Inkongru enzen der artikulierenden Gelenkflächen. Eine wichtige Ro"e spielen Über- und Fehlbelastungen von Gelenken, z. B. aufgrund von posttrau matischen Deformitäten, Gelenkdysplasien, Achsabweichungen sowie Instabilitäten. Vor allem die steigende Anzahl von Sportverletzungen mit arthrotischen Spätfolgen ist in diesem Zusammenhang zu erwäh nen. Ü bergewicht, Bewegungsmangel und falsche Ernährung begün stigen zusätzlich die Entstehung einer Arthrose. Vorbeugende Maß nahmen wie z. B. die Früherkennung und Korrektur von Achsfehlstel lungen oder Umste"ungsosteotomien bei Gelenkinkongruenzen haben daher besondere Bedeutung bei der Prophylaxe der Arthrose. Wenn eine Arthrose bereits entstanden ist und konservative Therapien .aus-
...._ ... -;.:., '-'�
Wi(Spondyl rbelgelaerthrose) nke
Hüftgelenk (Koxarthrose) Daumensattel g el e nk (Rhizarthrose) proxi phalangealmalgeelIneter nke (Bouchard-Arthrose) diasngeal tale Ingter phal elenke illl---';;.,""-- Kniegelenk (Heberden-Arthrose) (Gonarthrose)
B Bevorzugte Lokalisationen degenerativer Gelenkerkrankungen
46
gereizt" sind, gibt es neben der Arthrodese (Gelenkversteifu ng, s. S. 40) die Möglichkeit, das Gelenk zu ersetzen (Endoprothese, s. C). Pathogenetisch steht die a"mähliche mechanische Abnutzung, d. h. der Verschleiß und die Zerstörung des Gelenkknorpels im Vordergrund (s. D). Wenn der hyaline Gelenkknorpel langfristig lokal zu stark bela stet wird (s. Ätiologie), stört dies den regelmäßigen Ein- und Ausstrom interstitieller Flüssigkeit im Gelenkknorpel (s. S. 40). Dies beeinträchtigt nicht nur die Elastizität, sondern auch die Ernährung des bradytrophen Knorpels (keine Blutgefäßei), der aufgrund seines eingeschränkten Stoffwechsels und eines fehlenden Perichondriums kaum regenerati onsfähig ist (s. S. 44). Durch die erhöhte lokale mechanische Ü berbean spruchung umschriebener Gelenkknorpelareale werden sowohl Knor pelmatrix als auch Chondrozyten geschädigt (s. 0). Diese Schäden sind irreversibel, eine völlige Wiederherstellung (.Restitutio ad integrum") ist nicht möglich (.frustrane Regeneration"). Es gibt jedoch endogene Kompensationsmechanismen, die in den frühen Stadien (I u. II, s. 0) den Knorpelverlust und in den späten Stadien (111 u. IV) den zunehmenden Druck im subchondralen Knochen ausgleichen sollen. Diese .Repara tionsversuche" des Körpers erklären den Wechsel zwischen beschwer defreien Perioden und Perioden mit starken Beschwerden. Von der Arthrose betroffen sind per se stark belastete Gelenke wie z. B. Hüft und Kniegelenk oder die Wirbelgelenke der Wirbelsäule (5. B). , Synonyme: Arthrosis deformans, Osteoarthrose - im Unterschied zur Arthritis, bei der der Knorpel erst sekundär, infolge Entzündung der Gelenkkapsel, verloren geht. Cave: im angloamerikanischen Sprach raum wird die Arthrose trotzdem als Osteoarthritis bezeichnet!
Prothesen schaft
C Totalendoprothese (TEP) des Hüftgelenks Der endoprothetische Gelenkersatz ist mittlerweile so gut wie in allen Gelenken möglich. Die besten Ergebnisse, v. a. in Bezug auf die Lang zeiterfolge, werden am Hüftgelenk erzielt (Ersatz von Gelenkkopf und -pfanne). Die Implantate - in der Regel aus Meta", Kunststoff oder Kera mik - werden entweder mit einem speziellen Zement im Knochen ver ankert oder .zementfrei" implantiert: Die zementierte TEP ist postope rativ sofort belastbar, die nicht zementierte braucht etwas Zeit (meh rere Wochen), um sich mit dem umgebenen Knochengewebe fest zu verbinden. Dafür ist bei der nicht zementierten Prothese ein evtl. not wendiger Prothesenwechsel (bei Lockerung der Prothese) einfacher, weil man keinen Zement entfernen muss. Welche Prothese eingesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: z. B. Alter, Primärstabili tät des Knochens, evtl. Vorerkrankungen des Knochens (Osteoporose). Komplikationen des künstlichen Gelenkersatzes sind in erster Linie Lockerung des Implantats und Infektion. Sowohl zementierte als auch nicht zementierte Prothesen haben derzeit eine 90% Wahrscheinlich keit, deutlich über 1 0 jahre zu halten.
Allgemeine Anatomie -- 4. Knochen und Knochenverbindungen
oberflächliche Fibrillationen Fissuren demaskierte kollagene Fibrillen
Resorptions höhlen
Chondro zyten cluster
subchondraler Knochen
Stadium I
Stadium 11
Stadium 111
subchondrale Sklerosierung
Stadium IV
Stadien, Kompensationsmechanismen und klinisches Bild der Arthrose
o
Stadium 1 •
•
Oberfläche des Gelenks ist aufgeraut und beginnt auf zufasern (oberflächliche Fibrillationen) in den tiefer liegenden Knor pelschichten werden durch verminderte Proteoglykan synthese kollagene Fibrillen freigelegt ("demaskiert")
Stadium 11 •
• •
StadIum 111
Entstehung von tief in den Knorpel reichenden Spalten (Fissuren), dadurch Verlust von Knorpelmatrix im Bereich der Fissuren teilen sich einzelne Knorpelzellen erneut (Chondrozytencluster entstehen)
•
•
•
Verdichtung des subchondralen Knochens als Reaktion auf den zunehmenden Knorpelverschleiß erste Osteophyten am Knorpel Knochen-Übergang entzündliche Reaktion der Gelenkkapsel (.reaktive Syno vialitis·, i. d. R. mit Reizerguss) auf den vermehrten Anfall von Knorpelabriebprodukten
StacIIu m lV •
•
•
•
der Knochen liegt völlig frei (.Knochen glatze·), die Knochenflächen reiben aneinander Einbrüche der subchondralen Knochen decke (Knochennekroseni) und Bildung großer Resorptionshöhlen (Geröllzysten) im angrenzenden Kno chenmark (s. E) immer stärkeres Wachstum der Osteo phyten
KompensationsmechanIsmus in der frOhen Phase •
•
ZIel des Kompensa tIonsmechanIsmu
begrenzte Proliferation (Zellteilung) der ehemals postmitotischen Knorpelzellen Bildung sog. Chondrozytencluster oder Brutkapseln mit neu gebildeter Extrazellulärmatrix
reaktive Verdickung des subchondralen Knochens mit zunehmender Verdichtung (subchondrale Sklerosierung)
•
•
Aktivierung mesenchymaler Vorläuferzellen in eröffneten subchon dralen Knochenmarkshöhlen (subchondrale Zysten, Geröllzysten) Nachfolgend: Bildung einer neuen Gelenkoberfläche durch ein metaplastisch entstandenes Pseudoregenerat aus Faserknorpel
Vergrößerung der Kraft aufnehmenden Fläche durch Bildung von marginalen Osteophyten (sog. Randexostosen)
Klinische Symptome: Nach einer häufig überviele Jahre symptomlos ver laufenden Anfangsphase der Erkrankung (sog. "latente Arthrose") klagen die Patienten zunächst über diskrete Einlaufschmerzen, die bei Belastung zunehmen und die von ersten reflektorischen Muskelverspannungen begleitet werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten zusätzlich zum Belastungsschmerz auch Schmerzen in Ruhe auf (sog. "aktivierte Arthrose"), die ihre Ursache in einer entzündlichen Reaktion der Gelenk-
Verschmälerung des Gelenkspaltes
"--.,.--'-t--- Resorptionshöhlen (Geröllzysten)
marginale Osteophyten
Knorpelverlust ausgleichen
zunehmenden Druck im subchondralen Knochen ausgleichen
kapsel auf den vermehrten Anfall von Knorpelabriebprodukten hat. Diese reaktive Synovialitis geht fast immer einher mit der Bildung eines Reizer gusses. Das weitere Forschreiten der Erkrankung ist durch eine Intensi vierung der Symptome mit zunehmender Gelenkinstabilität charakteri siert. Das Endstadium kündigt sich durch permanenten Schmerz, stark eingeschränkte Belastbarkeit, ausgeprägte Muskelkontrakturen, hoch gradige Fehlstellung und Einsteifung der Gelenke an.
E Synopsis der radiologischen Untersuchungsbefunde Schema typischer radiologischer Veränderungen am Beispiel einer fort geschrittenen Koxarthrose. Die Destruktion und Degeneration des hyalinen Gelenkknorpels führt zu typischen Zeichen im konventionellen Röntgenbild. Hierzu zählt v. a. die Gelenkspaltverschmälerung in den am stärksten belasteten Gelenkanteilen als Folge eines zunehmenden Knorpelverlustes, die subchondrale Verdichtung (subchondrale Sklero sierung) und Aufhellungen (Geröllzysten) des Knochens sowie Osteo phyten, d. h. reaktive Knochenveränderungen sowohl in belasteten als auch in unbelasteten Arealen.
47
Allgemeine Anatomie -- 4. Knochen und Knochenverbindungen
4.6
Grundzüge der Gelenkmechanik: Bewegungen
A Gelenke als funktionelle Einheiten Um Gelenke als funktionelle Einheiten zu verstehen, greift man am besten auf physikalische Gesetze zurück, denn obwohl Gelenke vorran gig Bewegungen ermöglichen, gewährleisten sie gleichzeitig die Stabili tät des Bewegungsapparates und dienen der Kraftübertragung zwischen den artikulierenden Knochen. •
•
•
Bewegungen sind Ortsveränderungen im Raum (Translations- und Rotationsbewegungen), die sowohl eine zeitliche (gleichförmige bzw. ungleichförmige Bewegungen) als auch eine räumliche Kompo nente (Bewegungsvermögen entlang der drei Raumachsen = Anzahl der Freiheitsgrade) aufweisen (s. B. C u. 0). Um den aufrecht stehenden menschlichen Körper gegen die Schwer kraft im Gleichgewicht zu halten, muss nahezu jedes Gelenk entspre chend seiner Lage zum Körperschwerpunkt v. a. durch Bänder, Mus keln und Sehnen stabilisiert werden (s. S. 50) Die auf ein Gelenk einwirkenden Kräfte (Muskel- und Bandkräfte, Körpergewicht bzw. Schwerkraft) erzeugen einen Gelenkdruck (über die Gelenkresultierende) und bewirken eine Gelenkbewegung (über das Drehmoment), wenn sie außerhalb des Drehzentrums, z. B. über einen Hebelarm, angreifen (s. S. 5 1 ).
y-Achse
b
Rotationsbewegung Bei einer Rotationsbewegung bewegen sich die einzelnen Punkte auf konzentrischen Kreisen, wobei sie unterschiedliche Strecken zurücklegen. a Alle Punkte bewegen sich auf Kreisbögen; b der Eisläufer dreht eine Pirouette. o
"" "100 m Gleiten GI."" � Bewegungs achse
--...r8'..__
momentaner Berührungspunkt
x-Achse Rotation B Freiheitsgrade. dargestellt anhand der Bewegungsmöglich keiten eines Tennisballs im Raum a Drei Freiheitsgrade der Translation (jeweils ein Freiheitsgrad entlang der X-, y- und z-Achse); b drei Freiheitsgrade der Rotation (jeweils ein Freiheitsgrad durch Rota tionsbewegung um die X-, y- und z-Achse). Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem Tennisball ist das Kugelgelenk (s. Fe u. d) das Gelenk mit der größtmöglichen Beweglichkeit.
. _-------
• ---
b
� -�
. - - - - - - - - - - - - -. ---------
(6
. - - - - - - - - - - - - ....�
C Translations- oder Versehiebebewegung Bei einer Translationsbewegung bewegt sich ein Körper auf einer gera den oder gekrümmten Linie, ohne sich zu drehen: d. h. alle Punkte legen eine gleiche Strecke in dieselbe Richtung zurück. a Alle Punkte bewegen sich auf parallelen Linien; b der Eisläufer gleitet in einer Translationsbewegung.
48
!/
Rotation b
momentane Bewegungs achsen � .Weg gewinn" Rollen Bewegungsachse
d
E "Gleiten" und "Rollen" bei Rotationsbewegungen Bei Rotationsbewegungen können die Gelenkflächen aufeinander glei ten oder voneinander abrollen, wobei meist eine Kombination aus bei dem vorliegt (Roll- oder Drehgleiten). Beachte: Je kongruenter die Gelenkflächen (annähernd gleicher Krüm mungsradius, z. B. Schultergelenk; a u. b) desto besser gleiten sie aufein ander, je inkongruenter die Gelenkflächen, desto mehr rollen sie von einander ab (z. B. Kniegelenk; e u. d). Rollen u nd Gleiten unterscheiden sich hierbei in Bezug auf den Weggewinn der Bewegungsachse des rotie renden Körpers. a u. b Rotation ohne Weggewinn der Bewegungsachsen ( = Gleiten), d. h. ein Punkt der einen Gelenkfläche berührt nacheinander verschie dene Punkte der anderen Gelenkfläche (a ) wie z. B. bei einer Abduk tion ( = Rotationsbewegung) im Schultergelenk ( b) . e u. d Rotation mit Weggewinn der Bewegungsachsen ( = Rollen), d. h . die Oberfläche des rotierenden Gelenkkörpers wickelt sich auf der Gelenkfläche des anderen Gelenkkörpers ab, d. h. jeder Punkt der einen Gelenkfläche kommt jeweils m it einem ganz bestimmten Punkt der anderen Fläche in Kontakt, wobei die abgewickelten Stre cken beider Gelenkkörper exakt gleich lang sind. Beispiel Flexion im Kniegelenk (d): Hier sind Rollen und Gleiten miteinander kombiniert, da Femur- und Tibiakondylen deutlich unterschiedliche Krümmungs radien haben. Beim Rollen wandert daher die Bewegungsachse auf einer bestimmten Bahn (Evolute) nach hinten und es lässt sich immer nur angeben. wo sie sich im Moment der Flexionsbewegung befin det. Eine solche Achse wird auch als Momentochse bezeichnet.
Allgemeine Anatomie
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
F Zusammenhang von Form und Bewegungsmöglichkeiten eines Gelenks Die Bewegungen. die ein Gelenk ausführen kann. werden entschei dend von der Form. d. h. der Geometrie der miteinander artikulierenden Gelenkflächen. bestimmt. Sie lassen sich prinzipiell auf zwei Grundbe wegungen zurückführen: • •
die Translations- (a u. b) und die Rotationsbewegung (c - h).
Während sich Translationsbewegungen in Gelenken in der Regel auf eine Raumebene entlang einer oder zwei Hauptbewegungsachsen beschränken (z. B. Femoropatellargelenk am Knie [al. Wirbelgelenke [b] der Wirbelsäule) finden Rotationsbewegungen z. B. in Kugelgelen ken (Art. humeri. Art. coxae) um bis zu drei Hauptbewegungsachsen statt (c u. d). So gleitet beispielsweise im femoropatellaren Kniegelenk die Patella bei Kniebeugung im femoralen Gleitlager nach oben bzw. nach unten. d. h. dieses Gelenk besitzt einen Freiheitsgrad der Transla tion und dementsprechend zwei Hauptbewegungen. Bei den Wirbelge lenken mit ihren überwiegend planen Gelenkflächen finden die Transla tionsbewegungen in der Regel ebenfalls nur in einer Ebene statt. jedoch in unterschiedliche Richtungen (häufig zwei Freiheitsgrade der Trans lation mit vier Hauptbewegungen). Ein Kugelgelenk hingegen besitzt entsprechend der Anzahl der Bewegungsachsen drei Freiheitsgrade der Rotation und somit sechs Hauptbewegungen (Abduktion/Adduktion. Flexion/Extension und I nnen-/Außenrotation). Bei Gelenken mit Rotati onsbewegungen können je nach Form der miteinander artikulierenden Gelenkflächen die Anzahl der Bewegungsachsen und damit die Anzahl der Freiheitsgrade reduziert sein. z. B. Ei- oder Sattelgelenk (zwei Bewe gungsachsen. also vier Hauptbewegungen. e u. f). Scharnier- oder Zap fengelenk (eine Bewegungsachse. also zwei Hauptbewegungen. 9 u. h).
e Eigelenk (z. B. proximales Handgelenk): zwei Bewegungsachsen. also vier Hauptbewegungen.
f Sattelgelenk (z. B. Daumensattelgelenk): zwei Bewegungsachsen. also vier Hauptbewegungen.
angulärechtung Bewegungsri Bewegungs achse Gleitribewegungschtung b
lJ"....�
a Femoropatellargelenk
b Wirbelgelenk
c Kugelgelenk (z. B. Hüftgelenk mit tiefer pfanne): drei senkrecht zuein ander stehende Bewegungs achsen. also sechs Hauptbewe gungen.
d Kugelgelenk (z. B. Schultergelenk mit flacher Gelenkpfanne): drei senkrecht zueinanderstehendeBewegungs achsen. also sechs Hauptbewe gungen.
Scharniergelenk (z. B. Teil des Ellenbogen gelenks): eine Bewegungsachse. also zwei Hauptbewegungen.
h Rad- oder Zapfengelenk (z. B. proximales Radioulnar gelenk): eine Bewegungsachse. also zwei Hauptbewegungen.
9
G Konvex-Konkav-Regel Die Konvex-Konkav-Regel beschreibt die Richtung der Gleitbewegung in Abhängigkeit von der angulären Rotationsbewegungsrichtung.
Bewegungsachse
a Bewegt sich der konvexe Gelenkpartner angulär u m eine Bewegungs achse. hat seine Gleitbewegung im Gelenk die entgegengesetzte Richtung zur angulären Bewegung. b Bewegt sich der konkave Gelenkpartner angulär um eine Bewegungs achse. hat seine Gleitbewegung im Gelenk dieselbe Richtung wie die anguläre Bewegung.
49
Allgemeine Anatomie
4.7
Radius
--
4. Knochen und Knochenverbindungen
Grundzüge der Gelenkmechanik: Stabilität und Kraftübertragung
j= I
Humerus Olverhiecranon; ndert Überstrecken des Unterarmes
Extensi 5/0/140·on I Flexion b
Ulna
Extensi 0/20/140·on/ Flexion iMuskul schiokrural e atur;maxi verhi n dert Flexion im Hüftgelmaleenk
Extension / Flexion 0/20/20· d
B Neutral-Null-Methode Zweck: standardisierte Messung von Gelenkbeweglichkeit und Bewegungsumfang.
Oscoxae Lig. ilinodert femoral e; verhi Überstrecken des Hüftgelenkes Femur
a b c d
Neutral-Null-Stellung in der Ansicht von vorne und von der Seite; Bewegungsausmaß eines normalen Kniegelenkes; eingeschränkte Beweglichkeit nach Flexionskontraktur; nach Versteifung (Ankylose): Fixierung in 20o-Flexionsstellung.
dorsalbänder e M. quadri femoricseps Schwerelot Kapsel
b
Wei chteilmantel s; des Oberschenkel verhi Flexionndertim Knimaxiegelmalenke
A Bewegungsspielraum eines Gelenkes (Verkehrsraum) Das Ausmaß der Gelenkbewegung hängt nicht nur von der Form des Gelenks, also den Kno chen, sondern auch von den Muskeln, Bändern und Weichteilen ab, mit denen das Gelenk in Verbindung steht. Dementsprechend wird der Bewegungsspielraum eines Gelenks auch durch alle diese Faktoren eingeschränkt: a b c d
Knochenhemmung, Muskelhemmung, Bandhemmung, Weichteilhemmung.
50
d
Aktive und passive Gelenkstabilisierung am Beispiel des Kniegelenkes Das Kniegelenk wird aktiv durch den M. qua driceps femoris, passiv v. a. durch die dorsa len Kapselbänder (Ligg. poplitea obliqua u nd arcuata) stabilisiert.
C
o
Mechanisches Modell: Eine Last (Körperge wicht) erzeugt ein Drehmoment im Gelenk, da ihr Schwerelot vor der Gelenkmitte ver läuft. Damit der obere Gelenkpartner nicht nach vorne abkippen kann, muss eine Kette eine Gegenkraft liefern. b Passive Stabilisierung durch Ligg. poplitea obliqua und arcuata: Das Kniegelenk muss hinter das Schwerelot in Richtung dorsale Kapselbänder verlagert werden, damit die Bänder das Kniegelenk stabilisieren können. c Liegt das Schwerelot hinter dem Kniege lenk, nützen die dorsalen Bänder nichts; der Körper kippt nach hinten und das Kniege lenk knickt ein. d Aktive Stabilisierung des Kniegelenks durch den auf der Vorderseite verlaufenden M. quadriceps femoris.
a
Die wichtigsten Muskelgruppen und Bänder, die ein aufrechtes Stehen ermöglichen
•
•
•
•
•
die Unterschenkelmuskulatur, v. a. M. triceps surae und M. tibialis anterior, stabilisiert das obere Sprunggelenk in der Sagittalebene die Oberschenkelmuskulatur (M. quadriceps femoris) stabilisiert das Kniegelenk die Gesäßmuskulatur stabilisiert das Hüftgelenk in der Sagittalebene die kleinen Glutäen (Mm. glutei medius u. minimus) stabilisieren das Hüftgelenk in der Frontalebene, die autochthone Rückenmuskulatur stabilisiert die Wirbelsäule
•
•
•
die dorsalen Kapselbänder stabili· sieren das Kniegelenk das Lig. iliofemorale stabilisiert das Hüftgelenk die Kollateralbänder stabilisieren das Kniegelenk und das obere Sprunggelenk in der Frontalebene
Allgemeine Anatomie -- 4. Knochen und Knochenverbindungen
5
last
lastarm
OEl'rehzentrum lenbogengelenk Kraft Kraftarm
usu,tei Mm,gl u medi minimus Kraftarm Orehzentrum Hüftgelenk lastarm b
Kraft
lastarm
lastarm
last
(Teilkörperschwerpunkt)
Orehzentrum
b
Orehzentrum
last
E Ein- und zweiarmiger Hebel a Einarmiger Hebel (Ellenbogengelenk); b zweiarmiger Hebel (Hüftgelenk), Die Gelenkmechanik funktioniert nach den Hebelgesetzen. Wieviel Kraft ein Muskel auf ein Gelenk übertragen kann, hängt von der Länge des jeweiligen Hebelarms ab. Dieser ergibt sich aus dem senkrechten Abstand vom Muskel bzw. seiner Sehne zum Drehzentrum (- Kraftarm). Ihm gegen über steht der sog. Lastarm, im Falle des Ellenbogengelenks in a der Abstand von der Gelenkachse (Drehzentrum) bis zur Last. Die Größe derjeweils einwirkenden Kraft wird durch das Produkt aus Kraft x Kraftarm bzw. Last x Lastarm errechnet. Dieses Produkt wird als das jeweilige Drehmoment bezeichnet, da die einwirkenden Kräfte eine Drehbewegung des jeweiligen Hebels bewirken. Wenn Last x Lastarm = Kraft x Kraftarm, beide Drehmomente also identisch sind, befindet sich das Gelenk in Ruhestellung. Der Hebel in a ist einarmig, da Muskelkraft und last auf der selben Seite, also links des Drehzentrums .angreifen". In b ist der Hebel zweiarmig, da die Muskelkraft links vom Drehzentrum und die Kraft des Körpergewichts rechts vom Drehzentrum .angreift"'
G Abhängigkeit der Gelenkbeanspruchung von der Größe der Gelenkresultierenden a Die Gelenkresultierende (R) des Femoropa tellargelenkes verläuft durch das Drehzen trum des Gelenkes (D) und setzt sich aus der Vektoren der Muskelkraft (M. quadri ceps femoris) und der Bandkraft (Lig. pa tellae) zusammen (geometrische Addition der Vektoren im Kräfteparallelogramm). Sie erzeugt den Gelenkdruck und ist ein Maß für die auf das Gelenk einwirkenden Kräfte. b Durch die vermehrte Anspannung des M. quadriceps femoris bei Kniebeugung ist die Resultierende in BeugesteIlung deutlich größer als in Streckstellung, d. h. mit zuneh mender Beugung vergrößert sich die Gelenk beanspruchung im Femoropatellargelenk.
"Standbein"
"Spielbein"
H Beanspruchung des rechten Hüftgelenks in der Standbeinphase Ansicht von vome. Beim Einbeinstand oder während des Gehens in der Standbeinphase verlagert sich der Teilkörperschwerpunkt (S)
F Abhängigkeit der Gelenkbeanspruchung von der Größe der Kraft aufnehmenden Fläche Je größer die Kraft aufnehmende Fläche, desto besser verteilt sich die einwirkende Kraft und umso geringer ist der Gelenkdruck bzw. die Gelenkbelastung pro Flächeneinheit. a Normale und geringe Überdachung des Femurkopfes; b Kniegelenk mit und ohne Mensikus; c Beispiel eines Block- und Pfennigabsatzes: Bei gleichem Körpergewicht, aber u nter schiedlicher Kraft aufnehmender Fläche ist die Beanspruchung des Fußbodens um ein Vielfaches größer.
auf die gegenüberliegende Spielbeinseite, so dass das Teilkörpergewicht (K) deutlich me dial des Hüftgelenks wirkt. Hieraus resultiert ein Drehmoment der Last, das die Tendenz hat, den Körperteil oberhalb des Gelenks zur Spielbeinseite hin abzukippen. Um ein stabiles Gleichgewicht zu erhalten, muss dem Drehmo ment eine Gegenkraft (z. B. Muskel- und Band kräfte) entgegenwirken. Diese Kraft liefert beim Hüftgelenk im Wesentlichen die Muskel kraft (M) der Hüftabduktoren (Mm. glutei me dius u. minimus). Sie greift jedoch im Vergleich zur Kraft des Teilkörpergewichts mit einem etwa dreimal kürzeren Hebelarm am Hüftge lenk an, d. h. der Hebelarm der Muskelkraft (a) verhält sich zum Hebelarm des Teilkörper gewichts (b) wie etwa 1 : 3. Die zur Stabilisie rung der Hüfte nötige Muskelkraft beträgt da her beim Einbeinstand etwa das Dreifache des Körpergewichts. Daraus ergibt sich, dass die Druckkraft, der das Hüftgelenk z. B. beim Gehen standhalten können muss (Gelenkresultieren de R), aufgrund der ungleichen Länge der He belarme etwa viermal größer ist als das Teil körpergewicht K (nach Pauwels). Das heißt, das Hüftgelenk muss permanent extremen Be lastungen standhalten und ist daher besonders häufig von einer Arthrose betroffen.
51
Allgemeine Anatomie
4.8
4. Knochen und Knochenverbindungen
Fra ktu ren: Klassifikation, Heilung u n d Beha n d l u n g
A Frakturklassifikation Frakturen können nach verschiedenen Gesichtspun kten eingeteil t wer den; die hier genannten sind praxistauglich und haben sich i n der täg lichen Routine bewährt: •
•
Einteilung nach dem Entstehungs- bzw. Unfallmechanismus: - traumatische Fraktur durch direkte Gewalteinwirkung (Quer- oder Trümmerfraktur, s. Ba u . Bg, z. B. infolge Stoßstangenverletzung bei Unfall mit Fußgänger) oder indirekte Gewalteinwirkung (Hebel Dreh-Wirkung fernab der Krafteinwirkung, z. B. Unterschenkeltor sionfraktur infolge Skisturzes, s. Bf); - n i chttraumatische Fraktur (. Spontanfraktur") infolge vorbe stehender loka lisierter oder generalisierter Knochenerkrankung, wie T u moren, Osteomyelitis oder Osteoporose (: pathologische Fraktur, kann auch ohne jede Gewalteinwirkung von außen zur Fraktur führen) oder infolge eines Mikrotrau mas, das d u rch wiederholte moderate Krafteinwirkung an i mmer derselben Stelle entsteht und schließlich zur Fraktur führt (: Ermüdungs fraktur, z. B. Bruch eines Mittelfußknochens als sog . Marschfra k tur); nach der Frakturmorphologie (z. B. Grad der Kontinu itätsunterbre c hung - Fissur oder Fraktur), Verlauf der Frakturlinien, Anzahl der Bruchstücke, s. B u . C ) sowie
•
nach dem Ausmaß des beg leitenden Weichteilschadens: - geschlossene Fraktur oder - offene Fraktur: sie muss generell als keimbesiedelt angesehen werden; entscheidend ist letztlich aber das Ausmaß des Weichteil schadens, also inwieweit M us kulatur, Gefäße und Nerven mitge schädigt sind.
Darüber h inaus u n terscheidet m a n a n Röhrenknochen entsprechend der anatomischen lokalisation der Fraktur (epiphysär, metaphysär und diaphysär) proximale F rakturen, Schaftfra kturen und d istale Frak turen mit oder ohne Gelen kbetei ligung. Klinische Symptome einer Kno chenfraktur sind neben Schmerzen deutliche Deformieru n g , abnorme Beweglichkeit sowie tast- und gelegentl ich hörba re Krepitation ( Knar ren, Knistern infolge von Knochenreibung). Beweisend ist jedoch nur eine Röntgenaufnahme in m i ndestens zwei Ebenen. Beachte: Frakturen im Kindesalter weisen Besonderheiten auf und sind von denen im Erwachsenenalter abzugrenzen. Der wichtigste anatomi sche Unterschied betrifft die Wachstumsfugen sowie das i m Kindesalter noch dickere und kräftigere Periost. Wird z. B. bei einer Fraktur die Proli ferationszone der Wachstumsfuge verletzt, können Zelluntergänge und Kallusbrücken zu einem vorzeitigen Schluss der Epiphysenfuge führen. Bei den sog . Grünholzfrakturen kommt es zur einseitigen Fraktur der Kortikalis unter Erhaltung des dicken Periostschlauches (intraperiostale Frakturen).
/
/
C Typische Frakturdislokationen
B Die wichtigsten Frakturformen a Querfraktur, b Schrägfraktur: c Abscherfraktur (z. B. Schen kelhals fraktur): d Abrissfraktur (z. B. Fragmentabriss des Innenbandes am Mal leolus medialis): e Biegungsfraktur mit Biegungskeil als 3 . Frag ment: f Torsions- oder Spiralfraktur: 9 Trümmerfraktur mit mehr als 6 Fragmenten.
52
/
Frakturen können primär (durc h die einwirkende K ra ft) oder sekun där (durch eine gestörte M uskelba lance, z. B . M uskelzug an den Frag menten) mehr oder weniger ausgeprägt verschoben bzw. disloziert sein . a Verschiebung zur Seite (Dislocatio ad latus); b Knickbildung in der Achse (Dislocatio ad axim): c Verschiebung d u rc h Rotation (Dislocatio ad peripheriam); d u. e Verschiebung mit Verkürzung oder Verlänge rung (Dislocatio ad longitudem cum contractione oder distractione).
Allgemeine Anatomie
Periost
Fraktur hämatom
Geflecht knochen
4. Knochen und Knochenverbindungen
Osteoprogenitor zellen
Frakturspalt
1
-g - �� .< Blutgefäße
flbrokartdaglnarer Knorpel
.
-
: ...
.
_ :
-
'
-
Endost
Osteoklast
. . .... '
:
./
D Frakturheilung Voraussetzung für die optimale Frakturheilung sind Einrichtung (Repo sition) und Stabilisieru ng ( Retention ) der Fraktur. Sie können prinzipi ell sowohl konservativ (z. B. mit G ipsverband) als auch operativ (s. E) erreicht werden. Au ßerdem sind Zellen mit osteogener Potenz. ausrei chende Vaskularisation und absolute mechanische Ruhe im Fraktur bereich nötig. Während der Heilung ist die aktive Bewegungstherapie wichtig. u m Muskelatrophie. Ina ktivitätsosteoporose. Einsteifung der Gelenke und Durchblutu ngsstörungen zu vermeiden. Am Heilungs prozess sind enchondra l e und desmale Ossifi kation betei ligt. Es wieder holen sich also Vorgänge. die während des normalen Skelettwachstums und bei der Entwick l u n g des Knochengerüsts stattfinden. Untersch ie den werden: o
Osteoid
OsteoblasteIl
Blut gefäße
�: _
Gefäß einsprossung
Osteoblasten
Ausschnitt s. f
Indirekte ( natürliche oder sekundäre) Frakturheilung (a-d) mit folgenden physiologischen Stadien: - Bildung eines Fra kturhämatoms ( Entzündungsphase. a ) und Orga nisation des F rakturhämatoms mittels lockerem gefäßreichem Bindegewebe (Granula tionsphase). - Bildung eines fi brokartilaginären Knorpels u nter Beteiligung von Zellen des Periosts und des Endosts (sog. fibrokartilaginärer Kallus oder Fixationskallus. b).
Lamellenknochen
Bohrkanal mit Osteoklasten
Fraktur spalt
Ileugebildete Knochenlamelle
- Minera lisation des Knorpels (Kall ushärtung innerhalb von 6 - 8 Wochen nach Frakturentstehung: sog. knöcherner Kallus oder Frakturkallus: zunächst dick und klobig). - Abbau der Knorpelsubstanz und Knochenneubildung (Gefiecht knochen) mittels Osteoprogenitorzellen (c) . - Knochenumbau in Lamellenknochen dauert Monate ( ! ) (d). o
Direkte (oder primäre) Frakturheilung (e u. f): H ierbei entsteht kein chondraler Frakturkal lus. sondern es kommt im Idea lfal l (selten) zur einer direkten angiogenen Ossifikation. d. h. die aussprossenden Osteone wachsen direkt von einem Fragment in das a ndere (e u. f). Dies erfordert jedoch zwingend eine operative Osteosynthese und setzt voraus. dass der Frakturspalt maximal 0.5 m m breit ist ( Kon taktheilung). Durch eine konservative Stabilisierung mittels Gips oder Kunststoffverband ist keine direkte Frakturhei lung zu erzielen ! Beachte: Pseudarthrosen (fehlende knöcherne Vereinigung nach 6 Monaten) gehören zu den häufigsten Komplikationen einer Frak turheilung. Sie entstehen aufgrund einer übermäßigen mecha nischen Beanspruch ung des Regenerats sowie mangel nder Kallusbil dung i nfolge fehlender Durchblutung.
E Grundprinzipien der Osteosynthese Die operative Osteosynthese schafft einen temporären mechanischen Knochenverbund mith i l fe von Schrauben. Platten. Drähten oder Nägeln. Dabei wird die knöcherne Heilung weder ersetzt n och beschleunigt. es gibt jedoch eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer konservativen Gipsb ehan dlung: o o
o
exakte Reposition von Knochenfragmenten bei Gelenkbrüchen. sofo rtige Mobilisation (verhindert Thrombose. Embolie. Dekubitus sowie Frakturkra n k heit z. B. Ödeme und Dystrophie). frü hzeitige Ü bungsstabilität (Mobil isation der Gelenke ohne Belastung) und teilweise Belastbarkeit.
Nachteile sind die Risiken von Narkose bzw. Operation sowie die Mög lichkeit einer I nfektion. Zur Osteosynthese gibt es grundsätzlich 5 ver schiedene Verfahren ( bei Bedarf kombinierba r): o
o o o o
Sch raub enosteosynthese (z. B. Kompression mit Kortikalis-Zugschra ube. a ) . P lattenosteosynthese (z. B. Kompressionsplatte . b). intrame dulläre Kraftträger (z. B. Marknagel bei diaphysärer Fraktur. c). Zu ggurtungsosteosynthese (z. B. mit Drahtschlinge. d ). Fixateur exte rne (z. B. a l s dreidimensionale Rahmenkonstruktion. e).
53
•
•
Allgemeine Anatomie -- 5. Muskeln
5 .1
Skelettm uskulatur: Ü berbl ick
M. flexor carpi radialis M. extensor digitorum M. brachioradialis
M. palmaris longus M. pronator teres
M. biceps brachii
M. biceps brachii
M. triceps brachii
M. triceps brachii M. teres major
M. deltoideus
M. lrapezius
M. teres major
M. infraspmalus
M. latissimus dorsi M. serratus anterior
M. obliquus exlernus abdominis
M. pectoralis major M. latissimus dorsi
Mm. exlensores (arp' radoal is longus u. brevis
M . obliquus externus abdominis
Fascia thoracolumbalis
M. b,ach,o-
'<.\''\ 4If----
M . gluteus maximus
rad,alos
M. flexor earpi ulnans
M. semimembranosus
T,ae!us iliOlib,alis
M. biceps femoris
M. wm'lend,nosus
M. gastrocnemius
Mon. perone, longus u. brevis
M. rectus
({
Tendo calcaneus
A Halte- und Bewegungsmuskulatur (Zeichnung unter Benutzung des "Somso"-Abgusses) Ansicht von hinten (a) bzw. vorne seitlich (b). Die q uer gestreifte Skelettmuskulatur des Menschen besteht aus etwa 220 Einzelmuskeln unterschiedlicher Form und Größe. Sie macht durch-
M. flexor carpi radialis
M. adductor longus M . semitendinosus
M. quadriceps femoris (mit M. vastus i n termed i u s )
M. gracilis M . triceps surae
M . extensor hallucis longu5
schnittlich 40% des Gesamtgewichts des Mensc hen aus und ist damit sein schwerstes Organ. I nnerha l b der Arbeitsmuskulatur (extrafusale Muskulatur) werden aus funktionellen Gründen H al te- und Bewegungs muskeln ( = tonische und phasische M uskel n ) u nterschieden.
Haltemuskulatur (rote Muskulatur) • phylogenetisch älter •
• • • •
• • • • •
Beispiele
M. brachio radialis
M. tibialis anterior
M. soleus
E i g e n sc h aft e n :
M. pronator teres
überwiegend langsam zuckende Muskelfasern (Typ- l -Fasern. Zuckungsdauer: ca. 1 00 ms) auf Dauerleistungen ausgelegt ermüden langsam große motorische Einheiten reich an Myoglobin viele Mitochondrien oXldativer (aerober) Stoffwechsel wenig Glykogen (PAS-negativ) sehr gute Blutgefäßversorgung neigen zur Verkürzung (Erhöhung des Grundtonus) und müssen regelmäßig gedehnt werden
l. B.: Mm. intercostales. Mm. masticatorii. M. trapezius (Pars descen dens). Mm. ischiocrurales. M. iliopsoas. Mm. adductores. M. rectus femoris. M. soleus. M. erector spinae (v. a. HWS-und LWS-Anteil)
Bewegungsmuskulatur (weiße Muskulatur) • •
• • • • • • • • •
phylogenetisch jünger überwiegend schnell zuckende Muskelfasern (Typ-2-Fasern. Zuckungsdauer: ca. 30 ms) schnelle. kurze und kraftvolle Kontraktionen ermüden schneller kleine motorische Einheiten wenig Myoglobin wenig Mitochondrien arbeiten überwiegend anaerob (Glykolyse) viel Glykogen (PAS-positiv) deutlich geringer kapillarisiert neigen zur Atrophie und müssen regelmäßig gekräftigt werden
z. B.: M. bi ce ps brachii. Mm. vastus lateralis und medialis. M. tibialis anterior. M . serratus anterior. M. gluteus maximus. M. gastrocnemius
Untersuchungen haben gezeigt. dass Athleten. die Sportarten mit zeitlich begrenzter und schneller Muskelarbeit betreiben (z. B. Sprinter). mehr weiße Zuckungsfasern haben. wahrend Ausdauersportler (z. B. Marathonläufer) vermehrt rote Zuckungsfasern besitzen ( pette u. Staron 200 1 ).
54
Allgemeine Anatomie -- 5. Muskeln
Ursprungssehnen physiologischer Muskelquerschnitt - anatomischer Muskelquer schnitt
Ansatz sehne
Fiederungswinkel O'
(0 = 0')
�1
Zwischen sehnen
Muskel bäuche
Schnittfläche des ringförmig angeordneten Muskels
Fiederungswinkel 30
(0= 30')
K' = K · cosO = K · 0,87
C Gefiederte u nd nicht gefiederte Skelettmuskeln a Nicht gefiederter (parallelfaseriger) Muskel (M. fusiformis); b einfach gefiederter M uskel (M. uni pennatus, z. B. M. semimembranosus); c doppelt gefiederter M uskel (M. bipennatus, z. B. M . ti bi alis anterior); d komplex gefiederter M uskel (M. multipennatus, z. B. M. deltoideus); e Auswir kung der Fiederung auf die Kraft (die Sehnenkraft K' beträgt bei einem Fiederu ngswinkel von 30 87 % der Kraft K der Muskelfasern); f Auswirkung der Faseranordnung auf die Anzahl der Fasern in einem gegebenen Querschnitt des Muskels. Während die Fasern der Skelettmuskeln fast alle g leich dick sind ( Durch messer im Mittel ca. 60 �m, s. S. 56, unterscheiden sie sich erheblich hinsichtlich ihrer Länge (einige Millimeter bis zu 20 cm), dem Verhältnis von Faserlänge z u Muskellänge (von 0,2 -0,6, d . h. die Faserlänge beträgt maximal 60 % der Gesamtlänge des Muskels) sowie ihrem Fiederungswinkel. Alle drei Faktoren spielen eine entscheidende Rolle für H u bkraft und H ubhöhe und damit für die .Arbeitsleistung" des Muskels (Arbeit = Kraft x Weg bzw. H ubkraft x Hubhöhe): •
•
•
Je länger die Fasern. desto größer ihre mögliche Verkürzung und damit die mögliche Hubhöhe des Muskels. Je länger die Fasern im Verhältnis zur Gesamtlänge des Muskels. desto geringer der physiolo gische Querschnitt des Muskels und damit die Hub kraft des M uskels. Je größer der Fiederungswinkel. desto größer der physiologische Querschnitt und damit die Hubkraft· Nicht gefiederte u nd gefiederte Muskeln im Vergleich
o
Nicht gefiederte ( para llel faserige ) Muskeln •
Fasern sind Sehne
Aponeurose (Ansatz)
annähernd i n Längsrichtung der
( = Wirkungslinie der Muskelkraft)
ausgeric htet. können also fast ihre gesamte Kraft auf die Sehne übertragen, s. f •
maximal mögliche Faserverkürzung ( = Hubhöhe) und Ausmaß der tatsäch lichen Faserverkürzung bei Betätigung des
•
Anatomischer Querschn itt (rechtwinklig zur Längsachse
des Muskels.
an seiner
dicksten Stelle) und physiologischer Quer schnitt (senkrecht zur Längsachse der
Fasern.
Gefiederte Muskeln •
Fasern bilden mit der Längsric htung der Sehne einen (Fiederungs- )Winkel a lso n ur einen
s. c) sind annähernd gleich groß
(bis zu 30'I,
können
Teil ihrer Kraft auf die Sehne über
tragen
• maximal mögliche Faserverkürzung ( = H ub
höhe) ist aufgrund des Fiederungswinkels grö
ßer als
tatsächliche Faseaverkürzung bei
gung des Muskels
Muskels sind nahezu identisch
B Muskelformen a Zweiköpfiger M u s kel (z. B. M. biceps brachii); b dreiköpfiger M uskel (z. B . M . triceps surae); c vierköpfiger Muskel (z. B. M. quadriceps femoris); d zweibäuchiger M uskel (z. B. M . digastricus); e mehrbäuch iger Muskel (z. B. M . rectus abdominis); ringförmiger Schließmuske l ( z . B. M. s p hincter a n i externus); g platter M u s kel (z. B . M. obliquus externus abdominis).
ii
(0 = 0 )
=
Betäti
Weggew i n n !
P hysiologisc h er Querschnitt i s t größer als a nato mischer. d. h . a n einer Sehne können (aufgrund des Winkels) i n einem gegebenen Querschnitt mehr Muskelfasern ansetzen ( s . f) als beim par allelfaserigen Muskel; dies erhöht die H u bkraft, die von
der Größe des physiologischen Quer
schn itts abhängt
Beachte: Beim parallelfasengen Muskel ist die Kraftausbeute größer (direkte Kraftübertragung vom M uskel auf die Sehne, da kein Fiederungswinkel), beim gefiederten Muskel die Kraft en twicklung ( mehr Fasern i n einem gegebenen Querschnitt, da Fasern schräg angeordnet. damit mehr H u b kraft. s. o . ) . Der gefiederte M uskel kompensiert also den Verlust an Kraftausbe u te durc h größere Kraftentwicklung. Sein großer Vorteil gegenüber dem nicht gefiederten Muskel ist die Platlerspar nis. Gäbe es nur nicht gefiederte Muskeln, hätte der Körper an vielen Stellen Schwil'ngkeiten, gen ü gend kräftige M uskeln unterzubringen. Denn mit einer großen Anlah von parallel /ur Längsachse des Muskels angeordneten Fasern würde der anatomische Querschnitt unlulasslg groß werden
55
•
Allgemeine Anatomie -- 5. Muskeln
5.2
Ske lettm u s k u l atur: Aufbau u n d Fu n ktion
M"'fib'ill'
A Aufbau eines Skelettmuskels a Querschnitt; b Ausschn ittsvergrößerung aus a (Quersch nitt); ( Ausschnittsvergröße rung aus a (Längsschnitt); d Aufbau einer Muskelfaser; e Aufbau einer Myofibrille. I m quer gestreiften Skelettmuskel sind Mus kelfasern und Bindegewebe eng miteinander verknüpft und bilden eine Funktionsgemein schaft. Das Bindegewebe ist in Form von Hül len angelegt, die folgende Aufgaben erfüllen: •
•
•
Endomysium: innerste Bindegewebshülle (wichtig für die Reißfestigkeit des Muskels); u mgibt die einzelnen Muskelzellen und fasst sie zu Primärbündeln aus jeweils 200 - 2 50 M u skelfasern ( = Muskelzellen) zusammen. Es enthält die Endaufzweigungen der moto rischen Axone zu den motorischen Endplat ten sowie zahlreiche (300-400 pro mm2), stark geschlängelte Kapi llaren, s. ( (wichtig fLir die Versorgung des Muskels). Perimysium (wichtig für die Ü bertragung von Zugkräften des Muskels auf die Sehne): fasst mehrere Primärbündel zu sog. Sekun därbündeln zusam men (s. a), die mehrere Millimeter dick und damit gut mit bloßem Auge zu sehen sind ("Fleischfasern "); die Primärbü ndel (s. o.) haben dagegen nur eine mittlere Querschnittsfläche von 1 mm2. Epimysi u m : lockere Bindegewebsschicht unm ittelbar unter der Muskelfaszie (s. b), stellt die Verbindung zum Muskel her.
�.1Ito- - ---.;'-;-----.,...-.:<�_ chondrien
Sekundärbündel
Primärbündel Muskelfaszie Epimysium zuführendes Blutgefäß Muskelfaser ;;, Muskelzelle
Myofibrillen Zellkern Perimysium
1l,1�al ll1L'mnrall
Endomysium Muskelfaszie
Epimysium
Satelliten zeIle
L-System '" sarkoplasmatl sches Retikulum (longitudinale Tubuli)
lL'lIkern einer Mu�kl'llelll'
'll
56
fndo Y� l um
Zell kerne
Blutkapillare
Myofibrille
T Sy\tem (tr,lnsver�alt' Tubull)
�
Sarkolemm (Zellmembran)
Endomysium mit Blutkapillaren
B Aufbau einer Skelettmuskelfaser Skelettmuskelfasern sind besonders g roße Zellen. I h r mittlerer D u rch messer beträgt etwa 60 flm (20-1 00 flm ) , i h re Länge bis zu 20 cm. Die beherrschenden Stru ktu ren im Zytoplasma sind Myofibrillen, M itochon drien sowie das sog. L- und T-System . Das longitudinale oder L-System ist ein Hohlraumsystem (sarkoplasmatisches Reti k u l u m , longitudinale Tubu li), das i n Längsrichtung zu den Myofibrillen a n geordnet ist und ein Reservoir für Calciumionen darstellt. Das transversale oder T-System ent steht dadurch, dass sich die Zell membran in regel mäßigen Abständen tief in das Innere der Muskelzelle einstülpt und auf diese Weise trans versale Tubuli bildet. Durch sie vergrößert sich die Membranoberflä che einer Muskelfaser um das 5- bis 1 O-fache und der Extrazellularraum kann sich über den gesamten M uskelfaserquersch n itt ausbreiten. Dies gewährleistet die schnelle Ausbreitung des Aktionspotenzials bis tief in die Muskelfaser. Charakteristisch für die Skelettmus kelzelle sind die zahlreichen Zell kerne (etwa 50 Kerne/mm Länge), die unmittelbar u nter der Zell mem bran (Sarkolemm) liegen . Diese sehr g roße Anzahl von Zell kernen ent steht in der Embryonalentwicklung, wenn die kettenförmig angeord neten Vorläuferzellen der M uskelzellen (Myoblasten) m iteinander fusi onieren . Zwischen Sarkolemm und Basal membra n l iegen vereinzelt Satellitenzellen (etwa 800/mm3 Muskelgewebe), die als ruhende Myo blasten (Stammzellen) eine Art Zel lvorrat darstel len.
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sar
Z S
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AI/gemeine Anatomie
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M-Lmle
m;l� tri«�;
11.
Tropomyosin Aktinfilament
�
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Tltm
������
�
Kopf
Myosinfilament
Hals
Muskelfaser (-zelle)
der Z-Scheiben . Da bei verkürzt sich jedes einzelne Sarkomer auf maxi mal 70 % seiner optimalen Ruhelänge von 2,2 �m, die einzelnen Fila mente behalten jedoch ihre ursprü ngliche Länge. Diesem Gleitmecha nismus liegt eine rasche Folge von Reaktionszyklen zugrunde, bei denen zwischen den Myosinköpfen und den Aktinfilamenten Querbrücken geknüpft und wieder gelöst werden. Damit verbunden ist eine Kipp oder Ruderbewegung des Myosinkopfes in Richtung Sarkomermitte, bei der die Myosinköpfe gelenkartig a bknicken (roter Pfeil) und die Aktin fil amente "weiterschieben" (schwarzer Pfeil ) . Eine ei nzelne Kippbewe gung verschiebt die Aktinfilamente um etwa 1 0-20 nm, d. h. das Sarko mer verkürzt sich um etwa 1 % der ursprünglichen Länge. Größere Län genänderungen werden durch mehrfache Wiederholung dieser Wech selwirkungen zwischen Aktin und Myosin ermöglicht. Grundlage dieser zykl ischen Vorgänge ist die Spaltung von ATP mittels der Myosi nkopf ATPase und die Erhöhung der zytosolischen Ca '-Konzentration (elektro mechanische Koppelung; Näheres s. Bücher der Physiologie).
Veslkel mit Acetylcholin
freigesetzte AcetylcholinmoleklJle
}- synaptlscher Spalt
Markscheide ---"----;�-:!,-;..
Basalmembran Motoneuron
a-Moto neuron
postsynaptische Membran
------
motorische Endplatte
Axonkollaterale
D Motorische Einheit Eine motorische Ein heit ist die Gesamtheit aller Muskelfasern, die von einer motorischen Nervenfaser (Axon der moto rischen Nerven zelle des Rückenmarks = a-Motoneuron ) in ner viert werden. E s gibt kleine motorische Einheiten « 1 00) mit überwiegend schnell zuckenden Muskelfasern und große motorische Einheiten (mehrere Tausend Muskelfasern) mit über wiegend langsam zuckenden M uskelfasern. Je weniger M uskelfasern i n einer motorischen Einheit zusammengefasst sind, desto präziser ist die motorische Feinsteuerung . I n M uskeln mit fein abgestimmten Präzisionsbewegungen (z. B. Fingermuskel n , äußere Augenmuskeln) umfasst eine motorische Ei nheit daher nur wenige Muskelfasern. Bei M uskeln, bei denen Haltefunktionen und grobe Bewegungsab läufe im Vordergrund stehen (z. B. Gesäß- und Rückenmuskeln), werden dagegen mehrere Tausend Muskelfasern von einer motorischen Nervenzelle in nerviert.
�
�
Myosinfilament
Rücken mark
/
( ��t:
Hais
Schwanz
C Aufbau eines Sarkomers a Schema eines Sarkomers ( = Baueinheit der quergestreiften Muskel zeile); b Myosinköpfe i m Ruhezustand; c Myosinköpfe bei Kontrak tion; d I ntera ktion zwischen Myosinköpfen und Aktin. Die Anord n u n g der Myofibrillen in den S kelettmuskelfasern (s. B) weist unter dem Lichtmikroskop eine Querstreifung auf. Sie ergibt sich aus der sehr regelmäßig wechselnden Anordnung dünner Aktin- (Durch messer: 7 nm) und dicker Myosinfilamente (Durchmesser: 1 5 nm). Wäh rend die Aktinfi l a mente und i h re Begleitproteine (Tropomyosin und Troponin) von zwei benachbarten Sarkomeren an den Z-Scheiben m it einander verkn ü p ft sind, sind die Myosi n fila mente i n der M-Linie u. a. durch das Protein Myosin miteina nder vernetzt und werden zusätzlich durch das elastische Protein Titin i n Position gehalten. An den bipolar aufgebauten Myosinfilamenten unterscheidet man einen Kopf-, Hals und Schwa nzte i l . Bei einer M uskelkontraktion wandern die Myosin köpfe an den Aktinfilamenten entlang (sog. Filamentgleiten) in Richtung
5. Muskeln
.- Aktinfilament
Kopf
Troponin
motorische Endplatten
<
Z'S
--
Muskel zeIle
�
=
5arkoplasma
;;;;;;;;:-
----
=-��
7
�
__ __
---_._-� -� -
----r--
subneuraler Faltenapparat
Schwilnn·Zelle
Motorische Endplatte a Schematischer Aufbau einer motorisc hen Endplatte; b Bestandteile des synaptischen Kontaktes (Ausschnitt aus a ) D a s motorische Axon teilt sich am Ende i n meh rere Äste auf ( e i n A s t pro Muskelfa ser), verliert seine Markscheide und bildet an jedem dieser Äste eine motorische Endplatte (neuro muskuläre Synapse) aus, an der die synapti sche Ü bertragung der Aktionspotenziale des Motoneurons auf die Muskelfaser stattfindet. Als Neurotransmitter dient Acetylcholin, das
im Axoplasma der E ndfüßchen i n synaptlschen Vesikeln gespeichert 1St. Durch Einfaltungen des Sarkolemms (s. B) Ist die postsynaptlsche Membran mit ihren Acetylcholinrezeptoren stark vergrößert (subneuraler Faltenapparat). Im gesamten, etwa 1 00 n m breiten Spaltensys tem liegt eine Basallamina, an der die Acetyl cholinesterase (verantwortlich für die schnelle Spaltung des Acetylcholins) veran kert ist. Dei Funktionsablauf an der motorischen Endplatle gleicht grundsatzlich dem an anderen Synap sen.
57
•
Allgemeine Anatomie
5.3
--
5. Muskeln
Seh nen u n d H ilfseinrichtu ngen von M us ke l n
� j��--rc::=J�._-.;-k - �n
Paratendineum (Paratenon)
Muskel
Zugbean spruchung
Blutgefäß
Primärbündel
Zugsehne
Knochen Hypomochlion (Widerlager)
Peritendineum
internum
Blutgefäß Pnmarbundel
A Aufbau einer Muskelsehne (nach Kristic) a Über das lockere und reichlich vaskularisierte Paratendineum (Para tenon) wird die Sehne in die U mgebung eingebaut. b Ausschnitt aus a: Die einzelnen Primärbündel sind von Peritendi neum internum umgeben und werden durch das Peritendineum externum zur eigentlichen Sehne vereinigt. Die Funktion einer Mus kelsehne besteht darin, die Kraft vom Muskel auf den Knochen zu übertragen.
B Druck- und Zugsehnen a Zugsehnen werden a u f Zug beansprucht und bestehen aus straffem parallelfaserigem Bindegewebe. b Druckseh nen werden auf Druck beansprucht und ziehen u m den Knochen herum (im U n terschied zur Zugsehne). Sie bestehen auf der dem Knochen anliegenden Seite aus Faserknorpel. Der Knochen hat in diesem Fall die Funktion eines Widerlagers (Hypomochlion). c Aussch nitt aus b: Das faserknorpelige Gewebe im Drucksehnenbe reich ist i m Gegensatz zum straffen Bindegewebe einer Zugsehne nicht vaskularisiert.
Zone des parallelfaserigen Sehnengewebes Muskel -----L---,I
Kollagenfasern mit gewelltem Verlauf
i=====��.....
Muskel
:
\ �
: '
nicht mineralisierte Fase pel-
���o;
I
: :
I
mineralisierte Faserknorpelzone
/
I�� : :.·.: �o
Knochen
.. 0:0 ••0, "
---�
elastische Fasern (bereits in Ruhe gespannt)
_-=
--
Periost Knochen b
Ko/l,lgl'nfasNn
Muskel
elastlschl' faSl'ln (wirken als Dl'hl1l1l1gs(/ampfer)
'"9Ci,h'009 der Längsdehnung
Sehne Penost Knochen
58
Querverkürzung durch Längsdehnung
Aufbau und Wirk u ngsweise eines chondral-apophysären Sehnenansatzes a Sehne im entspannten Zustand ( Muskel erschlafft); b Sehne gedehnt (Muskel kontrah iert); c Schema zum Prinzip der Dehnungsdämpfung: Knorpelzellen der nicht m ineralisierten Faserknorpelzone wirken wie gespannte Federn der Querkürzung entgegen. o
Aufbau und Wirkungsweise eines periostal-diaphysären Sehnena nsatzes a Seh ne im entspannten Zustand: b Sehne Im gedehnten Zustand. C
<�
Feder (Knorpelzelle)
mit stralfl'm Verlauf
Allgemeine Anatomie
M. triceps brachii
--
5. Muskeln
Membrana synovialis äußeres Synovia-Blatt
Septum intermusculare (brachii) mediale
Inneres Synovia-Blatt
Humerus Septum intermusculare (brachii) laterale
Membrana .,,----/' fibrosa
--'�o---- M. brachialis
M. biceps -.j--'<",....-'-'H!-.>.r--� brachii
11/+.1'----';-----'-- Gleitspalt
Sehne ---,<<--+-
....>-----;'-- Mesotendineum (Aufhängeband, gefäßführend)
Knochen E Muskelfaszien Ansicht von proxim a l . Querschnitt durch das mittlere Drittel des rech ten Oberarms. Muskelfaszien (bindegewebige H ü l len) bestehen aus straffem kolla genem Bindegewebe. Sie sichern Form und Lage der Muskeln und ermöglichen ein relativ reibungsloses Aneinandergleiten benachbar ter Muskeln oder Muskelg ruppen ( möglichst wenig Kraftverlust durch möglichst wenig Reibung).
Bursa subcutanea acromialis Acromion Bursa subacromialis Bursa subdeltoidea
Proc. coracoideus
M. quadriceps femoris Patellarsehne
--_���������[:=
""",.::::....-d'n:p.;:<::;�-,:.,�-
M. deltoideus M. pectoralis ---t--'--'-\+-ffi lA major
Aufbau einer Sehnenscheide (Vagina synovialis) Sehnenscheiden dienen dem Schutz und der besseren Gleitfähigkeit von Sehnen, die direkt auf einem Knochen verlaufen. Ihr Wandaufbau mit einer äußeren Membrana fibrosa und einer inneren Membrana syn ovialis (Stratum synoviale) gleicht dem einer Gelenkka psel. Das innere Blatt des Stratum synoviale ist fest mit der Sehne, das äußere mit der Membrana fibrosa der Sehnenscheide verwachsen. Der Gleitspalt zwi schen beiden Blättern ist mit Synovia gefüllt. Ü ber das Mesotendineum (sog . Vincula brevia und longa) erreichen die Gefäße die Sehne.
Femur ---'--
.....,...:"r---- Patella Bursa subtendinea m. subscapularis
' '-.;..."j'---7'''''::---- M. sub scapularis
Bewegungsachse im Kniegelenk
--�-_--ij�'C:-:-:-,
. .......� Gelenkkapsel ----1...._
wirksameI Hebelarm
--t-.�-- Hoffa·Fettkörper lIg. patellae
Tuberositas tiblae
Rippen
--+G Schleimbeutel (Bursae synoviales) im Bereich der Schulter Rechte Schulter i n der Ansicht von ventra l , die Muskel n sind z. T . ent fernt. Schleim beutel sind unterschiedlich große, meist a bgeplattete, beutelähnliche Strukturen mit Synovia lfiüssigkeit. I h re Wände sind wie die einer Gelenkka psel aufgebaut. Die Schleimbeutel können Sich ent zünden (Bursitis) und g roße Sch merzen verursachen.
Tibia
H Funktionelle Bedeutu ng eines Sesambeines Sagittalschnitt durch ein Kniegelenk. Sesambeille oder -knochen (Ossa sesamoidea) sind in Sehnen eingelagerte Knochen, die die Sehnen vor zu g roßer Reibung schützen. Sie treten vanabel auf, sind a lso nicht bei jedem Menschen in gleicher Anlahl vorhanden. Die funktionelle Bedeutung der Sesambeine liegt v. a. in der Verlängerung des wIrbamen Hebelarms eines Muskels und der damit einhergehenden Kraftersparn s Die Abbildung verdeutlicht dies am Beispiel der Patella (dem größten Sesambein des Memchen): Der Hebelarm (Senkrechte von der Bewe gu ngsachse auf die Ansatzsehne des M. quadriceps femoris) \wd durch die Patella deutlich vergrößert.
59
_
Allgemeine Anatomie
6.1
6. Gefäße
Übersicht ü be r das ka rd iovaskul ä re System d es M enschen
A Schematisiertes Kreislaufsystem Um das Blut in unmittelbare Nähe aller Zellen eines Orga nismus zu transportieren, bedarf es besonderer Kreislauforga ne. die das Blut bewegen und weiterleiten. Dies sind im Einzelnen das Herz und das Gefäßsystem (Blut- und Lymphgefäße). Das Röhrensystem aus Blut gefäßen gliedert sich in Arterien. Kapillaren und Venen. Die Arterien leiten das Blut vom Herzen weg und verteilen es im gesamten Orga nismus. Die Venen führen das Blut zurück zum Herzen. Im Bereich der Kapillaren findet der Gas- und Stoffaustausch statt. Unabhängig vom Sauerstoffgehalt (z. B. enthält ja die Nabelvene auch sauerstoffreiches Blut) bezeichnet man alle Blutgefäße. die vom Herzen wegführen, a l s Arterien (Schlagadern) u n d alle Blutgefäße. d i e zum Herzen hinführen. als Venen (Bl utadern ). Der Bl utfluss in diesem geschlossenen Gefäßsys tem wird durch die Pumpleistung des Herzens aufrechterhalten. Par allel zum venösen Schenkel des Blutkreislaufes verläuft das lymphge fäßsystem. Es beginnt blind im Bereich der Kapillaren, nimmt die dort verbleibende extrozellu/ore Fl üssigkeit auf und transportiert sie zurück ins Venenblut. Dieser Rücktransport verläuft über die Lymphgefäße, in die als biologische Filter Lymphknoten eingeschaltet sind. Funktionell unterscheidet man im Kreislaufsystem zwei Teilkreisläufe: •
•
lungenkreislauf (kleiner Kreislauf): Das sauerstoffarme venöse Blut aus den unteren und oberen Körperregionen gelangt über die großen Venenstämme (Vv. cavae superior und inferior) zum rechten Vorhof und über den rechten Ventrikel und die Aa . pulmonales zu den Lungen. Körperkreislauf (großer Kreislauf): Das in den Lungen mit Sauer stoff angereicherte. orterialisierte Blut strömt über die Vv. pulmona les zurück zum Herzen in den linken Vorhof. Von dort gelangt es in den linken Ventrikel, der das Blut über die Aorta in den g roßen Kreislauf pumpt. Eine Sonderstellung im Körperkreislauf nimmt der Pfortaderkreislauf ei n , in dem zwei Kapillargebiete h intereinander geschaltC't sind. Bevor das venöse Blut aus den Kapillargebieten der unpaaren Bauchorgane (Magen, Darm, Pancreas und Milz) in die un tere Hohlvene gelangt, wird es über die Pfortader (V. portae hepatis) in das Kapi llargebiet der Leber geführt. Auf diese Weise ist gewähr leistet, dass das nährstoffreiche Blut aus den Verdauungsorganen zu nächst den zahlreichen Stoffwechselprozessen der leber zugefü h rt wird. Erst nach Verstoffwechselung in der Leber wird das Blut über die lebervenen (Vv. hepaticae) der V. cava inferior zugeführt.
variable Pumpleistung (Herzkammern)
Windkessel (Aorta und große herznahe Gefäße)
Niederdrucksystem
Hochdrucksystem
(ReserVOirfunktion)
(Versorgungsfunktion)
b.. vanabll' Kapa/llät (Ve'len und LlI'lge)
60
Stoffaustausch (Kapillaren und Venolen)
variabler Widerstand (kieme Arterien und Arteriolen)
Kapillargebiet der ---;r9'-'� oberen Körperhälfte
Kapillargebiet der Lunge
V. pulmonalis
V. cava superior
)
loo,eo', ','''' ,
A. pulmonalis
Aorta linker Vorhof
rechter Vorhof
linker Ventrikel
V. cava inferior
rechter Ventrikel
Lymphknoten
Leber
Vv. hepaticae
V. portae
Lymphgefäße
) :::�:
e, kreislauf
Kapillargebiet der unteren Körperhälfte
Magen-DarmTrakt
B AlIgemeiner Fun ktionsplan des Blutkreislaufes (ohne U n ter scheidung zwischen g roßem und kleinem Kreislauf; nach Klinkel Silbernag i ) D a s Blut wird i m Kreislaufsystem entlang e i n e s Druckgefälles transpor tiert. Dies entsteht durch den u nterschiedlich hohen Blutdruck i m arte riel len und venösen Schenkel. Während im arteriellen Hochdrucksystem ein m ittlerer Blutdruck von etwa , 00 m m H g ( 1 3 , 3 kPa) vorherrscht. beträgt der Blutdruck im venösen Niederdrucksystem in der Regel maxi mal 20 mmH g ( 2 , 6 kPa ) . Zwischen den beiden Systemen liegt das Kapil largebiet als terminale Strombahn. Hier findet der Stoffwechsel statt. Durch die sog. "Win d kesselfun ktion" (Begriff in Anlehnung a n den tech nischen Druck-Windkessel) wird in den herznahen Arterien (Arterien vom elastischen Typ) das Bl utvol umen. das während der Systole ausge worfen wird, u n ter Dehnung der Arterienwan d a ufgen o mmen. Bei der nachfolgenden Diastole wird es durch die elastische Rückstellung des Gefäßlumens in eine konti n uierliche Blutströ m u ng überfü h rt . Auf diese Weise werden Blutdruckspitzen verhindert. Herzferne Arterien (Arte rien vom muskulären Typ) können durch Erweiteru ng (Vosodilotation) und Verengung (Vasokonstriktion) des Gefäßdurchmessers den Wider stand und damit die lokale Durchblutung seh r effektiv reg u l ieren. Auf Grund ihrer hohen Elastizität werden die Venen auch Kapazitätsgefäße genannt. Sie ermöglichen die Aufnahme von 80 % des gesa mten Blut vol u mens und funktion ieren damit als wichtige Bl utspeicher.
Allgemeine Anatomie
--
6. Gefäße
intrakranielle Truncus brachio cephalicus Aorta ascendens A. subclavia dextra A. axillaris Aorta descendens Truncus coeliacus A. profunda brachii
A. carotis externa A. carotis interna A. carotis communis
V. jugularis externa
-;--..,---- A. subclavia sinistra A. gastrica sinistra A. splenica A. mesenterica superior A. renalis A. mesenterica
V. ovarica
A. iliaca interna
V. iliaca communis
A . i 1iaca externa
V. i1iaca interna
A. ulnaris A. profunda femoris
\t-....-t-- A. poplitea
V. femoralis
�=H---
v. poplitea
1I1l-f-'\--- V. tibialis anterior
Ht--H--- A. tibialis posterior A. peronea (fibularis) U i-1--f---- A. tibialis anterior
1ffl'H----
V. tibialis postenor
V��r--- A. dorsalis pedis
C Übersicht ü ber die wichtigsten Arterien ( Schlagadern) des Körperkreisfaufes
D Übersicht über die wichtigsten Venen (Bl utadern) des Körperkreislaufes In nerhalb des venösen Systems unterscheidet man oberflächliche (epifasziale) und tiefe Venen sowie Perfora nsvenen, die oberflächliches und tiefes Venensystem miteinander verbi nden. Beochte den Pfortaderkreislauf (V. portae hepatis), der das n a h rstoffrei che Blut (hier violett dargestellt) aus den Verdauu ngsorganen zunächst der Leber zufü hrt (vg l . linke Seite, A),
61
•
•.
6. Gefäße
Allgemeine Anatomie
6.2
Aufba u von Arterien u n d Ven e n
Arterien
Venen i
a
Wand
B Gliederung des Blutgefäßsystems
Aorten
Arterien (Hochdrucksystem = Versorgungsfunktion)
wand
der V. cava inferior
Arterien vom elastischen Typ Arterien vom muskulären Typ
• •
Terminale Strombahn (Mikrozirkulation = Austauschfunktion) b
h mittel
große Arterie
große
Arteriolen Kapillaren Venolen
•
Vene
• •
Venen (Niederdrucksystem = Reservoirfunktion)
Venenklappe
• •
c kleine,
9 kleine Vene
kleine und mittelgroße Venen (mit Venenklappen) große Venenstämme
herzferne Arterie
Arterien
Venen
terminale Strombahn
� � � Wandstärke(w)
e
Kapillare Innen-
terminale Strombahn
radius (rj)
A Aufbau der Blutgefäße in den einzelnen Abschnitten des großen Kreislaufes Entsprechend den wechselnden Erfordernissen zeigen die Gefäße der verschiedenen Kreislaufabschnitte (Hoch- und Niederdrucksystem, M ikrozirkulation) trotz prinzipieller Ähnlichkeit in der Abfolge der ein zelnen Wandschichten erhebliche lokale Unterschiede im Aufbau. Wäh rend im gesamten arteriellen System ein verhältnismäßig ho her Innen druck herrscht und die arteriellen Gefäße dementsprechend dickwan dig s i nd , h a ben die Venen auf Grund des geringen intravasalen Drucks
Endothel
--.....TjJ-.....,...' -,-l---
,Q1����-
Basalmembran
Membrana elastica interna
Tunica media
)
Venole
20 11m
5 11m
1 2 , S mm
2 mm
20 11m
20 11m
0
Vene
V. cava
O, S mm
l , S mm
2,S mm
l S mm
00
Tunica interna
muskulären Typ Die Wand der Blutgefäße besteht g rundsätzlich aus drei Schichten: der Tunica interna, der T u nica media und der Tunica externa (adventitia), kurz: Intima, Media und Adventitia genannt. An der Arterienwand ist der dreischichtige Aufbau besonders deutlich, bei den Venen ist der Schich tenaufbau weniger ausgeprägt (vgl. D). •
elastica externa
@,"--,-..-:'-:'!-�- Blutgefäße in der Adventitia (Vasa vasorum)
62
Arteriole
l mm
C Wandaufbau eines Blutgefäßes a m Beispiel einer Arterie vom
•
(adventitia)
kl. Arterie
relativ dünnere Wände und größere Querschn itte a l s die Arterien. Im Bereich der terminalen Strombahn hingegen sind die Wandschichten der Gefäße reduziert und somit für den Stoff-, Gas- und Flüssigkeitsaus tausch besonders geeignet. a-( Arterien, d - f terminale Stro m bahn, g- i Venen. a Ausschnitt aus der Aortenwand (Arterie vom elastischen Typ); b u. ( große und kleine herzferne Arterien (Arterien vom muskulären Typ); d Arteriole; e Kapil lare; f Venole; g u. h kleine und mittelg roße Venen (teilweise mit Venenklappen); i Ausschnitt aus der Hohlvenenwand (V. cava inferior).
Membrana
Tunica externa
Aorta
2 , S mm
•
Die Intima besteht aus einer Lage spindeiförmiger, i n Richtung des Gefäßverlaufs ausgerichteter Endothelzellen, die a u f einer Basalmem bran sowie einer dünnen Schicht subendothelialen Bindegewebes ruhen. Bei Arterien vom muskulären Typ wird die Intima gegen die Media regelmäßig durch eine Membrana elastica interna abgegrenzt. Die Media besteht aus annähernd zirkulär a ngeordneten g latten M uskelzellen, elastischen und kollagenen Fasern sowie Proteogly kanen. Bei Arterien vom muskulären Typ kann als G renze zur Adven tia eine Membrana elastica externa ausgebildet sei n . D i e Adventitia ist, w i e d i e Intima, aus längsgerichteten Elementen auf gebaut, vorzugsweise aus Bindegewebe und kann bei Venen zusätz lich glatte Muskulatur enthalten. Ü ber die Adventitia ziehen vegetative Nerven zur Muskulatur und, insbesondere bei größeren Gefäßen, die Vasa vasorum, die etwa das äußere Drittel der Gefäßwand versorgen.
Allen drei Schichten können besondere Funktionen zugeordnet werden: Die Intima dient hauptsächlich dem Stoff-, Flüssigkeits- und Gasaus tausch durch d ie Gefäßwand, die Media reguliert den Blutfluss und über die Adventitia sind die Gefäße in ihre Umgebung eingebaut.
Allgemeine Anatomie --
Vene
Arterie
Adventitia Adventitia
Venen Druck (mmHg)
Arterien
Druck (mmHg)
- 30
+ 35
-15
+ 50
-3
+ 1 00
Media Media
Intima
6. Gefäße
Intima
lumen Gefäßlumen mit geronnenem Blut
perivaskuläres Bindegewebe
Media der Vene
hydrostatische Indifferenzebene (0) +
Media der Arterie
20
-+-.....
-
-----t--J1Ul
Membrana elastica interna
elastische Fasern
Membrana elastica externa
b
D Unterschiedlicher Wandaufbau einer Arterie und Vene Ausschnitt aus der Wand einer Arterie vom muskulären Typ und ei ner Begleitvene. Gegenü berstellung u nterschied lich gefärbter Quer schnitte. a H . E .- Resorc i n-Fuchsi n-gefärbter Schnitt (A. u. V. tibialis pos terior); b Resorcin-Fuchsin-gefärbter Schnitt (A. u. V. femoralis). Man beachte die chara kteristischen Unterschiede in der Struktur der Media: Während d ie Media in den Arterien aus dicht gepackten Lagen g latter Muskelzellen besteht, enthält sie bei den Venen sehr viel mehr bindegewebige Elemente (kollagene und elastische Fasern) und ist da her sehr viel lockerer gebaut. Eine d eutliche Schichtenbildung sowie eine Membrana elastica interna fehlt bei den Venen (aus Lüllmann Rauch: Histologie, 2. Auf!. Thieme, Stuttgart 2006).
Längsschnitt durch eine Vene
Venen
Arterie
Venenklappe b
kontrahierter Skelettmuskel
Flussrichtung des Blutes
offene Venenklappe
geschlo ssene Venenklappe
+ 90
+ 1 80
E Druckverhältnisse in Arterien und Venen beim stehenden Menschen Beim Übergang vom Liegen zum Stehen verändern sich die Druck verhältnisse im Kreislaufsystem g rundlegend. Bedingt durch die damit verbundenen hydrostatischen Druckverhältnisse steigt in den unteren Körperabschnitten der Druck stark an, in den oberen hingegen sinkt er ab (konstante Druckverhältnisse auf Höhe der hydrostatischen Indif ferenzebene wenig unterhalb des Zwerchfells). Zusätzlich zum hydro statischen Druck kommt es zu einer Volumenverlagerung von etwa 500 ml in die Beinvenen. Diese Venendruckerhöhung bedeutet eine starke Zunahme des transmuralen Druckes in den Beinvenen, während er in den Kopf- und Halsvenen so gering werden kann, dass diese kol labieren. Aus diesem Grund haben vergleichbare Venen der unteren und oberen Körperregion untersc hiedlich dicke Wandschichten, z. B. sind die Venen a m Fußrücken deutlich muskelstärker als am H and rü cken. Die Wand der V. cava inferior hingegen ist auf Grund des geringen Venenblutdruckes papierdünn.
F Venöser Rückstrom zum Herzen Der venöse Rückstrom zum Herzen wird durch folgende Faktoren bewirkt: a Öffnen und Schließen der Venenklappen; b arteriovenöse Koppelung (die Pulswelle der Arterie wird auf die Begleitvene übertra gen); c Muskelpumpe. Zusätzlich zu den dargestellten Mechanismen beteiligt sich v. a. die Sogwirkung des Herzens (Unterdruck d u rch Verlagerung der Ventil ebene während der Systole in Richtung Herzspitze) an dem venösen Rückstrom zum Herzen. Fehlende Muskelbewegungen z. B. infolge zu langen Stehens und Sitzens führen u. a. durch den Rückstau des venösen Blutes zu einer Erhöhung des intravasalen Druckes und einer Insuffizienz der Venenklappen. Mögliche Folgen: Ausbildung von Ödemen, Varizen (Kra mpfadern) und Durchblutungsstörungen.
63
�
eine Anatomie
6.3
-
6. Cefäße_____ _
Gefä ße der term inalen Stro m ba h n
�r§'
:
9::>'" ,,0 Cl)
&
.... rb
Stoffaustausch
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§
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"s; ..-f
0,1 6 . 1 09
zunehmend
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0,5 . 1 09
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abnehmend
E inzel ler
Urmeer Interstitium Blutgefäße (Kapillaren)
}
Anzahl der Gefäße
Extrazellularraum
3,0
A Das Milieu, in dem die Zelle lebt (nach Silbernaglj Despopoulos) a Einzeller: Wechselwirkung der ersten Zellen mit i h rer Umgebu ng, dem Urmeer, das sich durch ein Milieu gleichbleibender Zusammen setzung auszeichnete (inneres und äußeres Milieu waren g leich, so dass sich durch den Stoffaustausch weder das eine noch das a ndere veränderte). b Mensch: Die Zellen eines vielzelligen Organismus werden von extra zellulärer Flüssigkeit umspült, deren Volu men deutlich kleiner ist als das intrazelluläre (zudem unterscheidet sich die Zusammensetzung von extra- und intrazel lulärer Flüssigkeit). Dieses "innere Milieu" würde sich in seiner Zusammensetzung sehr schnell verä ndern, wenn der Zwischenzellraum ( I nterstitium) nicht über den Blutweg an Organe, wie z . B. die Lunge, die Nieren oder den Verdauu ngstrakt angeschlossen wäre, die neue Nahrung aufnehmen und Stoffwech selprodukte ausscheiden. Über den Blutkreislauf gelangen aus dem Darm resorbierte Nahrungsstoffe zu den Zellen (Interstitium des Kapillargebietes) der einzel nen Organe. Ebenfalls über den Bl utweg gelangen die Stoffwechselprodukte der Zellen zu den Organen, die für die Ausscheidung verantwortlich sind (z. B. Nieren und Lungen) .
0,3 - 0,06 0,002
0,0009
0,0025
Durchmesser des einzelnen Gefäßes (cm) 3500
gemeinsame Querschnittsfläche (cm2) 50 �===:::=::: :: _ :... _ 40 30 20 10 o
Strömungsgeschwindigkeit (cm/s)
B Charakteristische Eigenschaften d e r unterschiedlichen Gefäßabschnitte (nach Silbernagl/Despopoulos) Die terminale Strombahn ist der Ort der Mikrozirkulation und damit des Stoff-, Gas- und Flüssigkeitsaustausches. Sie umfasst: einen zuführenden arteriellen Schenkel (präkapilläre Arteriolen), • das eigentliche Kapillarbett mit den Haargefäßen (den Kapillaren)
•
•
und einen abführenden venösen Schenkel (postkapilläre Venolen).
Die kleinsten Gefäße, die Kapil laren, bestehen nur noch aus einer Endo thelschlcht und einer Basalmembran, der Perizyten anliegen können (vgl . dazu den deutlich komplizierteren Aufbau der g roßen Gefäße, S. 62). Aufgrund der starken Aufzweigung der Gefäße im Ka pillargebiet nimmt der Gesamtquerschnitt zu (um etwa 800-mal), die Strömungs geschwindigkeit folglich ab (von 50 cm/s i n der Aorta bis auf 0,05 cm/s in den Kapillaren). Bei einer mittleren Kapillarlänge von 0,5 mm beträgt die zu Verfügung stehende Zeit für den Stoffaustausch etwa 1 Sekunde. Der erhöhte Gefäßwiderstand in den Arteriolen und Kapillaren, der auf d e m Kontakt des Bl utes mit der großen Endotheloberfläche beruh t (erhöhte Reibungskräfte !), reduziert d e n Blutdruck u n d lässt d i e Druck spitzen verschwi nden. Die Kapil laren bieten daher ideale Vorausset zungen für Austauschvorgänge zwischen Blut und interstitieller Flüssig keit. die die Körperzellen umspült.
64
intravasaler Druck (mmHg)
20 15
10
Anteil am Gesamtwiderstand (%)
1
_ _____-
------ -----
präkapilläre Sphinkter. entspannt
Kapillaren
Metarteriole
Allgemeine Anatomie -- 6. Gefäße
Endothelzelle
Basalmembran
•
Arteriole
/
zytoplasmatische Vesikel
>-\�ullV " /:1
�
Venole
c:? �o
Cl
(}-- Fenster ohne Diaphragma
IV
Unterschiedliche Formen von Kapillarendothelien (elektronenmikroskopisches Schema) Kapillaren haben einen Durch messer von 5 - 1 5 �m und bestehen aus Endothelzellen. Basalmembran sowie von außen aufliegenden Peri zyten. Perizyten haben unterschiedliche Eigenschaften und Funktio nen, z. B. wirken sie bei der Gefäßentwicklung und -neubildung mit. Die einzelnen E ndothelzellen sind untereinander durch Adhärenskon takte, Tight j u n ctions und Gap junctions verbunden, sodass ein Stoff austausch zwischen einzelnen Endothelzellen kaum möglich ist. Das Endothel verschiedener Kapillare insgesa mt ist jedoch untersc hiedlich durchlässig. Aufgrund dieser unterschied lichen Durchlässigkeit werden verschiedene Typen von Endothelien unterschieden: o
b
Arteriole
präkapilläre Sphinkter. kontrahiert
Venole
C Blutfluss im Kapillarbett a Sphinkter entspa nnt; b Sphi nkter kontrahiert. Prä kapill ä re Sphinkter m i t ihren zirkulär verlaufenden M uskelzellen liegen am Übergang von Metarteriolen zu Kapillaren und reg ulie ren die Durchblutung innerha lb der Kapillarnetze. Bei kontrah ierten Sphinkteren sind die abzweigenden Kapillaren geschlossen und das Ka pillarbett wird mit Ausnahme der Metarteriolen nicht durchblutet; z. B. werden u nter Ruhebedingungen nur etwa 2 5 -3 5 % aller Kapillaren durc hblutet. Zusätzlich können zwischen Arteriolen und Venolen Kurz schlussverbindungen. sog. arteriovenöse Anastomosen existieren.
Arteriole
Lymphkapillare
Venole
�=1 I
geschlossenes Endothel ohne Fensterung und mit geschlossener Basalmembran (z. B. Nervensystem); 11 geschlossenes Endothel mit pinozytotischer Aktivität (z. B. Herz- und Skelettmuskulatur); 111 Endothelien mit Fensterung durch ein Diaphragma (z. B. Magen-Darm-Trakt); IV E ndothelien mit interzellulären lücken (weite Fenster) ohne umhüllende Basalmembran (z. B. Leber).
---
präkapillärer Sphinkter
postkapillärer Sphinkter
Interstitium (kPa)
(mmHg) 30
4.0 3.5 3.0
1--____-">-...,.-_ - ___-1
2.5
25 20 15
2.0
Filtration = Resorption + Lymphabfluss
Schema zum Mechanismus des Flüssigkeitsaustausches in einer Kapillare (nach Silbernagl/Despopoulos) Der Flüssigkeitsaustausch zwischen Kapillaren und u m liegendem Gewebe (I nterstitium) wird d u rch ein wechselndes Druckgefälle zwi schen dem B lutdruck i n den Kapillaren (hydrostatischer [BlutJ Druck)
sowie dem intravasalen kolloidosmotischen Druck reg uliert. Die trei bende Kraft für den Flüssigkeitsaustausch ist der hydrostatische Blutdruck. Er ist am arteriellen Anfang der Kapillare mit 35 mmHg ( = 4,6 kPa) um etwa 1 0 m m Hg höher als der kolloidosmotische mit etwa 25 mmHg ( = 3,3 kPa). Dieser positive Druckunterschied ermöglicht es, dass Flüssigkeit sowie gelöste Teilchen aus den Kapillaren in das u m lie gende Gewebe filtrieren. Am venösen Ende der Kapillare kehren sich diese Verhältnisse genau um. Hier sinkt der hydrostatische Blutd ruck auf etwa 15 m m Hg (2,0 kPa) ab, der kolloidosmotische Druck verändert sich demgegenüber kaum, bleibt also bei etwa 2 5 m m H g . Infolgedes sen ist der hydrostatische Druck am venösen Schenkel der Kapillare um 10 mmHg niedriger als der kolloidosmotische ( 1 5 - 2 5 = - l O m m Hg). Folglich strömt nun wieder Flüssigkeit mit den darin gelösten Teilchen i n das Gefäß zurück (Resorption). Von den 20 I Flüssigkeit, die pro Tag die Kapi llaren verlassen. wer den nur etwa 1 8 1 (90 %) wieder resorbiert. Rund 2 1 ( 1 0 't) der fi ltner ten Menge werden über das lymphgefäßsystem als lymphflüssig keit abtransportiert. Wenn dieser Flüssigkeitsaustausch nicht in der geschil derten Weise funktioniert. können Ödeme (also dauerhafte Ansa m m l ungen v o n Flüssigkeiten im I nterstiti u m ) entstehen. G ründe h ierfü r sind z. B. ein erhöhter hydrostatischer Druck (in folge venösen Rückstaus im venösen Schenkel der Kapillaren) oder ein erniedrigter kolloIdosmotI scher Druck (aufg rund einer Verminderung der Plasmaproteine). In bei den Fällen gerät der Flüssigkeitsaustausch aus dem Gleichgewicht und führt zu vermehrter F lüssigkeitsansa m m l u ng im Gewebe.
6S
•
Allgemeine Anatomie
7.1
7. Lymphatisches System und Drüsen
--
Das lym phatische System des Menschen
Tonsilla pharyngea
--'cc:----....
V. jugularis interna
rechter Venen winkel mit Ductus Iymphaticus dexter
linker Venenwinkel und Einmündung des Ductus thoracicus
A Das lymphatische System des Menschen Zum lymphatischen System zählt man die Lymphgefäße und die lym phatischen Organe ( I m m u norgane, s. B). Das Lymphgefäßsystem ist dem venösen System parallel gestellt und hat folgende Funktionen: •
Thymus --f----f-"O--:...J
-"'--,olj' Achsel- -!---l lymph knoten
•
•
in erster Linie Drainage von Gewebsfl üssigkeit u nd Stoffen aus den interstitiellen Räumen, die im venösen Kapillargebiet nicht resorbiert werden können. Die Zusammensetzung der Lymphe ist regional u n terschiedlich und ähnelt der interstitiellen Flüssigkeit der Umge bung; Abtransport von Nah ru ngslipiden (Chylomik ronen), die i m Darm re sorbiert werden; Rücktransport von Lymphozyten aus den lym p hatischen Organen ins Blut.
Das Lymphgefäßsystem besteht aus: Ductus thoracieus
h'--+---- Milz
• • •
Darm lymphknoten
Appendix vennlformis Knochen mark
Lymphfollikel im Ileum (Peyer-Plaques)
IktH-t+-"'-'\- Leisten
lymphknoten
1--\--....,..--j- zuführende
periphere Lymphgefäße
B Primäre und sekundäre lymphatische Organe Lymphatische Organe dienen u . a. der spezifischen Abwehr. Man unter scheidet zwischen primären und sekundären lymphatischen Organen. Während die primären sich an der Bildung, Reifung und Prägung von I m m u nzellen beteiligen, werden die sekundären im Anschluss daran von den immunkompetenten Lymphozyten besiedelt. I n ihnen finden u. a . Antigenpräsentation. Vermehrung von Lymphozyten und Antikör perbddung statt. Primäre lymphatische Organe: - Thymus (Prägung der T-Lymphozyten), - Knochenmark (Prägung der B-Lymphozyten). • Sekundäre lymphatische Organe: Mdl. - Lymphknoten. - lymphatisches Gewebe der Schleimhäute (MALT = m ucosa assoe;ated Iymphatie tissue) sowie Mandeln des lymphatischen Rachenrings (z. B. Tonsdia pharyngea. palatina und lingualis), - lymphatisches Gewebe der Bronchien ( BAL T = bronchus associa t e d Iymphatlc tlssue). - darmassozIiertes lym phatisches Gewebe (GALT = gut associated Iymphatic tlssue). z . B. Peyer-Plaques. Appendix vermiformis. •
den in der Peripherie blind beginnenden Lymphkapi/laren, den Lymphgefäßen mit den zwischengescha lteten Lymphknoten sowie den großen Lymphstämmen ( Ductus thoracicus u nd D uctus Iymphaticus dexter).
Oie Lym phkapillaren nehmen die Flüssigkeit a u s dem Interstitium auf und leiten sie über die Lymphgefäße und -knoten den großen Lymph stämmen zu. Von diesen großen Lymphstä mmen aus wird die Flüssig keit über den linken bzw. rechten Venenwinkel in das venöse System zurückgeführt. H ierbei wird die Lymphe aus d rei Körperquadra nten in den linken Venenwin kel, und aus nur einem , dem rechten oberen, Qua dra nten in den rechten Venenwinkel geleitet. Die lymphatischen Organe sind als Vertreter des spezifischen I mmun systems u . a. an den Gefahrenstellen, den Eintrittsstellen von Krank heitserregern, lokalisiert. Als einziges I m m u norgan ist die Milz d i rekt in den Bl utstrom eingeschaltet.
Tonsillen
Peyer-Plaques (Lymphfollikel im Darm)
/
Lymphknoten
I
�...L...-- Milz
B-Lymphozyten; Antikörper für humorale Immunantwort
T-Lymphozyten; zellvermittelte Immunantwort
• r
-;
Thym",
App "d', , �'m'f"m',
�
K'''h"
'-------y--"
primäre lymphatische Organe
66
Lymp"'''"'
\
\
Allgemeine Anatomie
--
7. Lymphatisches System und Drüsen
C Gliederung und Systematik des lymphgefäßsystems (nach Kubik) Topographisch und funktionell können am
Lymphgefäßsystem
drei Komportimente unterschieden werden:
1 . ein oberflächliches (epifasziales) System - drainiert die Haut (Cutis und Subcutis); 2. ein tiefes (subfasziales) System - leitet die Lymphe aus den Muskeln, Gelenken, Sehnenscheiden und Nerven ab; 3 . ein organspezifisches System - drainiert die Organe und weist organspeZifische Unterschiede auf.
Kollektor
Das System der Perforansgefäße verbindet das oberflächliche mit dem tiefen System und leitet Lymphflüssigkeit von der Oberfläche in die Tiefe. Aufgrund der histologischen Wandstruktur der Gefäße gliedert sich das Lymphgefäßsystem in vier unterschiedliche Abschnitte: 1 . Lymphkapillaren, 2. Präkollektoren,
3.
Kollektoren,
4. Lymphstämme.
Lymphkapillaren und Prä kollektoren werden auch als initiale Lymph gefäße bezeichnet.
Perforansgefäß distale Klappe
kontrahiertes klappenfreies Kollektorensegment (Entleerungsphase)
\\.....----Wr--'t'.-- tiefes Lymphgefäß Cutis Muskel
proximale Klappe
Subcutis
erschlafftes Kollektorensegment (Füllungsphase)
Faszie Knochen
Gefäßscheide
Arterie und Begleitvenen
b
Organisation und Bau der verschiedenen lymphgefäßabschnitte (nach Kubik) a Lymphgefäße i n Haut u nd Muskulatur; b Ausschnitt aus a : Bau u n d Funktion eines Kollektorensegmentes. Sowohl das oberflächliche als auch das tiefe Lymphgefäßsystem be g innen mit den ä ußerst d ü n nwandigen, etwa 50 l-l m weiten lym p h kapillaren. S i e weisen neben d e m Endothel eine u nvollstä ndige Basal membran a u f u nd sind ü ber sog. kollagene "An kerfilamente" a n elas tischen Fasern u n d Kollagenfasern der U mgebung verankert. Das Netz der Lym p h kapillaren m ü ndet i n g rößere, etwa 1 00 11m weite Präkollek toren, die i m Gegensatz zu den Lymphkapillaren mit Taschenklappen o
Cortex
Anordnung der Muskelfasern
Phasen des Lymphabflusses
ausgestattet sind. Darü ber hinaus wird ihre Wand durch eine Bindege websschicht verstärkt. Die sich anschließenden, ebenfalls mit Klappen ausgestatteten Kollektoren (Querdurchmesser von 1 50 - 600 flm ) sind - ebenso wie die größeren Lymphgefäße bzw. Lymphstämme - wie Venen aufgebaut. Sie besitzen eine u ndeutliche Wandschichtung in Intima ( Endothel und Basalmembran), glattmuskuläre Media und bin degewebige Adventitia. Der Lymphtransport erfolgt durch rhythmische aufeinander folgende Kontraktionswellen ( 1 0 - 1 2 /min) der glattmus kulären, klappenfreien Kollektorensegmente. Die Fördernchtung wird durch Schließen der distalen und Öffnen der proximalen Klappen von Prä kollektoren und Kollektoren bestimmt.
Trabekel
Kaptllar�(hlingen um Lymph(Sekundär-) follikel
Paracortex Marksinus Vene Arterie Hilum
postkaptlläre Venole Arteriole Intl'rml'diarsinus
SinUS
Sekundärfollikel
Kap�l'i
Mdrglnal�lOus
Schem atischer Aufbau eines lym p hknotens a Lymphzirkulation; b B l u tversorgu n g des Lymphknotens. Lym phknoten sind meh rere M i l l i meter große, i n die Lymphba hnen eingeschaltete Fi lterstationen sowie Organe der spezifischen Abwehr (enthalten T - und B-Lymphozyten). Die Mehrza hl der etwa 600 -700 Lymphkno te n liegt i n der Kopf-Hals-Region. Man u n terscheidet regio näre Lymphknoten und Somme/lymphknoten, die die Lymphe aus meh reren regionären Lymph knoten aufnehmen können. Die Lymphflüssig keit gelangt über mehrere zuführende Lymphgefäße (Vasa afferentia) in das Innere des Lymph knotens. Auf i h rem Weg entlang der einzelnen
Lym phsinus l U den abführenden Gefaßen tritt sie großfl ächig mit dem lymphknotengewebe in Kontakt. Von a ußen nach Innen werden Rinde (Cortex), Paracortex und Mark ( Medulla) u ntersch ieden. Die zahlrei chen Sekundärfollikel im Cortex bilden die B Lymphozyten-RegIOn, die Iymphozytenrelchen Areale ZWischen und u nter den Sekundärfollikeln sind die T-Lymphozyten-Regionen (Porocortex) In den hoc hendothelialen postkapillären Venolen der T-lymphozyten-Reglon verlassen lym pho zyten die Blutbahn, um den lym phknoten nach i hrer DifferenZierung mit der abfließenden lvmphflüssigkeit lU verlassen.
67
•
Allgemeine Anatomie
7. 2
--
7. Lymphatisches System und Drüsen
Exokri n e u nd endokrine Drüsen
A Entwicklung und Einteilung der Drüsen Drüsen (Glandulae) sind epitheliale Bildungen besonders differenzierter Einzelzellen (Becherzellen, multizelluläre intraepitheliale Drüsen) oder i n die Tiefe verlagerter größerer Zellverbände. Sie bilden Sekrete und sondern diese ab. Unterschieden werden: •
exokrine Drüsen (z. B. Speicheldrüsen, Schweißdrüsen): Das Sekret wird direkt oder über Ausfüh rungsgänge nach außen, also an Haut oder Schleimhaut abgegeben und endokrine Drüsen: Das Sekret, in diesem Fall Signal- oder Boten stoffe (Hormone), wird nach innen, also i n das Blut- u nd Lymphge fäßsystem oder die Interzellularräume abgegeben. Endokrine Drü sen haben keine Ausführungsgänge (zur Hormonabgabe s. auch F). Ü ber den Blutkreislauf werden die Hormone im gesamten Organis mus verteilt und zu ihren Zielzellen gebracht, an denen sie, über spe zifische Rezeptoren gebunden, ihre Wirkung entfalten.
endokrine Drüse ohne Follikelbildung
multizelluläre intraepitheliale Drüse
exokrine Drüse
Becherzellen
zuführendes Blutgefäß
Ausführungs gang
endokrine Drüse mit Follikel
Epithellellen
zuführendes Blutgefäß
Follikel
abgeschnürtes Sekret membran- -------'i--Q umschlossene Sekretvesikel membranumhüllte Vorwölbung des Sekrets
Umwandlung der Drüsenzelle in Sekret
f' w:f!1 I·· I�
-- Golgi-Apparat :: ! �+ / a.�)o.!S:::
Sekretvesikel
b
B Mechanismen der Sekretabgabe (Extrusion) von exokrinen Drüsen (lichtmikroskopische Dimension) a Exozytose: Die Sekretabgabe erfolgt ohne Membranumhüllung (merokrine oder ekkrine Sekretion). Die sekrethaitigen membran u mschlossenen Vesikel fusionieren mit der apikalen Zellmembran und der Vesikel inhalt wird ohne Membranverlust nach außen abge geben (Sekretionsmechan/smus der meisten Drüsen, s. auch Cl. b Apozytose: Die membranumhüllten Vesikel wölben die apikale Zell membran nach außen vor, um schließlich von ihr abgeschnürt zu werden (apokrine Sekretion). Die Sekretionsprodukte sind nach ihrer Abschnürung von einer Membran umhüllt. Dieser Sekretionsmecha nismus ist bei der Sekretion von Fetten erforderlich. Die Membran umhüllt die Fette und hält sie auf diese Weise emulgiert (z. B. Duft drusen. Milchdrüsen ). c Holozytose: Die gesamte Drüsenzelle wandelt sich in Sekret um und g e ht dadurch zugrunde (holokrine Sekretion). Die Drüsenzellen müs s e n d a h er von ei n er basalen Zellschicht ( Regenerationsschicht) stän d ig nachgeliefert werden (z. B. Talgdrüse der Haut).
68
Aufnahme von Substanzen aus dem Blut
raues endoplasmatisches Reticulum
C Sekretbildung und Sekreta bgabe d urch Exozytose (elektronen-
mi kroskopische Dimension) Nach Aufnahme der Bausteine aus dem Blut u nd Synthese z . B. von sekretorischen Proteinen am rauen endoplasmatischen Reticu l u m (a) gelangen die Sekrete ü ber den Golgi-Apparat (b) in den api kalen Teil der Zelle, wo sie d u rch Exozytose freigesetzt werden (c).
Allgemeine Anatomie
D Wichtige Bildungsorte von Hormonen und hormonähnlichen Substanzen Hormone sind lebensnotwendige chemische Botenstoffe, die der Kom munikation zwischen den Zellen eines Organismus dienen. Meist wirken sie i n sehr geringen Mengen auf die Stoffwechselvorgänge ihrer ZielzeI len. Die verschiedenen Hormone lassen sich unterscheiden anhand: • • • •
7. Lymphatisches System und Drüsen
Hypophyse: Hypophysenvorder und -hinterlappen Glandulae parathyroideae
ih res Bildungsortes, ih res Wirkortes, ihres Wirkmechan i smus oder i h rer chem ischen Struktur.
------ Corpus pineale
------<��---
� :'i".L..':I---{�{-:.:.:.
Glandula thyroidea
Glandulae -----,. supra renales
Man u nterscheidet z. B. Steroid hormone (z. B. Testosteron, Aldosteron), Aminosäurederivate (z. B . Adrenal i n , Noradrenalin, Dopa min, Seroto nin), Peptidhormone (z. B. Insulin, G l ucagon) und Fettsäurederivate (z. B. Prostaglandine). Hauptbildungsorte
--
Langerhans-Inseln des Pancreas
/,1"I----- Ovarien
HormoneJhormonähnliche Substanzen
Klassische endokrine Hormondrüsen
Hirnanhangdrüse (Adenohypophyse, Neurohypophyse)
Zirbeldrüse
ACTH (adrenokortikotropes Hormon, Corticotropin) TSH (thyroideastimulierendes Hormon, Thyrotropin) FSH ( foll ikelstimulierendes Hormon, Follitropin) LH (Iuteinisierendes Hormon, Lutropin) STH (somatotropes Hormon, Somatotropin) MSH (melanozytenstimulierendes Hormon, Melanotropin) PRL (Prolactin) ADH (Adiuretin oder Vasopressin) und Oxytocin (im Hypothalamus gebildet und über die Neurohypophyse ausgeschüttet)
�---- Testes
E Ü bersicht ü ber die endokrinen Drüsen des Menschen Das diffuse oder disseminierte endokrine Zellsystem (einzelne, zwi schen den Zellen des Oberflächenepithels gelegene endokrine Zellen) im Magen-Darm-Trakt ist nicht eingezeichnet.
Hormonabgabe an Kapillaren
J/ l:!_:_I�
Melatonin
(Corpus pineale, Epiphyse) Schilddrüse (Glandula thyroidea)
Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (TJ)
C-Zellen der Schilddrüse
Calcitonin
.
Nebenschilddrüsen Parathormon (Epithelkörperchen oder Glandulae parathyroideae) Nebennieren (Glandulae supra renales)
Insulin, Glucagon, Somatostatin und pankreatisches Polypeptid
Eierstock (Ovar)
Östrogene und Gestagene
Hoden (Testis)
Androgene (v. a. Testosteron)
Mutterkuchen (Placenta)
Choriongonadotropin, Progesteron
Hormon bildende Gewebe und Einzelzellen
zentrales und autonomes Nervensystem
neuronale Überträgersubstanzen (Transmitter)
Teile des Zwischenhirns (z. B. Hypothalamus)
Steuerhormone (liberine und Statine)
System der gastrointesti nalen Zellen im Magen Darm-Trakt
Gastrin, Cholecystokinin, Sekretin
Herzvorhöfe
atriales natriuretisches Peptid
Niere
Erythropoetin, Renin
Leber
Angiotensinogen, Somatomedine
Immunorgane
Thymushormone, Zytokine, Lymphokine
Gewebshormone
Eikosanoide, Prostaglandine, Histamin, Bradykinin
\
\
/
Hormonabgabe In den Inter· zellularraum
Mineralo- und Glucocorticoide Androgene Adrenalin und Noradrenalin
Inselorgan der Bauchspei cheldrüse (Langerhans Inseln des Pancreas)
,
Synapse Hormonabgabe als Transmitter
Abgabe als Nl'urolllodulator an Kapillaren
F Arten der hormonvermittelten Informationsübertragung Das endokrine System ist hi nsichtlich seiner biologischen Aufgaben eng mit dem vegetativen Nervensystem und dem Immu nsystem verbun den . Es funktioniert als eine Art drahtloses Kommunikationssystem , das die Fun ktion z. T . weit voneinander entfernter Zielgewebe bzw. Zielor gane koordiniert. Para- und a utokrine Sekretion: Die Hormone werden nicht in die Blutgefäße, sondern in den Interzel l ularraum abgegeben und wirken daher nur 111 der unmittelbaren U mgebung ihres Syntheseortes. b E nd o k ri ne Sekretion: Die Hormone werden nach ihrer Synthese an die Blutbahn (gefensterte Kapillaren) abgegeben. e Neurok r i ne Sekretion: Die Hormone des neurokrinen Systems (Neu rotransmitter) Wi rken 111 Form syna ptischer Ü berträgersubstanzen und dienen der lokalen Informationsübertragung d Neu rosekretion: Hormone oder Neuromod ulatoren (Neurohor mone) werden in speZialisierten Nervenzel len prodUliNt und an Blutgefäße von neurohämalen Regionen (z. B. Hypophyse) a bgege ben. Auf diese Weise kön nen sie auf weit entfernte Organe wirken.
a
69
•
__
Allgemeine A natamie
8 .1
�
8. Allgemeine Neuroanatomie
Entwic kl u ng des zentra l en N ervensystem s (ZNS)
Cerebellum
Telencephalon Medulla oblongata
Mesencephalon
Insula
Scheitelbeuge -
Telencephalon -----.-
Augenbecher
Sulcus telodiencephalicus
Hypophysenanlage
Telencephalon
Mesencephalon Insula
Mammillarhöcker
oblongata
d
A Entwicklung des Gehirns a Embryo von 1 0 mm Scheitel-S teiß-länge . etwa 2. Entwicklungsmonat. Schon in diesem Stadium ist die endgültige Gliederung des Gehirns in die einzelnen Abschnitte . die aus dem Neura lrohr entstehen (s. Cl. sichtbar: • • • • •
:.i::��--- Cerebellum +----- Medulla
Auge
Medulla oblongata
Riechkolben
•
Cerebellum
Medulla oblongata
Cerebellum Diencephaloll
-----_=__
Diencephalon ---'-="----,:!!
Diencephalon --':---
verlänger tes Mark (Medu l la oblongata . grau). Brücke ( Pons. grau). Klein hirn (Cerebellum. hellblau). Mittelhirn (Mesencephalon. dunkelblau). Zwischenhirn (Diencephalon. ocker) und Endhirn oder Großhirn (Telencephalon. rot).
b Fetus von 27 mm Scheitel-Steiß-Länge. etwa 3. Entwicklungsmonat. Telencephalon und Diencephalon vergrößern sich. der Riechkolben entwickelt sich aus dem Telencephalon. die Hypophysenanlage aus dem Diencephalon. c Fetus von 53 m m Scheitel-Steiß-Länge. etwa 4. Entwicklungsmonat. Das Telencephalon beginnt zu d iesem Zeitpunkt die ü brigen Hirn absc h n i tte zu überwac h sen (Schwangersc ha ftsabbruch aus sozialer Indikation zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zugelassen) . Die später von den Hemisphärenteilen überwachsene Insel (Insula) l iegt noch an der Hirnoberfläche (vgl. d). d Fetus von 3 3 c m Länge. etwa 6. Entwicklungsmonat. Furchen und Windungen beginnen sich auszuprägen.
Beachte: I m Verlauf der Entwicklung wird das Großhirn alle anderen
Abschnitte überwachsen.
B H irnbläschen und ihre Abkömmlinge Aus dem kranialen Neuralrohr entwickeln sich drei primäre Hirnbläschen. das Bläschen für das Vorderhirn (Prosencephalon). für das Mittelh i rn (Mesencephalon) und für das Rau tenhirn (Rhombencephalon) . Großhirn (TeIen cephalon) und Zwischenhirn (Diencephalon) entwickeln sich aus dem Prosencephalon. Das Mesencephalon bleibt als solches erhalten; aus dem Rhombencephalon entwickeln sich Brücke ( Pons). Kleinhirn (Cerebellum) und ver langertes Mark (Medulla oblongata). Pons und Cerebellum werden auch unter dem Begriff Metencephalon zusammengefaßt. Exem pla risch sind einige wichtige Strukturen des Er wachsenengehirns i n der rechten Spalte dar gestellt. Sie lassen sich anhand dieses Sche mas auf ihre entwickl ungsgeschichtlichen Wurzeln zurückverfolgen.
70
/ Prosencephalon
/ \
Neuralrohr
-
"'" "'"
/
� � Basalkerne
Hirnrinde Telencephalon -- Marklager
� Epithalamus mit Zirbeldrüse
Thalamu s dorsalis Diencephalon ::.-Subthalamus
�
Mesencephalon -- Mesencephalon
\
Pons
/ �
Hypothalamus und Neurohypophyse Tegmentum Tectum Peduncuil cerebrl
__ Faserbahnen _______ Kletnhlrnnnde Kerne
Rhombencephal on - Cerebellum --- Kletnhlrnkerne
------
Kleinhirnstiele
Medulla _ Kerne oblongata ---- Faser bahnen
Allgemeine Anatomie
�i1�;;;;��:=:��=
tJ
C Entwicklung des Nervensystems: Querschnitt d urch Neuralrohr. Neuralleiste und bedeckendes Ektoderm Während der Entwicklung faltet sich die Neuralrinne aus dem bedecken den Ektoderm a b und schließt sich zum Neuralrohr. Aus dem Seiten bereich der Neuralrinne wandern Zellen aus. die beiderseits die Neural leiste bilden. Aus dem Neuralrohr entwickelt sich das zentrale Nerven system (Gehirn und Rückenmark); aus Abkömmli ngen der Neural leiste das periphere Nervensystem (5. S. 72).
Deckplatte
8. Allgemeine Neuroanatomie
Ektoderm Neuralleiste
����--+-- Lumen des
Neuralrohrs
�'"i"=.1-----r- Neuralrohr
Deckplatte Flügelplatte weiße Substanz Flügelplatte
Zone der vegetativen Neurone
Hinterhorn
Zone der vegetativen Neurone
weiße Substanz
Seitenhorn
Grundplatte
Grundplatte
Vorderhorn
Bodenplatte
Bodenplatte
Zentralkanal
D Differenzierung des Neuralrohrs im Bereich des Rückenmarks während der Entwicklung Querschnitt. Ansicht von k ranial. a Frühes Neuralrohr; b intermediäres Stadium; c adu ltes Rücken mark. Neurone. die i n der Grundplatte gebildet werden. sind efferent (motori sche Neurone). Neurone. die in der Flügelplatte gebildet werden. affe-
rent (sensible Neurone). Dazwischen befindet sich - im späteren Thora
kal-. Lumbal- und Sakralmark - eine weitere Zone. der die vegetativen Neurone entstam men. Deck- und Bodenplatte bilden keine Neurone. Die Kenntnis dieser Verteilung der Neuronenpopulatio nen erleichtert das Verständnis des Aufba us des Rautenhirns (Rhombencephalons. s. E).
somatosensible Kernsäule
viszeromotorische Kernsäule
somatosensible Kernsäule
viszerosensible Kernsäule viszeromotorische Kernsäule
viszerosensible Kernsäule
somatomotorische Kernsäule
Embryonale Wanderungsbewegu ngen von Neuronenpopulatio nen und ihr Einfluss a uf die Lage der Hirnnervenkerne Querschnitt. Ansicht von k ranial. Sehhilfe: Wenn man das Rückenmark mit einem Buch vergleicht. wäre dieses in a geschlossen. in b und c dagegen a ufgeschlagen. a Ausgangssituation i m Rückenmark: Die motorischen Neurone lie gen ventral . die sensiblen dorsal . Die Pfeile deuten die Wanderungs bewegu ngen a n . b Im frühembryonalen Stadium wandern die Neurone der Flügel platte nach lateral und ventral aus.
somatomotorische Kernsäule
c Im adulten Gehirn (in Medulla oblongata und Pons. Abkömmlinge des Rhombencephalons) unterscheidet man nach His u. Herrick vier Kernsäulen. die Hirnnervenkerne mit gleicher Funktion enthalten: 1. 2. 3. 4.
somatomotorische (lila). viszeromotorische (orange-grün gestreift). viszerosensible (hellblau) und somatosensible (dunkelblau) Kernsäulen (von medial nach lateral).
71
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
8"2
N e u ra l leistenderivate u n d Entwickl u ng des perip here n Nervensystems (PNS)
Oberflächenektoderm
A Entstehung der Neuralleistenzellen Durch Induktion der Chorda dorsalis verdickt sich am Ende der 3. Ent wicklungswoche im medialen Bereich der Keimscheibe das Oberflächen ektoderm zur Neuralplatte (Neuralektoderm) und differenziert sich i m weiteren Verlauf zur Anlage des zentralen und peripheren Nerven systems. I nnerhal b der Neural platte entsteht zwischen zwei seitlichen Auffaltungen (Neuralwülste) eine Vertiefung. die Neuralrinne. die sich i m weiteren Verlauf zu einem Neuralrohr schließt und in die Tiefe ver lagert. Teile der Neuralwülste. die sich nicht an der Bildung des Neural rohrs beteiligen. differenzieren sich zu den Neuralleisten. Während im späteren Kopfgebiet die Auswanderung von Neural leistenzellen bereits vor dem Schluss des Neuralrohrs beginnt. erfolgt im Rumpfbereich die Auswanderung erst nach der Bildung des Neuralrohrs. Die Auswande rung der Neuralleistenzellen beginnt mit einer so genan nten epithelio mesenchymalen Transformation. d. h. der Umwandlung von epithel ia len Neuroektodermzellen in freie, gut bewegliche mesenchymale Zei len, die innerha l b ihrer Wanderung im embryonalen Organismus z . T. erstaunliche Entfernungen zurüc klegen (zu den Hauptwanderungswe gen s. B) (nach Wolpert).
~ Chorda dorsalis
Neuralwülste
�
'-
Neuralplatte
Neuralleiste
Epidermis
Neuralrinne
leisten zeIlen
B Hauptwanderungswege und Derivate der Neuralleiste (nach Christ u. Wachtier) Die verschiedenen Zellarten, die aus der paarig angelegten Neuralleiste hervorgehen. wan dern in den Stam m und in den Kopf-Hals-Be reich aus (zu letzterem s. C). I n diesem Schema ist die Wanderung der Neuralleistenzellen im Stamm des fruhen Embryos (Ende 4. Woche. s. S . 7) dargestellt. Drei Hauptwanderungs wege existieren: 1
1
I
I Neuralleiste
Ganglioblasten
nach dorsolateral (Melanoblasten. die sich zu Melanozyten differenzieren), nach ventrolateral (Ganglioblasten , die sich zu sensiblen Nervenzellen im Spinalgang lIOn differenlleren) und nach ventral (Zellen differenzieren sich zu sympathikoadrenalen Zel len, also zu Ner venlellen I m sympathischen Grenzstrang ganglion. lU chromaffinen Zellen im Neben n ierenmark und zu vegetativen Plexus im lagen-Darm-Trakt).
Dil' Derivate eier eurallelste können also neben vielen Zellarten. die Teil des Nervensys tems �lnd. auch flicht flPuronale Zellen ausbil den (s. auch S. 7). Entsprechend der Vielzahl der Zellarten Sind auch die Erkranku ngen der Zellen der eural leiste verschiedenartig. Bei den Tumoren der euralleistendenvate fällt a uf. dass es sich oft um sehr bösartige T umoren handelt, die schwer erfolgreic h zu behandeln sind (s. D).
72
Chorda dorsalis
Grenzstrang ganglionanlage
-------:' "/
" "" "---: -
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
o
Erkrankungen von Neuralleistenderivaten (ausgewählte Beispiele) Neuralleiste
Erkrankung
sympathische Eingeweide
Neuroblastom
ganglien
(bösartiger Tumor
enterisches Nervensystem
Hirschsprung-Erkrankung
im Kindesalter)
(agangl ionäres Colon)
C Neuralleistenderivate im Kopf-Hals-Bereich Im Kopf-Hals- Bereich stam men aus der kranialen Neuralleiste neben den Äquivalenten der u nter B genannten Strukturen (wie z. B. Melano zyten) auch noch das Mesenchym und die sich aus i h m entwickelnden Strukturen ab. a kraniale Neural leistenderivate im Erwachsenenskelett: Gesichtsschä del. Zungenbei n. Teile des Schildknorpels; b der größte Teil der Haut i m Gesichtsbereich sta m m t von der Neural leiste ab.
,�.
,
\
\
Neurofibromatose
Satellitenzellen)
(von Recklinghausen)
Melanozyten
malignes Melanom. Albinismus
Nebennierenmark
Phäochromozytom
endokrine Zellen der Lunge
Karzinoide ( b ösart i g e . endokrin
(Tumor der Nebenniere)
und des Herzens
aktive Tumoren)
parafollikuläre Zellen (C-Zellen)
medulläres Schilddrüsen karzinom
der Schilddrüse
�=:::::,.<----
aussprießende afferente Axone der Hinterwurzel im Spinalganglion
"'---',�--- aussprießende
efferente Axone der Vorderwu rzel
Binde- und Fettgewebe
B l utgefäße
Gliazellen (Schwann-Zellen.
Epmeurium
H interwurzel
\+---'---....J.I..-- Interneuron
.�-41---- Vorderwurzel
marklose Faser (vegetativ)
E Entwicklung eines peripheren Nervs Afferente (blau) und efferente (rot) Axone sprossen während der rrühphase der Entwic k lung getrennt aus den Somata der Neurone aus (a): Die primärafferenten Neurone entwickeln sich Im SpInalganglion. die (I-Motoneurone aus der Grundplatte des Rückenmarks (b). Die beide Neuronenarten verbindenden Intern(>u rone (schwarz) entwickeln SICh erst später.
myelinisierte Faser (somatomotorisch od�r sensibel)
F Aufbau eines peripheren Nervs Ein peripherer Nerv besteht nur aus Axol1l'n (al· ternaUve Bezeichnung: Neunten) und HlJ llge webe ( Sc hwann-Zellen. Fibroblasten. Bl utgl' fäße). Die Axone leitl'n dabei entwedl' l Infor mation aus der Periplll'rie Im Z S (A{ferenlt'n, oder umgekehrt aus dem Z S i n d e f\'ripl1l' ne (f{{eren/en). Axone liegen entwedel myeli nisiert odt:'r unmyelinisiert vor. Let/ter,' haben eine vll'l langsamere l'rvenleltgeschwlndlg keit und Sind meist Fasern des vegetativen l'r vensvstems (s. S. 93). Von den Hülls(hic�ten des ervs Ist Insbesondere das l'e{,l1ellrJlJfTl Wichtig. da es eine Gewebl'schrankt:' darstellt (s. S. 9 1 ).
73
•
�
ne Anatomie
8.3
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
lage u nd Gl iederung d e s N ervensystem s
Foramina intervertebralia
-!.------'�---,--+--
Spinalganglien
Nn. spinales -----""��--;-_,_-
Plexus lumbosacralis
b
A Topografie des Nervensystems a Ansicht von dorsal: b Ansicht von rechts. Das Zentra/nelVensystem (ZNS). also Gehirn ( Encephalon) und Rücken mark (Medulla spinalis). sind hellrot. das periphere NelVensystem ( PNS). also NelVen und Ganglien. hellgelb dargestellt. Im Bereich des Rückenmarks treten die NelVen durch Löcher (Foramina intelVertebra· /ia) aus ihrer Knochenkapsel. der Wirbelsäule. aus und ziehen zu i hrem Versorgungsgebiet. In den Foramina intervertebralia bilden sich die
74
Spina/nelVen durch die Vereinigung ihrer vorderen und h interen Wu r zel (s. S. 79). Die kleinen Spina/ganglien in den Foramina i n tervertebra lia sind als Schwellungen der Hinterwurzel erkennbar ( n u r in der Dorsa l ansicht dargestellt: zu ihrer Funktion s. S. 79). Im Bereich der Extremitäten lagern sich die vorderen Äste der Spinalner ven zu Geflechten ( Plexus) zusammen. Aus den Plexus bilden sich dann die peripheren Nerven. welche die Extremitäten innervieren.
8. Allgemeine Neuroanatomie
Allgemeine Anatomie
parietal/dorsal 111
IV V
okzipital/ kaudal
VI
frontal/kranial/ oral/rostral
VII VIII XII
IX
XI
X
kaudal
C Lagebezeichnungen im Zentralnervensystem Mediansagittalschnitt; Ansicht von rechts. Beachte zwei wichtige Achsen:
Q) die nahezu senkrecht verlaufende Hirnstammachse
(entspricht in etwa der Körperachse; Meynert-Achse);
CD die horizontal verlaufende Diencephalon-Telencephalon-Achse (Forel-Achse).
Bei Richtungsbezeichnungen im ZNS unbedingt an diese Bezugsachsen denken !
Gelenke. Haut. Skelettmuskulatur
Skelett muskulatur
/'
somatomotorische Fasern
somatosensible Fasern
/
Afferenzen
ZNS
/'
viszerosensible Fasern
/
Eingeweide. Gefäße
Efferenzen
viszeromotorische Fasern
Drüsen. glatte Muskulatur. Herzmuskulatur
o
B Spinal nerven und Hirnnerven Ansicht von ventra l. Im PNS stellt man die 3 1 Spinalnervenpaare. die aus dem Rückenmark sta m men. den 1 2 Hirnnervenpaaren gegenüber. die aus dem Gehirn stammen. Die H i rnnervenpaare werden traditionell m it röm ischen Ziffern von oral nach kaudal d urch n u m meriert. Bea chte: Die ersten beiden Hirnnerven. N. olfactorius (I) und N. opticus (11) sind keine peripheren Nerven im engeren Sinne. sondern aus dem Gehirn vorgel agerte Ausstülpungen. d. h . Leitungsbahnen des zentralen Nervensystems. die von Meningen u m h ü l l t sind und Zellen enthalten. die aussc h l ießlich im ZNS gefunden werden: Oligodendrozyten u nd M ikrogliazellen.
Schema des Informationsflusses im Nervensystem Die in den Nervenfasern kodierte I nformation wird entweder zum ZNS (Gehirn und Rückenmark) geleitet oder u mgekehrt vom ZNS in die Peri pherie (peripheres Nervensystem. PNS. einschließlich der peripheren Anteile des vegetativen Nervensystems. s. S. 92). Informationszufüh rende Fasern zum ZNS werden als afferente Fasern oder kurz Afferenzen bezeichnet. vom ZNS ausgehende Fasern als efferente Fasern oder Effe renzen. Zur Terminologie: Im klassischen anatomischen Sinn wird der Begriff senSIbel für Empfindungen verwendet, die am ganzen Körper wahrge
n om men werden (z. B. Temperatur- oder Schmerzempfi ndungen), der Begriff sensorisch dagegen nur für Empfindungen an a natomisch defi nierten Orten der Sinnesorgane (also Hören, Sehen, Schmecken , Rie chen, Gleichgewichtsempfindung). Heutzutage setzt sich der Begriff sensorisch für beide Arten von Empfindungen immer mehr durch.
75
8. Allgemeine Neuroanatomie
Allgemeine Anatomie
Zellen des N ervensystems
8 .4
Überleitungssegment
Rezeptorsegment
Übertragungssegment
� r------"'--, �
Richtung der Übertragung --
Axon ------,-r'i-----':7:--:-t---'
MembranpOlenzial +40 mV
-80 mV
.� � I
Kernpore
+40mV
+40 mV
-8OmV
-80 mV
exzitalorisches
inhibitorisches
poslsynaptisches Potenzial (EPSP)
postsynaptisches Potenzial (JPSP)
A Die Nervenzelle (Neuron) Das Neuron ist die kleinste Funktionsei nheit des Nervensystems. Neurone kommun izie ren mit anderen Zellen über Synapsen. Diese anderen Zellen können neben Nervenzellen nicht neuronale Zellen, wie z. B. Skelettmus kelfasern sein (wie hier dargestellt). Die Synap sen. die an Nervenzellen enden, tun dies zumeist an Dendriten (wie hier zu sehen ). Der an den Synapsen freigesetzte Transmitter, der auf die Membran des Dendriten wirkt, wirkt ent weder exzitatorisch oder inhibitorisch. Durch den Transmitter wird das lokale Aktionspoten-
Potenzial am Axonhügel
GolgiApparat
Aktions potenzial
zial an der Nervenzell membran also entweder gehoben oder gesenkt. Alle exzitatorischen und inhibitorischen Potenziale einer Nerven zelle werden i m Axonh ügel i ntegriert. Über wiegen die exzitatorischen Potenziale, wird die Reizschwelle überschritten, so dass ein Impuls im Axon nach dem Alles-oder-Nichts Gesetz weitergeleitet wird. Am Ende des Axons, im Übertragungsseg ment, befindet sich wiederum eine Synapse. Aus dieser wird ein Transmitter freigesetzt, der seine Wirkung am Erfolgsorgan entfaltet, so dass z. B. eine Muskelkontraktion erfolgt.
C Grundformen des Neurons und seine fun ktionsadaptierten Varianten Der Querstrich markiert die Region des Axon hügels, der das Anfangssegment des Axons darstellt. (Zum Aufbau eines peripheren Nervs, der nur aus Axonen und Hüllgewebe besteht, s. S. 73.) a
{
76
Multipolares Neuron (multiple Dendriten) mit langem Axon (= langem Ü bertragungs weg ) ; Projektionsneuron wie z. B. a- Moto neuron im Rückenmark. Multi polares Neuron mit kurzem Axon (= kurzem Übertragungsweg); Inter- oder Schaltneuron wie z. B. i n der grauen Sub sta nz von Gehirn und Rückenmark. Pyramidenzelle: Dendriten sind nur an Spitze und Basis des dreizipfeligen Zellkör-
Axonhügel
raues endoplasmatisches Reticulum
Neurotubuli und Neurofilamente
B Elektronenmikroskopie des N eurons Neurone sind reich a n rauem endoplasma tischem Reticulum (Proteinsynthese, aktiver Stoffwechsel ) . Dieses endoplasmatische Reti culum ist durch kationische Farbstoffe in der Lichtmi kroskopie gut darstel lbar ( kation ische Farbstoffe binden a n die anionische m- und rRNS der R ibosomen). Es wird auch als Nissl Substanz bezeichnet. Das Verteil un gsmuster der N issl-Substanz wird zur Beurteilung der funktionellen I n tegrität von Neuronen in der Neuropathologie herangezogen . Neurotubuli und Neurofilamente werden /ichtmikrosko pisch zu Neurofibrillen zusa m mengefasst. da sie sich a ufgrund i h res geringen D u rchmes sers lichtmik roskopisch nicht unterscheiden lassen. Neurofibrillen kann man d u rch Versil berungsmethoden i n der Lichtmi kroskopie darstellen. Dies ist in der Neuropathologie von Interesse. da Verk l u mpungen der Neurofibril len ein histologisches Merkmal der Alzheimer Erkrankung sind.
pers zu finden. das Axon ist lang; z. B. effe rentes Neuron der m otorischen H i rnrinde. d Purkinje-Zelle: ein reich verzweigter Dend ritenbaum geht von einer umschriebenen Stell e des Zellkörpers a b; die Purkinje-Zelle erhält viele synaptische Kontakte von Affe renzen zum Klein h i rn und stell t gleichzeitig die efferente Zelle der Kleinhirn rinde dar. e Bipolares Neuron: Der Dendrit verzweigt sich in der Peripherie; z. B. bipolare Zellen der Retina. Pseudounipolares Neuron: Dendrit u nd Axon sind nicht d u rch Zell körper getrennt; z. B. primärafferentes ( = erstes sensibles) Neuron i m Spinalganglion (s. S. 8 7 ) .
Allgemeine Anatomie
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Ir! Vesikel mit Neurotransmitter postsynaptische Membran
====������:-- synapti scher Spalt präsynaptische �axosomatisch
axodendritisch
'----v---'
axoaxonisch
D Verschaltungen in einem kleinen Neuronenverband Axone können an versch iedenen Orten des Zielneurons enden und dort i hre Synapsen ausbilden . Man spricht von axodend ritischen, axosoma tischen und axoaxonischen Synapsen. A m häufigsten sind axodendri tische Synapsen (5. auch A).
fibrillärer Astrozyt
protoplasmatischer Astrozyt
Oligo· dendrozyten
Mem bra n
2
Mikroglia
Elektronenmikroskopie der beiden häufigsten Synapsentypen im ZNS Synapsen stellen die funktionelle Verbindung zwischen zwei Neuronen her. Sie bestehen aus einer präsynaptischen Membran, einem synapti sehen Spalt und einer postsynaptischen Membran. Bei der Dornen- oder Spinesynapse ( 1 ) kontaktiert der synaptische Endkolben (Bouton) eine spezialisierte Ausstülpung (Dorn oder Spine) des Ziel neurons. Lagert sich das Axon einem Zielneuron an, so spricht man von einem Parallel kontakt oder Bouton en Passage (2). Die Vesikel i n den präsynaptischen Auftreibungen enthalten die Überträgerstoffe (Neurotransm itter), die bei Aktivierung durch Exozytose in den synaptischen Spalt freigesetzt werden. Von hier diffundieren die Neurotransmitter zur postsynapti sehen Membran, wo ihre Rezeptoren lokalisiert sind. Eine Vielzahl von Med i kamenten und Toxinen greifen in die synaptische Ü bertragung ein (Antidepressiva, Muskelrelaxanzien , Giftgase, Botu lin ustoxin).
G Zusammenfassung: Zellen des zentralen (ZNS) und des peripheren Nervensystems (PNS) und deren funktionelle Bedeutung Funktion
Zelltyp Neurone (ZNS und PNS)
1 . Erregungsbildung
Erregungsleitung 3 . Informationsverarbeitung 2.
Gliazellen Astrozyten (nur ZNS) (auch Mokrog/ia genannt) F Zellen der Neuroglia im ZNS Die Zellen der Neuroglia u mgeben die Neu rone und unterstützen damit ihre Funktion (5. G). Durch verschiedene lichtmikroskopische Färbeme thoden werden untersc hiedliche Anteile der Neurogl iazellen mehr oder wen iger selektiv dargestellt: a Da rstel l un g der Zellkerne d u rch einen basischen Farbstoff;
b Darstellung des Zellleibes d u rc h Si lberi mprägnation.
Mikrogliazellen
(nur ZNS)
Konstanthaltung des inneren Milieus im ZNS 2 . Beteiligung am Aufbau der Blut Hirn-Schranke (5. S. 9 1 ) 3. Phagozytose von abgestorbenen Synapsen 4. Narbenbildung im ZNS. z. B. nach Hirninfarkt, bei multipler Sklerose 1.
Phagozytose (.Makrophagen des Gehirns")
Oligodendrozyten (nur ZNS)
Bildung der Myelinscheide im ZNS
Schwann-Zellen (nur PNS)
Bildung der MyelinscheIde im PNS
Satellitenzellen (nur PNS)
modifiZierte Schwann-Zellen; umhüllen den Zeilleib von Neuronen in Ganglien des PNS
77
•
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
8.5
Aufbau eines Rückenmarkssegmentes
or a) (funktiRadi onelxl:posteri Radix sensori
alR.bcommuni us cans R. communicans
N.spinalis
Radix anteri onelol:ar) Radi(funkti x motori
R. cutaneus lateralis is ---.J+-I dorsal undmitR.R.ventral is
R. cutaneus or) miundt R.medi R.lventral ateralaisilsis(anteri @
A Aufbau eines Rückenmarkssegmentes mit seinem Spinalnerv Ansicht von kranial. Das Rückenmark ist aus 31 übereinandergeschich teten Segmenten aufgebaut (vgl. B), aus denen beidseitig eine vordere und eine hintere Wurzel hervorgehen (Radix anterior und Radix posterior). Die ventrale Wurzel enthält die efferenten (motorischen) Fasern, die dor sale Wurzel die afferenten (sensiblen) Fasern. Beide Wurzeln eines Seg ments vereinigen sich im Foramen intervertebrale zum Spinalnerv (Ner vus spinalis). Bei dieser Vereinigung durchrnischen sich afferente (sen sible) und efferente (motorische) Fasern, so dass die Äste, in die sich der Spinalnerv aufteilt (s. u.), motorische und sensible Anteile enthal ten (Ausnahme: R. meningeus, rein sensibel). Diese Aufspaltung in Äste (Rarni) erfolgt bereits kurz nach der Vereinigung von Radix anterior und posterior zum Spinalnerv. Der eigentliche Spinalnerv ist damit nur etwa 1 cm lang.
78
Funktionen der Hauptäste des N. spinalis sind: •
•
•
•
Der R. ventralis innerviert die vordere und seitliche Leibeswand bzw. die Extremitäten; der R. dorsalis innerviert die Rückenhaut und die autochtone Rücken muskulatur; der R. meningeus zieht in den Wirbel kanal zurück und innerviert u. a. die Rückenmarkshäute sensibel; der R. communicans albus führt weiße ( = myelinisierte) Fasern zum sympathischen Grenzstrangganglion (Truncus sympathicus); der R. communicans griseus führt graue (= unmyelinisierte) Fasern vom sympathischen Grenzstrangganglion zurück zum Spinal nerv (zur funktionellen Bedeutung s. S. 93). Dorsale und ventrale Äste der Spinal nerven verzweigen sich in weitere (Unter) äste.
Allgemeine Anatomie
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Ganglion spinale
R.communi cans albus
griseus cularioaris radiFilaciradi s anteri B Rückenmarkssegmente in der Ansicht von frontal Das Rückenmark ist aus mehreren übereinandergeschichteten Seg menten aufgebaut, aus denen jeweils die paarig angelegten Spinal nerven hervorgehen (aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nur beim obersten Segment dargestellt). Ventral ziehen mehrere Fila radicula ria radicis anterioris aus dem Rückenmark und vereinigen sich zur Vor-
ion ci trunciGangl sympathi
derwurzel (Radix anterior), dorsal bilden mehrere Fila radicularia radicis posterioris die Hinterwurzel (Radix posterior). Mehrere Fila radicularia vereinigen sich also zu einer Radix anterior bzw. posterior eines Spinal nervs, der sich dann in seine fünf Äste teilt (s. A). Der segmentale Auf bau des Rückenmarks ist äußerlich nur an den Fila radicularia zu erken nen, das Rückenmark selbst weist äußerlich keine Segmentierung auf.
Flügelplatte ",.......-.. Haut rezeptoren
--'Ir---
Hinterhorn Vorderhorn
Grundplatte
wurzel
Skel ttmuskel mit emotori Endpl attenschen
C Embryologische Herleitung der topgrafisch-funktionellen Zuordnung innerhalb eines Rückenmarksegmentes Die afferenten Fasern (z. B. aus Hautrezeptoren) gelangen über die Hin terwurzel in das Hinterhorn des Rückenmarks, das sich aus der Flügel platte entwickelt hat. Die efferenten Fasern gehen von Neuronen aus, die im Vorderhorn des Rückenmarks, einem Derivat der Grundplatte, liegen. Sie verlassen das Rückenmark über die Vorderwurzel und ziehen zu ihrem Erfolgsorgan, z. B. einem Skelettmuskel.
graue Substanz
weiße Substanz
D Rückenmarksegment im Querschnitt Ansicht von kranial. Im Querschnittbild des Rückenmarks erkennt man die zentral gelegene, schmetterlingsförmig angeordnete graue Sub stanz und die sie umhüllende weiße Substanz. In der grauen Substanz liegen die Zellleibervon Neuronen, in der weißen Substanz ziehen Axone auf- und abwärts. Die graue Substanz ist in Vorder- und Hinterhörner untergliedert. In den Vorderhörnern liegen die Zellleiber der efferenten Neurone, in den Hinterhörnern die der afferenten. Das Rückenmark ist also funktionell von ventral (Efferenz) nach dorsal (Afferenz) gegliedert (horizontale Gliederung). Zur Beziehung von Rückenmarkssegmenten und Dermatomen (vertikale Gliederung des Rückenmarks), s. S. 80.
79
Allgemeine Anatomie
8.6
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Sensi b l e I n nervation: Übersicht
A Lage u n d Einteilu ng d e r Rüekenmarkssegmente in Bezug auf den Wirbelkanal Ansicht von rechts. Das Rückenmark besteht aus 31 übereina nder angeord neten Segmen ten: • • • • •
8 Zervikalseg mente, 1 2 Thorakalsegmente, 5 Lumbalsegmente, 5 Sakralsegmente und 1 Kokzygealsegment (ohne kli nische Bedeutung).
Da das Rückenmark in seinem Wachstum im Verhä ltnis zum Wachstum der Wirbelsäule zurück bleibt, reicht es beim Erwachsenen wie hier dargestellt n u r bis etwa zum 1. Lenden wirbelkörper (vg l . S. 1 26). Den Segmenten des Rückenmarks entsprechen auf der Körperober näche die Dermatome (s. C). Anders gesagt, ist ein Dermatom das Areal auf der Körperober näche, dessen Hautsinnesrezeptoren (z. B. für Druck, Temperatur, Schmerz, Vibration) mit i h ren Afferenzen in ein Rückenmarksseg ment ziehen. Damit ist eine 1 : 1 -Zuordnung von Kör perobernäche zu Rückenmarksseg ment mög lich. Klinisch bedeutet dies, dass man bei einer Sensibilitätsstörung (Funktionsausfall eines Dermatoms) feststellen ka n n , auf welcher Höhe des Rückenma rks die Störung lokalisiert ist. Das Dermatom umfasst n u r die Sensibi lität, im Bereich der Motori k entspricht dem Dermatom das Myotom (s. S. 7 ). Beachte folgende Besonderheit: Es gibt nur sie ben Zervikalwirbef (C I -VIII), aber acht Zervi kalnervenpaare ( C 1 -8). Das oberste Zervikal nervenpaar zieht oberhalb des 1. Zervikalwir bels. Die übrigen Zervikalnervenpaare ziehen dann - wie alle übrigen Spinal nervenpaare unterhalb der Zervikalwirbelkörper.
präaxial
C4 C5
�
C6 C7
Th2
postaxial
w 5V
B Dermatome und Extremitätenknospen (nach Sadler) Dermatome spiegeln die segmentale Glie derung. die auf den Som iten beruht, wider (s. S. 7). Aus den Somiten, aus denen die Extre m itäten entstehen, wandern Zellen aus, die Extremitätenknospen bilden sic h . Diese aus wandernden Zellen ziehen i h re ursprünglich segmentale Innervation wie einen Ariadne faden hi nter sich her. a Bei einem fünf Wochen a l ten Embryo sind
die Dermatome noch segmental angeord net.
80
b Bei einem sechs Wochen alten Embryo haben sich schon Verschiebungen ergeben: die präaxialen Seg mente liegen krania l , die postaxialen kauda l . Die dazwischen liegen den Segmente haben sich nach distal in Richtung Hand verschoben. e Bei einem sieben Wochen alten Embryo sind die Verhä ltnisse schon ähnlich wie nach der Geburt. Dieses Dermatomschema wie auch das Sche ma C sind verei nfacht, da die Zellen, welche die Dermatome bilden, Wanderungsbewe gungen durchführen (Einzelheiten s. 5. 1 4) .
C8
post-
51
52
axial
� L5 präaxial
Allgemeine Anatomie
C Vere infachtes lernschema der Dermatome (nach Mumenthaler) Die Inne rvation sgebiete der Dermatome i m Bereich der Extremitäten ergeben sich d u rch das Aussprossen der Extremitätenknospen wäh rend der Entwi c k l un g . D u rch die Positionierung der Extremitäten wie bei ein em Vierfü ßer (Quadrupeden ) wird das Lernen der Dermatome - im Verg leich zur a natomischen Normalposition - vereinfacht. Verg leiche
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
die Lage der Dermatome mit denen der Rückenma rkssegmente in A! Das aufgrund der Wanderungsbewegungen entstandene komplexere Muster der Dermatome ist auf S . 84 dargestellt. Beachte: Da das Segment Cl nur motorische Fasern enthält. fehlt das C l -Dermatom.
81
•
8. Allgemeine Neuroanatomie
Allgemeine Anatomie
8 .7
Sensi b l e I n n e rvation: Prinzipien der Dermato m - und Plexusbi l d u ng
Kopf
----(-
�!:��� ��; � :���
I R a n e t anschließend nach hinten
)
A
vordere (obere) Gliedmaße
�1 >;1 ; )
Rotation nach vorne; das Knie zeigt anschließend nach vorn
, V\ /1 ..'.,
Ellenbogen gelenk
Achsen
". ,
Kniegelenk
� V � hintere (untere) � � '/ Gliedmaße
b
Wirbe lsäule
ventral
A Stammesgeschichtliche Herleitung der Dermatombildung Während der Rumpf bei niederen Tetrapoden zwischen den Extremi täten hängt (a), werden die Extremitäten bei Säugetieren rotiert (b). Dabei kommt bei der hinteren ( = unteren) Extremität, die nach vorne gedreht wird . die ursprünglich dorsale lage der Extremitätenmuskula tur ventral zu liegen. wenn man sich das Säugetier aufrecht gehend vor stellt (Einzelheiten s. S. 20). Dies ist bei der vorderen (= oberen) Extre-
Spinal nerv im Foramen intervertebrale
mität, die nach hinten rotiert wird, nicht der Fa ll. Deshal b m üssen die Zellen die Dermatome im Bereich der unteren Extrem ität bilden, im vergl ich zu den gleichartigen Zellen d er oberen Extremität verstärkt wandern. Daraus resu ltiert beim endg ültigen Dermatommuster der unteren Extremität die schraubena rtige Verteilung der Dermatome; bei der oberen Extremität ist dies nicht der Fall (s. S. 84).
�
peripherer Nerv
Hautnerv
t
}Plexus
B Verlauf sensibler Fasern von der Hinterwurzel bis zum Dermatom Im Folgenden wird nur der Verlauf sensibler Fasern vom Rückenmark bis lUr Peripherie beschrieben. also entgegen des Informationsßusses in die sen (afferenten) Fasern . Dies hat rein didaktische Gründe. Sensible Fasern ziehen von der Hinterwurlel zum Foramen interverte bra le. wo sie sich mit den motorischen Fasern zum Spinalnerv vereini gen. Die sen\lblen Fasern verteilen sich dann auf den vorderen und hin terE:,n Ast des Spillainervs. Die einfache seg mentale Anord nung der sen �iblen Innervationsgebiet e. die noch am Rumpf vorliegt, ist i m Bereich der Extremltillen aufgehoben (s. S. 8 1 ), Ursache hierfür sind die Wande rungsbewegungen verschiedener Muskel- u nd Hautarealanlagen wäh rend der Extremitätenentwic klung. Da diese Anlagen ihre segmentale I n nervation mitnehmen, erfolgt in den Extremitäten zwangsläufig eine Durc hm ischung sensibler Fasern a us u nterschiedlichen Segmenten ( Plexusbildung. s 0) Nach dem Faseraustausch In den Plexus ziehen die Fasern in penpheren erven l U ihren Versorgungsgebiete n, Im letz ten Abschn itt oft als rein sensible Hautnerven. Das von einem Rüc ken-
82
maximales Innervationsgebiet eines Hautnervs
überlappendes Innervationsgebiet zweier Hautnerven
Autonomgebiet eines Hautnervs
marksegment innervierte Hautareal wird als Dermatom bezeichnet. Die Dermatome von benachbarten Rückenmarksegmenten l iegen oft so dicht beieinander, dass ihre I n n ervationsgebiete stark überlappen. Beim Ausfall eines Segmentes umfasst der klinisch feststell bare Sensi bilitätsausfall daher möglicherweise ein wesen tl ich kleineres Gebiet. Dieses Gebiet, das aussch ließlich von einem Hautnerv sensi bel versorgt wird, wird als sog. Autonomgebiet d ieses Nervs bezeich net. Fällt ein Seg ment aus, so verbleiben d ie Hautnerven aus den beiden benachbarten Rückenmarksegmenten im Randbereich zur I n n ervation des betrof fenen Hautareals. Anhand dieses Schemas wird der U nterschied zwischen der radikulären (= segmentalen) und der peripheren sensiblen Innervation deutlich. Wird eine Nervenwurzel geschädigt (z. B. bei einem Bandscheibenvorfa ll), folgt der Sensi bilitätsausfa l l dem M uster der rad i k u l ä ren I n nervation (s. S. 84); wird hingegen ein peripherer Nerv gesc hädigt (z. B. U n fall im Bereich einer Extremität), gilt das M uster der peri pheren I n nervation (s. S. 85).
Allgemeine Anatomie
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Radix 1
-:i--:::i---+---J--i-- Radix 2 --t--t--+-- Radix 3
Nerv 1 Nerv 2
C Prinzip der Plexusbildung
Nerv 3
Radix 4
Nerv 4
Die Axone, welche die sensi blen Afferenzen bilden, kommen von ihrem Dermatom über verschiedene periphere Nerven, um schließ lich in einer Radix in das Rückenmark zu zie hen. Axone einer Radix können sich im Rah men der Plexusbildung auf mehrere periphere Nerven verteilen.
Nerv 5
�
C4 C5 C6
Truncus superior Truncus inferior
C7 C8
Fasciculus medialis Fasciculus posterior
Th 1 Th 2
N. ulnaris
D Plexusbildung a m Beispiel des Plexus brachialis Während der Em bryona lentwicklung fi ndet im Bereich der Extremitäten eine Wanderung und damit verbunden eine Durchm ischung von ven tralen Anlagen der Dermatome und Myotome statt. Dabei ziehen Myo torne und Dermatome i h re In nervation wie einen "Ariadnefaden" hinter sich her. Die Bauprinzipien von Myotomen und Dermatomen sind iden tisch, wobei hier nur die Dermatome besprochen werden (zu den Myo tomen s. S. 86. Die Anlagen der Dermatome senden während der Ent wicklung Signale a n die aussprießenden sensiblen Axone (s. S. 73). Sie führen dazu, dass jedes Dermatom die Axone aus seinem spinalen Seg ment erhä lt. (Zur Verdeutlichung ist h ier jedes Rückenmarksseg ment mit einer eigenen Fa rbe geken nzeichnet.) Damit die Axone aus dem jewei ligen R ückenmarkssegment zu "ihrem" Dermatom gelangen kön nen, müssen sie untersc h iedlichen peripheren Nerven zugeordnet wer-
den. Der Ort, an dem die Versch iebung und Durch mischung der Axone (� Fasern) stattfindet, ist der Plexus. Beim Plexus brac hialis untersc hei det man verschiedene Absc hnitte. Vor der Plexusbildung lagern sich die Axone aus einem Segment lU den Wurzeln (Radlces) zusammen. Die Axone aus den Wurzeln von (5 und ( 6 lagern sich dann zum Trun eus superior zusammen, die Axone von ( 7 zum Truncus medius und die von (8 und Thl zum Trucus Inferior. Anschließend bildet sich aus den vorderen Ästen der Trunci superior und medlus der Fase/cu/us /aleralis. aus dem vorderen Ast des Truncus IIlferior der Fase/cu/us medialis und aus den dorsalen Ästen aller d rei Trunci der Fascicu/us pos tenor. Aus den Fasciculi gehen schließlich die großen Nerven des Arms und der Schul ter hervor, in denen sich die Axone auf ihrem Weg zu den Dermatomen befin den.
83
__
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
8.8
Sensi b l e I n nervation : Dermatome u nd Ha utnervenareale Schema der radikulä ren (segmentalen) sensiblen Innervation Das von einer h in teren Spinalnervenwurzel ( Radix dorsalis) versorgte Hauta real wird als Dermatom bezeic h net. Da das Segment C l ausschließlich aus motorischen Fasern be steht, g ibt es kein korrespond ierendes sensib les Feld. Die Kenntnis der radikulären I n nerva tion ist klinisch sehr wichtig: Wird z. B. bei ei nem Bandscheibenvorfa l l eine sensible Wurzel kompri miert, kommt es z u Sensibilitätsausfäl len in dem betroffenen Dermatom. Aufgrund des Sensibi litätsausfalles eines Dermatoms kann man auf die Lokalisation des Schadens schließen: Welche Zwischenwirbelscheibe ist betroffen? Bei einer G ü rtelrose - einer viralen Entzündung eines Spinalganglions - ist jeweils das vom Ganglion versorgte Dermatom be troffen (nach M u menthaler). A
(2 (2 (3
---='::
C3 Th l Th2
(4 Th 2
Th 4 Th 5
Th 3 Th4
(5
---
(4
Th3
Th 5 Th 6
\
(5
Th 7 Th 8
S5
\
)\ \
B Schema der n ukleären sensiblen Innervation i m Bereich des Kopfes Der Kopf wird sensibel d u rc h den N . trige mi nus (V. H irnnerv) i n nerviert. Bei einer Läsio n des sensiblen Kerns des N. trigeminus im Ge hirn ( = zentra le Schädig u n g ) tritt eine zwie belschalenförm ige Sensibil itätsstörung ent lang der Sä/der-Linien a uf, die konzentrisch um M u nd und Nasenöffnung verlaufen, der Ver lauf dieser Linien entspricht der Verteilung der Neurone im sensiblen Kern des N. trige m i n us (somatotopisc h e Organ isation, d. h. bestim m ten I n n ervation s gebieten i n der Peripherie sind besti mmte N e u ronengruppen i m ZNS zu geordnet). Das Gebiet 1 wird von der k rani alen Kernsäule versorgt, Gebiet 2 von der mittl eren und Gebiet 3 von der kaudalen Kernsäule. Die ses Schädigungsm uster entspric h t dem der ra dikulären Schädig u n g eines peri pheren Nervs.
84
Allgemeine Anatomie
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
N. ophthalmicus (VI N . trigeminus)
N. maxillaris (V2 N. trigeminus)
[.L_-\-__ N. occipitalis
C Schema der peripheren
major
N. mandibularis
f--;.+-- N. occipitalis minor
(VJ N. trigeminus)
N. auricularis magnus
Nn. supra claviculares
sensiblen Innervation Bei Schädigung eines peripheren Nervs treten Sensibilitätsausfälle nach diesem Muster auf. Man ver gleiche den Bereich des Sensibili tätsausfalles bei einer Schädigung des peripheren Nervs m i t dem einer Schädigung der Nervenwurzel in Abb. D (nach Mumenthaler).
N. axillaris
.;::-o---�-
___ _
Rr. dorsales nn. spinalium
"""'�=+--- N. axillaris
Rr. cutanei anteriores nn. intercostalium
111\·-+--- N. radialis
Rr. cutanei laterales nn. intercostalium Nn. clunium superiores Nn. clunium medii
'/ k'-':'o--+t---- N. cutaneus brachii medialis
1+:'-\--- N . radialis N . musculo cutaneus N. cutaneus \�___-+.c!-'.'I--
antebrachii medialis N. iliohypogastricus
H-\---- N. radialis
�I;'.--- N. ulnaris
N. medianus femons lateralis N. medianus N. femoralis
N cutaneus femons postenor N . obturatorius
N. tibialis N . saphenus
N. tngeminus. N. ophthalmicus (V.)
N . trigeminus. . maxillaris (V )
N . occipitalis major (C 2) N . occipitalis minor (C 3)
N. fibularis (peroneus) communis
N. suralis
N . fibularis (peroneus) superficialis
N. transversus colli (C 3)
N . suralis
N. plantaris medialis
N. fibularis (peroneus) profundus
N. plantaris lateralis
N tngt'll1lnu�. N. mandibularis (Vj)
o Periphere Innervation von Kopf und Hals Ansicht von rechts. Die I nnerva tionsgebiete der seg mentalen zervikalen Nerven und des N. trigeminus (V - VJ ) berühren sich in die sem Bereich.
85
•
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
8.9
Motorische I n nervation: Organ isation des Rückenmarks u n d Reflexe
Kernsäule
A Organisation der Vorderhörner im Rückenmark Während sich Derrnatome auf die sensible Innervation (= Afferenzen) beziehen. beziehen sich die Myotome auf die Innervation der Skelett muskulatur ( Efferenzen). Wie beim Hinterhorn liegen auch im Bereich des Vorderhornes die Segmente übereinander. In Bezug auf die Inner vation kann man grundsätzlich zwei Arten von Skelettmuskeln unter scheiden: • •
Radix
peripherer Nerv
monosegmental und polysegmental ( = plurisegmental) innervierte.
Bei der monosegmentalen Innervation liegen die Perikarya der die S ke lettmuskulatur innervierenden Neurone ( = Motoneurone) innerhalb der Höhe eines Rückenmarkssegments (grüner Muskel). Bei polysegmen tal innervierten Muskeln liegen die Motoneurone innerhalb einer Kern saule. die sich über mehrere Segmente erstreckt (blauer und orange farbener Muskel). Die ausschließlich bzw. überwiegend von einem Seg ment innervierten Muskeln nennt man Kennmuskeln dieses Segments. Die Funktlonsf�ihigkeit dieser Muskeln kann man u. a. durch Reflexe überprüfen.
Rückenmarks segment
monosegmental innervierter Muskel
B Prinzip der Plexusbildung längere Kernsäulen für einen polysegmental innervierten Muskel sen den i hre Axone uber mehrere Radices in die Peripherie. I m Bereich des Plexus werden dabei die Axone aus den verschiedenen Radices zu einem peripheren Nerv gebündelt. der dann zum Muskel zieht.
Nerv ' Nerv 2 Nerv 3
�=:::§ ::;::: �� ""-�
Nerv 4
Plexus Hinterwurzel
Hinterhorn
Nerv 5
pseudounipolares Pl'rlkJryon im Spm
Vordl'f' wurlel
u-Moto neuron
Reflexe Die graul' )Ub\tdnl des Rückl'nmarks dient u.a. dalu. die Muskelaktion lokal auf Rüch'nmarksebene lU koordinieren. ohne dass das Bewusst �eln eingeschaltet wird . Diese Aufgabe übernehmen die Reflexe. G rob gesprochen . unterscheidet man den monosynaptischen Eigenreflex (links dargl'Sll'l It) und den polysynaptischen Fremdreflex (rechts darge stellt). Monosynaptischer Eigenreflex: Rezeptoren im M uskel selbst geben Informationl'n über den Zustand des M uskels ( Länge. Spannung im C
86
M uskel) an das Rückenmark weiter. Die I nformationsübertragung erfolgt durch ein Neuron i m Spinalgang lion . dessen Synapse auf dem Motoneuron des M uskels endet. dessen Aktivität es beeinfl u sst. Polysynaptischer Fremdreflex: Die afferente I nformation stammt nicht aus dem M uskel selbst. sondern z. B. aus Rezeptoren i n der Haut. Diese afferente Information wird über ein I nterneuron a n das M oton eu ron weitergegeben. Da an dieser Informationsübertragungskette m ehr als eine Synapse beteiligt ist. spricht man von einem polysyna ptischen ( Fremd) reflex.
A IIgem ein e A n a tom ie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie ____________________________=-
o Klinisch wichtige Eigenreflexe a Bizepsreflex; b Trizepsreflex; c Patellarseh nenreflex (Quadrizepsreflex); d Achillessehnen reflex. Dargestellt sind Muskeln, Auslösepunkt der Reflexe, beteiligte Nerven (Afferenzen blau, Efferenzen rot) und korrespondierende Rückenmarkssegmente. Die wichtigsten Mus keleigenreflexe sollten bei jeder klinischen Untersuchung überprüft werden. Ausgelöst wird der jeweilige Reflex d u rch einen kurzen Schlag mit dem Reflexhammer, meist auf die Sehne des Muskels. Dadu rch wird der M uskel gedehnt. Wen n sich der Muskel als Antwort auf diese Dehnung kontrahiert, ist der Reflex bogen intakt. Obwohl es sich um einen Mus kel und einen ihn versorgenden Nerv handelt, sind mehrere Rückenmarkssegmente an der In nervation beteiligt (plurisegmentale Mus keln s. A). Bei der klinischen Reflexprüfung sollte immer ein Seitenvergleich durchgeführt werden, da nur so einseitige Steigerungen, Abschwächungen oder pathologische Abwei ch ungen festgestellt werden können.
l3/l4
E Synopse: Topografische und funktionelle Gliederung eines Rückenmarkssegments Die afferenten Fasern von Haut, M uskeln und Gelenken (Somatosensibilität, blau) sowie von den Eingeweiden (Viszerosensibil ität, grün) zie hen über die Hinterwurzel ins Rücken mark und enden im Hinterhorn. Beide Fasern gehen von pseudounipolaren Spina lgang lienzellen aus. Die efferenten Fasern für die Skelettmusku latur (Somatomotorik, rot) sowie für die Ein geweide (Viszeromotorik, bra u n ) ziehen über die Vorderwurzel zu den jeweiligen Erfolgsor ganen, also zu den Skelettmuskel n bzw. zur glatten M us kulatur der Gefäße u nd der i nne ren Organe. Untersch iedlich ist hier lediglich der U rsprung der Fasern: E r liegt fü r die Ske lettmuskulatur i m Vorderhorn, für die Ein geweide i m Seitenhorn in best i mmten Seg menten des Rückenmarks.
Radix posterior (sensoria) Spinalganglion --
------+--- H interhorn
-0;:---:::-- - Seitenhorn -�II--- Vorderhorn
11,
N. spmalis
RadiX anterior (motoria) ----- R. meningeus
R. communicans ---h'f'-\\----" griseus R. communicans ---+H�- albus
Grenzstrang ganglion
R. ventralis
87
__
•
Allgemeine Anatomie
8 .1 0
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Motorische I n nervation: 1 . u n d 2 . motorisches Neuron
A Vereinfachtes Schema der motorischen Innervation Die 1. Motoneurone (dunkelrot) liegen im mo torischen Cortex. Ihre Axone vereinigen sich zum Tractus corticospinalis (die Bahnen wer den meist systematisch vom Perikaryon der Nervenzelle bis zur Endigung ihrer Axone be zeichnet); die Axone ziehen gemeinsam durch die weiße Substanz des Großhirns zum Rü ckenmark. Dabei kreuzen die meisten Axone im Bereich des unteren, verlängerten Marks zur Gegenseite, bevor sie das Rückenmark er reichen (sog. Pyramidenbahnkreuzung, ab hier wird die Bahn Pyramidenbahn genannt). Im Rückenmark findet eine Umschaltung auf die 2. Motoneurone (hellrot) statt, die bei Erre gung dann zur Kontraktion des jeweiligen Ske leltmuskels führen. Die 2. Motoneurone werden durch Afferenzen aus der Peripherie in ihrer Aktivität beeinflusst (blau eingezeichnet). Diese Schaltung nennt man Repexbagen. Wenn die 1. Motoneurone (inklusive ihrer Axone) geschädigt werden (z. B. Schlagan fall l ) . entfallen die Einflüsse der Pyramiden bahn auf die 2. (oder a-) Motoneurone und da mit die bewusste und kontrollierte Steuerung der Skelettmuskulatur durch das Gehirn. Ne ben der Pyramidenbahn fallen die mit ihr ver laufenden Fasern weiterer supplementär-mo torischer Bahnen ebenfalls aus. Als Folge der Läsion etabl ieren sich lokale Schaltkreise auf Rückenmarksebene. Die Afferenzen aus der Hinterwurzel beeinflussen dann alleine und ohne Mitwirkung der Pyramidenbahn das ct-Motoneuron. Diese Regelkreise führen zu einer krankhaften unwillkürlichen Dauerkon traktion der unterhalb der Läsion gelegenen Muskeln : spastische oder zentrale Lähmung (d. h. der Muskel muss vom Untersucher ge gen einen unbewussten inneren Widerstand des Patienten bewegt werden). Fallen hinge gen die 2 . (oder a-) Motoneurone (inkl usive Ihrer Axone) aus. resultiert eine schlaffe oder periphere Lähmung (Muskel kann ohne Wider stand des Patienten vom Untersucher bewegt werden). da den Muskel keine Efferenzen mehr erreichen. Beachte: Das 2. Motoneuron liegt zwar - mor phologisch gesehen - im ZNS, wird aber funk tionell als peripheres euron bezeichnet (vg l . C lUm morphologisc hen Übergang).
A-!---'----J!.--=t=- 1 . Motoneuron im
motorischen Cortex
Pyramidenbahnkreuzung
------=:::.Io,;;::::==--....
Afferenzen in der Hinterwurzel Skelettmuskel
Vorderwurzel
88
Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis)
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
Interneu ron
1 . Motoneuron im ---�� motorischen Cortex
Neuron im sensiblen Cortex
(if-----';-- 3. sensibles Neuron \\ G;,-----
2. sensibles Neuron
J IV-----,(f-- motorisches Interneuron
2. Motoneuron 1.
sensibles Neuron
�/
B Schaltkreis der sensiblen u nd motorischen I nnervation Ansicht von links. Die Informationsverarbeitung im ZNS ist wesentlich komplexer als in A dargestellt, da di e motorische Innervation durch Afferenzen beeinflusst wird, die h ier nicht dargestellt sind (; sensibel motorischer Schaltkreis). An jedem Sch ritt der Schaltung ist eine Viel zahl gleichartig verschalteter Neuronen beteiligt - dargestellt ist jeweils nur ein Neuron. Sensible I nformationen, kodiert als elektrische Impulse, gelangen über ein pri märafferentes ( 1 . sensibles) Neuron, dessen Zell körper i m Spinalgang lion liegt, in das Rückenmark (afferente Neurone, blau dargestellt). Die I n formation wird synaptisch auf das 2 . u nd 3 . affe-
r
I
\
rente (sensible) Neuron übertragen, welches die Information in den sen siblen Cortex (schwarz) sendet. Über Assoziationsneurone ( Interneu rone, schwarz) gelangt die Information zum 1. Motoneuron im Cortex. Dieses leitet die I nformation zum Rückenmark zurück, wo es vermut lich über ein Schaltneuron zum efferenten 2. (u-)Motoneuron gelangt. Letzteres leitet die I mpulse zur willkürlichen Skelettmuskulatur. Da das Schaltneuron bei Ausfa l l der Pyramidenbahn (vgl . A) klinisch von unter geordneter Bedeutung ist, wird es beim prinzipiellen Aufba u der Pyra midenbahn oft nicht berücksichtigt (so auch nicht i n der Abbildung links zur motorischen Innervation).
C Redlich-Obersteiner-Zone einer Hinterwurzel
Diese Zone m arkiert den morphologischen Übergang zwischen dem ZNS und dem PNS (Pfeil). Im ZNS wird die Myelinscheide um die Axone von den Oligodendrozyten gebildet, die bis kurl nach dem Austritt der Hinterwurzel aus dem Rückenmark myelinisieren. Im PNS werden die Myelinscheiden von den Schwann-Zellen gebildet (Einzelheiten s. S. 90). Das Myelin verdünnt sich an diesen Stellen, so dass es nahezu mark los erscheint; diese Stelle ist ein Pradilektlonsort für imm unologisch bedingte Erkrankungen wie z. B. Immunreaktlonen im Spätstadium der Syphilis.
89
Allgemeine Anatomie
8.1 1
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Unterschiede zwischen zentralem und peripherem Nervensystem
ZNS
PNS
Oligodendrozyt
Zellkern einer Schwann-Zelle Schwann-Zelle mit einem mye linisierten Axon
Schwann-Zelle mit mehreren unmyelinisierten Axonen Axon
A UnterschIede In der Myelinisierung von PNS und ZNS Zweck der Myelinisierung ist die elektrische Isolierung der Axone, wodurch die Nervenleitgeschwindigkeit beträchtlich erhöht wird (s. Physiologielehrbücher). Zu dieser Isolierung wickeln sich die sehr lipidreichen Zellmembranen von myelinisierenden Zellen um die Axone. Im PNS bilden Schwann-Zellen (links) das Myelin, im ZNS Oligo dendrozyten (rechts). Beachte: Im ZNS umhüllt ein Oligodendrozyt immer mehrere Axone, im PNS kann eine Schwann-Zelle mehrere Axone umhüllen, sofern ein unmyelinisierter Nerv vorliegt. Bei myelinisierten Nerven im PNS umhüllt eine Schwann-Zelle immer ein Axon.
Aufgrund der besseren Isolierung ist die Nervenleitgeschwindigkeit bei myelinisierten Nerven höher als bei unmyelinisierten. Dort, wo schnelle Reaktionen benötigt werden (Muskel kontraktion), liegen myelinisierte Fasern vor, während unmyelinisierte Fasern dort vorliegen, wo keine schnelle Informationsübertragung nötig ist, z. B. Übertragung von Ein geweideschmerzen. Bedingt durch die verschiedenen Zelltypen unter scheidet sich die Zusammensetzung des Myelins im ZNS und im PNS. Dieser Unterschied in der Myelinisierung ist auch klinisch bedeutsam, da z. B. bei der multiplen Sklerose die Oligodendrozyten beschädigt werden, nicht aber die Schwann-Zellen, die periphere Myelinscheide bleibt intakt, während die zentrale beschädigt wird.
B Myelinisierung .. •
Myelinisierte Axone sind generell dicker als nichtmyelinisierte Axone.
•
Myelinisierte Axone leiten schneller als nichtmyelinisierte Axone.
•
Nicht myelinisierte Axone gibt es nur im PNS.
•
•
•
• •
90
Axone sind durch Oligodendrozyten myelinisiert, dabei wickelt sich ein Oligodendrozyt um mehrere Axone (bis zu 50).
•
Axone sind durch Schwann-Zellen myelinisiert, dabei wickelt sich eine Schwann-Zelle mit mehreren lagen um ein Axon. Axone der Somatomotorik und der Somatosensibilität sind generell myelinisiert (Ausnahme: kleine Schmerzfasem). Axone des autonomen Nervensystems sind oft nicht myelinisiert (Ausnahme: z. B. Ramus albus der präganglionären Fasern). Bei nichtmyelinisierten Axonen wickelt sich eine Schwann-Zelle mit einer lage um mehrere Axone. Der Übergang von Schwann-Zellen zu Oligodendrozyten findet in der Redlich-Obersteiner-Zone statt (s. S. 89, Abb. C).
Allgemeine Anatomie
Kollagenfasern des Endoneuriums
Markscheide
--
Ranvier Schnürring
8. Allgemeine Neuroanatomie
Axon
�
Basallamina
Kern einer Schwann-Zelle
C Aufbau eines Ranvier-Schnürringes im PNS Im PNS grenzen zwei Schwann-Zellen am sog. Ranvier-Schnürring anein ander. Dort bleibt ein kleiner Spalt des Axons frei von Myelin, diese Stelle ist die morphologische Grundlage der saltatorischen Erregungs überleitung, die eine höhere Nervenleitgeschwindigkeit ermöglicht (s. Physiologielehrbücher).
Astrozyten
Endothelzelle
Hirn kapillare
Endothel zeIle
Kapillarlumen
Basal lamina
.Tight junction·
Hirn milieu
Astrozytenfortsätze
Aufbau der Blut-Hirn-Schranke im zentralen Nervensystem Neben der Art der Myelinisierung wechseln auch noch die Gewebe schranken beim Ü bergang vom ZNS zum PNS. Das ZNS wird vom umge benden Gewebe durch die Blut-Hirn-Schranke getrennt. Diese Schranke ist im ZNS im wesentlichen in den Hirnmikrogefäßen lokalisiert und hält makro- und niedermolekulare Substanzen fern, welche die empfind lichen Nervenzellen schädigen könnten. "Tight junctions· verbinden die Endothelzellen untereinander und verhindern somit den Stofftransport über die Endothelzellschicht. Die Basallamina sowie die sich daran anla gernden Astrozytenfortsätze komplettieren die Blut-Hirn-Schranke. Im PNS wird eine ähnliche Schranke durch die Perineuralscheide gebildet, s. E). o
Kapillare mit Tight junction
Endo neurium
Tight junction zwischen perineuralen Zellen
myelinisertes Axon
unmyelinisierte Axone
E Aufbau der Perineuralscheide im peripheren Nervensystem Die Perineuralscheide wird wie die Blut-Hirn-Schranke durch Tight junc tions zwischen den epithelartigen Fibroblasten (Perineuralzellen) gebil det (zum Perineurium s. S. 73). Sie isoliert das Milieu des Axons von dem des äußeren umgebenden Endoneuralraum (Endoneurium) und verhin dert so das Eindringen von Noxen in das Axon. Diese Gewebeschranke muss von Pharmaka überwunden werden, die am Axon wirken sollen, wie das bei Lokalanästhetika der Fall ist (s. Pharmakologielehrbücher).
91
__
Allgemeine Anatomie
8 .1 2
--
8. Allgemeine Neuroanatomie
Vegetatives N ervensyste m
Parasympathikus
Sympathikus
parasympathische Kopfganglien
•
Auge Tränen- und Speicheldrüsen Kopfgefäße
organ nahe parasympathische Ganglien
r
Y-
N. oculomotorius
Hirnstamm mit parasympathischen Kerngebieten (Kopfteil)
' Ganglion stellatum = Ganglion cervicale inferius und 1. thorakales Grenzstrangganglion
Herz
Lunge N. splanchnicus major
Th 3 Th 4
Magen
Th 5 Leber
Th 6 Th 7 Th 8
Bauchspeichel drüse
Th9
Ganglion coeliacum
... Th l O r----.....
Niere
Th 1 1 �------..
Th 12 r-----.
Darm
L1
Ganglion mesentericum superius Ganglion mesentericum inferius
I
Teile des Dick darms, Rectum
t �
� \ \\
Blase
I
\
II I
V
Genitale Plexus hypo gastricus inferior
A Aufbau des vegetativen Nervensystems Dem somatomotorischen Nervensystem, das die willkürliche Skelett muskulatur innerviert, wird das vegetative oder autonome Nervensystem gegenübergestellt. Beim vegetativen Nervensystem unterscheidet man zwischen Sym pathikus ( rot dargestellt) und Parasym pathikus (blau dar gestellt, zur Funktion s. B). Während die Neurone des Parasympathikus in Teilen der Hi rnnervenkerne und im Sakralmark lokalisiert sind, liegen die Neurone des Sympathikus im Seitenhorn des Zervikal-, Thorakal- und Lumbalmarks. Im Parasympathikus erfolgt die Umschaltung vom 7 . auf das 2. Neuron, entweder in Kopfgangl ien oder in organnahen Ganglien,
92
}
Sakral mark mit parasympathischen Kerngebieten (Sakralteil)
während diese Um schaltung i m Sympathikus in den G renzstrangga ng lien (Gangl ien des Truncus sympathicus) und i n orga n n a hen Ganglien oder in den Organen selbst geschehen kann. Die Beg riffe Sympathikus und Parasympathikus bezogen sich ursprü nglich nach Lang ley ( 1 905) nur auf die efferenten Neurone und ihre Axone (viszeroefferente Fasern; nur diese sind da rgestel lt). Inzwischen wurde nachgewiesen, dass auch Afferenzen im Sym pathikus und Parasympathikus verlaufen (Viszeroaf ferenzen, Schmerz- und Dehn u n gsrezeptoren ; nicht dargestel lt). Das enterische Nervensystem (Eingeweidenervensystem) wird inzwischen als eigener Teil des vegetativen Nervensystems angesehen.
Allgemeine Anatomie -- 8. Allgemeine Neuroanatomie
B Synopsis von Sympathikus und Parasympathikus 1 . Der Sympathikus ist der a n regende Teil des a utonomen Nervensys tems, F l u c h treaktionen: Fight or ßight! 2. Der Parasympath ik u s koord iniert Ruhe und Verd a u ungsphasen des Körpers: Rest and digest! 3. Obwo h l beide Teile g etrennte Kerngebiete enthalten, sind sie in der Peri pheri e anato mi sc h und funktionell eng verkn üpft . 4. D e r Tra n s mitter a m Erfolgsorgan i s t b e i m Parasympathikus Acetyl cholin, beim Sympath ikus Nora d rena l i n . 5 . Die Stim u lation von Sym pathi kus u n d Parasympathikus erzeugt fol gende u nterschiedliche Wirkungen a n einzelnen Organen: Organ
Sympathikus
Parasympathikus
Auge
Pupil lenerweiterung
Pupillenvereng ung und stärkere Linsenkrümmung
Speicheldrüsen
Verminderung der Speichelsekretion (wenig, zäh)
Vermehrung der Speichelsekretion (viel, dünnflüssig)
Herz
Beschleunigung der Herzfrequenz
Verlangsamung der Herzfrequenz
Lungen
Verminderung von Bronchialsekret und Erweiterung der Bronchien
Vermehrung von Bronchialsekret und Verengung der Bronchien
Magen-DarmTrakt
verminderte SekretionJ Motorik
vermehrte SekretionJ Motorik
Bauchspeicheldrüse
verminderte Sekretion des endokrinen Anteils
vermehrte Sekretion
männliche Sexualorgane
Ejakulation
Erektion
Haut
Gefäßverengu ng , Schweißsekretion, Aufstellen der Haare
keine Wirkung
Sympathikus
sympathisches -Ganglion
Noradrenalin
1--
L l
� . 1�
p
; a��
Grenzstrangganglion mit 2 efferentem Neuron
"
C
Schweißdrüsen. Talgdrüsen. glatte Muskulatur der Haare und der Hautgefäße
�/it/)�
�" Verbilldungsast (R commullicans a lbus)
rucklauflger Ast zum Spillainerv (R communlcans gnseus)
pravertebrales Ganglion mit 2. efferentem Neuron
L glatte Muskulatur des Darmrohrs
o
Verteilung sympathischer Fasern in der Peripherie Haut (Blutgefäße. Hautanhangsdrüsen, glatte Muskelzellen der Haare) sowie die Blutgefäße der Skelettmuskulatur werden nur sympathisch in nerviert. Für diese Regionen erfolgt die Umschaltung auf das postganglio näre Neuron im G renzstrangganglion. Für die Umschaltung der sympa thischen Fasern für die Eingeweide auf das postganglionäre Neuron s. E. Beachte: Haut- und Skelettmuskulatur werden nicht parasympathisch i nnerviert.
CD
Parasympathikus
:�;�:
,
" � ;,, Acetylcholin Acetylcholin
l�=J
-=r V
-- parasympathisches Ganglion
postganglionäre Neurone
Erfolgsorgan
sympathische Nervenzellen im Seitenhorn ( = 1. efferentes Neuron)
Acetylcholin
Erfolgsorgan
C Schaltschema des vegetativen Nervensystems Das zentra l gelegene 1 . N euron enthält als Übert rägersubstan z bei Sym pathikus und Pa rasympathikus Acetylcholin (choli nerges Neuron, blau dargestellt); beim Sympathikus wird es in den Ganglien auf Noradrena lin (adrenerges Neuron. rot dargestellt) umgescha ltet. beim Parasym pathikus b leibt der N e u rotra nsm itter Acetylc h o l i n auch im 2 . Neuron erhalten. Beachte: F ü r das Acetyl cholin gi bt es verschiedene Rezeptortypen ( = Sen soren für Tra ns m itter). die i n der Mem bran der Zielzellen loka lisiert sind. So kann Acetylch oli n - in Abhängigkeit vom Rezeptortyp - ganz verschiedene Wirkungen auslösen.
E Orte der Umschaltung vom präganglionären auf das postganglionäre Neuron im Sympathikus Da im Parasym pathikus Acetylcholin der Transm itter des 1. wie des 2. Neurons i st. ist die Umschaltung von Acetylcholin auf Noradrena l i n im Sym pathikus (s. C) funktionell wichtig. damit sich die beiden Systeme i n der Peripherie am Erfolgsorgan Llber die T ransmitter u ntersc heiden. Nur so ist es möglich. dass z. B. die Bronchien d u rch die Wirkung der sympath ischen Fasern erweitert, durc h die Wirkung der parasympa thischen jedoch verengt werden (s. B). Die Umschaltung vom 1. choli nergen (blau) auf das 2 . adrenerge Neuron (rot) ka nn im Sympathikus an drei Orten erfolgen: 1
2
in paravertebralen Ganglien. die beiderseits a n die Wirbelsäule angrenzen und die u ntereina nder zu sym path ischen Grenzstra ng ganglien verbu nden sind (Truncus sym pathicus). I n diesen Ganglien erfolgt ha uptsächlich die Umschaltung für die Bl utgefäße der Haut u n d Skelettmuskulatur ( s . D ) ; in prävertebralen Ganglien. die vor der Wirbelsäule liegen . I n ihnen findet die Umschaltung für die Eingeweidefasern von Bauch- und Beckeneingeweiden statt; im E rfolgsorgan selbst: Nebenn ierenmark.
93
Allgemeine Anatomie
8.1 3
8. Allgemeine Neuroanatomie
läsion peripherer N e rven
myelinisierte Faser marklose Faser (vegetativ)
(somatomotorisch oder sensibel)
dungen (z. B. Kribbeln bei Reizung des N. ulnaris durch leichtes Klopfen am medialen Ellenbogen), längerer und stärkerer Druck zu Sensibilitäts ausfällen i m I nnervationsgebiet des Nervs. Erst zuletzt wird das effe rente System geschädigt, so dass es zu motorischen Ausfällen kommt. I m Körper g ibt es eine Reihe anatom ischer Engpässe (wie z. B . tunnel-
oder sc hli tz förmig e [osteoj fibröse Kanäle). die u . U. zu sog. Kompressi onssyndromen füh ren. Sie machen s ic h zu nächst d u rch Schmerzen. spä ter d u rch Funktionsa usfa l l der betroffenen M uskeln bemerkbar. Einige wichtige Syndrome sind i n B aufgeführt. Schädigungen durch Schnitt: Bei einer Schnittverletzung ( ko mplette Durchtrennung eines gemischten Nervs) fa l len afferentes und effe rentes System zugleich aus. Die durch den Nerv i nnervierten Muskeln können nicht mehr bewegtwerden: schlaffe Lähmung (zum Un te rs chied s c h l affe - sp ast i sc he Läh m u ng s. S. 88). Zusätzlich bestehen natürlich noch durch den Ausfall der Afferenzen Sensibilitätsausfall sowie durch den Ausfal l der sympathischen Fasern vegetative Symptome (gestörte Schweißsekretion u nd verm e h rte Hautd u rchbl u tu n g ) in dem vom Nerv innervierten Hautareal.
B Ausgewählte Nervenkompressions(engpass-)syndrome Die nachfolgende Tabelle soll eine Ü bersicht über die Syndrome
die Symptomatik geben. die die Kompression ei nzelner Nerven hervor rufen kann ( Details zu den Syndromen s. Lehrbücher der N e u rologie).
A Schädigung eines peripheren Nervs Ein peripherer Nerv ist ein Bündel aus afferenten (Schmerz. Temperatur. Druck. Vibration. Lagesinn) und efferenten (somato- und viszeromoto rische) Axonen. Er kann während seines z. T. sehr langen Verlaufs durch Druck (links) und Schnitt (rechts) g esch ädigt werden. Schädigungen durch Druck: Schon auf geringen akuten Druck reagie ren periphere Nerven sehr empfindlich. wobei zunächst das afferente System betroffen ist: Bereits ein leichter Reiz führt zu Missempfin
Betroffener Nerv
bzw.
Anatomische Region
Syndrom/Symptomatik
obere Thoraxapertur
.thoracic-outlet syndrome" (z. B. Skalenussyndrom. Halsrippensyndrom. Kostoklavikularsyndrom)
Schultergürtel und obere Extremität
Plexus brachialis N. suprascapularis
Incisura scapulae
Incisura-scapulae-Syndrom
N. axillaris
laterale Achsellücke
laterales Achsellückensyndrom
N. ulnaris
Sulcus ulnaris Ursprungssehnen des M. flexor carpi ulnaris ulnarseitige Hohlhand
Ulnarisrinnensyndrom (Sulcus-ulnaris-Syndrom) Kubitaltunnelsyndrom Ulnaristunnelsyndrom (Guyon-logen-Syndrom)
N. radialis
Sulcus n. radialis
.Parkbanklähmung"
- R. profundus
M. supinator (Frohse-Arkade)
Supinatorsyndrom (distales Radialiskompressions-Syndrom)
- R. superficialis
distaler radialer Unterarm
Warten berg-Syndrom
N. medianus
Durchtritt durch M. pronator teres Canalis carpi
Pronator-teres-Syndrom Karpaltunnelsyndrom
Beckengürtel und untere Extremität
N. ischladlCus
Glutealregion
Piriformis-Syndrom
N. femoralis
Leistenregion
Schmerz/Schwäche auf der Oberschenkelvorderseite
N . obturatorius
vordere Schambeinregion
Howship-Romberg-Syndrom
N. saphenus
Adukktorenkanal
Dysästhesien an der Unterschenkel-Innenseite
Meralgia paraesthetica (Leistenbandsyndrom)
N. cutaneus femoris lateralis
laterale Leisten-/Oberschenkelregion
N. fibularis communis
Caput/Collum fibulae
Fibularistunnelsyndrom
N. fibularis profundus
Vorderseite des oberen Sprunggelen ks
vorderes Tarsaltunnelsyndrom
N. tibialis/Nn. plantares
Innenknöchelregion
hinteres Tarsaltunnelsyndrom
Nn. digitales plantares
Zehenballenregion 1I1/IV
interdigitale Morton-Neuralgie
94
AI/gemeine Anatomie
C Topik der Schädigung eines peripheren Nervs am Beispiel
eines sensiblen Schadens Im Bereich d es afferenten Systems ist der Nerv funktionell nur Teil eines Leitungskabels, das i m sensiblen Cortex des Gehirns endet und dort zur bewussten Wahrnehmung des jeweiligen Reizes führt (s. S. 89). Die Schädig ung eines Nervs lokalisiert das Gehirn immer i m Bereich des Innervationsgebietes des jeweiligen Hautnervs, egal, ob die Schä digung ( Blitze) rückenmarksnah oder rückenma rksfern erfolgt ist. Bei einem Sensibilitätsausfall m uss daher die Schädigung des sensiblen Systems selbst gar nicht in dem Gebiet liegen, i n dem der Sensi bilitäts ausfa l l wahrgenommen wird.
--
Spinalnerv sensible im Foramen Hinterwurzel (Radix posterior) intervertebrale
8. Allgemeine Neuroanatomie
peripherer Nerv
Hautnerv
maximales Innervationsgebiet eines Hautnervs
Autonomgebiet eines Hautnervs überlappendes Innervations gebiet zweier Hautnerven
fJ
1 •
l\ V
\
Schwann Zellen
r)
��-r4i-- proliferierende
Schwann-Zellen (Büngner-Bänder)
degenerierende kollaterale Fasern
1
motorische Endplatte d
b
Skelettmuskelfaser
denervierte Skelettmuskelfaser
D Regeneration eines peripheren Nervs nach Durchtrennung Im peripheren Nervensystem (PNS) kann sich ein Nerv g ru ndsätzlich nach Durc h tren nung seines Axons regenerieren. a Einige Tage nach der Durchtrenn u n g degeneriert das Axon zu nächst distal der Läsion (sog. Waller-Degeneration): sei ne Myelinscheide zer fällt und das Axon löst sich a uf, da es nicht mehr durch das Perikaryon versorgt wird (die sog. troph ische Funktion des Perikaryons entfällt). In den betroffenen Perikarya verlagert sich der Zellkern an den Rand, die Nissl-Substanz löst sich teilweise auf (Tig rolyse). Gleichzeitig tei len sich die Schwan n-Zellen vermehrt, die sog. Büngner-Bänder ent stehen. b Wochen später sprossen die durc htrennten Axone wieder von pro ximal aus (axonales Aussprossen oder Sprouting) und schieben sich mit etwa 1 mm/Tag i n ihr ursprüngl iches I n nervationsgebiet vor. Von benachbarten, nicht von der Läsion betroffenen Axonen kön nen Axonkollateralen in das betroffene Gebiet vorgeschoben wer den. Das Fortsch reiten der axonalen Aussprossung kann man durch das Hoffman n-Tinel-Zeichen prüfen. Beklopft m a n den Nerv entlang seines Verlaufs, so k ribbelt es in dem Bereich, in dem die Axone aus sprießen. c Monate später ist die Regeneration abgeschlossen: Die Axone haben die S kelettmuskelzellen wieder erreicht und i nnervieren sie. Axone,
Bindegewebs narbe
reinnervierte Skelettmuskelfaser
die es nicht zu den betreffenden Skelettm uskelzel len geschafft haben , sowie die Axone aus den ausgesprossten Axonkollateralen gehen zugrunde. Da sich die Schwann-Zellen distal der Läsion geteilt haben, wird nun die g leiche Strecke Axon von mehr Schwann-Zellen myelinisiert als zuvor. D ies vermehrt auch die Ranvier-Sc h nürringe - die saltatorische Erregungsleitung wird dadurch verlangsamt, was durch Besti mmung der Nervenleitgeschwindigkeit messbar ist. Die Lage der Zellkerne und die Textur der Nissl-Substanz in den Perikarya haben sich normal isiert. Nach Durchtrennung eines peripheren Nervs werden die d u rch trennten Enden durc h eine Nervennaht End zu End wieder a neinan der genäht. Ziel dieser Nervennaht ist es, die Kontinuität des Binde gewebsschlauches mit seinen Schwan n-Zellschläuchen als Leitstruk tur für die a ussprießenden Axone zu erhalten. Ist ein größeres Stück Nerv zerrissen, wird eine Nerventra nsplantat eingesetzt, das d iese Lücke überbrückt; es bildet ebenfalls nur eine Leitsc hiene für die aus sprossenden Axone. Eine solche Leitschiene ist für a ussprossende Axone wichtig, da Axone keine bindegewebigen Narben d u rc hdrin gen können. Finden die aussprossenden Axone aufgrund einer sol chen Narbe n icht zu ih rem Muskel zurück, so kann sich ein Amputa tionsneurom bilden, ein Konglomerat aus Schwa nn-Zellen und Axon sprossen.
95
Ru m pfwa n d Knoche n . Bänder u n d Gelenke
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
98
2
Systematik der M uskulatur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 42
3
Topografie der M uskulatur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 64
4
Systematik der Leitungsba hnen
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 88
5
Topografie der Leitu ngsbahnen
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 96
Rumpfwand
1 .1
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Ru m pfs kelett
Brustkorb Rippen
1Ir"""�-----::-c;-F-- Os sacrum
iIIF------1--....-liI__---- Os coccygis A Rumpfskelett in der Ansicht von ventral Zum R u m pfskelett rech net man Wirbelsäule. R ip pen u n d B rustbein. Zu R ippen u n d Brust bein i m E i nzel nen vgl. S . 1 30.
98
Rumpfwand --
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Proc. spinosus C VII (Vertebra prominens)
Proc. spinosus Th VII; Angulus inferior scapulae Proc. spinosus Th XII; 1 2 . Rippe Proc. spinosus L IV; Crista iliaca
'"""_ " _�
)----'!!.-n--- Brustwirbel säule (BWS)
Rippen ---1''4--(
C Dornfortsätze als Orientierungshilfe an der Wirbelsäule Ansicht von dorsal. Die Dornfortsätze ( Procc. spinosi) der Wirbelsäule wölben die Haut teils stärker, teils schwächer hervor und d ienen bei der körperlichen U ntersuchung als wichtige Orientieru ngshilfe. Sie sind mit wenigen Aus nahmen leicht zu tasten; •
•
•
•
•
der Dornfortsatz des 7. Halswi rbels am Über gang zur Brustwirbelsäule. Er ragt meist am stärksten hervor, so dass der 7. Halswirbel a ufg rund d ieses Dornfortsatzes die Bezeich nung Vertebra prominens erhalten hat, der Dornfortsatz des 3. Brustwirbels auf der Verbindungsl i n ie der beiden Spinae scapu lae, der Dornfortsatz des 7. Brustwirbels auf Höhe der beiden unteren Schulterblattwin kel (Angu l i inferiores scapulae), der Dornfortsatz des 1 2 . Brustwirbels etwas u nterhalb des Ansatzes der letzten Rippe und der Dornfortsatz des 4. Lendenwirbels auf einer Verbindungslinie zwischen den höch sten Pun kten der beiden Cristae iliacae.
Beachte: I m
Bereich der Brustwirbelsäule laufen die Dornfortsätze schräg abwärts (vg l . 5_ 1 08). daher l iegt z. B. der Dornfortsatz des 5 . Brust wirbels auf Höhe des 6. Brustwirbelkörpers.
B Rumpfskelett in der Ansicht von dorsal
99
Rumpfwand
1 .2
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Knöcherne Wirbelsä u le
" ��""'---- Atlas (C I)
: �Wc,:tt;;��-- Dens axis
(Axis = C 11)
r
.. -,..-....=-
Axis (C 11)
Atlas (C I)
Verlebrae cervicales I-VII
l
Vertebra prominens ( C VII) Procc. spinosi
-.J���to
_ _
Fovea costalis
Verlebrae lhoracicae I-XII
� �a-- Proc. transversus
superior Proc. articularis inferior Foramina --+---c intervertebralia
LI
r
-----r--
costalis Procc. costales
Vertebrae lumbales I-V
Discus inter vertebralis
Promontorium
posteriora Os sacrum < (Vertebrae sacrales I-V)
Facies auricularis, Os sacrum
Foramina sacralia antenora ----"--- Os coccygls
A Knöcherne Wirbelsäule a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal ; c Ansicht von links late ral.
1 00
--' -B--- Os sacrum l'-�
Os coccygis
Beachte: Die Querfortsätze der Lendenwirbel sind entwicklun gsg e schichtlich rudimentä re R ippen. Sie werden daher als Procc. castales be zeichnet (vgl . S. 1 04).
Rumpfwand
zervikookzipitale Übergangsregion
}
1 . Knochen, Bänder und Gelenke
--
1 ------ äußerer Gehörgang HWS (Zervikallordose)
zervikothorakale Übergangs region BWS (Thorakalkyphose)
Schwerelot --------'
thorakolumbale Übergangs region
l lumbosakrale Übergangsregion
LWS (Lumballordose)
Lumbo sakralwinkel
Spina iliaca anterior superior Sakralwirbelsäule bzw. Os sacrum (Sakralkyphose)
Sakralwinkel
-,�\
Spina iliaca postenor supenor
1
Promontonum, Gesamtkörper schwerpunkt
Symphysis ----I pubica Becken- --\ neigungswinkel
B Abschnitte und Krümmungen der Wirbelsäule Ansicht von links l ateral. Die Wirbelsäule eines Erwachsenen ist in vier Absch n i tte gegliedert und weist i n der Sagittalebene entsprechend vier typische Krü m m u ngen a uf. Sie sind als Folge der An passung an die bipede und aufrechte Fortbeweg ung bei m Menschen entstanden (Abfedern von Belastungen). Im E i n zelnen werden von kranial nach kau dal fol gende Absc h n itte bzw. Krümmungen unterschieden: • • • •
Halswirbelsäule ( HWS) - Zervikallordose; Brustwirbelsäule ( BWS) - Thorakalkyphose; Lendenwi rbelsäu l e ( LWS) - Lumbal lordose; Sakralwirbelsäule ( Os sacru m ) - Sakralkyphose.
HWS, BWS und LWS werden auch als präsakrale Wirbelsäule bezeichnet. Klin isch bedeutsam sind die Ü bergangsregionen zwischen den einzel nen Abschnitten der Wirbelsäule, da sie Prädilektionsstellen für Wirbel säulenerkra n k u ngen darstellen (z. B. Bandscheibenvorfälle). Die Wirbel in diesen Ü bergangsregionen können gelegentlich atypisch ausgebil det sein u n d werden dann als Überga ngswirbel bezeichnet. Besonders häufi g ist dies a m Ü bergang von der Lendenwi rbelsäule zum Kreuzbein (Os sacru m ) der Fa l l . J e nachdem, wie der atypische Ü bergang aussieht, spricht man von L umbalisation oder Sakralisation. Bei einer Lumbalisa tion ist der 1. Sakralwirbel nicht mit dem Os sacrum versch molzen, es gibt a lso einen zusätzlichen Lendenwirbel. Bei einer Sakralisation ist dagegen der 5 . Lendenwi rbel mit dem Kreuzbein synostosiert, es fehlt also ein Lendenwirbel. Häufig sind diese sog. AssimilaUonsstörungen halbseitig (Hem i l u m ba l isation, Hemisakralisation).
I
Schwerelot
C Einbau der Wirbelsäule in den Beckengürtel Rumpfskelett mit Kopf und Beckengürtel, Ansicht von links lateral. Die Wirbelsäule ist normalerweise so gekrümmt bzw. in den Beckengürtel eingebaut, dass sich c harakteristische Win kel zwischen bestimmten gedachten Linien bzw. Achsen ergeben. Sie spielen z. B. bei der radio logischen Beurteilung von Stellungs- bzw. Formfehlern der Wirbelsäule bzw. des Rumpfes eine Rolle. lumbosakralwinkel: Winkel zwischen den Achsen des 5 . Lendenwir bels u nd des 1 . Sakralwirbels (durchschnittlich 1 4 3 ) . Er ergibt sich daraus, dass das Os sacrum als fest eingefügter Bestandteil des Becken ringes (s. S. 1 36) nicht vol lständig an der Aufric htung der Wirbelsäule teilnim mt. Die Folge ist eine charakteristische scharfe Abknickung am Übergang des präsakralen Anteils der Wirbelsäule zum Os sac rum. Sakralwinkel: Winkel zwischen der Horizontalen und der nach kranial gerichteten Fläche des Os sacrum (durc hschnittlich etwa 30 ). Beckenneigungswinkel (IncJ inatio pelvis): Winkel zwischen der Becken eingangsebene (Verbindung Promontoriu m /Oberrand Sym physe) und der Horizontalen. Er beträgt bei aufrechter Haltung etwa 60 . Bei Kip pung des Beckens nach vorne oder hinten vergrößert biW. verkleinert er sich (vg l . S. 1 5 5). Bei aufrechter Haltung ist das Becken Idealer\'Jelse so ausgerichtet, dass sowohl Spina iliaca anterior superior als auch SPI'lcl iliaca posterior superior auf einer Horizontalen liegen, der vordere obere Darmbeillstachel und der Oberrand der Symphyse dagegen auf einer Sen krechten. Dies ist wichtig l U wissen, da man aL.f diese Weise sehr leICht durch gut tastbare Knochenpunkte die korrekte Stellung des Beckens beurteilen kann. Schwerelot: I m Schwerelot l iegen 7 . B. der äußere Gehörgang. der Dem axis des 2 . Halswirbels, die anatomisch-funktionellen Ü bergänge der Wirbelsäule (ZWischen Lordosen und Kyphosen ) sowie der Gesamtkör perschwerpunkt unmittelbar ventral des Promontori um.
1 01
•
Rumpfwand --
1.3
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Entwick l u ng der Wi rbelsä u l e
Rückenmarksanlage �
Hinter-
Vorder-
Spinalganglion der Radix dorsalis
Radix ventralis Aorta ---;.,n.--,---:----Darmrohr --'-'-�--'"c-----:-1fEktoderm
." . . .. . .
Chorda dorsalis
Chorda dorsalis Wirbel körper anlage aus mesenchymalen Sklerotomzellen
inter segmentales Blutgefäß
Bildung von hyalinem Knorpel
A Entwicklung der Wirbelsäule (4_ - 1 0 . Entwicklungswoche) a Schematisierter Transversalschnitt: b-e schematisierte Frontal schnitte (die Schnittebene von b-e ist in a angegeben) . u. b D i e ehemaligen Somiten haben sich in Myotom. Dermatom und Sklerotom differenziert. Die Sklerotomzellen lösen sich a m Ende der 4, Woche aus dem Verband, wandern in Richtung Chorda dorsal i s aus u n d bilden einen mesenchymalen Zellverband um die Chorda (Anlage der späteren Wirbelsäule). c Benachbarte kraniale und kaudale Sklerotomabschnitte oberhalb und unterhalb der Intersegmentalgefäße verbinden sich und begin nen in der 6 . Woche zu verknorpeln, wodurch das Chordamaterial nach oben und unten verdrängt wird (Chordasegmente). d Zwischen den Wirbel körperanlagen entwickeln sich die Bandschei ben mit N uc leus pulposus und Anulus fibrosus. Im Zentrum der Wir belkörper beginnt die Verknöcherung (8. Woche). Durch die Verschmelzung der kaudalen und kranialen Sklerotomab schnitte verbinden die segmental angelegten Myotome nunmehr die Fortsätze zweier benachbarter Wirbelanlagen und überbrücken dabei die Bandscheiben. Auf diese Weise entstehen die sog. Bewe gungssegmente (vgl . S. 1 22 ) . Der segmentale Spinalnerv verläuft auf Höhe des späteren Foramen intervertebrale, die Intersegmentalge fäße werden zu den ernährenden Gefäßen (Vasa nutricia) der Wirbel körper ( 1 0. Woche).
I"" , C__-":":"";'....!.'---
a
Klinischer Bezug: Wenn der regelrechte Schluss des Neuralrohrs bzw. der h interen Anteile der Wirbelbögen während der Embryonalentwick lung a usbleibt, entsteht das Bild der Spina bi(lda, der geteilten Wirbel säule. Der Wirbelkanal ist dann hinten offen und die Dornfortsätze feh len (zu den unterschiedlichen Formen und Folgen vgl . Lehrbuch der Em bryologie). Einen meist beidseitigen Defekt der Wirbelbögen (in der Regel im Bereich des 4. u. 5 . LWK) bezeichnet man als Spondylolyse. Er kann angeboren oder erworben sein (z. B. traumatisch) und kommt da her häufig bei Sportlern vor (Speerwerfen, Turnen, Stabhochspringen, wobei die Wirbelbögen brechen können ). Wenn zusätzlich die dazu gehörige Bandscheibe geschädigt ist, beginnt der Wirbelkörper nach vorne abzugleiten (Spondylolisthesis = Wirbelgleiten) . Bei den angebo renen Spondylolysen (die, zwar in unterschiedlichem Maße, aber g rund sätzlich mit Wirbelgleiten verbunden sind) verläuft der G leitprozess während des Wachstums langsam und kommt nach dem 20. Lebens jahr praktisch i m mer zum Stillstand.
1 02
Chordascheidenstrang
intersegmentales Blutgefäß
Bandscheiben anlage
Chorda dorsalis (Chordasegment)
-7'c--,.-��t I�����.:.L-
hyalin- --;-;--::-:-:,';-�r"'� r-:,......,--r--"':----,�:-c-- Anulus fibrosus knorpelige der Bandscheibe Wirbelkörper anlage
Rest der Chorda dorsalis (Chordasegmente)
Chordascheiden strang
intersegmentales Blutgefäß im Wirbelkörper hyalinknorpelige Wirbelkörper
.. _ ' bCiIl::.. -1..
"'77 ----..
��;.:.c.,'-"':":"""'::""-'-- Bandscheibe
-��.,:::.t��.��t���-
Nucleus pulposus (Reste der Chordasegmente)
Knochenkern faserknorpelige Anulus fibrosus
Rumpfwand
Falx cerebri
--
1 . Knochen, Bänder und Gelenke
-..,.�L-___
_ _ _ _
Corpus ----�'--t-�==--... callosum
Pons Cerebellum
Septum ----,�- nasale
Medulla obi ongala
Zunge --�:::J,!;F.'-
kyphosierte Wirbelsäule
" Y,-+-I?�=.,.;.<:---- Dens axis
Mandibula ---+-;;:
1 J
HWS
Larynx
--'t...:;:;�
_ _ _ _ _
Trachea ----.....;...:=�:.;,...:�
B Kyphosierte Wirbelsäule eines Neugeborenen Median-Sagittal-Sc h n itt d u rch ein Neugebore nes, Ansicht von l i nks. Durch die gekrümmte Haltung des Fetus wäh rend der Schwanger schaft weist das Neugeborene eine " kypho sierte" Wirbelsäule ohne lordotische Stre ckung von HWS und LWS auf (nach Rohen, Yo kochi, Lütjen-Drecoll).
Aorta ---....;:.i�++ . ascendens Oesophagus ---:=C"-.!..,-,;7;,'
�':-\---- Vertebra
prominens (C VII)
�H':'-:>-�!.-- Rückenmark
im Spinalkanal
Herz ---11-*-'8':::
BWS
Zwerchfell ---,i--r++'�
Leber
Wirbelsäule beim Erwachsenen
Aorta abdominalis
Übergangs phase kyphosierte Wirbelsäule des Neu· geborenen
1. Lendenwirbel
Magen
Conus medullaris
1
LWS I*�"';';---- Cauda eqUina
-.,>,:,....--;-1.-- Promonloflum C Aufrichtung der Wirbelsäule bei normaler Entwicklung (nach Debrunner) Die charakteristischen Krü m m u ngen der er wachsenen Wirbelsäule sind beim Neugebo renen nur teilweise vorhanden (vg l . B). Sie ent wickeln sich erst i m Laufe des postnatalen Le bens. Zunächst entsteht u nter M itwirkung der kräftiger werdenden Nackenmuskulatur die Halslordose zur Balance des Kopfes, im wei teren Verla u f - mit dem Erlernen des Sitzens, Stehens und Gehens - auch die Lendenlor dose. Diese verstärkt sich, bis die Beine in den Hüftgelenken durchgestreckt werden können, wird aber erst i m Laufe der Pubertät endgültig fixiert. Eine ähnliche Umgestaltung der Wir belsä ule vollzieht sich auch innerh a l b der phy logenetischen Entwic klu ng von der quadrupe den zur b i peden Fortbewegu ngsweise.
l 1
Os sacrum Harnblase Symphysis pubica Prostata Penis
Os coccygls
---7;����.-
Reclum
--�"..
Scrotum ----\c,- c.�..'
o
Physiologische Krümmungen der erwach senen Wirbelsäule
Med ian-Sagittal-Schnitt durch einen Mann. Ansicht von links.
1 03
Rumpfwand
1 .4
Arcus vertebrae
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Aufba u eines Wirbels
1
Proe spinosus
Proe articularis superior
Corpus ---/--- vertebrae
Foramen vertebrale Foramen transversarium
Proe transversus
Pediculus arcus vertebrae
• • •
•
Proe. uncinatus Lamina arcus vertebrae
Proe spinosus
Proe
proc. transversus
j
Die Fortsätze dienen Muskeln und Bändern als Ansatz, im Bereich der Brustwirbelkörper bilden sie die Rippen-Wirbel-Gelenke. Wirbelkörper und Wirbelbogen umschließen das Wirbelloch (Foramen vertebrale). Die Gesamtheit der Wirbellächer bildet den Wirbelkanal (Canalis ver tebralis).
Proe mammillaris
Fovea costalis
Tuberculum posterius
lr!':��- Tuberculum anterius
1
Proe. transversus
Proc. spinosus Foramen vertebrale ___-...;r-
Proe costalis
Incisura vertebralis superior
-----'1--- Corpus vertebrae
superior
Canalis sacralis
akzessorische Rippe (Halsrippe)
Proe spinosus
Proe. articularis inferior
einem Wirbelkörper (Corpus vertebrae), einem Wirbelbogen (Arcus vertebrae), einem Dornfortsatz (Proe. spinosus), zwei Querfortsätzen (Proce. transversi bzw. costales bei den Lendenwirbeln) sowie vier Gelenkfortsätzen (Proce. articulares).
Basis ossis sacri
Crista sacralis media na
--------7--7--
Facies articularis superior
Pars lateralis
-'-----.....,.l-�- Facies
pelvica
7. Hals
wirbelkörper
1. Lenden wirbelkörper
B Zusätzliche Rippenanlagen Ansicht von kranial. a Halsrippe: b Lendenrippe. Akzessorische Rippenan lagen können z. B. als Halsrippen die Skalenus lücke einengen und z u einem anatomischen Engpass für den Plexus bra chialis und die A. subclavia werden (Skalenus- bzw. Halsrippensynd rom, vgl . S . 3 56). Eine zusätzliche Lendenrippe verursacht demgegenüber keine Beschwerden.
1 04
Tuberculum anterius
Corpus vertebrae
A Bauelemente eines Wirbels Ansicht von links, oben und dorsal. Alle Wirbel, mit Ausnahme des ,. u. 2. Halswirbels (vgl. S. , 07) (Atlas und Axis), folgen einem einheit lichen Grundbauplan und setzen sich aus folgenden Bauelementen zu sammen: •
Facies articularis
C Rippenanlagen in den unterschiedlichen Wirbelsäulenregionen Ansicht von kranial. Form und Ausgestaltung der Wirbel sind eng ver bunden mit der Ausbildung von Ri ppen bzw. deren rud i m entärer Anlage (hier farbig hervorgehoben) . a Halswirbel: Hier bildet das Ri ppenrudiment die s o g . vordere Spange, das Tuberc u l u m anterius. Zusammen mit der hinteren Spange, dem Tu berculum posteri us, u mschl ießt es das Foramen transversarium. b Brustwirbel: Da an ihnen die Rippen ansetzen, sind sie sowohl an den Wirbelkörpern als auch an den Querfortsätzen m i t überknorpelten Gelenkflächen ausgestattet (Fovea costalis proe . transversi sowie Fovea costalis superior bzw. i n ferior). c Lendenwirbel: Hier sind die Rippenanlagen in Form der sog. Quer fortsätze sehr viel kräftiger a l s an der H alswirbelsä ule. Die Querfort sätze werden daher bei den Lendenwirbeln auch a l s Rippenfortsätze (Proce. costales) bezeichnet. d Kreuzbein: Hier liefert die rudimentäre R ippenanlage den vorderen Abschnitt der Partes laterales. Sie ist mit den Querfortsätzen ver schmolzen.
Rumpfwand
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
o
Typische Wirbel aus verschie denen Regionen der Wirbel säule Ansicht von kranial u nd links-lateral. a u. b c u. d e u. f g u. h i u. j k u. I
1 . Halswirbel (Atlas); 2 . H alswirbel (Axis); 4. Halswirbel; 6 . Brustwirbel; 4 . Lendenwirbel; Os sacru m.
Die Wirbel in den einzelnen Regio nen der Wirbelsä u l e unterschei den sich sowohl h insichtlich i h rer Größe als auch i hrer besonderen Merkmale. Während die Wirbelkör per von kranial nach kaudal allmäh lich g rößer werden, um der wach senden Belastung durch das Kör pergewicht standzu halten, werden die Wirbel löcher allmählich kleiner, weil das Rückenmark i mmer schma ler wird. Darüber hinaus ä ndert sich die Ausgestaltung der Wirbelbögen und der angrenzenden Fortsätze ( Einzelh eiten s. S . 1 07, 1 09 u . 1 1 1 ).
Tuberculum
Proc. spinosus
Proc. transversus
Fovea costalis proc. transversi
Incisura vertebralis Foramen vertebrale Corpus costae
superior
-
/
1 05
Rumpfwand
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
H a l swi rbelsä u l e
1 .5
Facies articularis � superror
Sulcus arteriae vertebralis
Tuberculum anterius
posterius anterius Foramen transversarium
n.
Proc. transversus Facies articularis inferior
spinosus
Sulcus spinalis
a
1 . Halswirbel
(Atlas)
;:- ö.'�---�='--- Art. zygapo
Tuberculum anterius
physialis
-....�-�.--- Proc. articu
Tuberculum posterius
laris inferior
laris anterior Facies articu laris superior Foramen -�..;:.-.._ transversarium
spinosus
Corpus vertebrae
Proc. transversus Uncus corporis ----�...Io... vertebrae (Proc. uncinatus) C VII (Vertebra prominens)
Proc. spinosus
-
Proc. transversus
A Halswirbelsäule in der Ansicht von links Von den insgesamt sieben Halswirbeln weichen der 1. und 2. Halswir bel (Atlas und Axis) am stärksten von der Grundform der Wirbel ab. Sie sind so gebaut. dass sie sowohl die Hauptlast des Kopfes aufnehmen können als auch - einem Kugelgelenk entsprechend - die Bewegung des Kopfes i n drei Freiheitsgraden ermöglichen. Die verbleibenden fünf Halswirbel haben einen verhältnismäßig kleinen und in der Aufsicht an nähernd würfelförmigen Wirbelkörper und ein großes. d reieckiges Fo ramen vertebrale (s. Ce). I h re Endfiächen sind satteiförmig gekrü m m t . wobei die kranialen Flächen seitlich Erhebungen ( U n c i corporis verte brae oder Procc. u ncinati) aufweisen. die erst um das 1 0. Lebensjahr auftreten (s. S. 1 24). Der Proc. transversus besteht aus einer ventralen und einer dorsalen Spange. die seitlich i n zwei kleinen Höckern enden (Tuberculi a nteriu s u . posterius). Diese Spangen umschließen das Fora men transversarium (Foramen proc. transversi), indem ab dem 6. Hals wirbel beiderseits die A. vertebralis nach kranial verläuft. Die kraniale Fläche des Querfortsatzes weist vom 3 . Halswirbel an eine tiefe. breite Rinne auf (Sulcus n . spinalis), durch die der jeweilige Spina lnerv nach la teral zieht. Die Gelenkfortsätze (Procc. articulares superior u. inferior) sind breit u n d flach. ihre planen Gelenkflächen neigen sich um etwa 45 gegen die Horizontale. Die Dornfortsätze der Halswirbel 3-6 sind kurz u n d gegabelt; der Dornfortsatz des 7. Halswirbels übertrifft die anderen a n Länge und Stärke und ist der erste der Dornfortsätze, der sich gut d u rc h die Haut tasten lässt (Vertebra prominens).
Arcus vertebrae
Facies articularis inferior
b 2. Halswirbel (Axis)
Foramen transversarium (Foramen proc. transversi)
Foramen transversarium
Proc. articularis
Proc. transversus
:JJ!�-_-"-:"�-- Proc. articu laris inferior Proc. spinosus Sulcus n. spinalis
Facies articularis inferior
c 4. Halswirbel Foramen transversarium
Proc. articularis superior
Proc. spinosus
Facies articularis inferior
d 7. Halswirbel (Vertebra p rominens) B Halswirbel in der Ansicht von links
1 06
Arcus posterior atlantis
Rumpfwand
Arcus posterior atlantis
---�
A-,---__
Tuberculum posterius
Facies articu laris superior
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Arcus anterior atlantis
Facies articularis superior
Sulcus arteriae
Proc. transversus transversarium Fovea dentis
a 1 . H a l swirbel (Atlas)
__r--L-___
Arcus anterior atlantis
Tuberculum anterius
Foramen transversarium
Facies articularis inferior
Tuberculum anterius
Proc. transversus
a 1 . H a l swirbel (Atlas)
Foramen vertebrale Proc.articu laris inferior
Dens axis
Proc. lransversus
transversus Facies articu laris superior
Foramen transversarium
b 2. H a l swi rbel
(Axis)
Facies articularis anterior
Corpus vertebrae
b 2. H a l swirbel (Axis)
Proc. uncinatus
Facies articu laris superior
,y...i...
Pediculus arcus ----J;J"- ........ vertebrae
Proc. arlicularis superior TUb erculum posterius
Sulcus n. spinalis
Tubercu lum an . tenus
Tuberculum posterius
Proc. trans versus mit Sulcus n. spinalis
Facies arllcularis inferior
1
Proc. trans versus
Foramen transversarium Corpus vertebrae
c 4. Halswirbel
Proc. spinosus
Tuberculum anterius
c 4. Halswirbel
Proc. spinosus Proc. uncinatus
Lamina arcus vertebrae Foramen vertebrale
Proc. articularis supenor
Foramen Proc. transversus
Sulcus n. splOalis
transversus
: r::��-- Tuberculum anterius
n. spinalis Corpus vertebrae
d 7. H a l swirbel
(Vertebra prominens)
C Halswirbel in der Ansicht von kranial
Proc. uncinatus
Proc. articularis Inferior
Facles articularis IOferior Proc. spinosus
d 7. H a l swirbel (Vertebra prominens) D Halswirbel in der Ansicht von ventral
1 07
Rumpfwand -- J. Knochen, Bänder und Gelenke ------
1 .6
-----
--
Brustwirbelsäule
Fovea costalis ---.----..- superior
1. Brustwirbel
körper (Th I)
.�..��-..,..-- Proc. articularis inferior
Incisura verte- -Ir-..I--;-..:"-;""'' bralis inferior Corpus vertebrae
Proc. spinosus
��-�-- Proc.articularis superior
a 2. Brustwirbel #-�r-- Proc. transversus Fovea costalis --+---:-,.� inferior Fovea costalis
Incisura verte bralis superior
a-Pr-- Fovea costalis
Fovea costalis superior
proc. trans versi
Art.zygapo physialis
Facies articu laris superior
Corpus vertebrae
Corpus ---+- vertebrae
inferior Proc. spinosus
b 6. Brustwirbel
Foramen intervertebrale
1
Incisura verte bralis superior
�:����:
ve
inferior
Incisura --I-���=vertebralis superior
1 2. Brustwirbel- -�� körper (Th XII)
m, -'I�-;r'---- Fovea costalis
Facies articularis inferior
A Brustwirbelsäule in der Ansicht von links-lateral Die Brustwirbelkörper werden vom 1. bis zum 1 2. allmählich höher und breiter, so dass die kaudalen Wirbelkörper in ihrer querovalen Form den Lendenwirbelkörpern gleichen. Das Foramen vertebrale ist annähernd rund und kleiner als in der Hals- und Lendenwirbelsäule, die Endflächen sind abgerundet und dreieckig. Da die Dornfortsätze lang und stark nach kaudal abgeknickt sind, sind die Brustwirbel in besonderer Art und Weise miteinander verzahnt und wie Dachziegel einander aufge lagert. Die Gelenkflächen des unteren Gelenkfortsatzes (Proc. articularis inferior) weisen nach ventral. Damit sie den Gelenkflächen des oberen Gelenkfortsatzes (Proc. articularis superior) aufliegen können, müssen diese nach dorsal weisen (vgl. sog. kleine Wirbelgelenke, Artt. zygapo physiales, 5. 1 22). Eine weitere Besonderheit ist, dass die Querfortsätze nach dorsal .weggeklappt" sind. Auf diese Weise ist sowohl Platz für Gelenkflächen an den Wirbelkörpern als auch an den Querfortsätzen.
1 08
Corpus vertebrae Fovea --t---.,..--....-,p costalis
c 1 2. Brustwirbel
Proc. spinosus
Facies articularis inferior
B Brustwirbel in der Ansicht von links-lateral
Diese überknorpelten Gelenkflächen dienen den unterschiedlichen gelenkigen Verbindungen mit den Rippen (vgl. S. 1 35). Die Wirbelkör per des 1 .-9. Brustwirbels haben jeweils auf jeder Seite zwei Gelenkflä chen, eine obere (Fovea costalis superior) und eine untere (Fovea costa lis inferior), so dass zwei übereinanderliegende Wirbel zusammen eine komplette Gelenkpfanne bilden. (Ausnahme ist der Wirbelkörper des 1. Brustwirbels, der am oberen Rand eine komplette Gelenkpfanne hat.) Der Wirbelkörper des 1 0. Brustwirbels hat nur eine obere Gelenkfläche (die mit der unteren des 9. Brustwirbels eine Gelenkpfanne bildet); die untere Gelenkfläche kann .entfallen", da der Wirbel körper des angren zenden 1 1 . Brustwirbels (ebenso wie der des 1 2.) seitlich eine komplette Gelenkpfanne (Fovea costalis) hat. Wie erwähnt, haben a n der Brustwir belsäule - bis auf den 1 1 . und 1 2. Wirbel - auch die Querfortsätze Ge lenkflächen (Fovea costalis proc. transversi).
Rumpfwand
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Corpus vertebrae
Proc. articularis superior
Proc. spinosus Fovea costalis proc. transversi
�
--
Proc. transversus Fades articularis superior
Proc. transversus
Fovea costalis superior
Fovea costalis proc. transversi
Fovea costalis inferior
inferior
a 2. Brustwirbel
a 2. Brustwirbel
Fovea costalis
Corpus vertebrae
Proc. articularis superior
Proc.
Proc. transversus
Proc. transversus
Fovea costalis superior
Fovea costalis Corpus vertebrae
Fovea costalis superior
b 6. Brustwirbel
b 6. Brustwirbel
Proc. articularis superior
Corpus vertebrae
Fades articularis superior
Proc. articularis inferior
Proc. transversus Indsura vertebralis superior
Fovea costalis
Proc. transversus
Corpus vertebrae, Fades intervertebralis
Corpus vertebrae, Epiphysis anularis
-L�"i;=="iJ�
Proc. spinosus
c 1 2. Brustwirbel
c 1 2. Brustwirbel
C Brustwirbel in der Ansicht von kranial Die Lamina arcus vertebrae bildet zusammen mit dem Pediculus arcus vertebrae den Wirbelbogen.
D Brustwirbel in der Ansicht von ventral
1 09
_
Rumpfwand
1 .7
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
lendenwirbelsäu l e
Incisura verte bralis superior
1 . Lendenwirbel ( L I)
Foramen intervertebrale
Incisura vertebralis inferior Incisura vertebralis superior Art. zygapophysialis
-
_L_���t�"Iii!ii�� -i:;;;;;��
Proc. spinosus
:::-
------::
--,.....--'---\
a 2 . Lend enw irb el
Facies articularis inferior
Corpus vertebrae
5. Lendenwirbel (L V)
Proc. articularis superior
� Proc. mammillaris
-
Proc. arlicu laris inferior
Facies articu laris inferior
A Lendenwirbelsäule in der Ansicht von links-lateral Die Lendenwirbel besitzen kräftige, i n der Aufsicht querovale Körper (5. C). Ihre wuchtigen Wirbelbögen u mschließen ein nahezu d reieckiges Wirbelloch und verei nigen sich dorsal zu einem kräftigen, beidseitig ab geplatteten Dornfortsatz. Die sog. Querfortsätze der Lendenwirbel sind entwickl ungsgesch ichtlich Rippenrudimen te (5. S. 1 04). Sie werden daher als Procc. costales bezeichnet und sind nicht homolog mit den Procc. transversi der ü b rigen Wirbel. Die kräftigen Procc. costales sind mit dem eigentlichen Querfortsatz, einem kleinen spitzen Fortsatz an der Basis des Proc. costalis ( Proc. accessorius, s. C b ), versch molzen. Die mächtigen Gelen kfortsätze ( Procc. articulares superior u. inferior) tra gen leicht abgewinkelte Gelenkflächen, die senkrecht und nahezu sa gittal ausgerichtet sind. Die Gelen k flächen der oberen Gelenkfortsätze sind leicht konkav und nach medial gerichtet, die der unteren Gelenk fortsätze entsprechend leicht konvex und nach lateral gerichtet. An den Außenflächen der oberen Gelenkfortsätze dienen sog. Procc. mamilla res (Muskelhöcker) als Ursprü nge bzw. Ansätze von autochthonen Rü ckenmuskeln (s. Bb u . Ca).
Corpus vertebrae
-�-
Proc. spinosus
Facies articu
b 4. Lendenwirbel
Proc. articularis inferior
laris inferior
Incisura verte bralis superior
/ superior
Facies articularis
Proc. articularis
Incisura verte bralis inferior
c 5 . Lendenwi rbel
Facies articularis inferior
B Lendenwirbel in der Ansicht von links-lateral
110
Proc. spinosus
Rumpfwand
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Corpus vertebrae
PrOc. articularis superior
Proc. articularis inferior
Proc. costalis
1
Proc. articularis superior
Proc. costalis Incisura verte bralis superior
Foramen vertebrale Corpus vertebrae. --!-'-----_ Facies inter vertebralis
Facies articularis inferior
--:�""---'� Corpus vertebrae.
----
Proc. articularis inferior
Epiphysis anularis
a 2. Lendenwirbel
a 2. Lendenwirbel
Corpus vertebrae
Proc. mammillaris Proc. accessorius
Arcus vertebrae
Proc. spinosus
Proc. articularis superior
Proc. costalis
-I
�L.-__
_ _
Proc. articu laris superior Incisura verte bralis superior
Proc. articularis inferior
b 4. Lendenwirbel
b 4. Lendenwirbel
h:: �
Lamina arcus vertebrae Foramen vertebrale
.
Incisura vertebralis superior Corpus vertebrae
Proc. spinosus
Corpus vertebrae
Proc. articularis inferior
Proc. arlicularis superior Proc. costalis
Facies articu laris superior Proc. costalis laris superior
----!,...,."...--"---
Pediculus arcus vertebrae Facies artlcularis inferior
Proc. spmosus
c 5. Lendenwirbel
c 5. Lendenwirbel
C Lendenwirbel i n der Ansicht von kranial
o Lendenwirbel in der Ansicht von ventral
111
•
Rumpfwand
1 .8
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
K re uzbe i n (Os sacru m) u n d Stei ßbei n (Os coccyg is)
Promon torium
Basis
ossis sacri
Proc. articularis superior
Ala ossis sacri
Pars lateralis
Lineae transversae
anteriora
Apex -----">.�-ossis sacri
;::""-::-=-,..-:�Rc--- Art. sacro coccygea
Proc. artieularis superior
Tuberositas ossis sacri
Canalis sacralis
Pars lateralis Faeies auricularis
I':E�----'or+-- Crista sacralis mediana
posteriora Crista saeralis medialis Hiatus sacralis Cornu --- �J� coceygeum
112
A Kreuz- und Steißbein in d e r Ansicht von vent ral Das Os sacrum besteht ursprü n g l ich a u s fünf selbständigen Kreuzbeinwirbeln. Sie ver schmelzen nach der Geburt zu einem einheit l ichen, dorsoventral a bgeplatteten und i n der Ansicht von ventra l d reieck i g aussehenden Knochen. Die Basis des Kreuzbeins ( Basis os sis sacri) ist nach k ra n i a l gerichtet und steht durch eine keilförmige Zwischenwirbelscheibe mit dem Wirbel körper des 5. Lendenwirbels in Verbi ndung. Die Kreuzbeinspitze (Apex os sis sacri) ist nach kaudal gerichtet und mit dem Steißbein verbu nden. Die Vorderfläche des Kreuzbeins (Fa eies pelvica) i st in sagittaler und transversaler Richtung k o n kav gekrümmt (s. C). Zwischen den Fora m i n a sacra l i a anteri ora verlaufen vier Q uerleisten ( Li neae transver sae) auf Höhe der ehemaligen Verei nigungs steI len der fü nf Sa kralwirbel. Das Steißbein (Os coccygis) besteht aus d re i bis vier Wirbel rud i menten, wobei nur der 1. Steißbei nwirbel noch typische Ba uelemente eines Wi rbels er kennen lässt. E r besitzt als Reste der kranialen Gelen kfortsätze zwei kleine Cornua coccygea und kurze Querfortsätze u n d ist zumeist über eine Knorpelhafte (Art. sacrococcygea) mit der Kreuzbeinspitze verbunden. Auf diese Weise wird eine passive Beweg u n g des Steißbeins nach vorne und hinten ermögl icht (Vergrö ßeru ng der Conj ugata recta der Beckenaus gangsebene während der G e b u rt, s. S. 1 3 7 ) .
Cornua sacralia
B Kreuz- und Steißbein in d e r Ansicht von dorsal Die vereinigten Dornfortsätze b i lden auf der konvexen H i nterfläche (Facies dorsalis) des Kreuzbeins eine gezackte Knochenleiste, die Crista sacralis mediana. Jewe i l s lateral davon entsteht durch Verschmelzu ng der Gelenk fortsätze die paarige Crista sacralis media/iso Sie geht kaudal in d i e rudimentären Gelenk fortsätze des 5. Sakralwirbel s (Cornua sacra lia), kranial in die beiden oberen, na hezu fron tal gestellten Gelenkfortsätze ( P rocc. articula res s u periores) für den 5. L u m ba lwirbel über. Zwi schen den Cornua sacra l i a entsteht durch den nicht ausgebildeten 5. W i rbel bogen eine Öffnung (H iatus sacra l is). die den Zugang zum Ca nalis sacra l i s bildet ( H ia t us-sacral is-Anäs thesie). Lateral der Foramina sacralia posteri ora verläuft eine weitere paarige Längsleiste (Crista sacralis /atera/is), die a u s der Verschmel zung der Querfortsätze e n tsta nden ist. Die knöcherne Vereinigung der Querfortsätze mit den Rippenrudi menten bilden beiderseits des Kreuzbeinkörpers die mächtigen Partes late rales, a n deren Seiten die o h re n förmigen Ge lenk flächen ( Facies a u ricul a re s ) für d ie Darm beine liegen (s. C).
Rumpfwand
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Basis ossis
C Os sacrum in der Ansicht von links lateral
torium
Facies --t-:-- auricularis
Facies dorsalis
Proc. articularis superior
Crista sacralis mediana
Canalis sacralis
-----,--!--- Pars lateralis
Basis ossis sacri
Promontorium
D Os sacrum i n der Ansicht von kranial
Ala ossis sacri
Crista sacralis mediana
Foramina sacralia posteriora Pars lateralis
Foramina sacralia anteriora
Os coccygls
E Transversalschnitt durch das Os sacrum Ansicht von kranial; Lage der Schnittebene s. A. Durch Verschmelzung der Wirbel ent ste hen Im Bereich der oberen vier KreuzbeinwIr bel an Stelle der Zwischenwirbellöcher beid seitig vier T-förmige Knochenkanäle. d u rch die die Sakral nerven I - IV austreten. Die ent sprechenden Rr. ventrales u. dorsales der Spi nal nerven verlassen die Knochenkanäle durch die Foramina sacralia anteriora u . posteriora (s. S. 5 3 1 ) .
113
•
Rumpfwand
1 .9
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Bandscheibe (Discus interverteb ra l is): Aufba u u n d Fu n ktion Innenzone des Anulus fibrosus
Foramen vertebrale Incisura verte bralis superior
-----;-=.--11;'-:+.81--- Nucleus
pulposus
Anulus fibrosus
..:..:0.:-:. ___
_ _
A Aufbau eines Discus intervertebralis (Zwischenwirbelscheibe bzw. Bandscheibe) Isolierte lumbale Bandscheibe, Ansicht von kranial-ventral. Der Discus intervertebralis besteht aus einem öußeren Faserring (Anulus fibrosus) und einem zentral gelegenen Gallertkern (Nucleus pulposus). Innerhalb des Anulus fibrosus unterscheidet man eine Außen- und eine Innen zone. Die äußere Zone besteht aus einer zugfesten bindegewebigen Hülle, die aus konzentrischen lamellen von Typ-I-Kollagenfasern auf gebaut ist. I h re Fasersysteme überkreuzen sich aufg rund unterschied li cher Steigungswinkel und verbinden die Ra ndleisten zweier benachbar ter Wirbel m iteinander (vgl. B), in denen sie verankert sind. Am Ü ber gang zur Innen zone des Anulus fibrosus geht das straffe Bindegewebe der Außenzone ohne scharfe Grenze in ein faserknorpeliges Gewebe über. deren Typ-II-Kollagenfasern in die hyalin knorpeligen Deckplatten der Wirbel körper einstrahlen (vgl . Da u. Ea).
Epiphysis anularis (Randleiste)
Proc. articularis superior
Foramen vertebrale
hyalinknorpelige Deckplatte
hyalinknorpelige Deckplatte
Foramen vertebrale -7"--=--.:-i!1--- überkreuzende Fasersysteme des Anulus fibrosus
Proc. spinosus
Incisura verte bralis superior
---+-'f--- Corpus vertebrae
----'"""....
d
Proc. spinosus
B Außenzone des Anu/us fibrosus Bandscheibe zwischen 3 . und 4. lendenwirbel körper, Ansicht von ven tra l . D i e bindegewebigen Faserbündel d e r äußeren Z o n e d e s A n u l u s fibro sus ü berkreuzen sich und verbinden die knöchernen Randleisten zweier benachbarter Wirbelkörper.
1 14
Außenzone des Anulus fibrosus
Proc. costalis Arcus vertebrae
Proc. articu· laris inferior
Anulus fibrosus _--'::d'--'�c:+-- Nucleus pulposus
mit hyalinknorpe l i ger Deckplatte
C Darstellung der u nterschiedlichen Bandscheibenanteile 4 . lendenwirbelkörper m it seiner oberen B a ndscheibe, Ansicht von k ra nial. a b c d
Bandscheibe mit Anulus fibrosus und N ucleus p u lposus; Anulus fibrosus ( Nucleus pul posus entfernt); Außenzone des Anulus fibrosus ( I nnenzone entfernt); hyalinknorpelige Deckplatte innerhalb der knöchernen Randleiste (gesamte Bandscheibe entfernt).
Rumpfwand
Anulus fibrosus
Nucleus pulposus
Proc. articularis superior
Proc. costalis
Anulus fibrosus
--
1. Knochen, Bänder und Gelenke
Arcus vertebrae
Anulus fibrosus
Nucleus pulposus
-El'-'--- Lig. longi tudinale hyalin knorpelige Deckplatte Blutgefäße
vertebralis
Corpus
Randleiste (Epiphysis anularis)
Ausschnitt Abb. c
D Lage der Bandscheibe im Bewegungssegment a Hya l in knorpelige Abschlussplatte (Deckplatte), Ansicht von kranial ventral (die vordere Bandscheibenhä lfte und die rechte Hälfte der Deckplatte sind entfernt); b Sagittalschnitt durch ein Bewegungssegment (vgl. S. 1 22), Ansicht von l i n ks; c Ausschnitt aus b.
Corpus vertebrae
Arcus vertebral'
"':\'�:i;Sl;�'�I�
Corpus vertebrae
�----,=--"... "'
Spongiosa des Corpus vertebrae
hyalinknorpelige Deckplatte
Mit Ausnahme der Außenzone des Anulus fibrosus grenzt die gesa mte Bandscheibe sowohl oben als auch unten an die hyaline Knorpelschicht der Deck- bzw. Bodenplatte. Der subchondrale, knöcherne Teil der Ab schlussplatte besteht aus kom paktem Knochen ( Facies intervertebralis) und ist siebartig von zah l reichen Poren durc hsetzt (s. c), über die eine Verbindung zu den Gefäßen der Knochenmarksräume der Wirbelkörper besteht (Ernährung der Bandscheibe !).
Belastung
Entlastung
Corpus vertebrae
Bodenplatte
..
':i �!1. -.,
. . ,.;(:.;':',;\, .: Nucleus pulposus
Proc. spinosus
--4\-7-�-:":"':"'L--
-\')
������
Proc. articularis inferior
s --''---- Proc. costalis inter vertebralis Corpus vertebral'
E Belastungsabhängige Flüssigkeitsverschiebungen innerhalb der Bandscheibe a Nucleus pu/posus als "Wasserkissen" bei kurzfristiger Belastung: Me chanisch entspricht die Bandscheibe einem d ruckelastischen hydro statischen System aus einer zu gfesten Hülle (dem Anulus fibrosus) und wässrigem, nicht komprim ierbarem Inha lt, dem Nucleus pu /po sus. Er besteht zu 8 0 - 8 5 % aus Wasser, das er in seinem zel larmen , gal lertigen und schleimig-viskösen Gewebe (aufgrund des hohen An teils an Glykosa m i noglykanen) reversibel binden kann. Vor allem bei Belastu ng steht der N ucleus p u l posus unter sehr großem hydrostati schem Druck. D iesen Druck können sowoh l die angrenzenden Knor pe/platten (Deck- und Bodenplatten) als a uc h der Anulus fibrosus abfangen. ( I nnerhalb des Anulus fibrosus werden die Druckkräfte in Zug kräfte u mgesetzt.) Auf diese Weise erfül l t der Nucleus pulposus die Fun ktion eines "Wasserkissens" bzw. einer hydraulischen Presse zwischen zwei benach barten Wirbelkörpern. Zusa m men mit dem Anulus fibrosus dient er als eine Art Stoßdämpfer mit der Folge einer g leichmäßigen D ruckverteil u n g auf die angrenzenden Deck- und Bo denplatten.
Deckplatte
b Flüssigkeitsabgabe der Bandscheibe (grüne Pfeile) bei langfristiger Belastun g (dicke rote Pfeile): Während kurzfristige Belastungen durch die Stoßdämpferfunktion von Nucleus pulposus und Anulus fibrosus abgefangen werden können (s. a), führen langfristige Bela stungen zu einer langsamen, aber permanenten Flüssigkeitsabgabe. Turgor und Dicke der Bandscheibe nehmen ab, Dec k- und Boden plat ten und letztlich knöc herne Wi rbela nteile bewegen sich aufeinander zu (zur Degeneration der Bandscheiben s. 5. 1 29). c Flüssigkeitsaufnahme der Bandscheibe (grüne Pfeile) bei E ntlas tung (dü nne rote Pfeile). Die unter b beschriebene E ntwick l u ng wird durch E ntlastung der Bandscheibe wieder rückgängig gemacht, da die Bandscheibe bei E ntlastung wieder an Dicke zunimmt. Diese Dickenzunahme beruht auf einer F lüssigkeitsaufnahme des Gewe bes aus den subchondralen Gefäßen der Knochenmarksräume, die In erster Linie der Ernährung der Bandscheibe dienen (vg l . De). Infolge der d ruckabhängigen Flüssigkeitsverschiebungen (Konvektion) im Bereich der Bandscheiben nimmt d ie Körperlänge i m laufe eines Tages u m etwa 1 % ( 1 , 5 - 2,0 cm) der Ausgangslänge ab.
115
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 0
Bandapparat der Wirbelsäule: Überblick und thorakol umba ler Bereich
Bandapparat der Wirbelsäule auf Höhe des thorakolumbalen Übergangs (Th X I - l lII) Ansicht von l inks-lateral; die beiden thoraka len Wirbel sind median-sagittal halbiert. A
Discus intervertebralis
{
-'";,....--- Facies articularis superior Lig. longitudinale posterius
Anulus fibrosus
}:����M;---- Arcus
Nucleus ---t�.:u,:.:j.J..::.::c.= pulposus
Foramen intervertebrale
vertebrae
---=1������
Ligg. flava Proc. articularis superior
Lig. longitudinale anterius
B Bandapparat der Wirbelsäule Die Wirbelsäulenbänder füh ren zu einer stabi len Verbindung der Wirbel unterei nander und ermöglichen hohe mechanische Belastungen. I nnerhalb des Bandapparates werden Wirbel körperbänder und Wirbelbogenbänder unter schieden.
Proc. transversus/costalis
Wirbelkörperbänder • lig. longitudinale anterius Lig. longitudinale posterius
}+-- Procc. spinosi
Ligg. inter spinalia
----.:l.\-llJ!.1!�FIi��=��
Corpus --�+:--7:-:t- vertebrae
•
ligg. inter
transversaria
Gelenkkapsel ----::-:--+ftl-'-7:-"'--�'!! eines kleinen Wirbelgelenks
Wirbelbogenbänder •
ligg. flava Ligg. interspinalia • Lig. supraspinale • Lig. nuchaeo Ligg. intertransversaria
-";,---r- lig. supra spinale
•
�:io:-"""""':::::-l!-+-- Facies articularis inferior
•
•
Das sagittal ausgerichtete Lig. nuchae (Nacken band) verläuft zwischen Protuberantia occipitalis externa und Vertebra prominens (7. Halswirbel) und entspricht einem kranial verbreiterten Lig. supraspinale (vgl. 5. 1 1 9).
lig. longitudinale anterius
Corpus vertebrae
lig. longitudinale anterius
Corpus vertebrae
-H-- lig. longi tudinale posterius
Discus inter vertebralis
---1-+'--- lig. longitudi nale posterius
Arcus --+1""':--:-"""" vertebrae ligg. flava
a
b
Corpus vertebrae
C Schematische Darstellung der Wirbelkörper- und Wirbelbogen bänder Ansicht von schräg l inks-hinten. a Wirbelkörperbänder; b-d Wirbelbogenbänder.
Arcus
vertebrae Discus inter vertebralis
lig. longitudinale anterius
Proc. transversus
lig. longitudinale posterius Arcus vertebrae
{
Pedicu lus Lamina
- lig . inter trans versarium
ligg. flava Proc. spinosus c
116
ligg. inter spinalia
superior d
Proc. spinosus
Rumpfwand
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
t ....-.-.. - Proc. costalis
Discus inter vertebralis
-----
Corpus vertebrae
Foramina --��� nutricia Arcus vertebrae. Pediculus
.. Lig. longitudinale --....:.< posterius
Discus --1-:-:-intervertebralis ."=='�=o;;:--�;' .I!
��;'S;j��d--
-+:r'cl--- Corpus vertebrae
fehlende Band verstärkung der Bandscheibe
a
Facies articularis superior
Lig. longitudinale anterius
Proc. costalis
Proc. articularis inferior
D Bandapparat im Bereich der Lendenwirbelsäule a Lig. longitudinale anterius, Ansicht von ventral; b Lig. longitudinale posterius, Ansicht von dorsal nach Entfernung der Wirbelbögen auf Höhe der Pediculi arcus vertebrae; c Ligg. flava und Ligg. intertransversaria in der Ansicht von ventral (nach Entfernung der Wirbelkörper L l i - IV). (Die ü brigen Wirbelbo genbänder sind in dieser Ansicht nicht zu sehen). Das Lig. longitudinale anterius verläuft breitflächig auf der Vorder seite der Wirbelkörper und erstreckt sich von der Schädelbasis bis zum Os sacru m . Mit seinen tiefen Fasern verbindet es benach barte Wirbel körper, mit seinen oberflächlichen Anteilen zieht es über mehrere Seg mente hinweg. Da bei sind die Kollagenfasern mit den Wirbel körpern fest, mit den Bandscheiben hingegen nur locker verbunden. Das schwä chere Lig. longitudinale posterius entspringt auf dem Clivus und zieht auf der Rückseite der Wirbelkörper bis in den Sakralkanal hinein. Es ist im Bereich der Wirbelkörper schmal und an deren Ober- und Unterrand befestigt. Auf Höhe der Bandscheibe, mit der es fest verwachsen ist, dehnt es sich zipfeiförmig nach lateral aus. Trotz Anheftung des hin teren Längsbandes a m Anulus fibrosus der Bandscheiben ( hier nicht ge nau zu sehen, da vom hinteren Längsband verdeckt) bleibt ein großer Teil der Zwischenwirbelscheibe, besonders im seitlichen Bereich, ohne Bandverstärkung (laterale Bandscheibenvorfälle s. S. 1 29). Beide Längs bänder sind an der Aufrechterhaltung der Wirbelsäulenkrüm mung be teili gt. Die Ligg. flava bestehen größtenteils aus elastischen Fasern, die ihnen die gelbe Farbe verleihen. Sie verlaufen als dicke, kräftige Bänder zwischen den Laminae arcus vertebrae benachbarter Wirbelbögen und vervollständigen dorsal der Zwischenwirbellöcher die Wand des Wir bel kanals (vgl. A). Die Ligg. flava stehen bei aufrechter Haltung der Wir belsäule unter Spannung und unterstützen die Rückenm uskeln bei der Stabilisierung in der Sagittalebene. Darüber hinaus hemmen sie eine übermäßige Ventralflexion der Wirbelsäule und unterstützen auf diese Weise die Aufrichtung der nach vorn gebeugten Wirbelsäule. Die Spit zen der Querfortsätze werden beidseitig durch Ligg. intertransversaria verbunden, die v. a . Seitwärtsbewegungen entgegenwirken.
Foramen intervertebrale
Proc. spinosus
b
'.�..------ Proc.
articularis superior
�;r..>;"'-----:+- Lami na arcus vertebrae
Ligg. intertransversaria
-=-----1-- Ugg. flava
Proc. costalis (transversus)
Lig. longitudi nale posterius
--
-?'Jr-- -t- Proc.
-..... --.
articularis superior
Lig. longitudi nale anterius Facles artlcularis Inferior c
Proc. spinosus
117
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Bandapparat der Halswirbelsäule im Überblick
1 .1 1
---...,--...Lq.I;;i';,--:;t;r-- Os occipitale Linea nuchalis ----'��__----c---"'!!;.... ; . superior
��'---- Protuberantia occipitalis externa
Linea nuchalis ----t--.:;���--:: inferior
Bänder der Halswirbelsäule a Ansicht von dorsal; b Ansicht von ventral nach Entfer nung der vorderen Schädelbasis (zum Bandapparat der oberen H alswirbelsäule. insbesondere Kopfgelenke. s. S. 1 20).
A
'1---- Membrana
atlantoocci pitalis posterior
Proc. mastoideus Proc. styloideus Proc. transversus --'---s:;;r Ligg. flava --�'-'=:Z-"'���.
!l2"'S---- Lig. nuchae
Proc. transversus
Capsula articularis --'--t-.:o (Art. zygapophysialis)
.,.--- Proc. spinosus
--::;"�:M-- Vertebra
prominens (C VII)
a
B Kopfgelenke Als Kopfgelenke bezeichnet man die gelenki gen Verbindungen zwischen Atlas ( 1 . Halswir bel) und Os occipitale (Hinterhaupt) einerseits (Art. atlantooccipitalis) sowie zwischen Atlas und Axis (2. Halswirbel) andererseits (Artt. atlantoaxiales). Insgesamt sind sechs anato misch getrennte Gelenke zu unterscheiden. die jedoch mechanisch miteinander kombi niert sind und somit eine Funktionsgemein schaft bilden (vgl. S. 1 23). Oberes Kopfgelenk (Art. atlantooccipitalis) Paarige gelenkige Verbindung der ovalen. leicht konkaven Foveae articulares superi ores des Atlas mit den konvex geformten Condyli occipitales des Hinterhaupts.
Protuberantia occipitalis interna Crista occipitalis interna
Os occipitale. Pars basilaris
Art. atlantooccipitalis (Lig. atlantooccipitale laterale)
_�_- Membrana atlantooccipitalis anterior Proc. tra nsversus
transversaria
Lig. longitudinale -----'c.:..; anterius
Art. atlantoaxialis lateralis (Capsula articularis) Art. zygapophysialis (Capsula articularis)
Untere Kopfgelenke (Artt. atlantoaxiales) =
• Art. atlantoaxialis lateralis paarige gelen kige Verbindung zwischen den unteren Gelenkflächen des Atlas und den oberen Gelenkflächen des Axis • Art. atlantoaxialis mediana unpaares Gelenk (mit einer vorderen und hinteren Abteilung) zwischen Dens axis. Fovea dentis atlantis und überknorpelter Fläche des Lig. transversum atlantis (s. 5. 1 2 1 )
Sulcus n. --�� spinalis
Tuberculum posterius
7'---- Tuberculum anterius
=
Discus inter- -----:::'-':-_ vertebralis
prominens (C VII)
b
118
�--7'--- Vertebra
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Sella turcica
Lig. apicis dentis
Canalis n. hypoglossi
Membrana tectoria
Sinus sphenoidalis Os occipitale. Pars basilaris Membrana atlantooccipitalis anterior
externa ;I""��----;-=- Dens axis (C 11)
: �""" Arcus anterior ---:::=' atlantis (C I)
=-;--"-;-----;".;.-1-- Lig. transversum atlantis
Maxilla
C Bandapparat der Halswirbelsäule: lig. nuchae Ansicht Median-Sagittal-Schnitt. von links. Das Lig. nuchae ist der sagittal ausgerichtete. verbreiterte Teil des L i g. supraspinale. der sich von der Vertebra prominens bis zur Protuberantia occipitalis externa (s. A) erstreckt. (Zum Bandapparat des oberen und unteren Kopfge lenks s. S. 1 20.)
Arcus posterior atlantis. Tuberculum posterius Capsula articularis der --r'---=:-;.TI:-, i;.JIl-..,--'-';.,r---'-- Ligg. flava Wirbelbogengelenke -'iiir.:--'----;-- Arcus vertebrae Discus inter vertebralis
l."G;V'-o-----__ Foramen intervertebrale \----'--- Proc. spinosus
Lig. longitudinale --_\ :i. anterius
�.,-----
Lig. longitudinale ----'t-���;.-l..\. posterius Corpus vertebrae C VII ----"::r""'"� (Vertebra prominens)
Lig. interspinale
--- Lig. supraspinale . .
Apex dentis
Cisterna cerebello medullaris
Wirbel körper des Axis
Tuberculum posterius des Arcus posterior atlanUs Lig. nuchae
Lig. longitudinale posterius Corpus vertebrae Discus inter vertebralis Lig. supraspll1alC' Vertebra prominens (7. Halswirbel)
Medulla spinalis Subarachnoidal raum
o
Nativröntgenbild der Halswirbelsäule von lateral
E Magnetresonanztomografie ( M RT) der Halswirbelsäule Median-Sagittal-Schnitt. Ansicht von links. T2-gewichtete TSE-Sequenz (aus Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates. 2. Aun. Thieme. Stuttgart 2 00 1 ) .
119
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 2
Bandapparat der oberen Halswirbelsäule (oberes und unteres Kopfgelenk) Linea nuchalis superior
Lig. atlanto occipitale laterale
Lig. nuchae Foramen
Protuberantia occipitalis externa
Crista occipitalis externa
Protuberantia occipitalis externa
Os temporale
Art. atla nto-
--��-+-- Os
occipitale
Condylus occipitalis
k----- Membrana
iiiiiilillt:::t--
tectoria
mastoideus
mastoideus
Proc. styloideus
Membrana atlantooccipitalis posterior
Proc. transversus
b
Ligg. alaria
Membrana tectoria
Membrana tectoria
i:��i���inales i
_ J�___ ���
-
':-l_..---- Lig. transver-
Arcus posterior atlantis
sum atlantis
Art. atlanto axialis lateralis
}
Arcus --d--C vertebrae Lig. longitudinale posterius
. .{
a Die Membrana atlantooccipitalis posterior. das " Lig. tlavum" (vgl. S. 1 1 8) zwischen Atlas und Os occipitale, zieht vom hinteren Atlasbo gen zum hinteren Rand des Foramen magnum (auf der rechten Seite teilweise entfernt). b Nach Eröffnung des Wirbel kanals und Entfernung des Rückenmarks erkennt man als vordere Begrenzung des Wirbel kanals auf Höhe der Kopfgelenke die Membrana tectoria, eine verbreiterte Fortsetzung des Lig. longitudinale posterius.
Fasciculi longitudinales
Lig. cruciforme atlantis
Lig. crUClforme atlantis
Lig. apicis dentis
Dens axis, Facies articu laris posterior Lig. transversum atlantis Fasciculi longitudinales
Discus inter vertebralis
Foramen intervertebrale
transversus
A Bandapparat der Kopfgelenke Schädel und obere Halswirbelsäule, Ansicht von dorsal.
1 20
Arcus vertebrae
'---1__-- Proc. spinosus
Lig. atlanto occipitale laterale
(
tectoria
Lig. longitudinale posterius
a
Foramen transversarium
., ...-- Membrana -....�
iiE:=�-- Ligg. f1ava
Art. zygapophysialis. Capsula articularis
Arcus posterior atlantis
d
Lig. longitudinale posterius
Nach Entfernung der Membrana tectoria erschein t das sog. " Kreuz band" (Lig. cruciforme atlantis). Es besteht aus einem kräftigen hori zontal verlaufenden Schenkel, dem Lig. transversum atlantis, und schwächeren vertikal verlaufenden Längszügen, den Fasciculi longi tudinales. d Das Lig. transversum atlantis und die Fasciculi longitudinales sind teilweise entfernt. Man erkennt die paarigen Ligg. alaria, die von den Seitentlächen des Dens axis zu den jeweiligen I nnentlächen der Condyli occipitales ziehen und das u n paare Lig. a picis dentis, das von der Spitze des Dens axis zum Vorderran d des Foramen magnum ver läuft. c
Rumpfwand
Tuberculum anterius
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
ligg. alaria
Facies articularis superior
lig. apicis dentis
Proc. --f":x transversus
Lig. transversum atlantis
Foramen transversarium Massa lateralis atlantis
Foramen vertebrale
Fasciculi longitudinales
Arcus posterior atlantis
Tuberculum posterius (Atlas)
B Bandapparat der Art. atlantoaxialis mediana Atlas und Axis. Ansicht von kranial. (Fovea dentis als Bestandteil der Art. atlantoaxialis media na nicht zu sehen. da von der Gelenkkapsel ver deckt.)
Membrana atlantooccipitalis posterior
Membrana tectoria
lig. apicis dentis
Ligg. alaria
Facies articularis --i:-i; superior Arcus anterior atlantis
Dens axis
--....� . -=----
Art. atlantoaxialis mediana Tuberculum anterius atlantis _ _
C"""",!,!"-
Art. atlantoaxialis lateralis
Ligg. alaria
Axis (C 11). Corpus
Lig. apicis dentis
Fasciculi longitudinales
transversus
tectoria
Facies articularis ---, superior. Massa lateralis atlantis
a
Foramen transversarium
Lig. transver sum atlantis
Capsula articularis. --7lI_�-':"': Lig. atlantooccipitale laterale
�..."-
Proc. transversus
Lig. lnter transversarium
Sulcus arteriae vertebralis
Arcus posterior atlantls b
C Bandapparat der Kopfgelenke (Gelenkkapsel entfernt) a Proximale Halswirbelsäule. Ansicht von ventral-kranial (Gelenkkapsel entfernt); b Atlas und Axis. Ansicht von dorsal-kranial.
Lig. nuchae
Proc. spin05us
1 21
Rumpfwand -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
Wirbelbogengelenk, Bewegungsseg ment u nd Bewegungsausmaß der einzelnen Wirbelsäulenregionen
1 .1 3
.�----- Proc. articularis
konvexe Gelenkfläche
Facies articularis superior
superior
Discus intervertebralis
80· -+-->'- " 20· --'r-----.
·
-�::::::-:-:;��l
a
Fovea costalis superior
Proc. transversus
\-.�k--- Art. zygapo physialis
Fovea costalis proc. transversi
Corpus --j vertebrae
b
a
",...,.<:.---
..v......iiI
Foramen intervertebrale
k--- Proc. articularis inferior
Proc. spinosus
inferior
-+7'---- konkave
Gelenkfläche
90· -+----Tf--
resuItierende R
45·
Längskraft L --f----l
,,",,"'!
---'---=_"-"-:---''--.'-'--- Proc. articularis Gelenkspalt --+-irr-';'"F----"
inferior
�y�fr?��1"���
_ _
.��!!L..!...�.,..,-'--=--_ Proc. articularis superior '+----''\-- lig. flavum b meniskoide Synovialfalten der Gelenk kapsel
Spinalnerven
d
A Wirbelbogengelenke (Artt. zygapophysiales) Stellung der Gelenkflächen der Wirbelbogengelenke in versch iedenen Regionen der Wirbelsäule; a HWS; b BWS; c LWS. Ansicht von links hinten-oben; d Sagittal schnitt durch die Wirbelbogengelenke auf Höhe des 3 4. u nd 5. Halswirbels. Ansicht von lateral (nach einem Präparat aus der Sammlung des Anatomischen Instituts der U niversität Kiel). Die paarigen Wirbelbogengelenke (sog. kleine Wirbelgelenke) sind echte Gelenke und werden von den Gelenkfortsätzen der Wirbelbögen (Procc. articulares, s. S. 1 04) gebildet. Ihre Gelenkflächen (sog. Gelenk facetten) sind. je nach Wirbelsäulenabschnitt. in unterschiedlichem Ausmaß gegen die Horizontale (und Vertikale) geneigt und damit auf bestimmte Bewegungsrichtungen sowie ein bestimmtes Bewegungs ausmaß spezialisiert (zu den Bewegungsmöglichkeiten im Einzelnen s. D). Die Gelenkkapsel der kleinen Wirbelgelenke entspringt an den Rändern der Gelenkflächen und ist häufig mit dem Lig. flavum fest ver wachsen (s. d). Im Bereich der HWS ist die Kapsel eher weit und schlaff. im Brust- und Lendenbereich deutlich enger. In nahezu allen Wirbelge lenken finden sich sog. meniskoide Synovialfalten. die sicheiförmig in den Gelenkspalt hineinragen. Sie bestehen aus gefä ß reichem. lockerem. häufig auch straffem Bindegewebe u nd sollen die Inkongruenz der arti kulierenden Gelenkflächen ausgleichen (d). .•
122
Schubkraft S
entspricht Schubkraft 5
Gegenkraft S·
B Aufbau und Belastung eines Bewegungssegments am Beispiel von zwei Brustwirbeln Ansicht von lateral. Als Bewegungssegment bezeichnet man die ge lenkige und muskuläre Verbindung zwischen zwei benachbarten Wir beln (a). Es besteht aus: Zwischenwirbelscheibe (Discus intervertebra l i s Bandscheibe"). paarigen Wirbelbogengelenken (Artt. zygapophy siales). Bandapparat sowie den Muskeln des entsprechenden Bereichs (beides hier nicht dargestel lt). Zum Bewegungssegment wird außer dem. v. a. unter klinischen Gesichtspun kten. der Inhalt der Zwischen wirbellöcher (Nerven und Blutgefäße. s. S. 1 88 u. 1 94) u nd des Wirbel kanals gerechnet. Innerhalb der Wirbelsäule gibt es i nsgesamt 25 sol cher Bewegungssegmente. die sowohl funktionelle als auch morpho logische Einheiten darstellen. Störungen in einem umschriebenen Wirbelsäulenbereich wirken sich daher auch auf die ü brigen Abschnitte der Wirbelsäule aus. Jedes dieser Bewegungssegmente ist bestimmten Belastungen ausgesetzt. die sich als einwirkende Kräfte darstellen las sen (b): eine nach ventral gerichtete Schubkraft und eine nach kaudal gerichtete Längskraft - zusammen die resultierende Kraft R. Die Längs kraft wirkt auf Wirbelkörper und Bandscheibe. die Schubkraft wird im Wesentlichen von Bändern und kleinen Wirbelgelenken aufgefangen (Gegenkraft S·). Die Schubkraft lässt sich nochmals in eine Normalkraft (Sn) und eine Tangentialkraft (St) zerlegen. Da die Schubkraft nicht senkrecht auf die Gelenktlächen der kleinen Wirbelgelenke trifft. erfolgt die Belastung dieser Gelenkflächen durc h die axial ausgerichtete Nor malkraft (Sn). die gegenüber der ursprünglich einwirkenden Schubkraft a bgeschwächt ist. Eine Versch iebung der Wirbel durch die kranial aus gerichtete Tangentialkraft (St) wird durc h den Bandapparat und die au tochthone Rückenmuskulatur verhindert ( nach Kummer). •
•
Rumpfwand
______
65'
--
1.
__
Knochen, Bänder und Gelenke
40'
50'
a
Klavikularlinie
b
Augenlinie
Okklusionsebene
c
Sagittalebene
C Gesamtbeweglichkeit der Halswirbelsäule a Lateralflexion; b Ventralflexion/Dorsalextension; c Rotation. Frontalebene durch Schulter/ Becken in Neutralsteilung
Lot in Neutralsteilung
Sagittal ebene
r--7''--�+-- ( VII
b
D Gesamtbeweglichkeit von Brust- und lendenwirbelsäule a Lateralflexion; b Ventralflexion/Dorsalextension; c Rotation. Bei der Untersuchung der Wirbelsäule spielt v. a. die klinische Untersu chung und h ier die Funktionsprüfung eine wichtige Rolle. Da sich die Gesamtbewegung der Wirbelsäule aus den Bewegungen von insgesamt 25 Bewegungssegmenten zusammensetzt, gelingt es in der Regel nur, Bewegungsstörungen einzelner Abschnitte zu eruieren. Es lassen sich hierbei z. B. Versteifungen bestimmter Wirbelsäulenabschnitte deutlich erkennen. Der Untersucher kann sich dabei an Hilfslinien orientieren (z. B. Klavikular- oder Okklusionsebene), um festzustellen, ob das Bewe gungsausmaß normal oder eingeschränkt ist.
... 4 cm
:,() .... .. --
E Durchschnittliches Bewegungsausmaß in den einzelnen Wirbelsäulenregionen
BWS
HWS oK Ventralflexion Dorsalextension Lateralflexion " Rotation"
uK
gesamte HWS
35
65 40 35 50
20 10 5
oK = oberes Kopfgelenk; u K
=
35 25 20 35
lWS
50 35 20 5
HWS+ BWS + LWS
1 50 1 00 75 90
u nteres Kopfgelenk; " = zu jeder Seite
Anstelle von Ventralflexion/Dorsalextension benutzt man im klinischen Sprachgebrauch für den Bereich der Halswirbelsäule auch die Begriffe Inklination u nd Rekl ination.
F Messung der Ventralflexion von Brust- und lendenwirbelsäule nach Schober und Ott Bei der Messung nach Schober und Ott markiert man bei aufrechter Haltung den Dornfortsatz von S I und einen zweiten, 1 0 cm kranial gele genen Punkt. Nach maximalerVorneigung weichen die beiden Hautmar ken bis zu einer Distanz von etwa 1 5 ( 1 0 + 5) cm auseinander (Beweg lichkeit der Lendenwirbelsäule). Um das Ausmaß der Brustwirbelsäulen beweglichkeit zu messen, misst man im Stehen vom Dornfortsatz des 7. Halswirbels (Vertebra prominens) 30 cm abwärts und markiert die sen Punkt. Die Längenzunahme bei maximaler Vorneigung beträgt bis zu 4 (30 +4) cm. Alternativ bestimmt man den kleinsten Finger-Boden Abstand (FBA) mit gestreckten Knien.
1 23
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Unkovertebralgelenke der Halswirbelsäule
1 .1 4
Dens axis
---,-�-- Atlas (C I)
Art. atlanto axialis lateralis
--'''''--- Axis (C 11) Corpus vertebrae
Spaltbildung (Unkovertebralgelenk)
Procc. uncinati ----'�
Proc. transversus
1
�:,.�- Corpus
Nucleus pulposus
��'---- Discus
Su/cus n. spinalis
vertebrae
Tuberculum posterius
inter vertebralis
Tuberculum anterius
�>-'c"�-- Procc.
uncinati
Anulus ---+::� fibrosus
Tuberculum anterius
Tuberculum posterius
'l.•a.-.!.-.- Sulcus n. spinalis
�-.:.;;.- Außenzone des Anulus fibrosus
b
a
A UnkovertebraJgeJenke bei einem jungen Erwachsenen Ha lswirbelsäule eines ' 8-jährigen Mannes, Ansicht von ventral.
b 4 . - 7. Halswirbel. Zur besseren Darstel lung der Unkovertebralgelenke bzw. -spalten sind die Wirbelkörper des 4., 5 . und 6. Ha lswirbels fron tal geschnitten. Die Unkovertebralspalten werden seitlich von einer bindegewebigen Struktur, einer Art Gelenkkapsel, begrenzt und äh neln daher den Gelenkspalten echter Gelenke. Diese Spalten bzw. Risse im Discus intervertebralis wurden bereits ' 858 von dem Anato men Hubert von Luschka beschrieben, der sie als sog Hemiarthroses laterales " bezeichnete. Er sah in ihnen primäre Einrichtungen, die die Beweglichkeit der Halswirbelsäule begünstigen und daher einen funktionellen Vorteil darstellen (nach Präparaten der Anatomischen Sammlung der Un iversität Kiel).
a Beim 3 . - 7. Halswirbel besitzen jeweils die kranialen Deckplatten der Wirbelkörper seitliche Erhebungen (Unci corporis vertebrae bzw. Procc. uncinati). Diese Erhebungen entstehen erst im Laufe der Kind heit. I m Alter von etwa zehn Jahren treten sie allmählich m it einer halbmondförmigen Schrägkante an der Unterfläche des nächsten, oben angrenzenden Wirbelkörpers in Kontakt. Dadurch kommt es i n den äu ßeren Anteilen der Zwischenwirbelscheiben zu seitlichen Spaltbildungen (sog. Unkovertebralspalten oder -gelenke, s. b)
A. vertebralis im Foramen Proc. spinosus
Arcus
. •
Dens axis
N. spinalis Cl
Atlas (C I) . ---;.."---- Axis (C 11)
Rücken mark
A. vertebralis Radix ventralis
Facies articularis superior
Spinalnerv
Spinal- -"'=-;"�" ganglion
N. spinalis C5
R. ventralis A. verte bralis a
1 24
uncinatus
Corpus vertebrae
Foramen transversarium
Proc. transversus Proc. uncinatus
N. spinalis C7
b
Spinal nerv im Sulcus n. spinalis
-
II .,...•. .JIII..
Corpus vertebrae (C
VII)
B Topografische Beziehung von Spinalnerv und A. vertebralis zum Proc. uncinatus a 4. Halswirbel mit Rückenmark, Spina lwurzeln, Spinalnerven und Aa. vertebrales, Ansicht von kra nial; b Halswirbelsäule mit beidseitiger A. vertebralis und austretenden Spinalnerven, Ansicht von ventral. Beachte den
Verlauf der A. vertebra lis d u rch die Fora m i na transversa ria und den Verlauf des Spinainervs auf Höhe der Fora mina interverte bralia. Aufg rund ihrer unmittelba ren Nachba rschaft können sowohl Arterie als auch Nerv von Osteo phyten, d ie im Rahmen einer Unk arthrose entstehen, eingeengt wer den (vgl. 0).
Rumpfwand
Dens axis
Art. atlantoaxialis lateralis
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Foramen transversarium
Atlas (C I) --'\ii!!'��""b
��-- Corpus vertebrae (C II)
.----- "Unkovertebral gelenk"
A. vertebralis -----!�. -
Procc. uncinati ---';-i'(W '---- Disci intervertebrales mit horizontalen Spaltbildungen
::'---- Corpus vertebrae (C VII)
C Degenerative Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule (Unkarthrose) Frontalschnitt durch die Halswirbelsäule eines 35-jährigen Erwachsenen, Ansicht von ventral. Beachte den Verlauf der A. vertebralis beider seits der Wirbelkörper. Mit der Ausbildung der Unkovertebralgelenke im Alter von etwa zehn Jahren beginnt auch die zunehmende Rissbildung der Bandschei ben. Sie schreitet mit zunehmendem Alter weiter in Richtung Bandscheibenzentrum fort, so dass schließlich durchgehende transver sale Spalten entstehen, die die Bandscheiben in zwei etwa gleich dicke Scheiben untertei len. Dadurch kommt es zu einer zunehmen den Degeneration, d. h. Abflachung der Band scheiben mit daraus resultierender Instabilität der Bewegungssegmente (nach Präparaten der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel).
Proc. spi nosus
Spondolo phyten
Corpus vertebrae
Proc. articularis
Incisura verte bralis superior
Proc. articularis superior Art. zygapo physialis (kleines Wirbelgelenk) ;"'s;:.,.---- Spondylo phyten
Facies articu laris superior
a------ Foramen
intervertebrale
Foramen transversarium
a
Corpus vertebrae
Proc. uncinatus
D Fortgeschrittene Unkarthrose im Bereich der Halswirbel a 4. Halswirbel, Ansicht von krania l ; b 4. und 5. Ha lswirbel, Ansicht von lateral (nach Präparaten der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel). An den U n koverteb ra lgelenken treten degenerative Veränderungen auf, wie wir sie in verg leich barer Weise auch an den übrigen Gelenken finden, z. B. Osteophyten (an den Wirbelkörpern als Spondylophyten bezeichnet). Diese Knochenneu bildungen dienen dazu, die Kraft auf nehmende Fläche zu vergrößern und auf diese Weise den Druck auf das Gelenk z u reduzieren. Durch eine fortschreitende Destabilisierung
b
Sulcus n. spinalis
Proc. spinosus
des entsprechenden Bewegungssegmentes kommt es zu einer gleich zeitigen Spondylarthrose der kleinen Wirbelgelenke mit nachfolgender Osteophytenbildung. Durch ihre enge topog rafische Beziehung zum Foramen intervertebrale und zur A. vertebralis haben die Osteophyten der U nkovertebralgelenke eine erhebliche klinische Bedeutung (Unk arthrose). Es kommt zu einer langsam fortschreitenden Einengung des Foramen intervertebrale mit zunehmender Kompression des SpinaI nervs und häufig auch der A. vertebralis (vgl. C). G leichzeitig kann der Spinal kanal durch Osteophyten massiv eingeengt werden (Spinalka naistenose).
125
Rump(wand -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 5
Sch nittbildanatomie der lendenwirbelsäule
A Median-Sagittal-Schnitt durch den unteren Abschnitt der Wirbelsäule Ansicht von links-lateral. Beachte: Das Rückenmark endet mit dem Conus medullaris, der bei den meisten Menschen in Höhe des 1 . , bei manchen auch in Höhe des 2 . Lendenwirbel körpers liegt Bis z u r 1 2 . Entwicklungswoche sind Rückenmark und Wirbelkanal gleich lang, so dass jedes Spinalnervenpaar durch das in gleicher Höhe lie gende Zwischenwirbelloch austritt. Mit zunehmendem Alter wächst die Wirbelsäule jedoch schneller in die Länge als das Rückenmark, so dass sich der Conus medu llaris i mmer mehr nach kranial verlagert. Schon bei der Geburt liegt der Conus medullaris auf Höhe des 3 . Lendenwirbels. I n den ersten Lebensjahren bis etwa zum 1 0. Lebensjahr wandert er all mählich weiter hoch. Infolge dieses unterschiedlichen Wachstums ver laufen die Spinalwurzeln schräg abwärts von ihrem Ursprungssegment im Rückenmark zu ihrem entsprechenden Foramen intervertebrale. Die unterha lb des Conus medullaris verlaufenden Wurzeln nennt man in ih rer Gesamtheit Cauda equina (sog. Pferdeschwanz). Da die das Rücken mark u mgebenden Hüllen (Rückenmarkshäute) jedoch bis in den Ca nalis sacralis des Os sacrum reichen, kann unterhalb des 3. Lendenwir bels ohne Verletzung des Rückenmarks gefahrlos Liquor cerebrospinalis aus dem Su barachnoidalraum (Cisterna lumbalis) entnommen werden (Lumbalpunktion). Ebenso kann an g leicher Stelle im Rahmen einer spi nalen Lumbalanästhesie ein Betäubungsmittel in den Liquor injiziert wer den, um auf diese Weise eine komplette Leitungsblockade sowohl der afferenten (Schmerza usschaltung) als auch der efferenten Nervenwur zel (Muskellähmung) für die untere Extremität und die Beckenregion zu erzielen.
Subarach no- -I+ -"-'- *f.Im�-I,'I!''' >:: idalraum Corpus --fF...H',t( IIN.----,lr.fr.��+- spiDuranalmater vertebrae is Th XII ----.JHf . -:+-+':�- spiMedul nalilsa ume '>-f-- Spati Divertebral scus interis epidural -ilJflHT'�c-:'--- Conus medullaris Litudi g.lonngiale anterius ' '1hP--'c-:--�-- Fi l um termi nale piale Corpus -+1 +">, \2U'='*.llIiI/J.lilllf.' vertebrae Lig. supra L 111 spinale Lig.longi- --lP��� �tml "'i'I+-''-'T-.�'-f-'''-- - Li g . flavum tudinale I "�.\;':''''�. -';;-:'i--;-T--- Proc. spinosus posterius Cauda na -P:-:-=-�-�--=-\lWH-II II I, *-'+--7-- Lig. inter (Spinalwequi urzeln spinale in derluCimbal sternais) Corpus vertebraeLV �7.<-i-T--'-:-- Canal i s sacralis Pro montorium -
-
�.L..
t
'U.II"....
-
-':4
.,"
Os sacrum
Lig . longitudinale ----'-��7��::�� :::;;; "'!l"��. posterius Duraspimater nalis ----:�--�
�
_ _ _
Cauda equina Epiduralraurn mi Fettgewebe undt Venenpl exus
1 26
Plexus venosus vertebralis internus anterior o=>....- Duratasche rni t Spinalganglion Durasack
Plexus venosus vertebral is inoternus posteri r
..-- Os coccygis
1
_
B Cauda equina in Höhe des 2_ Lendenwirbels Querschnitt, Ansicht von kranial. Da das Rückenmark bei den meisten Menschen auf Höhe des 1 . Lendenwirbels endet, finden sich schon auf Höhe des 2. Lendenwirbels nur noch Cauda equina und Filum terminale im Dura sack. der auf Höhe des 2. Sakra lwirbels endet (s. A). Der Epiduralraum vergrößert sich hier und ist durch ausgedehnte Venen plexus und Fettgewebe ausgefüllt.
1.
Rumpfwand
Cauda equina /.....--- Li. g. flavum Lig.longitudinale posterius > ,>\ Vv. basivertebrales � Lig.longitudinale anterius .J----��- ---"'''--- epi d ural e s Fettgewebe
Knochen, Bänder und Gelenke
.�"F���-
Lig.longitudinale anterius Conus medullaris ,..,-;.:..ut-.;.-- Cauda equina --:4r.�-+lf-- Vv. basi vertebrales
-----
..:T-':-:--'-�- Arcus vertebrae
"--''-4-'--
----
� .
-------
"'>'�Y"""'--l-I-
Foramen intervertebrale intraforami nales Fett Art. physizygapo alis "-.-f-l-l intraforaminale Gefäße .....,r=-��h+--.- Gangl n. spinioalnis
:-'T;�Yllhilf-- epi Fettdu ra les -"';;;�HII--- Nucl e us pulposus -II'I!;---lS-- Lig. flavum
a
�
Ganglion n. spinalis Art. physizygapo alis ------- intraforaminales Fett intraforaminale '.7 Venen ------ Lig. flavum --
•
b
d
c
C Kernspintomographie der normalen Lendenwirbelsäule: Sagittal- und Transversalschnitte (Fotos aus Vahlen sieck u . Reiser: M RT des Bewegu ngsappa rates, 3 . Aufl. Thieme, Stuttgart 2006) a u. b Strukturen, d ie im Median- und Parasa gittalschnitt sichtbar sind; c u . d T l -gewichtete SE-Sequenz der Lenden wirbelsäule im Median- und Parasagittal schnitt.
---
Foramen inter-e { / vertebral Durasack
LWK4
-- Spinal ganglion L4 Spinal L5 wurzel
Schnitt ebene von: fu. J gu.j �
Spinalganglion L4
Spinalwurzel L5
Spinalwurzel L4
Spinalwurzel L5
i
Bandschei LWK4/5 be - Spi nal L4 wurzel
h u.k e
e Bewegungssegment LWK 4/5 nach Ent fernen der Wirbelbögen, Ansicht von dor sal; Lage der transversalen Schn ittebenen: supradiskaie Ebene; diskaie Ebene; h infradiskaie Ebene.
9
/
Durasack
Spinal wurzel L5
9
In f u nd 9 ist das Fora men intervertebrale ange schnitten, in h der Pediculus arcus vertebrae. T l -gewichtete SE-Sequenzen des Bewegungssegmentes LWK 4/5 in den entsp rechenden axialen (transversalen) Schnittebenen.
i-k
Beachte
die Lage der Spinalwurzeln in Bezie hung zum Durasack. Die Spinalwurzeln ver laufen in sog . Durataschen, die bis in das Foramen intervertebrale hineinreichen, d. h. die Wurzeln und das Spinalganglion werden komplett von Liquor umspült (s. Abb. 8) 1
/
Durasack h
----- LWK 5 / Pedic ul u s / arcus vertebrae Spinal L5 wurzel k
Spinalwurzel L5
Durasack 1 27
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 6
Degenerative Veränderungen i m Bereich der Lendenwirbelsäule
� � Discus .� intervertebralis � hinteres Längsband
vorderes Längsband
----...cl
___
Chondrose/Diskose
Nervenwurzel im foramen intervertebrale Lig. f1avum Wirbelgelenk
:-'t>--- Spondylarthrose
l-;�;;;;;;�;;tT�/- Bandscheiben'"
vorfall
Osteochondrose
h.-F"<:--t-- Spinalkanalstenose
Spondylophyt
mit Einengung des Foramen intervertebrale
A Degenerative Wirbelsäulenveränderungen im Überblick Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern. Sie sind altersabhängig und nehmen nach dem 30. Lebensjahr deutlich zu. Betroffen sind v. a. der Discus intervertebra !is, die benachbarten knöchernen Boden- und Deckplatten, die Wirbel gelenke sowie der Bandapparat des beteiligten Bewegungssegmentes. Bandscheibendegeneration und -vorfall: Infolge des Flüssig keitsver lustes im N ucleus pulposus (verminderte Wasserbindungskapazität eine normale Alterserscheinung), wird der Bandscheibenraum immer schmäler, das betroffene Bewegungssegment immer instabiler. Die daraus resultierende veränderte, lokal erhöhte mechanische Beanspru-
U
�-
chung der Bandscheibe führt zu Auffaserungen und Rissbildungen im Anulus fibrosus (Chondrose bzw. Diskose) und letztendlich zum Band scheibenvorfall (Protrusion bzw. Prolaps, s. D). Spinalkanalstenose: Der Körper versucht, die Degeneration der Band scheiben durch reaktive Veränderungen des Knochens auszugleichen ähnlich wie bei der Arthrose der Extremitätengelenke (s. S. 46). An den Wirbel körpern wachsen Randzacken (Osteophyten Spondylophyten), die die Kraft aufnehmende Fläche vergrößern u nd damit das jeweilige Wirbelgelenk entlasten und das Bewegungssegment stabilisieren sollen; Deck- und Bodenplatten sklerosieren (Osteochondrose). Ä hnliche Vor gänge spielen sich an den kleinen Wirbelgelenken ab (Spondylarthrose). Die damit verbundene zunehmende Einengung des Wirbel- oder Spinal kanals und der Foramina i ntervertebralia führt zum K rankheitsbild der degenerativen Spinalkanalstenose (s. B). Im weiteren Verlauf wachsen die Randzacken a ufeinander zu, bis sie sich schließlich berühren und das Bewegungssegment ü berbrücken und knöchern versteifen (.Span gen bildung", s. Ce). Dies schrä n kt die Beweg ung der Wirbelsäule zuneh mend ein, wobei d ie Beschwerden oft abnehmen. Ein Bandscheibenvor fall ist dann nicht mehr möglich. Aus diesem Grund g i bt es im höheren Alter kaum noch Bandscheibenvorfälle. Wirbelkörpereinbrüche und -deformitäten: I m höheren Alter ist der Wirbelkörper häufig das schwächste Glied: Fortschreitende Osteopo rose oder osteolytische Knochen metastasen u nd der damit verbundene Stabilitätsverlust des Knochens können zu Wirbelkörpereinbrüchen und Deformitäten führen . Dies ä u ßert sich zu nächst in lokal begrenzten Schmerzen, die ausstrahlen können, wen n es zu g leichzeitigen Kom pressionen von Nervenwurzeln kommt. =
� Proc. articularis
-->
_
� _
superior
Einengungen des Spinalkanals
....:....---- Proc. costalis
Corpus --\-"-.,-vertebrae
Proc. spinosus
+'-----,-,....-- Durasack
Foramen i ntervertebrale
Spondylo- _-+-�O'__""" phyten
---1�::-o-�- Facies articularis i nferior
a
b
B Degenerative lumbale Spinalkanalstenose Kennzeichen dieses Krankheitsbildes ist die konzentrische Einengung des Wirbel- oder Spinalkanals (Canalis vertebralis) in Höhe desjeweiligen Bewegungssegmentes. Sie entsteht auf dem Boden einer angeborenen Enge u nd/oder erworbener degenerativer Veränderungen, wie z. B. dorsaler Spondylophyten und arthrotisch veränderter Wirbelgelenke (Spondylarthrose). Auch eine Hypertrophie der Bänder (selten), insbe sondere des Lig. longitudinale posterius und der Ligg. flava, können zur Verengung des Spinalkanals beitragen. Typisch sind belastungsabhän gige neurogene Schmerzen im lendenwirbelbereich und in den Beinen. Sie entstehen bei längerem Gehen , aber auch im Stehen und bessern sich bei Entlastung (z. B. Abstützen mit den Armen) und Kyphosierung der lWS (Sitzen mit vornüber geneigtem Oberkörper). Durch Schmer zen, Sensibilitätsstörungen und lähmungen ist die Gehstrecke häufig stark limitiert (Claudicatio spinalis). Die Diagnose erfolgt in der Regel kernspintomographisch und/oder mit H ilfe der lumbalen Myelographie in seitlicher Projektion (a). Beachte die sanduhrförmigen Einengungen des kontrastmittelgefüllten D u rasackes ( b).
1 28
Proc. spinosus
Arcus vertebrae
Discus inter vertebralis
Proc. articularis superior
Anulus fibrosus
Nucleus pulposus
sklerosierte Boden- u. Deckplatte
Spondylo phyt am Gelenk fortsatz Osteochondrose der Deckplatte
b
C a b e
Spondylophyten (Randzacken)
Spondylo phyten c
Corpus vertebrae
Spondylo phyten mit Spangenbildung
Spondylophyten im Bereich eines Bewegungssegmentes 3. und 4. Lendenwirbel, Ansicht von lateral (Bandscheibe ist entfernt); 4. Lendenwirbel, Ansicht von k ranial; Frontalschnitt d u rch 3. u nd 4. lendenwirbel.
1.
Rumpfwand
epidurales Fettgewebe
Knochen, Bänder und Gelenke
Proc. spi nosus Durasack Proc. articularis
Duratasche mit Spinalganglion
Spondylo phyt
!""'!''P.!!'__- komprimierte
;r..,IiiiiIiW/lj;--'-.J.lI .�'" medio lateraler Prolaps
Foramen inter vertebrale
-':J1.:44-- Nucleus
Anulus fibrosus a
Duratasche mit Radix posterior, Radix anterior und Spinalganglion
Nucleus pulposus
b
Lumbaler Bandscheibenvorfall Mediolateraler Bandscheibenvorfall, Ansicht von kranial; b medianer (dorsaler) Bandscheibenvorfall, Ansicht von kranial; c mediolateraler Vorfall, Ansicht von dorsal (die Wirbelbögen sind auf Höhe der Pediculi entfernt worden; man erkennt den lumbalen Dura sack und die entsprechenden Nervenwurzeln). o
Im Alter wird die Bandscheibe nicht nur d ünner (geringerer Wasser gehalt des Nucleus pulposus, s. A), sondern verlagert sich auch leich ter. Dies resultiert aus der geringeren Widerstandsfähigkeit der Bandscheiben.hülle", des Anulus fibrosus, der Risse bekommt u nd sich auffasert. Das Gewebe des Gallertkerns der Bandscheibe, der Nucleus
Reflex:
Prolaps
Discus inter vertebralis
Anulus fibrosus
a
Nervenwurzel:
mediolateraler
medianer Prolaps
pulposus
L4
L5
Sl
Patellarsehnenreflex (PSR)
Tibialis-posterior Reflex (TPR)
Achillessehnenreflex/ Trizepssehnenreflex (ASR/TSR)
Nervenwurzeln
c
'..-...--- Arcus vertebrae (Pediculus durchtrennt)
pulposus, verlagert sich zunächst in Richtung der Schwachstellen des Anulus fibrosus (Bandscheibenprotrusion). Wenn dieser durch die anhaltende Belastung reißt, tritt es komplett durch diesen aus (Band scheibenvorfall oder -prolaps bzw. Diskushernie) und komprimiert den I nhalt des Foramen intervertebrale (Nervenwurzeln und Begleitgefäße). Zur sog. Sequestration kommt es, wenn ein Teil der vorgefallenen Band scheibe keine Verbindung mehr zur Restbandscheibe aufweist. Bei mediolateralen Diskushernien (c) wird in der Regel die tiefer liegende Nervenwurzel komprimiert, so dass Schmerzen, a ber auch Lähmungs erscheinungen in kaudal benachbarten Dermatomen bzw. entspre c henden Muskeln auftreten können (5. E).
Fettgewebe im Epidural raum LWK 3
Dermatom: Sensibilität/ Schmerz
LWK 4
Motorik:
Oberschenkelstrecker
Fußheber
Band scheiben vorfall Cauda equina im liquor g efüllten Durasack
Fußsenker Os sacrum
E Schematische Darstellung der neurologischen Ausfälle bei lumbalen Wurzelkompressionssyndromen durch Bandscheiben vorfälle (L4. L5 und S1 ) Lumbale Bandscheibenvorfälle betreffen in ü ber 90 % der Fälle die Wur zeln LS u nd S 1 . Die Patienten klagen über Schmerzen und Sensibilitäts störungen in den betroffenen Dermatomen sowie ü ber eine Schwä che bzw. Lähmung der von den Nervenwurzeln versorgten Muskeln. Die Symptome des W u rzelkompressionssyndroms folgen mit zuneh mender Ausprägung der Reihenfolge Schmerz, Sensibilitätsstörung und Lähmung. Häufig liegt eine Abschwächung oder ein Ausfall des der betroffenen Wurzel zugehörigen M uskeleigenreflexes vor.
F Dorsaler Bandscheibenprolaps im Bereich der lendenwirbelsäule Mediosagittales, T2-gewichtetes Kernspintomogramm derLWS, Ansicht von links-lateral (aus Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsappara tes, 2. Aufl. Thieme, Stuttgart 200 1 ). Auf Höhe der Bandscheibe erkennt man zwischen LWK 3 und 4 einen ausgeprägten Bandscheibenvorfall (roter Pfeil), der sich nach dorsal vorwölbt (sog. transligamentärer Vor fall). Der Durasack ist an dieser Stelle massiv eingedellt (vgl . Ob).
1 29
Rumpfwand
1 .1 7
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Knöcherner Brustkorb
Apertura ���ij���:---- thoracis superior
Incisura clavicularis
,....== . �'---=" - 7-+-"""-F\- --- Incisura
jugularis
---,_-----,-::F-c�--"...P.iI--
-
Manubrium sterni Angulus
-i••I�--;;'�t:;?lr-- sterni -!ijiii!!!!��; -:.,.,,-�-n:-- Corpus sterni
:.
k-c!!fL-\-- Proc. xiphoideus
:---==,..F-'I--- Cartilago costalis
--�-=--===��-+fH-- Arcus costalis
Apertura thoracis inferior
a
���U�5j�K!II!trIi�-- Proc. spinosus Th I
�;;2,"",\--- Tuberculum costae
--:�'1111�\)'1-- Angulus
;;::c-::==�,=""'_�I'--
costae
Proc. transversus
:ü1f--- Art. costo transversaria
b
1 30
1 2. Rippe
" '''lP.:o!tIiiMI:''''7':--- Proc. spinosus L I
Sternum
A Knöcherner Brustkorb a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal. Der knöcherne Brustkorb (Thorax) wird von der Brustwirbelsäu le, den zwölf Rippenpaaren und dem Brustbein (Sternum) gebildet. Diese Strukturen sind durch Bänder sowie echte und unechte Gelenke miteinander beweglich verbunden und d u rc h die Zwischenrippen m uskeln ( M m . intercostales) verspannt. Der Brustkorb umschließt die Brusthöhle (Cavitas thoracis) u nd besitzt eine obere (Apertura tho racis superior) und eine untere Öffnung (Aper tura thoracis i nferior). Seine Form weist ne ben individuellen auch starke alters- und ge schlechtsspezifische Unterschiede auf. Beim Säugling haben die Rippen noch eine sehr geringe Neigung; sie stehen a nnähernd ho rizontal. Mit zunehmendem Alter senken sie sich, u nd der Brustkorb flacht sich in sagitta ler Richtung ab. G leichzeitig verkleinert sich die u ntere Thoraxapertur. In der Regel ist der weibliche Thorax schmäler und kürzer als der männliche. Unter funktionellen Gesichtspunk ten bilden der knöcherne Thorax und seine muskulären Wandstrukturen eine feste stabile H ülle, die Atembeweg ungen ermöglicht und damit Voraussetzung für die normale Atmung ist. Dies wird besonders deutlich bei schweren Thoraxverletzungen, z. B. Rippenserienfrak tu ren nach stumpfer Gewalteinwirkung, bei denen es i n folge der instabilen Thoraxwand meist zur paradoxen Atmung kommt (� inspi ratorische Einziehungen und exspiratorische Auswärtsbewegungen der betroffenen Brust korbseite). Durc h die daraus resultierende Pendelluft (die zwischen den beiden Lungen flügeln hin und her .pendelt") kommt es zur vermehrten Totraumventilation (� herabge setzter alveo l ä rer Gasaustausch) und damit zur Ateminsuffizienz. In der Regel müssen die Patienten i ntubiert werden.
1.
Rumpfwand
Knochen, Bänder und Gelenke
Corpus vertebrae Th I
Incisura jugularis
--�� --"'�
_Ii>.;;:-J--- Proc. spinosus Costae verae (I-VII)
IF\-- Discus inter
Sternum
Costae spuriae (VIII-X)
vertebralis
�.�-"',2-_ Costae
fluctuantes (XI-XII)
Cartilago ---\costalis
--:-=..!�07'J-=--- Corpus vertebrae Th XII 1 2. Rippe
Arcus ---'---..3.,;c costalis
Corpus vertebrae L I
B Knöcherner Brustkorb in der Ansicht von lateral
skoliotische Fehlhaltung
Rippenbuckel auf der Konvexseite der Skoliose
asymmetrische Taillendreiecke
C Echte, falsche und freie Rippen Ansicht von lateral. Von den zwölf Rippen (Costae) ist jedes Rippenpaar bilateral sym metrisch. aber in jedem Segment anders ge formt Die ersten sieben Rippenpaare errei chen normalerweise als sog. echte Rippen (Costae verae) das Brustbein unmittelbar. Von den übrigen fünf. sog. falschen Rippenpaaren (Costae spuriae) stehen die 8 9. und 1 0. Rippe mit dem Sternum nur indirekt in Verbindung. indem sich ihre Rippenknorpel der nächsthö heren Rippe anlegen u nd auf diese Weise am Aufbau des Rippenbogens (Arcus costalis) be teiligt sind (vgL Aa). Die beiden letzten .fal sehen" Rippenpaare enden gewöhnlich frei zwischen den Muskeln der seitlichen Bauch wand (Costae fluauantes). .•
Konkavität der Wirbelsäule
Konvexität der Wirbelsäule
Torsion des Dornfortsatzes zur Konkavität a
b
rechtskonvexe Thorakalskoliose
d
(
o Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose) a u. b Ansicht von dorsal; die Skoliose kommt am häufigsten als rechts konvexe Verkrümmung der Wirbelsäule auf Höhe des 8./9. Brust wirbels vor (b) und ä ußert sich in einer typischen Fehlhaltung beim aufrechten Stehen (a).
c
Angulus costae bildet den Rippenbuckel
u . d Beim Vornüberneigen entsteht bei der rechtskonvexen Verkrüm mung der Wirbelsäule ein typischer Rippenbuckel auf der Kon vexseite der Skoliose (c). Ursache hierfür ist. dass sich - a ufgrund der Torsion der Wirbelkörper - auch die jeweils angrenzenden Rippen in einer Fehlstellung befinden (d. Ansicht von kranial).
131
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
-----
1 .1 8
Brustbein u nd Rippen
Incisura -----.,. -�-jugularis
r---
Incisura clavicularis
Incisura clavicu la ris
----4--- Incisura
costalis I
Manubrium --\c---- sterni
Manubrium sterni
Angulus -----,-<:� sterni
----1�
Angulus sterni
Sternum Corpus --.4stern i
Corpus -------I!-- sterni
-!---4-- Incisurae
costales li-VII
Proc. --�� xiphoideus
Proc. ----��. xiphoideus a
b
A Brustbein (Sternum) a Ansicht von ventral; b Ansicht von latera l . Das Brustbein (Sternum) ist ein abgeplatteter, leicht nach vorne gewölbter Knochen, dessen seit liche Ränder mehrfach eingekerbt sind (Incisurae costales). Es besteht beim Erwachsenen aus drei knöchernen Teilen: • • •
-
___
Costa prima (1. Rippe)
Sternum --��
dem Handgriff (Manubrium sterni), dem Körper (Corpus sterni) und dem Schwertfortsatz (Proc. xiphoideus).
Manubrium, Corpus und Proc. xiphoideus stehen bei Jugendlichen u nd bei jungen Erwachsenen d u rch Knorpelfugen (Synchondrosis manubrio sternalis und Synchondrosis xiphosternalis) untereinander in Verbin dung, die i m Alter allmählich verknöchern (und deshalb in diesen Ab bildungen nicht zu sehen sind). An seinem kranialen Rand besitzt das Manubrium eine Einziehung (Incisura jugularis), die a ls untere Begren zung der sog. Drosselgrube gut durch die Haut zu tasten ist. Seitlich der I ncisura jugularis liegt jeweils eine Vertiefung zur Artikulation mit der jeweiligen Clavicula (Incisura clavicularis). Unmittelbar darunter findet man auf beiden Seiten eine flache Einkerbung (I ncisura costalis I) für die synchondrotische Verbindung mit der 1 . Rippe. Am Ü bergang zwischen Manu briu m und Corpus stern i liegt die Gelenkfläche für die 2. Rippe (I ncisura costalis 11). An dieser Stelle ist der Handgriff gegen den Brust beinkörper meist etwas nach hinten a bgeknickt (Brustbeinwinkel An gulus sterni). An den Seitenrändern des Corpus sterni liegen weitere Rippeneinschnitte (Incisurae costales I I I -VII) für die Verbindung mit dem 3 . - 7. Rippenknorpel, wobei die für den 6. und 7. Rippenknorpel be stimmten Einschnitte unmittelbar zusammenliegen. Der manchmal ge gabelte und perforierte Proc. xiphoideus selbst trägt keine Rippen und ist sehr variabel gestaltet. Häufig ist er auch noch beim Erwachsenen knorpelig. =
1 32
Incisura clavicularis
Ligg. sterno costalia radiata
'����-::G':---- Gelenkspalt
Cartilago costalis
��,;::.=��-
Lig. costo xiphoideus
B Brustbein-Rippen-Gelenke (Artt. sternocostales) Rippenschild in der Ansicht von ventral (zur Demonstration der Brust bein-Rippen-Gelenke ist die rechte Seite des Sternu m frontal geschn it ten). Die Verbindungen zwischen den Rippenknorpeln der 1 .- 7. Rippe u nd den I ncisurae costales sterni des Brustbeins sind teils Synchondro sen, teils echte Gelenke . Einen Gelenkspalt findet man in der Regel meis tens nur bei der 2. 5. Rippe, während die 1 6. und 7. Rippe synchondro tisch mit dem Brustbein verbunden sind. Sowohl bei den echten Gelen ken als auch bei den Synchondrosen strahlen Bänder ( Ligg. sternocosta lia radiata) vom Perichondriu m des Rippenknorpels zur Vorderseite des Sternum und verflechten sich mit dem Periost zu einer dichten Bindege websplatte (Membrana sterni). -
.•
--
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Tuberculum costae
Angulus costae
Crista col/i costae
Col/um costae
Tuberculum costae
Col/um costae Caput costae
Caput costae
Caput costae
-""""\-7-- Sulcus venae subclaviae
anterioris Caput costae
Corpus costae a
Angulus costae
Proc. spinosus
Proc. transversus
Tuberculum costae
Foramen vertebrale
c
C Unterschiedliche Rippenformen a 1 . Rippe; b 2. Rippe; c 5. Rippe; d 1 1 . Rippe (jeweils rechte Rippen, Ansicht von k ranial). Der Rippenhals reicht vom Caput costae bis zum Tuberculum costae und weist mit Ausnahme der 1 . Rippe eine nach oben gerichtete Leiste (Crista colli costae) a u f. lateral vom Rippenhöckerehen ändert der Rip penkörper seine Verlaufsrichtung u nd biegt u nter Bildung des Rippen winkels nach vorne um. Vor allem die Rippenkörper der 2 .- 1 1 . Rippe weisen u n regelmäßige Krümmungen auf (sog. Flächen- und Kanten krü mmu ngen) u nd sind zusätzlich um ihre Längsachse torquiert. Durch diese Rippentorsion sind die Außenflächen der Rippen an ihrem verte bralen Ende etwas nach kaudal, und an ihrem ventralen Ende leicht nach kranial geneigt. Normalerweise sind die 1 . und 1 2. Rippe am kürzesten, und die 7. Rippe am längsten. Der Rippenknorpel wiederum nimmt von der 1 .-7. Rippe an länge zu, ab der 8. Rippe wird er wieder kürzer. Mit Ausnahme der 1 . , 1 1 . u nd 1 2 . Rippe besitzt jede Rippe an ihrer Unterflä ch e eine Furche (Su1cus costae), in dem die Interkostalgefäße und -ner ven relativ gesch ützt verlaufen (vgl . S. 1 7 1 ).
Sternum o Rippenabschnitte und Aufbau eines Thoraxsegmentes 6. Rippenpaar, Ansicht von kranial. Jede Rippe besteht aus einem Kno chen (Os costale) und einem knorpeligen Teil (Cartilago costalis). An dem knöchernen Teil der Rippe unterscheidet man, ausgehend von der Wirbelsäule, folgende Abschnitte: • • • • •
Rippenkopf (Caput costae), Rippenhals (Collum costae), Rippenhöckerehen (Tuberculum costae) und Rippenkörper (Corpus costae) mit Rippenwinkel (Angulus costae).
1 33
1.
Rumpfwand
1 .1 9
Knochen, Bänder und Gelenke
Rippenwirbelgelen ke und Thoraxbewegu ngen
Proc. spinosus
Bewegungs achse
Bewegungs achse
Proc.
Tuberculum costae
Corpus ����-- vertebrae Collum costae
a
Bewegungs achse
costae
Caput costae Vergrößerung des transversalen Durchmessers
Bewegungsachse der Rippe
kaudale Rippe
Proc. spinosus Proc. transversus Vergrößerung des sagittalen Durchmessers
costae Collum costae
,' ���r--- Corpus
vertebrae
Caput costae
c
b A Bewegungsachsen der Rippen-Wirbel-Gelenke und Bewegungen der Rippen (nach Kapandji) Ansicht von kranial; a Bewegungsachse für die kranialen Rippen; b Be wegungsachse für die kaudalen Rippen; c Richtung der Rippenbewe gung (zu den Rippen-Wirbel-Gelenken vgl. C). Die Bewegungsachsen für die Rippenbewegungen laufen parallel zum Rippenhals (Collum costae), wobei die Achsen der kranialen Rippen eher
a
� \. '!
c
b
Exspirationsstellung
Angulus infrasternalis
e Inspirationsstellung
1 34
transversaler Thoraxdurchmesser
sagittaler Thoraxdurchmesser
frontal (a), die Achsen der kaudalen Rippen eher sagittal ( b) ausgerich tet sind. Eine Rippenhebung führt daher i m oberen Teil des Brustkorbs eher zu einer Vergrößerung des sagittalen Durchmessers und im unte ren Teil des Brustkorbs eher zu einer Vergrößerung des transversalen Durchmessers. Vgl. hierzu B.
B Bewegungen des Brustkorbs während der Brust- oder Rippenatmung (sternokostale Atmung) Voraussetzung für die Atmu n g (Ventilatio n ) sind Volumenveränderun gen des Thorax. Die für die Einatmung notwendige Vergrößerung des Thoraxvolumens kann auf zwei Arten zustande kommen: , . durch Senkung des Zwerchfells (kostodiaphragmale Atmung oder Bauchatmung) (vgl. S. , 58) oder 2. durch Anheben der Rippen (sternokostale Atmung oder Brust- bzw. Rippenatmung). Während in Ruhe fast ausschließlich die Bauchatmung eingesetzt wird, kommt bei körperlicher Anstrengung die Brustatmung mit den Mm. intercostales sowie der Atemhilfsmuskulatur h i nzu. Die Abbildung hier stellt die Volumenänderungen des Thorax während der Brust- oder Rip penatmung dar, bei der sich das Thoraxvolumen sowohl i n frontaler als auch in sagittaler Richtung verkleinert bzw. vergrößert; a-c zeigen die Ausatmung (Exspirationsstellung) und damit die Verkleinerung, d-f die Einatmung (Inspirationsstellung) und damit die Vergrößerung von Brustumfang, transversalem sowie sagittalem Durchmesser.
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Facies articularis superior
Proc. spinosus
Art. costo transversaria lig. costo transversarium
lig. costotrans versarium laterale
Fades articularis tuberculi costae
Tuberculum costae
versarium superius lig. costotrans versarium lig. capitis costae radiatum
Discus intervertebralis a
{
Art. capitis costae Nucleus pulposus Anul us fibrosus
/
C Bandapparat der Rippen-Wirbel-Gelenke Über die Rippen-Wirbel-Gelenke stehen die Rippen mit den Wirbeln in gelenkiger Verbin dung. Man unterscheidet jeweils ein Rippen kopfgelenk (Art. capitis costae) und ein Rippen höcker-Wirbelquerfortsatz-Gelenk (Art. costo transversaria). Beide Gelenke sind zwar mor phologisch vollständig getrennt. a ber in ihrer Beweglichkeit zwangsläufig miteinander kom biniert. Gelenkverbindungen der 8. Rippe mit dem 8. Brustwirbel. Ansicht von kranial (auf der linken Seite sind Rippenkopfgelenk und Rippenhöckergelenk durch einen Transver salschnitt eröffnet). b Brustwirbelsäule ( 5 . - 8. Brustwirbel) mit an grenzenden Rippen (7. und 8 . Rippe). An sicht von links-lateral (das Rippenkopfge lenk der 7. Rippe ist durc h einen Tangential schnitt eröffnet);
Foramen vertebrale Corpus vertebrae
_��-- Proc. transversus
1 . einer am Rippenkopf (Facies articularis capitis costae) und 2. einer am Wirbel körper (Fovea costalis). Hierbei artikuliert die Gelenkfläche am Rippen kopf (die durch die Crista capitis costae geteilt wird) bei der 2 . - 1 0 . Rippe mit den Gelenkflä chen zweier aufeinanderfolgender Brustwir belkörper. nämlich der des darüber und der des darunter liegenden Brustwirbelkörpers ( Fovea costalis superior und Fovea costalis inferior). Beide Gelenkflächen bilden zusam men mit der Bandscheibe die Gelenkpfanne. Die Gelenkhöhle wird bei den Rippenkopfge lenken der 2.- 1 0. Rippe durch das lig. capitis costae intraarticulare. das von der Crista ca pi tis costae zur Bandscheibe zieht. in zwei Kam mern unterteilt. Im Gegensatz hierzu artiku lieren die 1 1 1 . und 1 2. Rippe nur mit jeweils einem Brustwirbelkörper (vgl. A. S. 1 08). Bei =
.•
Lig. costotrans versarium
Corpus vertebrae (Th V)
Fovea costalis proc. transversi
Fovea costalis ---+----,---'-'.;,.; inferior Fovea costalis superior
--t::Iii���
��-..:l!\---- lig. costotrans
versarium laterale Proc. spinosus
a
Rippenkopfgelenk (Art. capitis costae): Das Rippenkopfgelenk wird von zwei Gelenkflächen gebildet:
Proc. articularis superior
lig. capitis costae intraarticulare
---t�!::��=J�
-Hk--- Fades articularis capitis costae
Crista capitis costae
�---- lig. costotrans
versarium superius
Discus inter vertebralis lig. capitis costae radiatum
---+�L��!lir:;.�iIi
'-"'1"'--- Tuberculum costae CoHum costae
b
allen Rippenkopfgelenken wird die Gelenkkap sel durch das Lig. capitis costae radiatum ver stärkt. Rippenhöckergelenk (Art. costotransversa rla): Im Rippenhöckergelenk der 1 .- 1 0. Rippe artikuliert die Gelenkfläche des Rippenhöckers (Facies articularis tuberculi costae) mit der Gelenkfläche des entsprechenden Brustwir belquerfortsatzes (Fovea costalis proc. trans versi). Bei der 1 1 . und 1 2. Rippe fehlt ein ent sprechendes Gelenk. da die Querfortsätze des 1 1 . und 1 2. Brustwirbels keine Gelenkflächen haben (vgl. A. S. 1 08). Drei Bänder sichern die
Art. costotransversaria und verstärken gleich zeitig die Gelenkkapsel: 1 . lig. costotransversarium laterale (von der Spitze des Proc. transversus zum Tubercu lum costae). 2. lig. costotransversarium (zwischen Rippen hais und Querfortsatz) und 3. lig. costotransversarium superius (zwi schen Rippenhals und dem Querfortsatz des nächsthöheren Wirbels).
135
•
Rumpfwand
1 .20
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
-----
-- -
------
Knöchernes Becken
Os sacrum
Proc. articularis
Crista iliaca
r__ __ __ � A __ __ __ __ �
Fossa iliaca ---t-7!�sacroiliArt. aca ---��--�-Y posteriSpiornianferiiliacaor sacralia anteriora Tubercul pubicuumm ischiSpi adicnaa Foramen a obturatum
A Knöchernes Becken eines Mannes a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal ; c Ansicht von kranial.
Spi na oiliraca anteri superior Spina oiliraicanferior anteri f--
Acetabulum . J!:i3'---- Symphysis pubica
Crista iliaca
Proc. articularis
---�---
Os ilium ----:fI�- Crista sacralis mediana
posteriSpina or superiiliacaor --':-------':-C'":"'-'-':: Spi iliaca ----'r---';iiO...."'. posteriorninaferi or .
./-".----'--2----
Hiatus sacralis
lIigel osakral enk
Os coxae
Foramina ---\;---.lIIII sacralia posteriora
b
{
Foramen obturatum
CrilI,ascata ��:��:::;::�i� Labium \ externum � Art. sacroiliaca Spina ischiadica
c
1 36
Os pubis ...--. ......--- Tuber ischiadicum coccygis
1
articularis Crimedi sta sacral ana is Proc.superi or __
-=-_
Pars lateralis Fossa iliaca F::--i�----.....,...;j� Basi s ossi s sacri Spina iliaca anteri superioorr Spina iliaca anterior inferior Symphysis pubica
Emi nenticaa iliopubi
Symphysis Os sacrum pubica B Beckengürtel und Beckenring Ansicht von ventral-kranial. Der Beckengürtel besteht aus den beiden Hüftbeinen (Ossa co xae). Durch die lIiosakralgelenke u nd die knor pelige Schambeinfuge (Symphysis pubica) werden die knöchernen Bestandteile des Be ckengürtels mit dem Kreuzbein (Os sacrum) zu einem stabilen Ring miteinander verbun den, dem Beckenring (farbig hervorgehoben). Er erlaubt nur eine geringe Beweglichkeit, da Stabilität im gesamten Beckenring eine wich tige Voraussetzung für die Ü bertragung der Rumpflast auf die freie u ntere Gliedmaße ist.
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Crista iliaca
sacroiArt.liaca
Tubercul pubicumum
Fossa iliaca
Os sacrum Spina oiliraca anteri superior
a
R. superior --�"'r-'--�::ossis pubis r"'�-..:;/I Spina ischiadica Foramen ----1;----'- obturatum R. inferior ossis pubis Os Arcus coccygis pubi cus nea glutea Crista iliaca Liposteri or
C Knöchernes Becken einer Frau a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal ; c Ansicht von kranial.
Limbus i acetabul Acetabulum Symphysis pubica R. ossis ischii
Tuberosi iliaca tas
Facies glutea
Canalis Lineaanteri gluteaor --1;:-� Spina iliaca --r-----4 posterior superi or Spina iliaca ----1r--�""-..J. R.superior ossis pu bis Spina ischiadica Os pubis posterior inferior
Pars lateralis
Crista iliaca Labium internum Lineaa intermedi Labium externum Spina ischiadica Linea arcuata c
hF--- Ala ossis ili ---#--- Crimedistaanasacralis "r--'1l--- Incisura ischiadica major Foramen obturatum r-f---- Incisura ischiadica minor
Hiatusis R. insferipubiors sacral ossi Proc. articularis Canalis Art.ilisacroaca Tuberosi iliaca tas superior sacralis
b
l
rot: Becken weibliches
Promon...,.�l!Ii!iilli��1-------'\l� tori um --:;r-:--::1-- Fossa iliaca Spina iliaca _-'--- anteri superioorr Spina oiliraicanferior anteri Pecten ossi Tuberculum s pubis Symphysi s pubicum pubica
männlicgrau: hes Becken
D Geschlechtsspezifische Beckenmerkmale Ansicht von ventral-kranial. Zur Demonstra tion der geschlechtsspezifischen Unterschiede wurden ein männliches und ein weibliches Be cken aufeinander projiziert. Vergleicht man beide miteinander, so ist festzustellen, dass das weibliche Becken größer und ausladender ist als das männliche, das männliche hingegen massiver, steiler und enger als das weibliche. Während der Beckeneingang der Frau nahezu queroval und größer als beim Mann ist, kommt es beim männlichen Becken zu einem stärkeren Vorspringen des Promontorium (5. Ce). Cha rakteristisch sind die Geschlechtsunterschiede auch im unteren Schambeinwinkel. Während der Winkel zwischen den unteren Scham beinästen beim Mann eher spitz ist (700), wei sen Frauen einen deutlich größeren Winkel auf (nahezu 90 - 1 000). Man spricht deshalb auch beim Mann vom Angulus subpubicus, bei der Frau vom Arcus pubis (s. D, S. 1 39). Auch am Os sacrum lassen sich Geschlechtsunter schiede feststellen: Bei der Frau ist das Kreuz bein auf Höhe des 3. und 4. Wirbels abgeknickt (vgl. S. 1 1 2), beim Mann hingegen liegt eine eher gleichmäßige Krümmung vor.
1 37
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Bandappa rat und Beckenmaße
1 . 21
Promontorium
ngitudius nale Lig. iliolumbale Lig.loanteri
....:.. �=----------:-4--
Ligg. liaca ora anterisacroi ....7--- Spi n a il iaca anterior superior -.L--- Lig. inguinale
Os sacrum ---'..,.;...:':'r-----'.,; Lig.sacrotuberale ---��""'c----\--� anteriSpiornianferiiliacaor ---�:.:"" Os coccygis -----'
a
Lig. sacrospinale Spina ischiadica
-----1..
Symphysis pubica Membranaa obturatori
---
Tuberculum pubicum
Proc. spinosus (L IV)
Osilium, Facies glutea Ligg. sacroiliaca --�;----'....,.,..-.,..�-< interossea majus ischiadicumForamen
b
�
-
_ _
Foramen ischiadicum minus Membrana obturatoria
A Bandapparat eines männlichen Beckens a Ansicht von ventral-kranial; b Ansicht von dorsal.
1 38
l---
gg. sacroi Liposteri ora liaca Lig. sacrospinale Spina ischiadica '---..li�-- Os coccygis Lig. sacrotuberale '------ Tuber ischiadicum
Rumpfwand __
_ _
Promontorium Conjugata diagonalis �----'\r--"--+I-- linea terminalis ,
�
eingangsebene
(Beckenausgangs ebene)
Facies symphysialis ca. 60·
a
Os coccygis
.. <---- Conjugata recta
Tuberculum -----j'r:! pubicum
ca. 1 S·
b
Os coccygis
•
Diameter obliqua dextra
----'\t--1�����::si--J,L- Diameter
Diameter conjugata (Conjugata vera) - 1 1 cm (Abstand zwischen Promontorium und H interrand der Symphyse) Diameter diagonalis (Conjugata diagonalis) - 1 2,5 - 1 3 cm (Abstand zwischen Promontorium und Unterrand der Symphyse) Diameter sagittalis der Beckenausgangsebene (Conjugata recta) 9 (+ 2) cm (Distanz zwischen dem Unterrand Symphyse und der Steißbeinspitze) Diameter transversa der Beckeneingangsebene - 1 3 cm (weitester Abstand zwischen den lineae terminales) Diameter transversa der Beckenenge - 1 1 cm (Abstand zwischen den Spinae ischiadicae) Diameter obliqua dextra (I) und sinistra (11) - 12 cm (Abstand zwischen dem lIiosakralgelenk auf Höhe der linea terminalis und der Eminentia iliopectinea der Gegenseite) =
obliqua sinistra
--...--- linea terminalis Beckeneingangsebene
Knochen, Bänder und Gelenke
Innere Beckenmale bei der Fnu (5. BiI u. b)
Diameter transversa der Beckenenge
Diameter trans versa der Becken eingangsebene
1.
C Innere und äußere Beckenmaße, linea terminalis und Beckeneingangsebene Innere und äußere Beckenmaße geben direkt bzw. indirekt Auskunft über Form und Größe der knöchernen Begrenzung des kleinen Beckens. Da das kleine Becken als Geburtskanal dient, sind innere und ä ußere Beckenmaße v. a. in der Geburtshilfe von praktischer Bedeutung: Sie geben Auskunft darüber, ob die Beckenhöhle weit genug ist. u m den Durchtritt des Kopfes bei der vaginalen Geburt zu ermöglichen. Beson ders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Conjugata vera des Be ckeneingangs als kleinster gerader Durchmesser des kleinen Beckens . Mit Hilfe der Pelvimetrie, der Ermittlung der Beckenmaße, können mög liche Geburtshindernisse im Vorfeld erkannt werden. Die Messung er folgt in der Regel vaginalsonografisch. Einige Beckenmaße, z. B. die Conjugata diagonalis, können durch vaginale Untersuchung sehr gut abgeschätzt werden.
Promontorium
Spina ischiadica
--
Symphysis pubica
Aulere Beckenma8e beim Mann (5. Be)
A-\-- Distantia
lIiosakral- --+-+----1 gelenk
intercristalis
•
r-t'-+-- Distantia
interspinosa
=
(s. B)
Grenze zwischen großem und kleinem Becken (Verlauf vom Promontorium entlang der lineae arcuatae über die Schambein kämme (Pecten ossis pu bis) bis zum oberen Symphysenrand).
B Innere und äußere Beckenmaße a Rechte Hälfte eines weiblichen Beckens, Ansicht von medial; b weibliches Becken, Ansicht von kranial; c männliches Becken, Ansicht von kranial. In a ist die Linea termi nalis, in b u nd c die Beckeneingangsebene farbig hervorgehoben.
/l.:ET--'r-+f--"<::::,F-- Symphysis
=
•
Uaa tennmals
eingangsebene
c
• Distantia interspinosa - 25 - 26 cm (Abstand zwischen den beiden Spinae iliacae anteriores superiores) Distantia intercristalis 28-29 cm (größte Entfemung zwischen linker und rechter Crista iliaca in der Frontalebene) Conjugata externa 20-21 cm (Abstand zwischen oberem Symphysenrand und Proc. spinosus des 5. Lendenwirbels)
Durch den Beckeneingang gelegte Ebene auf Höhe der linea terminalis, unter der das kleine Becken liegt.
Iitr�W"'T-- Symphysis pubica
pubica
D Unterer Schambeinwinkel Ansicht von ventral. a
Arcus pubicus (90-1 00')
b
Angulus subpubicus (ca. 70')
a Weibliches Becken: Arcus pubicus; b männliches Becken: Angulus subpubicus.
139
I
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
lIiosakralgelenk
1 .22
Crista iliaca
Tuberositas ossis sacri
Spina ilioarcasuperior posteri -::-��f__-- Tuberositas iliaca
Ala ossis ili --+---na iliacaor anteriSpi or superi
-+----
Spina iliaca -----';. anterior inferior linea arcuata ---"""-----,FossisPecten pubis
'-....-- Promontorium --1---- Facies auri aris ossics ulsacri
Faciceuls aris auri ossis ili
g....---F.-;;;'-;---- iSpischinaadica
-------:::r
symphysiFacialeiss -----'OE_ a
b
Foramen ----;-----;..-- obturatum Tuber ischiadicum
A Gelenkflächen des lliosakralgelenks a Facies auricularis ossis ilii, rechtes Hüftbein, Ansicht von medial (das Os sacrum ist durchscheinend dargestellt); b Facies auricularis ossis sacri, Os sacrum in der Ansicht von rechts lateral. In den Kreuzbein-Darmbein- oder lIiosakralgelenken (Artt. sacroiliacae) artikulieren die beiden ohrförmigen Gelenkflächen von Os ilium und
Os sacrum: Die Oberfläche der Facies a u ricularis des Os sacrum ist im mittleren Bereich leicht eingekerbt. In diese Vertiefung senkt sich ein entsprechender First auf der Gelenkfläche des Darmbeins (; Os ilium). Form und Größe beider Gelenkflächen sind - mehr als bei anderen Ge lenken - individuell verschieden: Ihre Knorpelbedeckung ist insgesamt recht uneben, wobei der Gelenkknorpel a uf der Kreuzbeinseite etwa doppelt so dick ist wie auf der Darmbeinseite.
Promontorium
Drehachse der Nudations bewegung Facieculs aris ---:--:"I"-T--- auri superior na ':;---:---j!;:;;l�- Spi ischiadica Oscoccygis
Facies symphysialis 1 40
Conjugata recta
B Nudationsbewegung im lliosakralgelenk Rechte Beckenhälfte, Ansicht von medial. Die Bewegu ngen in den ilio sakralgelenken beeinflussen u. a. die Weite des Beckenrings und haben somit praktische Bedeutung beim Geburtsvorgang. Das Ausmaß der Bewegungen ist aufgrund des straffen Bandapparates erheblich ein geschränkt und variiert i ndividuell und je nach Geschlecht sehr stark. Grundsätzlich lassen sich m inimale Rotations- und Translationsbewe gungen unterscheiden. Bei einer Rotationsbewegu n g (Nudationsbe wegung oder Kippbewegung), wie h ier dargestellt, dreht sich das Os sacrum um eine Achse, die im Bereich der Anheftungsstellen der Ligg. sacroiliaca interossea liegt. Auf diese Weise verlagert sich bei einer Dre hung des Os sacrum nach vorn das Promontoriu m nach kauda l-ventral, das Steißbein wandert nach kra nial-dorsal, so dass die Conju gata recta des Beckenausga ngs g rößer wird . Bei der Drehung des Os sacrum nach hinten vergrößert sich der sagittale Durchmesser der Becken eing an gs ebene, die Conjugata recta des Beckenausgangs hingegen wird klei ner.
Rumpfwand -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
-----:
Spina iliaca posterior superior ligg. sacroi posteriliaocara ---�'?''-'-'��.,
Os sacrum
Canaliiss sacral +---o;�-';-- ligg. sacroiliaca interossea '' ....fE-':... --- Tuberositas � -:ir-;·:�''''';:-'; ossis sacri
sacralia anteriora g. sacro iliacaliganteri ora
F-��r.-,.-..-- Art. sacroiliaca .-r:"'�-t-- Os ilium
lig.spisacro nale
Spi ischinaadica C Bandapparat des lliosakralgelenks a Nach ventral geneigter Horizontalschnitt durch das Becken auf Höhe der Beckenein gangsebene, Ansicht von kranial (zur Lage der Schnittebene s. b); b rechte Beckenhälfte, Ansicht von medial.
ligtuberal . sacroe
a
Discusis ----�,.;-:'- intervertebral
Proc. spinosus (LV)
Promontorium ---+.;----�.::
'--�--
Os sacrum
�--
na iliacaor anteriSpior superi
Canalis sacralis ,.-'fi"�-- anteri ligg. sacroi ora liaca -
f--L..:Jq....
� � __; -
Foramen ischiadicum majus Linea arcuata -----.L...--rPecten ossis pubis ---�--Foramen - 7-.. ischiadicum minus -
-=-
-
���----�..c_
Lig. sacrospinale Hiatus sacralis Spina ischiadica Lig. sacrotuberale
Schnittebene von a b
Facies symphysialis
Membranaa obturatori
ischiTuber adicum
Obwohl das lliosakralgelenk ein echtes Gelenk darstellt, sind die Bewegungsmöglichkeiten durch die straffe Gelenkkapsel und den kräf tigen Bandapparat erheblich eingeschränkt (Amphiarthrose). Auf der Beckeninnenseite sorgen die Ligg. sacroiliaca anteriora für eine ausreichende Bandsicherung, auf der Dorsal seite v. a. die Ligg. sacroiliaca interossea u. pos teriora sowie die Ligg. iliolumbalia (s. S. 1 38). Die mächtigen Ligg. sacroiliaca interossea ver laufen in der Tiefe unmittelbar hinter dem IIio sakralgelenk von der Tuberositas iliaca nach medial zur Tuberositas ossis sacri. Sie sind vollständig von den Ligg. sacroiliaca posteri ora bedeckt. Der Bandapparat hilft, das Kreuz bein bei aufrechtem Stand im Beckenring zu verankern und verhindert somit das Abglei ten des Os sacrum in die Beckenhöhle. Darü ber hinaus sichern das Lig. sacrotuberale und das Lig. sacrospinale (s. b) die beiden IIiosa kralgelenke und verhindern eine dorsale Kipp bewegung des Beckens um eine transversale Achse. Schmerzen im lIiosakralgelenk können durch chronische entzündliche oder degene rative Erkrankungen (z. B. Morbus Bechterew, Arthrose) hervorgerufen werden, aber auch traumatisch bedingt sein (z. B. Sportverlet zungen). Darüber hinaus kann das Gelenk als Ausdruck einer allgemeinen Bandschwäche oder einer schwangerschafts- und hormon be dingten Bandlockerung eine Hypermobilität aufweisen. Vor allem Blockierungen des Ge lenks (durch eine plötzliche Krafteinwirkung, z. B. einen schlecht abgefangenen Sprung, kann sich das Os sacrum etwas verkeilen, es resultiert eine Blockierung) führen zur starken Dehnung der Gelenkkapsel und werden prak tisch bei allen Körperbewegungen als äußerst schmerzhaft empfunden.
141
2.
Rumpfwand
2.1
Systematik der Muskulatur
Übersicht über die Rumpfwandmuskulatur, ihre Herkunft und Funktion
Übersicht über die Rumpfwandmuskulatur Zur Rumpfwandmuskulatur im engeren Sinne zählen die autochthone' Rückenmuskulatur sowie die Brustkorb- und Bauchwandmuskulatur; im weiteren Sinne auch die Beckenbodenmuskulatur (verschließt den Bauch- bzw. Beckenraum kaudal) und das Zwerchfell (Diaphragma; trennt die Brust- von der Bauchhöhle). Vor allem Brust und Rücken wer den - außer von der eigentlichen (primären) Rumpfwandmuskulatur zusätzlich von Muskeln des Schultergürtels und der oberen Extremität besetzt, die im Laufe der stammesgeschichtlichen Entwicklung ihre Ursprünge auf den Rumpf ausgedehnt haben (eingewanderte Rumpf wandmuskulatur sekundäre Rücken- bzw. Thoroxmuskeln). Hierzu ge-
hören z. B. die ventral gelegenen thorokohumerolen M uskeln (Brust korb-Arm-Muskeln), die dorsal und lateral verlaufenden spinohumeralen (Rumpf-Arm-Muskeln bzw. Ru mpf-Schulterg ü rtel-Muskeln) und die spi nokostalen M uskeln (Rumpf-Rippen-Muskeln). Andere eingewanderte Rückenmuskeln, wie z. B. der M. tra pezius, entstam men dem Mesen chym der Kiemenbögen ( B ra nc hialmuskulatur). Sie werden von Hirn nerven innerviert (M. trapezius vom N. accessorius) u n d sind sekundär in den Dienst des Bewegu ngsapparates getreten (vgl. S. 292 ff.).
A Übersicht über die Rumpfwandmuskeln im engeren Sinne
B Übersicht über die Rumpfwandmuskeln im weiteren Sinne
=
• (gr. autochthon) aus dem Lande selbst, eingeboren (Ureinwohner), an Ort und Stelle entstehend. =
Autochthone Rikkenmuskulatur (M. erector splnae)
Beckenbodenmuskulatur
Lateraler Trakt des M. erector spinae sakrospinales System - M. iliocostalis - M. longissimus spinotransversales System - M. splenius • intertransversales System - Mm. intertransversarii - Mm. levatores costarum
Diaphragma pelvis • M. levator ani - M. puborectalis - M. pubococcygeus - M. iliococcygeus
•
•
Medialer Trakt des M. erector spinae • spinales System - Mm. interspinales - M. spinalis transversospinales System - Mm. rotatores breves u. fongi - M. multifidus - M. semispinalis •
Kurze Nacken- bzw_ Kopfgelenkmuskeln (Mm. capitis bzw. suboccipitales) M. rectus capitis posterior major M. rectus capitis posterior minor • M. obliquus capitis superior • M. obliquus capitis inferior •
Diaphragma urogenitale • M. transversus perinei profundus M. transversus perinei superficialis •
Schließ- und Schwellkörpermuskeln des Urogenital- und Darmtraktes M. sphincter ani externus M. sphincter urethrae M. bulbospongiosus M. ischiocavernosus •
•
•
•
Zwerchfell (Diaphragma) •
Pars costalis • Pars lumbalis Pars sternalis •
•
•
PrävertebraIe HaIsmuskuIatur (gehören topografisch zur Gruppe der tiefen Halsmuskeln, üben ihre Hauptwirkungjedoch auf die Halswirbelsäule aus) •
M. longus capitis • M. longus colli • M. rectus capitis lateralis M. rectus capitis anterior
•
Brustkorbmuskulatur (Thoraxwandmuskeln) • • • •
Mm. intercostales M. transversus thoracis Mm. subcostales Mm. scaleni (gehören topografisch zur Gruppe der tiefen HaIsmus keln, haben funktionell jedoch Beziehung zur Brustkorbatmung)
Bauchwanclmuskulatur Seitliche (schräge) Bauchmuskeln M. obliquus externus abdominis M. obliquus internus abdominis M. transversus abdominis •
•
•
Vordere (gerade) Bauchmuskeln M. rectus abdominis M. pyramidalis •
•
Hintere (tiefe) Bauchmuskeln • M. quadratus lumborum M. psoas major (gehört funktionell zu den Hüftmuskeln, s. S. 470) •
1 42
C Übersicht über die sekundär eingewanderte Rumpfwand muskulatur (Besprechung im Kapitel .Obere Extremität", S. 236) Rumpf-Rlppen-Muskeln (s. auch S. 1 62) • •
M. serratus posterior superior M. serratus posterior inferior
Rumpf-Schultergürtel-Muskeln • • • • • •
M. rhomboideus major u. minor M. levator scapulae M. serratus anterior M. subcJavius M. pectoralis minor M. trapezius
Rumpf-Ann-Muskeln •
M. /atissimus dorsi
Brustkorb-Ann-Muskeln •
M. pectoralis major
• Die Mm. s u boccipitales im engeren Sinne sind die kurzen oder tie fen Nackenmuskeln , d ie zur autochthonen Rückenmuskulatur zählen (Kriterium: Innervation d urch einen R. dorsalis). Die Mm. recti capitis anterior u. lateralis gehören a u s diesem Grund nicht zur autochtho nen Rückenmuskulatur, da sie von den Rr. ventrales innerviert wer den, obwohl sie topografisch auch u n te r dem Os occipitale liegen.
Rumpfwand
Herkunft der Rumpfwandmuskulatur Die quergestreifte Skelettmuskulatur der Rumpfwand (einschließlich Zwerchfell und Beckenbodenm uskulatur) entsteht - wie die Extremi tätenm uskulatur - aus den Myotomen der Somiten (s. S. 6) und wird daher auch als somatische Muskulatur bezeichnet. Insgesamt wer den zwischen dem 20. u nd 30. Entwicklungstag etwa 4 2 - 44 paarige, segmentale Somitenanlagen im Bereich des paraxialen Mesoderms (5. S. 6) angelegt. In kraniokaudaler Folge entstehen zunächst 5 okzi pitale, 7 zervikale, 1 2 thorakale, 5 lumbale, 5 sakrale und schließlich 8-1 0 kokzygeale Somiten (s. D). Von diesen bilden sich v. a. die ersten okzipitalen u nd die meisten kokzygealen wieder zurück, so dass die Zahl der angelegten Somiten g rößer ist als die Zahl der späteren Wirbelseg mente. Die Grenze zwischen Kopf u nd Hals verläuft durch das 5. okzi pitale Somitenpaar. Am Ende der 6. Entwicklungswoche strecken sich die Myotome der Somiten in dorsoventraler Richtung und lassen eine deutliche Gliederung in einen dorsalen (Epimer bzw. epaxone Musku-
okzipitale Somiten (5) zervikale Somiten (7) somatische r--#7�" Muskulatur L!!"--=,,�- branchiogene (Schlundbogen-) Muskulatur
thorakale Somiten ( 1 2) lumbale Somiten (5)
-��.....rp--
}
M. trapezius autochthone Rückenmuskeln M. latissimus dorsi M. serratus anterior schräge Bauchwand muskeln
epaxone Muskulatur
präotischer Abschnitt
autochthone Rückenmuskulatur
Bauchwand muskulatur
hypaxone Muskulatur
Bauchhöhle
Extensoren der Extremität a
Kaumuskeln
R. ventralis
R. ventralis
kokzygeale Somiten (8-1 0)
Embryos Ansicht von rechts. Die aus dem paraxialen Mesoderm gebildeten Somiten lassen sich in einen prä- ( blau bzw. grün markierten) und einen postotischen (rot) Abschnitt u nterteilen (also vor bzw. hinter der Ohr anlage lokalisiert), wobei die somatische Muskulatur aus dem postoti schen Anteil entsteht. I nnerhalb des präotischen Abschnitts lässt sich keine Segmentation in u nterschiedliche Somiten nachweisen. In die sem Bereich liegen die Anlagen der branchiogenen Schlundbogenmus kulatur sowie der ä ußeren Augenmuskulatur. Die Innervation in diesem Abschnitt erfolgt ü ber Hirnnerven (nach Starck, dort nach Boyd, Hamil ton u. Mossmann).
M. sternocleidomastoideus
Systematik der Muskulatur
N. spinalis
D Somitenanlagen eines fünf Wochen alten menschlichen
M. stylopharyngeus
2.
latur) und einen ventralen Anteil (Hypomer bzw. hypaxone M uskulatur) erkennen (E). Während sich die epaxonen Muskeln zur autochthonen (ortsständigen) Rückenmuskulatur entwickeln und ihre ursprüngliche Lage beibehalten, gehen aus dem Hypomer die ventrolateralen Bauch wand- und Thoraxmuskeln sowie die Extremitätenmuskeln hervor (F). Dieser Myotomgliederung entspricht auch die Aufzweigung der Spinal nerven i n einen R. dorsalis (für die epaxone Muskulatur und einen R. ven tralis für die hypaxone Muskulatur s. Ea). Die ursprünglich segmentale (metamere) Anordnung der Rumpfmuskulatur geht in der weiteren Ent wicklung größtenteils verloren: Sie verbleibt nur in den tiefen Schichten der autochthonen Rückenmuskulatur (z. B. Mm. rotatores, interspinales u. intertransversarii) und der Thoraxmuskulatur (z. B. Mm. intercostales interni u. externi), während die oberflächlichen Anteile der Myotome zu langen segmentübergreifenden Muskelindividuen (Polymerisation) ver schmelzen, bei denen nur die Gefäß- und Nervenversorgung noch an die ursprüngliche Anordnung in Segmenten erinnert (s. F).
Rücken mark
sakrale Somiten (5)
M. occipitalis
--
Flexoren der Extremität
b
E Querschnitte durch einen sechs Wochen alten menschlichen Embryo a Querschnitt im Bereich einer Extremitätenknospe; b Querschnitt im Bereich der Bauchwand. Nachdem in Höhe der Extremitätenanlagen noch teilungsfähige Mus kelvorläuferzellen aus den Myotomen in die Gliedmaßenanlagen ein gewandert sind, bildet das verbleibende Myotom in diesen Bereichen ausschließlich autochthone Rückenmuskeln. Mit dem Auswachsen der Extremitätenknospe gliedert sich das Muskelgewebe in eine dorsale An lage (Blastem) für die Extensoren und in eine ventrale für die Flexoren der oberen und unteren Extremität (5. S. 20). Die Innervation der Ex tremitätenmuskulatur erfolgt wie beim Hypomer von ventralen Ästen der Spinalnerven (Plexus brachialis und Plexus lumbosacralis s. S. 354 u. 524). Beachte die unterschiedliche Innervation der epaxonen (R. dorsalis des Spinalnervs) und der hypaxonen Muskulatur (R. ventralis des Spinal nervs).
mimische Gesichtsmuskeln äußere Augenmuskeln Extensoren Flexoren M. deltoideus M. rectus abdominis Glutäalmuskeln
F Schema der wichtigsten Muskelgruppen bei einem acht Wochen alten menschlichen Embryo Ansicht von rechts; rot somatische Muskulatur, blau branchiogene (Schlund bogen-) Muskulatur, grün äußere Augenmuskulatur (nach Starck, dort nach Boyd, Hamilton u. Mossmann). =
=
=
1 43
Rumpfwand -- 2. Systematik der Muskulatur
2.2
Autochthone Rückenmuskulatu r (M. erector spinae): lateraler Trakt M. iliocostalis ( s. rechte Seite unten) *
Ursprung:
Ansatz:
•
Funktion:
gesamter Muskel: Dorsalextension bei beidseitiger Kontraktion. Lateralflexion zur ipsi lateralen Seite bei einseitiger Kontraktion
Innervation: laterale Äste der Rr. dorsales der Spinal nerven (C8- L 1 ) M. longissimus Ursprung:
@) M . longissimus thoracis:
Os sacrum, Crista i l iaca (gemeinsame Ursprungssehne
mit dem M. il iocostalis), Dornfortsätze der LWS, Querfortsätze der unteren BWS
® M. longissimus cervicis: Querfortsätze des 1.-6. Brustwirbels
® M . longissimus capitis: Querfortsätze des 1 .-3. Brustwirbels und Quer- und Gelenkfortsätze des 4.-7. Halswirbels
Ansatz:
•
M . longissimus thoracis:
2.-1 2. Rippe, Rippenfortsätze der LWS, Querfortsätze
der Brustwirbel
a
b
Funktion:
A Lateraler Trakt des M. erector spinae: sakrospinales System im Überblick a M. i liocostalis; b M . long issimus.
• M . longissimus cervicis: Querfortsätze des 2.- 5. Halswirbels • M . longissimus capitis: Proc. mastoideus des Os temporale • gesamter Muskel: Dorsalextension (bei beidseitiger Kontraktion), Lateralflexion zur ipsilateralen Seite bei einseitiger Kontraktion •
M. longissimus capitis: Dorsalextension des Kopfes bei beidseitiger Kontraktion, lateralflexion und Dreh ung des Kopfes zur ipsilateralen Seite bei einseitiger Kontraktion
Innervation: laterale Äste der Rr. dorsales der Spinalnerven (Cl - L 5 )
M. splenius Ursprung: Ansatz: Funktion:
(J) M. splenius cervicis: Dornfortsätze des 3.-6. Brustwirbels ® M . splenius capitis: Dornfortsätze des
3. Hals- bis 3. Brustwirbels 1 . und 2. Halswirbels
•
M. splenius cervicis: Querfortsätze des
•
M. splenius capitis: laterale Unea nuchalis su perior, Proc. mastoideus
gesamter Muskel: Dorsalextension der HWS u nd des Kopfes bei beidseitiger Kontraktion, ipsi laterale Lateralflexion und Rotation bei einseitiger Kontraktion
Innervation: laterale Äste der Rr. dorsales der Spina lnerven (Cl -6) Mm. intertransversarii
..\\\''-.... --, -® .-.
Ursprung ® Mm. intertransversarii mediales lumborum: verlaufen zwischen benachbarten und Ansatz: Procc. mamillares aller lendenwirbel
��-+--- @
@ Mm. intertransversarii laterales l u m borum: verlaufen zwischen benach barten Procc. costales aller lendenwirbel
® Mm. intertransversarii posteriores cervicis: verlaufen zwischen benach barten Tubercula posteriora des 2.-7. Halswirbels
•
®
Mm. intertransversarii anteriores cervicis: verlaufen zwischen benachbarten Tubercula a nteriora des 2.-7. Halswirbels
Funktion:
• beidseitige Kontraktion: Stabilisierung und Dorsalextension der HWS und LWS •
einseitige Kontraktion: Lateralflexion der HWS und l WS z u r ipsilateralen Seite
Innervation: Rr. dorsales der Spinalnerven außer Mm. i ntertransversarii laterales l u m borum und Mm. intertransversarii anteriores cervicis ( Rr. ventrales der Spinal nerven)
a
b B Lateraler Trakt des M. erector spinae: spinotransversales und intertrans versales System im Überblick a M. s p l e n i u s ; b M m . intertransversarii u . levatores costa r u m .
1 44
Mm. levatores costarum Ursprung:
@ Mm. levatores costarum breves: Querfortsätze des 7. Hals- und
1 .-1 1 . Brustwirbels
Ansatz:
@ M m . levatores costarum longi: Querfortsätze des 7. Hals- u nd 1.-1 1 . Brustwirbels • Mm. levatores costarum b reves: Angu l us costae der nächsttieferen Rippe
Funktion:
• beidseitige Kontraktion: Dorsalextension der BWS
•
•
Mm. levatores costa rum longi: Angulus costae der übernächsten Rippe einseitige Kontraktion: ipsilaterale Flexion und kontralaterale Rotation
Innervation: sowohl von Rr. dorsales als auch von Rr. ventrales der Spinal nerven
Rumpfwand
--
2.
Systematik der Muskulatur
.,..�-- Proc. mastoideus M. longissimus capitis
Linea nuchalis superior
M. iliocostalis cervicis Mm. intertransversarii posteriores cervicis
M. longissimus cervicis
M. splenius capitis
Tuberculum ---_ posterius Proc. spinosus ( VII, Vertebra prominens
M. iliocostalis thoracis
---::;:a;;;::::.�'fITj
M. splenius cervicis
5. Rippe
M. longissimus thoracis Mm. levatores costarum breves
Procc. costales --fC-----.��� L I-V
Mm. levatores costarum longi
-----;:w�:;�-""IIIE!!!i!��.�1 --'r-:::=;;jjiiiiil="'l'--j��-�"\'
Proc. costalis Mm. intertransversarii -��.. mediales lumborum
versarii laterales lumborum
C Lateraler Trakt des M. erector spinae: sakrospinales System (M. iliocostalis und M. longissimus)
• Die Strukturen, die in den Tabellen links genannt werden, sind nicht alle in den Abbildungen auf der rechten Seite beschriftet, da sie dort zwangsläufig nicht alle zu sehen sein können. Die Schemazeich nungen links sollen zusammen mit den Tabellen einen systema tischen Ü berblick ü ber den jeweiligen Muskel und seine Funktion ver mitteln, die Abbildungen auf der rechten Seite sollen den M uskel zei gen, wie er sich nach Präparation darstellt.
o Lateraler Trakt des M. erector spinae: spinotransversales
(M. splenius) und intertransversales System (Mm. intertrans versarii und levatores costarum)
145
Rumpfwand
2.3
--
2.
Systematik der Muskulatur
------- ------
Autochthone Rückenmuskulatur (M. erector spinae): medialer Tra kt Mm. interspinales
Dorsalextension der HWS und LWS Funktion: Innervation: Rr. dorsales der Spinalnerven
M. spinalis Ursprung:
Q) M . spinalis thoraeis: seitliche Fläche der Dornfortsätze des 1 0.-1 2. Brustwirbels sowie des
1 .-3. Lendenwirbels
® M. spinalis cervieis: Dornfortsätze der bei den ersten Brustwirbel sowie des 5.-7. Ha lswirbels
Ansatz: Funktion:
• • • •
M. spinalis thoraeis: seitliche Fläche der Dornfortsätze des M. spinalis cervicis: Dornfortsätze des
2.- 8. Brustwirbels
2.-4. Halswirbels
beidseitige Kontraktion: Dorsalextension der HWS und BWS einseitige Kontraktion: Lateralflexion der BWS und HWS zur ipsilateralen Seite
Innervation: Rr. dorsales der Spinalnerven
A Medialer Trakt des M. erector spinae: spinales System im Überblick M m . interspinales und M. spinalis.
Mm. rotatores breves u. longi ® Mm. rota tores breves: verlaufen zwischen Querfortsatz und Ursprung nächsthöherem Dornfortsatz innerhal b der gesamten BWS und Ansatz: ® M m . rotatores longi: verlaufen zwischen Querfortsatz und übernächstem Dornfortsatz innerhalb der gesamten BWS
Funktion:
• beidseitige Kontraktion: Dorsalextension der BWS • einseitige Kontraktion: Rotation zur kontralateralen Seite
Innervation: Rr. dorsales der Spinal nerven o
M. multifidus
Ursprung verläuft zwischen Querfortsatz und Dornfortsatz (überspringt und Ansatz: 2-4 Wirbel) innerhalb der gesamten Wirbelsäule (2. Halswirbel bis Os sacrum). am stärksten in der LWS ausgebildet
Funktion:
• beidseitige Kontraktion: Dorsalextension •
einseitige Kontraktion: Lateralflexion zur ipsilateralen Seite und Rotation z u r kontralateralen Seite
Innervation: Rr. dorsales der Spinalnerven M. semispinalis Ursprung:
® M. semispinalis thoraeis: Querfortsätze des 6.-1 2. Brust wirbeis
® @) a
Ansatz: b
M. semispinalis cervieis: Querfortsätze des 1. -6. Brustwirbels
M. semispinalis capitis: Querfortsätze des
3. Hals- bis
6. Brustwirbels
• M. semispinalis thoraeis: Dornfortsätze des 6. Hals- bis 4. Brustwirbels • M. semispinalis cervieis: Dornfortsätze des 2.-7. Halswirbels •
M. semispinalis capitis: Os occipitale zwischen linea nuchalis superior und Linea nuchalis inferior
B Medialer Trakt des M. erector spinae: transversospinales System im Überblick a M m . rotatores breves u . longi; b M . m u ltifi d us ; c M . s e m i s p i n alis.
1 46
Funktion:
• beidseitige Kontraktion: Dorsalextension der BWS. der HWS sowie des Kopfes (Stabilisierung der Kopfgelenke) •
einseitige Kontraktion: Lateralflexion zur ipsi lateralen Seite und Rotation zur kontralateralen Seite (Kopf. HWS und BWS)
Innervation: Rr. dorsales der Spinalnerven
Rumpfwand
2.
Systematik der Muskulatur
.zt---- Atlas '-.:!!!Ir--- Axis
linea nuchalis superior
")I-Ij�---- Mm. interspinales cervicis
'-! Proc. spinosus C VII. ----S.-..!-fl Jr..-'+'-f�""""�---- M. spinalis Vertebra prominens cervicis
linea nuchalis inferior
--'.qiili.�
M. semispinalis capitis
1---- M. semispinalis
cervicis
Proc. spinosus C VII. ---�,==",�lrl Vertebra prominens
�!:.J����t!l--
M. spinalis thoracis
M. semispinalis thoracis Proc. transversus
Proc. spinosus
---*_�;',L.�.""��' I�'I�"��
Mm. rotatores ---'�"""'=-"""II..:::!l�'" longi
Mm. rotatores breves
-----1'F�::...oiilllli lli
Procc. costales
C Medialer Trakt des M. erector spinae: spinales System (Mm. interspinales und M. spinalis)
....� .. �.\\
-:;..�wr;·.
�"o--- M. multlfldus
Os sacrum ---\
o Medialer Trakt des M. erector spinae: transversospinales System (Mm. rotatores breves und longi. M. multifidus und M. semispi nalis)
1 47
Rumpfwand
2.4
--
2.
Systematik der Muskulatur
Autochthone Rückenmusku latu r (ku rze Nackenbzw. Kopfgelenkmuskeln) und p rävertebra l e M uskulatur -,-- Os .. _....-
occipitale, a a
P rs b s ila ris
Atlas
---
Axis ---�..
7. H
a lswirbel ---�-
3. Brustwirbel
A Kurze Nacken- bzw. Kopfgelenkmuskeln (Mm. suboccipitales) im Überblick: Mm. reeti capitis posterior major und minor sowie Mm. obliquii capitis superior und inferior
CD
M. rectus capitis posterior major
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Dornfortsatz des Axis mittleres Drittel der Linea nuchalis inferior • beidseitige Kontraktion: Dorsalextension • einseitige Kontraktion: Drehen des Kopfes zur ipsi lateralen Seite Innervation: R. dorsalis von Cl (N. suboccipitalis)
o M. rectus capitis posterior minor Ursprung: Ansatz: Funktion:
Tuberculum posterius des Atlas inneres Drittel der Linea nuchalis inferior • beidseitige Kontraktion: Dorsalextension • einseitige Kontraktion: Drehen des Kopfes zur ipsi lateralen Seite Innervation: R. dorsalis von Cl (N. suboccipitalis)
Q) M. obliquus capitis superior Ursprung: Ansatz:
Querfortsatz des Atlas oberhalb der Ansatzzone des M. rectus capitis posterior major • beidseitige Kontraktion: Dorsalextension Funktion: • einseitige Kontraktion: Lateralflexion des Kopfes zur ipsilateralen Seite und Rotation des Kopfes zur kontra lateralen Seite Innervation: R. dorsalis von Cl (N. suboccipitalis) @
M. obliquus capitis inferior
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Dornfortsatz des Axis Querfortsatz des Atlas • beidseitige Kontraktion: Dorsalextension • einseitige Kontraktion: Drehen des Kopfes zur ipsi lateralen Seite Innervation: R. dorsalis von Cl (N. suboccipitalis)
B Prävertebrale Halsmuskeln* (Mm. colli bzw. cervicis) im Überblick: Mm. longi capitis und colli sowie Mm. recti capitis anterior und lateralis
CD
M. longus capitis
Ursprung:
Tubercula anteriora der Querfortsätze des 3.-6. Hals wirbels Pars basilaris des Os occipitale Ansatz: • einseitig: Lateralflexion und geringfügige Rotation Funktion: des Kopfes zur ipsilateralen Seite • beidseitig: Ventralflexion des Kopfes Innervation: direkte Äste aus dem Plexus cervicalis (Cl -4)
o M. longus colli (cervicis) Ursprung:
•
Pars recta (medialer Teil): Vorderseiten der Wirbelkörper des 5.-7. Halswirbels und des 1 .-3. Brustwirbels Pars obliqua superior: Tubercula anteriora der Quer fortsätze des 3 . - 5. Halswirbels • Pars obliqua inferior: Vorderseiten des 1 . - 3 . Brust wirbelkörpers Ansatz: Pars recta: Vorderseiten des 2.-4. Halswirbels • Pars obliqua superior: Tuberculum anterius des Atlas • Pars obliqua inferior: Tubercula anteriora der Quer fortsätze des 5. und 6. Halswirbels Funktion: • einseitig: Lateralflexion und Rotation der HWS zur ipsilateralen Seite • beidseitig: Ventralflexion der HWS Innervation: direkte Äste aus dem Plexus cervicalis (C2 - 6) •
•
Q) M. rectus capitis anterior Ursprung: Ansatz: Funktion:
Massa lateralis des Atlas Pars basilaris des Os occipitale • einseitig: Lateralflexion im Atlantookzipitalgelenk beidseitig: Ventralflexion im Atlantookzipitalgelenk Innervation: R. ventralis des 1. Zervikalnervs •
@
M. rectus capitis lateralis
Ursprung: Ansatz: * Beachte: Die prävertebrale M uskulatur wird nicht zu den autochtho nen Rückenmuskeln gezählt. da sie von Rr. ventrales innerviert wird.
1 48
Proc. transversus des Atlas Pars basilaris des Os occipitale (lateral von den Condyli occipitales) Funktion: einseitig: Lateralflexion im Atlantookzipitalgelenk • beidseitig: Ventralflexion im Atlantookzipitalgelenk Innervation: R. ventralis des 1. Zervikalnervs •
Rumpfwand
Linea nuchalis superior
Linea nuchalis inferior
Proc. mastoideus -J---- M. rectus capitis posterior major Atlas. Proc. transversus
Axis. ----6 Proc. spinosus
M. obliquus capitis inferior
a Atlas. Proc. transversus
Proc. mastoideus
Mandibula Atlas. C I --o='-'-----q.... Axis. C II
-
rF-.....
-
2.
Systematik der Muskulatur
M. rectus capitis posterior minor
M. obliquus capitis superior
Atlas. Tuberculum ---i posterius
--
Protuberantia occipitalis externa
C Kurze Nacken- bzw. Kopfgelenkmuskeln: Mm. recti capitis posterior sowie Mm. obliquii capitis a Ansicht von dorsal; b Ansicht von lateral. Zu den kurzen Nackenmuskeln werden im en geren Sinne nur die Muskeln gezählt. die vom R. dorsalis des 1 . Spinainervs (N. suboccipita lis) innerviert werden. Unter ihnen sind sowohl Vertreter des lateralen ( M . obliquus capitis in ferior) als auch des medialen Trakts ( M . ob liquus capitis superior und Mm. recti capitis posterior major u . minor). Die ventrale Gruppe der kurzen Nackenmuskeln (Mm. recti capitis lateralis u. anterior) wird von Rr. ventrales in nerviert; sie werden daher a uch zu den präver tebralen M uskeln gezählt (5. D).
[IIL--- M. obliquus capitis superior '----- M. rectus capitis posterior minor M. rectus capitis posterior major
M . obliquus capitis inferior
Axis. Proc. spinosus
Os occipitale. Pars basilaris
b
Proc. ---'1;:'...., mastoideus
M. longus ---1-.capitis Axis
M. rectus capitis anterior
M. rectus capitis lateralis -�--- Atlas. Proc. transversus
Pars obliqua superior M. longus colli
Tuberculum --':�I.I'li ll anterius
7. Halswirbel -�:!!lft!H'k-1'''j ""!'k:--- 1. Rippe D Prävertebrale Muskulatur: M. longus capitis, M. longus colli sowie Mm. recti capitis anterior und lateralis Ansicht von ventral nach Entfernung der Hals eingeweide. Auf der linken Seite ist der M . lon gus capitis teilweise entfernt.
3. Brustwirbel
1 49
Rumpfwand
2.5
--
2.
Systematik der Muskulatur
-------
Bauchwandmusku latur: seitliche, schräge Bauchwandmuskeln
A M . obliquus externus abdominis i m Überblick
B M. obliquus internus abdominis im Überblick
M. obliquus externus abdominis
M. obliquus internus abdominis
Außenfläche der 5.-1 2. Rippe • Labium extern um der Crista iliaca • vorderes Blatt der Rektusscheide, Linea alba Funktion: einseitig: Lateralflexion des Rumpfes zur ipsilateralen Seite, Rotation des Rumpfes zur kontra lateralen Seite beidseitig: Ventralflexion des Rumpfes, Aufrichtung des Beckens, Bauchpresse und Ausatmung Innervation: Nn. intercostales (Th 5 - 1 2)
Ursprung:
Ursprung: Ansatz:
•
•
tiefes Blatt der Fascia thoracolumbalis, Linea intermedia der Crista iliaca, Spina iliaca anterior superior, laterale Hälfte des Lig. inguinale untere Ränder der 1 0. - 1 2. Rippe Ansatz: vorderes und hinteres Blatt der Rektusscheide, Linea alba • Übergang zum M. cremaster Funktion: • einseitig: Lateralflexion des Rumpfes zur ipsilateralen Seite, Rotation des Rumpfes zur ipsilateralen Seite • beidseitig: Ventral flexion des Rumpfes, Aufrichtung des Beckens, Bauchpresse und Ausatmung Innervation: • Nn. intercostales (Th 8 - 1 2), N. iliohypogastricus, N. ilioinguinalis M. cremaster ( R. genitalis des N. genitofemoralis) •
•
•
M. transversus abdominis Ursprung:
•
Innenflächen der 7. - 1 2. Rippenknorpel tiefes Blatt der Fascia thoracolumbalis • Labium internum der Crista iliaca, Spina iliaca anterior superior • lateraler Teil des Lig. inguinale Ansatz: h interes Blatt der Rektusscheide, Linea alba Funktion: einseitig: Rotation des R u mpfes zur ipsilatera len Seite beidseitig: Bauchpresse und Ausatmung Innervation: Nn. intercostales (Th 5 - 1 2), Nn. iliohypogastricus u. ilioinguinalis •
•
•
C M. transversus abdominis im Überblick
1 50
Rumpfwand
--
2.
Systematik der Muskulatur
5. Rippe Proc. xiphoideus
Proc. xiphoideus M. obliquus externus abdominis
l O. Rippe linea alba
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
linea alba
Aponeurose des M. obliquus internus abdominis M. obliquus internus abdominis
Anulus umbilicalis
Crista iliaca. linea intermedia
Crista iliaca. Labium externum
Spina iliaca anterior superior
Spina iliaca anterior superior
lig. inguinale
lig. inguinale Anulus inguinalis superficialis
Symphysis pubica
E M. obliquus internus abdominis Linke Seite, Ansicht von ventral.
D M. obliquus externus abdominis Linke Seite, Ansicht von ventral.
Corpus sterni
:: �"" ....o:�
_ _
�1IIi�;::-::;; -: �t.
Proc. ----=��-.lIl"l ,,", xiphoideus
linea alba ---GF-:-
Aponeurose des -----,I!"'!!H-< M. transversus abdominis (= Rektusscheide, Lamina posterior) linea arcuata
........ .!lo H�
-
Rektusscheide, Lamina anterior
Symphysis ----'"�-' pubica
M. transversus abdominis linea semilunaris Crista iliaca, Labium internum Spina iliaca anterior superior lig. inguinale
F M. transversus a bdominis Linke Seite, Ansicht von ventral. Zum Aufbau der Rektusscheide s. S. 1 77.
1 51
Rumpfwand
2.6
--
2.
Systematik der Muskulatur
Bauchwandmuskulatur: vordere und hintere Bauchwandmuskeln o
M. rectus abdominis
Ursprung: Ansatz:
Knorpel der 5.-7. Rippe. Proc. xiphoideus des Sternum Schambein (zwischen Tuberculum pubicum und Symphyse) Funktion: Ventralflexion. Aufrichtung des Beckens. Bauchpresse, Ausatmung Innervation: Nn. intercostales (Th 5 -1 2)
Q) M. pyramidalis Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Schambein (ventral am Ansatz des M. rectus abdominis) Linea alba (verläuft innerhalb der Rektusscheide) Spannen der Linea alba N. subcostalis (N. intercostalis XII)
A Vordere, gerade Bauchwandmuskeln im Überblick: Mm. rectus abdominis und pyramidalis
M. quadratus lumborum Ursprung: Ansatz: Funktion:
Crista iliaca 1 2. Rippe, Rippenfortsätze des 1 .-4. lendenwirbels • einseitig: lateralflexion des Rumpfes zur ipsilateralen Seite • beidseitig: Bauchpresse und Ausatmung Innervation: N. subcostalis (N. intercostalis XII)
M . iliopsoas (0 M. psoas major und Q) M . iliacus)* Ursprung:
• M. psoas major (oberflächliche Schicht): Seitenflächen des 1 2. Brustwirbelkörpers. des 1 . -4. lendenwirbel körpers sowie die zugehörigen Disci intervertebrales • M. psoas major (tiefe Schicht): Procc. costarii des 1 .-5. lendenwirbels M. iliacus: Fossa iliaca Ansatz: gemeinsam als M. iliopsoas am Trochanter minor des Os femoris Hüftgelenk: Flexion und Außenrotation Funktion: • lendenwirbelsäule: bei einseitiger Kontraktion (Punctum fixum am Femur) lateralflexion zur ipsi lateralen Seite, bei beidseitiger Kontraktion Aufrichten des Rumpfes aus der Rückenlage Innervation: N. femoralis (Th 1 2 - L4) sowie direkte Äste aus dem Plexus lumbalis •
•
•
B Hintere, tiefe Bauchwandmuskeln im Überblick: Mm. quadratus lumborum und psoas major
1 52
Von diesen beiden Muskeln gehört nur der M. psoas major topo grafisch zu den hinteren Bauchmuskeln; funktionell zählt er zu den Hüftmuskeln (s. S. 470).
Rumpfwand -- 2. Systematik der Muskulatur
----:li-''r-'-I-- 5. Rippe
dliilii;:TT-
Proc. xiphoideus
E:""-cl�-,.<,;j�L-- linea alba
M. quadratus ---'" lumborum M. psoas major ---f!;!
>--- Intersectiones tendineae "'__- Fossa iliaca
Crista iliaca ---+ M. iliacus ----l'-�
i--J-- M. rectus
abdominis
lig. inguinale
C Vordere (Mm. rectus abdomlnis und pyramidalis) und hintere Bauchwand muskeln (Mm. quadratus lumborum und iliopsoas) Ansicht von ventral. Auf der linken Seite sind die vorderen, auf der rechten die hinteren Bauchwandmuskeln dargestellt.
M. iliopsoas ---_----II'--� Tuberculum --i-��-,,'-, pubicum Trochanter --+_--=;. minor
autochthone Rückenmuskeln (M. erector spinae)
Corpus sterni --�hr-�-=�-
linea alba M. transversus abdominis
tle,es B att
LWK 3
"'fj---:;;:;:::�"'t---
b
o Anordnu ng der Bauchwandmuskeln in Form von Verspannungs-
systeme n a Ansi cht von ventral; b Querschnitt auf Höhe des 3. Lendenwirbelkör pers. Die vord eren (geraden) und seitlichen (schrägen) Bauchwandmus keln u nd ihre Aponeurosen bilden eine Funktionsgemeinschaft. Auf g ru nd des Muskelverlaufs und der Durchflechtung ihrer flächenhaften Apone urosen im Bereich der Linea alba entstehen funktionelle Muskel-
der Fascia thoracolumbalis
M. psoas major
parietale
- - Aponeurosen der �,,",'-seitlichen Bauch wandmuskeln
M. obliquus externus abdominis M. rectus abdominis
}
1fI1e11-f-- Peritoneum
M. obliquus internus abdominis
M. obliq uus internus abdo minis a
M. quadratus lumborum
M. transversus --+fjfß abdominis
M. obliquus externu s abdomi nis
.r I
oberflächIIches Blatt
M. rectus abdominis
linea alba
Rektusscheide
Fasda abdominis supemcialis
schlingen, die als Verspannungssysteme der Bauchwand wirken. Hier bei umhüllen die Aponeurosen der seitlichen Bauchwandmuskeln kö cherartig die vorderen geraden Bauchmuskeln und bilden zusammen mit den Faszien der Bauchwand die Rektusscheide (s. S. 1 77). Nach dem Verlauf der M uskel- und Sehnenfasern unterscheidet man ein schräges, ein queres sowie ein vertikales Verspannungssystem. Dieses Verspan nungssystem der Bauchwand ist wichtig, damit die Eingeweide .an ih rem Platz" bleiben und weil hier die Belastung besonders stark ist.
1 53
Rumpfwand
--
2.
Systematik der Muskulatur
Aufgaben der Bauchwandmuskeln
2.7
Aufgaben der Bauchwandmuskeln Die verschiedenen Bauchwandmuskeln übernehmen zahlreiche Funkti onen, die sehr oft in Zusammenarbeit mit anderen Muskelgruppen (z. B. Rücken- und Gesäßmuskeln, Zwerchfell) erfüllt werden. Folgende Auf gaben stehen i m Vordergrund: Zwerchfell
• • • •
Verspannung von Bauchwand und Bauchpresse; Stabilisierung und Entlastung der Wirbelsäule; Bewegungen von Rumpf und Becken; Unterstützung der Atmung.
Bauchwand- ---muskulatur Beckenboden-
a
1
+--
-�-f-IL-+--
Biuchpresse - Druck
erhöhung
Lenden wirbelsäule
Bauchwand muskulatur
--���b =
A Bauchpresse Erhöhung des intraabdominalen Druckes durch Anspannung der Bauchwand- und Beckenbodenmuskeln sowie des Zwerchfells Schematisierte Frontalschnitte durch den Bauchraum, Ansicht von ven tral. a Die Wände der Bauch- und Beckenhöhle werden sowohl von Kno chen (Wirbelsäule, Brustkorb und Becken) als auch von M uskeln (Zwerchfell, Bauch- und Beckenbodenmuskeln) gebildet. b Bei Kontraktion der beteiligten Muskeln (Bauchpresse) kommt es zu einer Verkleinerung des Bauchraumes und damit zu einer intraab dominalen Druckerhöhung. Hierbei wird aktiv Druck auf die Einge weide ausgeübt. Dies unterstützt beispielsweise die Entleerung des Enddarms (Defäkation), der Blase ( Miktion) und des Magens (Erbre chen). Während der Austreibungsphase der Entbindung u nterstützt die Bauchpresse die Kontraktionen der Gebärmutter (.Presswe hen").
1 54
Zwerchfell
=
Beckenboden muskulatur
B Bauchpresse Stabilisierung der Wirbelsäule durch Erhöhung des intraabdominalen Druckes Schematisierter Mediansagittalschnitt d u rch den Rumpf, Ansicht von links. Gleichzeitige Kontraktionen des Zwerchfells sowie der Bauch wand- und Beckenbodenmuskulatur erhöhen den i ntraabdominalen Druck in der Bauchhöhle (Bauchpresse). Die hydrostatische Wirkung der Bauchpresse stabilisiert den Rumpf, entlastet insbesondere die Len denwirbelsäule u nd versteift die Rum pfwand wie die Wand eines auf geblasenen Balls. Dieser Mechanismus wird a utomatisch beim Heben schwerer Lasten eingesetzt. Dadurch verringert der Rumpf als .aufblas barer Rau m " die Druckbelastung der Zwischenwirbelscheiben um bis zu 50 % im oberen und um etwa 30 % i m u nteren Lendenwirbelsäulen bereich. Gleichzeitig wird der Kraftaufwand der autochthonen Rücken m uskeln um mehr als die H älfte reduziert. Dies erklärt die Bedeutung einer gut trainierten Bauch muskulatur für die Prophylaxe und die The rapie von Wirbelsäulenerkrankungen.
Rumpfwand -- 2. Systematik der Muskulatur
Sternum M. rectus abdorninis M. obliquus externus abdorninis M. transversus abdominis
b
d
c
e
M.obliquus internus abdominis Linea alba Symphysis pubica
a
C Rumpfbewegungen mit Hilfe der geraden und schrägen Bauchwandmuskeln a Verlauf und Anordnung der geraden und schrägen Bauchwandmus keln; b Lateralflexion zur rechten Seite mit g leichzeitiger Rotation des Rumpf�s zur linken Seite durch Kontraktion des M. obliquus externus . abdomlnls der rechten Seite und des M . obliquus internus abdominis der linken Seite;
c Lateralflexion zur rechten Seite durch Kontraktion der rechten Mm. obliquii externus u. internus abdominis (Mitwirkung des rech ten M. quadratus lumborum); d Rotation zur rechten Seite durch Kontraktion des rechten M. trans versus abdominis; e Ventralflexion des Rumpfes hauptsächlich durch die Mm. recti abdo minis beider Seiten.
autochthone Rückenmuskulatur
M. psoas major Bauchmuskulatur Beckenkippung 1 2° ---1--
Spina iliaca posterior superior
"!:It+--- M. gluteus maximus
Spina i1iaca anterior superior
M. iliopsoas M. quadriceps ------'� I!-+--- ischiokrurale femoris Muskulatur
a
o Wirkung der Bauchwandmuskulatur auf die Bewegungen
des Beckens: aktive und passive Haltung a aktive normale Haltung; b aktive stramme Haltung; c passive schlaffe Haltung. Ein Ungleichgewicht zwischen autochthonen Rückenmuskeln u nd Bauchmuskeln macht sich besonders im unteren Wirbelsäulenbereich und bei der Kippung des Beckens bemerkbar. Bei der aktiven normalen Haltung ist das Becken etwa u m 1 2° nach vorne gekippt (a). Bei der akti ven strammen Haltung (.Bauch rein, Brust raus") wird das Becken leicht aufgerichtet. so dass die Spina iliaca anterior superior und die Spina
b
c
iliaca posterior superior auf einer Horizontalen liegen (b). Die beteilig ten Muskeln sind v. a. die Bauchwandmuskeln sowie die Gesäßmuskeln und die ischiokruralen Muskeln. Bei erschlaffter und wenig trainierter Bauchmuskulatur resultiert eine passive schlaffe Haltung (c) mit einer übermäßigen Beckenkippung nach vorne. Hierbei wird die Lendenwir belsäule durch die zunehmende Verkürzung der autochthonen Rücken muskeln übermäßig lordotisch. Diese Haltung wird durch den zur Ver kürzung neigenden M. iliopsoas (M. psoas major und M. iliacus) unter stützt.
1 55
Rumpfwand
2.8
--
2.
Systematik der Muskulatur
Brustkorbmuskulatu r: Mm. intercostales bzw. su bcosta les und sca leni sowie M. transversus thoracis Mm. scaleni Ursprung:
CD
M. scalenus anterior: Tubercula anteriora der Querfortsätze des 3 . -6. Halswirbels o M. scalenus medius: Tubercula posteriora der Quer fortsätze des 3. - 7. Halswirbels Q) M. scalenus posterior: Tubercula posteriora der Quer fortsätze des 5.-7. Halswirbels M. scalenus anterior: Tuberculum musculi scaleni Ansatz: anterioris der 1. Rippe M. scalenus medius: 1. Rippe (dorsal des Sulcus arteriae subclaviae) M. scalenus posterior: Außenfläche der 2. Rippe Punctum mobile an den Rippen: Inspiration (Heben Funktion: der oberen Rippen) Punctum fixum an den Rippen: Lateralflexion der HWS zur ipsilateralen Seite (bei einseitiger Kontraktion) • Ventralflexion des Halses (bei beidseitiger Kontraktion) Innervation: direkte Äste aus dem Plexus cervicalis und dem Plexus brachialis (C3-6) •
•
•
•
•
a
Mm. intercostales
17---'<"""'>"-@
b
---,. �
A Thoraxmuskeln im Überblick Ansicht von ventral. a M m . scaleni; b Mm. intercostales.
Ursprung 0 Mm. intercostales externi (Tuberculum costae bis zur Knorpel-Knochen-Grenze): entspringen am Unterrand und Ansatz: einer Rippe und inserieren am Oberrand der nächst tieferen Rippe (Verlauf: von hinten-oben nach vorne unten) � Mm. intercostales intern i (Angulus costae bis zum Sternum): entspringen am Oberrand einer Rippe und inserieren am Unterrand der nächsthöheren Rippe (Verlauf: von hinten-unten nach vorne-oben) Mm. intercostales intimi: Abspaltung der Mm. inter costales interni (daher gleicher Verlauf und gleiche Funktion) Mm. intercostales externi: Rippenheber (Inspiration); Funktion: verspannen die Zwischenrippenräume; Stabilisation der Thoraxwand • Mm. intercostales interni u. intimi: Rippensenker (Exspiration); verspannen die Zwischenrippenräume; Stabilisation der Thoraxwand Innervation: Nn. intercostales I -XI •
•
M. transversus thoracis Ursprung: Ansatz:
B M. transversus thoracis im Überblick Ansicht von d o rsal.
1 56
I nnenseite der Rippenknorpel der 2.-6. Rippe I nnenseite des Corpus stern i und des Proc . xiphoideus sterni Funktion: Rippensenker (Exspiration) Innervation: Nn. intercostales li-VI
Rumpfwand
--
2.
Systematik der Muskulatur
.."...,;:-'\,.---- Atlas _-- Axis
C Mm. scaleni anterior, medius und posterior sowie Mm. intercostales interni und extern; Teilweise eröffneter Brustkorb, Ansicht von
M. scalenus medius
ventra l . Die M m . scaleni zählen topografisch zu den tiefen H a l s m uskeln, fu n ktionell haben
7. Halswirbel
sie jedoch eine enge Beziehung zur Brustkorb atmung. Ü berspringen d ie M m . intercostales
interni
M. scalenus
ein bis zwei Rippen, können zusam
M. scalenus ---t:",�'"1 posterior
menhängende M uskel platten (besonders i m
6. -1 1 . R i p pe ) Mm. subcostales bezeichnet
Bereich der R i ppenwinkel d e r entstehen, die als
f-'�-- 1 . Rippe
werden.
Mm. intercostales interni
Mm. intercostales externi
Mm. intercostales extern i Mm. intercostales interni
Sternum
1 . Rippe
Manubrium sterni
Cartilago costalis
Mm. sub costales
--�".'
1 2. Brust wirbel
Mm. inter- --�:Hi! costales interni =
Rippenhebung Einatmung (Inspiration)
_
Mm. intercostales externi (Kontraktion - Rippenhebung)
M. trans versus thoracis
-.1\ Bewegungsachse . 17" entlang des Rippenhalses
�::::._-,--.�;=-:--
Punctum fixum der Rippenheber
"'':Si�-:-'':::''''_'':-_ Punctum mobile der Rippenheber
Proc. xiphoideus sterni
. ....,.:.....: -'-- Mm. intercostales interni ..-=(Kontraktion Rippensenkung) =
Cartilago ----"� costalis
Punctum mobile der Rippensenker =
Rippensenkung Ausatmung (Exspiration)
D M. transversus thoracis C entfernten Rippenschildes (rechte Hälfte des
Rückseite des in
M. trans
Punctum fixum der Rippensenker
D Wirkung der Mm. intercostales extern i und intern i Beachte d ie Lage der Beweg ungsachse entlang des Rippenhalses.
versus thoracis), Ansicht von dorsal.
1 57
Rumpfwand
2 .9
--
2.
Systematik der Muskulatur
Brustkorbm uskulatur: Zwerchfell (Diaphragma) Pars sternalis
'!!!«��.---r-- Pars costalis Centrum ----:'-#-.,:-, tendineum �-- Hiatus oesophageus
Foramen --F-/; venae cavae
Pars lumbalis, Crus sinistrum
Pars lumbalis, Crus dextrum
....�_iidl . �....''--..-' - --- Quadratus arkade
M. quadratus --�9. lumborum
1 2. Rippe Psoasarkade
M. psoas major Hiatus aorticus
A Zwerchfell (Diaphragma) im Überblick
Ursprung:
• Pars costalis: Unterrand des Rippenbogens (Innenfläche der 7.- 1 2 . Rippe) • Pars lumbalis (Crus dextrum und Crus sinistrum): - mediale Teile: LWK 1 . - 3., 2. u. 3 . Zwischenwirbel scheibe, Lig. longitudinale anterius - laterale Teile: 1. Sehnenbogen der Psoasarkade (Lig. arcuatum mediale) vom 2. LWK zum dazu gehörigen Rippenfortsatz; 2. Sehnenbogen der Quadratusarkade (Lig. arcuatum laterale), vom Rippenfortsatz des 2. LWK zur Spitze der 1 2. Rippe • Pars sternalis: Hinterfläche des Proc. xiphoideus sterni Ansatz: Centrum tendineum Funktion: wichtigster Inspirationsmuskel (Zwerchfell- bzw. Bauch atmung), Mitwirkung bei der Bauchpresse Innervation: N. phrenicus aus dem Plexus cervicalis (C3-S)
B Zwerchfellstand und Rippenstellung in Abhängigkeit von der Atemlage Brustkorb, Ansicht von ventral. Beachte die unterschiedliche Lage des Zwerchfells nach tiefer Inspira tion (Einatmung, rot) und t iefer Exspiration (Ausatmung, blau). Bei der klinischen Untersuchung können mit H ilfe der Perkussion (Beklopfen des Körpers) die dorsalen Lungengrenzen bestimmt werden. H ierbei ist die respiratorisch bedingte Zwerchfellversc hieblichkeit zwischen tiefer Exspiration und tiefer Inspiration zu berücksichtigen. Sie beträgt etwa 4 - 6 cm (s. auch S . 1 72 f.).
1 58
Rumpfwand
--
2.
Systematik der Muskulatur
-"�iiIiii.ii;--"1�r-- Sternum
Diaphragma, Pars sternalis
t"''''����--'�=�.��::1tJ�- Centrum
rechte ---!t---' Zwerchfell kuppel Diaphragma, -----1!-!!'�--,.:==--:;;;;� Pars lumbalis Diaphragma, Pars costalis
tendineum linke Zwerchfell kuppel Proc. xiphoideus
Proc. costalis des 1. Lendenwirbels
1 0. Rippe
::-- _1-- Foramen
venae cavae
a 1 2 . Rippe
C Zwerchfell (Diaphragma) a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal.
-".--"."...--- Crista iliaca _ _
-::1'--
Spina iliaca posterior superior
-':�""'�","'--''=l---- Os sacrum
b
1 59
Rumpfwand
2.1 0
--
2.
Systematik der Muskulatur
Beckenbodenmusku latur: Diaphragma pelvis, Diap h ragma u rogenitale und Schließ- bzw. Schwellkörpermuske l n M. levator ani CD M. puborectalis Ursprung: Ansatz: Innervation: Cl)
M. pubococcygeus
Ursprung: Ansatz: Innervation: A Diaphragma pelvis im Überblick: M. levator ani (Mm. puborectalis, pubococcygeus und iliococcygeus) Ansicht von kra nial.
beiderseits der Symphyse, am oberen Schambeinast schlingenförmig um die J unctio anorectalis, verwoben mit der Pars profunda des M. sphincter ani externus N. pudendus (52 -4)
Schambein (lateral am Ursprung des M. puborectalis) Lig . anococcygeum, Steißbein N. pudendus (52 -4)
Q) M. iliococcygeus Ursprung: Ansatz: Funktion des Diaphragma pelvis: Innervation:
Sehnen bogen der Faszie des M. obturatorius internus (Arcus tendineus m. levatoris ani) Raphe zwischen den Mm. iliococcygei, Steißbein
Sicherung der Lage der Beckenorgane N. pudendus (S2 -4)
CD M. transversus perinei profundus Ursprung: Ansatz: Innervation:
R. inferior ossis pubis, R. ossis ischii Wand der Vagina und der weiblichen bzw. männlichen Urethra, Centrum tendineum N. pudendus (52 -4)
o M. transversus perinei superficialis
B Diaphragma urogenitale im Überblick: Mm. transversi perinei profundus und superficialis Ansicht von kaudal.
Ursprung: Ansatz: Funktion des Diaphragma urogenitale: Innervation:
CD
R. ossis ischii Centrum tendineum Sicherung der Lage der Beckenorgane, Verschluss mechanismus für die Urethra N. pudendus (52 -4)
M. sphincter ani externus verläuft als ringförmiger Schließmuskel um den Analkanal und erstreckt sich vom Centrum tendineum bis zum Lig. anococcygeum (Unterteilung in Pars subcutanea, Pars superficialis u. Pars profunda)
Funktion: Innervation:
Verschluss des Anus N. pudendus (52 -4)
o M. sphincter urethrae externus Abspaltung des M. transversus perinei profundus (umschließt die Urethra) Funktion: Innervation:
Verschluss der Urethra N. pudendus (52 -4)
Q) M. bulbospongiosus verläuft bei der Frau vom Centrum tendineum nach ventral zur Clitoris (beim Mann zur Raphe penis) Funktion:
C Schließ- bzw. Schwellkörpermuskeln des Beckenbodens im Überblick: Mm. sphincter ani externus, sphincter urethrae, bulbospongiosus und ischiocavernosus Ansicht von kaudal.
Innervation:
@) M. ischiocavernosus Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
1 60
verengt den Scheideneingang bei der Frau, umhüllt das Corpus spongiosum des Penis beim Mann N. pudendus (52-4)
R. ossis ischii Crus penis/Crus clitoridis presst Blut i n das Corpus cavernosum penis/clitoridis N. pudendus (52-4)
Rumpfwand
Arcus tendineus m. levatoris ani
Hiatus urogenitalis M. puborectalis M. pubococcygeus
M. obturatorius internus
M. iliococcygeus
}
--
R. inferior ossis pubis
2.
Systematik der Muskulatur
Symphysis pubica
M. sphincter urethrae extemus
M. levator . an!
Centrum tendineum
M. ischio cavernosus M. bulbo�����::: spongiosus M. sphincter ani externus
Lig. sacro spinale
Spina ischiadica
Lig. sacro tuberale
a
prärektale Fasern
R. inferior ossis pubis
Raphe der Mm. iliococcygei
Symphysis pubica
Hiatus ani
c
D a b c
Hiatus urogenitalis
M. transversus perinei profundus
ischiadicum
•
Beckenbodenmuskulatur bei der Frau Diaphragma pelvis. Ansicht von kranial; Diaphragma urogenitale. Ansicht von kaudal; Schließ- bzw. Schwellkörpermuskeln. Ansicht von kaudal.
perinei superficialis Os coccygis
Wichtige Funktionen der Beckenbodenmuskulatur Der Beckenboden hat eine Doppelfunktion: •
Os coccygis
Der Begriff des .Diaphragma urogenitale" ist in der neuen Terminolo gica anatomica nicht mehr vorgesehen. v. a. deshalb. weil die Existenz des M. transversus perinei profundus im weiblichen Becken kontrovers diskutiert wird. Dies liegt daran. dass dieser Muskel mit zunehmendem Alter und besonders nach vaginalen Entbindungen mit viel Bindege webe durchsetzt ist. Bei ä lteren Frauen enthält das Spatium profundum perinei (s. S. 1 81 ) im Wesentlichen Bindegewebe. das den Hiatus uro genitalis im Bereich der Mündungen von Urethra und Vagina ausfüllt (vgl. S. 1 86).
R. ossis ischii
b
Lig. ano coccygeum
Sicherung der Lage von Bauch- u nd Beckenorganen durch Verschluss des Bauch- und Beckenraumes nach kaudal und somit Tragen eines Großteils der Eingeweidelast; Kontrolle der Ö ffnungen von Rectum. Harn- und Genitalwegen (Sphinkterfu n ktion). deren Durchtritt die mechanische Widerstands fähigkeit des Beckenbodens vermindert.
Diesen eigentlich widersprüchlichen Funktionen (verschließen. aber auch Öffnungen ermöglichen) entspricht der Aufbau des Beckenbodens aus kulissenartig gestaffelten. trichterförmigen M uskel- und Bindege websplatten; gleichzeitig macht er ihn (insbesondere bei der Frau) sehr anfällig: Häufig wiederkehrende. extreme Steigerungen des intraabdo minellen Druckes sowie Belastungen. besonders am Ende der Schwan gerschaft. führen zu einer Schwächung des Bindegewebsapparates und/oder zu einer Schädigung der Beckenbodenmuskulatur. Ü berdeh-
nungen und Verletzungen des Beckenbodens bzw. der versorgenden Nerven z. B. unter der Geburt. können (bei häufigen Entbindungen) langfristig zu einer Insuffizienz des Beckenbodens mit unterschied lichen klinischen Folgen führen: • Tiefertreten des Beckenbodens (Descensus perinei) und damit der Beckenorgane. z. B. des Uterus (Descensus uteri); • i m Extremfall Heraustreten des Uterus aus der Vagina mit Umstülpung der Scheide (Prolapsus uteri). Der Deszensus ist in der Regel mit Harn- oder Stuhlinkontinenz. die sich z. B. beim Husten äußert (Stressinkontinenz). verbunden. Bei geringgra digem Deszensus genügt oft regelmäßige Beckenbodengymnastik. bei stärkerer Ausprägung ist evtl. eine operative Beckenbodenplastik (z. B. Annäherung der bei den Levatorschenkel durch Nahtraffung der Mm. puborectales) bzw. eine operative Anheftung der Beckenorgane (z. B. Kolopexie. Rektopexie) an die Beckenwand oder das Sacrum not wendig.
1 61
Rumpfwand
2.1 1
--
2.
Systematik der Muskulatur
Seku ndär eingewa nderte Ru mpfwandmuskulatur: spinokostale, spinohumerale und thora kohumerale Muskel n
....E9iI . f- Humerus
I--M-.- Margo lateralis ::;"'--'-'-'� M. latissimus dorsi, Pars scapularis
posterior superior
M . latissimus dorsi, Pars vertebralis
Fascia --F::"'Ir�_____"':":'" thoraco lumbalis Fascia thoraco lumbalis
...s--
-
Crista iliaca
B M. latissimus dorsi Ansicht von d o rsal.
A Spinokostale Muskulatur im Überblick Aufgrund ihrer Lage oberhalb der Fascia thoracolumbalis und i h rer Innervation d u rch Rr. ventrales der Spinalnerven zählt man die beiden h interen Serratusmu s keln n icht zu den autochthonen Rückenmuskeln, sondern zu den sekundär eingewanderten Rückenmuskeln. Die m eist sehr dünnen, häufig noch d eutlich segmentierten M uskeln wirken als i nspiratorische Atemhilfsm uskeln (s. Tabelle u nten). M . serratus posterior superior Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Dornfortsätze des 7. und 8. Halswirbels sowie des 1 . und 2. Brustwirbels 2.- 5. Rippe in Höhe des Angulus costae hebt die Rippen und unterstützt somit die Inspiration Nn. intercostales Th 1 -4
M. serratus posterior inferior Ursprung: Ansatz: Funktion:
Innervation:
1 62
Dornfortsätze des 1 1 . und 1 2 . Brustwirbels, des 1. und 2. Lendenwirbels sowie an der Fascia thoracolumbalis zum Unterrand der 9.-1 2 . Rippe unterstützt ebenfalls die Inspiration (!), indem er durch seinen Zug einer Verengung der unteren Thoraxapertur entgegen wirkt und auf diese Weise dem Zwerchfell ein stabiles Punctum fixum verschafft Nn. intercostales Th 9-12
C Übersicht ü ber die sekundär eingewanderte Rumpfwandmuskulatur ( Be sprechung mit Ausnahme der M m . serrati im Kapitel .obere Extre m ität", s. S. 292). Die gesamte a u tochthone Rückenmuskulatur wird von großen, teilweise bis zum Becken h i n unter reichenden M uskeln überdeckt, die im Laufe der Phylogenese i hre Ursprünge a uf den Rumpf a usgedehnt haben (eingewanderte R u mpfmuskulatur, vgl. S. 1 43). Diese M uskeln sind als hypaxone M uskeln ( I nnervation: Rr. ventrales) zunächst aus dem Rückenbereich ausgewandert- und zwar in Richtung obere Extremität (daher auch Schulterg ü rte l m uskeln), um sich später wieder a u f den R ü c ken zurückzuverlagern, wahrscheinlich im Rahmen der Entwicklung der Tetrapoden, als die Schultergürtelm uskulatur grö ßer wurde und sie mehr Gewicht tragen m usste ! Man u nterscheidet Splnokostale oder Rumpf-Rlppen-Muskulatur (zwischen Wirbelsäule und Rippen)
--------�
• •
M. serratus posterior superior M. serratus posterior inferior
Spinohumerale oder Rumpf-Schultergürtel- bzw. Rumpf-Arm Muskulatur (zwischen Wirbelsäule und Schultergürtel bzw. Oberarm) • Rumpf-Schultergürtel-Muskulatur - Mm. rhomboidei major u. minor - M . levator scapulae - M. serratus a nterior - M. subclavius - M. pectoralis minor - M. trapezius
•
Rumpf-Arm-Muskulatur - M. latissimus dorsi
•
Thorakohumerale oder Brustkorb-Arm-Muskulatur - M. pectoralis major
Beachte: Alle eingewanderten Muskeln werden von ventralen Ästen der Spinalnerven (Rr. ventrales) innerviert.
Rumpfwand -- 2. Systematik der Muskulatur
Linea nuchali s --7---.-----"�.4r'" superior
Protuberantia occipitalis externa
C I (Atlas) C II (Axis)
Lig. nuchae
M. rhomboideus minor
Proc. spinosus. C VII (Vertebra prominens)
Proc. spinosus C VII. Vertebra prorninens
Acromion Spina scapulae
Procc. spinosi Th l - IV
Margo medialis
M. rhomboideus -�-i�": major
'-I---+-!!!-- Scapula. Facies posterior
'---_....LC�_ Angulus inferior
M. trapezius. Pars ascendens
F M. levator scapulae. M. rhomboideus major und M. rhomboideus minor Rechte Seite. Ansicht von dorsal .
Clavicula Proc. spinosus. Th XII
D M. trapezius Ansicht von dorsal.
Acromion Proc. ---:�t:::.... :.. . coracoideus
...... _l7�"IIL...--;r- Costa I -'::�--'-- M. subclavius
M. pectoralis major. Pars clavicularis
M. pectoralis major. Pars sternocostalis
M. pectoralis -�::.JI'--- minor
i:L....;�t7;;-- Costae lll-V
Tuberculum minus majus Sulcus inter tubercularis Crista tuberculi majoris
G M. pectoralis minor und M. subdavius Rechte Seite. Ansicht von ventral.
M. coraco- --:--' brachialis Sternum
Cavitas glenoidalis
M. pectoralis major. Pars abdominalis
Margo medialis Scapula M. serratus --I-T-'E=-----'-"'" anterior Angulus inferior
E Mm. pectoralis major und coracobrachialis Rechte Seite. Ansicht von ventral. H M_ serratus anterior Rechte Seite. Ansicht von lateral.
1 63
Rumpfwand
3.1
--
3.
Topografie der Muskulatur
Rückenmuskeln im Überblick u n d Fascia thoracolumba l is
�\.��-- M. sternocleido mastoideus
W-F--- Fascia thoracolumbalis (= Fascia nuchae. tiefes Blatt)
M. trapezius. ---��' Pars descendens M. trapezius. Pars transversa
M. rhomboideus minor M. levator scapulae
Clavicula ,------ Acromion
Spina scapulae -----;��p=-=--
,----- M. supraspinatus ---
M. deltoideus
------
M. rhomboideus major M. infraspinatus
--- Margo medialis M. teres major -----1 M. trapezius. Pars ascendens
--
M. latissimus ----r.�!7:--:'-:-:: dorsi Fascia thoraco- ---,i��� lumbalis. ober flächliches Blatt Olecranon ----.!��!P�. Ursprungs aponeurose des M. latis simus dorsi
--- M. teres major ---
M . serratus a nterior
M . serratus posterior inferior
M. obliquus externus abdominis M. obliquus internus abdominis
Trigonum lumbale. M. obliquus internus abdominis Crista iliaca M . gluteus medius
A Fascia thoracolumbalis als "Trennwand" zwischen autochthoner und eingewanderter Rückenmuskulatur Zur Darstellung der Fascia thoracolumbalis ist der M. trapezius auf der rechten Seite der Abbildung vollständig. der M. latissimus dorsi teilweise entfernt. Das oberflächliche Blatt der Fascia thoracolumbalis trennt im
1 64
gesamten Bereich der Rückenmuskulatur die a utochthonen (M. erector spinae) von den sie bedeckenden eingewanderten ( nicht a utochthonen) Rückenmuskeln. Beachte: Kaudal wird das oberflächliche Blatt der Fascia thoracolumbalis von der Ursprungsaponeurose des M . latissi m u s dorsi verstärkt.
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
infrahyale Muskulatur
Luft röhre
Speise röhre
Eingeweide faszie
M. sterno cleidomastoideus
rr----- lamina
V jugularis interna
pretrachealis
�����-- lamina
Fascia cervicalis
superficialis
Vagina carotica -----+
Lamina prevertebralis
N. vagus ----....L..4.,...--'-;t4' A. carotis -----I�c7�iiil communis
2--..-"'�--- M. longus colli
Plexus brachialis ---+--4:
M�>'--- Mm. scaleni
%rtr- Rückenmark
6. Halswirbel --t-'-;�+ M. levator ---H:�!M scapulae autochthone ----\-1� Rückenmuskulatur M. trapezius ----....>,i'
tiefes Blatt
r,..---- oberflächliches
a
Blatt
Aorta abdominalis
V. cava inferior
Peritoneum parietale. Fascia transversalis
Niere
}
Fascia nuch ae
Fascia renalis. vorderes Blatt ...-,.-- seitliche Bauch wandmuskeln
-;fLj'--- Capsula fibrosa
3. lendenwirbel ---.,.. M. psoas major --��
#h"f--- Capsula adiposa
(..L+iI��""''#h'---- Fascia renalis. hinteres Blatt
AJ.�f---- M. fatissimus dorsi
Wirbelbogen Rippenfortsatz ---41-�.
!llI"" I" �'+---- M. serratus
posterior inferior
Dornfortsatz --��� autochthone Rückenmuskulatur (� M. erector spinae)
b
B Fascia thoracolumbalis a Querschnitt durch den Hals in Höhe des 6. Halswirbels. Ansicht von kranial; b Querschnitt d u rch die dorsale Rumpfwand in Höhe des 3. Lendenwirbels, Ansicht von kranial. Die Fascia thoracolumbalis bildet den seitlichen Anteil eines osteofi brösen Kanals, in dem die gesamte autochthone Rückenmuskulatur (M. erector spinae) liegt. Dieser Kanal wird - außer von der Fascia thora-
}
Fascia thoracolumbalis
columbalis - von den Wirbelbögen sowie den Dorn- und Rippenfortsät zen gebildet. Vor allem im Lendenwirbelsäulenbereich besteht die Fas cia thoracolumbalis aus einem oberflächlichen und einem tiefen Blatt, die sich beide am lateralen Rand des M. erector spinae vereinigen. Im Nackenbereich geht das oberflächliche Blatt der Fascia thoracolumbalis in die Fascia nuchae (tiefes Blatt) ü ber und bildet somit die Fortsetzung der Lamina prevertebralis der Halsfaszien.
1 65
Rumpfwand
3.2
--
3.
Topografie der Muskulatur
Autochthone Rückenmuskulatur: lateraler und medialer Trakt des M. erector spinae
Fascia thoracolumbalis (= Fascia nuchae. tiefes Blatt)
Mm. rhomboidei major u. minor
M. serratus posterior superior
M. splenius capitis
Mm. intercostales externi
M. trapezius
Fascia thoracolumbalis (= tiefes Blatt der Fascia nuchae)
M. splenius cervicis
Fascia thoracolumbalis M. serratus posterior inferior
Mm. inter costales externi
M. spinalis
M. obliquus internus abdominis
M. latissimus dorsi
M. iliocostalis
M. obliquus externus abdominis
M. obliquus externus abdominis
M. longissimus M. obliquus externus abdominis
Crista iliaca
M. obliquus internus abdominis
Crista iliaca
Fascia thoracolumbalis
M.gluteus maximus
A Verlauf der Fascia thoracolumbalis Ansicht von dorsal. Um die Fascia thoracolu m baJis darzustellen. wur den beide Schultergürtel und die eingewanderte Rückenmuskulatur entfernt (mit Ausnahme der Mm. serrati posterior superior u. inferior sowie der Ursprungsaponeurose des M. latissimus dorsi auf der rech ten Seite).
M . gluteus maximus
Fascia thoracolumbalis. oberflächliches Blatt
B Lateraler Trakt des M. erector spinae Ansicht von dorsal. Zur Freilegung des lateralen Traktes (Mm. iliocosta lis. longissimus. splenii cervicis u. capitis) sind auf der linken Rücken hälfte Teile des oberflächlichen Blattes der Fascia thoracolumbalis ent fernt worden. Die M m . levatores costarum sowie intertransversarii, die ebenfalls zum lateralen Trakt zählen. sind h ier durch die Mm. iliocostalis u. longissimus verdeckt. vgl. C u. D. Beachte. dass in der Nackenregion die Fascia thoracolumbalis in das tiefe Blatt der Fascia nuchae übergeht.
1 66
Rumpfwand
3.
�ti'.!�- M. semispinalis
Schnittrand. M. splenius capitis
capitis
M. semispinalis capitis
M. longissimus ---4\ 1 capitis
linea nuchalis superior
M. splenius capitis
M. rectus capitis posterior minor
M. obliquus capitis superior
M. iliocostalis
M. rectus capitis ----rlij posterior major M. longissimus capitis M. iliocostalis thoracis
Mm. inter costales extern i
Mm. -���i'H-.f.,!.!f levatores costarum M. spinalis ---ij!�;;f'1t+:lw.!-i
M. iliocostalis lumborum
Topografie der Muskulatur
M. lon gissimus thoracis
r--- M. obliquus
capitis inferior
---1� II�f•.,.U >--- Mm. interspinales
-
cervicis
M. spinalis -----f: cervicis
IiJ�E"
:-----
Mm. ---.���� levatores costarum longi Mm. inter costales externi
M. spinalis --I:l"'-�r:;';;;;��IJ thoracis
--II!!':-��!l\'�ll
Mm. rotatores thoracis longi
Mm. leva- --lt:"�"-'---=-::<.I'I"I. � tores costa rum breves
M. trans versus abdominis
Mm. inter transversarii mediales lumborum
Crista iliaca
1 2. Rippe
Mm. inter spinales lumborum M. trans versus abdominis M. gluteus maximus
M. multi fidus
Fascia thoraco lumbalis. tiefes Blatt
C Medialer Trakt des M. erector spinae (Teile des lateralen Traktes belassen) Ansicht von dorsal. Auf der linken Rückenhälfte sind der M. longissimus (mit Ausnahme des M . longissimus capitis) und die Mm. spleni i cervicis u. capitis. auf der rechten Rückenhälfte ist der gesamte M. iliocostalis entfernt worden (zu den Mm. rotatores s. C). Beachte das tiefe Blatt der Fascia thoracolumbalis: Es dient sowohl dem M. obliquus i nternus abdominis als auch dem M. transversus a bdominis als Ursprung (vgl. 0).
costales
Crista iliaca
Fascia thoraco lumbalis. tiefes Blatt
M. multi fidus
M. quadratus lumborum
M. gluteus maximus
D Medialer Trakt des M. erector spinae (gesamter lateraler Trakt entfernt) Ansicht von dorsal. Zur Darstellung der unterschiedlichen Muskelindivi duen des medialen Traktes sind der gesamte laterale Trakt (bis auf die Mm. intertransversarii u. levatores costarum) sowie Teile des medialen Trakts entfernt worden. Beachte im lendenbereich den Ursprung des M. transversus abdominis vom tiefen Blatt der Fascia thoracolumbalis (linke Seite). Rechts erkennt man nach Entfernung des tiefen Faszienblattes und des M. multifidus sowohl die Mm. intertransversarii (lateraler Trakt des M. erector spinae) als auch den M. quadratus lumborum (hintere. tiefe Bauchmuskeln).
1 67
Rumpfwand
3.3
--
3.
Topografie der Muskulatur
Autochthone Rückenmuskulatur: kurze Nackenmuskeln
O s parietale ----:F�---
Os occipitale
---�:.J..�i!!!>4�----
Protuberantia occipitalis externa M. semispinalis capitis M . sternocleido mastoideus
Linea nuchalis ---'----0-\ superior M. semispinalis ----".:-----..::�E!=-,+.r-jf'* capitis
-F,� M. sternocleido- --�'---/f mastoideus
��----'---- M. obliquus capitis superior
=---=--'---- Proc. transversus, Atlas
M. rectus capitis posterior minor
�---'--- M. obliquus
M. rectus capitis posterior major
capitis inferior
-....,;.,----
M. splenius capitis
M. longissimus capitis
Proc. spinosus, Axis
---!..---- M. semispinalis capitis
M. semispinalis M. trapezius
-----".
A lage der kurzen Nackenmuskeln (Mm. suboccipitales) Nackenregion, Ansicht von dorsal. Die Mm. suboccipitales im engeren Sinne sind die kurzen oder tiefen Nackenmuskeln, die zur autochthonen Rückenmuskulatur zählen (Mm. recti capitis posteriores major u. minor sowie obliquii capitis superior u . inferior). Kriterium für diese Zuordnung ist die In nervation durch einen R. dorsalis, hier durch den R. dorsalis I, den N . suboccipitalis. Die Mm. recti capitis anterior u . lateralis gehören aus diesem G rund nicht zur autochthonen Rückenmuskulatur, da sie von den Rr. ventrales innerviert werden, obwohl sie topografisch auch u nter dem Os occipitale liegen. Die kurzen oder tiefen Nackenmuskeln
1 68
Proc. mastoideus
M. splenius capitis ...----'- M. splenius cervicis
liegen in der Tiefe der Nackenregion innerhalb der Fascia thoracolumb� lis u nd verlaufen zwischen dem H i nterhau pt (Os occipitale) und den bel den ersten Halswirbeln. Sie wirken im Wesentlichen auf die sog. Kopf gelenke (s. S. " 8) und u nterstützen differenzierte Kopfbewegungen (z. B. Feineinstell ung der Kopfhaltung). Zur Darstell u ng ihrer Lage sind im Bereich der rechten Nackenregion folgende Muskeln teilweise e� fernt worden: Mm. trapezius, sternocleidomastoideus, splen ius cap ltls u. semispinalis capitis. Ein wichtiger Orientierungspu nkt in der tiefen Nackenregion ist der Dornfortsatz des Axis.
�
Rumpfwand
--
3.
Topografie der Muskulatur
Linea nuchalis superior
M. trapezius
Protuberantia occipitalis externa
M. semispinalis capitis M. rectus capitis posterior major
M. sternocleido mastoideus
iiiiiII'---- M. obliquus capitis superior
M. splenius capitis M. obliquus -----'ol--;,..=� capitis superior
Proc. mastoideus
M. longissimus ------'1# capitis
Membrana atlanto occipitalis posterior, Durchtrittsstelle der A. vertebralis Arcus posterior des Atlas (C I)
M. rectus capitis posterior major M . obliquus capitis inferior
Proc. spinosus des Axis (C 1 1)
�--- Mm. interspinales cervicis
Mm. intertrans versarii cervicis
B Verlauf der kurzen Nackenmuskeln Regio suboccipitalis, Ansicht von dorsal. Der M. rectus capitis posterior major und
der
M. obliq u u s capitis su perior der rechten Seite sind teilweise entfernt.
Vertebra prominens
M. semispinalis capitis
M. rectus capitis posterior minor
M. rectus capitis posterior major
M. trapezius
M. splenius ----+-� capitis
l--- M. sternocleido mastoideus
M. longissimus -----""li capitis
Mm. intertrans versarii cervicis
"'F;�r---- Mm. interspinales cervicis
C Ursprung und Ansatz der Muskeln im Bereich der Regio suboccipitalis Ansicht von dorsal. Die Ursprungs- u n d Ansatz flächen der M u s keln sind farblieh hervorgeho ben (Ursprung: rot; Ansatz: blau).
1 69
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
-------
Thoraxwa ndmuskeln und Fascia endothoracica
3.4
-:='!�-- Atlas
r-:-::I:---- Axis
Lig. longitu dinale anterius
M. scalenus posterior M. scalenus medius M. scalenus anterior
1. Rippe Manubrium stern i
---A���f2;���
--r--
Ligg. sterno- ---t� �����;;;;ii; costalia radiata
Mm. inter costales externi
Membrana intercostalis externa
Mm. inter costales interni
Protuberantia occipitalis externa
Corpus sterni
Proc. xiphoideus
---W�iW�...��=r;c-'--:;
1----- Lig. nuchae
"W'&----- M. scalenus medius
--- M. scalenus posterior 1. Rippe a
Lig. longitu dinale anterius
Cartilago costalis (Rippenknorpel)
Lig. costotrans- ---����::..;....�,. versale laterale
A Thoraxwandmuskeln a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal. Zur eigentlichen Thoraxwandmuskulatur zäh len unter topografischen Gesichtpunkten die Mm. intercostales, transversus thoracis (s. Ba) u. subcostales (s. Bb). Beachte: Die Mm. scaleni, die - topografisch gesehen - zu den tiefen Halsmuskeln zählen, gehören funktionell ebenfalls zum Brustkorb, da sie eine Rolle bei der Brustkorbatmung spielen. Aus diesem Grund sind sie hier mit dargestellt. Zum Zwerchfell, das ebenfalls zur Thorax wandmuskulatur zählt, vgl. Be sowie 5 . 1 72, zur eingewanderten Thoraxwandmuskulatur s. 5. 1 42 .
Mm. intercostales externi
---f/-'--.f.tIlWII)
Ligg. inter- --Hl��f#I���,J..I,� transversaria
Lig. supraspinale
1 2 . Rippe
--�!1,1�:::.::�:::..,����x.� . --.����UUU!.!��-'1
b
1 70
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
Manubrium sterni
Rippe
Lunge
�
Pleura visceralis (pulmonalis)
-<(--:-- Pleura parietalis
_ _
(Pars costalis)
>--�-�-"-- Fascia endo
thoracica
Pleuraspalt Sulcus costae
Corpus stern i
V.,A. u. N. intercostalis M. transversus thoracis
M. intercostalis externus M. intercostalis intemus M. intercostalis intimus
Pleura --=..-- parietalis, Pars costalis
Zwerchfell Fascia phrenico pleuralis
a
Pleura parietalis (Pars diaphrag matica)
-=�-- Atlas c
Lig. longitu- ----H7'HiJ dinale anterius
Membrana ----::..��.."._ suprapleuralis (Sibson-Faszie)
M. scalenus posterior
h---- M. scalenus anterior 1. Rippe
Recessu5 costo diaphragmaticus
Leber
B Fascia endothoracica a Rückseite des in b entfernten Thoraxschil des; b hintere Thoraxwand, Ansicht von ven tral (Fascia endothoracica der linken Seite ent fernt); c Frontalschnitt auf Höhe der lateralen Brustwand im Bereich des Recessus costodia phragmaticus. Der Innenraum des Thorax ist mit einer fas zienartigen Bindegewebsschicht ausgekleidet ( Fascia endothoracica). Sie liegt zwischen der inneren Brustwandmuskulatur und der Pleura parietalis/Pars costalis ( Rippenfell), mit der sie fest verbunden ist, und entsprichtder Fascia transversalis des Bauchraumes (a). Im Bereich der Pleura kuppel ist die Fascia endothoracica verstärkt und wird als Membrana suprapleuralis (Sibson-Faszie) bezeichnet. Der Abschnitt der Fascia endothoracica, der die Pleura parietalis/ Pars diaphragmatica mit dem Zwerchfell ver bindet, heißt Fascia phrenicopleuralis (b). Der Recessus costodiaphragmaticus (c) zwischen Thoraxwand und Zwerchfell ist ein Reserve raum, der sich bei Einatmung (Abflachung des Diaphragmas) vergrößert, und in den sich die Lunge ausdehnen kann. Der Pleuraspalt be findet sich zwischen dem Rippenfell (Pleura parietalislPars costalis) und dem Lungenfell (Pleura visceralislpulmonalis), welches dem Lungengewebe aufliegt. =
Fascia endo- ---#,rl thoracica
Mm. inter costales extern i Mm. inter costales intern i (intimi) Mm. sub costales
Pleura parietalis Pleura parietalis, Pars dia phrag matica Fascia endo thoracica
=
b
1 71
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
3.5
Übergang von Brustkorb zu Bauchhöhle: Zwerchfell (Diaphrag ma) Sternum
/
Pars sternalis diaphragmatis Centrum tendineum
Foramen venae cavae Pars costalis -----.E.i diaphragmatis
Mm. inter costales
Hiatus aorticus --�:<-\'
Hiatus oesophageus
Corpus vertebrae
A Zwerchfell in der Ansicht von kranial Das Zwerchfell wird in drei Teile un terteilt: Partes costalis, lumbalis u. sternalis. Als Ü bergangsmuskel zwi schen Brust- und Bauchhöhle hat das Zwerchfell charakteristische Ö ffnungen für den Durchtritt von Oesophagus, V. cava inferior und Aorta (s. Cb u . O b).
Rippe
Pars lumbalis diaphragmatis. Crus sinistrum
Trigonum sternocostale (LarreY-Spalte)
Foramen venae cavae
M. erector spinae
Pars lumbalis diaphragmatis. Crus dextrum
Fascia endothoracica
Sternum Pars sternalis diaphragmatis
M. rectus abdominis Centrum tendineum
Lig. arcuatum medianum
Pars costalis diaphragmatis
Hiatus aorticus Hiatus oesophageus
M. obliquus extemus abdominis
Pars lumbalis diap hragmatis. Crus sinistrum
Pars lumbalis diaphrag- ---iHt� matis. Crus dextrum
±-4+-:f--- Trigonum lumbocostale (Bochdalek Dreieck)
M. obliquus --B�II internus abdominis ... ..,. M. transversus ---"'--"...."""' abdominis
M. latissimus dorsi
M. quadratus lumborum
B Zwerchfell in der Ansicht von kaudal
1 72
Lig. arcuatum laterale (Quadratusarkade) M. psoas major
Corpus vertebrae
M. erector spinae
Lig. arcuatum mediale (Psoasarkade)
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
Manubrium sterni
Mm. inter costales interni Foramen venae cavae
M. transversus
thoracis
Centrum tendineum Corpus sterni
BWK 8
Hiatus oesophageus
Hiatus oesophageus
Lig. arcuatum medianum
�H.i�-- BWK 1 0
Pars costalis diaphragmatis Hiatus aorticus
Foramen venae cavae Centrum tendineum Pars costalis diaphragmatis
Lig. arcuatum laterale (Quadratusarkade)
Pars lumbalis diaphragmatis. Crus sinistrum
BWK 1 2 Lig. arcuatum mediale (Psoasarkade)
Rippenbogen M. transversus
abdominis
Crista iliaca
Rektusscheide. Lamina posterior
Hiatus aorticus M. transversus abdominis
M. quadratus lumborum
M. psoas major
M. psoas minor
M. iliacus
M. iliacus M. piriformis
��....- Lig. sacrospinale
M. obturatorius internus
(M. coccygeus)
Symphysis --,J-"'.'I� pubica
M. iliopsoas
M. gluteus maximus
a
a
V. cava inferior
BWK 8
Lig. arcuatum medianum
Il--!::!w.s--- V. cava inferior
Pars lumbalis dia phragmatis (medialer Teil des Crus dextrum)
f---'-o.lI"""i�-- Oesophagus BWK 1 0
b
::: C-_ Centru m l CIZ::Z:� ::: !ql"-': '-:::f!'l
tendineum
Oesophagus Hiatusschlinge Aorta Pars lumbalis dia phragmatis (medialer Teil des Crus sinistrum)
-,h�-- BWK 1 2 Aorta
o lage und Form des Zwerchfells in der Ansicht von vorn Frontalschnitt. Zwerchfell in Atemmittellage.
Die Durchtrittsöffnungen liegen im Bereich des Centrum tendineum (V. cava inferior) und der Pars lumbalis diaphragmatis (Hiatus oeso phageus und Hiatus aorticus); b das Foramen venae cavae liegt rechts. der Hiatus oesophageus und der Hiatus aorticus liegen links von der Medianebene.
a
b
C lage und Form des Zwerchfells in der Ansicht von links Mediansagittalschnitt mit Blick auf die rechte Körperhälfte. Zwerchfell in Ate mmittella ge ( am Ende der Exspiration ). =
a Projektio n der Durchtrittsöffnu ngen auf die u ntere Brustwirbelsäule (Fo ramen venae cavae: BWK 8; Hiatus oesophageus: BWK 1 0; Hiatus aorticus: BWK 1 2); b DurchtrittsÖff n u ng en mit hindurchziehenden Strukturen (s. auch 5. 203 ).
Bei sog. Zwerchfel/brüchen oder -hernien werden Baucheingeweide durch eine angeborene oder erworbene Schwachstelle im Zwerchfell in die Brusthöhle verlagert. Häufigste Bruch- und damit Eintrittspforte für die Baucheingeweide in die Brusthöhle ist der Hiatus oesophageus (90 % der Fälle). Meistens . gleitet" dabei das Ende der Speiseröhre mit der Cardia des Magens (Mageneingang) durch den Hiatus oesophageus in den Thorax (axiale Hiatushernie oder Gleithernie; etwa 85 % aller Hia tushernien). Typische Beschwerden sind dann Sodbrennen. saures Auf stoßen und Druckgefühl hinter dem Sternum nach dem Essen. bis hin zu Ü belkeit. Erbrechen. Atemnot und funktionellen Herzbeschwerden.
1 73
Rumpfwand
--
3.
Topografie der Muskulatur
Seitliche und vordere Bauchwandmuskeln*
3.6
•
M . pectoralis major, Pars sternocostalis
-�.,.,,-- Corpus sterni
Die hinteren oder tiefen Bauchwandmuskeln, v. a. der M. psoas major, sind funktionell ei gentlich H ü ftmuskeln, da sie ihre Hauptwir kung auf das Hüftgelenk ausüben. Aus die sem Grund sind sie bei der unteren Extremität dargestellt, s. S. 468.
M. serratus anterior M. pectoralis major, Pars abdominalis
M. obliquus externus abdominis
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
>-
---
--
Li,,, ,'b,
" lI'1;::-:-::c--- Umbilicus
Mm. ---.intercostales intern i
:::-:-...:.-... 't;c-�,.-- Cartilago costalis
__
Corpus sterni Mm. ---1-
Lig. inguinale
intercostales
extern i
.....,�:-lP-- Proc.
xiphoideus
M. rectus --t=r."l�--'S:.. abdominis
Anulus inguinalis ----1-+,----' superficialis
a Funiculus sperma ticus, M. cremaster
A Seitliche (schräge) Bauchwandmuskeln beim Mann Rechte Seite, Ansicht von ventral. Zu den schrägen Bauchwandmuskeln zählen die Mm. obliquii externus sowie internus abdomi nis und der M. transversus abdominis. a Die Aponeurose des M . obliquus externus abdominis begrenzt den äußeren Leisten ring (Anulus inguinalis superficialis) und bildet mit ihrem kaudalen Rand das Leisten band (Lig. inguinale); b nach Entfernung der Mm. obliquus exter nus abdominis, pectoralis major u. serra tus a n terior. Der u ntere Rand des M . obli quus i n ternus a bdominis bildet das Dach des Leistenkanals (vgl. 5 . 209) und entlässt Fasern, die sich beim Mann als M. cremaster auf den Fu n iculus spermaticus fortsetzen .
1 74
Lig. fundi forme penis
M . obliquus externus abdominis
Linea alba
M. obliquus internus abdominis Aponeurose des M. obliquus internus abdominis
'. �::---o-'--- Umbilicus
Spina iliaca anterior superior Lig. inguinale
,-;,r..:.__ Funiculus
spermaticus, M. cremaster
b
Rumpfwand
--
3.
Topografie der Muskulatur
B Vordere (gerade) Bauchwandmuskeln beim Mann Rechte Seite. Ansicht von ventral. Z u den gera den Bauchwandmuskeln zählen die Mm. rec tus abdominis u . pyramidalis .
.....;.:�f:::L-- Sternum
a Gerade Bauchmuskeln nach Entfernung des M . obliquus internus abdominis; b nach Entfernung des kranialen Abschnitts des M. rectus abdominis.
Beachte: Unterhalb der linea a rcuata verläuft sowohl die Aponeurose des M. transversus abdominis als auch die Aponeurose des M . ob liquus internus abdominis ventral des M. rec tus abdominis (vgl. S. 1 77).
Intersectiones tendineae M. rectus abdominis M. obliquus externus abdominis
--
:.I-I!!F-!I+H�- Linea alba
M. obliquus ----t internus abdominis
MlRfti-- Umbilicus
M. transversus ---rt'-; abdominis Lig. inguinale --+--"�� Aponeurose des M. transversus abdominis
��u,.::.-- Sternum
--J�---����I;:--:::-M. pyramidalis --l.!!..�--.,..- Aponeurose des M. trans versus abdominis
a Funiculus spermaticus. M. cremaster
M. obliquus --...---1 externus abdominis M. obliquus internus abdominis
Linea alba
---
M. transversus ----I' abdominis
_ _ _
»-1'-
linea ----j� semilunaris
Umbilicus
linea arcuata
_'---- Fascia
M. rectus abdominis
transversalis
lig. inguinale Aponeurose des M. transversus abdominis (verläuft unterhalb der linea arcuata vor dem M. rectus abdominis)
_ _ _
--1____ Anulus
inguinalis profundus
Funiculus spermaticus b
175
Rumpfwand
3.7
--
3.
Topografie der Muskulatur
Aufbau von Bauehwand und Rektusseheide (Vagina musculi reeti abdomi nis)
�&.,------ Manubrium stern i
�--- Corpus sterni ----;"""" !!!::l!*--- Faseia endo thoraciea M. transversus thoracis Centrum tendineum
Pleura parietalis, Pars costalis Pleura parietalis, Pars diaphragmatiea Diaphragma
Pars eostalis ---li� diaphragmatis
linea alba ---+.
Sehnittebene von Ca Aponeurose des ----1l:'{, M. transversus abdominis M. transversus ---� abdominis
�--- Peritoneum parietale H---- M . obliquus externus abdominis H:!---- M . obliquus internus abdominis +tI---- M. transversus abdominis L...-'.___ Umbilieus
Linea areuata -----=::-li .=i���-=--:-=�#!1.f.?:'---- Faseia transversalis Sehnittebene von Cb
,r:.��'------- M. iliaeus M. reetus -------f:r�� abdominis
A Bauchwand und Rektusscheide im Überblick Ansicht von dorsal nach Entfernung der Eingeweide. Um sichtbar zu machen, dass das Zwerchfell die Brust- von der Bauchhöhle trennt, sind i m Bereich der linken Bauchwand die Fascia transversalis und das parie tale Peritoneum entfernt worden, im Bereich der linken Thoraxwand die Fascia endothoracica und die Pleura parietalis. Eine besondere Rolle spielt an der Bauchwand die Rektusscheide (Vagina m. recti a bdomi-
1 76
n is), da sich i h r Aufbau u nterhalb der Linea arcuata verändert, um dem zunehmenden Druck der Eingeweide auf die Bauchwand standzuhalten (s. C). Die Rektusscheide besteht aus den Aponeurosen der seitlichen Bauchmuskeln (von denen hier nur die des M . transversus zu sehen ist, die übrigen sind verdeckt) und teilt sich i n ein vorderes und ein hinteres Blatt (lamina a nterior und lamina posterior).
Rump{wand
--
3.
Topografie der Muskulatur
M. obliquus internus abdominis
B Schematischer Aufbau der Bauchwand Querschnitt durch die Bauchwand oberhalb des Nabels, Ansicht von kranial. An der seit lichen Bauchwand kann man von innen nach außen folgende Schichten darstellen:
".,.'.;;-.-.-- M. obliquus externus abdominis Fascia abdominis superficialis
•
Peritoneum parietale; Fascia transversalis; • M. transversus abdominis; M. obliquus intern u s abdominis; M. obliquus externus a bdominis; • Fascia abdominis su perficialis; • Subcutis und Cutis. •
Subeutis
•
•
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
Cutis
Vagina m. reeti abdominis, Lamina anterior
Linea alba
M. reetus abdominis
Fascia abdominis supemcialis
M. obliquus externus abdominis Aponeurose des M. transversus abdominis
a
Aponeurose des M. obliquus internus abdominis Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
M. obliquus internus abdominis
transversalis
M. transversus abdominis Vagina m. reeti abdominis. Lamina anterior
M. reetus abdominis
Fascia abdominis supemcialis
M. obliquus externus abdominis transversalis
b
Aponeurose des M. obliquus internus abdominis
( Aufbau der Rektusscheide (Vagina musculi reeti abdominis) Querschnitte durc h die Rektusscheide oberhalb (a) und unterhalb (b) der Linea arcuata, Ansicht von kranial. Die Aponeurosen der seitlichen Bauchmuskeln u m hü llen köcherartig die vorderen geraden Bauchmus keln beider Seiten und bilden zusammen mit den Faszien der Bauchwand die Rektusscheide. Die so gebildete Muskelloge besteht aus einem vor deren und einem hinteren Blatt (Lamina anterior u . posterior). Während sich oberhalb des Nabels die Aponeurosen der drei seitlichen Bauchmus keln zu gleichen Teilen an der Bildung der lamina anterior u. posterior
M.obliquus internus abdominis M. transversus abdominis -
beteiligen. verschmelzen die beiden Blätter etwa 3 5 cm unterhalb des Nabels (auf Höhe der Linea arcuata) zu einem einzigen (und damit sta bileren) Blatt. das vor dem M. rectus abdominis entlang zieht. Unterhalb der Linea arcuata wird das hintere Blatt der Rektusscheide also nur aus der Fascia transversalis und dem Peritoneum gebildet. Zwischen Fascia transversalis und Peritoneum parietale befindet sich der sog. präperito neale Raum - eine zarte Schicht aus lockerem Bindegewebe und Fett (so auch S. 2 1 4).
177
Rumpfwand
3.
--
Topografie der Muskulatur
Beckenbodenmuskeln: Überblic k über die Regio perineal is u nd oberfläc hliche Faszien
3.8
Labium majus pudendi
Preputium clitoridis
Mons pubis Glans clitoridis Ostium urethrae externu m
R . inferior ossis pu bis
Labium minus pudendi
R. ossis ischii
Spina iliaca anterior superior
-----''-
}
Commissura labiorum posterior
Acetabulum
Regio urogenitalis
Tuber ischiadicum
Regio analis
Regio perinealis
Raphe perinei Spina ischiadica Anus Os coccygis Os sacrum
a
Scrotum
Penis
R. inferior ossis pubis R. ossis ischii Perineum
Spina iliaca anterior inferior Spina iliaca ---- anterior superior
Anus
Acetabulum Tuber ischiadicum
b
Os coccygis
Os sacrum
A Dammregion (Regio perinealis) bei der Frau (a) und beim Mann (b) Steinschnittlage, Ansicht von kaudal. D i e Dammregion gliedert s i c h bei Mann und Frau in die vorne liegende Regio urogenitalis und d ie sich nach hinten anschließende Regio analis. Die G renze zwischen beiden Regi onen verläuft auf Höhe der Tubera ischiadica. Als Damm (Perineum) i m engeren Sinne bezeichnet man d ie Weichteilbrücke zwischen Anal öffnung (Anus) und Genitale, d ie den Harn- und Geschlechtsweg vom
1 78
Verdau u ngstrakt trennt. Bei der Frau ist der Damm relativ kurz und erstreckt sich vom Vorderrand des Anus bis zur h interen Kommissur der Scheide, beim Mann ist er deutlich länger u nd reicht bis zur Wur zel des Scrotum. Der Damm ist ein von zahlreichen g latten und quer gestreiften M uskelfasern d u rc hsetztes Bindegewebsgebilde (Centrum perinei mit dem darüber liegenden Corpus perineale). Zum Aufbau des Dammes s. S. , 82.
-------
Rumpfwand
3.
Topografie der Muskulatur
spongiosus Fascia perinei superficialis (= Fascia perinei)
cavernosus Fascia diaphragmatica urogenitalis inferior (- Membrana perinei) M. transversus perinei superficialis
Tuber -----'---..Jl:.� ischiadicum Fascia obturatoria
M.obturatorius intemus
-.���--'c----;
_ _ _
M.gluteus maximus Fascia diaphragmatis pelvis inferior
lig. ano coccygeum
a
05 coccygis
Crena ani
cavernosus
Fascia peri nei superficialis (= Fascia perinei)
Tuber ischiadicum
M. sphincter ani externus
� Fascia diaphragmatica urogenitalis inferior (- Membrana perinei)
---,'�""'! _ _ _ -
,c-----
M. transversus perinei superficialis M . obturatorius intemus
Fascia ---"::�'= obturatoria
M. gluteus maximus Fascia diaphragmatis pelvis inferior
b B
lig. ano coccygeum
Oberfl ächliche Faszien des weiblichen (a) und männlichen
�eckenbodens (b)
SteI nsch nittla ge. Ansicht von kaudal. Rechts s i n d d i e Fascia perinei
�uperfici alis (Regio u rogenitalis) sowie die Fascia diaphragmat is pelvis I �fen. or (Re gio analis) jeweils erhalten. links dagegen entfernt. Dadurch . Si nd Jew eils auf der lin ken Seite in der Regio urogenita lis das Spatium u �erfi ciale perinei eröffnet u nd in der Regio a nalis der M. levator ani rel g eleg t. Da s Spatiu m superfi ciale perinei wird nach dorsal vom
:
M. sphincter ani externus
M. transversus perinei superficialis und nach kranial von der Membrana perinei begrenzt. die den M. transversus perinei profundus umhüllt. In diesem oberflächlichen Dammraum liegen medial der M. bulbospon giosus. lateral der M. ischiocavernosus und dorsal der M. transversus perinei superficialis. Die grünen pfeile weisen in den darüber liegenden. infra (sub-)Ievatorischen Raum. die jeweils linke Fossa ischioanalis (vgl. S_ 550).
1 79
Rumpfwand
3.9
3.
--
Topografie der Muskulatur
Beckenbodenmuskeln: Aufbau des Beckenbodens und Beckenräume im Geschlechterverg leich Lig. suspensorium ovarii
Fundus uteri
Rectum
A. u. V. iliaca externa Schnittebene von A u. B
M. iliacus ------''''lii Ovarium -----'�1!iT'1,"1 Lig. teres uteri
Tuba uterina ---";f'cT\\
Portio uteri
Lig. cardinale -----'���:'-oil;,...:-:�
Paracolpium
M. obturatorius --�.".-I':"mB." internus
,; �--- Vagina �",,";;;r'T-'=-,--,:c,;; ,i':I'----- Alcock-Kanal
Fossa ischioanalis
'�:ii��§���r---
§:;
M. levator ani M. trans versus perinei profundus Fascia perinei superficialis
Vestibulum vaginae
R. inferior ossis pubis Crus clitoridis, M. ischio cavernosus
Peritoneum
Uterus
Vagina
Fascia diaphragmatis pelvis superior
Etagen des Beckenraumes: Peritonealhöhle subperitonealer (supralevatori scher) Raum
M. levator ani Fascia --+-��� diaphragmatis pelvis inferior
infralevatorischer Raum ( Fossa ischioanalis)
obere Etage: Peritonealhöhle des kleinen Beckens; mittlere Etage: subperitonealer (supralevatorischer) Raum; • untere Etage: infralevatorischer Raum (Fossa ischioanalis).
•
Kaudal des Beckenraums schließen sich drei weitere Räume an, die nicht mehr zum ei gentlichen Beckenraum gezählt werden, das Spatium profundum perinei (tiefer Damm raum), das Spatium super(iciale perinei (ober flächlicher Dammraum) und der sog. subku tane Dammraum (s. A u. B sowie F). Aufbau des Beckenbodens Die drei am Aufbau des Beckenbodens betei ligten Muskel- und Bindegewebsplatten sind ebenfalls in d rei Etagen angeordnet: •
•
Fascia diaphrag matis urogeni talis superior M. trans versus perinei profundus M. ischiocavernosus
M. bulbo spongiosus
Schwellkörper muskeln
B Beckenräume. Faszien und Anordnung der Beckenbodenmuskulatur in einem weiblichen Becken Frontalschnitt auf Höhe der Vagina, genaue Lage der Schnittebene s. Navigator oben. Die Etagen des Beckenraumes sind farbig d a rge stellt.
1 80
Der Beckenrau m (Cavitas pelvis) ist der im kleinen Becken gelegene Teil des Bauch raumes. Er wird vom Beckenskelett des klei nen Beckens umgeben, das in der Lineo terminalis kaudal (s. S. 1 39) an das große Be cken anschließt. Der Beckenraum wird durch das Peritoneum und den Beckenboden in drei Etagen gegliedert:
•
Diaphragma urogenitale:
Fascia diaphrag matis urogeni talis inferior
Gliederung des Beckenraums
•
Bulbus vestibuli, M. bulbospongiosus
A Frontalschnitt durch das Becken einer Frau Ansicht vo n ventra l .
Diaphragma pelvis:
C Gliederung des Beckenraumes und Aufbau des Beckenbodens (trifft für beide Geschlechter zu)
subkutaner Dammraum
obere Etage: Diaphragma pelvis; mittlere Etage: Diaphragma urogenitale; untere Etage: Schließ- und Schwellkörpermuskeln des Urogenital- und Darmtraktes.
Das trichterförmige Diaphragma pelvis wird hauptsächlich vom M. levator ani und sei ner oberen und unteren Muskelfaszie (Fascia diaphragmatis pelvis superior u. inferior) ge bildet. Das Diaphragma urogenitale (vgl. 5. 1 82) ist als horizontale Muskel-Bindege webs-Platte zwischen den Sitz- und Scham beinästen ausgespannt und wird hauptsäch lich vom M. transversus perinei profundus und seiner oberen und unteren Muskelfaszie (Fascia diaphragmatis urogenitalis superior u. inferior) gebildet. Zu den Schließ- und Schwellkörpermu skeln werden die Mm. bul bospongiosus , ischiocaverno sus, sphincter urethrae u. sphincter ani externus mit ihren individuellen M uskelfaszien gezählt (s. 5. 1 60).
Rumpfwand
Vesica urinaria (Blase)
Ostium urethrae internum
--
Ostium ureteris
3.
Topografie der Muskulatur
Fossa para vesicalis
Schnittebene von 0 u. E
M.gluteus minimus
,:;-��:��:#"",,�-\--�---:- Caput femoris
M. obturatorius 'l�l���&\����t-- internus
Plexus venosus
fJ
Colliculus seminalis
M . levator ani
Urethra. Pars mem branacea
��-\\-'�"'l';':�'--- M. obturatorius externus
M. trans versus perinei profundus
M. quadratus femoris R. inferior ossis pubis
Mm. ----:��� adductores
Crus penis. M. ischio cavernosus Fascia perinei superficialis
Bulbus penis. Corpus spongiosuml M. bulbospongiosus
subkutaner Dammraum
o Frontalschnitt durch das Becken eines Mannes Ansicht von ventral.
M. obturatorius internus
F Begrenzung und Inhalt von Spatium profundum perinei und Spatium superficiale perinei (Colles-Raum) des Mannes [der Frau]
Glandulae bulbourethrales
AlcockKanal
Prostata
Blase
Etagen des Beckenraumes:
Spatium profundum pennei (tiefer Dammraum) •
Peritonealhöhle subperitonealer (supralevatori scher) Raum
•
infralevatorischer Raum ( Fossa ischioanalis)
Begrenzung: - Fascia diaphragmatis urogenitalis inferior (kaudal) - Fascia diaphragmatis urogenitalis superior (kranial) - M. transversus perinei superficialis (dorsal) Inhalt beim Mann [bei der Frau]: - M. transversus perinei profundus - M. sphincter urethrae externus - Pars membranacea urethrae - Glandulae bulbourethrales [Glandulae vestibulares majores] - Endäste der A. u. V. pudenda interna - Endäste des N. pudendus
Spatium superficiale pennei (oberflächlicher Dammraum)
-----�
•
•
Fascia perinei superficialis M. bul bo spongiosus
Dammraum Bulbus penis
E Beckenräume. Faszien und Anordnung der Beckenbodenmuskulatur in einem männlich e n Becken Frontalschn itt auf Höhe der Prostata. genaue Lage der Schnitteben e s . N avi g ator oben. Zusätzlich zu den Etagen des Beckenrau mes sind die u nterschi edlich en Damm räume farbig dargestellt.
Begrenzung: - Fascia perinei superficialis (kaudal) - Fascia diaphragmatis urogenitalis inferior (kranial) - M. transversus perinei superficialis (dorsal) Inhalt beim Mann [bei der Frau]: - Bulbus penis [Bulbus vestibuli] - Crura corporis cavernosi penis [Crura. Corpus und Glans clitoridis] - Mm. bulbospongiosi - Mm. ischiocavernosi - Endäste der A. u. V. pudenda interna - Endäste des N. pudendus
Der subkutane Dammraum befindet sich zwischen der Fascia perinei superficia lis und der Haut und enthält im Wesentlichen Fettgewebe.
1 81
3.
Rumpfwand
3.1 0
Topografie der Muskulatur
Beckenboden- und Beckenwand muskeln bei der Frau in der Ansicht von kaudal R. superior ossis pu bis
Glans clitoris
Ostium urethrae externum
M. transversus perinei profundus
M. bulbo spongiosus
R. ossis ischii
Vestibulum vaginae
Spina iliaca anterior inferior
�--- M. ischio cavernosus
Spina iliaca ----t anterior superior Acetabulum
\--- Centrum perinei
Tuber ischiadicum
<=\-- M. transversus perinei superficialis �>--- M.obturatorius
Spina ischiadica
internus
M. piriformis M. sphincter ani externus
Lig. sacrospinale lig. anococcygeum
Lig. sacrotuberale
Os coccygis
A Muskulatur des Beckenbodens nach Entfernung der Faszien Weibliches Becken, Ansicht von kaudal. In den Abb. B - D werden die einzelnen Muskeln nach und nach entfernt, so dass die j ewei l s darun te r
liegenden M uskeln schrittweise und i mmer aus demselben Blickwinkel erkennbar werden. Der M . levator ani wird auf den nachfolgenden Sei ten näher erläutert.
Symphysis ----::7--r-:�--=-7?-f pubica
M. sphincter urethrae externus
M. ischio cavernosus Centrum perinei Tuber --�'---t:-�'f--" ischiadicum
�-- M. transversus perinei superficialis
M. levator ani --;0...--
M. obturatorius internus
Lig. sacrospinale ---... M. piriformis Lig. anococcygeum M. coccygeus
Lig. sacrotuberale
Os coccygis
B Muskulatur des Beckenbodens nach Entfernung der Schließmuskeln Weibliches Becken, Ansicht von kaudal. Nach Entfernung der Schließ muskeln von Urogenital- u nd Darmtrakt (= M m . bulbospongiosi und M. sphincter ani externus; der M. sphincter urethrae externus ist belassen).
1 82
Rumpfwand -- 3. Topografie der Muskulatur
Symphysis pubica
----r�LG2L
prä rektale Fasem
Lig. arcuatum ------.--='----cc-:.��iiiiii:::::�!-, pu bis Hiatus ----r:--'-'llo"-'-:"':"--...Il-"'� levatorius Acetabulum
___
M. pubo rectalis M. pubococcygeus
----,F--i''--
Tuber ---r::---��� ischiadicum
M. levator ani
M. ilio coccygeus
--- M. piriformis
Os coccygis
C Muskulatur des Beckenbodens nach Entfernung der Muskeln des Diaphragma urogenitale Weibliches Becken, Ansicht von kaudal. Nach Entfernung der Muskeln des Diaphragma urogenitale ( Mm. transversi perinei profundus u. superficialis sowie M m . ischiocavernosi). Beachte das Levatortor (Hiatus levatorius), das von den beiden Schen keln des M. puborectalis (sog. levatorschenkel) begrenzt wird. sowie =
Symphysis pu bica
M. coccygeus
die prä rektalen Fasern als Abspaltung des M. puborectalis. Die prärek talen Fasern durchflechten sich mit Bindegewebsfasern und glatter Muskulatur und bilden auf diese Weise die fibromuskuläre Grundlage des Dammes (vgl. S . 1 78).
------:b��-'-'...L
R. superior --------:;-"=ossis pu bis R. ossis ischii ----i-f:'-�::_:_--.P!;,.--....;' Tuber -----:f-----7:-:--::;;;I!H---� ischiadicum Spina ischiadica --ir-=:-----'T'..iiii1'
M. obturatorius intemus Os coccygis
�--- M. piriformis
Hiatus sacralis
Muskulatur der Beckenwand ( parietale Muskeln des kleinen Beckens) Weibliches Becken. Ansicht von kaudal. Nach Entfernung sämtlicher Beckenbodenmuskeln bleiben die sog. parietalen Beckenmuskeln übrig (Mm. obturatori u s internus, coccygeus u. piriformis). Sie beteiligen sich o
neben dem Skelett des kleinen Beckens am Aufbau der Beckenwand und dienen als zusätzlicher Verschluss des hinteren Beckenausgangs. Der M. obturatorius internus bildet mit seiner Muskelfaszie einen seh nigen Ursprung für einen Teil des M. levator ani, den M. iliococcygeus (Arcus tendineus m. levatoris ani, s. S. 1 85).
1 83
Rumpfwand
3.1 1
3.
Topografie der Muskulatur
Beckenbodenmuskeln: M. levator ani Tuberculum pubicum
Symphysis pubica
prärektale Fasern
Hiatus levatorius M. puborectalis
Canalis obturatorius
M. pubococcygeus
Fascia obturatoria (M. obturatorius internus)
M. iliococcygeus
Spina iliaca anterior inferior
M . levator ani
Spina ischiadica
Spina iliaca ----t-. anterior superior
----.\--�;;:-=. -- M. coccygeus
Arcus tendineus _---1:-01 m. levatoris ani
--'------+'--�-- M. piriformis
Raphe der ---+"---.. Mm. iliococcygei
Crista iliaca
f:-----"'---I'I- Art. sacroiliaca
Os coccygis
a
}
Spina iliaca posterior superior
.:::� ::: ....1iIIII
-
Os sacrum
Arcus tendineus m. levatoris ani M . obturatorius ------F.. internus �_-- Spina ischiadica
Raphe der ----.<--,; Mm. iliococcygei
'------+.,.t:-:=--'\- M. coccygeus
Os coccygis ---1'-:;;' +----;;-----,.!r.��- M. piriformis
b
Os sacrum
A Bestandteile des M. levator ani und parietale Beckenwand
muskeln Weibliches Becken, Ansicht von kra nial. a Der M . levator ani besteht aus drei Teilen (Mm. puborectalis, pubo coccygeus u. iliococcygeus) und entspringt an der vorderen und seit lichen Beckenwand auf einer Linie, die von der M itte der Symphyse bis zur Spina ischiadica läuft (= Arcus tendineus m . levatoris ani). Als Bestandteil des Kontinenzorgans spielt der M. puborectalis neben dem M . sphincter ani externus (hier nicht zu sehen) ein wichtige Rolle als Analschließmuskel. Er entspringt beiderseits der Symphyse am oberen Schambeinast, zieht an den Organen vorbei nach dorsal u nd verläuft schlingenförmig um das Rectum, wo die Fasern mit dem tie-
1 84
fen Teil des M. sphincter ani externus verwoben sind. Er hat die Form eines Torbogens (sog Levatortor") und begrenzt mit seinen beiden Schenkeln (Levatorschenkel) den Hiatus levatorius. Durch Kontrak tion der Puborectalis-Schlinge wird d i e Rektumwand nach vorne in Richtung Schambein gezogen, wodu rch der sog. anorektale Winkel (Krümmung zwischen Rectum und Analkanal Flexura perinealis) erhöht und der Analkanal im Sinne eines Quetschverschlusses abge dichtet wird. b Nach Entfernung der M m . puborectalis u. pubococcygeus. Nach hin ten vervollständigen der M. coccygeus (Muskelfasern auf dem Lig. sacrospinale) u nd der M. piriformis den Beckenausgang beiderseits des Kreuzbeins. . •
=
Rumpfwand --- 3. Topografie der Muskulatur
-------
LWK
B Arcus tendineus musculi levator ani Rechte Beckenhälfte. Ansicht von medial. Der Arcus tendineus m. levator ani ist eine bogen förmig verlaufende Verstärkung der M uskel faszie des M. obturatoriu s internus. a n dem hauptsächlich der M. iliococcygeus entspringt.
5 ---�r:.1.,..,:��
Promontorium --�'---'-----'-; "'::
Os sacrum
Spina iliaca anterior superior
&'�-- Canalis sacralis
Ligg. sacroiliaca anteriora
mA-r-=""'7-- M. piriformis
Linea arcuata -----�"-�-
M. coccygeus
Faszie des M. obturatorius internus
i'fuFlilf.-- Spina
ischiadica
Arcus tendineus ----T"-"'---- m. levatoris ani
Hiatus sacralis
a
Os coccygis
Symphysis pubica
}
Lig. ano coccygeum
'T--- Lig. anococcygeum M. iliococcygeus M. pubococcygeus M. transversus perinei profundus
M. puborectalis
M . levator . an! M . levator ---"L-� ani
b
M. sphincter ani externus
bindegewebige Lücken
o Geschlechtsspezifische Unterschiede im
--='r--- Crista iliaca
Spina iliaca ---_j!S posterior superior
Spina iliaca anterior superior
Os sacrum
+---- Spina iliaca anterior inferior
M. piriformis --.':--'----'lc-:-:M. coccygeus Lig. sacrospinal e
Aufbau des M. levator ani (a männlich. b weiblich) Ansicht von dorsal. Beachte die bindegewebigen Lücken zwischen den muskulären Anteilen des M. levator ani der Frau.
.---- Acetabulum
�"'�1111
_ _
Tuberculum pubicum
Lig. sacrotuberale --Os coccygis
'r---- Foramen
obturatum
Spina ischiadica
Tuber ------',., ischiadicum M. levator ani
R. ossis ischii
C Trichterform des M. levator ani Becken in der Ansicht von rechts lateral; Teile des Scham- und Sitzbeins sind durchscheinend dargestellt. Eine Kontraktion des trichterför migen M . levator ani führt zur Anhebung (Ieva tore aufsteigen) des Anus und Vorwärtsbe wegung durch Zug des M. puborectalis. Der in Ruhe steilgestellte Levatortrichter flacht bei Anspannung ab. Bei gleichzeitigem Anstieg des intraabdominellen Druckes während der Defäkation kontrahieren sich lediglich die pe ripheren Anteile des M. levator ani; die sphink ternahen Bereiche einschließlich des M . pubo rectalis erschlaffen. so dass der Anus tiefer tritt und die Stuhlsäule durc h den geöffneten Anal kanal gedrückt werden kann. =
1 85
Rumpfwand
3.1 2
--
3.
Topografie der Muskulatur
Beckenbodenmuskeln: lage in Bezug auf Organe und Gefäße bei Mann und Frau Vesica urinaria
Ductus ejaculatorius
Prostata
Ampulla ductus deferentis
Os sacrum
Symphysis pubica
Spatium recto prostaticum mit Denonvillier-Faszie
Spatium retropubicum
Rectum. Ampulla recti
Urethra. Pars prostatica
Lig. anococcygeum
M. transversus perinei profundus Urethra. Pars membranacea Corpus cavernosum
��������I��� �r
M. levator ani M. sphincter ani internus
-
-ilf.lfd,t,(mll
-
'
M. sphincter ani externus
,
Urethra. -----.1Jj.:!1.Pl� Pars spong iosa
Anus
Glans penis ----\:..:,;;; :'�,)'J•.; JII Glandula bulbourethralis (Cowper-Drüse)
A Mediansagittalschnitt durch ein männliches Becken Ansicht von l i nks auf die rechte Beckenhälfte.
Corpus spongiosum
M. bulbo spongiosus
Tuba uterina Ovar
LWK S
Os sacrum
Cavum uteri
Ureter
Lig. teres uteri
Excavatio rectouterina
Uterus ---�>:'-,,� Vesica urinaria
Portio uteri Rectum. Ampulla recti
Symphysis pubica --�=��Urethra
Spatium rectovaginale
--�::-=7:--;::--���L-J
M. levator ani M. sphincter ani internus
M. sphincter urethrae externus
----
Vestibulum vaginae
B Mediansagittalschnitt durch ein weibliches Becken Ansicht von l i n k s auf d i e rechte Beckenhä lfte.
1 86
Vagina
M. transversus perinei profundus
M. sphincter ani externus
Rumpfwand
--
3.
Topografie der Muskulatur
Bulbus penis
A.,V. u. N. femoralis
Mm. adductores
Funiculus spermaticus
R. inferior ossis pu bis
Urethra, Pars prostatica
Symphysis pubica
M. levator ani
Prostata
M. obturatorius externus
Membrana obturatoria
Os femoris
Glandula vesiculosa
Tuber ischiadicum
Rectum
M. obturatorius internus
N. ischiadicus
M. gluteus maximus
N. pudendus, A. u. V. pudenda interna
Fossa ischioanalis
Incisura ischiadica minor
C Horizontalschnitt durch ein männliches Becken Ansicht von kra n i a l .
M . sartorius
A.,V. u . N. femoralis
Vesica urinaria
Symphysis pubica
R. inferior ossis pubis
M. pectineus Vagina
M. rectus femoris M. tensor fasciae latae
M. obturatorius externus
M. iliopsoas ---;'1'-:'7.
Os femoris
M. vastus --r:,;-.:...o..f---,f-,'; lateralis
M. obturatorius internus
;:!r,,;U"---'rr-- Tuber
ischiadicum N. ischiadicus M. gluteus maximus
N. pudendus
Fossa ischioanalis
Rectum
M. levator ani
A. u. V. pudenda interna
o Horizontalschnitt durch ein weibliches Becken Ansicht von krania l .
1 87
Rumpfwand -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.1
Arterien
A Ü b e rsicht ü b e r d ie Arte rie n d e r Rumpfwand Der Verlauf der Leitungsbahnen des R u mpfes spiegelt insbesondere im Brustbereich die Glie derung der R u mpfwand in Segmente wider. In jedem Zwischenrippenrau m (Interkostal raum) verläuft dementsprechend eine Interkostalar terie, eine I nterkostalvene und ein Interkostal nerv. Alle Arterien zur Versorgung der Rumpf wand stam men letztlich aus der Aorta.
A. thoracica superior A. thoraco acromialis
•
. •
Versorgung der vorderen, seitlichen und hinteren Rumpfwand durch zusätzliche "regionale" Arterien
vordere Rumpfwand • Rr. perforantes (aus der A. thoracica interna, z. B. Rr. mammarii mediales an die Mamma), 5. Ob A. epigastrica superior ( Fortsetzung der A. thoracica interna, 5. B u. C) • A. epigastrica inferior (aus der A. iliaca externa, s. B u. C) A. epigastrica superficialis, s. B A. circumflexa ilium superficialis, s. B • A. circumflexa ilium profunda, s. B •
•
•
hintere Rumpfwand Rr. dorsales (aus der A. intercostalis posterior) mit jeweils einem R. cutaneus medialis u. lateralis sowie einem R. spinalis, s. Oc • Aa. lumbales HV (mit jeweils einem R. dorsalis u. spinalis), s. B • A. sacralis mediana, s. B •
seitliche Rumpfwand A. thoracica superior, s. B A. thoracoacromialis, s. B • A. thoracica lateralis, s. B • Rr. cutanei laterales (aus der A. inter costalis) mit Ästen v. a. zur Mamma (Rr. mammarii laterales, s. Ob) • A. iliolumbalis (aus der A. iliaca interna) mit jeweils einem R. iliacus, lumbalis u. spinalis, s. B •
•
1 88
A. subclavia
�=�:---� -; rr��- Arcus aortae
}
�:---7'r--- Aorta ascendens
Aorta thoracica
=
•
A. vertebralis
::------ A. thoracica interna
Versorgung der hinteren, seitlichen und vorderen Brustwand durch die Aa. inter costales posteriores aus der Aorta und durch die Rr. intercostales anteriores aus der A. thoracica interna • Aa. intercostales posteriores I u . 1 I aus der A. intercostalis suprema ( Ast des Truncus costocervicalis, 5. Da) • Aa. intercostales posteriores lll-XI (mit jeweils einem R. dorsalis, collateralis sowie einem R. cutaneus lateralis, 5. Ob) A. musculophrenica (einer der beiden Endäste der A. thoracica interna), die hinter dem Rippenbogen verläuft, 5. B A. subcostalis (A. intercostalis XII, die letzte sog Interkostalarterie"); 5. B • Aa. intercostales anteriores aus der A. thoracica interna; 5. B
communis
Aorta abdominalis A. thoracica lateralis
Aorta descendens
���8""-- Aa. intercostales
posteriores VIII-XI
Aa. inter· costales anteriores A. epigastrica ---1��""':::='7'''7IY ,.-�,._ superior A. musculo phrenica
A. sacralis mediana
(A. intercostalis XII)
''''-'7--- Aa. lumbales I-IV
--:''-� -?'; ---=-=:---->';; -== ''-'''�
-
A. epigastrica --':'��i.:---f--i inferior A. iliaca ----4-1�HHI externa A. epigastrica superficialis
�k---��-!1.i--- A. subcostalis
-'' --'r-- A. iliolumbalis � '' 'V''-=.:-'''-----:=;:r�---+-+--- A. iliaca interna ::a-��,-=,,�-- A. sacralis lateralis _*"+----- A. circumflexa
ilium profunda
A. circumflexa ilium superficialis
���--=i�:;-- A. femoralis
B Arterien der Rumpfwand Ansicht von ventral . Auf der l i n ken Seite sind d i e vorderen Rippenanteile entfernt worden.
Rumpfwand
�Ul��---
Truncus thyro cervicalis A. subclavia
-=ß'.�-!\'I'-
-
4.
Systematik der Leitungsbahnen
A. vertebralis A. carotis communis
-
--
A. intercostalis suprema Truncus costocervicalis
--- Truncus brachio cephalicus
... -"
".....�����---
-:'---- A. cervicalis profunda
� 71"",JY"o,.;,;:�·
""i---- A. vertebralis
---.!.....,,:l!II,..,,�iJ,ll1�---
Truncus brachio cephalicus
A. subclavia
Arcus aortae
1 . Rippe ---1'-*,..-
A. intercostalis posterior I
A. intercostalis ----'-"...... posterior 11
'W�--- A. thoracica interna
A. carotis communis
1-....3,,�---- A. thoracica interna
a
--t-4�------'\i�!.: Aa. inter
costales posteriores
R. dorsalis
--;r--;;;;r-- Aa. inter
Aa. intercostales posteriores
costales anteriores
R. cutaneus lateralis
Aorta thoracica
.....::-= ... """'o::-'-'�-+-- R. collateralis f----J--- A. musculo phrenica
Rr. mammarii laterales
posteriores A. epigastrica superior
'>--4--1-Rr. sternales
Aorta abdominalis
A. thoracica interna
��-r_-\-+f.'--- A. subcostalis
Aa. intercostales
anteriores
..., f---- Rr. mammarii "'----:."..=:...,.L.;
-----117,...---"'\
mediales
Rr. perforantes
b
A. radicularis posterior
R. cutaneus mediaJis
Aa. intercostales posteriores
A. epigastrica inferior
r.fiooo��-
.:::::JI''--- A. iliaca externa R. spinalis
-----.,,��;::;;.��,!..'7'o._IIil;.500
R. cutaneus JateraJis
R. dorsalis
A. radicularis anterior
11---- A. femoralis
c
C Arterien der Rumpfwand
o Verlauf und Äste der Interkostalarterien
Ansicht von rechts.
a
I
A. i ntercostalis suprema als Stamm der bei den ersten Interkostalarte rien, Ansicht von ventral.
Beachte:
Die Aa. i ntercostales posteriores u . 1 I sind keine Äste der
Aorta thoracica, sondern entspringen aus der A. intercostalis su prema (Ast des Truncus costocervicalis), entsta mmen also dem Stromgebiet der A. subclavia.
b Verlauf der Aa. intercostales posteriores als Segmentarterien der Aorta thoracica, Ansicht von ventral.
Beachte:
Die Aa. i n tercostales anteriores entstammen dem Strom
gebiet der A. subclavia (über die A. thoracica interna), wogegen die Aa. intercostales posteriores direkte Äste der Aorta thoracica s i n d .
c Ä ste d e r Aa. intercostales posteriores, Ansicht von kranial.
1 89
Rumpfwand -- 4. Systematik der Leitungsbahnen -- ------
4.2
Venen
A Übersicht über die Venen der Rumpfwand Die Venen der Rumpfwand drainieren sowohl in das Hohlvenen- als auch in das Azygossystem (vgl. B). Innerhalb des Hohlvenensystems unter scheidet man das Einzugsgebiet von V. cava inferior u nd V. cava supe rior. Verbindungen zwischen oberer und unterer Hohlvene bezeichnet man als kavakava/e Anastomosen (Umgehungskreisläufe). Einzugsgebiet der V. cava superior V. intercostalis suprema (V. brachiocephalica) (s. B) Vv. intercostales anteriores (V. thoracica interna, V. subclavia) (s. 0) V. epigastrica superior (V. thoracica interna, V. subclavia) V. thoracica lateralis (V. axillaris) (s. C) • V. thoracoepigastrica (V. axillaris) (s. C) •
V. jugularis interna
-t..-.:,�
-
V. subclavia
V. subclavia
�!!!!!f:'!��--
V. brachio cephalica dextra V. cava ..iliiiP� i superior
�.jiI=.;:-!!
•
•
•
Einzugsgebiet der V. cava inferior (s. B) Vv. intercostales posteriores V. subcostalis V. lumbalis ascendens VV. lumbales I - IV
} }
•
•
•
•
V. iliolumbalis • V. sacralis media na V. sacralis lateralis
•
•
V. circumflexa ilium profunda • V. epigastrica inferior • •
V. obturatoria (s. 5.21 0) V. pudenda interna (s. S. 228)
• Vv. pudendae externae • V. circumflexa ilium superficialis • V. epigastrica superficialis Einzugsgebiet der V. azygos (s. B) Vv. intercostales superiores Vv. intercostales posteriores V. hemiazygos V. hemiazygos accessoria Vv. columnae vertebrales, s. Ea
} }
}
V. iliaca communis
Vv. intercostales posteriores
-��s:=.�t
-----''''Ilo:--- V. azygos
�!;;::::s : ;'-- v. hemiazygos
V. cava --JI'''''--- inferior
VV. lumbales I - IV
V. iliaca interna
------ V. lumbalis ascendens
1iI" ....... . �-:--- V. iliolumbalis
V. femoralis V. sacralis ---+� mediana Vv. sacrales --:----:!'.: laterales
•
V. epigastrica --=;';'-l�-:--� inferior
•
•
V. femoralis Vv. pudendae externae
I---'�---- V. jugularis externa
,,---\--- V. cephalica l!.);:>----\--- Plexus venosus areolaris
I'-T---- V. thoraco
epigastrica
..--.....-"""r--\--"...---- Vv. peri umbilicales V. epigastrica superficialis
1 90
V. intercostalis superior dextra
..�-- V. subcostalis
•
V. saphena --+-----\ mag na
V. brachio cephalica sinistra
hemiazygos I!I!.II..�- V.accessoria
V. iliaca externa
•
Vv. pudendae --+---->....;-+-.-. externae
V. intercostalis suprema
r--+--- V. circumflexa ilium superficialis V. femoralis
�-'!---- V. iliaca communis i----- V. iliaca interna
�-- V. iliaca externa V. circumflexa ilium profunda V. epigastrica superficialis V. circumflexa ilium superficialis
B Venenstämme im Rumpfbereich Ansicht von ventral.
C Epifasziale Venen der vorderen Rumpfwand Ansicht von ventral. Normalerweise kann man diese Venen nicht ta sten. Sie spielen jedoch im Rahmen von sog. portokavalen Anastomo sen ( ü ber die ehemalige N abelvene a nastomosiert die V. portae hepa tis mit den Vv. cavae superior u. inferior) eine ü beraus wichtige Rolle. So kann es z. B. im Rahmen einer Lebererkrankung ( Leberzirrhose bei Alkoholabusus) zu einem Pfortaderhochdruck kommen. Hierbei muss das Pfortaderb l ut die Leber teilweise u mgehen und fließt über die Vv. paraumbilicales (s. S. 2 1 O) zu den oberflächlichen Rumpfvenen im Bereich des N a bels (Vv. periumbilicales) und schließlich zum Herzen. Da die epifaszialen Venen hierbei deutlich mehr Blut transportieren müs sen, erweitern sie sich zu sog. Krampfadern u nd sind nunmehr auf dem Bauch sicht- und tastbar. Dieser Abfluss kann sowohl ü ber die Vv. thora coepigastricae als auch ü ber die Vv. epigastricae s uperficiales erfolgen. M a n spricht in diesem Zusammenhang auch von einem .Caput medu sae", da die vom Nabel radiär verlaufenden und stark geschlängelten Venen wie die Schlangen der Medusa (eine der Gorgonen-Schwestern) aussehen.
Rumpfwand
V. jugularis interna
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Vv. intercostales posteriores
Plexus venosus vertebralis externus anterior
V. subclavia V. brachio cephalica
Vv. columnae vertebralis
V. azygos V. cava superior �--- V. azygos //1"",�--- V. thoracica interna
�U��a..n!""",--::7""",-",�;:---.d.f{::l;;-- Vv. inter-
costales posteriores
Sternum
-:;}h��-- Vv. inter
costales anteriores
V. epigastrica superior
a
Vv. intercostales anteriores
�--!--- V. musculo phrenica
Vv. thoracicae internae
Plexus venosus vertebralis externus posterior
V. cava inferior
�:....t::�I)I"""""�----"'"-�,..lJ.l-- V. subcostalis Plexus venosus vertebralis internus anterior/posterior
1---- V. epigastrica inferior
.=--�--- V. iliaca externa b _--- V. femoralis
Vv. basi vertebrales
Plexus venosus vertebralis externus anterior
E Interkostalvenen und Venenplexus des Wirbelkanals a Wirbelsäule und Rippensegment. Ansicht von kranial-ventral; b Lendenwirbel. Ansicht von kranial.
o Rumpfwandvenen A nsicht von rechts.
1 91
Rumpfwand -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.3
Lymphbahnen und Lymphknoten
Ductus Iympha ticus dexter Truncus broncho mediastinalis
Nll.cervicales
Truncus subclavius
V. jugularis interna
-... rechter ��2��.!... ,
V. axillaris
V. cava inferior
Truncus lumbalis
Truncus jugularis
NIL iliaci communes
Venenwinkel
V. brachio cephalica
�"..----+�.".- NIL iliaci interni
Nll. iliaci -----� extern i
b,....:;.;�---f'-=-�----'--
V. subclavia
NIL inguinales profundi
NIL para sternales NIL axillares
a
V. thoracica lateralis
NIL inguinales --�<-----!-if superficiales b
A Regionäre lymphknoten und ihre Abflüsse Ansicht von ventral. a Axilläre, parasternale und zervikale Lymphknoten (rechte Brust- und Achselregion, Arm abgespreizt); zu den Lymphknotenetagen (.Le vels") s. S. 207. b Lymphknoten der Inguinalregion und des kleinen Beckens.
Truncus jugularis dexter
• Truncus jugularis dexter (rechte Kopf- und Halshälfte), Truncus subclavius dexter (rechte obere Extremität, rechte Brust und Rückenwand) und • Truncus bronchomediastinalis dexter (Organe der rechten Brusthöhle). •
Der Ductus thoracicus (Milchbrustgang) ist etwa 40 cm lang und fü hrt die Lym phe aus der gesamten unteren Körperhälfte und dem linken oberen Quadranten und mündet in den linken Venenwinkel (Angulus venosus sin ister), den Zusammenfluss der linken V. jugularis interna und der linken V. su bclavia . Hauptzuflüsse sind: • Truncus jug ularis sinister (linke Kopf- und Halshälfte), • Truncus subclavius sinister (linke obere Extremität, linke Brust- und Rückenwand), • Truncus bronchomediastinalis sinister (Organe der linken Brusthöhle), • Trunci intestinales (Bauchorgane) und • Truncus lu mbalis dexter und sinister (linkes und rechtes Bein, Beckeneingeweide, Becken-, Bauch- und Rückenwand). Ü ber die Vasa Iymphatica intercosta lia schließlich fließt d ie Lymphe aus den linken und rechten I nterkostalrä umen in den Ductus thoracicus.
1 92
Truncus jugularis sinister Ductus thoracicus (Mündung im linken Venenwinkel)
Ductus Iymphaticus dexter (Mündung im rechten Venenwinkel) Truncus subclavius dexter
B linker und rechter Venenwinkel Ansicht von ventral. Der etwa 1 cm lange Ductus Iymphaticus dexter sammelt die Lymphe aus dem rechten oberen Quadranten (s. Ca) und mündet in den rechten Venenwinkel (Angulus venosus dexter), dem Zusammenfl u ss der rechten V. j ugularis interna und der rechten V. sub clavia. Hau ptzuflüsse sind:
V. jugularis interna
Truncus subclavius
.,.,..
-
V. subclavia V. brachio cephalica Truncus broncho mediastinalis
Truncus broncho mediastinalis dexter V. cava superior
��2:t;.t...-......
Ductus ---=:;;;.... ;; . thoracicus
Vasa Iymphatica intercostalia
Cisterna chyli Truncus -------1 lumbalis dexter Truncus lumbalis sinister
_--
Trunci intesti nales
-+,I'S.t--�--'--- V. cava
inferior
Rumpfwand
NIL axillares
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
----:���
oberflächliche Lymphgefäße der Brustwand
=
grün rechter oberer Quadrant
!"..-�'l--�-- NIL cervicales �---',-- NIL parasternales
.Wasser- --+- scheide"
NIL ingui nales superficiales
\] l /
--...\ -+--�t... "
a
V 1
"
,/
oberflächliche --�r--'.�f
NIL inguinales -nLf-77�� superficiales
b
C Einzugsgebiete der oberflächlichen lymphgefäße der
ventralen Rumpfwand Ansicht von ventral. Lymphabflusswege und regionäre Lymphknoten der ventralen Rumpfwand (die Pfeile zeigen die Richtung des Lymphflusses an); b oberflächliches Lymphgefäßnetz der rechten ventralen Rumpfwand. a
Die Lym phe aus der Haut der Rumpfwand wird g rößtenteils den NIL axil lares sowie inguinales superfrciales zugeführt. Sie folgt an der ventralen Ru mpfwand im Allgemeinen den Venen. Die .Wasserscheide" zwischen
den beiden Abflussgebieten liegt oberhalb des Nabels entlang einer bogenförmigen Linie unterhalb des Rippenbogens. Aus den regionären axillären und inguinalen Lymphknoten schließlich erfolgt der Rückfluss der Lymphe in die Blutbahn über zwei Lymphstämme in den jeweiligen Angulus venosus (rechter und linker Venenwinkel) ihrer Körperseite (s. B). Hierbei wird die Lymphflüssigkeit aus dem rechten oberen Qua dranten (grün) über den Ductus Iymphaticus dexter und aus den restli chen drei Körperquadra nten (blau) über den Ductus thoracicus in das venöse System zurückgeführt.
1 93
Rumpfwand
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nerven
4.4
}
A Ventrale und dorsale Äste der Spinalnerven Die sensible Versorgung der R u m pfwand erfolgt hauptsächlich ü ber d ie ventralen und dorsalen Äste a u s den Rückenmarkssegmen ten Th 1 - 1 2 (Nn. intercostales und Rr. dorsales nn. spinal i u m ) (vgl. S . 1 98). Rückenmarkssegment
Ventrale Äste (Rr. ventrales')
Dorsale Äste (Rr. dorsales" )
Plexus cervicalis
N. suboccipitalis N. occipitalis major N. occipitalis tertius (5. 5. 1 98)
Cl C2 C3 C4 C5 C6 C7 C8 Th 1 Th 2 Th 3 Th 4 Th 5 Th 6 Th 7 Th 8 Th9 Th 1 0 Th l l Th 1 2 11 L2 L3 L4 L5 51 52 53 54
55
Co1 C0 2
} } }}
Plexus brachialis
Plexus brachialis
Nn. intercostales
Nn. intercostales
Nn. intercostales Rr. dorsales nn. spinalium' "
I
N. subcostalis N. iliohypogastricus
Plexus lumbalis
N. ilioinguinalis N. genitofemoralis N. obturatorius
Plexus sacralis Plexus coccygeus (5. 5. 536)
Werden auch als Rr. anteriores bezeichnet. Werden auch als Rr. posteriores bezeichnet. '" Die Rr. dorsales n. spinalium aus L 1 - 3 werden auch als Nn. clunium superiores, die aus 5 1 - 3 als Nn. clunium medii bezeichnet (5. C). Beachte: Die Nn. clunium inferiores sind ventrale Äste aus dem Plexus sacralis, vgI . 5. 530.
1 94
Plexus cervicalis
Plexus lumbalis
Plexus sacralis
N. femoralis N. ischiadicus
B Nerven der Rumpfwand Ansicht von ventral, der vordere Teil der linke n Brustkorbhälfte i s t entfernt worden. Die m o torische u n d sensible Versorgung der R u mpf wand erfolgt größtenteils d u rc h die zwölf tho rakalen Spinalnerven. Von a l le n Rückenma rks nerven zeigen diese zwölf Nervenpaare die u rsprüngliche Anord nu n g i n Segmenten ( Me tamerie) noch am d e utliChsten. Die Rr. ventra-
les verlaufe n a l s I nterkos talnerven (Nn. inter h costale s) i n d e n Zwische nrippen rä u men nac tho ventral , die Rr. d o rsales ziehen zur a utoch t. nen Rücke n m us k ulatur sowie zur Rücken hau aus wand Rumpf der Zusätzlich werde n Teile d e m Plexus cervica lis ( N n . s upracla vicula res), lo� d e m Plexus brachi alis (z. B. N. thorac icus u1g ilioin g u s ) u n d dem Plexus l u m ba lis (z. B. N. nalis) versorgt.
Rumpfwand
bd
4.
Systematik der teitungS
::s-r---- Nn. inter --R. dorsalis ----r-: costales 11 u. 11I
Nn. intercosto brachiales
Th lll
N. thoracicus ----"'��"'"".., longus
�----
Nn. inter costales, Rr. cutanei laterales
�-1""-- Nn. inter
costales, Rr. mammarii mediales
R. cutaneus anterior Rr. cutanei laterales
Anastomose ----;-: mit N. cutaneus brachii medialis
Verlauf der Interkostal nerven Rechte Seite, Ansicht von ventral.
o
Nn. inter costales I-XI Radix posterior
Medulla spinalis Radix anterior
Nn. inter costales, Rr. cutanei anteriores Nn. cJunium superiores
---����.>.:..!.
Nn. cJunium medii
Ganglion spinale N. spinalis
'"'=-----'--- N. subcostalis
R. communi cans albus
(N. inter costalis XII)
r--"---- N. iliohypo gastricus
I��.----- Ganglion
trunci sympathici
R. meni ngeus
cans griseus
R. cutaneus lateralis
N. ilioinguinalis
�-<"'-<�-
C Verlauf der Nerven an der seitlichen Rumpfwand Ansicht von rechts. Beachte die segmentale Anordnung der Interkostalnerven (vgl. hierzu die ebenfalls segm entale Anordnung von Arterien und Venen, S. 1 89 u. 1 91 ).
;;>j!:::�=----:=:r-- R. cutaneus anterior
E Äste eines Spinainervs Nach Vereinigung der dorsalen (sensiblen) und ventralen (motorischen) Spinalwurzel (Radix spinalis) verläuft der etwa 1 cm lange Spinalnerv (N. spinalis) durch das Foramen intervertebrale und teilt sich, nachdem er den Wirbelkanal verlassen hat, in fünf Äste (vgl. F) auf.
F Äste und Versorgungsgebiete eines Rückenmarksnervs (Spinalnervs) Spinalnervenast
Motorisches bzw. viszero-motorisc:hes lnnervationsgebiet
Sensibles Innervationsgebiet
Ci) R. ventralis (anterior)
gesamte somatische Muskulatur mit Ausnahme der autochthonen Rückenmuskulatur
Haut der seitlichen und ventralen Rumpfwand sowie der oberen und unteren Extremität
o R. dorsalis (posterior)
autochthone Rückenmuskulatur
Haut der Rückseite von Kopf und Hals, des Rückens und des Gesäßes
CD
Rückenmarkshäute, Bandapparat der Wirbelsäule und Gelenkkapsel der kleinen Wirbelgelenke
R. meningeus
® R. communicans albus
führt präganglionäre Fasern vom Spinal nerv zum sympathischen Grenzstrang (Truncus sympathicus)
® R. communicans griseus'
führt postganglionäre Fasem vom Grenzstrang zurück zum Spinalnerv
•
Streng genommen ist der R. communicans griseus kein Ast des N. spinalis, sondern ein Ast des Truncus sympathicus zum N. spinalis.
195
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächenrelief und epifaszia le leitungsbah nen der ventralen Rumpfwand
5.1
V. jugularis externa
V. cephalica N. cutaneus brachii medialis
C 4 --+,..r :..l..,...� ., �..:;;.,�---.:-- Nn. supra
-- Th 2
-- Th 3
claviculares
��"!i:"ry-�-,,-- Nn. inter
costales, Rr. mammarii mediales
Nn. inter- ---c:� costales, Rr. mammarii laterales
"'��=-+-- Nn. inter
costales, Rr. cutanei anteriores
N. iliohypo gastricus, R. cutaneus lateralis
V. circumflexa ilium superficialis
V. epigastrica superficialis
-j7��3�1 \1����t-T-
N. cutaneus femoris lateralis A. femoralis
der ventralen Rumpfwand Rechte Rumpfhälfte und angrenzende obere Extremität, Ansicht von ventral. Jede sensible Hinterwurzel (Radix dorsalis) innerviert mit ihren Fasern ein defi niertes Hautareal. Diese sog . Dermatome (vgl. S. 84) ent sprechen damit den jeweiligen Rückenmarkssegmenten. Sie sind an der Brustwand und am Oberbauch annähernd gürtelförmig angeordnet, unterhalb des Nabels (zur Medianebene hin) leicht a bfallend. Zwischen den Dermatomen von ( 4 u nd Th 2 besteht eine sog Segmentlücke", da die sensiblen Fasern von ( 5 - 8 sowie Th 1 mit dem Auswachsen der oberen Extremität aus dem Bereich der Rum pfwand ausgegliedert wur den (nach M umenthaler). . •
V. pudenda externa N. iliohypogastricus, R. cutaneus anterior
A'i���r!k-
N. ilio inguinalis
V. femoralis
Nn. intercostales, ----1*--411 Rr. cutanei laterales N. femoralis, Rr. cutanei anteriores
V. saphena magna
A Epifasziale Hautgefäße und -nerven der ventralen Rumpfwand Ansicht von ventral. Epifasziale Gefäße: Die arterielle Versorgung der ventralen Rumpfwand erfolgt hauptsächlich aus zwei Quellen: A. thoracica interna und A. epi gastrica superficialis. Die epifaszialen Venen münden v. a. in die V. axillaris ( über die V. thoracoepigastrica) und in die V. femoralis (über die Vv. epi gastrica superficialis u . circumflexa ilium superficialis). Ü ber die Vv. peri bzw. paraumbilicales stehen die oberflächlichen Rumpfwandvenen mit den Pfortadervenen in Verbindung (portokavale Anastomosen). Epifasziale Nerven: Die sensible Versorgung der ventralen Rumpfwand erfolgt weitgehend segmental (z. B. durch Rr. cutanei laterales u. anteri ores aus den I n terkostalnerven). Im Brustbereich sind zusätzlich der Ple xus cervicalis ( N n . supraclaviculares), i m unteren Bauchraum zusätzlich der Plexus l u m ba lis (z. B. Nn. i l iohypogastricus, ilioinguinalis) beteiligt.
1 96
L4
B Segmentale (radikuläre) Hautinnervation (Dermatome)
Vv. peri umbilicales
lig. inguinale
L3 C 8 ----:&- C7
V. thoraco epigastrica
Nn. intercostales, Rr. cutanei laterales
. �+-- Th 1 0
"iIii!-- Th 1 2
L2
N. iliohypogastricus, ---+�"" R. cutaneus lateralis
Nn. supraclaviculares
Nn. intercostales, Rr. cutanei anteriores
N. iliohypogastricus, R. cutaneus anterior
N. cutaneus ---j-,"--H 'n-1r7-- N. genitofemoralis, femoris lateralis R. femoralis N. femoralis, -�fHl+lt---l+�f-t Rr. cutanei anteriores
N. ilioinguinalis
( Periphere sensible Hautinnervation der ventralen Rumpfwand Rechte Rumpfhälfte und angrenzende obere Extremität, Ansicht von ventral. Die farbig dargestellten I nnervationsgebiete der peripheren Hautnerven (Rr. cutanei) entsprechen den Verzweigungsgebieten der Hautnerven im subkutanen Bindegewebe. Neben den Hautästen der I n terkostalnerven ( R r. cutanei a n teriores u. laterales) sind hauptsächlich die N n . supraclaviculares sowie die N n . iliohypogastricus u. ilioinguinalis an der Hautinnervation der ventralen R u m pfwand beteiligt (nach Mu menthaler).
Rumpfwand
---
d
Clavicula
----:=-----'-
-----'�-- Fossa jugularis
M. deltoideus Papilla mammae
M. rectus ----+---< abdominis ----:-
Intersectio
---- Mamma
Arcus costalis ----+---"'"
tendinea >------
M. pectoralis major
Areola ---c::-� mammae
M. serratus anterior
Proc. ---'--:!!--,..-- xiphoideus
M. obliquus externus abdominis
Topografie der LeitungSbah
M. stemocleido mastoideus
:----- Cartilago thyroidea Sulcus deltoideopectoralis
5.
Linea semilunaris
Linea alba -----:'----<
!----- Umbilicus
---- Crista iliaca
5---- Spina iliaca
anterior superior
1----- Lig. inguinale
Mons pu bis ---t--�
Lig. inguinale
1----- M. sartorius b
a o Oberflächenrelief der ventralen Rumpfwand a Mann; b Frau.
T Regio epigastrica 2) Regio umbilicalis
MedioRippen-
bogen
(j) Regio pubica
klavikular-
linie Oberbauch (Epigastrium)
rechter oberer Quadrant
Rippen bogen
Mittelbauch (Mesogastrium)
rechter unterer Quadrant
unterer Quadrant
Unterbauch (Hypogastrium)
Periumbilikal-
driaca sinistra
'" Regio lumbalis sinistra ® Regio inguinalis
sinistra
Crista iliaca lig. inguinale
region
@ Regio hypochon
l' Regio hypochon
driaca dextra
!l Regio lumbalis
dextra
® Regio inguinalis
dextra
b
a
E Kriterien für die Einteilung der Bauchregion a Einteilung des Abdomens in vier Quadranten durch zwei Linien, die im N abel senkrecht zueinander stehen . b Koordinatensystem a u s zwei senkrechten und zwei waagerechten Linien, das neun Regionen ergibt, von denen jeweils drei Regionen
a
b
(
im Ober-, Mittel- und Unterbauch liegen. Die senkrechten Linien ent sprechen der l inken und rechten Medioklavikularlinie, die beiden horizontalen Linien verlaufen durch den tiefsten Punkt der ' O. Rip pen bzw. den höchsten Punkt der beiden Darmbeinkämme (s. S. 35).
F Projektion der Bauchorgane auf die vier Quadranten der vorderen Bauchwand a Organe der ventralen Schicht; b Organe der mittleren Schicht; c Organe der dorsalen Schicht. Die Organe der ventralen Schicht liegen der vorderen Bauchwand unmittelbar an, die der mittleren Schicht befinden sich i m hinteren Teil der Abdominalhöhle (teilweise bereits retroperitoneal), die der dorsalen Schicht außerhalb bzw. hinter der eigentlichen Bauchhöhle, d. h . retro peritoneal.
1 97
Rumpfwand
5.2
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächenrelief und epifasziale leitu ngsba h nen der dorsalen Rumpfwand
N. occipitalis major N. occipitalis ---..;;� tertius
'"-'1'--- N. occipitalis
minor
'' ... Nn. spinales, -+--=lf"""'''''� Rr. dorsales (Rr. cutanei mediales) N. cutaneus brachii lateralis superior
Nn. spinales, ---l-'>,-=;f-:i:::.�:;:-� Rr. dorsales (Rr. cutanei laterales)
Nn. cluniu m ----::�--'-�_A1 superiores
Nn. intercostales, Rr. cutanei laterales
r-'l--- N. iliohypogastricus, R. cutaneus lateralis
L4 LS 55 54 53 52 51
(6
C7 (8
B Segmentale (radikuläre) Hautinnervation ( Dermatome) der dorsalen Rumpfwand Rechte Rumpfhälfte und angrenzende obere Extremität, Ansicht von dorsal (nach M umenthaler).
major
:r-:H-- N. occipitalis minor
IH--- N. auricularis magnus
Nn. clunium -----:�1...: medii
.---r-- Nn. supra claviculares Nn. spinales, -+�""""" Rr. dorsales (Rr. cutanei mediales)
Nn. clunium inferiores
--'��==-',.4�-
N. cutaneus femoris posterior
A Epifasziale Hautgefäße und -nerven der dorsalen Rumpfwand Ansicht von dorsal. Die sensible Innervation erfolgt mit Ausnahme des kaudalen Gesäßbereiches und der seitlichen Rumpfwandanteile durch Rr. dorsales der Spinalnerven sowie durch Rr. cutanei laterales der N n . intercostales, also überwiegend segmental wie bei der ventralen Rumpfwand. Hierbei treten sowohl die medialen als auch die lateralen Äste (Rr. cutanei medialis u . lateralis) gemeinsam mit den Hautgefäßen durch die a utochthonen Rückenmuskeln zur Rückenhaut. Zur Haut des Gesäßes ziehen die lateralen Äste der d rei kranialen Lumbal- und Sakral nerven ( N n . clunium superiores und Nn. clunium medii). Beachte: Der kaudale Gesäßbereich wird durch die Nn. clunium inferio res versorgt, also von Ästen des Plexus sacralis und somit Rr. ventrales der Spinalnerven !
1 98
Nn. spinales, ---:� Rr. dorsales (Rr. cutanei laterales) ..- .. Nn. clunium -----'...." superiores Nn. clunium medii Nn. clunium inferiores
.lI4-- Nn. intercostales, Rr. cutanei laterales
B----'I'H:-r:'T- N. iliohypogastricus, R. cutaneus lateralis
s 'H---I;'f"i'-hT- N. cutaneu lateralis femoris
N. cutaneus ----"''ti femoris posterior
C Periphere sensible Hautinnervation der dorsalen Rumpfwand Rechte Rumpfhälfte u n d angrenzende obere Extremität, Ansicht von dorsal (nach M umenthaler).
Rumpfwand
Vertebra prominens
-------,0-"'-=-
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Scapula. Spina scapulae M. deltoideus Scapula. Margo medialis
M. teres major
Scapula. Angulus inferior Rückenrinne ----+--� (Rücken furche) M. erector spinae (M. multifidus lumborum) Spina iliaca posterior superior
/ /
Proc. spinosus
Crista iliaca
�
--! -'-
Sakraldreieck
Spina iliaca posterior superior
-:'-__oS
_ _
Crena analis
Michaelis Raute Crena analis
Glutäalfalte
a
b
o Oberflächen relief der dorsalen Rumpfwand a Mann; b Fra u . Bei beiden Geschlechtern lässt s i c h a uf d e r Dorsalseite des Rumpfes in der Medianlinie u n terhal b des 7. Dornfortsatzes die sog. Rückenrinne erkennen. G rundlage hierfür ist die Fixierung des subkutanen Gewebes
an den jeweiligen Dornfortsätzen. Im Kreuzbeinbereich verbreitert sich die Rinne beim Mann zum Sakraldreieck ( Begrenzung des Dreiecks: rech ter und linker hinterer. oberer Darmbeinstachel und Beginn der After furche. Crena analis). bei der Frau zur Venus- bzw. Michaelis-Raute (s. F).
N. pudendus
N. ilioingu inalis und --=-"': N. genitofemoralis. R. genitalis --!--'---
N. cutaneus ----:;:=---. femoris posterior
54
'--�- S 5 �---�-----"- Co l
Nn.c luni um inferiores
Proc. spinosus des 4. Lendenwirbels
Crista iliaca
Spina iliaca ---'---.:o;r. posterior superior
Michaelis-Raute
Crena analis
��- S2
Nn. clunium superiores
Nn. clunium medii
Nn. ano coccygei
E Segmentale und periphere Hautinnervation der Dammregion beim Mann Steinsc hnittlage . Auf der linken Körperseite sind die Segmente bzw. Dermatome. auf der rechten Körperseite d ie Innervationsgebiete der peripheren Hautnerven dargestellt (nach M u menthaler).
F Anatomische Begrenzung der Michaelis-Raute Gesäßregion einer Frau. Ansicht von dorsal. Bei Frauen ist das Sakral dreieck zu einer rautenförmigen Figur mit folgenden Begrenzungen ausgezogen: linker und rechter hinterer. oberer Darmbeinstachel (Spina iliaca posterior s uperior). Proc. spinosus des 4. Lendenwirbels und Beginn der Crena analis. Bei normalem weiblichen Becken ist der vertikale und horizontale Durchmesser fast gleich groß. Aus der Form der Michaelis-Raute (G. A. Michaelis. 1 798 - 1 848. Gynäkologe aus Kiel) lassen sich Rückschlüsse auf die Breite des weiblichen Beckens. d. h. indirekt auf den Geburtskanal ziehen.
1 99
Rumpfwand
5.3
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Dorsa le Rumpfwand in der Ansicht von dorsal
N. occipitalis ---�I;I tertius M. splenius ------1 capitis M. rhomboideus major
M. trapezius
Nn. spinales, Rr. dorsales (Rr. cutanei mediales)
A Leitungsbahnen der dorsalen Rumpfwand und der Nacken region Ansicht von dorsa l . Auf der linken Rumpfseite sind die segmental an gelegten Leitungsbahnen der dor salen Rumpfwand (Rr. dorsales der Spinalnerven sowie Äste der Rr. dorsales der h interen Interkos tal- bzw. Lumba lgefäße) dargestellt (nach Entfernung a ller M uskelfas zien mit Ausnahme der Lamina su perficialis der Fascia thoracolum balis). Z u r Darstellung des Verlaufs der A. transversa cervicis in der tie fen Skapularregion wurde auf der rechten Seite der M. trapezius von seinen Ursprüngen abgelöst und nach lateral geklappt (vgl. B). Beachte: An der dorsalen Rumpf wand werden ausschließlich die seitliche Nacken- (N. occipitalis mi nor, s . C ) und d ie untere G l utäal region (Nn. clunium inferiores) von ventralen Spinalnervenästen sensi bel versorgt. Zur Darstellung des oberen kosto lumbalen Dreiecks (Trigonum lum bale fibrosum bzw. .Trigonum G rynfelti ") wurde der M . latissimus dorsi auf der rechten Seite teilweise entfernt. Das Trigonum l umbale fi brosum (Begrenzung: 1 2. Rippe; M. erector spinae und M . obliquus internus a bdominis) ist ähnlich wie das u n tere iliolumbale Dreieck oder .Trigonum Petiti" (Begrenzung: Crista iliaca, M . latissimus dorsi und M . obliquus externus abdominis) Bruchpforte für seltene, in der Re gel jedoch erworbene Lumba lher nien ( G rynfelt- bzw. Petit-Hernie, vgI. S. 2 1 9).
Fascia thoracolumbalis
Nn. intercostales und Vasa inter costalia posteriora, Rr. cutanei laterales
Trigonum lumbale fibrosum (Grynfelti) M. obliquus externus abdominis
Trigonum iliolumbale ( Petiti) Nn. clunium ----Il�'T--"'� superiores
Nn. clunium inferiores
200
Rumpfwand
�NI7;-.=:;:wO;"'f-
----; -
N. oecipitalis major
-=,..: '-C;. t"-r-, .__� � ..;..
-
M. semispinalis ---=-.,.J�'.!:!
5.
--
Topografie der Leitungsbahnen
A. oecipitalis Proc. mastoideus
M. sternocleido mastoideus M. trapezius -----1� A. transversa eolli (eervicis). R. superfieialis (aseendens)
A. transversa colli (eervieis)
--�����h-�Il��
A. transversa colli (eervicis). R. profundus
." Mm. rhomboidei ----==,....... A. supraseapularis
--ii��::e
M. infraspinatus
--����
N. supraseapularis
="\--- M. deltoideus �'----- N. axillaris
A. transversa eolli ---7t"'""""�!!S"'i (eervicis). R. profundus M. teres major
A. eireumflexa humeri posterior
!����I)Jl --=t:�&��
-
M. teres minor
�
Fascia thoraeolumbalis. ----:?l!�,.J;""'''<= M. ereetor spinae
B Arterien der tiefen Skapularegion Rechte Schulterblattregion. Ansicht von dorsal. Auf der rechten Seite sind die Mm. trapezius. splenius capitis. deltoideus. infraspinatus sowie rhomboideus major u. minorvollständig bzw. teilweise entfernt worden. Die tiefe Skapularegion wird von folgenden Arterien versorgt: Aa. trans versa colli (cervicis). cervicalis profunda (s. C). suprascapularis. circum flexa scapulae sowie circumflexa humeri posterior. Sie entstammen alle direkt oder indirekt (über den Truncus thyrocervicalis) der A. sub clavia (beide hier n icht zu sehen). Die Aa . suprascapularis u. circumflexa
M. obliquus eapitis superior
N. oecipitalis major A. vertebralis
M. rectus eapitis posterior major
N. suboecipitalis
i!!T---=--7"'--- Atlas.
N. oeeipitalis tertius -----:��
Proc. transversus
M. obliquus eapitis ---:�'----i inferior
N. occipitalis minor
.!--'--- N. auricularis magnus
Axis. Proc. spinosus A. eervicalis profunda _--=�,-L-� M. splenius eapitis
.
-���---r."")��.l M. sernispinalis eervicis
aI---'---- M. sternocleido mastoideus
M. semispinalis eapitis
•
scapulae bilden die sog Schulterblattarkade" (s. S. 383). Medial des Proc. mastoideus erscheint die A. occipitalis unter der Ansatzsehne des M. sternocleidomastoideus und verläuft zusammen mit dem sensiblen N. occipitalis major nach kranial zur Haut des Hinterhaupts. Der N. occi pitalis major durchbohrt sowohl den M. trapezius als auch den M. semi spinalis capitis im Bereich ihrer derben Ansatzsehnen und kann daher an diesen Stellen komprimiert werden mit der möglichen Folge einer Okzipitalneuralgie.
�--:--- A. occipitalis
M. rectus eapitis posterior minor
A. cireumflexa scapulae
M . Iongissimus eapitis
C Tiefes Nackendreieck (Trigonum arteriae vertebralis bzw. Trigonum suboccipitale) Tiefe Nackenregion der rechten Seite nach Ent fernung der Mm. trapezius. sternocleidomas toideus. splenius capitis u. semispinalis capitis. Ansicht von dorsal. Topografisch wird das tiefe Nackendreieck von den Mm. suboccipitales (Mm. recti capitis posteriores major u. minor sowie Mm. obliquii capitis superior u. inferior) begrenzt. In seiner Tiefe verläuft die A. verte bralis im Sulcus a. vertebralis des Atlas. Ober halb des hinteren Atlasbogens tritt der aus schließlich motorische N. suboccipitalis (C 1 ) hervor und innerviert die kurzen Kopfmuskeln. Unterhalb des M. obliquus capitis inferior biegt der N . occipitalis major (C 2) und weiter kaudal der N. occipitalis tertius (C3) nach dorsal. Zwi schen den Mm. semispinales capitis u. cervicis verläuft die A. cervicalis profunda. ein Ast aus dem Truncus costocervicalis.
201
Rumpfwand
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Dorsale Rumpfwand in der Ansicht von ventra l
5.4
A Leitungsbahnen an der Vorderseite der dorsalen Rumpfwand Ansicht von ventral.
V. cava inferior Lig. arcuatum laterale (.Quadratus arkade")
Diaphragma. Pars lumbalis
N . subcostalis ---:TI
Lig. arcuatum mediale (.Psoasarkade")
M . quadratus --i!rX lumborum
��-- Truncus
sympathicus
M. transversus --fH abdominis
Aorta abdominalis
N. iliohypo- ---,+..' gastricus
}
Mm. psoae major u. minor
Vasa iliolumbalia
R. genitaliS
M. iliacus
R. femoralis
N. iliohypo gastricus. R. cutaneus lateralis
. N. gemtofemoralis
N. femoralis
N. cutaneus --...,.,,,. femoris lateralis
Der Plexus l u m balis (vgl. S. 524) entsteht seit lich der Lendenwirbelsäule. zum Teil bedeckt d u rch den M. psoas major. aus den ventralen Ä sten von Th 1 2 L4. Die N erven verlaufen nach lateral a bsteigend zur Bauchwand und zum Oberschenkel mit Ausnahme des N. obtu ratorius (s. b). der ü ber die laterale Wand des kleinen Beckens d urch das Foramen obturato riu m ( hier nicht zu sehen) den medialen Ober schenkel erreicht. Beachte: Die Austrittsstellen der Vasa lumba lia sowie der Vasa iliolumbalia befinden sich unterhalb des M. psoas major. Sie verlaufen nahezu horizontal ü ber den M. quadratus lum borum und den M. iliacus. Medial des M. psoas major (und bedeckt von der V. cava inferior) liegt der lumbale Grenzstrang (Truncus sym pathicus). -
V. cava inferior
N. ilioinguinalis ---iFMI
a Fossa lumbalis der rechten Seite nach Ent fernung der vorderen und seitlichen Rumpf wand. der i n tra- und retroperitonealen Or gane. des Peritoneum und aller Rumpf wandfaszien. Die V. cava inferior ist teil weise entfernt; b Fossa lumbalis mit Plexus lumbalis der rech ten Seite nach Abtragung der oberflächli chen Schicht des M. psoas major.
N. iliohypogastricus. R. cutaneus anterior N. ilioinguinalis
N. genito- --+�--f---�r.:... femoralis. R. femoralis
N. genito femoralis. R. genitalis Aorta abdomi nalis
N. femoralis. ---t---I--t-+-+--�-+� Rr. cutanei anteriores
N. subcostalis N. genito femoralis N. iliohypo gastricus
a
Plexus lumbalis
N. ilioinguinalis -�Y.. N. cutaneus femoris lateralis N. obturatorius N. femoralis
{
A. iliaca externa N. gen itofemoralis
R. femoralis R. genitalis
b
202
Truncus sympathicus V. cava inferior Vasa i1iolumbalia A. iliaca commu nis A. iliaca interna A. sacralis lateralis
Rumpfwand
----
--
M. latissimus dorsi
Topografie der Leitungsbahnen
N. intercostalis, R. dorsalis
� _ _ � A � _ _ _
�
Sulcus costae
5.
R. lateralis
R. medialis
M. erector spinae
------
Pericard
Fascia --- phrenicopleuralis
N. intercostalis, ------1:1' R. cutaneus lateralis
.=:.,,__-- Vasa thoracica interna
::! -- R. perforans ---::::::!fP""--- Sternum
M . obliquus externus abdominis
-----
N. intercostalis, --------' R. cutaneus anterior
B leitungs bahnen der dorsalen Rumpfwand im Bereich des Thorax Horizontalschnitt durch den Brustkorb nach Entfernung der thorakalen Organe. der Pleura parietalis sowie teilweise der Fascia endothoracica, Ansicht von kranial-ventral . Die arterielle Versorgung der Brustwand er-
folgt über die Aa. intercostales posteriores, die venöse Drainage über die Vv. intercostales in das Azygossystem. Die Interkostalgefäße verlau fen zusammen mit den Nn. intercostales am Unterrand der jeweiligen Rippe geschützt im Sulcus costae.
203
Rumpfwand
5.5
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Ventrale Ru mpfwand: Übersicht und klinisch bedeutsame lage einiger leitungsbahnen
A. u. v. thoracica lateralis epigastrica
A. u. V. thoracica V., A. u. N. intercostalis
A. u. V. epigastrica superior
M. obliquus internus abdominis M. rectus abdominis
---
---
M. obliquus --- externus abdominis M. transversus ----t abdominis A. u. V. epigastrica ----<--'!;��,-'!!!!!""! !! � ! """.mfjoO"'� inferior Fascia transversalis
�E���
_ _
A. u. V. circumflexa ilium superficialis
Fascia lata --�-+'--...,---f��-
A leitungsbahnen der Vorderseite der ventralen Rumpfwand Ansicht von ventral. An der linken Rumpfhälfte sind die epifaszialen (subkutanen), an der rechten die tiefen (subfaszialen) Leitungsbahnen dargestellt. Hierzu wurden auf der rechten Seite die Mm. pectorales major u. m i nor vollständig, die Mm. obliquii externus u. internus abdo-
204
Vagina m. recti abdominis, Lamina posterior
---- Umbilicus
+--- V. epigastrica superficialis
rtll' -"-T-7-i-'lr--- lig. inguinale
�����+--
A. u. V.epigastrica superficialis
��-----'I''''--j-��-- V. saphena magna
minis teilweise entfernt. Zur Darstellung der Vasa epigastrica inferi ora sind Teile des rechten M . rectus abdominis entfernt bzw. durchsi chti g gezeichnet. Um den Verlauf der Vasa i ntercostalia und der Nn. inter costales zu verdeutlichen, wurden die Zwischenrippenräume gefens tert.
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
A. u. V. circumflexa ilium superficialis
A. thoracica superior
gefäßgestielter Leistenlappen
A. axillaris A. thoracica ----..44 lateralis
f--.,-L':;----'-- A. thoracica interna
A. thoraco dorsalis
h;:-"--':"':;;';--- A. epigastrica
a
superior
Entnahmestelle A. epigastrica superficialis
F-'-'--- A. circumflexa ilium profunda
A. iliaca ----7-"-"'"r."H externa
A. circumflexa ilium superficialis
A. femoralis ----,----iI
b
B Schema der arteriellen Versorgung der ventralen Rumpfwand Ansicht von ventral . Die vordere Rumpfwand wird hauptsächlich aus zwei Quellen gespeist: aus der A. subclavia über die A. thoracica interna und über die A. epigastrica inferior aus der A. iliaca externa. Zusätzlich kommen kleinere Arterien aus der A. axillaris (A. thoracica superior, A. thoracodorsalis und A. thoracica lateralis) und aus der A. femoralis (A. epigastrica superficialis und A. circumflexa ilium superficialis).
C Bedeutung der A. circumflexa ilium superficialis beim Gewinnen von Hautlappen in der plastischen Chirurgie a Präparation des von der A. circumflexa ilium superficialis versorgten Hautlappens. b Position des leistenlappens nach erfolgter Transplantation auf dem rechten Handrücken (nach Weber).
Pleuraerguss Pleura parietalis Pleura visceralis a
b
Lunge Rippe
M. pectoralis major Sukus costae V. , A. u . N. intercostalis Fascia endothoracica
Thoraxdrainage
Pleuraspalt
c
d
M. intercostalis internus
Punktionsstelle
M. intercostalis intimus
M. intercostalis externus
e
o Klinisch bedeutsame Lage von A., V. und N. intercostales
bei Thoraxdrainage und Pleurapunktion Eine Thoraxdrainage bzw. Pleurapunktion muss z. B. bei vermehrter Flüssigkeitsansam mlung im Pleuraspalt ( Pleuraerguss, z. B. aufgrund eines Bronchialkarzinoms) zur Entlastung des Pleuraraumes durchge führt werden . Dies erfordert, dass zunächst eine Thoraxdrainage gelegt wird. M ittels Perkussion oder Sonografie klärt man, wo die Drainage-Ka nüle am besten eingeführt werden sollte. In der Regel ist eine optimale Punktionsstelle beim sitzenden Patienten auf Höhe des 7. oder 8. Inter kostalraumes entlang der hinteren Axillarlinie (s. e und S. 34). Grund sätzlich sollte die Thoraxdrainage zur Schonung der A., V. und N. inter costales immer am Oberrand einer Rippe angelegt werden, wie hier dar gestellt (zu weiteren Punktionsstellen s. lehrbücher der Chirurgie). =
a - d Arbeitsschritte beim legen einer Thoraxdrainage (Ansicht von ventral) (nach Henne-Bruns, Dürig u. Kremer): a Nach lokalanästhesie und legen eines Hautschnittes: Vorschieben der Thoraxdrainage zunächst senkrecht zur Thoraxwand; b nach Erreichen der Rippen: Abwinkeln der Drainage um 90· und sub kutanes Vorschieben nach kranial parallel zur Thoraxwand; c nach Erreichen des nächst höheren Interkostalraumes: Durchstoßen der Interkostalmuskulatur oberhalb der Rippe; d danach: Vorschieben der Drainage in die Pleurahöhle. e Längsschnitt durch die Brustwand auf Höhe der hinteren Axillar linie bei Vorliegen eines Pleuraergusses und nach legen einer Tho raxdrainage.
205
5.
Rumpfwand
5.6
Topografie der Leitungsbahnen
Ventrale Ru mpfwa nd: Nerven, Blut- und Lymphgefäße der weiblichen Brustdrüse
- --:: Papilla --:'---mammaria
4--- Areola
mammae
Glandulae areolares
A Form und Aussehen der weiblichen Brust (Mamma) Rechte Brust, Ansicht von ventral. Die Form der weiblichen Brust ent spricht einem Kegel, der in der unteren Hälfte eine stärkere Rundung als in der oberen Region aufweist. Sie besteht aus der Brustdrüse (Glan dula mammaria) und einem bindegewebigen Stroma, das Fettgewebe enthält. Die Ausführungsgänge des Drüsengewebes münden an der konisch geformten Brustwarze (Papilla mammaria, häufig kurz als Ma mille bezeichnet), die im Zentrum des stark pigmentierten Warzenhofs (Areola mammae) liegt. Zahlreiche kleine Höcker in der Epidermis des Warzenhofs markieren die Einmündung von a pokrinen Schweißdrüsen und freien Talgdrüsen (Glandulae areolares).
1Ib---'--'r---- Fascia pectoralis M. pectoralis major
-=.---::».--- Ligg. suspensoria mammaria (.(ooper-Bänder")
M. pectoralis minor
--.-,-.?-�=;.--- Lobi glandulae
Mm. inter costales
mammariae
Papilla mammaria Sinus lactifer
Vasa intercostalia
Ductus lactifer colligens
Fascia abdominis superficialis
-.:.:..:.:.:z... ::..,. .
_ _ _
interlobuläres Bindegewebe
a
_------'- Lobuli glandulae mammariae Ductus lactifer Ductus lactifer colligens Endstücke
b
206
Lobi glandulae mammariae
Terminalduktus
�----v-----� c
Terminalduktus Lobulus-Einheit (TDLE)
B Milchleisten Die Anlagen der Brustdrüsen entstehen bei beiden Geschlechtern im Bereich der Milchleisten in Form einer Epidermisleiste, die beiderseits der Axilla bis zur Leistenbeuge zieht. Auch wenn beim Menschen im ganzen Bereich der Milchleiste in seltenen Fällen akzessorische Brust warzen vorkommen können ( Polythelie), bilden sich in der Regel bis auf das thorakale Paar a lle Anlagen zurück. Aus den zwei verbleiben den Epithelknospen sprossen bis zur Geburt M ilchgänge in die Subcutis. Erst nach der Menarche kommt es bei Mädchen unter dem Einfluss der Sexualhormone zu einer Zunahme des Stromas und zu einer Prolifera tion des Drüsenbaumes.
C Makroskopische und mikroskopische Anatomie der Mamma a Die Basis der erwachsenen weiblichen Brust erstreckt sich auf Höhe der Med ioklavikularlinie von der 2. bis zur 6. Rippe und liegt den Mm. pectoralis major, serratus anterior u. obliquus externus abdo minis auf. Mit der Brustfaszie (Fascia pectoralis) und den angren zenden Faszien (Fasciae axillaris u. a bdominis superficialis) ist sie durch lockeres Bindegewebe verschiebbar verbunden. Insbesondere im kranialen Bereich ist sie zusätzlich d u rc h Bindegewebsbündel fi xiert (Ligg. suspensoria mam maria, sog. Cooper-Bänder), die in die Haut einstra hlen. Der Drüsenkörper ist a us 1 0 - 20 Einzeldrüsen (lobi glandulae mammariae) zusammengesetzt. die jeweils mit einem eigenen Hauptausfü hrungsgang ( Ductus lactifer colligens Milch gang) trichterförmig über einen kleinen M ilchsack (Sinus lactifer) auf der Brustwarze münden (zum Aufba u eines lobus s. b). Drüsen und Milchgänge sind von gefäß- und fettreichem, derbem Bindegewebe umgeben. b Gangsystem und Anteile eines Lobus i m Sagittalschnitt: Ein Lobus g leicht einem Baum aus verzweigten Gängen (Ductus lactiferi), an deren Enden wiederum kleinere lobuli (Durchmesser ca. 0,5 mm) sit zen. Bei nichtlaktierender Brustdrüse (wie h ier dargestellt) enthalten diese Lobuli rudimentäre Endstücke, die ohne erkennbares Lumen als kleine Epithelknospen in Gruppen a ngeordnet sind. c Terminalduktus-Lobulus-Einheit (TDLE): Jeweils ein lobulus und sein Terminalduktus bilden die Funktionseinheit der weiblichen Brust drüse. Ein Lobulus u mfasst die Endstücke, die jeweils von einem Terminalduktus drainiert werden. Im dazugehörigen intralobulären Bindegewebe (Mantelgewebe) l iegen Sta m mzellen, aus denen der riesige Zellzuwachs (Proliferation des Gangsystems und Differen zierung der Endstücke) während des U mbaus zur laktierenden Brust drüse hervorgeht. Die TDLE ist daher insbesondere in der Pathohisto logie von Bedeutung, weil sie der Entstehungsort der meisten bösar tigen Mammatumoren ist (nach Lüllmann). =
Rumpfwand
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
�"'7.:+-- A. u. v. subclavia A. u. V. axillaris --::----:�-
,�-+*-r"--- Nn. supra
A. u. v. thoracica interna
A. u. V. thoracica ----::----:-��. lateralis
claviculares
Rr. mammarii --::C---'8\-\-4<-�(.JI ,.."...-+-- Rr. perforantes mediales Rr. mammarii ------!-"'=o;.'" laterales -
=-=�-- Rr. mammarii
o Blutversorgung der Brustdrüse An der Blutversorg ung der Mamma beteiligen sich Rr. perforantes der A. thoracica interna ( Rr. mammarii mediales aus dem 2.-4. lnterko stalraum), Äste der A. thoracica lateralis (Rr. mammarii laterales) und direkte Äste aus der 2.- 5 . lnterkostalarterie (Rr. mammarii). Die venöse Entsorgu ng erfolgt ü ber die Vv. thoracicae interna und lateralis. =
Level 11
E Nervenversorgung der Brustdrüse Die sensible Versorgung ist segmental angelegt und erfolgt durch Äste der 2.-6. Interkostal nerven (Rr. mammarii laterales u. mediales). Im kra nialen Bereich beteiligen sich Äste des Plexus cervicalis (Nn. supraclavi culares).
Level 111
NIL axillares centrales
Ductus Iympha ticus dexter
Level I
NIL axillares apicales
NIL axillares subscapuJares
M. pectoralis minor
V. basiJica
',--'-\-'---- NIL axillares interpectorales
NIL axillares pectorales NIL axillares laterales
F Lymphgefäßsystem der Brustdrüse Das Lymphgefäßsystem der Mamma kann in ein oberflächliches. ein subkutanes und ein tiefes System unterteilt werden. Das tiefe System beginnt mit seinen Lymphkapillaren an den Drüsenendstücken (s. Cb u. c) und ist als Ausbreitungsweg von Metastasen von besonderer Be deutung. Regionä re Filterstationen sind v. a. axilläre und parasternale Lymphknoten, wobei die ca. 30 - 60 oxillären Lymphknoten den größten Teil der Lymphe a ufnehmen. Sie werden als erstes von Metastasen be fallen (vgl. G) und sind daher besonders aus onkochirurgischer Sicht von großer Bedeutung. Die axillären Lymphknoten werden in Etagen oder .Levels" eingeteilt (vgl. S. 352): •
Nn. intercostales. ---E--'--""-./.. Rr. mammarii laterales
Nn. intercostales. Rr. mammarii mediales
Level I: untere axilläre Gruppe (lateral des M. pectoralis m inor): - Nil. axillares pectorales; - Nil. axillares s ubscapulares; - Nil. axillares laterales; - NIL paramammarii; level 1 1 : mittlere axilläre Gruppe (auf Höhe des M. pectoralis minor): - Nil. axillares interpectorales; - Nil. axillares centrales; level 111: obere. infraklavikuJäre Gruppe ( medial des M. pectoralis minor): - Nil. axillares a picales.
Ü ber die porasternolen Lymphknoten, die entlang der Vasa thoracica in terna ver/aufen, d rainiert v. a. der mediale Abschnitt der Mamma. Von hier aus erfolgt auch eine mögliche Ausbreitung von Tumorzellen ü ber
NIL parasternales
G Verteilung der Mammakarzinome in den Quadranten der weiblichen Brust Die Abbildung zeigt die durchschnittliche pro zentuale Lokalisation bösartiger Mammatu moren.
NIL paramammarii
die Medianlinie zur Gegenseite. Die Ü ber/ebensrate bei einem Mamma karzinom korreliert u. a. mit der Anzahl der befallenen Lymphknoten in den einzelnen oxilfären Lymphknotenetagen. Die parasternalen Lymph knoten spielen dabei nur sehr selten eine Rolle. Nach Henne-Bruns. Dü rig u. Kremer beträgt beispielsweise die 5-johres-Überlebensrate bei ei nem metastatischen Tumorbefall von Level I ca. 65 %, bei einem Befall von Level 11 noch 31 %, geht jedoch bei einem Befall von Level 111 gegen 0 % . Von großer prognostischer Bedeutung ist daher die sog Senti nel-Lymphknoten-Ektomie" (Entnahme des Wächter-. engl . sentinei, Lymphknotens). Dieses Verfahren basiert auf der Annahme. dass jeder Punkt des Integuments seine Lymphe über bestimmte Lymphabstrom bahnen in einen bestimmten Lymphknoten abführt, selten in mehrere. Der Lymphknoten, in den die Lymphe aus dem Primärtumor zuerst ab fließt, muss demzufolge auch als erster die Tumorzellen enthalten, die bei einer lymphogenen Metastasierung aus diesem Primärtumor ab geschwemmt werden. U m die jeweilige Lymphabstrombahn und da mit den Sentinel-Lymphknoten zu finden, wird eine Lymphabstrom szintigrafie durchgeführt. früher mit dem Farbstoff Patentblau, heute mit radioaktiv markierten Kolloiden (99mTc-Schwefel-Mikrokolloid). Der Lymphknoten, der dabei als erster sichtbar wird, ist der Sentinel-Lymph knoten. Er wird entfernt und histopathologisch auf evtl. enthaltene Tu morzellen untersucht. Wenn der Sentinel-Lymphknoten keine Tumor zeIlen enthält, sind die nachfolgenden Lymphknoten in der Regel eben falls negativ. Auf diese Weise lässt sich in 98 % der Fälle präoperativ vor aussagen, welcher Level der axillären lymphknoten betroffen ist. .
•
=
207
Rumpfwand
5.7
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Ventrale Ru mpfwa nd: Canalis inguinalis �----rr.-- Linea arcuata
M. obliquus ----I--;----l:il 'I-'fI·' externus abdominis
+T+ffi:---- M. rectus abdominis
M. obliquus internus abdominis
----
M. transversus abdominis
Linea alba
Lig. inguinale M. iliopsoas
{
----J.----r- Fascia abdominis superficialis
Arcus iliopectineus
Anulus inguinalis superficialis
N. femoralis
_ _
--....
Crus mediale --�rcCrus laterale
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
__-rP�
----;=��-
�"",::---,":"---:TP.-'�7"--- N. ilioinguinalis
Fibrae -----'-�:-....,'--"
���-""':"'*--7.-:--:-:':--- N. genitofemoralis, R. genitalis
intercrurales
�'r:;�-r+---- Lig. reflexum
A. u. V. femoralis ---�-'---+-;=-"""
r-;��it;;.-r-,....-- Fu niculus spermaticus Lig. lacunare Tuberculum pubicum M. cremaster M. pectineus Lig. pectineum (Cooper-Band)
A Lage des Leistenkanals beim Mann Rechte Inguinal region, Ansicht von ventra l. Der etwa 4-6 c m lange Leisten kanal (Canalis inguinalis) durchsetzt d ie vordere Bauchwa nd, indem er oberhalb des Leistenbandes ( Lig. inguinale) schräg von dor sal, lateral und kranial nach ventral, medial und kaudal verläuft. Er be ginnt mit einer .inneren Öffnung" am inneren Leistenring (Anulus in guinalis profundus, s. D u. E) in der Fossa inguinalis lateralis (s. S. 21 0) und endet mit einer .äußeren Öffnung", die vom ä ußeren Leistenring (Anulus inguinalis superficialis lateral des Tuberculum pubicum) gebil det wird. Diese .äußere Öffnung" lässt sich erst nach Entfernung der oberflächlichen Körperfaszie (Fascia a bdominis superficialis) als schlitz förmige Öffnung in der Aponeurose des M. obliquus externus abdomi nis (kurz Externusaponeurose) darstellen. Sie wird medial-kranial vom Crus mediale u nd lateral-kaudal durch das Crus laterale begrenzt. Beide Schenkel sind durch die Fibrae intercrurales verbunden. Nach i n nen wird der ä ußere Leistenring durch bogenförmige Faserzüge (Lig. reflexum) des Leistenbandes zu einer tiefen Rinne vervollständigt. Der Leistenka nal dient beim Mann in der Fetalzeit dem Abstieg des Hodens in den Hodensack ( Descensus testis, s. S. 222). Der Canalis inguinalis enthält beim Mann ( nach e rfolgtem Deszensus) u . a. den Samenstrang (Funi culus spermaticus), bei der Frau u. a. das runde M utterband ( Lig. teres uteri). Vgl. hierzu C.
Schnittebene von B
cremasterica
M. obliquus internus abdominis
Fascia ----=...c...=.-4 abdominis superficialis Aponeurose -�'-'-'-;'?,-' des M. obliquus externus abdominis N. ilioinguinalis --�-'rA� Funiculus ----'lii-...L>;� spermaticus Lig. inguinale
Fascia transversalis
Lig. pectineum (Cooper-Band)
�-"::"'-;k.,��- Lig. lacunare :,<,-!·Ifri-''''6,...,-- R. superior ossis pubiS
I""'�,..-- M. pectineus Fascia lata --+'-"---:,H
B Sagittalschnitt auf Höhe des Leistenkanals beim Mann . an aI Ansicht von medial. Beachte die Wandstruktu ren, die den Lelstenk t ven der oberhalb und u nterhalb des Funiculus spermaticus sowie auf en � ktu u tr ralen und dorsalen Seite bilden (vgl. C). Ö ffnungen u n d Wands . ge des Leistenkanals spielen i m Zusammenh ang mit Hernien eine wichti Rolle (nach Schumpelick).
208
Rumpfwand
C Öffnungen und Wandstrukturen des Leistenkanals (Canalis inguinalis) Der Leistenkanal gleicht einer abgeplatteten Röhre mit einer inneren und einer ä ußeren Öffnung (s. u.), einem kaudalen Boden, einem kra nialen Dach und jeweils einer ventralen und dorsalen Wand, Ein Lumen entsteht erst nach E ntfernung seines Inhaltes (Samenstrang beim Mann, Lig. teres uteri/A. lig. teretis uteri bei der Frau, N. ilioinguinalis und Vasa Iymphatica bei beiden Geschlechtern). Der Canalis inguinalis bleibt, ins besondere beim Mann, zeitlebens offen und stellt eine Schwachstelle (Bruchpforte für Hernien) innerhalb der Bauchwand dar (vgl. S. 2 1 1 ). Öffnungen des leistenkanals (vg I . A) Anulus inguinalis superficialis (äußerer Leistenring)
Öffnung in der Externusaponeurose mit Crus mediale, Crus laterale, Fibrae inter crurales und Lig. reflexum als Begrenzungen
Anulus inguinalis profundus (innerer Leistenring)
mit Fascia transversalis und Peritoneum verschlossene Öffnung zwischen Lig. inter foveolare, Lig. inguinale und Plica umbilicalis lateralis (5. S. 2 1 0)
Wandstrukturen des leistenkanals (vgl. B) kaudaler Boden
kraniales Dach
Lig. inguinale (innige Verflechtung der kaudalen Externusaponeurose und der angrenzenden Fascia lata des Oberschenkels) M. transversus abdominis und M. obliquus internus abdominis
ventrale Wand
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis und Fascia abdominis superficialis
dorsale Wand
Fascia transversalis und Peritoneum (teilweise verstärkt durch das Lig. inter foveolare)
Externusaponeurose
M. obliquus internus abdominis N. genito- ---;----� femoralis, R. genitalis N. ilio inguinalis
a
N. iliohypogastricus, R. cutaneus anterior
--
5.
Externus- ---".---.-< aponeurose
Funiculus spermaticus mit M. cremaster und Fascia cremasterica
E Schrittweise Eröffnung des Leistenkanals mit Freilegung des Funiculus spermaticus a Nach Durchtrennung der Externusaponeurose erscheint der M. obli quus internus a bdominis, der sich mit einigen Fasern als M . cremas ter a u f den Samenstrang fortsetzt. Mit ihm verläuft unter der Fascia cremasterica der R. genitalis des N. genitofemoralis (vgl. S. 526). Auf dem Samenstrang zieht der N . ilioinguinalis durch den leistenkanal und tritt mit sensiblen Fasern durch den äußeren leistenring zur Haut oberhalb der Symphyse sowie zur seitlichen Region des Scro tum bzw. der g roßen Schamlippen. b Nach D u rchtrennung des M . obliquus internus abdomi n is und Spal tung des M. cremaster kann der Funiculus spermaticus in seinem
Anulus inguinalis profundus
Lig. inguinale ---;----"'� Crus laterale ----:----..:>.",.,..
� Crus mediale
Anulus inguinalis superficialis
Fibrae ---'-----:�2-:-,. intercrurales
Funiculus spermaticus
a
M. obliquus _-'-.......l!o,,-,! internus abdominis
,c�-- Funiculus spermaticus mit M. cremaster
b
M. transversus ---',..-'1 abdominis
M.rectus abdominis
.... Lig. inguinale ----;:---'"' Fascia ----'----"���� transversalis c
....,..-- Funiculus sperma ticus mit Fascia spermatica interna
o Beteiligung der schrägen Bauchmuskeln am Aufbau
des leistenkanals beim Mann Rechte Leistenregion, Ansicht von ventral. a-c Schrittweises Entfernen der Bauchwandmuskeln.
�--:r---- M. obliquus
internus abdominis
M. transversus abdominis
A. u . V. epigastrica inferior, Lig. interfoveolare
Anulus inguinalis profundus N . ilio inguinalis
*""*-- Hesselbach Dreieck
Fascia transversalis
Lig. reflexum
-
aufgeschnittener äußerer Leistenring
Topografie der Leitungsbahnen
b
A. u.V. femoralis
Funiculus spermaticus, Fascia spermatica interna
gesamten Verlauf durch den leistenkanal betrachtet werden. Er er scheint am inneren leisten ring, wo sich die Fascia transversalis in den leistenkanal stülpt (und den Funiculus spermaticus auf seinem Weg bis zum Hoden umhüllt), und verläuft kaudal des M. transver sus abdominis entlang der dorsalen Wand des leistenkanals (Fascia transversalis und Peritoneum). Im mittleren Bereich wird die Wand durch das Lig. interfoveolare, im medialen Anteil durch das lig. re flexum verstärkt. Medial des lig. interfoveolare, unter dem die epi gastrischen Gefäße verlaufen, und kranial des lig. inguinale liegt das Hesse/bach-Dreieck. eine Schwachstelle innerhalb der Bauchwand und daher häufige Bruchpforte der direkten leistenhernien (nach Schum pelick. vgl . auch S. 2 1 1 ).
209
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.8
Anatomie u nd Schwachstellen d e r vorderen Bauchwand
11&-""�lf -fijl+_--- Lig. teres hepatis.
Vv. paraumbilicales
Fascia ----tit-:i transversalis Umbilicus Rektusscheide. Lamina posterior
Plica u mbilicalis mediana
Linea arcuata M. rectus abdominis
Plica umbilicalis medialis
Vasa epigastrica inferiora
Plica umbilicalis lateraJis
Vasa circumflexa ilium profunda
-i--W'---- M. iliacus
A. u. V. testicularis ----'-;,;"'"
Fossa inguinalis lateralis (Anulus inguinalis profundus)
A. u. V. ductus deferentis A. u. V. femoralis
Fossa inguinalis medialis (Hesselbach-Dreieck)
Ductus deferens
Fossa supravesicalis
R. obturatorius (A. corona mortis)
Harnblase
N. obturatorius. A. u. V. obturatoria
A Innenrelief der vorderen Bauchwand beim Mann Frontalschnitt durch den Bauch- und Beckenraum auf Höhe der H üftge lenke. Ansicht von dorsal. Mit Ausnah me der Blase u nd der Prostata sind alle Bauch- bzw. Beckenorgane entfernt worden. Zusätzlich wurden auf der linken Seite stellenweise das Bauchfell und die Fascia transversa lis entfernt. Das Relief der unteren Bauchwandinnenseite wird durch insgesamt fünf Bauchfellfalten (Plicae) geprägt. die in Richtung Nabel (Umbilicus) verlaufen: • eine unpaare in der Medianebene verlaufende Plica umbilicalis media na (enthält den obliterierten Urachus), • eine paarige linke u nd rechte Plica umbilicalis medialis (enthält die linke bzw. rechte obliterierte A. umbilicalis) und
B Innere und äußere Bruchpforten an der vorderen Bauchwand im Überblick Oberhalb des Leistenbandes begrenzen die Plicae umbilicales mediana, medialis u . lateralis (vgl. A) auf jeder Seite jeweils drei Schwachstel len. an denen typischerweise indirekte und direkte Leistenhernien bzw. suprapubische Hernien auftreten . Eine weitere Schwachstelle liegt unterhalb des Leistenbandes medial der V. femoralis in der Lacuna vaso rum . An dieser Stell e wird der sog . Anulus femoralis ausschließlich von einer nachgiebigen und von zahlreichen Lymphgefäßen durchsetzten lockeren Bindegewebsstruktur. dem Septum femorale, verschlossen. Das scharfkantige Lig. lacunare als mediale Begrenzung kann die Ein klemmung einer Schenkelhernie (s. S. 2 1 3) begünstigen.
f-----"c-;--- Prostata
• eine paarige linke und rechte Plica umbilicalis lateralis (enthält die linken bzw. rechten Vasa epigastrica i nferiora). Zwischen den Bauchfellfalten liegen auf jeder Seite drei mehr oder weniger deutliche Gruben (Fossae). die als Schwachstellen der vorde· ren Bauchwand zu inneren Bruchpforten werden können: •
eine Fossa supravesicalis zwischen der Plica u mbilicalis mediana und der Plica u mbilicalis medialis oberhalb des Blasenscheitels. • eine Fossa inguinalis medialis ( Hesselbach-Dreieck) zwischen der Plica umbilicalis medialis u nd der Plica umbilicalis lateralis und eine Fossa inguinalis lateralis lateral der Plica u mbilicalis lateralis ( Lokalisation des Anulus inguinalis profu ndus).
•
Hernie
Äußere Bruchpforte
Fossa supravesicalis
Hernia supravesicalis
Anulus inguinalis superficialis
Fossa inguinalis medialis (Hesselbach-Dreieck)
Hernia inguinalis directa
Anulus inguinalis superficialis
Fossa inguinalis lateralis (Anulus inguinalis profundus)
Hernia inguinalis indirecta
Anulus inguinalis superficialis
Hernia femoralis
Hiatus saphenus (Fossa ovalis)
Innere Bruchpforte Oberhalb des Leistenbandes:
Unterhalb des Leistenbandes:
Anulus femoralisl Schenkelring
210
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Kutis _.....-..rr . Subkutis -�I:4'1
=
Bruchhüllen
--::!III'-,..-- Darm schlingen
-:-'--':--- Bruchpforte Bruchsack
Bruchinhalt
Diese Bereiche sind Schwachstellen der Bauchwand (Lod minoris resis tentiae), die gelegentlich dem intraabdominellen Druck nicht sta n dhal ten und dann Durchtrittspforten für Hernien werden. Der Begriff Hernie (Iat. hernia Bruch) bezeichnet die Ausstülpung des parietalen Bauch fells durch eine präformierte (z. B. Leisten- oder Schenkelhernie) oder sekundär entstandene Lücke (z. B. Narbenhernie). Durchtritt die Her nie den Bauchraum und wird an der Körperoberfläche sichtbar, spricht man von einer äußeren Hernie, erfolgt die Ausstülpung in Bauchfellta schen hinein, von einer inneren Hernie. Hinsichtlich des Zeitpunktes des Auftretens unterscheidet man angeborene (z. B. Nabelbruch, indirekter Leistenbruch bei offenem Proc. vaginalis) und erworbene Bruchformen (z. B. direkter Leistenbruch, Schenkelhernien). Aus chirurgischer Sicht sind folgende Bestandteile einer Hernie von Bedeutung: Bruchpforte: Durchtrittsstelle der Hernie, nach der die Hernie benannt wird (z. B. Leisten-, Schenkel- oder Narbenhernie); Bruchsack: füllt die Hernie aus und ist in der Regel von spiegelndem Pe ritoneum bedeckt, er hat entsprechend der Bruchgröße ein sehr unter schiedliches Ausmaß; Bruchinhalt: kann aus nahezu sämtlichen Bestandteilen des Bauch raums bestehen, am häufigsten sind das große Netz und das Dünn darmkonvolut beteiligt; Bruchhüllen: die den Bruchsack umgebenden Gewebeschichten; ihre Zusammensetzung hängt von der Lokalisation und dem Entstehungs mechanismus des Bruches ab.
Fascia ---iii�-:-H transversalis
parietales Bauchfell (Peritoneum parietale)
C Definition, Vorkommen und Aufbau einer Hernie Zwischen Thorax u nd knöchernem Becken besteht eine ausgedehnte Skelettlücke, die d u rch eine vielschichtige Bauchdecke aus breitflä chigen M uskeln , Faszien, Aponeurosen und Peritoneum verschlossen ist. An typischen Stellen der Bauchwand fehlt die muskuläre Grundlage und die Bauchdecke wird nur durch Bindegewebsstrukturen gebildet.
Fascia ----:-��TT-_ä_ transversalis
E-�-- Peritoneum
N. cutaneus femoris lateralis
�"---.-:-;HI-i'liä,,+--- Linea arcuata M. rectus abdominis
M. transversus --:-7:O=-� abdominis
Vasa epigastrica inferiora Plica umbilicalis medialis
lig. inguinale -----='-,;--\l�
{
Fossa inguinalis lateralis (Anulus inguinalis profundus)
N. femoralis
M. iliopsoas
Lig. interfoveolare
M. iliacus
{
M. psoas major ------'''d���ll .�\
N. genitofemoralis
R. femoralis R. genitalis
Arcus iliopectineus A. u. Vv. testiculares A. u. V. femoralis
Fossa inguinalis medialis (Hesselbach-Dreieck)
_--�!';'����SI��
Fossa supravesicalis R. pubicus Anulus femoralisl Schenkelring
---,t-J�P-�==::����
_ _
Lig. pectineum ((ooper-Band)
A . u. V. ductus deferentis ---H'TII��:':P.-H::-='-T':� N. obturatorius ----.-',H-!.!,>--s�":"'ci-7'SF.:�m!"::\1�nkll Vasa obturatoria ---":',Il!lf-7'.!F:t'-'-''i!:-'.;..r;T:-I:��f7:�.!i':ft;fTi'a
D Innere Bruchpforten im Bereich der leisten- und Schenkel region beim Mann Aussch nitt aus A, Ansicht von dorsal. Zur besseren Darstellung der Bruchpforten sind Peritoneum und Fascia transversalis teilweise ent-
R. obturatorius (A. corona mortis) Ductus deferens
fernt worden. Die inneren Bruchpforten (s. A u. B) der indirekten u nd direkten Leistenhernien, der Schenkelhemien sowie der suprapubischen ( supravesikalen) Hernien sind farbig markiert. =
211
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.9
Leisten- und Schenkelhern ien
A Hernien der Leistenregion (Leisten- und Schenkelhernien)* Bruchpforten und ihr Verlauf
Hernie
*
•
Direkte (mediale) leistenhernien (Hernia inguinalis directa) immer erworben
Innere Bruchpforte: Hesselbach-Dreieck. also oberhalb des Lig. inguinale und medial der A. u. V. epigastricae inferiores • Verlauf: Bruchsack verläuft direkt durch die Bauchwand • Äußere Bruchpforte: Anulus inguinalis superficialis
•
Indirekte (laterale) leisten hernien (Hernia inguinalis indirecta) angeboren (offener Proc. vaginalis peritonei) oder erworben
• Innere Bruchpforte: Anulus inguinalis profundus. also oberhalb des Lig. inguinale und lateral der A. u. V. epigastricae inferiores • Verlauf: Bruchsack verläuft im Leistenkanal • Äußere Bruchpforte: Anulus inguinalis superficialis
• Schenkelhernien (Hernia femoralis) immer erworben
• Innere Bruchpforte: Lacuna vasorum (Anulus femoralis mit Septum femorale). also unterhalb des Lig. inguinale und medial der A. u . V. femoralis • Verlauf: Bruchsack verläuft im Canalis femoralis unter der Fascia lata • Äußere Bruchpforte: Hiatus saphenus (Fossa ovalis)
* 80 % aller Hernien sind Leistenhernien (90 % davon entfallen auf Männer) und etwa 1 0 % sind Schenkelhernien (überwiegend bei Frauen) (s. auch S. 2 1 4). Leistenhernien gehören mit einem Anteil von etwa 20 % aller Operationen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen (in Deutschland etwa 200 000 Leistenhernienoperationen pro Jahr).
------- Vasa epigastrica inferiora
Anulus inguinalis ------'� profundus lig. inguinale ----,,----..y..Lage des -------=�-': Leistenkanals Anulus inguinalis superficialis
Vasa femoralia -------....,."If-�-+-
Peritoneum des Bruchsackes Fascia transversalis
( Fascia spermatica interna) =
M. cremaster und Funiculus spermaticus
B Angeborene oder erworbene indirekte Leistenhernie ( Hernia inguinalis indirecta) Rechte Leistenregion eines M annes nach Entfernung von Haut und oberflächlicher Körperfaszie. Ansicht von ventra l . Die Fascia lata des Oberschenkels ist durchscheinend dargestellt. der Funiculus spermati cus gefenstert. Unabhängig von der Lage der inneren Bruchpforten tre ten sowohl die indirekten (lateralen) a l s auch die direkten (medialen) Lei stenhernien (s. Cl durc h den Anulus inguinalis superficialis oberhalb des Leistenbandes nach außen. Die indirekten Leistenhernien können ange-
212
boren (offener Proc. vagi nalis peritonei) oder erworben sein und verlau fen parallel zur Bauchwand. Der Bruchsack schiebt sich durch den er weiterten u nd lateral der epigastrischen Gefäße liegenden Anulus ingui nalis profundus (innere Bruchpforte) entlang des schrä g nach medial verlaufenden Leisten kanals parallel zur Bauchwand. Auf diesem Weg verläuft er i m Funiculus spermaticus durc h den Anulus inguinalis super
In
ficialis (äußere Bruchpforte) u nd kann bis in das Scrotum gelangen. a llen Fällen sind die Bruchsäcke von Peritoneum und Fascia transversalis (Fascia spermatica interna ) u m h üllt.
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
--"------ Aponeurose des
Vasa epigastrica ---"--�!i: inferiora
M. obliquus extemus abdominis
,.-,�--:--:-:--:--- Lage des Hesselbach-Dreiecks
Lig. inguinale -----��::--7"--'."" Anulus inguinalis -----:----4"'-.,.'.--� superficialis
Fascia transversalis
;",,; ..-'--1 Vasa femoralia ----';----�...;� Fascia cremasterica
! --;C,...,-� -c;-----�����;!!!'-
-
Mm. sartorius u. ---7;--�-----' pectineus, Fascia lata
C Erworbene direkte leisten hernie (Hernia inguinalis directa) Rechte Leistenregion eines Mannes nach Entfernung von Haut und oberflächlicher Körperfaszie, Ansicht von ventral. Die Fascia lata des Oberschenkels ist durchscheinend dargestellt. Am Funiculus sperma ticus ist die Fascia spermatica externa (entspricht der oberflächlichen Körperfaszie) entfernt worden. Bei den direkten Leistenhernien, die im-
'-=!-��-- Peritoneum des Bruchsackes
"'--7"-::'--- M. cremaster und
Funiculus spermaticus
mer erworben sind, verläuft der Bruch senkrecht zur Bauchwand. Die in nere Bruchpforte liegt hierbei medial der epigastrischen Gefäße im Be reich des Hesselbach-Dreiecks (5. 5. 2 1 5). Der Bruchsack erscheint a m äußeren Leistenring (äußere Bruchpforte) und liegt in der Regel medial des Funiculus spermaticus.
--'�':o--- Vasa epigastrica inferiora Lig. inguinale Anulus inguinalis superficialis
Rosenmüller-Lymphknoten (tiefer Leistenlymphknoten) Vasa femoralia in der ----,-----.:::'.-4.1 Lacuna vasorum Peritoneum --�-�r----':''--':g::. des Bruchsackes
_ _
.,,;o "'"=-'�'-."....�
�r;:--,,"\;M"!---_
lig. teres uteri Lig. lacunare
'.r.h'!�+.--- Hiatus saphenus (Fossa ovalis)
Fascia transversalis ----�IlL:=---H--bt. Fascia lata
-+
_ _ -'c:_ _ _
_
D Erworbene Schenkel hernie (Hernia femoralis) Rechte Leistenregion einer Frau nach Entfernung der Haut und der oberflächlichen Körperfaszie, Ansicht von ventral. Schenkelhernien sind immer erworben und treten überwiegend bei Frauen auf (breiteres Be cken und größere Lacuna vasorum). Sie gelangen stets unterhalb des Leistenbandes und medial der V. femoralis durch den medialen Teil der Lacuna vasorum in den sog. Schenkelkanal (Canalis femoralis, hier nicht zu sehen). Der trichterförmige Canalis femoralis beginnt am Anu-
�I------ V. saphena magna
lus femoralis (innere Bruchpforte, s. 5. 2 1 0) und endet etwa 2 cm kau dal am Hiatus saphenus (Fossa ovalis). Er liegt auf der Fascia pectinea und wird medial vom scharfkantigen lig. lacunare (Gefahr der Bruchein klemmung) und lateral von der V. femoralis begrenzt. Der Canalis femo ralis ist üblicherweise von lockerem Fett- und Bindegewebe sowie von Lymphknoten (Rosenm ülJer-lymphknoten) ausgefüllt. Im Bereich der Fossa ovalis (äußere Bruchpforte), die von der dünnen Lamina cribrosa bedeckt ist, treten die Schenkel hernien unter die Haut.
213
Rumpfwand
5.1 0
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Topografie der leisten hernien
Peritoneum --���1i"" parietale präperitoneales ---l;-,l!!il�""'�, Fettgewebe Fascia transversalis --iIH���� M. transversus abdominis M . obliquus internus abdominis M. obliquus ---<---" externus abdominis rnit Aponeurose präperitonealer Raum Vasa epigastrica inferiora Anulus inguinalis profundus N. ilioinguinalis
Rektusscheide (Lamina posterior)
--,------�-����,..:�
Funiculus --...!:.----:--:::-=-"""==--"oc"'! spermaticus
Hiatus -----'--'�'7') saphenus
�� :!5���g��jU�J���=-
M. pyrarnidalis M. rectus abdominis Rektusscheide (Lamina anterior)
�����===�:;-::;;o�::===--;-;o;::-- Anulus inguinalis superficialis
.. ____ Fascia abdominis .. -'-'L.-'�,..o._
superficialis bzw. Fascia spermatica externa
Fascia ----Z lata
N. ilioinguinalis M. cremaster mit Fascia cremasterica Fascia transversalis bzw. Fascia spermatica interna Peritoneum des Bruchsackes Nebenhoden Hoden
A Erworbene. indirekte Leistenhernie beim Mann (rechte Seite) Ansicht von ventral; Haut und Bauchwandschichten größtenteils ent fernt. Im Bereich des schräg von lateral oben nach medial unten ver laufenden Leistenkanals sind die einzelnen Bauchwandschichten aus didaktischen G ründen auseinander gezogen. Man erkennt den mit einer Darmschlinge ausgefüllten Bruchsack einer indirekten, d . h . durch den Leistenkanal verlaufenden Leistenhernie. Da der Bruchsack i m Funiculus spermaticus liegt, wird der Bruchi n halt sowohl vom parietalen Perito-
214
neum und der Fascia transversalis als auch vom M. cremaster und sein er Faszie (Fascia cremasterica) bedeckt. Beachte die Lage der inneren (Anulus inguinalis profundus) und u� ren Bruchpforte (Anulus inguinalis superficialis) sowie den sog. praper tonealen Raum zwischen Peritoneum und Fascia transversalis, der mi�t
�
lockerem Fett- bzw. Bindegewebe gefüllt ist. Dieser Raum wird bei ingui nalen bzw. femoralen Hernien chirurgisch eröffnet, um Netzplastiken zur Verstärkung der H interwand des Leistenkanals durchzuführen (s. S. 2 1 7).
5.
Rumpfwand
Fascia transversalis
B Schematische Darstellung des Leisten kanals. der Bauchwandschichten und ihrer Fortsetzung in die Hodenhüllen Ansicht von ventral; aus didaktischen Grün den sind mehrere Schnittebenen miteinander kombiniert. Die beiden Pfeile weisen auf die Fossa inguinalis lateralis ( Anulus inguinalis profundus) und die Fossa inguinalis medialis (Hesselbach-Dreieck). Dazwischen verlaufen die Vasa epigastrica inferiora in der Plica umbi licalis lateralis. Die Fossa inguinalis lateralis ist die innere Bruchpforte für indirekte Leisten hernien (s. Da), die Fossa inguinalis medialis für direkte Leistenhernien (s. Db). Als äußere Bruchpforte nutzen beide Formen der Leisten hernien den Anulus inguinalis superficialis. Beachte die Tunica vag inalis testis mit ihrer Lamina visceralis (Epiorchium) und Lamina parietalis (Periorchium) sowie den von ihnen eingeschlossenen Spaltraum (Cavum scroti) als Rest des obliterierten Proc. vaginalis peri tonei (b) (vgl. S. 222). =
/
Anulus inguinalis prOfund S (Fossa inguinalis lateralis)
M. transversus abdominis
/ r
/
�;;r4iiiliiJ!�f-
Fascia abdominis superficialis
W��"--- M. cremaster mit Anulus inguinalis superficialis
Anulus inguinalis profundus
Skrotalhaut mit Tunica dartos
- Skrotalhaut mit Tunica dartos (Myofibroblasten in der Dermis)
• oberflächliche Körperfaszie (Fascia abdominis superficialis)
- Fascia spermatica externa
• M . obliquus internus abdominis
- M. cremaster mit Fascia cremasterica
• Fascia transversalis
�
Processus vaginalis peritonei Ductus deferens
• Peritoneum
- Tunica vaginalis testis mit: lamina visceralis (Epiorchium) und lamina parietalis (Periorchium)
Funiculus spermaticus
�.fi..I-1-- Fascia spermatica extema
--3.J.I.I- Hoden ......e-- Cavum scrotl
a
D Indirekte und direkte Leistenhernie im Vergleich a Indirekte Leistenhernie (angeboren oder erworben): Die innere Bruchpforte (Fossa inguinalis lateralis Anulus inguinalis pro fundus) liegt lateral der Vasa epigastrica inferiora. Der von Peritoneum parietale umschlossene Bruchinhalt (z. B. Darmschlin gen) senkt sich entweder sekundär durch den Leistenkanal in das Scrotum (erwor bene Hernie), oder er verlagert sich durch den offen gebliebenen Proc. vaginalis peri tonei (s. Bb) ins Scrotum (angeborene Her nie). Die Bruchhüllen sind in beiden Fällen =
Fascia spermatica interna
Fascia cremasterica
Fascia spermatica interna
--{f�:o---- obliterierter
C Gegenüberstellung der Bauchwand schichten und der ihnen entsprechenden Hüllen von Hoden und Samenstrang Die Hüllen des Samenstranges und des Ho dens sind Abkömmlinge der M u skeln und Fas zien der Bauchwand sowie des Peritoneums. Sie stellen eine Fortsetzung der Schichten der vorderen Bauchwand dar u nd umhüllen Sa menstrang und Hoden in einer von der Bauch haut gebildeten Tasche (Hodensack bzw. Scro tum).
• Bauchhaut
M. rectus abdominis
Bauchhaut
mit Epi- und Periorchium
Hüllen des Samen strangs und des Hodens
Hesselbach
:..--- Plica umbili calis medialis ( obliterierte A. umbilicalis)
... - Cavum scroti I'P-.>,....�
Bauchwand schichten
Plica umbilicalis lateralis
� Dreieck (Fossa ingui � nalis medialis)
M. obliquus --"::=---""",,��,-"'IiII� internus abdominis Aponeurose des M. obliquus externus abdominis
Topografie der Leitungsbahnen
die gleichen: Peritoneum parietale, Fascia transversalis und M . cremaster. b Direkte Leistenhernie (immer erwor ben l ): Die innere Bruchpforte (Fossa ingui nalis medialis - Hesselbach-Dreieck) liegt medial der Vasa epigastrica inferiora. Der Bruchsack verläuft ohne Beziehung zum leistenkanal direkt durch die Bauchwand und gelangt über den Anulus inguinalis superficialis ebenfalls in das Scrotum . Im Unterschied zu den i ndirekten Leistenher nien bestehen die Bruchhüllen jedoch nur aus Peritoneum parietale und Fascia trans versalis ( I ).
21 5
Rumpfwand
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Diagnostik u nd Therapie von Hernien
5.1 1
'\� 0( � �
. indirekte ---+-----.h.:l® , L,;""h,m;, direkte Leistenhernie Schenkel- --+---"<:7-+-') hernie
r-------,- indirekte Leistenhernie
b
a A Untersuchungstechnik bei leisten- und Schenkel hernien Wie die meisten Brüche treten Hernien der Leistenregion besonders nach intraabdomineller Druckerhöhung (z. B. beim Husten. Niesen oder Pressen) hervor und sind als Schwellung bzw. Vorwölbung in der Leistenregion zu tasten. Meist bildet sich diese Schwellung i m Liegen spontan zurück. daher sollte die klinische Untersuchung am stehenden Patienten durchgeführt werden. Spontanschmerz ist bei einer unkom plizierten Hernie die Ausnahme. häufiger liegt ein Fremdkörpergefüh l vor. Anhaltender Schmerz bei gleichzeitiger Druckempfindlich keit der Bruchgeschwulst. Ü belkeit und Erbrechen weisen auf eine Inkarzeration hin (s. C). Bei Vorwölbungen im Bereich der Leiste und bei Raumforde rungen im Scrotum (s. S. 225) kommen differenzialdiagnostisch z. B. Hydrozelen. Varikozelen. ektope Hoden. Lymphome oder Tumoren des Hodens bzw. Nebenhodens in Frage. Die Diagnose einer Leisten- oder Schenkelhernie wird in der Regel klin isch gestellt (z. B. durch Inspektion und Palpation). da diese als ä u ßere Hernien gut sichtbar sind.
a
b
B Komplette Reposition einer Hernie und Brucheinklemmung (Inkarzeration) a Bei freier Beweglichkeit des Bruchinhalts im Brucksack u nd in der Bruchpforte lässt sich eine Hernie in der Regel spontan oder durc h
� L-I
/DiagnOse_:Hernie_--,I ---:,--
_
keine Inkarzeration
_
.,,-
_
Z. n. Inkarzeration: spontane Reposition oder Laienreposition ist erfolgt
a Palpation vom Darmbeinstachel aus (sog. Drei-Finger-Regel): Mit der Drei-Finger-Regel ist es häufig möglich. Hernien der Leisten- und Schenkel region topografisch genauer einzuordnen und damit zwi schen direkter und indirekter Leistenhernie sowie Schenkel hernie zu differenzieren. Legt man den Thenar ( Daumenballen) auf den vor deren oberen Darmbeinstachel . markiert der Zeigefinger den Ver lauf des direkten Bruchs. der Mittelfinger den des indirekten Bruchs und der Ringfinger den Verlauf einer Schenkelhernie. Cave: Da der Bruchsack sowohl bei indirekter als auch d i rekter Leistenhernie durch den äußeren Leistenring austritt. sind beide Hernientypen inspekto risch und palpatorisch nicht zu unterscheiden. b Palpation vom Scrotum aus: Besonders kleinere Leistenhernien kön nen beim stehenden Patienten mit Hilfe des kleinen Fingers getastet werden. Durch Einstülpung der Skrotal- bzw. Leistenhaut tastet man sich entlang des Samenstranges durc h den äußeren Leistenring und legt die palmare Fingerbeere auf die dorsale Wand des Leistenkanals. Wenn der Patient hustet. spürt der geübte Untersucher eine direkte Hernie gegen die Fingerbeere. eine indirekte gegen die Fingerspitze schlagen.
manuelle Reposition zurückdrängen. d. h. sie ist reponibel. z. B. weil der Patient sich hingelegt hat wie oben beschrieben. Die akute Gefahr der Bruchei nklemmung besteht also nicht. b Die I n karzeration ist die schwerwiegendste Komplikation einer Her nie. Durch Strangulation in der Bruchpforte resultiert eine Durchblu tungsstörung des Bruchinhaltes bis hin zur Darmnekrose. Im wei teren Verlauf kann sich eine Ileussymptomatik herausbilden. Unter einem Ileus versteht man einen mechanischen oder funktionellen Darmverschluss. der z u einer lebensbedrohlichen Unterbrechung der Darmpassage durch Verengung oder Verlegung der Darmlich tung führt. Die Folge kann eine Darmperforation mit anschließender Bauchfellentzündung ( Peritonitis) sei n . Daher besteht die Indikation zur sofortigen Notfalloperation (s. C).
�
Inkarzeration: Reposition erfolgt durch Arzt
Inkarzeration: Reposition nicht möglich
,/ ambulante Betreuung
(ave Komplikationen: stationäre Beobachtung
elektive Operation
zügige Operation
216
direkte Leistenhernie
Notfall operation
C Symptomatologie einer Hernie und daraus resultierender Operationszeit punkt (nach Henne-Bruns. Dürig u. Kremer) Bei Hernien ist in der Regel eine Heilung durch konservative Maßnahmen (z. B. eine Bruch bandversorgung) nicht möglich. Ein dauer hafter Behandlungserfolg ist nur durch den operativen Bruchlückenversc hluss zu errei chen (s. E). Der Zeitpun kt der Operation rich tet sich nach der Symptomatologie. d. h. nach dem Vorliegen von reponiblen. irreponiblen oder i n karzerierten Hernien.
Rumpfwand
M. obliquus -*-+':-41� internus abdominis
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
M. transversus abdominis --
Aponeurose des -��::>.\l M. obliquus externus abdominis
Peritoneum parietale Fascia transversalis innere Bruchpforte (Hesselbach Dreieck)
N. ilioinguinalis --��"""
lig. pectineum (Cooper-Band)
Funiculus ---"'"'� spermaticus
Lig. lacunare
lig. inguinale Fascia lata ---r.-�-tI
o Zustand nach direkter,
erworbener leistenhernie Sagittalschnitte durch die Leisten region beim Mann: a Normalbe fund; b direkte, erworbene Leisten hernie.
R. superior ossis pubis ..........- . M. pectineus
a
N. iliohypogastricus (R. anterior)
:::''l\\-tI�- M. obliquus internus abdominis
N. ilioinguinalis
M. obliquu5 internus abdominis
Dopplung der Fascia transversalis
Netzeinlage ...--�,..,-- freigelegter Funi
culus spermaticus im Leistenkanal (bedeckt mit der Fascia cremasterica)
Leisten band
E Leistenhernienoperationen Für den Verschluss der Bruchpforten stehen unterschiedliche Operations methoden zur Verfügung. Sie unterscheiden sich v. a. durch die jeweilige Technik, die zur Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals eingesetzt wird. Folgende Schritte werden bei allen Operationen durchgeführt: •
Bruchsack freilegen und präparieren, Inhalt des Bruchsacks i n den Bauchraum reponieren, • Bruchpforte verschließen und damit die Stabilität der Bauchwand wiederherstellen.
lig. inguinale
c
a
Anulus inguinalis profundus
Verschluss des Peritoneum parietale Befestigungs- -+--->:� klammern
•
präperitonealer Raum
Während man bei j ü n geren Patienten mit kräftigen Muskel- u nd Faszi enverhältn issen zunächst die Rekonstruktion ohne Fremdmaterial (z. B. Operation nach Shouldice) anstrebt, verstärkt man bei älteren Pati enten oder rezidivierenden Hernien die Bauchwand in der Regel mit einer spannungsfreien Netzeinlage (z. B. Operation nach Lichtenstein).
a Operation nach Shouldice: Die H interwand des Leistenkanals wird verstärkt indem man die M m . obliquus internus u. transversus abdominis in zwei Reihen an das Leistenband anheftet und die Fascia transversalis doppelt. b u. c Operation nach Lichtenstein: Bei der spannungsfreien Rekon struktion (ntension-free repair") nach Lichtenstein wird die Bauchwand über einen vorderen Zugang durch Einlage eines Kunststoffnetzes ven tral der M m . obliq uus internus u. transversus abdominis verstärkt. d -f Netzeinlage durch totalen extraperitonealen (TEP) bzw. transab dominellen präperitonealen (TAPP) Zugang: Die Bauchwand wird durch laparoskopische Einlage eines Kunststoffnetzes dorsal der Mm. obliquus internus u. transversus abdominis im sog. präperitone a len Raum zwischen Fascia transversalis und parietalem Peritoneum verstärkt (d). Während bei der TEP die Bauchhöhle nicht eröffnet wird (extraperitoneal, s. e ) , muss bei der TAPP das parietale Perito neum vom Bauchraum aus (transabdominelf, s. f) eröffnet werden.
ehemalige Bruchpforte (Hesselbach· Dreieck)
Cooper·Band
d
TEP
TAPP Bauchhöhle mit Peritoneum parietale
Bauchwand mit Fascia transversalis
präperitonealer Raum Bruchsack e
217
5.
Rumpfwand
5.1 2
Topografie der Leitungsbahnen
Seltene äußere Hernien
Hernia epigastrica Narbenhernie ---\-----;'-
'-+--- Rektusdiastase
-; �-....,_ M. transversus ------ffl abdominis
.-':---- M. rectus abdominis �--- Umbilicus
Hernia --:'-:!'-:'Mr--"--:::==--7----'� umbilicalis -+-.-- Linea alba
A Lokalisation von Hernien an der vorderen Bauchwand
B Hernien der vorderen Bauchwand Hernie
•
Lokalisation. Vorkommen und typische Merianale
•
Hernia umbilicalis (Nabelbruch)
•
•
Omphalozele (Nabelschnurbruch)
•
angeborene Hemmungsfehlbildung ( 1 : 6 000) durch einen Bauchwanddefekt mit unvollständiger Reposition der Baucheingeweide während der Fetalzeit; im Gegensatz zum Nabelbruch ist der Nabelschnurbruch nicht von Haut und Subcutis, sondern nur von Peritoneum, Warton-Sulze und Amnionepithel überzogen ( Bruchinhalt ist daher gut zu erkennen)
•
Hernia epigastrica
•
Bruchpforten sind Lücken in der Linea alba mit Ausnahme des Nabels (schleichender Übergang zur Rektusdiastase, s. u.)
•
Rektusdiastase
•
•
Narbenhernien
•
im Bereich der Nabelregion mit dem Anulus umbilicalis als Bruchpforte: - angeborener Nabelbruch: keine vollständige Rückbildung des physiologischen Nabelbruchs durch Vernarbung der Papilla umbilicalis (Bruchsack: Amnion und Peritoneum) - erworbener Nabelbruch: häufig nach mehreren Schwangerschaften, aber auch bei Adipositas, Leberzirrhose oder Aszites (sekundäre Erweiterung des Anulus umbilicalis)
Auseinanderweichen der Rektusmuskulatur ( Bruchpforte) im Bereich der Linea alba bei Anspannung der Bauchmuskulatur (geht bei Entspannung wieder zurück, selten Beschwerden) =
Bruchpforten sind die auseinander gewichenen Fasziennähte im Bereich von Operationsnarben (am häufigsten nach medianer Oberbauchlaparotomie)
• Nabelhernien und epigastrische Hernien machen etwa 1 0 % aller Hernien aus.
218
Rumpfwand
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
C Weitere, seltene Bruchformen am übrigen Rumpf·
Lokal isation
Hernie
Linea semilunaris
;.'-;:+-- -->\lIii..... .
•
Spieghel Hernie
• im Bereich der vorderen Bauchwand zwischen Linea semilunaris und lateraler Rektusscheide. meist an der Kreuzungs steIle mit der Linea arcuata
•
Hernia lumbalis
•
zwischen der 1 2. Rippe und dem Beckenkamm: - Hernia lumbalis superior (oberes kostolumbales Dreieck. Trigonum Grynfelti): zwischen 1 2. Rippe und M. iliocostalis - Hernia lumbalis inferior (unteres iliolumbales Dreieck. Trigonum Petiti): zwischen Crista iliaca. M. latissimus dorsi und M. obliquus externus abdominis
•
Hernia obturatoria
•
durch das Foramen obturatum und dann zwischen den Mm. pectineus. adductor longus u. obturatorius externus hindurch
-
-
_ _
:- -I; Rektusscheide. --f.---'--'"i:::laterale Wand
..
Linea arcuata
D Spieghel-Hernie
• Hernia ischiadica
Hemia lumbalis superior (Grynfelt-Hernie)
Hernia lumbalis --7,,-f-' . inferior (Petit-Hernie)
•
Hernia perinealis
• durch das Foramen ischiadicum majus: - Hernia suprapiriformis (oberhalb des M. piriformis) - Hernia infrapiriformis (unterhalb des M. piriformis) - Hernia spinotuberosa (vor dem Lig. sacrotuberale) •
durch den Beckenboden: - Hernia perinealis anterior (vor dem M. transversus perinei profundus) - Hernia perinealis posterior (hinter dem M. transversus perinei profundus) - Hernia ischiorectalis (durch den M. levator ani in die Fossa ischioanalis)
• weniger als 1 % aller Hernien. in der Regel erworben (nach Schumpelick)
E Hernia lumbalis Hernia perinealis anterior
M. transversus perinei profundus
M. gluteus maximus Hernia supra piriformis M. piriformis M. pectineus
Hemia infra piriformis
N. obtura torius
Hemia spino tuberosa
Hernia ischio rectalis
N. ischiadicus
M. obturatorius externus
M. adductor longus
F Hernia obturatoria
Lig. sacrotuberale
G Hernia ischiadica
Hernia perinealis posterior
M. levator ani
H Hernia perinealis
219
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.1 3
Entwicklung der ä u ßeren Geschlechtsorgane
Genitalhäcker Sinus urogenitalis
a
�� ®
B Abkömmlinge der embryonalen indifferenten Geschlechtsanlage bei der Bildung der äußeren Geschlechtsorgane (nach Starck)·
Genitalfalten Genitalwülste
Analfalte -----,��
I ndifferente Anlage
Corpus spon giosum penis
Corpora cavernosa penis
Scrotum Raphe ----� perinei
Anus
Glans clitoridis
f+�"""-+--- Labia
minora
Vestibulum vaginae
Corpo ra cavernosa penis
Clitoris, Glans c litori di s
Genitalfalten
Co rp u s spongiosum penis, Glans penis
Labia minora, Bulbus vestibuli
Genitalwülste
Scrotum
Labia majora
Sinus uragenitalis
Pars spongiosa urethrae
Vestibul um vag ina e
Analfalten
Raphe perinei
Raphe perinei
+-. �tL-+--- Labia
_ _ _ _
Raphe perinei
majora
"ir----- Anus
9 Geschlecht
Genitalhäcker
b
Glans penis
d Geschlecht
•
Zur Entwicklung der Geschlechtsdrüsen (Gonaden) sowie der Geschlechtsgänge s. Lehrbücher der Embryolog ie .
c A Geschlechtsspezifische Entwicklung der äußeren Genitalorgane a I ndifferente Anlage der äußeren Geschlechtsorgane bei einem 6 Wo chen alten Em bryo; b Differenzierung der ä ußeren Geschlechtsorgane bei einem 1 0 Wochen alten Fetus; c untersch iedliche ä ußere Geschlechtsorgane beim Neugeborenen. Die ä ußeren Geschlechtsorgane entwickeln sich aus einer undifferen zierten mesodermalen Anlage im Bereich der Kloake und d u rchlau fen ähnlich der inneren Geschlechtsorgane zunächst ein indifferentes Stadium. Rectum bzw. Anus und Sinus urogenitalis (Kloake) sind noch nicht voneinander getrennt und nach außen d u rc h eine gemeinsame Kloakenmembran verschlossen. Durch intensive mesodermale Zelltei lungen entstehen u m die Kloakenmembran folgende Erhebungen: vorne: Genitalhöcker ( Geschlechtshöcker), • seitlich: GenitalFalten ( U rethralFalten), hinten: Analfalten sowie lateral der Genitalfalten die Genitalwülste ( Labioskrotalwülste). •
=
• •
Danach (in der 6 . - 7. Woche) teilt das Septum urorectale die Kloake in einen vorderen (Sinus urogenitalis) und einen hinteren Abschnitt (Anus und Rectum). Die Kloakenmembran löst sich auf, i m vorderen Abschnitt bildet sich das Osti u m u rogenitale. Auf Höhe des Septum u rorectale entsteht (durc h Verschmelzung der paarigen Analfalten zur Raphe peri nei) die primäre Anlage des Damms ( Perineum). Die Differenzierung der Geschlechtsorgane beginnt u ngefähr in der 8 . - 9 . Fetalwoche. In der 1 3. Woche ist der Geschlechtsunterschied deutlich sichtbar, ab der 1 6. Woche voll ausgebildet : •
B e i m männlichen Fetus vergrößert s i c h unter d e m Einfluss von Testo steron der Genitalhöcker zum Phallus u nd bildet den späteren Penis.
220
•
Der Sinus urogenitalis schließt sich duch Verschmelzung der Geni talfalten vollständig und bildet die Pars spongiosa der Urethra. Die Genitalwülste (Skrotalwülste) vereinigen sich zum Scrotum. Beim weiblichen Fetus (Fehlen von Testosteron) bildet sich aus dem Genitalhöcker die Clitoris. Der Sinus urogenitalis bleibt als Vestibu lum vaginae offen und die beiden Genitalfalten bi lden die kleinen Schamlippen ( Labia minora). Die Genitalwülste vergrößern sich und bilden die g roßen Schamlippen (Labia majora).
M ännliche Geschlechtsorgane entstehen nur, wenn bestimmte Fakto ren vorhanden sind. Im Einzelnen sind dies: •
ein funktionstüchtiges SRY- (sex-determining region of Y-)Gen auf dem Y-Chromosom (sonst entstehen Eierstöcke und ein weiblicher Phänotyp); das SRY-Gen sorgt auch dafür, dass das Anti-Müller-Hor mon und die Leydig-Zellen gebildet werden, s. u . ; d a s sog. Anti-Müller-Hormon, d a s u . a . für die Rückbildung der Müller Gänge sorgt. Es wird ab der 8. Fetalwoche in den somatischen Zellen der Hodenstränge (spätere Sertoli-Zellen) gebildet; • die Leydig-Zellen, die ab der 9. Woch e i n den fetalen Hoden entste hen und bis zur Geburt große Mengen von Androgenen (Testoste ron) produzieren. Unter i hrem Einfluss findet die Differenzierung des Wolff-Ganges zu den Samenwegen und die Ausbildung der äußeren männlichen Geschlechtsorgane statt. •
Wenn die hier beschriebenen Entwicklungsschritte an irgendeiner Stelle u nterbrochen oder gestört werden, entstehen zum einen die verschie denen Spaltbildungen ( Hyposphadie, Episphadie, vgl. C} zum anderen die Fehlbildungen des ä ußeren Genitale bei den unterschiedlichen For men der Intersexualität (s. E) ( nach Starck).
Rumpfwand
Glans penis
Scrotum
Merkmale
" Hermaphro ditismus veru s " · (echtes Zwittertum)
•
Sehr seltene Zwitterbildung (in etwa 70 % der Fälle weiblicher Karyotyp: 46,XX). Die Keimdrüsen enthalten sowohl Hoden- als auch Ovargewebe (Ovotestis), wobei das Ovargewebe überwiegt. Die äußeren Geschlechtsorgane sind daher in der Regel w ,blich ausgeprägt, jedoch mit einer deutlich vergrößerten Clitoris. Ein Uterus ist häufig vorhanden. Die meistens Hermaphroditen werden als Mädchen aufgezogen.
•
Pseudohermaphro ditismus (Scheinzwittertum)
•
E i n eindeutiges chromosomales Geschlecht (Frau: 46, XX oder Mann: 46, XY) verbi rgt sich hinter einem Phänotyp, der weitest gehend dem anderen Geschlecht entspricht. Wenn ein Hoden vorhanden ist, spricht man von einem männlichen, wenn ein Ovar vorhanden ist, von einem weiblichen Pseudohermaphroditen.
- Pseudohermaphro
•
Ätiologie und Pathogenese Der weibliche Phänotyp entsteht durch mangelnde fetale Androgeneinwirkung:
a-:----- Anus
a
Topografie der Leitungsbahnen
E Verschiedene Formen der Intersexualität " Erscheinungsform
nicht regel- --+-+-1 hafte Urethral öffnungen
5.
Prostata ___-""'1��- Urethra
Hypospadia perinealis
b
Hypospadia penis
Hypospadia scrotalis
ditismus masculi nus
C Hypospadie: Eine FehJbildung der Harnröhre bei Jungen a Unterseite von Penis und Scrotum mit Spalt bildungen; b mögliche Austrittspforten der Harnröhre bei Hypospadie (Penis in der Ansicht von la teral).
- chromosoma les Geschlecht: männlich (46,XY) - Phänotyp: weiblich
Wenn die Genitalfalten im Zuge der Ge schlechtsdifferenzierung nicht vollständig ver schmelzen (s. A), kommt es zu einer Spaltbil dung der Harnröhre, die entweder a n der Un terseite (Hypospadie) oder a n der Oberseite des Penis (fpisphadie) auftreten kann. Mit einer Inzidenz von 1 : 3 000 gegenüber 1 : 1 00 000 ist die Hyposphadie deutlich h äufiger. Am häu figsten findet man nicht regelhafte Urethralöf fungen im Bereich der Glans penis (glanduläre Form der Hypospadie). Zusätzlich ist der Pe nissehaft meist verkürzt und durch ventral ver laufende Bindegewebsstränge zur Unterseite abgeknickt. In der Regel erfolgt eine operative Korrektur zwischen dem 6. lebensmonat und dem 2. Lebensjahr (nach Sökeland, Schulze u. Rübben).
- Pseudohermaphro
•
ditismus feminin us
- chromosoma les Geschlecht: weiblich (46,XX) - Phänotyp: männlich
Beispiel: Syndrom der testikulären femlnl lerung ( 1 : 20 000 Lebendgeburten):
Ätiologie und Pathogenese Der männliche Phänotyp entsteht durch dIe f tal Androg n, einwirkung: 1. angeborene Enzymstörung: 2. diaplazentare Androgeneinwirkung.
•
Beispiel: angeborenes adrenogenitales Syndrom ( 1 . 5 000 Lebendgeburten): - 46, XX-Chromosomensatz; - innere Genitalorgane w iblich, Maskulinisierung der äußeren Genitalien (Vergrößerung der Clitoris, partielle Fusion der großen Schamlippen, kleiner Sinus urogenitalis, s. 0); - Ursache: Nebennierenrindenhyperplasi mit g störter Steroid synthese aufgrund eines genetischen Enzymdefektes (am häufigsten 2 1 -HydroKylase-Mangel). Der verminderte Hormonspiegel führt über eine vermehrte Ausschüttung von ACTH zu einer Überproduktion von Androgen n: - TherapIe: lebenslange Zufuhr von Hydrocortison und ggf. einem Mineralocorticoid.
Harn röhren öffnung
Anus -----4o Äußeres Genitale einer Frau mit
adrenogenitaJem Syndrom Ansicht von ventral. Das äußere Genitale er scheint stark vermännlicht. Die Clitoris ist deutlich vergrößert, die großen und kleinen Schamlippen sind partiell fusioniert und der Sinus urogenitalis bildet ein verkleinertes Ves tibulum vaginae (s. E, Pseudohermaphroditis mus femininus).
•
- 46, XY-Chromosomensatz: - äußeres Erscheinungsbild weiblich (Östrog n·Synthes vorhanden), aber Fehl n von Scham, und Ach� Ib haarung (.hairless woman') sowi F hfen von Uterus und oberer Vagina; - Ursache: Androgenrezeptordefekt bzw. Storung n d s Androgenmetabolismus (S(l-Reduktase·2·Def kt); - daher keine funktionsfähige Spermatog n e; - TherapIe; Entfernung d r m istens in d r L i�t nr gion lieg nd n Hoden (Gefahr der malignen Entartung) und I b nslang Östrogensubstitution.
Clitoris --+>�r--
Vagina
1 . Störung der Testosteronsynthese; 2. Störung der Testosteronumwandlung; 3. Androgenrezeptordefekt; 4. Hodendysgenesie.
•
••
InterseKualität bezeichnet den Zustand eines Menschen, der Widersprüche in der Ausbildung der allgemeinen äußeren Geschlechtsmerkmale, der Keimdrüsen sowie des chromosomalen Geschlechts aufweist. Benannt nach Hermaphroclitos, dem zweigeschlechtlichen Sohn von Hermes und Aphrodite aus der griechischen Mythologie.
221
5.
Rumpfwand
5.1 4
Topografie der Leitungsbahnen
Äu ßere männliche Geschlechtsorgane: Descensus testis und Fu nicul us spermaticus
Hoden
Ureter
Proc. vaginalis peritonei
Symphysis pubica
Peritonealhöhle
--"'*-+t�'--- Blase --,ff--�-- Symphysis pubica
Glandula vesiculosa
�.-->rt--- Urethra
Prostata Glandula bulbourethralis
Nebenhoden
-----:� :: �.....
Leisten kanal
Penis
J.I-f'l-:::1::--'t--\\clli---.Jf+---- Ductus
b
deferens
Bulbus penis
Symphysis pubica
Nebenhoden --+-f+-
Gubernaculum testis
Labioskrotal wulst
Gubernaculum testis
Hoden Hodensack
--+-- Peritoneal höhle
A Übersicht über die männlichen Geschlechtsorgane Nach i h rer Entstehung unterscheidet man innere u nd ä ußere männliche Geschlechtsorgane: Die inneren entwickeln sich aus den beiden Uroge nitalleisten kranial des Beckenbodens (Ausnahme: Prostata u nd Cow per-Drüsen entstehen aus Urethraepithel und sind damit Abkömmlinge des Sinus urogenitalis), die ä ußeren aus einer kaudal des Beckenbodens lokalisierten Geschlechtsanlage u m den Sinus urogenitalis (vgl. S. 220).
obliterierter ---f--' Proc. vaginalis �-------:-- Ductus peritonei deferens Hoden ---'t-�---+1+Cavum scroti
Innere männliche Geschlechtsorgane • • • •
Hoden (Testis) Nebenhoden (Epididymis) Samenleiter (Ductus deferens) akzessorische Geschlechtsdrüsen - Vorsteherdrüse (Prostata) - Bläschendrüse (Glandula vesiculosa) - Cowper-Drüsen (Glandulae bulbourethrales)
Äu8ere männliche Geschlechtsorgane • Glied (Penis) • Hodensack (Scrotum) • Hodenhüllen
Topografisch gesehen zählt man Hoden, Nebenhoden und einen Teil des Ductus deferens jedoch zu den äußeren männlichen Geschlechts organen, da sie während der Fetalentwicklung (Descensus testis) aus der Bauchhöhle in den Hodensack verlagert werden.
Bauchhoden ----:--'� Leistenhoden _--;'_..L-,+ ektope Hoden
C Lageanomalien des Hodens Störungen des Descensus testis kommen bei etwa 3 % der Neugebore nen vor. Der Hoden kann hierbei in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal liegen bleiben (Kryptorchismus bzw. Hodenretention). Als Ursache wird eine u ngenügende Androgenproduktion angenommen. Verirrt sich der Hoden bei seinem Abstieg, spricht man von einer Hodenektopie. Folgen einer Hodenfehllage sind durch die hohe Umgebungstemperatur v. a. Fertilitätsstörungen sowie ein erhöhtes Risiko der malignen Entartung.
222
\-'r\'r--+---- Nebenhoden _f---- Scrotum
d B Descensus testis Ansicht von lateral. a 2. Monat; b 3. Monat; c zum Zeitpunkt der Geburt; d nach Oblitera tion des Proc. vaginalis peritonei. Gegen Ende des 2. Entwicklungsmonats liegen die Keimdrüsen (Gona den) und die Reste der Urniere in einer gemeinsamen Peritonealfalte (Urogenitalfalte), aus der nach Rückbildung der Urniere die sog. Keim drüsen bänder hervorgehen. Wichtig für den Descensus testis ist das kaudale Keimdrüsenband (Gu bernaculum testis). Es unterkreuzt die Genitalgänge, durchsetzt die Bauchwand im Bereich des Canalis ingui nalis und endet i m Labioskrotalwulst, einer Aussackung der ventralen Bauchwand. Durch den Zug dieses Keimdrüsenbandes (der eine Folge des Rumpfwachstums ist, das schneller vonstatten geht als das Wachs tum der Geschlechtsorgane) gleiten Hoden u nd Nebenhoden unter dem Peritoneum an der dorsalen Rumpfwand nach kaudal (transabdo minaler Deszensus). Zu Beginn des 3. M onats liegt der Hoden bereits ü ber dem Eingang in den späteren Leistenkanal. Ventral des Gubernacu l u m testis bildet sich der Proc. vag inalis peritonei, eine trichterförmige Aussackung des Peritoneum, die sich mit den übrigen Schichten der Bauchwand bis in den Skrotalwulst fortsetzt. Hieraus entstehen nach Abschluss des Deszensus die H üllen des Samenstrangs und des Hodens. Eine 2. Phase, die erst kurz vor der Geburt a bgeschlossen ist (transingui naler Deszensus) füh rt zur Passage des Hodens durc h den Leistenkanal in das Scrotum. Nach Abschl uss des Descensus testis (zum Zeitpunkt der Geburt) obliteriert der Proc. vaginalis peritonei bis a uf einen kleinen Spaltraum, der als Cavum scroti den Hoden teilweise umgibt (Tunica vaginalis testis mit einem viszeralen, Epiorchium, u nd einem parietalen Blatt, Periorchium, s. S. 224). Bleibt diese Obliteration aus, kommunizie ren Bauchhöhle und Hodenhöhle miteinander (angeborene indirekte Leistenhernien, vgl. S. 2 1 2) (nach Starck).
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Anulus inguinalis superficialis Fascia spermatica ----=-----��.-:��� externa Fascia spermatica interna
Fascia cremasterica und M. cremaster A. u. V. femoralis
;-';;;:iF--=-.,..-- Plexus testicularis
--,-'-'-_L---'1
_ _
A. testicularis ----�'-..,---i'-o--'"
Ductus deferens
Plexus -------''7:p� pampiniformis
Fascia spermatica externa Proc. vaginalis peritonei
Nebenhoden --------=_""---'Periorchium --------'�r.r Hoden mit -------4.��� Epiorchium
Tunica dartos
",--- Scrotum
o Penis, Scrotum und Funiculus spermaticus Ansicht von ventral. Im Bereich von Scrotum und Funiculus spermaticus ist die Haut teilweise entfernt. Auf der linken Seite sind Tunica dartos und Fascia spermatica externa freigelegt, auf der rechten Seite ist der Samenstrang schichtweise eröffnet. Die Haut des Hodensackes unter scheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Haut der Bauchwand. Sie ist relativ stark pigmentiert, deutlich dünner, leichter verschiebbar und frei
von subkutanem Fettgewebe. Darüber hinaus liegt in der Dermis des Hodensacks ein Geflecht von Myofibroblasten (Tunica dartos), deren Kontraktion zur Runzelung der Haut führt. Dadurch wird die Oberfläche verringert und bei gleichzeitiger Vasokonstriktion der Hautgefäße die Wärmeabgabe gesenkt. Mithilfe dieses Mechanismus wird die Tempe ratur so geregelt, dass sie für die Spermatogenese optimal ist.
A. u. V. ductus deferentis
obliterierter Proc. vaginalis peritonei
N. ilioinguinalis ----,jj/'.i':I
E Inhalt des Samenstranges ( Funiculus spermaticus) Querschnitt durch einen Samenstrang. Auf Höhe des inneren Leistenringes bündeln sich d ie zum Hoden ziehenden Leitungsbahnen zu einem kleinfi ngerdicken Kabel, das durch lockeres Binde- bzw. Fettgewebe und die Sa menstrang- bzw. Hodenhüllen zusammenge halten wird. Die H üllen umschließen folgende Strukturen : • • • • • • • •
• •
M . cremaster mit Fascia cremasterica, R. genitalis des N. genitofemoralis, A. u. V. cremasterica, Ductus deferens, A. u. V. ductus deferentis, A. testicularis, Vv. testiculares (Plexus pampiniformis), vegetative Nervenfasern (Plexus testicu laris), lymphgefäße sowie den obliterierten Proc. vaginalis peritonei.
Ductus deferens
h-:-?+-���,"""r." - vegetative Nerven (Plexus testicularis)
R. genitalis des N. genitofemoralis
' �;".l:>r-mr\\\--- Vv. testiculares
(- Plexus pampiniformis)
A. testicularis ---tH'ri:�-,."'.'-:-� "'bindegewebiges Stroma M. cremaster
cremasterica
Besonderheiten: Die weitlumigen Venen des Plexus pampiniformis sind mit ihrer dreischich tigen Media ungewöhnlich dickwandig und können daher leicht mit Arterien verwechselt werden. Der Ductus deferens ist am lebenden aufgrund seiner kompakten Muskelwand als
Fascia spermatica externa
la':1-!#�- Fascia spermatica intema
'#.fL--- Fascia
cremasterica
stricknadeldicker, harter Strang durch die Haut zu tasten. Diese chirurgisch gut zugängliche Lage macht man sich bei der sog . Vasektomie bzw. Vasoresektion zunutze: Durch Unterbin dung des Ductus deferens wird der Transport der Spermien unterbrochen (Sterilisation).
223
Rumpfwand
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Äu ßere männliche Geschlechtsorgane: H oden und Nebenhoden
5.1 5
Sinus epididymidis cremasterica M. cremaster ----j----....J Fascia --��----,"" spermatica interna
Testis Skrotalhaut ----'I---�-? mit Tunica dartos
Ductus deferens
=
� ....��� Fascia
spermatica externa
Epididymis ---j----';i Sinus -���� epididymidis
Nebenhoden
Tunica vaginalis testis (Lamina parietalis Periorchium)
A. testi cularis Fascia sperma tica externa Dermis (Tunica dartos)
p.,II..... - Schnitt -
Epidermis
ebene von b
Tunica vaginalis testis (Lamina visceralis Epiorchium) =
A Tunica vaginalis testis und Cavum peritoneale scroti (Cavum serosum testis) a Eröffnete Tunica vagi nalis testis eines linken Hodens, Ansicht von lateral; b Querschnitt durch Hoden, Nebenhoden und Scrotum, Ansicht von kranial. Die Tunica vaginalis testis (nicht obliteriertes Ende des Proc. vag inalis peritoneii, vgl. S. 222) umgibt als seröse Hülle Hoden und Nebenhoden. fhr viszerales B latt (Epiorchium) ist fest mit der Tunica a lbuginea des Ho-
seminiferi contorti
Fascia cremasterica
Septufum testis
M. cremaster
Tunica albuginea
Fascia sperma tica interna Periorchium
b
a
Vv. testi culares
dens verwachsen. Es schlägt am Mediastinum testis, dem Mesorchium (Aufhängeband des Hodens mit Ein- und Austrittsstelle der Leitungs bahnen), in das parietale Blatt (Periorchium) um, das a ußen von der Fas cia spermatica interna bedeckt ist. Zwischen beiden Blättern liegt ein mit wenig Flüssigkeit gefüllter und von Mesothel a usgekleideter Spalt (Cavum peritoneale scroti), der sich teilweise zwischen Hoden und Ne benhoden fortsetzt (Sinus epididymidis). Eine pathologische Ansamm lung von Flüssigkeit im Cavum serosum scroti nennt man eine Hydrocele testis (s. Fb) (nach Rauber/Kopsch).
iiii:rr--- A. testicularis
Appendix epididymidis Appendix testis
Caput epididymidis Corpus epididymidis
testis Ductus deferens Cauda epididymidis
B Äußere Gestalt von Hoden und Nebenhoden Linker Hoden und Nebenhoden, Ansicht von lateral. I m geschlechtsrei fen Zustand wiegt der Hoden (Testis) zusammen m i t dem Nebenho den ( Epididymis) etwa 2 0 - 3 0 g. Der Hoden hat eine eiförmige Gestalt (Länge: ca. 5 cm; Breite: ca. 3 cm) mit einem durchschnittlichen Volu men von etwa 1 8 m l ( 1 2 - 20 ml). Das Hodengewebe wird von einer derben Bindegewebskapsel (Tunica albuginea) umschlossen und ist von prall-elastischer Konsistenz. Der Nebenhoden sitzt mit seinem Kopf (Caput epid idymidis) dem oberen Hodenpol auf und verläuft mit sei nem Körper bzw. Schwanz (Corpus u nd Cauda epididymidis) a u f der Dorsalseite des H odens bogenförmig entlang dem Mediastinum testis. Am u nteren Hoden pol geht der Nebenhodenschwanz in den Ductus deferens ü ber.
224
Ductufi efferentes
Plexus pampiniformis (Vv. testiculares)
Tunica albuginea
Ductus epididymidis
Rete testis
Ductus deferens
Septula testis Lobuli testis
o::....,�!:{-�-- Tubuli seminiferi contort;
C Feinbau von Hoden und Nebenhoden Schnitt durc h den Hoden (Nebenhoden i ntakt), Ansicht von lateral. Die von der Tunica albuginea des Hodens radiär in Richtung Media stinum testis ziehenden Bindegewebssepten (Septula testis) untertei len das Hodengewebe in etwa 370 keilförmige Hodenläppchen (Lobuli testis). Jeder Lobulus enthält ein oder mehrere aufgeknäulte Hodenka nälchen (Tubuli seminiferi contorti), in deren Epithel die Samenzellen gebildet werden (Spermatogenese, vgl. S . 4) und die in das Rete testis münden. Von dort ziehen etwa 1 0 - 1 5 Ductuli efferentes zum Neben hodenkopf, in dem der etwa 6 m lange und stark aufgeknäulte Neben hodengang ( Ductus epididymidis) beginnt. Der Nebenhodengang setzt sich in den Ductus deferens fort, der mit dem Samenstrang durch den Leistenkanal i n die Bauchhöhle eintritt und ü ber ein kurzes Zwischen stück ( Ductus ejaculatorius) in die Pars prostatica der Urethra einmün det (s. S. 227).
Rumpfwand
Vv. testiculares -� (Plexus pampini .""I-II!-- A. testicularis formis) ./ll-lil'--- A. ductus deferentis
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
.. ....at NIL lumbales ----.�
1If->'ffi--- Vv. ductus deferentis
l!'II--""":"',L--- A. testicularis
A. cremasterica lymphabfluss des Hodens und Nebenhodens
V. cremasterica
lymphabfluss der -----j!ni Hodenhüllen und des Scrotums
..ri----- NIL inguinales superficiales l+-+---f--- A. femoralis
E Lymphabflüsse und regionäre Lymphknoten von Hoden, Nebenhoden. Hodenhüllen und Scrotum Die Lymphgefäße von Hoden und Nebenhoden ziehen in Begleitung der Vasa testicularia zu den NIl. lumbales, die regionären Lymphknoten für die Hodenhüllen und das Scrotum hingegen sind die NIL inguinales superficiales (s. S. 522). Beachte: Bei fortgeschrittenen Hodentumoren treten bevorzugt retro peritoneale Lymphknotenmetastasen auf, da Hoden und Nebenhoden ihre Lymphe über die lumbalen Lymphknoten abführen.
V. renalis sinistra a
V. cava ---I' inferior
leistenkanal
b
Vv. testiculares (Plexus pampini formis)
D Gefäßversorgung des Hodens a Arterielle Versorgung: Hoden, Nebenhoden und Hodenh üllen wer den ü ber drei u nterschiedliche Arterien versorgt, die untereinander anastomosieren (nach Rauber/Kopsch, dort nach Hundeiker u. Keller): • A. testicularis: direkt aus der Aorta; • A. ductus deferentis: aus der A. iliaca interna; • A. cremasterica: aus der A. epigastrica inferior. Die Gefäße für den Hodensack stammen aus der A. pudenda interna (s. S. 550). b Unterschiedlicher venöser Abfluss des rechten und linken Hodens: Das venöse Blut aus Hoden u nd Nebenhoden fließt im Bereich des Mediastinum testis in die Vv. testiculares, die besonders in ihrem dis talen Verlauf ein längsgestrecktes Venengeflecht. den Plexus pampi niformis, bilden. Er umgibt die Äste der A. testicularis und zieht mit ihr durch den Leistenkanal in den retroperitonealen Raum. Dort mün det die rechte V. testicularis in die V. cava inferior, die linke in die V. re nalis sinistra. Die unterschiedliche venöse Entsorgung ist klinisch von großer Bedeutung: Die Einmündung in die V. renalis sinistra erfolgt im rechten Winkel. Dadurch entsteht eine physiologische Engstelle, an der es zu Abflusstörungen des venösen Blutes kommen kann. Diese können z u krampfaderartigen Erweiterungen (sog. Varikoze len, s. Fd) der linken V. testicularis und damit auch des Plexus pampi niformis führen. Der Plexus pampiniformis kann dann seine Funktion als .Temperaturregler" (Kühlen des aus der A. testicularis zurückströ menden, venösen Blutes) n icht mehr ausreichend erfüllen. Die Folge ist eine lokale Ü berwärmung und damit häufig eine eingeschränkte Fertilität des linken Hodens.
9
F Hinweise auf Erkrankungen des äußeren Genitale bei der klinischen Untersuchung a-f Erkrankungen, die eine Schwellung des Hodensacks hervorru fen können: a Leistenhernie: b Hydroceie testis (Ansammlung serö ser Flüssigkeit im Cavum serosum scroti); c Spermatozele (Retentions zyste im Nebenhoden); d Varikozele (schmerzhafter, varikös erweiter ter Plexus pampiniformis); e Epididymitis (schmerzhafte bakterielle Entzündung des Nebenhodens); f Hodentumor (schmerzlose, meist einseitige Verhärtung des Hodens). g Bimanuelle Untersuchung von Hoden und Nebenhoden: Die klini sche Untersuchung des äußeren Genitale beinhaltet u. a. die Palpation von Hoden und Nebenhoden (bi manuelle Untersuchung). Aus den oben erwähnten Symptomen einzelner Erkrankungen ergeben sich folgende Punkte, die bei der klinischen Untersuchung berückSichtigt werden müssen: • Ist die Raumforderung auf das Scrotum beschränkt? Bemerkt man eine kurzzeitige Zunahme der Raumforderung, wenn der Patient hustet? • Ist die Raumforderung bei der Diaphanoskopie (Beleuchtung mit einer Taschenlampe) durchscheinend oder nicht? Ist die Raumforderung schmerzlos oder druckdolent?
•
•
Beachte: Eine schmerzlose Verhärtung des Hodens, insbesondere bei jüngeren Männern, sollte immer an einen Hodentumor denken lassen (nach Sökeland, Schulze u. Rübben).
225
Rumpfwand
5.1 6
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Äußere männliche Geschlechtsorgane: Penisfaszien und Schwellkörper
A. u.V. femoralis
A. u. v. pudenda externa
Anulus inguinalis superficialis N. ilioinguinalis Fascia spermatica externa lig. suspensorium penis __ ,_
A. u. V. scrotalis anterior Fascia penis profunda Vv. dorsales penis superficiales V. dorsalis penis profunda A. u. N. dorsalis penis
A a b c
Anordnung der Penisfaszien Penis in der Ansicht von ventral (Haut u nd Faszien teilweise entfernt); Penis in der Ansicht von rechts (Haut und Faszien teilweise entfernt); Querschnitt durch das Corpus penis.
Das männliche Glied (Penis) wird von einer dünnen, fettgewebsfreien und gut verschiebbaren Penishaut umgeben. Ü ber der Glans penis (Eichel) bildet die Haut eine Duplikatur, die Vorhaut (Preputium penis), die als Reservefalte über das Frenulum preputii an die U nterseite der Glans penis angeheftet ist (s. b). Die Schwellkörper des Penis werden von einer derben kollagenfaserigen Tunica albuginea fest umschlossen. Beide Schwellkörper werden zusammen von beiden Blättern der Fascia penis umgeben (Fasciae penis superficialis u. profunda). Die Schwell körper mit ihren bindegewebigen Hüllen und die Art des Einbaus der Gefäße in diese Bindegewebsstrukturen sind für das Verständnis der Funktion des Penis von besonderer Bedeutung (s. S. 229).
Fascia penis superficialis Vv. dorsales penis superficiales a
Fascia penis superficialis
A. u. N. dorsalis penis V. dorsalis penis superficialis
A. u. N. dorsalis penis, Ast der V. dorsalis penis profunda
Preputium penis Corona glandis
Penishaut b
Fascia penis profunda
Corpus cavernosum penis und Corpus spongiosum penis mit Tunica albuginea
B Verengung der Vorhaut (Phimose) a Verengung der Vorhaut bei einem 3-jähri gen Jungen; b Zustand nach operativer Zirkumzision (Beschneidung). Bei Neugeborenen und Säuglingen ist das Epi thel des inneren Vorhautblattes mit dem Ober flächenepithel der Glans penis verklebt. Da durch entsteht am distalen Ü bergang der äu ßeren Vorhaut zum inneren Vorhautblatt eine Verengung, die sog. physiologische Phimose. Im laufe des 1.-2. Lebensjahres lösen sich die epithelialen Verklebungen aufgrund der Ver größerung der Eichel und der Absonderungen von Smegma (.Vorhauttalg", zerfallene abge schilferte Zellen des mehrschichtig verhornten Epithels). lässt sich aufgrund einer funktio nellen Stenose (die dadurch entsteht, dass
226
Frenulum preputii
Tunica albu ginea corporis spongiosi
Fascia penis superficialis profunda
Tunica albuginea corporum cavernosorum
A. profunda penis
Glans penis Ostium urethrae externum
I-
�����!�4--- Fascia penis
V. dorsalis penis --+.-=--=::� profunda
Corpora cavernosa penis
Penishaut
Septum penis
--�,--;'�S-!;��-4--"--- Urethra,
c
sich die epithelialen Verklebungen nicht lösen, weil z. B. eben kein Smegma abgesondert wird) auch nach Vollendung des 3. lebensjahres die Vorhaut nicht über die Eichel streifen, sollte die Vorhautverengung durch eine opera tive Zirkumzision beseitigt werden. Diese Be schneidung kann (je nachdem, wie .drama tisch" die Verengung ist) erhaltend oder radi kal, d. h. Vorhaut resezierend (wie hier darge stellt), durchgeführt werden. Ein sofortiges ärztliches Eingreifen (also vor Vollendung des 3. lebensjahres) erfordert die Paraphimose (Notfallsituation !), bei der es durch die zurück gestreifte, verengte Vorhaut zu einer Strangu lation der Glans penis kommt (schmerzhafte li vide Anschwellung der Glans penis durch Min derperfusion und damit Gefahr der Nekrotisie rung) (nach Sökeland, Schulze u. Rübben).
Pars spongiosa
A. urethralis
a
b
Corpus spon giosum penis
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
C Penisschwellkörper und Schwellkörper muskeln a Ansicht von kaudal; der Harnröhrenschwell körper ist z. T. a bgelöst. Haut u nd Faszien sind entfernt. Auf der linken Seite sind die Mm. ischiocavernosus u. bulbospongiosus sowie die Fascia diaphragmatis urogenitalis inferior entfernt. b Querschnitt auf Höhe der Peniswurzel. Am Penis unterscheidet man eine fest an Be ckenboden und -skelett verankerte Penis wurzel (Radix penis). einen frei beweglichen Penissehaft (Corpus penis) mit einer Ober und Unterseite (Dorsum penis und Facies urethralis) sowie eine Glans penis (Eichel). auf der die Harnröhre mündet. Der Penis ist aus zwei Schwell körpern aufgebaut: • einem paarigen Penisschwellkörper (Cor pus cavernosum penis) und einem unpaare n Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis).
•
Im Bereich der Peniswurzel verj üngen sich die Corpora cavernosa penis konisch zu je einem Schwellkörperschenkel (Crus penis). Zwischen den beiden Crura penis liegt das verdickte Ende des Corpus spongiosum (Bulbus penis). Die Glans penis bildet das distale Ende des Harnröhrenschwellkör pers. Ihr hinterer Rand ist dachartig verbrei tert (Corona glandis) und stülpt sich über die Enden der Penisschwellkörper. Die Blut gefäße zur Versorgung der Schwellkörper sind Äste der A. pudenda interna. die sich im Spatium profundum perinei aufzweigt (s. S . 1 8 1 u. S. 228).
Corona glandis -------,t,� Glans penis ----Ifl Corpus --...... cavernosum penis Corpus spongiosum penis Corpus penis R. superior ossis pubis
Foramen obturatum M. bulbospongiosus M. ischiocavernosus R. inferior ossis pubis Bulbus penis
Radix penis
M. transversus ----=""---=-4� perinei profundus Fascia diaphragmatis urogenitalis inferior Symphysis pubica
a
______
______
A. dorsalis penis
-',----
N. dorsalis penis
'r--- A. profunda penis
Corpora -----==--..,;c� cavernosa pen is M. transversus perinei profundus
V. dorsalis penis profunda
...... -- M. ischiocavernosus
----
� Urethra.
Pars spongiosa
A. urethralis
b
Bulbus penis. Corpus spongiosum penis
Corpus cavernosum penis
::cp.��'7-lF-- Harnblase Recturn -+-""�+.-'-I
-!-�f--- Symphysis pubica
Ostiurn --\���� urethrae internum
������-- Prostata
Pars spongiosa
Pars prostatica Pars mem branacea Diaphragma urogenitale
penis
Ostium urethrae extemum
o Verlauf der männlichen Harnröhre
Mediansagittalschnitt durch ein männliches Becken. An der männlichen Harnröhre unterscheidet man entsprechend ihrem Einbau in die unter schiedlichen Bereiche von Becken und äußeren Geschlechtsorganen eine Pars prostatica. eine Pars membranacea und eine Pars spongiosa (vgl. S. 222). Die Pars spongiosa beginnt unterhalb des Diaphragma uro genitale mit ihrem Eintritt in den Bulbus penis des Corpus spongiosum penis u nd endet am Ostium urethrae extern um.
M. bulbo spongiosus
Preputium penis
_���g�����������f--
��I-- Glans penis
Corpus spongiosum penis
Pars spongiosa urethrae
Ostium urethrae externum
Fossa navicularis
E Mediansagittalschnitt durch die Penisspitze Im Bereich der Glans penis liegt eine etwa 2 cm lange spindeiförmige Erweiterung der Pars spongiosa urethrae (Fossa navicularis). in der das mehrschichtige Zylinderepithel der Harnröhre durch mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel abgelöst wird. Dessen obere Zellschichten sind reich an Glykogen. welches - wie im Vaginalmilieu der Frau - N ähr boden für die hier vorkommenden M ilchsäurebakterien ist (saurer pH und damit Schutz vor Krankheitserregern !).
227
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Äußere männliche Geschlechtsorgane: leitungsbahnen des Penis
5.1 7
Corpora cavernosa penis
V. dorsalis penis profunda
Corpus spongiosurn penis
/
Vasa pudenda externa
Lig. arcuatum pubis
V. dorsalis penis profunda
,......- Lig. transversum pennel
Funiculus spermaticus
A. u. N. dorsalis penis
M. bulbo spongiosus
N. dorsalis penis
Nn. serotales posteriores
Tunica albuginea
Rr. musculares
l--�"'--';��'-- Glandula
Nn. perineales
---- Vv. dorsales penis superficiales
bulbourethralis
Anus -.a,.':;:-...;.....J,,-/
Tuber ischiadicum
Nn. rectales inferiores
��-- Fascia penis profunda
Vasa pudenda interna
M. sphincter ani externus
N. pudendus
Corona glandis
Vasa rectalia inferiora
M . gluteus maximus
Glans penis
A leitungsbahnen der Regio perinealis beim Mann Steinschnittlage nach Entfernung des Scro turn, Ansicht von kaudal. Auf der rechten Seite ist der oberflächliche Dammraum durch Ent fernung der Fascia perinei superficialis eröffA. dorsalis penis
A. profunda penis
net. Auf der linken Seite sind Schwellkörper muskeln und Peniswurzel entfernt, der tiefe Dammraum ist teilweise freigelegt. Der Penis ist im Schaftbereich quergeschnitten, die Fu niculi spermatici sind durchtrennt.
A. iliaca interna
Plexus venosus prostaticus A. rectalis media
Plexus venosus vesicalis
A. pudenda interna
�I��J���-
A. rectalis inferior A. perinealis
Vv. pro fundae penis
A. bulbi penis
A. urethralis posteriores
C Arterielle Versorgung von Penis und Scrotum Ansicht von links. Die arterielle Versorgung von Penis und Hodensack übernimmt die A. pudenda interna. Sie tritt aus der Fossa ischioanalis und zieht nach Abgabe der A. rec talis inferior zum Anus, an den Hinterrand des Diaphragma urogenitale und gelangt (nach Abgabe der A. perinealis) durch den tiefen (Spatium profundum perinei) in den ober flächlichen Dammraum (Spatium perinei su perficiale, s. S. 1 8 1 ). Dort zweigt sie sich in ihre Endäste auf: A. dorsalis penis, A. profunda pe nis, A. bulbi penis und A. urethralis.
228
B Gefäße und Nerven am Dorsum penis Preputium, Haut und Fascia penis superficialis des Penisschaftes sind vollständig entfernt worden. Am linken Penisrücken ist zusätzlich die Fascia penis profunda abgetragen.
V. dorsalis penis profunda
N. dorsalis penis �rt-- V. iliaca interna V. pudenda
interna
Diaphragma urogenitale
���- Plexus
sacralis
B!"'-'-:I- N. pudendus
_ Vv. rectales
'�:..:....!.z:�J-- Nn. rectales
Vv. bulbi penis
Nn. perineales
�• •�
inferiores
inferiores
Vv. serotales posteriores
o Venöser Abfluss aus Penis und Scrotum Ansicht von links. Die Venen des Penis (v. a. die V. dorsalis penis profunda und ihre Zuflüsse die Vv. profundae penis und Vv. bulbi penis) münden zunächst in die V. pudenda interna und dann in den Plexus venosus prostaticus. Ausnahme hiervon sind die oberflächlichen Vv. dorsales penis superficiales (hier nicht zu sehen), deren Blut über die Vv. pudendae ex ternae in die V. saphena magna abfließt. Auf ihrem Weg zum Plexus venosus prostaticus zieht die V. dorsalis penis profunda durch ei nen schmalen Spalt unmittelbar unter der Symphyse zwischen dem Lig. arcuatum pubis und dem Lig. transversum perinei hindurch (zu den Ligamenta s. A).
E Innervation von Penis und Scrotum Ansicht von links. Der N. pudendus tritt aus der Fossa ischioanalis u nd zieht (nach Abgabe der Nn. rectales inferiores) zum M. sphincter ani externu s und zur Haut des Anus an den Hinter rand des Diaphragma urogenitale. Dort spal tet er sich in seine Endäste, die Nn. perineales, auf. Die oberflächlichen Äste ziehen durch das Spatium perinei superficiale zur Haut des Dammes und des h i nteren Scrotum (Rr. scro tales posteriores). Die tiefen Äste verlaufen im Spatium perinei profund um. Sie innervie ren die Schwellkörpermuskeln ( ü ber Rr. mus culares), die Haut des Penis sowie die Schwell körper (über den N. dorsalis penis). Zum Ver lauf der vegetativen Fasern s. F.
Rumpfwand -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
------ -- -- --
N. pudendus. Nn. perineales (efferente somatische Fasern)
Nn. hypogastrici (efferente sympathische Fasern)
höhere Zentren
V. dorsalis penis profunda
�tI It�
�--- A. dorsalis penis Vv. circumflexae
Aa. helicinae ----..,� Corpora cavernosa penis
A. profunda penis
Corpus spon- ----==-7i:.,: giosum penis a
Rückenmarksfasern
Prostata ---l---+-
Schwell körper muskulatur
A. urethralis
:.'r.ill""''--- Tunica albuginea Urethra
-
anastomosierende Hohlräume (Kavernen) Aa. helicinae
Erektions zentrum (5 2-4) Sakralmark
b
Ast der A. profunda penis
-=jl;;IIII��l= -I�����
-
Sperrvenen V. circumflexa Kavernenwand Tunica albuginea
Harnröhre ---I---l-I Rückenmark dilatierte Kavernen
Glans penis Haut (erogene Zonen) Nn. splanchnici pelvici (efferente para sympathische Fasern)
N. dorsalis penis (afferente soma tische Fasern)
F Ü bersicht über die Kohabitationsreflexe beim Mann Die Koha bitationsreflexe beim Mann werden durch verschiedene Reize ausgelöst (z. B. taktile. visuelle, olfaktorische. akustische und psycho gene). Somatische und vegetative Nervenbahnen leiten den jeweili gen Reiz zum Erektions- und Ejakulationszentrum im Rücken- bzw. Sakral mark und von dort zu den höheren Zentren (z. B. Hypothalamus und limbisches System). So werden beispielsweise taktile Hautreize der Genitalien über afferente somatische Fasern (N. dorsalis penis aus dem N. pudendus, grün) in das Sakralmark geleitet und im Erektionszent rum ( 5 2 -4) auf efferente parasympathische Fasern (Nn. splanchnici pel vici, blau) umgeschaltet. Diese I mpulse, die zu einer Vasodilatation der Schwellkörperarterien führen (s. G), werden durch absteigende Bahnen aus höher gelegenen Zentren entscheidend beeinflusst. Umgekehrt ge langen die Erregungen bei zunehmender mechanischer Reizung der Glans penis vom Sakral mark aufsteigend in das Ejakulationszentrum im Rückenmark (Th 1 2 - L2). Dort werden sie auf efferente sympathi sche Fasern (Nn. hypogastrici. violett) umgeschaltet und bewirken eine Kontraktion der glatten M uskulatur von Nebenhoden, Ductus deferens, Prostata und Bläschendrüse. Die gleichzeitige Stimulation der Schwell körpermuskulatur ü ber efferente somatische Nervenfasern (Nn. perinea les aus dem N. pudendus, rot) bewirkt durch rhythmische Kontraktio nen die Austreibung des Ejakulats aus der Harnröhre (Emission). Wenn es trotz erhaltener libido ( biologische Tendenz zur sexuellen Betäti gung) nicht zur Erektion kommt, spricht man von erektiler Dysfunktion. Bei der medikamentösen Therapie der erektilen Dysfunktion mit Silden afil (z. B. Viagra) geht man seit einigen Jahren vollkommen neue Wege, indem man sich die Wirkung des sekundären Botenstoffes cGMP (s. u.) zunutze macht. Der durch Nervenimpulse freigesetzte Botenstoff Stick stoffmonoxid (NO) bewirkt im Schwellkörper des Penis die Aktivierung des Enzyms Guanylatcyclase. Dieses Enzym b ildet einen sekundären Botenstoff, das zyklische Guanosin-Monophosphat (cGMP). das die Di latation der Gefäße und damit eine Erektion bewirkt. Sildenafil hemmt den bei erektiler Dysfunktion zu schnell erfolgenden Abbau von cGMP, so dass die Gefäße erweitert und das Glied steif bleiben (nach Klinke u. Silbernagi). =
Bluteinstrom über die Rankenarterien
c
dilatierte A. profunda penis
Nc�- komprimierte
abführende Vene
Tunica albuginea
G Mechanismus der Erektion (nach Lehnert) a Penis im Querschnitt mit an der Erektion beteiligten Blutgefäßen (Ausschnittsvergrößerung s. b und cl; b Corpus cavernosum penis im nicht erigierten Zustand; c Corpus cavernosum penis bei der Erektion. Die Erektion des Penis beruht im Wesentlichen auf maximaler Blutfül lung und Druckerhöhung in den Kavernen der Corpora cavernosa pe nis bei gedrosseltem Blutab�uss. Dadurch steigt der intrakavernöse Blut druck auf etwa das l Ofache (I) des normalen systolischen Blutdrucks (bei jungen Männern etwa 1 200 mmHg). M ikroskopisch besteht das Schwellkörpergewebe des Penis aus einem stark verzweigten Bälkchen gerüst aus Bindegewebe und glatten Muskelzellen, das mit der Tunica a l buginea in Verbindung steht. Zwischen den Bälkchen liegen miteinan der anastomosierende Hohlräume (Kavernen), die mit Endothel ausge kleidet sind. In diese Kavernen münden Äste der A. profunda penis, sog. Rankenarterien (Aa. helicinae). Im erschlafften Zustand sind die Ran kenarterien durch sog. Intima polster mehr oder weniger verschlossen. Durch Einfluss des vegetativen Nervensystems kommt es bei der Erek tion zur Dilatation der zuführenden Arterien sowie zur Öffnung der Ran kenarterien. Die Folge ist, dass mit jeder Pulswelle Blut in die Kavernen der Corpora cavernosa strömt und folglich das Volumen und damit der Druck in den Kavernen zunimmt. Die nur begrenzt dehnbare Tunica al buginea spannt und die durch sie hindurchtretenden abführenden Ve nen werden komprimiert. Hierdurch sowie durch Verschluss von Sperr venen wird der Blutabfluss gedrosselt. Dadurch wird das Glied steif und hart, wobei die dichten Venengeflechte im Corpus spongiosum penis und in der Glans penis eine gleichzeitige Kompression der Harnröhre verhindern. Die Erschlaffungsphase beginnt mit einer Vasokonstriktion der zuführenden Arterien. Eine ungewollte. andauernde und schmerz hafte Dauererektion bezeichnet man als Priapismus ( benannt nach Pria pos. dem Sohn von Aphrodite und Dionysos), z. B. bei bestimmten Blut krankheiten oder Stoffwechselstörungen. Die Therapie erfolgt zunächst medikamentös, z. B. durch Vasokonstriktiva (Etilefrin oder Noradrena lin) und gleichzeitig Heparin. Operativ werden sog. Stanzanastomosen gemacht, um den Blutabfluss zu fördern.
229
Rumpfwand
5.1 8
5.
--
Topografie der Leitungsbahnen
Äußere weibliche Geschlechtsorgane: Übersicht und Dammschnitt
----rH-- Ovar /1<---- Tuba uterina Uterus
Vagina Glans und Crus clitoridis
Labia minora pudendi
a
Commissura labiorum anterior
Preputium -�.-;z.��:"""'--fl-l clitoridis .. Labia minora --"'-=""-....:.t. pudendi
Labia majora -�!,1-"".... """ ��..; pudendi
___ Mündung der Harnröhre (Ostium urethrae externum) vaginae
Einmündung ---=:,,;= der Bartholin Drüsen
""--"'"!'----..,-- Commissura labiorum posterior
Perineum -...=:..-----<..
Bulbus vestibuli Vestibulum ---T-tHil .9--- Bartholindrüse vaginae
--�-
A Ü bersicht über die weiblichen Geschlechtsorgane a Innere und teilweise äußere Geschlechtsorgane; b äußere Geschlechtsorgane, Steinschnittlage mit auseinandergespreizten kleinen Schamlippen. Wie bei den männlichen Geschlechtsorganen unterscheidet man auch bei der Frau im Hinblick auf Entwicklung und Topografie innere und äu ßere Geschlechtsorgane. Die Homologie bei der Entwicklung der männ lichen und weiblichen Geschlechtsorgane zeigt sich v. a. im grundsätz lich vergleichbaren histologischen Aufbau der entsprechenden Anteile (vgl. Lehrbücher der Histologie). Die äußeren weiblichen Geschlechts organe (Pudendum femininum) werden im klinischen Sprachgebrauch als Vulva bezeichnet. Von den inneren Geschlechtsorganen sind sie durch den Hymen, das sog. Jungfernhäutchen (hier nicht zu sehen) ab gegrenzt. Die äußeren Grenzen der Vulva bilden der Mons pubis, ein suprasymphysäres Hautfettpolster, und die großen Schamlippen, zwei pigmentierte Hautwülste, die glatte Muskelzellen sowie Talg-, Schweiß und Duftdrüsen enthalten. Vorne und hinten sind die großen Scham lippen durch je eine Gewebebrücke verbunden (Commissura labiorum anterior u. posterior). Zwischen hinterer Kommissur und Anus befindet sich der Damm (Perineum). Zu den einzelnen Organen s. Tabelle rechts.
Clitoris
Anus
b
Innere weibliche Geschlechtsorgane • • • •
Eierstock (Ovar) Eileiter (Tuba uterina) Gebärmutter (Uterus) Scheide (Vagina)
Äußere weibliche Geschlechtsorgane (klinisch Vulva) •
Schamberg (Mons pubis) große Schamlippen (labia majora pudendi) • kleine Schamlippen (labia minora pudendi) Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae) Vorhofschwellkörper (Bulbus vestibuli) Kitzler (Clitoris) • Vorhofdrüsen (Glandulae vestibulares) - Glandulae vestibulares majores (Bartholin-Drüsen) - Glandulae vestibulares minores •
•
• •
Cervix uteri --7-c:-\-'=:Harnblase
....--=o .:... -\---'->.;.
_ _
Symphysis --':--',-:--\:-pubica Urethra
-'-:,.-:...:o.. �-:::;�?----!
-
Ostium urethrae externum
-
��_�..Ii,;-:(t,jN'�� 7;,..
""O"
Vestibulum ------'=-rf' ·� -.>< c � � vaginae
230
Rectum
Vagina Ostium vaginae
B Mediansagittalschnitt durch ein weibliches Becken Ansicht von links. Beachte die u nmittelbare Nach barschaft der Einmündungen von Harnröhre (Ostium urethrae exter num) und Vagina (Ostiu m vaginae) in den Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae).
Rumpfwand
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
M. bulbo spongiosus
laterale Episiotomie
mediane Episiotomie
M. ischio cavernosus
'-='=6-�-- Anus
M. transversus perinei profundus !r----'-;;;::,-- M. trans versus perinei superficialis
b
mediolaterale Episiotomie
M. obturatorius internus
Commissura --+�-'----:;iIi\I!!" posterior
M. levator ani
a
M. sphincter ani externus
M. gluteus maximus
c
C Indikation und Durchführung eines Dammschnittes (Episiotomie) a Beckenboden beim .Durchschneiden" des kindlichen Kopfes; b Möglichkeiten der Schnittführung bei der Episiotomie: 1 . median, 2. mediolateral, 3. lateral; c Durchführung einer mediolateralen Episiotomie auf dem Höhepunkt einer Wehe_
poxie in der Austreibungsphase, den Geburtsverlauf zu beschleunigen (kindliche Indikation). Bei der sog. frühzeitigen Episiotomie schneidet man vor dem .Durchschneiden" des Kopfes (Kopf ist in der Presswehe sichtbar, zieht sich in der Wehenpause jedoch zurück), bei der rechtzei tigen Episiotomie beim Durchschneiden des Kopfes, also bei maximaler Anspannung der Dammhaut. Prinzipiell werden drei Schnittführungen unterschieden (Vor- und Nachteile s. 0):
Die Episiotomie ist eine häufige geburtshilfliche Maßnahme zur Vergrö ßerung des Geburtskanals während der Austreibungsphase (5. S. 536). Beim .Durchschneiden" des kindlichen Kopfes durch den Beckenboden wird insbesondere der M. levator ani (.Levatorplatte") passiv gedehnt, nach abwärts gedrängt u nd um etwa 90· gedreht. Dadurch wird er, ebenso wie das Diaphragma urogenitale und der M. bulbospongiosus, zur Wand des distalen Geburtskanals. Als solche gerät er insbesondere während der Austreibungsphase im Bereich des Centrum tendineum perinei unter erheblichen Zug. Zum Schutz vor Zerreißung des Muskel gefüges im Bereich des Dammes wirkt der Geburtshelfer diesem Zug daher mit zwei Fingern entgegen (Dammschutz). Um ein unkontrol liertes Zerreißen des Gewebes zu verhindern (Dammriss), wird häufig ein Dammschnitt durchgeführt (mütterliche Indikation). Ein Dammriss droht immer dann, wenn unter der Geburt die perineale Haut so weit anspannt, dass sie akut weiß wird (Durchblutung herabgesetzt!). Im Vordergrund steht jedoch, i nsbesondere bei drohender kindlicher Hy-
• mediane Episiotomie: Schnitt in Verlängerung der Scheide auf den Anus zu; mediolaterale Episiotomie: Schnitt von der Commissura posterior zur Seite; • laterale Episiotomie: seitliche Schnittführung beginnt im unteren Vulvadrittel. •
Die Wundversorgung des Dammschnittes erfolgt nach der Plazentage burt in der Regel unter Lokalanästhesie in mindestens drei Schichten (vaginale Naht, tiefe Dammnaht und Hautnaht). Insbesondere bei den frühzeitigen Episiotomien ist in aller Regel eine Anästhesie notwendig. Wird bei der rechtzeitigen Episiotomie auf dem Höhepunkt einer Wehe geschnitten, ist keine Analgesie notwendig. Zur Durchführung einer I n filtrations- bzw. Leitungsanästhesie des vom N. pudendus versorgten Hautareals (z. B. Pudendusblock, PDB) vgl. S. 536.
D Vor- und Nachteile der verschiedenen Schnittführungen bei Episiotomie (nach Goerke) Episiotomie •
Median
Durchtrennte Muskeln • keine
Vortele • •
• Mediolateral
• •
M. bulbospongiosus M. transversus perinei superficialis
• •
leicht zu versorgen gute Heilung mehr Raumgewinn Risiko des Weiterreißens gering
Nachteile •
kann zum Dammriss Grad 111 weiterreißen (Verletzung des M. sphincter ani externus)
•
stärkere Blutung schwieriger zu versorgen schlechtere Heilung
• •
•
Lateral"
• • •
M. bulbospongiosus M. transversus perinei superficialis M. levator ani (M. puborectalis)
•
größter Raumgewinn
• • •
stärkste Blutung evtl. Komplikationen (z. B. anale Inkontinenz) größte Beschwerden
" wird sehr selten durchgeführt
231
Rumpfwand
S.
--
Topografie der Leitungsbahnen
Äußere weibliche Geschlechtsorgane: leitu ngsbahnen sowie Schwellkörper, Schwellkörpermuskeln und Scheidenvorhof
5.1 9
Bulbus vestibuli
M. bulbo spongiosus
A. u. N. dorsalis clitoridis
M . ischio cavernosus
Lymphabflüsse der vorderen Klitorisanteile
;a����-;-,,��..,--- A. bulbi
NIL iliaci interni
vestibuli
�.--��-'-- Rr. labiales
posteriores
_�- Tuber ischiadicum Vasa rectalia inferiora N. pudendus Vasa pudenda interna
Nn. rectales inferiores
Nn. perineales
M. transversus perinei profundus
A Leitungsbahnen der Regio perinealis bei der Frau Steinschnittlage. Zur Darstellung der Leitungs bahnen sind große Schamlippen, Haut, Fascia perinei superficialis und Fettgewebe der Fossa
M. levator ani
NIl. inguinales profundi
ischioanalis entfernt worden. Zusätzlich sind der M. bulbospongiosus, der M. ischiocaverno sus und die Fascia diaphragmatis urogenitalis inferior der linken Seite teilweise abpräpariert.
�--- A. dorsalis clitoridis A. profunda clitoridis
A. pudenda interna
r��;���r
�
-
::
>"
Hinterrand des Diaphragma urogenitale Crus clitoridis
���.,--- A. perinealis A. rectalis inferior
V. dorsalis profunda clitoridis
--���'rIa�
Venengeflecht des Bulbus vestibuli
Vv. profundae ---.;----ort' clitoridis V. bulbi vestibuli
C Arterielle Versorgung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane Regio perinealis, Ansicht von kaudal. Wie bei Penis und Scrotum wird die arterielle Versorgung von der A. pudenda interna übernommen. Sie tritt aus der Fossa ischioanalis (hier nicht zu sehen) und zieht nach Abgabe der A. rectalis inferior zum Anus, an den Hinterrand des Dia phragma urogenitale. Mit einem weiteren Zweig, der A. perinealis, ver sorgt sie Dammregion und Schwellkörpermuskeln sowie den hinteren Teil der großen Schamlippen (Rr. labiales posteriores). Im oberfläch lichen Dammraum (Spatium superficiale perinei, hier nicht zu sehen, 5. 5. 1 8 1 ) verzweigt sich die A. pudenda interna in ihre Endäste, die A. bulbi vestibuli (zum Bulbus vestibuli) und die Aa. profunda u. dor salis clitoridis (zum Corpus cavernosum clitoridis). Der vordere Teil der großen Schamlippen wird über die Aa. pudendae externae (Rr. labiales anteriores) aus der A. femoralis versorgt (hier nicht zu sehen).
232
B Lymphabflüsse der ä u ß�ren weiblichen Geschlechtsorgane Weibliches Becken, Ansicht von ventral. Die Lymphe aus den äu ßeren weiblichen Ge schlechtsorganen fließt in die NIL inguinales superficiales ab. Einzige Ausnahme bilden die vorderen Klitorisanteile (Corpus und Glans cli toridis). Sie führen ihre Lymphe in die NIL ingui nales profundi und N i l . iliaci interni ab.
Bulbus vestibuli
A. bulbi vestibuli ---'rf--+:""1.. Rr. labiales posteriores
NIl. inguinales superficiales
Vv. perineales Vv. rectales inferiores
--\;z:::...�I(.lr'S:
-������ --�:-----�
�----
VV. labiales posteriores V. pudenda interna
o Venen der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane Der venöse Abfluss erfolgt •
aus den Vv. profundae clitoridis, VV. labiales posteriores sowie der V. bulbi vestibuli in die V. pudenda interna, • aus den Vv. dorsales superficiales clitoridis u nd VV. labiales anteriores in die Vv. pudendae externae (hier nicht zu sehen) und aus der V. dorsalis profunda clitoridis in den Plexus venosus vesica/is. •
Rumpfwand
M. transversus perinei profundus
Corpus clitoridis
Preputium clitoridis
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Glans clitoridis
Il-�-+:-:-c-- Plexus sacralis
1if'1:":::�!;--
N. pudendus
��--=,'-;'-- Nn. rectales inferiores
M. sphincter ani externus M. transversus perinei superficialis
M. bulbo spongiosus
E Schwellkörper und Schwellkörpermuskeln bei der Frau Regio perinealis, Steinschnittlage. Große und kleine Schamlippen, Haut und Fascia perinei superficialis sind entfernt, auf der linken Seite zusätzlich die Schwellkörpermuskeln. Schwellkörpergewebe: Das Schwellkörper gewebe der Clitoris ist um die bei den Schenkel der Clitoris (Crura clitoridis) und ihren kurzen Schaft (Corpus clitoridis) herum lokalisiert. Es entspricht dem Schwellkörpergewebe beim Mann und hat in diesem Fall sogar analoge Be zeichnungen: Corpora cavernosa clitoridis (dex trum u. sinistrum), entsprechend der Corpora cavernosa penis. Ebenso wird die Anschwel lung am Ende des Klitorisschafts analog zur
Bulbus vestibuli
Crus clitoridis
M. ischio cavernosus
Glans penis als Glans c1itoridis bezeichnet. Sie wird wie die Glans penis sensibel innerviert und ist größtenteils von einem Preputium cli toridis bedeckt. Das Schwellkörpergewebe der kleinen Schamlippen ist in den unbehaar ten und fettgewebefreien Hautfalten der klei nen Schamlippen lokalisiert und wird als Bul bus vestibuli bezeichnet. Dem Bulbus vestibuli entspricht beim Mann das Corpus spongiosum penis. Schwellkörpermuskeln: Die beiden Schenkel, mit denen die Clitoris beiderseits vom unteren Schambeinast entspringt, sind vom M. ischio cavernosus bedeckt; das dichte, schwellfähige Venengeflecht in der Basis der Schamlippen vom M. bulbospongiosus.
N. dorsalis clitoridis
Rr. labiales posteriores
Nn. perineales
F Innervation der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane Kleines Becken, Ansicht von links. Der N. pu dendus tritt aus der Fossa ischioanalis und zieht, nach Abgabe der Nn. rectales inferio res zum M . s phincter ani externus und zur Haut des Anus, an den Hinterrand des Dia phragma urogenitale, wo er sich in seine Endäste (Nn. perineales) aufspaltet. Die ober flächlichen Äste ziehen durch das Spatium pe rinei superficiale (hier nicht zu sehen) zur Haut des Damms und zu den hinteren Anteilen der großen Schamlippen (Rr. labiales poste rio res). Die tiefen Äste verlaufen im Spatium pro fundum perinei und innervieren über Rr. mus culares die Schwellkörpermuskeln und über den N. dorsalis c1itoridis die Clitoris. Die vor deren Anteile der großen Schamlippen werden von Rr. labiales anteriores aus dem N. ilioingui nalis versorgt (hier nicht zu sehen).
Ostium u rethrae externum kleine Schamlippen
M. bulbospongiosus Ostium vaginae Bulbus vestibuli -�.:J[�
>�'--.. - Vestibulum -
vaginae
Bartholin-Drüse Einmündung der Bartholin-Drüse
G Scheidenvorhof und Vorhofdrüsen Ansicht in Steinschnittlage mit auseinandergespreizten Schamlippen. In den Scheidenvorhof, der von den kleinen Schamlippen begrenzt wird, m ünden die ä ußeren Ö ffnungen von Harnröhre und Vagina (05tium urethrae extern um und Ostium vaginae) sowie die Vorhofdrüsen. Die kleinen Vorhofdriisen (Glandulae vestibulares minores - hier nicht zu sehen) münden mit zahlreichen Öffnungen i n der Nähe des Ostium urethrae externum, die paarigen graßen Vorhofdrüsen (Glandulae vesti-
bulares majores bzw. Bartholin-Drüsen) mit jeweils einem 1 cm langen Gang am Hinterrand des Bulbus vestibuli auf der Innenfläche der kleinen Schamlippen. Den kleinen Vorhofdrüsen entsprechen beim Mann die Glandulae urethrales, den großen die Bulbourethraldrüsen. Die Vorhof drüsen bilden ein schleimiges Sekret, das den Scheidenvorhof befeuch tet und beim Geschlechtsverkehr die Reibung vermindert und damit Epithelschäden vorbeugt. Neben dem Ostium urethrae externum be finden sich noch zwei rudimentäre, blind endende kurze Ausführungs gänge, die sog. Paraurethralgänge (Skene-Gänge, hier nicht zu sehen). Sie entsprechen entwicklungsgeschichtlich der Prostata beim Mann, haben jedoch keine Funktion. Sie können aber, wie die Vorhofdrüsen, von Bakterien besiedelt werden. Eine bakterielle Besiedlung der großen Vorhofd rüsen (Bartholin-Drüsen) kann zu einer Bartholinitis führen, ei ner schmerzhaften Entzündung mit Schwellung und Rötung. Wenn sich infolge dessen der Ausführungsgang dieser Drüsen verschließt, ent steht eine Retentionszyste, die ebenfalls Schmerzen verursacht und ent fernt bzw. eröffnet werden muss.
233
O bere Extre m ität Knochen, Bänder und Gelenke
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
236
2
Systematik der M uskulatur
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
290
3
Topografie der M uskulatur
.
4 5
.
.
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.
.
.
.
.
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.
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.
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.
.
.
.
324
Systematik der Leitungsba hnen
.
.
.
.
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.
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.
348
Topografie der Leitungsba hnen
. . . . .
. . .
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368
.
.
.
.
Obere Extremität
1 .1
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Obere Extremität a ls Ganzes
Acromion Proc. coracoideus
-
'�FiE::::::;;:;���"k----
�
-
_�-,c::..-r ... ..
Art. humeri ---�-:-. (glenohumeralis)
Art. acromioclavicularis
�r--- Art. humeri
Brachium
Fossa infraspinata
-\---- Humerus
�--- Humerus
Art. humero radialis ....-- Art. humero ulnaris
Olecranon --�If:-:ol Caput radii
Art. cubiti
Art. radioulnaris proximalis
Antebrachium -:�:;--- Radius
-t--- Ulna
Art. carpometacarpalis pollicis
--.
-
....�-----
Ulna
O'IglTl a
I
i�: �;�
Caput ulnae ---""""111
Art. radiocarpalis
236
{ ::�: -
Ossa carpi ----t5"-��
IfIIo. ;'���LJ'(,\ P ft�*+--- Artt. carpo-
metacarpales
Os metacarpl V
co
Caput
Manus
Artt. interphalangeales proximales (klinisch: PIP)
Os meta carpi I
----i'"'. � __
Phalanx proximalis IV Phalanx media IV -��_
R----" Artt. interphalangeales distales (klinisch: OIP)
A Skelett der oberen rechten Extremität Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal. Das Skelett der oberen Extremität setzt sich aus dem Schultergürtel und dem Arm, der freien Gliedmaße, zusammen. Der Schultergürtel (Clavi cula und Scapula) verbindet den Arm mit dem Rumpf: über das Ster noklavikulargelenk (s. S. 257) mit dem Thorax und ü ber das Schultergea
.
Art. radioulnaris distalis
-t: 1 Ossa meta- -....L. h;,t-..L..jH--'f-,---!t-lh carpi I-V -,..-++--"- Artt. metacarpo phalangeales ' prox , Phalanx media " Phalanx distahs 1/
---:-
Radius
Phalanx distalis IV ---�I b
lenk mit der freien Gliedmaße. An der freien Gliedmaße u nterscheid et man: • • •
Oberarm (Brachium), Unterarm (Antebrachium) und Hand (Manus).
Obere Extremität
�-
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Clavicula Clavicula. Extremitas acromialis
-':=;J--:'-:---- Acromion "'1---',--- Tuberculum majus
Spina scapulae
Oberarm länge
Margo medialis
Epicondylus --------! lateralis
Epicondylus medialis
Angulus inferior
Epicondylus lateralis
.
Epicondylus ----:�iI �..... _medialis ....---'-- Caput radii Olecranon
Corpus ulnae. ----',-11 ---',· Facies posterior
Proc. styloideus radii Tuberculum ossis scaphoidei Tuberculum ossis trapezii
---;�f;��U-
Unterarm länge
Proc. styloideus radii
Proc. styloideus ulnae
Os pisiforme
.L'.,;.t.;��"""",-7--- Hamulus ossis hamati
b.�-::L--+--t�---- Artt. metacarpo
Ossa metacarpi ----"�4iLL1f..!!,-�.!.../
phalangeae
Hand länge Ossa digitorum -..L--H-L�L..LJH-'-lo Artt. inter- '----+--f-.,.--41..-J phalangeae manus
b
a
B Tastbare Knochenpunkte der oberen rechten Extremität a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal. Mit Ausnahme des Os lunatum und des Os trapezoideum können alle Knochen der oberen Extremität zumindest teilweise durch die Haut und die Weichteile getastet werden. Zur Messu ng der Teillängen des hera bhängenden Armes (Handfläche zeigt nach vorn) benutzt man bestimmte Messpunkte, wobei man sich übereinkunftsgemäß an fol genden Bezugspunkten orientiert:
=
• Acromion - Epicondylus lateralis Oberarmlänge; • Epicondylus lateralis - Proc. styloideus radii Unterarmlänge; Proc. styloideus radii - Spitze des 3. Fingers Handlänge. =
•
=
Die Messung der Teillängen spielt z. B. eine Rolle, um bei Kindern iso lierte, d. h. auf den jeweiligen Knochen beschränkte Wachstumsstörun gen exakt vermessen zu können.
237
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .2
Einbau des Schultergürtels in das Rumpfskelett
Art. acromioclavicularis
Incisura scapulae
Angulus superior
Costa I
Clavicula
Art. acromioclavicularis
Acromion Acromion
Clavicula
������- Art. sterno
Proc. coracoideus
clavicularis
Cavitas glenoidalis
-�--I---- Scapula,
sterni
Scapula, ----f-'-� :---�, Facies costalis
Facies posterior
Procc. -+--'11. spinosi
""-'---;I'�--- Margo medialis
n�I---- Angulus inferior
Cartilago costalis
Procc. --""-j--'-r"-'� transversi
Th XII ---'-4
Th XII
L I ---"I, a
b
Costa XII
Costa I C VII, Proc. spinosus, Vertebra prominens Acromion -----,.e!'"""'Proc. coracoideus
--,j�""'!I��..�
Clavicula
Art. sterno clavicularis
-
Cavitas glenoidalis
..--- Manubrium stern i
Scapula, Facies posterior Margo lateralis
Corpus stemi
Cartilago costalis
Costa XII ---..,. c
238
A Knochen des rechten Schultergürtels in ihrer normalen Position zum Rumpf skelett a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal; c Ansicht von lateral. Die beiden Knochen des Schultergürtels (Clavi cula und Scapula) sind über das Akromiokla vikulargelenk (Art. acromioclavicularis) mitei nander verbunden (s. S. 257) . In anatomischer Normalposition erstreckt sich die Scapula von der 2.-7. Rippe. wobei der Dornfortsatz (Proc. spinosus) des 7. Brustwirbels auf Höhe des Angulus inferior und der Dornfortsatz des 3. Brustwirbels auf Höhe der Spina scapulae liegt. Die Scapula ist in Normalposition leicht nach lateral geschwenkt. der Margo medialis verläuft gegenüber der Mediansagittalebene (Dornfortsatzreihe) in einem Winkel von 3 _ 5°.
Obere Extremität
Fossa supraspinata
Skapularebene (Planum scapulare)
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Dens axis (C 11)
Incisura scapulae Acromion ----ci'-Art. acromio- ---''-'-''--.-6 clavicularis -�,.L-�--r--7--'<�t--..-t+-- Atlas (C I)
Cavitas glenoidalis Proc. ---.:::.... coracoideus
Manubrium sterni Clavicula
Art. sternoclavicularis
B Rechter Schultergürtel Ansicht von kranial. Bedingt durch den Ü bergang zur bipeden Lebens weise haben sich die Schulterblätter beim Menschen von der eher seit lichen Ausrichtung bei den quadrupeden Säugetieren nach dorsal ver lagert, auf die nahezu frontal a usgerichtete Rückfläche des Thorax. Von kranial betrachtet bildet die Scapula mit der Frontalebene einen
Winkel von 30·. Scapula u nd Clavicula schließen einen Winkel von 60· ein. Dadurch verbleiben die beiden Schultergelenke etwas nach vorne geneigt, wodurch das Bewegungsfeld der Arme nach vorne in den Seh und Lebensraum des Menschen verschoben wird. Auf diese Weise fallen Blick- und Bewegungsfeld annähernd zusammen.
Schultergürtel
Beckengürtel
C Vergleich von Schulter- und Beckengürtel in Bezug auf ihre Lage zum Rumpfskelett Ansicht von kranial. Der Beckengürtel, der aus den beiden H üftbeinen besteht, ist im Gegensatz zu dem sehr beweglichen Schultergürtel über das lIiosakralgelenk fest in das Achsenskelett eingebaut. Infolge der Aufrichtung des Rumpfes verlagert sich das Becken über die Stützfläche
der Füße und trägt somit die gesamte Rumpfmasse. Dadurch kann das untere Extremitätenpaar weitgehend Stütz- und Lokomotionsfunktio nen übernehmen, während das obere, von Lauf- und Stützfunktionen völlig entlastet, sich zu einem vielseitigen Bewegungs- und Ausdrucks organ entwickelt, das v. a . im Dienst des Greifens u nd Tastens steht.
239
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .3
Knochen des Schultergürtels Spina scapulae
Fossa supraspinata Angulus superior
--l#Y<---- Margo superior
Acromion --...;-Art. acromio- --J.-''----+ clavicularis Facies costalis
1
a
Proc. coracoideus
Clavicula
....:.c._
_ _
Extremitas ----''''-'-'-acromialis
1
b
Facies articularis sternalis
.-.r--- Extremitas
Corpus claviculae
sternalis
-'11---- Extremitas sternalis
Facies articularis acromialis Extremitas ---1-'-"'" acromialis
c
A a b c
Sulcus musculi subclavii
Tuberculum conoideum
Lage und Form der rechten Clavicula Clavicula in ihrer normalen Position zur Scapula, Ansicht von kranial; isolierte Clavicula, Ansicht von kranial; isolierte Clavicula, Ansicht von kaudal.
Die Clavicula ist ein S-förmig gebogener, beim Erwachsenen etwa 1 2 - 1 5 cm langer Knochen, der in seiner gesamten Ausdehnung sicht und tastbar ist. Die dem Sternum zugewandte Seite (Extremitas ster nalis) trägt eine satteiförmige Gelenkfläche, die dem Acromion zuge wandte Seite (Extremitas acromialis) ist eher platt u nd vertikal ausge richtet. Die Clavicula ist der einzige Extremitätenknochen, der wäh rend der Embryonalentwicklung nicht knorpelig vorgeformt wird, sondern
240
sich auf bindegewebiger Grundlage entwickelt. Bei einer angeborenen Fehl- bzw. Nichtentwicklung des bindegewebigen Anteils kommt es da her zu einer Fehlbildung, der Dysostosis c/eidocranialis. Die mangelhafte Verknöcherung kann zu ausgedehnten Schlüsselbeindefekten führen, die häufig mit einem Defekt der ebenfalls bindegewebig präformierten Schädel knochen einhergehen (Dysostosis craniofacialis). Neben geburts traumatisch bedingten Frakturen ( 1 - 2 % der Neugeborenen) ist die Kla vikulafraktur im mittleren Drittel eine der h äufigsten Frakturen im Kin des- und Erwachsenenalter (bei Kindern ereignen sich etwa 5 0 % aller Klavikulafrakturen vor dem 7. Lebensjahr).
..,
1.
Obere Extremität
Acromion
Acromion
Proc.
Knochen, Bänder und Gelenke
Incisura scapulae
Margo superior
Angulus
Angulus superior
Proc. coracoideus
Tuberculum supraglenoidale
Tuberculum supraglenoidale
Cavitas glenoidalis
---�
Tuberculum infraglenoidale
scapulae
Facies costalis
Facies posterior
Margo medialis
Angulus inferior
Angulus inferior
C Rechte Scapula von ventral
B Rechte Scapula von lateral
Angulus superior
Margo superior
Incisura scapulae
Spina scapulae
Proc. coracoideus
Foramen scapulae
Acromion Fossa supraspinata
---- Cavitas glenoidalis Tuberculum infraglenoidale
Margo medialis
Fossa infraspinata
Margo lateralis
E Foramen scapulae Bei einer Verknöcherung des lig. transversum scapulae superius (s. S. 263) entsteht aus der Incisura scapulae ein knöcherner Kanal (Fora men scapulae). Dies kann dazu führen, dass der N. suprascapularis, der durch diesen Kanal zieht (s. S. 382), komprimiert wird. Aktive Drehbe wegungen der Schulter verstärken diese Kom pression und führen zu erheblichen Beschwer den (lncisura-Scapulae-Syndrom). Eine häufige Folge ist z. B. eine Kraftminderung und Atro phie der Muskeln, die von diesem Nerv inner viert werden: M. supraspinatus und M. infraspi natus (s. S. 297).
,
Angulus inferior o Rechte Scapula von dorsal
241
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
1 .4
Knochen der freien Gliedmaße: Humerus als Ganzes
Tuberculum majus
Suleus intertubercularis
Tuberculum majus
Tuberculum minus
Proc. supracondylaris
Caput humeri
Collum ----'=-::::;;j anatomicum -r---- Collum
chirurgicum
Crista ----;-,.; tuberculi majoris
minoris
Tuberositas deltoidea
B Processus supracondylaris Am distalen Humerus oberhalb des Epicondy lus medialis kommt gelegentlich ein knöcher ner Fortsatz vor, ein sog. Proc. supracondylaris. Diese beim Menschen seltene atavistische Bil dung entspricht dem bei einigen Wirbeltieren regelmäßig vorkommenden Canalis supra condylaris (s. 5. 387, Topografie der Leitungs bahnen).
Corpus humeri, Facies posterior
Margo medialis
anteromedialis
Crista supracondylaris lateralis
-
Margo lateralis Crista supra condylaris lateralis
Facies anterolateralis Crista supracondylaris medialis
Foramen supratrochleare
coronoidea Epicondylus medialis
Epicondylus lateralis a
Capitulum humeri
Trochlea humeri
Condylus humeri
A Rechter Humerus a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal.
242
Suleus nervi ulnaris b
Epicondylus lateralis Fossa olecrani
Trochlea humeri
C Foramen supratrochleare Ein Foramen supratrochleare ist ebenfalls eine seltene Variante, bei der die beiden einan der gegenüber liegenden Fossae olecrani und coronoidea durch eine Ö ffnung miteinander verbunden sind.
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Angulus superior Collum
'--�L-
_ _
Acromion ----1---''--,: Facies articularis clavicularis
Margo superior
Fossa supraspinata
-1 �--,.,-----?
-
'---- Cavitas glenoidalis
Tuberculum -------.�, majus
1---- Sagittalebene
Caput --�---�-- humeri
D Ausrichtung des Sulcus intertubercularis eines rechten Humerus bei herabhän gendem Arm Ansicht von kranial-ventral. In Neutral-Null Stellung der oberen Extremität (s. S. 269) weist das Tuberculum majus nach lateral und das Tuberculum minus nach ventral. In dem zwi schen den bei den Höckern liegenden Sulcus intertubercularis verläuft die Sehne des langen Bizepskopfes. Die Cavitas glenoidalis bildet mit der Sagittalebene einen Winkel von 30·.
Sulcus inter- -----./ tubercularis Tuberculum minus
Condylus humeri
Capitulum humeri
Sulcus capitulo trochlearis
Trochlea humeri
Sulcus nervi ulnaris
Caput humeri
Sulcus intertubercularis
Tuberculum minus
E Proximaler Humerus der rechten Seite in der Ansicht von kranial
Epicondylus lateralis
Fossa olecrani
F Distaler Humerus der rechten Seite in der Ansicht von kaudal
243
Obere Extremität
1 .5
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Knochen der freien Gliedmaße: Torsion des Humerus Collum anatomicum
Collum anatomicum
Tuberculum majus
Caput humeri
Sulcus inter tubercularis
Caput humeri
Tuberculum minus
Collum chirurgicum
=--��!l-- Tuberculu m
majus
minus
Sulcus inter tubercularis ---=' -
Crista ----\: tuberculi minoris
a
Caput humeri anatomicum Sulcus n. radialis
Corpus humeri, Facies anteromedialis
-<
B Frakturen des proximalen Humerus Ansicht von ventral. Proximale H umerusfrak tu ren machen etwa 4- 5 % aller Frakturen aus und werden vorzugsweise bei älteren Patien ten nach Sturz auf den ausgestreckten Arm oder direkt auf die Schulter beobachtet. Man unterscheidet grundsätzlich
Corpus humeri, Facies antero lateralis
• • •
Margo lateralis
Margo medialis
Crista ----ii----: supra condylaris lateralis
a
Fossa radialis
Epicondylus lateralis
A Rechter Humerus a Ansicht von latera l ; b Ansicht von medial.
Crista supracondylaris medialis
--. __-
-
Trochlea humeri
b
Epicondylus medialis
extraartikuläre (a), intraartikuläre ( b) und sog. Trümmerfrakturen (c).
Sowohl bei extraartikulären Frakturen in Höhe des Col/um chirurgicum (Prädilektionsstelle für extraartikuläre Frakturen am proximalen Hu merus) als auch bei intraartikulären Frakturen in Höhe des Col/um anatomicum kommt es nicht selten zu einer Verletzung der Gefäße, die den Oberarm kopf versorgen (vordere und hintere A. circumflexa humeri, s. S_ 349) mit der Gefahr der posttraumatischen Nekrose des Caput humeri. Neben den proximalen Humerusfrakturen spielen v. a. die Humerus schaftfrakturen sowie die distalen Humerus frakturen (z. B. suprakondyläre Frakturen) eine wichtige Rolle. Bei Humerusschaftfrak turen kommt es häufig zu einer Schädigung des N. radialis in seinem knochennahen Ver lauf entlang des Sulcus n. radialis (vgl. S. 363, neurologische Ausfallzeichen einer Nervus radialis-Läsion).
244
Obere Extremität
Caput humeri
Oberarm kopfachse
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Epicondylus medialis
Tuberculum ---;'-�,'X minus
Caput humeri
Epikondylen achse
majus Tuberculum Sulcus intertubercularis minus
C Torsion des Humerus Rechter H umerus, Ansicht von kranial. Beim Erwachsenen weist der Schaftbereich des Humerus eine Torsion auf, d. h. das proximale Hu merusende ist gegenüber dem distalen verdreht. Das Ausmaß dieser Torsion lässt sich a bschätzen, wenn man die Oberarmkopfachse (von der Mitte des Tuberculum majus zur Mitte des Caput humeri) und die Epikondylenachse des Ellenbogengelenks aufeinander projiziert. Die ser sog. Torsionswinkel beträgt beim Erwachsenen etwa 1 6°, bei einem Neugeborenen ungefähr 60°. Die Verkleinerung des Torsionswinkels im Verlauf des Körperwachstums korreliert mit der Stellungsänderung der Schulterblätter. So ist beim Neugeborenen die Cavitas glenoidalis noch nach ventral, beim Erwachsenen hingegen deutlich mehr nach lateral gerichtet (s. S. 239). Damit der Verkehrsraum der Hände beim Erwach senen im Blickfeld der Augen verbleibt, muss die Stellungsänderung der Scapula durch eine Verkleinerung des Torsionswinkels kompensiert werden.
Proc. styloideus radii
Brachium
Ulna
Radius
Epicondylus medialis
..��-- Olecranon
-iIiliii-----------.....IMIi••iii.
Antebrachium
Epikondylen achse
o Lage der Oberarm kopf- und Epikondylenachse am Humerus Freie Gliedmaße der rechten oberen Extremität in der Ansicht von medial, Unterarm in Pronationsstellung.
245
Obere Extremität
1 .6
1.
--
Knochen, Bänder und Gelenke
Knochen der freien Gliedmaße: Radius und Ulna als Ganzes Olecranon
Incisura trochlearis Fovea articularis
Caput radii. Circumferentia articularis
Caput radii. Circumferentia articularis Proc. coronoideus
Collum radii
Incisura radialis
Incisura radialis Proc. coronoideus
Tuberositas Tuberositas ulnae
Corpus ulnae. Fades anterior
Tuberositas radii
Collum radii
-
Margo posterior Facies ---1-_ medialis
Margo anterior
Margo interosseus
Margo posterior
Fades posterior
Corpus radii. Facies anterior
Facies lateralis
Circum ferentia articularis
a
Proc. stylo ideus radii
Facies articularis
carpaiis
Caput ulnae
Proc. styloideus ulnae
A Radius und Ulna eines rechten Unterarms a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal. Radius und Ulna sind nicht in ihrer normalen Position. sondern etwas auseinander gerückt dargestellt. um die artikulierenden Gelenkflächen des proximalen und distalen Radioulnargelenks zu demonstrieren.
246
Caput
ulnae
b
-��.:
Proc. styloideus ulnae
Proc. stylo ideus radii
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Epicondylus lateralis
Capitulum humeri
Trochlea humeri
Caput radii ------t_
Tuberositas ---7--":I'!rm radii
Art. humero ulnaris Art. Art. humeroradialis cubiti Art.ulnaris radio
---'_"
Epicondylus medialis
proximalis
Radius
...... - Ulna
Art.
carpo metacarpalis pollicis
�.IC��L--- Art. radio-
Art.
radio ulnaris distalis
carpalis
;:'l;Ihlk....,..,.,,--
--
Ossa carpi ---.l"II.:::1I1i::::�
�-- Proc. stylo ideus radii
Artt . carpo metacarpales
...... -- Os meta carpi I Phalanx proximalis I
Arttphalangeales . metacarpo "1:--: Artt. inter- ""<:::"-1 phalangeales
Phalanx distalis I
proximales (klinisch: PIP)
a
B Radius und Ulna eines rechten Arms in Supinations- (a) und PronationsstelJung (b) In Supinationsstellung stehen Radius und Ulna parallel zueinander, in Pronationsstellung überkreuzt der Radius die Ulna. Die Umwendbewe-
Artt. inter- '------lN phalangeales
proximalis 11
distales (klinisch: DIP)
Phalanx media 11
b
Phalanx distalis 11
gungen der Hand (Pro-/Supination) finden im proximalen und distalen Radioulnargelenk statt (s. S. 274).
247
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Knochen der freien Gliedmaße: Gelenkflächen von Radius und Ulna
1 .7
Acromion
-���.I1;;=:::��r-- Clavicula
Incisura trochlearis
...�,\------ Proc.
coracoideus
Scapula ---7-','
Proc. coronoideus
Incisura radialis
Caput radii
Crista --�-.,.., musculi supinatoris Angulus inferior
Collum radii
Brachium
Humerus ----'-
Olecranon --�
Margo interosseus
Art. humero- --...:.L:,. radialis Caput radii
Facies lateralis
Ulna ----"-tl Antebrachium Radius ----"'-I-< Facies anterior
Proc. stylo- -----,a, ideus radii
Os meta carpi 11
'"-:-'1-- Os meta carpi I Phalanx proximalis I
Manus
Phalanx distalis I Digiti
Proc. styloideus ulnae
Caput ulnae Tuberculum dorsale
A Rechte obere Extremität Ansicht von lateral. Der Unterarm steht in Supinationsstellung (Radius und Ulna liegen parallel nebeneinander).
248
Proc. stylo ideus radii
B Rechter Unterarm Ansicht von lateral. Radius und Ulna sind ohne Gelenkkontakt darge stellt. Dadurch wird die Sicht a u f die Gelenkflächen der Ulna für das pro ximale und distale Radioulnargelenk frei (s. C).
Obere Extremität -- 1. Knochen. Bänder und Gelenke
Olecranon
t dorsal Incisura trochlearis
-"'....a--- Olecranon
Art. radioulnaris proximalis
Incisura trochlearis
--...-----'
___
Art. radioulnaris proximalis
'-='1.--- knorpelfreie Zone
Fovea ---'-'i" articularis
--:1--- Proc.
coronoideus
Caput radii --�--=-
Caput radii, Circumferentia articularis
Incisura radialis
Fovea articularis
Proc. coronoideus
o Aufsicht auf die proximalen Gelenkflächen von Radius und Ulna
Tuberositas radii
eines rechten Unterarms
--:-�
t dorsal
Facies posterior
Margo interosseus radii
Margo interosseus ulnae
Facies posterior
Corpus ulnae, Facies anterior
Schnittebene --'-------;-7'=:. von E Corpus radii, --�.:.; Facies anterior
Ulna Facies lateralis
Margo interosseus
Membrana interossea antebrachii
Margo anterior
Facies anterior
interossea antebrachii
E Querschnitt durch die bei den rechten Unterarmknochen Ansicht von proximal.
Facies articularis carpalis
Art. radioulnaris distalis
t dorsal
Caput ulnae
Proc. stylo ideus radii
Facies medialis
Facies anterior
Art. radioulnaris distalis
C Radius und Ulna eines rechten Unterarms Ansicht von ventral-oben. Ü ber die Membrana interossea antebrachii sind die Gelenkbewegungen i m proximalen u nd distalen Radioulnarge lenk funktionell miteinander gekoppelt und aus diesem Grund zwangs läufig miteinander kombiniert (5. S. 276).
Proc. stylo ideus radii f
Tuberculum dorsale
Circumferentia articularis
Proc. stylo ideus ulnae
Aufsicht auf die distalen Gelenkflächen von Radius und Ulna eines rechten Unterarms
249
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .8
Knochen der freien Gliedmaße: Hand
Tuberositas phalangis distalis
Phalanx distalis "
Phalanx media "
Caput phalangis ----+-- -.�. Corpus phalangis Finger (Digiti manus)
�FI-- Phalanx proximalis "
-_.!--!
Basis phalangis ------\:�II":\
Phalanx distalis I
"JI-- Phalanx proximalis I Caput ossis --F- metacarpi
Mittelhand (Metacarpus)
A"""-.t--- Ossa sesamoidea
Corpus ossis ---\,, metacarpi
�+-- Os metacarpi I
Hamulus ossis hamati
Os trapezoideum Os trapezium
Os hamatum Handwurzel (Carpus)
Tuberculum ossis trapezii
Os pisiforme Os triquetrum
Tuberculum ossis scaphoidei
Proc. styloideus ulnae Caput ulnae
Ulna -�-
A Knochen der rechten Hand in der Ansicht von palmar An der Hand unterscheidet man • • •
Handwurzel (Carpus), Mittelhand (Metacarpus) und Finger (Digiti manus).
250
Proc. styloideus radii Os scaphoideum
--4--- Radius
Als Palma manus bezeichnet man die Handinnenfläche, als Dorsum manus die Handrückseite. Die Orientierung an der Hand richtet sich nach der Handinnenfläche (palmar bzw. volar), nach dem Handrücken (dorsal) sowie kleinfingerwärts nach der Ulna ( ulnar) und daumenwärts nach dem Radius (radial).
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
��r----\;---lI"'---J--I7r- Artt. interphalangeales distales
Artt. interphalangeales proximales
-_L..---I�---1I-L---H---:�L.--..LJ----jh
metacarpo t.....��=;i-;:;;�:----I� -II-""7--h�J-----;> Artt. phalangeales
Os trapezoideum
-----'�
...��.
_ _
Art. carpometa- --�,;..-""';II carpalis pollicis
Os capitatum Os hamatum �-- distales Handgelenk
(Art. mediocarpalis)
proximales Handgelenk (Art. radiocarpalis)
Os scaphoideum Proc. styloideus radii Os lunatum
Radius --+--
Os triquetrum Proc. styloideus ulnae Art. radioulnaris distalis
�I--- Ulna
B Knochen der rechten Hand in der Ansicht von dorsal Das proximale (Art. radiocarpalis) und distale Handgelenk (Art. medio carpalis) sind farbig hervorgehoben.
251
Obere Extremität
1 .9
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Knochen der freien Gliedmaße: Handwurzelknochen
a
Tuberculum ossis trapezii
Sulcus carpi
Os pisiforme
b
Skaphoidsäule Lunatumsäule Triquetrumsäule
Ossa metacarpi I-V
,-----if.-:,.��:--�:__--L.:....-J---:-::;��� '----- Os capitatum ---
Os hamatum
--- Os triquetrum ---- Os scaphoideum Os lunaturn Proc. styloideus ulnae
Os trapezoideum Os trapezium Proc. styloideus radii Tuberculum dorsale
Radius ---1----
-..-- Ulna
(
A Handwurzelknochen der rechten Hand a Ansicht von proximal nach Entfernung von Radius und Ulna; b Säu lenmodell der Hand, Ansicht von dorsal; c Handwurzelknochen in Flexi onssteIlung, Ansicht von proximal. Die Handwurzelknochen (Ossa carpi) sind in zwei Reihen zu jeweils vier Knochen a ngeordnet, eine proximale und eine distale Handwurzelreihe (vgl. B). Unter biomechanischen und klinischen Gesichtspunkten bil den die Handwurzelknochen nicht zwei quere Reihen, sondern drei longitudinal angeordnete Säulen: eine radiale Skaphoidsäule (Ossa scaphoideum, trapezium und trapezoideum), eine zentrale Lunatum-
252
säule (Ossa lunatum und capitatum) sowie eine ulnare Triquetrumsäule (Ossa triquetrum und hamatum). Bei dieser funktionellen Betrachtung wird das Os pisiforme als ein Sesambein angesehen, das in der Sehne des M. flexor carpi ulnaris liegt (s. S. 398). Die Knochen jeder Reihe si �d in Form von straffen Gelenken miteinander verbunden und weisen Im gelenkigen Verband eine dorsal konvexe sowie eine palmar konkav� Wölbung auf. Dadurch entsteht auf der palmaren Seite der Sulcus carpl (Karpalkanal, s. S. 282), der radial und ulnar jeweils von einer knöcher nen Erhebung begrenzt wird.
Obere Extremität -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
Ossa metacarpi I-V
/
�
--j__-;-=;;:-��----"":-- Os capitatum -"""",k--+--- Os hamatum __
Os trapezoideum
distale Handwurzelreihe
'------ Hamulus ossis hamati
Os trapezium
"'alc--- Os pisiforme
Tuberculum ossis trapezii
proximale Handwurzelreihe
Tuberculum ossis scaphoidei Os scaphoideum
Os lunatum
Os triquetrum
B Artikulierende Gelenkflächen des distalen Handgelenks einer rechten Hand (Articulatio mediocarpalis) Aufsicht auf d ie distale Handwurzelreihe von proximal und die proximale Handwurzelreihe von distal.
Os scaphoideum
Tuberculum ossis scaphoidei t-+---- Discus ulnocarpalis
-- Lig. collaterale
Proc. styloideus radii
carpi ulnare
Tuberculum dorsale
C Artikulierende Gelenkflächen des proximalen Handgelenks einer rechten Hand (Articulatio radiocarpalis) Aufsicht auf die proximale Handwurzelreihe von proximal sowie die Gelenktlächen von Radius und Ulna bzw. des Discus articularis (Discus ulnocarpalis) von distal. Innerhalb der Art. radiocarpalis u nterscheidet man unter klinischen Ge sichtspunkten ein radiales und ein ulnares Kompartiment. Hierbei wird
.Meniscus ulnocarpalis· (s. auch S. 281 ) Radius, Facies articularis carpalis
Capsula articularis
Proc. styloideus ulnae
berücksichtigt, dass durch die Einschaltung des Discus ulnocarpalis eine zweite, ulnare Gelenkhälfte des proximalen Handgelenks gleichberech tigt neben einer radialen Gelenkhälfte existiert. Dementsprechend arti kuliert im radialen Kompartiment der Radius, im ulnaren Kompartiment hingegen das Caput u lnae bzw. der Discus ulnocarpalis mit der proxima len Handwurzelreihe.
2 53
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Architektur des radiokarpalen Übergangs und der M ittelhand; distale Radius- und Skaphoidfrakturen
1 .1 0
längsbogen
metakarpaler Bogen karpaler Bogen
I
a
c
Neigungswinkel der Gelenkflächen am distalen Radius Radioulnarer Neigungswinkel (rechte Hand, Ansicht von dorsal); dorsopalmarer Neigungswinkel (rechte Hand, Ansicht von ulnar); Röntgenbild der Handwurzelregion im dorsopalmaren Strahlengang; radioulnarer Strahlengang (c u. d aus: Schmidt u. Lanz: Chirurgische Anatomie der Hand. Thieme, Stuttgart 2003).
Der distale Radius beteiligt sich am Aufbau der Artt. radiocarpalis und radioulnaris distalis. Außerdem bildet er ein Widerlager für den Dis cus ulnocarpalis sowie für die kräftigen dorsalen und palmaren extrin sischen karpalen Bandverbindungen (s. S. 278). Er ist damit Hauptpfeiler der karpalen Kraftübertragung innerhalb der longitudial angeordneten anatomischen Säulen (Skaphoidsäule, Lunatumsäule und Triquetrum-
254
c
samen Schnittpunkt im Os scaphoideum (b). Erst durch die Kenntnis dieser definierten Grundstellungen können verletzungsbedingte Fehl stellungen (insbesondere Rotationsfehlsteilungen an den Fingern, also die .Verdrehung" einzelner Fingerglieder infolge eines Bruches) erkannt werden (s. lnset). Schließlich sind die fünf Fingerstrahlen v. a. über ihre Bandverbindungen in drei funktionell bedeutsamen Bögen miteinander verspannt ( c): ein zentraler Längsbogen entlang des 3. Strahls sowie ein metakarpaler und ein karpaler Transversalbogen.
A Architektur der Mittelhand Die Mittelhand ist die Schlüsselregion für die Architektur der Hand. Hier sind erstmals die fünf Fingerstrahlen ausgebildet die sich zum Daumen und den Fingern fortsetzen. Während die Fingerlängsachsen in Normalposition nahezu parallel stehen, konvergieren die Längsach sen des abduzierten Daumens und der gespreizten Finger auf einen gemeinsamen Schnittpunkt im Os capitatum (a). Bei Beugung in den Fingergelenken hingegen konvergieren die Achsen auf einen gemein-
B a b c d
Os scapho ideum
d säule, s. S. 252) und daher bei Verletzungen besonders häufig betroffen (s. C). Für das harmonische Zusammenspiel der gelenkbildenden Kom ponenten der Art. radiocarpalis im Sinne einer optimalen Handbeweg lichkeit ist die Stellung des vom Radius gebildeten Anteils der Gelenk pfanne wichtig. Die Facies articularis carpalis steht nicht senkrecht zur Unterarmlängsachse, sondern in einem radioulnaren Neigungswinkel von 20-25° (Ulnarinklination) sowie in einem dorsopalmaren Winkel von 1 0-1 5° (Palmarinklination). Die distale Radiuslänge im Verhältnis zur Ulna (Spitze des Proc. styloideus radii - karpale Gelenkfläche der Ulna) beträgt etwa 9-1 2 mm (wichtig für die optimale Beweglichkeit der Hand).
Obere Extremität
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
a
Proc. styloideus radii
dorsal
Proc. styloideus radii
dorsal
t
a
Frakturspalt Extensionsfraktur .(olles-Fraktur"
b
�
d
�
Flexionsfraktur .Smith-Fraktur"
.Mädchen- -----..-::-+ fänger"
distales Drittel: 1 0 %
c proximal
C Distale Radiusfrakturen Mit einem Anteil von 20-25 % aller Frakturen ist die distale (also handge lenksnahe) Radiusfraktur durch Sturz auf die Hand die häufigste Fraktur beim Menschen. Betroffen sind zu 80 % Frauen über 50 Jahre (Hauptur sache: postmenopausale Osteoporose). Je nach Stellung der Handwur zel zum distalen Radius zum Zeitpunkt der Gewalteinwirkung entste hen in 90 % der Fälle Extensionsfrakturen (Colles-Fraktur; .Ioeo typico", s. a u. b), in 1 0 % der Fälle Flexionsfrakturen (Smith-Fraktur, s. c u. d). Bei der häufigeren Extensionsfraktur imponiert klinisch die meist bajonett förmige Fehlstellung des Handgelenks (s. e, aus: Henne-Bruns, Dürig u. Kremer: Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2 00 1 ). Grundsätzlich werden bei distalen Radiusfrakturen extra- und intraar tikuläre Frakturen unterschieden, wobei sich extraartikuläre Frakturen typisch erweise 3 -4 cm proximal der Art. radiocarpalis befinden. Die Diagnose erfolgt standardmäßig durch konventionelles Röntgen mit Darstellung der Handgelenke i n zwei Ebenen (s. e, laterale Aufnahme). Das therapeutische Vorgehen (konservativ mit Gipsverband oder opera tiv durch Osteosynthese) hängt sowohl von Grad und Richtung der Dis lokation ( Frakturstabilität) als auch vom Verlauf der Frakturlinie (intra-I extraartikulär) sowie vom Ausmaß der Begleitverletzungen (z. B. Mitbe teiligung der Ulna und hierv. a. des Proc. styloideus u lnae) ab. Unkompli zierte ( nicht dislozierte, leicht reponierbare) und primär stabile Frak turen werden mittels .Mädchenfänger" (t) unter Bildverstärkerkontrolle konservativ behandelt. Dabei werden die Achsenverhältnisse, insbeson dere die u rsprüngliche Radiuslänge und der Radiusgelenkwinkel (Ulnar und Palmarinklination, s. Ba u. Bb), durch Vertikalextension exakt wie der hergestellt, das Gelenk wird nachfolgend mit dorsopalmarer Gips schiene ruhiggestellt. Intraartikuläre Frakturen mit großen Gelenkfrag menten sollten grundsätzlich osteosynthetisch stabilisiert werden. =
t
vertikal verlaufender Frakturspalt
proximales Drittel: 20%
b
e
distal
d .Scherkräfte"
o Skaphoidtrakturen a Skaphoidfraktur im Röntgenbild, Ansicht von dorsopalmar (aus Mat zen: Praktische Orthopädie. J. A. Barth im Thieme Verlag, Stuttgart, 3. Aufl. 2002); b Häufigkeitsverteilung der Lokalisation von Skaphoid frakturen. Frakturen der Handwurzel und hier v. a. des Os scaphoideum (2/3 der Fälle) sind eine weitere mögliche Folge von Stürzen auf die ausge streckte, dorsalextendierte Hand. Im Unterschied zu distalen Radius frakturen (s. C) betreffen Skaphoidfrakturen fast ausschließlich jüngere Menschen (typische Sportverletzung). Die Symptome bei der klinischen Untersuchung können relativ diskret sein. In erster Linie besteht Druck schmerz im Bereich der Tabatiere bei gleichzeitiger Radial- bzw. Ulnar abduktion sowie Stauchungsschmerz im Bereich von Daumen und Zei gefinger. Bei Verdacht auf eine Skaphoidfraktur sollte eine konventio nelle Röntgenuntersuchung des Handgelenks (s. a , weißer Pfeil) in vier Ebenen erfolgen (sog. Skaphoidquartett), um die räumliche Ausrichtung des Frakturspaltes zu erkennen. Wenn das Röntgenbild die klinische Verdachtsdiagnose nicht bestätigen kann, muss ( ! ) nach initialer Ruhig stellung 1 0-14 Tage später eine Röntgen-Kontrolluntersuchung (u. U. mittels CT-Schichtaufnahmen) erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Resorptionsvorgänge im Frakturhämatom in der Regel abgeschlossen, so dass der Frakturspalt breiter und dadurch deutlich besser zu erken nen ist. Skaphoidfrakturen werden nach ihrer Lokalisation in Frakturen des proximalen, mittleren und distalen Skaphoiddrittels unterteilt (s. b). Besonders langwierig ist der Heilungsprozess bei Frakturen im proxima len Drittel (bis zu drei Monate Ruhigstellung im Oberarmgips mit Ein schluss des Daumengrundgelenks ! , s. c), da dieser Teil des Knochens kaum mit Blutgefäßen versorgt ist (fast alle Blutgefäße treten distal in das Os scaphoideum ein). Ebenso langwierig ist der Heilungsverlauf bei schräg oder vertikal verlaufenden Frakturen aufgrund der dabei entste henden. entgegengesetzt wirkenden Scherkräfte (s. d). Beochte: Das Kahnbein ist an allen Bewegungen des Handgelenks betei ligt, so dass eine langfristige Ruhigstellung nur schwer möglich ist. Die typische Komplikationen einer Skaphoidfraktur ist daher die Pseudarth rose ( Falschgelenk nach missglückter Frakturheilung, s. S. 40). =
255
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 1
Schultergelenke: Überblic k und Schlüsse lbeingel enke als Ganzes Costa I
Clavicula
. •
sog subakromiales Nebengelenk"
��"-- Art. sterno· clavicularis
--- Manubrium
Caput humeri
sterni
Scapula, ---.fL-----' Facies costalis
----�----� Costae
Humerus --,---
A Die fünf Gelenke der Schulter Rechte Schulter in der Ansicht von ventral. An dem großen Bewegungs umfang des Armes im Schulterbereich sind insgesamt fünf Gelenke be teiligt, die in echte Gelenke und sog. Nebengelenke unterteilt werden: •
•
Echte Gelenke: 1 . Art. sternoclavicularis (Sternoklavikulargelenk); 2. Art. acromioclavicularis (Akromioklavikulargelenk); 3. Art. humeri (Humeroskapulargelenk). Nebengelenke: 4. subakromiales Nebengelenk: Gleitlager aus Schleimbeuteln (Bursa subacromialis und Bursa subdeltoidea) zwischen Schulterdach (For nix humeri) und Rotatorenmanschette ( muskuläre Manschette der Art. humeri, die den Gelenkkopf (Caput humeri) in die Gelenk pfanne (Cavitas glenoidalis) presst und aus den Mm. supra- und in fraspinatus, subscapularis und teres minor besteht, s. S. 297); 5. Schulterblatt-Thorax-Gelenk: Gleitlager aus lockerem Bindegewebe zwischen den Mm. subscapularis und serratus anterior. =
256
Außer echten Gelenken und Nebengelenken spielen die beiden Band haften zwischen Schlüsselbein u nd 1 . Rippe ( Lig. costoclaviculare) sowie zwischen Schlüsselbein und Proc. coracoideus (Lig. coracoclaviculare) eine Rolle für die freie Beweglichkeit der oberen Extremität. Zusammen bilden alle Strukturen eine funktionelle Einheit u nd erst die freie Beweg lichkeit in allen Gelenken ermöglicht den vollen Bewegu ngsumfang. Der a ußerordentlich große Bewegungsspielra u m ist jedoch n u r auf Kosten der Stabilität möglich. da Skelettanteile und straffe Bandsicherungen in den Hintergrund treten. Um der Schulter dennoch die nötige Stabilität zu verleihen, ist ein gut entwickelter und kräftiger Muskelmantel not wendig. Entsprechend der Wandlung von einer Stütz- zu einer Bewe gungsfunktion nimmt die Bedeutung der Weichteile und ihrer Störun gen zu. Aus diesem Grund spielt sich ein großer Teil der Schultererkran kungen in den Weichteilen ab.
1.
Obere Extremität
Lig. interclaviculare
Lig. sternocostale radiatum
Discus articularis
Manubrium stern i
B Articulatio sternoclavicularis und Bandapparat Ansichtvon ventral. Art. sternoclavicularis (auch mediales Schlüsselbein gelenk) und Art. acromioclavicularis (auch laterales Schlüsselbeingelenk, s. u.) bilden zusammen die echten Schultergürtelgelenke. In der Abbil-
Fornix humeri
{
Lig. trapezoideum
Lig. costo claviculare
Art. sterno costalis
dung ist die linke Art. sternoclavicularis durch einen Flachschnitt eröff net. Die Inkongruenz der beiden satteiförmigen Gelenkflächen von Kla vikula und Manubrium sterni wird durch einen faserknorpeligen Discus articularis ausgeglichen.
Lig. coracoclaviculare Lig. acromio claviculare
Knochen, Bänder und Gelenke
Clavicula
Lig. conoideum Extremitas sternalis
Acromion
Angulus superior Caput humeri
Tuberculum majus
--�
Tuberculum minus
_ _
'::'-"""-''-----'\- Lig. transversum scapulae superius �"'------"l- Incisura scapulae
-':-.:.'-: ..L
Sulcus inter- -----':-----':� tubercularis
-------!- Scapula. Facies costalis
Cavitas glenoidalis
Margo medialis
Humerus
C Articulatio acromioclavicularis und Bandapparat Ansicht von ventral. Die Art. acromioclavicularis (das laterale Schlüssel bein- oder .Schultereckgelenk") ist seiner Form nach ein planes Gelenk. Aus diesem Grund muss es durch straffe Bänder (Ligg. acromioclavicu lare, coracoacromiale und coracoclaviculare) in seiner Position gehalten
werden. Dadurch ist das Bewegungsausmaß der Art. acromioclavicularis stark eingeschränkt. In Ausnahmefällen, d. h. bei einigen wenigen Men schen weist das Schultereckgelenk einen variabel geformten Discus articularis auf und ist dann beweglicher.
257
Obere Extremität
1 .1 2
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Schu lterg elenke: Band appa rat des Schlü sselb eing elen ks und Schu lterb latt-T horax-Gele nk Spina scapulae
Fossa supraspinata
Lig. transversum scapulae superius
Incisura scapulae
Acromion
Lig. acromio claviculare. Art. acromio clavicularis Lig. coraco acromiale
��"':-t-"--- Dens axis (C II)
Capsula -=---.l�-7'';-articularis
Atlas (C I)
Tuberculum --'er-:majus Tuberculum ----F-=-.-,� minus Humerus ----2'11�Lig. coraco claviculare
Epicondylus ----""'�. lateralis
Costa 1
A Bandapparat des medialen und lateralen Schlüsselbeingelenks (Art. sternoclavicularis und Art. acromioclavicularis) Rechte Seite. Ansicht von kranial.
Lig. sternoclaviculare posterius
Lig. sternoSternum claviculare anterius. Art. sternoclavicularis
B Verletzungen des Schultereckgelenks Beim Sturz auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm kommt es häufig zur Luxation des Akromioklavikulargelenks und zu Verletzun gen der korakoklavikulären Bandverbindungen. Dadurch tritt das late rale Ende der Clavicula höher. Da dieses höher stehende Ende durch Druck von kranial reponiert werden kann (Cave: Schmerz bei Palpa tion). spricht man vom sog Klaviertastenphänomen". Nach Ausmaß der Bandverletzung erfolgt die klinische Einteilung nach Tossy:
Tossy I
. •
Tossy I Tossy 11 Tossy 1 1 1
Ü berdehnung der Ligg. acromioclaviculare und coraco claviculare Ruptur des Lig. acromioclaviculare und Subluxation des Akromioklavikulargelenks komplette Ruptur des gesamten Bandapparates mit vollständiger Luxation des Gelenks
Die Röntgenaufnahme in zwei Ebenen zeigt einen erweiterten Ge lenkspalt. Die vergleichende Belastungsaufnahme mit etwa 1 0 kg schweren Gewichten in bei den Händen zeigt ein Höhertreten des late ralen Klavikularendes auf der betroffenen Seite.
258
Tossy 11
cU Tossy 111
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
M. infra-
.:;;,.o�-;-- M. rhomboideus
Labrum glenoidale
major
t dorsal
m�"",,""-- M. serratus anterior
r--- Rippen M. deltoideus ---1-,,( M. subscapularis A. axillaris. Fasciculi des Plexus brachialis
+ ventral
.....-'-'1_....-- M. coraco brachialis
M. pectoralis minor Bursa subdeltoidea
M. pectoralis major Bursa subtendinea m. subscapularis
Caput humeri
C Horizontalschnitt durch ein rechtes Schultergelenk Ansicht von kranial. Bei allen Bewegungen des Schultergürtels gleitet das Schulterblatt im lockeren Bindegewebe zwischen M. serratus ante rior und M . subsca pularis (s. 0). Das bindegewebige Gleitlager wird als
M. sub-
M. deltoideus
Schulterblatt-Thorax-Gelenk bezeichnet und besitzt die Funktion eines Gelenks. in dem sowohl translatorische als auch rotatorisehe Bewe gungen der Scapula durchgeführt werden können (s. S. 268) (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel).
Scapula
Schulterblatt Thorax-Gelenk
Acromion ----+-
Caput humeri --/--+---
anterior
lage des Schulterblatt-Thorax-Gelenks Rechte Seite. Ansicht von kranial.
o
Clavicula
259
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Schultergelenke: Kapsel-Band-Apparat und Articulatio humeri
1 .13
Proc. cora-
Tuberculum supraglenoidale
Clavicula
Incisura scapulae
Incisura scapulae
Spina scapulae
Clavicula
Acromion
Caput humeri Tuberculum majus
Tuberculum majus
Cavitas ---'-'l!f--'---'-:--' � glenoidalis Sulcusinter tubercularis
Collum anatomicum Fossa infraspinata
a
b
Cavitas glenoidalis
Labrum glenoidale
260
�\.-������
Humerus
Spina scapulae
Clavicula
A Artikulierende Skelettelemente eines rechten Schultergelenks (Art. humeri) a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal; c Frontalschnitt durch das Schultergelenk in der Ansicht von ventral. Im Schultergelenk (Art. humeri), dem beweglichsten aber auch anfäl ligsten Gelenk des Körpers, artikulieren das Caput humeri und die Ca vitas glenoidalis der Scapula in Form eines Kugelgelenks. Die gegenü ber der Gelenkfläche des Caput humeri drei- bis viermal kleinere Gelenk fläche der Scapula wird durch eine am Pfannenrand ansetzende fa serknorpelige, an der Basis etwa 5 mm breite Gelenklippe (Labrum g lenoidale) etwas vergrößert (s. cl. Dieses M issverhältnis in der Größe der artikulierenden Gelenkflächen ermöglicht zwar eine g roße Beweg lichkeit, verringert aber aufgrund einer mangelnden knöchernen Füh rung die Stabilität im Gelenk. Da auch der Bandapparat nur schwach ausgebildet ist, gewährleistet v. a. die kräftige Schultermuskulatur die Stabilität im Gelenk (s. S. 298). Luxationen am Schultergelenk treten besonders häufig a uf. Etwa 45 % aller Luxationen entfallen auf das Schultergelenk, wobei der Humerus kopf am häufigsten nach vorne oder vorne-unten luxiert, und zwar bei gewaltsamer Außenrotation des erhobenen Armes. Während für die erste Luxation in der Regel ein erhebliches Trauma notwendig ist, genügen später oft ausfahrende Bewegungen (z. B. Verdrehungen im Schlaf), um die Schulter wieder auszurenken (sog. habituelle Schulter luxationen).
1.
Obere Extremität
Fornix . umen
h
{
Lig. coraco claviculare
Lig. acromio claviculare
Incisura scapulae
Knochen, Bänder und Gelenke
Lig. transversum scapulae superius
Clavicula Lig. coracoacromiale . Acromlon Proc. cora coideus
Lig. coraco humerale
Vagina -t--it synovialis intertuber cularis Sulcus _.t-.:=--� intertuber cularis a
axillaris
Ligg. glenohumeralia - superius CD, mediale Q), - inferius @ -
Lig. acromio claviculare Lig. coraco acromiale
Margo lateralis
Lig. coraco claviculare
Proc. cora coideus
Scapula, Facies costalis
Lig. transversum scapulae superius Clavicula
b
B a b c
Fossa infraspinata
Spina scapulae
Capsula articularis
Kapsel-Band-Apparat und Gelenkhöhle der rechten Schulter Ansicht von ventral; Ansicht von dorsal; Darstellung der Gelenkhöhle in der Ansicht von ventral.
Die Schultergelenkkapsel ist weit und im hinteren Bereich, der nicht von Bändern verstärkt ist, sehr dünn. Auf der Vorderseite wird die Gelenk kapsel durch drei Bandstrukturen (ligg. glenohumeralia superius, me diale und inferius), im kranialen Bereich durch das Lig. coracohumerale verstärkt. Zusammen mit dem Acromion und dem Proc. coracoideus bildet das Lig. coracoacromiale das sog. Schulterdach (Fornix humeri), das die Lage des Humeruskopfes in der Pfanne sichert, gleichzeitig aber auch die Bewegungen des Humerus nach kranial begrenzt. Bei herab hängendem Arm weist die Gelenkkapsel im unteren, muskelfreien Be reich eine Aussackung auf (Recessus axillaris), die als Reservefalte, ins besondere bei Abspreizbewegungen dient. Bei länger bestehender Schonhaltung des Armes kann der Recessus axillaris verkleben bzw. atrophieren und eine erhebliche Bewegungseinschränkung nach sich ziehen. Die Gelenkhöhle des Schultergelenks ist mit den benachbarten Schleimbeuteln verbunden. Regelmäßig kommunizieren mit derGelenk höhle die Bursa subtendinea m. subscapularis und die Bursa subcoraco idea. Auch die Sehnenscheide der langen Bizepssehne (Vagina synovia lis intertubercularis) tritt während ihres Verlaufs durch den Sulcus inter tubercularis mit der Gelenkhöhle in Verbindung. Beachte: Die Ligg. glenohumeralia sind in der Regel nur an der Innen seite der Kapsel gut sichtbar bzw. abgrenzbar.
Acromion Bursa subcoracoidea
Lig. trans versum humeri
c
Sulcus inter tubercularis
Vagina syno vialis inter tubercularis
Bursa sub tendinea m. subscapularis
261
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 4
Schultergelenke: subakromiales Nebengelenk Acromion
Bursa subacromialis Bursa subdeltoidea
Lig. coraco acromiale
A Subakromiales Nebengelenk einer rechten Schulter Ansicht von lateral. Nach Entfernung des M . deltoideus sieht man
Proc. coracoideus
•
,.1-+-- Bursa subtendinea m. subscapularis
Tuberculum majus •
-=tIH!'--I--- Lig. transversum humeri
•
.....-1+--- Vagina tendinis intertubercularis M. infraspinatus
die Muskelansätze der Rotatorenman schette (Mm. supraspinatus, infraspinatus, teres minor und subscapularis) am proxi malen Humerus (s. a uch B), die Ursprungssehnen des M. biceps brachii sowie den s u bakromialen Raum mit der Bursa sub acromialis, die regelmäßig mit der Bursa subdeltoidea kommuniziert.
Die beiden Schleim beutel bilden die Gelenk höhle des sog. s ubakromialen Nebengelenks und sorgen für ein reibungsloses Gleiten des H umeruskopfes sowie der Ansatzsehnen der Rotatorenmanschette (v. a. von M. supraspi natus und kranialem Teil des M. infraspinatus) unter das Schulterdach während der Abduk tion bzw. Elevation des Armes (s. S. 269).
M. teres minor ---I:-*""�
M. biceps brachii, Caput breve M. biceps brachii, Caput longum Fornix humeri Acromion
Lig. coraco acromiale
Proc. coracoideus
M. supra spinatus Bursa subacromialis M. infraspinatus Cavitas glenoidalis Labrum glenoidale ---e-�� Capsula articularis ---It'7--'
B Bursa subacromialis und Cavitas glenoidalis eines rechten Schulter gelenks Ansicht von lateral. Nach Entfernung des Hu meruskopfes und Durchtrennung der Ansatz sehnen der Rotatorenmanschette fällt der Blick auf die Pfanne des Schultergelenks (Cavitas glenoidalis). Das Labrum glenoidale vergrößert als Gelenklippe die Pfanne nur unwesentlich. Kurz vor ihrem Ansatz am Humeruskopf strah len die Muskeln der Rotatorenmanschette mit ihren Ansatzsehnen in die Gelenkkapsel und pressen den Humeruskopf ähnlich einer Man schette in die Schulterpfanne. Zwischen Schul terdach (Fornix humeri) und den auf dem Hu meruskopf verlaufenden Ansatzsehnen liegt die Bursa subacromialis (5. D).
262
'-"1---- Bursa subtendinea m. subscapularis
'H.T.--- Sehne des
������At:;�-�-
M. biceps brachii, Caput longum M. subscapularis
M. teres minor Recessus axillaris
M.infraspinatus -----111ot.
--- M. subscapularis
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Fossa supraspinata
---r-- Margo superior '#---- Facies anterior
(Faeies costalis)
Acromion ---:---Facies articularis --+'----� acromialis
Lig. transversum scapulae superius
Lig. coracoacromiale Tuberculum ---1:: majus Capsula ----'
Proc. coracoideus
Tuberculum ----1�"=:�l""i minus
C Fornix humeri einer rechten Schulter Ansicht von kranial. Das Schulterdach (Fornix humeri) wird von • •
Humerus ---+--
•
Acromion, Proc. coracoideus und Lig. coracoacromiale
gebildet.
Condylus humeri M. supraspinatus
Scapula
Facies articularis --�-�--=i..:,;s acromialis
Bursa ---.!!L--�--:-: subacromialis
Lig. transversum scapulae superius
Lig. coraco acromiale
Fornix humeri
Bursa --....� subdeltoidea Tuberculum majus ---�
o lage der Bursa subacromialis zwischen
Fornix humeri und M. supraspinatus Rechte Schulter. Ansichtvon kra nial; vgl. hierzu auch den .schmerzhaften Bogen", S. 264.
263
1.
Obere Extremität
1 .1 5
Knochen, Bänder und Gelenke
Bursa subacromia lis und Bursa subdeltoidea
Bursa subcutanea
Fornix humeri
Lig. coraco acromiale
M. trapezius Lig. coraco claviculare
Acromion coracoideus Bursa ---==-----;tfC.. subacromialis
1Ii�...:c-
Bursa ----.:.--'-_+_ subdeltoidea
1 . Rippe (Costa I)
Art. humeri ---,---.!��.-:--:'-W-gj'
Vagina tendinis im Sulcus inter tubercularis
Bursa sub tendinea m. subscapularis
..H �� -- .!...�
-
-
Lig. transversum scapulae superius
M. subscapularis
,--
M. biceps brachii, Caput longum
Bursa subacromialis
M. biceps brachii, Caput breve
M. supra spinatus
M. coraco brachialis
M. teres major
A lage der Schleimbeutel an der rechten Schulter Ansicht von ventral. Die M m . pectorales major und m inor sowie der M. serratus anterior sind entfernt. Der durchscheinende M. deltoideus lässt die lage der Schleimbeutel erkennen. Beachte v. a. den Fornix humeri und die darunter gelegene Bu rsa sub acromialis.
B Schmerzhafter Bogen (Impingementsyndrom) Von einem .schmerzhaften Bogen" spricht man, wenn bei der Abduktion des Armes zwischen 60 und 1 20· Schmerzen auftreten. Sie entstehen, wenn eine degenerativ veränderte, häufig verkalkte und damit verdickte Supraspinatussehne beim Heben des Armes nach medial wandert und dabei unter das Acromion und die Bursa subacromialis gezwängt wird (to impinge stoßen). Hierbei kommt es zu einer schmerzhaften Ein engung des subakromialen Raumes. Weitere Ursachen können degene rative Veränderungen mit Osteophytenbildung am Akromioklavikular gelenk sein. =
264
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Cutis und Subcutis
Acromion ,,-�":3;=:=:=""""=�::--- Bursa subacromialis ''+--#--- M. supraspinatus Sehne des M. supraspinatus
Caput humeri ------J'-';-�
Bursa subdeltoidea
_�- Scapula. Cavitas glenoidalis
--I'-f:'-'-� --:c F.fjreJ'H
-
M . subscapularis
-.-,---,< - Labrum glenoidale �,--,f<-'l'--- Recessus axillaris M. deltoideus ---,!---< �"'+��i-- M. teres major
kc""'�::---+-'-"--:-tH--- M . latissimus dorsi
Humerus --+���w.�
C Frontalschnitt durch das rechte Schultergelenk Ansicht von ventral. Die Ansatzsehne des M. supraspinatus weicht in ihrer Struktur von normalen Zugsehnen ab. Sie ist aufgrund i h res Ver laufs im distalen Bereich eine Gleitsehne (Pfeile). für die der Humerus kopf ein Widerlager bildet. In diesem Abschnitt. etwa 1 - 2 cm proximal ihres Ansatzes am Tuberculum majus. besteht der dem Humeruskopf
Verkalkung
Bursa subacromialis
Acromion
b
aufliegende Teil der Sehne aus Faserknorpel. Diese Faserknorpelzone ist physiologischerweise gefäßfrei und muss als Anpassung an die im Be reich ihres Widerlagers herrschenden Druckbelastungen gesehen wer den (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel).
M. supraspinatus
D Degenerative Veränderungen der Supraspinatussehne a Verkalkung der Sehne (Tendinosis ca/carea) infolge degenerativer Ver änderungen; b Rotatorenmanschettenruptur (Abriss. v. a. der Supra spinatussehne). Nach Ruptur der Supraspinatussehne kommunizieren die Bursae sub acromialis und subdeltoidea mit der Gelenkhöhle. Beim Ausfall des M. supraspinatus ist v. a. die erste Phase der Abduktion (bis etwa 1 0°) gestört (Starterfunktion des M. supraspinatus. vgl. S. 296).
265
Obere Extremität
1 .1 6
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Röntgen- und Schnittbildanatomie der Schulter
A Konventionelle Röntgendiagnostik des rechten Schultergelenks Bei der Primärdiagnostik von Schultererkran kungen schließt sich an die klinische und sono graphische Untersuchung (s. B) die konven tionelle Röntgendiagnostik an. Komplizierte Verletzungen können zusätzlich mit Hilfe von Computertomographie und Magnetresonanz tomographie (s. C) untersucht werden. Ähn lich wie bei der üblichen Diagnostik von Kno chen und Gelenken sollten grundsätzlich zwei Aufnahmen in senkrecht zueinander stehen den Ebenen angefertigt werden:
Caput humeri Cavitas glenoidalis '-----=-;--
Tuberculum majus
• die anterioposteriore (a.-p.-) Aufnahme (a u. b) und • die axiale (transaxilläre) Aufnahme (c u. d). Um Ü berlagerungen im Röntgenbild zu vermei den, ist bei der a.p.-Aufnahme zu berücksichti gen, dass die Gelenkpfanne einen nach vorne offenen Winkel von 3D' bildet. Bei leichter Außenrotation werden bei dieser Einstellung Caput humeri und Cavitas glenoidalis überla gerungsfrei dargestellt; das Tuberculum majus ist lateral konturbildend. Bei der axillaren Auf nahme liegt der Patient auf dem Rücken und der Arm wird leicht außenrotiert und abduziert gelagert. Die Röntgenkassette wird von kranial her an der Schulter platziert, der Röntgenstrahl tritt von kaudal in die Axilla. Dadurch werden Humeruskopf und Gelenkpfanne im rechten Winkel zur a.-p. Einstellung (bessere Erkenn barkeit von Frakturenl) abgebildet.
b
a
Cavitas glenoidalis
Tuberculum majus
Proc. coracoideus
c
d
M. deltoideus lange Bizepssehne Tuberculum majus Tuberculum minus
a
lange Bizepssehne Subscapularis sehne Tuberculum minus
c
266
�J!il�����;���'i� Tuberculum majus
M. delto ideus
b
B Ultraschalldiagnostik der ventralen Schulterregion im Transversalschnitt a Sonogram m ; b Position d e s Schallkopfes a u f Höhe des Sulc us intertuberc ularis des l inken Schultergelenks; c Schema des sono graphischen Bildes (Ansich t des Transversalschnittes von kau dal !) (a u . b aus: Konermann u . G ru ber, Ultra s ch a l ld iagnostik der Bewe g ungsorga ne, 2. A u fl. Thieme, Stuttgart 2006). Bei der standardisierten sonographischen Untersuc h u ng von Gel en ken werden wie bei der Röntgendiagnostik zwei n a h ez u senkrecht zueinander stehende S c hnittebenen (transversal u n d long itudina l) eingestellt. D u rc h Rotationsbewegu ngen d es Armes i n Verbin dung m i t unterschiedl ichen Positionen des Schallkopfes ist so eine flä c hendecke nde Untersuc h u n g d es S c h u l tergelenks m öglich .
Obere Extremität -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
M. trapezius
Art. acromio· clavicularis
M. supra spinatus
Bursa subacromialis
�-- Ansatzsehne des M. supraspinatus
-1;--- Caput humeri
A.,V. u. N. suprascapularis
M. deltoideus
Cavitas gJenoidalis
M. biceps brachii. Caput longum
M. sub scapularis
a
Schräg koronare, T l -gewichtete Aufnahme (Schnittebene parallel zum M. supraspina tus und senkrecht zur Cavitas glenoidalis)
N. axillaris, A. u. V. circumflexa humeri posterior
Mm. inter- -�'-f costales
M . latissimus dorsi
M. serratus anterior
Acromion
Bursa
Caput humeri M. infraspinatus M. sub- ---fi--= scapularis
M. teres minor N. axillaris
M. pectoralis --t--..,. major
b Schräg sagittale, Tl -gewichtete Aufnahme (Schnittebene parallel zur Cavitas glenoida lis)
A. u.V. circumflexa humeri posterior
M. teres major --'--'----"-
M. deltoideus. Pars spinalis
M. biceps brachii, -'1'<'C"7"-----=-"'-.,._\\' Caput breve
-t-H..--- M. triceps brachii, Caput longum
Tuberculum minus
M. deltoideus. Pars clavicularis
labrum glenoidale
M. pectoralis minor M. pectoralis major M. subclavius
M. biceps brachii, Ansatzsehne Caput longum
A. u.V. axiliaris
M. deltoideus, Pars acromialis
Plexus brachialis
Tuberculum majus
c Axiale (transversale), Tl -gewichtete Auf nahme C MRT-Untersuchung der rechten Schulter in drei Ebenen (Aus Möller u .Reif: Taschenatlas derSchnittbild anatomie, Band 111. Thieme, Stuttgart 2007.) Beachte: Axiale Schnittbilder werden stets von kaudal betrachtet.
M. serratus anterior
Caput humeri
M. sub· scapularis
Cavitas glenoidalis M. deltoideus. Pars spinalis
'::'",C:..;jr�'-- Scapula
M. infraspinatus
267
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 7
Bewegungen in Schultergürtel u nd Schu ltergelenk
-+-1--- dorso
ventrale Bewegungs achse
a
c
b
A Bewegungen der Scapula Ü ber die mechanisch gekoppelten Schlüsselbeingelenke (Artt. sterno clavicularis und acromioclavicularis) wird die Scapula bei allen Bewe gungen der Clavicula mitgenommen. Hierbei gleitet das Schulterblatt im Schulterblatt-Thorax-Gelenk auf dem Thorax. Die Bewegung, aber auch die Fixierung erfolgt durch Muskelschlingen. Man unterscheidet folgende Bewegungen der Scapula: a Heben und Senken (bei Elevation und Depression des Schultergür tels): translatorische Verschiebung der Scapula in einer Vertikalen von kranial nach kaudal;
b Vor- und Rückführen (bei Protraktion und Retraktion des Schulter gürtels): translatorische Verschiebung der Scapula in einer Horizon talen von dorsomedial nach ventrolateral; c Schwenken des Angulus inferior nach lateral (bei Abduktion bzw. Elevation des Armes): Rotation der Scapula um eine dorsoventrale Achse durch die Mitte der Scapula. Bei einem Schwenkvermögen von etwa 60· wandert der Angulus inferior etwa 1 0 cm nach lateral, der Angulus superior gleichzeitig etwa 2 - 3 cm nach medial-kaudal.
Bewegungs- ------..:;..,=----:--�-':-achse
a
Bewegungs achse
O· b 25·
B Bewegungen (bzw. Bewegungsausmaß) im Sternoklavikular gelenk a Heben und Senken der Schulter (Elevation bzw. Depression) um eine nahezu sagittale Achse; b Vor- und Rückführen der Schulter (Protraktion bzw. Retraktion) um eine longitudinale (vertikale) Achse.
268
C Bewegungsausmaß der Clavicula Ansicht von lateral auf die rechte Clavicula. Betrachtet man das Bewe gungsausmaß der Clavicula im Sternoklavikulargelenk von lateral, bewegt sich die Clavicula annähernd auf einem Kegelmantel, dessen Spitze zum Brustbein zeigt und dessen leicht ovale Basis einen Durch messer von etwa 1 0 - 1 3 cm hat. Insbesondere bei der Elevationsbe wegung im Schultergürtel dreht sich die Clavicula zusätzlich um ihre eigene Achse und erreicht auf diese Weise, bedingt durch die S-Form, eine deutliche Zunahme der Elevation. Hierbei liegt das Ausmaß der Rotationsbewegung bei etwa 4 5·. Durch diesen 3. Freiheitsgrad wird das Sternoklavikulargelenk funktionell zu einem Kugelgelenk.
Obere Extremität
1 50 - 1 70·
Knochen, Bänder und Gelenke
1 30-1 60· Bewegungs achse
Bewegungs achse Bewegungs achse
1.
90· ----+_'\.
')t---'i\-----:,- 90·
90· a
O·
O·
20-40·
40-50·
Bewegungs achse
d
Bewegungs achse
e
D Bewegungen im Schultergelenk Als typisches Kugelgelenk besitzt das Schultergelenk drei senkrecht aufeinander stehende Hauptachsen. Somit sind drei Freiheitsgrade mit insgesamt sechs Hauptbewegungsrichtungen möglich. Ganz al lgemein lassen sich die Bewegungen im Schultergelenk in Vertikal-, Horizontal und Rotationsbewegungen unterteilen. Bei Vertika/bewegungen wird der herabhängende Arm aus der Neutral-Null-Stel lung in verschiedene Richtungen des Raumes eleviert. Horizonta/bewegungen führen den um 90· abduzierten Arm nach vorne bzw. nach hinten. Rotationsbewegun gen sind in allen Positionen des Armes möglich. Das maximale Bewe gungsausmaß bei den einzelnen Bewegungen wird jedoch immer durch eine Mitbewegung des Schultergürtels erreicht. a Anteversions- bzw. Retroversionsbewegungen (Flexion bzw. Extensi on) erfolgen um eine horizontale Achse. b Anteversion und Retroversion eines um 90· a bduzierten Armes wer den auch a ls Horizontalbewegungen bezeich net.
Abduktions- und Adduktionsbewegungen erfolgen um eine sagit tale Achse, wobei die Bewegungen a b 90· häufig als Elevation be zeichnet werden. In der Klinik wird der Begriff Elevation in der Regel jedoch für alle Vertikalbewegungen benutzt. Ab 80-90· Abduktion erfolgt automatisch eine Außenrotationsbewegung, durch die eine Kompression des Tuberculum majus gegen das Schulterdach ver hindert wird. Wird hingegen der Arm in Innenrotationsstellung ab duziert, sind nur etwa 60· Abduktion möglich. d-f Innen- und Außenrotationsbewegungen erfolgen um die Längs achse (Schaftachse) des Humerus. Bei gleichzeitig gebeugtem Ellenbogen kann der Unterarm als Zeiger benutzt werden. Bei her abhängendem Arm wird die maximale Innenrotation durch den Rumpf behindert. Wird der Arm hinter den Rücken genommen, entspricht dies einer Innenrotation von 95· (e). Bei 90·-abduzier tem Arm vergrößert sich das Ausmaß der Außenrotation, die maxi male Innenrotation hingegen ist etwas geringer (f). c
E H umeroskapularer Rhythmus Bei der Abduktion bewegen sich Arm und Scapula in einem Verhältnis von 2 : 1 , d. h. z. B. bei einer Abduktion von 90· finden 60· im Humero skapulargelenk und 30· durch eine gleichzeitige Schultergürtelbewe gung statt. Dieser .humeroskapulare Rhythmus· setzt jedoch erst ein, wenn die Scapula bei der Abduktionsbewegung mitgeht. Bei Schulter erkrankungen ist dieser Rhythmus gestört, häufig setzt die Drehbe wegung der Scapula hierbei deutlich früher ein. Besonders eindrucks voll sind Bewegungen der freien Gliedmaße bei vollständig versteiftem Schultergelenk (z. B. Zustand nach Schultergelenkarthrodese). Hierbei kann der Arm alleine durch Bewegungen im Schultergürtel noch etwa um 40 - 60· abduziert werden, und ein Drittel der normalen Anteversion und Retroversion sind möglich.
269
1.
Obere Extremität
Knochen, Bänder und Gelenke
Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti) a ls Ganzes
1 .1 8
-�--- Humerus
Humerus
�-- Margo lateralis Crista supracondylaris lateralis
�
Crista supracondylaris medialis
Fossa radialis
Fossa coronoidea
Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
Capitulum humeri Caput radii Collum radii
Fossa olecrani
Crista supra condylaris lateralis
Trochlea humeri
Epicondylus medialis
Epicondylus lateralis
Proc. coronoideus
Sulcus nervi ulnaris
Caput radii, Circumferentia articularis
Olecranon
Sulcus capitulotrochlearis
Tuberositas ---=-.• --":I'HJ ' radii
Radius
--: '_ : :.
Radius
'-II�-- Ulna
Ulna ----+-
a Ansicht von ventral
b Ansicht von dorsal
Crista supra condylaris lateralis
Crista supra condylaris medialis Capitulum humeri
Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
Capitulum ---'1"",:,;-::;..." humeri
Olecranon
Art. humero ulnaris Olecranon
Art. radioulnaris proximalis
Caput radii
Ulna
Ulna
c Ansicht von lateral
A Artikulierende Skelettelemente eines rechten Ellenbogengelenks Im Ellenbogengelenk (Art. cubiti) artikulieren der Humerus und die bei den Unterarmknochen Radius und Ulna. Diese drei Knochen bilden in nerhalb des Ellenbogengelenks drei Teilgelenke:
270
Proc. coronoideus
Trochlea humeri
d Ansicht von medial •
•
•
das Humeroulnargelenk (Art. humeroulnaris) zwischen Humerus und Ulna, das H umeroradialgelenk (Art. humeroradialis) zwischen Humerus und Radius sowie das proximale Radioulnargelenk (Art. radioulnaris proximalis) zwischen den proximalen Enden von Ulna und Radius.
1.
Obere Extremität
Knochen, Bänder und Gelenke
m;r-J�H'l���i--- Humerus M. brachioradialis ------lf:'---!!!'II.II � " 'Mr'::--\--- M. triceps brachii Epicondylus medialis Epicondylus lateralis Sulcus capitulo trochlearis
M. extensor carpi radialis longus
Lig. collaterale ulnare
Lig. collaterale radiale --+-CiHll-l
Art. humeroulnaris (Trochlea humeri und Incisura trochlearis)
Art. humeroradialis --+--mh.A.---.:· --�_�I (Capitulum humeri und Fovea articularis)
��!---- Art. radioulnaris proximalis (Circumferentia articularis und Incisura radialis ulnae)
Lig. anulare radii
'-b--!f---- Flexoren
Caput radii
des Unterarms
Recessus sacciformis h-;;c'lf--- Ulna Sehne des M. biceps brachii
�-:J----- M. supinator
Schnittebene in b
a
M. brachialis
Humerus
Schnittebene in (
M. brachialis
M. triceps brachii
Humerus
M. triceps brachii
Gelenkkapsel Fossa coronoidea
Capitulum humeri M. brachioradialis Fovea articularis
Gelenkkapsel
Fossa olecrani
Circumferentia articularis
Bursa olecrani Trochlea humeri
Incisura radialis ulnae
Caput radii
Olecranon Incisura trochlearis
M. anconeus M. supinator
b
Radius
Ulna
B Skelett- und Weichteilelemente eines rechten Ellenbogen gelenks a Fro ntalsch nitt in der Ansicht von ventral (beachte die Schnittebenen von Abb. b und c); b Sagi ttalsch nitt durc h das Humeroradial- und das proximale Radioul nargelenk in der Ansicht von medial;
(
Proc. coronoideus
Ulna
c Sagittalschnitt durch das Humeroulnargelenk in der Ansicht von me dial. (Zeichnungen nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel)
271
Obere Extremität
1 .1 9
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti): Kapsel-Sand-Apparat A Kapsel-Band-Apparat eines rechten Ellenbogengelenks in 90o-Flexionsstellung a Ansicht von dorsal; b Ansicht von medial; c Ansicht von lateral. Sowohl das Humeroradial- als auch das H umeroulnargelenk verfügen über eine kräftige Bandführung durch die Kollateralbänder, die seit lich die Gelenkkapsel verstärken. Diese Kol/atera/bänder (lig. collaterale u lnare und Lig. collaterale radiale) verlaufen fächerförmig, so dass sie dem Gelenk in jeder Stellung seitlichen Halt geben können. Das Ring band (Lig. anulare radii, s. auch D) sichert das proximale Radioulnarge lenk.
---.-- Humerus
Crista supra condylaris lateralis
Fossa olecrani ---'="';:-��--:tK
Epicondylus lateralis
Epicondylus -medialis
Humerus
Lig. collaterale radiale
Sulcus nervi ulnaris
Tuberositas radii
Radius a
Lig. anulare radii Lig. collaterale ulnare, Pars anterior
Olecranon
Epicondylus medialis Lig. collaterale ulnare, Pars posterior Crista supra condylaris lateralis
b
Ulna
Proc. corono ideus
Lig. collaterale ulnare, Pars transversa
Olecranon
Epicondylus lateralis Radius
b Olecranon c
272
Lig. collaterale radiale
Lig. anulare radii
Collum radii
Ulna
c
B Hueter-Linie und Hueter-Dreieck a Streckstellung, Ansicht von dorsal; b Beugestellung, Ansicht von medial; c Beugestellung, Ansicht von dorsal. In der Ansicht von dorsal liegen die Epikondylen und das Olecranon in Streckstellung auf einer geraden linie. I n Beugestellung bilden die Epi kondylen und das Olecranon in der Ansicht von lateral ebenfalls eine ge rade linie. Betrachtet man das gebeugte Ellenbogengelenk von dorsal, bilden die bei den Epikondylen und die Spitze des Olecranon ein gleich schenkliges Dreieck. Frakturen und Luxationen verändern die Dreieck struktur.
Obere Extremität -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
Fossa radialis Capsula -----=-'...... articularis Epicondylus --...,-... lateralis
Sulcus capitulotrochlearis
Fossa coronoidea
Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
Capitulum humeri lig. collaterale ulnare
lig. anulare -�--"- radii
Trochlea humeri
lig. collaterale radiale
lig. collaterale ulnare
Caput radii lig. anulare radii Recessus sacciformis
Tuberositas -�--::I!H�. radii
Radius ---,;--
Radius ----:--
a
Ulna
b
C Kapsel-Band-Apparat eines rechten Ellenbogengelenks in Extensionsstellung a Ansicht von ventral; b Ansicht von ventral nach Entfernung der ven tralen Kapselanteile. Die Gelenkkapsel des Ellenbogengelenks umhüllt alle drei Teilgelenke. Während sie vorne u nd hinten sehr dünn ist, wird sie an den Seiten von
den Kollateralbändern verstärkt (s. A). Am Radius bildet die Gelenkkap sel unterhalb des Lig. anulare radii eine Ausstülpung, den Recessus sacci formis, der bei der Pro- und Supinationbewegung des Unterarms als Re servefalte dient. Bei Flexion bzw. Extension wirken die Mm. brachialis und anconeus als Kapselspanner und verhindern dadurch eine Einklem mung der Gelenkkapsel (s. S. 306).
-�-:!I---- Olecranon
....,...,.�-==I--- Olecranon
Incisura trochlearis
Incisura trochlearis
Caput radii, Lunula obliqua
a
Fovea articularis
lig. anulare radii
Art. radioulnaris proximalis
Proc. coronoideus
Verlauf des Lig. anulare radii an einem rechten proximalen Radioulnargelenk a Aufsicht auf die proximalen Gelenkflächen des Radius und der Ulna nach Entfernung des Humerus; b gleiche Ansicht wie in a nach zusätz licher Entfernung des Radius. Das Ringband ( Lig. anulare radii) hat eine entscheidende Bedeutung für die Sicherung des proximalen Radioulnargelenks. Es verläuft von der o
b
lig. anulare radii
Incisura radialis ulnae
Proc. corono ideus
vorderen zur hinteren Begrenzung der Incisura radialis ulnae ( ü ber knorpelte Gelenkfläche an der Ulna), umgreift dabei den Radiuskopf und presst ihn in die ulnare Gelenkfläche. I n Anpassung an die übertra genen Druckkräfte gleicht das Ringband an seiner Innenseite im histolo gischen Aufbau einer Gleitsehne mit faserknorpeliger Struktur. =
273
Obere Extremität
1 .20
1.
--
Knochen, Bänder und Gelenke
U nterarm: Articulationes radioulnares p roximalis und distalis Olecranon
Olecranon
1----- Incisura
Lig. collaterale radiale
ft;��.-+----
Fovea -----'I<-; articularis (Fovea capitis radii)
Lig. collaterale radiale
trochlearis Proc. corono ideus Lig. collaterale ulnare
Lig. anulare ----=:,=-:'-O radii
1i&I''---- Art. radioulnaris proximalis
Collum radii
Lig. anulare radii �-- Tuberositas ulnae
Tuberositas -----:----:-Wi'·j radii
Tuberositas radii
----'
r.---- Tuberositas ulnae
�....--- Chorda obliqua
1---_--- Pro-/Supinations achse
Margo ---:--: anterior
-11--- Corpus ulnae Margo interosseus
Margo interosseus
Margo interosseus Membrana interossea antebrachii
I---t:-:-c---:t- Membrana interossea antebrachii
lateralis
Lig. radioulnare dorsale
. ...1,.,...- Caput ulnae
�1!�-.I,��iiIi,r• a
Proc. stylo ideus radii
Lig. radioulnare palmare
Caput ulnae ----l....
Proc. styloideus ulnae
Proc. styloideus ---� ulnae
A Bandapparat und Bewegungsachse für die Pro- und Supinationsbewegung im proximalen und distalen Radioulnargelenk Rechter Unterarm in der Ansicht von ventral. a Supinationsstellung (Radius und Ulna stehen parallel zueinander); b Pronationsstellung (der Radius überkreuzt die Ulna). Zusammen mit der Art. radioulnaris distalis gestattet das proximale Radioulnargelenk eine Umwendbewegung der Hand (Pro- und Supina-
274
.a_-- Facies
b
Art. radio ulnaris distalis Tuberculum dorsale
Proc. styloideus radii
tion). Die Bewegungen beider Gelenke sind durch die Membrana inter ossea funktionell miteinander gekoppelt und daher zwangsläufig mit einander kombiniert. Die Bewegungsachse für die Pro- u nd Supination verläuft vom Zentrum des Capitulum humeri (nicht dargestellt) durch die Mitte der Fovea capitis radii schräg nach distal zum G riffelfortsatz der Ulna (Proc. styloideus u lnae).
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Lage der Achse in Pronationsstellung
Lage der Achse in Supinationsstellung
Facies posterior
--- Margo
____
posterior
lig. anulare radii
Facies medialis
�L:*::"""-'----t-- Ulna Caput radii '------ Facies anterior
Art. radioulnaris proximalis
B Querschnitt durch ein rechtes proximales Radioulnargelenk in Pronationsstellung Ansicht von distal. Aufgrund der leicht ovalen Form des Caput radii ver lagert sich die zentral durch das Radiusköpfchen verlaufende Pro-/Supi nationsachse während der Pronation etwa 2 mm nach radial (in Prona tionssteIlung liegt der lange Durchmesser des Caput radii transversal). Dadurch ist gewährleistet, dass i n Pronationsstellung genügend Platz
für die Tuberositas radii im Zwischenknochenraum ( Raum zwischen Tuberositas radii und Chorda obliqua, vgl. z. B. Aa) geschaffen ist. Beachte den dickeren Gelenkknorpel der Circumferentia articularis radii auf der Pronationsseite. Diese Verdickung erfolgt als Anpassung an den größeren Gelenkdruck im proximalen Radioulnargelenk in der Pronati onssteIlung. =
Proc. stylo- --.IIII!!II" ideus radii
Radius, Facies articularis carpalis
Tuberculum dorsale
lig. radioulnare palmare --;11-- Discus ulnocarpalis
Caput ulnae Radius, Facies articularis carpafis
Discus ulnocarpafis
lig. radioulnare dorsale
a
....."--- Proc. styloideus ulnae Sehne des M. extensor carpi ulnaris
C Drehung des Radius um die Ulna bei Pro- und Supinationsbewegungen Aufsicht auf die distalen Gelenkflächen von Radius und Ulna eines rech ten Unterarms. Der Discus ulnocarpalis ist aus Gründen der Ü bersicht nicht dargestellt. a Supinationsstellung; b Semipronationsstellung; c Pronationsstellung.
Proc. stylo ideus radii
Proc. styloideus ulnae
Caput ulnae
Tuberculum dorsale
Tuberculum dorsale
carpi ulnaris b
Proc. stylo ideus radii
lig. radioulnare dorsale
Discus ulnocarpalis
M. extensor carpi ulnaris
c
Proc. stylo ideus ulnae
lig. radioulnare palmare
Radius. Facies articularis carpalis
Als Bestandteile des sog. ulnokarpalen Komplexes sichern u. a. die ligg. radioulnaria dorsale und palmare das distale Radioulnargelenk. Je nach Funktionsstellung der beiden Unterarmknochen zueinander berühren sich die beiden distalen Gelenkflächen unterschiedlich. Weitgehende Kongruenz der Gelenkflächen ist nur in einer Mittelposition (Semipro nationsstellung bzw. Neutral-Null-Stellung) gegeben (nach Schmidt u. Lanz).
275
Obere Extremität
1 .21
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Bewegungen im Ellenbogen- und Radioul na rgelenk
Humerus
Humerus
Epicondylus medialis
Epicondylus lateralis Lig. collaterale radiale Lig. collaterale ulnare Collum radii Tuberositas radii
/
Lig. collaterale radiale Lig. anulare radii
Tuberositas ulnae
Tuberositas radii
Radius
Ligg. intercarpalia dorsalia
Lig. collaterale ulnare Tuberositas ulnae
Ulna
Membrana interossea antebrachii
Membrana interossea antebrachii
Tuberculum dorsale
---
--��ill:;.
--����rt�-
Proc. stylo ideus radii
Proc. styloideus ulnae Lig. ulnocarpale palmare
Lig. radiocarpale dorsale
Lig. radiocarpale palmare
Ossa meta- -..-J-LhH..-Hf.-1H-*" carpi I-V
�-+-frJH�Y�-,-- Ossa meta carpi I-V
Phalanx proximalis Phalanx distalis Phalanx proximalis Phalanx media Phalanx distalis a
A Pro- und Supinationsstellung einer rechten Hand Ansicht von ventral. a Pronationsstellung; b Supinationsstellung. Die Pro-/Supinationsbewegung der Hand er laubt z. B. das Zum-Mund-führen eines Ge genstandes (Ernährungsfunktion); durch sie erreicht die Hand a ber auch jede Stelle des Körpers, u m sie zu schützen oder zu reinigen. Eine zentrale Bedeutung kommt der Pro-I
276
b
Supination zudem bei allen Tätigkeiten v. a . d e r arbeitenden Hand z u , z. B. beim Drehen eines Schraubenziehers, Einschrauben einer Glühbirne, Ausgießen eines Topfinhaltes, Auf schließen eines Türschlosses etc. Das Bewe gungsausmaß der Hand kann durch zusätzli che Bewegungen im Schultergürtel und des Rumpfes deutlich gesteigert werden. So lässt sich beispielsweise eine vollständige Umwend bewegung der Hand von 360· erreichen.
B Physiologische ValgussteIlung im Ellenbogengelenk Skelett einer rechten oberen Extremität mit supiniertem Unterarm in der Ansicht von ven tral. Bedingt durch die Form der Trochlea humeri (s. S. 2 70) kommt es besonders bei Extension und Supination im Ellenbogengelenk zu einer physiologischen Valgussteilung zwischen Hu merusschaft und Ulna (Cubitus valgus). Hierbei beträgt der sog. Kubitalwinkel etwa 1 70·.
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Caput --+---;i�J radii
1-:---+- Bewegungs achse
Bewegungs- --\--� achse Proc. stylo ideus ulnae
C Bewegungsausmaß im Humeroradial- und Humeroulnargelenk des Ellenbogengelenks Die Flexions-/Extensionsachse verläuft unterhalb der Epikondylen durch das Capitulum h umeri und die Trochlea humeri . Ausgehend von der Neutral-Null-Stellung ist in beiden Gelenken eine Flexion bis maximal 1 50· und eine Extension bis etwa 1 0· möglich. Beide Bewegungen wer den individuell unterschiedlich entweder durch Weichteile (Muskulatur, Fett etc. Weichteil hemmung) oder durch Knochen (Olecranon Kno chenhemmung) begrenzt. =
a
b
=
90'
90
c o Bewegungsausmaß und Bewegungsachse bei der Umwend-
bewegung der rechten Hand (Pro-/Supination) Die Neutral-Nu" -Stellung bezeichnet man auch als Semipronationsstel lung; die Pro-/Supinationsachse verläuft durch das Caput radii und den Proc. styloideus ulnae. Humerus
a Supinationsstellung ( Unterarmknochen stehen parallel zueinander); b Pronationsstellung (der Radius überkreuzt die Ulna); c Supinationsstellung der Hand bei gebeugtem Ellenbogen in der Ansicht von vorn (die Palmarfläche der Hand zeigt nach oben); d Pronationsstellung der Hand bei gebeugtem Ellenbogen i n der Ansicht von vorn (die Palmarfläche der Hand zeigt nach unten) .
.....c.---'--=--==-- Caput radii .
---;--
Epiphysenfugen
Ulna
lig. anulare radii
E Pronatio dolorosa - die schmerzhafte Pronation Die Pronatio dolorosa ist eine sehr häufige Verletzung im Kleinkind alter ( 5 - 7 Jahre; mit zunehmendem Alter werden die Bänder stabiler, so dass das Verletzungsrisiko sinkt). Sie entsteht, wenn das Radiusköpf chen durch abrupten Zug, meist am nach innen gedrehten Unterarm
•
(daher die Bezeichnung .nurse-disease" bzw pulled-elbow") unter dem Lig. anulare radii .hervorrutscht" (subluxiert). Das Lig. anulare radii wird dadurch zwischen Radius und Capitulum humeri eingeklemmt, das Ellenbogengelenk folglich in leicht gebeugter Stellung blockiert, der Arm bleibt insgesamt nach innen gedreht (Pronationsstellung). Da das Kind den Arm aufgrund der Subluxation und der damit verbundenen Schmerzen bewegungslos herabhängen lässt, entsteht der Eindruck, der Arm sei gelähmt (Pseudoparese; sog. Chassaignac-Lähmung). Der klinische Befund und die obligate Röntgenuntersuchung in zwei Ebe nen zum Ausschluss knöcherner Verletzungen (Epiphysenfugenfrak tur des Caput radii !) führen zur Diagnose. Nach Reposition, bei der das gebeugte Ellenbogengelenk unter starker Supination in Streckstel lung gebracht wird, ist das Kind in wenigen Minuten beschwerdefrei.
277
Obere Extremität - 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
1 . 22
Übersich t über den Bandapparat der Hand
Phalanx ----;;-, distalis
Art. interphalan gealis distalis. Ligg. collateralia
Phalanx ---+.- media ..-.----1.'-'3-- Art. interphalan gealis proximalis. Ligg. collateralia
Phalanx ----1proximalis
Phalanx ----tdistalis ---'....J;--�f---- Art. metacarpo phalangealis. Ligg. collateralia Phalanx ---r proximalis
----':'.!�---t--�--,f-___::!l-"---l-.,....>...+...",.,�-"- Ossa metacarpi I-V
��-?ll-Jr--;r----
Ligg. metacarpalia dorsalia
Ligg. carpometa- ----'t--....� ... -I---�'___ carpalia dorsalia Ligg. intercarpalia dorsalia
�;:-c;;n'�f--= --r__-"--E
-
----'
-!!'''''1lw-t--- Os hamatum ...----- Os triquetrum
Lig. collaterale -------t carpi radiale
+----- Lig. collaterale carpi ulnare
lig. radiocarpale dorsale
Proc. styloideus radii
Proc. styloideus ulnae
Tuberculum dorsale
Radius --;---
a
Lig. radioulnare dorsale
�f---- Ulna
Ansicht von dorsal
A Bandapparat einer rechten Hand
die eng mit der Gelenkkapsel verwoben sind und vorra ngig diese stabili
Handwurzel bänder (karpale Bänder) führen benach barte Knochen in
sieren. In der Tiefe liegen dagegen die sog. intrinsischen Bänder (s.
ihren Bewegungsrichtungen. begrenzen Bewegungsausschläge u nd sta
die den Gelenkbinnenraum in Form von interosseär verlaufenden Fasern
bilisieren das Handgelenk i n sgesamt. Da sie individuell sehr unterschied lich verlaufen und stark miteinander verflochten sind. ist es schwierig. sie zu präparieren. Eher oberflächlich verlaufen die sog. extrinsischen Bänder.
278
S. 280).
in unterschied l iche Kompartimente unterteilen. Neben dieser hä ufigen Einteilung in extri nsische u n d intrinsische Bänder gibt es auch die Unter scheidung der Handwurzelbänder nach ihrer Lage u n d Anord n ung:
Obere Extremität -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
Art. interphalan gealis distalis, Capsula articularis
Phalanx distalis ---'- 11
Ligg. palmaria
Art. interphalan gealis proximalis, Capsula articularis Phalanx media ----
-'1--- Phalanx distalis
Phalanx proximalis Lig. metacarpale -----''''--'�--.-� transversum profunduum
-:5--- Phalanx
proximalis
Art. metacarpo phalangealis, Ligg. collateralia
.. -t---5-'�-f-:-..""----+----:-r�--- Ossa meta -'tIr--';-....""carpi I-V
Ligg. metacarpalia ----.::----=!l--��""l palmaria
-- �":"""'�L-- Ligg. carpometa "-2!,\-�
Hamulus ossis hamati
carpalia palmaria
--:'="--::;-'4IP!:...---o:F"��- Ligg. i ntercarpalia
Lig. collaterale carpi ulnare
palmaria
�--3-:q.L--- Tuberculum ossis trapezii
Os pisiforme
\:0-- Lig. collaterale
Ansatzsehne des M. flexor carpi ulnaris
Lig. ulno carpale palmare
{
carpi radiale
Proc. styloideus radii
Lig. ulnotriquetrum Lig. ulnolunatum Proc. styloideus ulnae
Lig. radiocarpale palmare
�
Lig. radioulnare palmare
Ulna ----f.-
--'!t---- Radius
b Ansicht von palmar
•
•
•
Bänder zwischen Unterarm und Handwurzelknochen (Ligg. radiocar palia u. ulnocarpa lia, Ligg. collateralia), Bänder zwischen den Handwurzelknoche n (Lig. intercarpalia interos seal, Bänd er zwischen den Handwurzel- und Mittelhandknochen (Ligg. car pometacarpa lia) und
•
Bänder zwischen den Basen der Mittelhandknochen (Ligg. metacar palia).
279
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
I ntrinsischer Bandapparat der Hand, Gelenkkompartimente und ulnokarpaler Komplex
1 .23
interossäre Bänder Os pisiforme
Ossa metacarpi li-V
•
Daumensattelgelenk
distales Radioulnargelenk
karpometakarpales
Radiokarpal-
- Kompartiment
- gelenk
mediokarpales Kompartiment
•
intermetakarpales Gelenk
Os capitatum Os hamatum Os trapezo ideum
Os triquetrum Os lunatum Proc. styloideus ulnae
Os scaphoideum Proc. stylo ideus radii
Discus ulnocarpalis
Radius --:-';;:h\--'-"rn
Ulna
c
a
A Interosseäre Bandverbindungen und Gelenkkompartimente der Handwurzel a koronarer Schn itt d u rch eine rechte Handwurzel. Ansicht von dorsal (Zei c h n u n g nach einem Präparat der Anatomischen Samml u ng der U n i versität Kiel);
b Schematische Darstellung der Gelen kkompartimente c Arthrogra phie der Art. radio
( rechte Hand in der Ansicht von dorsa l ) ;
carpa lis ( m it freu ndlicher Geneh migung von Prof. Dr.J. Koebke. Ana tomisches I n stitut der U n iversität Köln);
d
u . e CT-Arthrographie des
Radiokarpalgelenkes (aus Bonhof. I m hof u . Fischer: Radiologische Dia gnostik der Knochen und Gelenke.
d
intaktes Kompartiment;
e
2 . Auf!. Thieme. Stuttgart 2006):
Läsion des Discus u l nocarpalis m i t Kon
trastmittelü bertritt i n das Radioulnargelenk (zusätzlicher Abriss des Neben den die Gelenkkapsel verstärkenden extra karpalen Bändern des Karpus (extrinsisches System. s. S . 278) existiert ein i ntri nsisches System i nterkarpaler bzw. i nterosseärer Bänder. das den Gelenkbin
e
d
Proc. styloideus ulnae).
• i ntermeta karpales Kompart i m en t u n d •
Dau mensattelgelenk.
nenra u m zusammen m it dem Discus u lnocarp a l is ( D iscus tria ngu laris)
K l i nisch Wichtig sind i n diesem Zusammenhang v. a . d ie interossären Bän
i n verschiedene. teilweise vollständig a bgeschlossene Kompartimente
der der distalen ( Ligg. capitatohamatum und trapezoideum-capitatum)
unterteilt. Die Kenntnis d ieser Kompartimente ist kl i n isch wichtig für
und der proximalen Handwurzelreihe (Ligg. lunotriquetrum und scapho
die D u rchführung und I nterpretation von Arthrogra phien ( c - e ) . M a n
l u natum) sowie der Discus u l nocarpalis als wichtigste Struktur des ulno
unterscheidet folgende Gelenkkom partimente (s. b):
• • • •
distales Radiouln argelenk. Radiokarpalgelenk. mediokarpales Kompartiment. karpometakarpales Kompartiment.
280
karpalen Komplexes (s. B). Die erwä hnten Bandstrukturen unterliegen häufig degenerativen Prozessen bzw. sind bei H andwurzelverletzungen betroffen. I m Discus ulnocarpalis findet m a n bereits ab dem
3. Lebens
jahrzehnt degenerative Veränderungen. Die i n terossären Bänder der proximalen Handwurzelreihe sind demgegenü ber erst bei älteren Men schen häufiger ( i n
30% der Falle) von Degenerationen betroffen.
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Ossa metacarpi
B Der ulnokarpale Komplex a u l nokarpaler Komplex einer rechten H a n d . Ansicht von dorsal; b Schema e i n e s histolo gischen Präparates des u l nokarpalen Kom plexes (aus Schm idt u. Lanz: Chirurgische Ana
2. Aufl. Thieme. Stuttgart 2003); c ul nokarpaler Komplex einer rechten
tomie der Hand.
Os hamatum Os capitatum
Os lunatum
Os triquetrum
----
Os scaphoideum -----".,....-:,Lig. radio triquetrum
TFCC) ist ein kombin ierter Band- und Diskus
.Meniscus ulnocarpalis'
distaler
:..,,;;j�--':;::--- Lig. ulnolunatum "-'.-- Proc. styloideus ulnae Lig. radioulnare dorsale
--"!II-- Ulna
Radius ----,,.---'-''f-!o
Der dreieckige u l nokarpale Komplex (Syno nym: triang u l ä rer fibrokarti laginärer Komplex.
Lig. collaterale carpi ulnare
Lig. ulnotriquetrum
Tuberculum ----;:--'-: dorsale
Hand. Ansicht von distal.
komplex und dient der Verbindung zwischen Ulna.
distalem
Radioulnargelen k
und proxi maler Handwurzelrei he. Bei Verlet zungen des u l nokarpalen Komplexes stehen ulnarseitige Handgelenkbeschwerden im Vor dergrund. Der u l nokarpale Komplex gliedert sich funktionell i n :
• • • • • •
Discus ul nocarpalis ( Discus triangularis). Ligg. radioulnare dorsale und palmare. Ligg. u l nolunatum und u l notriquetrum. Meniscus u l nocarpalis. Lig. collaterale ul nare und Lig. radiotri quetru m (Bestandteil des Lig. radiocarpale dorsale).
a
Der aus Faserknorpel bestehende Discus ul no carpalis ist in einer transversalen Ebene ausge spannt und liegt zwischen distaler Ulna und Os triquetrum bzw. Os l u natum. Er entspringt am
Os hamatum
d i stalen Rand der Incisura u l na ris des Rad i u s im
J:--lri-:-_._-- Lig. collaterale
mediokarpales Gelenk
carpi ulnare
:.M�,*"R+-:i___
-
Os lunatum interossäres Band (Lig. lunotriquetrum) Discus ulnocarpalis Radiokarpalgelenk ---==II! distales Radioulnargelenk Radius ---fid'lNl.
hyal inen Gelenkknorpel und zieht (hä ufig) mit zwei Faserzügen zum Proc. styloideus ulnae sowie zur Basis der distalen U l n a . Die äußeren
Os triquetrum
Ränder des Diskus sind a n den dorsalen und
.Meniscus ulnocarpalis'
die zentralen und radialen Anteile des faser
palm aren radiou lnaren Bändern befestigt. V. a. knorpeligen Diskus sind nicht vask u l a risiert
Sehne und Sehnenscheide des M. extensor carpi ulnaris
und heilen daher nach Verletzungen deut
Proc. styloideus ulnae
cus ulnocarpalis verwechselt werden. dessen
lich schlechter. Auch degenerative Verände rungen sind i n diesem Bereich sehr häufig. Der Discus ulnocarpa lis darf nicht mit dem Menis kollagene Fasern von der dorsalen und uln aren Kante des Discus u l nocarpalis zur Palmarseite
b
des Os triquetrums ziehen. Der Meniscus u l no carpa lis ü berbrückt somit den beim Menschen
Facies articularis carpalis
Lig. ulno lunatum
stark erweiterten ul naren Gelenkspalt des pro
Lig. ulno triquetrum
xima len Ha ndgelenkes und dient. insbeson dere bei der Ul narabduktion. der Vergröße
Lig. radioulnare palmare
rung der kraftaufnehmenden Fläche.
Discus ulnocarpalis Radius
/ carpi ulnare
Ug. collaterale
.Meniscus ulnocarpalis' Proc. styloideus ulnae
c
Tuberculum dorsale
Lig. radio triquetrum
Lig. radioulnare dorsale
281
Obere Extremität
1 . 24
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Canalis carpi
Hamulus -----f'---M��, ossis hamati Os pisiforme ------\'-�:...
---7"=-....L-L..,:.��=::.I''--- Retinaculum
musculorum flexorum (Lig. carpi transversum)
Tuberculum ossis trapezii
Eingang in den -----I?'!!� Karpalkanal
---�--- Radius Ulna ---+--
A Retinaculum musculorum f1exorum (lig. carpi transversum) des Karpalkanals einer rechten Hand Ansicht von palmar. Die knöchernen Elemente der Handwurzel bilden palmar eine konkave Rinne (vgl. C), die durch das Retinaculum mm. flexorum (im klinischen Sprachgebrauch als Lig. carpi transversum be· zeichnet) zu einem osteofibrösen Kanal geschlossen wird (Karpalkanal, Karpaltunnel, Canalis carpi). Die engste Stelle dieses Kanals liegt etwa 1 cm über der Mitte der distalen Handwurzelreihe. In diesem Bereich beträgt die Querschnittsfläche nur etwa 1 ,6 cm2 (s. 0). Durch den Ca nalis carpi verlaufen insgesamt zehn Beugersehnen (umhüllt von Seh-
nenscheiden und eingebettet in Bindegewebe) sowie der N. medianus (s. S. 366). Es kann sich folglich leicht ein M issverhältnis zwischen der Geräumigkeit des Tunnels und dem Volumen seines I n halts ausbilden, das dann zum klinischen Bild des Karpaltunnelsyndroms führt. Mögliche Raumeinengungen im Karpaltunnel beeinträchtigen i m Wesentlichen die Leitfähigkeit des N. medianus (daher auch die Bezeichnung Karpal tunnel- oder Medianuskompressionssyndrom, s. S. 366), nicht nur durch den mechanischen Druck, sondern v. a. d u rch die Unterbrechung der Blutzufuhr innerhalb der Nervenh üllen.
B Transversales Kernspintomogramm (T1 -gewichtet) einer rechten Hand auf Höhe des Karpalkanals Ansicht von proximal. Das Retinaculum mm. flexorum (Lig. carpi trans versum) ist als signalarmes Band erkennbar (roter Pfeil). Unmittelbar darunter liegt relativ weit radialseitig der N. medianus (kleiner Pfeil), der aufgrund seiner Wasser- und Lipidanteile eine höhere Signalinten sität als die oberflächlichen und tiefen Beugersehnen aufweist. Die Dia gnostik eines Karpaltunnelsyndroms basiert zunächst auf klinischen Zeichen und elektrophysiologischen Messungen wie z. B. der Nerven leitgeschwindigkeit. Während sich mit konventionellen Röntgen- und CT-Untersuchungen knöcherne Ursachen nachweisen lassen, macht die Magnetresonanztomografie neben knöchernen v. a. weichteilbedingte Ursachen (z. B. Ödem bzw. Schwellung des N. media nus, Fibrosen, Neu rome etc.) sichtbar. H K T Ti
= = = =
Os hamatum mit Hamulus ossis hamati; Os capitatum; Os trapezi um; Os trapezoideum.
(Aus: Vahlensieck, M. u. M . Reiser: MRT des Bewegungsapparate s, 3. Aufl . Thieme, Stuttgart 2006)
282
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
�3t--�-�����Ii�-I+-��-----�
Ossa metacarpi I-V
Os capitatum Hamulus ossis hamati Eminentia carpi ulnaris
Os trapezoideum Retinaculum mm. flexorum (Ug. carpi transversum)
a
j�'--- Os trapezium
Os pisiforme ------\;'l--
�---
Os triquetrum ---\-i Os hamatum ----'to.� Os lunatum
------::�iiii_.;�
Tuberculum ossis scaphoidei
Proc. styloideus -----, ulnae
Proc. styloideus radii
Caput ulnae --r.-�-
..,:: \ /
Retinaculum mm. flexorum (Ug. carpi transversum)
/
.. .
/
die Tubercula ossis trapezii und ossis scaphoidei. ulnarseitig durch den Hamulus ossis hamati und das Os pisiforme hervorgerufen. Dazwischen spannt sich das Retinaculum mm. f1exorum (Lig. carpi transversum) aus und schließt den Karpalkanal nach palmar ab (die Schnittebenen a und b entsprechen den Querschnitten der Abb. 0).
a
Durchtrittsstelle für den M. flexor carpi radialis (wird zum Canalis carpi gezählt)
Os scaphoideum Os hamatum
Os capitatum
o Tra nsvers alschnitte auf Höhe des Karpalkanals a Quersch nitt durch den proximalen Anteil des Sulcus carpi (Schnittebene a in C); b Querschnitt durch den distalen Anteil des Sulcus carpi (Schnittebene b in C).
Durchtrittsstelle für den M. flexor carpi radialis
Hamulus ossis hamati
Canalis carpi
Os triquetrum
Eminentia carpi radialis
---�--- Radius
C Knöcherne Begrenzung des Karpalkanals einer rechten Hand Ansicht von palmar. Die Handwurzelknochen weisen dorsal eine kon vexe und palmar eine konkave Wölbung auf. Dadurch entsteht auf der palmaren Seite der Su/cus carpi mit jeweils einer radialen und ulnaren knöchernen Erhebung (Eminentia carpi radialis und Eminentia carpi ulnaris). Radialseitig wird die durch die Haut tastbare Erhebung durch
Ug. carpi palmare
}
Os scaphoideum
Ulna ---Il:---'-
Guyon-Loge (s. 5. 399)
Tuberculum ossis trapezii
Canalis carpi
Os trapezlum
Os hamatum b
Os capitatum
Os trapezoldeum
Beachte: Ü ber der Mitte der distalen Handwurzelfläche (b) liegt die engste Stelle des Karpaltunnels (nach Schmidt u. Lanz).
283
Obere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Bandapparat der Finger
1 . 25
Lig. obliquum
Tuberositas phalangis distalis
digitorum profundus
Caput ossis metacarpi
Lig. phalango glenoidale
Lig. collaterale
Ligg. collateralia
Phalanx media
Art. inter phalangealis distalis, Ligg. collateralia
Lig. obliquum
Lig. phalango glenoidale
Os meta carpi 111
..,-- Ligg. obliqua (Kreuzbänder)
Phalanx distalis
Art. inter phalangealis proximalis, Ligg. collateralia
1+1-1:-:":"::'.....",..- Sehne des
M. f1exor digitorum superficialis Ligg. obliqua (Kreuzbänder)
1l ..t1--- Phalanx
proximalis
Lig. metacarpale transversum profundum
Lig. metacarpale transversum profundum
a
Sehne des M. flexor digitorum profundus
A Kapsel-Band-Apparat und digitale Sehnenscheide eines rechten Mittelfingers a Ansicht von lateral; b Ansicht von palmar. Auf der Palmarseite der Finger verlaufen die Sehnen der langen Fingerbeuger (Mm. flexores digito rum superficialis und profundus) jeweils in einer gemeinsamen kräftigen Sehnenscheide (Vagina synovialis digitorum manus; hier nicht dargestellt). Die Sehnenscheiden sind Führungseinrich tungen, die ein reibungsloses Gleiten der langen Beugersehnen ermöglichen. I h re ä ußere Hülle, das Stratum fibrosum, wird durch Ringbänder (Ligg. anularia) und Kreuzbänder (Ligg. obliqua) ver stärkt (s. B) und an den palmaren Fingerseiten fixiert. Damit wird ein palmares Abweichen der Seh nenscheiden bei der Palmarflexion verhindert. Die Lücken zwischen den Ring- und Kreuzbändern schaffen die Voraussetzung für die Beugung der Finger (vgl. S. 338, Topografie der M uskulatur).
Os metacarpi metacarpo phalangealis, Ligg. collateralia
b
Sehne des M. flexor digitorum superficialis
proximales Interphalan gealgelenk
distales Interphalan gealgelenk
A5 C3
Fingergrund gelenk
I
I
Sehne des M. flexor digitorum profundus
A4
C2
A3
Sehne des M. flexor digitorum profundus
Cl
a
Al
B Verstärkungsbänder der digitalen Sehnenscheide a Seitenansicht in Streckstellung; b Seitenansicht in Beugestellung. A 1 - 5 Ringbänder (Ligg. anularia); C 1 - 3 Kreuzbänder (Ligg. obliqua bzw. cruciata). =
• 1 . Ringband (A 1 ): 2. Ringband (A2): 3. Ringband (A3): 4. Ringband (A4): • 5. Ringband (A 5): •
•
•
=
auf Höhe des Fingergrundgelenks im Schaftbereich der Grundphalanx auf Höhe des proximalen I nterphalangealgelenks im Schaftbereich der Mittelphalanx auf Höhe des distalen I nterphalangealgelenks
Die Kreuzbänder verlaufen sehr viel variabler. b
284
Sehne des M. f1exor digitorum superficialis
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Phalanx distalis
Tuberositas phalangis distalis
Art. interphalangealis distalis (DIP)
!i����=-==::=:--
--��---l�:.q;11�,��It.I'ir. l!
Sehne des M. extensor digitorum (Dorsalaponeurose) Phalanx media
-,.f--,.--=-:c:---- Lig. palmare
�::::':�; =--=;::;�5����-- Sehne des ...
M. ffexor digitorum profundus
C Längsschnitt durch ein Fingerendglied Sowohl bei den Fingergrund- als auch bei den M ittel- und Endgelenken werden die pal maren Gelenkflächen der Phalangen nach proximal durch
lig. phalango glenoidale
eine faserknorpelige Platte, das Lig. palmare, vergrößert. An diesen Stellen bilden die Ligg. palmaria gleichzeitig den Boden der Fingersehnenscheiden (nach Schmidt u. Lanz).
lig. co//aterale
Sehne des M. extensor digitorum
--- Os meta
proximalis
carpi
Os meta carpi
Ringband A 2 a
Ringband A l
Lig. co//aterale accessorium lig. metacarpale transversum profundum
b D Kapsel-Band-Apparat des Grundgelenks a streckstellung; b Beugestellung (Ansicht von lateral). Beachte: Das Lig. collaterale ist in Streckstellung entspannt und in Beu gestellung gespannt. Aus diesem Grund müssen bei längerer Ruhig stellung der Hand (z. B. Gipsverband) die Fingergelenke immer in einer sog. Funktionsstellung (z. B. Grundgelenke etwa 50 -60· gebeugt, vgl . S. 289) immobilisiert werden. Geschieht dies nicht, verharren d i e Fin gergelenke also längere Zeit in Streckstellung, verkürzt sich das lig. col laterale, so dass die Finger n icht mehr gebeugt werden können . Die Ligg. collaterale accessorium und phalangoglenoidale sind sowohl in Streck- als auch in Beugestellung gespannt und begrenzen v. a. die Stre ckung.
t/ � l
Sehne des M. flexor digitorum profundus
Lig. anulare
j (
Sehne des M. flexor digitorum superfieialis
E Querschnitt auf Höhe des Metakarpalköpfchens eines rechten Mittelfingers Ansicht von proximal. Im Bereich der Metakarpalköpfchen ( / I -V) sind die Faserknorpelplatten (Ligg. palmaria) durch quer verlaufende Bän der (ligg. metacarpalia transversa profunda) miteinander verbunden . Durch ihre gleichzeitige Fixierung an den Ringbändern A l (vgl. B) der Beuger-Sehnen-Scheiden stellen sie eine wichtige Verstrebung der dis talen Mittelhand dar und stabilisieren den queren Mittelhandbogen (nach Schmidt u. Lanz).
285
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .26
Daumensattelgelenk
Tuberositas ---:>:'\,. phalangis distalis
��..,.-- Os metacarpi I.
�--- Phalanx
Caput
distalis
Caput phalangis -�""----"fCorpus phalangis ----';::'F'r-'�·. Basis phalangis -----:---T��
Phalanx media
--;'--"1--- Os metacarpi I. Corpus
Phalanx proximalis
Phalanx --t- distalis 1
--,":"""5-- Os metacarpi I. Basis
Os trapezium Phalanx ---+ proximalis 1
Tuberculum ossis trapezii
Os meta carpi. Caput
Os meta carpi. Corpus
Os meta- -----\: carpi 1
B Artikulierende Gelenkflächen des Daumensattelgelenks Ansicht von palmar-ulnar. Während die Gelenkfläche des Os trapezium in dorsopalmarer Richtung konvex und in radioulnarer Richtung konkav gebogen sind. weist die korrespondierende Gelenkfläche des Os meta carpi I gegensinnige Krü m mungen auf.
Os metacarpi. Basis Os trapezoideum Os trapezium -----
Os capitatum Os lunatum
Proc. styloideus ----+ ���7--- Os scaphoideum radii \1Ii�-- Proc. styloideus ulnae
a Radius ---+--
-';1--- Ulna
A Bewegungsachsen des Daumensattelgelenks (Articulatio carpometacarpalis pollicis) Skelett einer rechten Hand in der Ansicht von radial. Zur besseren Orien tierung ist das Os metacarpi I des Daumens etwas nach distal verlagert. Die satteiförmigen Gelenkflächen des Os trapezium und des Os meta carpi I gestatten Bewegungen um zwei Hauptachsen: • eine Abduktions-/Adduktionsachse (a) sowie • eine Flexions-/Extensionsachse (b).
Während die Ab- und Adduktionsachse annähernd dorsopalmar ver läuft. geht die Flexions- und Extensionsachse quer durch die Sattel schenkel des Os trapezium. Wird der Daumen in Richtung des kleinen Fingers bewegt (Opposition). erfolgt u m eine axiale Längsachse durch den 1. Mittelhandknochen eine Rotationsbewegung (3. Freiheitsgrad). Diese Oppositionsbewegung des Daumens ist Voraussetzung für diffe renzierte G reifbewegungen der Hand. Sie ist jedoch nur durch Aufhe bung des kongruenten Gelenkflächenschlusses möglich (s. F).
286
c
d
C Greifformen der Hand Die Tätigkeit der normalen Hand kann auf vier primäre G reifformen zu rückgeführt werden: a Spitz- oder Feingriff; b Breit- oder Grobgriff; c Schlüssel- oder Klem m griff; d Hakengriff. Zur klinischen Untersuchung gehört die Funktionsprüfung der Hand. Hierzu wird besonders auf die Störung der Feinmotorik sowie der gro ben Kraft geachtet. Wichtig ist beispielsweise die Beurteilung des Spitz und Schlüsselgriffes. wobei der Spitzgriff zwischen Daumen und Zeige finger für die Handfunktion von elementarer Bedeutung sind. Aus gut achterlichen Gründen wird daher ein Verlust des Daumens bzw. Zeige fingers mit einer höheren Minderung der Erwerbsfähigkeit beurteilt als der Verlust der restlichen Langfinger.
Obere Extremität
Os triquetrum
J
,
Os hamatum
Knochen, Bänder und Gelenke
Os capitatum
Os trapezoideum
Os trapezium
\.
a
1.
Abduktions-/ Adduktionsachse
I
(I V"
--
Flexions-/ Extensionsachse
b
Os pisiforme Hamulus ossis hamati
c
E Stellung des Daumens gegenüber den Fingern in der NeutralNull-Stellung Rechte Hand in der Ansicht von distal. Aufgrund der konkaven Anord nung der Handwurzelknochen sind das Os scaphoideum und das Os trapezium deutlich nach radial-palmar orientiert. Dadurch steht das Os metacarpi des Daumens nicht mit den anderen Fingern in einer Reihe, sondern ist u m etwa 60· nach palmar gedreht.
d
) e
t-::--
..-!�I!!II-- Flächen
\
vermehrter mechanischer Beanspruchung
Bewegungsachse für Oppositions bewegung
a Os meta carpi I
9
h
Os trapezium
Os trapezium
D Bewegungen im Daumensattelgelenk Rechte Hand, Ansicht von palmar. a Neutral-Null-Stellung; b Bewegu ngsachsen im Daumensattelgele nk; C Addu ktion; d Abdukt ion; e Flexi on; Exte nsion; g Opposition ; h Bewegung sachse fü r die Oppositionsbewegung; durch die Rotation des Os metacarpi I resultiert ein nur noch geringer Gelenkflächen kontakt mit dem Os trapeziu m (s. F).
b Os trapezium
F Rotationsbedingte Inkongruenz des Daumensattelgelenks während der Oppositionsbewegung a Neutral-Null-Stellung; b Oppositionssteilung des Daumens. Das Daumensattelgelenk ist durch die funktionelle Beanspruchung im Sinne eines Kugelgelenks einer arthrosefördernden Belastung aus gesetzt (nach Koebke). Die besondere mechanische Beanspruchung ergibt sich bei der Rotation des Os metacarpi I während der Oppositi onsbewegung. Dies führt - bei maximaler Opposition des Daumens zu einer extremen Verkleinerung der Kraft aufnehmenden Fläche (vgl. dagegen die große, Kraft aufnehmende Fläche in a) mit dementspre chend häutig auftretenden degenerativen Veränderungen sowohl im Bereich der ansteigenden Sattelschenkel des Os metacarpi I als auch an der Gelenkfläche des Os trapezium (Daumensattelgelenksarthrose Rhizarthrose). =
287
Obere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .27
Bewegungen in den Hand- und Fingergelenken
r:;....� . I----Hr--j4--- Art. interphalangealis distalis (DIP-Gelenk)
Phalanx distalis --��
Phalanx media --�i+-
-�t---- Art. interphalangealis
proximalis (PIP-Gelenk)
Phalanx proximalis ----;�
.?W':',+;-l+7'1r�_-Iryf"'+!-J'f--- Art. metaca rpophalangealis (MCP-Gelenk)
ligg. collateralia
���c--1-
-
-f-�r-"'a�\ 1
-
Art. i nterphalangealis ---1+"'"
"1-1,F,:\--'''�HI!!!�#-.iYL.�ft-\j17-.:.-+./t-f--- M. interosseus dorsalis IJ W-f1�'-HL--- M. interosseus dorsalis 111
1HI!!!P;!-'+.-___�iH---- M. i nterosseus dorsalis IV
M. interosseus dorsalis I ----1:-':-:-�-'---='-+-'t.-:i
�,-',-j""'HH---- Ossa metacarpi li-V
Daumengrundgelenk -----J (Art. metacarpophalangealis I)
III-!'f--1---- M. abductordigiti minimi Ligg. metacarpalia dorsalia
Os metacarpi I ----.,..:"'"
;v.����Ir-t-�'r-.:q.J'-tI-:rlf-- Artt. carpometacarpales
M. opponens pollicis ---"I;-"'n. Os trapezoideum ----'i-:'?r:�c-+-t-�-----
••
_..4L1)lP.1--H----
:.:....w.i.::��4-!;=-fr1---- Os capitatum \-1.,.-;+---- Os pisiforme
Daumensattelgelenk (Art. carpometacarpalis pollicis)
-�+'''''''+---- Os triquetrum
Os trapezium
....-\-'-' ... il---- Lig. collaterale ulnare
Discus ulnocarpalis ���;;;Ii:1----- Os lunatum
lig. collaterale radiale Os scaphoideum distales Handgelenk (Art. mediocarpalis)
��....
Art. radioulnaris distalis
proximales Handgelenk (Art. radiocarpalis)
���-- Ulna
Radius ------=---L,�....::;..'
A Transversalschnitt durch eine rechte Hand Ansicht von dorsal. Hand und Unterarm sind durch das proximale und das distale Handgelenk (Art. radiocarpalis und Art. mediocarpalis) mit einander verbunden (beide Gelenke sind durch farbige Linien gekenn zeichnet). Nach der Form seiner Gelenkflächen ist das proximale Hand gelenk ein Ei- bzw. Ellipsoidgelenk. das distale Handgelenk ein sog. ver zahntes Scharniergelenk (der Gelenkspalt verläuft annähernd s-förmig gebogen zwischen proximaler und distaler Handwurzelreihe). Zwischen der distalen Handwurzelreihe und den Basen der Mittelhandknochen befinden sich mit Ausnahme des Daumensattelgelenks (Art. carpometa carpea pollicis) straffe Gelenke in Form von Amphiarthrosen (Artt. carpo metacarpa les).
288
Os hamatum
!d--+--\-�-- Membrana interossea antebrachii
Bei den Fingergelenken (Artt. digitorum) werden folgende Gelenke un terschieden: • Metakarpophalangeal- oder Grundgelenke zwischen den Metakarpal knochen und den Grundphalangen (sog. MCP-Gelenke. Kugelgelenke); • proximale Interphalangealgelenke zwischen den Grund- und Mittel phalangen (sog. PIP-Gelenke. Scharniergelenke) und • distale Interphalangealgelenke zwischen den Mittel- und Endphalangen (sog. DI P-Gelenke. Scharniergelenke).
Da dem Daumen das Mittelglied fehlt. besitzt er nur zwei Fingergelenke. ein Metakarpophalangeal- (Daumengrundgelenk) und ein Interphalan gealgelenk (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Samm lung der Universität Kiel).
Obere Extremität
Dorsalextension
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Radialabduktion O· 20·
.-----
30·
50-60· 30·
a
60- 80·
Palmarflexion
B Bewegungen und Bewegungsachsen des proximalen und distalen Handgelenks Ausgangspunkt ist die sog. Neutra '-Nu" -Ste' lung. Aus ihr erfolgen Palmarflexion und Dor salextension um eine quere oder transver sale Achse (a) sowie Radial- und Ulnarabduk tion um eine dorsal-palmare Achse ( b). Die transversale Achse verläuft für das proximale
dorsal-palmare Bewegungsachse
b
Handgelenk durch das Os lunatum, für das distale Handgelenk durch das Os capitatum. Die dorsal-palmare Achse verläuft durch das Os capitatum. Somit sind Palmarflexion und Dorsalextension sowohl im proximalen als auch im distalen Handgelenk möglich, woge gen Radial- und Ulnarabduktion n u r im proxi malen Gelenk erfolgen können.
C Funktionsstellung der Hand Bei der postoperativen Ruhigstellung der Hand sollte z. B. bereits beim Anlegen des Verban des die gewünschte Stellung des Handgelenks und der Finger berücksichtigt werden, da sich sonst die Bänder verkürzen können und eine normale Ruhestellung der Hand (wie hier dar gestellt) nicht mehr möglich ist. MCP
PIP
I
c
MCP
DIP
/ e
o Bewegungsausmaß der Fingergelenke
Proximales und distales Interphalangealge lenk (PIP- und DIP-Gelenk) sind reine Schar niergelenke mit nur einem Freiheitsgrad (Fle xion und Extension). Die Fingergrundgelenke (MCP-Gelenke) des 2.- 5 . Fingers sind zwar morphologisch Kugelgelenke mit prinzipiell drei Freiheitsgraden, der 3. Freiheitsgrad, die Rotation, ist jedoch durch Kollateralbänder eingeschränkt, so dass letztendlich nur zwei Freiheitsgrade bleiben: Flexion und Extension sowie Abduktion und Add uktion. I m Einzelnen können folgende Bewegungen der Fingerge lenke unterschieden werden:
a Flexion im distalen I nterphalangealgelenk (DIP); b Flexion im proximalen Interphalangeal gelenk ( PIP); ( Flexion im Grundgelenk (MCP); d Extension im distalen I nterphalangealgelenk (DIP); e Extension im Grundgelenk (MCP); f Ab- und Adduktion i n den Grundgelenken (Spreizen und Aneinanderlegen um eine dorsal-palmare Achse durch d ie Köpfe der Mittel ha nd knochen). Die Bewegungsbezeichnungen richten sich nach dem M ittelfinger: Alle Bewegungen vom Mittelfinger weg werden als Abduktion, alle zu ihm hin als Adduktion bezeichnet.
289
Obere Extremität
2.1
--
2.
Systematik der Muskulatur
Funktionelle Muskelgruppen
A Systematik der Muskulatur ( Einteilungsprinzipien) Die Muskeln der oberen Extremität lassen sich nach verschiedenen Kri terien einteilen. Die Einteilung muss logisch sein und sollte eine größt mögliche Ü berschau barkeit gewährleisten. Als Einteilungskriterien eig nen sich: •
Herkunft. Topografie. Funktion sowie • I nnervation der M uskeln.
• •
Während a n der freien Gliedmaße Funktion u nd Topografie häufig mit einander gekoppelt sind (Muskeln mit gleicher Wirkung auf ein Gelenk liegen häufig eng benachbart). sind a n der Schulter funktionell gleichar tige M uskeln (wie z. B. Schultergelenk- u nd Schultergürtelmuskulatur) sehr unterschiedlich lokalisiert. Die folgende Einteilung (B) ist daher ein Kompromiss zwischen topografischen und funktionellen Gesichts punkten. Sehr viel klarer ist die Einteilung der Muskeln in Bezug auf ihre I n nervation (s. C).
Unterarmmuskulatur Dorsale Unterarmmuskeln Oberflächliche Extensoren - M. extensor digitorum - M. extensor digiti minimi - M. extensor carpi ulnaris •
•
Ventrale Unterarmmuskeln Oberflächliche Flexoren - M. pronator teres - M. flexor digitorum superficialis - M. flexor carpi radialis - M. flexor carpi ulnaris - M . palmaris longus •
•
B Topografisch-funktione"e Gliederung der Muskulatur der oberen Extremität Sc:hultergürtelmuskulatur Vom Kopf eingewanderte Schultergürtel muskeln • M. trapezius • M. sternocleidomastoideus • M. omohyoideus Dorsale Rumpf-Schultergürtel-Muskeln • M. rhomboideus major • M. rhomboideus minor • M. levator scapulae Ventrale Rumpf-Schultergürtel-Muskeln • M. subclavius • M. pectoralis minor • M. serratus anterior Schultergelenksmuskulatur Dorsale Muskelgruppe M. supraspinatus M. infraspinatus • M. teres minor • M. subscapularis M. deltoideus M. latissimus dorsi M. teres major • •
• •
•
Ventrale Muskelgruppe • M. pectoralis major • M. coracobrachialis Oberarmmuskulatur Dorsale Muskelgruppe M. triceps brachii • M. anconeus •
Ventrale Muskelgruppe • M. brachialis • M. biceps brachii
290
Tiefe Extensoren - M. supinator - M. abductor pollicis longus - M. extensor pollicis brevis - M. extensor pollicis longus - M. extensor indicis
Tiefe Flexoren - M. flexor digitorum profundus - M. flexor pollicis longus - M. pronator quadratus
Radiale Unterarmmuskeln Radialisgruppe - M. brachioradialis - M. extensor carpi radialis longus - M. extensor carpi radialis brevis •
Muskulatur der Hand Mittelhandmuskulatur Mm. lumbricales I - IV Mm. interossei dorsales I - IV Mm. interossei palmares 1 - 111 •
•
•
Thenarmuskulatur • M. abductor pollicis brevis M. adductor pollicis M. flexor pollicis brevis M. opponens pollicis • •
•
Hypothenarmuskulatur M. abductor digiti mini mi M. flexor digiti minimi M. opponens digiti mini mi • M. palmaris brevis •
•
•
Obere Extremität
C Einteilung der Muskulatur der oberen Extremität nach ihrer Innervation Nahezu sämtliche M uskeln der oberen Extremität werden vom Plexus brachialis aus den Rückenmarkssegmenten C 5 Th , innerviert. Aus nahmen sind die M m . trapezius, sternocleido mastoideus u nd omohyo ideus. Sie werden als ursprüngliche Kopfmuskeln vom XI. Hirnnerv (N. accessorius) bzw. vom Plexus cervicalis (Ansa cervicalis) innerviert.
--
Innervierter Muskel
N. accessorius
M. trapezius M. sternocleidomastoideus
Ansa cervicalis
M . omohyoideus
N. dorsalis scapulae
M. levator scapulae M. rhomboideus major M. rhomboideus minor
N. suprascapularis
M . supraspinatus M. infraspinatus
N. thoracicus longus
M. serratus anterior
N. subclavius
M. subclavius
N. subscapularis
M. subscapularis M. teres major
N. thoracodorsalis
M. latissimus dorsi
Nn. pectorales mediales u. laterales
M. pectoralis major M. pectoralis minor
N. musculocutaneus
M. coracobrachialis M. biceps brachii M. brachialis
N. axillaris
M. deltoideus M. teres minor
N. radialis
M. triceps brachii M . anconeus M. supinator M. brachioradialis M. extensor carpi radialis longus M. extensor carpi radialis brevis M. extensor digitorum M. extensor digiti minimi M. extensor carpi ulnaris M. extensor pollicis longus M. extensor pollicis brevis M. extensor indicis M. abductor pollicis longus
N. medianus
M. pronator teres M. pronator quadratus M. palmaris longus M. flexor carpi radialis M. flexor pollicis longus M. flexor digitorum profundus (!h) M. flexor digitorum superficialis M. abductor pollicis brevis M. opponens pollicis M. flexor pollicis brevis (Caput superficiale) Mm. lumbricales I u. 1I
N. ulnaris
M. flexor carpi ulnaris M. flexor digitorum profundus (!I.!) M. palmaris brevis M. flexor digiti minimi M. abductor digiti minimi M. opponens digiti mini mi M. adductor pollicis M. flexor pollicis brevis (Caput profundum) Mm. interossei palmares u. dorsales Mm. lumbricales 111 u. IV
Systematik der Muskulatur
N. phrenicus N. dorsalis scapulae
Th 1
C5
N. suprascapularis
-
Nerv
2.
N. subclavius Fasciculus posterior Fasciculus lateralis N. thoracicus longus Fasciculus medialis A. axillaris N. axillaris
----t-;-�'-=�� ---l,r,-:-7....2'l'tIl:l.
_ _
N. thoracodorsalis N. medianus ----;t--;-..,.J N. ulnaris -----:;---;-f-j'-B
1. Rippe Nn. pectorales mediales u. laterales N. ulnaris im Sulcus n. ulnaris
R. profundus ---c'il n. radialis R. superficialis n. radialis
h;-;-;r.!'--- N. interosseus
antebrachii anterior
�'.,�"7--- N.medianus
o Übersicht über die Äste des Plexus brachialis für die motorische
Innervation der Muskulatur der oberen Extremität Mit dem Auswachsen der Extremitätenknospe während der Embryonal entwicklung folgen die Äste des Plexus brachialis der genetisch festge legten dorsalen Extensoren- und ventralen Flexorenmuskulatur. Hierbei gehen aus den drei hinteren Aufteilungen des Plexus brachialis (Divi siones posteriores) die Nerven für die Extensoren ( N . radialis und N . axil laris), aus den drei vorderen Aufteilungen (Divisiones anteriores) die Nerven für die Flexoren (N. musculocutaneus, N. u lnaris und N. media nus) hervor (s. S. 388, Topografie der Leitungsbahnen).
291
Obere Extremität
2.2
--
2.
Systematik der Muskulatur
Schultergürtelmuskulatur: Mm. trapezius, sternocleidomastoideus und omohyoideus Ursprung:
CD Pars descendens 1 : • Os occipitale (Linea nuchalis superior und Protuberantia occipitalis externa)
• über das lig. nuchae an die Procc. spinosi aller Halswirbelkörper
o Pars transversa:
Sehnenspiegel auf Höhe der Procc. spinosi der 1 .-4. Brustwirbelkörper
Q) Pars ascendens:
Procc. spinos; der 5.-12. Brustwirbelkörper
Ansatz:
Funktion:
•
laterales Drittel der Clavicula (Pars descendens)
•
Acromion (Pars transversal
• Spina scapulae (Pars ascendens) • Pars descendens: - zieht die Scapula schräg aufwärts und dreht sie nach außen (synergisch mit der Pars inferior des M . serratus anterior) - neigt den Kopf zur ipsi lateralen Seite und dreht ihn zur kontralateralen Seite (Punctum fixum am Schu ltergürtel) •
Pars transversa: verlagert das Schulterblatt nach medial
• Pars ascendens: zieht die Scapula nach kaudal-medial (unterstützt die rotatorische Wirkung der Pars descendens)
• gesamter Muskel: Fixierung des Schu lterblatts am Thorax Innervation: XI. Hirnnerv (N. accessorius) und Plexus cervicalis ( C 2 -4)
A M . trapezius im Überblick
Ursprung:
•
Caput sternale: Manubrium stern i
• Caput claviculare: mediales Drittel der Clavicula Ansatz: Funktion:
Proc. mastoideus und Linea nuchalis superior
• einseitig:
- Lateralflexion des Kopfes zur ipsilateralen Seite - Rotation des Kopfes zur kontralateralen Seite
• beidseitig: - Dorsalextension des Kopfes - Atemhilfsmuskel mit Punctum fixum am Kopf Caput c1aviculare
Innervation: N. accessoriu s (XI. H irnnerv) und direkte Äste aus dem Plexus cervicalis ( C 1 -2)
B M. sternocleidomastoideus im Überblick
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Margo superior des Schulterblatts Körper des Zungenbeins
• Absenkung des Zungenbeins (Fixierung des Zungenbeins) • Verlagerung des Kehlkopfs und des Zungenbeins nach kaudal (Phonation, Endphase des Schluckaktes) •
spannt mit seiner Zwischensehne die Halsfaszie u nd hält die V. jugularis interna offen
Innervation: Ansa cervicalis des Plexus cervicalis (C 1 -4)
C M. omohyoideus im Überblick
292
Die Strukturen. die hier i n den Tabellen ge nannt werden, sind nicht alle in den Abbil
zusammen mit den Tabellen einen systemati schen Ü berblick über den jeweiligen Muskel und
dungen auf der rechten Seite beschriftet, da
seine Funktion vermitteln, die Abbildungen auf
sie dort zwangsläufig nicht alle zu sehen sein
der rechten Seite sollen den Muskel zeigen. wie er
können. Die Schemazeichnungen hier sollen
sich nach Präparation darstellt.
Obere Extremität
Li nea n ucha lis superior
----.::--:.;---;----=!f!!-�;;.
--
2.
Systematik der Muskulatur
Protuberantia occipitalis externa
Lig. nuchae ----I �----
Proc. spinosus. C VII (Vertebra prominens)
M. trapezius. Pars descendens M. trapezius. Pars transversa
Acromion Spina scapulae
M. trapezius. Pars ascendens
o M. trapezius Ansicht von dorsal.
Proc. spinosus. Th XII
M. sternocleido- ---11'-'-- mastoideus Os hyoideum Zungenbein (Os hyoideum) M. omohyoideus
Margo superior
-----.sa ... f-::: 1'!•."
�,...,---- Caput claviculare _;::,:.... .. 4:�---- Clavicula ' .�-- Caput sternale
E M. sternocleidomastoideus und M. omohyoideus Rechte Seite. Ansicht von lateral.
F M. omohyoideus Rechte Seite. Ansicht von ventral.
293
I
Obere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Schultergürtelmuskulatur: Mm. serratus anterior, subclavius, pectoralis minor, levator scapulae, rhomboidei major und minor
2.3
M. serratus anterior Ursprung: Ansatz:
1 .- 9. Rippe Scapula: CD Pars superior (Angulus superior)
A M. serratus anterior i m Überblick CD M. subclavius
\
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
1 . Rippe (Knorpel-Knochen-Grenze) Unterseite der Clavicula (laterales Drittel) Fixierung der Clavicula im Sternoklavikulargelenk N. subclavius (C 5, 6)
M. pectoralis minor
Ursprung: Ansatz: Funktion:
3.-5. Rippe Proe. coracoideus der Scapula • Herabziehen der Scapula, dabei wandert der Angulus inferior nach dorsomedial (Rückführung des elevierten Armes) • Atemhilfsmuskel Innervation: Nn. pectorales medialis und lateralis (C 6-Th1 )
B Mm. subdavius und pectoralis minor im Überblick CD
M. levator scapulae
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Proce. transversi der 1.-4. Halswirbelkörper Angulus superior der Scapula • zieht die Scapula nach kranial-medial und schwenkt den Angulus inferior nach medial (Rückführung des elevierten Armes in die Neutral-Null-Stellung) • neigt den Hals zur ipsilateralen Seite (punctum fixum an der Scapula) Innervation: N. dorsalis scapulae (C4-5)
M. rhomboideus minor
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Proce. spinosi der 6. und 7. Halswirbelkörper Margo medialis der Scapula (oberhalb der Spina scapulae) • Fixierung der Scapula • zieht die Scapula nach kranial-medial (Rückführung des elevierten Armes in die Neutral-Null-Stellung) Innervation: N. dorsalis scapulae (C4-5)
Q)
M. rhomboideus major
Ursprung: Ansatz: Funktion:
C Mm. levator scapulae. rhomboidei minor und major im Überblick
294
Proce. spinosi der 1.-4. Brustwirbelkörper Margo medialis der Scapula (unterhalb der Spina scapulae) • Fixierung der Scapula • zieht die Scapula nach kranial-medial (Rückführung des elevierten Armes in die Neutral-Null-Stellung) Innervation: N. dorsalis scapulae (C4-5)
Obere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Acromion ----.;::;--"'Cavitas --+--�� glenoidalis Margo medialis
Clavicula
Costa I
Scapula M. serratus -+--:"-,',li��-----', anterior
Acromion Proc. -----' coracoideus
Angulus inferior
M. subclavius
M. pectoralis ----;..:!�=t-----�....,.,.':'I. minor Costae III-V ----:---!!!---.�-,...����t_f__-
o M. serratus anterior
Rechte Seite. Ansicht von lateral.
CI (Atlas)
-'!�"�
C II (Axis)
E M. pectoralis minor und M. subclavius Rechte Seite. Ansicht von ventral.
Proc. spinosus C VII. ---'Jlo--7 Vertebra prominens Acromion Procc. spinosi ----"l:k-7 Th ! - IV
M. rhomboideus major
-=.,....,.�-- Spina scapulae
..,,-,!�-"""-',l'::.-- Margo medialis
�-:I-----t--:-=-- Scapula.
Facies posterior
'--.lJ..-."It-----'---';:-t-- Angulus inferior
F M. levator scapulae. M. rhomboideus major und M. rhomboideus minor Rechte Seite. Ansicht von dorsal.
295
Obere Extremität
2.4
--
2.
Systematik der Muskulatur
Sch ultergelenkmuskulatur: Rotatorenmanschette CD M. supraspinatus Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Fossa supraspinata der Scapula Tuberculum majus des Humerus Abduktion N. suprascapularis ((4-6)
o M. infraspinatus Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Fossa infraspinata der Scapula Tuberculum majus des Humerus Außen rotation N. suprascapularis ((4-6)
® M. teres minor Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Margo lateralis der Scapula Tuberculum majus des Humerus Außen rotation. schwache Adduktion N. axillaris ( ( 5 , 6)
A Mm. supraspinatus. infraspinatus und teres minor im Ü berblick
@
M. subscapularis
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
B M . subscapularis im Ü berbl ick
296
Fossa subscapularis der Scapula Tuberculum minus des Humerus Innen rotation N. subscapularis (( 5-8)
Obere Extremität
Acromion
Proc. coracoideus
Incisura scapulae
M. supraspinatus
--
2.
Systematik der Muskulatur
Margo superior Angulus superior
Tuberculum --:-� minus Sulcus inter tubercularis
Margo medialis Crista tuberculi ----!:-l.\ majoris
M. subscapularis
Crista tuberculi --..!.-,"'-� minoris
Corpus humeri
--.!.--
....""" ..
a
M. supra spinatus
_ _
Spina scapulae
Proc. coracoideus
Acromion
Angulus inferior
Acromion M. supra spinatus Proc. coracoldeus
Tuberculum
:.�-- Tuberculum majus
M. sub scapularis
M. infra spinatus Margo medialis M. teres -- �-+--' minor
Corpus humeri
Corpus humeri
M. teres minor spinatus
Angulus inferior b
�
Angulus inferior
C Muskeln der Rotatorenmanschette: M. supraspinatus. M. infraspinatus. M. teres minor und M_ subscapularis Rechtes Schultergelenk .
--
a b
Ansicht von ventral; Ansicht von dorsal;
( Ansicht von lateral.
297
2.
Obere Extremität
Systematik der Muskulatur
Schultergelenkmuskulatur: M. deltoideus
2.5
Pars claviculari s: laterales Drittel der Clavicula
Ursprung:
Q)
Ansatz: Funktion:
Tuberositas deltoidea am Humerus • Pars clavicularis: Anteversion . Innenrotation. Adduktion • Pars acromialis: Abduktion • Pars spinalis: Retroversion. Außen rotation. Adduktion
o Pars acromialis: Acromion Q) Pars spinalis: Spina scapulae
Zwischen 60· und 90· Abduktion unterstützen der klavikuläre und spinale Teil die Pars acromialis bei der Abduktion. Innervation: N. axillaris (C 5. 6)
A M. deltoideus im Überblick
dorsal
Abduktions-j Adduktionsachse
Pars spinalis
Pars ---+ acromialis
>,iL--..,.<---- Scapula
Pars ---f- acromialis --" i Caput --+---+t-·r>l humeri
Pars _�_.L.-..,j� spinalis
Cavitas glenoidalis
Abduktions-j -----j Adduktionsachse a
ventral
Pars clavicularis
B Umkehr der Muskelfunktion beim M. deltoideus a Horizontalschnitt d urch ein rechtes Schultergelenk; b rechtes Schultergelenk in der Ansicht von ventral. Neutral-NullStellung; c rechtes Schultergelenk in der Ansicht von ventral. 60· Abduktion. Die Funktionen der d rei Anteile (Pars clavicularis. Pars acromialis und Pars spinalis) hängen von der Lage zur Bewegu ngsachse und der SteI lung des H umerus ab. Die einzelnen Anteile wirken somit sowohl anta gonistisch als auch synergistisch: Bei einer Abduktion von weniger als 60· wirken Pars clavicularis u nd spinalis der Abduktion durch die Pars acromialis entgegen. bei einer Abduktion von mehr als 60· unterstüt zen sie die Abduktion d u rch die Pars acromialis jedoch. Aus der Neutral N ull-Stellung abduziert die Pars acromialis den Arm und sichert jede neu eingenommene Stellung. Bei zunehmender Abspreizung (etwa ab 60·) betei ligen sich auch die klavikulären und spinalen Anteile an der Abduktion. indem sie die sagittale Bewegungsachse (Abduktions-I Adduktionsachse) überwandern (c) und somit ihre Funktion ändern (unterhalb von 60· wirken sie adduktorisch. oberhalb von 60· abduk toriseh).
298
b
Pars clavicularis
Obere Extremität
M. deltoideus, Pars clavicularis
--
2.
Systematik der Muskulatur
Acromion
M. deltoideus, Pars acromialis
--===''=-II;.-- Clavicula
"""'-:-----;r-- Scapula, Fades costalis
Tuberositas ---w� deltoidea
Acromion
Corpus humeri
Clavicula
a
M. deltoideus, Pars clavicu laris
M. deltoideus, ---f::-:hii+:� Pars acromialis M. deltoideus, Pars spinalis Scapula
Clavicula
Proc. coracoideus
M. deltoideus, Pars clavicularis
c
Acromion
Corpus humeri
Tuberositas deltoidea
M. deltoideus, Pars acromialis Spina scapu lae M. deltoideus, Pars spinalis Scapula, Facies posterior
t ..+----
b
C M. deltoideus Tuberositas deltoidea Corpus humeri
Rechtes Schultergelenk.
a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal; ( Ansicht von lateral.
299
Obere Extremität
2.6
--
2.
Systematik der Muskulatur
Schu ltergelenkmuskulatur: Mm. latissimus dorsi und teres major CD
M. latissimus dorsi
Ursprung:
•
Pars vertebralis: - Procc. spinosi der 7. -1 2. Brustwirbelkörper - über die Fascia thoracolumbalis von den Dornfortsätzen sämtlicher Lendenwirbelkörper sowie vom Os sacrum (Facies dorsalis ossis sacri) • Pars iliaca: hinteres Drittel der Crista iliaca • Pars costalis: 9 . - 1 2. Rippe • Pars scapularis: Angulus inferior Crista tuberculi minoris des Humerus Ansatz: Innenrotation, Adduktion, Retroversion, AtemhilfsFunktion: muskel (Ausatmung, .Hustenmuskel") Innervation: N . thoracodorsalis (C6-8)
Cf>
M. teres major
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
A Mm. latissimus dorsi u n d M. teres major i m Überblick
B Verlauf der Ansatzsehne des M. latissimus dorsi in Neutral-Nullund Elevationsstellung Ansicht von dorsal. Seine stärkste Wirkung entfaltet der M . latissimus dorsi bei abduziertem bzw. eleviertem Arm. H ierbei wird die Ü berkreu zung der Muskelfasern im Ansatzbereich aufgehoben und der M uskel kann aus der stärksten Dehnung heraus mit einer maximalen Kraftent wicklung a ntworten. Befindet sich das Punctum fixum des M uskels a m Arm, ist d e r M . latissimus dorsi bei solchen Bewegungen von Bedeu tung, bei denen der Körper zu den feststehenden Armen hochgezogen wird, z. B. beim Klettern oder Hochstemmen des Körpers. Aus diesem Grund ist der M . latissimus dorsi a uch ein wichtiger Muskel für Quer schnittgelähmte, die dadurch ihren Rumpf beispielsweise aus dem Roll stuhl an heben können.
300
Angulus inferior der Scapula Crista tuberculi minoris des Humerus I nnenrotation, Adduktion, Retroversion N. subscapularis (C5-8)
Obere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Scapula
Margo lateralis
M. teres major ----'-'-;�
Humerus M. latissimus dorsi, Pars scapularis Proc. spinosus, ThVIl M. latissimus dorsi, Pars vertebralis
M. latissimus dorsi, Pars iliaca
Fascia --------1ibeT''---';:--· ''-· thoracolumbalis
,---- Crista iliaca
0------ Os sacrum
C Mm. latissimus dorsi und teres major Ansicht von dorsal. Caput humeri
Acromion
Proc. coracoideus
Clavicula
Tuberculum minus Tuberculum majus Sulcus -----':.-' intertubercularis Crista tuberculi majoris
""",=:i!l:r--c---'--- Scapula, Facies costalis
Crista tuberculi minoris
D Gemeinsamer Ansatz der Mm. latissimus dorsi und te res major an der Crista tuberculi minoris Ansicht von ventral.
-�t-L-J1\_ -''!!II; M. teres major ----4r_M. latissimus dorsi
Angulus inferior
301
Obere Extremität
2.7
2.
Systematik der Muskulatur
Schultergelenkmuskulatur: Mm. pectoralis major und coracobrachialis CD M. pectoralis major • Pars clavicularis: mediale Hälfte der Clavicula • Pars sternocostalis: Sternum und 2.-6. Rippenknorpel • Pars abdominalis: Lamina anterior der Rektusscheide Crista tuberculi majoris des Humerus Ansatz: • Adduktion und Innenrotation (gesamter Muskel) Funktion: • Anteversion (Pars clavicularis und Pars sternocostalis) • Atemhilfsmuskel bei fixiertem Schultergürtel Innervation: Nn. pectorales medialis und lateralis ( C 5 -Th l )
Ursprung:
o M. coracobrachialis Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Proc. coracoideus der Scapula Humerus (Verlängerung der Crista tuberculi minoris) Anteversion, Adduktion, Innenrotation N. musculocutaneus (C6, 7)
A Mm. pectoralis major und coracobrachialis im Überblick
Pars clavicularis -�--;;-l"
B Überkreuzung der Ansatzsehnen des M. pectoralis major Ansicht von ventral. Die drei Anteile des M . pectoralis major (Pars clavicularis, Pars sternocostalis und Pars abdominalis) konver gieren nach lateral u nd haben ihren Ansatz an der Crista tuberculi majoris, und zwar mit einer breiten, i m Querschnitt hufeisenförmig gestal teten Ansatzsehne. Die Sehnenfaserbündel i m Ansatzbereich überkreuzen sich derart, dass die Pars clavicularis a m weitesten distal u nd d ie Pars abdominalis a m weitesten proxi mal am H umerus inseriert. Ähnlich wie beim M . latissimus dorsi wird die Ü berkreuzung mit zunehmender Elevation aufgehoben. Dadurch kann der Muskel ebenfalls aus der stärksten Dehnung heraus mit einer maximalen Kraft entwicklung antworten.
302
Pars sternocostalis ----j,
Pars abdominalis -----t;--'--
Obere Extremität
M. pectoralis major. Pars clavicularis
--
2.
Systematik der Muskulatur
Clavicula
Proc. -------' coracoideus majus Tuberculum minus
M. pectoralis major. Pars sternocostalis majoris
M. coracobrachialis
__L:
-='-
M. pectoralis major. Pars abdominalis
Humerus
Sternum
----'--'
-----;--
C Mm. pectoralis major und coracobrachialis Rechte Seite. Ansicht von ventral.
303
Obere Extremität
2.8
--
2.
Systematik der Muskulatur
Oberarmmusku latu r: Mm. biceps brachii und brachialis CD M. biceps brachii • Caput longum: Tuberculum supraglenoidale der Scapula • Caput breve: Proc. coracoideus der Scapula Ansatz: Tuberositas radii. Lacertus fibrosus Funktion: • Ellenbogengelenk: - Flexion. Supination (bei gebeugtem Ellenbogen) • Schultergelenk: - Abduktion und Innenrotation (Caput longum) - Anteversion (Caput longum und Caput breve) Innervation: N. musculocutaneus (C 5 -7)
Ursprung:
Caput longum
Caput breve
CD M. brachialis Ursprung:
distale Hälfte der Vorderfläche des Humerus. Septa intermuscularia mediale und laterale Tuberositas ulnae Ansatz: Funktion: Flexion im Ellenbogengelenk Innervation: N. musculocutaneus (C 5 -7). N. radialis (C 5 - 6)
A Mm. biceps brachii und brachialis im Überblick
B Supinationswirkung des M. biceps brachii bei gebeugtem Ellenbogen a Pronationsstellung des Unterarms bei gebeugtem Ellenbogen (Sicht auf den rechten Arm von medial); b Querschnitt a uf Höhe der Tuberositas radii i n Pronationsstellung (Ansicht von proxi mal); c Supinationsstellung des Unterarms bei gebeugtem Ellenbogen (Ansicht auf den rechten Arm von medial); d Querschnitt auf Höhe der Tuberositas radii in Supinationsstellung (Ansicht von proxi mal). Bei gebeugtem Ellenbogen wirkt der M . biceps brachii zusätzlich zu seiner Funktion als Beuger als kräftiger Supinator. da der Hebelarm in die ser Stellung nahezu rechtwinklig zur Pro-/Supi nationsachse verläuft (s. S. 274). Daher sind Supinationsbewegungen bei gebeugtem Ellen bogen besonders effektiv. In Pronationsstellung (a) ist die Ansatzsehne des M . biceps brachii um den Radius gewickelt. Bei Kontraktion des Muskels. also beim Beugen des Ellenbogens. wickelt sich d iese Ansatzsehne wie ein u m eine Kurbel gewickeltes Seil a b (b).
304
Pronationsstellung
Supinationsstellung
M. biceps brachii
a
c
Ansatzsehne des M. biceps brachii
Schnitt- _""1--_ ebene
Tuberositas radii
Radius Ulna --!-.-�
b
d
Radius
Ulna
Obere Extremität
Tuberculum supraglenoidale
Proc. coracoideus
2.
Systematik der Muskulatur
Scapula. Facies anterior
Tuberculum -------''-->.'��!..!: minus Sulcus intertubercularis
--
Tuberculum --:--,--!I!�:"'::;� minus Sulcus inter- -------':---:1� tubercularis
--L-_H!--',
_ _ _
Crista -----;.-...!I; tuberculi majoris
M. biceps brachii. Caput longum
-��-
Epicondylus medialis
M. brachialis
--i Epicondylus ----ll lateralis
Epicondylus --�\ lateralis
Aponeurosis bicipitalis (Lacertus fibrosus) Tuberositas radii. --.!..---'4"ill· Ansatzsehne des M. biceps brachii
���-- Tuberositas ulnae.
C Mm. biceps brachii und brachialis Rechter Oberarm. Ansicht von ventral.
Ansatzsehne des M. brachialis
Tuberositas --�J.II�' radii
Tuberositas ulnae
o M. brachialis
Rechter Oberarm. Ansicht von ventral.
305
Obere Extremität
2.9
--
2.
Systematik der Muskulatur
Oberarmmusku latur: Mm. triceps brachii und anconeus Scapula. Facies posterior
Spina scapulae
Proc. coracoideus
Acromion
Caput humeri Tuberculum Tuberculum infraglenoidale
1· --;-';:'111---- Corpus humeri
Caput longum H-- Caput laterale
Caput ---�I I mediale
M . triceps brach ii. Caput mediale
Margo latera lis M. triceps brachii. Caput longum
CD M. triceps brachii Ursprung:
•
Caput longum: Tuberculum infraglenoidale der Scapula Caput mediale: Hinterfläche des Humerus. distal vom Sulcus n. radialis. Septum intermusculare mediale Caput laterale: Hinterfläche des H umerus. proximal vom Sulcus n. radialis. Septum intermusculare laterale Ansatz: Olecranon der Ulna Funktion: Ellenbogengelenk: Extension Schultergelenk: Caput longum: Retroversion und Adduktion des Oberarms Innervation: N. radialis (C6 - 8) •
•
Epicondylus medialis
--
Epicondylus lateralis
•
•
M . anconeus
Olecranon
(]) M. anconeus Ursprung:
Epicondylus lateralis des Humerus (teilweise dorsale Gelenkkapsel) Olecranon der Ulna (radiale Fläche) Ansatz: Funktion: Extension. Kapselspanner Innervation: N. radialis (C 6 - 8)
A Mm. triceps brachii und anconeus im Überblick
306
Ulna
---''--
B Mm. triceps brachii und anconeus Rechter Oberarm. Ansicht von dorsal .
Radius
Obere Extremität
Proc. coracoideus
2.
--
Proc. coracoideus
Acromion
Systematik der Muskulatur
Acromion
��-- Tuberculum
"'''a_-- Tuberculum majus
majus
Tuberculum infraglenoidale
Tuberculum infraglenoidale
r---- Corpus humeri M. triceps brachii, Ursprungssehne des Caput laterale
M. triceps brachii, --_e++-+ Caput longum
Olecranon
M. triceps brachii, ----li*" Caput mediale
Ansatzsehne des M. triceps brachii
Ansatzsehne des ---� M. triceps brachii --
M. triceps brachii, Caput laterale
Sulcus n. radialis
M. triceps brachii, Caput mediale
Epicondylus medialis
M. triceps brachii, --;--;-; Ursprungssehne des Caput longum
.--- Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
M . anconeus
Olecranon
C Mm. triceps brachii und anconeus Rechter Oberarm, Ansicht von dorsal. Caput laterale des M. triceps bra chii teilweise entfernt.
_ _ _
er
Alr--- Epicondylus lateralis
M. anconeus
D Mm. triceps brachii und anconeus Rechter Oberarm, Ansicht von dorsal. Caput long u m des M. triceps bra chii teilweise entfernt.
307
Obere Extremität
2.1 0
--
2.
Systematik der Muskulatur
Unterarmmuskulatur: oberflächliche und tiefe Flexoren CD M. pronator teres Ursprung:
•
Caput humerale: Epicondylus medialis des Humerus Caput ulnare: Proc. coronoideus der Ulna Facies lateralis radii (distal vom Ansatz des M. supinator) Ansatz: Ellenbogengelenk: schwacher Beuger Funktion: Unterarmgelenke: Pronation Innervation: N. medianus (C6) •
•
•
CI>
M. flexor digitorum superficialis
Ursprung:
• Caput humerale: Epicondylus medialis des Humerus Caput ulnare: Proc. coronoideus der Ulna Caput radiale: distal der Tuberositas radii an den Seiten der Mittelphalangen des 2. - 5. Fingers Ansatz: Funktion: Ellenbogengelenk: schwacher Beuger Handgelenke. Grund- und Mittelgelenke der Finger 1 1 -V: Flexion Innervation: N. medianus (C7 -Th 1 ) •
•
•
•
® M. flexor carpi radialis Ursprung: Ansatz: Funktion:
Epicondylus medialis des Humerus Basis des Os metacarpi II (manchmal auch zusätzlich Os metacarpi 1 1 1 ) Handgelenke: Flexion. Radialabduktion Ellenbogengelenk: schwache Pronation Innervation: N. medianus (C6-8) •
•
® M. flexor carpi ulnaris Ursprung:
•
Caput humerale: Epicondylus medialis des Humerus Caput ulnare: Olecranon der Ulna Ansatz: Hamulus ossis hamati. Basis des Os metacarpi V Funktion: Handgelenke: Flexion. Ulnarabduktion Innervation: N. ulnaris (C 7 -Thl ) •
A Oberflächliche Flexoren i m Überblick
® M. palmaris longus Ursprung: Ansatz: Funktion:
Epicondylus medialis des Humerus Palmaraponeurose • Ellenbogengelenk: schwacher Beuger • Handgelenke: Palmarflexion. Spannen der Palmaraponeurose Innervation: N. medianus (C 8 -Th l )
CD M. flexor digitorum profundus Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
proximale 2/3 der Beugeseite der Ulna sowie angrenzende Membrana interossea Palmarseite der Endphalangen der 2. - 5. Finger Handgelenke. Grund-. Mittel- und Endgelenke der Finger li-V: Flexion • N. medianus (radialer Teil. 2. und 3. Finger). C 7 -Thl N. ulnaris (ulnarer Teil. 4. und 5. Finger). C 7 -Thl •
CI>
M. flexor pollicis longus
Ursprung: Ansatz: Funktion:
mittlere Vorderfläche des Radius. angrenzende Membrana interossea Palmarseite der Endphalanx des Daumens Handgelenke: Flexion und Radialabduktion Daumensattelgelenk: Opposition Daumengrund- und Endgelenk: Flexion Innervation: N. medianus (C6-8) •
•
•
® M. pronator quadratus
B Tiefe Flexoren im Überblick
308
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
distales Viertel der Vorderfläche der Ulna distales Viertel der Vorderfläche des Radius Pronation. sichert das distale Radioulnargelenk N. medianus (C8-Thl )
Obere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Epicondylus medialis, Caput commune der Flexoren
Humerus, Epicondylus medialis Proc. coronoideus
Tuberositas radii M. pronator teres M. flexor carpi radialis
Tuberositas radii
M. palmaris longus M. flexor carpi ulnaris
M. flexor digitorum superficialis
Membrana interossea antebrachii Radius
M. flexor ----f'���\ pollicis longus
M. pronator ---tii quadratus Basis ossis metacarpi 11
Os pisiforme
Tuberculum ossis trapezii
Hamulus ossis hamati
Os trapezium --..,..
____.�["".�--- Basis ossis
Os pisiforme
��\--- Hamulus ossis hamati
metacarpi V
aponeurose
rll-e-tl--.,H'�-r--r--"-"-- Phalanx
media li-V
Phalanx distalis I, Basis
Phalanx distalis IV
C Oberfläch liche Flexoren (Mm. pronator teres, flexor digitorum superficialis, flexor carpi radialis, flexor carpi ulnaris und palma ris long us) Rechter Unterarm, Ansicht von ventral.
o Tiefe Flexoren (Mm. flexor digitorum profundus, flexor pollicis
longus und pronator quadratus) Rechter Unterarm, Ansicht von ventral.
309
Obere Extremität
2.1 1
--
2.
Systematik der Muskulatur
Unterarmmuskulatur: Rad ia lismusku latu r (j)
M . brachioradialis
Ursprung: Ansatz: Funktion:
laterale Seite des distalen Humerus, Septum intermusculare laterale Proc. styloideus radii • Ellenbogengelenk: Flexion • Unterarmgelenke: Semipronationsstellung Innervation: N. radialis (C 5 -7)
o M. extensor carpi radialis longus Ursprung:
laterale Seite des distalen Humerus (Crista supracondylaris lateralis), Septum intermusculare laterale dorsale Basis des Os metacarpi 11 Ansatz: Funktion: • Ellenbogengelenk: schwacher Beuger • Handgelenke: Dorsalextension (Faustschlusshelfer), Radialabduktion Innervation: N. radialis (C 5 -7)
Q) M. extensor carpi radialis brevis Ursprung: Ansatz: Funktion:
Epicondylus lateralis des Humerus dorsale Basis des Os metacarpi 111 • Ellenbogengelenk: schwacher Beuger • Handgelenke: Dorsalextension (Faustschlusshelfer), Radialabduktion Innervation: N. radialis (C 5 -7)
A Radialismuskulatur im Überblick
310
Obere Extremität
2.
Systematik der Muskulatur
Humerus Humerus
--.! -
Crista supra condylaris lateralis M. brachioradialis Epicondylus lateralis Olecranon Epicondylus medialis
--
Epicondylus lateralis
Olecranon
M. extensor carpi radialis longus Ulna ---l-M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor carpi radialis brevis
-'1---+4:---- Radius
Radius -----!lIMembrana --'-+--I!!!"' interossea antebrachii
M. brachioradialis. Ansatzsehne
Proc. styloideus radii Basis ossis ----, metacarpi 111
Os meta- -----t,.\ carpi 111
Proc. styloideus radii
Basis ossis metacarpi 11 Os meta carpi 11
Basis ossis ---jr-�h-.t:�� metacarpi 111
Basis ossis metacarpi 11
4-----',.,..-'-'1-- Corpus ossis a
B Radialismuskulatur (Mm. brachioradialis. extensor carpi radialis longus und extensor carpi radialis brevis) Rechter Unterarm.
b
metacarpi
Caput ossis metacarpi
a Ansicht von radial; b Ansicht von dorsal.
311
Obere Extremität
2.1 2
--
2.
Systematik der Muskulatur
U nterarmmuskulatur: oberflächliche und tiefe Extensoren
M. extensor digitorum
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Caput commune (Epicondylus lateralis des Humerus) Dorsalaponeurose des 2 . - 5 . Fingers Handgelenke: Dorsalextension Grund-, Mittel- und Endgelenke des 2.- 5. Fingers: Extension, Spreizen der Finger Innervation: N. radialis (C6-8) •
•
Q) M. extensor digiti minimi Ursprung: Ansatz: Funktion:
Caput commune (Epicondylus lateralis des Humerus) Dorsalaponeurose des 5. Fingers Handgelenke: Dorsalextension, Ulnarabduktion Grund-, Mittel- und Endgelenk des 5. Fingers: Extension, Abspreizen des 5. Fingers Innervation: N. radialis (C6-8) •
•
Q) M. extensor carpi ulnaris Ursprung:
Caput commune (Epicondylus lateralis des Humerus), Caput ulnare (Dorsalseite der Ulna) Ansatz: Basis des Os metacarpi V Funktion: Handgelenke: Dorsalextension, Ulnarabduktion Innervation: N. radialis ( C 6 - 8)
M. supinator
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: A Oberflächliche Extensoren i m Ü berblick
Olecranon der Ulna, Epicondylus lateralis, Lig. collaterale radiale, Lig. anulare radii Radius (zwischen der Tuberositas radii und dem Ansatz des M. pronator teres) Unterarmgelenke: Supination N. radialis (C5, 6)
Q) M. abductor pollicis longus' Ursprung: Ansatz: Funktion:
Dorsalflächen von Radius und Ulna, Membrana interossea Basis des Os metacarpi I proximales Handgelenk: Radialabduktion Daumensattelgelenk: Abduktion Innervation: N. radialis ( C 6 - 8) •
•
Q) M. extensor pollicis brevis' Ursprung:
Dorsalfläche des Radius und Membrana interossea (distal vom M. abductor pollicis longus) Ansatz: Basis der Grundphalanx des Daumens Funktion: proximales Handgelenk: Radialabduktion • Daumensattel- und Grundgelenk: Extension Innervation: N. radialis ( C 6 - 8) •
@)
M. extensor pollicis longus'
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Dorsalfläche der Ulna und Membrana interossea Basis der Endphalanx des Daumens • Handgelenke: Dorsalextension und Radialabduktion • Daumensattelgelenk: Adduktion • Grund- und Endgelenk des Daumens: Extension Innervation: N. radialis (C6-8)
® M. extensor indicis' Ursprung: Ansatz: Funktion:
Dorsalfläche der Ulna, Membrana interossea Dorsalaponeurose des 2. Fingers • Handgelenke: Dorsalextension • Grund-, Mittel- und Endgelenke des 2. Fingers: Dorsalextension Innervation: N. radialis ( C 6 - 8)
B Tiefe Extensoren im Ü berblick
312
•
helfen bei der Supination
Obere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
Epicondylus lateralis
-: Olecranon -----'..�,----,
Epicondylus medialis
.�l---- Caput commune. Mm. extensor digitorum. extensor digiti minimi. extensor carpi ulnaris
-
Olecranon
n. ulnaris
Ulna ---!--
Ulna
M. extensor carpi ulnaris
---;
,.., ,::
Epicondylus lateralis
""s--- M. supinator
Margo ----!.-� posterior
;!-+-
Radius
M. abductor pollicis longus M. extensor ---"-.. pollicis longus
l.!l--- M. extensor
pollicis brevis
M. extensor _--.J� indicis
Basis ossis metacarpi V Phalanx proxima lis V. Basis
Os meta- ---4-'-jI-+' - +--f.��,," carpi 11
,r�+-O/-7'--H-t -J �-tih-lI--��'---'lI--- Dorsal
aponeurosei Connexus intertendinei
Os meta carpi 1 Phalanx proximalis I. Basis Phalanx distalis I. Basis
C Oberflächliche Extensoren (Mm. extensor digitorum, extensor digiti minimi und extensor carpi ulnaris) Rechter Unterarm. Ansicht von dorsal.
o Tiefe Extensoren (Mm. supinator, abductor pollicis longus,
extensor pollicis brevis, extensor pollicis longus u nd extensor indicis) Rechter Unterarm. Ansicht von dorsal.
313
Obere Extremität
2 .1 3
2.
Systematik der Muskulatur
Kurze Handmuskeln: Thenar- und Hypothenarmuskulatur (j)
M. abductor pollicis brevis
Os scaphoideum, Retinaculum musculorum flexorum Basis der Daumengrundphalanx (über das radiale Sesambein) Funktion: • Daumensattelgelenk: Abduktion • Daumengrundgelenk: Flexion Innervation: N. medianus (C 6, 7)
Ursprung: Ansatz:
o M. adductor pollicis Ursprung:
ulnares Sesambein �-+--- radiales Sesambein
• Caput transversum: palmare Seite des 3. Mittelhand· knochens • Caput obliquum: Os capitatum, Basis ossis metacarpi 11+111 Ansatz: Basis der Daumengrundphalanx (über das ulnare Sesambein) Funktion: • Daumensattelgelenk: Adduktion, Opposition Daumengrundgelenk: Flexion Innervation: N. ulnaris (C 8 -Th 1 ) •
Q) M . flexor pollicis brevis Ursprung:
•
Caput superficiale: Retinaculum mm. flexorum Caput profundum: Os capitatum, Os trapezium Ansatz: Basis der Daumengrundphalanx (über das radiale Sesambein) Funktion: • Daumensattelgelenk: Flexion, Opposition • Daumengrundgelenk: Flexion Innervation: • N. medianus, C 6 -Th 1 (Caput superficiale) • N. ulnaris, C8 - Th1 (Caput profundum) •
@) M. opponens pollicis A Thenar- (j)-@) und Hypothenarmuskulatur (0)-0) im Überblick
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: 0)
Os trapezium radialer Rand des 1. Mittelhandknochens Daumensattelgelenk: Opposition N. medianus (C 6, 7)
M. abductor digiti minimi
Ursprung: Ansatz:
Os pisiforme ulnare Basis der Grundphalanx und Dorsalaponeurose des 5. Fingers Funktion: • Kleinfingergrundgelenk: Flexion, Abspreizen des Kleinfingers (Abduktion) Kleinfingermittel- und -endgelenk: Extension Innervation: N. ulnaris ( C 8 -Th 1 ) •
®
M. flexor digiti minimi
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: o
Hamulus ossis hamati, Retinaculum mm. flexorum Basis der Grundphalanx des 5. Fingers Kleinfingergrundgelenk: Flexion N. ulnaris ( C 8 -Th l )
M. opponens digiti mini mi
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Hamulus ossis hamati ulnarer Rand des 5. Mittelhandknochens zieht das Os metacarpi nach palmar (Opposition) N . ulnaris (C 8 -Th 1 )
M . palmaris brevis (nicht dargestellt. s. auch S. 337 u. 342) Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
314
ulnarer Rand der Palmaraponeurose Haut des Hypothenars spannt die Palmaraponeurose (Schutzfunktion) N. ulnaris (C 8 -Th 1 )
Obere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
-;-l--- Phalanx distalis 1
c��r---
:�'---- Phalanx proximalis I, Corpus
'
- -.. Phalanx proximalis, ---+---l+-� Basis
Phalanx proximalis I, Basis
.. �-__+---''HII_-___:_Os metacarpi 111 ---+,-L-1&,----.!'-Os metacarpi V --���=-"'�.
Phalanx proximalis I, Caput
���"-:.-:''7:'-;:-:;ä--- M. adductor pollicis, Caput transversum
oW---- Caput ossis M. opponens ------li���'<-' digiti minimi M. flexor digiti minimi
----1�rt';-'r� r \\
-
M. abductor ---��'='>'\ digiti minimi Hamulus ossis hamati
---
metacarpi 1
':#---- M. abductor
pollicis brevis
�f---- M. adductor pollicis, Caput obliquum �'------ M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
..-r-----__ Basis ossis
metacarpi 111
M. opponens pollicis
Os hamatum ----�----"<'"'.-'--_;_ Os pisiforme Os scaphoideum
B Muskulatur des Thenars (Mm. abductor pollicis brevis, adductor pol licis, flexor pollicis brevis und opponens pollicis) und des Hypothenars ( Mm. abductor digiti minimi, flexor digiti minimi und opponens digiti minimi) Rechte Hand, Ansicht von palmar.
31 5
Obere Extremität
2.1 4
--
2.
Systematik der Muskulatur
Ku rze Handmuskeln: Mittelhandmuskulatur
radiale Seiten der Sehnen des M. flexor digitorum profundus (transportabler Ursprung) I: Dorsalaponeurose des 2. Fingers Ansatz: 11: Dorsalaponeurose des 3. Fingers 111: Dorsalaponeurose des 4. Fingers IV: Dorsalaponeurose des 5. Fingers Fingergrundgelenke des 2. - 5. Fingers: Flexion Funktion: Mittel- und Endgelenke des 2. - 5. Fingers: Extension Innervation: N. medianus. ( 8 -Thl (Mm. lumbricales 1 + 11) N. ulnaris, ( 8 -Thl (Mm. lumbricales 1 1 1 + IV) o Mm. interossei dorsales I - IV Ursprung:
zweiköpfig von einander zugekehrten Seiten der Ossa metacarpi 1 -V • Dorsalaponeurose des 2. - 4. Fingers, Basis der Ansatz: proximalen Phalanx • I: radiale Seite der 2. Phalanx proximalis (Zeigefinger) • 11: radiale Seite der 3. Phalanx proximalis (Mittelfinger) • 111: ulnare Seite der 3. Phalanx proximalis (Mittelfinger) • IV: ulnare Seite der 4. Phalanx proximalis (Ringfinger) • Fingergrundgelenke des 2. - 4. Fingers: Flexion Funktion: • Mittel- und Endgelenke des 2 . - 4. Fingers: Extension. Spreizen der Finger (Abduktion des 2. und 4. Fingers vom Mittelfinger) Innervation: N. ulnaris ( ( 8 -Th l ) I-H---i!--- M. flexor digitorum profundus
A Mittelhandmuskulatur im Überblick
316
Q)
Mm. interossei palmares 1 - 111
Ursprung:
• I: ulnare Seite des 2. Mittelhandknochens (Zeigefinger) • 11: radiale Seite des 4. Mittelhandknochens (Ringfinger) • 111: radiale Seite des 5. Mittelhandknochens (Kleinfinger) Ansatz: Dorsalaponeurose und Basis der proximalen Phalanx des jeweiligen Fingers Funktion: • Fingergrundgelenk des 2., 4. und 5. Fingers: Flexion • Mittel- und Endgelenk des 2., 4. und 5. Fingers: Extension, Schließen der gespreizten Finger (Adduktion des 2., 4. und 5 . Fingers zum Mittelfinger) Innervation: N. ulnaris ( ( 8 -Thl )
Obere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
Phalanx distalis 11, Caput Phalanx distalis 11, Corpus Phalanx distalis 11, Basis Phalanx medialis 11 Phalanx proximalis 11
'...'"f----HI-- Os meta carpi 11
T./Ur--,a;�s�_
II;;��..JL
M. lumbricalis I M. lumbricalis 11
M . lumbricalis 111 (häufig zweiköpfiger Ursprung) Hamulus ossis hamati
M. lumbricalis IV (häufig zweiköpfiger Ursprung)
--',
M. interosseus palmaris 11 M. interosseus palmaris 111
.. ":'--Ji___ i: __'II Ossa meta- ----....� carpi li-V
Os trapezoideum
Os pisiforme
Ulna
M. interosseus -+4�"""'-':��-""'� palmaris I
�'I--- Radius
lU>'
_ _
b
a
M. flexor digitorum profundus, Ansatzsehne
Phalanx -"",,-�r---�--'lI--k--""1ft-----;... proximalis li-V
M. interosseus --"-::-+:*.l���H dorsalis 111 M. interosseus --_lo--�-'iI� dorsalis IV Ossa meta- ---.L-t----" carpi li-V
f-�'---:-S-- M. interosseus dorsalis 11
����'---- M. interosseus dorsalis I
�'----- Os meta carpi I
B Muskulatur der Mittelhand Rechte Hand, Ansicht von palmar. a Mm. lumbricales I - IV; b Mm. interossei palmares 1 - 111; c Mm. interossei dorsales I - IV.
c
317
2.
Obere Extremität
2.1 5
Systematik der Muskulatur
Mus kelfun ktionen im Überblick: Schultergelenk
A Bewegungen im Schultergelenk (Art. humeri) ' Muskel
Bewegungsart Flexion/ Anteversion
Extension/ Retroversion
90' {> 90' = Elevation)
40'
• M. deltoideus (Pars clavicularis) M. biceps brachii • M. pectoralis major (Pars clavicularis und Pars sternocostalis) M. coracobrachialis
•
90' {> 90' = Elevation)
20-40'
• •
C 5-7 C 5 -Thl
•
• N. musculocutaneus
•
C6-7
• M. latissimus dorsi • M. teres major M . triceps brachii (Caput longum) • M. deltoideus (Pars spinalis)
• N. thoracodorsalis • N. subscapularis • N. radialis
•
C 6- 8 C5-8 C6-8
• N. axillaris
• C5-6
• M. deltoideus (Pars acromialis), ab 60' der gesamte Muskel M. supraspinatus M. biceps brachii (Caput longum)
• N. axillaris
•
•
• N. suprascapularis • N. musculocutaneus
• C 4-6 C5-7
• M. pectoralis major
•
• C 5 -Thl
M. latissimus dorsi • M . triceps brachii (Caput longum) M. teres major • M. deltoideus (Pars clavicularis und Pars spinalis) • M. biceps brachii (Caput breve) • M. coracobrachialis •
Innenrotation
50-95"
•
M. subscapularis • M. pectoralis major • M. biceps brachii (Caput longum) • M. deltoideus (Pars clavicularis) M. teres major • M. latissimus dorsi •
Au8enrotation
60-90' (abhängig vom Ausmaß der Flexion)
• C 5-6
•
•
Adduktion
N. axillaris
"lustindlges" Nervensegment
• N. musculocutaneus Nn. pectorales medialis u. lateralis
•
•
Abduktion
Innervation
•
M. infraspinatus • M. teres minor • M. deltoideus (Pars spinalis)
• •
•
•
C 5-6
N. subscapularis N. axillaris
•
•
N. musculocutaneus
•
C5-8 • C 5 -6
d Adduktion
C 5- 7
• N. musculocutaneus
• C6-7
•
N. subscapularis Nn. pectorales medialis u. lateralis • N. musculocutaneus
•
• N. axillaris
• C 5-6
• N. subscapularis N. thoracodorsalis •
• C 5- 8 • C 6-8
•
•
N. suprascapularis N. axillaris • N. axillaris
c Abduktion
• C 6- 8 C 6- 8
•
•
b Retroversion
•
Nn. pectorales medialis u. lateralis N. thoracodorsalis • N. radialis
•
a Anteversion
C 5- 6 • C 5 -Thl
e Innen rotation • C 5-7
C4-6 • C5-6 C 5-6 •
• Ausgangspunkt der funktionellen Betrachtungsweise sind die Bewegungen im Gelenk. Die Mus
keln, die an der jeweiligen Bewegung beteiligt sind, sind in der Reihenfolge ihrer Wirkungsstärke aufgeführt. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass einzelne Muskeln an einer bestimmten Bewegung zwar mitarbeiten können, ihre funktionelle Bedeutung jedoch zu vernachlässigen ist. Um die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten in einem Gelenk beschreiben zu können, werden jedem Gelenk (entsprechend seiner Freiheitsgrade) definierte Grundbewegungen um definierte Achsen zugewiesen. Erst die Kombination dieser Grundbewegungen ermöglicht ein - je nach Gelenk unterschiedliches - Spektrum an Bewegungen.
318
f A ußen rotation
B Bewegungsmöglichkeiten des Schu lter gelenks
Obere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
a Flexoren
c Abduktoren
e Innenrotatoren
b Extensoren
d Adduktoren
f Außenrotatoren
C Funktionsprüfung der Schultergelenkmuskeln Zur Überprüfung der M uskelkraft bittet man den Patienten, sich aktiv gegen Widerstand zu bewegen bzw. gegen Bewegungen von außen
o
aktiv Widerstand zu leisten. Die jeweils aufgebrachte Muskelkraft wird mit H ilfe einer Skala von 0 - 5 gemessen.
Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des Schultergelenks Muskeln
Symptomatik bei Muskelverkürzung
Symptomatik bei Muskelschwkhe
Flexoren
Bei einer Verkürzung der Flexoren ist die Schulter häufig protrahiert.
Als Ausgleich für die Muskelschwäche wird das Akromion hoch gezogen und der Oberkörper durch Verstärkung der Lenden lordose nach dorsal verlagert. Bei einer isolierten Schwäche des M. deltoideus ist das Schulterrelief abgeflacht, das Akromion tritt eckig hervor.
Extensoren
Deutliche Bewegungseinschränkung bei Elevation und Außenrotation.
Eine Schwäche der Extensoren äußert sich erst bei extremen Belastungen, wie z. B. beim Hochstützen auf beiden Armen.
Abduktoren
Bewegungseinschränkungen durch Muskelverkürzung (hauptsächlich M. supraspinatus und M. biceps brachii) v. a. in Retroversion, Adduktion und Außenrotation des Schulter gelenks.
Der Arm kann nicht gegen die Schwerkraft abduziert werden. Abflachung des Schulterreliefs mit typischer Delle unterhalb des Akromions, häufig Subluxation des Schultergelenks mit hän gendem Arm.
Adduktoren
Protrahierte Schulter und verstärkte Kyphose in der Brust wirbelsäule mit kompensatorisch stärker ausgeprägter Lordose der Halswirbelsäule. Starke Einschränkung der Armbewegungen in Flexion und Abduktion über den Kopf.
Störung des koordinierten Bewegungsablaufes zu den schrä gen Bauchmuskeln der Gegenseite, d. h. vor allem Schlag- und Hackbewegung mit der betroffenen Extremität sind deutlich erschwert. Schwierigkeiten, große oder schwere Gegenstände in Taillenhöhe zu halten.
Innenrotatoren
Starke Einschränkung beim Hochheben des Armes über den Kopf sowie gleichzeitiger Außenrotation.
Eine isolierte Schwäche der Innenrotatoren ist selten und wird durch die Flexoren kompensiert (die meisten täglichen Arbeiten werden in Flexion und Innenrotation verrichtet).
AUßenrotatoren
Verkürzungen der Außenrotatoren sind selten (meist nach längerer Ruhigstellung) und bewirken eine Einschränkung der Innenrotation.
Beim Anheben des Armes ungenügende Zentrierung des Hume ruskopfes in der Pfanne, daher kompensatorischer Einsatz der Abduktoren (z. B. M. supraspinatus), Hochziehen der Schulter und verstärkte Lateralflexion des Rumpfes.
319
Obere Extremität
2.1 6
--
2.
Systematik der Muskulatur
Muskelfunktionen im Überblick: Ellenbogengelenk
A Bewegungen i m Ellenbogengelenk (Art. cubiti ) ' Bewegungsart
Bewegungs ausmaß
Flexion
1 30-1 50·
• • • • • • •
Extension
•
1 0·
•
Supinotion *
•
90·
• • • • • •
Pronation *
90·
• • • •
•
Innervation
Muskel M. biceps brachii M. brachialis M. brachioradialis Mm. extensores carpi radialis longus u. brevis M. pronator teres M. flexor digitorum superficialis M. palmaris longus M. triceps brachii M. anconeus
• • • • • • •
• •
M. biceps brachii M. supinator M. abductor pollicis longus M. extensor pollicis brevis M. extensor pollicis longus M. extensor indicis M. brachioradialis (aus Pronationsstellung) M. pronator quadratus M. pronator teres M. flexor carpi radialis M. brachioradialis (aus Supinationsstellung)
• • • • • • •
"Zuständiges" Nervensegment
N. musculocutaneus N. musculocutaneus N. radialis N. radialis N. medianus N. medianus N. medianus
• (5-7 (5-7 ( 5 -7 ( 5-7 • (6 • ( 7 -Th1 ( 8-Th 1
N. radialis N. radialis
•
N. musculocutaneus N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis
• (5-7 ( 5-6 ( 6-8 • (6-8 (6-8 ( 6-8 ( 5- 7
• N. medianus • N. medianus N . medianus N. radialis •
•
• •
•
•
•
( 6-8 (6-8
•
•
• • •
• ( 8-Th1 • (6 ( 6-8 ( 5- 7 • •
An den Umwendbewegungen am Unterarm ist außer der Art. cubiti auch das distale Radioulnargelenk beteiligt.
a Flexion
b Extension
B Bewegungsmöglichkeiten des Ellenbogengelenks
320
c Supination
d Pronation
Obere Extremität
a Flexoren
--
2.
Systematik der Muskulatur
b Extensoren
c Supinatoren (mit gebeugtem Ellenbogengelenk)
e Pronatoren
d Supinatoren (mit gestrecktem Ellenbogengelenk)
C Funktionsprüfung der Muskeln des Ellenbogengelenks
o
Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des Ellenbogengelenks Muskeln
Symptomatik bel Muskelverkürzung
Symptomatik bei Muskelschwäche
Flexoren
Flexionskontraktur des Ellenbogens in Supinationsstellung bei Beteiligung des M. biceps brachii. Dadurch erhebliche Beeinträchtigung aller Funktionen, die einen Wechsel aus der supinierten in die pronierte Stellung erfordern.
Muskelschwäche, z. B. des M. biceps brachii, bewirkt ein Über wiegen der Pronationsstellung; so ist z. B. das Essen (Führen des Löffels zum Mund) stark beeinträchtigt.
Extensoren
Streckkontraktur des Ellenbogens mit starker Beeinträchti gung normaler Funktionen des täglichen Lebens.
Es ist nicht möglich, etwas zu werfen. Der Betroffene ist nicht in der Lage, eine Gehhilfe zu benutzen, da er durch die fehlende Ellenbogenextension kein Gewicht auf seine Hände übertragen kann.
Su pinatoren
Bewegungsein schränkung bei Pronation des Unterarms. Kompensation durch verstärkte Innenrotation und Abduk tion im Schultergelenk.
Eine Schwäche der Supinatoren äuBert sich bei vielen alltäg lichen Bewegungen: z. B. Aufschließen einer Tür, Zudrehen des Wasserhahnes oder Festziehen einer Schraube.
Pronatoren
Bewegungseinschränku ng bei der Supination des Unter arms. Kompensation durch verstärkte Außenrotation und Adduktion im Schultergelenk.
Alltägliche Bewegungen (s. o.) sind erschwert, z. B. Zuschließen einer Tür, Aufdrehen des Wasserhahnes, etc.
321
Obere Extremität
2.1 7
--
2.
Systematik der Muskulatur
Muskelfunktione n im Überblick: Handgelenk
A Bewegungen i m proximalen und distalen Handgelenk (Artt. radiocarpalis und mediocarpalis) Bewegungsart
BewegungsausmaK
Palmarflexian
60-80·
Innervation
Muskel • •
•
M. flexor digitorum superficialis M . flexor digitorum profundus
• •
• • • •
Dorsalextension
40-60·
• • • • • •
Radialabduktion
20·
• • •
M. extensor digitorum Mm. extensores carpi radialis longus u. brevis M . extensor carpi ulnaris M . extensor indicis M. extensor pollicis longus M. extensor digiti minimi
• • • •
•
• •
Mm. extensores carpi radialis longus u. brevis M. abductor pollicis longus M. extensor pollicis brevis M. extensor pollicis longus • M. flexor pollicis longus M. flexor carpi radialis
30-40·
• •
•
•
•
•
•
•
Ulnarabduktion
•
M. flexor carpi ulnaris M. flexor pollicis longus M. flexor carpi radialis M. palmaris longus
• • •
M. extensor carpi ulnaris M. flexor carpi ulnaris M. extensor digiti minimi
• •
• • •
N. medianus N. medianus N. ulnaris N. ulnaris N. medianus N. medianus N. medianus
.Zustiindiges" Nervensegment • • • • • • •
C7-Th l C7-Th l C7-Thl C 7-Th l C 6- 8 C 6- 8 C 8-Thl
N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis
•
N. radialis N. radialis N. radialis N. radialis N. medianus N. medianus
•
C 5- 7 C 6-8 C 6-8 C 6- 8 C 6- 8 • C 6- 8
N. radialis N. ulnaris N. radialis
•
• • • • •
C 6- 8 C 5-7 C 6-8 C 6- 8 C 6-8 C 6- 8
•
•
• •
•
•
C 6-8 C7-Thl C 6-8
a Palmarflexion
b Dorsalextension
B Bewegungsmöglichkeiten des proximalen und distalen Handgelenks
322
c Radialabduktion
d Ulnara b d u ktion
Obere Extremität
a Palmarflexion
b Dorsalextension
c Radialabduktion
d Ulnara bd u ktion
2.
Systematik der Muskulatur
C Funktionsprüfung der Muskeln des proximalen und distalen Handgelenks
D Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des proximalen und distalen Handgelenks Muskeln
Symptomatik bei Muskelverkürzung
Symptomatik bei Muskelschwkhe
Palmarflexoren
Bewegungseinschränkung bei der Dorsalextension von Hand- und Fingergelenken; in Verbindung mit einer dau ernden Überlastung der Palmarflexoren Ursache für eine Epicondylitis medialis (Golfer-Ellenbogen).
Der Betroffene ist beim Anheben schwerer Gegenstände nicht in der lage, das Handgelenk mit supiniertem Unterarm ausrei chend zu stabilisieren, d. h. das Handgelenk kippt nach dorsal ab. Dadurch auf Dauer Überlastungsschäden an den Ursprungs sehnen der Finger- und Handflexoren.
Dorsalextensoren
Bewegungseinschränkung bei der Palmarflexion von Hand und Fingergelenken; in Verbindung mit einer dauernden Überlastung der Dorsalextensoren Ursache für eine Epicon dylitis lateralis (Tennisellenbogen).
Der Betroffene ist nicht in der lage, beim Anheben schwerer Gegenstände mit proniertem Unterarm, das Handgelenk aus reichend zu stabilisieren, d. h. es kippt nach palmar ab. Dadurch auf Dauer Überlastungsschäden an den Ursprungssehnen der Finger- und Handextensoren.
Radialabduktoren
Eingeschränkte Ulnarabduktion.
Immer kombiniert mit einer Schwäche bei Dorsalextension und Palmarflexion.
Ulnarabduktoren
Eingeschränkte Radialabduktion.
Kraftminderung ist funktionell wenig auffällig.
323
Obere Extremität
3.1
--
3.
Topografie der Muskulatur
Dorsale Schultergürtel- und Schultergelenkmuskulatu r
M. trapezius. ---:::;-:"-�� Pars descendens
M. trapezius. ----'.--;:-::;;=:�'-----Pars transversa ---
Spina scapulae
M. trapezius. --�..,:=�� Pars ascendens M. teres major
M. triceps brachii. Caput longum
M. latissimus dorsi
M. extensor carpi radialis brevis
Olecranon M. obliquus externus abdominis
M. anconeus
Fascia thoracolumbalis
M. flexor carpi ulnaris M. extensor carpi ulnaris
A Muskulatur des Schultergürtels und des Schultergelenks Rechte Körperhälfte. Ansicht von dorsal. Ober flächliche Schicht.
M. extensor digitorum Crista iliaca
324
M . obliquus internus abdominis
Obere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
Linea nuchalis ------=-7"'�="""'... superior
'----- M. splenius capitis
M. splenius cervicis M. rhomboideus minor M. levator scapulae M. rhomboideus major Acromion
M. supraspinatus
Schnittrand. M. trapezius
Spina scapulae
M. erector spinae. Fascia thoracolumbalis
---
M. latissimus dorsi
Schnittrand. M. latissimus dorsi
B Muskulatur des Schultergürtels und des Schultergelenks Rechte Körperhälfte. Ansicht von dorsal. Tiefe Schicht. Teile des M . trapezius und des M . latis simus dorsi sind entfernt. Fascia thoracolumbalis
M. obliquus internus abdominis
325
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
Dorsale Schultergelenk- und Oberarmmuskulatur
3.2
M. rhomboideus minor
M. levator scapulae
M. supraspinatus
M. rhomboideus minor
M. trapezius
M. levator scapulae
M. supraspinatus
M. trapezius M. deltoideus, Pars claviculari5
M. deltoideus
a--- M. deltoideus,
Pars acromialis
.r._�������5������r- M.Parsdeltoideus, spinalis M. infra spinatus M. teres minor
M. rhomboideus major
M. latissimus dorsi, Pars scapularis M. triceps brachii, Caput longum
M. brachioradialis ---IIrn':"":'--:";'-!-;; M. extensor carpi radialis longus M. extensor carpi -----:'!"I!I� radialis brevis Olecranon --t�-:-'t--, M. anconeus ---t'����) M. flexor ---*
A Muskeln der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von dorsal Ursprungs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
326
M. rhombo ideus major
M. latissimus dorsi, Pars scapularis M. triceps brachii, Caput longum
M. extensor carpi ----.J......" radialis brevis Caput commune der Extensoren Caput commune der Flexoren
-'II�....I..
-
--��I�rj11rtll
M. anconeus --�--\M. flexor ------''''. carpi ulnaris
M. supi nator
M. flexor digi- ------lI torum profundus
b
a Nach Entfernung des M. trapezius; b nach Entfernung des M. deltoideus sowie der Unterarmmuskeln.
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
M. rhombo ideus minor
M. levator scapulae
M. supra spinatus
M. tra pezius M. deltoideus. Pars clavicularis
M. rhombo ideus minor
M. levator scapulae
M. supra spinatus
M. trapezius
M. deltoideus. Pars acromialis
M. deltoideus. Pars acromialis
M. supra spinatus
M. supra spinatus
M. infra spinatus
M. infra spinatus
M. teres minor
M. teres minor
M. triceps brachii. Caput laterale
r-"+-'-:\--- M. teres minor Sufcus n. radialis M. teres major M. rhombo ideus major
M. latissimus dorsi. Pars scapularis
M. rhombo ideus major
M. deltoideus
M. latissimus dorsi. Pars scapularis
M. brachialis
M. triceps brachii. Caput mediale
M. triceps brachii. Caput longum
M. triceps brachii. Caput mediale
,..-- Schnittrand.
M . triceps brachii. Caput laterale
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor carpi radialis brevis
Caput commune ---�+� der Extensoren
Caput commune -----;; der Extensoren
Caput commune ---Hl� der Flexoren
Caput commune --"'-""-:lI.' der Flexoren
M. anconeus ---""'-+
M. triceps brachii M. anconeus
...L-----'��
_ _ _
a
B Muskel der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von dorsal Ursprungs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
a Nach Entfernung der Mm. supraspinatus. infraspinatus. teres minor; das Caput laterale des M. triceps brachii ist teilweise entfernt; b nach Entfernung aller Muskeln.
327
Obere Extremität
3.3
--
3.
Topografie der Muskulatur
-
Ventrale Schultergürtel- und Schultergelenkmuskulatur
Corpus vertebrae C VII M. sternocleido mastoideus
M. deltoideus ---1'---:-:'"
--��-- Manubrium sterni M. pectoralis major, Pars clavicularis
M. coracobrachialis M. teres major
....""'!JI.
-
i����§:���::�����2�5L--
M. pectoralis major. Pars sternocostalis
--.:--:==�.t--- Corpus sterni M. biceps brachii. ---��:. Caput longum
M. biceps brachii. ---f#;HH.f'-t+ Caput breve M. pectoralis major. Pars abdominalis
M. serratus ---e'-h"'::-+R-'R� anterior M . latissimus ---ff-�c..::..:f!-.!.�� dorsi ----
M. brachialis ---.I'-
--
ff"+-�-+'-'!"!
A Muskeln der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von ventral
328
Rektusscheide
������-:;;::--- M. obliquus
externus abdominis
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
M. pectoralis minor
M. supra spinatus
M. subclavius
M. deltoideus. Pars clavicularis M. deltoideus. Pars acromialis M. sternocleido mastoideus Tuberculum majus
M. pectoralis major. Pars clavicularis
M. subscapularis --+-+'I-'-�1+:'7!
Manubrium stern i
M. pectoralis major -----1--1 M. coracobrachialis ---lI-f-*,�'-:7-�
)..----'i'- Cartilago
M. deltoideus ---.,
costalis
M. teres major
----'''-�-- Corpus stern i
M. biceps brachii. ---.r,.,� Caput longum
11i"'!!����:c,:.t.��--c-'_.c:..:.,:,-,-,, . �-+
_ _
,-:,;�-,--,__ M. serratus
anterior
">--,-,--"-,:,-,-,,-- M. pectoralis major. Pars sternocostalis
M. biceps brachii. ---EIf-H'!!7�� Caput breve M. latissimus ---,!H+MHtLi-?-H::f dorsi
Corpus vertebrae Th XII
Epicondylus lateralis
Rippenbogen
M. brachialis
B Muskeln der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von ventral Ursprungs- und A nsatzflächen von M uskeln sind farblieh hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau). M m . sternocleidomastoideus, trapezius, pectoralis major, deltoideus, obliquus externus abdominis sind vollstän dig entfernt, der M . latissimus dorsi teilweise.
329
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.4
Ventrale Schultergelenk- und Oberarmmuskulatur
M. deltoideus
M. deltoideus
M. subclavius M. trapezius
M. supra spinatus
M. serratus
M. serratus anterior
M. pectoralis minor
M. pectoralis minor
M. coraco brachialis
M. coraco brachialis
M. pectoralis major
M. pectoralis major
M. latissimus �-+-�. dorsi
M. latissimus --':+-'= dorsi
M. biceps -"'I-"-!'�-1 brachii. Caput breve
M. biceps brachii. Caput breve
M. biceps --fl'fffl brachii. Caput longum
M. biceps --f!I"'-ffl brachii. Caput longum
major
M. subclavius
scapularis
Caput commune der Flexoren
.. -1'.ft M. biceps -.......,. brachii. Ansatz sehne
\=;-.----- Aponeurosis musculi bicipitis brachii. Lacertus fibrosus
a
A Muskeln der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von ventral Ursprungs- und Ansatzflächen von M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
330
M. biceps --111-+-"'." brachii. Ansatz sehne
\��---- Aponeurosis musculi bicipitis brachii. Lacertus fibrosus
b
a Nach Entfernung des knöchernen Brustkorbes. Die M m . latissimus dorsi und serratus anterior sind bis auf i h re Ansätze entfernt; b nach vollständiger Entfernung der M m . latissimus dorsi und serratus anterior.
Obere Extremität
M. deltoideus
M. pectoralis
M. biceps brachii. Caput breve
M . subclavius
--
M. deltoideus M. serratus anterior
M. biceps brachii. Caput breve und M. coracobrachialis
3.
Topografie der Muskulatur
M. pectoralis M. subclavius
M. supra spinatus
M. supra spinatus
M. sub- --+-�-l!-'! scapularis
M. sub- -�-;W-'-'I� scapularis
M. serratus anterior
Sulcus inter tubercularis
M. latissimus ----'l-� dorsi
-
M. latissimus --;-... dorsi
M. biceps brachii. Caput longum
M. pectoralis major
M. pectoralis major M. deltoideus
M. deltoideus
M. coraco brachialis
M. brachialis
M. brachioradialis -----1 M. extensor carpi radialis longus M. extensor carpi radialis brevis Caput commune der Flexoren
Caput commune der Extensoren
Caput commune der Flexoren '----- M. brachialis
-+'-�-- M. biceps brachii. Tuberositas radii
a
B Muskeln der rechten Schulter und des rechten Oberarms in der Ansicht von ventral Ursprungs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
M. supinator
b
M. flexor digi torum profundus
a Nach Entfernung des knöchernen Brustkorbes und der Mm. subsca pularis und supraspinatus. Der M. biceps brachii ist bis auf die Ur sprungssehne des Caput longum (Beachte ihren Verlauf durch den Sulcus intertubercularis!) ebenfalls entfernt; b nach vollständiger Entfernung aller Muskeln.
331
Obere Extremität
3.5
--
3.
Topografie der Muskulatur
Ventrale U nterarmmuskulatur
M. biceps brachii
M. brachialis
M. triceps brachii M. brachialis
M. biceps brachii. Ansatzsehne M. brachioradialis
Epicondylus medialis. Caput commune der Flexoren
Epicondylus medialis. Caput commune der Flexoren
Lacertus fibrosus. Aponeurosis musculi bicipitis brachii
M. pronator teres
M. extensor carpi radialis longus
M. pronator teres
M. extensor carpi radialis brevis
M. flexor carpi radialis
M. biceps brachii M. supinator
M. palmaris longus M. flexor carpi ulnaris
M. flexor digitorum superficialis
M. flexor digitorum superficialis M. flexor pollicis longus
M. flexor pollicis longus
M. abductor pollicis longus M. pronator quadratus M. brachioradialis M. flexor carpi ulnaris M. palmaris longus
M. abductor pollicis longus
-r.rt-:'I-1»"--'lrl---"---\l-'\-r'''-- Ansatzseh nen des
....�-t-..r--H -'l r-"-�..,...>-- Ansatzsehnen des M. flexor digitorum superficialis
M. flexor digitorum superficialis
Ansatzsehne des M. flexor pollicis longus
Ansatzsehne des M. flexor pollicis longus
-r----a-Ity--+.::-------' Ansatzsehnen des
M. flexor digitorum profundus
a
A Muskeln des rechten Unterarms in der Ansicht von ventral Ursprungs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
332
."-l----fr-tr---+-':'-----' Ansatzsehnen des
M. flexor digitorum profundus
b
a Die oberflächlichen Flexoren und die Radialisgruppe sind dargestellt: b nach vollständiger Entfernung der Radialisgruppe (Mm. brachioradia lis. extensor carpi radialis longus. extensor carpi radialis brevis) so wie der Mm. flexor carpi radialis. flexor carpi ulnaris. abductor pollicis longus. palmaris longus und biceps brachii.
Obere Extremität
M. brachialis
M. pronator teres, Caput humerale Epicondylus medialis, Caput commune der Flexoren M. flexor digitorum superficialis, Caput ulnare
M. biceps brachii
M. brachialis M. pronator teres, Caput humerale
M. extensor carpi radialis brevis
Epicondylus medialis, Caput commune der Flexoren
Epicondylus lateralis, Caput commune der Extensoren, M. supinator
M. flexor digitorum superficialis, Caput ulnare M. pronator teres, Caput ulnare
M. biceps brachii
M. flexor digitorum superficialis, Caput radiale
M. flexor digitorum superficialis, Caput radiale
M. pronator teres
M. pronator teres
M. brachialis
M. flexor digitorum profundus
.......
-
M. flexor pollicis longus
-
M. pronator quadratus
M. pronator -----Etl quadratus M. brachioradialis --_11
M. brachioradialis
_!4--�-- M. flexor
carpi ulnaris
�.
-
M. abductor pollicis longus
Topografie der Muskulatur
M. extensor carpi radialis longus
M. supinator
....11....,
3.
M. brachioradialis
M. supinator
M. flexor pollicis longus
--
M. flexor carpi ulnaris -
-w_
M. abductor pollicis longus
.,"':.p,H�"":"---- M. flexor
carpi radialis
J.,....-----l!"--- M. flexor digitorum M. flexor pollicis longus
Ansatzsehne des M. flexor pollicis longus
_1.--4;a,;-��-----' M. flexor digitorum
+--h-!�---\-!?-----' Ansatzsehnen des
M. flexor digitorum profundus
a
B Muskeln des rechten Unterarms in der Ansicht von ventral Urs pru ngs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
superficialis
profundus
b
a Nach Entfernung der Mm. pronator teres und flexor digitorum super ficialis; b nach vollständiger Entfernung aller Muskeln.
333
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.6
Dorsale U nterarmmuskulatur
...._-- M. brachioradialis
M. triceps brachii
M. extensor carpi radialis brevis
Olecranon
M. anconeus
Epicondylus medialis, Caput commune der flexoren
M. extensor carpi radialis longus
M. anconeus
M. supinator
M. flexor digitorum profundus M. extensor carpi ulnaris
M. flexor carpi ulnaris
M. flexor carpi ulnaris
�--t-l--- M. abductor pollicis longus
'l'-I--- M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor digiti minimi
rtlll\o!,!!�""'�I--- M. extensor
pollicis longus
�#--- M. abductor
pollicis longus
B--- M. brachioradialis
I.f--- M. brachioradialis
"'1--H+--- M. extensor
pollicis brevis
a o:'t-lfl--- M. extensor
pollicis brevis carpi ulnaris
r-'t'-'!'llH-H---- M. extensor indicis
l\oIfH-'+--- Tuberculum dorsale
Connexus ----I+,f-T-I--f-. intertendinei
Sehne des M. extensor pollicis longus
Sehne des -......,�l..-,.-'lf--5----..�-+--1I1!!+· 1I M. extensor digitorum, Dorsal aponeurose
a
A Muskeln des rechten Unterarms in der Ansicht von dorsal Ursprungs- und Ansatzflächen von Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
334
Sehne des ----'-...-'JII� M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor digiti minimi
,-t',,\-\:-- Sehne des
M. extensor carpi radialis longus
,.......--11+1---- M. extensor digitorum
b
a Die oberflächlichen Extensoren und die Radialisgruppe sind darge stellt; b nach Entfernung der M m . triceps brachii, anconeus, flexor carpi ulna ris, extensor carpi ulnaris und extensor digitorum.
Obere Extremität
Epicondylus medialis, Caput commune der Flexoren
3.
Topografie der Muskulatur
M. brachioradialis
M. brachioradialis
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor carpi radialis brevis
Epicondylus lateralis, Caput commune der Extensoren
M. anconeus
M. flexor digitorum profundus
--
Epicondylus medialis, Caput commune der Flexoren M. anconeus
M. supinator
M. flexor carpi ulnaris
M. supinator, Caput humerale Epicondylus lateralis, Caput commune der Extensoren
M. flexor digitorum profundus M. flexor carpi ulnaris
M. pronator teres
M. pronator teres
M. abductor pollicis longus
M . abductor pollicis longus
M. extensor pollicis longus
M. extensor pollicis longus
M. extensor pollicis brevis
M. extensor pollicis brevis M. extensor indicis carpi ulnaris
Membrana interossea antebrachii
Tuberculum dorsale M. abductor pollicis longus M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor carpi radialis longus
pollicis longus M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor pollicis brevis M. extensor pollicis longus
M. extensor pollicis longus M. extensor digiti minimi
M. extensor digitorum
B Muskeln des rechten Unterarms in der Ansicht von dorsal Urs pru ngs- und Ansatzflächen von M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz : blau). Beachte die Membrana interossea antebrachii, die einigen Unterarm muskeln als zusätzliche Ursprungsfläche dient.
M. extensor digiti minimi
a Nach Entfernung der Mm. abductor pollicis longus und extensor pol licis longus sowie der Radialisgruppe; b nach vollständiger Entfernung aller M uskeln.
335
Obere Extremität
3.7
--
3.
Topografie der Muskulatur
Querschnitte des Ober- und Unterarms
dorsal
t
M. triceps brachii. Caput longum
M. triceps brachii. Caput laterale
M. triceps brachii. Caput mediale
N. radialis Septum intermusculare brachii laterale
Septum intermusculare brachii mediale
Humerus ---if---i
N. ulnaris
itT.ctI--t--- V. brachialis
M. brachialis --+.:\
A. brachialis N. medianus M. biceps brachii. --�"'lI Caput longum
N. musculo cutaneus M. biceps brachii. Caput breve
ventral
A Querschnitt durch einen rechten Oberarm Ansicht von proximal. Zur Lage des Querschnitts s. c.
dorsal
t
Membrana interossea antebrachii
N. interosseus antebrachii posterior
M. abductor pollicis longus M . extensor digiti minimi
M. extensor pollicis brevis
M. extensor carpi ulnaris M. extensor pollicis longus
M. extensor digitorum Radius
M. flexor digitorum profundus
M. extensor carpi ---+:..u::.liI radialis brevis
N. ulnaris
N. interosseus antebrachii anterior
A. ulnaris
M. extensor carpi radialis longus
M. flexor carpi ulnaris
M. brachioradialis M. flexor digitorum superficialis
N. radialis (R. superficialis)
ventral
M. pronator teres A. radialis
B Querschnitt durch einen rechten Unterarm Ansicht von proximal. Zur Lage des Querschnitts s. D.
336
M. flexor pollicis longus N. medianus
M . palmaris longus
Obere Extremität
3.
Topografie der Muskulatur
M. deltoideus
M. pectoralis major
M. coracobrachialis
M. triceps brachii
M. biceps brachii
M. teres major
M. biceps brachii. Ansatzsehne
M. biceps brachii. Caput longum
M. brachioradialis
M. biceps brachii. Caput breve
M. extensor carpi radialis brevis
M. brachialis Epicondylus medialis. Caput commune der Flexoren Lacertus fibrosus. Aponeurosis musculi bicipitis brachii M. pronator teres M. flexor carpi radialis
M. extensor carpi radialis longus Humerus
M. palmaris longus Ulna
Radius
'-i---- M. flexor
carpi ulnaris
+--- M. flexor
digitorum superficialis
M. biceps ----�!-t-!_+'--u.+-'-'! brachii
M. flexor ---:-:i-:-tH pollicis longus M. abductor ----H pollicis longus
M. brachio- ---:--:'I:;-i! radialis Thenar muskulatur
:f'--';-::�-+--- M. palmaris longus
-::..:=..�---- Retinaculum mus culorum flexorum (Lig. carpi transversum)
C .. Gefenstertes" Präparat eines rechten Oberarms Ansicht von ventral.
.....,.-':. ---- M. palmaris brevis
�:--�::- ��""'::--- Palmar
aponeurose
o .. Gefenstertes" Präparat eines rechten Unterarms Ansicht von ventral.
337
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.8
Sehnenscheiden der Hand
....).. '\---L...'-'-;i----'--.::�t-'"---- M. flexor digitorum profundus
Ligg.obliqua -----=t{
��- M. flexor
pollicis longus
Mm. lumbricales
A Karpale und digitale Sehnenscheiden an der Palma manus einer rechten Hand Die Pal maraponeurose ( Sehnen platte der Hohlhand, s. S. 342) ist entfernt. Die Sehnen des M. flexor pollicis longus, des M. flexor carpi radialis sowie der Mm. f1exores digitorum su perficialis und profundus verlaufen - durch die palmaren karpalen Sehnenscheiden ( Vaginae tendinum carpales palmares) geschützt - ge meinsam mit dem N. medianus vom distalen Unterarm durch einen osteofibrösen Kanal (Canalis carpi, Karpalkanal) bis zur Mittelhand (s. auch S. 282 und S. 396). Die karpale Seh nenscheide des langen Daumenbeugers setzt sich regelmäßig direkt in die digitale Sehnen scheide des Daumens fort, während die digi talen Sehnenscheiden der restlichen Finger va riabel mit den karpalen kommunizieren (s. B). =
M. interosseus dorsalis I
-Tt,-�;ryi-,A.;{iil.-;1�.lJ�
M. flexor digitorum --+\-"11 superficialis M. abductor --+:" \' digiti minimi
';;�.1!����--
M. abductor pollicis brevis
M. opponens digiti minimi
Vagina communis --�-""fti'"":j= tendinum mus culorum flexorum
Retinaculum musculorum flexorum (lig. carpi transversum)
M. flexor ----'11carpi ulnaris II'''Y-+-tt-........+.�''---- M. pronator quadratus M. flexor digitorum -----:�It-<.:-.;f-'.. superficialis �--ft:-t---- M. flexor pollicis longus --c-IH---- M. flexor carpi radialis
B Kommunikation zwischen digitalen und karpalen Sehnenscheiden Rechte Hand, Ansicht von palmar (nach Schmidt u. Lanz). a Regelfa l l : I n 71 ,4 % der Fälle (nach Scheldrup 1 95 1 ) steht die digitale Sehnenscheide des kleinen Fingers in direkter Verbindung mit der karpalen Sehnenscheide, während die übrigen Sehnenscheiden des 2.-4. Fingers nur von den Grund- bis zu den Endgelenken reichen . b I n 1 7,4 % der Fälle besteht auch keine Ver bindung zur digitalen Sehnenscheide des kleinen Fingers. c Zusätzlich zur direkten Verbindung der Seh nenscheide des kleinen Fingers kann auch die Sehnenscheide des Zeigefingers (3,5 %) oder die des Ringfingers (3 %) mit der karpa len Sehnenscheide kommunizieren.
338
a
M. adductor pollicis. Caput obliquum
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale
M. flexor digiti minimi
=
M. adductor pollicis. Caput transversum
c
Obere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
C Dorsale Sehnenfächer der Strecker sehnen 1. Sehnenfach: M. abductor pollicis longus, M. extensor pollicis brevis 2. Sehnenfach: Mm. extensores carpi radialis longus und brevis 3. Sehnenfach:
M. extensor pollicis longus
4. Sehnenfach:
M. extensor digitorum, M. extensor indicis
5. Sehnenfach:
M. extensor digiti minimi
6. Sehnenfach: M. extensor carpi ulnaris Dorsal aponeurose
Zur Lage der Sehnenfächer s. D.
-Jc;,.:,;+--- (onnexus
intertendinei
Mm. interossei ---'\\��tt' dorsales
D Retinaculum musculorum extensorum und karpale Sehnenscheiden des rechten Handrückens (Vaginae tendinum carpales dorsales) Das Retinaculum mm. extensorum ist ein Teil der Unterarmfaszie. Seine quer verlaufenden Faserzüge verstärken das Stratum fibrosum der Sehnenscheiden u nd fixieren sie auf dem Handrücken. Im Bereich des Haltebandes sind Sehnenscheidenfächer ausgebildet. in denen die langen Streckersehnen zum Teil einzeln oder zu mehreren verlaufen. Man unterschei det insgesamt sechs Sehnenfächer ( 1 -6), die von radial nach ulnar angeordnet sind (zum I nhalt s. C).
Vaginae tendinum ---:'r-\,ü,,_ carpales dorsales
1. Sehnenfach: Mm. abductor pollicis longus. extensor pollicis brevis 2. Sehnenfach:
Mm. extensores carpi radialis longus u. brevis
4. Sehnenfach:
�
Mm. extensor digitorum, extensor indicis
-----.;.<--.;;F�
5. Sehnenfach:
'\,
M. extensor digiti minimi 6. Sehnenfach:
M. extensor carpi ulnaris
3. Sehnenfach:
M. extensor pollicis longus
Tuberculum dorsale Retinaculum mm. extensorum
M. extensor pollicis longus
E Schematisierter Querschnitt durch den Unterarm in Höhe des distalen Radioul nargelenkes in der Ansicht von proximal (Lage der Schnittebene s. D). Von der Unter seite des Retinaculum mm. extensorum ziehen vertikal gestellte Bindegewebssepten palmar wärts zum Knochen bzw. zur Gelenkkapsel u nd formen sechs osteofibröse Kanäle, die Sehnen scheidenfächer der Strecksehnen (Streckseh nenfächer). Beachte das Tuberculum dorsale. Es lenkt die Ansatzsehn e des M . extensor pollicis longus zum Daumen um (vgl. D).
M. extensor indicis
M. extensor digiti minimi
Retinaculu m mm. extensoru m carpi ulnaris
M. extensor carpi radialis longus M . extensor polliciS brevis
Ulna
M. abductor pollicis long us M. extensor carpi
radialis brevis
Radius
M. extensor digitorum
339
Obere Extremität
3.9
--
3.
Topografie der Muskulatur
Dorsalaponeurose der Finger
M. extensor indicis
M. extensor digiti minimi
M. extensor digitorum Connexus intertendinei
Mm. interossei palmares u. dorsales
M. extensor pollicis brevis M. adductor pollicis M. abductor pollicis longus M. extensor carpi radialis longus
�--,I-....L""'-----MP.-"toF!;"...jt---''- Mm. interossei dorsales
M. extensor carpi ulnaris M. extensor carpi radialis brevis
M. interosseus dorsalis J M. interosseus dorsalis 11 Ansatzsehne des M. extensor carpi radialis longus M. extensor indicis
Ansatzsehne des
A Muskelursprünge und -ansätze am Handrücken einer rechten Hand Ursprungs- und Ansatzflächen der Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
Retinaculum mm. extensorum pollicis longus
M. extensor digitorum
M. abductor pollicis longus M. brachioradialis
M. extensor carpi ulnaris
M. extensor carpi radialis longus
M. extensor digiti minimi M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor pollicis brevis
B Strecksehnen und Connexus intertendinei am Dorsum manU5 einer rechten Hand Zwischen den Ansatzsehnen des M. extensor digitorum verlaufen vari able Sehnen brücken. sog. Connexus intertendinei. Von allen intertendi nösen Verbindungen am Handrücken liegen die Connexus intertendinei zwischen Zeige- und Mittelfinger am weitesten proximal. Sehnenbrü cken zur Ansatzsehne des M. extensor indicis sind h ingegen nie ange legt. Die Anzahl der Sehnen des M. extensor digitorum am Handrücken ist ebenfalls sehr variabel. In der Regel haben alle Finger mindestens zwei Strecksehnenanteile. Zeigefinger und Kleinfinger haben zusätzlich eigene Streckmuskeln (M. extensor indicis und M. extensor digiti minimi), deren Sehnen immer ulnar der Sehnen des gemeinsamen Fingerstreckers ver laufen. Aufgrund dieser eigenen Streckmuskeln können Zeigefinger und Kleinfinger isoliert bewegt werden.
340
3.
Obere Extremität
Topografie der Muskulatur
Dorsal aponeurose
M. interosseus dorsalis "
Phalanx distalis
Interosseus zügel
Os meta carpi '"
Sehne des M. extensor digitorum
ligg. anularia 1---- Phalanx distalis
b
Lumbrikalis-
zügel
distales Interphalangeal gelenk (DIP)
proximales Interphalangeal gelenk (PIP)
Vinculum longum
Sehne des M. flexor digitorum superficialis
Sehne des M. lumM. flexor bricalis " digitorum profundus
Lig. metacarpale transversum profundum
aponeurose
Lig. metacarpale transversum profundum
M. flexor digitorum profundus
c
--'-+--'-;�-h"""":::-7.�'--- Schnittebene von d
Sehne des M. extensor digitorum M. lum bricalis "
Grund gelenk
------::::=:::���:...�
(Strecksehnen ansatzfasern)
M. interosseus dorsalis "
a
Os meta carpi '"
lig. metacarpale transversum profundum
des M. extensor digitorum
Os meta carpi '"
� M. interosseus dorsalis l" �
Ligg. ----( collateralia
Lig. palmare
M. flexor digitorum superficiale
,""...--- M. interosseus -
�f"'o:::::::,. :: ""'
--'
.
...
_ _ -
�
M. lumbricalis 11 d C DorsaJaponeurose der Fingerstrecker
Mittelfinger einer rechten Hand (nach Schmidt u. Lanz).
a Ansicht von dorsal; b Ansicht von radial; c nach Eröffnung der gemeinsamen Sehnenscheide der M m . flexores dig itorum superficialis und profundus; d Querschnitt auf Höhe des Metakarpalkopfes. Die Dorsal- oder Streckaponeurosen der Finger sind nicht nur aponeu rotische Bindegewebsplatten. a n deren Aufbau sich die Sehnen der Mm. extensores digitorum. lumbricales und interossei beteiligen. sondern
Sehne des M. flexor digitorum superficialis
Sehne des M. flexor digitorum profundus
dorsalis '" (Knochen ansatzfasern)
Lig. metacarpale transversum profundum lig. anulare (Ringband Al )
komplexe Strukturen von miteinander verflochtenen Bindegewebszü gen. Sie sind über lockeres Bindegewebe mit dem Periost der Phalangen verbunden. An jeder Dorsalaponeurose unterscheidet man einen Trac tus intermedius und einen Tractus lateralis mit jeweils einer Pars latera lis und einer Pars medialis. Ü ber die jeweiligen Partes laterales strahlen die Ansatzsehnen der M m . lumbricales und der Mm. interossei (sog. In terosseus- und Lumbrikaliszüge) in die Dorsalaponeurose ein (vgl. a). Durch diesen komplexen Aufbau ist sichergestellt. dass sowohl die lan gen Fingerstrecker als auch die kurzen Handmuskeln auf alle drei Finger gelenke einwirken können.
341
Obere Extremität
3.1 0
--
3.
Topografie der Muskulatur
Kurze Handmuskeln: oberfl ächliche Schicht
Ligg. obliqua
--�II!a-----+--:;::I--+--:+: 1 . - 5. Ringband
Lig. metacarpale transversum superficiale Mm. lumbricales
--�1':!�--���--4;:��....-"
��!.!..jr:J.1�-L.:;,�t-+-----?;a�r- Lig. metacarpale transversum profundum
...L---f.jlar�-L;i:57'--..L-_-,
-
Fasciculi transversi --!-H��:;';'�\l---"""",,--"':"'::�_ Fasciculi longitudinales
---H.2-��r-",,--�--'-
M. abductor -----1l��� digiti minimi
--�-':�--- M. interosseus dorsalis I iiIfii�'--::�--'I--- M. adductor pollicis. Caput transversum
;5jL-
_ _ _
M. flexor digiti minimi
M. adductor pollicis. Caput obliquum
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale
; � - � M. palmaris -----';::::brevis
:i����':1 Aponeurosis --���!iiiii
M. abductor pollicis brevis '------ M. opponens pollicis
palmaris
+---- Retinaculum musculorum flexorum (Lig. carpi transversum)
M. flexor ----; carpi ulnaris
L.>. .. --'-'--". _ _ _ _
Fascia antebrachii
+--"-"--f--- M. palmaris longus. Ansatzsehne
M. flexor digitorum ----+--I;;�::....:IF I. superficialis
.....H----- M. flexor carpi radialis M. flexor pollicis longus
A Palmaraponeurose und Dupuytren-Kontraktur Rechte Hand in der Ansicht von palmar. Die Muskelfaszie der Hohlhand ist durch straffes Bindegewebe zu einer Sehnenplatte verstärkt (Apo neurosis palmaris). die die Hohlhand gegen das subkutane Fettgewebe abschließt und dadurch die Weichteile schützt. Sie hat die Gestalt eines Fächers. da ihre Sehnenzüge v. a. in Längsrichtung angeordnet sind (Fas ciculi longitudinales). Querverlaufende Faserzüge (Fasciculi transversi) auf Höhe der Mittelhandknochen sowie das Lig. metacarpeum trans versum superficiale im Bereich der Grundgelenke halten die Längszüge zusammen. Damit die Palmaraponeurose besonders beim Faustschluss nicht schrumpft. wird sie durch zwei Muskeln gespannt. den M. palma ris brevis und den M. palmaris longus. Eine langsam fortschreitende
342
Atrophie bzw. Schrumpfung der Palmaraponeurose führt zu einer zu nehmenden Verkürzung der Hohlhandfaszie. v. a. im Kleinfinger- und Ringfingerbereich (Dupuytren-Kontraktur). Nach Jahren kann di� K�n traktur so massiv sein. dass die Finger stark gebeugt sind und die Fin gerspitzen die Hohlhand berühren. Dadurch ist die G reiffunktion der Hand deutlich beeinträchtigt. Ü ber die Ursachen der Dupuytren-Kon traktur ist wenig bekannt. Es ist jedoch ein relativ häufig auftretendes Leiden. das ü berwiegend Männer über 40 Jahren befällt und ein sym p tom bei chronischen Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose) darstellen kann. Die Therapie besteht in der RegeUn der chirurgisch en Entfern ung der gesamten Palmaraponeurose.
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
>T-----TT-;------"--f-:--'l---"--- Ansatzsehnen des
M. flexor digitorum profundus
-IJZ:.---- Ansatzsehne
Lig. metacarpale ---\-..:".>.tc:'\..."...-+l-'-=�tt�---=-"":"'" transversum profundum
des M. flexor pollicis longus
Mm. lumbricales ---t-\;*--�"�F.-""Hl'-W-,-.i:fIIJ!-�Y
----.,.;p.�--- M. interosseus dorsalis I
��ff'---:::i;:---t--- M. adductor pollicis, Caput transversum
Ansatzsehnen des ---++'! M . flexor digitorum superficialis
..���--- M. adductor pollicis, Caput obliquum
M. opponens ---\\-.:.,���" digiti minimi
'----- M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
---- M. abductor
M. flexor ----4t��� digiti minimi
pollicis brevis
'----- M. opponens pollicis digiti minimi
'----- Retinaculum mm. flexorum (lig. carpi transversum)
f------ M. abductor
pollicis longus
M. flexor --------:-. carpi ulnaris
;,...,<-t:-+---- M. flexor carpi radialis
: ----- M. pronator . -'f+-'-IHt-'iI:':W ....-tf-' quadratus
M. flexor digitorum ----T-If--f--+....... superficialis
-,J-�'Hf----- M. flexor
pollicis longus
B Oberflächliche Muskeln der rechten Hand nach Entfernung der Palmaraponeurose Ansicht von palmar. Die Palmaraponeurose, die Fascia antebrachii und die Mm. palmaris brevis und longus sowie die palmaren und karpalen Sehnenscheiden sind entfernt.
343
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.1 1
Kurze Handmuskeln: mittlere Schicht
Ansatzsehnen des M. flexor digitorum superficialis
Ansatzsehne des M. flexor pollicis longus
---...4-!�a-----f*--\�"",'--r--f��--,jJ-::
M. interosseus dorsalis I
Ansatzsehnen des -----.kL.--\\::lrlIHF--II--f.M M. flexor digitorum profundus
M. adductor pollicis. Caput transversum M. adductor pollicis. Caput obliquum
M. abductor -----'l-). digiti minimi Mm. lumbricales ---ll��I!i!ii!-rl"'l-4!HHf.LJff M. opponens -----'l�� digiti minimi
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale 1'---- M. abductor pollicis brevis M. opponens pollicis
M. flexor ----111 digiti minimi
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale
M. abductor -------1"'<-< digiti mini mi Sehne des M. flexor carpi ulnaris
-----I;:.:.!"' . ...,f
M. abductor pollicis brevis
----- Schnittrand. Retinaculum musculorum f1exorum (Ug. carpi transversum)
Sehne des M. abductor pollicis longus M. extensor pollicis brevis M. flexor digitorum profundus
----
Ulna -----
Sehne des M. flexor carpi radialis
!!----- Radius M. flexor pollicis longus
A Muskeln der rechten Hand Ansicht von palmar. Der M. flexor digitorum superficialis ist entfernt; seine vier Ansatzsehnen sind auf Höhe der Grundgelenke d u rchtrennt. Zur Darstellung der Flexorensehnen an den Fingern sind das 1 .- 3 . Ring band a ufgeschnitten. Durch eine teilweise Entfernung des Retinaculum
344
mm. flexorum (Lig. carpi transversum) ist der Karpalkanal eröffnet. Von der Thenarmuskulatur sind Teile der Mm. abductor pollicis brevis und flexor pollicis brevis (Caput superficiale) entfernt. A m Hypothenar wurde ein Teil des M. abductor digiti m i n i mi reseziert.
Obere Extremität
3.
--
Topografie der Muskulatur
�--."-.--'it---!t-,p:H---iHf-l-+iHt---- Ansatzsehnen des
M. flexor digitorum profundus
Ansatzsehne des M. flexor pollicis longus
Ansatzsehnen des -----....�tWl M. flexor digitorum superficialis Mm. lumbricales
M. adductor pollicis, Caput transversum M. adductor pollicis, Caput obliquum
---�'rfJ�o-W�
M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
M. abductor -------t.\ digiti minimi
M. abductor pollicis brevis
M. flexor digiti minimi
M. flexor pollicis brevis, Caput profundum
Mm. interossei ---�� palmares 11 und 111
M. opponens pollicis M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale L-
_ _ _
M. abductor pollicis brevis
Retinaculum mm. flexorum :---- (Lig. carpi transversum) ;��Ji:;j��L":;ljJ :::
digiti minimi
..;
Sehne des M. flexor carpi ulnaris
Sehne des M. abductor pollicis longus
Canalis carpi (Karpaltunnel)
M. extensor pollicis brevis Sehne des M. flexor carpi radialis
-----'-'If--- Radius Membrana interossea antebrachii
....'-.. '--J.I.-"
-
B Muskeln der rechten Hand Ansicht von palmar. Der M. flexor digitorum profundus ist entfernt und seine vier Ansatzsehnen sowie die von ihnen entspringenden Mm. lum bricales sind d u rchtrennt. Zusätzlich sind der M . flexor pollicis longus und der M . flexor digiti minimi entfernt worden.
345
Obere Extremität
3.1 2
--
3.
Topografie der Muskulatur
Kurze Handmuskeln: tiefe Schicht
ligg. palmaria
Mm. lumbricales
----\':--.::1k---mfI:;���-:f--'��if,---1Y
M. adductor pollicis, Caput transversum
Mm. interossei ----+.:� dorsales I - IV M. abductor digiti mini mi
M. adductor pollicis, Caput obliquum
---
M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
M. flexor --T\" digiti minimi
M. abductor pollicis brevis
M. opponens -----'t.a digiti minimi
rfq,,,..---- M. flexor pollicis brevis, Caput profundum
Mm. interossei ---�....� . palmares 1 - 111
M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
M. opponens ----�....-.C';f'" digiti minimi
'-"----- M. opponens pollicis M. abductor pollicis brevis "'-='---�--"----,#"J'C:"-- Retinaculum musculorum flexorum (lig. carpi transversum)
M . abductor Sehne des M. flexor carpi ulnaris
Sehne des M. abductor pollicis longus
Canalis carpi (Karpaltunnel)
M. extensor pollicis brevis Sehne des M. flexor carpi radialis Ulna
--'1---- Radius
A Muskeln der rechten Hand Ansicht von palmar. Die Ansatzsehnen, Sehnenscheiden und Ringbän der der langen Fingerbeuger sind vollständig entfernt. Beachte die freigelegten Ligg. palmaria, die zusätzlich zu den Sehnen scheiden eine Art Führungsrinne für die langen Flexorensehnen darstel len (s. S. 285).
346
Nach der Entfernung des M. adductor pollicis sind der M. in terosseus . dorsalis I sowie der M . interosseus palma ri s I nahezu vollstän dig freIge legt. Sowohl der M . opponens pollicis als auch der M. opponens digiti minimi sind teilweise entfernt.
Obere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
r--.2-J--------!:Ia-.'------______l---- M. flexor digitorum profundus
.r---...:.� ... �--�..._'d_----{�::lJ�---
M. flexor digitorum superficialis
..---II-:-T-+----,+�-:-II_\_,_--+--=i_-- Mm. interossei .._�-- M. flexor
pollicis longus
M. adductor pollicis
M. abductor ---- .•. digiti minimi
M. flexor ----\. digiti minimi
M. f1exor pollicis brevis und M. abductor pollicis brevis
__
-t...,.,:..,; ...., #-
-
-
M. interosseus dorsalis I
---- M. flexor
carpi radialis
.'------ M. opponens pollicis
M. abductor pollicis longus M. abductor pollicis brevis
carpi ulnaris M. flexor pollicis brevis
CD M. interosseus palmaris I
Ulna ---l�
@ M. interosseus dorsalis 11
Radius
Q) M. interosseus dorsalis 111
o M. interosseus palmaris 11
® M. interosseus dorsalis IV
® M. interosseus palmaris 111
B Muskelursprünge und -ansätze der Palma manus einer rechten Hand Urs prungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
347
Obere Extremität
4.1
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
--
Arterien
Truncus brachiocephalicus
---;.���EU;���
-, "->-""':.1!;c.\,.. A. axillaris -----�
B Überblick über die Arterien der Schulter und des Armes Die Arterien variieren h i nsichtlich i hres U rsprungs und ihrer Verzwei gungen erheblich (zu den häufigsten Varianten s. Kap. 5. Topografie der Leitungsbahnen). Astfolge der A. subclavia • A. vertebralis A. thoracica interna (A. mammaria interna) Truncus thyrocervicalis - A. thyroidea inferior - A. suprascapularis - A. transversa cervicis • Truncus costocervicalis - A. cervicalis profunda - A. intercostalis suprema •
•
Astfolge der A. axillaris A. thoracica superior A. thoracoacromialis - R. acromialis - R. clavicularis - R. deltoideus - R. pectoralis • A. thoracica lateralis A. subscapularis - A. thoracodorsalis - A. circumflexa scapulae A. circumflexa humeri anterior A. circumflexa humeri posterior •
•
A. ulnaris
•
•
•
Astfolge der A. brachialis A. profunda brachii - A. collateralis media - A. collateralis radialis • A. collateralis ulnaris superior (Rete articulare cubiti) A. collateralis ulnaris inferior (Rete articulare cubiti) •
•
A Verlauf der unterschiedlichen Abschnitte der Schulter- und Armarterien A. subdavia: entspringt auf der rechten Seite aus dem Truncus brachio cephalicus (wie hier dargestellt). auf der linken Seite direkt aus dem Aortenbogen. Sie verläuft zwischen den Mm. scaleni anterior und me dius (Skalenuslücke) über die ' . Rippe. an deren lateralem Rand sie sich in die A. axillaris fortsetzt (s. u.). I m Unterschied zu den übrigen. hier aufgefüh rten Arterien führt die A. subclavia Blut nicht nur zur oberen Extrem ität. also Schultergürtel u nd Arm. sondern auch •
zu einem Teil des Halses. • zum okzipitalen Teil des Gehirns u nd • zur vorderen Brustwand. A. axillaris: verläuft als Fortsetzung der A. subclavia vom lateralen Rand der ' . Rippe bis zum unteren Rand des M. pectoralis major bzw. bis zur Sehne des M . latissimus dorsi. A. brachialis: bildet die Fortsetzung der A. axillaris u nd erstreckt sich bis zur Aufteilung in die Unterarmäste (A. radialis und A . ulnaris) auf Höhe des Ellenbogengelenks. A. radialis: zieht von der Teilung der A. b rachialis auf der radialen Seite des Unterarms zwischen M. brachioradialis und M. flexor carpi radialis zur Handwurzel und endet i m Arcus palmaris profundus. A. ulnaris: zieht als 2 . Ast der A . brachialis unter dem M. pronator teres hindurch u n d verläuft auf der ulnaren Seite des Unterarms. bedeckt vom M. flexor carpi ulnaris. zum Arcus palmaris superficialis.
348
Astfolge der A. radialis • A. recurrens radialis (Rete articulare cubiti) R. carpalis palmaris (Rete carpale palmare) R. palmaris superficialis (Arcus palmaris superficialis) R. carpalis dorsalis (Rete carpale dorsale) - Aa. metacarpales dorsales - Aa. digitales dorsales A. princeps pollicis A. radialis indicis Arcus palmaris profundus - Aa. metacarpales palmares - Rr. perforantes •
•
•
• •
•
Astfolge der A. ulnaris A. recurrens ulnaris (Rete articulare cubiti) • A. interossea communis - A. interossea posterior - A. interossea recurrens - A. interossea anterior R. carpalis palmaris (Rete carpale palmare) R. carpalis dorsalis (Rete carpale dorsale) • R. palmaris profundus (Arcus palmaris profundus) • Arcus palmaris superficialis - Aa. digitales palmares communes - Aa. digitales palmares propriae •
• •
Obere Extremität
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Mm. scaleni A. brachialis ----7�--:-
A. vertebralis
A. thoracoacromialis
{
Truncus thyrocervicalis
A. supra scapularis
R. acromialis . R . deIt01deus
A. carotis communis A. subclavia
R. pectoralis
A. subscapularis A. circumflexa humeri posterior A. circumflexa
A. ulnaris
./';:-�� Rr. perforantes
A. thoracica superior
-----1;riII,,�
M. pectoralis minor
A. axillaris
A. circumflexa scapulae
A. profunda brachii M. latissimus dorsi ---.....:..:.. M. triceps brachii, Caput longum
...,-•....,..
Truncus brachiocephalicus
A. thoracodorsalis
-t-....� . I
-
A. thoracica lateralis
A. brachialis ---l'---i-
a
A. collateralis radialis A. collateralis media A. collateralis --I-::--IIP.''' ulnaris superior A. recurrens radialis
A. collateralis ulnaris inferior A. recurrens ulnaris
M. brachio- ---=�;II ; III!" radialis
A. interossea --I-j,...... w anterior
A. interossea --....;... posterior
A. interossea communis
....--- M. flexor
carpi ulnaris A. interossea posterior Membrana interossea
R. palmaris superficialis
R. carpalis dorsalis, A. ulnaris
Arcus palmaris profundus
Rete carpale dorsale
Arcus palmaris superficialis
Rr. perforantes
Aa. metacarpales palmares u. dorsales Aa. digitales palmares propriae
C Arterien der rechten oberen Extremität Ansi cht von vorne mit supiniertem Unterarm. Aus Gründen der Ü bersichtlichkeit sind nicht alle in B erwähnten Arterien abgebildet.
R. posterior, A. interossea anterior
R. posterior, --...L.JA A. interossea anterior A. radialis
Rete carpale dorsale
---�r:u�'t�- A. carpalis dorsalis
A. radialis R. carpalis dorsalis A. princeps pollicis Aa. metacarpales dorsales Aa. digitales dorsales
o Arterien des rechten Handrückens
b
E Arterielle Hautäste am rechten Unterarm (Rami perforantes) a aus der A. radialis und der A. u lnaris (Unterarm supiniert, Ansicht von ventral); b aus der A. interossea posterior (Unterarm proniert, Ansicht von dorsal). Aus der dünnen Haut des Unterarms lassen sich besonders gut gefäßgestielte Faszien hautlappen gewinnen. Das sind Hautlappen aus Haut, Unterhaut und Faszie, deren Gefäß versorgung durc h Äste der g roßen Arterien und deren Begleitvenen sichergestellt wird. Diese Gefäßversorgung nehmen die Hautlap pen bei der Transplantation mit.
349
Obere Extremität
4.2
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Venen
V. cephalica
V. basilica
V. mediana cephalica
V. mediana cubiti
V. cephalica v. basilica
M. biceps brachii
N. cutaneus antebrachii medialis
V. cephalica
V.mediana cubiti profunda
V. mediana antebrachii
v. basilica a
Epicondylus medialis V. mediana cubiti
V. cephalica
V. basilica
V. mediana cubiti profunda (v. perforans)
N. cutaneus antebrachii lateralis
Aponeurosis bicipitalis
V. mediana antebrachii
V. mediana basilica
v. cephalica
V. basilica
V. mediana cubiti V. cephalica accessoria
V. mediana basilica
V. mediana cephalica
V. basilica
V. cephalica
V. mediana antebrachii
b
V. cephalica
A Hautvenen und Hautnerven der rechten Ellenbeuge Ansicht von ventral. Die subkutanen Venen der Ellenbeuge eignen sich aufgrund ihrer Größe, ihrer guten Zugänglichkeit und der relativ dünnen Haut in diesem Bereich besonders gut für intravenöse I njektionen und venöse Blu tentnahmen. Wegen ihrer engen Beziehung zu den Hautnerven, z. B. der V. basilica zum N . cutaneus antebrachii medialis, können je doch intravenöse Injektionen in solche Venen zeitweise äußerst schmerzhaft sein, z. B. wenn d u rc h eine irrtümlich .paravasale" Injektion Reizzustände im u mliegenden Bindegewebe
hervorgerufen werden. Sind die s ubkutanen Venen i m Unterhautfettgewebe leicht ver schieblich, spricht man von sog Rollvenen". In etwa 3 % der Fälle kann die A. ulnaris ober flächlich über die Beugemuskulatur h inweg ziehen (A. ulnaris s uperficialis, vgl. S. 3 89). Eine versehentliehe intraarterielle Injektion kann bei bestimmten Medikamenten verheerende Fol gen haben. Aus diesem G rund sollte m a n da rauf achten, vor einer intravenösen Injektion eine mögliche Pulsation (arterielles Gefä ß I ) z u tasten und i m me r erst e i n e geringe Menge Blut (dunkelrot venöses Blut, hellrot arteri elles Blut) in die Spritze zu aspirieren.
V. basilica
. •
�
V. perforans --'----A
V. cephalica
c
V. mediana basilica V. basilica
�-+-+-- V. mediana
antebrachii
�
B Fossa cubitalis des rechten Arms: variabler Verlauf der subkutanen Venen a M-förmige Venenanordnung über einer V. mediana antebrachii; b zusätzliche V. cephalica accessoria aus den Venengeflechten a n der Streckseite des U n terarms; c fehlende V. mediana cubiti. Alle hier dargestellten Varianten sind häufig.
350
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
V. subclavia V. axillaris
Sulcus deltoideopectoralis
V. thoracoepigastrica
V.cephalica
V. thoracodorsalis
F Übersicht über die wichtigsten oberflächlichen und tiefen Venen der oberen Extremität Zwischen den tiefen und oberflächlichen Venen am Arm bestehen zahlreiche Verbin dungen (Vv. perforantes). Zur Förderung des Blutrückstromes sind in die Venen in regel mäßigen Abständen Venen klappen eingebaut (5. 5. 63).
Hiatus basilicus
Vv. brachiales
TIefe Venen (Vv. profundae membri superioris) V. subclavia V. axillaris • Vv. brachiales Vv. ulnares • Vv. radiales Vv. interosseae anteriores • Vv. interosseae posteriores Arcus venosus palmaris profundus Vv. metacarpales palmares
V. basilica
• •
•
V. mediana -----.f-+::..,.... cubiti
•
V. mediana ---Hf--l antebrachii Vv. interosseae anteriores
•
•
V. cephalica
Vv. radiales
Vv. perforantes
Oberflächliche Venen (Vv. superficiales membri superioris) V. cephalica V. cephalica accessoria • V. basilica V. mediana cubiti • V. mediana antebrachii V. mediana cephalica V. mediana basilica Rete venosum dorsale manus • Arcus venosus palmaris superficialis •
•
•
Arcus venosus palmaris profundus I�-- Vv. meta
carpales palmares
Arcus venosus palmaris superficialis /r.1---*-+1f-- Vv. inter capitulares
•
• •
11>-+--- Vv. digitales palmares
C Tiefe Venen der rechten oberen Extremität Ansicht von ventral.
'J.,--- V. cephalica
)'-\-t--f>-.r-,--- Rete venosum
dorsale manus
Kt�7f---:lt-r-l--1I+-- Vv. inter
capitulares
A\---\--/--- Vv. digitales dorsales
E Oberflächliche Venen des rechten Handrückens
o Oberflächliche Venen der rechten
oberen Extremität Ansicht von ventral. Als bevorzugte Längs stämme des subkutanen Armvenennetzes sind die V. mediana antebrachii, die V. basilica und die V. cephalica ausgebildet. V. mediana antebrachii: Sie übernimmt - im Unterschied zu den Vv. cephalica und basilica, die v. a . das Blut aus den Hautvenen des Hand rückens aufnehmen - den venösen Abfluss der Unterarmbeugerseite. Die variable V. mediana antebrachii mündet in der Ellenbeuge am häufigsten über die V. mediana cephalica und die V. mediana basilica in die entsprechenden Längsvenen (s. S. 373). V. basilica: Sie zieht aus der Ellenbeuge zu nächst epifaszial im Sulcus bicipitalis media lis zum Hiatus basilicus (Durchtritt durch die Oberarmfaszie in der Mitte des Oberarms), im weiteren Verlauf - bis zu ihrer Einmündung in die ulnare V. brachialis - dann subfaszial. V. cephalica: Sie verläuft am Oberarm zunächst an der lateralen Seite des M. biceps brachii, dann in einer Rinne zwischen M. deltoideus und M. pectoralis major (Sulcus deltoideopec toralis) und mündet schließlich im Trigonum clavipectorale (s. S. 374) in die V. axillaris.
351
Obere Extremität - 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.3
lymphbahnen u nd lym phknoten
,...';!1----- NIL axillares
dorsolaterales Oberarm territorium
rr.+--->.,.-- dorsomediales
territorium dorsomediales Oberarm territorium
Oberarm territorium
mittleres ---1H-;IT-t Oberarm territoriu m
<-\1--- NIL cubitales Territorium des radialen Bündels Territorium des ulnaren Bündels
Territorium des ulnaren Bündels
Territorium des radialen Bündels
'++++-++--- mittleres Unterarm territorium
ulnare lymph- ---7':1 bahngruppe
--">-;�- radiale Lymph bahngruppe
radiale lymphbahngruppe
-�t'f'--'-:R;���-- ulnare Lymphbahngruppe
�-hl--- nach dorsal b
a
A lymphgefäße der oberen Extremität (nach Schmidt u. Lanz) a Ansicht von dorsal ; b Ansicht von ventral. An der oberen Extremität unterscheidet man: •
•
oberflächliche (epifasziale) Lymphgefäße (Vasa Iymphatica superficialia) und tiefe Lymphgefäße (Vasa Iymphatica profunda).
absteigende Lymphgefäße
Während die tiefen Lymphgefäße zusa mmen mit den Arterien und tie fen Venen verlaufen, liegen die oberflächlichen Lymphgefäße in der S ubkutis, a m Unterarm v. a. in der Nachbarschaft der Vv. cephalica und basilica. Zwischen tiefem und oberflächlichem System bestehen zahlreiche Anastomosen. Die Pfeile geben d ie Hauptfließrichtung an. Entzündungen bzw. Infektionen an der Hand führen in der Regel zu schmerzhaft geschwollenen axillären Lymphknoten, bei einer Mitbe teiligung der Lymphgefäße sind diese als rote Streifen durch die Haut sichtbar (sog. Lymphangitis, .Blutvergiftung").
von palmar nach dorsal aufsteigende Lymphgefäße
Territorium des radialen Bündels
radiale Lymphbahngruppe
352
B lymphdrainage von Daumen, Zeigefinger und Handrücken (nach Sch m idt u. Lanz) Der Lymphabfluss von Daumen, Zeigefinger sowie einem Teil des Mit telfingers erfolgt über eine radiale G ruppe von Lym phgefäßen, die di rekt zu den axillären Lymphknoten ziehen. Der Abfluss von den übrigen Fingern erfolgt über eine ulna re Gruppe von Lymphgefäßen (hier nicht dargestellt) die zunächst in den kubitalen Lymphknoten enden.
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
NIL supraclaviculares A. axillaris NIL axillares centrales
Nil. cervicales V. jugularis intema
v. brachialis
A. subclavia
M. biceps brachii
Clavicula
�;;'�7;:'::-- NIL axillares apicales
v. basilica
---,.,e=;--- M. pectoralis minor
A. brachialis
�-=""""--_:?!!I!l;...::;.,,::;-- NIL axillares
interpectorales
Nil. cubitales
--",!,,!__ ! -':'�--- M. pectoralis major �:...:-. 7':' �_ - NIL axillares
pectorales
'-"-'--��:.:--- NIL para
mammarii
M. latissimus dorsi
C Regionäre lymphknoten der rechten oberen Extremität Ansicht von vorne. Wichtige Lymphknotenstationen für den Arm, den Schultergü rtel und die vordere Brustwand sind die Lymphknoten der Achselhöhle (Nodi Iymphoidei axillares). Sie bestehen a us 30-60 Lymph knoten, die i n einzelne Gruppen unterteilt werden (Levels 1 - 11 1 , s. E) und durch Lymphgefäße untereinander in Verbindung stehen. Insgesamt bilden die Lymphgefäße der Achselhöhle einen im Fettgewebe liegen den Plexus Iymphaticus aXilloris. Die abfließende Lymphe sammelt sich im Truncus subclavius (hier nicht dargestellt) und mündet auf der rech ten Seite zusammen mit dem Truncus jugularis dexter und dem Trun cus bronchomediastinalis dexter über den Ductus Iymphaticus dexter in den rechten Venenwinkel (s. S. 1 92).
��:!'!tf:..S:-- Ductus
Iymphaticus dexter Level 11 Level 111
o Axilläre lymphknoten der einzelnen "levels"
(nach Henne-Bruns, Dürig u. Kremer)
level I: Untere axilläre Gruppe (lateral des M. pectoralis minor) • NIL axillares pectorales • NIl. axillares subscapulares NIl. axillares laterales • NIl. paramammarii •
level 11: Mittlere axilläre Gruppe (auf Höhe des M. pectoralis minor) • NIl. axillares interpectorales • Nil. axillares centrales
E lymphknotenetagen <"levels") der Axilla Die axillären Lymphknoten sind als regionäre Lymphknoten für die Brustdrüse (Mamma) von großer klinischer Bedeutung, da es im Ver lauf einer Brustkrebserkrankung zu einer Metastasierung (Absiedlung von Tumorzellen) i n die entsprechenden Lymphknoten kommt. Aus onkochirurgischer Sicht werden die axillären Lymphknoten in Etagen oder .Levels· eingeteilt: • • •
Level I umfasst alle Lymphknoten lateral des M . pectoralis minor; Level 11 alle auf Höhe des M . pectoralis minor; Level 111 alle medial des M . pectoralis minor (s. S. 294).
level 111: Obere, infraklavikuläre Gruppe (medial des M. pectoralis minor) NIL axillares apicales •
353
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis: Aufbau
4.4
Ganglion spinale
Radix dorsalis
Radix ventralis
Rr. dorsales der Spinal-
Rr. ventrales der Spinal-
r-��-- ( 6
Truncus superior «( 5, C 6)
Truncus inferior «(8, Thl ) r-��- Thl Divisiones ---+��>I "'�""""'7--;;fS�-- Divisiones anteriores posteriores (Flexoren) (Extensoren) Fasciculus -----+.1 lateralis Fasciculus -----E-.,.....�tI posterior
A. axillaris
Fasciculus ----f.;j� medialis
N. axillaris ------"j.,. «( 5 , 6) N. musculo cutaneus «(5,6)
,..--- A. axillaris
N. medianus, Radix lateralis
N. medianus, Radix medialis
Fasciculus --�. lateralis
4'----- Medianus gabel
�...-- N. ulnaris
«(8,Th l )
'.�!--- N. medianus
N. radialis «(6,7, 8,Th l )
«(6.7, 8,Th l )
Fasciculus posterior
a
N. radialis --�:!'Ot---
b
c
A Schematischer Aufbau des Plexus brachialis a Bezeichnung und Abfolge der unterschiedlichen Anteile; b Lage und Benennung der einzelnen Fasciculi in Beziehung zur A. axillaris; c Aufteilung der Fasciculi in ihre Hauptäste.
B Anzahl und Lokalisation der Hauptbestandteile des Plexus brachialis Bestandteile
Anzahl
Lokalisation
1 . vordere Äste (Rr. ventrales) der Spinalnerven aus den Rückenmarks segmenten ( 5-Thl
5
zwischen dem M. scalenus anterior und dem M. scalenus medi us (Skalenuslücke)
2. Primärstränge (Truncus superior, medius und inferior)
3
lateral der Skalenuslücke und oberhalb der Clavicula
3.
Aufteilungen (Divisiones): drei vordere (Divisiones anteriores) und drei hintere (Divisiones posteriores)
6
dorsal der Clavicula
4.
Sekundärstränge (Fasciculus lateralis, medialis und posterior)
3
in der Achselhöhle dorsal vom M. pectoralis minor
354
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
',.�=--=--- C 3
�7"""""-- C 5 M. scalenus medius --��..
N . phrenicus M. scalenus anterior
Truncus superior
C VII
Truncus medius _ _
-- C8
N. suprascapularis
Th l Th l
A. carotis communis
Fasciculus posterior Fasciculus lateralis
A. subclavia
---::::;;��;;:� �i.i.�
Truncus brachiocephalicus
N. subscapularis --....� . -II!':-'--'::-=::::;�-'! ;I !INI..--3. Fasciculus medialis
N. subclavius 1. Rippe
---"�---'-----=-.l---_ N. thoracicus
.:._ _
A. axillaris --____--:-�--Hf
longus
N. axillaris ---��i---;"
=---- --�=::..: --�;:_-- N. intercosto brachialis
A. circumflexa ----r--i'l:�� humeri posterior
2":----�iö::"----:--
N. musculo cutaneus N. radialis --
-=�-"'�-<;;;iiiii;�;;;::;i��-- N. pectoralis
��,......
medialis
-:-
N. medianus ---7--7-;---Cf:c
N. cutaneus N. ulnaris antebrachii medialis
C Verlauf des Plexus brachialis und seine Projektion auf den Thorax nach Durchtritt durch die Skalenuslücke Rechte Seite, Ansicht von ventral.
N. cutaneus brachii medialis
N. thoraco dorsalis
N. pectoralis lateralis
D Rückenmarksegmente und Nerven des Plexus brachialis Rückenmarksegmente der Primärstränge Truncus superior C 5 + C 6 Truncus medius C 7 Truncus i nferior C 8 +T h l •
•
•
Rückenmarksegmente der Sekundärstränge Fasciculus lateralis C 5 - C 7 Fasciculus medialis C 8 -Th l Fasciculus posterior C 5- Th 1 •
•
•
Nerven der Pars supraclavicularis (direkte Äste aus den Rr. ventrales bzw. aus den Trunci) N. dorsalis scapulae N. thoracicus longus N. suprascapularis N. subclavius •
•
•
•
Nerven der Pars infraclavicularis (kurze und lange Äste aus den einzelnen Fasciculi) Fasciculus lateralis - N. musculocutaneus - N. pectoralis lateralis - N. medianus (Radix lateralis) Fasciculus medialis - N. medianus (Radix medialis) - N. ulnaris - N. pectoralis medialis - N. cutaneus brachii medialis - N. cutaneus antebrachii medialis Fasciculus posterior - N. radialis - N. axillaris - N. subscapularis - N. thoracodorsalis •
•
•
355
4.
Obere Extremität
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachia lis: Pars supraclavicularis
4.5
A Plexus brachialis - Pars supraclavicularis Zur Pars supraclavicularis des Plexus brachialis werden alle Nerven ge zählt, die i m seitlichen H alsdreieck zwischen den M m . scaleni anterior und medius als direkte Äste aus den Rr. ventrales der Spinalnerven bzw. aus den Trunci hervorgehen. Die einzelnen Nerven der Pars supraclavi cularis sind aufgrund ihrer Lage und i h res Verlaufs unterschiedlich stark für Lähmungen und/oder Kompressionen prädisponiert (s. 8- 0). Nerv
Segment
N. dorsalis s ca pu l a e
(5
Innervierter Muskel •
M. levator scapulae M. rhomboideus major • M. rhomboideus m i no r
:"J,u�,;t--- Proc. transversus atlantis
N. dorsalis scapulae Vertebra prominens (( VII)
Scapula, Angulus superior
M. rhombo- ---�,:" ideus minor
•
C 4-6
N. suprascapularis
• M. supraspinatus • M. infraspinatus
N . tho racicus longus
C 5- 7
•
N. s ubclavi us
C 5, 6
• M. subclavius
P---"II-.... -" .. Sca pu la,
M. rhombo ideus major
Margo medialis
M. serratus anterior
8 N. dorsalis scapulae Eine isolierte Lähmung des N. dorsalis scapulae ist wegen seiner ge schützten Lage zwischen den tiefen Nackenmuskeln u nd dem M. leva tor scapulae sowie den M m . rhomboidei äußerst selten.
Atlas (( I) ---±.�"
N. supra scapularis
Vertebra ---i:jI;oia\ 'Ii:I. prominens (( VII)
��!i��-- l . RiPpe
Lig. transversum scapulae superius ( VII --T:'.....
":.111'�..,.
Incisura scapulae mit N. suprascapularis Acromion
?�"'Ik4:--- N. thoracicus
M. serratus anterior
longus
M. supra- -�""''-'jj;j'"'' spinatus
Tuberculum majus
Spina scapulae M. infra spinatus
9. Rippe -.....".�-=--
( N. thoracicus longus und N. subclavius Der lange und oberflächliche Verlauf auf dem M. serratus anterior ent lang der lateralen Thoraxwand prädisponiert den N. thoracicus longus zu mechanischen Schädigungen, z. B. d u rch längeres Tragen eines schweren Rucksackes. Iatrogen kann der Nerv nach Ausräumung von axillären Lymphknoten infolge eines metastasierenden Tumors der Brustdrüse geschädigt werden. Klinisch führt der Ausfall des M. serratus anterior zu einer sog Scapulo oloto · d u rch das Abheben des medialen Skapularandes vom Thorax. Dies wird besonders deutlich beim Anhe ben des Armes nach vorne. Eine Elevation über 90· ist in der Regel nicht mehr möglich. . •
356
o N. suprascapularis Verletzungen und chronische Kompressionen des N . suprascapularis (ein eher seltenes Phänomen) führen zu einer Atrophie der Mm. su praspinatus und infraspinatus mit einer Schwäche der Abduktion (Ein schränkung v. a. in der Anfa ngsphase der Abd u ktion: .Starterfunktion" des M. supraspinatus) und A ußenrotation des Armes. N eben einer iso lierten Verletzung kann der N erv in dem osteofibrösen Kanal zwischen Lig. transvers u m scapulae superius u nd I ncisura scapulae (gelegentlich vollständige Verknöcherung des Kanals) kompri miert werden (Incisura Scapulae-Syndrom).
Obere Extremität
E Kompressionssyndrome des Plexus brachialis aufgrund anatomischer Engpässe im Schulterbereich Auf seinem Weg von den Foramina interver tebralia zu den Armnerven verläuft der Plexus brachialis durch einige Engpässe, i n denen er mechanisch beeinträchtigt werden kann. Dar über hinaus kann es durch eine Druckwirkung von a ußen, z. B. durch Tragen von schweren Lasten, zu einer direkten Kompression des Ple xus brachialis kommen. Folgende Kompressi onssyndrome werden unterschieden:
3. Hyperabduktionssyndrom: Kompression des Plexus brachialis durch den M. pectoralis minor und den Proc. coracoideus unterhalb des M. pectoralis minor bzw. Proc. coracoideus (s. H) bei abduziertem Oberarm; 4. chronische Druckwirkung von außen (z. B. Rucksacklähmung).
M. scalenus medius
Systematik der Leitungsbahnen
Halsrippe Ansatz Mm. scaleni
,J.f;�'-=-.-'-- M. scalenus anterior
-':-H;��-- M. scalenus
\h�'U!"L-'-:"'- Halsrippe
anterior
,-,L*+o""",,,.+-- Plexus
/,.�.....-:! . �-- Plexus ; brachialis
brachialis
A. subclavia
A.subclavia
Truncus brachio cephalicus
1. Skalenus- bzw. Halsrippensyndrom: Verengung der Skalenuslücke durch eine Halsrippe oder Bandstruktur (s. F); 2. Kostoklavikuläres Syndrom: Einengung des Raums zwischen 1. Rippe und Clavicula (5. G);
4.
a
Cartilago costalis
b
1. Rippe
F Skalenussyndrom durch eine enge Skalenuslücke aufgrund einer Halsrippe Bei etwa 1 % aller Menschen können Halsrippen die Skalenuslücke, die von den Mm. scaleni an terior und medius sowie von der 1. Rippe gebil det wird, einengen. Hierbei werden die mit der A. subcJavia durch die Skalenuslücke ziehen den Primärstränge des Plexus brachialis von unten bzw. hinten komprimiert, wodurch der Gefäß-Nerven-Strang mehr oder weniger ge-
1. Rippe
spannt verläuft. Fehlt einer kurzen Halsrippe der knöcherne Kontakt zur 1. Rippe (b), tritt an seine Stelle häufig eine Bandstruktur, die dann ebenfalls zu einer Kompression des Ge fäß-Nerven-Stranges führt. Im Vordergrund stehen in den Arm ausstrahlende Schmerzen, bevorzugt an der ulnaren Handseite, sowie Durchblutungsstörungen durch eine mecha nische Reizung des periarteriellen sympathi schen Geflechts der A. subcJavia.
M. scalenus
Plexus brachialis
anterior
Humerus in max. Abduktion Proc. coracoideus
1'I II.�c-=;---'-- 1. Rippe A. subclavia
Anteile des Plexus brachialis
--
---'-----''
B.\'I-?-:- 7--�-,.
--; -
A. axillaris
V. subclavia
V. axillaris
G Kostoklavikuläres Syndrom durch Kompression des GefäßNerven-Stranges zwischen ,. Rippe und Clavicula Eine Einengung des kostoklavikulären Raumes ist selten und findet sich meist bei Personen mit entweder hängenden Schultern, ausgeprägtem Flachrücken, retrahierten Schultern (schweres Lastentragen auf den Schultern) oder bei einer deformierten 1. Rippe bzw. nach einer Klaviku larfraktur. D u rch Senken u nd Zurücknehmen des Schultergürtels kann eine mögliche Einengung verstärkt werden. Die Patienten klagen über ähnlich Symptome wie beim Skalenussyndrom, zusätzlich können Zei chen einer venösen Stauung d u rch Behinderung des Rückflusses über die V. subclavia a uftreten .
-
--- 1 . Rippe --=,�_-- Clavicula
Clavicula
1. Rippe
Mm. scaleni
M. pectoralis
���-- M. sub· clavius
'---=v--'-:--- A. u. V.
subclavia
minor
H Hyperabduktionssyndrom durch Kompression des Gefäß Nerven-Stranges unterhalb des M, pectoralis minor bzw. des Proc. coracoideus Dieses seltene Kompressionssyndrom tritt - bei einer bestehenden Enge i n diesem Bereich - nach maximaler Abduktion bzw. Elevation des ent· sprechenden Armes auf. Als Provokationstest wird der Arm nach kranial und dorsal gezogen und dort gehalten. Normalerweise sollte a uc h nach 1 - 2 Min. der Radialispuls gut fühlbar sein und nicht über ausstrahlende Schmerzen geklagt werden.
357
Obere Extremität
4.6
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis: Pars infradavicu la ris - Übersicht und ku rze Äste
A Plexus brachialis - Pars infraclavicularis Zur Pars infraclavicularis des Plexus brachia lis werden alle Nerven gezählt. die den Plexus bereits auf Höhe der Fasciculi verlassen (sog. kurze Äste) oder als Endäste der einzelnen FasNerv
Segment
ciculi zum Arm ziehen (sog. lange Äste). Hier werden zunächst die kurzen Äste dargestellt; zu den langen Ästen vgl. die nachfolgenden Seiten.
Innervierter Muskel
-----'
Hautäste
Teil I: Kurze Äste •
•
N. subscapularis
C5-8
•
M . subscapularis M. teres major
•
N. thoracodorsalis
C6-8
•
M. latissimus dorsi
• Nn. pectorales medialis und lateralis
C 5-Th l
• M. pectoralis major M. pectoralis minor
•
N. cutaneus brachii medialis
Thl
•
N. cutaneus antebrachii medialis
C8. Thl
•
Nn. intercostobrachiales'
Th2. Th3
�� �:�� �:�� -
N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris)
� Nn.inter-
costales. Rr. cutanei anteriores
N. cutaneus brachii lateralis inferior (N. radialis)
•
•
N. cutaneus brachii medialis
•
N. cutaneus ante brachii medialis
•
Rr. cutanei laterales
N. cutaneus brachii medialis und N. inter costobrachialis
N. cutaneus antebrachii lateralis (N. musculo cutaneus)
N. cutaneus antebrachii medialis
R. palmaris n. ulnaris -+-- R. palmaris n. mediani
Teil 11: lange Äste •
N . musculocutaneus (5. 5. 320)
C 5-7
•
M. coracobrachialis M. biceps brachii • M. brachialis
• N. cutaneus ante brachii lateralis
•
•
•
• N . axillaris (5. 5. 320)
C 5. C 6
•
C 6-Thl
N. radialis (5. 5. 322)
•
M. deltoideus M. teres minor
• M. triceps brachii • M. anconeus M. supinator M. brachioradialis M. extensor carpi radialis longus M. extensor carpi radialis brevis • M. extensor digitorum M. extensor digiti minimi M. extensor carpi ulnaris M. extensor pollicis longus M. extensor pollicis brevis M. extensor indicis M. abductor pollicis longus
•
•
• •
•
N. cutaneus brachii lateralis superior
---,.-+-- Nn. digitales palmares
communes und proprii (N. medianus)
Nn. digitales palmares communes und proprii (N. ulnaris)
a
•
N. cutaneus brachii lateralis inferior N. cutaneus brachii posterior N. cutaneus antebrachii posterior • R. superficialis n. radialis
•
'-...--,--- Nn. supra claviculares
•
N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris) ----f--- N. cutaneus brachii
•
posterior (N. radialis)
•
• •
•
•
N. medianus (5. 5. 326)
s
C 6-Th l
• M. pronator teres M. pronator quadratus • M. palmaris longus M. flexor carpi radialis • M. flexor pollicis longus • M. flexor digitorum profundus (lh) M. flexor digitorum superficialis M. abductor pollicis brevis M. opponens pollicis M. flexor pollicis brevis (Caput superficiale) Mm. lumbricales 1 und 11 •
• •
R. palmaris n. mediani Nn. digitales palmares communes und proprii
N. cutaneus brachii medialis
•
N. cutaneus '---�,l antebrachii medialis
•
•
•
N. cutaneus brachii lateralis inferior (N. radialis) N. cutaneus antebrachii posterior (N. radialis) N. cutaneus antebrachii lateralis (N. musculo cutaneus)
•
R. dorsalis n. ulnaris
•
• N . ulnaris (5. 5. 324)
C 8-Th l
•
M. flexor carpi ulnaris M. flexor digitorum profundus (lh) M. palmaris brevis M. flexor digiti minimi • M. abductor digiti minimi M. opponens digiti mini mi M. adductor pollicis M. flexor pollicis brevis (Caput profundum) • Mm. interossei palmares und dorsales Mm. lumbricales 111 und IV •
•
•
•
• R. palmaris n. ulnaris • R. dorsalis n. ulnaris Nn. digitales dorsales Nn. digitales palmares communes und proprii •
•
Nn. digitales dorsales (N. ulnaris)
b
Nn. digitales palmares proprii (N. medianus)
•
•
•
•
lagern sich als Hautäste des 2. und 3. lnterkostalnervs dem N. cutaneus brachii medialis an
358
B Sensible Innervationsgebiete des N. cutaneus brachii medialis und des N. cutaneus antebrachii medialis am rechten Arm a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal.
Obere Extremität
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis (C5 -Th l l
N. pectoralis lateralis Proc. coracoideus
Corpus vertebrae C VII 1 . Rippe
--�'-:�*:::,��[:.:'L_ Clavicula �������-- N. pectoralis medialis
M. pectoralis minor M. pectoralis major
Proc. spinosus ThVIl
o Nn. pectorales medialis und lateralis
Rechte Seite, Ansicht von ventral. Fascia thoraco lumbalis
N. sub-
Fasciculus posterior
--
--.1..-
Corpus vertebrae C VII l . Rippe
C N. thoracodorsalis Rechte Seite, Ansicht von dorsal.
R. dorsalis
Nn. intercostales 11 und 111
Schnittrand 2. Rippe M. subscapularis
�"'!i��---�-- M. teres major Nn. intercostobrachiales
----_�-
E Herkunft und Hautinnervation der Nn. intercostobrachiales am rechten Oberarm Ansicht von ventral .
F N. subscapularis Rechte Seite, Ansicht von ventral. Die Rippen sind teilweise entfernt.
359
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.7
Plexus brachialis: Pars infraclavicularis - N. musculocutaneus u nd N. axillaris Proc.
-- Nn. supra
Fasciculus lateralis
claviculares
N. axillaris
M. scalenus anterior
A. axillaris � N. cutaneus brachii medialis
N. radialis N. cutaneus �-O/>n antebrachii lateralis (N. musculo cutaneus)
M. biceps brachii. ---�la'Irl Caput breve
--1'--- N. cutaneus antebrachii medialis
M. biceps brachii. ----t Caput longum M. coraco- ----'-< brachialis
N. radialis
M. brachialis ---�'F.: Schnittrand des M. biceps brachii
----j��!IiI
A Sensibles Innervationsgebiet des N. cutaneus antebrachii lateralis Ansicht von ventral.
cutaneus
M. brachialis --�'fI-f:'-.I! -=....,..--- Nn. supra claviculares N. axillaris N. cutaneus --f+-l antebrachii lateralis
Motorische Äste
N. cutaneus brachii medialis
N. cutaneus antebrachii medialis
o N. musculocutaneus (C5-7)
•
N. cutaneus ante brachii lateralis (N. musculo cutaneus)
Rr. musculares - M. coracobrachialis - M . biceps brachii - M. brachialis
'-'-�rl--- Radius
Sensible Äste • •
N. cutaneus antebrachii lateralis Rr. articulares (vorderer Anteil der Gelenkkapsel des Ellenbogengelenkes)
N. radialis N. ulnaris ------c!--
N. medianus
B Sensibles Innervationsgebiet des N. cutaneus antebrachii lateralis Ansicht von dorsal.
360
C Verlauf des N. musculocutaneus nach Verlassen des Fasciculus lateralis des Plexus brachialis Rechte obere Extremität. Ansicht von ventral. Der N. m usculocutaneus verlässt als gemisch ter Nerv ( mit motorischen und sensiblen Ästen) den Fasciculus lateralis in Höhe des late=
ralen Randes des M. pectoralis minor (hier nicht dargestellt) und tritt nach kurzem Verlauf durch den M. coracobrachialis hindurch. Danach ver läuft der Nerv zwischen dem M . biceps brachii und dem M. brachialis bis zur Ellenbeuge und versorgt mit seinem sensiblen Endast die Haut an der Radialseite des Unterarms.
4.
Obere Extremität
--
N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris)
�
N. radiali'S
N. musculocutaneus
N. radialis
J
!L_
-
Systematik der Leitungsbahnen
.-r.:1K'::-- Atlas
Nn. supra claviculares
N. ,",,",", brachii medialis
N. cutaneus antebrachii medialis
M. scalenus ----'7.�rr medius UI:-P.1"".... "' I'100:::-: N. phrenicus
N. cutaneus brachii lateralis superior (sensibler Endast des N. axillaris)
:----,,--- M. scalenus anterior
Plexus brachialis M. delto ideus
C VII Fasciculus
N.ulnaris Clavicula
�.�;,:'---F'---- 1. Rippe
:..---,,"---- A. axillaris
E Sensibles Innervationsgebiet des N. cutaneus brachii lateralis superior Ansicht von ventral.
�--�:::""'-==---r!--- M. teres minor
-'-':...--- Nn. supra claviculares /--r1f--", N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris)
N. cutaneus brachii medialis
N. cutaneus antebrachii medialis
�\�
N. radialis
N. musculo cutaneus
G Verlauf des N. axillaris nach Verlassen des fasciculus posterior des Plexus brachialis Rechte obere Extremität, Ansicht von vorne. Der N. axillaris verlässt als gemischter Nerv den fasciculus posterior und verläuft in der Tiefe der Achselhöhle direkt unter dem Schulterge lenk nach dorsal, um durch die laterale Achsel lücke und entlang des Collum chirurgicum auf die Hinterseite des proximalen H umerus zu
gelangen. Mit seinem sensiblen Endast inner viert er die Haut über dem M. deltoideus. Eine isolierte Axillarisparese kann nach einer nach vorne-unten gerichteten Schultergelenkslu xation (bzw. iatrogen nach unvorsichtigem Repositionsversuch), nach einer Humerus halsfraktur auf Höhe des Collum chirurg icum sowie nach anhaltendem Druck von Axillarkrü cken (Achselgehstützen) auftreten.
H N. axillaris (e S und (6) N. ulnaris ---+--
Motorische Äste N. medianus
f Sensibles Innervationsgebiet des N. cutaneus brachii lateralis superior Ansicht von dorsal .
• Rr. musculares - M. deltoideus - M. teres minor
Sensibler Ast • N. cutaneus brachii lateralis superior
361
Obere Extremität
4.8
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis: Pars infraclavicularis - N. radialis
A N . radialis (C6-Thl ) Motorische Äste • Rr. musculares (aus dem N. radialis) - M. triceps brachii - M. anconeus - M. brachioradialis - M. extensor carpi radialis longus - M. extensor carpi radialis brevis • R. profundus (Endast: N. interosseus posterior) - M. supinator - M. extensor digitorum - M. extensor digiti minimi - M. extensor carpi ulnaris - M. extensor pollicis longus - M. extensor pollicis brevis - M. extensor indicis - M. abductor pollicis longus
Sensible Äste
B Traumatische Schäden und Kompressionssyndrome des N. radialis an der freien oberen Extremität Der N. radialis kann in seinem gesamten Verlauf d urch Verletzungen u nd/oder chronische D ruckeinwirkung geschädigt werden. Das klini sche Bild hängt dabei entscheidend vom Läsionsort ab. Grundsätzlich gilt, je weiter proximal die läsionsstelle liegt, u m so mehr Strecker m u skein sind betroffen. C harakteristisch für p roximale ( .hohe") läsio nen ist die sog. Fa/lhand (s. C), wobei eine Streckung weder im Handge lenk noch i n den Fingergrundgelenken möglich ist. Je nach läsionsort kommt es ebenfalls zu sensiblen Störungen (Schmerzen, Parästhesien und Taubheitsgefühlen) besonders im a utonomen Gebiet des R. super ficialis im Bereich des radialen Handrückens ( 1 . Spatiu m interosseum zwischen Daumen und Zeigefinger). Proximale Nervus-radlalls-Läslon • Chronischer Druck in der Axilla, z. B. infolge einer Krückenlähmung (.amerikanische Krücke"). Klinisches Bild: typische Fallhand und Ausfall des M. triceps brachii (Sensibi/itätsstörungen vorhanden). Traumatische läsion bei H umerusschaftfrakturen auf Höhe des Sukus n. radialis (Canalis spiralis). Klinisches Bild: in der Regel typische Fallhand ohne Beteiligung des M. triceps brachii, da die Rr. musculares für die Innervation des M. triceps brachii den N. radialis bereits vor Eintritt in den Sukus n. radialis verlassen (Sensibilitätsstörungen jedoch vorhanden). • Chronischer Druck auf den N. radialis auf seiner knöchernen Unter lage im Sukus n. radialis (z. B. während des Schlafes, bei der Nar kose durch falsche lagerung des Patienten, durch überschießende Kallusbildung nach einer Fraktur, durch Sehnen brücken des Caput laterale vom M. triceps brachii), häufig als sog. Parkbanklähmung (.Paralysie des amoureux") bezeichnet. Klinisches Bild: Fallhand ohne Beteiligung des M. triceps brachii mit meist günstiger Prognose und Rückbildung der Druckparesen inner halb weniger Tage (Sensibilitätsstörungen vorhanden).
•
• Rr. articulares (aus dem N. radialis) - Gelenkkapsel des Schultergelenkes Rr. articulares (aus dem N. interosseus posterior) - Gelenkkapsel des Handgelenkes und der vier radialen Fingergrundgelenke N. cutaneus brachii posterior • N. cutaneus brachii lateralis inferior • N. cutaneus antebrachii posterior R. superficialis - Nn. digitales dorsales - R. communicans ulnaris •
•
•
Mittlere Nervus-radlalls-LäsIon
Nn. digitales dorsales mit Anastomosen zu Nn. medianus und ulnaris
-+--- autonomes Versorgungsgebiet des R. superficialis
C Fallhand nach proximalen und mittleren Nervus-radialisläsionen Wird der N. radialis geschädigt, kann der Patient den Handrücken nicht mehr a n heben, m a n spricht von einer Fallhand. Neben der Fallhand fin det man einen sensiblen Ausfall an der Radialseite des Handrückens, der Streckseite des Daumens, des Zeigefingers und des radialseitigen M it telfingers bis zum M ittelgelenk. Die Sensibilitätsstörungen sind häufig auf das Autonomgebiet des Nervs (Spatium interosseum zwischen Dau men und Zeigefinger) beschränkt.
362
• Chronischer Druck auf den N. radialis während seines Durchtritts durch das Septum intermusculare laterale sowie seiner Passage im Radialistunnel, z. B. durch überbrückende Gefäße und Bindege webssepten. Klinisches Bild: Fallhand mit Sensibilitätsstörungen.
Distale Nervus-radlalls-Läsion • Kompression des R. profundus am Eintritt in den Supinatorkanal durch eine scharfrandige Sehne des Pars superficialis des M. supi nator (Frohse-Arkade): Supinatorsyndrom bzw. distales Radialis kompressionssyndrom. Klinisches Bild: keine typische Fallhand und keine Sensibilitäts störungen im Bereich der Hand (vor Eintritt in den Supinatorkanal Abgabe des rein sensiblen R. superficialis sowie der Rr. musculares für die Mm. supinator, brachioradialis, extensor carpi radialis longus und brevis). Paresen der Mm. extensores pollicis brevi5 und longus, abductor pollicis longu5, extensor digitorum, extensor indicis und extensor carpi ulnaris. • Traumatische Schädigung des R. profundus infolge Radiusluxation oder Radiusfraktur. Klinisches Bild: keine Fallhand und keine Sensibilitätsstörungen.
Obere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
M. scalenus anterior
-- Nn. supra
claviculares
N. axillaris ---f--
Fasciculus ------,-..,..�. posterior N. cutaneus ---I't. brachii lateralis inferior (N. radialis)
A. axillaris ----.!...:Ib-l
N. cutaneus brachii medialis
N. cutaneus antebrachii medialis
N. musculo cutaneus
N. radialis ----.:--!!!f:-,
N. cutaneus ---L--4J brachii posterior N. radialis im ---'--'tH--.:;. Sulcus n. radialis N. cutaneus ----'I--.>' brachii lateralis inferior M. triceps ---f.H'1J---' brachii
Radialistunnel
o Sensibles Innervationsgebiet
des N. radialis Ansicht von ventral .
N. cutaneus antebrachii posterior
-"":....,.--- Nn. supra claviculares
--+-- N. axillaris N. cutaneus brachii posterior (N. radialis) N. cutaneus brachii medialis N. cutaneus --+---"1 antebrachii posterior (N. radialis)
N. cutaneus brachii lateralis inferior (N. radialis)
N. musculo cutaneus
N. cutaneus antebrachii medialis
N. ulnaris ----I�
E Sensibles Innervationsgebiet des N. radialis Ansicht von dorsal .
-J1
_ _
---- M. brachialis
'-IJ",,�--- R. profundus im Supinatorkanal M. supinator --H--F�' . M. brachio radialis N. interosseus ---fl. F Verlauf des N. radialis nach Verlassen posterior des Fasciculus posterior des Plexus Radialisgruppe --*M. abductor -�!A.I;-l�"H pollicis longus
M. extensor --.jJ....J.+J.' digitorum
M. extensor pollicis longus
brachialis Rechter Arm, Ansicht von ventral; U nterarm in Pronationsstellung. Der N. radialis stellt die u nmittelbare Fortsetzung des Fasciculus pos terior dar und verläuft in Begleitung der A. pro funda brachii im Sulcus n. radialis schraubig um die Rückseite des Humerus. Nach seinem Durchtritt durch das Septum intermusculare laterale (hier nicht dargestellt) etwa 10 cm proximal des Epicondylus humeri radialis zieht der N . radialis zwischen dem M. brachioradialis und dem M . brachialis (Rodiolistunne/, s. S. 386) nach distal in die Ellenbeuge, wo er sich in den R. profundus und den R. superficialis aufteilt. Der R. profundus durchdringt den M. supina tor zwischen seinem oberflächlichen und sei nem tiefen Teil (Supinatorkanal) und zieht als dünner N . interosseus (antebrachii) posterior weiter zum Handgelenk. Der R . superficialis verläuft weiter am Unterarm zusammen mit der A. radialis entlang des M. brachioradialis, gelangt i m unteren Drittel zwischen Radius und M . brachioradialis auf die Streckseite und endet als sensibler Hautast auf dem radialen Handrücken sowie den dorsalen Rändern der radialen 2� Finger ( Daumen, Zeigefinger und radiale Hälfte des M ittelfingers). =
363
Obere Extremität
4.9
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis: Pars infraclavicularis
-
N. ulnaris B Traumatische Schäden und Kompressionssyndrome des N. ulnaris am Arm Die Nervus-ulnaris-Parese ist die häufigste periphere Nervenlähmung, sowohl u nter den trau m atischen als auch unter den nicht unmittel bar traumatischen Läsionen. Chara kteristisch für eine Ulnarisläsion ist die sog Krollenhand" (s. C), eine Fehl ha ltung der Hand, bei der durch den Ausfall der Mm. interossei die Finger im Grundgelenk überstreckt u nd in den M ittel- und Endgelenken leicht gebeugt sind. Diese Kral lenstellung ist am Zeige- und M ittelfinger am wenigsten a usgeprägt, da bei diesen Fingern die Fehlstellung d urch die medianusinnervierten M m . lumbricales I und 1 1 teilweise kompensiert wird. Eine a usgeprägte Haltungsanomalie weist der Daumen a u f, der d urch den Ausfall des M . adductor pollicis und das Überwiegen der M m . extensor pollicis lon gus und a bd uctor pollicis deutlich ü berstreckt ist. Zusätzlich zu dieser typischen Fehlhaltung kommt es nach 2 - 3 M onaten zu einer Atrophie der M m . interossei, insbesondere im 1 . Spati u m interosseum sowie zu einer Hypothenaratrophie. Sensibilitätsstörungen findet man im ulna ren Handbereich, a n der u l n a ren Hälfte des Ringfingers und am gesam ten Kleinfinger.
A N. ulnaris (C8-Thl ) Motorische Äste •
•
•
Rr. musculares (direkt aus dem N . ulnaris) - M. flexor carpi ulnaris - M. flexor digitorum profundus (ulnarer Teil) R. muscularis (aus dem R. superficialis) - M. palmaris brevis Rr. musculares (aus dem R. profundus) - M. abductor digiti minimi - M. flexor digiti minimi - M. opponens digiti minimi - Mm. lumbricales 111 und IV - Mm. interossei palmares und dorsales - M. adductor pollicis - M. flexor pollicis brevis (Caput profund um)
. •
Sensible Äste •
Rr. articulares - Gelenkkapsel des Ellenbogengelenks sowie der Hand- und Fingergrundgelenke R. dorsalis n. ulnaris (Endäste: Nn. digitales dorsales) R. palmaris n. ulnaris N. digitalis palmaris proprius (aus dem R. superficialis) N. digitalis palmaris communis IV (aus dem R. superficialis; Endäste: Nn. digitales palmares proprii)
• • • •
Proximale Nervus-ulnarls-läslon •
•
•
Finger in KrallensteIlung �
Traumatische Schädigung v. a. am Ellenbogengelenk durch seinen exponierten Verlauf im Sulcus n. ulnaris (z. B. Druckschädigung beim Aufstützen des Armes), durch Luxationen des Nervs aus seinem Sulcus sowie durch Gelenkverletzungen bei Frakturen. Chronische Druckeinwirkung auf den Nerv im Sulcus n. ulnaris infolge degenerativer oder entzündlicher Veränderung im Ellen bogengelenk sowie durch chronischen Zug am Nerv bei kontinuier licher Beugung und Streckung (Sulcus-ulnaris-Syndrom). Kompressionsmöglichkeit zwischen den Ursprungssehnen des M. flexor carpi ulnaris (Kubitaltunnelsyndrom). Klinisches Bild: Krallenhand und Sensibilitätsstörungen.
Mittlere Nervus-ulnaris-Läslon •
Autonomgebiet des N. ulnaris
1 . Spatium interosseum
•
-H-- sensibles
atrophierte ----'t----�-' Mm. interossei
Versorgungsgebiet des N. ulnaris
Traumatische Schädigung im Bereich des Handgelenkes, z. B. durch Schnittverletzungen. Chronische Druckeinwirkung auf den N. ulnaris am Handgelenk in der Guyon-Loge, einem osteofibrösen Kanal zwischen lig. carpi palmare, Os pisiforme und Retinaculum musculorum flexorum (Guyon-Logen-Syndrom, s. S. 399). Klinisches Bild: Krallenhand und Sensibilitätsstörungen mit Aus nahme der Hypothenarregion (R. palmaris intakt).
Distale Nervus-ulnaris-Läslon
C Krallenhand nach Nervus-ulnaris-läsionen Neben der typischen Krallensteilung der Finger fallen v. a. durc h die Atrophie der M m . interossei die eingesunkenen Zwischenknochenbe reiche der M ittelhand auf. Die Sensibilitätsstörungen sind häufig auf den kleinen Finger beschränkt (Autonomgebiet des N. ulnaris). kräftige Adduktion des Daumens an der gesunden Hand
•
Kompression des R. profundus in der Hohlhand durch chronischen Druck, z. B. durch Arbeitsgeräte (z. B. Presslufthammer). Klinisches Bild: Krallenhand, keine Sensibilitätsstörungen (R. superficialis intakt).
Flexionsstellung des Daumens im Daumenendglied als Hinweis auf eine N. ulnaris-Läsion o "Positives Fromment-Zeichen" an der linken Hand
Bei der Untersuchung fällt eine Parese des M. adductor pollicis auf. For dert m a n den Patienten a uf, ein Blatt Papier zwischen Daumen und Zei gefinger festzuhalten, benutzt er den Nervus-medianus-innervierten M . flexor pollicis longus ( Beugung des D a umenendgliedes) anstelle des gelähmten Nervus-ulnaris-innervierten M . adductor pollicis.
364
Obere Extremität
--
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nn. supra claviculares
N. axillaris --+'-
Fasciculus medialis
....;-'-"\,,--"!':II�
-:-;
A. axillaris ---��
N. cutaneus brachii medialis
--1'---- N. cutaneus antebrachii medialis
R. palmaris n. ulnaris N. ulnaris -----;'--Nn. digitales palmares com munes u. proprii (N. ulnaris)
E Sensibles Innervationsgebiet des N. ulnaris Ansicht von ventra l .
� �
Epicondylus medialis Sulcus n. ulnaris
Nn. supra claviculares N. axillaris
M. flexor ---;-:.,�+ digitorum profundus
carpi ulnaris
N. cutaneus brachii medialis Retinaculum N. cutaneus antebrachii medialis
N. musculo cutaneus
/
R. dorsalis n. ulnaris
--.<--- R. palmaris n. ulnaris -hl,..--- R. superficialis
��ytr---- R. profundus N. digitalis palmaris communis lV
R. dorsalis -----,R n. ulnaris
Nn. digitales --L..--H-H dorsales (N. ulnaris)
F Sensibles Innervationsgebiet des N. ulnaris Ansicht von dorsal .
N. medianus
r--P-:H- Nn. digitales palmares proprii
G Verlauf des N. ulnaris als direkte Fortsetzung des Fasciculus medialis Rechter Arm. Ansicht von ventral. Nach Ver lassen der Achselhöhle folgt der N. ulnaris zu nächst dem Sulcus bicipitalis medialis, um in der Mitte des Oberarms durc h das Septum in termusculare mediale auf die Streckseite zu ziehen, s. S. 380. Zwischen Septum und me dialem Trizepskopf erreicht er das Ellenbo gengelenk, das er auf der medialen Seite. ein gebettet in einer Knochenrinne, dem Sulcus nervi ulnaris, unterhalb des Epicondylus me dialis überquert. Der Nerv tritt dann zwischen den beiden Köpfen des M. flexor carpi ulnaris auf die Beugeseite des Unterarms und verläuft unter diesem Muskel bis zum H andgelenk. I m weiteren Verlauf zieht der N . ulnaris auf dem Retinaculum musculorum flexorum radial vom Os pisiforme durch die Guyon-Loge (s. S. 399) zur Palmarlläche der Hand. wo er sich in ei nen R. superficialis und einen rein motorischen R. profundus aufteilt.
365
Obere Extremität
4.1 0
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Plexus brachialis: Pars infraclavicularis
-
N. medianus
A N. medianus (C6-Thl ) MotorIsche Aste • Rr. musculares (direkt aus dem N. medianus) - M. pronator teres - M. flexor carpi radialis - M. palmaris longus - M. flexor digitorum superficialis • Rr. musculares (aus dem N. interosseus antebrachii anterior) - M. pronator quadratus - M. flexor pollicis longus - M. flexor digitorum profundus (radialer Teil) • R. muscularis thenaris (.Thenarast") - M. abductor pollicis brevis - M. flexor pollicis brevis (Caput superficiale) - M . opponens pollicis • Rr. musculares (aus den Nn. digitales palmares communes) - Mm. lumbricales I und 11
Sensible Aste • Rr. articulares - Gelenkkapsel des Ellenbogengelenkes und der Handgelenke • R. palmaris n. mediani (Daumenballen) • R. communicans cum nervo ulnare • Nn. digitales palmares communes • Nn. digitales palmares proprii (Finger)
Autonomgebiet --�.-
Flexionsstellung --I-...... des 4. und 5. Fingers
sensible Ver sorgung durch den N. medianus
C Schwurhand nach proximaler Nervus-medianus-Läsion Beim Versuch, eine Faust zu m a chen, können lediglich die ulnaren Fin ger gebeugt werden. Dadurch entsteht das Bild einer Schwurhand. Gleichzeitig können Sensibilitätsstörungen, insbesondere i n dem Auto nomgebiet ( Fingerkuppen der radialen 3\12 Finger) des Nervs a u ftreten.
B Traumatische Schäden und Kompressionssyndrome des N. medianus am Arm Die Schädigung des N. medianus d u rc h Verletzung oder chronische Druckeinwirkung zählt zu den häufigsten peripheren Nervenläsionen. Das klinische Bild hängt bei dieser Schädigung vom Lösionsort ab. Man unterscheidet daher proximale und distale Nervenläsionen wie z. B. das Pronatar-teres-Syndrom und das Karpa/tunnelsyndrom. Charakteristisch für proximale Nervus-medianus-Läsionen ist d ie sog. Schwurhand, die beim Versuch des Faustschlusses entsteht (Ausfall der langen Finger beuger mit Ausnahme des vom N. u l n a ris innervierten Anteil des M. fle xor digitorum profundus). Bei d istalen N ervus-medianus-Läsionen, wie z. B. dem Karpaltunnelsyndrom, fallen h ingegen . n u r" eine Thenaratro phie sowie Sensibilitätsstörungen a u f. Proximale NenlUs-medlanus-Läsion • Traumatische Schädigung bei Frakturen und luxationen im Bereich des Ellenbogengelenkes. • Chronische Druckschädigungen durch einen atavistisch a uftre tenden Proc. supracondylaris, von dem ein Band zum Epicondylus medialis zieht (.Struthers-ligament", s. S. 387), durch einen kräfti gen lacertus fibrosus sowie beim Pronator-teres-Syndrom, bei dem der Nerv zwischen den beiden Köpfen des M. pronator teres kompri miertwird. Klinisches Bild: Typische .Schwurhand" beim Versuch des Faust schlusses, unzureichende Pronation, fehlende Opponierbarkeit des Daumens, Störung der Greiffunktion, Atrophie der Thenarmusku latur sowie Sensibilitätsstörungen an der radialen Palma manus und den radialen 31h Fingem (außerdem trophisch-vegetative Stö rungen, z. B. Verminderung der Schweißsekretion und vermehrte Hautdurchblutung). Das sog. Jlaschenzeichen · ist positiv (die Hand kann aufgrund einer Schwäche des M. abductor pollicis brevis eine Flasche nicht mehr umschließen).
Distale Nervus-medianus-Läslon •
Tra umatische Schädigung durch Schnittverletzungen (z. B. bei Suizidversuch) infolge seiner oberflächlichen lage am distalen Unterarm. • Chronische Druckschädigung des N. medianus beim Durchtritt durch den Canalis carpi (häufigstes Kompressionssyndrom des N. medianus: Karpaltunnelsyndrom). Mögliche Ursachen für einen raumfordemden Prozess innerhalb des Karpalkanals: z. B. luxatio nen und Frakturen der Handwurzelknochen, entzündliche Verände rungen an den Sehnenscheiden, Muskelvarianten (z. B. durch den Karpalkanal ziehende Mm. lumbricales), Vermehrung des Bindege webes infolge endokrin-metabolischer Störungen (Diabetes melli tus, Gravidität, Klimakterium). Klinisches Bild: keine Schwurhand, zunächst Sensibilitätsstörungen (Parästhesien und Dysästhesien) besonders an den Fingerkuppen von Zeige- und Mittelfinger sowie des Daumens durch zusätzlichen Druckanstieg im Karpalkanal infolge langanhaltender Flexionsbzw. Extensionsstellung beim Schlafen (.Brachialgia paraesthetica noctuma"). Im weiteren Verlauf motorische Ausfälle der Thenarmus kulatur (Thenaratrophie) mit Erhalt der Sensibilität im Thenarbereich (R. palmaris n. medianus intakt); positives Flaschenzeichen (s. O)!
o Positives "FlaschenzeichenM an der rechten Hand
Abduktion des gesunden Daumens und anschI. sicheres Umfassen eines runden Gegenstandes
366
völliges Umfassen ist aufgrund der Unfähigkeit zur Abduktion nicht möglich
Bei proximalen und d i stalen Nervus-m edianus-läsionen kann ein run des Gefäß m it der betroffenen Hand n icht mehr völlig u mfasst werden (Schwäche bzw. Ausfall des M . abductor pollicis brevis).
Obere Extremität
--
N. axillaris
jJ
N. radialis
N.
��:�U�� a
N. radialis R. palmaris n. mediani
i�
4.
Fasciculus lateralis
Systematik der Leitungsbahnen
M. scalenus anterior
Nn. supra c1aviculares
Fasciculus ---:--:";-';;;d�Y medialis N. cutaneus brachii medialis
A. axillaris ----:-*4 Medianusgabel, Radix lateralis Medianusgabel, Radix medialis
N. cutaneus antebrachii medialis
I ----L....
N.ulnaris
N. medianus --:-�H
Nn. digitales palmares com munes u. proprii (N. medianus)
E Sensibles Innervationsgebiet des N. medianus Ansicht von ventral .
� L .
N. cutaneus brachii medialis
�1
R. articularis -----t::!!o!
M. pronator teres, Caput humerale
i.N\Irl'i"��--- M. flexor carpi Nn. supra c1aviculares
radialis
M. pronator teres, --+�'I' Caput ulnare
M. palmaris longus
N. axillaris
-1---7 N. radialis
digitorum superficialis
N. interosseus --� antebrachii anterior M. flexor ---.l'l!-:I-. pollicis longus
·�"-+W.f--- M. pronator N. cutaneus antebrachii medialis
quadratus
Irp,.-=--.,.--- R. palmaris n. mediani
Retinaculum mm. f1exorum N. ulnaris ----f-
R. muscularis thenaris /F--;��H'-1h""'-- Nn. digitales palmares communes
Nn. digitales ---+++*<1 palmares proprii (N. medianus)
F Sensibles Innervationsgebiet des N. medianus Ansicht von dorsal .
Mm. lumbri cales I und "
W"---'io'''1f---:''--'----;,-'- Nn. d igitales palmares proprii
G Verlauf des N. medianus nach Vereini gung seiner Radix medialis aus dem Fasciculus medialis und seiner Radix lateralis aus dem Fasciculus lateralis Rechter Arm, Ansicht von ventral. Distal der Medianusgabel verläuft der N. medianus im Sulcus bicipitalis medialis oberhalb der A. bra chialis zur Ellenbeuge und gelangt unter dem Lacertus fibrosus und zwischen den beiden Köpfen des M. pronator teres (Caput hume rale und Caput ulnare) zum Unterarm. Nach Abgabe des N . interosseus antebrachii anterior distal vom M. pronator teres zieht der N. media nus zwischen den oberflächlichen und tiefen Fingerbeugern zum Handgelenk und gelangt unter dem Retinaculum musculorum flexo rum (Lig. carpi transversum ) im Karpalkanal zur Hohlhand, wo er sich in seine Endäste auf zweigt (motorischer Ast zur Thenarmuskulatur sowie sensible Äste für die Haut an der Palmar seite der radialen 31h Finger).
367
Obere Extremität
5.1
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächenrelief und epifasziale Leitu ngsba h nen: Ansicht von ventral
M. deltoideus ------i---'-
M. triceps brachii. Caput laterale
-
----
Endgelenk beugefurche M. pectoralis major
Mittelgelenk beugefurche Grundgelenk beugefurche proximale Hohlhandfurche
M. biceps brachii
V. cephalica
V. basilica V. mediana cubiti carpi radialis longus
Sehne des M. palmaris longus Thenar Pollex
-�--,---'�
Mittel- -�------''!h furche
+
-
distale Hohlhand furche
Thenarfurche (linea vitalis)
-=-
�
Hypothenar
---- distale Hand gelenkfurche
Palma manus
proximale Hand gelenkfurche Digitus minimus
Index
Digitus anularis Digitus medius
A Oberflächenrelief eines rechten Armes Ansichtvon ventral . Bezüglich der tastbaren Knochenpunkte an der obe ren Extremität s. S. 237.
Haftkämme des Stratum basale
Sulei cutis
B Handlinien und Beugefurchen der rechten Hohlhand nach schwacher Beugung des Handgelenks (nach Schmidt u. Lanz) Die etwa eine Fingerbreite von der Hohlhand entfernte proximale Hand gelenkfurche deckt sich in ihrem Verlauf mit den distalen Epiphysen linien beider Unterarmknochen. Die distale Handgelenkfurche verläuft meist auf Höhe des Mediokarpalgelenks.
Schweißdrüsenmündung
Stratum corneum
)
Stratum lucidum Stratum granulosum Stratum spinosum Stratum basale
Stratum germinativum
Meissner Tastkörperchen
�-H'ior--- Blutgefäß '-'�----- Vater-Pacini Körperchen Schweißdrüse
368
C Schematischer Aufbau der leisten haut an der palmaren Handfläche Die d ünne Felderhaut des Unterarms geht kon tinuierlich in die dickere Leistenhaut der Hohl hand über. Im Bereich der palmaren Finger haut sind die Papillarleisten besonders hoch u nd mit 0.1 - 0,4 mm deutlich sichtbar. Das Leistenmuster (Dermatoglyphen) im Bereich der Fingerbeeren ist charakteristisch für jedes Individuum. Das . Fingerspitzengefühl" ist eng mit der örtlichen Verteilung von Tastkörper chen u nd freien N ervenendigungen verbun den (z. B. 7 5 - 80 Vater-Pacini-Körperchen pro Finger und etwa 1 00 freie Nervenendigungen pro Quadratmillimeter).
Obere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
(4 --+--- Th2 Nn. supra clavicu lares
--
Th3
N. inter costo brachialis
....+... --- N. cutaneus
V. cephalica
brachii medialis
Hiatus basilicus
----
V. basilica
-r---- N. cutaneus
antebrachii medialis
N. cutaneus antebrachii lateralis
-B-f!-......
-
�-t':6------ V. mediana cubiti
I-1:W'I�\-::Ir---
V. cephalica ---1-...,"
v. mediana antebrachii
E Segmentale bzw. radikuläre Hautinnervation (Dermatome) an einem rechten Arm Ansicht von ventral. Mit dem Auswachsen der Extremität werden in der Ontogenese die sensiblen Hautsegmente in unterschiedlichem Maße in die Länge gestreckt und zu schmalen Streifen ausgezogen. Dabei wer den die Segmente C 5 - 7 aus dem Bereich der Leibeswand ausgeglie dert.
Vv. perforantes
��-- Nn. supra N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris)
claviculares
--:=--- Nn. intercostales.
Rr. cutanei anteriores
_",,"-�- Nn. intercostales. N. cutaneus brachii lateralis inferior (N. radialis)
N. radialis. R. superficialis
1J.tL--- N. ulnaris.
R. palmaris
A-H�"'-- N. medianus.
N. cutaneus --� antebrachii lateralis (N. musculocutaneus)
R. palmaris
....... - Palmar
� -
aponeurose
��-- N. cutaneus brachii medialis und N. intercosto brachialis N. cutaneus antebrachii medialis
N. radialis. R. superficialis N. medianus. ---ff--" R. palmaris
Nn. digitales palmares -.L....-H'HI communes u. proprii (N. medianus)
D Epifaszial gelegene Hautvenen (subkutane Venen) und Hautnerven eines rechten Armes Ansicht von ventral. Die Anordnung der Hautvenen in der Ellenbeuge kann erheblich variieren (s. S. 350). Nicht dargestellt sind die Hautarte rien. die besonders die Unterarmfaszie perforieren (v. a. aus der A. radia lis); vgl. S. 349.
Rr. cutanei laterales
Nn. digitales palmares communes u. proprii (N. ulnaris)
F Periphere sensible Hautinnervation an einem rechten Arm Ansicht von ventral. Die Innervationsgebiete der peripheren Hautnerven (Rr. cutanei) entsprechen den präparatorisch darstellbaren Verzwei gungsgebieten der Hautnerven im Unterhautbindegewebe. Die klinisch ermittelten Autonomgebiete sind häufig wesentlich kleiner. Beachte. dass der Sensibilitätsausfall nach Schädigung eines peripheren Nervs ein vollkommen anderes Muster aufweist als der Sensibilitätsaus fall nach Schädigung einer Nervenwurzel.
369
5.
Obere Extremität
5.2
Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächenrelief und epifasziale Leitungsbahnen: Ansicht von dorsal r---
M. trapezius
' ''!'I'''!!:o.:,.--- Acromion ---'t--- M. deltoideus
M. teres major
Caput laterale
----
_�+-_ Caput mediale Caput longum
M. latissimus ---... dorsi
}
M. triceps brachii
r. ---a---- Sehnenplatte des M. triceps brachii --'!!!r--- M. extensor carpi radialis
--1--- M. extensor digitorum
Proc. styloideus radii Proc. styloideus ulnae
Fovea radialis
Ansatzsehnen ---t-';:-.des M. extensor digitorum
A Oberflächenrelief eines rechten Armes Ansicht von dorsal. Bezüglich der tastbaren Knochenpunkte an der obe ren Extremität s. S. 237.
Art. metacarpophalan gealis (Grundgelenk)
O s meta carpi 11
Phalanx proximalis 11 Art. inter phalangealis proximalis (Mittelgelenk) Phalanx media 11
Art. interphalangealis distalis (Endgelenk)
Phalanx distalis 1 1
C Lage des Gelenkspalts von Grund-, Mittel- und Endgelenk Rechte Hand nach Faustschluss. Ansicht von radial.
370
Ansatzsehnen des M. extensor digitorum
M. extensor pollicis longus Fovea radialis ----'-� (Tabatiere) distale Stauchungsfurche proximale Stauchungsfurche
_______
�
/
Retinaculum musculorum extensorum
B Stauchungsfurchen des rechten Handrückens (nach Schmidt u. Lanz) Im Gegensatz zur Palma manus zeigen Hand- und Fingerrücken schwach ausgebildete Stauchungsfurchen. die sich in extremer Extension der Hand vertiefen. Die am weitesten proximal gelegene Furche liegt in Höhe des ulnaren G riffelfortsatzes. die am weitesten distal gelegene Furche etwa in Höhe des distalen Randes des Retinaculum musculorum extensorum. Im Unterschied zur unbehaarten Leistenhaut im Bereich der Hohlhand weist der Handrücken eine d ünne. behaarte Felderhaut auf.
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Nn. supra- -----:;----=>:"'" claviculares
N. intercosto- -----,:=:--:7!11� brachialis
,",-'Ji"�"""�-- N. cutaneus brachii lateralis superior
N. cutaneus brachii medialis
Jlt:'i---- N. cutaneus brachii lateralis inferior
ffil-- N. cutaneus ante brachii posterior
E Segmentale bzw. radikuläre HautinnelVation (Dermatome) an einem rechten Arm Ansicht von dorsal. Mit dem Auswachsen der Extremität werden in der Ontogenese die sensiblen Hautsegmente in unterschiedlichem Maße in die länge gestreckt und zu schmalen Streifen ausgezogen. Dabei wer den die Segmente C S -7 aus dem Bereich der leibeswand ausgeglie dert.
V. basilica --"""'_' N. cutaneus --�, antebrachii medialis
c-....,-;oc---- Nn. supra claviculares
HIYl--- akzessorische V. cephalica IF-�-- V. cephalica
N. ulnaris. R. dorsalis Rete venosum ---f-!'-4'II-:"t't,,.dorsale manus
h'-r::rl--- N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris) N. cutaneus ----,:-+-\ brachii posterior N. cutaneus brachii (N. radialis) lateralis inferior (N. radialis) N. cutaneus --''----;\ brachii medialis und N. inter costobrachialis
�o,..,..--- N. cutaneus
N. cutaneus antebrachii medialis
Vv. intercapitulares --""'---1H-'1 manus Vv. digitales --ff-YH dorsales
D Epifaszial gelegene Hautvenen (subkutane Venen) und HautnelVen eines rechten Armes Ansicht von dorsal. Das Verzweigungsmuster der epifaszialen Venen des Handrückens (Rete venosum dorsale manus) ist sehr vielfältig. In der Regel sind die epifaszialen Venen unter der Haut deutlich sichtbar und erhalten u. a. Zuflüsse über die Vv. perforantes von der palmaren Handseite. Der Abfluss vom Handrücken erfolgt zum größeren Teil ra dial über die V. cephalica. in geringerem Maß über die ulnar gelegene V. basilica. Nicht dargestellt sind die arteriellen Hautäste aus der A. inter ossea posterior, die im Bereich der Unterarmrückseite die Fascia a nte brachii perforieren (vgl. S. 349).
N. ulnaris. R. dorsalis Nn. digitales --"'f1f-H dorsales (N. ulnaris)
antebrachii posterior (N. radialis)
N.cutaneus antebrachii lateralis (N. musculocutaneus)
1\\-....,....-- R. superficialis (N. radialis)
.\--+-- Nn. digitales palmares proprii (N. medianus)
F Periphere sensible HautinnelVation an einem rechten Arm Ansicht von dorsal. Die farbig dargestellten Innervationsgebiete der pe ripheren Hautnerven (Rr. cutanei) entsprechen den präparatorisch dar stellbaren Verzweigungsgebieten der Hautnerven im Unterhautbinde gewebe. Die klinisch ermittelten Autonomgebiete sind häufig wesent lich kleiner. Beachte, dass der Sensibilitätsausfall nach Schädigung eines peripheren Nervs ein vollkommen anderes Muster aufweist als der Sensibilitätsaus fall nach Schädigung einer Nervenwurzel (s. E).
371
Obere Extremität -- S. Topografie der Leitungsbahnen
5.3
Schulterregion: Ansicht von ventra l
N. auricularis magnus laterales Halsdreieck
,�,,�fH---:;,--- N. transversus colli
���k-,--,---- V. jugularis externa
M. trapezius V. transversa
�4:r:-:'�--:.,---- N . accessorius
\7'!�"2:-';"I�--7--- M. sternocleido-
11' '" u,,,'''
mastoideus
-"....-- V. subclavia Nn. supra- -----"j claviculares
Clavicula V. jugularis anterior
M. deltoideus ---llr-<':
Fossa infraclavicularis (Mohrenheim-Grube)
V. cephalica im Sukus delto ideopectoralis
�::�::;���=-�.:��--iOII
A Epifasziale Venen und Nerven der rechten Schulter- und Halsregion Ansicht von ventral. Nach Entfernung der Haut, des Platysmas, der Mus kelfaszien sowie des oberflächlichen Blattes der Halsfaszie erkennt man die Äste des Plexus cervicalis (z. B. den N. auricularis magnus) und die oberflächlichen Venen am seitlichen und vorderen Hals. Am liegenden Patienten sind bei guter Füllung der Gefäße v. a. die v. jugu/aris externa und die v.jugu/aris anterior durch die Haut sichtbar. Bei einer Rechts-
M. pectoralis major
herzinsuffizienz können diese Venen aufgrund des venösen Rückstaus prall gefüllt sein und bereits beim Sitzen mit erhobenem Oberkörper sichtbar sein. Die V. cepha/ica verläuft im Schulterbereich in der Rinne zwischen M. pectoralis major und M. deltoideus (Su/cus de/toideopecto ralis) und m ündet in die V. axillaris. Diese Einmündung in die V. axilla ris, also in die tiefen Venen, ist an der Haut als sog. Mohrenheim-Grube (Fossa infraclavicularis) sichtbar und tastbar. Auf Höhe der Clavicula geht die V. axillaris in die V. subclavia ü ber.
V. temporalis
superficialis
V. occipitalis -----=�.
:::--:---t--- V. facialis V. jugularis interna dextra
V. jugularis -----'-\ externa
V. jugularis anterior
M. sternocleido- ----"'----:1- mastoideus
V. subclavia
372
V. brachiocephalica dextra
V. cava superior
V. brachio cephalica sinistra
B Lage der großen oberflächlichen und tiefen Halsvenen in Bezug auf den M. sternocleidomastoideus Ansicht von ventral. Die V. jug ularis i nterna zieht vom Foramen jugu lare nahezu senkrecht nach kaudal und vereinigt sich etwas lateral vom Sternoklavikulargelenk mit der V. subclavia zur V. brachiocephalica. Pro jiziert man ihren Verlauf auf die Seitenansicht des Halses, so folgt sie ei ner Linie, die vom Ohrläppchen zum medialen Ende der Clavicula führt. Im unteren Drittel wird d ie V. jugularis interna vom M . sternocleido mastoideus schräg ü berkreuzt. Die V. jugularis externa hingegen ver läuft auf dem Muskel schräg abwärts u nd m ündet in die V. subclavia.
Obere Extremität
A. suprascapularis
5.
--
Topografie der Leitungsbahnen
Skalenuslücke
v. jugularis interna
A. carotis communis
A. axillaris
Mm. scaleni
A. thoracoacromialis
N. phrenicus A. thyroidea inferior A. cervicalis ascendens A. transversa cervicis
M. deltoideus ---'-'7L-:,,-L�
V. jugularis externa
V. cephalica
Truncus thyrocervicalis
N. musculo- -_--"""'" cutaneus
V. subclavia Clavicula
Schnittrand --� M. pectoralis major
M. subclavius A. thoracica superior
N. medianus -----7.;,.
N. thoracicus longus
N. ulnaris ----::;ii::I A. u. V. axillaris --�
M. pectoralis major M. pectoralis minor
A. circumflexa scapulae
A. thoracodorsalis
A. subscapularis
A. thoracica lateralis
C Verlauf der A. subdavia dextra in der seitlichen Halsregion Ansicht von ventral. Darstellung des tiefen seitlichen Halsdreiecks nach Entfernung der Mm. sternocleidomastoideus und omohyoideus sowie sämtlicher Blätter der Halsfaszien. Durchtritt der A. subclavia und des Plexus brachialis durch die von den Mm. scaleni anterior und medius gebildete Skalenuslücke. Auf Höhe der 1. Rippe Ü bergang in die A. axil laris, die unter der Ansatzsehne des M. pectoralis minor in die Achsel höhle zieht.
Nn. pectorales medialis u. lateralis
A. transversa cervicis A. suprascapularis Truncus costocervicalis
A. thyroidea inferior
~ a
Truncus thyrocervicalis A. vertebralis . �. thoraClca Interna
b A. transversa cervicis
A. supra scapularis
A. cervicalis ascendens
A. transversa
A. cervicalis superficialis (R. superficialis)
A. thyroidea inferior
A. suprascapularis
A. vertebralis
A. dorsalis scapulae (R. profundus)
M. scalenus anterior
A. transversa cervicis M. scalenus medius -----JLJ-;
A. thyroidea inferior
M. scalenus posterior
A. carotis communis Truncus thyrocervica I is
A. supra scapularis
Truncus costocervicalis
A.axillaris A. subclavia
Clavicula
A. cervicalis profunda
1 . Rippe A. intercostalis suprema
A. thoracica interna
o Ursprung und Astfolge der A. subdavia dextra
Ansicht von ventral.
A. transversa cervicis
c
A. thoracica interna
d
A. thoracica interna
e
�. � I
thyroidea inferior
A. thoracica intema
E Äste der A. subclavia: Regelfall und Varianten (nach lippert u. Pabst) a Im Regelfall (30 %) gehen folgende Äste aus der A. subclavia ab: Truncus thyrocervicalis mit A. thyroidea inferior, A. suprascapularis und A. transversa cervicis, • A. vertebralis, • A. thoracica interna sowie • Truncus costocervicalis. •
b-e Varianten: b Isolierter Abgang der A. transversa cervicis aus der A. subclavia (30 %); c Ursprung der A. thoracica interna aus dem Truncus thyrocervicalis ( 1 0 %); d Truncus thyrocervicalis besteht aus A. thyroidea inferior, A. supra scapularis und A. thoracica interna (8 %); e aus der A. subclavia gehen zwei Hauptstämme ab mit: 1 . A. thyroidea inferior und A. transversa cervicis sowie 2. A. thoracica interna und A. suprascapularis (4 %).
373
Obere Extremität
5.4
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Achselhöhle (Regio axillaris): Vorderwand M. deltoideus Fossa infraclavicularis (Mohrenheim-Grube)
Sulcus delto ideopedoralis (V. cephalica)
-----;;-:--;--- Clavicula
M. coraco brachialis
Fascia axillaris
r:-=---- M. pedoralis major
Fascia brachii --�'------""""",---,:;?"""'� M. biceps brachii
----
c---'�-"-;:--'''---'-----�.,.-- vordere Achselfalte
(M. pectoralis major)
M. triceps brachii ---'2:""!!
M. serratus -..JL..---tE anterior
____ --'_ =-=-'-, :---" -' --
M. obliquus externus abdominis, Fascia abdominis superficialis
Laterale Ränder: Sie werden von den Mm. latissimus dorsi und pecto ralis major gebildet und stellen die hintere u nd vordere Achselfalte dar. Ihre Muskelfaszien verschmelzen in der Achselhöhle zur Fascia axillaris, einem die Axilla überbrückenden Bindegewebe, das kaudal Verbindung zur Fascia a bdominis superficialis und armwärts zur Fascia brachii auf nimmt. Kraniale bzw. kaudale Wände: Sie werden von den Ursprungszacken des M. serratus anterior sowie vom proximalen Humerusende, vom M. coracobrachialis und vom kurzen Bizepskopf gebildet.
A Wände und Faszien der rechten Achselhöhle Ansicht von ventral. Bei abduziertem Arm gleicht die Achselhöhle (Fossa axillaris) einer vierseitigen Pyramide, deren Spitze etwa in der Mitte der Clavicula liegt und deren Basis die Fascia axillaris darstellt. Die Wände der Achselhöhle werden von unterschiedlichen Muskeln und ihren Fas zien gebildet: Ventrale Wand: Sie besteht aus den Mm. pectorales major und minor sowie der Fascia clavipectoralis (M. pectorales minor hier nicht zu sehen, vgI. C u. D). Dorsale Wand: Sie besteht aus den Mm. subscapularis, teres major (hier nicht zu sehen, vgl. S. 300) und latissimus dorsi.
M. deltoideus
Clavicula Fossa infra clavicularis (Mohrenheim Grube)
��������-- M. pedoralis major. Pars ��!!i� clavicularis
A. thoraco acromialis
B Trigonum davipectorale und Fascia davipectoralis Rechte Schulter in der Ansicht von ventral nach Entfernung der Pars clavicularis des M_ pecto ralis major. Im Trigonum clavipectorale, dem Dreieck zwischen M. deltoideus, M. pectoralis major und Clavicula, zieht die V. cephalica im Sulcus deltoideopectoralis nach kranial und mündet auf Höhe der Fossa infraclavicularis (Mohrenheim-Grube) nach Durchtritt durch die Fascia clavipectoralis in die V. subclavia.
374
v. cephalica
im Sulcus deltoideo pedoralis
--I��(Hj�
Fascia clavipectoralis pectorales - Nn. medialis u. ������::==)Iil- lateralis
IC
M. pedoralis major M. biceps --e� brachii Fascia brachii ---1;"-:--"'M. latissimus dorsi
-'!!!
_ _ _ _ .L-
_ _
::��=����--
M. pectoralis major, Pars sternocostalis
Obere Extremität
V. brachialis N. musculo-
A. thoracica lateralis
5.
Topografie der Leitungsbahnen
A. subclavia
A. u. V. axillaris
V. subclavia
Clavicula
M. subclavius
M. deltoideus
N. thoracicus longus
V. cephalica
A. thoracica superior
Sehne des Caput longum des M. biceps brachii Schnittrand M. pectoralis major Aa. circumfiexae humeri anterior u. posterior M. biceps brachii
�.;;:�����-- M. pectoralis
-----:l���If'l!�.jij;:::
major
=----;---
-7'-=--+-<./
-
N. radialis ------��
Nn. pectorales medialis u. lateralis M. pectoralis minor
N. medianus -------.
N. subscapularis
N. ulnaris
A. circumfiexa scapulae
Fascia brachii
A. thoraco dorsalis N. thoraco dorsalis
posterior
N. thoracicus longus
M. latissimus dorsi
C Achselhöhle nach Entfernung des M. pectoralis major und der Fascia clavipectoralis Rechte Schulter, Ansicht von ventral. Die A. axillaris verläuft etwa 2 cm unter dem Proc. coracoideus hinter dem M. pectoralis m inor. Lateral
M. pectoralis minor
M. obliquus externus abdominis
liegt ihr der Fasciculus lateralis. medial der Fasciculus medialis an (beide Fasciculi sind in der Abbildung leicht nach kranial gezogen). Der dorsal von der A. axillaris verlaufende Fasciculus posterior ist gerade sichtbar.
M. pectoralis major
.....:;:�-- Clavicula oberfiächliche Brustfaszie
M. serratus anterior
M. pectoralis minor Fasciculus medialis und lateralis
tI!!f-- M. subclavius V. subclavia _-�- Fascia clavipectoralis
M. pectoralis major --'----- Fascia axillaris o lage der oberflächlichen und tiefen
Brustfaszie Sagittalschnitt durch die ventrale Wand der rechten Achselhöhle_ Die auch als .tiefe" Brustfaszie bezeichnete Fascia clavipectoralis umschließt den M. pectoralis minor und den M. s u bclavius und bedeckt die V. subclavia, mit deren Wand sie verwachsen ist. Die Faszie wird durch den M. pectoralis minor gespannt. Durch den Zug auf die Venenwand kann die Fascia clavipectoralis das Gefäßlumen offen halten und dadurch den Abfluss des Blutes zur oberen Hohlvene fördern.
N. pectoralis --'-------'�Ir_" medialis M. serratus anterior -------� und N. thoracicus longus M. subscapularis -------�-fl�-! und N. subscapularis Rippe
-:-:--:---:,--- M. biceps brachii. Caput longum
----t�:;::=7�
A. u. V. axillaris Caput humeri Scapula
E Schematisierter Horizontalschnitt durch die rechte Axilla Ansicht von kranial. In dieser Schnittebene lassen sich die drei muskulären Wände und die knöcherne Seitenwand der Achselhöhle besonders gut erkennen. Eingebettet in den
Fasciculus posterior
axillären Fettkörper durchziehen die Leitungs bahnen (A. und V. axillaris, Fasciculus media lis. lateralis und posterior des Plexus brachia lis). umhüllt von einer Bindegewebsscheide. die Axilla.
375
Obere Extremität
5.5
5.
--
Topografie der Leitungsbahnen
Achselhöhle (Regio axillaris): Hinterwand Fasciculus
M. deltoideus
Sehne des Caput longum des M. biceps brachii
Proc. coracoideus M. pectoralis minor
M. pectoralis major Schnittrand M. deltoideus
M. supraspinatus Fasciculi medialis u. lateralis
M. coraco brachialis
N. suprascapularis in der Incisura scapulae N. subscapularis (oberer und unterer Anteil)
M. biceps ------'1(;-,-brachii
N. axillaris M. subscapualris M. serratus anterior
M. triceps brachii, ---=� Caput mediale
M. teres major N. thoraco dorsalis M. triceps brachii, Caput longum
A Hinterwand der Achselhöhle mit dem Fasciculus posterior und seinen Ästen Rechte Schulter, Ansicht von ventral. Nach Entfernung der Fasciculi me dialis und lateralis des Plexus brachialis sowie der axillären Gefäße wird der Verlauf des Fasciculus posterior und seiner Äste im dorsalen Bereich der Achselhöhle deutlich. Mm. scaleni
Truncus thyrocervicalis A. vertebralis
Fasciculus posterior
Fasciculus lateralis
Proc. coracoideus
Truncus brachiocephalicus
A. circumflexa scapulae
N. musculo cutaneus
A. circumflexa humeri anterior
A. axillaris N. ulnaris N. medianus
A. thoracica interna
A. subscapularis
N. radialis ----'--,....!'t,\!!iI .. F-.,N'��
____'1
-
M. latissimus dorsi ---;:C:-'-'lUJIJ1 A. thoracodorsalis ---;....-,;
Fasciculus medialis
B Topografische Beziehung der Fasciculi medialis. lateralis und posterior zur A. axillaris Beachte zur leichteren Lokalisation des N. mus culocutaneus seinen Durchtritt durch den M. coracobrachialis. Sehr selten wird der Nerv bei diesem Durchtritt komprimiert.
376
A. subclavia
A. circumflexa humeri posterior
N. axillaris
M. coracobrachialis
A. carotis communis
A. thoracica lateralis ---:-�!F,""'" A. brachialis --7--1. A. profunda brachii
M. triceps brachii, Caput longum
A. axillaris A. thoracica superior A. thoraco acromialis R. pectora lis M. pectoralis minor
C Ursprung und Astfolge der A. axillaris Rechte Schulter, Ansicht von ventral.
Obere Extremität
Fasciculi medialis u. lateralis
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Proc. coracoideus
M. deltoideus
N. musculo cutaneus
M. pectoralis minor
Sehne des Caput longum des M. biceps brachii
Clavicula A. subclavia
N. radialis
M. subclavius
N. axillaris
V. subclavia
Schnittrand M. deltoideus
A. thoraco acromialis
Schnittrand M. pectoralis major
Fasciculus posterior
M. biceps brachii A. brachialis
A. thoracica superior
_----�'t:?:ZIi
N. thoracicus longus
N. cutaneus ante brachii medialis
M . u. N. subscapularis
N. medianus
A. thoracica lateralis
N. ulnaris
A. subscapularis
V. basilica
A. thoraco dorsalis N. thoraco dorsalis
M. latissimus dorsi
Achselhöhle nach Entfernung der gesamten Vorderwand Rechte Schulter, Ansicht von ventral. Entfernt man die V. axillaris und zieht den Fasciculus medialis und lateralis nach kranial, lassen sich die Lage und der Verlauf des Fasciculus posterior sowie seiner Endäste, der N. radialis und der N. axillaris, besser verfolgen. o
A. circumflexa humeri posterior
Beachte den oberflächlichen Verlauf des N. thoracicus longus auf dem M. serratus anterior.
A. thoracica lateralis
A. thoracica lateralis
A. thoracica superior
M. serratus anterior
A. circum flexa humeri
A. circum flexa humeri
A. circum flexa humeri
A. circumflexa humeri communis
A. circumflexa humeri anterior
acromialis A. circum flexa humeri posterior
A. thoracica lateralis a
A. sub scapularis
b
A. thoraco acromialis
c
E Äste der A. axillaris: Regelfall und Varianten (nach Lippert u. Pabst) a Im Regelfall (40 % der Fälle) gehen folgende Äste aus der A. axillaris ab: A. thoracica superior, A. thoracoacromialis, A. thoracica lateralis, A. subscapularis, A. circumflexa humeri anterior und A. circumflexa humeri posterior. b - e Vari ante n: b Urs pru ng der A. thoracoacromialis aus der A. thoracica lateralis ( 1 0 % der Fälle);
A. sub scapularis
d
A. sub scapularis
e
( gemeinsamer Ursprung von A. thoracica lateralis und A. subscapu laris (1 0 % der Fälle); d Ursprung der A. circumflexa humeri posterior aus der A. subscapu laris (20 % der Fälle); e gemeinsamer Abgang der Aa. circumflexae humeri anterior und posterior (A. circumflexa humeri communis; 20 % der Fälle; bei einem solchen gemeinsamen Abgang der beiden Arterien heißt die gemeinsame Strecke A. circumflexa humeri communis I).
377
Obere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Leitungsanästhesie des Plexus brachialis: Prinzip, Zugangswege und Durchführu ng der Blockade
5.6
A Prinzip der peripheren Leitungsanästhesie Die periphere Leitungsanästhesie ist ein Regio nalanästhesieverfahren, bei dem die Weiterlei tung von Aktionspotenzialen unterbrochen wird. Der anästhesierte Bereich liegt also distal der Punktionsstelle. Möglich ist sowohl die Anästhesie einzelner peripherer Nerven (motorisch und sensibel) als auch ganzer Ner venplexus.
Plexus brachialis (Trunci superior, medius u. inferior)
Incisura thyroidea
M. trapezius Acromion M. omohyoideus Mohrenheim-Grube
Cartilago cricoidea (Ringknorpel)
----,-
=_O--:__-____. '-' -==-''''''--�
_ _ _
--�&E------;,.-';-::::;��,.b
V. cephalica im ----='7'-----:� Sulcus deltoideo pectoralis
....L,--�..���---....:--;; ::.. =-----
M. sternocleido mastoideus
rr----'==�_�_ A. u.V.
subclavia Fossa jugularis
M. coraco- ---"-,=-�----,, brachialis M. biceps brachii
---
minor A.u.V. axillaris
B Topografie des Plexus brachialis und anatomische Orientierungspunkte Die motorische und sensible Versorgung der oberen Extremität über nimmt der Plexus brachialis, der sich aus den Rr. ventrales der Spinal nerven e5 Th 1 bildet (s. S. 3 54). I m Verlauf des Plexus werden zunächst Primärstränge (Trunci), Aufteilungen (Divisiones) und Sekundärstränge (Fasciculi) gebildet. Hierbei liegen die Primärstränge auf Höhe der Ska lenuslücke, die Aufteilungen oberhalb und hinter der Clavicula. Die Sekundärstränge verlaufen infraklavikulär zunächst kranial bzw. lateral der A. axillaris und auf Höhe der Axilla hinter (Fasciculus posterior), seitlich (Fasciculus lateralis) und medial (Fasciculus medialis) der A. axillaris. -
Beachte die für die einzelnen Zugangswege wichtigen anatomischen Orientierungspunkte: M. sternocleidomastoideus, Ringknorpel, lncisura thyroidea, M m . scaleni anterior u. medius (Skalenuslücke), Clavicula, Acromion, Fossa jugu laris Uugulum), Fossa infraclavicularis (Mohren heim-Grube), M. coracobrachialis, A. axillaris. Darüber hinaus sollte man sich die anatomisch-topografischen Verhältnisse in Bezug auf fol gende potenziell zu schädigende ( ! ) Strukturen einprägen: N. phrenicus, N. laryngeus recurrens, zervikale bzw. thorakozervikale sympathische Ganglien (z. B. Ganglion stellatum), A. vertebralis, zervikaler Epidural und Subarachnoidalraum, Pleura kuppel.
LokalM. scalenus medius
...:.__1---- interskalenäre Blockade
HI�---=::'" M. sternocleido mastoideus
M. scalenus anterior vertikal-infra klavikuläre Blockade
Stimulations kanüle
378
axilläre Blockade
Gefäß-Nerven-Scheide (A. u. V. axillaris, Plexus brachialis)
C Gefäß-Nerven-Scheide des Plexus brachialis und elektrische Nervenstimulation Vom Durchtritt durch die Skalenuslücke bis in die axilläre Region ist der gesamte Plexus brachialis zusammen mit der begleitenden A. u. V. axil laris von einer derben bindegewebigen H ülle u mgeben. Innerhalb die ser Ge(äß-Nerven-Scheide kann sich das Lokalanästhetikum mehr oder minder gleichmäßig ausbreiten und alle in diesem Bereich verlaufenden Nerven gemeinsam anästhesieren. U m den einzelnen Nerv gezielt suchen und effektiv blockieren zu können, wird die elektrische Nerven stimulation eingesetzt, bei der ü ber eine (nur an der Spitze nicht iso lierte) Stim ulationskanüle ein definierter Stromimpuls abgegeben wird. Dieser Stromimpuls kann an den motorischen Axonen entsprechende Aktionspotenziale auslösen (zu den möglichen Reizantworten s. E). Die nachfolgende I njektion von 1 - 2 ml eines geeigneten Lokalanästheti kums sollte bei richtiger Positionierung der Kanüle zum sofortigen Sis tieren der M uskelaktion führen (sog. Auslöschphänomen).
Obere Extremität
5.
Topografie der Leitungsbahnen
o Klinisch wichtige Zugangswege zur Blockade des Plexus
M. sternocleido mastoideus
:'------t- V. subclavia Skalenuslücke V. jugularis interna
a
v-------l�- Mohrenheirn Grube
Acromion
Clavicula
/
�-!---- vordere Achselfalte
(M. pectoralis major)
M. coraco brachialis c
A. axillaris
a
b
E Motorische Reizantwort der einzelnen Nerven der oberen Extremität nach elektrischer Nervenstimulation a N. radialis: Extension im Ellenbogengelenk (M. triceps brachii), Exten sion und Radia labduktion im Handgelenk, Supination des Unterarms und Extension der Finger;
brachialis Um akzidentelle mechanische Nervenläsionen zu vermeiden, empfiehlt es sich generell, einen elektrischen Nervenstimulator (s. C) und .atrau matisch" geschliffene Nadeln zu verwenden. Allgemeine Kontraindika tionen für alle hier genannten Verfahren sind z. B. lnfektionen an der Ein stichstelle sowie manifeste Gerinnungsstörungen, spezielle Kontraindi kationen sind u. a. eine kontralaterale Phrenikus- und Rekurrensparese. a Interskalenärer Zugangsweg nach Meier: ermöglicht die am weitesten proximal gelegene Blockade des Plexus brachialis und damit Eingriffe im Bereich von Hals und Schulter. Orientierungspunkt ist der Hinterrand des M. sternocleidomastoideus auf Höhe der Incisura thy roidea 2 cm oberhalb des Ringknorpels. Punktiert wird von kranial mit einem Stichwinkel von etwa 30° zur Haut in Richtung Skalenuslücke. b Vertikal-infra klavikuläre Blockade nach Kilka, Geiger und Mehr kens: Vorteil gegenüber der axillären Blockade (s. u.): neben der Ausschaltung der drei Faszikel, sichere Blockade des N. musculo cutaneus. Leitstrukturen sind der ventrale ( I ) Rand des Acromions sowie die Mitte der Fossa jugularis. Die Hälfte der Verbindungsli nie zwischen beiden Punkten markiert die Einstichstelle am Unter rand der Clavicula. Zur besseren Orientierung liegt der Zeigefinger in der Mohrenheim-Grube. Punktiert wird medial vom Zeigefinger und streng vertikal ( I ) zur Unterlage. Eine mediale Stichrichtung und eine zu tiefe Punktion sind wegen der Gefahr eines Pneumothorax unbe dingt zu vermeiden 1 c Axilläre Plexusanästhesie: etabliertester, technisch einfachster und risikoärmster Zugangsweg zum Plexus brachialis. Indikationen sind alle Eingriffe an Hand, Unterarm und distalem Oberarm. Leitstruk tur ist die i. d. Regel gut zu tastende A. axillaris medial des M. cora cobrachialis. Mit zwei Fingern wird die Lücke zwischen A. axillaris und M. coracobrachialis unmittelbar distal der vorderen Achselfalte (lateraler Rand des M. pectoralis major) getastet. In diese Lücke erfolgt die Injektion mit einer um 30-45° geneigten Kanüle paral lel zur Arterie. Nach Penetration der Gefäß-Nerven-Scheide, die als derber, federnder Widerstand gespürt wird, wird die Kanüle abge senkt und tangential nach proximal bis zum Anschlag vorgeschoben. Durch Verwendung eines Nervenstimulators kann die Lage der Kanü lenspitze optimiert werden Problemnerven" ( schwer anästhesier bare Nerven) sind der N. radialis, der hinter der A. axillaris verläuft, und der N. musculocutaneus, der die Gefäß-Nerven-Scheide bereits deutlich proximaler verlassen hat. . •
c
=
d
b N. musculocutaneus: Flexion im Ellenbogengelenk (M. biceps brachii); c N. ulnaris: Ulnarflexion im Handgelenk, Flexion in den Grundgelen ken 1 1 - V, Adduktion des Daumens; d N. medianus: Flexion und Pronation im Handgelenk, Flexion der Mit tel- und Endglieder " -V sowie des Daumens.
379
Obere Extremität
5.7
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Vorderseite des Oberarms (Regio brachialis anterior) N. musculocutaneus
Proc. coracoideus M. pectoralis minor A. u.V. sub clavia N. cutaneus brachii medialis
Höhe des Durch bruchs des N. ulnaris durch das Septum
N. cutaneus antebrachii medialis
scapularis M. coraco brachialis N. medianus N. ulnaris N. cutaneus brachii posterior
M. triceps brachii, Caput longum
M. teres major
von B
A. collateralis ulnaris inferior
N. ulnaris im Sulcus nervi ulnaris
M. latissimus dorsi
A Haupt-Gefäß-Nerven-Straße des Oberarms: Sulcus bicipitalis medialis Rechter Oberarm abduziert und leicht nach außen rotiert, Ansicht von ventral; Mm. deltoideus, pectoralis major und minor sind entfernt. Der Sulcus bicipitalis medialis liegt am medialen Oberarm unter der Haut und wird in der Tiefe von den Mm. biceps brachii und brachialis sowie vom Septum intermusculare brachii mediale begrenzt. H ier verläuft die Haupt-Gefäß-Nerven-Straße des Oberarms von der Axilla bis in die Fossa cubitalis. Am oberflächlichsten verläuft der N. cutaneus antebrachii
N. musculocutaneus
medialis, der zusammen mit d er V. basilica den Sulcus bicipitalis medialis am Hiatus basilicus verlässt (s. S. 369). Am weitesten medial verläuft der N. u/naris, zunächst auf dem Septum intermusculare brachii mediale. Im unteren Drittel durchbricht er das Septum und gelangt auf die dorsale Seite des Septums, zum Sulcus nervi u l naris am Epicondylus medialis humeri. In der Tiefe des Sulcus bicipitalis medialis zieht die Hauptarterie des Oberarms, die A. brachia/is, zusammen mit dem N. medianus von der Achselhöhle bis zur Ellenbeuge.
A. u. Vv. brachiales
V. cephalica V. basilica
M. biceps brachii
N. cutaneus antebrachii medialis
M. coracobrachialis Humerus
Septum intermusculare brachii mediale
Fascia brachii M. brachialis ----''-t-
_�r--t-- N. ulnaris
, Septum intermusculare ---I�""",-':;� brachii laterale
N. cutaneus brachii medialis
A. u. v. collateralis radialis
380
1
A. u. V. collateralis ulnaris superior
N. radialis
Caput mediale
N. cutaneus brachii lateralis inferior
Caput longum
A. u. V. collateralis media
M. serratus anterior
Caput laterale N. cutaneus brachii posterior
M. triceps brachii
B Querschnitt durch das mittlere Drittel des rechten Oberarms Ansicht der Schnittfläche von distal. Beachte für die Orientierung bei der Präpara tion, dass der Querschnitt proximal vom Hia tus basilicus liegt (V. basilica und N. cutaneus antebrachii medialis verlaufen bereits subfas zial). Der N. ulnaris hat zusammen mit der A. colla teralis ulnaris superior den Sulcus bicipitalis medialis bereits verlassen u nd das Septum in termusculare brachii mediale durchbohrt. Auf der Rückseite des H umerus hat sich die A. pro funda brachii bereits in ihre beiden Endäste, die A. collateralis radialis und die A. collateralis media, aufgeteilt.
Obere Extremität
R. deltoideus
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
R. acromialis
A. thoraco acromialis A. axillaris
�""-'-�-- Rr. pectorales
A. circumflexa humeri posterior A. circumflexa humeri anterior
1----- A. thoracica lateralis
--,-'-.......
-
�--:l�
A. subscapularis
r----- A. circumflexa
scapulae -,------ M. teres major
A. profunda ----+--filJ" brachii
A. thoraco dorsalis
A. brachialis ------:--ff
A. collateralis -----I radialis A. collateralis ---,---6- media
1---;--- A. co/lateralis ulnaris superior A. co/lateralis ulnaris inferior
A. recurrens radialis
Epicondylus medialis humeri
-
-:4......
A. radialis ------NI
iL1'J1---�---
A. interossea posterior A. interossea ------jIJ--H anterior
A. interossea communis
11---;--- A. ulnaris
N. musculo- ----NI cutaneus
N. medianus, überkreuzt
a
A. recurrens ulnaris
N. musculocutaneus
N. medianus, unterkreuzt
A. brachialis
b
-I A. brachialis
o Verlauf der A. brachialis am Oberam: Regelfall und Varianten
(nach von Lanz u. Wachsmuth) Rechte Schulter, Ansicht von ventral.
a Regelfali (74 % der Fälle): Die A. brachialis wird im unteren Drittel des Oberarms vom N. medianus überkreuzt. b - d Varianten: b Die A. brachialis wird vom N. medianus unterkreuzt (sehr selten, 1 % der Fälle).
C Verlauf der A. brachialis am Oberarm Rechter Oberarm, Ansicht von ventral. Aus der A. axillaris geht auf Höhe des M . teres major die A. brachialis hervor, die im Sulcus bicipi talis medialis zur Ellenbeuge zieht. Dort teilt sie sich in die A. radialis und in die A. ulnaris auf. Auf ihrem Weg entlang des Oberarms entsen det sie neben Ästen zur Oberarmmuskulatur die A. profunda brachii, die streckseitig verläuft und sich distal vom Sulcus nervi radialis in die A. collateralis media (zum (aput mediale des M. triceps brachii) und in die A. collateralis radialis (zum Rete articulare cubiti) teilt. Über die bei den Aa. collaterales ulnares superior und inferior speist die A. brachia lis das Rete articulare cubiti. Klinisch wichtig ist, dass die A. brachialis distal vom Abgang der A. profunda brachii ohne größere Gefahr unter bunden werden kann (z. B. bei stark blutenden Verletzungen), da sich über das Rete articulare cubiti (s. C, S. 387) ein ausreichender Kollateral kreislauf ausbilden kann. Leitstruktur für das Aufsuchen der A. brachialis ist der ulnare Bizepsrand. Hier lässt sich der Puls der A. brachialis auf der gesamten Länge tasten.
hohe Teilung des Gefäßes N. musculocutaneus
N. musculocutaneus
A. brachialis superficialis
N. medianus
N. medianus
A. brachialis superficialis
A. ulnaris
A. ulnaris
A. radialis
A. radialis
c
d
A. brachialis
A. brachialis
c u. d Die A. brachialis teilt sich bereits im Bereich des Oberarms (sog. . hohe Teilung") in eine A. brachialis superficialis und eine A. bra chialis (25 % der Fälle). Hierbei können beide Arterien gut aus gebildet sein und die Medianusgabel bzw. den N. medianus zwischen sich fassen. In diesem Fall geht die A. radialis aus der A. brachialis superficialis hervor (sog hoher Abgang der A. radia lis") und die A. ulnaris bildet die Fortsetzung der A. brachialis (s. S. 389). . •
381
Obere Extremität
5.8
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Schulterregion: Ansicht von dorsal und kranial A Muskeln und Hautnerven einer rechten Schulter Ansicht von dorsal. Das Relief der Schulter wird v. a. durch den M . deltoideus bestimmt, der in seiner gesamten Ausdehnung unter der Haut zu tasten ist.
Pars ----" --�"--� descendens
Spina scapulae
M. deltoideus
Pars transversa M. trapezius
Fascia infraspinata mit Mm. infraspinatus und teres minor
Rr.cutanei mediales u. laterales der Rr. dorsales der Spinalnerven
M. teres major N. cutaneus brachii lateralis superior (N. axillaris)
Pars ascendens
C.p", longum Caput laterale
M. latissimus dorsi
N . accessorius und Äste des Plexus cervicalis (für M. trapezius)
-
____
�"""'II!!!"'IIo_';:
N. suprascapularis in der Incisura scapulae Lig. coraco claviculare
_--'c-"':""""
Spina scapulae M. delto ideus M. trapezius, Pars ascendens
382
M. triceps brachii
N. cutaneus brachii lateralis inferior (N. radialis)
Lig. transversum scapulae superius M. trapezius. Pars transversa
}
N. cutaneus brachii posterior (N. radialis)
Fascia infraspinata und M. infraspinatus
M. supra spinatus
B Supraskapuläre Region einer rechten Schulter in der Ansicht von dorsal Zur Demonstration der supraskapulären Re gion ist ein Teil der Pars transversa des M. tra pezius hochgeklappt worden. Der M. supraspi natus ist in seinem mitlleren Teil gefenstert. Beachte den Verlauf des N. suprascapularis in seinem osteofibrösen Kanal unter dem Lig. transversum scapulae superius in der Incisura scapulae. Die Kompression dieses Nervs bei der Passage dieses Kanals, insbesondere bei starker Außen rotation der Schulter. kann eine lähmung der Mm. supra- und infraspinatus zur Folge haben (tncisura-scapulae-Syndrom). Eine Verknöcherung des lig. transversum scapulae superius führt zu einem Foramen scapulae. das dann ebenfalls ein Engpass für den N. su prascapularis darstellen kann (s. S. 241 ).
Obere Extremität
M. coracobrachialis
Clavicula
M. biceps brachii, Caput breve
--
Proc. coracoideus
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Lig. coracoacromiale
M. pectoralis
Extremitas sternalis
Bursa subdeltoidea
Schnittrand M. deltoideus M. omohyoideus M. subscapularis ---+�r-\��A. suprascapularis ---�� N. suprascapularis ----..., (in der Incisura scapulae)
subacromialis
Lig. transversum ------",�:.....,4" scapulae superius
Lig. acromio claviculare
M. supraspinatus ----'�-9 Scapula, Margo medialis Spina scapulae
C Supraskapuläre Region einer rechten Schulter in der Ansicht von kranial Nach Entfernung des M. deltoideus und des M . trapezius kommt der M. supraspinatus zur Darstellung, der in der Fossa supraspinata ent springt und unter dem Fornix humeri nach lateral zu seinem Ansatz am
A. vertebralis
Truncus thyrocervicalis A. subclavia
A. carotis communis Truncus brachio cephalicus M. levator scapulae A. transversa cervicis
Tuberculum majus zieht. Am vorderen Rand des M . supraspinatus ver laufen auf Höhe des Lig. transversum scapulae superius, unmittelbar la teral vom Ansatz des M. omohyoideus, die A. und der N. suprascapula ris: die Arterie oberhalb, der Nerv unterhalb des Bandes (vgl. B u. 0).
A. suprascapularis Lig. transversum scapulae superius
--�����Siij;l:�f::�����---
M. supraspinatus ---+..,.=�-_..
N. suprascapularis in der Incisura scapulae Fossa supraspinata
A. dorsalis scapulae, ----I R. profundus der A. transversa cervicis
Lig. transversum scapulae inferius A. axillaris
Fossa infraspinata
A. circumflexa scapulae A. subscapularis
dorsalis
o Schulterblattarkade
Rechtes Schulterblatt, Ansicht von dorsal. Die A. suprascapufaris kommt aus dem Truncus thy rocervicalis und tritt über das Lig. transversum scapulae superius in die Fossa supraspinata. Von dort zieht sie vorbei am Collum scapulae, unter dem Lig. transversum scapulae inferius (fehlt häufig) hindurch, in die Fossa infraspi nata, wo sie mit der A. circumflexa scapulae (aus der A. subscapularis) und dem R. profun dus (A. dorsalis scapulae) der A. transversa cer vi cis kommuniziert. Beachte die Anastomose zwischen der A. su prascapularis und der A. circumflexa scapulae (Schufterbfattarkade). Diese ist klinisch wich tig, da sich bei Unterbindung oder Verschluss der A. axillaris ein Kollateralkreislauf ausbilden kann (vgl. S . 384).
383
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.9
Rückseite des Oberarms (Regio brachialis posterior) Clavicula
M. supraspinatus Spina scapulae
---f.����:--
jjJi��i�����;��:
-'"If-- Acromion
--; -
--: :::-::t---- A. u. N. suprascapularis �----;!I!I'M,-=-: �--
M. infraspinatus
:..L....� .::; ���
_ _
Gelenkkapsel des Schultergelenkes M. teres minor
-=!!I--- M. delto;deus Margo medialis
��r--- A. circumflexa humeri
posterior und N. axillaris
A. circumflexa --�!!!!"�;"!!� scapulae
laterale Achsellücke f----- A. profunda brach ;; und
N. radialis im Trizepsschlitz
M. teres major ---''6:;'��
���m t
---- Caput
laterale
A Mediale und laterale Achsellücke Dorsale Schulterblattregion der rechten Seite. Zur besseren Demonstra tion der topografischen Verhältnisse wurde der M. infraspinatus gefens tert und der M. deltoideus teilweise entfernt. Die schlitzförmige Öff nung zwischen dem M . teres minor. dem M. teres major und dem Hu merus wird durch das Caput longum vom M. triceps brachii in ein vier eckiges Foramen axillare laterale (laterale Achsel/ücke) und ein dreieckiges Foramen axillare mediale (mediale Achsel/ücke) unterteilt.
A. u. N. supra scapularis
lig. transversum scapulae superius Incisura scapulae
A. dorsalis scapulae und N. dorsalis scapulae
=::;"'----4- lig. transversum
��47-����-
Margo medialis ---..::,
scapulae inferius M. teres minor
laterale Achsellücke: A. circumflexa humeri posterior. N. axillaris Trizepsschlitz: A. profunda brachii. N. radialis
mediale Achsellücke: A. circumflexa scapulae
384
M. trizeps brachii. Caput longum
}
M. triceps brachii
B Gefäß-Nerven-Straßen der Scapula Die mediale u nd laterale Achsellücke sowie der Trizepsschlitz sind wichtige Durchtritts stellen im Verlauf von Gefäß-Nerven-Straßen. in denen die Leitungsbahnen von der vorderen zur hinteren Schulterblattregion gelangen. Folgende Strukturen ziehen hindurch: DurchtrItts stellen
Durchziehende Strukturen
•
mediale Achsellücke
A. circumflexa scapulae
•
laterale Achsellücke
A. circumflexa humeri posterior und N. axillaris
•
Trizepsschlitz
A. profunda brachii und N. radialis
Obere Extremität
M. supraspinatus Spina scapulae
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
majus
---:-;,,-:==-
��--
Sulcus intertuber-
-
"""7-""-�=--=-�'
Tuberculum
minus N. axillaris
cularis
M. deltoideus M. infra- ---::-:-:::����g�� spinatus M. teres minor
A. circumflexa humeri posterior. N. axillaris
--+H\I������:!"'7-:
Caput laterale des M. triceps brachii
A. circum flexa scapulae
Rr. musculares. N. radialis
M. teres ----'-:-;:-�d"!;.-4'�� major
M. triceps brachii
j
N. radialis (im Sulcus n. radialis)
Caput mediale Caput longum ---1!!':-t.....
A. profunda brachii u. N. radialis im Sulcus n. radialis
N. ulnaris
Septum inter musculare brachii laterale
Epicondylus medialis (dorsal: Sulcus nervi ulnaris)
Caput laterale ---!�:-'--'!
E Nerven. die in unmittelbarem Kontakt mit dem Humerus stehen Rechter Humerus. Ansicht von ventral.
C Verlauf des N_ radialis im Sukus nervi radialis Rechte Schulter und Oberarm. Ansicht von dorsal. Zur Demonstration des spiraligen Ver laufs des N. radialis um den Humerus ist das Caput laterale des M. triceps brachii durch trennt. Man erkennt den knöchernen Sulcus nervi radialis zwischen den Ursprüngen des medialen und lateralen Trizepskopfes. Am distalen Ende des Sulcus tritt der N. radialis durch das Septum intermusculare brachii late rale auf die Vorderseite des Humerus. um im
Radialistunnel zur Fossa cubiti (hier nicht zu sehen) zu gelangen (vgl. S. 386). Beachte die proximal vom Sulcus n. radialis abgehenden Rr. musculares des N. radialis für den M. triceps brachii. Dadurch wird verständ lich. warum bei einer Oberarmschaftfraktur auf Höhe des Sulcus n. radialis der M. triceps brachii funktionsfähig bleiben kann. obwohl der N. radialis geschädigt ist: Die ausschlagge benden Rr. musculares sind bereits proximal der läsionsstelle abgezweigt!
A. vertebralis ---=;;;::-11
A. circumflexa scapulae
humeri posterior
a
'....*.. -- A. profunda
brachii
A. suprascapularis
Truncus thyrocervicalis A. transversa ---+� cervicis
A. brachialis �...."""-_-- A. circumflexa
�p..-"i!:';'''= '' '-;;r---
---lr+---:::=,.c::==!�'�A'
A. dorsalis scapulae
Rete acromiale A. axillaris A. circumflexa humeri anterior
'-II_�"""!J---- A. circumflexa humeri posterior .�--- A. subscapularis IR--- A. profunda brachii -:-�-- A. brachialis
o Arterielle Versorgung der Schulterb/attregion Rechte Schulter. Ansicht von dorsal.
b
c
F Äste der A. brachialis: Regelfall und Varianten (nach von Lanz u. Wachsmuth) a Im Rege/fall (77 % der Fälle) gehen A. pro funda brachii und A. circumflexa humeri posterior aus der A. brachialis hervor. b - c Varianten: b Ursprung der A. profunda brachii aus der A. circumflexa humeri posterior (7 %); c wie in b. aber die A. circumflexa h umeri pos terior verläuft nicht durch die laterale Ach sellücke ( 1 6 %). sondern durch den Trizeps schlitz.
385
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.1 0
Ellenbeuge (Regio cubitalis)
Cutis. Subcutis und oberflächliche Faszie
N. cutaneus antebrachii medialis
V. basilica
--:l � V. eephalica ---';---ffll
IF.-'--- Faszie des
M. bieeps brachii
M. biceps brachii M. trieeps brachii
A. u. V. brachialis. N. medianus
A. collateralis ulnaris inferior
M. brachialis
c7tt--- A. collateralis ulnaris superior. N. ulnaris
M. brachioradialis N. cutaneus ante brachii lateralis (N. musculo cutaneus)
A Ellenbeuge eines rechten Armes nach Entfernung der Faszien und der epifaszialen Leitungsbahnen Ansicht von ventraL Gut sichtbar sind der N. me dianus und der N. musculocutaneus mit seinen Hautästen (zum möglichen Verlauf des N. me dianus s. 0). Der N. radialis wird erst nach Bei seitehalten des M. brachioradialis sichtbar (s. B).
:"'::')H+--- Epicondylus medialis
Sehne des --2t'W--:-=+IfHft M. biceps brachii
l'h�'-:--f-'Ir'---- M. pronator teres W:h--ff-�-- M. flexor carpi radialis
t-: t+-,.f-,+'t V. perfora ns ----:--'-fitt:--
M. palmaris longus
A. radialis --:-'C-f-�,...H ...., ��
Aponeurosis bicipitalis (Lacertus fibrosus)
M. extensor -+'E' carpi radialis longus
Cutis. Subcutis und oberflächliche Faszie
N. cutaneus ante brachii medialis
M. flexor carpi ulnaris V. cephalica ---="M.... �. v. antebrachii
medialis
-�-����:f.�����I��'
V. cephalica ---'--Hll M. biceps brachii
'It-lilr-- A. brachialis
M. brachialis Radialistunnel
M. triceps brachii
N. musculocutaneus
"'1--- N. medianus
M. brachioradialis ----1-"-
N. radialis
B Tiefe Präparation der Fossa cubitalis Rechter Arm. Ansicht von ventral. Der distale Muskelbauch des M. biceps brachii ist entfernt und die Muskeln der Radialisgruppe (Mm. bra chiorad ialis. extensor carpi radialis longus und extensor carpi radialis brevis) sind zur Seite gedrängt. um den Verlauf des N. radialis bes ser darstellen zu können. Nach seinem Verlauf durch den Radialistunnel gibt der Nerv seinen sensiblen R. superficialis und die Rr. musculares zu den M uskeln der Radialisgruppe ab. um da nach i n den M. supinator zu ziehen (s. S. 387). Der Eintritt des N . medianus zwischen die bei den Köpfe des M . pronator teres wird sichtbar. nachdem Teile des Muskels etwas nach medial mobilisiert wurden.
386
{
A. collateralis ulnaris superior. N. ulnaris
N. radialis. --+--< Rr. musculares
Epicondylus medialis
R. profundus R. superficialis --!-�
c--:f7:--- N. medianus
Sehne des --i----= M. biceps brachii
iH-:-.t--- M. pronator teres. Caput humerale
A. recurrens radialis
M. pronator teres. Caput ulnare
A. ulnaris A. radialis ---::-::i�-
�r='lI�It-t-- M. flexor
carpi radialis
M. supinator ---:--ii'b--':'
=�-- M. palmaris longus M. pronator teres ----;-,:...,:___.....
_
....;-1-- M. flexor
carpi ulnaris
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Humerus A. profunda -----:' brachii A. collateralis ----I! radialis A. collateralis media
Epicondylus medialis
LJ---- A. brachialis A. collateralis ulnaris superior
--1'
_ _
M. pronator
II!-''''l---- A. collateralis
A. recurrens radialis
---
A. radialis
teres
1
hu
----
t, �
_______
�:��!
Caput -"':':"':="--'-"B ulnare
ulnaris inferior Epicondylus medialis
A. interossea recurrens
1'1>'"------ A. recurrens
A. interossea posterior
1----- A. ulnaris
ulnaris
A. interossea anterior
a N. medianus zwischen den beiden Köpfen
A. interossea communis
C Arterielle Anastomosen der Ellenbogenregion: Rete articulare cubiti Rechter Arm. Ansicht von ventral. Die arteriellen Anastomosen der EIlen bogenregion bilden insgesamt ein Gefäßnetz (Rete articulare cubiti). das von mehreren Arterien gespeist wird: • A. collateralis media und A. collateralis radialis aus der A. profunda brachii (Verbindung zur A. radialis über die A. recurrens radialis und A. interossea recurrens); A. collateralis ulnaris superior und A. collateralis ulnaris inferior aus der A. brach ialis (Verbindung zur A. ulnaris über die A. recurrens ulna ris).
•
c
b
N. medianus durchbohrt Caput humerale
N. medianus. unterhalb des Caput ulnare
o lage des N. medianus zum M. pronator teres: Regelfall und
Varianten (nach von Lanz u. Wachsmuth) Rechter Arm. Ansicht von ventral. a Regelfali (95 % der Fälle): Der N. medianus verläuft zwischen den bei den Köpfen des M. pronator teres. b u. c Varianten: b Der N. medianus durchbohrt das Caput humerale des M. pronator teres (2 % der Fälle). c Der N . medianus verläuft. dem Knochen direkt anliegend. unter dem Caput ulnare (3 % der Fälle).
Aufgrund dieses arteriellen Gefäßnetzes kann die A. brachialis distal vom Abgang der A. profunda brachii unterbunden werden. ohne dass die Gefäßversorgung der Ellenbogenregion beeinträchtigt ist.
N. radialis A. brachialis ---";-';. 1
Epicondylus --------'� lateralis R. profundus
N. medianus ----::-J!I!
-- sog
-,---=-Y::.,..-..!.(7\---
_ _
R. superficialis Caput radii M. supinator. Pars profunda
. •
Struthers ligament"
Frohse-Arkade
----" -b'
_ _
M. supinator, Pars superficialis
Epicondylus medialis N. interosseus
E Processus supracondylaris am Humerus Distaler Humerus eines rechten Armes. Ansicht von ventral. Ein Proc. supracondylaris ist eine sehr seltene atavistische Bildung. die in der Regel im Laufe der Phylogenese bereits zurückgebildet worden ist. Sie entspricht dem Canalis supracondylaris. der bei einigen Vertebraten regelmäßig vorkommt. Von diesem knöchernen Fortsatz zieht ein Band (sog Struthers ligament") zum Epicondylus medialis. das dem M. pro nator teres als Ursprung dient. Bei vorhandenem Proc. supracondylaris (0.7 % der Menschen) laufen die A. brachialis und der N. medianus durch diesen osteofibrösen Kanal und können hierbei komprimiert werden. . •
Ulna ----
Radius
F Verlauf des N. radialis im Bereich des M. supinator Rechte Ellenbogenregion. Ansicht von radial. U nmittelbar proximal vom M. supinator teilt sich der N. radialis in den motorischen R. profun dus und den sensiblen R. superficialis. Bei einem Kompressionssyndrom im Bereich der Frohse-Arkade (Supinator-Syndrom. s. S. 362) kommt es daher ausschließlich zu einem Ausfall der vom R. profundus innervierten Muskeln .
387
Obere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Vorderseite des U nterarms (Regio antebrachialis anterior)
5.1 1
N. medianus
N. medianus M. trieeps braehii M. biceps ----.IH--� braehii
A. collateralis ulnaris inferior
M. braehialis ----:1tf.;iHW���
Sehne des --H-t+++-:lIlk1t-:' M. bieeps braehii
,e--- A. collateralis ulnaris superior, N. ulnaris
M. braehioradialis
A. braehialis
N. radialis, R. superfieialis
-f.::I�++-- M. pronator teres
M. braehio radialis
earpi radialis
Sehne des M. bieeps braehii
=-7'--�r-- Aponeurosis bieipitalis
A. interossea eommunis
��.-- M. palmaris longus
A. eollateralis ulnaris superior, N. ulnaris
M. braehialis
Epicondylus medialis
.::!..!'Lc""!'!--- M. flexor
A. radialis ---fH!-l-!-::''-''
M. bieeps braehii
A. collateralis ulnaris inferior Epieondylus medialis M. pronator teres, Caput humerale M. flexor earpi radialis M. palmaris longus
A. interossea posterior
M. pronator teres, Caput ulnare
A. interossea anterior
M. extensor earpi radialis brevis
.:t.'liIf--- M. flexor earpi ulnaris
M. extensor earpi radialis longus
M. flexor digitorum superficialis, Caput humeroulnare
M. pronator teres M. flexor digitorum superficialis, Caput radiale
M. flexor ---+t--1l-':'if-!:""':":' earpi radialis
M. flexor earpi ulnaris
A. radialis
A. ulnaris N. ulnaris
M. abduetor pollicis longus
....H . �...,.-P . --- M. flexor
digitorum superficialis
A. radialis --HlON
M. flexor -----1F+-:R-' pollicis longus
digitorum profundus
M. abduetor pollicis longus N. medianus ---++CU�-:;I� '
IH+---- A. ulnaris
M. flexor ----',Ifm-+ I pollicis longus
N. medianus
�7T'--- N.ulnaris
M. pronator quadratus
M�H---l---- Sehnen des M . flexor digitorum superficialis
M. flexor earpi radialis
-�:r--:.--- Retinaeulum mus eulorum flexorum
Hypothenar muskulatur
Thenar muskulatur
Aponeurosis palmaris
A Rechter Unterarm in der Ansicht von ventral - oberflächliche Schicht I n dieser Ansicht sind nur wenige Arterien und Nerven sichtbar, da ein Großteil der Leitu ngsbahnen am Unterarm in tieferen Schichten ver läuft. Die oberflächlich verlaufenden Venen wurden bereits an anderer Stelle dargestellt ( Faszien u nd epifasziale Leitungsbahnen sind entfernt; s. D, S. 369).
388
Thenar muskulatur
R. palmaris n. mediani
B Rechter Unterarm in der Ansicht von ventral - tiefe Schicht Die Mm. pronator teres, flexor digitorum superficialis, palmaris longus und flexor carpi radialis sind teilweise e ntfernt, so dass der N. medianus und der oberflächliche Ast des N. radialis sowie A. radialis und A. ulnaris sichtbar werden (zu den Varianten des Arterienverlaufs s. D).
Obere Extremität
-:ff'L
primäre Zentralarterie
fi
A. ulnaris A. interossea A. media na
A. radialis A. interossea
A. ulnaris
Arcus palmaris
C Entwicklung der Armarterien (nach Stark) Die Entwicklung der Armarterien zeigt sehr deutlich, dass ein embry onal angelegtes Gefäßsystem nicht direkt in den definitiven Zustand übernommen wird, sondern mehrfach abgeändert und umkonstruiert werden kann. Die aussprossende Gliedmaßenknospe wird zunächst von einem zentralen Gefäßstamm versorgt, aus dem sich distal die A. inter ossea communis entwickelt. Im weiteren Verlauf bildet sich am Unter arm ein zweiter Längsstamm, die A. mediana, parallel zum N. medianus aus. Sie übernimmt die Hauptversorgung des Unterarms und der Hand, während sich die A. interossea wieder zurückbildet. Schließlich entste hen aus anfangs schwachen Muskelästen auf der ulnaren und radialen Seite die A. ulnaris und die A. radialis, die bei den Primaten die A. media na in der Entwicklung ersetzen und ihre Aufgaben übernehmen. Bei Nichtsäugern bleibt die A. interossea das Hauptgefäß des Armes, bei niederen Säugern tritt die A. mediana ganz in den Vordergrund. Als ata vistische Bildungen können beim Menschen die A. interossea und die A. mediana vollständig erhalten bleiben (5. 0) und die Hauptgefäße für die Versorgung der Hohlhand darstellen.
A. brachialis
radialis
A. interossea anterior
medialis
M. pronator teres A. ulnaris
M. flexor carpi ulnaris
Membrana interossea antebrachii
A. brachialis A. brachialis superficialis
� Epicondylus
M. brachio-
Topografie der Leitungsbahnen
rückgebildete A. mediana
A. brachialis
A. radialis
5.
A. brachialis
A. axillaris ---;r---I
A. mediana
--
M. brachioradialis
M. pronator teres A. ulnaris
A. interossea anterior Radius
M. brachio-
radialis
M. flexor
carpi ulnaris
A. radialis
Ulna
M. pronator teres A. ulnaris
M. flexor carpi ulnaris A. ulnaris superficialis
A. mediana
A. radialis Arcus palmaris profundus Arcus palmaris superficialis
a
b
o Arterienverlauf am Unterarm: Regelfall und Varianten (nach Lippert u. Pabst) Rechter Unterarm, Ansicht von ventral.
a Regelhafter Arterienverla u f a m Unterarm (84 % der Fälle). b u. ( Varianten: b Es liegt eine erhalten gebliebene A. mediana vor, die häufig distal vom Abgang der A. interossea communis aus der A. ulnaris entspringt (8 % der Fälle).
c
( Es liegen zusätzliche oberflächliche Arterien am Unterarm vor (Aa. antebrachiales superfaciales, 8 % der Fälle), z. B. als zusätzliche A. ulnaris superficialis aus der A. brachialis superficialis, die oberfläch lich über die Beugermuskeln hinweg zieht und sich distal mit der A. u lnaris vereinigen kann. Vorsicht bel intravenösen Injektionen in der Ellenbeuge (5. S. 350)! Solche zusätzlichen oberflächlichen Arte rien entstehen in der Regel , wenn sich die A. brachialis bereits a m Oberarm in e i n e A. brachialis superficialis (wird a m Unterarm d a n n z u r A. radialis) und eine A . brachialis (wird a m Unterarm dann z u r A. ulnaris) teilt (sog. hohe Teilung, s. S. 381 ).
389
Obere Extremität
5.1 2
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Rückseite des Unterarms (Regio antebrachialis posterior) u nd Handrücken (Dorsum manus)
M. extensor carpi ulnaris Retinaculum mm. extensorum A. ulnaris. R. carpalis dorsalis M. extensor digiti mini mi A. radialis. R. carpalis dorsalis
Rete carpale dorsale Mm. extensores carpi radialis brevis u. longus
/
M. triceps brachii. Caput laterale A. collateralis
A. radialis M. abductor pollicis longus
M. brachioradialis
M. extensor pollicis brevis
M. extensor digitorum
M. extensor indicis
M. anconeus
Aa. metacarpales dorsales
M. extensor pollicis longus
M. extensor carpi ulnaris
Mm. interossei dorsales
A. interossea recurrens
Rete articulare cubiti und Epicondylus lateralis
Durchtritt durch die Membrana interossea Aa. digitales dorsales A. interossea posterior :-7---'-1--,-- Mm. extensores carpi radialis brevis u. longus M. extensor carpi ulnaris
���H--- M. extensor
pollicis longus
Durchtritt der A. interossea anterior
A Arterien des Handrückens (Dorsum manus) und der Fingerstreckseiten einer rechten Hand Zur Darstellung der Arterien wurden Haut, Unterhaut und Fascia dorsa lis manus entfernt (Venen und Nerven sind aus Gründen der Ü bersicht lichkeit ebenfalls entfernt worden). Die arterielle Versorgung des Hand rückens erfolgt größtenteils aus der A. radialis. Die A. ulnaris beteiligt sich nur mit einem kleinen Ast, dem R. carpalis dorsalis, an der Blutver sorgung. Ü ber Rr. perforantes gibt es jedoch zahlreiche Verbindungen zwischen palmaren und dorsalen Arterien, im Bereich der Finger über seitliche Anastomosen zwischen den Aa. digitales dorsales und den Aa. digitales palmares propriae (hier nicht zu sehen).
390
pollicis longus
M. extensor -----1::\-:,. indicis
-1,;-:.:tI--- M. extensor
pollicis brevis
Membrana interossea antebrachii A. ulnaris. ---1' R. carpalis dorsalis Retinaculum mus culorum extensorum A. radialis. R. carpalis dorsalis M. extensor carpi radialis brevis
B Tiefe Präparation der Arterien an der Streckseite des Unterarms und des Handrückens eines rechten Arms Im Ellenbogenbereich wurde der M. anconeus an seinem Ursprung ab getrennt und zur Seite geklappt. weiter proximal das Caput laterale vom M. tri ce ps brachii. Im Bereich der Unterarmstreckseite wurden der M. extensor carpi ulnaris sowie der M. extensor digitorum teilweise re seziert. Beachte den Eintritt der A. interossea posterior durch die Membrana interossea antebrachii unmittelbar unter dem Unterrand des M. supina tor in die Streckerloge des Unterarms. Am distalen Unterarm sind der M. extensor pollicis longus und der M. extensor indicis gefenstert, um in der Tiefe den Durchtritt der A. interossea anterior sichtbar zu machen. Beide Gefäße sind wichtig für die Blutversorgung der Streckseite.
---1f-H--- M. abductor
M. extensor carpi radialis longus
lI���IJ' ]lIl.:Hr* :1 --
A. radialis M. extensor pollicis longus
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
f-:-:-t--hTb--t--1,---- N. medianus.
N. radialis. ---'" Nn. digitales dorsales
dorsale Äste der Nn. digitales palmares
-+---:�+---:--=::a.---- N. medianus.
dorsale Äste der Nn. digitales palmares
autonomes Gebiet ---"1--+-+ des N. medianus
N. digitalis dorsalis (autonomes Gebiet des N. ulnaris)
Hf-f-�f--jL.,.-- N. ulnaris. Nn. digitales dorsales
---:f--- N . ulnaris. R. dorsalis N. radialis. R. superficialis und Nn. digi tales dorsales
N. radialis. R. superficialis a
b
C Innervation des Handrückens Rechte Hand. Ansicht von dorsal. a Verlauf der Hautnerven am Handrücken. Beachte die unterschiedli che Innervation des Zeige- und Mittelfingers sowie des radialen Teils des Ringfingers im proximalen und distalen Abschnitt: distal von den dorsalen Ästen der Nn. digitales palmares aus dem N. medianus; • proximal von den Nn. digitales dorsales aus dem N. radia/is (Zeige finger und Mittelfinger bis etwa zum Fingermittelgelenk) und dem N. ulnaris ( Mittelfinger und Ringfinger ebenfalls bis auf Höhe des Fingermittelgelenks).
•
M. extensor digitorum M. extensor indicis
und
b Autonom- und Maximalgebiete von N. ulnaris, N. medianus und N. radialis. Maximalgebiete sind Hautareale. die von dem entspre chenden Nerv sensibel versorgt werden. Die Autonomgebiete (in der Abb. farblich besonders hervorgehoben) sind Teile der Maximal gebiete. in ihnen ist aber die Dichte der Hautrezeptoren besonders hoch. d. h. ein Ausfall des Nervs bzw. eine Sensibilitätsstörung macht sich zuerst immer in dem entsprechenden Autonomgebiet bemerk bar!
Os trapezium
M. extensor carpi radialis brevis
M. extensor pollicis longus Retinaculum mus· culorum extensorum
= = � � � � � � � � � � �� ;���
M. interosseus dorsalis I
-
A. radialis. R. carpalis dorsalis
�� Os meta carpi I
b
Ansatzsehne des M. extensor indicis M. interosseus dorsalis I a
Tuberculum dorsale
Kopf des -.....30:;;:- Os metacarpi I
Proc. stylo· ideus radil
M. extensor pollicis longus M. extensor pollicis brevis und M. abductor pollicis longus
Fovea radialis (Tabatiere)
M. extensor pollicis brevis M. abductor pollicis longus
M. extensor carpi radialis longus Proc. styloideus radii Os scapholdeum
A. radialis
o Begrenzung der Fovea radialis (Tabatiere) a Oberflächenrelief eines rechten Handrückens. Ansicht von radial dorsal. b Muskeln und Sehnen eines rechten Handrückens. Ansicht von radial. Die dreiseitige Fovea radialis (Tabatiere Schnupftabakdose) wird palmar von den Ansatlsehnen der Mm. abductor pollicis longus so wie extensor pollicis brevis und handrückenwärts von der Ansatz sehne des M. extensor pollicis longus begrenzt. Den Boden bilden im wesentlichen das Os scaphoideum (.Kahnbein") und das Os trape zium. Bei Kahnbeinfrakturen (Skaphoidfrakturen) wird daher häufig in der Tiefe der Tabatiere ein Druckschmerz gespürt. Nach proximal wird die Tabatiere vom Retinaculum mm. extensorum begrenzt. z
Beachte den Verlauf der A. radialis in der Tiefe der Fovea radialis zwischen Os trapezium und Os scaphoideum (Landmarke bei der Präparation).
391
-
Obere Extremität
5.1 3
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Hohlhand (Palma manus): Epifasziale leitu ngsbahnen und Innervation
F-:-r--lf-,.-----1Ib-f"'HIf- Aa. digitales
Nn. digitales palmares
palmares
---t\�l--....L...Ifl---L!.J:I---'-J
Aa. digitales palmares communes
--t1tt-�V"'�:---.r.\..lI �-flr-- Nn. digitales palmares pollicis
M. flexor digiti minimi
�->f#"'�-- M. adductor
M. abductor ---\oe. digiti minimi
Aponeurosis palmaris
pollicis
---���r7.��..-
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale
M. palmaris ----�...,...
--- M. abductor
brevis
pollicis brevis
Retinaculum --�����---7' musculorum flexorum
A. radialis. R. palmaris superficialis
(lig. carpi transversum)
" 8-4--- A. radialis
A. u. N. ulnaris M. palmaris longus
---L.. :=�_--<
"'--'-J.----
Guyon-Loge
----J--- Fascia
antebrachii
N. digitalis palmaris mit R. dorsalis
A. digitalis palm ari s propria
Grundgelenk
A. digitalis dorsalis
���==.-N. digitalis palmaris proprius
392
A Oberflächlich verlaufende Arterien und Nerven der Hohlhand Rechte Hand, Ansicht von palmar. Zur Dar stellung der oberflächlich verlaufenden Lei tungsbahnen wurden die Faszien mit Aus nahme der Pa lmaraponeurose entfernt. Zur Demonstration der in der Guyon-Loge ver laufenden Leitungsbahnen (A. und N. ulnaris) wurde das Lig. carpi palmare ebenfalls entfernt (s. 5 . 399). Beachte den R. palmaris superficialis aus der A. radialis. der sehr variabel verlaufen kann. In diesem Fall zieht er zwischen den Ursprüngen der Mm. abductor und flexor pollicis brevis zur Hohlhand. In etwa 30 % der Fälle bildet er zu sammen mit der A. ulnaris den Arcus palmaris superficialis (hier nicht zu sehen; vgl. 5. 394).
A. digitalis palmaris communis
B Nerven und Gefäße eines rechten Mittelfingers en Ansicht von radial. An der Mittelha nd lieg er Fing am , Nerven die Arterie n palma r von den el Reg der Ü in uzung ( berkre n h ingege dorsal n seIte auf Höhe des Grund gelen ks). Die Finger en fläche n und der distal e Finge rrücke n werd pro ris palma Ä is von sten aus dem N . digital prius ( N . medianus) versorgt.
Obere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
R. communicans medianus
R. communicans ulnaris
....-I. �� Nn. digitales palmares (autonomes Gebiet des N. medianus)
N. digitalis palmaris (autonomes Gebiet des N. ulnaris)
N. medianus. R. palmaris
N. ulnaris, ---'- R. palmaris
a
b
c
C Innervation der Hohlhand Rechte Hand, Ansicht von palmar. a-c Innervationsmuster im Bereich der Hohlhand (nach Schmidt u. Lanz). Das sensible Ausbreitungsmuster ist von Verbindungsästen zwischen dem N. medianus und dem N. ulnaris geprägt. Am häufig sten sind folgende Innervationsmuster: a Regelfali (46 % der Fälle): N. medianus und N. ulnaris sind durch einen R. communicans ulnaris miteinander verbunden;
d
b Variante 1 (20 % der Fälle): N. medianus und N. ulnaris sind wechsel seitig durch einen R. communicans ulnaris und einen R. communicans medianus miteinander verbunden; c Variante 2 (20 % der Fälle): Es gibt keine Verbindungsäste zwischen N. medianus und N. ulnaris. d Autonom- und Maximalgebiete von N. ulnaris und N. medianus. Die Autonomgebiete sind farblich besonders hervorgehoben (zu Auto nom- und Maximalgebieten vgl. C, 5. 391 ).
Strecksehne
-;;-----,,-- Phalanx distalis
�--
-::-:---'---- Phalanx media Zwischenfingerfalten
---�
N. radialis. N. digitalis dorsalis
A. u. N. digitalis dorsalis
----'--- Phalanx proximalis
-:!-----
Os meta carpi 111
A. digitalis ----la palmaris
D leitungsanästhesie nach Oberst Rechter Handrücken, Ansicht von dorsal. Diese Form der Lokalanäs thesie spielt klinisch eine Rolle bei Verletzungen an den Fingern, z. B. Schnittwunden, die genäht werden müssen !
�....L-J--l""--- Sehne des M. flexor
digitorum superficialis
b
a
Sehne des M. flexor digitorum profundus
Nn. digitales palmares
a Die Injektionsstellen liegen im Bereich der Zwischenfingerfalten. b Nach Betäubung der dorsalen Nervenäste wird die Kanüle sowohl radial als auch ulnar gegen die palmar verlaufenden Nerven vorge schoben und ein subkutanes Depot von 1 - 2 ml des Lokalanästheti kums angelegt.
A. digitalis palmaris
loI"!�=:(.....Vincula brevia
Vincula longa
M. flexor digitorum profundus
E Gefäßversorgung der Beugesehnen des Fingers innerhalb der Sehnenscheide (nach Lundborg) Rechter Mittelfinger, Ansicht von radial. Die Blutversorgung der Beugersehnen erfolgt in nerhalb der Sehnenscheide ü ber Gefäße aus den Aa. digitales palmares. die i m Mesotendi neum (Vi nculum longum und Vinculum breve) zu den Sehnen verlaufen.
393
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.1 4
Hohlhand (Palma manus): Gefäßversorgung
Arcus palmaris superficialis A. ulnaris ----I
\---- A. radialis
a
Arcus palmaris superficialis
Nn. digitales -----..-fl��-.L-�...,-!,-� palmares Aa. digitales -���i!-__�I--'--7-\:'" palmares
Nn. digitales palmares pollicis M. inter osseus dorsalis
Mm. lumbricales Aa. digitales palmares communes
I
M. adductor pollicis
Arcus palmaris superficialis
M. f1exor pollicis brevis, Caput super ficiale
M. flexor digiti minimi M. abductor --�,... digiti minimi
pollicis brevis M. opponens pollicis
+--
-
M. palmaris longus
Retinaculum musculorum f1exorum
Lig. carpi palmare
A. radialis, R. palmaris superficialis
A. u. N. ulnaris --+-''IH�
N. medianus
M. f1exor digitorum -----it-U-'t---r superficialis
M. pronator quadratus A. radialis
carpi ulnaris
M. flexor pollicis longus
A Oberflächlicher Hohlhandbogen und abzweigende Äste Rechte Hand, Ansicht von palmar. Nach Ent fernung der Faszien einschließlich der Palmar-
394
\
b
Aa. digitales palmares communes
Arcus palmaris superficialis A. ulnaris ---\
\---- A. radialis
c
A. radialis, R. palmaris superficialis
N. ulnaris, --�*�l-Ur.t. R. superficialis A. u. N. ulnaris, R. profundus
A. ulnaris
�
M. flexor carpi radialis
M. brachio radialis
aponeurose wird der oberflächliche Hohlhand bogen (Arcus pa/maris super{icia/is) sichtbar (zu den Varianten s. B).
Aa. digitales -......".---I---J palmares communes A. ulnaris ---I d
1--1,.--- A. mediana (Variante)
B Arcus palmaris superficialis: Regelfall und Varianten (nach lippert u. Pabst) Rechte Hand, Ansicht von palmar (zu mögli chen Varianten des Arcus palmaris pro(undu5 liegen keine Untersuchungen vor).
a Regelfall (typischer Hohlhandbogen, 37 % der Fälle): A. radialis und A. ulnaris bilden zu gleichen Teilen den Arcus palmaris superfi cialis. b - d Varianten: b Der Hohlhandbogen wird nur aus der A. ulna ris gebildet ( 3 7 % der Fälle). c Die Aa. digitales palmares communes ent springen, mit Ausnah me der ersten (au s der A. radialis), aus der A. u lnaris ( 1 3 %). d A. u l naris und eine A. media na entsenden die Aa. digitales palmares communes (sehr selten).
Obere Extremität
Topografie der Leitungsbahnen
5.
--
Nn. digitales -----�-m-�w.I_.".If--.!'L.\', palmares Aa. digitales --1:i\-:-�t--�""'I--'\� palmares Aa. digitales palmares communes
Mm. lumbricales
M. abductor digiti minimi
M. adductor pollicis, Caput transversum
M. flexor ---1.1digiti minimi
M. abductor pollicis brevis
Aa. metacarpales ---'\1....wr. palmares
M. flexor pollicis brevis
M. opponens digiti minimi
M. adductor pollicis, Caput obliquum
Arcus palmaris superficialis
Arcus palmaris profundus
N. ulnaris, R. profundus N. ulnaris, R. superficialis
'-'_-16--- A. radialis, R. palmaris superficialis
A. ulnaris, R. profundus
A. u. N. ulnaris
C Tiefer Hohlhandbogen und abzweigende Äste Rechte Hand, Ansicht von palmar. Zur Darstel l u ng des tiefen Hohlhandbogens (Arcus pal maris profundus) als Endast der A. radialis sind die oberflächlichen und tiefen Beugersehnen sowie die Thenar- und Hypothenarmuskulatur teilweise entfernt worden.
A. radialis M. pronator ------,-I.-IE--F.-iF quadratus ...;.,t.-- A. interossea anterior
M. flexor carpi ulnaris
Aa. digitales ---H:--.dk\--.;+-" palmares
Aa. digitales �rl'+�c.::::&--# palmares communis Arcus palmaris superficialis
-�����.lY.
palmar
Aa. digitales dorsales
��+- Arcus
palmaris profundus
Rr. carpales --""Hf....'.. palmares zum Rete carpale palmare Membrana --#+.,... interossea antebrachii A. ulnaris A. interossea communis a
Rr. perforantes
rantes A. carpalis dorsalis
Aa. metacarpales dorsales
A. radialis
A. ulnaris, R. carpalis dorsalis
Rete carpale dorsale
A. radialis A. interossea posterior
.. - A. interossea . ,....... recurrens
b
A. interossea posterior
D Arterielle Anastomosen an der Hand A. ulnaris und A. radialis stehen durch den oberflächlichen und tiefen Hohlhandbogen (Arcus palmaris superficialis bzw. profundus), die Rr. perforantes sowie durch das Rete car pale dorsale untereinander in Verbindung.
A. digitalis dorsalis A. metacarpalis dorsalis
Arcus palmaris superficialis Arcus palmaris profundus Rete carpale palmare A. radialis
1-"'---1-- A. interossea anterior
A. digitalis palmaris
dorsal
c
A. palmaris metacarpalis R. perforans A. carpalis dorsalis Rete carpale dorsale
r--- A. interossea postenor
a Rechte Hand, Ansicht von palmar; b rechte Hand, Ansicht von dorsal; c rechter Mittelfinger, Ansicht von radial.
395
Obere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Canalis carpi
5.1 5
Os scaphoideum
N. medianus
Os trapezium
Sehnen und ihre Sehnenscheiden im Karpalkanal
A. u. N. ulnaris
Sehne des M. abductor pollicis longus
Os pisiforme
Sehne des M. extensor pollicis brevis Sehne des M. extensor pollicis longus
Ausschnitt s. B ----+�'h Hypothenar
N. radialis, R. superficialis
Os triquetrum
t
Sehne des M. extensor carpi radialis longus
Sehne des M. extensor carpi ulnaris
Schnittebene von A und B
Sehne des M. extensor digiti minimi
Sehne des M. extensor carpi radialis brevis Os hamatum
Sehnen des M. extensor digitorum und des M. extensor indicis
A Querschnitt einer rechten Hand auf Höhe der Handwurzelknochen (s. auch B) Ansicht von proximal. Der Canalis carpi (Karpalkanal) bildet einen osteo fibrösen Kanal (s. S. 282), durch den neben den zehn Ansatzsehnen der Mm. flexor digitorum superficialis, flexor digitorum p rofundus, flexor pollicis longus und flexor carpi radialis auch der N. medianus hindurch-
Os capitatum
zieht. Seine dorsale Begrenzung ist der Sulcus carpi, den die Handwur zelknochen bilden, seine palmare Begrenzung das Retinaculum mm. flexorum (im klinischen Sprachgebrauch .lig. carpi transversum"). Die A. ulnaris und der N. ulnaris ziehen dagegen palmar vom Retinaculum durch die G uyon-Loge (s. S. 399).
Sehnenscheide der Mm. flexores digitorum superficialis u. profundus
Retinaculum mm. flexorum (Lig. carpi transversum) Guyon-Loge
Sehne des M. flexor digitorum superficialis
A. u. V. palmaris superficialis
-��'::=== A. u. N. ulnaris -�����
Sehne des M. flexor carpi radialis
Lig. carpi palmare
Os pisiforme
V
N. medianus
'fI---"'""-:'":r..�'<J+'-I-- Sehne des
M. flexor pollicis longus
Cavitas synovialis ----'11-4" Canalis carpi _-3.�
Sehnenscheide des M. flexor pollicis longus Arcus palmaris profundus
--'!--L':--1'---- gemeinsame
�';:""'-----''- Os scapho ideum
Os triquetrum
Arcus palmaris superficialis
karpale Sehnenscheide
F.---- A. radialis Os hamatum a
Sehne des M. flexor digitorum profundus
B lage der Hohlhandbögen in Bezug auf die karpalen und digitalen Sehnenscheiden (nach Schmidt u. Lanz) a Sehnenscheiden im Karpalkanal (Ausschnitt aus A). I nnerhalb des Karpalkanals verlaufen die langen Beugersehnen geschützt in den palmaren Sehnenscheiden. H ierbei liegen die Sehnen der Mm. fle xores digitorum superficialis u nd profundus in einem eigenen ulna ren Sehnenscheidensack. Radial davon ziehen, jeweils in einer eige nen Sehnenscheide, der M. flexor pollicis longus und der M . flexor
396
I-'-��l---- A. ulnaris
Os capitatum b
carpi radialis. Das gemeinsame Mesotendineum aller Fingerbeuger sehnen ist sowohl radial als auch palmar im Canalis carpi angeheftet. Im Bereich der Wurzel des Aufhängebandes verläuft in der Regel in einem eigenen Gleitspalt der N. medianus (zum variablen Verlauf der Sehnenscheiden s. S. 3 38). b Karpale und digitale Sehnenscheiden in ihrer Lagebeziehung zu den Hohlhandbögen_
Obere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Nn. digitales ----\.t':--"--\\----..t\-fL�-I-.,.,;..:..!I palmares Aa. d igitales -----.;;:-\\-"""-;t-"'""Wl.:.....!!i-l palmares
It-?h-- Nn. digitales palmares pollicis ----,r----.'-JH--- M. interosseus dorsalis I
Aa. digitales ----\\U\---.,.; i\.:1M\:--1IJ'\iI.I-- E palmares communes
'Y'----.II�_::/_- M. adductor pollicis
Arcus palmaris superficialis
M. flexor pollicis brevis, Caput superficiale
M. flexor ------l��
digiti minimi
M. abductor pollicis brevis
M. abductor
N. medianus, R. thenaris
digiti minimi
M. opponens pollicis
N. ulnaris, -----"�*-'....",t-v lr.� R. superficialis
Retinaculum mm. flexorum (Ug. carpi transversum)
N. ulnaris, -----'!i,;.,-�\I . R. profundus
11J"�;n+J�j;;ifJH---- A. radialis, R. palmaris superficialis
A. ulnaris, R. profundus
A. ulnaris ----=---1-B
-f--lH..--W-- N. medianus '-I!-i!l-'--- M. flexor carpi radialis
N. ulnaris ---+- ....11. 1
M. flexor pollicis longus
M. flexor digitorum ---;-
.iH-- A. radialis
superficialis
. 114.,..-- M. brachio radialis
carpi ulnaris
C Einblick in den Karpalkanal einer rechten Hand Ansicht von palmar. Das Lig. carpi transversum ist durchscheinend dar gestellt; die Guyon-Loge mit A. und N. ulnaris ist eröffnet. Beachte den oberflächlichen Verlauf des N. medianus i m Canalis carpi sowie den Abgang des motorischen R. thenaris zur Thenarmuskulatur unmittelbar distal vom Retinaculum (variable Abgänge des Thenarastes
früher Abgang des R. thenaris unter dem Retinaculum mm. flexorum
a
R. thenaris
b
Retinaculum mm. flexorum (hochgeklappt)
N. medianus
R. thenaris durch bohrt das Retina culum mm. flexorum
c
Thenar muskulatur
s. 0). Bei der operativen Spaltung des Lig. carpi transversum (Karpaltun nelsyndrom) muss der Handchirurg den variablen Verlauf kennen, da sonst der Thenarast versehentlich durchtrennt werden kann! Der R. palmaris superficialis der A. radialis verläuft in diesem Fall auf dem Lig. carpi transversum , häufig zieht er jedoch auch durch die The narmuskulatur (s. S. 3 1 4, Hohlhand).
Abgang des motorischen R. thenaris aus dem N . medianus: Regelfa" und Varianten (nach Schmidt u. Lanz) a Regelfa" (46 % der Fälle). Der R. thenaris zweigt distal vom Retinacu lum mm. flexorum (Lig. carpi transversum) aus dem N. medianus ab. o
b u. c Varianten: b Der R. thenaris hat einen subligamentären Abgang und Verlauf ( 3 1 % der Fälle). c Der R. thenaris durchbohrt das Retinaculum mm. flexorum (Lig. carpi transversum; etwa 23 % aller Fälle: cave: operative Spaltung des Liga mentum ! )
397
Obere Extremität
5.1 6
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Guyon-loge und Regio carpalis anterior
--1'---- Thenar
Hypothenar --+-Retinaculum ---'�-----... musculorum flexorum (Ug. carpi transversum)
Palmar a poneurose
A. u. N. ulnaris, ---��-"'Ia. R. profundus
. 'PIII-=II-'H---'---- A. radialis, R. palmaris superficialis
Os pisiforme Ug. carpi palmare ---+-77'
.....:..:rf--:-- N. medianus
M. pronator quadratus A. u. N. ulnaris ----'-.... -" .
M. flexor carpi ulnaris
-..::J---'-- M. flexor carpi radialis
---c
-'4---- M. flexor pollicis longus
M. palmaris ---!- longus M. flexor digitorum superficialis A Oberflächlich verlaufende Strukturen der Regio carpalis anterior Rechte Hand, Ansicht von palmar. Nach Entfernung der Haut und der Fascia antebrachii erkennt man die oberflächlich verlaufenden Struktu ren der Regio carpalis anterior, deren distale Grenze das Retinaculum mm. flexorum (Lig. carpi transversum) darstellt. Vor allem die Ansatz sehnen der Mm. flexor carpi ulnaris, palmaris longus und flexor carpi rad ialis sind unter der Haut, besonders bei Faustschluss und leichter
M. brachio radialis
Flexion. gut zu sehen und zu tasten (s. B). Die Sehne des M. flexor carpi radialis dient beim Ertasten des Pulses der A. radialis als Orientierungs punkt. Die Sehne des M. flexor carpi u lnaris erreicht man proximal über das Os pisiforme. Beachte: Aufgrund ihres oberfl ächlichen Verlaufs sind die Nn. medianus und ulnaris sowie die Aa . radialis (.Pu lsader") und ulnaris bei Schnittver letzungen besonders gefährdet.
Hypothenar muskulatur Os pisiforme M. flexor carpi ulnaris
Sehne des M. palmaris longus Sehne des M. flexor carpi radialis
----
-----
B Oberflächenanatomie am Handgelenk einer rechten Hand Ansicht von palmar.
398
Thenar muskulatur
Obere Extremität
Arcus palmaris superficialis
M.abductor pollicis brevis
._--- M. opponens pollicis
Schnittrand der ---�:=Z-:==-==7--:..,...-' Palmaraponeurose
Retinaculum mm. flexorum (Lig. carpi transversum)
Os pisiforme
A. radialis. R. palmaris superficialis
Guyon-Loge
---='if.J--- N. medianus
Lig. carpi palmare
M. pronator quadratus
N. ulnaris ---±-71
A. ulnaris --f-':.:H� M. flexor carpi ulnaris
a
-3'---- M. f1exor carpi radialis
M. flexor digitorum superficialis
:.----- Palmaraponeurose
Hypothenarmuskulatur
A. ulnaris. R. superficialis (zum Arcus palmaris superficialis)
N. ulnaris. R. superficialis
A. u. N. ulnaris. R. profundus Hiatus proximalis der Guyon-Loge
Os pisiforme
Lig. carpi palmare
M. flexor carpi ulnaris
M. palmaris longus M. flexor digitorum superficialis
A. u. N. ulnaris
N. ulnaris. R. superficialis
....7'--=-.:-+---- Hamulus ossis hamati
a
Pforten und Wände der Guyon-Loge (a) mit und (b) ohne Leitungsbahnen (nach Schm idt u. Lanz) Ansicht von pa l mar. Das palmare Dach der Guyon-Loge bilden Haut. subkutanes Fettgewebe. Lig . carpi palmare (proximal) und M. palmaris brevis (distal). Dorsal wird die Guyon-Loge vom Retinaculum mm. f1exo rum (Lig. carpi transversum) und dem Lig. pisohamatum begrenzt. Der Eingang in die Loge beginnt auf Höhe des Os pisiforme unterhalb des Lig. carpi palmare (Hiatus proximalis). Dem Ausgang in Höhe des Hamu-
Os pisiforme
N. ulnaris. R. profundus
A. u. N. ulnaris
M. brachio radialis
a Zur Darstellung der durch die Guyon-Loge (Canalis ulnaris) ziehenden A. und N. u lnaris ist die Palmaraponeurose und die Fascia antebrachii entfernt worden.
Hiatus distalis der Guyon-Loge
Arcus palmaris profundus
A. radialis
C Verlauf von A. und N. ulnaris in der Guyon-Loge und in der tiefen Hohlhand Rechte Hand. Ansicht von palmar.
Hamulus ossis hamati
Arcus palmaris superficialis
'---1---- M. flexor pollicis longus
M. palmaris longus
o
Topografie der Leitungsbahnen
M. flexor pollicis brevis. Caput superficiale
--�������
M. palmaris brevis
5.
N. medianus. R. thenaris
M. flexor -----l:,-',-v.- digiti minimi M. abductor digiti minimi
--
--L"-II
_ _
1--- A. radialis
b
b Knöcherne Orientierungspunkte innerhalb der Guyon-Loge. Das ulnar gelegene Os pisiforme und der weiter distal und radial gele gene Hamulus ossis hamati bilden die knöchernen Orientierungs punkte. zwischen denen sich A. und N. ulnaris durch die G uyon-Loge schlängeln.
M. palmaris brevis
Hamulus ossis hamati
Mm. abductor digiti minimi und flexor digiti minimi
Hiatus distalis der Guyon· Loge Retinaculum mm. flexorum
Lig. pisohamatum
Hiatus proximalis der Guyon-Loge
Os pisiforme Sehne des M. flexor carpi ulnaris Sehne des M. flexor digitorum superficialis
Lig. carpi palmare Sehne des M. palmaris longus b
lus ossis hamati entspricht ein horizontal ausgespannter sicheiförm iger Sehnenbog en zwischen dem Os pisiforme und dem Hamulus ossis ha mati (Hiatus dista lis). Er dient dem M. flexor digiti minimi als Urspru ng. Unter dem Sehnenbogen und auf dem Lig. pisohamatum treten der R. profundus der A. ulnaris und des N. u lnaris zum Mittelfac h der Hohl hand. Der R. superficialis der Arterie und des Nervs verlaufen oberha l b des Sehnenbogens u nter dem M. palmaris brevis nach distal.
399
U ntere Extre m ität Knochen. Bänder u nd Gelenke
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402
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2
Systematik der M uskulatur
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468
3
Topografie der M uskulatur
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496
4
Systematik der Leitungsbahnen
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518
5
Topografie der Leitungsbah n e n
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
538
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Untere Extremität
1 .1
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
U ntere Extremität als Ganzes
A Der aufrechte Gang Die bipede Fortbewegungsweise hat neben der Steigerung des Hirn volumens in a llererster linie dazu geführt, dass der Primat Mensch Merkmale entwickelt hat, die ihn von anderen Primaten wie z. B. den Menschenaffen deutlich unterscheiden. Die aufrechte Haltung und die veränderte Lage der inneren Organe bedingen eine andere Statik des Rumpfes, die sich zusätzlich zur Bipedie in einer Reihe spezifisch menschlicher Proportions- und Gestaltsmerkmale ausdrückt. Zwar sind aufrechte Körperhaltung und aufrechtes Laufen auch bei Menschen affen möglich, jedoch nur für begrenzte Zeit und unter sehr viel hö herem Energieaufwand. Erst besondere anatomische Anpassungen des Bewegungsapparates ermöglichen den aufrechten Gang als physiolo gische Fortbewegungsart. Diese betreffen v. a. die Wirbelsäule und die Beckenkonstruktion. Die menschliche Wirbelsäule, die, im Gegensatz zur einfachen Bogen-Sehnen-Konstruktion, z. B. beim Schimpansen, ei ner doppelt S-förmig gekrümmten federnden Säule ähnelt (s. 5 . 1 0 1 ) , verlagert d i e gesamte Rumpfmasse über d i e Stützfläche d e r Füße. In folge der aufrechten Haltung trägt nunmehr das Becken die ganze Last der Baucheingeweide. Dadurch treten die Beckenschaufeln auseinan der u nd übernehmen mit dem gleichfalls verbreiterten Kreuzbein eine tragende Funktion. Da die Wirbelsäule über das Kreuzbein relativ fest im Becken verankert ist, kommt der Stabilisierung des Beckens gegen ü ber den beweglichen Gliedmaßen bei aufrechtem Gang große Bedeu tung zu. Auch bei der Umgestaltung der Körperproportionen sind v. a . d i e unteren Extremitäten beteiligt. Durch ihre ausschließliche Funktion als Stütz- und Fortbewegungsorgane sind sie beim Menschen besonders lang und kräftig ausgebildet. I m Vergleich zu den Menschenaffen wer den die Beine nicht nur wesentlich länger als d ie Arme, auch im Ver hältnis zur Rumpflänge hat der Mensch die längsten Beine. So beträgt die Beinlänge beim Orang-Utan 1 1 1 %, beim Schimpansen 1 28 %, beim Menschen dagegen 1 7 1 % der Rumpflänge. Schließlich haben d ie ver änderten Körperproportionen auch eine völlige Änderung einiger Mus keifunktionen zur Folge. Hiervon sind in erster linie diejenigen Muskeln betroffen, die für den zweibeinigen Gang von entscheidender Bedeu tung sind: die Gesäßmuskulatur, die Extensoren des Kniegelenks und die Wadenmuskulatur.
B Skelett der unteren Extremität im Überblick a rechtes Bein, Ansicht von vorne ' ; b rechtes Bein, Ansicht von hinten ' (in bei den Ansichten ist der Fuß maximal plantarflektiert).
Spina iliaca anterior superior
Spina iliaca posterior superior
, Aus entwicklungsgeschichtlichen Gründen (s. 5. 20) wird beim Men schen i m Zusammenhang mit der unteren Extremität anstelle der Richtungsbezeichnungen .dorsal" und .ventral" besser .hinten" und .vorne" benutzt.
402
Os coxae
Cingulum pelvicum
Trochanter minor
major
Femur
Condylus lateralis
'-:iIIt--I-- Patella
��-- Art. genus
-:=':-�r . --- Tibia plateau
Crus
Tibia
Am Skelett der unteren Extremität werden, wie an der oberen Extremi tät, Extremitätengürtel und freie Gliedmaße unterschieden . • Beckeng ürtel (Cingulum pelvicum/Cingulum membri inferioris): Er wird beim Erwachsenen von den beiden H üftbeinen, den Ossa coxae gebildet, die jedoch im Gegensatz zum Schultergürtel über das llio sakralgelenk (s. S . 1 40) fest in das Achsenskelett eingebaut sind. Zusammen mit dem Kreuzbein (Os sacrum) und der Schambeinfuge (Symphysis pubica) bilden die beiden Hüftbeine den sog. Beckenring (s. S. 407). Freie untere G liedmaße ( Pars libera membri inferioris): Sie besteht aus Oberschenkel (Femur), Unterschenkel (Crus) und Fuß (Pes). Mit dem Beckengürtel ist sie durch das Hüftgelenk (Art. coxae) verbun den.
Crista iliaca
Fibula
Malleolus medialis
Malleolengabel
Art. talocruralis Tarsus Metatarsus
Digiti a
{
{
I
l J
Malleolus lateralis Calcaneus
Pes
b
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Crista iliaca
Crista iliaca
Spina iliaca posterior superior Os sacrum
superior
Tuberculum pubicum
Trochanter major
Trochanter major
Symphysis pubica Tuber ischiadicum
Patella Epicondylus lateralis Condylus ---I "'" lateralis tibiae Caput fibulae
Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
��--- Condylus lateralis tibiae
Condylus medialis tibiae
�
Caput fibulae
Tuberositas tibiae
Crista iliaca
t---'f-+'-\-- Rima ani of---"--- Fades
medialis tibiae
Malleolus lateralis
�--- Malleolus medialis ---�;,.
Malleolus ----t:. ,..-"Y'"
tarsi V
a
Tuberositas ossis navicularis
Tuber calcanei -�---
!.-''''':\"---- Artt metatarsophalangeae
Artt. interphalangeae pedis
C Tastbare Knochenpunkte der rechten unteren Extremität a Ansicht von vorne; b Ansicht von hinten. Fast alle Skelettelemente der unteren Extremi tät lassen sich anhand von Knochenvorsprün gen, Randkonturen oder Teilflächen von Kno chen (z. B. die Facies medialis der Tibia) durch die Haut bzw. die Weichteile tasten. Ausnah men hiervon sind nur die Elemente, die nahezu vollständig von Muskeln bedeckt sind, wie Hüftgelenk, Schenkelhals und Femurschaft sowie der größte Teil des Fibulaschaftes. Für die Beinlängenmessung und die Längenmes-
Tuberositas ossis metatarsi V
b
sung einzelner Skelettelemente werden über einkunftsgemäß relativ gut bestimmbare Messpunkte genutzt: die Spina iliaca anterior superior, der Trochanter major, der mediale Kniegelenkspalt (Oberrand des medialen Tibia kondylus) sowie der Malleolus medialis. Die Beurteilung von Beinlängendifferenzen ist kli nisch wichtig, da sowohl .echte" (Differenz der anatomischen Beinlänge) als auch funk tionelle Beinverkürzungen (z. B. infolge von Muskelkontrakturen) einen Beckenschie(stand sowie sko/iotische Wirbelsäulenverkrüm mungen verursachen können (s. 5. 1 3 1 ).
o Beinlängenmessung im Stehen
Die Messung der Bein/ängendifferenz erfolgt relativ genau im Stand durch Unterlegen von unterschiedlich dicken (0,5 cm, 1 cm, 2 cm) Holzbrettehen unter das kürzere Bein. Die Beinlängendifferenz ist klinisch ausgeglichen, wenn das Becken horizontal steht. d. h. wenn beide Beckenkämme bei der Palpation von dorsal gleich hoch stehen und die Rima ani lotrecht verläuft. Kann der Beckenschiefstand durch das Unterlegen von Holzbrette hen nicht ausgeglichen werden, liegt keine .echte", son dern eine funktionelle Beinlängendifferenz vor, die ihre Ursache meist in einer fixierten Beckenfeh/stellung info/ge einer Hüftge/enks kontraktur oder einer Skoliose hat. Hierbei können die gemessenen Beinlängen tatsäch lich gleich sein, und die Differenz wird nur .vorgetäuscht".
403
Untere Extremität
1 .2
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Anatomische und mechanische Achsen des Beines
, -*'-----
�-4--=='--- Drehzentrum des Femurkopfes (Hüftgelenk)
anatomische --+--,-, Femurachse
1---+---- Mikulicz-Linie (Trag linie)
M. sartorius ---fl-+'llH!lf'l M. semi tendinosus +.,....--- M. biceps femoris
Eminentia inter condylaris des Tibiaplateaus (Kniegelenk)
1 740
)
Kniebasislinie
Malleolengabel
-��..L,:L--
M. gracilis --�,
(
Mikulicz-linie
oberes Sprunggelenk b
a
A a b c
M. gluteus maxi mus (kranialer Teil)
Traglinie des Beines (Mikulicz-linie) Normaler Verlauf der Traglinie. Ansicht von vorne; Verlauf der Traglinie beim Genu varum (O-Bein). Ansicht von hinten; Verlauf der Traglinie beim Genu valgum (X-Bein). Ansicht von hinten.
Bei normalen Achsenverhältnissen liegen die großen Gelenke der unte ren Extremität (Hüft-. Knie- und oberes Sprunggelenk) auf einer Gera den. der mechanischen Längsachse bzw. Traglinie des Beines (Miku fiez-Linie). Diese Traglinie verbindet das Drehzentrum des Femurkop fes. die Eminentia intercondylaris des Tibiaplateaus und die Mitte der MaIleoiengabel. Währen d beim Tibiasehaft mechanische und anatomi sche Achse übereinstimmen. schließen anatomische und mechanische Achse des Femurschaftes einen Winkel von 60 ein. Auf diese Weise bil den die anatomischen Längsachsen von Ober- und Unterschenkel keine
c
gerade Linie. sondern auf Höhe des Kniegelenks in der Frontalebene einen nach außen offenen Winkel von 1 740 (frontaler Knieaußenwinkel oder Femorotibialwinkel). Beim Genu varum (b) liegt die Mitte des Knie gelenks lateral. beim Genu valgum (c) medial von der Traglinie. Infolge der Fehlbelastung kommt es bei 0- und X-Beinen (vgl. B) im Verlauf von Jahren zu degenerativen Veränderungen des Knorpel- und Knochenge webes (Gonarthrose) sowie zu Ü berdehnungen von Kapsel-. Band- und Muskelanteilen. Beim Genu varum (b) beispielsweise wird der mediale Gelenkkomplex vermehrt auf Druck. die lateralen Gelenkstrukturen (z. B. Lig. collaterale fi bulare) sowie der Tractus iliotibialis und der M. bi ce ps femoris hingegen vermehrt auf Dehnung beansprucht. Zusätzlich wird der laterale Fußrand stärker belastet. was ein Absinken des Fußge wölbes nach sich zieht.
B Verlauf der Traglinien bei leicht abgespreizten und bei geschlossenen Füßen Ansicht von vorne. a I m aufrechten Stand mit leicht abgespreizten Füßen verläuft die Traglinie nahezu vertikal durch die Mitte der d rei großen Gelenke. b Beine werden im allgemeinen als "gerade" angesehen. wenn sich bei geschlossenen Füßen gleichzeitig I nnen knöchel und Knie berühren. Dementsprechend ist der Kondylen- bzw. der MaIleoienabstand zwi schen den Beinen ein Maß für das X- bzw. O-Bein. Ein Kondylenab stand von mehr als 3 cm und ein MaIleoienabstand von mehr als 5 cm gelten als pathologisch (s. C). a
404
b
Untere Extremitöt -- 1. Knochen, Bönder und Gelenke
�--- Crista iliaca Os coxae ---!:::----
Spina iliaca anterior superior Art. coxae
Spina ----j ischiadica a
b
Kondylenabstand
c
MaIleoienabstand
C Altersabhängige physiologische Beinachsen a Säugling; b Kleinkind; c Schulkind. Im 1. Lebensjahr sind O-Beine bis etwa 20· physiologisch. Bis zum 3. Le bensjahr entstehen daraus die ebenso physiologischen X-Beine des Kleinkinds (bis etwa 1 0·), die sich im Rahmen von Wachstumsvorgän gen zum Zeitpunkt des Schuleintritts weitgehend begradigen.
Tuber ischiadicum
�-- Tuberculum pubicum
Trochanter major
�"..
-
Trochanter minor
�--- Os femoris
1--+-- Schwerelot ��-- Art. genus Caput fibulae Tuberositas tibiae
'*-_-----
-J---- Tibia Fibula ---':'-1
_..-----
Malleolus lateralis
Art. talocrurahs
Art. subtalaris ----�<'l o Anatomische Normalstellung in Bezug auf das Schwerelot Ansicht von rechts. Im Schwerelot liegen: der äußere Gehörgang, der Dens axis (Zahnfortsatz des 2. Halswirbels), die anatomisch-funktio nellen Ü bergänge der Wirbelsäule (Halslordose/Brustkyphose und Brustkyphose/Lendenlordose), der Gesamtkörperschwerpunkt sowie die H üft-, Knie- und Sprunggelenke.
Calcaneus
Os cuboideum
E Skelett der rechten u nteren Extremität Ansicht von rechts.
405
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Knochen des Beckengürtels
1 .3
Crista iliaca Linea glutea anterior
A 05 coxae der rechten Seite Ansicht von lateral.
Facies glutea
Spina iliaca anterior superior
Spina iliaca posterior superior
Linea glutea inferior !----- Spina iliaca anterior inferior
. _ Spina iliaca --.......posterior inferior
�'------ Limbus acetabuli Facies lunata
Incisura ischiadica major
Fossa acetabuli Incisura acetabuli Tuberculum pubicum
Incisura ----1:,, ischiadica minor
Foramen obturatum
Tuber ---'e: ischiadicum
Crista iliaca ---�
Tuberositas iliaca
Fossa iliaca ----+--Spina iliaca anterior superior
C pfeilereinteilung des Hüftbeins (05 coxae) a Ansicht von lateral; b Ansicht von medial. Bei schwerer Gewalteinwirkung von außen (z. B. bei Verkehrsunfällen) kommt es häufig zu Becken- bzw. Azetabulumfrakturen. Um diese zu klassifizieren, wird das Os coxae bzw. das Acetabulum (nach Letournel) in einen kurzen hinteren und einen deutlich l ängeren, vorde ren Pfeiler unterteilt. In diesen beiden Pfei lern verlaufen die Hauptkraftlinien im Becken. Bei schwerer Gewalteinwirkung wird die Kraft über den Schenkelhals bzw. -kopf zunächst zum Acetabulum und dann weiter zu den Pfei lern geleitet. Die Frakturform ist dabei von der Stellung des Femurkopfes zum Zeitpunkt der Krafteinwirkung abhängig (vgl. hierzu auch 5. 427).
406
��-- Spina iliaca posterior superior
,"",""'" -=-:��""f--- Facies auricularis ossis ilii
Spina iliaca -------'.. anterior inferior
Corpus ossis ilii
Linea arcuata --------f-.�
Spina ischiadica
....1---- Corpus
-
ossis pu bis
ossis ischii
Tuberculum ---F pubicum
Foramen obturatum
Corpus ossis pubis
Tuber ischiadicum
Facies symphysialis R. inferior ossis pubis
B 05 coxae der rechten Seite Ansicht von medial.
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Os coxae
Crista iliaca ----1'fossa iliaca --+--::-�'----
���-- Tuberositas
Spina iliaca ----=-: anterior superior
,,'::..,---- Fades
Os sacrum
Art. sacroiliaca
iliaca
auricularis ossis ilii
f----- Linea
arcuata
Spina iliaca --�'- anterior inferior
Symphysis pubica
:i---- Spina
ischiadica
Limbus ----.::!I! acetabuli
Facies symphysialis
Foramen obturatum D Os coxae der rechten Seite Ansicht von vorne.
Tuber ischiadicum
Linea arcuata
E Beckengürtel und Beckenring Ansicht von ventral. Die beiden Hüftbeine (Ossa coxae), die den Beckengürtel bilden, sind über die knorpelige Schambeinfuge (Sym physis pubica) untereinander und über die lIio sakralgelenke (s. S. 1 40) mit dem Kreuzbein (Os sacrum) verbunden. Auf diese Weise ent steht ein stabiler Ring, der knöcherne Becken ring (rot hervorgehoben), der nur eine geringe Beweglichkeit erlaubt. Diese Stabilität im ge samten Beckenring ist eine wichtige Voraus setzung für die Ü bertragung der Rumpflast auf die freie untere Gliedmaße.
Crista iliaca -----,� Os ilium
Ala ossis ilii Os ischii
Corpus ---\---'----- ossis ilii
Acetabulum Corpus ossis pu bis
Aceta bulum
V-förmige Wachstums fuge Os PUbiS
R. superior ossis pubis R. inferior ossis pubis
Corpus ossis ischii R. ossis ischii Tuber ischiadicum
Foramen obturatum
F Lag e der V-förmigen Wachstumsfuge eines rechten H üftbeins (Os coxae) zwischen Darmbein (Os ilium), Sitzbein (Os ischii) u nd Sch a m bein (Os pubis) Ansicht von lateral.
G Schematisiertes Röntgenbild eines rechten kindlichen Acetabulum Ansicht von lateral (seitlicher Strahlengang). Die knöchernen Anteile des Os coxae treffen im Bereich des Acetabulum aufeinander und betei ligen sich zu jeweils zwei Fünftein (Os ilium und Os ischil) sowie einem Fünftel (Os pubis) am Aufbau des Acetabulum. Die synostotische, also endgültige Verschmelzung der V-förmigen Wachstumsfuge findet zwi schen dem 1 4. und 1 6. Lebensjahr statt.
407
Untere Extremität
1 .4
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Oberschenkel knochen (Os femoris) als Ganzes; Bedeutu ng des Schenkelhalswinkels
----
Trochanter major
linea inter trochanterica
Caput femoris
Fovea capitis femoris
Fossa trochanterica
Collum -----"�� femoris
Collum femoris
Trochanter major
�----'''''�-- Crista inter
trochanterica
Trochanter linea ---.;:---j� pectinea
";=-f-- Tuberositas glutea
Corpus femoris
Labium laterale Labium mediale
linea supra- ------i;:' condylaris medialis Tuberculum adductorium
-7<:1r--- linea supra condylaris lateralis
--+---- Facies poplitea
Epicondylus medialis
linea inter condylaris
�r.�·�I1...,--
Epicondylus lateralis Condylus lateralis
--,c#--- Condylus lateralis Facies pateflaris
A Os femoris der rechten Seite Ansicht von vorne.
408
Epicondylus lateralis
Condylus medialis
Condylus medialis
Fossa intercondylaris
B Os femoris der rechten Seite Ansicht von hinten.
)
Li""
aspera
Untere Extremität
I":'l�&---
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
�f--- Zugtrabekel 05 ilium
....iiii'-7< i2 �;..-_r-
___ -
Acetabulum
Caput femoris
, ��___�:2-'-- Epiphysen-
b
linie
major
CCD-Winkel
Corpus femoris
11."',"",-","--- anatomische Femurachse Coxa norma
a
d
c
C Verlauf und Ausprägung von Zug- und Drucktrabekein in Abhängigkeit vom Schenkelhalswinkel Rechter Oberschenkelknochen, Ansicht von ventral. a Frontaler Sägeschnitt auf Höhe der Fovea capitis femoris durch ein rechtes Hüftgelenk. Der Winkel, den die Längsachse des Schenkel halses mit der Hauptachse des Schaftes bildet, wird als Schenkel halswinkel oder CCD-Winkel (Centrum-Collum-Diaphysen-Winkel) bezeichnet. Er beträgt beim Erwachsenen normalerweise etwa 1 26 · (Coxa normal, beim Neugeborenen etwa 1 50� Während des Wachs tums nimmt er beständig ab. Ursache hierfür ist ein kontinuierlicher Knochenumbau durch die veränderte Beanspruchung im Laufe des Wachstums.
e
b Schematischer Verlauf der Druck- und Zugtrabekel bei normalem Schenkelhalswinkel. c - e Röntgenaufnahmen im sagittalen Strahlengang: c Normaler Schenkelhalswinkel (Coxa normal bei normaler Biegebean spruchung; d ein verkleinerter Schenkelhalswinkel (Coxa vara) führt zur einer er höhten Biegebeanspruchung mit vermehrten Zugspannungen und damit zu einer stärkeren Ausbildung von Zugtrabekein; e ein vergrößerter Schenkelhalswinkel (Coxa valga) führt zu einer er höhten Druckbeanspruchung mit vermehrten Druckspannungen und dementsprechend zur verstärkten Ausbildung von Drucktrabekein.
Zuggurtung
Tractus iliotibialis -
5 Teilkörper schwerpunkt
Gewicht
Gewicht
Druck- --I=TTrTi spannung
Coxa valga
Zug spannung
Druck spannung -
a
a
b
o Druck- und Zugspannungen im Knochenmodell a Eine ausschließlich axiale (zentrische) Belastung eines Tragpfeilermo dells aus Plexiglas führt zu einer gleichmäßigen, über den gesamten Querschnitt verteilten Druckbeanspruchung, deren Summe gleich der zu tragenden Last ist. b Eine nicht axiale (exzentrische) Belastung führt zu einer Biegebean spruchung und dem gleichzeitigen Auftreten von Zug- und Druck spannungen.
K Teilkörper gewICht
E Zuggurtungsprinzip (nach Pauwels) Im Tragpfeilermodell kann die Biegebeanspruchung durch ein zug festes System (Kette) herabgesetzt werden, das sich auf der der Bie gekraft entgegengesetzten Seite befindet. Es resultiert eine reine Druckbeanspruchung. b Am Femur übernimmt der Tractus iliotibialis (eine Verstärkung der lateralen Oberschenkelfaszie, s. S. 473) die Funktion dieses zugfesten Systems. Es resultiert eine Entlastung des Oberschenkelknochens mit reduzierter Biegebeanspruchung.
a
409
Untere Extremität
1 .5
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Caput femoris u nd Fehlstel lu ngen des Schenke lhalses
Labrum acetabuli
Patella
� � Facies patellaris � femoris .
Caput femoris
Acetabulum --�o+.-� b Fovea capitis --:--"2.P.·1 femoris
major Condylus medialis
a
c
A Os femoris der rechten Seite Ansicht von proxima l . Zur besseren Ü bersicht ist das Acetabulum hori zontal angeschnitten. a Hüftgelenk mit zentriertem Femurkopf; b Hüftgelenk in Außenrota tionssteIlung; c Hüftgelenk in I n nenrotationsstellung. Beachte die Ausrichtung des Acetabulum mit einem ventralen Öffnungs winkel von etwa 1 7� Der ventrale Öffnungswinkel hat Auswirkungen
auf die Stabilität bzw. das "gute Sitzen" des Femurkopfes im Hüftgelenk (vgl. S. 421 ) . Bei zentriertem Femurkopf und normaler Antetorsion des Schenkelhalses (a) weist das distale Femur und damit das Kniegelenk leicht nach i nnen (physiologische I nnenrotation des Knies). Die Stellung des Fußes wird zusätzlich durch die Außenrotation der Tibia (s. 5. 41 5) beeinflusst (s. 0).
Facies patellaris femoris (Patellagleitlager)
Condylus --�--lateralis
B Os femoris der rechten Seite Ansicht von dista l .
41 0
Condylus medialis
Fossa intercondylaris
_____
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
j
Caput femoris
Fovea capitis --Ec---'�. femoris
J.-
"'0--- Trochanter major
Antetorsions winkel (1 2')
Collum ---..lI� femoris
.4--- Trochanter Linea -�---'�"": pectinea
minor
Kollumachse a
fL- �r- I �
- f,
b
::1--- Linea aspera
c
Kondylen achse Condylus lateralis Condylus medialis
C Os femoris der rechten Seite Ansicht von medial. Beachte die quere Kondylenachse und die Schenkelhalsachse (Kollum achse). Projiziert man beide Achsen aufeinander, schneiden sich die bei den Geraden beim Erwachsenen in einem Winkel von 1 2 ' (Antetor sions- bzw. Anteversionswinkel, s. auch D u. A). Bei der Geburt ist der Winkel mit 30-40' deutlich größer, er nimmt jedoch am Ende des zwei ten Dezenniums den für Erwachsene typischen Wert an.
D Rotationsfehlstellungen des Schenkelhalses Rechtes Hüftgelenk, Ansicht von kranial. Aus einer verstärkten bzw. abgeschwächten Torsion des Femurschaftes resultieren unterschiedlich große Torsionswinkel. Dies führt bei zentrierter Hüfte zu einer ver mehrten Innen- bzw. Außenrotationsstellung des Beines mit einem ent sprechend veränderten Gangbild (Fußspitzen zeigen beim Gehen ver mehrt nach innen bzw. nach außen). Wählt man jeweils die Kondylen achse als Bezugspunkt, kann die Femurtorsion normal (a), vergrößert (b) oder verkleinert (c) sein: a Normaler Antetorsionswinkel von etwa 1 2' mit leicht nach außen gerichtetem Fuß (unter Berücksichtigung der Tibiatorsion von 23', s. S. 41 5); b vergrößerter Antetorsionswinkel (Coxa antetorta), typisch ist ein ver mehrt innenrotiertes Gangbild (Fußspitze zeigt nach innen), gleich zeitig ist die Außenrotationsfähigkeit deutlich eingeschränkt; c Retrotorsion des Schenkelhalses (er ist in Bezug auf die Kondylen achse nach hinten gerichtet: Caxa retrotarta mit einem vermehrt außenrotierten Gangbild (Fußspitze zeigt nach außen).
41 1
Untere Extremität
1 .6
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniescheibe (Patel la)
Basis patellae
Femur -----+-'---,---
Schnitt ebene von C
Apex patellae
anterior
Condylus --�- lateralis
c":-''----'::'--''''--�:-'!I�- Condylus Caput fibulae
--:-,--'
/"<:------=:.-- Facies
lateralis tibiae
articularis patellae
Tuberositas tibiae
----:..!...J--- Tibia
Apex patellae
A lokalisation der Patella Rechtes Kniegelenk. Ansicht von lateral. Lage der Schnittebene von C.
c
Apex patellae Facies articularis pateliae
B Rechte Kniescheibe a Ansicht von vorne; b Ansicht von h i nten; c Ansicht von distal.
41 2
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Facies articularis patellae
"-;i-"--;r--- Patella laterale Facette
--;-= � ,..,. ....
:-'---- mediale Facette
Facies ----i;'-7-�"...,,��"*.l>;" patellaris femoris
Fossa intercondylaris
Condylus lateralis
Condylus medialis
C Querschnitt durch das Femoropatellargelenk Rechtes Knie, Ansicht von distal. Zur lage der Schnittebene s. A. In der Art. femoropatellaris artikuliert die Facies patellaris femoris, häufig auch als Trochlea femoris bezeichnet, mit der retropatellaren Gelenk fläche (Facies a rticularis patellae) der Kniescheibe (Patella). Diese ist als Sesambein in die Quadrizepssehne eingelagert. Die Zentrierung der Pa tella ist gut, wenn der First der Patellarückfläche in der Rinne der Facies patellaris liegt. Die funktionelle Bedeutung der Patella liegt v. a. in ei ner Verlängerung des wirksamen Hebelarms des M. quadriceps femoris (einziger Streckmuskel im Kniegelenk) und einer damit einhergehenden Kraftersparnis (vgl . S. 476).
Patella-Öffnungswinkel (� Facettenwinkel)
a
laterale Facette
D Patella bipartita Da die Patella aus mehreren Knochenkernen entsteht, führt eine aus bleibende Verschmelzung eines Knochenkerns zu einer geteilten Patella (Patella bipartita), wobei am häufigsten der obere äußere Quadrant betroffen ist. Bei Beurteilung von Röntgenaufnahmen muss differenzial diagnostisch jedoch immer an eine Fraktur gedacht werden.
Patella
mediale Facette
b
E Beurteilung der Patellaform Die Schemata von tangentialen Röntgenaufnahmen (sog. Defile-Auf nahme: Rückenlage, 60· Knieflexion, Röntgenstrahl parallel zur Patella rückfläche von kaudal nach kranial) zeigen die Patella und ihr femorales Gleitlager in einer horizontalen Schnittebene von jeweils rechten Knie gelenken. Die retropatellare Gelenkfläche der Kniescheibe besitzt einen vertikalen First, der sie in eine laterale und eine mediale Facette unter teilt, wobei die laterale Facette in der Regel leicht konkav, die mediale Facette hingegen leicht konvex gekrümmt ist. Der Winkel zwischen lateraler und medialer Facette ( Facetten- bzw. Patellaöffnungswinkel) beträgt 1 30· ± 1 O� Eine Einteilung in Bezug auf die Patellaform erfolgt nach Wiberg/Baumgartl/Ficat. Folgende wichtige Patellaformen lassen sich demnach u nterscheiden:
c
d
a Kniescheibe mit annähernd gleich großer medialer und lateraler Facette und normal großem Facettenwinkel; b häufigste Kniescheibenform mit etwas kleinerer medialer Facette; c deutliche Verkleinerung der medialen Facette, sog. "mediale Hypo plasie"; d Patelladysplasie mit sehr steiler medialer Facette, sog. "jägerhut Patella". Neben den verschiedenen Patellaformen kann auch das Patellagleit lager am Femur ( Facies patellaris femoris) unterschiedlich gestaltet sein (Einteilung nach Hepp, auf die hier jedoch nicht näher eingegan gen werden soll). Entwicklungsbedingte Störungen der Patella und der Facies patellaris (Dysplasien) führen zur Patellainstabilität mit wieder holter Subluxation oder luxation der Patella nach lateral bzw. medial.
41 3
Untere Extremität
1 .7
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
U nterschenkelknochen (Tibia und Fibu la)
Condylus lateralis
/'<"--
Tibiaplateau
Tibiaplateau
Art. tibio
Art. tibio
fibularis
Condylus lateralis
;.'-,..... -
Caput fibulae --r-- ."
Condylus medialis
fibularis
Condylus medialis
-rlI1l-- Caput fibulae
Eminentia intercondylaris
Collum fibulae ---'lr-
----;..-.-- Tuberositas tibiae
...._ ... -- Collum fibulae
Caput tibiae linea musculi _-\.'--�I solei
--'-"1--- Membrana interossea cruris
Membrana ---f-!--P't interossea cruris
Tibia Fibula
Corpus tibiae
Facies lateralis
Corpus fibulae
Facies medialis Facies lateralis
Margo anterior
Syndesmosis ---f:-:-i tibiofibularis
Malleolus ---f:--;;:( '"I lateralis
Sulcus malleolaris (Gleitrinne für die Sehne des M. tibialis posterior) -.......�----
MaileoIen gabel
A Tibia, Fibula und Membrana interossea cruris eines rechten Unterschenkels Ansicht von vorne. Beide Knochen sind proximal durch eine Amphi arthrose (Art. tibiofibularis), distal durch eine Synarthrose (Syndesmosis tibiofibularis) miteinander verbunden. Die Membrana interossea cruris (s. auch F) besteht aus einer Platte straffen Bindegewebes und dient einem Teil der Unterschenkel muskeln als Ursprung. Zusätzlich stabilisiert sie zusammen mit der Syndesmosis tibiofibularis die Maileoiengabel.
41 4
Fades posterior
Malleolus medialis
Fossa malleoli lateralis '1--- Malleolus lateralis
B Tibia, Fibula und Membrana interossea cruris eines rechten Unterschenkels Ansicht von hinten.
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
anatomische Fußlängsachse Unterstützungs fläche
Schwerelot
23·
(
quere proximale Tibiaachse
--- quere distale
......
Tibiaachse
a
b
C Physiologische Torsion der Tibia und ihre Bedeutung für die Standfestigkeit Projiziert man die queren Achsen der proximalen (Tibiaplateau) und distalen Tibia (Maileoiengabel) aufeinander, schließen sie einen Winkel von ca. 23° ein, d. h. die Querachse des oberen Sprunggelenks ist gegen über der Querachse des Tibiaplateaus um 23° nach außen gedreht (phy-
Eminentia intercondylaris
siologische Tibiatorsion, a). Somit liegt die anatomische Fußlängsachse nicht in der Sagittalebene. Dies hat zur Folge, dass die Fußspitzen bei frontaler Ausrichtung des proximalen Tibiaendes nach außen gerichtet sind (b). Dies erhöht die Standfestigkeit beim bipeden Stand erheblich, da hierbei das Schwerelot des Körperschwerpunktes nahe der Mitte der Unterstützungsfläche liegt.
Area intercondylaris posterior
Facies articularis malleoli lateralis
Facies articularis inferior
Facies articularis malleoli medialis
Fibula
Tuberositas tibiae
Area intercondylaris anterior
Condylus medialis
Fossa malleoli lateralis
nbia
E MaIleoiengabel eines rechten Unterschenkels Ansicht von distal.
D Tibiaplateau eines rechten Unterschenkels Ansicht von proximal.
Facies posterior
Facies posterior Membrana interossea cruris
Fibula
Malleolus medialis
Malleolus lateralis
Facies medialis Facies lateralis
Tibia
--- Margo
anterior
F Querschnitt durch das mittlere Drittel eines rechten Unterschenkels Ansicht von proximal.
41 5
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .8
Fu ßknochen im Überblick; Ansicht von dorsal und planta r
}
Phalanx distalis I
Phalanx proximalis I
Os meta tarsi I
{
(' p " Corpus
Phalanx distalis V
Basis
Phalanx media V
}
Phalanx proximalis V
Caput
Corpus -----:,--
A""""w
(Ossa digitorum)
Metatarsus (Ossa metatarsi)
Tarsus (Ossa tarsi)
Basis ----l--"Os cuneiforme -----'kl- mediale
"",,,,��i\--- Os cuneiforme
--n Os cuneiforme ---\-"--'-;---_._:-';;-" intermedium
laterale
..�<--- Tuberositas ossis
Os naviculare --f:-:::2:cc-
metatarsi V
Caput tali --��r:--Talus
Os cuboideum
Collum tali ----'l.:"---""!Iiilo::l�
C Anatomische Unterteilung des Fußskeletts Rechter Fuß, Ansicht von dorsal. Nach der Lage der Skelettelemente bezeichnet man innerhalb der systematischen Anatomie drei hintereinan der liegende Abschnitte: • den aus sieben Fußwurzelknochen gebilde ten Tarsus (Fußwurzel), • den aus fünf M ittelfußknochen bestehen den Metatarsus (Mittelfuß) sowie • den aus insgesamt 1 4 Zehen knochen gebil deten Antetarsus (Vorfuß). Vgl. im Unterschied hierzu die funktionelle Un terteilung in D.
Corpus tali --....",...--<
Facies articularis navicularis
Facies malleolaris lateralis
Tuber calcanei ---�=a;."'\.1 ;i
A Knochen eines rechten Fußskeletts Sicht von dorsal auf den Fußrücken (Dorsum pedis).
Facies articularis cuboidea
Trochlea tali mit Facies superior Facies malleolaris medialis
--
J-,D.-- Sinus tarsi
Tuberculum mediale Proc. posterior tali B Talus und Calcaneus eines rechten Fußes Ansicht von dorsal . Die beiden Fußwurzel knochen wurden zur besseren Darstellung der artikulierenden Gelenkflächen im unteren Sprunggelenk gegeneinander versetzt.
41 6
Sulcus calcanei
---1::1-- Facies articularis
Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi Tuberculum laterale
talaris posterior
Sustenta culum tali Calcaneus
Untere Extremität
}
v,"",
Knochen, Bänder und Gelenke
' ....k---- Phalanx
distalis I
Phalanx distalis V Mittelfuß
1.
Phalanx media V
_ _
...L-_'
_1---- Phalanx
proximalis I
Phalanx --� proximalis V
Rückfuß
o Funktionelle Abschnitte des Fußskeletts
Rechter Fuß, Ansicht von dorsal. Unterfunktio neIlen und klinischen Gesichtspunkten unter scheidet man häufig: •
Rückfuß (Calcaneus und Talus), • Mittelfuß (Os cuboideum, Os naviculare, Ossa cuneiformia und Ossa metatarsi) und • Vorfuß (Grund-, Mittel- und Endphalan gen).
Ossa sesamoidea
-....J--- Os metatarsi I
Os metatarsi V ---+-. •
Os cuneiforme mediale
Tuberositas ossis metatarsi V
Os cuneiforme intermedium � -
Sulcus tendinis --�,.. musculi peronei (fibularis) longi
Os cuneiforme laterale Os nav/Culare
Tuberositas ossis cuboidei --- Col/um tali Corpus tali Calcaneus ---+,-1,--.--
__ -- Sustentaculum tali
".--- Proc. posterior tali (Tuberculum mediale)
Facies articularis calcanea anterior
Facies articularis navicularis
Sinus tarsi Facies articularis cuboidea
Facies articularis calcanea media
-=',b-- Sulcus tali
Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi Proc. medialis tuberis calcanei Proc. lateralis tuberis calcanei Tubercalcanei ----10-:---
E Knochen eines rechten Fußskeletts Ansicht von plantar auf die Fußsohle (Planta pedis).
Facies articularis calcanea posterior Tuberculum mediale Sulcus tendinis musculi flexoris hal/ucis longl
F lalus und Calcaneus eines rechten Fußes Ansicht von plantar. Die beiden Fußwurzelkno chen wurden zur besseren Darstellung der arti kulierenden Gelenkflächen im unteren Sprung gelenk gegeneinander versetzt.
41 7
Untere Extremität
1 .9
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Fu ßknochen von latera l und media l; a kzessorische Fu ßwurzel knochen
C Sustentaculum tali ("Stützer des Talus")
Trochlea tali. Facies superior
• Das Sustentaculum tali ist ein knöcherner Vorsprung des medialen Calcaneus. • Man kann es etwa 1 . 5 cm unterhalb der Spitze des Malleolus medialis tasten. • Es trägt den Talus wie ein balkonartiger Vorsprung. • Hier endet der Canalis tarsi. der die beiden Kammern des unteren Sprunggelenks voneinander trennt (s. S. 453). • Das Sustentaculum tali dient der Sehne des M. flexor hallucis longus als Hypomochlion (dadurch wird die aufrechte Kalkaneus position gewährleistet. s. S. 460). • Es besitzt außerdem eine längs verlaufende Rinne für den M. flexor digitorum longus (s. S. 460). • Am Sustentaculum tali inserieren zwei Bänder: das pfannenband und ein Teil des Deltabandes (s. S. 454). • Das Sustentaculum talis ist eine häufige Frakturlokalisation bei Snowboard-Fahrern.
--�.----- Facies malleolaris medialis
Facies articularis navicularis
Facies articularis talaris posterior
Facies articularis talaris anterior Facies articularis cuboidea
---::
�-'-'---�-- Sustenta culum tali
�
Calcaneus
A Talus und Calcaneus eines rechten Fußes Ansicht von medial. Die beiden Fußwurzelknochen wurden zur besse ren D a rstellung der artikulierenden Gelenkflächen im u nteren Sprung gelenk gegeneinander versetzt.
Collum tali
�
Caput tali
Corpus tali
Os metatarsi l
Phalanx proximalis I
�� _ Basis Corpus
Tuberculum mediale
Basis
Tuberculum laterale
Corpus
Caput
)
Proc. posterior ta Ii
Caput
Tuber calcanei Os cubo ideum Phalanx distalis I
B Knochen eines rechten Fußskeletts Ansicht von medial.
41 8
Proc. medialis tuberis calcanei
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Trochlea tali. Facies superior Facies malleolaris lateralis Os inter metatarseum
Facies articularis navicularis
Facies articularis calcanea posterior Facies articularis -----.. talaris posterior
�-----
Os supra naviculare
Facies articularis talaris media
na__
Os tibiale --.., externum
Facies articularis cuboidea
Os vesalianum
l:-��-- Os peroneum
n�r-+-- Os trigonum
D Talus und Calcaneus eines rechten Fußes Ansicht von lateral. Die bei den Fußwurzelknochen wurden zur besseren Darstellung der artikulierenden Gelenkflächen im unteren Sprunggelenk gegeneinander versetzt.
F Akzessorische Fußwurzelknochen Rechter Fuß. Ansicht von dorsal. Am Fuß findet man eine Reihe zusätzli cher (inkonstanter) Knochen. die selten zu Beschwerden Anlass geben. aber differenzialdiagnostisch gegen Frakturen abgegrenzt werden müssen. Klinisch bedeutsam ist das Os tibiale extern um. das bei engem Schuhwerk zu lokalen Druckbeschwerden führt.
Collum tali Corpus tali Proc. posterior ta Ii
Caput tali
Os cuneiforme intermedium
Os naviculare
Os cuneiforme mediale Os metatarsi I
Calcaneus
Tuber -----'�__!:-calcanei Os cuneiforme laterale Proc. lateralis tuberis calcanei
Proc. medialis tuberis calcanei
Tuberositas ossis metatarsi V
Os meta tarsi V
Phalanx proximalis V
Phalanx media V
Phalanx distalis V
E Knochen eines rechten Fußskeletts Ansicht von lateral.
41 9
Untere Extremität
1 .1 0
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Hüftgelenk: artikulierende Knochen
Crista iliaca
Spina iliaca ---l; anterior superior Crista iliaca
knöcherner pfannenrand des Acetabulum (limbus acetabuli)
Caput femoris
Spina iliaca posterior superior Trochanter major
linea inter trochanterica
Tuberculum pubicum Spina iliaca posterior inferior femoris Trochanter minor
Caput femoris Trochanter major _--l�""""':'-:-,\:-_ Collum femoris Crista inter trochanterica
minor
A Rechtes Hüftgelenk in der Ansicht von vorne Im Hüftgelenk (Art. coxae) artikulieren Hüftpfanne (Acetabulum) und Femu rkopf (Caput femoris). Aufgrund der Gestalt der beiden Gelenk partner handelt es sich um eine besondere Form des Kugelgelenks. ein sog. Nussgelenk. d. h. der annähernd kugelförmige Gelenkkopf mit einem durchschnittlichen Krümmungsradius von etwa 2.5 cm ist von der Pfanne weitgehend umschlossen (vg l . C).
Tuber ischiadicum
�t--- Tuberositas glutea -':-;Hl.,,;I!f---- linea pectinea
.�_....-- linea aspera
B Rechtes Hüftgelenk in der Ansicht von hinten
420
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Crista iliaca -----:�
transversaler Winkel der pfannen eingangsebene _-- pfannen· eingangs ebene
Facies auricularis ossis ilii
pfannendach Acetabulum
Caput femoris
b
Collum femoris
C Transversaler Winkel der Pfanneneingangsebene beim Erwachsenen Rechtes Hüftgelenk, Ansicht von vorne. Frontaler Sägeschnitt auf Höhe der Fossa acetabuli. Die Pfanneneingangsebene, d. h. der knöcherne Pfannenrand ist sowohl nach lateral-kaudal (transversaler Winkel) als auch nach ventral-kaudal (sagittaler Winkel) gerichtet (s. D). Die lateral kaudale Pfannenneigung wird bestimmt. indem man den Winkel zwi schen der Verbindungslinie des oberen Pfannendachs und des unteren Pfannenrandes (unterster Punkt der Incisura acetabuli) sowie der Hori zontalen misst. Zum Zeitpunkt der Geburt beträgt dieser transversale Winkel etwa 5 1 '. Bei 1 0 -Jährigen sollte er bei ca. 45° und beim Erwach senen bei etwa 40' liegen (nach Ullmann u. Sharp). Von der Größe des transversalen Winkels hängt u. a. die seitliche Ü berdachung des Femur kopfes durch die Hüftpfanne ab (sog. Zentrum-Ecken-Winkel nach Wi berg, s. S. 433).
Trochanter major
Trochanter minor
a
Caput femoris
Collum femoris
-�-- Patella
Trochanter
a
D Sagittaler Winkel der pfanneneingangsebene beim Erwachsenen Rechtes Hüftgelenk, Ansicht von kranial. Horizontaler Sägeschnitt durch die Mitte des Hüftgelenks.
b
Sagittalebene
In Bezug auf die Sagittalebene (im Unterschied zur Horizontalen in der Abbildung oben) ist die Pfanneneingangsebene, d. h. der knöcherne Pfannenrand nach ventral-kaudal geneigt (sagittaler oder ventraler Öff nungswinkel). Dieser Öffnungswinkel beträgt zum Zeitpunkt der Geburt etwa 7" und beim Erwachsenen etwa 1 7" (nach Chassard u. Lapine).
421
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 1
Bandapparat des Hüftgelenks: Stabilisierung des Femurkopfes
Lig. iliolumbale
Spina iliaca --�I: posterior superior
LWK IV
Lig. longitudinale anterius
LWK V
LWK V
Crista iliaca
Ligg. sacroiliaca posteriora
Spina iliaca anterior superior
Os sacrum
Lig. inguinale Lig. pubofemorale
Lig. sacro- --'-�"--� spinale
Tuberculum pubicum Lig. iliofemorale Trochanter major a
LWK IV Crista iliaca LWK V --:il....
Ligg. -��= sacroiliaca posteriora
superior
.+'--r--- Lig. ilio
Spina ischiadica
Spina iliaca anterior inferior
Lig. sacrospinale
Lig. iliofemorale
Spina ischiadica
Trochanter major
Symphysis pubica
Linea intertrochanterica b
minor
Lig. pubofemorale
A Bandapparat eines rechten Hüftgelenks a Ansicht von lateral; b Ansicht vorne; c Ansicht von hinten. Das stärkste der drei Bänder, das Lig. iliofemorale (Bertini-Band) ent springt von der Spina i liaca anterior inferior und strahlt fächerförmig auf der Vorderseite des H üftgelenks zur Linea intertrochanterica (s. b). Mit einer Zugfestigkeit von über 3 50 kg ist es das kräftigste Band am menschlichen Körper und erfüllt am H üftgelenk eine wichtige statische Funktion: Es verhindert bei aufrechtem Stand ein Abkippen des Beckens nach dorsal ohne Einsatz von Muskel kraft. Zusätzlich hemmt es, insbe sondere mit seinen lateralen Bandzügen, die Adduktion des gestreck ten Beins und stabilisiert das Becken auf der Standbeinseite, d. h. es ver hindert gemeinsam mit den kleinen G l utäalmuskeln ein Abkippen des Beckens zur Spielbeinseite .
Trochanter major
'I---'-'!f-- Crista
intertro chanterica
Lig. sacro tuberale
Trochanter minor
B Bandapparat des Hüftgelenks • • • •
ischiadicum
o
o
00
422
Lig. sacrotuberale
femorale
Lig. sacro- --t-::-::.-,....:.:...::.:...-=::. spinale
c
Ligg. sacroiliaca anteriora
Lig. inguinale
Os femoris
Lig. iliolumbale
torium
Spina iliaca -anterior superior
Lig. iliofemorale (Darmbein-Schenkel-Band) Lig. pubofemorale (Schambein-Schenkel-Band) Lig. ischiofemorale (Sitzbein-Schenkel-Band) Zona orbicularis (Ringband)O Lig. capitis femoris (Femurkopfband)*o von außen nicht sichtbar, umgibt den Schenkelhals wie ein Knopfloch (s. S. 425, C) hat keine mechanische Funktion, sondern dient mit seinen Gefäßen der Ernährung des Femurkopfes (vgl. S. 425)
Untere Extremität
------
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
s::
t b
I
c
C Wirkung des Bandapparates in Abhängigkeit von der Gelenk steIlung a Rechtes Hüftgelenk in Streckstellung, Ansicht von lateral: Die Bän der des Hüftgelenks (s. linke Seite) sind nahezu ringförmig um den Schenkelhals herum angeordnet. Bei Extension verschrauben sie sich gegeneinander (wie hier dargestellt) und pressen auf diese Weise den Femurkopf noch stärker in die Hüftpfanne (gelenksichernde Funktion der Bänder). b Rechtes Hüftgelenk in Beugestellung, Ansicht von lateral: Bei Fle xion (Anteversion) entspannt sich die Bänderschraube und die Bän der sind deutlich relaxiert mit der Folge, dass der Femurkopf weniger stark in die Pfanne gepresst und dadurch beweglicher wird.
d
1
....
l-
-"
f
c u. d Die Funktionsweise der Bänderschraube am Hüftgelenk kann man am Beispiel eines Modells mit zwei Scheiben, die durch pa rallel angeordnete Bänder miteinander verbunden sind, nach vollziehen. Die Darstellung in c entspricht dabei der Position der Bänder in Streckstellung des Hüftgelenks. Durch die Drehung von einer der beiden Scheiben (blauer Pfeil) verschrauben sich die Bänder mit der Folge, dass sich die beiden Scheiben einan der annähern (rote Pfeile). Abb. d entspricht den Verhältnissen bei Beugung des Hüftgelenks. Die Bänder sind nicht mehr ver schraubt, die Scheiben entfernen sich wieder leicht voneinander (nach Kapandji).
Luxatio iliaca
lig. ilio femorale
Roser Nelanton Linie
a
lig. pubo femorale
b
lig. ischio femorale
o Schwachstellen der Gelenkkapsel eines rechten Hüftgelenks a Ansicht von vorne; b Ansicht von hinten. Zwischen den Bändern, die die Membrana fibrosa verstärken, (s. A) lie gen Schwachstellen der Gelenkkapsel (farbig hervorgehoben). An die sen Schwachstellen kann durch starke Gewalteinwirkung von außen der Femurkopf aus der Gelenkpfanne heraustreten (s. E). Grundsätzlich ist anzumerken, dass das Hüftgelenk aufgrund seiner guten knöchernen Führung sehr selten luxiert. Anders ist die Situation nach einem operativen Gelenkersatz (Hüftendoprothese). Im Rahmen eines solchen Eingriffs werden die Bänder zwangsläufig, zumindest teil weise durchtrennt und das luxationsrisiko ist nun deutlich erhöht.
a
b
Tuber ischiadicum
Luxatio obturatoria
E Traumatische Hüftgelenkluxation a Am häufigsten tritt der Femurkopf zwischen dem Lig. iliofemorale und dem Lig. ischiofemorale nach hinten-oben aus der Pfanne (luxa tio iliaca), wahrscheinlich aufgrund der typischen Unfallsituationen, die zu einer luxation führen: Sprung aus großer Höhe, Autounfälle (Frontalzusammenstöße) etc. Das Bein steht bei dieser Form der lu xation etwas einwärts rotiert und adduziert. b Ansicht von lateral . Position des Femurkopfes nach unterschiedli chen luxationen. Der Trochanter major liegt hierbei entweder ober halb oder unterhalb der Roser-Nelanton-Linie.
423
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Bandapparat des Hüftgelenks: Ernährung des Femurkopfes
1 .1 2
:l--- lig. inguinale Gelenkkapsel --�"'-+--'--"r-----r+-:-'-""---r
d-'::-._._-'-;!L----i-- Facies lunata
lig. sacro- --��!-,,---"""-'II; spinale lig. sacro- -------1::-:.. . tuberale
��-�-- Labrum acetabuli /A..._�....".,-!!!!!I.c---- Fovea capitis femoris
Fossa acetabuli
Caput femoris
Membrana obturatoria
"••�--
Trochanter major
-+---- Trochanter minor
a
Membrana synovialis
Membrana fibrosa
Umschlagfalte der Membrana synovialis Collum femoris Trochanter -�!- major
trochanterica
b
424
A Bandapparat eines rechten Hüftgelenks a Ansicht von lateral: Die Gelenkkapsel ist auf Höhe des Labrum acetabuli durchtrennt, der Femurkopf luxiert. Auf diese Weise wird das ebenfalls durchtrennte Lig. capitis femo ris sichtbar, in dem wichtige Blutgefäße für die Versorgung des Femurkopfes verlaufen. b Ansicht von vorne: Entfernung der Mem brana fibrosa der Gelenkkapsel auf Höhe des Schenkelhalses zur Darstellung des Ver laufes der Membrana synovialis. Etwa 1 cm proximal der Anheftung der Membrana fi brosa schlägt die vom Pfannenrand kom mende Membrana synovialis im Inneren der Gelenkhöhle auf den Schenkelhals um, und zieht auf seiner Oberfläche bis zur Knorpel Knochen-Grenze des Femurkopfes (s. hierzu Frontalschnitt in C). c Ansicht von hinten .
Trochanter minor
c
Untere Extremität
---
------
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
,
��--- Pfannendach �t---- Gelenk kapsel
Facies lunata
------,��H'I._- Fossa
acetabuli
Lig. capitis ---l:-'� femoris
Lig. transversum acetabuli
B Gelenkpfanne (Acetabulum) eines rechten Hüftgelenks nach Entfernung des Femurkopfes Ansicht von lateral. Die überknorpelte Gelenkfläche des Acetabulum ist halbmondförmig (Facies lunata) und im Bereich des Pfannendaches am breitesten und dicksten. Außen grenzt die Facies lunata an den etwas überhöhten knöchernen Rand der Pfanne (Limbus acetabuli) an, dem eine Gelenklippe (Labrum acetabuli) aus straffem Bindegewebe und Fa serknorpel aufgelagert ist. Innen umschließt die überknorpelte Gelenk fläche die Fossa acetabuli, die mit lockerem, fettreichem Bindegewebe ausgefüllt und nach unten durch das Lig. transversum acetabuli im Be reich der Incisura acetabuli (hier nicht zu sehen) begrenzt ist. In dem hier durchtrennten Lig. capitis femoris verlaufen Blutgefäße für die Er nährung des Femurkopfes (s. C).
Caput femoris
labrum acetabuli Membrana fibrosa
Fossa acetabuli
Koliumgefäße
Membrana ----. lig. capitis femoris Membrana ---E:� synovialis Zona orbicularis
A. circumflexa femoris medialis
Membrana fibrosa
Ansatzsehne des M. iliopsoas
�-- A. profunda femoris
A. circumflexa femoris lateralis
a
C Blutgefäßversorgung des Femurkopfes a Frontaler Sägeschnitt eines rechten Hüftgelenks in der Ansicht von vorne; b Verlauf der Koliumgefäße auf dem Schenkelhals in Beziehung zur Gelenkkapsel (rechter Femur in der Ansicht von vorne). Die Blutgefäßversorgung erfolgt sowohl über die Aa. circumflexae femo ris lateralis und medialis als auch über die A. lig. capitis femoris aus der
b
Trochanter minor
A. obturatoria (s. 5 . 544). Bei fehlenden bzw. nicht ausreichenden Ge fäßanastomosen zwischen den Gefäßen aus dem Lig. capitis femoris und den über den Schenkelhals eintretenden Koliumgefäßen kann es durch den Abriss von Blutgefäßen entweder infolge einer Luxation oder eines Schenkelhalsbruches zu Nekrosen des Knochengewebes im Fe murkopf kommen (Femurkopfnekrosen).
425
Untere Extremität -- 1 . Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 3
Schnittbild- und Röntgenanatomie des H üftgelenks. Typische Erkrankung des alten Menschen: Schen kelhalsfrakturen
''' '��-:-"-':HJ�:4:j"'--- M. iliacus ""'''
M. gluteus ----f�--____:--=�� maximus
'!:-:-:--f---- Os ilium
M. gluteus ---;:--.;:----:-:�!fIJ!f!l!!!-"!! medius
Acetabulum
M. gluteus --+.-.,:.:-----t-:'-!!l"w minimus
Caput femoris Lig. capitis femoris
Epiphysenlinie __+';-..--' ..:..:... _---.'-J .:.
>fH-=-=----,,-- Fossa
acetabuli
Collum femoris --+:--'7-.--:-+ Trochanter --+:---:-7---'--HP.!EiT-7': '; � ..i.,·,..... major
r.l\'��...
.. __.. .. .._
Labrum acetabuli M. obturatorius externus
Bursa trochanterica
Mm. adductores M. vastus lateralis
��:;-*......
-
Corpus femoris
A Frontalschnitt durch ein rechtes Hüftgelenk Ansicht von vorne (Zeichnung nach einem Prä parat der Anatomischen Sammlung der Uni versität Kiel).
M. gluteus maximus
M . iliacus
M. gluteus medius
Acetabulum
M . gluteus minimus
Caput femoris
Labrum acetabuli Collum femoris
Fossa acetabuli Epiphysenlinie M . obturatorius externus
B MRT der Hüftregion: Koronare (frontale) Tl -gewichtete SE Aufnahme in Höhe der Fossa acetabuli (aus Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates, 3. Auf!. Thieme, Stuttgart 2006)
426
'--A
Schenkelhals frakturen
'r-+--- laterale Schenkelhalsfraktur '\:---t-- pertrochantere Oberschenkelfraktur
t-.____-!---- subtrochantere
Oberschenkelfraktur
C Einteilung der proximalen Oberschenkelfrakturen Innerhalb der hüftgelenksnahen Oberschenkelfrakturen sind die media len Schenkelhalsfrakturen (s. F) die typischen Verletzungen des osteo porotischen Knochens alter Menschen (etwa 1 30 000 osteoporotisch bedingte Schenkelhalsfrakturen pro Jahr in Deutschland). Häufig ist die Ursache ein Bagatelltrauma, z. B. Sturz auf den Trochanter major oder das ausgestreckte Bein.
Untere Extremität
1.
--
Knochen, Bänder und Gelenke
Spina iliaca anterior superior Azetabulumdach
Fovea capitis femoris dorsaler --------,/---<.: pfannenrand iliopektinale Linie
Trochanter major
--;>.,----- Foramen obturatum
ilioischiale --\----'\---/---< Linie Trochanter --\-----+ minor a
(Teil des vorderen Gelenkpfeilers)
b
D Röntgenbild des Hüftgelenks und diagnostische Hilfslinien bei Azetabulumfrakturen a Röntgenbild des Hüftgelenks im sagittalen Strahlengang (Ausschnitt aus einer Beckenübersichtsaufnahme; a. p.-Aufnahme; aus: Möller u . Reif: Taschenatlas der Röntgenanatomie, 2. überarb. Aufl. Thieme, Stutt gart 1 998); b H ilfslinien, die bei der Röntgendiagnostik des Hüftge lenks, v. a. der Hüftpfanne, eine Rolle spielen. Die obligate Beckenübersichtsaufnahme wird nur bei Bedarf (d. h., wenn sie für die Diagnose nicht ausreicht, z. B. bei nicht dislozierten Frakturen des Oberschenkels) durch besondere Einstellungen (z. B. Ala- und Obtu-
o Corpus ossis pubis
Corpus ossis ischii (Teil des hinteren Gelenkpfeilers)
ratoraufnahmen, bei denen die gesunde bzw. verletzte Seite um 45' angehoben wird) bzw. MRT (s. E) oder CT ergänzt. Dies CT ist obligat, sobald eine Azetabulumfraktur nachgewiesen wurde. Für die Diagnostik bzw. das chirurgisch-therapeutische Vorgehen (Op-Planung) bei Azetabulumfrakturen sind in der a.p.-Aufnahme des Beckens besondere leit- oder Hilfslinien von Bedeutung: ventraler und dorsaler pfannenrand, Azetabulumdach, Köhler-Tränenfigur (ent spricht dem Pfannen boden Fossa acetabuli; die beiden Schenkel der Figur entsprechen der Dicke des Pfannenbodens) sowie iliopektinale bzw. ilioischiale linie. =
Bereich der medialen Schenkelhals frakturen a
b
E Radiologische Diagnostik von proximalen Oberschenkel frakturen (aus: Bohndorf, Herwig u. Fischer: Radiologische Dia gnostik der Knochen und Gelenke, 2. Aufl. Thieme, Stuttgart 2006) a unauffälliges Röntgenbild einer medialen, nicht dislozierten Schen kelhalsfraktur im sagittalen Strahlengang; b Frakturnachweis im MRT: Tl -gewichtes koronares Schnittbild des gleichen Patienten mit fraktur bedingtem Ödem (rote pfeile). Während dislozierte Frakturen diagnostisch in der Regel keine Probleme bereiten und bereits bei a . p.-Röntgenaufnahmen (s. Da) der Hüfte zu erkennen sind, findet sich bei nicht dislozierten Schenkelhalsfrakturen sowie Ermüdungsbrüchen in konventionellen Röntgenbildern oft nur eine diskret gestörte Trabekelstruktur, d. h. der Frakturnachweis oder -ausschluss ist dann in der Regel nur mittels MRT sicher möglich (da im M RT das frakturbedingte Ödem über die Signalminderung, die es verur sacht, festzustellen ist).
F Mediale Schenkelhalsfrakturen (Klassifikation nach Pauwels) Innerhalb der Schenkelhalsfrakturen werden mediale und laterale unter schieden, wobei die mediale Fraktur deutlich häufiger ist als die laterale (95 % der Fälle im Unterschied zu 5 % der Fälle). Die mediale Schenkelhals fraktur liegt immer intrakapsulär und ist aufgrund typischer Komplika tionen (z. B. ischämische Femurkopfnekrose, verzögerte Frakturheilung und Ausbildung einer Pseudarthrose) klinisch besonders relevant. I ns besondere die Koliumgefäße (s. S. 425) werden bei den intrakapsulären Schenkelhalsfrakturen geschädigt, was zur einer Beeinträchtigung der Blutgefäßversorgung am Femurkopf führt. Entsprechend dem Neigungs winkel der Frakturlinie gegenüber der Horizontalen erfolgt eine Einteilung der medialen Schenkelhalsfrakturen nach Pauwels (Typ I: 0-30', Typ 11: 30-70' und Typ 111: > 70'). Je steiler der Winkel, d. h. je steiler der Bruchli nienverlauf, desto größer das Risiko, dass der Femurkopf abrutscht und desto größer die Gefahr, dass sich eine Pseudarthrose ausbildet.
427
Untere Extremität
1 .1 4
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Schnittbildanatomie des Hüftgelenks: Sonog rafische Darstellung eines H üftgelenkerg usses
A.,V. u. N. femoralis
: .. M. rectus ----::---:.... abdominis Funiculus spermaticus
: �.:.-;.�� .: --��::::��
M. tensor fasciae latae
B'il�����r----
M. rectus femoris
Harnblase ---Canalis obturatorius Lig. capitis femoris
--l!���
-
M. gluteus medius
!H!§-i��!!L!4,�,1
-:�
��--- Caput femoris ,..-,-,,-+---
Glandula --�...:;....:;.,.�=""!:.., vesiculosa
Membrana fibrosa Collum femoris
Trochanter ����·���-j'f���I- major
Rectum --� M. obturatorius internus
�'-'-'l_--
Incisura ischiadica minor
Bursa trochanterica
����--- M. obturatorius internus
���---- M. gluteus maxi mus
A Horizontalschnitt durch ein linkes Hüftgelenk Ansicht von kaudal (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel).
V. femoralis
A. femoralis
N. femoralis
M. sartorius M. pectineus
B M RT der linken Hüftregion: Axiale (horizontale) Tl ·gewichtete SE· Aufnahme in Höhe des Schenkelhalses (aus Vahlensieck u. Reiser: M RT des Bewegungsapparates, 3. Auf!. Thieme, Stuttgart 2006) Die Schleimbeutel, die in A zu sehen sind, sind h ier nicht zu erkennen, da Schleimbeutel auf T l -gewichteten M RT-Bildern immer signalarm sind und sich daher kaum von der ebenfalls si gnalarmen M uskulatur unterscheiden lassen. Beachte: Die Betrachtung von axialen (trans versalen) Schnittbildern durch den Untersu cher erfolgt beim MRT von kaudal !
428
05 pu bis
Harnblase Canalis obturatorius
M. rectus femoris M. tensor fasciae latae M. iliopsoas Caput femoris
Rectum
Collum femoris
Os ischii
Trochanter major
M . gluteus -�p- maximus
M.obturatorius internus
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
"schallkopfnah"
M. ilio psoas Bursa iliopectinea
M. gluteus medius
Gelenk kapsel echoarmer Bereich
b
a
c
Bursa iliopectinea
M. iliopsoas
Gelenkkapsel
M. gluteus medius
GelenkKapsel
Caput femoris
Collum femoris
d
C Ultraschalldiagnostik des Hüftgelenks im ventralen Longitu dinalschnitt: Normalbefund und Darstellung eines Hüftgelenk ergusses a Position des Schallkopfes von ventral in Längsrichtung des Schenkel halses; b Sonogramm bei Normalbefund (aus: Konermann u. Gruber: Ultraschalldiagnostik der Bewegungsorgane. 2. Aufl. Thieme. Stuttgart 2006); c Sonogramm bei Hüftgelenkerguss (aus: Niethard u. pfeil: Orthopädie. 5 . Aufl. Thieme. Stuttgart 2005); d Schema des sonogra fischen Bildes. Bei sonografischen Bildern erhält man ein Monitorbild. auf dem die Strukturen am oberen Monitorrand schallkopfnah und am unteren Monitorrand schallkopffern dargestellt sind; linker Monitor rand proximal. rechter Monitorrand distal. Die standardisierte Ultraschalldiagnostik des Hüftgelenks hat neben der Ultraschalldiagnostik der Säuglingshüfte (s. S. 432) große Bedeutung. da sie kostengünstig und schnell durchführbar ist. Wie bei der konven tionellen Röntgendiagnostik werden zwei nahezu senkrecht zueinander stehe nde Schnittebenen (transversal und longitudinal. bezogen auf den Schenkelhals) eingestellt. Die Untersuchung des Hüftgelenks erfolgt am lieg enden Patienten. die Hüft- u nd Kniegelenke befinden sich in Neu=
Collum femoris
"schallkopffern"
Labrum acetabulare
Schallkopf
Erguss
Caput femoris
=
Fossa acetabulare
Caput femoris
Erguss
Collum femoris
tral-Null-Position (a). Der Longitudinalschnitt ermöglicht eine sehr gute Beurteilung der ventralen Gelenkkapselanteile sowie der knöchernen und periartikulären Strukturen des Hüftgelenks. Hierbei werden v. a. die Oberflächenkonturen des ventralen Pfannenrandes. des halbkreisför migen Femurkopfes und des Schenkelhalses echogen dargestellt. Die Gelenkkapsel verläuft parallel zu Femurkopf und Schenkelhals und ist normalerweise durch einen schmalen echoarmen Bereich vom Schen kelhals getrennt ( b). Erkrankungen des Hüftgelenks. die mit intraarti kulärer Volumenzunahme (z. B. Erguss im Rahmen einer Synovialitis. bakteriellen Koxitis) einhergehen. lassen sich mittels ventralem Longi tudinalschnitt sehr gut erfassen. da sich der Erguss als Kapseldistension an der ventralen Seite des Schenkelhalses darstellt (s. cl. Eine Seitendif ferenz zwischen gesunder und erkrankter Seite zwischen Gelenkkapsel und Schenkelhals von mehr als 2 mm wird als signifikant gewertet und spricht für das Vorliegen einer intraartikulären Volumenzunahme. Beachte: Mit Hilfe der Ultraschalldiagnostik lassen sich auch periartiku läre Flüssigkeitsansammlungen. z. B. im Rahmen einer Schleimbeutel entzündung (Bursitis trochanterica oberhalb des Trochanter major). gut darstellen.
429
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Bewegungen und Biomechanik des H üftgelenks
1 .1 5
Sagittalachse
Flexion
Transversal achse
1----- Longitudinal achse
A Bewegungsachsen des Hüftgelenks Rechtes Hüftgelenk. Ansicht von vorne. Das Hüftgelenk hat als Kugel gelenk drei Hauptbewegungsachsen. die alle durch das Zentrum des Femurkopfes. den Drehpunkt des Hüftgelenks. verlaufen und senkrecht aufeinander stehen. Somit lassen sich bei drei Freiheitsgraden sechs Hauptbewegungen beschreiben: 1 . Transversalachse: Flexion (Anteversion) und Extension (Retroversion); 2. Sagittalachse: Abduktion und Adduktion; 3. Longitudinalachse: Innenrotation u nd Außen rotation.
Außenrotation
Bewegungs- ---f--'" achse
a
lendenlordose a 20" Extension
O'
1 0" b
20"
Spina iliaca posterior superior
Spina iliaca anterior superior
Adduktion
30"
50" b
Abduktion
0"
Adduktion
(
(
M. iliopsoas
O'
0"
M. rectus femoris
B Thomas-Handgriff zur Bestimmung der Extension im rechten Hüftgelenk Die Untersuchung der Extension im Hüftgelenk erfolgt in Rückenlage auf einer harten Unterlage mit Hilfe des Thomas-Handgriffs. a Ausgangsstellung mit leichter Beckenkippung (etwa 1 2") nach vorne. In dieser Stellung ist zunächst nicht zu erkennen. ob eine evtl. Flexions kontraktur im Hüftgelenk vorliegt oder nicht. Dies hat seine Ursache darin. dass der Patient eine evtl. eingeschränkte Extensionsfähigkeit in dieser Stellung durch eine verstärkte Lendenlordose (Hohlkreuz) so wie vermehrte Beckenkippung nach vorne ausgleichen kann. b Die Beckenkippung kann aufgehoben werden. indem das gegen ü berliegende. in diesem Fall linke Hüftgelenk maximal gebeugt wird. Bleibt der rechte Oberschenkel flach auf der Unterlage liegen. ist eine Extension von 1 0 - 20' erreicht (normale Extension). c Bei eingeschränkter Extension (z. B. durch einen verkürzten M . rectus femoris bzw. M. iliopsoas) führt die maximale Beugung des linken H üftgelenks dazu. dass sich der Oberschenkel des betroffenen Bei nes um das Ausmaß der fehlenden Streckfähigkeit von der Unter lage a bhebt. Die verstärkte Lendenlordose. die bei eingeschränkter Extension in der Regel vorliegt. kann mit der Hand leicht als Hohl kreuz getastet werden.
430
Außen rotation d
rotation
e
C Bewegungsausmaß im Hüftgelenk aus der Neutral-Null-Stellung (0') (nach Debrunner) Die Messung der Gelenkbeweglichkeit bzw. des Bewegungsumfanges im Hüftgelenk erfolgt nach der Neutral-Null-Methode (s. S. 50). a b c d e
Flexion (Anteversion)/ Extension ( Retroversion); Abduktion/Adduktion bei Streckung im Hüftgelenk; Abduktion/Adduktion bei 90'- Beugung im Hüftgelenk; Innenrotation/Außenrotation bei 90"-Beugung im Hüftgelenk; Innenrotation/Außenrotation in Bauchlage mit gestrecktem Hüft gelenk (bei den Rotationsmessungen benutzt man den rechtwinklig gebeugten Unterschenkel als Zeiger. um das Bewegungsausmaß zu bestimmen).
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Beanspruchung des Hüftgelenks in Abhängigkeit vom Schenkelhalswinkel Dargestellt ist jeweils der Einbeinstand rechts in der Ansicht von vorne: a normaler Schen kelhalswinkel von etwa 1 26°, s. S. 409 (der Schenkelhalswinkel wird auch als CCD-Win kel bezeichnet Centrum-Collum-Diaphysen Winkel, wobei Centrum für .Centrum des Caput femoris" steht); b steiler Schenkelhals winkel (Coxa valga); c flacher Schenkelhals winkel (Coxa vara). Maßgebend für die Beanspruchung des Hüft gelenks im Einbeinstand bzw. beim Gehen ist die Gelenkresultierende R, die sich aus dem Teilkörpergewicht K, der Muskelkraft M und der Länge der Hebelarme berechnen lässt (s. S. 5 1 ) . Bei normalem CCD-Winkel ist der Hebelarm des Körpergewichts etwa dreimal so lang wie der der Muskelkraft, d . h. beim Ein beinstand ist die Belastung des Hüftgelenks etwa viermal (R 4) so groß wie das Teilkörper gewicht K. Da bei einer Coxa valga (Coxa vara) der Hebelarm der Muskelkraft kleiner (größer) wird, resultiert im Falle einer Coxa valga eine größere (R 7), bei einer Coxa vara ( R 3 ) eine geringere Belastung des Hüftgelenks. o
=
=
=
=
erkranktes Hüftgelenk
b
a
.Standbein"
.Spielbein"
Beachte: Aufgrund dieser Zusammenhänge kann man durch eine operative Veränderung des Schenkelhalswinkels (Osteotomie) die Beanspruchung des Hüftgelenks beeinflussen.
erkranktes Hüftgelenk
Teilkörper gewicht
c
Teilkörper gewicht
Muskelkraft Muskelkraft ---+--f-+'.... Hebelarm der Muskelkraft
---+�t=t+r���;4��- verkürzter Hebelarm der Last
Hüft abduktoren
... Drehzentrum --+....'1
"II----+-- Drehzentrum
\'-1--- verlängerter Hebelarm der Last ��L--
entgegengesetzt wirkende Kraft
b
E Verringerung der Beanspruchung in einem erkrankten rechten Hüftgelenk Ansicht von vorne. Bei fortgeschrittener Arthrose im Hüftgelenk kön nen die Beanspruchung und damit die Schmerzen auf der betroffenen Seite durch folgende Mechanismen positiv beeinflusst werden:
a Verlagerung des Teilkörperschwerpunktes (s. o.) auf die erkrankte Seite. Diesen Zweck kann, wie hier dargestellt, das Tragen einer Ein kaufstasche auf der betroffenen rechten Seite erfüllen. Dadurch nähert sich der Tei/körperschwerpunkt an das Drehzentrum im Femurkopf an, so dass der Hebelarm der Last (in diesem Fall des Tei/körperge-
wichts) verkürzt und damit auch das Drehmoment der Last dieses Teilkörpergewichts reduziert wird. Denselben Effekt hat das sog. Duchenne-Hinken (eine unbewusste Reaktion des Betroffenen), bei dem der Oberkörper während der Standbein phase auf die kranke Seite verlagert wird (vgl. S. 530). b Einsatz eines Gehstocks auf der nicht betroffenen linken Seite. Hierbei wird der Hebelarm der Last (also des Tei/körpergewichts) zwar verlän gert, am Ende dieses Hebelarms wirkt jedoch eine der Körperlast ent gegengerichtete Kraft ein, der Gehstock, so dass das Drehmoment der Last wiederum - wie in a - reduziert wird.
431
Untere Extremität
1 .1 6
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Entwicklung des Hüftgelenks
Os ilium
a
a
Os ischii
Knochenkern (Apophyse)
Os pubis
Knochenkern (Femurkopf)
b
Wachstums fugen
c
B Zeitliche Abfolge der Entwicklung des Hüftgelenks Schematisierte Röntgenskizzen rechter Hüftgelenke im anterior-poste rioren Strahlengang; die Knochenkerne sind dunkel dargestellt.
Knochenkern
b
A Rechtes Hüftgelenk im Röntgenbild Anterior-posteriorer Strahlengang. a Zwei jahre, männlich (Orig inalabbildung der Klinik für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel: Prof. Dr. med. S. Müller-Hülsbeck). Beachte: Der Knochenkern im Femurkopf ist bereits sichtbar (vgl . B). b 2 5 jahre, männlich (aus Möller u . Reif: Taschenatlas der Röntgenana tomie, 2. Aufl. Thieme, Stuttgart 1 998).
a 6 Monate altes Kind mit Knochenkern im Femurkopf; b 4 jahre altes Kind mit Knochenkernen im Fem u rkopf und im Trochan ter major; c 1 5 jahre alter jugendlicher mit noch nicht geschlossenen Wachstumsfugen. In der 1 2 . Entwicklungswoche (Scheitel-Steiß-länge 80 mm) ist die Dif ferenzierung aller am Aufbau des Hüftgelenks beteiligten Strukturen weitestgehend abgeschlossen. Während die Verknöcherung des Ace tabulum bereits zwischen dem 3 . und 6. Fetalmonat beginnt, erscheint der Knochenkern in der proximalen Femurepiphyse (Femurkopf) erst etwa 5 -6 Monate nach der Geburt. Der Knochenkern i n der Apophyse des Trochanter major tritt erst i m 4. lebensjahr auf. Der Schluss der Wachstumsfugen erfolgt am proximalen Femu r zwischen dem 1 7. und 1 9. , im Bereich der V-Fuge um das 1 6 . lebensjahr.
Os ilium -----�
Os ilium -----I'. knöcherner pfannenerker
knöcherner pfannenerker
labrum acetabuli
labrum ----... acetabuli
Knochen- ---"t--+kern Femur -+--f-J
Femur --+-f-J
Unterrand des Os ilium
a
b
C Ultraschalldiagnostik der Säuglingshüfte (aus Niethard u. Pfeil: Orthopädie, 4. AuA. Thieme, Stuttgart 2003) a Gesundes H üftgelenk eines 5 Monate alten Kindes; b Hüftgelenkluxation (Typ IV) bei einem 3 Monate alten Kind.
zur Haut ü ber dem Hüftgelenk aufgesetzt wird. Die Beurteilung orien tiert sich v. a. am Pfa n nenerker, d. h. dem knöchernen und knorpeligen Pfannendach (vgl . 0). Die sonografische Klassifikation der Säuglings hüfte unterscheidet 4 Typen:
I nnerhalb der bildgebenden Diagnostik der Säuglingshüfte ist die Ultra schalluntersuchung die wichtigste Screening- Methode, da so während des 1. lebensjahres morphologische Veränderungen ohne Strahlenbe lastung erfasst werden können. Die Untersuchung erfolgt i n Seitenlage des K indes, wobei die Ultraschallsonde in längsrichtung rechtwinkelig
• Typ I • Typ 11 Typ l l l • Typ lV
432
•
ausgereifte Hüfte; physiologisch unreife H üfte; dezentrierte Hüfte; luxierte Hüfte.
Untere Extremität
Normalbefund
Ombredanne- ---1 Perkins-Linie
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Hüftluxation
Os sacrum
Senkrechte durch das Zentrum des Femurkopfes
Os ilium
laterale Ecke des Os ilium ---r"'h oberhalb der V-Fuge Pfannen dachlinie
Pfannen erker HilgenreinerLinie
--
t 1 8.---+--=�t---+--}'-'"�L.j_-\---OI�...._ --"--'�.L
Knochenkern ---r'�.,.(
pfannendach winkel nach Hilgenreiner
Knochenkern
V-Fuge --\---/ Menard- ----'<---+ Shenton-Linie a
Knochenkern des Trochanter major
Os pubis
D Röntgendiagnostik des kindlichen Hüftgelenks Schematisierte Beckenübersichtsaufnahmen im anterior-posterioren Strahlengang. Eine sichere röntgenologische Beurteilung der Säug lingshüfte ist aufgrund einer ungenügenden Ossifikation des Gelenks erst nach dem 3 . lebensmonat sinnvoll. Hierbei sollten immer beide Hüften gemeinsam abgebildet sein. a Normalbefund (linke Bildhälfte) und Befund bei angeborener Hüft luxation bei einem zwei Jahre alten Kind (rechte Bildhälfte) im Ver gleich. Bei der röntgenologischen Beurteilung der Säuglingshüfte orientiert man sich am Verlauf folgender linien:
" Linie nach Hilgenreiner: Sie verbindet die unterste laterale Ecke des Os ilium oberhalb der V-Fuge beider Seiten. " Linie nach Ombredanne und Perkins: Sie verläuft vom lateralsten Punkt des Pfannendaches senkrecht zur Hilgenreiner-linie. " Linie nach Menard-Shenton: Sie verläuft bogenförmig vom obe ren Rand des Foramen obturatorium über den unteren Rand des Femurhalses zum inneren Rand des Femurschaftes. " Pfannendachwinkel nach Hilgenreiner (Azetabulumwinkel oder AC Winkel): Seine Bestimmung erfolgt am Schnittpunkt der Hilgen-
Glutealfalte
Epiphysen linie
Femur Os ischii
Beinverkürzung
Zentrum· -�----'-: Ecken·Winkel nach Wiberg
b
reiner-linie und einer Verbindungslinie, die vom Pfannenerker zu dem am weitesten nach kaudal reichenden Anteil des Os ilium an der V-Fuge (s. S. 407) verläuft. Zum Zeitpunkt der Geburt misst der eingeschlossene Winkel etwa 35", beim 1 -jährigen Kind etwa 25· und im Alter von 1 5 Jahren sollte der Winkel kleiner als 1 0· sein. Auf der betroffenen linken Seite ist typischerweise der Pfannendach winkel nach Hilgenreiner vergrößert und der Zentrum-Ecken-Winkel nach Wiberg (s. u.) verkleinert. Außerdem ist die Menard-Shenton linie unterbrochen und die linie nach Ombredanne und Perkins ver läuft medial vom Femurschaft. b Bestimmung der seitlichen Femurüberdachung mittels des Zen trum-Ecken-Winkels nach Wiberg (Schema einer Röntgenaufnahme des rechten Hüftgelenks eines 5-jährigen Kindes). Der Winkel wird zwischen einer Senkrechten durch den Mittelpunkt des Femurkop fes (liegt innerhalb der späteren Epiphysenlinie) und einer vom Mittelpunkt des Femurkopfes zum Pfannenerker gezogenen linie bestimmt. Im Alter zwischen 1 und 4 Jahren sollte ein Winkel von 1 0· nicht u nterschritten werden; im Alter von 5 Jahren sollte der Winkel zwischen 1 5 und 20· liegen.
E Klinische Untersuchung der angeborenen Hüftgelenkdysplasie bzw. -luxation Die Hüftgelenkdysplasie kennzeichnet eine Fehlentwicklung im Bereich der Hüftpfanne (Pfannendysplasie), bei der das abgeflachte und steilgestellte Pfannendach mangelhaft ausgebildet und somit die Femurkopfüberda chung unzureichend ist (vgl. D). Wichtigste Komplikation ist die Hüftgelenkluxation, da der Femurkopf in der dysplastischen Pfanne keinen Halt findet und durch Muskelzug oder unter Belastung nach hinten oben wegrutscht. Für die Entstehung der Hüftgelenkdysplasie bzw. -luxation spielen endogene (familiäre Disposition, hormonelle Konstellation der Mutter) und exogene Faktoren (intrauterine Zwangslage) eine Rolle. In Deutschland be trägt die Häufigkeit der dysplastischen Pfanne 2 -4 %. die der Hüftgelenkluxation 0.2 % (Ver-
hältnis Mädchen : Jungen 7 : 1 ). Bei der klini schen Untersuchung deuten folgende Anzei chen auf eine dysplastische bzw. luxierte Hüfte hin: •
Instabilität des Hüftgelenks: fehlende Strampelmotorik, positives Ortolani-Zei chen (Schnapp-Phänomen) als Hinweis auf die Subluxierbarkeit des Femurkopfes. Der Ortolani-Versuch erfordert einen sehr er fahrenen Untersucher. Er wird im Rahmen einer klinischen Untersuchung noch immer durchgeführt, allerdings zunehmend selte ner, da die Sonografie an seine Stelle tritt; " Beinverkürzung mit Asymmetrie der dorsa len Bein- und Glutealfalten; " Abspreizhemmung durch vermehrte reflek torische Anspannung der Adduktoren.
433
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniegelenk: a rtikulierende Knochen
1 .1 7
Facies poplitea Fossa intercondylaris Patella Epicondylus lateralis Condylus lateralis femoris Condylus lateralis tibiae Tibiaplateau
Epicondylus lateralis
Epicondylus medialis
Condylus lateralis femoris
Condylus medialis femoris
Eminentia intercondylaris
Condylus medialis tibiae
Art. tibiofibularis Caput fibulae Collum fibulae
Tuberositas tibiae
Fibula ----';-'-
Corpus fibulae Tibia ---;-:--
a
A Rechtes Kniegelenk in der Ansicht von vorne (a) und von hinten (b) I m Kniegelenk (Art. genus) artikulieren drei Knochen miteinander: Femur, Tibia und Patella. Dabei bilden Femu r und Tibia das Fernoro tibialgelenk (Art. femorotibialis), Femur und Patella das Fernoropatellar gelenk (Art. femoropatellaris). Beide Gelenke sind von einer gemein-
434
b
samen Gelenkkapsel u mschlossen und liegen in einer zusammenhän genden Gelenkhöhle (s. S. 444). Die Fibula ist, im Gegensatz zum El lenbogengelenk, bei dem die Unterarmknochen gelenkig mit dem Humerus in Verbindung stehen, beim Kniegelenk nicht mit einbezogen. Sie bildet mit der Tibia ein eigenständiges, straffes Gelenk, das Tibio (ibulargelenk (Art. tibiofibularis).
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
a
B Kniegelenk (Art. genus) Rechtes Kniegelenk: a im anterior-posterioren Strahlengang; b im seitlichen Stra hlengang (Originalabbildung der Klinik für Diagnostische Radiologie. Universitätsklinikum Schleswig Holstein. Campus Kiel: Prof. Dr. med. S. Müller Hülsbeck). Innerhalb der Röntgenuntersuchung des Knie gelenks gibt es drei Standardaufnahmen. d. h. das Kniegelenk wird in drei Ebenen dargestellt: anterior-posterior. seitlich und tangential. Bei der anterior-posterioren Aufnahme kann man besonders gut die Breite des Gelenkspaltes und die Kontur des Tibiakopfes beurteilen. Die seitlichen Aufnahmen sind geeignet. u m die Form der Femurkondylen zu beurteilen und die der Patella höhe zu bestimmen. Die tangen tiale Aufnahmetechnik schließlich dient v. a. der Beurteilung des Femoropatellargelenks und der Stellung der Kniescheibe im femoralen Gleitlager (s. C).
b
Lig. patellae (Quadrizepssehne)
Bursa prepatellaris
mediale Facette
Patella ----f.-:I'---n;--.--...:...'. laterale Facette
-j�T1'1f-.f.c-":.r;=......
-
-- Gelenkspalt -:"l <:t""',..-lt--o '_""'''''-�.
Facies patellaris ---+-:--.,.H","����;;:""';Y femoris
"<--+--:-;--- Membrana synovialis
Membrana ----r�.:..c.:..L.. fibrosa Lig. collaterale --t-,ffi\;-:+ fibulare Condylus lateralis femoris
��ft-''"-:-:
_ _
b
�;-'-'\--- lig. collaterale tibiale
-- -- ligg. cruciata ....--, .. 'I.-=+�..;.�-H�r...:-4-�++--h---';-�,--- Condylus
medialis femoris
A . u. V. poplitea --4.:..;:.J..., Mm. gastrocnemii ----";:--:-::-"'=
a
C Femoropatellargelenk (Art. femoropatellaris) a Transversalschnitt auf Höhe des Femoropatellargelenks; rechtes Kniegelenk in leichter Beugestellung; Ansicht von distal (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel). b Tangentiale Röntgenaufnahme der Patella und ihres femoralen Gleit lagers (sog. Defile-Aufnahme eines rechten Kniegelenks bei 60' Beu gung mit parallel zur Patellarückfläche verlaufendem Röntgenstrahl).
Bei dieser Aufnahmetechnik können v. a. die Facies articularis patel lae sowie das femorale Gleitlager beurteilt werden. Der röntgenolo gische .Gelenkspalt" im Femoropatellargelenk erscheint aufgrund des in diesem Bereich deutlich dickeren Gelenkknorpels besonders breit (keine Darstellung des Gelenkknorpels im Röntgenbild I). (Originalabbildung d e r Klinik für Diagnostische Radiologie. U niversi tätsklinikum Schleswig-Holstein. Campus Kiel: Prof. Dr. med . S. Mül ler-Hülsbeck.)
435
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
1 .1 8
Kniegelenk: Übersicht über den Bandappa rat
M. semi- ---':-1-11'-+"'-' membranosus :l!'!-1110.--""-\:-'--;--- Fossa poplitea Os femoris
------l'---
Baker-Zyste --7-:;---0, Bursa subtendinea m. gastrocnemii medialis
Bursa subtendinea m. gastrocnemii lateralis
'4""�fH.'-'lt+-'--- medialer Gastro· knemiuskopf
a
Lig. popliteum obliquum
Lig. collaterale fibulare
Lig. collaterale tibiale
Lig. popliteum arcuatum
m. semi membranosi
M. popliteus
Recessus subpopliteus
b
---:iI'---- Fibula Tibia -----,1-:--
A Kapsel-Band-Apparat und gelenknahe Schleimbeutel im Bereich der Kniekehle Rechtes Knie. Ansicht von hinten. Zusätzlich zu den kapselverstärkenden Bändern (Lig. popliteum obliquum. Lig. popliteum arcuatum) wird die Gelenkkapsel im Bereich der Kniekehle durch die Ansatz- und Ursprungs sehnen der hier verlaufenden Muskeln verstärkt. An einigen Stellen kom muniziert die Gelenkhöhle mit gelenknah gelegenen Schleimbeuteln (z. B. Recessus subpopliteus. Bursa m. semimembranosi. Bursa subtendi nea m. gastrocnemii medialis).
436
B Bursa gastrocnemio-semimembranosa (nBaker-Zyste") im Bereich der Kniekehle a Darstellung einer rechten Kniekehle mit Baker-Zyste. Schmerzhafte Schwellungen in der Kniekehle können ihre Ursache in einer zysti schen Aussackung der Gelenkkapsel haben (sog. synoviale popliteale Zyste). Eine solche Zyste entsteht h äufig als Folge vermehrter Gelenk ergüsse (z. B. bei rheumatoider Arthritis) und einer daraus resultie renden intraartikulären Druckerhöhung. Als Baker-Zyste (häufige Form) werden zystische Aussackungen bezeichnet. die im Bereich der medialen Fossa poplitea zwischen Semimembranosussehne und medialem Gastroknemiuskopf in Höhe des medialen h interen Femur kondylus auftreten (Bursa gastrocnemio-semimembranosa Kom munikation der Bursa semimembra nosa und der Bursa subtendinea m. gastrocnemii medialis). b Axiale M RT-Aufnahme eines Kniegelenks mit einer Baker-Zyste. Die zystische Erweiterung in der Kniekehle und ihre Kommunikation mit der Gelenkhöhle ist deutlich als heller Bereich erkennbar ( hohe Signa /intensität dieses Bereichs i n der T2-gewichteten Aufnahme) (aus Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates. 3. Aufl. Thieme. Stuttgart 2006). =
=
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
----;!--- Os femoris
Ansatzsehne des M. vastus intermedius M. vastus ----t:!�� lateralis
M. vastus medialis
Ansatzsehne des M. rectus femoris Lage der Patella Retinaculum patellae trans versale laterale
Lig. collaterale tibiale
Retinaculum -----"'-1:+ patellae longi tudinale laterale
".L-'-:�!'HIff'#--- Retinaculum patellae trans versale mediale H�---- Retinaculum patellae longi tudinale mediale
Caput fibulae ---t..-::.'
-:Li!IJ--- Lig. patellae
Tuberositas tibiae Fibula ---+-
---;!5--- Tibia �';-"---ll--- Membrana
interossea cruris
C Vorderer und seitlicher Kapsel-Band-
Apparat eines rechten Kniegelenks Ansicht von vorne. Auf der Vorderseite dient der Kapsel-Band-Apparat v. a. der Verspan nung und Positionierung der Patella. Folgende Strukturen sind im Wesentlichen daran betei-
ligt: Ansatzsehnen des M. rectus femoris, der Mm. vasti medialis und lateralis, das Lig. pa tellae, die Retinacula patellae longitudinalia u. transversalia sowie die i n der Tiefe verlaufen den meniskopatellaren Bänder.
D lage der Kreuzbänder und Menisken im Kniegelenk Ansicht von vorne auf ein rechtes Gelenk, dessen Gelenkkapsel und Kniescheibe durch scheinend dargestellt sind. Kreuzbänder blau, Menisken rot.
E Übersicht über den Bandapparat des Kniegelenks Aufgrund der geringen Knochenführung, v. a. im Femorotibialgelenk, müssen Stabilität und Bewegungen i m Kniegelenk durch einen starken Bandapparat gesichert werden. Man unterscheidet Außen- und Binnenbänder. AuBenbäncler • Vorderseite - Lig. patellae - Retinaculum patellae longitudinale mediale - Retinaculum patellae longitudinale laterale - Retinaculum patellae transversale mediale - Retinaculum patellae transversale laterale • medial/lateral - Lig. collaterale tibiale· - Lig. collaterale fibulare· • Hinterseite - lig. popliteum obliquum - lig. popliteum arcuatum BInnenbinder
•
lig. cruciatum anterius Lig. cruciatum posterius Lig. transversum genus Lig. meniscofemorale posterius
Achtung: Im klinischen Sprachgebrauch spricht man beim Lig. collaterale fibulare vom Außenband, beim Lig. collaterale tibiale vom Innenband.
437
Untere Extremität
1 .1 9
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniegelenk: Kreuz- und Kol latera lbänder
Fossa intercondylaris Facies patellaris femoris
Condylus lateralis femoris
Lig. cruciatum anterius
Condylus medialis femoris
Lig. transversum genus
Lig. cruciatum posterius
Meniscus lateralis
Lig. meniscofemorale posterius
Meniscus medialis
lig. collaterale fibulare Lig. capitis fibulae anterius
Lig. cruciatum anterius
Meniscus lateralis
lig. collaterale tibiale
Lig. collaterale fibulare Lig. capitis fibulae posterius
Lig. patellae
Caput fibulae
---*--- Patella
Fibula -----1Tibia ---f.,.-:f'-
a
A Kreuzbänder eines rechten Kniegelenks Ansicht von vorne (Lig. patellae mit Patella nach unten geklappt); b Ansicht von hinten. Die Ligg. cruciata des Kniegelenks sind zwischen den Areae intercon dylares a nterior u. posterior der Tibia (hier nicht zu sehen; vgl. S. 440) und der Fossa intercondylaris des Femur ausgespannt: a
•
Das vordere Kreuzband (Lig. cruciatum anterius) steigt von der Area intercondylaris anterior zur medialen Fläche des lateralen Femurkon dylu s a uf.
438
Membrana interossea cruris
b •
Das kräftigere. hintere Kreuzband (Lig. cruciatum posterius) verläuft etwa rechtwinklig zum vorderen Kreuzband von der Area intercon dylaris posterior zur lateralen Fläche des medialen Femurkondylus.
Beide Kreuzbänder sichern den gelenkigen Kontakt von Femur und Tibia und stabilisieren das Kniegelenk v. a. in der Sagittalebene. In jeder Stellung des Gelenks sind zumindest Teile der Kreuzbänder gespannt (s. S . 442).
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
Os femoris M. quadriceps femoris
Art. -+-�CJ femoro patellaris
�---"J--- Condylus medialis femoris
lig. patellae ----,,"
�iil--- Meniscus medialis lig. collaterale tibiale Patella
Condylus lateralis femoris I.k--- Fibula Facies --�-- medialis tibiae
1.-;'-""'"t-- Facies patellaris femoris
lig. collaterale -----,:-""1....: - ..._.-:-.01..__ 1! fibulare lig. capitis --+�"� fibulae posterius
Meniscus lateralis
-1---- lig. patellae
•..,�--:�,..."' .o- -'-I--
_ _
Caput fibulae ---';-;-c-:-:
lig. capitis fibulae anterius
.-IL---" Tuberositas
a
tibiae
B Kollateralbänder und Lig. patellae eines rechten Kniegelenks a Ansicht von medial; b Ansicht von lateral. Am Kniegelenk werden zwei Kollateralbänder (im klinischen Sprachge brauch: Seitenbänder) unterschieden: •
das auf der I nnenseite des Kniegelenks verlaufende Lig. collaterale tibiale (im klinischen Sprachgebrauch als .Innenband" bezeichnet) und • das auf der Außenseite des Kniegelenks verlaufende Lig. collaterale fibulare (im klinischen Sprachgebrauch als .Außenband" bezeichnet). Das Lig. coJ/aterale tibiale ist das breitere der beiden Kollateralbänder. Es zieht vom Epicondylus medialis des Femur schräg nach distal vorne und inseriert etwa 7 -8 cm unterhalb des Tibiaplateaus an der Facies media lis tibiae. Das Lig. coJ/aterale fibulare zieht auf der Außenseite des Knie gelenks vom Epicondylus lateralis des Femur als runder Strang schräg nach distal hinten zum Caput fibulae. In StrecksteJ/ung (s. A) sind beide Kollateralbänder gespannt. In Beugestellung verkleinert sich der Krüm mungsradius, Ursprung und Ansatz der Kollateralbänder nähern sich einander an und sind infolgedessen entspannt. Beide Kollateralbänder stabilisieren das K niegelenk in der Frontalebene. Zur Prüfung einer Band-
b
insuffizienz, einer Zerrung oder Dehnung bzw. einer Ruptur der Seiten bänder, wird daher die seitliche Aufklappbarkeit des Gelenks, also seine Stabilität getestet. Beachte die unterschiedliche Beziehung der beiden Kollateralbänder zur Gelenkkapsel und zum medialen bzw. lateralen Meniskus: Das Lig. collaterale tibiale ist sowohl mit der Gelenkkapsel als auch mit dem medialen Meniskus fest verwachsen. Das Lig. collaterale fibulare hat kei nen direkten Kontakt zur Gelenkkapsel oder zum lateralen Meniskus. Der mediale Meniskus ist daher weniger beweglich und bei Meniskus verletzungen viel häufiger betroffen als der laterale (vgl. S. 441 ).
439
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniegelenk: Menisken
1 . 20
Lig. cruciatum anterius
.;'.,--- Lig. patellae Anheftungs stellen des Innenmeniskus
Lig. trans versum genus
Meniscus medialis
Anheftungsstellen des Lig. cruciatum anterius
Art. tibio fibularis Caput fibulae Lig. collaterale fibulare a
Lig. cruciatum posterius
Lig. menisco femorale posterius
Caput fibulae
Meniscus lateralis
A Tibiaplateau mit aufliegenden Menisken sowie Anheftungsstellen von Menisken und Kreuzbändern Rechtes Tibiaplateau. Ansicht von proximal nach Durchtrennung der Kreuz- und Kollateralbänder und Entfernung des Oberschenkelkno chens. a Form und Verankerung der Menisken: Die beiden Menisken haben in der Aufsicht die Gestalt zweier Halbmonde (Iat. Meniscus Halb mond). Sie sind an i h ren Enden (Vorder- bzw. H interhorn) ü ber kurze Bänder im Knochen der Areae intercondylares anteriores u. posterio res verankert. Der Außenmeniskus (Meniscus latera/is) entspricht in seiner Form einem nahezu geschlossenen Ring. der I nnen meniskus (Meniscus media/is) ist dagegen mehr sicheiförmig. Insgesamt ist der Innen meniskus weniger beweglich als der Außenmeniskus. da seine =
Condylus ---:vm:'J femoris
Meniscus
-�����;;:::;:�
Anheftungs stellen des Außen meniskus
Verankerungen im Knochen weiter voneinander entfernt liegen (s. b) und er zusätzlich mit dem medialen Kollateralband (Ug. collaterale tibiale) fest verbunden ist. Der Außenmeniskus hingegen hat keine Verbindung mit dem lateralen Kollateralband (vgl . E). b Anheftungsstellen des medialen und lateralen Meniskus sowie der beiden Kreuzbänder: Die rote Linie zeigt den Verlauf der Membrana synovialis. die die beiden Kreuzbänder vorne und seitlich bedeckt. Die Kreuzbänder verlaufen im subsynovialen Bindegewebe der Ge lenkkapsel und werden im hinteren Teil von der kräftigen Membrana fibrosa ü berzogen. I h re Lage ist dadurch bedingt, dass sie während der Entwicklung von hinten eingewandert sind (s. auch S. 444). Dem entsprechend erfolgt ihre Blutversorgung aus der Fossa poplitea (A. media genus. s. S . 555).
Meniskus oberfläche
Membrana fibrosa
Condylus --:���: tibiae
B Blutversorgung der Menisken Schematisierter Frontalschnitt durch das Femorotibialgelenk. Die binde gewebigen Anteile der Menisken. die im kapselnahen Bereich liegen. sind gut durchblutet (Aa. articulares inferiores medialis u. lateralis aus der A. poplitea. s. S. 5 5 5) . Dagegen sind die zentralen inneren Anteile. die aus Faserknorpel bestehen. gefäßfrei und werden ausschließlich durch die Synovialflüssigkeit ernährt (Pfeile).
440
b
Anheftungsstellen des Lig. cruciatum posterius
_'f--L-- zirkulär verlaufende
Kollagenfaserbündel Gelenkkapsel
C Schematisierter Aufbau des Meniskus Menisken sind i m Querschnitt keilförmig. wobei der Rücken des Kei les nach außen orientiert u nd mit der Gelenkkapsel verwachsen ist. Die dem Tibiaplateau aufliegende Seite ist plan. die obere. den Femurkon dylen anliegende Seite. konkav. Die zentralen inneren zwei Drittel der Menisken bestehen aus Faserknorpel. das äußere Drittel aus straffem Bindegewebe. Sowohl im Faserknorpel als auch im straffen Bindege webe verlaufen die Kollagenfaserbündel überwiegend zirkulär als Aus druck der hohen Zugspannungen. die in den Menisken auftreten. Diese Fähigkeit des Gewebes. u nter Belastung nach außen auszuweichen. kann ebenfalls bei Bandscheiben beobachtet werden (Umwandlung von Druck- in Zugkräfte !) (nach Petersen u. Tillmann).
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Patella
�!i''-'--- Femur
Lig. patellae Fossa inter condylaris
Condylus lateralis femoris
Lig. collaterale fibulare
Ligg. cruciata
Lig. collaterale fibulare
Condylus medialis femoris
Gelenk kapsel
...._ .. o:::� :::
_
Meniscus lateralis
--
Lig. collaterale tibiale
a
Lig. collaterale tibiale
Lig. collaterale fibulare
Meniscus medialis
Eminentia inter condylaris Caput fibulae
::iI:�M�&'r\MJ---- Tibia c
D Frontaler Sägeschnitt durch das Femorotibialgelenk Rechtes Knie, Ansicht von vorne. Eine wesentliche Aufgabe der Menis ken im Kniegelenk ist die Vergrößerung der Kraft aufnehmenden Fläche. Sie kompensieren die physiologische Inkongruenz von Femur und Tibia (die aufgrund ihrer unterschiedlichen Krümmungen keinen guten Kon takt haben) und tragen zur Verteilung des Gelenkdruckes bei (sie über nehmen etwa ein Drittel der im Kniegelenk übertragenden Last) und damit zur gleichmäßigen Beanspruchung des Femorotibialgelenks.
Meniscus medialis
Meniscus lateralis
d
E Lageveränderungen der Menisken bei Knieflexion Dargestellt ist ein rechtes Kniegelenk in der Ansicht von lateral sowohl gestreckt (a) als auch gebeugt (b) sowie das beteiligte Tibiaplateau in der Ansicht von proximal in Streck- (c) und Beugestellung (d). Beachte die deutlich geringere Beweglichkeit des stärker fixierten Innen meniskus (Meniscus medialis) während der Knieflexion.
lig. cruciatum anterius
a
b
F Unterschiedliche Formen von Meniskusrissen Rechte Tibiaplateaus, Ansicht von proximal. a b c d
Abriss der Meniskusbasis; sog. Korbhenkelriss; Einriss des Vorderhorns (Längs- oder Lappenriss); Querriss im Hinterhorn (Radiärriss).
Der stärker fixierte Innenmeniskus wird aufgrund seiner geringeren Beweglichkeit weitaus häufiger verletzt als der Außenmeniskus. Menis kusverletzungen sind in der Regel die Folge von plötzlichen Streck-
c
Meniscus medialis
Tuberositas tibiae
Lig. cruciatum posterius
Meniscus lateralis
bzw. Drehbewegungen bei gebeugtem Kniegelenk (Außen- und Innen rotation) und fixiertem Unterschenkel, wie sie z. B. beim Fußball spie len oder beim Ski fahren vorkommen. Bedingt durch die Scherkräfte kommt es zum Einriss bzw. Abriss des Meniskus. Hervorstechendes Merkmal einer frischen Meniskusverletzung ist die schmerzhafte aktive und passive Streckhemmung unmittelbar posttraumatisch, wobei das Knie in leichter Beugestellung gehalten wird (Schon haltung). Degene rative Veränderungen der Menisken entstehen altersbedingt und wer den durch Ü berlastung und Achsenfehlstellungen (Genu varum, Genu valgum, vgl. S. 404) verstärkt.
441
--
Untere Extremität
1 . 21
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniegelenk: Bewegungsachsen und Bewegungen
Facies patellaris femoris Lig. cruciatum posterius Condylus lateralis femoris
Condylus medialis femoris
Lig. collaterale fibulare
Lig. cruciatum anterius
Meniscus lateralis
Meniscus medialis
a
Caput fibulae lig. collaterale tibiale Tuberositas tibiae
Fibula
---:!I--- Tibia b A Rechtes Kniegelenk in Beugestellung Ansicht von vorne nach Entfernung der Gelenk kapsel und der Patella.
c
a
B Zustand nach Ruptur des vorderen Kreuzbandes a Rechtes Kniegelenk in Beugestellung. Ansicht von vorne; b rechtes Kniegelenk in Beugestellung. Ansicht von medial. Bei gerissenem Kreuzband lässt sich der Un terschenkel aufgrund der entstandenen In stabilität schubladenartig nach vorne oder hinten gegen den Oberschenkel verschieben. je nachdem. ob vorderes oder h interes Kreuz-
442
b
band betroffen sind (sog. vorderes oder hinte res Schubladenphänomen: Ü berprüfung mit Hilfe des sog. Lachman-Tests, s. Lehrbücher der Orthopädie). Die hier dargestellte Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist etwa 1 0-mal häufiger als die des hinteren. Häufigster Ver letzungsmechanismus ist ein Innenrotations trauma (bei feststehendem Unterschenkel, s. D). Kommt es zu einer begleitenden Innen meniskus- und Innenbandverletzung, so spricht man von einer sog. Unhappy-triad-Verletzung.
C Verhalten der Kreuz- und Kollateralbänder in Beuge- und Streckstellung Rechtes Knie, Ansicht von vorne. Die gespann ten Bandanteile sind rot dargestellt. a streckstellung; b Beugestellung; c Beugung und Innenrotation. Während die Kollateralbänder nur in Streck steIlung angespannt sind (a), sind die K�euz . bänder oder z umindest Teile von ihnen ," je der Stellung des Gelenks angespannt: bei Ex tension (a) die medialen Anteile beider Kre�z bänder, bei Flexion (b) der laterale, bei Flexion . und Innenrotation (c) der mediaI e T el·1 des vor deren sowie das gesamte hintere Kreuzband . Die Kreuzbänder helfen dabei mit, das Gelenk in jeder GelenksteIlung zu stabilisieren.
Untere Extremität
--
1.
Flexions-j Extensionsachse
Knochen, Bänder und Gelenke
Bewegungs achsen Evolute
5-10' transversale Bewegungsachse ( Flexions Extensions-Achse)
---#-- Krümmungs radius (r)
=
e
1 20-1 50' Femur a
lig. cruciatum posterius
----,;�2�-
lig. cruciatum anterius Tibia
Fibula c
b
lute) bogenförmig nach hinten oben (e). Der jeweilige Abstand zwi schen dieser Kurve und der Gelenkoberfläche des Femur entspricht den unterschiedlichen Krümmungsradien (r) eines Femurkondylus. Das Bewegungsausmaß hängt, v. a. bei Flexion, von verschiedenen Parame tern ab (Weichteilhemmung, aktive Insuffizienz, also ungenügende Ver kürzbarkeit der ischiokruralen Muskulatur; s. S. 479).
D Flexion und Extension im Kniegelenk Rechtes Kniegelenk, Ansicht von lateral. Flexion und Extension im Kniegelenk erfolgen um eine transversale Achse (a), die in jeder GelenksteIlung durch den momentanen Dreh punkt verläuft. Dieser entspricht dem jeweiligen Schnittpunkt sowohl der Kollateral- als auch der Kreuzbänder (b). Mit zunehmender Flexion (c u. d) wandert die momentane Bewegungsachse auf einer Kurve (Evo-
O'
O'
O'
-1--1--- 1 0' 30-40'
O'
Rotations achse
lig. collaterale tibiale
a
Condylus medialis tibiae
b
E Rotationsbewegungen des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel in einem um 90' gebeugten Kniegelenk Rechtes Kniegelenk, Ansicht von proximal auf das gebeugte Knie und das entsprechende Tibiaplateau. a Nullstellung; b Außenrotation ; c Innenrotation.
c
Meniscus medialis
Meniscus lateralis
Die Rotationsachse verläuft vertikal durch den inneren Bereich des medialen Tibiakondylus. Da sich die Kreuzbänder ( hier nicht zu sehen) bei der Innenrotation umeinander wickeln, ist das Bewegungsausmaß hier wesentlich geringer (etwa 1 0') als bei der Außenrotation (30 - 40'). Die meisten Kreuzbandrupturen ereignen sich daher bei Innenrotation, wobei dann das vordere Kreuzband betroffen ist. Beachte den unterschiedlich großen Bewegungsspielraum der beiden Meniskenl
443
Untere Extremität
1 . 22
1.
--
Knochen, Bänder und Gelenke
Kniegelenk: Gelenkkapsel und -höhle Quadrizepssehne
O s femoris
Recessus suprapatellaris
---lf--
Recessus ---ir-"7II-'iiI:;::, suprapatellaris
Os femoris
Patella �--��--.::�-- Fades patellaris femoris
Plica synovialis mit darunter liegendem Lig. crudatum anterius Condylus -�r.f--'-- lateralis femoris
-==�!tfI--
Lig. collaterale fibulare Meniscus lateralis
Meniscus lateralis
Lig. collaterale fibulare Condylus medialis femoris
:-t--- Lig. patellae
Recessus subpopliteus
Bursa infra patellaris
Meniscus medialis
"�,..-----=':"-I!lI-- Plicae alares
Fibula ---=--
�'-�,,"",",""':'--JII-- Lage des ,_...._ .. �. HoffaFettkörpers
---";":':1--- Tibia
---.:t..-,,-."\-- Patella
(Fades articu laris patellae)
""--'--- Schnittrand der Gelenk kapsel
B Ausdehnung der Gelenkhöhle Rechtes Kniegelenk, Ansicht von lateral. Darstellung der Gelenkhöhle durch Injektion eines flüssigen Kunststoffes in das Kniegelenk. Nach Aushärtung wurde die Gelenkkapsel entfernt.
..-:r-�,,"*,c:-'-='--- Recessus
suprapatellaris � Membrana Gelenkkapsel fibrosa Sub intima
Tibia
Fibula ---r,.
Intima
A Rechtes Kniegelenk mit eröffneter Gelenkkapsel Die Patella ist nach unten geklappt. Im Bereich des vorderen menis kofemoralen Teils der Gelenkkapsel ragen variabel gestaltete Falten der Gelenkkapsel in die Gelenkhöhle (Plicae alares auf beiden Seiten des Corpus adiposum infropatellare Ho{fo-Fettkörper), die der Vergrößerung der Oberfläche dienen.
Kreuzbänder
444
Meniscus lateralis
Aufbau der Gelenkkapsel Rechtes Knie nach Entfernung des Oberschenkelknochens (Gelenkkap sel und Bandapparat durchtrennt), Ansicht von kranial. Beachte: Die Kreuzbänder verlaufen i n der Subintima und liegen somit intrakapsulär, a ber extraartikulär (vgl . S. 43). Im Gegensatz dazu liegen z. B. die Menisken intraartikulär, da sie nicht von einer synovialen Intima bedeckt sind und direkten Kontakt mit der Gelenkflüssigkeit haben (vgI. S. 42). o
vorderen Kniegelenkbereich Rechtes Kniegelenk, Ansicht von vorne.
�
Mem�r synovlalis
Lig. extra capsulare (Lig. collaterale fibulare)
=
C Ansatz der Gelenkkapsel im
}
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Os femoris ---�-liF�-f/'>r'i1--,'-i'-t'J
-r-----1r--- Befestigungs steIlen der Gelenkkapsel
Recessus ----t:'---.r.TfI'-f supra patellaris Quadri- ---1---:1''-:-zepssehne
A. u. V. �ft�C'-t'iHl;F;;-c;-'-:-f--
poplitea a
Patella --t��'!!� . ..:
Recessus suprapatellaris
Bursa pre- --+��\\ patellaris
M. quadriceps femoris
r-:---:r-- Lig. cruciatum anterius
Patella
Lig. patellae
Tibia ----+-�':___*Fw;. b
E Mediansagittalschnitt durch ein rechtes Kniegelenk Beachte die Ausdehnung des Recessus supra patellaris. vgl. G (häufig auch als Bursa supra patellaris bezeic hnet) und die Lokalisation des Corpus adiposum infrapatellare (Hoffa Fettkörper) zwischen der Area intercondylaris anterior und der Innenseite des Lig. patellae.
Nach einem Sturz auf das Knie oder infolge chronischer mechanischer Irritation durch kniende Tätigkeiten können Entzündungen der patellanahen Schleimbeutel Schwellungen und Schmerzen hervorrufen: Bursitis infrapa tellaris (.Nonnenknie") und Bursitis prepatel laris (Zeichnung nach einem Präparat der Ana tomischen Sammlung der Universität Kiel). (
Femur
Erguss
Tibia
Fibula
F Phänomen der "tanzenden PatellaN beim Kniegelenkerguss Beim Kniegelenkerguss infolge entzündlicher Veränderungen oder Verletzungen kann es zu unterschiedlich starken Schwellungen des Gelenks kommen. Zur Differenzierung eines intraartikulären Gelenkergusses von einer rei nen Kapselschwellung wird das Bein in maxi male Extensionsstellung gebracht. Dadurch gelangt die (evtl. vermehrte) Gelenkflüssigkeit, v. a. aus dem Recessus suprapatellaris. unter die Patella. Anschließend drückt der Unter sucher die Patella mit dem Zeigefinger nach unten. Befindet sich vermehrt Flüssigkeit im Gelenk. wird die Patella auf diese Weise in die Flüssigkeit gedrückt. so dass sie beim Loslas sen in ihre Ausgangsposition zurückfedert.
G Entfaltung des Recessus suprapatellaris bei Flexion Rechtes Kniegelenk. Ansicht von medial. a Neutral-Null-Stellung; b 80D-Beugung; c 1 30D-Beugung. Der Recessus suprapatellaris zieht vom obe ren Patellapol nach proximal. biegt u m und inseriert an der Knorpel-Knochen-Grenze im Bereich der Facies patellaris femoris. Er dient als Reservefalte bei Knieflexion und wird etwa ab 1 30· vollständig entfaltet.
445
Untere Extremität
1 .23
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Schnittbilda natomie des Knies
Außen meniskus M. gastrocnemius (Caput laterale)
a
Os femoris
Patella
vorderes Kreuzband Hoffa Fettkörper
hinteres Kreuzband
Lig. patellae
Tibia
b
A Magnetresonanztomographie des Kniegelenks (aus: Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates, 3. Auf!. Thieme, Stuttgart 2006) T l -gewichtete Sequenzen in sagittaler Schnittführung auf Höhe des Außenmeniskus (a) und der Kreuzbänder (b). I n der Gelenkdiagnostik sind die Stärken der MRT die differenzierte Dar stellung der Gelenkbinnenstrukturen, des Kapsel-Band-Apparates, der umgebenden Weichteile u nd des subchondralen Knochens. Neben den T l -gewichten Aufnahmen, die sich v. a. zur anatomischen Orientierung sowie zur Gewebecharakteristik eignen, spielen die T2-gewichteten, fettgesättigten Protonendichtesequenzen (PDFS) innerhalb der MRT-
446
Gelenkdiagnostik eine wichtige Rolle, da sie sehr sensitiv für ödematöse Veränderungen (z. B. nach Frakturen) sind u nd eine signalreiche Dar stellung des hyalinen Gelenkknorpels gestatten (s. B). (Fett gibt inner halb der MRT ein hohes Signal, dass jedoch häufig unerwünscht ist und daher unterdrückt werden mussl) Beachte: Auf sagittalen Schnittbildern ist das hintere Kreuzband in sei nem gesamten, gleichmäßig bogenförmigen Verlauf von dorsal nach kranial gut zu sehen. Das vordere Kreuzband ist demgegenüber nur komplett zu sehen, wen n das K niegelenk, wie hier, um , 5 -20· nach außen rotiert wird.
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
lateraler Femurkondylus vorderes Kreuzband hinteres Kreuzband
Gelenkknorpel A. u. V. poplitea Bursa semi membranosa
a
Os femoris
hinteres Kreuzband Lig. collaterale tibiale
Gelenk knorpel Außen meniskus
vorderes Kreuzband Innenmeniskus
Tibia
b
B Magnetresonanztomographie des Kniegelenks (aus: Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates. 3. Aufl. Thieme. Stuttgart 2006) T2-gewichtete. fettgesättigte Protonendich tesequenzen in axialer (a) und koronare (b) Schnittführung. Beachte die signalreiche Darstellung des hyali nen Gelenkknorpels. die die Beurteilung des Knorpelschadens ermöglicht.
447
Untere Extremität
1 .24
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Fußgelenke: artikulierende Knochen u nd Gelenke im Überblick
-:---+-- Tibia Fibula --fC-
-f--- Fibula
Malleolengabel Malleolus lateralis
Os cuboideum
Malleolus lateralis
Malleolus medialis Talus
Calcaneus
Malleolus medialis
Os cuneiforme intermedium
Talus Os naviculare Sustentaculum tali Os metatarsi I
Tuberositas ossis metatarsi V
Os naviculare Os cuneiforme laterale
Os cuneiforme mediale
b
-l -'l---.lf--t- ....-!!'! .. Ossa ---rl:----. metatarsi
Ossa digitorum pedis
1
B Übersicht über die Gelenke am Fuß (Articulationes pedis) • Art. talocruralis Art. subtalaris und Art. talocalcaneonavicularis Art. calcaneocuboidea Art. talonavicularis • Art. tarsi transversa " • Art. cuneonavicularis • Artt. intercuneiformes Art. cuneocuboidea
•
•
•
•
•
a
A Artikulierende Knochen der verschiedenen Fußgelenke Rechter Fuß. a Ansicht von vorne, Plantarflexion im oberen Sprunggelenk; b Ansicht von hinten, Fuß in Neutral-Null-Stellung.
Artt. tarsometatarsales
• Artt. intermetatarsales
oberes Sprunggelenk (klinisch: OSG) unteres Sprunggelenk- (klinisch: USG) Fersenbein-Würfelbein-Gelenk Sprungbein-Kahnbein-Gelenk queres Fußwurzel- oder [hoport-Gelenk Keilbein-Kahnbein-Gelenk Gelenke zwischen den Keilbeinen Gelenk zwischen lateralem Keilbein und Würfelbein Fußwurzel-Mittelfuß-Gelenke oder
Lisfranc-Gelenk
•
Gelenke zwischen den Basen der Mittelfußknochen Zehengrundgelenke Mittelgelenke
•
Endgelenke
• Artt. metatarsophalangeae Artt. interphalangeae proximales Artt. interphalangeae distales
- Im unteren Sprunggelenk artikuliert der Talus mit dem Ca/caneus und dem Os naviculare. Anatomisch unterscheidet man im unteren Sprunggelenk zwei vollständig voneinander getrennte Teilgelenke: eine sog. hintere (Art. subtalaris) und eine vordere Gelenkkammer (Art. talocalcaneonavicularis). besteht aus Art. calcaneocuboidea und Art. talonavicularis
448
Untere Extremität
Fibula
{
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
I+."��-":---- Tibia
--j"-1L_
_ _ _
Malleolus lateralis
�"""''I-;-;�..,c....-'--'-+--- Art. talocruralis
Lig. talocalcaneum interosseum
Art. tarsi transversa (Chopart Gelenk)
--
Schnitt ebene
'�:t---- Malleolus medialis
Calcaneus Art. talonavlcularis
Os naviculare
Art. calcaneo cuboidea
Art. cuneo navicularis
���;-
Os cuboideum
_ _
Artt. inter cuneiformes
•
-
C Schräg verlaufender Transversalschnitt Rechter Fuß. Ansicht von oben. Der Fuß ist im oberen Sprunggelenk nach plantar flektiert (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomi schen Sammlung der Universität Kiel) .
Os cuneiforme intermedium
··.,..+-P'-:-"-Ic.,...,.,.,.".,4--- OS cuneiforme laterale
Artt. tarsometatarsales --�H-"""''+''>'''+t:'4ri-:C-+"'''"''�T4r.... (Lisfranc-Gelenklinie)
Os cuneiforme mediale
Os metatarsi V --�'-IIHI M. abductor ---+f!l1 digiti minimi Mm. interossei ---+-�Jt-
0---- M. abductor
hallucis
1.\\1·'7''-''15---- Os metatarsi I
Artt. interphalangeae proximales
...._ . .,L-,lJI--- Art. metatarso phalangea I
Phalanx media IV
:r;�-7-'':--- Phalanx proximalis I
Artt. interphalangeae distales
;::'l�-t--- Phalanx distalis I
MaIleoiengabel M. tibialis
M. extensor hallucis M. extensor digitorum Syndesmosis tibiofibularis
Facies articularis malleoli medialis
Fibula
Malleolus medialis Facies superior ---'Hc-7 der Talusrolle
Schnitt ebene
M. tibialis ---�-e!. posterior
Frontalschnitt durch das obere und untere Sprunggelenk Rechter Fuß. Ansicht von proximal (Plantar flexion im oberen Sprunggelenk; das untere Sprunggelenk ist im Bereich der hinteren Kam mer angeschnitten) (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Uni versitä t Kiel).
M. quadratus plantae
Malleolus lateralis
M. fibularis (peroneus) brevis
Vasa tibialia --+'-t posteriora M. abductor hallucis
I-"����+--- Facies articularis malleoli lateralis
Art. subtalaris
M. flexor digitorum longus M. flexor hallucis longus
o
;'--P.>I>-:=7':<::-"<--- Art. talocruralis
L--"I!:':Siiliil:lWi1itiJ�
M. fibularis (peroneus) longus Calcaneus
_ _
--J��4���P��
M. flexor digitorum brevis
449
Untere Extremität
1 . 25
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Fußgelenke: Gelenkflächen
Basis phalangis proximalis I a
r---�----'---�--""'-
Ossa metatarsi I -V
--I:�--- Basis ossis metatarsi V
Basis ossis --.......,- metatarsi I
Tuberositas ossis metatarsi V
b
Os cuneiforme intermedium
Os cuneiforme ---'i� mediale
Os cuneiforme laterale
----"�--- Os cuboideum
Tuberositas ossis metatarsi V
(
A Proximale Gelenkflächen Rechter Fuß, Ansicht von proximal. Artt. metatarsophalangeae: Basen der Grundphalangen 1 -V; b Artt. tarsometatarsales (Lisfranc-Gelenk): Basen der Ossa metatarsi 1 -V; c Art. cuneonavicularis und Art. calcaneo cuboidea: proximale Gelenkflächen der Ossa c uneiformia mediale, intermedium u. laterale sowie des Os cuboideum; d Art. talonavicularis u nd Art. calcaneo cuboidea (Chopart-Gelenk): proximale Gelenkflächen des Os naviculare und des Os cuboideum. a
450
Os naviculare --....-t'----
d
--�Ik---- Os cuboideum
Untere Extremität
--
Trochlea tali mit Fades superior
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Talus
I�--- Facies
malleolaris medialis
Fades malleolaris lateralis
Os naviculare
---�r--- Caput tali mit
Facies articularis navicularis
Sustenta culum tali
a
Calcaneus, Facies articularis cuboidea
Talus
b
Os naviculare
Calcaneus, Facies articularis cuboidea
t
Os cuneiforme intermedium
Os cuneiforme laterale
c
Calcaneus
B Distale Gelenkflächen Rechter Fuß, Ansicht von distal. a Art. talonavicularis und Art. calcaneocuboidea (Chopart-Gelenk): distale Gelenkflächen des Calcaneus und des Talus; b Art. cuneonavicularis und Art. calcaneocuboidea: distale Gelenkflä chen des Os naviculare und des Calcaneus;
d
Ossa metatarsi I-V
Ossa sesamoidea
c Artt. tarsometatarsales (Lisfranc-Gelenk): distale Gelenkflächen der Ossa cuneiformia mediale, intermedium und laterale sowie des Os cuboideum; d Artt. metatarsophalangeae: Köpfe der Ossa metatarsi I - V.
451
Untere Extremität
1 . 26
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Fußgelenke: oberes und unteres Spru nggelenk Tibia
Tibia --+---.-+---
Fibula
Fibula
Malleolengabel Malleolus lateralis Talus
Malleolus lateralis
Os naviculare
Calcaneus
Trochlea tali, Facies superior (vorderer Durchmesser)
a
b
Sustentaculum tali
----"�-- Caput tali vorderer Durchmesser Facies malleolaris medialis Trochlea tali, Facies superior
Facies malleolaris lateralis
hinterer Durchmesser
Trochlea tali, Facies superior (hinterer Durchmesser)
A Artikulierende Skelettelemente des oberen Sprunggelenks (Art. talocruralis) a Rechter Fuß, Ansicht von vorne; b rechter Fuß, Ansicht von hinten; c Trochlea tali eines rechten Sprungbeins, Ansicht von oben.
Collum tali
c
Tuberculum laterale
lea tali (der vordere Teil, die Facies superior, ist etwa 5 - 6 mm breiter als der hintere Abschnitt) ist jedoch die knöcherne Führung des oberen Sprunggelenks in Streck- und Beugestellung unterschiedlich groß. Arti kuliert bei Dorsalextension (Unterschenkel und Fuß nähern sich, z. B. Hockstellung) der breitere, vordere Teil der Trochlea tali mit der Maileo Iengabel, sind die Syndesmosenbänder (5. 5. 454) straff gespannt und die knöcherne Sicherung ist besonders g roß. Steht hingegen bei Plan tarflexion (z. B. beim Zehenstand) der schmalere, hintere Trochleabe reich in Kontakt mit der Maileoiengabel, fehlt die knöcherne Führung des Sprungbeins in der Knöchelgabel.
in
Das obere Sprunggelenk (Art. talocruralis) wird von den distalen Enden der Tibia und Fibula (Knöchel- bzw. MaIleoiengabel, s. auch B) und der Trochlea tali des Sprungbeins gebildet. Die Art. talocruralis verfügt so mit über eine gute Knochen- und Bandführung und trägt zur Sicherung der aufrechten Körperhaltung bei. Bedingt durch die Form der Troch-
Fades articularis
inferior
Fibula
Tibia
--:lR--- Tibia Malleolus -,,--:-"�... lateralis
Facies articularis malleoli lateralis
Malleolus medialis
Facies articularis malleoli medialis
B Gelenkflächen einer MaIleoiengabel Rechter Fuß, Ansicht von distal.
E---- Malleolus medialis
Facies articularis navicularis Os naviculare Os cuneiforme mediale
}---+--- Lig. talocalcaneum interosseum
Os metatarsi I ...",.... ... - Sustenta culum tali Calcaneus
Plantaraponeurose C Eröffnetes unteres Sprunggelenk im Überblick Rechter Fuß, Ansicht von medial. Zur Darstellung der Gelenkflächen des unteren Sprunggelenks ist das Lig. talocalcaneum interosseum durch trennt worden u nd der Talus nach oben verschoben.
452
Lig. plantare longum
pfannenband
Beachte den Verlauf des Pfannenbandes (Lig. calcaneonaviculare plan tare), das zusammen m it dem Lig. plantare longum und der Plantar aponeurose die passiven Verspannungsstrukturen des Längsgewölbes bildet (5. auch 0 u. S. 46 1 ).
Untere Extremität -- 1. Knochen, Bänder und Gelenke
o Verlauf des Pfannenbandes Rechter Fuß, Ansicht von plantar. Das zwischen Sustentaculum tali und Os naviculare verlaufende Pfannenband (Lig. calcaneonaviculare plan tare) vervollständigt die knöcherne Gelenkpfanne des unteren Sprung gelenks von plantar.
Os meta tarsi V
Os cuneiforme mediale
--'..'lIiiI-- Os naviculare Os cuboideum
-.,f!f-- pfannen band Calcaneus -4�---'-'---:
_�':'-/f;.-- Sustenta culum tali
�--- Talus
E Gelenkflächen eines eröffneten unteren Sprunggelenks Rechter Fuß, Ansichtvon dorsal (nach .Heraus klappen" des Sprungbeins). Im unteren Sprung gelenk artikuliert der Talus mit dem Calcaneus und dem Os naviculare. Man unterscheidet zwei vollständig getrennte Teilgelenke:
Os cuneiforme mediale
_1-- Os cuboideum !lIIII--- Lig. bifurcatum
}
'1---- Lig. calcaneo cuboideum dorsale
Talus
vordere Kammer hintere Kammer
des unteren Sprunggelenks
• eine hintere (Art. subtalaris) und • eine vordere Gelenkkammer (Art. talocalcaneonavicularis).
Die Grenze zwischen beiden Kammern bildet das im Canalis tarsi (von Sulcus tali und Sul cus calcanei gebildeter knöcherner Kanal; Ein gang: Sinus tarsi) verlaufende Lig. talocalca neum interosseum. Das Pfannenband , auf des sen Innenseite Knorpelzellen eingelagert sind. schlingt sich wie eine Gleitsehne um den plan taren Taluskopf, der ihm als Widerlager dient. Es sichert das Sprungbein in seiner Lage auf dem Calcaneus und verspannt die Längswöl bung des Fußes in ihrem Krümmungsschei tel (s. S. 461 ). Eine Ü berdehnung des Pfannen bandes infolge einer Abflachung des Längsge wölbes begünstigt die Entstehung eines Platt fußes.
durchtrenntes Lig. talocalcaneum interosseum
453
Untere Extremität
1 . 27
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Bandapparat des Fußes
A Bandapparat eines rechten Fußes in der Ansicht von medial Die medialen und lateralen Seitenbänder haben zusammen mit den Syndesmosenbändern (s. E) eine entscheidende Bedeutung bei der Sta bilisierung und Führung des oberen Sprunggelenks, da in jeder Gelenk steilung u nd somit bei allen Bewegungen Bandanteile gespannt sind. Grundsätzlich unterscheidet man am Bandapparat des Fußes Bänder des oberen und unteren Sprunggelenks, des Mittel- und Vorfußes sowie der Fußsohle.
-�:t--- Tibia
Lig. tibiofibulare posterius Malleolus medialis
Pars tibio talaris anterior Pars tibio navicularis
Lig. talonaviculare dorsale
Pars tibio calcanea
05 naviculare
Lig. delto ideum
Pars tibio talaris posterior
05 meta
tarsi I
Phalanx proximalis l
��--�l-- susten taculum tali
Phalanx distalis l
Calcaneus
Fibula
---':,--
Lig. tibiofibulare posterius Lig. tibiofibulare anterius
Malleolus lateralis
}
syndesmosis tibiofibularis (Syndesmosen bänder)
Os naviculare Ligg. tarsi dorsalia Gelenkkapseln der Grundgelenke
Lig. talofibulare ------F---=�tI'-� anterius Lig. calcaneofibulare
--r-----=;����
Calcaneus -:--':'-:::--Lig. pla nta re -..,.'::""'::==--C-i:::;;---.L longum Lig. bifurcatum Lig. talocalcaneum interosseum
Ligg. calcaneo cuboidea dorsalia
B Bandapparat eines rechten Fußes in der Ansicht von lateral Verletzungen des oberen Sprunggelenks und hier v. a. des lateralen Bandapparates infolge von Distorsionen (v. a. Supinationstraumata Umknicken des Fußes in supinierter Stellung) sind außerordentlich häu fig. Die Verletzungen entstehen oft aus einer Plantarflexion des Fußes, die mit einer geringeren knöchernen Führung des oberen Sprunggelenks =
454
05 metatarsi V
einhergeht (5. S. 452). Häufigste Unfallursache ist der Freizeit- und Schul sport: Umknicken auf unebenem Boden. H ierbei kommt es in erster linie zur Ü berdehnung bzw. Ruptur des lig. talofibulare anterius und/oder des Lig. calcaneofibulare. Wird der Unterschenkel bei festgestelltem Fuß gewaltsam gedreht, kann es zusätzlich zur Sprengung der MaileoIenga bel mit Ruptur der Syndesmosis tibiofibularis (s. 0) kommen.
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Membrana interossea cruris
--l--- Tibia
Fibula
4--- Fibula
Lig. tibiofibulare anterius
Malleolus medialis Talus
Mallealus lateralis Lig. talofibulare anterius Lig. bifurcatum
lig. tibiofibulare posterius Lig. deltoideum
Malleolus lateralis
lig. deltoideum
Lig. talofibulare posterius
Lig. talonaviculare dorsale
lig. calcaneofibulare
Os naviculare
Os cuboideum
Calcaneus ligg. tarsi dorsalia b
. � ...IjJ :__....�-:-: Ligg. -----";;-'-...... metatarsea dorsalia
--'1-- Os metatarsi I Gelenkkapsel des Großzehen grundgelenks
C Bandapparat eines rechten Fußes a Ansicht von vorne (Plantarflexion im oberen Sprunggelenk); b Ansicht von hinten (plantigrade FußsteIlung).
Zum besseren Verständnis der Bandverläufe sind die vorderen und hin teren Gelenkkapselanteile des oberen Sprunggelenks entfernt worden.
�__-
-
a
Phalanx proximalis I
:_-'!I�'-- Phalanx distalis I E Bandapparat des oberen Sprunggelenks (zum Bandapparat des unteren Sprunggelenks, s. S. 453)
Lateraler 8andapparat (Außenbänder' ) Lig. talofibulare anterius Lig. talofibulare posterius Lig. calcaneofibulare •
Fibula
•
Tibia
•
Syndesmose Mallealus medialis
Mallealus lateralis
Medialer 8andapparat ( Innenbänder' ) Lig. deltoideum - Pars tibiotalaris anterior - Pars tibiotalaris posterior - Pars tibionavicularis - Pars tibiocalcanea •
Talus Calcaneus b
c
o Weber-Frakturen Bei Weber-Frakturen liegt eine Knöchelfraktur (Ausriss) des Malleolus lateralis der Fibula vor. Je nach Lokalisation der Fibulafraktur unterschei det man Weber-A-, -B- und -(-Frakturen (also Frakturen unterhalb, auf Höhe und oberhalb der Syndesmose). Bei den Weber-B-Frakturen kann die Syndosmose gerissen oder angerissen sein (wie hier dargestellt), bei den Weber-(-Frakturen ist sie definitiv gerissen.
Syndesmosenbänder der MaIleoiengabel • Lig. tibiofibulare anterius Lig. tibiofibulare posterius •
•
Innen- und Außen bänder werden auch als mediale und laterale Seitenbänder (Ligg. collateralia mediale u. laterale) bezeichnet.
455
Untere Extremität
1 .28
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
----- -------
Bewegu ngsachsen und Bewegu ngen am Fu ß
Bewegungsachse des oberen Sprunggelenks
Bewegungsachse des unteren Sprunggelenks
b
Bewegungsachse des oberen Sprunggelenks
a
Bewegungsachse des Chopart- und Lisfranc-Gelenks
Bewegungsachse des unteren Sprunggelenks
c
A Verlauf der Hauptbewegungsachsen an einem rechten Fußskelett a Ansicht von vorne, Plantarflexion im oberen Sprunggelenk; b Ansicht von hinten, Funktionsstellung (s. B); c isolierter rechter Vorfuß, Ansicht von proximal; d Ansicht von oben. Die Lagebeziehungen der Bewegungsachsen am Fuß sind komplex und die Beschreibungen der Bewegungsabläufe in den Gelenken zum Teil u neinheitlich und verwirrend. Im klinischen Sprachgebrauch und für die Bewegungsprüfung (vgl. rechte Seite) sind folgende Bewegungs achsen relevant: • Bewegungsachse des oberen Sprunggelenks (Plantarflexion/ Dor salextension): Sie verläuft annähernd transversal durch die bei den
Knöchelspitzen und bildet in der Frontalebene mit der Tibiaschaft achse einen Winkel von etwa 82·. In der transversalen Ansicht schließt sie mit der Frontalebene einen medial offenen Winkel von 1 0· ein (a u . d). • Bewegungsachse des unteren Sprunggelenks (Inversion/ Eversion): Sie verläuft von außen-hinten-unten nach innen-vorne-oben, d. h. vom lateralen Calcaneus über den medialen Bereich des Canalis tarsi zur Mitte des Os naviculare. Hierbei beträgt der Winkel zur Horizontal ebene etwa 30· und zur Sagittalebene etwa 20· (b u. d). • Bewegungsachse für die Vorfußbewegungen im Chopart- und lis franc-Gelenk (Vorfußverwringung '" Pronation/Supination): Sie verläuft annähernd sagittal vom Calcaneus über das Os naviculare entlang des 2. Strahles (a u. c) .
Unter schenkel achse
Malleolus medialis
Malleolus lateralis
Kalkaneusa
B Funktionsstellung des Fußes Rechter Fuß, Ansicht von lateral. In Neutral-Null-Stellung ist das Fußske lett gegenüber dem Unterschenkelskelett um nahezu 90· abgewinkelt. Diese sog. plantigrade FußsteIlung wird als Funktionsstellung bezeichnet und ist eine wichtige Voraussetzung für eine befriedigende Steh- und Gehfunktion.
456
c
C Achsen des Rückfußes Distaler Unterschenkel und Rückfu ß der rechten Seite, Ansicht von hin ten. a Bei korrekten Achsenverhältnissen am Rückfuß liegen Unterschen kel- und Kalkaneusachse auf einer vertikalen Linie (Pes rectus). Die Verbindungslinie der beiden Knöchel wird durc h die Kalkaneusachse halbiert. b Knickfuß (Pes valgus): Der Fuß befindet sich in Pronationsstellung. c Klumpfuß (Pes varus): Der Fuß befindet sich in Supinationsstellung.
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
O'
o Normaler Bewegungsumfang im oberen
50'
Sprunggelenk Ansicht von lateral. aufgesetzter rechter Fuß (Standbein); b hängender rechter Fuß (Spielbein).
a
Aus der Neutral-Null-Stellung ( plantigrade FußsteIlung) kann der nicht belastete Fuß um etwa 40- 50' nach plantar flektiert und um etwa 20-30' nach dorsal extendiert werden. Beim aufgesetzten Fuß (Gehen) lässt sich der Unterschenkel um etwa 50' nach hinten (Pian tarflexion) und um etwa 30' nach vorne neigen (Dorsalextension).
\
\ \
Flexions-j ---",-I� Extensionsachse a
b
40- 50'
a
b
a
c
b
E Bewegungsumfang im unteren Sprunggelenk Rechter Fuß, Ansicht von vorne.
F Bewegungsumfang im Chopart- und lisfranc-Gelenk Rechter Fuß, Ansicht von vorne.
a Eversion 1 0'; b Neutral-Null-Stellung; c inversion 20'.
a Vorfußverwringung nach außen um 20' (Pronation); b Vorfußverwringung nach innen u m 40' (Supination).
Aus der Neutral-Null-Stellung wird die Drehbewegung des Calcaneus nach innen (Inversion) und außen ( Eversion) gemessen. Hierbei wird der Unterschenkel fixiert und das Fersenbein hin- und herbewegt. Das Ausmaß der In-jEversion wird am Fersenbein mit Hilfe der Kalkaneus achse abgeschätzt.
Die Bewegungsprüfung erfolgt bei fixiertem Rückfuß. Die Vorfußver wringung wird überprüft durch Drehen des Vorfußes gegenüber dem Rückfuß nach innen (Heben des inneren Fußrandes) und außen (Heben des äußeren Fußrandes). 70'
30' a
b
a
45'
b
80'
G Gesamtbewegungsumfang im Vor- und Rückfuß Rechter Fuß, Ansicht von vorne.
H Bewegungsumfang in den Großzehengelenken Ansicht von lateral.
a Eversion und Vorfußverwringung nach außen um 30' (Pronation); b I nversion und Vorfußverwringung nach innen um 60' (Supination).
a Flexion und Extension im Großzehengrundgelenk; b Flexion im Interphalangealgelenk der Großzehe.
Da die Bewegungen in den Gelenken komplex u nd mechanisch nahezu immer miteinander gekoppelt sind, kann das Bewegungsausmaß aller Bewegungen abgeschätzt werden, indem der Unterschenkel fixiert und der gesamte Fuß nach innen und außen angehoben wird.
Passiv können die Zehen, und hier v. a. die Großzehe, über 90' gestreckt werden, was eine wichtige Voraussetzung für das Gehen darstellt, ins besondere in der Phase zwischen Fersenablösung und Zehenabstoß.
457
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Fußgewölbe im Überblick und Quergewöl be
1 .29
Caput ossis -�-"f
metatarsi I
mediale -�----'lI-<:r-1-+ Fußstrahlen
Caput ossis metatarsi V
+I'�- laterale Fußstrahlen
Ossa --l!"'-*"I!:-l:!If-:!/iil. cuneiformia Os naviculare
Os cuboideum
Talus ---i-'-'--
a
�-+--- Tuber calcanei
b
A Gewölbekonstruktion am Fuß a Rechter Fuß, Ansicht von oben; b rechter Fuß, Ansicht von hinten medial. Man unterscheidet am Fuß zwei laterale (fibu lare) und drei mediale (tibiale) Fußstrahlen. Die lateralen Fußstrahlen setzen sich über das Os cuboideum zum Fersenbein fort, die me dialen über die Ossa cuneiformia und das Os naviculare zum Sprungbein. Durch die Anord nung der Fußstrahlen im Fußskelett. distal ne beneinander und proximal übereinander, ent steht an der Fußsohle ein Längs- und ein Quer-
gewölbe. Diese Fußwöl bungen gestatten dem Fuß, sich an Unebenheiten des Untergrundes optimal anzupassen, so dass die Ü bertragung von Druckkräften in jeder Situation unter me chanisch optimalen Bedingungen erfolgt. Sie haben somit eine Art Stoßdämpferfunk tion und ermöglichen ein federndes Nachge ben des Fußes bei vertikalen Belastungen. Ein Plattfuß oder ein Spreizfuß beispielsweise, bei denen die Fußwölbungen nicht mehr genü gend ausgebildet sind, können daher zu erheb lichen Schmerzen beim Gehen führen.
B Architektur einer rechten Fußsohle Ansicht von oben mit den Auflagepunkten für die knöcherne Abstützung der Fußgewölbe sowie dem dazugehörigen Fußabdruck. Die Unterstützungsfläche, die sich durch Verbin dung der knöchernen Auflagepunkte (Tuber calcanei und die Köpfchen des 1 . und 5. Mit teifußknochens) untereinander ergibt, hat die Form eines Dreiecks. Im Vergleich dazu ist die Unterstützungsfläche, die sich durch die Auf lage der Weichteile ergibt (Fußabdruck oder Podogramm), erheblich größer, wobei die Hauptbelastungspunkte im Bereich der Ferse und des Großzehen- und Kleinzehenballens d u rch vermehrte Hornhautbildung zu erken nen sind.
I"l---+--- Teilkörper gewicht
oberes Sprunggelenk
Tibia Os cuneiforme mediale
-\--4c--- Talus
Calcaneus Caput ossis metatarsi I a
Plantar aponeurose
unteres Sprunggelenk
Tuber calcanei
C Belastung des Fußes und daraus resultierende Druckspannungen Schematisierter Sagittalschnitt auf Höhe des 1 . Strahls, Ansicht von medial.
a I m Stehen wird das Teilkörpergewicht im oberen Sprunggelenk über den Talus auf Vor- und Rückfuß übertragen.
458
b
b I m schematisierten Röntgenbild ist die parallele Ausrichtung der Spongiosatrabekel zu erkennen. Sie entspricht der Druckspannung (farbig hervorgehoben), die aus der Belastung des Vor- und Rückfu ßes resultiert (a) (nach Rauber/ Kopsch).
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
ri�.-t-1""""f'-"'iH'"T"'iIr-- Ligg.
plantaria
Lig. meta- --{'II---r::�'?:t tarseum transversum profundum
Ligg. plantaria
---11-- Phalanx
a
Lig. metatarseum transversum profundum
proximalis I
Großzehen grundgelenk
M. adductor hallucis, Caput transversum
M. adductor hallucis, Caput transversum
Basis ossis metatarsi V
---11--- Os meta tarsi I :--w_-- M. adductor hallucis, Caput obliquum
b
f--- Os cunei
Basis ossis metatarsi I
M. adductor hallucis, Caput obliquum
Os cuneiforme intermedium
forme mediale
Os cubo ideum
M. fibularis (peroneus) longus
Basis phalangis proximalis I
Os cuneiforme laterale
ffi'l--- M. tibialis posterior
Malleolus medialis Sustenta culum tali
Calcaneus --r-�--
Talus
Os cuneiforme mediale c
M. tibialis posterior
M. fibularis (peroneus) longus
Tuberositas ossis metatarsi V
E Aktive und passive Verspannungsstrukturen des Quergewölbes von proximal Rechter Fuß. Aktive und passive Verspannungsstrukturen des Quergewölbes von plantar Rechter Fuß. Zur Aufrechterhaltung des Quergewölbes werden aktive und passive Verspannungsstrukturen eingesetzt. wobei die Bänder für eine passive, die Muskeln für eine aktive Verspannun � sorgen Am Fuß .: reichen normalerweise die Bandstrukturen aus, um die Fußwoibungen aufrechtzuerhalten. Erst bei gesteigerter Belastung, z. B. beim Gehen und Laufen auf unebenem Boden, werden u nterstützend zusätzlic h aktive Muskelkräfte eingesetzt. o
Verspannungsstrukturen im Vorfußbereich (Vorfußbogen). Auf Höhe der Metatarsalköpfchen verspannt das quer verlaufende Lig. metatarseum transversum profundum den sog. Vorfußbogen. Im Vorfußbereich existieren also nur passive Verspannungsstruktu ren, im Mittelfuß- und Fußwurzelbereich (b u. c) dagegen nur aktive. b Verspannungsstrukturen im Mittelfußbereich ( M ittelfußbogen). Als wichtigste muskuläre Struktur zur Verspannung des sog. Mittelfuß bogens dient das Caput transversum des M. adductor hallucis. c Verspannungsstrukturen im Fußwurzelbereich. I n diesem Bereich ist der M . fibularis (peroneus) longus die wichtigste Verspannungsstruk tur. Nach Umlenkung der Ansatzsehne am Os cuboideum zieht die Sehne vom lateralen Fußrand quer durch die Fußsohle zum medialen Keilbein und der Basis des 1. Mittelfußknochens. Zusätzlich beteiligt sich an der Verspannung der knöchernen Strukturen in diesem Be reich auch der M. tibialis posterior, von dessen Ansatzsehne fächer förmige Anteile zu den Keilbeinen ziehen. Aufgrund seines schrägen Verlaufs besitzt er, ebenso wie der M . fibularis (peroneus) longus, ne ben einer Querkomponente auch eine Wirkung auf die Verspannung des Längsgewölbes. a
459
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke --
1 .30
-------
Längsgewölbe des Fu ßes Lig. talocalcaneum interosseum
Tibia
/
/
Art. talocalcaneonavicularis (vordere Kammer des unteren Sprunggelenks)
Art. talocruralis
r-'-+-- Achilles sehne
Ossa cuneiformia
Art. subtalaris (hintere Kammer des unteren Sprunggelenks) Bursa tendinis calcanei
Plantar aponeurose
Pfannen band
A Aktive Verspannungsstrukturen des längsgewölbes Sagittalschnitt auf Höhe des 2. Strahls eines rechten Fußes, Ansicht von medial. Innerhalb des Längsgewölbes bildet der 2. Strahl (2. Zehe, Os metatarsi 11, Os cuneiforme intermedium, Os naviculare und Calca neus) den höchsten Bogen. Nach lateral wird der Fuß zunehmend fla cher. An der aktiven Verspannung des Längsgewölbes sind v. a. die kur zen Fußmuskeln beteiligt (Mm. abductor hallucis, flexor hallucis brevis, flexor digitorum brevis, quadratus plantae und a bductor digiti minimi) (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Uni versität Kiel).
,f-!E-"'iJ-- M. flexor digi torum longus
::-:-----;�'6----7:I- Malleolus medialis
Plantar aponeurose
B Passive Verspannungsstrukturen des längsgewölbes Rechtes Fußskelett, Ansicht von medial. I n nerhalb des ligamentären längsverspannungssystems sind die Plantaraponeurose, das lig. plan tare longum und das Pfannenband (lig. calcaneonaviculare plantare) die wichtigsten Bestandteile. Dabei kommt der Plantaraponeurose auf grund ihres langen Hebelarms eine besondere Bedeutung zu, während
460
Lig. plantare longum
Lig. calcaneonaviculare plantare (Pfannen band)
Sustenta culum tali
das Pfannenband das schwächste G lied darstellt (kürzester Abstand vom Krümmungsscheitel des längsgewölbes). Auch die Ansatzsehnen der langen Fußbeuger ( M . flexor hallucis longus und M. flexor digitorum longus) wirken einer Abflachung des längsgewölbes entgegen. Vor al lem der M. flexor hallucis longus, der unter dem Sustentaculum taH ver läuft , verspannt das längsgewölbe wie die Sehne eines Bogens.
Untere Extremität
Plantaraponeurose
a
b
I'
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Lig. plantare longum
t
H (Spreizkraft)
--
=
b
a
d
=
q kp/emJ
q x 12
�
C Verspannung des Längsgewölbes a Ligamentäre Verspannung des Längsgewölbes (rechter Fuß in der An sicht von medial); b Berechnung der sog. Spreizkraft (H) zur Aufrechterhaltung einer Bogenkonstruktion (nach Rauber/Kopsch). Vergleicht man die längswölbung mit einem parabolischen Bogen, muss eine Spreizkraft (H) aufgebracht werden, um die Bogenkonstruk tion aufrechtzuerhalten. Sie hängt von der Belastung (q), der länge der Bogensehne ( I ) und der Höhe des Bogens (f) ab. Dies bedeutet, dass diejenigen Strukturen am besten zur Verspannung beitragen, die am weitesten plantar liegen, da sie aufgrund ihres langen Hebelarmes den geringsten Kraftaufwand benötigen. Aus der Formel geht weiter her vor, dass die Spreizkraft zunimmt, wenn das Gewölbe flacher (Nenner wird kleiner) und die Distanz zwischen den Auflagepunkten größer wird (Zähler wird größer).
o Fußabdrücke (Podogramme) rechter Füße (nach Rauber/Kopsch)
a b c d
Normale Fußwölbung (Pes rectus); verstärkte Fußwölbung (Hohlfuß Pes cavus); Verlust des Quergewölbes (Spreizfuß Pes transversoplanus); Verlust des Längsgewölbes (Platt- bzw. Senkfuß Pes planus). =
=
=
Abweichungen von der normalen gesunden Fußform, sog. Fußdeformi täten, können angeboren oder auf verschiedene Weise erworben sein, z. B. durch lähmungen oder als Verletzungsfolge. Wiederum andere entstehen unter der Last des Körpergewichts (statische Fußdeformi täten).
-=-'t-++- M. adduetor
hallucis. Caput transversum
M. adduetor �f-�I-'--<-7hallucis. Caput obliquum
M. triceps surae
M. tibialis --+.=......:�?-:-:'''-:
I
posterior
M. fibularis ---t--J (peroneus) longus E Schmerzlokalisation bei Spreiz- und Platt- bzw. Senkfuß (nach loeweneck) a Rechter Spreizfuß in der Ansicht von plantar. Aus dem Absinken des Quergewölbes resultiert ein verbreiterter Vorfuß (Pfeile) mit ver mehrter Druckbelastung des 2.-4. Metatarsalköpfchens sowie der entsprechenden G rundgelenke. Typisch ist die äußerst schmerzhafte Schwi elenbi ldung zwischen Groß- und Kleinzehenballen. b Rech ter Platt- bzw. Senkfuß in der Ansicht von medial. Kommt es zu einer Abflachung des längsgewölbes mit Verlagerung des Talus bzw. Os naviculare nach plantar (Pfeil), entsteht nach Belastung häufig ein diffuser Fußsohlenschmerz, besonders im Bereich des gedehnten Pfannenbandes. Zusätzlich können durch andauernde und erhöhte Spannung der Wadenmuskulatur (und auch der Fußmuskulatur, da diese die mangelnde passive Verspannung durch die Bänder ausglei chen müssen) Schmerzen in der Wade auftreten.
\ \ \
\\
\ \ \
M . flexor
hallucis longus Talus Os naviculare
\ \
\
\
I
b
J
461
Untere Extremität
1 .31
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Sesambeine und Zehendeformitäten
Fibula
�....-- M. flexor
hal/ucis longus
Ca put ossi s ----jh'fjf--', metatarsi I
Os sesamo ideum laterale
Malleolus lateralis
-' rlt+.. '":!. Os sesamo- ----1I------.... ideum mediale
.-=---""r=---- Talus .��fi"-:-�.::-':-'-"'t:tl--- Sustenta
Ansatzsehne ----1I----�=-....:-rl :", :--- -:des M. flexor hallucis longus
culum tali
A Querschnitt durch das Caput ossis metatarsis I auf Höhe der Ossa sesamoidea Großzehe eines rechten Fußes. Ansicht von proximal. Zur Schnittebene des Ausschnitts s. B. Das laterale und mediale Sesambein sind halbku gelförmige Knochen mit jeweils einer dorsalen. leicht konvexen Gelenk fläche. die mit den plantaren. rinnenförmigen Gelenkflächen des Caput ossis metatarsis I artikulieren. Sesambeine schützen die Sehnen vor zu großer Reibung. Ihre funktionelle Bedeutung liegt in einer Verlänge rung des wirksamen Hebelarms des Muskels und einer damit einher gehenden Kraftersparnis. Die Entstehung von Sesambeinen stellt eine funktionelle Anpassung im Bereich von Drucksehnen dar.
f-!..,.-'+.'!f.W---- Calcaneus
B Ossa sesamoidea der Großzehe Rechtes Fußskelett. Ansicht von hinten-medial. Zwischen den beiden Sesambeinen verläuft die Sehne des M. flexor hallucis longus. l m Bereich der Sesambeine ist die in A dargestellte Schnittebene angedeutet.
Phalanx distalis
-
....--- Phalanx proximalis
Os sesamoideum laterale Phalanx -------1r proximalis
Os sesamo ideum mediale
d es M. adductor hal/ucis
-t:-!t--- Os sesamo
ideum laterale
Mm. abductor hallucis. adductor hallucis u. flexor hallucis brevis
C Gelenkflächen der Ossa sesamoidea Ansicht von dorsal nach Entfernung des 1 . Mittelfußknochens.
462
{
Os sesamoideum mediale
Lig. metatarseum transversum profundum
Gelenkkapsel Caput transversum
}
M . abductor hallucis
Caput obliquum
Os metatarsi I ------ci"7-1.
Caput mediale Caput laterale
des M. flexor hallucis brevis
o Kapsel-Band-Apparat der Ossa sesamoidea mit ansetzenden
Muskeln Rechtes Großzehengrundgelenk. Ansicht von plantar. Die beiden Se sambeine sind sowohl an der Gelenkkapsel als auch an den Kollateral bändern des G rundgelenks befestigt. Sie sind in die Ansatzsehnen fol gender M uskeln eingelagert: •
Os sesamoideum mediale
- M. abductor hallucis - Caput mediale des M. flexor hallucis brevis
•
Os sesamoideum laterale
- Caput laterale des M. flexor hallucis brevis - Caput transversum des M. adductor hallucis - Caput obliquum des M. adductor hallucis
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
1 0· 44'
Großzehen grundvalgität Grundphalanx der Großzehe Os metatarsi 1
Intermeta- -----10--...,.., 1 tarsalwinkel
a
E Veränderung des Intermetatarsalwin kels und der Großzehengrundvalgität beim Hallux valgus Rechter Fuß. Ansicht von oben. a Normales rechtes Fußskelett. b Achsabweichung der Großzehe nach lateral mit Subluxation im G rundgelenk bei Hallux valgus.
sen des 1 . und 2. Mittelfußknochens) maximal S· betragen. Die Großzehengrundvo/gität (Win kel zwischen den Längsachsen der Großzehen grundphalanx und des 1 . Mittelfußknochens) sollte unter 20· liegen. Beim Hallux valgus sowie bei dem in der Regel vorangehenden Spreizfuß sind sowohl der Intermetatarsalwin kel als auch die Großzehengrundvalgität deut lich vergrößert.
An einem gesunden Fuß sollte der /ntermeto torso/winke/ (Winkel zwischen den Längsach-
G Ätiologie des Hallux valgus Der Hallux valgus entsteht meist sekundär als Folge eines Spreizfußes. Wird ein verbreiterter Vorfuß in einen engen und spitz zulaufenden Schuh gezwängt. werden die randständigen Zehen gegen die mittleren Zehen gedrängt. Hieraus resultieren die für den Hallux valgus typischen Druckstellen und Schmerzen. v. a. an der medialen Seite des 1. Mittelfußköpf chens mit chronischen Reiuuständen des Großzehengrundgelenks und des darüber lie genden Schleimbeutels (Bursitis) sowie reakti ven Knochenveränderungen (Exostosen). Die mittleren Zehen werden vorne zusammen gedrückt und krallen sich ein (Hammer- bzw. Krallenzehen) (nach Debrunner).
,Abweichung nach lateral'
Großzehe
Os sesamo ideum mediale Os sesamo ideum laterale
Os metatarsi I
M. abductor hallucis
M. adductor hallucis
M. flexor hallucis longus
F Pathomechanismus beim Hallux valgus Rechter Vorfuß. Ansicht von oben. Durch die Abweichung des Os metatarsi I nach medial und der Großzehe nach lateral kommt es zu einer Störung des muskulären Gleichgewichts. d. h. zu einer Änderung der Zugrichtung der Sehnen. was wiederum zur Verstärkung der
M. extensor hallucis longus
Deformität führt. Vor allem der M. abductor hallucis verlagert sich mit dem medialen Sesambein nach lateral und wird dadurch zum Adduktor. Zusätzlich verlagern sich die langen Flexoren- und Extensorensehnen nach lateral und unterstützen damit die laterale Abwei chung im Großzehengrundgelenk.
H Krallen- bzw. Hammerzehen Zehendeformitäten werden sehr häufig be gleitend beim Hallux valgus und beim Spreiz fuß beobachtet. In engen Schuhen mit ho hem Absatz rutscht der Fuß nach vorne ab und durch den Druck kommt es zu einer typischen verkrampften Fehlstellung mit degenerativen Veränderungen in den Zehengelenken und charakteristischer schmerzhafter Schwielen bildung. Bei den Krallenzehen besteht in der Regel eine deutliche Ü berstreckbarkeit im Grundgelenk bei gebeugtem M ittel- und End gelenk. Bei Hammerzehen ist die Dorsalexten sion im Grundgelenk weniger a usgeprägt.
463
Untere Extremität
1 .32
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Röntgen- u nd Schnittbildanatomie des Fu ßes
A Röntgenanatomie des Fußes a oberes Sprunggelenk im an terior-posterioren Strahlengang; b Rückfuß im seitlichen Strahlen gang; c Vorfuß im dorsoplantaren Strahlengang (aus: Möller u. Reif: Taschenatlas der Röntgenanatomie. 2. Aufl. Thieme. Stuttgart 1 998). Die konventionelle Röntgenauf nahme des Fußes bildet nach wie vor die Grundlage für die Bildge bung am Fuß. Sie bietet die höchste räumliche Auflösung und gibt einen guten Ü berblick ü ber die Gesamt form des Fußes.
Fibula
....-\... - Art. talocruralis
.� ==-
Trochea tali -t---+f._� Malleolus lateralis
Malleolus medialis
---",>":"",=:-+t-- Art. subtalaris
Calcaneus ---\-+--
a
Tibia Fibula
Proc. posterior tali (Tuberculum laterale)
Malleolus medialis Malleolus lateralis Talus Sustentaculum tali Art. talonavicularis Os cuboideum b
Proc. posterior tali (Tuberculum mediale)
Phalanx distalis V Phalanx media V Phalanx proximalis V
Tuber calcanei
Phalanx distalis I Phalanx proximalis I Ossa sesamoidea - Ossa metatarsi I-V
Os cuneiforme laterale Tuberositas ossis metatarsi V c
464
Os cuboideum
Os cuneiforme intermedium Os naviculare
Untere Extremität
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Malleolus lateralis Sehne des M. fibuJaris longus
B Magnetresonanztomographie des rechten Fußes (aus: Vahlensieck u. Reiser: MRT des Bewegungsapparates, 3. Aufl., Thieme, Stuttgart 2006) Tl -gewichtete Sequenzen in a sagittaler, b ko ronarer und c transversaler (axialer) Ebene.
Sehne des M. fibularis brevis
Calcaneus Os cuneiforme laterale
V. saphena parva
Os metatarsale IV
M. abductor digiti minimi
Os cuboideum a
M. extensor hallucis longus
Sehne des M. tibialis posterior Fibula
Sehne des M. tibialis anterior
Tibia Talus
Lig. talofibulare posterius
Sehne des M. flexor digitorum longus
Sehne des M. fibuJaris brevis
Sehne des M. flexor hallucis longus
Sehne des M. fibularis longus
M. quadratus plantae
Calcaneus
M. abductor hallucis
M. abductor digiti minimi
b
Sehne des M. extensor digitorum longus
M. fibularis brevis und Sehne
Sehne des M. flexor digi torum longus
Sehne des M. fibularis longus
A. u. V. tibialis posterior; N. tibialis
V. saphena parva
M. flexor hallucis longus
Aponeurosis plantaris
c
Achillodynie Os trigonum Bursa tendinis calcanei Exostose
o
o
posteriorer Fersensporn Apophysitis calcanei plantarer Fersensporn
C Anatomische Lokalisation von klinisch wichtigen Erkrankungen der Fersenregion Fersenschmerz ist ein sehr häufiges Symptom in einer fußchirurgisch orientierten Praxis. Neben der klinischen Untersuchung genügen häu-
Achillessehne
M. soleus
fig wenige bildgebende Verfahren, um eine Diagnose zu stellen und eine Behandlung zu planen. Differenzialdiagnostisch muss man neben typischen Knochenerkrankungen (Osteoporose, Tumoren) z. B. an fol gende Schmerzursachen denken:
��- Haglund
Plantaraponeurose
Sehne des M. tibialis posterior
Fibula
M. flexor digitorum brevis
Os
Tibia
o
o
o
o
=
plantarer Fersensporn knöcherne Ausziehung ( Exostose) am Ansatz der Plantaraponeurose am Calcaneus (häufig als Folge einer chronischen plantaren Faszitis), Apophysitis calcanei Umbaustörung der knöchernen Apophyse des Tuber calcanei während des Wachstums mit Schmerzen als Aus druck einer Ü berbeanspruchung der knorpeligen Wachstumszone, posteriorer Fersensporn prominente Exostose an der kalkanearen Insertion der Achillessehne (Insertionstendopathie des chondral apophysären Sehenansatzes), Haglund-Exostose proximal gelegener dorsaler Fersenhöcker (harmlose Skelettvariante), Schmerzen entstehen durch Reizung des benachbarten Schleimbeutels (Bursa tendinis calcanei), Os trigonum akzessorischer (nicht verschmolzener Knochenkern) Fußknochen am posterioren Talus, Achillodynie schmerzhafte Peritendinitis der Achillessehne mit Ü berwärmung, Schwellung und Funktionseinschränkung. =
=
=
=
=
465
Untere Extremität
1 . 33
--
1.
Knochen, Bänder und Gelenke
Der menschliche Gang
Tibia
Os naviculare Ossa cuneiformia Os metatarsi 11
s. B
Plantaraponeurose
A Konstruktion der Fußsohle (Druckkammersystem) Sagittalschnitt auf Höhe des zweiten Strahls eines rechten Fußes in der Ansicht von medial (Ausschnitt s. B). Beim Gehen und noch mehr beim Stehen werden auf Fersenpolster sowie Groß- und Kleinzehenballen hohe Druckkräfte übertragen. U m diese lokal massiven Druckkräfte gleichmäßig a u f eine größere Kontakt fläche zu verteilen, ist das bis zu 2 cm dicke subkutane Bindegewebe
Fersenpolster
der Fußsohle wie eine Druckkammer konstruiert und stellt somit eine funktionelle Anpassung an diese Anforderungen dar. Die Druckkammer wirkt gleichzeitig im Sinne einer Stoßdämpfung und trägt zur mecha nischen Stabilität der Fußsohle bei. Ohne dieses Druckkammersystem würden beim Stehen sehr hohe lokale Druckkräfte entstehen, deren Folge Drucknekrosen wären (Zeichnung nach einem Präparat der Ana tomischen Sammlung der Universität Kiel).
Calcaneus
Plantar aponeurose
�'i-"""'''':''-F�-- Blutgefäße
S-'7;'2;--1�:":::---.,-:"",,,-=�r-Druckkammern Cutis
---:-�'i7-�4.��
==J������!�E��••IiI"�""
B Druckkammersystem der F ußsohle Ausschnitt aus A. Die Druckkammern enthalten im Inneren fettreiches Bindegewebe, das außen von derbem kollagenfasrigem Bindegewebe umhüllt wird. Diese bindegewebigen Kammersepten sind zwischen Plantaraponeurose und Lederhaut der Fußsohle fest verankert u nd werden über ein ausgedehn tes Blutgefäßnetz versorgt, welches die Wände der Druckkammern zusätzlich stabilisiert (Ausschnitt s. C).
466
Kammerseptum mit Blutgefäßen
A�--=�-=-'��-- Druckkammer
C Aufbau der Druckkammern Ausschnitt aus B. Auf der linken Bildseite ist das Fettgewebe aus den Kammern entfernt worden. Dadurc h werden die in den Kammersepten verlaufenden Blut gefäße sichtbar (die Fußsohle ist die a m stärksten durchblutete ober flächliche Körperregion).
Untere Extremität
1.
--
Knochen, Bänder und Gelenke
Schrittbreite (Spurbreite)
, , +.--- , , , , , ,
Standphase (60 %)
---_+_
t
0% (Fersenkontakt)
-------
: :
+.--_
, , , ,
t
60 % (Abstoßen der Zehen)
Schwungphase (40%)
, ---_. , , , , , , ,
t
1 00 % Gangzyklus (Fersenkontakt)
a
Standphase
Fußlängsachse
Schrittlänge
b o Bewegungen der freien unteren
Extremität während eines Gangzyklus Beim normalen Gehen dient jedes Bein ab wechselnd als Standbein (Stemmbein) oder als Spielbein (Schwungbein). Die Standphase beginnt mit dem Fersenkontakt und endet mit der Ablösung der Zehen vom Boden. Sie macht 60 % des Gangzyklus aus. Die Schwung phase beginnt mit der Zehenablösung und
endet mit dem Fersenkontakt. Sie macht 40 % des Gangzyklus aus. ( 1 0 0 % Gangzyklus Zeit raum zwischen zwei Fersenkontakten dessel ben Fußes.) Während des ruhigen Standes ist die Fußlängs achse bezogen auf die Fortbewegungslinie je weils um 7" außenrotiert. Diese leichte Außen rotation des Fußes besteht auch wäh rend des Gehens (5. E). =
E Schrittbreite (al und Schrittlänge (b) Die Beurteilung der Schrittbreite (Spurbreite) erfolgt von hinten. Sie ist in der Regel geringer als der Abstand zwischen den beiden Hüftge lenken. Die Schrittlänge (Beurteilung von der Seite) beträgt etwa 2 - 3 Fußlängen. Spurbreite und Schrittlänge bilden die Unter stützungsfläche und sind damit maßgeblich an der Standfestigkeit beteiligt. Diese ist z. B. besonders wichtig für hemiplegische Patien ten, bei denen eine gestörte Tiefensensibili tät zu Instabilitäten im Gang und Stand füh ren kann.
467
Untere Extremität
2 .1
--
2.
Systematik der Muskulatur
Einteilungsprinzipien
I m Unterschied z u r oberen Extremität mit der mächtig entwickelten Muskulatur des Schultergürtels fehlen im Bereich des Beckengürtels entsprechende Muskeln. Dies resultiert aus der festen Verankerung der Wirbelsäule in den Beckenring (über das lIiosakralgelenk). die praktisch keine Bewegungen des Beckeng ürtels gegenü ber dem Achsenskelett zulässt. Die Hüft- und Gesäßmuskulatur ist demgegenüber sehr kräftig entwickelt. da sie durch den aufrechten Gang zusätzlichen Belastungen ausgesetzt ist und die bipede Fortbewegung Gleichgewichtsprobleme bedingt. die durch diese Muskulatur ausgeglichen werden müssen. In ähnlicher Weise wie an der oberen Extremität (s. S. 290) lassen sich auch die Muskeln der unteren Extremität systematisch nach verschie denen Kriterien einteilen: nach embryologischer Herkunft. Topogra fie. Funktion oder In nervation. Keine Einteilung ist jedoch völlig un problematisch. da ein komplexes biologisches System sich nicht in ein einfaches Schema pressen lässt. So ist die Einteilung nach der Funktion
immer nur in Bezug auf eine ganz bestimmte GelenksteIlung möglich. da ein Muskel seine Lage zur Bewegungsachse und damit auch seine Funktion d u rc h Bewegungen im Hüftgelenk ändert (Umkehr der Mus keifunktion). Eine Gliederung nach topografischen Gesichtspunkten. z. B. in innere und äußere Hüftmuskeln. bietet sich an. wenn man die Lage der Muskel n z. B. in Bezug zum Beckeng ü rtel betrachtet. Eine funktio nelle Einteilung. die gleichzeitig auch topografische Gesichtspunkte be rücksichtigt. lässt sich befriedigend eigentlich nur an der freien unteren Gliedmaße vornehmen ( Muskeln m it g leicher Wirkung auf ein Gelenk liegen dort in der Regel eng benachbart). Die im Folgenden gewählte Einteilung (A - D) ist daher ein Kompromiss aus topografischen und funktionellen GeSichtspunkten. Eine vollkommen andere Einteilung er hält man. wenn die Zuordnung der Muskeln aufgrund ihrer Innervation erfolgt (5. E).
A Hüft- und Gesäßmuskulatur
C Unterschenkelmuskulatur
Innere Hüftmuskeln • M. psoas major M. iliacus •
Äußere Hüftmuskeln • M. gluteus maximus M. gluteus medius • M. gluteus minimus M. tensor fasciae latae • M. piriformis • M. obturatorius internus Mm. gemelli • M. quadratus femoris
} vereinigen ich zum M. iliopsoas s
Vordere Muskeln des Unterschenkels - Extensorengruppe • M. tibialis anterior • M. extensor digitorum longus • M. extensor hallucis longus Seitliche Muskeln des Unterschenkels - Peroneusgruppe M. fibularis' longus M. fibularis brevis • M. fibularis tertius
•
• •
•
•
Hintere Muskeln des Unterschenkels - Flexorengruppe Oberflächliche Flexoren M. triceps surae - M. soleus - M. gastrocnemius (Caput mediale und Caput laterale) M. plantaris •
Muskeln der Adduktorengruppe • • M. obturatorius externus • M. pectineus • M. adductor longus • M. adductor brevis M. adductor magnus • M. adductor minimus • M. gracilis •
• Aus funktionellen Gründen werden die Muskeln der Adduktorengruppe. die alle auf der Oberschenkel innenseite liegen. zu den Hüftmuskeln gezählt. da ihre Hauptwirkung im Hüft gelenk liegt.
•
Tiefe Flexoren • M. tibialis posterior M. flexor digitorum longus M. flexor hallucis longus •
•
•
Anstelle von .fibularis" kann auch der Zusatz .peroneus" verwendet werden.
o Kurze Fußmuskeln
B Oberschenkelmuskulatur Vordere Muskeln des Oberschenkels - Extensorengruppe • • M. sartorius • M. quadriceps femoris - M. rectus femoris - M. vastus medialis - M. vastus lateralis - M. vastus intermedius - (M. articularis genus. der .unechte" 5. Kopf des Muskels. s. S. 476)
}
Hintere Muskeln des Oberschenkels - Flexorengruppe • • M. biceps femoris M. semimembranosus ischiokrurale Muskulatur M. semitendinosus • M. popliteus •
•
• Infolge der Stellungsänderung der unteren Extremität (die genetisch dorsalen Anteile gelangen auf die Vorderseite und vice versal liegen die Extensoren auf der Vorderseite und die Flexoren auf der Rück seite des Oberschenkels (vgl. 5. 20).
468
Muskeln des Fußrückens • M. extensor digitorum brevis M. extensor hallucis b revis •
Muskeln der Fußsohle Großzehenloge M. abductor hallucis M. flexor hallucis brevis (Caput mediale und laterale) •
•
Kleinzehenloge M. abductor digiti minimi M. flexor digiti minimi • M. opponens digiti minimi •
•
Mittelloge M. flexor d igitorum brevis • M. adductor hallucis (Caput transversum und obliquum) M. quadratus plantae Mm. lumbricales I - IV • Mm. interossei plantares 1 -111 • Mm. interossei dorsales I -IV •
• •
Untere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
E Einteilung der Muskulatur entsprechend ihrer motorischen Innervation Alle Muskeln der u n teren Extremität werden von Ästen des Plexus lum balis (Th , 2 - L 4) u nd des Plexus sacralis ( L 5 - S 3) i nnerviert. Hierbei kann die Innervation sowohl aus kurzen, direkten Ästen als auch aus langen Nerven des jeweiligen Plexus erfolgen (5. S. 524). Nerv bzw, Plexus
Innervierter Muskel
Plexus lumbalis
N. gluteus superior
Plexus l umba l is Direkte Äste (Rr. musculares)
Plexus sacralis
Mm. psoae major u. minor
Nerven, die aus dem Plexus lumbalis hervorgehen
N. femoralis
Mm. psoae major u. minor; M. iliacus; M. iliopsoas; M . pectineus; M. sartorius; M. quadriceps femoris
N. obturatorius
M. obturatorius externus; M. pectineus; Mm. adductores longus, brevis, magnus (tiefer Teil) u. minimus; M. gracilis
N. gluteus --1:""---1 inferior
."-",-\\!-I,....u - N. obturatorius f"-lH--- N. femoralis
N. i schiadicus ---�-+-...
Plexus sacralis Direkte Äste (Rr. musculares)
M. piriformis; M. obturatorius internus; Mm. gemelli
N. tibialis
N. fibularis -----+f.I communis
Nerven, die aus dem Plexus sacralis hervorgehen
N. gluteus superior
M. tensor fasciae latae; Mm. glutei medius u. mini mus
N. gluteus inferior
M. gluteus maximus; M. quadratus femoris
N. ischiadicus (s. auch F)
M . quadratus femoris (Tibialisanteil); M. adductor magnus (oberflächlicher Teil, Tibialisanteil); M. semimembranosus (Tibialisanteil); M. semitendinosus (Tibialisanteil); M. biceps femoris (Caput longum, Tibialisanteil); M. biceps femoris (Caput breve, Fibularisanteil)
• N. fibulariscommunis - N. fibularis profundus
•
M. tibialis anterior; Mm. extensores digitorum longus u. brevis; Mm. extensores hallucis longus u. brevis, M. fibularis tertius
- N. fibularis superficialis
Mm. fibulares longus u. brevis
N. tibialis
M. popliteus; M. triceps surae; M. plantaris; M. tibialis posterior; M. flexor digitorum longus; M. flexor hallucis longus
- N. plantaris medialis
M. abductor hallucis; M. flexor hallucis brevis (Caput mediale); M. flexor digitorum brevis; Mm. lumbricales 1 + 11
- N . plantaris lateralis
M. flexor hallucis brevis (Caput laterale); M. adductor hallucis; M. abductor digiti minimi; M. flexor digiti minimi brevis; M. opponens digiti minimi; M. quadratus plantae; Mm. lumbricales 111 + IV; Mm. interossei plantares 1-111; Mm. interossei dorsales I - IV
N. fibularis ----/l.�� superfic iali s N. fibularis profundus
N. tibialis -----+--1 N. pla ntaris medialis N. plantaris ----�-=-..../ lateralis
F Übersicht über die Äste des Plexus lumbosacralis, die die Muskulatur der unteren Extremität motorisch innervieren Rechtes Bein, Ansicht von lateral. Im Plexus lumbosacralis werden die ventralen Äste der Lumbal- und Sakralnerven unter Beteiligung des N . s ubcostalis und des N. coccygeus (hier nicht zu sehen) zusammen gefasst. Während die Äste, die aus dem Plexus lumbalis hervorgehen, vor dem Hüftgelenk verlaufen und hauptsächlich die Muskulatur a uf der Vorder- bzw. Innenseite des Oberschenkels versorgen, ziehen die Äste des Plexus sacralis hinter dem Hüftgelenk zur M uskulatur der Ober schenkelrückseite sowie zur Muskulatur des gesamten Unterschenkels und des Fußes. Die makroskopisch sichtbare Aufteilung des N. ischia dicus i n seine beiden Endäste (N. tibialis und N. fibularis communis) er folgt in der Regel - so wie hier dargestellt - unmittelbar oberha l b des Kniegelenks (sog. tiefe Teilung). Die den bei den Endästen zugeordneten Nervenfasern sind jedoch bereits weit proximal entsprechend gebün delt und imponieren in ihrer gemeinsamen Bindegewebshülle bereits dort als eigenständige Nervenäste. Bei der sog. hohen Teilung kann die sichtbare Aufzweigung in die beiden Endäste daher bereits i m kleinen Becken erfolgen (s. S. 547).
469
Untere Extremität
2.2
--
2.
Systematik der Muskulatur
H üft- und Gesäßmuskulatur: innere Hüftmuskeln CD M. psoas major (oberflächliche Schicht): Seitenflächen des 1 2. Brustwirbelkörpers, der 1.-4. Lendenwirbelkörper sowie die zugehörigen Disci intervertebrales CD M. psoas major (tiefe Schicht): Procc. costae der 1.-5. Lendenwirbel @ M. iliacus: Fossa iliaca Ansatz: gemeinsam als M. iliopsoas @ am Trochanter minor des Femurs Hüftgelenk: Flexion und Außen rotation Funktion: Lendenwirbelsäule: bei einseitiger Kontraktion (Punctum fixum am Femur) Lateralflexion zur ipsilateralen Seite. bei beidseitiger Kontraktion Aufrichten des Rumpfes aus der Rückenlage Innervation: N. femoralis (L2-4) sowie direkte Äste aus dem Plexus lumbalis Ursprung:
•
•
•
•
•
A Innere Hüftmuskeln im Überblick
Eigenschaften und klinische Symptomatik des M. iliopsoas Neben den Mm. rectus femoris, sartorius und tensor fasciae latae gehört der M. iliopsoas zu den Flexoren im Hüftgelenk. Als kräftigster Flexor besitzt er eine große Hubhöhe und ist daher ein wichtiger Muskel für das Stehen, Gehen und Laufen. Als typischer Haltemuskel mit überwie gend langsam zuckenden roten Muskelfasern (Typ-I-Fasern) neigt der M. iliopsoas jedoch zur Verkürzung (z. B. infolge überwiegend sitzender Tätigkeit) und muss daher regelmäßig gedehnt werden (s. S. 54 u. 493). Verkürzungen (Kontrakturen) der Flexoren des Hüftgelenks führen zu: • • •
vermehrter Beckenkippung nach vorne, verstärkter Lendenlordose und eingeschränkter Hüftgelenksextension.
470
Eine einseitige Verkürzung des M. i liopsoas, bei der das Os ilium der be troffenen Seite nach vorne gekippt ist, lässt sich mit dem Thomas-Hand griff diagnostizieren (s. S. 430). Sie führt zu einer Beckenverwringung, d. h. das Becken ist in sich torquiert. Dies beeinträchtigt v. a. die Funk tion der l Iiosakralgelenke, a ber auch der Wirbelgelenke im Bereich der angrenzenden Lendenwirbelsäule sowie im lumbosakralen Ü bergang (verstärkte Lordose der Lendenwirbelsäule m it degenerativen Verände rungen an den Wirbel körpern, s. S. , 2 8). Bei beidseitiger Schwäche bzw. Lähmung ist die Aufrichtung des Rumpfes aus der Rückenlage trotz in takter Bauchmuskeln ohne Armhilfe nicht mehr möglich, und das Ge hen, v. a. das Treppensteigen, ohne Hilfsmittel stark eingeschränkt.
Untere Extremität
--
----
2.
Systematik der Muskulatur
M. psoas minor
M. psoas major -----1---, Promontorium
,.,....--- Crista iliaca M. iliacus _�O---:-,:��
Spina iliaca anterior superior
--,-'---- lig. inguinale (leistenband)
lig. sacrotuberale -----\� M. iliopsoas ---��..::!
---
lig. sacrospinale
Trochanter major
linea inter trochanterica
Spina ischiadica
Symphysis pubica
B Innere Hüftmuskeln (Mm. psoas major und iliacus und ihre Vereinigu ng zum M. iliopsoas) Ansic ht von vorn e. Beachte: Bei der u nteren Extremität werden a nstelle der Richtungsbe zeichnungen .dorsal" u nd .ventral" besser .hinten" und .vorne" be nutzt; zum Hintergrund (Rotation der Extremitäten) vgl. S. 20.
Tuberculum pubicum
Nach Vereinigung des M. psoas major mit dem M. iliacus auf Höhe des Leistenbandes spricht man vom M. iliopsoas. In etwa der Hälfte der Fälle - wie hier dargestellt - findet man beim Menschen einen M. psoas minor, der vom 1 2. Brust- und 1. Lendenwirbel entspringt und mit seiner Ansatzsehne in den Arcus iliopectineus (Fascia iliaca) einstrahlt.
471
Untere Extremität
2.3
--
2.
Systematik der Muskulatur
H üft- und Gesäßmusku latur: äu ßere Hüftmuskeln CD M. gluteus maximus seitlicher Teil der Facies dorsalis des Os sacrum, hinterer Teil der Facies glutea des Os ilium (hinter der linea glutea posterior), Fascia thoracolumbalis sowie mit tiefen Fasern am lig. sacrotuberale Ansatz: • kraniale Fasern: Tractus i liotibialis • kaudale Fasern: Tuberositas glutea • gesamter Muskel: Extension und Außenrotation im Hüftgelenk; stabilisiert das Funktion: Hüftgelenk sowohl in der Sagittal- als auch in der Frontalebene • kraniale Fasern: Abduktion • kaudale Fasern: Adduktion Innervation: N. gluteus inferior (L4-S2) Ursprung:
Q) M. gluteus medius Ursprung:
Tractus iliotibialis
Facies glutea des Os ilium (unterhalb der Crista iliaca zwischen den lineae gluteae anterior und posterior) Ansatz: seitliche Fläche des Trochanter major am Femur • gesamter Muskel: Abduktion. Stabilisierung des Beckens in der Frontalebene Funktion: • vorderer Teil: Flexion und Innenrotation hinterer Teil: Extension und Außenrotation Innervation: N. gluteus superior (L4-S1 ) •
Q) M. gluteus minimus Facies glutea des Os ilium (unterhalb des Ursprungs vom M. gluteus medius) mediale Fläche des Trochanter major am Femur • gesamter Muskel: Abduktion, Stabilisierung des Beckens in der Frontalebene • vorderer Teil: Flexion und Innenrotation • hinterer Teil: Extension und Außenrotation Innervation: N. gluteus superior (L4-S1 )
Ursprung: Ansatz: Funktion:
@
A Vertikal verlaufende äußere Hüft muskeln im Überblick
M. tensor fasciae latae
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Spina iliaca anterior superior Tractus iliotibialis • spannt die Fascia lata • Hüftgelenk: Abduktion, Flexion und Innenrotation Innervation: N. gluteus superior (L4- S 1 )
G)
M. piriformis
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Facies pelvica des Os sacrum Spitze des Trochanter major am Femur • Außenrotation, Abduktion und Extension im Hüftgelenk Stabilisierung im Hüftgelenk Innervation: direkte Äste aus dem Plexus sacralis (L5-S2) •
CD M. obturatorius internus Ursprung: Ansatz: Funktion:
Innenfläche der Membrana obturatoria und an ihrem knöchernen Rahmen Fossa trochanterica am Femur Außenrotation, Adduktion und Extension im Hüftgelenk (in Abhängigkeit von der Stellung des Hüftgelenks Abduktion möglich) Innervation: direkte Äste aus dem Plexus sacralis (L5-S2)
Q) Mm. gemelli Ursprung:
•
M. gemellus superior: Spina ischiadica des Os ischii • M. gemellus inferior: Tuber ischiadicum des Os ischii zusammen mit der Ansatzsehne des M. obturatorius internus in der Fossa trochanterica Ansatz: Außenrotation, Adduktion und Extension im Hüftgelenk (in Abhängigkeit von der Funktion: Stellung des Hüftgelenks Abduktion möglich) Innervation: direkte Äste aus dem Plexus sacralis (L5-S2)
Q) M. quadratus femoris B Horizontal verlaufende äußere Hüft muskeln im Überblick
472
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
lateraler Rand des Tuber ischiadicum des Os ischii Crista intertrochanterica des Femur Außenrotation und Adduktion im Hüftgelenk direkte Äste aus dem Plexus sacralis (L5-S2)
Untere Extremität
--
2.
Crista iliaca
Systematik der Muskulatur
Crista iliaca
a----- M. gluteus medius
Spina iliaca anterior superior
Fascia ---'l__ thoraco lumbalis
�
M. gluteus --:;-:-...,,- =---'!('
M . gluteus medius
M. tensor fasciae latae
M. piriformis M. gemellus superior
M. obturatorius internus
M. quadratus femoris
M. gemellus inferior
Trochanter major
Lig. sacro tuberale
Crista inter trochanterica minor
a
;.;t--- Tuberositas glutea
Tuber ischiadicum
Tractus iliotibialis Crista iliaca
Os ilium, Facies glutea
linea glutea posterior
M . gluteus minimus
Os sacrum
M. piriformis
M. obturatorius internus
M. gemellus superior
Spina ischiadica
M. quadratus femoris
M. gemellus inferior
Trochanter major Crista intertrochanterica
-t---- Fibula ��--- Memb�na interossea cruris
C Äußere Hüftmuskeln: oberflächliche Schicht Rechte Seite, Ansicht von hinten. Beachte die lage des M. gluteus maxi mus zur sagittal verlaufenden Ab und Adduktionsachse. Während die kranial der Achse verlaufenden Fa sern des M. gluteus maximus, die über den Tractus iliotibialis am Unter schenkel ansetzen, die Abduktion im Hüftgelenk unterstützen, bewir ken die kaudal der Achse verlaufenden Muskelfasern eine Adduktion.
b
o Äußere Hüftmuskeln: tiefe Schicht
Rechte Seite, Ansicht von hinten. a nach Entfernung des M. gluteus maximus; b nach Entfernung des M. gluteus medius. Bei einer Schwäche bzw. lähmung der kleinen Glutäen (Mm. glutei me dius u. minimus) kann das Becken nicht mehr in der Frontalebene stabi lisiert werden und sinkt auf die gesunde Seite ab (positives Trendelen burg-Zeichen, vgl. S. 530).
473
Untere Extremität
2.4
--
2.
Systematik der Muskulatur
H üft- und Gesäßmuskulatur: Add u ktorengruppe CD M. obturatorius externus Ursprung: Ansatz: Funktion:
Außenseite der Membrana obturatoria und angrenzender Knochen Fossa trochanterica des Femur Adduktion und Außenrotation im Hüftgelenk Stabilisierung des Beckens in der Sagittalebene Innervation: N. obturatorius (L2 -4) •
•
o M_ pectineus
jI...6�==-- CD
Il.rillw-- 0
®-\��W-l-- ®
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Pecten ossis pubis linea pectinea und an der proximalen Linea aspera des Femur Adduktion, Außenrotation und leichte Flexion im Hüftgelenk • Stabilisierung des Beckens in der Frontal- und Sagittalebene Innervation: N. femoralis, N. obturatorius (L2 -4)
®
•
M. adductor longus
R. superior des Os pubis und Vorderseite der Symphyse linea aspera: Labium mediale im mittleren Femurdrittel Adduktion und Flexion (bis 70') im Hüftgelenk (Extension ab BO'-Beugung) Stabilisierung des Beckens in der Frontal- und Sagittalebene Innervation: N. obturatorius (L2 -4)
Ursprung: Ansatz: Funktion:
•
•
® M. adductor brevis R. inferior des Os pubis linea aspera: Labium mediale im oberen Femurdrittel Adduktion und Flexion (bis 70') im Hüftgelenk (Extension ab BO'-Beugung) Stabilisierung des Beckens in der Frontal- und Sagittalebene Innervation: N. obturatorius (L2 -4)
Ursprung: Ansatz: Funktion:
•
•
�
M. adductor magnus
Ursprung: Ansatz:
A Adduktoren im Überblick
R. inferior des Os pu bis, R. ossis ischii und Tuber ischiadicum tiefer Teil (.fleischiger Ansatz"): Labium mediale der linea aspera oberflächlicher Teil (.sehniger Ansatz"): Epicondylus medialis des Femur Funktion: Adduktion, Außen rotation und Extension im Hüftgelenk (über den sehnigen Ansatz Innenrotation im Hüftgelenk) Stabilisierung des Beckens in der Frontal- und Sagittalebene Innervation: tiefer Teil: N . obturatorius, L2-4 oberflächlicher Teil: N . tibialis, L4-5
®
M. adductor minimus (kraniale Abspaltung des M. adductor magnus)
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: Q)
R. inferior des Os pubis Labium mediale der linea aspera Adduktion, Außen rotation und leichte Flexion im Hüftgelenk N. obturatorius (L2 -4)
M.gradlis
Ursprung: Ansatz:
R. inferior des Os pubis unterhalb der Symphyse medial der Tuberositas tibiae im .Pes anserinus superficialis" (zusammen mit den Endsehnen der Mm. sartorius und semitendinosus) Funktion: Hüftgelenk: Adduktion und Flexion Kniegelenk: Flexion und Innen rotation Innervation: N. obturatorius (L2-4) •
Flexions-I Extensionsachse
M. adductor brevis linea aspera M. adductor longus
474
•
B Umkehrung der Muskelfunktion am Beispiel der Mm. adductores brevis und longus Rechtes H ü ftgelenk, Ansicht von lateral. Das um BO' gebeugte Os femoris ist durchschei nend dargestellt. In Abhängigkeit von der GelenksteIlung unterstützen beide M uskeln, neben ihrer Hauptfunktion (Adduktion), so wohl die Flexion als auch die Extension des H üftgelenks:
•
•
von der Neutral-Null-Stellung bis etwa 70' Beugung Unterstützung der Flexion; ab etwa BO' Beugung: Umkehr der Muskelfunktion u n d Unterstützung der Extension.
Die beugende Komponente der beiden Mus keln kehrt sich in eine streckende um, sobald der M uskelansatz (Linea aspera) kranial des Muskelursprung (R. i n ferior bzw. superior des Os pu bis) liegt.
Untere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Promontorium r---- Crista iliaca
,.;;'--- Spina iliaca anterior superior
Spina iliaca anterior inferior
�k:-:::Jr"'--!lk---- R. superior ossis pu bis
Trochanter major
M. obturatorius externus
Trochanter ----+-----', minor
..,. -..;;.;........'-'... -- M. adductor mini mus M. pectineus
M. pectineus M. adductor brevis
----!----,
M. adductor -----';- longus
-.--- Femur M. gracilis
---;---
M. adductor magnus
---:---
Hiatus adductorius
-
�__-
-=-
�_+__..-J_____ M. adductor
magnus. sehniger Teil
'::'::"1+-- Epicondylus medialis
�'---- Tuberositas tibiae
Ansatzsehne des M. gracilis
Fibula Tibia
C Adduktoren (M. obturatorius externus. M. pectineus. Mm. ad ductores longus. brevis. magnus. minimus und M. gracilis) Ansicht von vorne. Zum besseren Verständnis für den Verlauf des M. ob turatorius externu s sind auf der linken Seite die Mm. adductores. der
---.J--
M. pectineus und der M. gracilis kurz nach ihrem Ursprung gefenstert. Beachte: Die einseitige Verkürzung der Adduktoren führt auf der betrof fenen Seite zu einer funktionellen Beinverkürzung.
475
Untere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
2.5
Oberschenkelmusku latur: Extensorengruppe CD
M. sartorius
Ursprung: Ansatz:
Spina iliaca anterior superior medial der Tuberositas tibiae am Pes anserinus superficialis (zusammen mit den Mm. gracilis und semitendinosus) Funktion: • Hüftgelenk: Flexion. Abduktion und Außenrotation Kniegelenk: Flexion und Innen rotation Innervation: N. femoralis (L2 -4) •
o M. quadriceps femoris
M. rectus --t,..;-;�
+-- M. vastus
intermedius
M. vastus
• M. rectus femoris: Spina iliaca anterior inferior (Caput rectum). Pfannendach des Hüftgelenks (Caput reflexum) • M. vastus medialis: Labium mediale der Linea aspera. distaler Teil der Linea intertrochanterica • M. vastus lateralis: Labium laterale der Linea aspera. laterale Fläche des Trochanter major • M. vastus intermedius: Vorderseite des Femurschaftes • M. articularis genus (distale Fasern des M. vastus intermedius): Vorderseite des Femurschaftes auf Höhe des Recessus suprapatellaris Ansatz: über das Lig. patellae an der Tuberositas tibiae (gesamter Muskel) • über das Retinaculum patellae mediale und laterale beidseits der Tuberositas am Condylus medialis und lateralis (M. vastus medialis und lateralis) • am Recessus suprapatellaris der Kniegelenkkapsel (M. articularis genus) Funktion: Hüftgelenk: Flexion (M. rectus femoris) • Kniegelenk: Extension (alle Anteile). verhindert Einklemmung der Kapsel (M. articularis genus) Innervation: N. femoralis (L2-4)
Ursprung:
femoris
____1--- M. vastus
lateralis
medialis
•
•
A Extensoren im Überblick Schwerelot
B Mangelnde Stabilisierung im Kniegelenk durch eine Schwäche bzw. lähmung des M. quadriceps femoris Rechte untere Extremität. Ansicht von lateral. a Bei intaktem M. quadriceps femoris und leicht gebeugtem Kniege lenk verläuft das Schwerelot des Körpergewichts hinter der transver salen Bewegungsachse des Kniegelenks. Als einziger Streckmuskel im Kniegelenk verhindert der M. quadriceps femoris das Abkippen des Körpers nach hinten und gewährleistet Stabilität. b Bei einer Schwäche bzw. Lähmung des M. quadriceps femoris geht die aktive Streckfähigkeit i m Kniegelenk verloren. Um trotzdem auf recht stehen zu können. muss das Kniegelenk ü berstreckt und das Schwerelot des Körpergewichts vor die Bewegungsachse verlagert werden (Schwerkraft wird zur Streckkraft). Die Sicherung des Ge lenks ü bernimmt in diesem Fall der hintere Kapsel-Band-Apparat des Kniegelenks.
476
a
b
Untere Extremität
Spina iliaca anterior superior
--
2.
Systematik der Muskulatur
M. sartorius ---�,
Spina iliaca anterior inferior Pfannendach
-----\'
Trochanter major
Trochanter major linea inter- ---'� trocha nterica Trochanter minor ----
---
M. sartorius M.quadri· ceps femoris
M. rectus femoris
M. vastus ---,,;:;:'""
lateralis
Ansatzsehne des M. quadriceps femoris
....+...
-
.IJ-- M. sartorius -7f9l,-7::lH--- lig. patellae
Retinaculum patellae laterale
---i
.,/--- Retinaculum
patellae mediale
.,.'---- Pes anserinus Fibula Tibia
------'�I ---B!-:--�
superficialis
�"#----- Tuberositas tibiae
C Extensoren (Mm. quadriceps femoris und sartorius) Rechte Seite, Ansicht von vorne. Der M. quadriceps femoris ist - wie dies ja auch seine Bezeichnung ausdrückt - zunächst ein vierköpfiger Muskel, der sich aus dem M. rectus femoris sowie den Mm. vasti media lis, lateralis und intermedius zusammensetzt (letzterer in 0 zu erken nen, hier durch den M. reetus femoris verdeckt). Man kann ihn jedoch auch als fünfköpfig ansehen, wenn man den M. articularis genus dazu zählt. Dieser M uskel besteht aus distalen Fasern des M. vastus interme dius und ist insofern kein eigenständiger Muskel. Da seine Fasern jedoch zum Recessus suprapatellaris (nicht dargestellt) ziehen (im Unterschied zu den Fasern der übrigen Muskeln, die alle zum Lig. patellae ziehen), wird der M. articulari s genus häufig als 5. Kopf des M . quadriceps femo ris bezeichnet. Beachte: Der einzige zweigelenkige Anteil des M. quadriceps femoris ist der M. reetus femoris. Er wirkt sowohl auf das Hüft- als auch auf das Kniegelenk.
Extensoren (M. quadriceps femoris, tief liegende Muskelanteile und M. sartorius) Rechte Seite, Ansicht von vorne. Der M. sartorius und der M. rectus fe moris sind bis auf ihre Ursprünge und Ansätze entfernt. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaftsbeziehung zwischen Ur sprungssehne des M. rectus femoris und vordere Gelenkkapsel des Hüftgelenks kann z. B. die Extension im Hüftgelenk bei gleichzeitigem Gelenkerguss äußerst schmerzhaft sein. Man spricht in diesem Zusam menhang auch von dem .Rektusphänomen·. Bei einem Patienten, der sich auf der Untersuchungsliege in Bauchlage befindet, führt z. B. eine Beugung im Kniegelenk zu einer reflektorischen Flexion der Hüfte (Pa tient hebt den Po anl). Die Ursache hierfür ist die passive Dehnung des M. quadriceps femoris bei der Kniebeugung. Durch den Zug am M. rec tus femoris gerät die durch den Gelenkerguss bereits gedehnte Gelenk kapsel noch mehr unter Druck. Um den dabei auftretenden Schmerzen auszuweichen, beugt der Patient reflektorisch im Hüftgelenk, was zu ei ner Anhebung des Gesäßes führt. o
477
Untere Extremität
2 .6
--
2.
Systematik der Muskulatur
Obe rschen kelmusku latu r: Flexorengruppe CD
M. biceps femoris •
Caput longum: Tuber ischiadicum, Lig. sacrotuberale (Caput commune mit dem M. semitendinosus) Caput breve: Labium laterale der Linea aspera im mittleren Drittel des Femur Ansatz: Caput fibulae Funktion: Hüftgelenk (Caput longum): Adduktion, Extension, Stabilisierung des Beckens in der Sagittalebene Kniegelenk (gesamter Muskel): Flexion und Außenrotation Innervation: N. tibialis, L5-S2 (Caput longum) N. fibularis (peroneus) communis, L 5 - S 2 (Caput breve) Ursprung:
•
•
•
•
•
al M. semimembranosus Ursprung: Ansatz:
Tuber ischiadicum Pes anserinus profundus (Condylus medialis tibiae, Lig. popliteum obliquum, Faszie des M. popliteus) Hüftgelenk: Adduktion, Extension, Stabilisierung des Beckens in der Funktion: Sagittalebene Kniegelenk: Flexion und Innen rotation Innervation: N. tibialis (L5-S2) •
•
CD M. semitendinosus Ursprung:
Tuber ischiadicum und Lig. sacrotuberale (Caput commune mit dem Caput longum des M. biceps femoris) Ansatz: medial der Tuberositas tibiae im Pes anserinus superficialis (zusammen mit den Endsehnen der Mm. gracilis und sartorius) Funktion: Hüftgelenk: Adduktion, Extension, Stabilisierung des Beckens in der Sag itta lebene Kniegelenk: Flexion und Innenrotation Innervation: N. tibialis (L5-S2) •
•
A Flexoren im Überblick @) M. popliteus Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
B Passive und aktive Muskelinsuffizienz am Beispiel der ischiokruralen Muskulatur a Die ischiokrurale Muskulatur verläuft vom Os ischii über das Hüftgelenk und das Knie gelenk zum Unterschenkel. b Passive Muskelinsuffizienz (ungenügende Dehnbarkeit). Bei gestrecktem Kniegelenk lassen sich die ischiokruralen M uskeln nicht so stark dehnen, dass eine maximale Beu gung im Hüftgelenk möglich wird. c Aktive Muskelinsuffizienz (ungenügende Verkürzbarkeit): Bei gestrecktem Hüftge lenk kann sich die ischiokrurale M uskulatur nicht so stark verkürzen, dass im Kniege lenk eine maximale Beugung durchgeführt werden kann (s. h ierzu auch: Muskel- und Weich teilhem mung, S. 50).
478
a
Condylus lateralis femoris, Hinterhorn des Außenmeniskus Facies posterior tibiae (oberhalb des Ursprungs des M. soleus) Flexion und Innenrotation im Kniegelenk N. tibialis (L5-S2)
c
Untere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
Spina iliaca anterior superior
1---- Spina iliaca
posterior superior
�---:.'---- Os sacrum '----- Spina iliaca posterior inferior
L..--- Spina ischiadica -:"10..-- Trochanter major --�- Crista inter trochanterica Lig. sacro tuberale Tuber ischiadicum
Trochanter minor
Os ischii
-':-f--"-- Tuberositas glutea
Caput commune
Linea aspera M. semi tendinosus
s-- M. biceps femoris.
M. semi tendinosus
Caput breve
M. biceps femoris. Caput longum M. biceps femoris. Caput longum M. semi membranosus
M. semi membranosus
Pes anserinus profundus
Caput fibulae
Condylus medialis tibiae M. popliteus
M. popliteus Membrana interossea cruris
Pes anserinus superficialis Tibia
Tibia
Fibula
a
C Flexoren (Ischiokrurale Muskulatur und M. popliteus) Rechte Seite, Ansicht von hinten.
a Als ischiokrurale Muskulatur werden die Muskeln bezeichnet. die ih ren Ursprung a m Os ischii haben und am Unterschenkel (Crus) anset zen. Sie sind damit a llesamt zweigelenkig, bis auf das Caput breve
Fibula
b
des M. biceps femoris. Dies sind die Mm. biceps femoris, semimem branosus u. semitendinosus. b Zur Darstellung des kurzen Bizepskopfes und seines Ursprungs am Labium laterale der Linea aspera ist ein Teil des langen Kopfes ent fernt worden.
479
-
Untere Extremität
2 .7
--
2.
Systematik der Muskulatur
U nterschenkelmuskulatur: Extensoren- und Fibularisgru ppe* CD M. tibialis anterior obere zwei Drittel der Facies lateralis tibiae. Membrana interossea cruris und oberster Teil der Fascia cruris superficialis mediale und plantare Fläche des Os cuneiforme mediale. mediale Basis des Os Ansatz: metatarsi I Funktion: oberes Sprunggelenk: Dorsalextension unteres Sprunggelenk: Inversion (Supination) Innervation: N. fibularis profundus (L4. 5) Ursprung:
•
•
o M . extensor digitorum longus Condylus lateralis tibiae. Caput fibulae. Margo anterior fibulae und Membrana interossea cruris über vier Teilsehnen an den Dorsalaponeurosen der 2.- 5. Zehe. Basen der Ansatz: Phalanges distales der 2.-5. Zehe oberes Sprunggelenk: Dorsalextension Funktion: unteres Sprunggelenk: Eversion (Pronation) Grund-. Mittel- und Endgelenke der 2.-5. Zehe: Extension Innervation: N. fibularis profundus (L4- S 1 ) Ursprung:
• •
•
o M. extensor hallucis longus Ursprung: Ansatz: Funktion:
mittleres Drittel der Facies medialis fibulae. Membrana interossea cruris Dorsalaponeurose der Großzehe sowie an der Basis ihrer Endphalanx oberes Sprunggelenk: Dorsalextension unteres Sprunggelenk: unterstützt sowohl die Eversion als auch die I nversion (Pro-jSupination) in Abhängigkeit von der Ausgangsstellung des Fußes Grund- und Endgelenk der Großzehe: Extension Innervation: N. fibularis profundus (L5-S1 ) • •
•
A Extensorengruppe im Überblick
CD M. fibularis longus Ursprung:
I
Caput fibulae. proximale zwei Drittel der Facies lateralis fibulae (teilweise an den Septa intermuscularia) Ansatz: Plantarseite des Os cuneiforme mediale. Basis des Os metatarsi Funktion: • oberes Sprunggelenk: Plantarflexion unteres Sprunggelenk: Eversion (Pronation) Verspannung des Quergewölbes des Fußes Innervation: N. fibularis superficialis (L5-S 1 ) • •
o M. fibularis brevis Ursprung: Ansatz:
distale Hälfte der Facies lateralis fibulae. teilweise an den Septa intermuscularia Tuberositas ossis metatarsi V (gelegentlich Abspaltung zur Dorsalaponeurose der 5. Zehe) Funktion: oberes Sprunggelenk: Plantarflexion • unteres Sprunggelenk: Eversion (Pronation) Innervation: N. fibularis superficialis (L5 -S1 ) •
o M. fibularis tertius (Abspaltung des M. extensor digitorum longus) (s. auch S. 504 u. 508) Ursprung: Ansatz: Funktion:
Margo anterior der distalen Fibula Basis des Os metatarsi V • oberes Sprunggelenk: Dorsalextension • unteres Sprunggelenk: Eversion (Pronation) Innervation: N. fibularis profundus (L4-S 1 )
B Fibularisgruppe im Ü berblick
480
• Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .peroneus· verwen det werden.
Untere Extremität
-------
-�--- Femur
2.
Systematik der Muskulatur
--Jll.-_ Femur
Epicondylus lateralis Patella Condylus lateralis tibiae Caput fibulae
Epicondylus medialis Condylus medialis tibiae Tuberositas tibiae
.,-!,..,....;�>---- Condylus
Os metatarsi I
lateralis tibiae
Caput fibulae
--+--"-- Facies
lateralis tibiae
;0....---4--- Membrana interossea cruris
�. :----
Os cunelforme mediale
Os cuboldeum ! �"�=!!!l-� Ansatzsehn des M. fibularis longus
Corpus tibiae �-- M. tibialis anterior
E Verlauf der Fibularis-Iongus-Sehne an der Fußsohle Rechter Fuß. Ansicht von plantar.
�-':;!!--!I!--- M. extensor digitorum longus
M. fibularis longus
M. extensor hallucis longus
Malleolus lateralis Sehnen des M. extensor digitorum longus
Sehne des M. extensor hallucis longus Sehne des M. fibularis longus
C Extensorengruppe (Mm. tibialis anterior,
extensor digitorum longus und extensor ha I/uds longus) Rec hter Unterschenkel. Ansicht von vorne.
Ansatzsehne des M. fibularis brevis
Tuberositas ossis metatarsi V
o Fibularisgruppe (Mm. fibula res longus
und brevis) Rechter Unterschenkel. Ansicht von lateral.
481
Untere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
2.8
Unterschenkelmuskulatur: oberflächliche Flexorengruppe CD M . triceps surae • M. soleus: Dorsalseite des Caput und Collum fibulae. über den Arcus tendineus ( Arcus tendineus musculi solei) an der Linea musculi solei der Tibia befestigt • M. gastrocnemius: Caput mediale - Epicondylus medialis femoris; Caput laterale - Epicondylus lateralis femoris Ansatz: über die Achillessehne (Tendo calcaneus) am Tuber calcanei Funktion: • oberes Sprunggelenk: Plantarflexion • unteres Sprunggelenk: Inversion (Supination) • Kniegelenk: Flexion (M. gastrocnemius) Innervation: N. tibialis (5 1 . 2)
Ursprung:
=
CD
M. plantaris
Ursprung : Ansatz: Funktion:
proximal des Caput laterale des M. gastrocnemius über die Achillessehne am Tuber calcanei aufgrund seines kleinen physiologischen Querschnitts zu vernachlässigen (verhindert bei Knieflexion Kompression der Vasa tibialia posteriora) Innervation: N. tibialis (51. 2)
A Oberflächliche Flexoren im Überblick
B Achillessehnenruptur Rechter Unterschenkel; Ansicht von hinten. Als Achillessehne (Tendo calcaneus) bezeichnet man die gemeinsame Ansatzsehne der M u skeln. die den M. triceps surae bilden (die beiden Köpfe des M. gastrocnemius und der M . soleus). Die durchschnittlich 2 0 - 2 5 cm lange Sehne hat eine mittlere Sehnenquerschnittsfläche von etwa 7 0 - 80 mm2 mit einer Reißfestigkeit von 60 - 1 00 N/mm2. Das entspricht einer Tragkraft von knapp einer Tonne ! Eine Ruptur der Achillessehne ist daher fast nur möglich. wenn die Sehne durch chronische Fehl- oder Ü berbelastung vorgeschädigt ist (z. B. bei Hochspringern). Wiederholte M ikrotraumen vermindern die Blutzirkulation und lassen die Sehne degenerieren. so dass sie ihre Festigkeit allmählich verliert. Dies wirkt sich dort beson ders drastisch a us. wo die Sehne ohnehin am schlechtesten durchblu tet ist: etwa 2 -6 cm proximal des Sehnenansatzes am Tuber calcanei. In diesem Bereich erfolgt daher auch die Ruptur. die letztendlich durch ein Bagatelltrauma ausgelöst wird. Sie geht mit einem peitschenschlagar tigen Geräusch einher. Danach ist die aktive Plantarflexion aufgehoben und nur eine Restflexion (durch die tiefen Beuger) erhalten.
482
M. triceps surae
-'-11---- Achillessehne
"'.I!Il�-
Ruptur
�'-- Tuber calcanei
_ _ _ _ _ _ _ _ _
un tere Extremität __
-
2.
Systematik der Muskulatur
---:t---- Femur M. gastrocnemius. Caput mediale Epicondylus lateralis femoris
Epicondylus medialis femoris
M. plantaris
�t--- M. gastrocnemius.
M. plantaris
Caput laterale
Condylus medialis tibiae
Caput fibulae
Arcus ---..-' . tendineus musculi solei
Sehne des M. plantaris
M. gastro cnemius. Caput laterale M. triceps surae
__
-
M. soleus
cnemius. Caput mediale
M. gastrocnemius. Caput mediale
M. soleus
M. gastro enemius. Caput laterale
Sehne des M. plantaris
-�"
----�
Malleolus medialis Talus
Tendo calcaneus
oberes Sprunggelenk
Malleolus lateralis
Talus unteres Spru nggelen k
Os naviculare Os metatarsi J
M. trieeps surae
L--
_ _ _
---
Tendo calcaneus
::--:--:--..--- Calcaneus
Tuber calcanei
a
C Oberflächliche Flexoren (Mm. triceps surae und plantaris) Rechter Unterschenkel. Ansicht von hinten. a Gut sichtbar sind die drei Köpfe des M. triceps surae: das Caput me diale und laterale des M. gastrocnemius sowie der M. soleus. Häufig wird zudem der M. plantaris (Ursprung proximal des Caput laterale des M. gastrocnemius) als 4. Kopf des M. triceps surae angesehen.
b
b Zur Darstellung des M. soleus und des M. plantaris mit seiner langen. dünnen Ansatzsehne sind Anteile des lateralen und medialen Gastro knemiuskopfes entfernt worden.
483
Untere Extremität
2.9
--
2.
Systematik der Muskulatur
Unterschen kelmusku latur: tiefe Flexorengruppe
o M. flexor digitorum longus Ursprung: Ansatz: Funktion:
1-+-- 0 Chiasma crurale
mittleres Drittel der Facies posterior der Tibia Basen der Endphalangen li-V • oberes Sprunggelenk: Plantarflexion • unteres Sprunggelenk: Inversion (Supination) • Grund-, Mittel- und Endgelenke der Zehen li-V: Plantarflexion Innervation: N. tibialis (LS-S2)
Q) M. flexor hallucis longus distale zwei Drittel der Facies posterior fibulae, angrenzende Membrana interossea cruris Basis der Endphalanx der Großzehe Ansatz: • oberes Sprunggelenk: Plantarflexion Funktion: • unteres Sprunggelenk: Inversion (Supination) • Grund- und Endgelenk der Großzehe: Plantarflexion • Verspannung des medialen Längsgewölbes des Fußes Innervation: N. tibialis (LS-S2) Ursprung:
Chiasma plantare
A Tiefe Flexoren im Überblick
M. tibialis posterior
Tibia
Tuber calcanei
Calcaneus
-----T!� ------r�'I'--
�!I---- Membrana interossea cruris 11--- Fibula
---t-t-......,. .. �'f" .. . ---f-lf---
Malleolus
lateralis Os cuboideum
Talus
-----::�h
Ansatzsehnen des --"",,"�
M. tibialis posterior Os cuneiforme mediale
Tuberositas ossis cuboidei
...�-- Tuberositas
ossis metatarsi V
---j.
...>...JH',+p.;�I'--- Ossa meta B Ansatz des M. tibialis posterior Plantarflektierter rechter Fuß, Ansicht von plantar. Durch seinen fächer förmigen Ansatz unterstützt der M. tibialis posterior sowohl die Ver spannung des Längs- als a uch des Quergewölbes am Fuß.
484
tarsi I-V
Untere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
---t--- Femur
Condylus --� medialis tibiae
i-:-".-- Caput fibulae
Linea ----'t--< musculi solei
Condylus ----T"". medialis tibiae Linea ----+-< musculi solei
M. tibialis posterior
M. flexor digitorum longus
--��
M. tibialis posterior
Facies posterior tibiae
L-_-+-':I
M. flexor hallucis longus
Malleolus medialis
---r1/
-'-111--- Caput fibulae
�--- Tuber calcanei r--- Malleolus lateralis
Ansatzsehne des M. tibialis posterior
Fades posterior fibulae
Malleolus ----;-.. medialis Calcaneus
---:�--'-
Ansatzsehnen des --",,-, M. tibialis posterior
Malleolus lateralis
-l--- Tuberositas ossis metatarsi V
I.·"HH-"H-'W'B-tk'---- Ossa meta
Sehne des M. flexor --+�J hal/ucis longus
tarsi I-V
H'-tt'-tlt-H�-- Sehnen des M. flexor digitorum longus
C Tiefe Flexoren (Mm. tibialis posterior, flexor digitorum longus
o M. tibialis posterior
und flexor hallucis longus) Rechter Unterschenkel mit plantarflektiertem Fuß, Ansicht von hinten.
Rechter Unterschenkel nach Entfernen der Mm. digitorum longus und flexor hallucis longus, Fuß plantarflektiert, Ansicht von hinten .
485
Untere Extremität
2 .1 0
--
2.
Systematik der Muskulatur
Kurze Fußmuskeln: Fußrücken und Fußsohle (Groß- und Kleinzehenloge) CD
M. extensor digitorum brevis
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: @
M. extensor hallucis brevis
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
CD
Dorsalfläche des Calcaneus Dorsalaponeurose der 2. - 4. Zehe, Basen der Mittelphalangen l i - IV Dorsalextension in den Grund- und Mittelgelenken der II.-IV. Zehen N. fibularis' profundus (L5 - S 1 )
Dorsalfläche des Calcaneus Dorsalaponeurose der Großzehe, Basis der Großzehengrundphalanx Dorsalextension im Grundgelenk der Großzehe N . fibularis profundus (L5-S1 )
M. abductor hallucis
Ursprung: Ansatz: Funktion:
Proc. medialis des Tuber calcanei, Plantaraponeurose über das mediale Sesambein an der Basis der Grundphalanx der Großzehe Großzehengrundgelenk: Plantarflexion und Abduktion der 1. Zehe nach medial, Verspannung des Längsgewölbes Innervation: N. plantaris medialis (L5-S 1 )
A Fußrücken im Überblick
@
M. flexor hallucis brevis
Ursprung:
Os cuneiforme mediale, Os cuneiforme intermedium, Lig. calcaneocuboideum plantare Ansatz: Caput mediale: über das mediale Sesambein an der Basis der Grundphalanx I Caput laterale: über das laterale Sesambein an der Basis der Grundphalanx I Großzehengrundgelenk: Plantarflexion, Verspannung des Längsgewölbes Funktion: Innervation: N. plantaris medialis (Caput mediale) (L5-S1 ); N. plantaris lateralis (Caput laterale) (51 , 2) •
•
Q) M. adductor hallucis (Aus Gründen der Übersicht ist der M. adductor hallucis hier mit dargestellt, obwohl er zur Mittelloge zählt.) Ursprung:
Q)-t-3'I�-
G) -�III
•
Caput obliquum: Basen der Ossa metatarsi li - IV, Os cuboideum, Os cuneiforme laterale Caput transversum: Zehengrundgelenke I I I-V, Lig. metatarseum transversum profundum Ansatz: mit einer gemeinsamen Ansatzsehne über das laterale Sesambein an der Basis der Grundphalanx I Großzehengrundgelenk: Plantarflexion, Adduktion der Großzehe, Verspannung des Funktion: Quergewölbes durch das Caput transversum, Verspannung des Längsgewölbes durch das Caput obliquum Innervation: N. plantaris lateralis (51 , 2) •
@
M. abductor digiti minimi
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Proc. lateralis und Unterfläche des Tuber calcanei und Plantaraponeurose Basis der Grundphalanx der Kleinzehe, Tuberositas ossis metatarsi V Kleinzehengrundgelenk: Plantarflexion, Abduktion; Verspannung des Längsgewölbes N. plantaris lateralis (5 1 , 2)
0) M. flexor digiti minimi brevis B Fußsohle im Überblick
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: ®
•
Anstelle der Bezeichnung ftfibularis· kann auch die Bezeichnung .peroneus· verwen det werden.
486
Basis des Os metatarsi V, Lig. plantare longum Basis der Kleinzehengrundphalanx Kleinzehengrundgelenk: Plantarflexion N. plantaris lateralis (51 , 2)
M. opponens digiti mini mi
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation:
Lig. plantare longum, plantare Sehnenscheide des M. fibularis longus Os metatarsi V zieht das Os metatarsi V leicht nach plantar und medial N . plantaris lateralis (51 , 2)
Untere Extremität
.-->r--
--
2.
Systematik der Muskulatur
Ansatzsehnen des M. extensor digitorum brevis Phalanx distalis V Phalanx media V Phalanx proximalis V
Ansatzsehne des M. extensor hallucis brevis
Os cuneiforme mediale Os cuneiforme intermedium Os naviculare
Ossa metatarsi I-V
M. extensor hallucis brevis M. extensor digitorum brevis Tuberositas ossis metatarsi V
mediales Sesambein
Gelenkkapseln der Grundgelenke
laterales Sesambein M. flexor hallucis brevis, Caput mediale
M. adductor hallucis, Caput transversum
M. flexor hallucis brevis, Caput laterale
M. flexor digiti minimi brevis
M. adductor hallucis, Caput obliquum
M. opponens digiti mini mi Trochlea tali
Calcaneus
Tuberositas ossis metatarsi V M. abductor digiti mini mi
M. abductor hallucis
C Muskeln des Fußrückens (Mm. extensor digitorum brevis
und extensor hallucis brevis) Rechter Fuß, Ansicht von dorsal.
Proc. lateralis --'l-"':' Tuber calcanei
Proc. medialis
----'''''--
o Muskeln der Großzehen- und Kleinzehenloge an der fußsohle
(Mm. abductor hallucis, adductor hallucis', flexor hallucis brevis, abductor digiti minimi, flexor digiti minimi und opponens digiti minimi) Rechter Fuß, Ansicht von plantar. •
Der M. adductor hallucis wird zur Mittelloge gezählt (s. 5. 488).
487
Untere Extremität -- 2. Systematik der Muskulatur
2 .1 1
Kurze Fu ßmuskeln: Fußsohle (Mittel loge* )
M. flexor digitorum brevis
Ursprung: Ansatz: Funktion:
medialer Höcker des Tuber calcanei, Plantaraponeurose an den Seiten der Mittelphalangen der 2.-5. Zehe Grund- und Mittelgelenk der 2.-5. Zehe: Plantarflexion Verspannung des Längsgewölbes des Fußes Innervation: N. plantaris medialis (LS-S 1 ) •
•
(6)
M . quadratus plantae
Ursprung: Ansatz: Funktion: Innervation: ®
'A-,C-- Sehne des M. f1exor digitorum longus
medialer und plantarer Rand der Plantarseite des Tuber calcanei lateral am Rand der Sehne des M. flexor digitorum longus Umlenkung und Verstärkung der Zugrichtung des M. flexor digitorum longus N. plantaris lateralis (51 , 2)
Mm. lumbricales I-IV
Ursprung: Ansatz: Funktion:
mediale Ränder der Sehnen des M. flexor digitorum longus Dorsalaponeurosen der 2.-5. Zehe Grundgelenke der 2.-5. Zehe: Plantarflexion • Mittel- und Endgelenke der 2.-5. Zehe: Dorsalextension Schließen der gespreizten Zehen (Adduktion der 2.-5. Zehe zur Großzehe) N. plantaris medialis ( 5 1 , 2) (Mm. lumbricales 1 + 11) Innervation: N. plantaris lateralis ( 5 1 , 2) (Mm. lumbricales 111 + IV) •
• • •
A M. flexor digitorum brevis, M. quadratus plantae und Mm. lumbricales I - IV im Überblick
@) Mm. interossei plantares 1 - 1 1 1 Ursprung: Ansatz: Funktion:
medialer Rand der Ossa metatarsi 111-V mediale Basis der Grundphalangen III -V, Dorsalaponeurosen der 3.-5. Zehe Grundgelenke der 3.-5. Zehe: Plantarflexion Mittel- und Endgelenke der 3.- 5. Zehe: Dorsalextension Schließen der gespreizten Zehen (Adduktion der 3 . , 4. und 5. Zehe zur 2. Zehe) Innervation: N. plantaris lateralis (51, 2) •
•
Ii-:-llt'::lll':jll�:-:---- ® @)-t'<\jt:;;lll�
•
® Mm. interossei dorsales I-IV Ursprung: Ansatz:
zweiköpfig von einander zugekehrten Seiten der Ossa metatarsi I -V I: mediale Basis der 2. Grundphalanx. Dorsalaponeurosen der 2. Zehe li- IV: laterale Basis der 2.-4. Grundphalanx. Dorsalaponeurose der 2.-4. Zehe Funktion: Grundgelenke der 2.-4. Zehe: Plantarflexion Mittel- und Endgelenke der 2.-4. Zehe: Dorsalextension Spreizen der Zehen (Abduktion der 3. und 4. Zehe von der 2. Zehe) Innervation: N. plantaris lateralis (51. 2) •
•
• •
•
B M m. interossei plantares 1-111 und Mm. interossei dorsales I - IV im Überblick
488
• Der M. adductor hallucis ist hier nicht dar gestellt (s. S. 487). Er zählt ebenfalls zur M it telloge.
Untere Extremität
--
2,
Systematik der Muskulatur
Os metatarsi I Ansatzsehnen des M. flexor digitorum longus
M. interosseus --+--"&.... . plantaris 111
Os cuneiforme mediale
... ';--.:....-s- M. interosseus
M. flexor digi torum brevis
dorsalis I
i---:lJ-- Mm. lumbri cales l-IV Sehne des M. fibularis (peroneus) longus M. quadratus --iri-i�.!.-,i plantae
M. interosseus --+ .... plantaris 111 Sehne des M. flexor digi torum longus
Tuber calcanei
M. quadratus plantae Sehne des M. fibularis (peroneus) longus
a
Sustentaculum tali
C Muskeln der Mittelloge an der Fußsohle Rechter Fuß, Ansicht von plantar. a Mm. flexor digitorum brevis, quadratus plantae, lumbricales I - IV (wobei immer von medial nach lateral bzw. von tibial nach fibular ge zählt wird), Mm. interossei plantares 1 - 1 1 1 u nd Mm. interossei dorsa les I - IV (aus G ründen der Ü bersichtlichkeit ist der ebenfalls zur Mit telloge zählende M. adductor hallucis nicht dargestellt, vgl. S. 487). b Um den Ansatz des M. quadratus plantae am lateralen Rand der Sehne des M. flexor digitorum longus darstellen zu können, ist der M. flexor digitorum brevis bis auf seinen Ursprung entfernt worden.
'---- M. flexor digitorum longus
-]--- M. flexor digi torum brevis
b
Beachte die sog transportablen Ursprünge" der Mm. lumbricales I - IV an den medialen Rändern der Sehnen des M. flexor digitorum longus. Wenn der M . flexor digitorum longus sich kontrahiert, also verkürzt, verla gern sich die Ursprünge der Mm. lumbricales nach proximal. Auf diese Weise werden sie .vorgedehnt", eine Voraussetzung dafür, dass sie sich besser kontrahieren und damit mehr Kraft entwickeln können. . •
489
Untere Extremität
2.1 2
--
2.
Systematik der Muskulatur
Muskelfun ktionen im Überblick: Hüftgelenk
A Bewegungen i m Hüftgelenk (Art. coxae) Bewegungs art
Bewegungsausmaß
Flexion/ Anteversion
120-140'
Muskel •
• • • • • • •
Extension/ Retroversion
20'
• •
•
•
Abduktion
50-80'
• • • •
•
•
•
N. gluteus superior
•
•
•
•
•
N. gluteus superior direkte Äste aus dem Plexus sacralis N. femoralis
•
•
M. sartorius
•
M. adductor magnus
•
•
M. adductor longus M. adductor brevis M. gluteus maxi mus (kaudale Fasern) M. pectineus M. gracilis M. semitendinosus M. semimembranosus M. biceps femoris (Caput longum) M. quadratus femoris M. obturatorius internus
•
M. obturatorius externus
• • • • •
•
•
• •
• •
• • •
•
Mm. glutei medius und minimus (vordere Anteile) M. tensor fasciae latae M. adductor magnus (sehniger Ansatz am Epicondylus medialis)
•
• • •
• • • • •
• •
•
• •
M. gluteus maxi mus M. obturatorius internus
•
M. quadratus femoris M. obturatorius externus Mm. glutei medius und minimus (hintere Anteile) M. adductor magnus
•
•
•
• •
• • • • •
490
M. adductor longus M. adductor brevis M. pectineus M. sartorius M. iliopsoas (M. psoas major und M. iliacus)
N . o bturatorius N. tibialis direkte Äste aus dem Plexus sacralis direkte Äste aus dem Plexus sacralis N. gluteus superior N. gluteus superior N. gluteus inferior
M. gluteus medius M. tensor fasciae latae M. gluteus maximus (kraniale Fasern) M. gluteus minimus M. piriformis
•
direkte Äste aus Plexus lumbalis und N. femoralis N. femoralis N. gluteus superior N. femoralis N . o bturatorius N . o bturatorius N . o bturatorius N . o bturatorius N. gluteus superior
N. gluteus inferior N. tibialis N. tibialis N. tibialis
•
M. obturatorius internus
•
30-50'
•
•
•
Außen rotation
•
•
20-30'
40'
•
M. piriformis
•
Innen rotation
M. gluteus maximus M. semitendinosus M. semimembranosus M. biceps femoris (Caput longum) Mm. glutei medius und minimus (hintere Anteile) M. adductor magnus
•
•
•
Adduktion
M. iliopsoas (M. psoas major und M. iliacus) M. rectus femoris M. tensor fasciae latae M. sartorius M. pectineus M. adductor longus M. adductor brevis M. gracilis Mm. glutei medius und minimus (vordere Anteile)
Innervation
•
• •
N. obturatorius N. tibialis N. obturatorius N . obturatorius N. gluteus inferior N.obturatorius N. obturatorius N. tibialis N. tibialis N. tibialis
"Zuständiges" Nervensegment •
L2-4
•
L2-4 L4-5 Ll -3 L2-4 L2-4 L2-4 L2-4 L4-S 1
• • • • • • •
•
• •
•
•
• • •
L5-S2 L5-S2 L5-S2 L5-S2
L2-4 L4-5
L4-S1 L4-S L5-S2 L4-5
•
L l -3
•
L2-4 L4-5 L2-4 L2-4 L5-S2
• • •
• • • • •
•
LS-S2
•
L2-4
N. gluteus superior
•
L4-S1
•
L4-5 L4-5
N. gluteus inferior direkte Äste aus dem Plexus sacralis N. gluteus inferior N. obturatorius N. gluteus superior N. obturatorius N. tibialis N . obturatorius N. obturatorius N. obturatorius N. femoralis direkte Äste aus Plexus lumbalis und N. femoralis
•
•
LS-Sl
•
LS-S2 L2-4 L4-S1
• •
• • • • • • •
c Abduktion
d Adduktion
L2-4 L2-4 LS-S2 L5-S2 L5-S2
N. gluteus inferior direkte Äste aus dem Plexus sacralis N . obturatorius
N. gluteus superior N. tibialis
b Extension
L4-S1
•
•
a Flexion
L2-4 l4-S l2-4 L2-4 L2-4 L l -3 L2-L4
e I n nenrotation
f Außenrotation B Beweg ungen im Hüftge lenk (Art. coxae)
Untere Extremität
c Abduktoren a Flexoren
g Innenrotatoren
d Adduktoren im Seitenvergleich b Extensoren
C Funktionsprüfung der Hüftgelenksmuskein Zur Ü berprüfung der Muskelkraft bittet man den Patienten, sich aktiv gegen Widerstand zu bewegen bzw. gegen Bewegungen von außen aktiv Widerstand zu leisten. Die jeweils aufge brachte Muskelkraft wird mit H ilfe einer Skala von 0- 5 bewertet.
o
e Adduktoren in Seitenlage bei intakter Kraft
f Außenrotatoren
Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des Hüftgelenks Muskeln
Symptomatik bei Muskelverldirzung
SymptomatiIc bei MuskelschwIche
Flexoren
Verkürzungen der Flexoren des Hüftgelenks führen zu einer Beckenkippung nach vorne mit Verstärkung der Lendenlor dose und eingeschränkter HüftgelenksextenSion. Aus einer einseitigen Verkürzung resultiert eine Beckenverwringung mit nachfolgender Funktionsstörung v. a. im ISG (- lIiosakral gelenk) der betroffenen Seite.
Bei Schwäche der Flexoren sind Tätigkeiten wie Treppensteigen, Bergaufgehen, Hochkommen zum Sitzen aus der Rückenlage oder Vorbringen des nach hinten geneigten Oberkörpers im Sitzen erheblich beeinträchtigt. Das Bein wird beim Gehen anstatt durch Flexion im Hüftgelenk über Zirkumduktion bzw. über Bewegungen des Beckens nach vorne gebracht.
Extensoren
Kontrakturen des M. gluteus maximus sind selten. Eine Verkürzung der ischiokruralen Muskeln führt zu einer cha rakteristischen Haltung mit vermehrter Hüftextension und Flexion der lendenwirbelsäule.
Durch eine Schwäche der Hüftgelenksextensoren fehlt häufig die Stabilität während der Standbeinphase. Kompensation der Schwäche durch Oberkörperverlagerung nach hinten (Bedeu tung des lig. iliofemorale als ligamentärem Halt).
Abduktoren
Bei Verkürzung der Abduktoren kommt es zu einer Ver schiebung des Beckens in der Frontalebene und einer funk tionellen Beinverlängerung auf der betroffenen Seite. Die Beinlängendifferenz wird durch eine vermehrte Flexion des Kniegelenks kompensiert.
Durch den fehlenden muskulären Halt kann das Becken wäh rend der Standbeinphase nicht gehalten werden, es sinkt zur gesunden Seite ab (positives Trendelenburg-Zeichen). Bei geringer Schwäche wird ein Absinken des Beckens durch Hinü bemeigen des Oberkörpers auf die erkrankte Seite vermieden (Duchenne-Zeichen).
Adduktoren
Bei Verkürzung der Adduktoren kommt es ebenfalls zu einer Beckenverschiebung in der Frontalebene sowie zu einer funktionellen Beinverkürzung auf der betroffenen Seite.
Eine Schwäche macht sich in der Regel erst bei extremen Bela stung, z. B. Reiten, Skifahren, bemerkbar (z. B. Reiter kann sich nicht auf dem pferd halten).
Innenrotatoren
Das Hüftgelenk kann nicht mehr im vollen Umfang nach außen rotiert werden, der sog. Schneidersitz ist nicht mehr möglich.
( Außenrototationsstellung; auch das Gangbild ist verändert:
Außenrotatoren
Besonders Verkürzungen der kurzen Außenrotatoren führen - durch den einseitigen Zug am Kreuzbein - zu Funktions störungen in den lIiosakralgelenken.
-�---
Führt zu einem deutlichen Überwiegen der Außenrotatoren s
Fußspitzen zeigen beim Gehen vermehrt nach außen).
Vermehrte Innenrotationsstellung des betroffenen Beines (Fußspitzen zeigen beim Gehen vermehrt nach innen).
491
Untere Extremität
2 .1 3
2.
--
Systematik der Muskulatur
M uskelfunktionen i m Überblick: Kniegelenk
A Bewegungen i m Kniegelenk (Art. genus) Bewegungs art
Bewegungs ausmaß
Muskel
Flexion
1 20-1 50·
• • •
• •
•
• •
Extension
5-10·
Innen
1 0·
rotation
• • •
•
rotation
a
30-40·
M. gracilis M. sartorius M. gastrocnemius (Caput mediale und Caput laterale) M. popliteus M. plantaris
•
M. semimembranosus M. semitendinosus M. gracilis M. sartorius M. popliteus M. biceps femoris - (Caput longum) - (Caput breve)
Flexion
B Bewegungen im Kniegelenk (Art. genus)
492
"Zuständiges" Nervensegment
• N. tibialis N. tibialis
•
•
• • • •
•
N. tibialis N. fibularis communis N. obturatorius N. femoralis N. tibialis
N. tibialis • N. tibialis •
M. quadriceps femoris - M. rectus femoris - M. vastus lateralis - M. vastus medialis - M. vastus intermedius
•
Außen
M. semimembranosus M. semitendinosus M. biceps femoris - (Caput longum) - (Caput breve)
Innervation
N. femoralis
• • • • •
• •
N. tibialis N. tibialis N. obturatorius N. femoralis N. tibialis N. tibialis N. fibularis communis
•
L5-52 L5-52
•
L5-52 • L5-52 •
L2-4 • L l -3 • 5 1 -2
•
•
L5-52 5 1 -2
•
L2-4
•
• • • •
• •
L5-52 LS-52 L2-4 L l -3 L5-52 L5-52 L5-52
c Innenrotation bei gebeugtem Kniegelenk
b Extension
d Außenrot ation bei gebeugte m Kniegelenk
Untere Extremität
--
2.
Systematik der Muskulatur
C Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des Kniegelenks Muskeln
Symptomatik bei Muskelverkürzung
Symptomatik bei Muskelschwäche
Flexoren
Einschränkung der Kniegelenksexten sion bei gebeugtem Hüftgelenk bzw. Einschränkung der Hüftgelenksflexion bei gestrecktem Hüftgelenk. Aus der beidseitigen Verkürzung der Flexoren, v. a. der ischiokruralen Muskeln, resul tiert eine Aufrichtung der Beckens sowie eine Abflachung der Lendenwirbelsäule. Ist die Verkürzung einseitig, führt der unterschiedliche Zug zu einer Becken verwringung und Funktionsstörungen im ISG ( lIiosakralgelenk).
Eine Schwäche der ischiokruralen Muskeln macht sich sowohl im Kniegelenk als auch im Hüftgelenk bemerkbar. Im Stand resultiert daraus eine vermehrte Beckenkip pung nach vorne bei gleichzeitiger Hyperextension im Kniegelenk. Das klinische Bild ähnelt der Symptoma tik bei einer Schwäche der Exten soren !
Bei einer Verkürzung ist am häufigsten der M. rectus femoris als einziger zwei gelenkiger Anteil des M. quadriceps femoris betroffen. Dies führt zu einer eingeschränkten Flexion im Kniegelenk bzw. zu einer eingeschränkten Extension im Hüftgelenk mit vermehrtem Auswei chen in die verstärkte Lendenlordose.
Bei einer Schwäche sind wesent liche Funktionen stark einge schränkt: z. B. Treppensteigen, Berg aufgehen, Aufstehen und Hinset zen. Kompensation durch Verlage rung des Schwerpunktes nach vorne mit Hyperextension im Kniegelenk (Genu recurvatum): .Schwerkraft wird zur Streckkraft· .
Innen rotatoren
Eingeschränkte Außenrotation
Verstärkte AußenrotationssteIlung des Unterschenkels
Außen rotatoren
Eingeschränkte Innenrotation
Verstärkte Innenrotationsstellung des Unterschenkels
a Flexoren
=
Extensoren
M. psoas major
b Extensoren
D Funktionsprüfung der Kniegelenks muskeln
ischiokrurale Muskeln
M. psoas major
M. quadriceps femoris
M. iliopsoas M. iliopsoas
sitzen
E Muskuläre Dysbalance M. iliacus nicht dargestellt. Zur speziellen Untersuchung eines jeden Gelenkes gehört nicht nur die Bewegungsprüfung (Neutral-O-Methode, s. S. 50), sondern auch die Ü berprüfung der M uskelfunktion. Dabei kommt es nicht n u r darauf an, Kraft und Dehnfähigkeit einzelner Mus keln zu u ntersuchen, sondern v. a. auch Störungen des m uskulären Gleichgewichts u nd der muskulären Koordination zu erkennen. Wenn zwischen einem M u skel u nd seinem Antagonisten, also seinem funktio nellen Gegenspieler, ein Ungleichgewicht herrscht, spricht man von mus kulärer Dysbalance. Häufig versteht man darunter ein Ungleichgewicht zwischen Halte(tonischer) u nd Bewegungs-(phasischer)m uskulatur. Während Haltemuskeln aus überwiegend langsam zuckenden M us kelfasern bestehen u nd bei Störungen eher zur Verkürzungen neigen (s. S. 54), sind Bewegungsmuskeln aus schnell zuckenden M uskelfa sern aufgebaut und neigen bei Störungen eher zur Abschwächung (Atro phie). Diese Störungen sind Folgen der mangelnden Anpassung des Halte- u nd Bewegungsapparates u nd unserer zivilisierten Lebensweise
mit zuviel Sitzen, I naktivität und stereotyper Bewegungsspezialisierung sowie Fehlhaltungen sowohl im Alltag als auch am Arbeitsplatz. Ver mehrte Bewegungsvielfalt u nd höhere Bewegungsqualität sind einfache Verhaltensänderungen, um der Reizarmut wirksam zu begegnen.
Beispiele für die Entstehung muskulärer Dysbalancen: Eine vermehrte sitzende Tätigkeit verursacht eine zunehmende struk turelle Verkürzung beider Mm. iliopsoae (seine Grundlänge erreicht der M uskel im Stehen), eine deutliche Abschwächung der Hüftge lenksextensoren (v. a. des M. g luteus maximus u nd der M m . ischio crurales) und damit indirekt eine erhöhte Störa nfälligkeit der kom pensatorisch bedingten hyperlordotischen Lendenwirbelsäule. Hohe Schuhabsätze führen zu einer stärkeren Belastung des M . qua driceps femoris mit entsprechender Tonuszunahme; die ischiokru ralen Muskeln als Gegenspieler hingegen degenerieren aufgrund eines permanenten Reizmangels und verkürzen sich. •
•
493
Untere Extremität
2.1 4
--
2.
Systematik der Muskulatur
Mus kelfu n ktionen im Überblick: Sprunggelenke
A Bewegungen im oberen und unteren Sprunggelenk sowie im queren Fußwurzelgelenk Bewegungsart
BewegungsausmaK
Muskel
Innervation
.zuständiges" Nervensegment
Plantarflexian
40-50·
• M. triceps surae • M. fibularis longus
• N. tibialis • N. fibularis superficialis • N. fibularis superficialis • N. tibialis
• 5 1 -2 • L5-51
•
N. tibialis
• L5-52
• N. tibialis • N. tibialis
• L4-51 • 5 1 -2
• N. fibularis profundus • N. fibularis profundus • N. fibularis profundus
• L4-5
• N. tibialis • N. tibialis • N. tibialis
• 5 1 -2 • L4-51 LS-52
•
• N. tibialis
• LS-52
N. fibularis profundus • N. fibularis profundus
• L4-5
• M. fibularis brevis • M. flexor hallucis longus • M. flexor digitorum longus • M . tibialis posterior • M. plantaris
Dorsalextension
20-30·
•
M. tibialis anterior
• M. extensor digitorum longus • M. extensor hallucis longus
Inversion und Supination
60·
• M. triceps surae • M. tibialis posterior • M . flexor hallucis longus • M. flexor digitorum longus M. tibialis anterior •
• (M. extensor hallucis longus)
Eversion und Pronation
3 D·
• M. fibularis longus • M. fibularis brevis • M. extensor digitorum longus (M. extensor hallucis longus)
•
C lage der Sehnen der langen Fußmuskeln zu den Achsen des oberen und unteren Sprung gelenkes Die beiden Achsen des oberen und unteren Sprunggelenks i n der Ansicht von kranial. Je nach Verlauf der Sehnen zu den Achsen können die M uskeln plantarflektieren und dorsal extendieren und gleichzeitig entweder pronieren (Eversion) oder supinieren ( I nversion).
494
• L5-51 • L5-52
• L4-51 •
•
L5-51
M. tibialis posterior
• N. fibularis superficialis • N. fibularis superficialis • N. fibularis profundus • N. fibularis profundus
• LS-51 • L5-51 • L4-51 • L5-51
. ....L... ... _
M. extensor digitorum longus
c Heben des me dia len Fuß ran des (Inv ers ion u nd Sup ina tion )
Achse des oberen Sprunggelenks
--t
M. flexor digi torum longus
b Dors alextension
• LS-51
M. extensor hallucis longus M. tibialis
a Plantarflexion
�
era len d Heben des lat ersion (Ev des Fußran u nd P ronation )
M. fibularis (peroneus) longus M. fibularis (peroneus) brevis
M. flexor hallucis longus M . triceps surae
- Achse des unteren Sprunggelenks
8
n n und untere Be we gu ng en -Im 0 b ere ren m que Spru ngg elenk sowie i nk ele elg urz Fu ßw
Untere Extremität
a Plantarflexoren (Zehenstand)
c Supinatoren
b Dorsalextensoren
d Pronatoren
--
2.
Systematik der Muskulatur
D Funktionsprüfung der Sprunggelenksmuskeln
E Klinische Symptomatik verkürzter und geschwächter Muskeln des oberen und unteren Sprunggelenks Muskeln
Symptomatik bei Muskelverkürzung
Symptomatik bei Muskelschwäche
Plantarflexoren
Verkürzungen der Plantarflexoren, v. a. des M. triceps surae, füh ren zu einer kombinierten Spitzfuß-Varus-Stellung im Fuß (Pes equino-varus). Die hierdurch entstehende funktionelle Beinver längerung wird im Stand durch vermehrte Flexion im Kniegelenk kompensiert. Während des Gehens muss in der Spielbeinphase zusätzlich im Hüftgelenk flektiert werden, um das funktionell längere Bein nach vorne durchschwingen zu können.
Zehenstand ist in der Regel nicht möglich, und die Sprung kraft ist deutlich vermindert. Steilstellung des Calcaneus und Ausbildung eines Hackenfußes (beim Gehen kann nicht abgerollt werden). Im Stand vermehrte Extension im Knie gelenk.
Dorsal extensoren
Verkürzung der Dorsalextensoren führt zu einer eingeschränkten Plantarflexion und zu einer Beeinträchtigung der Abrollphase. Häufig Ausbildung eines Hackenfußes.
Die Fußspitze kann während der Spielbeinphase nicht aus reichend gehoben werden. Kompensatorisch werden H üft und Kniegelenk vermehrt gebeugt. Dieses, für den Ausfall der Fußheber typische Gangbild wird als Stepper- oder Storchengang bezeichnet.
Supinatoren
Eine Verkürzung führt zu einem Pes equinovarus. Die laterale Fußsohlenseite wird beim Gehen vermehrt belastet.
Bei Schwäche der Supinatoren kommt es zu einer Valgus steIlung des Fußes (Knickfuß) mit einer stärkeren Belastung des Fußinnenrandes.
Pronatoren
Sind die Pronatoren (z. B. Fibularisgrup pe) von einer Verkürzung betroffen, steht der Fuß plantarflektiert und proniert (Pes equino valgus).
Eine Schwäche der Pronatoren führt sehr häufig zu Distor sionen im oberen und unteren Sprunggelenk (sog. Supina tionstrauma).
495
Untere Extremität
3 .1
--
3.
Topografie der Muskulatur
Muskeln von Oberschenkel, H üfte und Gesäßregion von medial und vorne
c'":'t1':'\-;--,.---- Corpus vertebrae. L V
Crista iliaca �---_'Y M. iliacus
:'-'=--'I!o--- Promontorium
_ _ _ _
---,L-.;-<
Spina iliaca -----fo anterior superior
Os sacrum
M. psoas minor ----i-.P.fF:L. M. psoas major ------fc M. obturatorius ----I:tF,.,1III internus
M. piriformis
Symphysis -----1P.!1� pubica
M. gluteus maximus
M. sartorius --+.1�\I '----- M. adductor magnus
M. adductor --�IW;' longus M. rectus femoris
---
M. serni tendinosus
M. vastus ---tlit'* medialis
Patella ---;.-
Lig. patellae ---�.
Pes anserinus �_---L-' superficialis (gemeinsamer Sehnenansatz)
cnemius
M. tibialis -----1HlIl anterior
A Muskulatur des rechten Oberschenkels sowie der rechten Hüfte und Gesäßregion in der Ansicht von medial
496
Tibia
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
Lig. longitudinale anterius
Crista iliaca M. iliacus Spina iliaca anterior superior
M. psoas major M. piriformis
M. sartorius
Lig. inguinale
M. rectus femoris
M. tensor fasciae latae M. iliopsoas
Symphysis pubica M. pectineus
M. rectus --f"'�'-::-fH\\ femoris
Tractus iliotibialis
---- M. vastus medialis
M. vastus ----+l�'>-JI.1 lateralis
Pes anserinus superficialis (gemeinsamer Sehnenansatz)
--";-:-'!-,-��-- Patella
Caput --+ fibulae
"-'H-,l---cu"J--- Lig. patellae #-IE'?--- Pes anserinus superficialis
a
B Muskulatur des rechten Oberschenkels sowie der rechten Hüfte und Gesäßregion in der Ansicht von vorne a Die Oberschenkelfaszie ( Fascia lata, s. S. 539) ist bis auf den lateral verlaufenden Tractus iliotibialis entfernt;
b
b Teile des M. sartorius und des M. rectus femoris sind zusätzlich ent fernt.
497
Untere Extremität
3.2
--
3.
Topografie der Muskulatur ------
M uskeln von Oberschenkel, H üfte u n d Gesäßregion von vorne; U rspru ngs- und Ansatzflächen M. psoas major
M. psoas major M. iliacus
M. iliacus M. sa rtori us
M. sartorius
M. tensor fasciae latae M. gluteus medius
M. piriformis M. rectus femoris
M. gluteus minimus
M. piriformis
M . gluteus minimus
M. rectus femoris
M. piriformis
M. piriformis Lig. iliofemorale
M . obturatorius externus
M. iliopsoas
M. pectineus
M. vastus lateralis M. vastu5 medialis
M. gluteus medius
M. vastus lateralis
M. pectineus . _.......,.-
M. obtura torius externus
M. iliopsoas
M. adductor brevis
M. adductor minimus M. adductor brevis
M. vastus medialis
M. adductor longus M . gracilis
M. gracilis M. vastus intermedius
M. vastus intermedius M. adductor magnus M. articularis genus
Hiatus add uctorius
M. vastus lateralis Tractus iliotibialis
M. vastus medialis
Lig. patellae Pes anserinus superficialis
a
A Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von vorne Ursprungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
498
Tractus iliotibialis M. biceps femoris M. quadriceps femoris
}
M . semimembranosus M . sartorius M . semitendinosus
g,m,;o"m" Sehnenansatz (Pes anserinus superficialis)
b
a Nach teilweiser Entfernung der Mm. iliopsoas und tensor fasciae la tae. Die M m . sartorius, rectus femoris, vastus lateralis u. vastus me dialis sind vollständig entfernt; b vollständige Entfernung der Mm. quadriceps femoris, iliopsoas, ten sor fasciae latae u. pectineus. Der M. adductor longus ist in seinem mittleren Bereich entfernt.
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
M. psoas major
M. psoas major
M. iliacus
M. iliacus
M. sartorius
M. sartorius
M. rectus femoris
M. piriformis M. pectineus
M. piriformis M.gluteus minimus
M. obturatorius externus
M. vastus lateralis
M. gracilis
M. iliopsoas
M. adductor longus
M. adductor minimus
M. adductor brevis M. quadratus femoris
M. vastus medialis
M. vastus intermedius
---
M. articularis ----+-:�. genus
M. piriformis
M. pectineus
M. gluteus minimus
M. gracilis M. adductor longus
M. vastus lateralis
M. adductor brevis
M. iliopsoas
M. adductor magnus
M. vastus medialis
M. vastus intermedius
--\:+---- Hiatus adductorius
M. piriformis
M. rectus femoris
externus
--
M. articularis ----\�_ genus
1-'------ sehniger Ansatz des M. adductor magnus
a,--- M. adductor
'-::-!l---- Tuberculum
magnus
adductorium
Tractus iliotibialis
M . semi membranosus
M. biceps femoris M. quadriceps femoris
-'rilnl
_ _
'---- M. sartorius L-
_ _ _ _
M. semi tendinosus
a
B Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von vorne Ursprungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
Tractus iliotibialis M. biceps femoris M. quadriceps femoris
rB---- M. sartorius '------ M. semi tendinosus
b
a Alle M uskeln bis auf den M. adductor magnus u nd den M. quadratus femoris sind entfernt; b nach vollständiger Entfernung aller M uskeln. Beachte den sog. Adduktorenschlitz (Hiatus adductori us), durc h den die A. u. V. femoralis in die Kniekehle des Beines gelangen.
499
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.3
Muskel n von Oberschenkel, H üfte u n d Gesäßregion von lateral u nd hinten
Proc. spinosus, -------;r L lV -..,.--- Crista iliaca
Spina iliaca --� posterior superior
M. gluteus medius
f!---- Spina iliaca anterior superior
--
!!t:t..
-
M. gluteus maximus
- M. tensor fasciae latae
--- M. sartorius
M. rectus femoris
Tractus iliotibialis
--
M. biceps femoris, Caput longum
M. vastus lateralis
..#--- Patella
Caput fibulae
-i....-"A..,... ••:�..
-
--"'
M. fibularis ----If- (peroneus) longus M. gastrocnemius --/11-::-1 '
A Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von lateral Beachte die Mm. tensor fasciae latae u. gluteus maximus, die mit i h ren Ansatzsehnen den lateralen Teil der Fascia lata verstärken (Tractus i1io-
500
:1---- Lig. patellae :'1--- Tuberositas tibiae --- M. tibialis anterior
tibialis). Der Tractus iliotibialis verläuft zwischen Crista iliaca und late ralem Tibia kopf u nd reduziert auf diese Weise die Biegebeanspruchung des Oberschenkelknochens (Zuggurtungsprinzip nach Pauwels. s. auch 5 . 409).
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
Proc. spinosus. L V
Crista iliaca
Crista iliaca
Spina iliaca anterior superior
Spina iliaca anterior superior
M . gluteus medius
M. gluteus mini mus
M. tensor fasciae latae M. gluteus maximus
Trochanter major
M.gluteus maximus
M. tensor fasciae latae
M. gemellus superior
M. piriformis
M. gemellus inferior
Schnittrand. M. gluteus medius
M. obturatorius internus
M. quadratus femoris
Lig. sacrotuberale
M. gluteus maximus M. adductor magnus
Tuber ischiadicum
magnus
M. semi tendinosus
Tractus iliotibialis
-I-"":-';�-- M. biceps
femoris. Caput longum
M. gracilis
M. semi membranosus
Tractus iliotibialis
M. gracilis
Fossa poplitea
_-+-- M. biceps femoris. Caput longum
M. semi tendinosus
----
M. semi membranosus M. plantaris
M. plantaris
Pes anserinus -.....,,--\-\1 superficialis
M. gastrocnemius. --+.�� Caput mediale u . laterale
M. gastroc nemius . --hf+-'. Caput mediale u. laterale a B Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von hinten a Die Fascia lata ist bis auf den Tractus i liotibialis entfernt worden ( ü ber der Gesäßregion heißt sie Fascia glutaea);
b
b teilweise Entfernung des M. gluteus maximus und des M . g luteus me dius.
501
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.4
M uskeln von Oberschenkel, H üfte und Gesäßregion von hinten; Ursprungs- und Ansatzflächen
M. tensor fasciae latae M . gluteus -.::...J!i--'-"- maximus
M. g/uteus minimus
M. tensor fasciae latae '--- M. gluteus minimus
M . g/uteus --'-di;.....:.:-"!'!''---:::� maximus M. gemellus superior
M. gemellus superior M. piriformis
M. gemellus inferior
M . g luteus medius
M. obturatorius internus
�<--..'-- M . quadratus femoris
lig. sacro tuberale
M. vastus lateralis
M. adductor magnus
M. semi membranosus
M . gluteus maximus
'----- M. rectus femoris :----- M. piriformis
M. gemellus inferior
Mm. glutei medius u. minimus
M. obturatorius internus
�'---,..... M . quadratus femoris
M. semi membranosus M. biceps femoris (Caput longum) und M. semitendinosus
M.gluteus maxi mus
M. adductor magnus
H��-- M. adductor
M. vastus intermedius
M . vastus intermedius
magnus
--- M. vastus
M . semi tendinosus
lateralis
',,",�--- M. biceps M. graci/is
M. biceps femoris, Caput longum
Hiatus ---'--'+- adductorius
femoris, Caput breve
a---- M. plantaris �-:':1c--- M. p/antaris
M. gastrocnemius, Caput mediale u. laterale
M . semi- --.... membranosus
M. popliteus
M. biceps femoris
M. popliteus -----'
....� . - M. soleus
M. gastrocnemius, --h�!\-l Caput mediale u. laterale a
A Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von hinten U rsprungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben ( U rsprung: rot, Ansatz: blau).
502
-!t--- M. tibialis posterior
b
M. flexor --.....,. i digitorum longus
a Nach teilweiser Entfernu n g der M m . semitendinosus u. biceps femo ris. Die Mm. g luteus maxi mus u. gluteus medius sind vollständig ent fernt worden; b vollständige Entfernung der ischiokruralen Muskulatur (Mm. semi tendinosus, semimembranosus und biceps femoris) und des M. glu teus mini mus.
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
-------
M. tensor fasciae latae
M. tensor fasciae latae M.gluteus minimus
M. gluteus -��-+-'!��'-!f. maximus M. gemellus superior
M . gluteus minimus M. gluteus -����� maximus M. gemellus superior
M. gemellus inferior
Mm. glutei medius u: mini mus. M. piriformis
M. obtura torius internus
M. gemellus inferior
Mm. glutei medius u. mini mus. M. piriformis
M. obtura torius internus
. - M. quadratus t---.......-#---'-..-
M. quadratus femoris
M. semi membranosus
M. iliopsoas
M. biceps femoris (Caput Jongum) und M. semitendinosus
M. gluteus maximus
femoris
M. biceps femoris (Caput longum) und M. semitendinosus
M. vastus lateralis
M. adductor magnus
M. gluteus maximus magnus
M. adductor longus
&--- M. vastus lateralis
M. adductor brevis
M. vastus intermedius
M. adductor brevis
M. pectineus
M. vastus intermedius M. adductor magnus
M. adductor magnus M. adductor --fit longus
UI'H-,s..---- M. biceps M. vastus ----� medialis
femoris. Caput breve
M. biceps femoris. Caput breve
M. plantaris
Mt----- M. plantaris
magnus
magnus
M. gastrocnemius. Caput mediale u. laterale
M. gastrocnemius. Caput mediale u. laterale
M. semimembranosus
M. popliteus
M. semimembranosus
M. biceps femoris
M. biceps femoris
M. popliteus
M. popliteus
a
M. popliteus
M. soleus
"-:IH-�- M. soleus
M. tibialis posterior
M. tibialis posterior
M. flexor --�s digitorum longus
B Muskulatur des rechten Oberschenkels und der rechten Hüft und Gesäßregion in der Ansicht von hinten Ursprungs- und Ansatzflächen der Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: blau).
b
M. flexor --�:": digitorum longus
Alle M uskeln bis auf die Mm. adductor brevis. adductor longus. ge melli superior u . i nferior sowie obturatorius externus sind entfernt; b nach vollständiger Entfernung aller Muskeln.
a
503
Untere Extremität
3.5
--
3.
Topografie der Muskulatur
M uskeln des Unterschenkels von lateral und vorne; Ursprungs- und Ansatzflächen
M. biceps femoris. Caput longum M. biceps femoris. Caput breve
M, rectus femoris
M, rectus femoris
M. vastus lateralis
M. vastus lateralis
Tractus iliotibialis
Tractus iliotibialis
M, gracilis M. sartorius M. vastus medialis
Patella Lig. patellae Condylus lateralis tibiae
Caput fibulae M. gastrocnemius. Caput laterale
Patella
Lig. patellae Pes anserinus superficialis (gemeinsamer Sehnenansatz der Mm. sartorius. gracilis u. semitendinosus)
Tuberositas tibiae
M. gastrocnemius. Caput mediale M. soleus M. extensor digitorum longus
M. fibularis longus
M. triceps surae
M. tibialis anterior M. extensor ------1H1111 digitorum longus M. fibularis --.-...:.. brevis
M. extensor hallucis longus
M. extensor hallucis longus
M. extensor digitorum brevis
Malleolus lateralis. Fibula
M. fibularis tertius (variabel)
Tendo ---I calcaneus
. -- Malleolus ....medialis
Calcaneus --+t::--
M. fibularis tertius (variabel) a
M. fibularis longus
M. fibularis brevis
M. extensor digitorum longus b
A Muskeln eines rechten Unterschenkels a Ansicht von lateral; b Ansicht von vorne.
-;'-6'•• ,:"tH'H---- M. extensor
-
hallucis brevis
. -....1--
Mm. interossei
-'-1'_--
M. extensor digitorum longus
4-- M. extensor
hallucis longus
•
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung . pero neus· verwendet werden.
504
Untere Extremität
------
--
3.
Topografie der Muskulatur
-�-- Femur
Patella
Caput fibulae M. fibularis longus
....ll
--
M. fibularis longus
Tuberositas tibiae
••
---' -
:--:._--- M. tibialis
,..--1--- M. tibialis anterior
anterior
M. extensor digitorum longus
M. extensor digitorum longus
7-lt----- M. extensor
••���+---- M. extensor
hallucis longus
hallucis longus
M. fibularis -----tl brevis M. fibularis ----Hl l tertius
M. fibularis brevis
M. extensor ---..,.. digitorum brevis M. fibularis ----tWI tertius
M. extensor hallucis brevis und M. extensor digitorum brevis
�I'-'''--- M. extensor
hallucis brevis
M. tibialis anterior
.tlf:�r--ft-+7tI-- M. extensor
digitorum longus
a
B Muskeln eines rechten Unterschenkels in der Ansicht von vorne Ursprungs- und Ansatzflächen der Muskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau).
b
M. fibularis brevis
M. tibialis anterior
M. fibularis tertius
M . extensor hallucis brevis
M. extensor digitorum longus
M. extensor digitorum brevis M. extensor hallucis longus
ihrem distalen Verlauf entfernt. Als M. fibularis tertius wird eine Ab spaltung des M . extensor digitorum longus bezeich net; b nach vollständiger Entfernung aller Muskeln.
a Nach vollständiger Entfernu n g der Mm. tibialis anterior u. fibularis longus. Die Ansatzsehnen des M. extensor digitorum longus sind in
505
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
M uskeln des U nterschenkels von hinten; U rsprungs- u nd Ansatzflächen
3.6
M. gracilis M. semitendinosus M. semimembranosus
Tractus iliotibialis M. gastrocnemius, Caput mediale
M. plantaris
M. gastrocnemius, Caput laterale
M. biceps femoris
M. gastrocnemius, Caput mediale
M. plantaris M. biceps femoris
M. gastrocnemius, Caput laterale
M. popliteus
M. fibularis longus
M. soleus
Sehne des ---1111-. M. plantaris
M. fibularis longus
M. fibularis' longus M. soleus M. flexor digitorum longus
Tendo calcaneus (Achillessehne) Malleolus medialis M. tibialis posterior M. flexor digitorum longus
Tendo calcaneus
M . flexor hallucis longus
M. flexor hallucis longus
M. fibularis brevis
M. fibularis brevis
Malleolus lateralis M. tibialis posterior
Calcaneus M. fibularis brevis
M. flexor digitorum longus
M. fibularis longus
M. flexor hallucis longus
M . flexor hallucis longus
a
b
A Muskeln eines rechten Unterschenkels in der Ansicht von hinten Ursprungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau). Zum besseren Verständnis der Sehnen verläufe im Bereich der Fußsohle ist der Fuß plantarflektiert.
506
M . flexor digitorum longus
a
Calcaneus M. fibularis brevis M. fibularis fongus
Die Vorwölbung der Wade (Sura) ist v. a. durch den M. triceps surae
( M. soleus sowie die beiden Köpfe des M. gastrocnemius) bedingt; =
b nach Entfernung der beiden Gastroknemiusköpfe.
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
M. plantaris M. gastrocnemius, Caput mediale
M. plantaris M. gastrocnemius, Caput mediale
M. gastrocnemius, Caput laterale
M. soleus
M. gastrocnemius, Caput laterale
M. popliteus
M. popliteus
M. biceps femoris
M. biceps femoris
M. fibularis' longus
M. fibularis longus M. soleus
M. tibialis posterior
M. tibialis posterior
M. flexor ---H''-II. digitorum longus
M. flexor ----I!a digitorum longus ..--- M. flexor hallucis longus
M. flexor hallucis longus
!JI.J---- Membrana
interossea cruris
__--- M. fibularis brevis
Chiasma -----i crurale M. plantaris
M. tibialis ----''=' posterior M. tibialis anterior
M. plantaris ---+�!.iiiII
M. triceps surae
..._--- M. fibularis
M. fibularis brevis
M. tibialis posterior
brevis
�__
M. tibialis anterior
-
M. triceps surae
-L...
_ _
M. fibularis longus
M. flexor ----I.,.: , 1+++'*:1--1410--- M. flexor digitorum longus hallucis longus M. flexor hallucis longus b
a
B Muskeln eines rechten Unterschenkels in der Ansicht von hinten Ursprungs- und Ansatzflächen der M uskeln sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot, Ansatz: blau). Zum besseren Verständnis der Sehnen verläufe im Bereich der Fußsohle ist der Fuß plantarflektiert.
""JIIIL=-.�-�- M. flexor
digitorum longus
a Nach Entfernung der Mm. triceps surae, plantaris u. popliteus; b nach vollständiger Entfernung aller M uskeln. •
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .pero neus' verwendet werden.
507
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur -
3.7
Sehnenscheiden u n d Ha ltebänder des Fu ßes
----
M. fibularis' ------tl� . longus
M. trieeps surae M. tibialis anterior
1---- Tibia M. extensor ----+I digitorum longus
M. extensor hallueis longus
M. fibularis -----'f' brevis Retinaeulum -----t.,.,--7'�::-:;;--;O-::: musculorum extensorum superius
.--- Malleolus medialis
Malleolus ---� lateralis
M. fibularis brevis
Retinaeulum museulorum extensorum inferius
W"'::'\1I�-r-;---- Vaginae
tendinum
�-r---- M . extensor
-;-;;..., M. fibularis ----. tertius (variabel)
hallucis brevis
ft---- M . extensor
Tuberositas ossis ----f metatarsi V
digitorum brevis
1----- M. extensor digitorum longus
M. abductor --.... digiti minimi
,......--- Mm. interossei
;-"�,------ M. extensor
hallucis longus
A Sehnenscheiden und Haltebänder eines rechten Fußes in der Ansicht von vorne Quer verlaufende Verstärkungen der Fascia cruris superficialis (hier bis auf die Verstärku ngen, die Retinacula, entfernt) umschließen die Seh nenscheiden der langen Extensoren und Flexoren auf Höhe des oberen und unteren Sprunggelenks. Sie dienen auf diese Weise als Haltebänder,
508
die z. B. bei Dorsalextension ein Abheben dieser Sehnen vom Knochen verhindern. •
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichn ung .pe rO neus· verwendet werden.
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
M. tibialis ----f: anterior
M. triceps surae
Tibia M. flexor digitorum longus M. tibialis posterior
extensorum superius
Malleolus medialis lr.t---- M. flexor hallucis longus �....�---
Vaginae tendinum
�--- Tendo calcaneus
Os metatarsi I
--;>--�:-!t--- Retinaculum musculorum flexorum M. flexor hallucis longus posterior
metatarsi V M. flexor hallucis longus
a
.....--- M. extensor hallucis longus
M. triceps surae -----t-� M. fibularis brevis
B Sehnenscheiden und Haltebänder eines rechten Fußes a Ansicht von medial; b Ansicht von lateral.
M. tibialis anterior
M. fibularis -----':----'+-' longus
Tuber calcanei
M. flexor digitorum longus
M. tibialis anterior
:F--tf-H--- M. extensor digitorum longus
-f--Al..
-l.:.
Fibula
Retinaculum muscu lorum extensorum superius Retinaculum muscu lorum extensorum inferius Malleolus lateralis
M. extensor digitonum longus
Retinaculum muscu- ---;;-If----::::;;!�--_:_ lorum fibularium (peroneorum) superius
M. extensor hallucis longus M. extensor digitorum brevis
M. fibularis long us Retinaculum mus cu lorum fibul arium (peroneorum) inferius ossis metatarsi V
digiti mini mi b
Calcaneus
M. fibularis brevis
M. abductor digiti minimi
Dorsal aponeurose
509
Untere Extremität
3.8
--
3.
Topografie der Muskulatur
Kurze Fußmuskeln von plantar: Plantaraponeurose und oberflächliche Schicht
1 -----:i..�--:-;H'I---C_;t_..�---''"--�'''<1J-
Lig. metatarsa le transversum superficiale
Fasciculi transversi M. flexor digiti ---+-"1: minimi brevis M. interosseus ---1-_....:. plantaris 111
Tuberositas ossis metatarsi V M. abductor ---t--\ digiti minimi Septum ----'t'c\t-,-'_�c:'"_. plantare laterale
-b---- M. flexor hallucis brevis
li,-n_--- Septum plantare mediale
---
M. abductor hallucis
Aponeurosis ------:;��-' plantaris
M. fibularis ----lJ.. (peroneus) longus
----
M. tibialis posterior
r---- M . flexor
digitorum longus
-----
M. flexor hallucis longus
'----- Tuber calcanei
A Plantaraponeurose eines rechten Fußes in der Ansicht von plantar Die Plantaraponeurose (Aponeurosis plantaris) ist eine derbe Sehnen platte mit einem kräftigen mittleren und zwei schwächeren medialen und lateralen Anteilen. die an den Fußrändern in die Fascia dorsalis pedis (hier nicht zu sehen) übergehen. Von der kräftigen mittleren Seh nenplatte senken sich i m proximalen und mittleren Bereich der Fuß-
510
sohle an beiden Seiten zwei sagittale Septen in die Tiefe (Septum plan tare mediale und Septum plantare laterale). Sie ziehen fußrückenwärt5 zum Fußskelett. so dass an der Planta pedis drei M uskellogen entste hen: Groß- u nd Kleinzehenloge sowie M ittelloge (hier nicht beschriftet. s. S. 488). Die Plantaraponeurose dient v. a. der passiven Verspannung des Längsgewölbes (vgl. S. 461 ).
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
\llI.ßC<"llrn� ---:;';:'t-�--:-i9---'....--!�'-"'!t-'!'J'--- ligg. anularia _�=----'?�P'-:--�?--f---==-��-- ligg. cruciata M. flexor -",,"-f--���-ll-&A--\-I!\\+!rl+i digitorum brevis H�'fl-lr--- M. flexor hallucis longus
Mm. lumbricales M. interosseus ---4--+'-"-' plantaris 111 M. interosseus ---IL...!!�� dorsalis IV M. flexor digiti ---I-I!-J minimi brevis
�--- M. flexor hallucis brevis
F.....��!§---- M. flexor
digitorum brevis
M. abductor digiti minimi
---- M. abductor hallucis
M. fibularis (peroneus) longus Schnittrand, Aponeurosis plantaris
�L'
_ _ _
.!. �_" --!..-,.:.!!c:...+-
_ _ _
---- M. tibialis posterior "1---- M. flexor digitorum longus '----- M. flexor hallucis longus
'------ Tuber calcanei
B Kurze Fußmuskeln eines rechten Fußes in der Ansicht von pla ntar Die gesamte Plantaraponeurose einschließlich des Lig. metatarsale tra nsversu m superfici ale ist entfernt worden.
Beachte die im Bereich der Plantarseiten der Zehen verlaufenden Ring bänder ( ligg. anularia), die zusammen mit schräg verlaufenden Verstär kungen (Ligg. cruciata) die Sehnenscheiden verstärken und dafür sor gen, dass die Sehnen .in Position" gehalten werden.
51 1
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.9
Ku rze Fu ßmuskeln von planta r: m ittlere Schicht
M. flexor -..-----I--{-;h--ilH:A''-I-Ii'M--,-f-f-o digitorum brevis M. flexor ----,rl��lM.l,_.IIl-='\a-'I digitorum longus
M. flexor hallucis longus M. adductor hallucis. Caput transversum
..; ,.J!Jt,.!I!I!;:--V-:__i+:J!If.--- Mm. lumbricales -\-·l;I;-l;r.W M. interosseus --�--I'c plantaris 111
M. flexor hallucis brevis
M. interosseus ----f:.��� dorsalis IV M. flexor digiti ---1-.,.,.:111'minimi brevis
M. abductor digiti minimi
M. flexor digitorum longus
- ':1--'+;-H4II1---- Ansatzsehne t: -H'tt�-;r,;-___ .;t-
M.quadratus -----=,..,..;.�----l! plantae
M. fibularis ----IIf.Il longus M. flexor digitorum brevis Schnittrand. Aponeurosis plantaris
des M. fibularis' longus
'----- M. abductor hallucis
M. tibialis posterior
'l!'----- M. flexor
digitorum longus
�----- M. flexor
hallucis longus
'----- Tuber calcanei
A Kurze Fußmuskeln eines rechten Fußes in der Ansicht von plantar Zusätzlich zur Plantaraponeurose ist der M . flexor digitorum brevis ent fernt worden.
512
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
--
M. flexor -----.---........ .. ----:t\--, .. digitorum longus
-11*---- M. flexor hallucis longus
M. flexor --r---4-!-H'--<--fft-Hll..-lo�.,...e.W-ll+ digitorum brevis
Mm. lumbricales
r
r'""St,.--- M. flexor hallucis brevis.
digiti mini mi
Caput mediale u. laterale
Mm. interossei --��iF:IlI4 plantares u. dorsales
Jf.!H'f-���"'---- M. adductor hallucis. Caput obliquum
M. opponens ---t,t digiti minimi
M. abductor hallucis
M. flexor digiti ----f':.w.. minimi brevis
Tuberositas ossis metatarsi V
: -':\:!Ii----- Ansatzsehne des -i ��-"L?""":?t--'-l--:I+.' \-i--+::-:-ffi
M. fibularis ' longus
L�-;;--'-f--r-.r--- Ansatzsehne des
M. fibularis brevis ----\'\\
M. tibialis posterior
Lig. plantare longum ----1H'f-t-t+r� M. quadratus plantae ---..;:...JH�
-f---- M. tibialis posterior
M. abductor ----IJ+'� digiti minimi
-\7---- M. abductor hallucis
M. flexor digitorum brevis
�---- M. flexor digitorum longus
Schnittrand. Aponeurosis plantaris
M. flexor hallucis longus �-----
B Kurze Fußmuskeln eines rechten Fußes in der Ansicht von plantar Nach Entfernung der Plantaraponeurose sowie folgender Muskeln: M m. flexo r digitorum brevis. a bd u ctor digiti minimi. abductor hallucis. quadratus plantae u. lumbricales sowie der Ansatzsehnen der Mm. fle Xor digitorum longus u. flexor hallucis longus. Beachte die vier gespaltenen Ansatzsehnen des M. flexor digitorum bre vis (. M. perfo ratus·). durch deren Sehnenschlitze die Ansatzsehnen des
Tuber calcanei
M. flexor digitorum longus (.M. perforans·) zu ihren Ansätzen an den Endphalangen gelangen. •
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung . pero neus' verwendet werden.
513
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.1 0
Kurze Fußmuskeln von plantar: tiefe Schicht sowie Muskelansätze und -ursprünge
Ligg. plantaria
Mm. lumbricales I - IV M. adductor hallucis. Caput transversum M. adductor hallucis. Caput obliquum
M. flexor digiti minimi brevis
t'---- M. flexor hallucis brevis
'-111-----11+-- M. interosseus dorsalis I
M. interosseus plantaris 111 -----''
�.-...t---- M. interosseus dorsalis 11
M. interosseus dorsalis IV
L:+---- M. abductor hallucis
M. interosseus plantaris 11 M. interosseus dorsalis 111
........ . "Y . ...... -- M. adductor hallucis. Caput obliquum
M. interosseus plantaris I
H�--- M. flexor hallucis brevis
M . opponens digiti minimi
l-r---- Ansatzsehne des
M. Flexor digiti minimi ---+-� brevis Tuberositas ---t ossis metatarsi V
Lig. plantare longum
M. tibialis anterior
\.�:-+=c.:,:."p.;.J-....;;tL"L;�-\r-1-f-1-�\---- Ansatzsehne des
M. fibularis' longus
---1:l\lf--ll\,:;;,,*� Ansatzsehne des
M. fibularis brevis ---�. M. quadratus plantae
��.....
-
M. fibularis longus -----",b'
�� M. abductor digiti ----+:I-',,' minimi
H---- M. abductor hallucis
M. flexor digitorum brevis Schnittrand. Aponeurosis plantaris
A Kurze Fußmuskeln eines rechten Fußes in der Ansicht von plantar Bis auf die Mm. interossei dorsales und plantares sind alle kurzen Fuß muskeln mit Ausnahme i h rer Ansätze und Ursprünge entfernt worden. Beachte den Verlauf der Ansatzsehnen der Mm. tibialis posterior u. fibu-
514
laris' longus. Beide Ansatzsehnen verstärken durc h i h ren Verlauf v. a. das Quergewölbe des Fußes. •
Anstelle der Bezeichnung .fibularisM kann auch die Bezeichn ung .pero neusM verwendet werden.
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
M. flexor hallucis longus
M. flexor digitorum longus
M. flexor digitorum brevis
----"'--F"\------<..w
-
Mm. interossei dorsales I-IV
k--- M. flexor hallucis brevis M. flexor digiti minimi brevis
M. abductor hallucis M. adductor hallucis
M. abductor digiti minimi
Mm. interossei ----f----jl.,...,\_'� r--t--t-"--t-1t--1P-.-+--:-�_---- M. adductor hallucis. plantares 1-111 Caput transversum M. opponens digiti minimi -----1:.. 1 __-I':'.:--+---!__---- M. interosseus dorsalis I M. interosseus plantaris 111 ----1f---'. �-.---- M. interosseus dorsalis 11 M. interosseus dorsalis IV ----1f-.,I--H �""I--- M. interosseus plantaris I M. interosseus plantaris 11 ----1f-...___*_ I--�-- M. tibialis anterior - --j'--.,...a-:'JU M. interosseus dorsalis 111 -
-
M. adductor hallucis. ----t-----:=_' Caput obliquum M. flexor digiti minimi ---,I,.' brevis
,----- M. fibularis longus :-----r--
M. tibialis posterior
M. abductor digiti minimi und M. fibularis brevis
M. flexor hallucis brevis
M. abductor digiti ----ji minimi M. flexor digitorum brevis
f------ M. quadratus plantae ------
M. abductor hallucis
B Muskelansätze und -ursprünge im Bereich der Fußsohle Rechter Fuß in der Ansicht von plantar. Die Ursprungs- und Ansatzflä ehen der Muske l n sind farblieh hervorgehoben (Ursprung: rot. Ansatz: bla u).
51 5
Untere Extremität -- 3. Topografie der Muskulatur
3.1 1
Schnittanatomie: Ober-, Unterschenkel und Fuß Crista iliaca
M. quadriceps femoris
__A �
__ __ __ __ __ r__ __
M. vastus medialis
M. vastus intermedius
__ __ __ __ __ __ __ __ _
M. vastus lateralis
M. rectus femoris
M. gluteus minimus M. gluteus maximus
Septum inter musculare femoris mediale
M.gluteus medius
M. piriformis Femur
M. sartorius A. u.V. femoralis
Tractus ilio tibialis
M. adductor brevis
N. ischia dicus
M. adductor longus
M . semi membranosus
M. obturatorius internus
M.gluteus maximus
M. gemellus inferior
M. quadratus femoris
Tuber ischiadicum
M. adductor magnus
M. gracilis
M. semitendinosus
M. biceps femoris. Caput breve
M. biceps femoris. Caput longum
M. rectus femoris
M. vastus medialis
M. vastus intermedius
M. biceps femoris. Caput longum
M. semi tendinosus
M. tensor fasciae latae
Septum intermuscu lare femoris laterale
M. gracilis M. adductor magnus
M. gemellus superior
M. adductor magnus
Tractus iliotibialis Femur
M. sartorius
M. vastus lateralis
M. gracilis
A Querschnitt durch einen rechten Oberschenkel Ansicht von proximal; zur Lage des Querschnitts s. c.
M. adductor brevis
M. biceps femoris. Caput breve
M. adductor longus N. ischiadicus
Tractus iliotibialis
M. adductor magnus N. fibularis'
profundus
M. tibialis anterior
M. semitendinosus
M. extensor hallucis longus
Tibia
M. extensor digitorum longus
M. fibularis brevis
M. tibialis posterior
M. fibularis longus
M. nexor digitorum longus
Septum inter musculare cruris posterius
N. tibialis
M. gastro- ----t-�,-\I_.+;;I& cnemius Tibia ---.!---'_ ,....· -c-'
M. so leus ---4-91i1i
posterior M. gastrocnemius. Caput mediale
M. gastrocnemius. Caput laterale
B Querschnitt durch einen rechten Unterschenkel Ansicht von proximal; zur Lage des Querschnitts s. C.
Anstelle der Bezeichnung .fibu laris" kann auch die Bezeichnung .pero neus" verwendet werden.
-:--t--- Fibula ,-"-..r,--f-- Membrana interossea cruris M. triceps surae
Fibula
Sehne des M. plantaris
516
M. plantaris
Septum inter musculare cruris anterius
Membrana interossea cruris
•
M. biceps femoris. Caput longum
M. semimembranosus
Tendo ---...;,tL.:.. calcaneus
C "Gefenstertes" Präparat einer rechten unteren Extremität Ansicht von hinten; im Bereich der Gesäßregion sind Teile der Mm. glu tei maximus u. medius entfernt worden (zu den hier entfernten Quer schnitten vgl. A u . B). Die Schnittanatomie spielt v. a. in der Radiologie eine entscheidende Rolle. Ohne Kenntni s der Schnittanatomie ist eine Interpretation von Cl- und M RT-Schnitten im Prinzip nicht möglich.
Untere Extremität
--
3.
Topografie der Muskulatur
o Querschnitt durch einen rechten Fuß
Mm. extensores digitorum longus u. brevis
Mm. extensores hallucis longus u. brevis
Mm. inter ossei plantares u. dorsales
f--:::"""i�'l--- Os metatarsi 11
�.>'-�-- Os metatarsi I
Os metatarsi V
�"'-OH--- M. adductor
M. opponens ---I!�!"r digiti minimi
hallucis. Caput obliquum
M. abductor digiti minimi
M. flexor hallucis brevis
M. flexor digiti minimi brevis
auf Höhe der Mittelfußknochen Sicht a uf die proximale Schnittfläche. An der Bildung der einzelnen Muskellogen bzw. Kompartimente am Fuß sind v. a. die Plantar aponeurose. die Septa plantaria mediale u . laterale sowie d i e Fascia plantaris profunda beteiligt (s. a uc h E). Mögliche Folgen von Fußverletzungen (z. B. von Luxationsfraktu ren im Mittelfuß- und Fußwurzelbereich) sind sog. Fußkompartmentsyndrome. Sie entstehen d urch einen erhöhten Gewebedruck i n der jeweiligen M uskelloge. der d u rch die betei ligte Blutung bedingt ist (der Knochen ist das am meisten d u rchblutete Org a n ! ) Im Vorder grund der klinischen Symptomatik steht die daraus resultierende venöse Abfl ussbehinde rung und Verminderung der kapillären Durch blutung (d. h. Schwellung und Schmerz für den Betroffenen). Sie bedingt ihrerseits eine neu romuskuläre Funktionsstörung. die zu Durch blutungsstörung und nachfolgender M uskel nekrose führen kann (Zeichnung nach einem Präparat der Anatomischen Sammlung der Universität Kiel).
M . abductor hallucis Septum plantare mediale Plantar aponeurose
Septum plantare laterale
zentrales Kompartiment
interosseales Kompartiment
Sehne des M. flexor hallucis longus
mediales Kompartiment
F Die vier Kompartimente ("Compartments") am Fuß und ihre muskulären Inhalte (s. auch E) Interosseales Kompartiment (Zwischenknochenloge) Mm. interossei dorsales u. plantares •
laterales Kompartiment
Mediales Kompartiment (Gro8zehenloge) M. abductor hal/ucis M. flexor hal/ucis brevis Ansatzsehne des M. flexor hal/ucis longus •
• •
laterales Kompartiment (Kleinzehenloge) • M. abductor digiti minimi • M. flexor digiti minimi • M. opponens digiti minimi 1. Etage
2. Etage aponeurose
3. Etage
E lage der Fußkompartimente bzw. Muskellogen Querschnitt durch e inen rechten Fuß. Ansicht von distal. Die einzelnen Muskelkompartim ente sind farblieh hervorgehoben.
Zentrales Kompartiment (Mittelloge) mit drei Etagen 1 . Etage: M. adductor hal/ucis • 2. Etage: M. quadratus plantae Mm. lumbricales Ansatzsehnen des M. flexor digitorum longus • 3. Etage: M. flexor digitorum brevis •
(nach Mubarak u. Hargens)
517
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.1
Arterien
Aorta abdominalis
A. iliaca ----'''''---=.,r-.�'' communis
B Übersicht ü ber die Astfolge der wichtigsten Beinarterien Die Arterien variieren h insichtlich ihres Ursprungs u nd ihrer Verzwei· gungen erheblich. Zu den häufigsten Varianten s. Kap. 5: Topografie der Leitungsbahnen.
A. iliaca interna
A. iliaca --�=--.!f externa
Lig. inguinale
Astfolge der A. i1iaca externa A. epigastrica inferior - A. cremasterica - A. ligamenti teretis uteri - R. pubicus A. circumflexa ilium profunda •
A. femoralis _--!.....:.L� A. profunda -�.....:..,t femoris
•
Canalis _--=--"L...:. f adductorius
•
.J---+--- Hiatus
-- Hiatus A. poplitea --:----0
adductorius
adductorius
---'---- A. poplitea
r
�-'---
11':-+--- Membrana A. tibialis anterior
interossea cruris
Malleolus medialis A. dorsalis ----...:.� pedis
Astfolge der A. femoralis (superficialisO) A. epigastrica superficialis A. circumflexa ilium superficialis A. pudenda externa superficialis A. pudenda externa profunda A. profunda femoris - A. circumflexa femoris medialis - A. ci rcumflexa femoris lateralis - Aa. perforantes A. descendens genus
A. plantaris medialis
A. tibialis anterior A. tibialis posterior A. fibularis (peronea)
•
•
•
•
•
Astfolge der A. poplitea A. superior lateralis genus (Rete articulare genus Arteriengeflecht, das hauptsächlich auf der Vorderseite des Knies verläuft!) • A. superior medialis genus (Rete articulare genus) A. media genus • Aa. surales A. inferior lateralis genus (Rete articulare genus) A. inferior medialis genus (Rete articulare genus) •
�
°
•
•
Malleolus lateralis
Astfolge der A. tibialis anterior A. recurrens tibialis anterior A. malleolaris anterior lateralis A. malleolaris anterior medialis • A. dorsalis pedis - A. tarsalis lateralis - A. tarsalis medialis - A. arcuata mit den Aa. metatarsales dorsales ( dorsales) •
•
•
a
b
A Unterschiedliche Abschnitte der Beinarterien a Rechtes Bein, Ansicht von vorne; b rechter Unterschenkel, Ansicht von hinten. Die einzelnen Abschnitte sind farbig hervorgehoben. A. iliaca externa: geht gemeinsam mit der A. iliaca i nterna aus der A. ilia ca communis hervor und zieht a m medialen Rand des M. psoas major nach distal durch die Lacuna vasorum (s. S. 543). Auf Höhe des Leisten bandes geht sie über in die A. femoralis. A. femoralis: verläuft als Fortsetzung der A. iliaca externa am medialen Oberschenkel zum Adduktorenkanal, in dem sie von der Vorderseite zur Rückseite des Beines gelangt. Nach ihrem Durchtritt durch den Hiatus adductorius trägt sie die Bezeichnung A. poplitea. A. poplitea: zieht vom Adduktorenschlitz durch die Kniekehle zum M . popliteus, an dessen Unterrand die Aufgabelung in ihre Endäste, die Aa. tibiales anterior u. posterior erfolgt. A. tibialis anterior: gelangt am Oberrand der Membrana interossea in die Streckerloge des Unterschenkels und verläuft zwischen M . tibialis an terior und M . extensor hallucis longus abwärts. Distal des Retinaculum musculorum extensorum tritt sie als A. dorsalis pedis auf den Fußrücken. A. tibialis posterior: zieht als direkte Fortsetzung der A. popli tea in die Flexorenloge des Unterschenkels ein und gelangt hinter dem Malleolus medialis mit ihren beiden Endästen, den Aa. plantares medialis u . late ralis (zur A. plantaris lateralis vgl. D) auf die Pla ntarseite des Fußes. Von der A. tibialis posterior zweigt i m weiteren Verlauf die A. fibularis ( pero nea) ab.
51 8
-+
Aa. digitales
Astfolge der A. tibialis posterior A. recurrens tibialis posterior (Rete articulare genus) A. fibularis (peronea) - R. perforans - R. communicans - Rr. malleolares laterales - Rr. calcanei Rr. malleolares mediales Rr. calcanei • A. plantaris medialis - R. superficialis - R. profundus ( Arcus plantaris profundus) A. plantaris lateralis (- Arcus plantaris profundus) Aa. metatarsales plantares Aa. digitales plantares communes •
•
• •
-+
• •
•
° -+
In der Klinik spricht man sehr häufig von der A. femoralis superficialis. - geht über in
Beachte: Die untere Extremität wird zusätzlich auch von Ästen der A. ilia' ca interna (z. B. A. obturatoria) versorgt.
Untere Extremität -- 4. ------
Systematik der Leitungsbahnen
Aorta abdominalis A. iliaca communis A. iliaca
A. circurnflexa ilium profunda
Aa. glutae superior u. inferior
A. epigastrica superficialis
A. iliaca externa
A. circurnflexa ------,f-'lo.. ilium superficialis M. piriformis
A. circumflexa femoris lateralis
\'!"-fl--o:_ Aa. digitales plantares propriae
interna
���:,-- A. epigastrica inferior
�:r---'l;'--- Aa. pudendae externae
-4�"""'��HF��
A. profunda ---t-�+--4J femoris
Aa. metatarsales ---\-�H�H7t-f} J plantares Arcus plantaris profundus
A. plantaris
lateralis
Aa. perforantes ----<:'-'1+--+"..
Aa. digitales plantares communes
R. superlicialis
-rmKl��' " �""�f-- R. profundus
}
A. plantaris medialis
M.abductor halJucis
-----If---"
A. plantaris medialis
11---- A. femoralis
---- A. tibialis
posterior
'-;!-,�-- Canalis adductorius und M. adductor magnus
o Arterien der Fußsohle
Rechter Fuß, Ansicht von plantar.
-t-t--- Hiatus adductorius A. poplitea
A. descendens A. poplilea
Aa. superior u. inferior lateralis genus A. recurrens --+'lI'..r·1 tibialis anterior
Aa. superior u. inferior medialis genus
magnus
A.superior laleralis genus
A. superior medialis genus
Aa. surales
A. inferior lateralis genus
A. media genus �..,-jf--- Membrana interossea cruris
A. inferior medialis genus
A. recurrens tibialis posterior
A. tibialis anterior
A. tibialis anterior
A. recurrens tibialis anterior
A. tibialis posterior
A. fibularis (peronea) Rr. musculares
A. malleolaris anterior lateralis
A. malleolaris anterior medialis
���k--- A. dorsalis pedis A. a rcuata --va�rIl A. tarsalis lateralis
""ffii!ItJ�\---
Aa. metatarsales
dorsales
R. communicans -----:t:,..,.�--- R. perforans Rr. malJeolares mediales
-/1
_ _
't---- Rr. malleolares laterales
A. plantaris -----"''-':-�.,._--- Rr. calcanei medialis
C Arterien der unteren Extremität Rechtes Bein, Ansicht von vorne mit plantarflektiertem Fuß.
E Arterien der Kniekehle und des Unterschenkels Rechtes Bein, Ansicht von hinten.
519
Untere Extremität
4.2
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
------
Venen
Lig. inguinale ---'-----�'..
V. iliaca externa
M. piriformis --:-----:ßII'"
�--':'---- V. poplitea VV. circum flexae femoris laterales V. profunda --:--lH�'tf-f femoris
parva
V. tibialis anterior
I--A>---- V. saphena magna V. saphena accessoria
V. femoralis --;-�I-+--++-__
Canalis --'-+f--!-----: adductorius V. poplitea
��--- V. saphena
�'=''fiI!-I-- Vv. circum flexae femoris mediales
UI,-4- Vv. fibula res (peroneae)
f-.!!:---:'�- V. saphena
Vv. tibiales posteriores
parva
-----=--+--
Hiatus --'----+---.__ adductorius -l--I-!--- M. adductor magnus
B Übersicht ü ber die wichtigsten Venen der unteren Extremität Am Bein unterscheidet man drei Venensyste me: ein oberflächliches (epifasziales), ein tiefes (i ntermuskuläres) und ein sog. Perforans-Sys tem, das oberflächliche und tiefe Venen verbin det. Aufgrund der aufrechten Körperhaltung sind die Venen der unteren Extremität beim Menschen besonders belastet, da das Blut ge gen die Schwerkraft zum Herzen zurücktrans portiert werden muss (etwa 85 % durch das tiefe und 1 5 % d u rch das oberflächliche Bein venensystem). Die physiologische Fließrich tung des Blutes erfolgt m it Hilfe von Venen klappen ü ber die Perforansvenen von außen nach innen (vgl . E). Da hier die Systematik der Venen im Vordergrund steht, sind nicht alle in der Tabelle a ufgeführten Venen auch in den Abbildungen zu sehen. Tiefe Venen (Vv. profundae membri inferioris) • V. femoralis • V. profunda femoris Vv. circumflexae femoris mediales u. laterales • V. poplitea • Vv. sura les • Vv. genicuJares • Vv. tibiales anteriores u. posteriores • Vv. fibulares (peroneae) • Vv. metatarsales dorsales u. plantares (5. Ac) • Vv. digitales plantares (5. Ac) •
�!'!Iiill1'Jlq�---
-'----- Malleolus lateralis
Vv. geniculares
Vv. tibiales ----:--t-'-CI anteriores
V. saphena -----/ parva
,f.PtI-:-�'-'i''ffi''!:I- Vv. digitales plantares
Vv. metatarsales ---'+:-h:-h:f:--l plantares 1....-+--4+-- Arcus venosus dorsalis pedis Arcus venosus --l-'--t�:-ilr""' plantaris V. plantaris ---;-+---'I lateralis
1-"--- V. plantaris medialis
Oberflächliche Venen (Vv. superficiales membri inferioris) • V. saphena magna • Vv. pudendae externae V. circumflexa ilium superficialis V. epigastrica superficialis V. saphena accessoria • V. arcuata cruris posterior • V. saphena parva (s. Cb) • V. femoropoplitea (s. Cb) Rete venosum dorsale pedis (5. Ca) Arcus venosus dorsalis pedis Rete venosum plantare Arcus venosus plantaris •
•
•
•
•
•
•
Rete venosum --�-fffiMf dorsale pedis
V. saphena parva Vv. tibiales posteriores
a
c
Perforansvenen (Vv. perforantes) Von den zahlreichen Perforansvenen sind v. a. drei Hauptgruppen von klinisch-praktischer Bedeutung (s. E): Dodd-Gruppe (Innenseite des Oberschen kels, mittleres Drittel); Boyd-Gruppe (Innenseite des Unterschen kels, unterhalb des Knies); • Cockett-Gruppe (Innenseite des distalen Untersehen kels). •
•
A Tiefe und oberflächliche Venen der rechten unteren Extremität a Oberschenkel, U n terschenkel und Fußrü cken, Ansicht von vorne; b Unterschenkel, Ansicht von hinten;
520
c Fußsohle, Ansicht von plantar. Im Interesse einer besseren Ü bersichtlichkeit sind hier nur die wichtigsten Venen darge stellt.
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
V. epigastrica superficialis
V. circumflexa ilium superficialis Hiatus saphenus
--+----t1I�
V. iliaca externa
Vv. pudendae externae
V. femoralis
V. saphena accessoria
V. cutanea --+----1 anterior femoris
V. femoropopJitea
--+---6.
--+---\ lI.---+-- V. poplitea
V. saphena mag na
Dodd Venen
'--"--- V. femoralis V. arcuata cruris posterior
V. saphena magna
V. saphena parva
P.I-!-- V. saphena magna
Boyd-Venen
b
Arcus venosus dorsalis pedis
Rete venosum ---;""'-1 dorsale pedis
C Oberflächliche (epifasziale) Venen der rechten unteren Extremität a Oberschenkel, Unterschenkel und Fußrü cken, Ansicht von vorne; b Unterschenkel, Ansicht von hinten. V. arcuata
a
iT \ )
E Klinisch wichtige Perforansvenen Rechtes Bein, Ansicht von medial. Tiefes und oberflächliches Venensystem stehen durch zahlreiche Perforansvenen (Vv. perforantes) miteinander in Verbindung. Ihre Venenklap pen verhindern normalerweise, dass Blut von den tiefen in die epifaszialen Hautvenen strömt. Die klinisch wichtigen Perforansvenen befinden sich zwischen den tiefen Venen und dem Einzugsgebiet der V. saphena magna:
.1
I J r
I,
b
a
o Varizentypen der epifaszialen Beinvenen a Besenreiservarizen (kleinste intradermale Varizen); b retikuläre Varizen (netzartig angeordnete varikös erweiterte kleine Venen der Subku tis); c Stammvarizen vom Vena-saphena-magna Typ; d Stammvarizen vom Vena-saphena-parvaTyp.
Von den Erkrankungen der Venen ist die chro nische Erkran kung des oberflächlichen Venen systems (Varikosis Krampfadern, Varizen) be sonders häufi g ( 1 5 % aller Erwachsenen). Man =
... .'1 --......,..
c
d
unterscheidet pnmare, idiopathische (75 %) und sekundäre, symptomatische Varizen. Die primäre Varikosis entsteht in der Regel durch eine Degeneration der Venenwand, die zur In suffizienz der Venenklappen führt. Die sekun däre Varikosis ist Folge eines chronischen Verschlusses des tiefen Venen systems mit In suffizienz der Perforansvenen und Strömungs umkehr. Neben den chronischen Venener krankungen spielen v. a. die akuten Erkran kungen des oberflächlichen (z. B. Thrombo phlebitis) und des tiefen Venensystems (z. B . Phlebothrombose) eine wichtige Rolle.
•
•
•
Dodd-Venen: zwischen V. saphena magna und V. femoralis in Höhe des Adduktorenka nals; Boyd-Venen: zwischen V. saphena mag na und den Vv. tibiales posteriores auf der In nenseite des proximalen Unterschenkels; Cockett-Venen 1 - 111: zwischen einem hin ter dem Malleolus medialis bogenförmlg verlaufenden Ast der V. saphena magna (11. arcuata cruris posterior) und den Vv. ti biales posteriores. Die Vv. perforantes der (ockett-Gruppe an der Innenseite des dis talen Unterschenkels sind von besonderer klinischen Relevanz, weil an dieser Stelle am häufigsten Ulcera cruris (Beingeschwüre; sog offene Beine") entstehen. . •
521
Untere Extremität
4.3
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Lym phbahnen u nd Lymphknoten
A Oberflächliches Lymphgefäßsystem des rechten Beines a Ansicht von vorne; b Ansicht von hinten. (Die Pfeile markieren die Hauptfließrichtung der Lymphflüssigkeit.) An der unteren Extremität wird die Lymphflüs sigkeit - ähnlich wie am Arm - über ein ober flächliches (epifasziales) und ein tiefes (subfas ziales) System drainiert. Die größeren Lymph gefäße (Kollektoren) verlaufen hierbei im We sentlichen mit den oberflächlichen (V. saphena magna. V. saphena parva) und den tiefen Ve nen (V. poplitea. V. femoralis) und sind v. a. im Bereich der Kniekehle und der Leistengegend durch Anastomosen miteinander verbunden. Wäh rend die epifaszialen Lymphgefäße (Vasa Iymphatica superficialia) v. a. Cutis und Sub cutis d rainieren. führt das subfasziale System Lymphe aus Muskulatur. Gelenken und Nerven ab. Innerhalb der Vasa Iymphatica superficia lia unterscheidet man ein sog. ventromediales und ein dorsolaterales Bündel. Das ventrome diale Bündel verläuft entlang der V. saphena mag na zu den oberflächlich gelegenen ingui nalen Lymphknoten (Nil. inguinales superfi ciales). Es drainiert die gesamte Cutis und Sub cutis der freien unteren Extremität mit Aus nahme des lateralen Fußrandes sowie eines schmalen Streifens auf der Wade. Diese wer den vom dorsolateralen Bündel drainiert (5. b). das also ein deutlich kleineres Einzugs gebiet hat als das ventromediale. Die Lymphe des dorsolateralen Bündels gelangt entlang der V. saphena parva zunächst in die oberfläch lichen poplitealen Lymphknoten (NIl. poplitea les superficiales) und über die tiefen poplitea len Lymphknoten weiter in die tiefen Leisten lymphknoten (Nil. inguinales profundi).
Anus
Nil. inguinales --f-c::=.",--_...: superficiales
ventro mediales Bündel
Scrotum
V. saphena mag na
522
Nil. popliteales --f\:\':-". superficiales
V. saphena --+---'-'--IJ! parva dorso laterales Bündel
b
a
Nil. inguinales superficiales u. superolaterales
B TIefe Lymphknoten der Leistenregion Rechte Leistenregion nach Entfernung der Fas cia cribrosa im Bereich des Hiatus saphenus. Der Bereich oberhalb des Lig. inguinale ist d u rchscheinend dargestellt. Ansicht von vor ne. Die tiefen Leistenlymphknoten (Nil. ingui nales profundi) liegen in der Nähe der Einmün dungssteIle der V. saphena magna. medial der V. femora lis. Sie sind i nsofern besonders wich tig. als ü ber sie die gesamte Lymphe des Beins weiter in die iliakalen Lymphknoten gelangt. Am weitesten kranial. auf Höhe des Canalis femoralis. befindet sich der größte Lymph knoten aus dieser Gruppe (sog. Rosenmüller Lymphknoten). U n mittelbar oberhalb des Leis tenbandes beginnt die Gruppe der Becken lymphknoten mit den Nil. iliaci extern i.
(
Lig. inguinale
V. iliaca
V. circumflexa --+----�� ilium superficialis V. epigastrica ----:o----'---'t---:--'''!too:Jld superficialis Hiatus _-L saphenus
-<
_ _ _ _ _ _
A. u. V. femoralis
-+--:...l..b-,.<���-...J.:.J;�R Ir-�..::::!
V. cutanea --j;---I!'-----f--+--f:'I anterior femoris
:--���-- Rosenmül ler Lymphknoten Nil. inguinales profundi Nil. inguinales superficiales u. inferiores V. saphena magna
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen ------
NIL iliaci communes •
•
- NIL NIL
Einzugsgebiet: iliaci interni u. externi Hauptabfluss: lumbales
...... - V. cava inferior V. iliaca
Nil. iliaci externi •
•
- NIL - NIL
Einzugsgebiet: inguinales profundi - Harnblase. Corpus und Glans penis. Uterus Hauptabfluss: iliaci communes
{( NINILL
NII. lliacl lnteml Lig. inguinale
/ .,
..
superolaterales
NIL
•
superomediales
�..
V. iliaca interna
- -H��-..
-
-
inferiores ----1f+"!.1
•
•
Einzugsgebiet: - Haut des Beines (ohne Wade und lateralen Fußrand) - Bauchwand unterhalb des Nabels - kaudaler Anteil des Rückens - Gesäßregion. Damm. Analregion - äußeres Genitale (bei der Frau zusätzlich Fundus uteri entlang des Lig. teres uteri) Hauptabfluss: inguinales profundi
- NI.
NH. 1nguiMIes profuncII
Nil. Inguinales superflclales •
•
Einzugsgebiet: - Beckenorgane - Beckenwand - Glutäalmuskulatur - Schwellkörper - tiefe Dammgegend Hauptabfluss: iliaci communes
V. saphena magna
•
Einzugsgebiet: - tiefe Anteile des Beines Hauptabfluss: - Nil. iliaci extemi
•
V. femoralis
- NIL
•
Nil. popIlteales profundl •
•
Einzugsgebiet: - Unterschenkel - Fuß Hauptabfluss: inguinales profundi
- NIL
•
V. saphena parva
V. poplitea
'-+��---
A. u. V. poplitea ---�--?:,-!
H-+.-l'<-
---'
•
Einzugsgebiet: - lateraler Fußrand - Wade Hauptabfluss: - Nil. popliteales profund i
parallel zum Ug. inguinale ange ordnete Lymphknot n (NIL ingui nales superomedlales u. sup ro· laterales) und vertikal angeordnete Lymphkno ten. entlang des mündungsnahen Abschnitts der V. saphena magna (Nil. inguinales inferiores).
Sie drainieren zunächst in die tiefen Leistenlymphknoten (NIL Inguinales profundi, 5. 8), im weiteren Verlauf entlang der V. iliaca externa In die iliakalen Lymphknoten (NIL iliad externi u. communes) und schließ lich in die lumbalen Lymphknoten (NIl, lumbales).
'--\--,L--:f--- M. biceps femoris
M. semi- --�...... ---' membranosus
M. gastrocnemius
C Lymphknotenstationen und Lymphabflusswege an der unteren Extremität Rechtes Bein. Ansicht von vorne. Die Pfeile kennzeichnen die Haupt abflussrichtung innerhalb des ober flächlichen und tiefen Lymphgefäß systems. Beachte: Die Lymphe von Cutis und Subcutis des lateralen Fußrandes und der Wade fließt über die ober· flächlichen und tiefen poplitealen Lymphknoten entlang des subfas zialen Lymphgefäßsystems direkt in die tiefen Leistenlymphknoten (NIL inguinales profundi) ab. Die Lymphe der restlichen Haut des Beines gelangt im Unterschied dazu über das ventromediale Bündel entlang der V. saphena magna zu nächst in die oberflächlich gelege nen Leistenlymphknoten (vgl. A). Innerhalb der oberflächlichen Leisten· lymphknoten (Nil. inguinales super fidales), die auf der Fascia lata lie gen, unterscheid t man:
-
....
Nil. popliteales
profundi
M. plantaris
!..!f-_....+ .. -- V. saphena parva
o TIefe lymphknoten Im Bereich
der Kniekehle Fossa poplitea eines rechten Beines in der An sicht von hinten. Die Lymphflüssigkeit aus den tiefen Lymphgefäßen des Unterschenkels ge langt (über die NIL popliteales profundi. die zwischen dorsaler Kniegelenkskapsel und Vasa poplitea liegen) entlang der V. femoralis durch den Adduktorenschlitz nach vome zu den tie fen inguinalen Lymphknoten.
523
Untere Extremitöt
4.4
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Aufbau des Plexus lumbosacralis
B Rückenmarksegmente und Nerven des Plexus lumbosacralis Der Plexus lumbosacralis versorgt die untere Extremität sensibel u nd motorisch. Er wird von den vorderen Ä sten (Rr. ventrales) der lumba len u nd sakralen Spinal nerven unter Beteili gung des N. subcostalis (Th 1 2) und des N. coc cygeus (Co 1 ) gebildet (s. 0). M it Rücksicht auf die Versorgungsgebiete und die topografische Lage wird der Plexus lumbosacralis in den Ple xus lumbalis und den Plexus sacralis unter teilt.
1 2 . Rippe N. subcostalis
N . genitofemoralis
:: ���.f-! ----��-=:::::;
51
N. obturatorius ---�--'-'-'I�Cf-----:=----:-----:''I N. femoralis --'--�7't---_: N. cutaneus ------:-.1 femoris lateralis
Nn. glutei superior u. inferior
N. ischiadicus -----:r---'r-'�--�..-:.r Plexus coccygeus, ------?---.�=07;:;._,:---': Nn. anococcygei
____- N. coccygeus
Rr. muscu lares
N. femo ralis
N. pudendus
Rr. cutanei --f�---7-'<:7'''H'' femoris anteriores
Lig. inguinale
R. anterior --::--- R. posterior
}
N. obturatorius
'l--,\�-'---- Rr. musculares
....�- N. ischiadicus
(N. fibularis [peroneusI communis u. N. tibialis)
A Plexus lumbosacralis und seine Äste Rechte Seite, Ansicht von vorne. Aus Grün den der Ü bersichtlichkeit sind die Muskeln im Bereich des Beckens und der Lendenwirbel säule entfernt worden. Lateral der Foramina intervertebralia der Lendenwirbelsäule bilden die Rr. ventrales der lumbalen Spinalnerven L 1 -4 den Plexus lumbalis und ziehen durch den M . psoas major hindurch. Dabei innervie ren die kleineren Ä ste als Rr. musculares direkt den M . psoas major. die größeren Äste treten an verschiedenen Stellen aus dem Muskel aus und erreichen mehr oder weniger steil abstei-
524
Plexus sacralis (L5-S4)' N . gluteus superior ( L4 - 5 1 ) N . g luteus inferior ( L 5 - 5 2) N. cutaneus femoris posterior (51 -3) N . ischiadicus (L4-53) mit - N. tibialis (L4- S 3 ) und - N. fibularis (peroneus) communis (L4-52) N. pudendu s (Sl - 4) direkte, kurze Äste (Rr. musculares) zu einzelnen Hüftmuskeln •
Rr. musculares --+-'��--:
-:- ff" N. sa phenus ----:r--'t-::-'----
Plexus lumbaUs (Th 1 2 - L4) • N . iliohypogastricus (Th 1 2 - L l ) • N. ilioinguinalis ( L 1 ) • N . genitofemoralis (L 1 - 2) • N . cutaneus femoris lateralis (L2-3) • N. obturatorius ( L 2 -4) • N . femoralis ( L 1 -4) d irekte, kurze Äste ( Rr. musculares) zu einzelnen Hüftmuskeln
gend Bauchwand und Oberschenkel. Die ein zige Ausnahme hiervon ist der N. obturatorius, der in der lateralen Wand des kleinen Beckens zum Oberschenkel zieht. Die Rr. ventrales der sakralen Spinalnerven S 1 -4 treten aus den Foramina sacralia pelvina des Kreuzbeins aus und vereinigen sich auf der Vorderfläche des M. piriformis mit dem R . ventralis von L S zum Plexus sacralis. Von da aus erreichen sie eben falls steil absteigend die Rückseite des Ober schenkels sowie Unterschenkel und Fuß (nach M umenthaler).
Häufig wird der Plexus sacralis weiter in einen Plexus ischiadicus und einen Plexus pudendus a ufgegliedert. Der Hauptast des Plexus pudendus, der N. pudendus, versorgt Haut und Muskulatur im Bereich des Beckenbodens, des Dammes und der äußeren Genitalorgane.
Untere Extremität
4.
Systematik der Leitungsbahnen
N. subcostalis
\--i-- N. iliohypo gastricus
r Th 1 2
.,A� I /
P.---+-- N. ilioinguinalis N. iliohypo- -_.......,.:r gastricus
kt----'hL-- N. genito
N. pudendus --+-1:-'-'.....
femoralis
N. ilio inguinalis
1.'II,.,.:it-'l--!i--- N.obturatorius Nn. clunium ---+--\ inferiores
'-!----
N. cutaneus femoris lateralis
l4
Plexus lumbalis
N. cutaneus ---t---i femoris posterior
l5
I---I'.ct+-- N. saphenus N. obtura torius
N. ischiadicus ---tlk---=!
N. femoralis ---+
52 N. gluteus N. tibialis ---+--' N. fibularis ---r--,j�'''_ (peroneus) communis
54
N. ischiadicus --�" "-+1-+-- N. fibularis (peroneus) profundus
N. tibialis ---I!-+--\
:+'"1'-+--- N. fibularis (peroneus) superficialis
ir.--+t-+t-+--- N. cutaneus surae N. suralis ---+--m
lateralis und R. communicans
Plexus sacralis
55 Col
N. tibialis --+1-
communis N. cutaneus femoris posterior N. pudendus
(ygeu� ---�
_ _ _ _ _
J
o Schematischer Aufbau des Plexus lumbosacralis
Nn. plantares medialis u. lateralis
Der Verbindungsast zwischen dem Plexus lumbalis und dem Ple xus sacralis enthält Faseranteile aus dem R. ventralis von L4 und wird als Truncus lumbosacralis bezeichnet. Der N. coccygeus ist der letzte Spinalnerv und tritt aus dem Hiatus sacralis aus. Zusammen mit den Rr. ventrales des 4. und 5. Sakralnervs bildet er den Plexus coccygeus (s. S. 536) (nach Mumenthaler).
C Topografie des Plexus lumbosacralis Rechte untere Extremität. Ansicht von lateral . Da die Systematik des Plexus lumbosacralis nicht ohne Grundkenntnisse seiner Topografie verständlich ist. wird hier kurz auf wesentliche topografische Fakten eingegangen. Die Nerven des Plexus lumbalis erreichen die untere Extremität vor dem Hüftgelenk u nd versorgen im Wesentlichen die Vor derseite des Oberschenkels. während die Nerven des Plexus sacralis hin ter dem Hüftgelenk abwärts ziehen und die Rückseite des Oberschenkels. den überwiegenden Anteil des Unterschenkels sowie den gesamten Fuß innervieren.
525
Untere Extremität
4.5
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nerven des Plexus lumbalis: Nn. iliohypogastricus, i lioinguina lis, genitofemoralis und cutaneus femoris lateral is
b
a
A Verlauf der Nn. iliohypogastricus. ilioinguinalis. genitofemoralis und cutaneus femoris lateralis nach Austritt aus dem Plexus lumbalis (nach M u menthaler) Rechte, seitliche u nd hintere Bauchwandregion, Ansicht von ventral . a Der N. iliohypogastricus tritt in der Regel gemeinsam m it dem N. ilio inguinalis (s. b) am lateralen Rand des M. psoas major aus u nd ver läuft auf der Vorderfläche des M. quadratus lumborum schräg nach lateral. Etwa 3 - 4 c m von dessen seitlichem Rand durchbohrt er den M. transversus abdominis und zieht dann zwischen dem M. transver sus abdominis und dem M. obliquus internus abdominis oberhalb der Crista iliaca nach ventral. Nach Abgabe mehrerer Rr. musculares an diese beiden M uskeln sowie eines sensiblen R. cutaneus lateralis zur Haut der seitlichen Hüftregion verläuft der Endast des N . iliohypoga-
stricus parallel z u m Lig. inguinale n a c h medial. Kranial vom äußeren Leistenring (= Anulus inguinalis supemcialis) durchbohrt er die Apo neurose des M . obliquus externu s abdominis und i nnerviert mit dem sensiblen R. cutaneus a nterior die Haut oberhal b des Leistenbandes. b Der N. ilioinguinalis verläuft in der Regel zusammen mit dem N. ilio hypogastricus (5. a) a u f dem M. q u adratus lumborum, trennt sich jedoch bald von ihm und zieht auf Höhe der Crista iliaca zur seitli chen Bauchwand, die er an variabler Stelle durchbohrt. Zwischen den Mm. transversus abdominis u . obliquus internus a bdominis, an die er Rr. musculares a bg i bt, verläuft er a u f Höhe des Leistenbandes nach medial und tritt mit sensiblen Fasern durc h den ä ußeren Leistenring zur Haut oberhalb der Symphyse sowie zur seitlichen Region der gro ßen Schamlippen bzw. des Scrotum.
B Nerven des Plexus lumbalis im Überblick
Nerv
Segment
Innervierter Muskel
Hautäste (zur jeweils sensibel innervierten Region, s. C sowie S. 528 u. 529)
• N. iliohypogastricus
Th1 2 - Ll
• M. transversus abdominis, M. obliquus internus abdominis Ueweils die kaudalen Anteile)
• R. cutaneus anterior • R. cutaneus lateralis
•
L1
• M. transversus abdominis, M. obliquus internus abdominis Ueweils die kaudalen Anteile)
• Nn. scrotales anteriores d, Nn. labiales anteriores <;
• N. genitofemoralis
Ll - 2
•
• R. genitalis, R. femoralis
• N. cutaneus femoris lateralis
l2-3
• N. obturatorius (s. S. 528) - R. anterior
l2-4
N. ilioinguinalis
- R. posterior •
N. femoralis (s. S. 528)
• direkte, kurze Äste (Rr. musculares, s. S. 528)
526
M. cremaster d (R. genitalis)
•
• M. obturatorius externus • M. adductor longus, M. adductor brevis, M. gracilis, M. pectineus • M. adductor magnus
1 1 -4
• M. iliopsoas, M. pectineus, M. sartorius, M. quadriceps femoris
Th1 2-L4
•
M. psoas major, M. Quadratus lumborum, M. iliacus, Mm. intertransversarii l umborum
N. cutaneus femoris lateralis
• R. cutaneus
•
Rr. cutanei anteriores, N. saphenus
Untere Extremität
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
�-.::..-- M. quadratus lumborum
�';:-�-- M. quadratus
------ M. psoas major
lumborum
�---
N. genitofemoralis M. psoas major
M. iliacus ------t"r
Spina iliaca anterior superior
M. iliacus
N. cutaneus femoris lateralis
Lig. inguinale M. rectus abdominis
Lig. inguinale ---;--R. femoralis ---f--<
R. genitalis
Fascia lata _..L..�--1f+---
....."'rc-:-'-- - Funiculus
spermaticus
....±.,,-- - Funiculus
spermaticus
c c
Der N. genitofemoralis durchbohrt den M. psoas major und teilt sich auf der Vorderseite des Muskels absteigend in seine beiden Endäste, den R. genitalis u nd den R. femoralis: •
•
der rein sensible R. femoralis gelangt nach Durchtritt durch die Lacuna vasorum (s. S. 543) im Bereich des Hiatus saphenus an die Oberfläche. Er versorgt bei beiden Geschlechtern die Haut unter halb des Leistenbandes; der gemischte R. genitalis verläuft beim Mann im Funiculus sper maticus, bei der Frau zusammen mit dem Lig. teres uteri zunächst durch den leistenkanal. Im weiteren Verlauf zieht er mit seinen sensiblen Anteilen bei der Frau zur Haut der großen Schamlip pen, beim Mann zur Haut des Scrotum. Zusätzlich innerviert er mit motorischen Fasern den M. cremaster beim Mann (s. S. 1 74).
d Der N. cutaneus femoris lateralis verläuft nach Verlassen des M. psoas major u nter der Faszie des M. iliacus schräg absteigend nach
N. ilioinguinalis --�.,...,
N. iliohypogastricus
{
d lateral in Richtung Spina iliaca anterior superior. Medial von ihr ver lässt der Nerv durch die laterale lacuna musculorum (5. S. 543) das Becken und zieht zunächst unter der Fascia lata und später auf ihr zur Haut des lateralen Oberschenkels (Durchtrittsstelle etwa 2 - 3 cm unterhal b der Spina iliaca anterior superior). Die Austrittsstelle aus dem Becken unterhalb des Lig. inguinale kann gelegentlich zum Ort mechanischer Läsionen werden, da der Nerv an dieser Stelle um etwa 80· abknickt und insbesondere bei Hüftextension gedehnt wird. Au ßerdem wird er an dieser Stelle nur sehr wenig von Fettgewebe ge polstert. In diesem Fall kommt es zu Sensibilitätsstörungen (Paräs thesien) bzw. Schmerzen am lateralen Oberschenkel.
"------ N. genito femoralis
R. cutaneus lateralis R. cutaneus a nterior
N. cutaneus femoris lateralis
___ -
äußerer leistenring
}
F-'--- N. ilioinguinalis R. genitalis
t.Ht---- R. femora lis
N. genito. femoralis
MlIr'"':--.".-- Rr. scrotales anteriores \--t--irT.!._-=-- N. femoralis, Rr. cutanei anteriores
C Sensible Versorgung der Leisten- und Schenkelregion Rechte Regio inguinalis eines Mannes, Ansicht von ventral. Die sensiblen Innervationsgebiete der Haut sind mit unterschiedlichen Farben hervorgehoben. Beachte: Sowohl der N. ilioinguinalis als auch der R. genitalis des N. genitofemoralis ziehen durch den äußeren Leistenring. Seide Nerven werden häufig miteinander verwechselt. Zum Aufsuchen des R. genitalis muss beim Mann zunächst der Funiculus spermaticus eröffnet werden. Bei der Frau zieht der R. genitalis mit dem Lig. teres uteri in die Haut der großen Schamlippen (vgI. Ac).
527
Untere Extremität
4.6
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nerven des Plexus lumba l is: Nn. obturatorius u nd femora lis
L I!
\---J'---- R. cutaneus l IV
N. obturatorius ---;-----lr'I�--+,
Linea terminalis
M. pectineus M. obturatorius --i--�'---,"----,i externus
/
�""I*-- R. anterior J---- R. posterior
B Sensibles Innervationsgebiet des N. obturatorius Rechtes Bein. Ansicht von medial.
M. adductor -----,, --+----: brevis
Rr. musculares
-...,-1--+--....;
1i1lF.--- M. gracilis
528
A Verlauf des N. obturatoriu5 Regio inguinalis und Oberschenkel einer rechten u nteren Extremität. Ansicht von vorne. Der N. obturatorius erhält Faseranteile aus den lum balen Segmenten L 2 -4 . Nach Verlassen des Plexus lumbalis verläuft er hinter bzw. medial des M . psoas major (hier nicht zu sehen) in Rich tung kleines Becken a bwärts und tritt u nterhalb der Linea terminalis zusammen mit den Vasa obturatoria in den Canalis obturatorius (hier nicht zu sehen. s. S. 552). Distal davon versorgt er mit Rr. musculares den M. obturatorius externus und teilt sich im weiteren Verlauf i n ei nen R. a nterior und einen R. posterior a uf. Die beiden Äste verlaufen vor bzw. hinter dem M . adductor brevis weiter nach distal und innervieren die restlichen Adduktoren (Mm. pectineus. adductor longus. adductor brevis. adductor magnus. adductor minimus u. gracilis) motorisch. Als sensibler Endast des R. a nterior tritt ein R. cutaneus am Vorderrand des M. g racilis durch die Fascia lata zu einem handtellergroßen Hautareal an der distalen I nnenseite des Oberschenkels. Für die Beurteilung der Aus fallerscheinungen bei Verletzungen des N . obturatorius (z. B. nach Be ckenfrakturen. a ber auch während der Geburt ) ist es wichtig zu wissen. dass sich an der Innervation des M. pectineus der N. femoralis und an der Innervation des M. adductor magn u s der N. ischiadicus beteiligt.
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
un tere Ex tremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen _.:...:..:.�_==��:=
---
M. psoas major
LI
Rr. cutanei anteriores L lV
R. muscularis R I,r,,patellaris
M. iliacus Lig. inguinale
M. iliopsoas
M. sartorius
Lacuna musculorum
Rr. cutanei cruris mediales
)
N. saphenus
N. femoralis
Rr. musculares
Rr. cutanei anteriores n. femoralis
M. rectus femoris
o Sensibles Innervationsgebiet
r-----+-- N. saphenus
des N. femoralls Rechtes Bein, Ansicht von vorne.
Rr. musculares
M. vastus intermedius M. quadriceps femoris
M. vastus ----':-tiM lateralis M. rectus femoris
-:--t...,.� . ....-+
-
M. vastus ------'-..,...• ..,. medialis
.-.
-';------,-- Membrana vastoadductoria
,--r'---- M. sartorius
r.,�'-:'--- R. infrapatellaris +:-:'---- N. saphenus
C Verlauf des N. femoralls Regio inguinalis und Oberschenkel einer rech ten unteren Extremität, Ansicht von vorne. Als größter und längster Nerv des Plexus lumba lis erhält der N. femoralis Faseranteile aus den lumbalen Rückenmarksegmenten L 1 -4. Er versorgt motorisch die Mm. iliopsoas, pecti neus, sartorius u. quadriceps femoris, sensibel die Haut des vorderen Oberschenkels sowie des medialen Unterschenkels und Rückfußes (s. D). Der Nerv gelangt (von der Psoasfas zie bedeckt) in einer Rinne zwischen M. psoas major und M. iliacus zur medialen Lacuna mus culorum, wobei er Rr. musculares zu belden Muskeln abgibt. Etwa eine Handbreit unter halb des Leistenbandes verzweigt sich der N. femoralis in zahlreiche Hautäste (Rr. cuta nei anteriores) und Muskeläste (Rr. muscu lares) sowie einen langen, bis zum Fuß zie henden sensiblen Endast, den N. saphenus. Der N. saphenus verläuft zusammen mit den Vasa femoralia zunächst zum Adduktorenk a nal (unter der Membrana vastoadductor ia), verlässt diesen jedoch wieder durch die Mem brana vastoadductoria, um zusammen mit dem M. sartorius weiter in Richtung mediales Kniegelenk zu ziehen. Nach Abgabe des sen siblen R. infrapatellaris zur Haut des medialen Knies folgt er der V. saphena magna zur Haut des medialen Unterschenk els und Fußes.
529
Untere Extremität
4.7
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nerven des Plexus sacralis: N. gl uteus s u perior, N . g l uteus inferior u nd N. cutaneus fem oris posterior
A Nerven des Plexus sacralis (Teil I) ( Nerven des Plexus sacralis. Teil 11 und 111 s. S. 532 u. 536.) Segment
Nerv •
L4-S1
N. gluteus superior
•
•
M. gluteus medius M. gluteus mini mus M. tensor fasciae latae
•
M. gluteus maximus
•
•
N. gluteus inferior
L5-S2
•
N. cutaneus femoris posterior
Sl -3
•
Direkte Äste aus dem Plexus: - N. musculi piriformis - N. musculi obturatorii interni
Sl -2 L 5 -S2
- N. musculi quadrati femoris
L4-S1
Hautäste
Innervierter Muskel
•
•
• • •
N. cutaneus femoris posterior - Nn. clunium inferiores - Rr. perineales (zum sensiblen Versorgungsgebiet s. F)
M. piriformis M. obturatorius internus Mm. gemelli M. quadratus femoris
insuffiziente kleine Glutäalmuskulatur
Mm. glutei medius u. minimus
-
N. gluteus superior
Schwerpunkt verlagerung
/ Spina iliaca
/
anterior superior
1
Becken sinkt ab
B_-- M. gluteus medius M. tensor fasciae latae
.....;---- Tractus iliotibialis
B Motorisches Innervationsgebiet des N. gluteus superior Rechte Hüftregion. Ansicht von lateral. Ge meinsam m it den gleichnamigen Gefäßen ver lässt der N . g l uteus superior das kleine Becken durch das Foramen suprapiriforme (s. S. 548). verläuft i m Spatiu m intergluteale u nd inner viert die kleinen Glutäalmuskeln ( M m . glutei medius u. minimus) sowie den M . tensor fa sciae latae.
530
Standbein Spielbein -
b C Indikatoren für eine Schwäche der
kleinen Glutäen: Trendelenburg-Zeichen und Duchenne-Hinken Untere Körperhälfte. Ansicht von hinten. a Beim Gesunden kann das Becken im Ein beinstand mit H ilfe der kleinen G lutäen der Standbeinseite in der Frontalebene stabili siert werden. b Eine Lähmung bzw. Schwäche der kleinen Glutäen. z. B. infolge einer nicht korrekt durchgeführten intra m uskulären Injektion u nd nachfolgender Schädigung des N. glu teus superior. ä ußert sich in einer deutli-
c
ehen Abduktionsschwäche im betroffenen Hüftgelenk sowie einer fehlenden Stabili sierung des Beckens in der Frontalebene: Das Becken sinkt im Einbeinstand auf der gesunden Seite (Spielbeinseite) ab (positi ves Trendelenburg-Zeichen). c Durch Neigung des O berkörpers auf die erkrankte Seite und damit Verlagerung des Schwerpunktes auf die Standbeinseite kann das Becken der Spielbeinseite angehoben werden (Duc hen ne-Hinken). Bei beidseiti gem Ausfa l l der kleinen G lutäen kommt es zum typischen Watschelgang.
Untere Extremität
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
M. piriformis N. gl uteus ----',J-.'-�....>-"... -'" inferior
r--F.i'A--:�-- M. gluteus maximus
�T-:--- Rr. musculares
N. ischiadicus -----:----(
M. gemellus superior
M. obturatorius internus
P�-'-\:-':--- M. gemellus inferior
Lig. sacro tuberale
M. quadratus femoris
N. ischiadicus -------'-1
o Motorisches Innervationsgebiet des N. gluteus inferior Rechte Beckenhälfte, Ansicht von hinten. Der N. gluteus inferior verlässt das kleine Becken gemeinsam mit dem N. ischiadieus über das Foramen infrapiriforme (s. S. 548) und innerviert mit zahlreichen Rr. musculares den M. gluteus maximus. Bei Lähmungen des M. gluteus maxi mus ist der normale Gang auf ebenem Boden wenig beeinträchtigt, da der Aus fall gut durch die ischiokruralen Muskeln (s. S. 478) kompensiert werden kann. Laufen, Springen und Treppensteigen sind hingegen nicht mehr möglich.
E Muskeln. die von direkten Ästen des Plexus sacralis innerviert werden Rechte Beckenhälfte, Ansicht von hinten. Zu den direkten Äste des Ple xus sacralis s. A.
Radix ventralis (anterior)
Rr. perineales
....1-- Nn. clunium
Nn. clunium medii Nn. clunium ---'h�ffl inferiores (N. cutaneus femoris posterior)
•
•
•
".,,��;,--
R. lateralis (N. iliohypo gastricus)
G Sensible Versorgung der Gesäßregion Rechtes Gesäß, Ansicht von hinten. Die Gesäßregion wird sowohl von Teilen der Plexus sacralis u. lumbalis (Rr. ventrales der Spinalnerven) als auch von Rr. dorsales der Spinalnerven sensibel versorgt: F Sensibles Innervationsgebiet des N. cutaneus femoris posterior Rechtes Bein, Ansieht von hinten. Zusätzlich zur Haut des h interen Oberschenkels inner viert der N. cutaneus femoris posterior mit einigen Ästen die Haut im Bereieh der Gesäß furche (Nn. clunium i nferiores) sowie mit den Rr. perineales die Haut der Dammregion (das Autonamgebiet ist dunkler dargestellt).
R. ventralis (wm Plexus sacralis)
Nn. clunium superiores
inferiores
�I--\:I--+-+-- N. cutaneus femoris posterior
Foramen sacrale anterius
Versorgung durch den Plexus sacralis: Nn. clunium inferiores (aus dem N. cutaneus femoris posterior); Versorgung durch den Plexus lumbalis: R. lateralis des N. iliohypogastricus; Versorgung durch Rr. dorsales der Spinal nerven: Nn. clunium superiores (Rr. dorsa les von L 1 -3) sowie clunium medii (Rr. dor sales von S l -3).
Cauda equina
Foramen sacrale posterius
R. dorsalis
R. lateralis (zu den Nn. clunium)
H Austritt eines Sakralnervs Horizontalschnitt durch die rechte Hälfte des Os sacrum auf Höhe der Foramina sacralia. Während der R. ventralis eines Sakralnervs das Os sacrum durch ein Foramen sacralis onte rior verlässt, zieht der entsprechende R. dar salis durch das Foramen sacralis posterior zur Gesäßhaut.
531
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.8
Nerven des Plexus sacralis: N. ischiadicus (Übersicht u nd sensibles I n nervationsgebiet)
A Nerven des Plexus sacralis (Teil 11) Als kräftigster und längster peripherer Nerv verlässt der N. ischiadi cus das kleine Becken über das Foramen infrapiriforme u n d zieht un ter d e m M. g luteus maximus zur Rückseite des Oberschenkels. In wech selnder Höhe, in der Regel jedoch unmittelbar vor seinem Übertritt in die Fossa poplitea, teilt er sich in seine beiden Hauptäste, den N . fibu laris ' c o m mu nis und den N. tibialis. Die vom N. ischiadicus abgehenden Muskeläste ( R r. m usculares) lassen sich jedoch bereits proxim a l der TeiNerv
Segment
Innervierter Muskel
N. ischiadicus
L4-S3
• • •
• •
N. fibularis' communis
l ungsstell e einem Fibularis (Fib)- bzw. Tibiolisonteil (Tib) zuordnen (vgl. 5. 534). Mögliche Schädigungen des N . ischiadicus entstehen durch Kompression des N ervs bei seinem Austritt im Foramen infrapiriforme (meist d u rc h äußeren Druck, z. B. beim Sitzen), durch fehlerhafte intra muskuläre I njektionen ( bei denen der Nerv .aus Versehen" getroffen wird) oder nach Beckenfra kturen sowie operativen Eingriffen (wie z. B. I mplantation einer Hüftprothese).
Hautäste
M. semitendinosus (Tib) M. semimembranosus (Tib) M. biceps femoris - Caput longum (Tib) - Caput breve (Fib) M. adductor magnus (Tib), oberflächlicher Teil
l4-S2
• •
- N. fibularis superficialis
• •
- N. fibularis profundus
•
• •
• • •
• N. tibialis
L4-S3
M. fibularis longus M. fibularis' brevis
•
M. tibialis anterior M. fibularis tertius M. extensor digitorum longus M. extensor digitorum brevis M. extensor hallucis longus M. extensor hallucis brevis
•
•
•
N. cutaneus surae lateralis R. communicans fibularis N. cutaneus dorsalis medialis N. cutaneus dorsalis intermedius N. cutaneus hallucis lateralis N. cutaneus digiti secundi medialis
•
N. cutaneus surae medialis ( N. suralis) Rr. calcanei laterales Rr. calcanei mediales N. cutaneus dorsalis lateralis
M. abductor hallucis M. flexor digitorum brevis M. flexor hallucis brevis, Caput mediale Mm. lumbricales 1 + 11
•
Nn. digitales plantares proprii
M. adductor hallucis M. flexor hallucis brevis, Caput laterale M. quadratus plantae M. abductor digiti mini mi M. flexor digiti minimi brevis M. opponens digiti minimi Mm. lumbricales 111 + IV Mm. interossei plantares 1 -111 Mm. interossei dorsales I - IV
•
Nn. digitales plantares proprii
•
•
•
•
M. triceps surae M. plantaris • M. popliteus M. tibialis posterior • M. flexor digitorum longus M. flexor hallucis longus
•
•
-+
•
- N. plantaris medialis
•
• • •
- N. plantaris lateralis
• • • • •
• •
• •
•
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeich nung . peroneus" verwendet werden. geht über in
-+ =
532
Untere Extremität
R. communicans fibularis
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
B Sensibles Innervationsgebiet des N. ischiadicus Rechter Unterschenk el. a Ansicht von lateral; b Ansicht von vorne; c Ansicht von hinten.
!---\-'--+-- N. cutaneus surae lateralis
N. cutaneus dorsalis medialis N. cutaneus dorsalis intermedius
}
N. fibularis superficialis
R. cutaneus des N. fibularis profundus
a
N. cutaneus --+- surae medialis �-'-+7--\--- N. cutaneus surae lateralis R. communicans fibularis N.suralis ----t"-:t:":
N. cutaneus dorsalis intermedius
b
N. cutaneus dorsalis medialis N. cutaneus hallucis lateralis N. cutaneus digiti secundi medialis
}
Rr. calcanei mediales
,...---- N. cutaneus dorsalis lateralis W__--- Rr. calcanei laterales 4-",--- Nn. digitales plantares proprii
N. fibularis profundus c
533
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
4.9
Nerven des Plexus sacralis: N. ischiadicus (Verlauf u nd motorisches I n nervationsgebiet)
Spina iliaca anterior superior
N. ischiadicus ----.
N. tibialis ---;/1 N. fibularis· communis
-'S--- M. biceps femoris.
_ _ _
--0
Caput breve
M-'-I'-Jt-�-- M. biceps femoris. Caput longum
A Verlauf und motorisches Innervationsgebiet des N. ischiadicus: Fibularisanteil (N. fibularis' communis) Rechtes Bein. Ansicht von lateral. Nach Abgabe mehrerer Muskeläste seines Fibularisanteils (zum Caput breve des M. bi ce ps femoris) teilt sich der N. ischiadicus regelhaft u nmittelbar oberhalb der Fossa poplitea in den N. tibialis u nd den N. fibularis communis. Der N. fibularis commu nis folgt dann dem medialen Rand des M. biceps femoris bis zum Caput fibulae und windet sich um das Collum fibulae herum (Verletzungsge fahr. s. u.) z u r Vorderseite des Unterschenkels. Sofort nach seinem Ein tritt in den M. fibularis longus teilt er sich in seine bei den Endäste, den N. fibularis profundus und den N. fibularis superficialis. Der N. fibularis su perficialis i n nerviert die M m . fibula res und verläuft zwischen M. fibularis longus und Fibula zum Fußrücken. Der N. fibularis profundus tritt durch das Septum intermusculare cruris anterius in die Extensorenloge. Nach Innervation der M m . tibia lis anterior, extensor digitorum longus u. ex tensor hallucis longus gelangt er in einer Rinne zwischen den Mm. tibia lis anterior u. extensor hallucis longus zusammen mit den Vasa tibialia anteriora a u f der Membrana interossea cruris zum Fußrücken. Verlet zungen oder Kompressionen des N. fibularis communis lassen sich anhand der daraus resultierenden FußfehlsteIlung bzw. Gangstörung grob loka lisieren: Wird der Nerv vor seiner Trennung i n die beiden Endäste geschädigt, also z. B. auf Höhe des Collum fibulae (sehr exponierter Verlauf des Nervs an dieser Stelle!), resultiert daraus eine Lähmung bzw. Schwä che von Extensoren und Pronatoren. Sie ä ußert sich als sog. Pes equi novarus ( Spitzfuß-Klumpfuß-Steilung). Wird der Nerv nach seiner Trennung i n die beiden Endäste geschä digt, wird zwischen einer isolierten Lähmung oder Schwäche der Ex tensoren oder der Pronatoren unterschieden, je nachdem, ob der N. fibularis profundus (also die Extensoren) oder der N. fibularis super ficialis (also die Pronatoren) betroffen sind. Dementsprechend ist die Folge ein Pes equinus ( Spitzfuß/Fu ßheberschwäche) oder eine Pro nationsschwäche. I n der Regel ist bei isolierten Läsionen des N. fibu laris superficialis meist n u r der sensible Endast betroffen, d. h. es be stehen Schmerzen am distalen Unterschenkel und am Fußrücken. Zu Gangstörungen kommt es also nur bei einer isolierten Läsion des N. fi bularis profundus (z. B . beim Kompartmentsyndrom nach Blutungen in die Extensorenloge, vgl. S. 561 ), der dann zum Spitzfuß und den daraus resultierenden Gangstörungen (Steppergang) führt. Damit die Fußspitze in der Schwungbeinphase nicht am Boden schleift, ist eine verstärkte Beugung im Hüft- und Kniegelenk notwendig.
•
=
•
Collum fibulae
.,--;: r-- Caput fibulae .=-1o.,"=",=
N. fibularis ---I: profundus
�
N. fibularis superficialis
M. fibularis ' longus
•
M. fibularis brevis
R:cH---- N. fibularis superficialis
M. extensor ---t:HJ hallucis longus Malleolus ---.- -t lateralis
534
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .peroneus· verwendet werden.
Untere Extremität
--
------
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nn. digitales plantares proprii
Mm. lumbricales N. ischiadicus Lig. sacrotuberale
Nn. digitales plantares communes N. plantaris lateralis, R. superficialis M.abductor digiti minimi
Rr. musculares M. adductor magnus (medialer Teil)
M. biceps femoris, Caput longum
Basis des Os metatarsi V N. plantaris lateralis M. quadratus plantae
M. semitendinosus M. biceps femoris, Caput breve
M. semimembranosus
--....L....-f
\iI.,...,HJ..- M. adductor hallucis
....v-- Sehne des
M. flexor hallucis longus
Rr. musculares
Sehne d s M. flexor digilorum longus
M. abduClor hallucis
N. plantaris medialis M. fl xor dlgllorum brevis und Plantar aponeurose
�-+---- N. tibialis Fossa poplitea
b
Arcus tendineus musculi solei
M. gastrocnemius M. soleus
tiefe Flexoren
B Verlauf und motorisches Innervationsgebiet des N. ischiadicus: TIbialisanteil (N. tibialis) a Rechtes Bein, Ansicht von hinten; b rechter Fuß, Ansicht von plantar. Bereits am Oberschenkel zweigen aus dem Tibialisanteil des N. ischia dicus mehrere Muskeläste zu folgenden Muskeln ab: Mm. semitendi nosus, semimembranosus. biceps femoris (Caput longum) und M. ad ductor magnus (medialer Teil). Nach Aufteilung des N. ischiadicus zieht der N. tibialis senkrecht durch die Mitte der Fossa poplitea und gelangt unter dem Arcus tendineus musculi solei zu den von ihm innervierten oberflächlichen und tiefen Flexoren. In der tiefen Flexorenloge verläuft der N. tibialis zusammen mit den Vasa tibialia posteriora (hier nicht dargestellt) in einem Gefäß-Nerven-Strang weiter nach distal und ge langt zusammen mit den Sehnen der tiefen Flexoren durch den Canalis malleolaris ( medialer oder hinterer Tarsaltunnel) auf die Plantarseite des Fußes (b). Während der Passage durch den MaIleoienkanal teilt der N. tibialis sich in seine beiden Endäste (Nn. plantares lateralis u. media lis) auf. die sämtliche Muskeln an der Plantarseite des Fußes innervie ren. Eine Kompression des N. tibialis oder seiner Endäste an dieser Stelle äußert sich als sog. Engpasssyndrom (- mediales oder hinteres Tarsal tunnelsyndrom - im Unterschied zum sehr viel selteneren vorderen Tar saltunnelsyndrom. das die Folge einer Kompression des sensiblen End astes des N. fibularis profundus ist. z. B. durch Tragen von hohen Absät zen). Mögliche Folgen sind Schmerzen und Sensibilitätsstörungen im Bereich der Fußsohle und evtl. (z. B. wenn die Kompression zu stark ist. etwa nach Frakturen des Tibiaschaftes und des Malleolus medialis) Pa resen der kurzen Fußmuskeln. -
Sehnen der tiefen Flexoren N. tibialis im Canalis malleolaris a
--.L..O"fn u--- Malleolus lateralis
----+-1
535
Untere Extremität
4.1 0
--
4.
Systematik der Leitungsbahnen
Nerven des Plexus sacralis: N. pudendus u nd N. coccygeus
A Nerven des Plexus sacralis (Teil 111) Als u n terster Ast des Plexus sacralis entsteht der N. pudendus aus einem eigenen klei nen Geflecht der Rr. ventrales von 5 1 - 4 und wird daher geSegment
Nerv •
•
5 1 -4
N. coccygeus (Plexus coccygeus)
5 5-(02
•
Beckenbodenmuskulatur - M . levator ani - M . transversus perinei superficialis - M . transversus perinei profundus - M. bulbospongiosus - M . ischiocavernosus - M. sphincter ani externus - M. sphincter urethrae
•
M. coccygeus
•
Diaphragma urogenitale Nn. perineales
Regio urogenitalis
R. perinealis (N. cutaneus femoris posterior)
Nn. labiales -----...... posteriores _
Nn. rectales ------� inferiores
-:'�f-- Tuber ischiadicum
N. pudendus M. levator ani M. gluteus maximus
1---- N. pudendus
Spina ischiadica
536
•
•
M. bulbo spongiosus
Regio analis
Hautäste
Innervierter Muskel •
N. pudendus (Plexus pudendus)
legentlieh auch als Plexus pudendus bezeichnet. Sein viszeraler Faserbe standteil enthält neben sympathischen v. a. parasympathische Anteile für die Eingeweide des kleinen Beckens.
Nn. rectales inferiores Nn. perineales - Nn. labiales posteriores 9 - Nn. scrotales posteriores cf - N. dorsalis clitoridis 9 - N. dorsalis penis cf
Nn. anococcygei ( Rr. ventrales) Rr. dorsales
B Hautäste des N. pudendus und ihr sensibles Innervationsgebiet bei der Frau Steinschnittlage. Ansicht von kaudal. Auf der linken Seite sind die Haut schichten entfernt und die Endäste des N. pudendus in der Fossa ischio analis (s. S. 5 50) dargestellt. Das sensibel versorgte Hautareal ist farbig markiert. Große Teile der Regio urogenitalis und der Regio analis wer den sensibel vom N. pudendus i n nerviert. I m Rahmen der Geburtshilfe kann durch Infiltrations- bzw. Leitungsanästhesie das vom N. pudendus versorgte Hautareal anästhesiert werden. Auf diese Weise können eine schmerzfreie Episiotomie (Dammschnitt) sowie die nachfolgende Ver sorgung der Wunde durchgeführt werden (s. S. 230). Hierbei wird ent weder lokal der Damm (Perineum) zwischen Anus u nd hinterer Schei denkommissur durch I nfiltration mit einem Lokalanästhetikum schmer zunempfindlich gemacht oder im Bereich der Spina ischiadica (hier ist der N. pudendus noch n icht verzweigt!) d urch vorübergehende Unter brechung der Erregung sleitung (sog. Pudendusblock) mit Hilfe eines Anästhetikums ( Leitungsanästhesie) a ußer Kraft gesetzt (s. C).
C Durchführung einer linksseitigen Pudendusanästhesie (Pudendusblock) Steinschnittlage. Ansicht von kaudal. Die am häufigsten durchgeführte Leitungsanästhesie i m Rahmen von vag inalen Entbindungen ist der Pu dendusblock. der die Schmerzempfindung im Bereich des Dammes. der Vulva und des unteren Scheidendritteis aufhebt. Beim transvagina/en Zugang werden von vaginal beidseits m i t einer speziellen Führungs kanüle je 1 0 ml eines Lokalanästhetikums etwa 1 cm kranial und 1 cm lateral der zu tastenden Spina ischiadica i njiziert. H ierdurch wird der N. pudendus bei seinem Verlauf um die Spina ischiadica noch vor sei nem Eintritt in den Alcock-Kanal (Canalis pudendalis) und noch vor der Aufzweigung in seine Endäste blockiert ( Leitungsblock). H äufig legt man die Pudendusanästhesie am Ende der Austreibungsphase. um den Dehnungsschmerz im Dammbereich zu lindern (s. S. 230).
Untere Extremität -- 4. Systematik der Leitungsbahnen
Foramen ischia dicum majus
Plexus sacralis
Tuba uterina
lig. sacro spinale N. pudendus (im Alcock Kanal)
Uterus -".....-:':----+Ureter --"1,.--'.-'-.... -' ...
M. levator ani
Ha rn blase ---',;---':'-0--,.--3,
Rectum Vagina
Urethra ---�'-."��� N. dorsalis clitoridis
--�I-����� Nn. rectales inferiores M. sphincter ani externus Clitoris
a
Nn. labiales posteriores
M. transversus perinei profundus
M. piriformis Spina ischiadica
Foramen infrapiriforme
M. obturatorius internus
lig. sacro spinale, M. coccygeus N. pudendus (im Alcock Kanal) M. levator ani
Harnblase _-l:±�""":::-';::;;::�
Rectum
Symphyse ----'+--
Nn. rectales inferiores
N. dorsalis ---F::-''Y'O-...c penis Schwellkörper
Verlauf des N. pudendus und des N. coccygeus bei der Frau und beim Mann a Sagittalschnitt durch ein weibliches Becken. Ansicht von links lateral; b Sagittalschnitt durch ein männliches Becken, Ansicht von links lateral. o
Der N. pudendus verlässt das kleine Becken durch das Foramen ischiadicum majus. Er zieht dann dorsal um die Spina ischiadica bzw. das lig. sacrospinale herum und tritt durch das Fo ramen ischiadicum minus in die Fossa ischio analis (ischiorectalis, s. S. 550) ein. In deren la teraler Wand verläuft er, eingebettet in eine Faszienduplikatur des M. obturatorius inter nus (Canalis pudendalis - Alcock-Kanal), zu sammen mit den Vasa pudenda interna nach vorne (s. S. 449). Unterhalb der Symphyse er reicht er den Penisrücken bzw. die Clitoris. Auf seinem Weg durch die Fossa ischioanalis zwei gen zahlreiche Äste vom N. pudendus ab: Nn. rectales inferiores für die motorische In nervation des M. sphincter ani externus und die sensible Versorgung der Haut um d n Anus, • Nn. perineales mit motorischen Ästen für die restlichen Beckenbodenmuskeln (s. S. 1 60) sowie sensiblen Ästen zur Haut des hinteren Scrotum bzw. der großen und kleinen Schamlippen, zur Haut d s Penis bzw. der Clitoris, zur Glans, zum Präputium und zu den Schwellkörpern. Eine Schädigung des N. pudendus, z. B. infolge von Dammverletzungen während der Geburt, führt zu einem Funktionsverlust des Becken bodens einschließlich der Schließmuskeln von Blase und Darm (Harn- und Stuhlinkontinenz) sowie zu einer Störung der Geschlechtsfunkti onen (z. B. lmpotenz beim Mann). Die Rr. ventrales des 5. Sakral- und des 1. bzw. 2. Kokzygealnervs bilden den N. coccygeus (aufgrund des zarten Geflechtes auch als Ple xus coccygeus bezeichnet), der mit seinen sen siblen Endästen, den Nn. anococcygei, entlang des Lig. anococcygeum zur Haut zwischen Steißbein und Anus zieht.
_4JL1[:��t==�iiiii1i; Prostata
Präputium M. transversus perinei profundus
Glans penis M. bulbo spongiosus b
Hoden
Scrotum
posteriores
537
Untere Extremität
5.1
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächenrelief u nd epifasziale leitu ngsba hnen: Ansicht von vorne
Spina iliaca -----,''-- anterior superior M. tensor ---+ fasciae latae
�---
Lig. inguinale b
a
Mm. adductores M. rectus --+-- femoris
c
B Die häufigsten Varianten des Vorfußes und der Zehen (nach Debrunner u. Lelievre) Nach der Länge der 1 . und 2. Zehe unterscheidet man verschiedene Fuß formen: a griechische Fußform (2. Zehe länger als 1 . Zehe); b rechteckige Fußform ( 1 . und 2. Zehe gleich lang); c ägyptische Fußform ( 1 . Zehe länger als 2 . Zehe).
Bei der griechischen Fußform ist i n der Regel das Os metatarsi " länger als das Os metatarsi der Großzehe. Hierau s resultiert häufig, insbeson dere beim Tragen von hohen Absätzen, eine schmerzhafte Ü berlastung des 2. Metatarsalköpfchens.
M. vastus ----t lateralis
M. vastus medialis --- Patella
Caput fibulae ---�
----
---
M. tibialis ----:-- anterior
Tuberositas tibiae Tibia
--- M. gastro cnemius Rete venosum dorsale pedis
Malleolus ------:; lateralis Dorsum pedis ---t--
Sehnen der Mm. tibialis anterior u. extensor hallucis longus
....
Malleolus medialis
Malleolus lateralis
-
- Hallux
A Oberflächenrelief eines rechten Beines Tastbare Knochenpunkte an der unteren Extremität s. 5. 403.
538
C Dorsum pedis eines rechten Fußes Am Fußrücken erkennt man das epifaszial gelegene Rete venosum dor sale pedis (vgl. D).
Untere Extremität
V. epigastrica Lig. inguinale
V. circumflexa ilium superficialis
superficialis A. u. V. femoralis im Hiatus saphenus
----1--�
N. ilioinguinalis N. cutaneus femoris lateralis
Anulus inguinalis superficialis
Topografie der Leitungsbahnen
Th l l
E Segmentale bzw. radikuläre Hautinnervation (Dermatome) eines rechten Beines Wie am Arm werden mit dem Auswachsen der unteren Extremität während der Ontogenese die sensiblen Hautsegmente in unterschied lichem Maße in die Länge gestreckt und zu schmalen Streifen ausgezogen. Dabei werden v. a. die Segmente L4. l 5 und S 1 so weit nach peripher verlagert. dass sie keine Verbindung mehr mit den entsprechenden Segmenten des Rumpfes haben. Beachte. dass die Dermatome der lumbalen Rumpfsegmente vorzugsweise auf der Vor derseite. die der sakralen Rumpfsegmente im Wesentlichen auf der Hinterseite des Beines liegen (s. S. 84). Dies kann z. B. bei Bandschei benvorfällen diagnostisch wichtig sein. u. a, um festzustellen. auf welcher Höhe der Vorfall lokalisiert ist (nach Mumenthaler).
Th 1 2 L1 S2 L2 L3
Vv. pudendae externae V. saphena accessoria
N. femoralis. -�-'--+JF<: Rr. cutanei femoris anteriores
5.
--
L4 fascia lata ---::7f-t-+-+-
L5 ----f--'!m
N. saphenus, R. infrapatellaris
N. sa phenus
V. saphena magna
---+-;-f=-'cl!H"
---+N. iliohypogastricus. R. cutaneus anterior
N. iliohypogastricus. R. cutaneus lateralis
-----:f--;L;r:='--IIJ
N. cutaneus femoris lateralis
N. cutaneus surae lateralis fascia cruris
51
N. femoralis. Rr. cutanei femoris anteriores
_--Cp.-
N. genitofemorali�. R. femoralis
--H'
N. ilioinguinalls
-....Ffl4 ..., H+l
N. genitofemoralis. R. genilalis
N. obturatonus. R. cutaneus
\h--lf--:ttf---- N. fibularis'
superficialis
r;>''-'+'4--- N. cutaneus
dorsalis intermedius
N. fibularis communis. N. cutaneus surae lateralis
....-t .. 'l.
-
J�"'-- N. saphenus. R. infrapatellaris
-'--- N. saphenus
N . cutaneus dorsalis medialis
N. fibularis profundus
D Epifaszial gelegene Hautvenen und -nerven eines rechten Beines Ansicht von vorne. Aus dem Venennetz des Fußrückens (Rete venosum dorsale pedis) gehen im weiteren Verlauf zwei größere Venenstämme (V. saphena magna und V. saphena parva) hervor. in die variabel verlau fende Hautvenen einmünden. Während die V. saphena parva (s. S. 541) bereits i m Bereich der Kniekehle in die V. poplitea mündet. zieht die V. saphena magna auf der Medialseite des Beines bis kurz unter das Leis tenband. wo sie durch den Hiatus saphenus der Fascia lata zur V. femo ralis gelangt. Die epifaszialen. oberflächlichen Venen der unteren Extre mität sind besonders häufig von einer Varikosis betroffen. Sie sind dann verdickt und vermehrt geschlängelt und deutlich sicht- und tastbar (vgl. S. 521 ). •
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .pero neus' verwendet werden.
N. suralis
F Periphere Hautinnervation der rechten unteren Extremität Wie am Arm entsprechen auch die Innervationsgebiete an der unte ren Extremität den Verzweigungsgebieten der peripheren Hautnerven (Rr. cutanei) im Unterhautbindegewebe. Dabei überlagern sich die Ver sorgungsgebiete der einzelnen peripheren Nerven insbesondere in den Randbereichen. Das klinisch ermittelte Autonomgebiet eines einzelnen Hautnervs (also das Areal. das dieser Nerv al/eine versorgt) ist daher in der Regel deutlich kleiner als das anatomisch darstellbare Moximo/ge· biet. Aus diesem Grund besteht bei Unterbrechung (Verletzung) eines Nervs im Autonomgebiet völlige Empfindungslosigkeit (Anästhesie). in den Randbezirken dagegen häufig nur eine verringerte Empfindungs fähigkeit (Hypästhesie). Beachte. dass der Sensibilitätsausfall nach Schädigung eines peripheren Nervs ein vollkommen a nderes Muster aufweisen wird als bei Schädi gung einer Nervenwurzel (s. S. 86) (nach Mumenthaler).
539
Untere Extremität
5.2
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Oberflächen relief u nd epifasziale Leitungsbahnen: Ansicht von hi nten Crista iliaca ------
Großzehen ballen
M. gluteus medius
a
M. gluteus --t�-- .&r. maximus •
Sukus glutealis
M. vastus lateralis
M. biceps femoris
b
�r:--- Kleinzehen ballen
,-'i--- Fersenpolster
B Fußabdrücke ( Podogramme) gesunder rechter Füße von Erwachsenen M it Hilfe eines Podogramms lässt sich die Belastung des Fußes grafisch darstellen. Neben einer Inspektion der F ußsohle g ibt daher die Beurtei lung eines Podogramms den besten Aufschluss ü ber die statischen Ver hältnisse am Fuß. a Fußsohlenabdruck mit Hilfe eines Stempelkissens; b Druckpodogramm bei normalen statischen Verhältnissen am Fuß. Die Druckkurven zeigen. dass der Druck an allen Abdruckpunkten gleich ist. Deutlich sind die d rei Auflagepunkte zu erkennen. die dazwischen liegenden Fußwölbungen sind weitgehend unbelastet (s. S. 458).
Mm. semi- ---K membranosus u. semitendinosus
----
---
Tendo ---+.!� calcaneus Malleolus ----,'ir medialis
Fossa poplitea
M. gastro cnemius
Großzehen ballen Kleinzehen- ---lf--- ballen
--- M. fibularis (peroneus) longus 1----- Malleolus lateralis
��___-- Fersenpolster
-
Planta pedis
A Oberflächen relief eines rechten Beines Fuß plantarflektiert. (Tastbare Knochenpunkte an der unteren Extremität s. S. 403.)
540
C Planta pedis eines rechten Fußes Die Haut der Fußsohle stellt als Sinnesorgan den Kontakt zum Boden her und nimmt über Rezeptoren in der Fußsohle die Beschaffenheit des Bodens im Stehen und bei der Fortbewegung wahr. Durch die Kraft ü bertragung im Bereich des Fersenpolsters sowie des Großzehen- und Kleinzehenballens entstehen an diesen Stellen lokal hohe Druckkräfte. an die das subkutane Bindegewebe durc h seinen Aufbau in Form eines Druckkammersystems funktionell angepasst ist (vgl. S. 466).
Untere Extremität
--
5.
Topografie der Leitungsbohnen
L2 L3 S5
� N. iliohypo Y
Nn. clunium medii
-
gastricus, R. cutaneus lateralis
l4
S4
L5
S3 52 51 ----'�-
Nn. clunium --l;;:;��../ inFeriores
N. cutaneus -----'lrL-4-J femoris posterior
N. cutaneus Femoris lateralis
E Segmentale bzw. radikuläre Hautinnervation (Dermatome) eines rechten Beines Wie am Arm werden mit dem Auswachsen der unteren Extremität während der Ontogenese die sensiblen Hautsegmente in unterschied lichem Maße in die Länge gestreckt und zu schmalen Streifen ausgezogen. Dabei werden v. a. die Segmente L4, LS und 51 so weit nach peripher verlagert, dass sie keine Verbindung mehr mit den entsprechenden Segmenten des Rumpfes haben. Beachte, dass die Dermatome der lumba len Rumpfsegmente vorzugsweise auf der Vor derseite, die der sakralen Rumpfsegmente im Wesentlichen auf der Hinterseite des Beines liegen (s. S. 84). Dies kann z. B. bei Bandschei benvorfällen diagnostisch wichtig sein, u. a. u m festzustellen, auf welcher Höhe der Vorfall lokalisiert ist (nach Mumenthaler).
L4 l5
N. obturatorius, R. cutaneus Nn. clunium medii (Sl -3)
Nn. clunium superiores (L 1 -3) N. iliohypogaslricus, R. cutaneus lateralls
Nn. clunium inferiores
N. saphenus
N. cutaneus surae medialis (N. tibialis) N. cutaneus surae lateralis (N. fibularis [peroneus] communis)
N.cutaneus femoris lateralis N. obturatorius, R. cutaneus
N. saphenus V. saphena parva
N. suralis
N. suralis
N. plantaris medialis, R. cutaneus
Rr. calcanei --,.--H--' !--- N. cutaneus dorsalis lateralis Rr. cutanei --�'--'-''''!IIIi� plantares
D Epifaszial gelegene Hautvenen und -nerven eines rechten Beines Ansicht von h inten.
N. cutaneus femoris posterior N. fibularis (peroneus) communis, N. cutaneus surae lateralis N. tibialis, N. cutaneus surae medialis
N. plantaris lateralis, R. cutaneus
F Periphere Hautinnervation der rechten unteren Extremität Wie am Arm entsprechen auch die Innervationsgebiete an der unte ren Extremität den Verzweigungsgebiete n der peripheren Hautnerven (Rr. cutanei) im Unterhautbindegewebe. Dabei überlagern sich die Ver sorgungsgebiete der einzelnen peripheren Nerven insbesondere in den Randbereichen. Das klinisch ermittelte Autonomgebiet eines einzelnen Hautnervs (also das Areal, das dieser Nerv alleine versorgt) ist daher in der Regel deutlich kleiner als das anatomisch darstellbare Maximalge biet. Aus diesem Grund besteht bei Unterbrechung (Verletzung) eines Nervs im Autonomgebiet völlige Empfindungslosigkeit (Anästhesie), in den Randbezirken dagegen häufig nur eine verringerte Empfindungs fähigkeit ( Hypästhesie). Beachte, dass der Sensibilitätsausfall nach Schädigung eines peripheren Nervs ein vollkommen anderes M u ster aufweisen wird als bei Schädi gung einer Nervenwurzel (s. S. 86) (nach Mumenthaler).
541
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
Vorderseite des Oberschenkels ( Regio femoralis a nterior m it Trigonum femora le)
5.3
Spina iliaca anterior superior
A. epigastrica superficialis
lig. inguinale
A Trigonum femorale Rechter Oberschenkel, Ansicht von vorne. Zur Darstellung der leitungsbahnen im Trigonum femorale (Schenkeldreieck) sind Haut, Unter haut und Fascia lata entfernt worden. Das Schenkeldreieck wird kra nial durch das lei stenband (lig. inguinale), lateral durch den M. sartorius und medial durc h den M. adduc tor longus begrenzt. Es enthält die aus dem Becken kommenden leitungsbahnen, die u nterhalb des leistenbandes durch die lacuna musculorum und die lacuna vasorum (vgl. C) auf die Oberschenkelvorderseite treten. Die muskuläre G ru ndlage des Trigonum femo rale b ilden von lateral nach medial die Mm. ilio psoas u. pectineus.
N. cutaneus femoris lateralis A. circumflexa ilium superficialis M. tensor fasciae latae M. iliopsoas ---F.� A. pudenda externa
N. femoralis --�� A. femoralis --4I!-:\II !- f:-:--'-+:--:-�'!S1r-e-. v. femoralis
A. profunda femoris
--fL!fI!.';-'�7\'f,;-��Htt
"":-""':''--- Funiculus spermaticus M. pectineus
'+-f--!::-;;�;-11�-1
_ _
M. sartorius
. - M. adductor ...longus M. gracilis
Tractus iliotibialis
M. quadriceps --E1�-'--''':''H��'-I.�l!j femoris A. circumflexa ilium profunda communis
Fascia lata ---\-'--
A. iliaca interna
Spina iliaca anterior superior lig. inguinale ----\-. ." Rete articu/aris ---!--"""'--.."", genus
II-'---''C-- A. genus descendens
,..----- A. iliaca externa /---- A. epigastrica inferior
A. circumflexa i/ium superficialis
�---- R. pubicus A. epigastrica superficialis
Symphysis pubica
A. femoralis Aa. pudendae externae
Tuberculum pubicum
B Astfolge der A, iliaca externa am Ü bergang zur A. femoralis im Bereich des leistenbandes
542
Untere Extremität
5.
Topografie der Leitungsbahnen
M. obliquus ---��� externus abdominis
.. ... Lig. inguinale ---........
-
� ------
N. cutaneus femoris lateralis Lacuna musculorum
{
. ��� N. femoralis -------....!Jl1 M. iliopsoas
M. iliacus M. psoas major
:.:__:��-:;;::-:��or---- Fibrae intercrural s
--
Bursa iliopectinea
-- �---'-�
Arcus iliopectineus
{
Crus mediale Crus laterale
}
Anulus inguinahs superficiahs
Lig. reflexum Anulus femoralis
Fossa acetabuli
Lacuna vasorum
Aponeurose des M. obliquus extemus abdominis
Lig. lacunare
R. femoralis des N. genitofemoralis
Symphysis pubica
A. u. V. femoralis
lig. pectineum (Cooper-Band)
RosenmüllerLymphknoten
Spina ischiadica
....... .. i:II..�-- Tuber ischiadicum
C leistenregion und Inhalt von lacuna musculorum und lacuna vasorum Ansicht von vorne. Die Abbildung zeigt einen Teil des rechten Os coxae und den angrenzenden Bereich der vorderen, unteren Bauchwand mit dem Anulus i ng u inalis superficialis sowie den Inhalt der Lacuna muscu lorum und Lacuna vasorum unterhalb des Lig. inguinale. Die von Leis tenband und oberem Beckenrand begrenzte Durchtrittsstelle für Mus keln und Gefäße wird durch den bindegewebigen Arcus iliopectineus in eine laterale Muskel- (Lacuna musculorum) und eine mediale Gefäß pforte (Lacuna vasorum) unterteilt. lacuna vasorum: Sie l iegt medial des Arcus iliopectineus. Durch diese .Gefäßpforte" verlaufen von lateral nach medial der R. femoralis des N. genitofemoralis, die A. femoralis und die V. femoralis sowie die Vasa Iymphatica inguinalia profunda (hier nur ein Lymphknoten dargestellt). Den medial von der V. femoralis liegenden Teil der Lacuna vasorum bezeichnet man als Schenke/ring (Anu/us (emoralis). Durch ihn gelangen
die Lymphgefäße vom Oberschenkel in das Becken. Der Anulus femo ralis wird von einer dünnen Bindegewebsplatte, dem S ptum femoral (hier nicht dargestellt), verschlossen, in dem meistens ein Lymphkno ten liegt (Rosen müller-Lymphknoten), der zur Gruppe der tief n Lei stenlymphknoten gehört (vgl. S. 522). lacuna musculorum: Sie liegt lateral des Arcus iliopectineus. Durch diese .Muskellücke" ziehen der M. iliopsoas, der N. femoralis und der N. cutaneus femoris lateralis. Beachte den unter dem M. iliopsoas gelegenen Schleimbeutel, die Bursa iliopectinea. Sie ist der größte Schleimbeutel der Hüftregion und kom muniziert in 1 5 % der Fälle mit der Gelenkhöhle des Hüftgelenks. Aus diesem Grund kann eine Entzündung dieser Bursa (Bursitis) auch die Folge einer entzündlichen Erkrankung des Hüftgelenks sein. Bei einer Entzündung ist die Bursa iliopectina häufig schmerzhaft und geschwol len und kann dann bei MRT-Aufnahmen gelegentlich mit Tumoren ver wechselt werden.
o Bindegewebige und knöcherne Begrenzung von Lacuna
Spina iliaca anterior superior Lacuna vasorum
Lacuna - --� musculorum
Anulus inguinalis superficialis
Lig. inguinale Arcus iliopectineus
........ ... -:-:-- Lig. reflexum Tuberculum pubicum
Eminentia iliopubica lig. pectineum (Cooper-Band)
Lig. lacunare
musculorum und Lacuna vasorum Schema der rechten Leistenregion, Ansicht von vorne. Die bindegewe bige Grenze zwischen Lacuna musculorum und Lacuna vasorum bildet der Arcus iliopectineus, ein verstärkter medialer Teil der Musculus-iliacus Faszie. Er verbindet das Lig. inguinale mit der Eminentia iliopubica. Den Bindegewebszug, der am medialen Ansatz des Leistenbandes bogenför mig nach unten verläuft, bezeichnet man als Lig. lacunare, welches sich nach medial als Lig. pectineum ((ooper-Band) auf den R. superior ossis pubis fortsetzt. Dieses scharfkantige Lig. lacunare bildet die mediale Begrenzung der Lacuna vasorum und kann bei sog. Schenkel hernien eine Einklemmung des Bruchsackes begünstigen (vgl. S. 2 1 2). Oberhalb vom Leistenband liegt der Anulus inguinalis superficialis, die äußere Öffnung des Leistenkanals (vgl. 5. 208). Die laterale Begrenzung der Lacuna mus cu/orum bildet die Spina iliaca anterior superior.
543
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.4
----- --------
Arterielle Versorg ung des Oberschenkels
Fließrichtung bei Ausbildung eines Kollateralkreislaufes
A. iliaca A. iliaca externa
Aorta abdominalis
A. epigastrica superficialis A. circum flexa ilium superficialis M. piriformis ----::.:"11.'
Aa. per- ---\jH--____+:.Ir. forantes
A. perforans I
A. sacralis lateralis
A. perfora ns 11
Aa. puden dae externae R. ascendens R. descendens
}
A. circumflexa femoris lateralis
A. profunda femoris A. femoralis
'--\1---- A. poplitea --r--il---- Hiatus adductorius
A. superior --�' lateralis genus
A. superior medialis genus
A. inferior --..,-r:o lateralis genus Caput fibulae
"..--- A. inferior medialis genus
A. tibialis ---+-.. anterior
A Verlauf und Astfolge der A. femoralis Die A. femoralis verläuft a ls Fortsetzung der A. iliaca externa am media len Oberschenkel zum Addu ktorenkanal. in dem sie zur Rückseite des Beines gela n g t. Nach ihrem Durchtritt durch den Hiatus adductorius trägt sie die Bezeichnung A. poplitea. I m klinischen Alltag wird die A . femoralis h äufig als A. femoralis super(icialis bezeichnet, da sie, im Gegensatz zur A. profunda femoris, die aus ihr hervorgeht (s. D), einen oberflächlichen Verlauf auf der Oberfläche der Oberschenkelvorder seite nimmt.
544
M. adductor magnus
.f--c'----- A. poplitea
---'--- Hiatus adductorius
adductorius a
b
-.tI--- A. poplitea
B Verlauf der A. profunda femoris und Durchtrittsstellen der Aa. perforantes im Bereich der Adduktorenmuskulatur a Rechter Oberschenkel, Ansicht von vorne; b schematischer Längs schnitt durc h die Adduktorenmuskulatur auf Höhe der Aa. perforantes. Aus der A. profunda femoris treten etwa 3 - 5 Endäste, die durch den oberschenkelnahen Ansatzbereich der M m . adductores von der Vor der- zur Rückseite des Oberschenkels ziehen ( Aa. perforantes 1 - 1 1 1). Sie versorgen die ischiokrurale Muskulatur (Mm. biceps femoris, semi tendinosus u. semimembranosus). Die Durchtrittsstellen liegen in der Regel oberhalb und unterhalb des M. adductor brevis sowie unmittelbar oberhalb des Hiatus adductorius. Aufg rund eines guten Kollateralkreis laufs mit Ästen der A. iliaca interna (A. glutea inferior und A. obturato rial wird eine Unterbindung der A. femoralis proximal des Abgangs der A. profunda femoris relativ g u t toleriert. =
f 1= a
A. profunda femoris
�---
M. adductor brevis
M. adductor magnus
A. glutea inferior
R. pubicus
A. femoralis
A. perforans 111
A. obtura toria
A. circum flexa femoris medialis A. circum flexa femoris medialis (Rr. profundus. ascendens. descendens)
A. profunda femoris
A. glutea superior
A. epiga strica inferior
�IP"""'�-
Unterbindungs steIle der A. femoralis mit Kollateral kreislauf
A. femoralis
A. iliaca communis A. circum flexa ilium profunda
M. adductor longus
d
A. circumflexa femoris lateralis A. femoralis
A' circumflexa femoris lateralis
A. circumflexa femoris medialis
A. circum flexa femoris medialis
R. descendens (der A. circum flexa femoris lateralis) A. circumflexa femoris lateralis
A. circumflexa femoris lateralis
A. circum flexa femoris medialis
A. circum flexa femoris medialis
e
�
=1t c
f
C Varianten der Astabgänge aus der A. femoralis (nach Lippert u. Pabst) a A. profunda femoris sowie Aa. circumflexae femoris medialis u. latera lis entspringen gemeinsam aus der A. femoralis ( 5 8 % der Fälle - und so auch in den anderen Abb. auf dieser Seite dargestellt); b die A. circumflexa femoris medialis entspringt direkt aus der A. femo ralis ( 1 8 % der Fälle); c die A. circumflexa femoris lateralis entspringt direkt aus der A. femo ralis ( 1 5 % der Fälle); d beide Aa. circumflexae entspringen aus der A. femoralis (4 % der Fälle); e der R. descendens der A. circumflexa femoris lateralis ist ein direkter Ast der A. femoralis (3 % der Fälle); f beide Aa. circumflexae haben einen gemeinsamen Stamm (1 % der Fälle).
__ Untere Extremität -------
Spina iliaca
anterior superior
lig . ingu inale
--_--.:.... .
N. cutaneus ----IL.i.....Ji
femo ri s latera lis
M . sartorius ----f-t4....J M. tensor ----,(iU. fasciae latae M. rectus femoris --4�___� .
Aa.gluteae superior u. inferior N. femoralis
M. adductor longus
Plexus sacralis
A. u . V. femoralis
�;;.,--- M. iliopsoas
M. adductor magnus
��---'!--- A. u. V. femoralis femoris medialis
M. gracilis
�#--- M. pectineus
A. profunda ----l�-J femoris A. perforans ---1-<"-'-" A. circumflexa ---+lu:...L. femoris lateralis. R. descendens Tractus iliotibialis
Membrana vasto adductoria
--- N. obturatorius
1---- M. adductor
M. sartorius
brevis
1--:7--- M. adductor longus
M. rectus femoris
---- M. gracilis
M. vastus ---IE-I-.L1-:": intermedius
M. vastus medialis
N. saphenus
�.....--""'�-- A. circumflexa
A. circumflexa femoris lateralis. R. ascendens
M. rectus femoris
Topografje der Leitungsbahnen
A. u. V. iliaca externa
----,IJ!...L .'
-
5.
--+l�-\-""'LJ.'.IU ----ttl\��H�flIJ.,UJ.
M. vastus ----!-��... .. I lateralis
---- M. adductor magnus ---- A. u. V. femoralis !----- N. obturatorius. R. cutaneus
N. saphenus Membrana vastoadductoria
v.t---- M. sartorius
M. vastus medialis
E lage des Adduktorenkanals (Canalls adductorius) Rechter Oberschenkel. Ansicht von vorne. Ge meinsam mit der A. u. V. femoralis zieht der N. saphenus auf der Vorderseite des Ober schenkels in den Adduktorenkanal. Während die beiden Gefäße über den Hiatus adducto rius weiter in Richtung Kniekehle verlaufen. durchbricht der N. saphenus zusammen mit der A. genus descendens die Membrana vasto adductoria. um zur medialen Seite des Kni ge lenks zu gelangen (vgl. F).
'.7:ii�--- N. saphenus
F Begrenzungen und Inhalt des Addukto renkanals (Canalis adductorius) I.�---- A. genus descendens
•
Rete patellare ----'--�--'--;/
D Blutversorgung des Oberschenkels durch die A. profunda femoris Rechter Oberschenkel. Ansicht von vorne. U m d e n Verlauf d e r A. profunda femoris am Ober schenkel darzustellen. wurden die Mm. sarto rius. rectus femoris. adductor longus u. pecti neus teilweise entfernt und die A. femoralis in ihrem mittleren Abschnitt abgetragen. Aus Gründen der Ü bersicht wurden die Venen bis auf die V. iliaca externa ebenfa l ls entfernt. Kra nial des lig. i n gu i nale sind sowohl die vordere Bauchwand als auch die Becken- und Bauchor gane nicht dargestellt. Während die Äste der Aa. circumflexae medialis u. lateralis vorwie-
Begrenzung • M. adductor longus (hinten) M. adductor magnus (medial) Membrana vastoadductoria (vorne) • M. vastus media/is (lateral) •
gend die Extensoren und die Adduktoren des Oberschenkels mit Blut versorgen. gelangen die Endäste der A. profunda femoris (Aa. per forantes 1 -111. s. B) an der medialen Seite des Femur durch Lücken im Ansatzbereich der Mm. adductores auf die Rückseite des Ober schenkels und versorgen die ischiokruralen Muskeln (Mm. biceps fernoris. semitendinosus u. semimembranosus). Beachte: Der Adduktorenkanal wird nach vorne durch die Membrana vastoadductoria be grenzt. Durch sie treten die A. genus descen dens und der N. saphenus hindurch (s. E u. F).
I n ha lt • A. femoralis V. femorafis N. saphenus • A. genus descendens •
•
}
durchbrechen die Membrana vastoadductoria
545
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.5
Gesä ßregion (Regio g lutealis): Gefäße und Nerven im Überblick
Nn. clunium superiores
N. iliohypogastricus. R. lateralis
N. iliohypogastricus. R. lateralis
Nn. clunium superiores
Fascia glutea (M.gluteus medius)
Fascia glutea ( M . gluteus medius) Nn. clunium medii
Nn. clunium medii
Fascia glutea ( M . gluteus maximus)
M. gluteus maximus
Nn. clunium inferiores
Nn. clunium inferiores
N. cutaneus femoris posterior
M. adductor magnus N. cutaneus femoris posterior
Sulcus glutealis
Fascia lata
A Faszienverhältnisse und Hautnerven im Bereich der oberflächlichen Gesäßregion Rechte Gesäßregion. Ansicht von h inten. Die Regio glutealis wird von der Fascia g l utea. einem Teil der Fascia lata. bedeckt (wobei der Begriff Fascia lata genau genommen nur den Teil unterhalb der Mm. g lutei medius u. maxi mus bezeichnet). Auf dem M. gluteus maxi mus senkt sie sich septenartig zwischen die Muskelbündel. Am Ü bergang zwischen Gesäßregion und Oberschenkelrückseite liegt die leicht bogenförmig verlaufende Gesäßfurche (Sulcus glutealis). in der Verstärkungszüge der Fascia lata auf Höhe des Tuber ischiadicum quer über den Ober schenkel ziehen. Beachte i m Hinblick auf die Oberflächenanatomie: Der schräg verlau fende. kaudale Rand des M. gluteus maximus (s. B) kreuzt die Gesäß falte. Sein Verlauf ist also nicht identisch mit dem der Gesäßfalte !
Fascia lata. Tractus iliotibialis
M . gracilis M. semi- --....Alr-':':'ll---\·\1 tendinosus
femoris. Caput longum
N. cutaneus femoris posterior M. semimembranosus
7-"'�-::-i--- M. biceps
.L...
_ _
A. u. V. poplitea --�I+IIY
':lt'I;�--:--+t--- N . tibialis ""r-.ll.....--- N. fibularis
(peroneus) communis
' 1"':7-��-- N. cutaneus
surae lateralis
B Gesäßregion und Oberschenkelrückseite nach Entfernung der Faszien Rechtes Bein. Ansicht von hinten. Nach Entfernung der Fascia lata kann der ü ber weite Strecken subfaszial verlaufende Hauptstamm des N. cuta neus femoris posterior bis in die Kniekehle verfolgt werden.
546
.fWH\--Hl--- N. cutaneus
surae medialis
Untere Extremität
M. gluteus maximus
-------
5.
Topografie der Leitungsbahnen
ri.._--- M.gluteus medius
A.. V. glutea u. N. gluteus superior im Foramen ischiadicum majus. Pars supraprriformis (Foramen suprapiri forme)
N. gluteus inferior Foramen ischia dicum majus. Pars infrapiri formis (Foramen infrapiriforme)
--
N. ischiadicus
r:-r__-- M. piriformis
A. u . V. glutea inferior
M. gemellus superior
N. cutaneus femoris posterior
."..-- M.obturatorius intemus M. gemellus inferior
N. pudendus. ---'ilii: Rr. perineales
A. comrtans n. ischiadici
M. obturatorius internus lig. sacrotuberale
M. quadratus femoris
Tuber ischiadicum
M. gluteus maximus N. rschiadlCus
N. cutaneus femoris posterior. Rr. perineales
M. adduclor magnus
�----'1HI--- N. cutan us
M. adductor magnus
femoris posterior
M. gradlis -------tM. M. semi- -----� membranosus
C Gefäße und Nerven der tiefen Gesäßregion Rechte Seite nach teilweiser Entfernung des M. gluteus maximus. An sicht von h inten. Die leitungsbah nen der tiefen Gesäßregion verlaufen in einem ausge dehnten Fett- und Bindegewebsraum unterhalb des M. gluteus maxi mus. Der Boden des Bindegewebsraumes wird von den Mm. piriformis, obturatorius internus, gemelli u. quadratus femoris gebildet. Über die
+rfdl--- M. semit ndinosus ---,.-.tIl-H---- M. biceps femoris. Caput longum
Foramina ischiadica steht er mit den Bindegewebsräumen des kleinen Beckens und der Fossa ischioanalis (hier nicht dargestellt) in Verbin dung. Als topografische Orientierungshilfe dient der M. piriformis. Er zieht von der Facies pelvica des Kreuzbeins durch das Foramen ischia dicum majus zur Spitze des Trochanter major und unterteilt dabei das .große Sitzbeinloch" in einen supra- und infrapiriformen Abschnitt (s. A, S. 548).
o Va ri a ble r Verlauf des N. lschiadicus in Bezug zum M. piriformls
N. tibialis
M. piriformis
b
a
N. ischiadicus im Foramen infrapiriforme
c
N. fibularis (peroneus) communis
N. fibularis (peroneus) communis im Foramen suprapiriforme
(nach Rauber/Kopsch) a Der N. ischiadicus verlässt das kleine Becken durch das Foramen infra piriforme (nahezu 85 % aller Fälle). b Es liegt eine sog. hohe Teilung des N. ischiadicus vor (etwa 1 5 % der Fälle), wobei der Fibularisanteil (N. fibularis [ peroneus) communis). und manchmal auch der N. cutaneus femoris posterior, durch den M. piriformis hindurchzieht und dabei komprimiert werden kann (Piriformissyndrom). Als .Piriformissyndrom" werden häufig auch die Beschwerden bezeichnet, die sich im Anschluss an ein Trauma in der Gesäßregion entwickeln können und mit intensiven Schmerzen in der Glutäalregion einhergehen. Ob diese Beschwerden auf eine Kompression von Teilen des N. ischiadicus zurückzuführen sind, ist dabei aber noch nicht gesichert. e Der Fibularisanteil des N. ischiadicus verlässt das kleine Becken ober halb des M. piriformis dureh das Foramen suprapiriforme (selten, nur ca. 0,5 % der Fälle).
547
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.6
-
------
Gesäßregion (Regio g lutealis): Foramina ischiadica u n d N . ischiadicus
B Grenzen der Foramina ischiadica und durch sie durchziehende Strukturen Ü ber die Foramina ischiadica steht der subglutäale Bindegewebsraum mit den Bindegewebsräumen des kleinen Beckens und der Fossa ischio a nalis in Verbindung. Das Foramen ischiadicum majus wird durch den M. piriformis in ein Foramen suprapiriforme und ein Foramen infrapiri forme u nterteilt.
�--- Crista iliaca
Spina iliaca posterior superior
Spina iliaca anterior superior
Os sacrum M. piri- -'H'-::-:-T"'._ formis
__::-------1--- Foramen
supra piriforme
Foramen �Ii;::��jjiiliii.�;t--- infr apiri-
Lig. sacro- --dl�:-ti spinale
Foramen ischiadicum majus
Foramen
Grenzen
• Fo ram e n isch ia d icu m maj us
• I nc isu ra i sch i ad ica m aj o r • Lig. s acrospi n a le • Os sacrum
• Forame n ischiadicum m in u s
• Incisura i schi ad ica minor • Li g. s ac rosp inal e • Lig. sac rotuberal e
forme
Lig. sacro tuberale
Incisura ischiadica major
Spina ischiadica
Incisura ischiadica minor
ischiadicum minus
A lage der Foramina ischiadica majus und minus Rechtes Hüftbein, Ansicht von lateral.
Spina iliaca posterior superior Vasa glutea superiora, N . gluteus superior
Spina Trochanter Linie
----''"'e�,..-.,;;::-'+--- M. piriformis
��::"",!II;;l!!:;:;="-:::--T-Trochanter major !---!"--
Tuber Trochanter Linie
548
• Foramen suprapiriforme - A. u. V. glutea superior - N . gl ute u s superior • Foramen infrapiriforme - A. u. V. glutea i n fe ri or - N . gluteus inferior - A. u. V. p ud en da interna - N . p ud endu s - N. ischiadicus - N . cutaneus femo ris posterior - A. u. V. p ude nda intern a - N. pudendus - M. obtu ra tori u s internu s
Michaelis Raute
Proc. spinosus, LWK 4
Tuber ischiadicum
Durchziehende Strukturen
Spina Tuber-Linie
Vasa glutea inferiora, N . gluteus inferior, N. pudendus N. ischiadicus
C Hilfslinien zum Aufsuchen der in der Regio glutealis verlaufenden leitungs bahnen Rechte und l in ke Gesäßregion, Ansicht von hinten. Die H ilfslinien orientieren sich an folgenden Punkten: Spina iliaca posterior superior (seit licher Eckpunkt der M ichaelis-Raute), Tuber ischiadicum und Trochanter major. Spina-Trochanter-linie: Zwischen mittle rem und oberem Drittel l iegt die Austritts steIle der Vasa glutea superiora aus dem Foramen suprapiriforme; Tuber-Trochanter-linie: Zwischen mittle rem und medialem Drittel verläuft der N. ischiadicus nach kaudal; • Spina-Tuber-linie: Auf der M itte dieser li n ie liegen die Austrittsstellen des N. ischia dicus, des N. g l uteus inferior u nd des N. pu dendus sowie der Vasa pudenda interna u. g lutea inferiora aus dem Foramen infrapiri forme. •
•
untere Extremität _
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
..._ . ---
.n
N. gluteus superior
Topografie der Leitungsbahnen
Spina iliaca anterior superior
D Gefäße und Nerven der Regio glutealis und der Fossa ischioanalis Rechte Gesäßregion nach Entf r nung der Mm. glutei maximus u. medius, Ansicht von hinten. Beachte den Verlauf der Vasa pu denda interna und des N . puden dus in der lateralen Wand der Fossa ischioanalis im sog. Alcock-Kanal (Canalis pudendalis), einer Faszien duplikatur des M. obturatorius in ternus (5. S. 472).
M. tensor fasciae latae
----r.i�.JI"---!:,.L.___,!.I!![L
M. pirifonmis
---�����'..!!
M. gemellus superior
N. gluteus inferior ---���':.L----' Vasa glutea ---���-f,.."!,:",, inferiora N. pudendus
5.
M.gluteus minimus
Spina iliaca ---'+-l,""":-_::i!.._ posterior superior A. glutea superior
--
M. obturatorius internus
--1�;;;.---,. . ::7:-�
_ _
M. gemellus inferior
A. u. V. pudenda _---;:4'; interna
Ast der A. circumflexa femoris medialis
M. obturatorius internus
Bursa trochanterica
Canalis pudendalis (Alcock-Kanal)
M. quadratus femoris
lig. sacrotuberale M. adductor -------1 magnus
N. ischiadlcus M. adductor magnus
M.gracilis ----.::..w� M. semi tendinosus
Äste der A. circumflexa femoris medialis M. semi membranosus
M. biceps femoris, Caput longum
N. cutaneus femoris posterior Crista iliaca
M. gluteus ----f-'-- medius
M. gluteus ---�=-- medius N. gluteus ---I-�-==-<:: superior
:-.":---:--- ventrogluteales Jnjektionsfeld
---=-C,.--f--- M. tensor
fasciae latae
maximus
.�-+-- Spina iliaca
anterior superior
M. gluteus ---t� maximus
/">':'+/--- M. tensor fasciae latae Handflclche auf dem Trochanter major
-"-"-�:-!--- Trochanter major � ---' ..J.-_ _
von-Hochstett� Or ieck
Tractus iIiotibialis
a
E Lokalisation der Nn. ischiadicus und gluteus superior und ihr Schutz bei intraglutäalen Injektionen Rechte Gesäßregion, Ansicht von lateral. a I n der Regio glutealis verlaufen zwei besonders wichtige Nerven, der N. ischiadicus und der N. gluteus superior. Um diese Nerven bei intra muskulä ren I njektion en nicht zu gefährde n, sollte die intraglut äale In jektion mit einem größtmö glichen Sicherheitsabstand zu diesen Struk turen erfolge n. Dass dieser Sicherheitsabstand eingeha lten wird, ge währlei stet die Injektio n innerha lb des sog. von-Hochstetter-Dreiecks.
b b Aufsuchen des von-Hochstetter-Dreiecks: Das von-Hochstetter-Drei eck liegt in der seitlichen, vorderen Glutäalregion (daher auch die Bezeichnung ventroglutäale Injektion). Bei einer intramuskulären Injektion, beispielsweise auf der rechten Seite, legt man die Hand ftäche der linken Hand auf den Trochanter major und die Spitze des Zeigefingers auf die Spina iliaca anterior superior. Bei abgespreiztem Mittelfinger erfolgt die Injektion möglichst senkrecht zur Hautober fläche in das dreieckige Feld zwischen den beiden Fingern und der Crista iliaca.
549
5.
5.7
Topografie der Leitungsbahnen
Fossa ischioanalis (infralevatorischer Rau m)
Spina iliaca ----t--;�____::� posterior superior
M . obturatorius internus
M. gluteus --e'H-+--< maximus
�....,.,--::-:-:-----::'-:--;!�- lig. sacro
Os coccygis --f--�
tuberale
M. levator ani
Fossa ---=-.... ischioanalis
'-----'la--'J..-�r-- Tuber
ischiadicum
M. transversus perinei superficialis M. �ra �sversus pennel profundus
A Muskuläre Begrenzung der Fossa ischioanalis Linke u nd rechte Gesäßregion. Ansicht von hinten . Die sagittal a usge richtete. pyramidenförmige Fossa ischioanalis liegt jeweils lateral des M . levator ani. Die Spitze der dreiseitigen Pyramide zeigt symphysen wärts. die Basis weist nach hinten. Folgende Muskeln begrenzen die Fossa ischioanalis: • • • •
medial der M. levator ani. lateral der M . obturatorius internus und kaudal der M . transversus perinei profundus; nach h inten wird der Eingang in die Fossa ischioanalis von M. gluteus maxi mus und Lig. sacrotuberale begrenzt.
550
I
Diaphragma urogenitale
Der Fettkörper. der die Fossa ischioanalis weitgehend ausfüllt (Corpus adiposum fossae ischioanalis). dient als Verschiebepolster und kann beispielsweise bei der Entleerung des Darms oder bei der Geburt nach h inten unten a usweichen. Er wird von den Ästen der Vasa pudenda interna und des N. pudendus durchquert (s. B). deren Stämme in einer Faszienduplikatur des M. obturatorius internus (Canalis pudendalis bzw. Alcock-Kanal) verlaufen (s. A. S. 552).
Untere Extremität
Prostata
Harnblase
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Peritoneum
�W7'+--:1+--- Paracystium Foramen obturatum
---,---.
l,.tHl+--H----;- M. levator ani
"
Io-/:'f-----'--- M. obturatorius internus
transversus �������t----T--- M.perinei profundus
Canalis pudendalis (Alcock-Kanal) mit den Vasa pudenda interna und dem N. pudendus
M. ischio cavernosus
a
Fascia perinei superficialis
Bulbus penis mit M. bulbospongiosus
Gebärmutter
Vagina
Haut
subkutaner Dammraum
Peritoneum
=-77�71�H--52''F:--- Paracolpium ���;L.-H�+.t;�.:::.--.!-- M. levator ani Canalis pudendalis (Vasa pudenda interna und N. pudendus) Fascia perinei superficialis
-
11t' +->�----,-- M. obturatorius
���
_ _ , _ _
internus
-1-------,-=-�fE.�
�����&-:..----+- M. transversus
perinei profundus
o Peritonealhöhle _ subperitonealer
(supralevatorischer) Raum
M. ischio cavernosus
-
b
Haut
M. bulbo spongiosus
Vulva
Fossa ischioanalis (infralevatorischer Raum) Fascia pelvis viscerahs
subkutaner Dammraum
B Die Fossa ischioanalis als unterste Etage des Beckenraumes a Frontalschnitt durch ein männliches Becken auf Höhe der Prostata; b nach h inten geneigter Frontalschnitt durch ein weibliches Becken auf Höhe der Vag ina. Der Beckenraum wird durch das Peritoneum und den Beckenboden in drei Etagen gegliedert:
Fascia pelvis parietahs
Die Beckenorgane haben an der Ausgestaltung der Peritonealhöhle und des subperitonealen Raumes unterschiedlichen Anteil. in der Fossa ischioanalis sind sie dagegen nicht vertreten. Während der peritoneale Raum vom Peritoneum parietale bzw. viscerale (bei intraperitonealer Lage der Organe. 2. B. Ovar) ausgekleidet wird. wird der subperitone ale Raum von den sog. Beckenfaszien (Fascia pelvis parietalis und Fascia pelvis visceralis) ausgekleidet (s. S. 1 8 1 ).
•
obere Etage: Peritonealhöhle des kleinen Beckens; mittlere Etage: subperitonealer (supralevatorischer) Raum; • untere Etage: infralevatorischer Raum (Fossa ischioanalis). •
551
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.8
Canalis pudendalis u nd Reg io perinealis ( Regio urogenitalis und Reg io a na lis)
-+i'iT.-'��-;;--- Cauda equina A lage des Canalis pudendalis (Alcock Kanal) und durchziehende leitungs bahnen Rechte Beckenhälfte, Ansicht von medial. Mit Ausnahme der Mm. psoas major, piriformis u. obturatorius internus sind alle Muskeln ent fernt. Aus Gründen der Ü bersichtlichkeit sind auch die einzelnen Venen nicht dargestellt. Der Alcock-Kanal ist eine Faszien-Duplikatur des M . obturatorius internus. Er beginnt un m ittelbar unter der Spina ischiadica und zieht in der lateralen Wand der Fossa ischioanalis unterhalb des Arcus tendineus m. levatoris ani in Richtung Symphysis pubica bzw. Hinterrand des Diaphragma urogenitale (s. S. 1 60). Die Leitungsbahnen, die in ihm verlaufen (Vasa pudenda interna, wobei hier nur die Arterie dargestellt ist, und N. pudendus, vgl. B) ha ben zuvor das kleine Becken durch die infra piriforme Abteilung des Foramen ischiadicum majus verlassen und sind durch das Foramen ischiadicum minus in den Canalis pudendalis eingetreten. Sie verlaufen mit ihm in Richtung Symphyse bzw. H interrand des Diaphragma urogenitale.
Corpus vertebrae LV A. glutea superior (durch das Foramen suprapiriforme)
A. iliaca ------,F-'''T-'-, communis
Plexus sacralis
A. iliaca interna
M. piriformis
A. iliaca externa
A. glutea inferior
M. iliopsoas
A. pudenda interna, N. pudendus (durch das Foramen infra piriforme)
N. obturatorius ---�+--J7i! A. obturatoria -----;;"f--s'h
�;";:���-IF-- M . coccygeus
Spina ischiadica -....h ..., .....
.....,:.;. .. ..fL..." _ Lig. sacrospinale
M. obtura torius internus
Foramen ischia dicum minus
Symphysis pubica
M. levator ani
A. femoralis
Lig. sacrotuberale
M. transversus perinei profundus
B Versorgung von Anus, Damm und äußeren Geschlechtsorganen durch den N. pudendus und die Vasa pudenda interna Regio glutealis und Fossa ischioanalis der rech ten Gesäßseite, Ansicht von hinten. Um den Verlauf des N . pudendus sowie der Vasa pu denda interna darzustellen, wurden der M. glu teus maximus und das lig. sacrotuberale teil weise, das Fettgewebe der Fossa ischioanalis vollständig entfernt. Auf ihrem Weg durch den Canalis pudendalis (hier nicht dargestellt, um den Verlauf von Nerv und Gefäßen unterhalb des lig. sacrotuberaJe sichtbar zu machen) zweigen die einzelnen Nerven- und Gefäßäste nacheinander fächerförm ig ab und versorgen Anus, Damm und äußere Geschlechtsorgane. Im Rahmen der Geburtshilfe wird sehr h äufig die sog. Pudendusanästhesie durchgeführt, bei der der N. pudendus auf Höhe der Spina ischiadica (also noch vor seiner Aufzweigung in die Nn. rectales i n feriores, perineales, dor salis clitoridis sowie labiales posteriores) durch eine Leitungsanästhesie vorübergehend aus geschaltet wird (s. S. 536).
Arcus tendineus m. levatoris ani
A. u. V. glutea inferior
N. gluteus inferior
M. piriformis
M. gluteus maximus N. pudendus N. cutaneus femoris posterior
M. gemellus superior
,iiilt- torius internus
A . u . V. pudenda interna
ii
M. obtura-
M. gemellus inferior
Nn. rectales inferiores
M. quadratus femoris
Lig. anococ cygeum
Lig. sacro tuberale
Anus Nn. perineales
Tuber ischiadicum
Nn. scratales posteriores
M. gluteus maximus
Scratum
Rr. perineales, N. cutaneus femoris posterior
552
N. ischiadicus
A. pudenda interna, N. pudendus im Alcock·Kanal
N. cutaneus femoris posterior
Untere Extremität
Topografie der Leitungsbahnen
N. pudendus. Nn. scrotales posteriores
M. bulbo spongiosus
Scrotum
5.
--
N. pudendus N. cutaneus
- femoris postenor - Nn. anococcygei
/
M. transversus perinei superficialis
- Nn. dunium medii
N. pudendus. N. dorsalis penis
- Nn. dunium superiores
M. gracilis
• Nn. dunium inferiores - N. ilioinguinalis u.
M. adductor
L_----- magnus
N. genitofemoralis. R. genitalis
r----- N. cutaneus
femoris posterior
Tuber ischiadicum
C Sensible Innervation der Reglo perinealls (Regio analls und Reglo urogenltalls) beim Mann Steinschnittlage. Zur Darstellung des V rlaufs des N. pudendus ist auf der linken S it die Haut entfernt (nach Mumenthaler).
Anus N. pudendus. Nn. rectales inferiores
M. sphincter ani externus
Ostium urethrae externum
M. levator ani
M. bulbo spongiosus
Glans clitoridis
M. gluteus maximus
N. pudendus. N. dorsalis ditoridis N. pudendus. Nn. labiales posteriores M. gracilis
Labium minus Ostium vaginae M. transversus perinei superficialis Perineum N. pudendus. Nn. perineales
-=�
_ _ _ _ ---' L...
---- -----�
�------ N. cutaneus
femoris posterior. Rr. perineales N. cutaneus femoris posterior Tuber ischiadicum
Sensible Innervation der Regio perinealis (Regio analis und Regio urogenitalis) bei der Frau Steinschnittlage. Zur Darstellung des Verlaufs des N. pudendus ist auf der linken Seite die Haut entfernt (nach Mumenthaler). o
Anus M. sphincter ani externus
N. pudendus. Nn. rectales inferiores
M. levator ani
M. gluteus maximus
Nn. clunium inferiores
553
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.9
Rückseite des Oberschenkels (Regio femoris posterior) u n d der Knieregion (Reg io genus posterior)
A Gefäße und Nerven der Oberschenkelrückseite Rechter Oberschenkel. Ansicht von hinten. Um die Gefäße und Nerven in ihrem Verlauf von der Glutäalregion über die Rückseite des Oberschenkels zur Kniekehle (Fossa poplitea. vgl. C) darzustellen. wurden Haut und Muskel faszien sowie folgende M uskeln teilweise ent fernt: Mm. glutei maximus. medius u . biceps femoris. Zur Darstellung des Hiatus adducto rius (Durc htritt der A. u. V. femoralis) wurde der M. semimembranosus etwas nach medial gezogen (zum Verlauf der Leitungsbahnen i n der Tiefe der Fossa poplitea s. f). Die Blut versorgung der Oberschenkelrückseite wird im Wesentlichen von Ästen der A. profunda femoris (Aa. perforantes 1- 111) und vom R. pro fundus (nicht dargestellt) der A. circumflexa femoris medialis vorgenommen. In seinem proximalen Teil wird der N. ischiadicus von der A. comitans n. ischiadici a us der A. glutea infe rior versorgt. im distalen Abschnitt von Ästen der Aa. perforantes 1- 111.
"---- Crista iJiaca
M. gluteus maximus
M. gluteus medius
Vasa glutea superiora. N. gluteus superior
M. gluteus mini mus
N. gluteus inferior
M. piriformis
N. pudendus N. ischiadicus A. glutea inferior
Bursa ....____ ..
trochanterica
Lig. sacro tuberale
M.gluteus maximus
N. cutaneus femoris posterior
M. quadratus femoris
M. obturatorius internus
A. comitans n. ischiadici
�F-��!!S-- A. perforans 1 M. biceps femoris. Caput longum M. adductor magnus
+tffi�H!'---:��-- A. perforans H A. perforans 1 M. adductor --h---lt- magnus
\-'--f-- A. perforans 11 ��'+"'-- A. perforans 111 Hiatus adductorius
b':�"""-+-- A. poplitea
M.gracilis ----F. M. semi- ----I!-I:-�,..,--....(i tendinosus --U��S--+-'--'J--- A. perforans 111 Hiatus -----I!!�--.,;:�-...:. adductorius Vasa poplitea ---.....,�4--
M. semimembranosus
�-;:-7---- M. biceps femoris. Caput breve
---- Tractus i/iotibialis N. fibularis (peroneus) communis
..L..
_ _ _
M. biceps femoris. Caput longum
N. tibialis ---Ll[...:.l,l�
B Durchtrittsstellen der Aa. perforantes auf die Rückseite des Oberschenkels Rechter Oberschenkel. Ansicht von h inten. Bis auf den M. adductor magnus wurden alle Mus keln entfernt. Beachte: Die A. femoralis tritt durch den H iatus adductorius in die Kniekehle ü ber. und heißt ab hier A. poplitea.
SS4
M. plantaris
N. cutaneus ---ft,t.:.#: surae medialis
N. cutaneus surae lateralis
M. gastrocnemius
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
------
A. u. V. poplitea M . semitendinosus
N. ischiadicus
M. biceps femoris. Caput longum
-- Tractus
iliotibialis
M. gracilis A. u. V. poplitea
M. biceps femoris
M. semimembranosus
M. plantaris
N. tibialis
N. fibularis (peroneus) communis
Rr. musculares (N. tibialis)
M. gastrocnemius, Caput mediale
M. semimembranosus M. semitendinosus
M. gastrocnemius, Caput laterale
M. gastrocnemius, Caput mediale
N. cutaneus surae lateralis
Bursa subtendinea m. gastrocnemii medialis
V. saphena parva
N. cutaneus surae medialis
M. gracilis
N. fibularis (peroneus) communis A. superior medialis g nus ��-+--..-- A. superior lateralis genus
r-:iHt'r'!-'t-- M. plantaris ,�t't-�- M. gastrocn mius. Caput lal rale
Bursa m. semimembranosi
""""11':1-- A. inferior
lateralis g nus
C Muskuläre Begrenzung der Kniekehle (Fossa poplitea) Rechte Kniekehle, Ansichtvon hinten. Aus Gründen der Ü bersichtlichkeit sind Haut, Faszien und Fettkörper entfernt worden.
Ansatzsehne des M. semi membranosus A. inferior medialis genus N. tibialis
M. adductor magnus _ _
Hiatus ---;,-f- I\!!'L--'adductorius A. superior medialis genus
A. media genus
M. gastrocnemius A. superior lateralis genus
Aa. surales ----4<--";,rl...
---'�tJ"'�.
A. inferior ---t=�"" medialis genus
A. tibialis posterior
A. inferior lateralis genus A. recurrens tibialis posterior Caput fibulae
M. popliteus ---�
A. recurrens tibialis anterior A. tibialis anterior
o Äste der A. poplitea. die in der Kniekehle verlaufen
Rechtes Kniegelenk, Ansichtvon hinten. Die A. poplitea beginnt am Aus gang des Adduktorenkanals und endet auf Höhe des M. popliteus, wo sie sich in die A. tibialis anterior und die A. tibialis posterior aufzweigt.
A. poplitea ------.
M. sol us
A. poplitea
}
M. lric ps
sura
F Leitungsbahnen in der Tiefe der Kniekehle (Fossa poplitea) Rechtes Kniegelenk, Ansicht von hinten. Um den Verlauf der leitungs bahnen in der Tiefe der Fossa poplitea darzustellen, sind Teile der bei den Gastroknemiusköpfe des M. triceps surae sowie Teile der ischiokru· ralen Muskeln entfernt worden. Im mittleren Abschnitt der A. poplilea zweigen fünf, teils paarige Gefäße zur Versorgung des Kniegel nks ab (vg I . D) : • Aa. superiores lateralis u. medialis genus, A. media genus sowie • Aa. inferiores lateralis u. medialis genus. •
Eines dieser Gefäße. die A. media genus, durchbohrt die Kniegelenkkap sel im Bereich des lig. popliteum obliquum und gelangt zu den Kreuz bändern. Die anderen Gefäße ziehen auf der medialen und lateralen Seite nach vorne, wo sie das Rete articulare genus bilden. An der Ver sorgung des Rete articulare genus beteiligen sich die A. recurrens tibia lis posterior sowie die A. recurrens tibialis anterior. Die paarigen Aa. su rales versorgen die beiden Gastroknemiusköpfe (5. D. i n F entfernt). Beachte auf der medialen Seite die Bursa subtendinea m. gastrocnemii. die regelmäßig mit der Kniegelenkhöhle kommuniziert, und die Bursa m. semimembranosi, die gelegentlich mit dem Schleimbeutel des Gast roknemiuskopfes in Verbindung steht (in diesem Fall bildet sich ein aus gedehnter Recessus der Kniegelenkshöhle, der sich pathologisch ver größern kann: Baker-Zyste, vgl. S. 436).
E Palpation der A. poplitea in der Kniekehle
555
Untere Extremität
5.1 0
5.
Topografie der Leitungsbahnen
Rückseite d es U nterschenkels ( Regio cru ris posterior) und mediale Knöchelregion (Regio retromalleolaris medialis)
M. biceps femoris
M. semitendinosus
M. semi- -..,---,:'<---t' tendinosus
M. biceps femoris
M. semi- --\-�----, membranosus
M. gracilis M. plantaris
M. semimembranosus
N. fibularis communis
N. tibialis
N. tibialis --4-"""
M. plantaris
M. gastrocnemius
N. fibularis' communis
M. popliteus A. u. v. poplitea
N. cutaneus surae medialis N. cutaneus surae lateralis
V. saphena magna
Arcus tendineus m. solei
M. soleus
M. gastrocnemius. Caput laterale M. gastrocnemius. Caput mediale
Fascia cruris --...;..-,e---'\\ I. (Schnittkante)
A. tibialis posterior R. communicans
V. saphena -�,-\( parva
N. tibialis A. fibularis M. flexor digitorum longus M. tibialis posterior
N. saphenus
N. suralis
M. flexor --rt-";;'1!l; hallucis longus
M. fibularis brevis R. perforans
•
N. tibialis. ---8'" R. calcaneus medialis
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .peroneus· verwendet werden.
iP--''4--- N. cutaneus
dorsalis pedis
a
A Leitungsbahnen in der oberflächlichen und tiefen Flexorenloge Rechter Unterschenkel . Ansicht von hinten. a leitungsbahnen in der oberflächlichen Flexorenloge: Das oberflächli che Blatt der Fascia cruris umhüllt den M. triceps surae und ist i m pro ximalen Abschnitt teilweise entfernt. b leitungsbahnen in der tiefen Flexorenloge nach teilweiser Entfer nung des M . triceps surae und des tiefen Blattes der Fascia cruris. Am distalen Rand des M. popliteus teilt sich die A. poplitea in die A. tibialis anterior und die A . tibialis posterior auf. Die A. tibialis anterior durch bohrt die Membrana interossea cruris (hier nicht dargestellt. s. B)
556
;;---- R. co�mUnicans
Malleolus medialis A. tibialis posterior ---iL...-...J.W N. tibialis ----'1�"!IrRetinaculum musculorum flexorum
_ _ _
}
A. fibularis
M. fibularis longus Malleolus lateralis
T
�����jt+--- Tendo calcaneus Ib:!#-- Rete calcaneum
b und gelangt auf der Vorderseite des Unterschenkels in die Exten sorenloge. Die A. tibialis posterior tritt zusammen mit dem N. tibia lis unter den Arcus tendineus m . solei i n die tiefe Flexorenloge. gibt kurz danach die A. fibularis (peronea) ab und zieht weiter nach distal hinter dem Malleolus medialis auf die Plantarseite des Fußes. Die tiefe Flexorenloge ist eine von vier wenig dehnbaren M uskellogen am Unterschenkel (sog. osteofibräse Kanäle oder Kompartimente). die infolge von Gefäßverletzungen Ort eines Kom partmentsyndroms sein kann (vgl . S. 5 6 1 ) .
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
A. poplitea A. superior medialis genus
�.
Aa. surales A. media genus A. inferior --'�........,. medialis genus A. tibialis anterior
/
A. superior lateralis genus A. inferior lateralis genus A. recurrens tibialis posterior
"'-+-- A. recurrens
A. poplitea
interossea cruris A. fibularis
Rr. muscu la res
R. com- ---:-:;;f7'Ilh'--- R. perforans municans
A. tibialis anterior
Truncus fibulotibialis
M. popliteus
A. tibialis posterior c A. fibularis
A. fibularis
C Regelfall und Varianten der Aufteilung der A. poplitea (nach Lippert u. Pabst) a Regelfall: Dorsal des M. popliteus geht die A. tibialis anterior aus der A. poplitea ab. die nach dieser Abzweigung A. tibialis posterior heißt. d. h. die A. poplitea teilt sich in eine A. tibialis anterior und eine A. tibialis poste rior. Weiter distal verlässt die A. fibularis die A. tibialis posterior; b dorsal des M. popliteus zweigen A. tibialis anterior und A. fibularis gemeinsam aus der A. poplitea ab (4 % der Fälle);
Rr. malleolares mediales
die A. fibularis entspringt aus der A. tibialis anterior (- Truncus fibulotibialis. 1 % der Fälle); d der Truncus fibulotibialis entspringt proxi mal des M. popliteus (1 % der Fälle); e die A. tibialis anterior geht proximal des M. popliteus aus der A. poplitea ab (1 % der Fälle); die A. tibialis anterior verläuft zwischen M. popliteus und Tibia (1 % der Fälle).
c
Fibularis Gruppe R. calcaneus lateralis
Fibula
tiere Flexoren
Extensoren- --��..,,; Gruppe
'"'--:1"'"--- Rete
calcaneum
Tibia --!':-I--
B Arterien des Unterschenkels Ansicht von hinten.
_�:+-,r-:-,;r-- N. tibialis. A. tibiahs posterior
Retinaculum muscu lorum extensorum superius
Rr. malleolares mediales
Malleolus medialis/ Bursa subcutanea malleoli medialis
M. tibialis posterior
Retinaculum muscu lorum extensorum inferius
A. tibialis posterior o
A. tibialis anterior
M. popli teus
tibialis anterior
A. tibialis posterior
Truncus fibulotibialis
A. tibialis anterior
Palpation der A. tibialis posterior unterhalb des Malleolus medialis
M. flexor digi torum longus
M. tibialis anterior
....,H---- M. flexor hallucis longus
Aa. tarsales mediales
Tendo calcaneus
Sehne des M. extensor hallucis longus
Iil1 -- R. calcaneus f'l!1I� medialis
A. plantaris medialis. R. superficialis
Canalis malleolaris Retlnaculum musculorum flexorum Os meta tarsi I
A. u. N. plantaris medialis
E leitungsbahnen der medialen Knöchelregion Rechter Fuß. Ansicht von medial. Die Leitungsbahnen aus der tiefen Fle xorenloge gelangen im Canalis malleolaris (medialer oder hinterer Tar saltun nel. zwischen Retinaculum musculorum flexorum und medialem Malleolus) auf die Plantarseite des Fußes. Mit ihnen verlaufen - in ihren Sehnenscheiden - die Ansatzsehnen der langen Flexoren (Mm. tibialis posterior. flexor digitorum longus u. flexor hallucis longus).
M. abductor hallucis
A. u. N. plantaris medialis
A. u. N. plantaris lateralis
Beachte die Aufteilung des N. tibialis in die Nn. plantares medialis u. late ralis und der A. tibialis posterior in die Aa. plantares medialis u. lateralis innerhalb des Canalis malleolaris. Bei einer Kompression der Nerven an dieser Stelle spricht man von einem medialen oder hinteren Tarsaltun nelsyndrom (vgl. S. 535).
557
•
Untere Extremität
5.1 1
5.
--
Topografie der Leitungsbahnen
Fußsohle (Planta pedis)
Aa. digitales plantares propriae
Aa. digitales plantares propriae
Nn. digitales plantares proprii
Nn. digitales plantares proprii
M. flexor digitorum brevis. Ansatzsehnen M. flexor hallucis longus. Ansatzsehne
Aa. metatarsales plantares Nn. digitales plantares communes
N. plantaris medialis A. plantaris medialis. R. superficialis
A. plantaris lateralis
N. plantaris lateralis. Rr. superficiales
Sulcus plantaris lateralis
N. plantaris lateralis. R. superficialis
Aponeurosis plantaris
N. plantaris lateralis. R. profundus
A. plantaris medialis. R. profundus
M. quadratus plantae
N. plantaris medialis. R. superficialis Sulcus plantaris medialis M. abductor hallucis
Nn. digitales plantares communes A. plantaris medialis. R. superficialis A. plantaris medialis. R. profundus M. flexor digitorum longus. Ansatzsehne
A. u . V. plantaris lateralis
N. plantaris medialis
N. plantaris lateralis
M. abductor hallucis
M. abductor digiti minimi
Aponeurosis plantaris
M. flexor digitorum brevis
A Arterien und Nerven der Planta pedis (oberflächliche Schicht) Rechte Fußsohle. Ansicht von plantar. Zur Darstellung der Plantarapo neurose u nd der oberilächlich verlaufenden leitungsbahnen sind Haut und subkutanes Fettgewebe entfernt worden.
C Arterien der Planta pedis: mögliche Varianten Rechte Fußsohle. Ansicht von plantar. Man unterscheidet im Wesentli chen vier Versorgu ng stypen (nach lippert u. Pabst): a Der Arcus plantaris profundus sowie die von ihm abzweigenden Aa. metatarsales plantares werden ausschließlich vom R. plantaris profundus der A. dorsalis pedis versorgt (53 % der Fälle); b die Aa. metatarsales plantares 1 - 11 1 werden aus dem R. plantaris pro fundus der A. dorsalis pedis. die A. metatarsalis plantaris IV hingegen wird aus dem R. profundus der A. plantaris lateralis versorgt ( 1 9 % der Fälle); c die Aa. metatarsales plantares und 11 werden aus dem R. plantaris profundus der A. dorsalis pedis. die Aa. metatarsales 111 und IV vom R. profundus der A plantaris lateralis versorgt ( 1 3 % der Fälle); d Die Versorg u n g des Arcus plantaris profundus sowie der Aa. metatar sales plantares I - IV erfolgt ausschließlich aus dem R. profundus der A plantaris lateralis (7 % der Fälle).
I
558
B Arterien und Nerven der Planta pedis (mittlere Schicht) Rechte Fußsohle. Ansicht von plantar. nach Entfernung der Aponeuro sis plantaris und des M. flexor digitorum brevis.
Aa. metatarsales plantares � I 11
R. plantaris profundus der A. dorsalis pedis
111 IV
c
a
R. profundus der A. plantaris lateralis
Arcus plantaris profundus
d
Untere Extremität -- S. Topografie der Leitungsbahnen
Aa. digitales -----..,.....,.K'\-l.�rl\-_':H plantares propriae N n. digitales plantares proprii
-ff-v->iw.:�H\-4='_'l-\\
-
1Il1ol1<.�''I1 i
M. flexor digitorum longus. Ansatzsehnen
M. flexor ----jf-,---.�-.lll�---{'!M-i� digitorum brevis. Ansatzsehnen
�:���ersum
Mm. interossei plantares
rff,)�r-:-iIf-A,..I-t.J-- Caput
Aa. metatarsales plantares
obliquum
Arcus plantaris --��� profundus
A. u. V. ---'�-:::!-� plantaris lateralis N. plantaris lateralis M. flexor digitorum brevis
M. adductor hallucis
-.l--c,lI-1-J--- M. flexor hallucis brevis
!»-��"..,::, -- A. plantaris medialis. R. profundus
N. plantaris ----77� lateralis. R. profundus M. quadratus --��,.....,. plantae
}
Mm. lumbricales
M. flexor hallucis longus. Ansatzsehne
D Arte rie n und Nerven der Planta pedis (tiefe Schicht) Rechte Fußsohle. Ansicht von plantar. Zur Dar stellung des Arcus plantaris profundus und des R. profundus n. plantaris lateralis sind neben der Plantaraponeurose und dem M. flexor digi torum brevis die Sehnen des M . flexor digito rum longus sowie das Caput obliquum des M. adductor hallucis entfernt worden. Beachte: Die Rr. superficiales des N. plantaris lateralis und der A. plantaris lateralis verlaufen im Sukus plantaris lateralis. die Rr. superficiales des N. plantaris medialis und der A. plantaris medialis im Sukus plantaris medialis (vgl. A). Die Rr. superficiales aus den Aa. plantares medialis u. lateralis sind an der Blutv rsorgung des so wichtigen Druckkammersystems an d r Fußsohle (s. S. 466) beteiligt.
?_._-- A. plantaris medialis '--":�-- N. plantaris medialis
_�__--- M. abductor hallucis
----7:!,f;�+�ioi;;;� ��:"� -- ��:..J.-J.� .---
Aponeurosis plantaris
Aa. digitales ----1�IImH�-{. 'iftj plantares propriae Aa. digitales plantares communes distale Rr. perforantes E Arterien der Planta pedis: Übersicht Rechte Fußsohle. Ansicht von plantar. Der Arcus plantaris profundus ist ein Arterien bogen im Bereich der Fußsohle, der sowohl vom R. pla ntaris profundus der A. dorsalis pedis als a uc h vom R. profundus der A. plantaris late ralis gebildet wird. Häufig sind diese beiden Arterien. aus denen der Arcus plantaris pro fundus gespeist wird. unterschiedlich aus gebildet. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Anteile, die sie zur Versorgung der vier Aa. metatarsales pla ntares (I - IV) bei tragen, die regel haft aus dem Arcus plantaris profundus a bzweigen (vgl. C).
--.--JO:;"I-J��W1�W"" --�f.AFfV.1-l�
R. plantaris profundus (aus der A. dorsalis pedis)
Aa. metatarsales
plantares
R. superficialis
proximale Rr. perforantes A. digitalis plantarisV A. plantaris lateralis. R. prafundus
A. hallucis plantaris medialis
R. prafundus
}
A. plantaris
medialis
S--- Arcus plantaris
..��.
prafundu5
_�I--- A. plantaris medialis
A. plantaris lateralis C-
_ _ _
A. tibialis posterior
559
Untere Extremität -- 5. Topografie der Leitungsbahnen
5.1 2
Vorderseite des U nterschenkels und Fu ßrückens (Regio cru ris a nterior und Dors u m pedis): H autinnervation
M b;"" femoris
Patella
lig. patellae
M. fibularis' longus
M. gastrocnemius
Caput fibulae cruris anterius N. cutaneus surae lateralis M. gastrocnemius N. cutaneus surae medialis (N. tibialis)
A. u. V. tibialis anterior M. soleus
N. fibularis' superficialis
R. communicans M. soleus
M. extensor digitorum longus
N. suralis
M. fibularis brevis
Retinaculum musculorum extensorum superius
Retinaculum musculorum extensorum inferius
N. fibularis superficialis
Malleolus medialis
N. cutaneus dorsalis lateralis
A. dorsalis pedis
Fascia crucis
M . extensor hallucis brevis
N. cutaneus dorsalis intermedius N. cutaneus dorsalis medialis
Sehne des M. extensor hallucis longus
Aa. metatarsales dorsales
N. fibularis profundus
A leitungsbahnen der Extensorenloge und des Fußrückens Rechter Unterschenkel mit plantarflektiertem Fuß. Ansicht von vorne. Zur Darstellung der Vasa tibialia anteriora ( A. u. V. tibialis anterior) und des N. fibularis· profundus in der Extensorenloge sind Haut. Unter haut sowie Faszien entfernt worden; die Mm. tibialis anterior u. exten sor hallucis longus sind zur Seite gezogen. Am Ü bergangsbereich zwi schen Unterschenkel und Fußrücken unterkreuzt die A. tibialis anterior die Sehn e des M. extensor hallucis longus. Unterhalb des Retinaculum musculorum extensorum inferius verläuft sie als A. dorsolis pedis lateral der Hallucis-Iongus-Sehne zusammen mit dem Endast des N. fibularis profundus auf dem Fußrücken (Stelle des Fußpulses s. E). Der N. fibula ris profundus kann bei seinem Verlauf u nter dem Retinaculum muscul orum extensorum inferius komprim iert werden (vorderes Tarsaltunnel syndrom mit Sensibilitätsstörungen i m Bereich der Großzehe und der zweiten Zehe). =
560
Patella
N. fibularis communis
Rr. musculares N. fibularis profundus
Tractus iliotibialis
Caput longum
N. cutaneus surae lateralis
Schnittebene der Abb.C
M. extensor digitorum longus
Caput breve
Pes anserinus superficialis (Ansatz von Mm. sartorius. gracilis u. semitendinosus)
M. tibialis anterior
M. extensor hallucis longus
{
N. cutaneus dorsalis medialis Malleolus lateralis
N. cutaneus dorsalis intermedius N. fibularis profundus. R. cutaneus
B Aufzweigung des N. fibularis communis in die Nn. fibulares profundus und superficialis Rechter Unterschenkel. Ansicht von lateral. Unterhalb des Caput fibulae u nd des Condylus lateralis tibiae wurden die Ursprünge der Mm. fibula ris longus u. extensor digitorum longus gefenstert. Nach der Aufzwei gung des N. fib u la ris communis im proximalen Teil der Fibularisloge ver bleibt der N. fibu/aris superficiolis in der Fibularisloge. Der N. fibu/aris pro fundus durchbohrt das Septum intermusculare cruris anteriu s und zieht zusammen mit den Vasa tibialia anteriora in der Extensorenloge nach distal (zu den logen vgl. C). •
Anstelle der Bezeichnung .fibularis· kann auch die Bezeichnung .pero neus· verwendet werden.
Untere Extremität
Caput fibulae
--
5.
Topografie der Leitungsbahnen
-----
Compartimentum anterius. Extensorenloge • • •
M. tibialis anterior M. extensor digitorum longus M. extensor hallucis longus
Compartimentum laterale. Fibularisloge • •
M. fibularis longus M. fibularis brevis
Septum intermusculare cruris anterius N. fibularis superficialis
Fibula
interossea cruris
Septum intermusculare cruris posterius
• • •
M. tibialis posterior M. n xor digltorum longus M. nexor hallucis longus
A. u. V. fibularis Fascia cruris. tiefes Blatt
•
N. suralis. V. saphena parva
e Muskellogen ( Kompartimente) und Gefäß-Nerven-Straßen am Unterschenkel Querschnitt d u rch einen rechten Unterschenkel eine Handbreit unter halb des Collum fibulae. Ansicht von distal (zur Lage der Schnittebene s. A). Zusammen mit dem oberflächlichen und tiefen Blatt der Fascia cruris bilden die Septa intermuscularia cruris und die Membrana inter ossea cruris vier deutlich abgegrenzte. wenig dehnbare. osteofibröse Muskellogen oder Kompartimente. in denen die Leitungsbahnen (Ge fäß-Nerven-Straßen) nach distal ziehen. Eine Erhöhung des Gewebe drucks. z. B. infolge eines Frakturhämatoms oder eines Muskelödems. kan n zur Kompression der Nerven und Gefäße führen und eine lokale Ischäm ie hervorrufen. die innerhalb weniger Stunden zu irreversiblen
N. saphenus N. fibularis superficialis Retinaculum --+-+ musculorum extensorum superius N. cutaneus --+-i dorsalis lateralis (N. suralis)
-I\--t----,- Retinaculum
musculorum extensorum inferius
I--'�+--- N. cutaneus
dorsalis medialis
N. cutaneus dorsalis intermedius
N. fibularis profundus I--'-+--- N. cutaneus hallucis lateralis N. cutaneus digiti secundi medialis
o Hautnerven des Fußrückens
Rechter Fuß. Ansicht von dorsal.
•
M. tncep Hurae M plantaris
Schäden der Nerven und der Muskulatur führt (Kompartm ntsyndrom. z. B. Tibialis-anterior-Syndrom). Besonders gefährdet sind die Leitungs bahnen der tiefen Flexorenloge (A. u. Vv. tibiales posterior s und N. ti bialis) und der Extensorenloge (A. u. Vv. tibiales anteriores und N. fibu laris' profundus). Beim Tibialis-anterior-Syndrom bestehen im akut n Stadium erhebliche Schmerzen. Zudem können die Zehen dorsal nicht extendiert werden. weil die Flexoren überwiegen. Die Zehen .krall n" sich also zusammen. Als einzige Therapie zu diesem Zeitpunkt kommt in aller Regel die notfallmäßige Spaltung der Faszie (Fascia cruris) in Frage. Dadurch wird das Kompartiment sofort entlastet. der Druck kann entweichen und es besteht keine Gefahr mehr. dass die Gefäße. die di Muskeln versorgen. komprimiert werden.
A. dorsalis pedis
A. tibialis anterior
_ _ _ _
J
E Palpation des Fußpulses Die A. dorsalis pedis ist am dorsalen Fußrücken lateral der Sehne des M. extensor hallucis longus auf der Höhe der Tuberositas ossis navicu laris zu tasten. Das Tasten von peripheren Pulsen ist neben der Beur teilung der Hauttemperatur eine wichtige Untersuchung bei Verdacht auf arterielle Durchblutungsstörungen (ein Fuß ist deutlich kälter oder blasser als der andere. als Folge einer Minderperfusion). Man fängt beim Bein in der Regel in der Leistenbeuge (A. femoralis) an und arbeitet sich bis zum Fußrücken vor (KniekehlelA. poplitea. InnenknöchellA. tibialis posterior und FußrückenlA. dorsalis pedis als Endast der A. tibialis ante rior). Es sollte immer im Seitenvergleich palpiert werden. Man sollte beachten. dass insbesondere bei peripheren Ödemen die Fußpulse nur sehr schwer oder gar nicht tastbar sind. Daher am besten beim liegen den Patienten untersuchen.
561
5.
5.1 3
Topografie der Leitungsbahnen
Arterien des Fu ßrückens (Dors u m pedis)
M. adductor magnus
.�----- Tibia
Fibula --------;:t.:-,_Ii
A. poplitea A. fibularis', -----!IA-+!�,'J\ R. perforans
M. extensor hallucis longus
---- Hiatus
adductorius
A. superior lateralis genus
,�t-'�---- Sehne des
M. tibialis anterior
A. malleolaris anterior lateralis
-----tJ��;P,'?
F.=--+,-�::::2��
_ _
N. fibularis -----f�,O-,:��""""�p.....+';-\I. profundus
.-:-t�--- A. tibialis anterior
M. extensor hallucis brevis
A. inferior medialis genus
A. dorsalis pedis
A. tarsalis lateralis
Schnittebene
�--- der Abb. C
��Hi'-E--lIl-\f.r---- A. arcuata Mm. interossei ----lR- dorsales
r----- A. plantaris
..!......:..+--- Membrana
interossea cruris
1-'--"';'4--- A. tibialis anterior
profunda
--_.__
,.....::>--- Sehnen des
Mm. extensores hallucis longus u. brevis
Sehnen der --+i.�:-I+ Mm. extensores digitorum longus u. brevis Nn. digitales dorsales
A. inferior lateralis genus
A. recurrens tibialis anterior
M. extensor digitorum brevis
Aa. metatarsales dorsales
A. superior medialis genus
N. fibularis profundus, R. cutaneus
---IJ��--t�c-9-tt1�II--"
A. fibularis, R. perforans A. malleolaris anterior lateralis A. malleolaris anterior medialis
Aa. digitales ------+.�!I--_P.lWH1--+!_\7�H dorsales
A. tarsalis lateralis A. dorsalis pedis A. arcuata
nr1l�kilL-l---- A. plantaris profunda
A Arterien und Nerven des Fußrückens Rechter plantarflektierter Fuß, Ansicht von dorsal. Aus Gründen der Ü bersichtlichkeit sind Haut, Unterhaut sowie das oberflächliche und tiefe Blatt der Fascia dorsalis pedis zusammen
• Anstelle der Bezeichnung .fibularis" kann auch die Bezeichnung .peroneus" verwen det werden.
562
mit den Ansatzsehnen des M . extensor digito rum longus u nd der Mm. extensor d igitorum brevis u. extensor hallucis brevis entfernt wor den. Zu den Varianten der Arterien s. D.
,-'S!.ffflltl':I+I'-Hl'---\--- Aa. metatarsales dorsales
Rr. perforantes
h"'-l'r'�r!l�-.:J.-- Aa. digitales dorsales
B Unterschenkel- und Fußarterien Rechte Extremität, Ansicht von vorne. Beachte: Der Fußrücken wird hauptsächlich aus der A. tibialis a n terior gespeist.
5.
Untere Extremität
- - --- ----
M. extensor digitorum longus
Mm. inter ossei
N. cutaneus dorsalis intermedius
Topografie der Leitungsbahnen
M. extensor digitorum longus
N. fibularis profundus A. dorsalis pedis
Ossa meta tarsi III-V M. extensor digitorum longus N. cutaneus dorsalis lateralis
..!;.,-�
_ _ _ _
A. metatarsalis dorsalis
1---- Os metatarsi 11 Os cuneiforme
M. abductor digiti minimi
medial
+--- M. tlbialis .lnterior
M. opponens digiti minimi
rTiU7'&i;""'�-It--__ tief s Blatt der
Fascia plantaris
M . flexor digiti ----'!--...:.....:=----� minimi brevis
F��--_ N. saph nus. R. cutan us
A. u. V. plantaris lateralis Septum plantare laterale
N. plantaris lateralls. R. profundus
N. plantaris lateralis. R. superficialis
M. n xor hallucis brevis
M. quadratus plantae M. fibularis longus. Ansatzsehne
Sehnenplatte des M. flexor digitorum longus M. nexor digitorum brevis
C Gefäß-Nerven-Straßen an der Fußsohle Querschnitt durch einen rechten Fuß in Höhe des Os cuneiforme mediale (Schnittebene s. A), Ansicht von distal (nach Rauber/Kopsch). Beachte das tiefe Blatt der Fußsohlenfaszie (Fascia plantaris), in dessen Bindegewebe die tiefen Leitungsbahnen der Planta pedis (Arcus plan-
Arcus plantaris profundus
Septum plantare mediale
taris profundus und R. profundus n. plantariS lat ralis) eingebettet und damit .abgepolstert" und geschützt sind (zur Lage der Fuß·Komparti mente bzw. Muskellogen s. S. 5 1 7).
o
A. dorsalis pedis
a
Aa. metatarsales dorsales 1- IV
I 11 111 IV b
1
a
Aa. metatarsales dorsales
A. dorsalis pedis Rr. perforantes
Aa. metatarsales dorsales I - IV d
N. cutan us dorsalts medialis
e
b
c
c
A. dorsalis pedis
d e
A. metatarsalis dorsalis I
f
Varianten der Arterien des Fußrückens (nach Lippert u. Pabst) Alle Aa. metatarsales dorsales pedis entstammen der A. dorsalis pedis (20 % der Fälle); die A. metatarsalis dorsalis pedis IV wird über einen R. perforans von der Planta pedis versorgt (6 % der Fälle); die Aa. metatarsales dorsales pedis 111 und IV werden über Rr. perforantes von den Aa. metatarsales plantares versorgt (5 % der Fälle); die A. metatarsalis dorsalis I ist der einzige Ast der A. dorsalis pedis (40 % der Fälle); alle Aa. metatarsales dorsales werden über Rr. perforantes der Aa. metatarsales plantares versorgt (1 0 %); die A. metatarsalis dorsalis I wird als einzige von einem R. perforans versorgt (5 %).
563
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Sa chverzeich n is Begriffe. die nicht Bestandteil der aktuellen Terminologia anatomica sind. wurden mit einem Sternchen ( * ) gekennzeichnet. Halbfette Zahlen bezeichnen Seiten mit detaillierter Darstellung oder deutlicher Abbildung der gesuchten Struktur
A Abdomen - Einteilungskriterien 1 97 - Peritonealhöhle 2 5 - Regionen 3 6 Abrissfraktur 5 2 Abscherfraktur 5 2 Acetabulum (Hüftpfanne) 3 8 . 1 38. 1 78. 406. 4 1 0. 420 - Ausrichtung 4 1 0 - Entwicklung 1 5 - Frontalschnitt 426 - Horizontalschnitt 428 - Röntgenbild 407 - unterer Rand 42 1 Acetylcholin 57. 93 Acetylcholinrezeptoren 57 Achillessehne 482, 504. 506. 509. 516 - Insertion. kalkaneare. Exostose 465 - Oberflächen relief 3 1 . 540 - Peritendinitis 465 - Ruptur 482 Achillessehnenreflex 87 - Ausfall 1 29 Achillodynie 465 Achondroplasie 1 4 Achselfalte - h intere 3 74 - vordere 374, 379 Achselhöhle s. Regio axillaris Achsellücke - laterale 361 . 384 - mediale 384 Achsellückensyndrom. laterales 94 Achsellymphknoten 5. Nodi
Iymphoidei axillares Achsenabweichung an den Extremitäten 27 Arthroseentstehung 46 Acromion 32. 38. 1 63 . 1 64. 236, 238, 240, 243 , 2 56, 258. 260, 262. 264, 292. 298. 383 - im Kernspintomogramm 267 - MRT-Schnittebene 28 - Oberflächen relief 368 Acropodium 20 AC-Winkel (Azetabulumwinkel; Pfannendachwinkel) 433 Adduktorenkanal s . Canalis adduetorius Adduktorenmuskulatur s. Oberschenkelmuskeln. Adduktorengruppe
Adduktorenschlitz 475. 498, 5 1 8. 520. 544. 554 Adenohypophyse. Anlage 1 0 Adrenogenitales Syndrom - angeborenes 221 - äußeres Genitale 221 Adventitia 62 Afferenz. Rückenmarkquerschnitt 79 Aggrekan 45 Agonist 42 Akromioklavikulargelenk s. Articulatio acromioclavicularis Akrosom 5 Aktinfilament 57 Aktionspotenzial 76 Ala ossis - ilii 1 37 . 407 - sacri 1 1 2 Albinismus 73 Alcock-Kanal· s. Canalis pudendalis Alzheimer-Erkrankung 76 Amboss. Schlundbogenabstammung 1 1 Amelie 1 4 Amnion 6 Amnionhöhle 6. 8 Amphiarthrose (straffes Gelenk) 40. 1 4 1 , 288 Ampulla - ductus deferentis 1 86 - reeti 1 86 Amputationsneurom 95 Analfalte 220 Analfurche 1 79. 1 99 Anästhesie 54 1 Anastomosen. portokavale 190. 1 96 Androgen. Geschlechtsorganentwicklung 220 Angulus - costae (Rippenwinkel) 1 33 - inferior s. Scapula. Angulus inferior - infrasternalis 1 34 - mandibulae 32 - sterni (Brustbeinwinkel) 34. 1 30, 1 32 - subpubicus 1 36. 1 39 - venosus s. Venenwinkel Ankylose 40. 50 Ansa cervicalis 29 1 . 292 Antagonist 42 Antebrachium s. Unterarm Antekurvation 27 Antetarsus s. Vorfuß Antetorsionswinkel 4 1 1 Anti-Müller-Hormon 220 Anulus - femoralis (Schenkelring) 2 1 0, 2 1 2, 543 - fibrosus 1 1 4. 1 24 Anlage 1 02 Außenzone 1 1 4 Innenzone 1 1 4 Rissbildung 1 2 8 - inguinalis profundus (innerer Leistenring) 1 75. 208, 209. 2 1 0, 2 1 3, 2 1 4. 2 1 7
- inguinalis superficialis (äußerer Leistenring) 1 74. 208. 2 1 0. 2 1 3. 2 1 4. 223. 226. 526. 539. 543 Crus laterale 208 Crus mediale 208 Fibrae intercrurales 208 - umbilicalis 2 1 8 Anus - Aufsteigen 1 85 - Blutversorgung 552 - Innervation 552 - Tiefertreten 1 85 Aorta - abdominalis 1 88. 202. 544 im Querschnitt 1 65 - ascendens 6 1 . 1 88 - descendens 61 . 1 88 - dorsale 1 0. 1 2 - thoracica 1 88. 203 - ventrale 1 0. 1 2 - Zwerchfelldurchtritt 1 73 Aortenbogen s. Arcus aortae Aortenwurzel. ventrale 1 2 Apertura thoracis - inferior (untere Thoraxapertur) 1 30 - superior (obere Thoraxapertur) 1 30
Apex - ossis sacri (Kreuzbeinspitze) 1 1 2 - patellae 4 1 2 Aponeurose 5 5 Aponeurosis - bicipitalis (Lacertus fibrosus) 305. 337. 350. 380. 386, 388 - palmaris (Palmaraponeurose) 308. 3 1 4, 337, 342. 369. 388, 392 - plantaris (Plantaraponeurose) 452. 458. 460. 466, 486. 488, 5 1 4. 5 1 7, 558 im Fußquerschnitt 563 Magnetresonanztomogramm 465 Apophyse 39 Apophysenfugen. Extremität - obere 1 8 - untere 1 9 Apophysitis calcanei 465 Apoptose - Gelenkhöhlenentstehung 1 5 - Gelenkspaltentstehung 1 5 - interdigitale 1 4 Apozytose 68 Appendix - epididymidis 224 - testis 224 - vermiformis 66 Arbeitsmuskulatur 54 Arcus - anterior atlantis 1 07 - aortae (Aortenbogen) 1 88 - aortae duplex (doppelter Aortenbogen) 1 2 Entwicklung 1 0, 1 2 rechtsläufiger 1 2 - costalis (Rippenbogen) 3 1 . 1 30, 1 97
Oberflächenrelief 1 97 - iliopectineus 208, 471 , 543 - palmaris profundus 348, 389, 395 Rami perforantes 348, 395 - palmaris superficialis 348, 389, 392, 394 Rami perforantes 395 Varianten 394 - plantaris profundus 519, 558, 563 im Fußquerschnitt 563 - posterior atlantis 1 06 Tuberculum posterius 1 1 9 - pubicus 1 37, 1 39 - tendineus musculi levatoris ani 1 60. 1 83. 1 85, 552 - tendineus musculi solei 482, 535. 556 - venosus dorsalis pedis 520 - venosus palmaris profundus 351 - venosus palmaris superficialis 351 - venosus plantaris 520 vertebrae (Wirb Ibog n) 3. 1 04, 1 06, 1 1 1 Bänder 1 1 6 - zygomaticus 32 Area - intercondylaris ant rior 4 1 5, 438. 440, 445 - intercondylaris posterior 4 1 5, 438. 440 Areola mammae (Warzenhof) 30, 1 97. 206 Arm - Arterien 348 Entwicklung 1 4, 389 - Dermatome 8 1 dorsale 84, 37 1 ventrale 84, 369 - Hautinnervation dorsale 85, 371 ventrale 85, 369 - Lymphbahnen 352 - Teillängenmessung 237 Armnerven, subfasziale - dorsale 371 - ventrale 369 Armpseudoparese 277 Armvenen, subfasziale - dorsale 371 - ventrale 369 Arteria s. auch Arteriae - acromialis 374 - arcuata 5 1 8. 562 - articularis inferior lateralis 440 - articularis inferior medialis 440 - axillans 61 , 1 88, 205, 207, 259, 348, 354, 373, 375, 376, 378. 383, 385, 389 Astfolge 376 Varianten 377 im Kemspintomogramm 267 Lage der Fasciculi des Plexus brachialis 354, 376 Ramus acromlalis 376 Ramus clavicularis 376
569
A
Arterio
Arterio axillaris
Ramus deltoideus 376 Ramus pectoralis 376 Ursprung 376 - brachialis 61 , 348, 376, 380, 385, 386 Äste 385 hohe Teilung 381 , 389 Nervus-medianus-Verlauf 3 8 1 i m Oberarmquerschnitt 336 Rami pectorales 3 8 1 Ramus acromialis 381 Ramus deltoideus 381 Verlauf 381 - brachialis superficialis 3 8 1 , 389 - bulbi penis 228 - bulbi vestibuli 232 - carotis communis 1 2 , 61 , 1 88, 349, 373, 376, 383 Entwicklung 1 2 im Querschnitt 1 65 carotis externa 6 1 Entwicklung 1 2 - carotis interna 61 Entwicklung 1 2 - carpalis dorsalis 349, 395 - cervicalis ascendens 373 - cervicalis profunda 1 89, 20 1 , 348 - circumflexa femoris lateralis 425, 5 1 8, 544 Ramus ascendens 544 Ramus descendens 544 - circumflexa femoris medialis 425, 5 1 8, 544, 554 Ramus ascendens 544 Ramus descendens 544 Ramus profundus 544 - circumflexa humeri; Verletzung 244 - circumflexa humeri anterior 348, 375, 376, 38 1 , 385 - circumflexa humeri communis 377 - circumflexa humeri posterior 20 1 , 348 , 375, 376, 3 8 1 im Kernspintomogramm 267 - circumflexa ilium profunda 1 88, 205, 5 1 8, 542, 544 - circumflexa ilium superficialis 1 88, 204, 5 1 8, 542, 544 Hautlappengewinnung 205 - circumflexa scapulae 201 , 348, 373, 375, 376, 38 1 , 383, 384 Anastomose mit der Arteria suprascapularis 383 - circumflexa scapulae posterior 384 - collateralis media 348, 381 , 387 - collatera/is radia/is 348, 380, 387, 390 - collateralis u/naris inferior 348, 380, 386, 388 - collateralis ulnaris superior 348, 380, 386, 388 - comitans nervi ischiadici 547, 554 im transversalen Schnittbild 29 - coracobrachialis 3 8 1 - corona mortis' 2 1 0 - cremasterica 5 1 8 - descendens genus 5 1 8 - dorsa/is c/itoridis 232 - dorsalis pedis 6 1 , 5 1 8, 560, 562 im Fußquerschnitt 563 -
570
Palpation 561 Ramus plantaris profundus 559 - dorsalis penis 226, 228 - dorsalis scapulae 383, 384 - ductus deferentis 2 1 0, 225 - epigastrica inferior 1 88, 204, 5 1 8, 544 Ramus pubicus 5 1 8, 544 - epigastrica superficialis 1 88, 1 96, 204, 5 1 8, 542, 544 - epigastrica superior 1 88, 204 - femoralis 6 1 , 1 88, 1 96, 205, 208, 2 1 0, 2 1 2 , 226, 499, 5 1 8, 539, 542, 544, 552 Astabgangsvarianten 544 Astfo/ge 544 im Horizontalschnitt 1 87 , 51 6 im transversalen Schnittbild 29 Verlauf 544 - fibularis 6 1 , 5 1 8, 556 Rami ca/canei 5 1 8 Rami malleolares laterales 5 1 8, 557 Rami musculares 557 Ramus communicans 5 1 8, 556 Ramus perforans 5 1 8, 556, 557, 562 - gastrica sinistra 61 - genus descendens 544 - glutea inferior 544, 547, 552, 554 - glutea superior 544, 547, 549, 552 - hallucis plantaris medialis 559 - hepatica communis 6 1 - iliaca communis 61 , 202, 542, 544, 552 - iliaca externa 61 , 1 80, 1 88, 202, 205, 5 1 8, 542, 544, 552 Ramus pubicus 542 Übergang zur Arteria femoralis 542 - iliaca interna 61 , 1 88, 202, 228, 5 1 8, 542, 544, 552 - iliolumbalis 1 88 - inferior lateralis genus 5 1 8, 544, 555, 557, 562 - inferior medialis genus 5 1 8, 544, 555, 557, 562 - intercostalis 1 7 1 , 1 88, 204 Pleura punktion 205 Thoraxdrainage 205 - intercostalis suprema 1 89, 348 - interossea 389 - interossea anterior 348 , 3 8 1 , 387, 388 Ramus posterior 349 - interossea communis 348, 3 8 1 , 387, 388 - interossea posterior 348, 3 8 1 , 387, 388, 390 Rami perforantes 349 - interossea recurrens 348, 387, 390 rückgebildete 389 - ligamenti teretis uteri 209, 5 1 8 - lumbales 1 88 - malleolaris anterior lateralis 5 1 8, 562 - malleolaris anterior medialis 5 1 8, 562 - mammaria interna s. Arteria thoracica interna - media genus 5 1 8, 555, 55 7 - media na 389
rückgebildete 389 - mesenterica inferior 61 - mesenterica superior 6 1 - musculophrenica 1 88 - nutricia 39 - obturatoria 425, 5 1 8, 544, 552 - occipitalis 201 - ovarica 61 - palmaris metacarpalis 395 - penis profunda 226 - perforans 5 1 8, 544, 554 - perinealis 228, 232 - peronea s. Arteria fibularis - plantaris 557 - plantaris lateralis 5 1 8, 557, 558 im Fußquerschnitt 563 Ramus profundus 558 - plantaris medialis 5 1 8, 557, 558 im Fußquerschnitt 563 Ramus profundus 5 1 8, 558 Ramus superficialis 5 1 8 , 557, 558 - plantaris profunda 562 - poplitea 6 1 , 440, 445, 5 1 8, 544, 554, 556 Äste 555 Aufteilungsvarianten 557 Magnetresonanztomogramm 447 Palpation 555 - princeps pollicis 348 - profunda brachii 61 , 348, 376, 381 , 384, 387, 389 - profunda c/itoridis 232 - profunda femoris 6 1 , 425, 5 1 8, 542, 544 im transversalen Schnittbild 29 Verlauf 544 - profunda penis 228 - pudenda externa 226, 542, 544 - pudenda externa profunda 5 1 8 - pudenda externa superficialis 518 - pudenda interna 227, 228, 232, 549, 552 im Horizontalschnitt 1 87 - pulmonalis 60 Entwicklung 1 2 - radialis 6 1 , 348, 38 1 , 386, 388, 392, 394 Rami perforantes 349 Ramus carpalis dorsalis 348, 390 Ramus carpalis palmaris 348 Ramus palmaris superficialis 348, 392, 394 im Unterarmquerschnitt 336 - radialis indicis 348 - radicularis anterior 1 89 - radicularis posterior 1 89 - rectalis inferior 228, 232 - rectalis media 228 - recurrens radia/is 348, 3 8 1 , 386 - recurrens tibialis anterior 5 1 8, 555, 557, 562 - recurrens tibialis posterior 5 1 8, 555, 557 - recurrens u/naris 348, 381 , 387 - renalis 61 - sacralis lateralis 1 88, 202, 544 - sacralis mediana 1 88 - scrotalis anterior 226 - splenica 6 1 - subclavia 1 2, 6 1 , 1 88, 357, 375, 376, 378, 383, 385 Äste 348, 373 Entwicklung 1 2
- subclavia dextra, Verlauf 373 - subcostalis 1 88 - subscapularis 348, 373, 377, 3 8 1 , 383, 385 - superior lateralis genus 5 1 8, 544, 555, 557, 562 - superior medialis genus 5 1 8, 544, 555, 557, 562 - suprascapularis 201 , 348, 373, 376, 383, 384 Anastomose mit der Arteria circumflexa scapulae 383 im Kernspintomogramm 267 - surales 5 1 8, 555 - tarsalis lateralis 5 1 8, 562 - tarsalis media/is 5 1 8, 557 - testicularis 2 1 0, 223, 224 - thoracica interna 6 1 , 1 88, 1 96, 204, 207, 348, 373, 376 Rami intercostales anteriores 1 88 Rami mammarii 207 Rami mammarii laterales 207 Rami mammarii mediales 1 89, 207 Rami perforantes 1 89, 207 Rami sternales 1 89 - thoracica lateralis 1 88, 204, 207, 348, 373, 375, 376, 381 - thoracica superior 1 88, 205, 348, 373, 375, 376 - thoracoacromialis 1 88, 348, 373, 375 Ramus acromialis 348 Ramus clavicularis 348 Ramus deltoideus 348 Ramus pectoralis 348 - thoracodorsalis 1 88, 205, 348, 373, 376, 3 8 1 , 383, 385 Achselhöhle 375 - thyroidea inferior 348, 373 - tibialis anterior 61 , 518, 544, 555, 556, 560, 562 im Querschnitt 5 1 6 - tibialis posterior 61 , 5 1 8, 555, 556, 559 Palpation 557 im Querschnitt 5 1 6 Rami malleolares mediales 518, 557 Ramus calcaneus 5 1 8 Ramus ca/caneus medialis 557 - transversa cervicis 348, 373, 383, 385 Ramus profundus 201 , 383 Ramus superficialis 201 Verlauf 200 - ulnaris 61 , 348, 3 8 1 , 386, 388, 392, 394, 396 Guyon-Loge 396, 399 Rami perforantes 349 Ramus carpalis dorsalis 348, 390 Ramus carpalis palmaris 348 Ramus carpalis profundus 348 Ramus profundus 394 im Unterarmquerschnitt 336 - ulnaris superficialis 350, 389 - u mbilicalis, obliterierte 2 1 5 - urethralis 226, 228 - vertebralis 1 69, 1 88, 201 , 348, 373, 376, 378, 383, 385 Beziehung zum Processus uncinatus 1 24 Verlauf 1 06
Articulatio
Arteriae s. auch Arteria - digitales dorsales 348.
392. 562 - digitales palmares 392, 394 - digitales palmares communes
im Magnetresonanztomogramm
267
348, 392, 394 - digitales palmares propriae
348,
392 - digitales plantares communes
5 1 8, 559 - digitales plantares propriae
5 1 9,
-
558 -
helicinae 229 intercostales 1 7 1 , 1 88. 204 intercostales anteriores 1 88 intercostales posteriores 1 88.
203
395
-
MRT-Schnittebene 28 Oberflächenrelief 3 1 Verletzung 258 atlantoaxialis latera lis 1 1 8 atlantoaxialis mediana 1 1 8. 1 2 1 atlantooccipitalis (oberes Kopfgelenk) 1 1 8. 1 20 Bandapparat 1 20 calca neocuboidea ( FersenbeinWü rfel bein-Gelenk) 448 Gelenkflächen 450 capitis costae (Ri ppenkopfgelenk) 1 35 carpometacarpalis 236 carpometacarpalis pollicis (Daumensattelgelenk) 38, 236.
348,
395 5 1 8. 560,
562 i m Fußquerschnitt 563 - metatarsales plantares 5 1 8. 558 - umbi licales ( Nabelarterien) 9 obl iterierte 2 1 0 Arterien 6 1 - Druckverhältnisse 63 - elastischer Typ 60 - epifasziale dorsale Rum pfwand 1 98 ventrale Rumpfwand 1 96 - Extremität obere 348 untere 5 1 8 - herzferne 60 - herznahe 60 - Innenradius 62 - muskulärer Typ 60 - Rumpfwand 1 88 dorsale 1 98 ventrale 1 96, 205 - Skapu larregion 201 - Wandaufbau 62 - Wandstärke 62 Arteriole 62 - präkapilläre 64 Arthritis 46 Arthrodese 40, 46 Arthrog raphie 40 - Handwurzel 280 Arthrose 46 - aktivierte 47 - latente 47 - radiologische Befunde 47 - Reparationsversuche 46 - sekundäre 46 - Symptome 47 - Vorzugslokalisation 46 Arthrosis deformans 46 Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
40 40
Articulatio s. auch Articulationes - acromioclavicularis (Akromioklavikulargelenk, laterales Schlüsselbeingelenk,
433 ligamentärer Halt 491 Longitudinalachse 430 Luxation , traumatische 423 Magnetresonanztomogramm
426 Muskelfunktionen 490 Neutral-Null-Stellung 430 Retroversion 490 Röntgenaufnahme, anteriorposteriore 432 Sagittalachse 430 Schnapp-Phänomen 433 Totalendoprothese 46 Transversalachse 430 Ultraschalluntersuchung 429,
25 1 , 280, 286, 288 Bewegungen 287 Bewegungsachsen 286 Inkongruenz, rotationsbedingte
287
- metatarsales dorsales
Arthrotomie
-
-
Rami mammarii laterales 1 89 Ramus collateralis 1 89 Ramus cutaneus latera lis 1 89 Ramus cutaneus medialis 1 89 Ramus dorsalis 1 89 Ramus spinalis 1 89 - intercostales posteriores I/li 1 89 - metacarpales dorsales 348, 390. - metacarpales palmares
Horizontalschnitt 428 Innenrotation 430, 490 Innenrotatoren 490 Funktionsprüfung 491 Schwäche 491 Verkürzung 491 Instabil ität 433 kindliches, Röntgendiagnostik
Schultereckgelenk) 38, 236, 238. 240. 256 Bandapparat 257, 258
390,
432 - cubiti (Ellenbogengelenk)
Bewegungen 276 Bewegungseinschränkung 321 Bewegungsmöglichkeiten 320 Bewegungsspielraum 50 Capsula articularis 27 1 , 273 Entwicklung 1 5 Extensoren 320 Funktionsprüfung 321 Schwäche 321 Verkürzung 321 Flexoren 320 Funktionsprüfung 321 Schwäche 321 Verkürzung 321 gebeugte, Supination 321 gestreckte, Supination 321 Kapsel-Band-Apparat 272 Musculus-biceps-brachiiFunktion 304 Pronatoren 320 Funktionsprufung 321 Schwäche 321 Verkürzung 321 Skelettelemente 270 Supinatoren 320 Funktionsprufung 321 Schwäche 321 Verkürzung 321 ValgussteIlung, physiologische
405 , 4 1 0, 420. 490 Abdu ktoren 490 Funktionsprüfung 491 Schwäche 491 Verkürzung 491 Adduktoren 490 Funktionsprüfung 491 in Seitenlage 491 Schwäche 491 Verkürzung 491 Anteversion 490 Außenrotation 430, 490 Außenrotatoren 490 Fun ktionsprüfung 491 Schwäche 49 1 Verkürzung 491 Bandapparat 422, 424 Bänderschraube 423 Beanspruchung 5 1 Schenkelhalswinkel 43 1 Verminderung 431 Bewegungen 430, 490 Bewegungsachsen 430 Bewegungsausmaß 50, 430,
490 Bewegungsmöglichkeiten 49 Biomechanik 430 Drehzentrum 51 Entwicklung 1 5, 432 Extension 430, 490 Extensionsbestimmung 430 Extensoren 490 Funktionsprüfung 491 Schwäche 491 Verkürzung 491 Flexion 430, 490 Flexoren 490 Funktionsprüfung 491 Kontraktur 470 Schwäche 491 Verkürzung 491 Frontalschnitt 426 Gelenkkapsel 424 Schwachstellen 423 Sonogramm 429
1 5,
38, 236, 270
- costotransversaria (Rippenhöcker-Wirbelq uerfortsatzGelenk) 1 30, 1 35 - coxae (Hüftgelenk) 38, 402,
276 -
-
-
-
Weichteilelemente 271 cuneocuboidea (KeilbeinWürfel bein-Gelenk) 448 cuneonavicularis (Keilbein-Kahnbein-Gelenk) 448 Gelenkflächen 450 femoropatellaris (Femoropatellargelenk) 38, 434 Gelenkspalt 435 Bewegungsmöglichkeit 49 Gelenkresultierende 5 1 Transversalschnitt 435 femorotibialis (Femorotibialgelenk) 434, 440 Frontalschnitt 441 genus (Kniegelenk) 38, 405,
434. 492 Ankylose
40, 50
A
artikulierende Knochen 434 Aufklappbark it 439 Außenband 435. 436. 444 Außenrotatoren 492 Schwäche 493 Verkürzung 493 Bandapparat 436 Beugestellung 44 1 , 442 Bewegungen 442, 492 Bewegungsachse 442 transversale 443 Wanderung 443 Bewegungsausmaß 50, 492 Binnenbänder 437 Defile-Aufnahme 435 Erguss 445 Extension 443, 492 Extensoren 492 Funktionsprufung 493 Schwäche 493 Verkürzung 493 extrakapsuläre Strukturen 43 Flexion 48, 44 1 , 443, 492 Flexionskontraktur 50 Flexoren 492 Funktionsprüfung 493 Schwäche 493 Verkürzung 493 Gelenkhöhle 444 Gelenkkapsel 436, 444 Ansatz 444 Hyperextension 493 Inn nband 435. 436. 438. 444 Inn nrotator n 492 Schwäche 493 Verkürzung 493 Kapsel·Band-Apparat 436 seitlich r 437 vorderer 437 Kapselbänder. dorsale SO Kollateralb nder 435, 436, 438. 444 Kreuzbänder 438 Magnetresonanztomographi
446 Mediansagittalschnitt 445 Muskelfunktionen 492 Röntg naufnahme 435 Schnittanatomie 446 Schubladenphänom n 442 Stabilisierung aktive 50 Frontalebene 439 mangelnde 476 passive 50 Sagittalebene 438 Streckstellung 442 ValgussteIlung 27, 404 Varu5stellung 27, 404 - glenohumerahs 5. Articulatio humeri - humeri (Articulatio glenohumeralis, Humeroskapular· gelenk) 38, 236. 256. 260. 264 Abduktionsachse 298 Adduktionsachse 298 Bewegungen 269 Bewegungsachse 269 Capsula articularis 258, 261 .
262 Innervation 362 Musculus-biceps-brachiiFunktion 304 Neutral-Null-Stellung 269 versteiftes 269
57 1
A
Articulatio
Articulotio - humeroradialis (Humeroradial gelenk) 236. 247. 270 Bewegungsausmaß 277 - humeroulnaris ( H u meroulnar gelenk) 2 3 6 . 247. 270 Bewegungsausmaß 277 - interphalangea distalis (distales Interphalangealgelenk. DIP Gelenk) - interphalangea distalis manus (Fingerendgelenk) 2 3 6 . 2 5 1 , 288. 3 4 1
- interphalangea distalis pedis (Zehenendgelenk) 448 - interphalangea hallucis. Bewegungsumfang 457 - interphalangea manus 3 2 . 236 Bewegungsausmaß 289 Capsula articularis 279 Gelenkspaltlage 3 7 0 Ligamenta collateralia 2 7 8 . 284 - interphalangea pedis 3 2 . 448 - interphalangea proximalis (proximales Interphalangeal gelenk. PIP-Gelenk) - interphalangea proximalis manus (Fingermittelgelenk) 236, 25 1 , 288, 34 1 . 448
- interphalangea proximalis pedis (Zehenmittelgelenk) 448 - mediocarpalis (distales Hand gelenk) 3 8 . 2 5 1 , 2 8 1 . 2 8 8 Muskelfunktionen 322 - metacarpophalangea (Finger grundgelenk. MCP-Gelenk. Metakarpophalangealgelenk) 32. 236. 237. 251 , 288
Bewegungsausmaß 289 Ligamenta collateralia 278. 284 Gelenkspaltlage 370 Kapsel-Band-Apparat 285 - metatarsophalangea (Zehen grundgelenk) 3 2 . 403. 448 Gelenkflächen 450 Gelenkkapsel 454 - metatarsophalangea I (Groß zehengrundgelenk) 449, 459 Bewegungsumfang 457 Gelenkkapsel 4 5 5
- radiocarpalis (proximales Handgelenk) 38, 236. 247. 2 5 1 , 254, 280. 288
Arthrographie 280 CT-Arthrographie 280 Gelenkflächen 253 Muskelfunktionen 3 2 2 - radioulnaris distalis (distales Radioulnargelenk) 38. 236. 247. 248. 2 5 1 , 254, 274, 280
Gelenkflächen 246. 248 Querschnitt 339 - radioulnaris proximalis (proxi males Radioulnargelenk) 38, 236. 247. 248. 270, 273
Gelenkflächen 246, 248, 273 - sacrococcygea 1 1 2 - sacroiliaca s. lIiosakralgelenk - sternoclavicularis (mediales Schlüsselbeingelenk, Sterno klavikulargelenk) 1 5 , 3 2 , 34. 38, 236, 238, 256
Bandapparat 2 57, 2 5 8 Bewegungsausmaß 268 Discus articularis 2 57
572
- Entwicklung 1 5 - sternocostalis 2 5 7 - subtalaris s. Sprunggelenk, unteres - talocalcaneonavicularis s. Sprunggelenk, unteres - talocruralis s. Sprunggelenk, oberes
Außenmeniskus s. Meniscus lateralis
AußenrotationssteIlung des Beines 41 1
Autopodium 20 Axilla s. Regio axillaris Axillarisparese, isolierte 3 6 1 Axis 3 8 , 1 00 , 1 05, 1 06, 1 1 8
- Quadranten 1 97 Bauchwand - Aufbau 1 7 6 - Lymphgefäße, oberflächliche 1 93
- Projektion der Bauchorgane - vordere 2 1 0 Hernie 2 1 8
- Facies articularis inferior 1 06
- talonavicularis (Sprungbein Kahnbein-Gelenk) 448 Gelenkflächen 450 Röntgenbild 464 - tarsi transversa (Chopart-Gelenk, queres Fußwurzelgelenk) 448 Bewegungsachse 456 Bewegungsumfang 4 5 7 - temporomandibularis (Kiefer gelenk) 1 5, 38 Entwicklung 1 5 - tibiofibularis (Tibiofibulargelenk) 38, 4 1 4, 434
- tibiofibularis proximalis 434 - zygapophysialis (Wirbelbogengelenk) 1 06, 1 08, 1 1 0, 1 1 8, 1 22 Capsula a rticularis 1 20 , 1 2 2 Articulationes s. auch A rticu latio - atlantoaxiales (untere Kopf gelenke) 1 1 8, 1 2 1 Bandapparat 1 20 - digitorum 288 - intercuneiformes (Gelenke zwischen den Keilbeinen) 448 - intermetatarsales (Gelenke zwischen den Basen der Mittel fußknochen) 448 - pedis (Fußgelenke) 448 - tarsometatarsales ( FußwurzelMittelfuß-Gelenke, Lisfranc Gelenk) 448 Bewegungsachse 456 Bewegungsumfang 4 5 7 Gelenkflächen 450 Assimilationsstörung 1 0 1 Assoziationsneurone 76, 8 9 - Entwicklung 7 3 Astrozyt 9 1 - fibrillärer 7 7 - protoplasmatischer 7 7 A-Synovialozyten 44 Atemhilfsmuskeln, inspiratorische
articularis posterior 1 06 - Processus spinosus 1 06, 1 68 - Processus transversus 1 06 Axon 7 3 , 76, 90 - afferentes, Entwicklung 7 3 - efferentes, Entwicklung 73
- Facies
- kurzes 76
- langes 76 - myelinisiertes 90 - Parallel kontakt 77 - unmyelinisiertes 90 Axonhügel 7 6 Azetabulum s . a uch Acetabulum Azetabulumdach 42 1 , 427 - mangelhafte Ausbildung 433 Azetabulumfraktur 406
- H ilfslinien, diagnostische 427 - H ü ftgelenk-Röntgenbild 4 2 7 Azetabulumwinkel 4 3 3
B
Innenrelief 2 1 0 Schwachstellen 2 1 0 Bauchwandmuskeln 7, 1 42 - Aufgabe 1 54 - hintere 1 42 , 1 52 - seitliche, schräge 1 42, 1 50, 1 74 - Verspannungssystem 1 53 - vordere 1 42, 1 52 gerade 1 7 5 Bauchwandschichten, Fortsetzung in die Hodenhüllen 2 1 5 Becherzellen 68 Becken - Bandapparat 1 3 8 - Hauptkraftlinien 406 - kleines Lymphknoten 1 92 Muskeln, parietale 1 83, 1 84 Peritonealhöhle 1 80 - knöchernes 1 37 der Frau 1 37 des Mannes 1 36 - männliches 1 36, 1 8 1 Faszien 1 8 1
Baker-Zyste (Bursa gastrocnemio-
semimembranosa) 436, 5 5 5 Bänder - extrakapsuläre 43 - intrakapsuläre 43 Bandhafte 40 Bandhemmung, Gelenkbewegung 50
Horizontalschnitt 1 8 7
- Peritonealhöhle 2 5 Etagen 1 80, 5 5 1 Gliederung 1 80 - weibliches 1 37 , 1 80, 1 82, 230 Faszien 1 80 Horizontalschnitt 1 87 Beckenausgangsebene 1 3 9 Beckenbewegung, Bauchwand-
- sternokostale 1 34 Auge - Entwicklung 70 - Parasympathikuswirkung 93 - Sympathikuswirkung 93 Augenbecher 70 Augenbläschen 1 4 Augenlinie 1 2 3 Augenmuskeln, äußere, embryo nale 1 43
Bandscheibe s. auch Discus intervertebralis Bandscheibendegeneration 1 28 Bandscheibenprotrusion 1 2 8 Bandscheibenvorfall 1 28 - dorsaler 1 29 - lumbaler 1 2 9 Wurzelkompression 1 29 - medianer 1 29 - mediolateraler 1 29 Bartholin-Drüsen 230, 233 Bartholinitis 2 3 3 Basallamina 9 1 Basalmembran 62 , 65 Basipodium 20 Basis - ossis metacarpi 2 5 0 - ossis metacarpi I 250, 286, 3 1 2 - ossis metacarpi 1 1 308, 3 1 0, 3 1 4 - ossis metacarpi V 308, 3 1 2 , 3 1 5 - ossis metatarsi I 4 5 0 - ossis metatarsi V 4 5 0 - ossis sacri 1 04, 1 1 2 - patellae 4 1 2 - phalangis 2 5 0 - phalangis proximalis I pedis 450 Bauchatmung 1 58 Bauchhoden 2 2 2 Bauchhöhle 2 4 Bauchorgane, Projektion auf die Bauchwand 1 97 Bauchpresse 1 52 , 1 54, 1 58
Ausatmung 1 5 7
Bauchraum, Transversalebenen 3 5
Beckenorgane, Deszensus 1 6 1
Bauchregion - Einteilungskriterien
Beckenring 1 36, 402, 407 Beckenschiefstand 403
1 62
Atlas 38, 1 00, 1 05, 1 06, 1 1 8 , 239 Arcus anterior 1 07 - Arcus posterior 1 06 - Facies articularis inferior 1 06 - Facies articularis posterior 1 06 - Processus transversus 3 3 , 1 06, -
1 68, 2 0 1
- Tuberculum anterius 1 06 - Tuberculum posterius 1 06, Atmung
1 19
- kostodiaphragmale 1 34
Auslöschphänomen bei elek trischer Nervenstim ulation
378
1 97
1 97
muskelfunktion 1 55
Beckenboden - Aufbau 1 80 - Etagen 1 80 - Funktionsverlust
537
- Hernie 2 1 9
- Schließmuskeln 1 60 - Schwellkörpermuskeln Beckenbodenmuskulatur
1 60 1 42,
1 60, 1 78, 1 80
- bei der Frau 1 61 , 1 80, 1 82, 1 86 - Funktion 1 6 1 - Innervation 5 3 6 - beim Mann 1 8 1 , 1 86 Beckenbodenplastik 1 6 1 Beckeneingang 1 3 7 Beckeneingangsebene 1 0 1 , 1 39 - Diameter sagittalis 1 39 - Diameter transversa 1 39 Beckenenge 1 39 - Diameter transversa 1 39 Beckenfaszien 5 5 1 Beckenfraktur 406 Beckengürtel 1 36, 1 3 8, 402 Knochen 406 Beckenkippung nach vorne 49 1 .
-
493
Beckenmaße 1 39 Beckenmuskeln, parietale
1 83,
1 84
Beckenneigungswinkel
101
Cortilogo
Beckenverschiebung in der Frontalebene 491 Beckenverwringung 470. 49 1 Beckenwandmuskeln 1 83 - bei der Frau 1 82 - parietale 1 83. 1 84 Befruchtung 5 Bein - Arterien 6 1 . 5 1 8 - Lymphgefäßsystem. oberflächliches 522 - Nerven 525. 528. 530. 532, 534 epifasziale 539. 541 - Traglinie 404 - Venen 520 epifasziale 520. 539, 541 Beinabduktion 430 Beinabspreizhemmung 433 Beinadduktion 430 Bein-Außenrotationsstellung 41 1 Bein-Innenrotationsstellung 4 1 1 Beinlängendifferenz 403 Beinlängenmessung 403 Beinschmerzen. neurogene. belastungsabhängige 1 28 Beinverkürzung 433 Beinverlängerung. funktionelle 495 - einseitige 491 Beinzirkumduktion 49 1 Bertini-Band 422 Beschneidung 226 Besenreiservarizen 52 1 Beugesehnen der Finger, Gefäßversorgung 393 Bewegung, Gelenkfunktion 48 Bewegungsachse 48 - dorsal-palmare 289 Bewegungsapparat 24 Bewegungsmuskulatur 70, 493 Bewegungssegment 1 1 5. 1 22 - Bandscheibenlage 1 1 5 - Belastung 1 22 - Entwicklung 1 02 - Instabilität 1 2 5. 1 28 - Magnetresonanztomographie 1 27 - Spangen bildung 1 28 - Spondylophyten 1 2 8 Biegungsfraktur 5 2 Bindegewebe, embryonales 1 4 Bindegewebsräume 24 Bipedie 402 Bizepskopf, langer 243. 262. 304, 328, 360 - Sehne 259, 261 , 262, 375 Bizepsreflex 87 Bizepssehne. lange 261 , 262. 375 - im Horizontalschnitt 259 - i m Sonogramm 266 Bläschendrüse 1 87. 222 Blasenknorpelzone 1 6 Blastem. Extremitätenanlage 1 4 Blastozyste 5 - Implantation 5, 8 Blastozystenhöhle 5 Blockade - axilläre 378 - interskalenäre 378 - vertikal-infraklavikuläre 3 78 Blut - arterialisiertes 60 - venöses 60 Blutdruck, hydrostatischer 65 Blutfluss. kapillärer 6S
Blutgefäß(-e) 60 - diaphysäres 1 6 - Entwicklung 1 2 - metaphysäres 1 6 Blut-Hirn-Schranke 9 1 Blutvergiftung 352 B-Lymphozyten 66 B-Lymphozyten-Region. lymphknoten 67 BMI (Body-Mass-Index) 23 Bochdalek-Dreieck 1 72 Body-Mass-Index 23 Bogen. schmerzhafter 264 Bouchard-Arthrose 46 Bouton en Passage 77 Boyd-Venen 520 Brachialgia paraesthetica nocturna 366 Brachium s. Oberarm Branchiostoma lanceolatum ( Lanzettfischchen) 3 Breitgriff 286 Bruchhüllen 2 1 1 Bruchinhalt 21 1 Bruchpforte 2 1 1 - äußere 2 1 0 - innere 2 1 0 - Verschluss 2 1 7 Bruchsack 2 1 1 - mit Darmschlinge 2 1 4 - i m Funiculus spermaticus 2 1 4 - Peritoneum 2 1 2 Brücke 1 03 - Entwicklung 70 Brust, weibliche s. Mamma Brustatmung 1 34 Brustbein 98, 1 30. 1 32, 302 Brustbeinwinkel 34, 1 30, 1 32 Brustdrüse s. Mamma Brustfaszie - oberflächliche 375 - tiefe 375 Brusthöhle 24 Brustkorb 98 - knöcherner s. Thorax Brustkorb-Arm-Muskulatur 1 42, 1 62 Brustkorbmuskeln 1 42, 1 56, 1 58 Brustwand, Lymphgefäße, oberflächliche 1 93 Brustwarze 30. 1 97, 206 Brustwirbel 1 00, 1 04, 1 08 3. Brustwirbel, Dornfortsatz 99 7. Brustwirbel. Dornfortsatz 99 1 2. Brustwirbel, Dornfortsatz 99 Brustwirbelkörper 1 08 Brustwirbelsäule 99. 1 08 - Bewegungsausmaß 1 23 - Krümmung. physiologische 1 0 1 . 1 03 Brustwirbelsäulen-Lendenwirbel säulen-Gesamtbeweglichkeit 1 23 Brustwirbelsäulen-Lendenwirbel säulen-Ventralflexion, Messung 1 23 B-Synovialozyten 44 Bulbus - penis 1 8 1 , 222. 227 im Horizontalschnitt 1 87 - vestibuli (Vorhofschwellkörper) 1 80. 230. 232 Büngner-Bänder 95 Bursa - gastrocnemio-semimembranosa (Baker-Zyste) 436, 555
- iliopectinea 428. 543 Entzündung 543 Sonogramm 429 - gelenknahe 42 - infrapatellaris 444 - musculi semimembranosi 436, 555 - prepatellaris 435, 445 - semimembranosa. Magnetresonanztomogramm 447 - subacromialis 59, 256. 262, 264, 383 MRT-Schnittebene 28 - subcoracoidea 261 - subcutanea acromialis 59 - subcutanea melleoli medialis 557 - subdeltoidea 59. 256, 262, 264, 383 - subscapularis im Kernspintomogramm 267 im Sonogramm 266 - subtendinea musculi gastroc nemii 436, 555 lateralis 436 medialis 436 - subtendinea musculi subscapu laris 59, 259, 261 , 262 - synovialis (Schleimbeutel) 42, 59 - tendinis calcanei 465 - trochanterica 549 Frontalschnitt 426 Horizontalschnitt 428 Bursitis 59 - iliopectinea 543 - infrapatellaris 445 - prepatellaris 445 BWS s. Brustwirbelsäule
c C VII s. Vertebra prominens Calcaneus 38. 402. 405. 416, 418, 448. 460. 486 - Facies articularis cuboidea 451 - Magnetresonanztomogramm 465 - Ossifikation 1 9 - Röntgenbild 464 - Sicherung der aufrechten Position 4 1 8 Canalis - adductorius (Adduktorenkanal) 5 1 8, 520, 529, 545 Begrenzung 545 Inhalt 545 - carpi (Karpalkanal) 252, 282, 338. 345, 346, 396 Kernspintomogramm 282 - femoralis (Schenkelkanal) 2 1 3 - inguinalis (Leistenkanal) 1 74, 208, 2 1 5, 222 Hinterwandverstärkung 2 1 4, 2 1 7 Inhalt bei der Frau 208 beim Mann 208, 2 1 7 Lage 208, 2 1 2 Öffnung äußere 208 innere 208 Wandstrukturen 209 malleolaris 535. 557
-
C
- obturatorius 1 84, 528 im Horizontalschnitt 428 - pudendalis (Alcock-Kanal) 1 80, 536, 549, 550, 552 Lage 552 Leitungsbahnen 552 - sacralis 1 1 2, 1 26. 141 - spiralis 362 - supracondylaris 387 - tarsi 418, 453 - vertebralis 5. Spinal kanal Capitulum humeri 242, 244, 270, 273 Capsula - adiposa 1 65 - articularis 42, 44 Aufbau 44, 444 Entwicklung 1 5 Membrana fibrosa 43. 44, 444 Membrana synovialis 43. 44, 444 Intima 44, 444 Subintima 44, 444 - fibrosa 1 65 Caput (Kopf) 24 - costae (Rippenkopf) 1 05, 1 33, 135 - epididymidis (Nebenhod nkopf) 224 - femoris (Femurkopf) 38, 408, 4 1 0, 420, 424 Drehzentrum 404 Epiphysenlinl 426 Entwicklung 1 5 Ernährung 1 5. 425 Frontalschitt 426 Horizontalschnitt 428 Knochenkern 1 5, 432 Sonogramm 429 Stabilisierung 422 Vaskularisation 1 5 Wachstumsfuge 432 - fibulae 32, 38, 402, 414, 478 Oberflächen relief 3 1 , 538 - humeri 38, 242, 244, 256, 259, 260, 265, 298 Im Kernspintomogramm 267 Röntgenbild 266 - medusae 1 90 - ossis metacarpi (Metakarpalköpfchen) 250, 285 - ossis metacarpi I, Oberflächen relief 391 - ossis metatarsi I 458 Sesambeine 462 - ossis metatarsi V 458 - phalangis 250 - radii 33, 38, 236. 246, 248, 270. 273. 275 Circumferentia articulans 246, 249, 270 Epiphysenfugenfraktur 277 Fovea articularis 246, 249, 27 1 . 273. 274 lunula obliqua 273 Subluxation 277 - tali 4 1 6, 4 1 8 Facies articularis navicularis 451 - tibiae 38. 4 1 4 - ulnae 236. 246, 248. 274 Circumferentla artlCularis 246 Carnegie-Stadien 4 Carpus 5_ Handwurzel Cartilago - costalis (Rippenknorpel) 4 1 . 1 30. 1 32, 1 70, 257
573
C
Cartilago
Carti/ago - cricoidea Oberflächenrelief 32 Schlundbogenabstammung 1 1 - thyroidea Oberflächenrelief 32. 1 97 Schlundbogenabstammung 1 1 Cauda - epididymidis (Nebenhodenschwanz) 224 - equina 1 03. 1 26. 53 1 . 552 Cavitas - abdominalis (Bauchhöhle) 25 - articularis (Gelenkhöhle) 42 - glenoidalis 38. 238. 241 . 2 57. 259. 260. 262. 265. 298 im Kernspintomogramm 267 Röntgenbild 266 Winkel mit der Sagittalebene 243 - pelvis (Beckenhöhle) 2 5 - pericardiaca (Herzbeutelhöhle) 25 - peritonealis abdominis (Perito nealhöhle des Bauches) 25 - peritonealis pelvis (Peritonealhöhle des Beckens) 2 5 - pleuralis (Pleura höhle) 25 - thoracis (Brusthöhle) 25 Cavum - epidurale (Epiduralraum) 1 26 zervikales 378 - peritoneale scrot i ' 224 - scroti ' 2 1 5. 222 - serosum scroti' 224 CCD-Winkel (Centrum-CollumDiaphysen-Winkel) 409 Centrum
- perinei 1 79. 1 82 - tendineum diaphragmatis 1 58. 1 72. 1 76. 203 - tendineum diaphragmatis pelvis 1 60 Centrum-Collum-DiaphysenWinkel 409 Cerebellum s. Kleinhirn Cervix uteri 230 Chassaignac-Lähmung 277 Chiasma - crurale ' 507 - plantare' 507 Chondroblasten 1 4 Chondroitin-6-sulfat 4 5 Chondroklasten 1 6 Chondrose 1 28 Chondrozyten - Ernährung 44. 45 Chondrozytencluster 47 Chopart-Gelenk (queres Fußwurzelgelenk) 448 - Bewegungsachse 456 - Bewegungsumfang 457 Chorda - dorsalis 3. 6. 7 1 , 72. 1 02 - obliqua 274 - umbilicalis (Nabelschnur) 9 Chordascheidenstrang 1 02 Chordasegment 1 02 Chordata 2 - Merkmale 3 Chorion - frondosum 8 - laeve 8 Chorion blase 8 Choriongonadotropin. humanes (HCG) 9
574
Chorionhöhle 8 Chorionmesoderm 8 Chorionplatte 8 Chorionzotten 8 Chromosomensatz - diploider 5 - haploider 5 Cingulum - membri inferius s. Beckengürtel - pelvicum s. Beckengürtel Circumferentia articularis - radii 246, 249. 270 - ulnae 246 Ci sterna - chyli 66 - lumbalis 1 26 Claudicatio spinalis 1 28 Clavicula 32. 38. 1 63 . 2 36. 238. 239, 240, 259. 260. 292. 298. 378. 383 - Bewegungsausmaß 268 - Entwicklung 1 4 - Extremitas acromialis 3 3 . 237. 240, 257 - Extremitas sternalis 240. 257 - Facies articularis acromialis 240 - Facies articularis sternalis 240 - Fehlbildung 240 - Fraktur 240 - Oberflächenrelief 30, 1 97. 368 - Ossifikation 1 8 Clitoris (Kitzler) 230 - Entwicklung 220 - Lymphabfluss 232 Cockett-Venen 520 Coelom 6 - intraembryonales 6 Colles-Fraktur 255 Colles-Raum s. Spatium superficiale perinei Colliculus seminalis 1 8 1 Collum (Hals) 24 - anatomicum 242, 244. 260 Fraktur 244 - chirurgicum 242. 244 Fraktur 244 - costae (Rippen hals) 1 05. 1 33 - femoris (Schenkelhals) 38. 402. 408, 4 1 1 , 420 Frontalschnitt 426 Horizontalschnitt 428 Rotationsfehlstellung 4 1 1 im Sonogramm 429 - fibulae 4 1 4 - radii 246, 270. 272 - scapulae 241 . 26 1 - tali 4 1 6 Collum-femoris-Achse 4 1 1 Colon. aganglionäres 73 Columna vertebralis s. Wirbelsäule Commissura labiorum - anterior 230 - labiorum posterior 1 78. 230 Compacta 1 7. 39 Compartimentum cruris - anterius 561 - laterale 561 - posterius Pars profunda 561 Pars superficialis 561 Computertomographie - 3-D-Rekonstruktion 28 - Schnittbild. axiales 29 Betrachtung 29 - Schnittebenen 28
- Weichteilfenster 29 Condylus - humeri 245 - lateralis femoris 38. 402. 408, 4 1 0. 4 1 2. 434. 444 - lateralis tibiae 32. 403. 4 1 4. 434 - medialis femoris 38. 402. 408. 4 1 0. 4 1 3. 434. 444 - medialis tibiae 32. 403 . 4 1 4, 434 Conjugata - diagonalis 1 39 - externa 1 39 - recta (Beckenausgangsebene) 1 39. 1 40 - vera 1 39 Connexus intertendinei 339. 340 Conus medullaris 1 03 . 1 26 - Magnetresonanztomogramm 1 27 Cooper-Band 208. 2 1 7. 543 Cooper-Bänder 206 Cornu(-a) - coccygeum 1 1 2 - majus ossis hyoidei (großes Zungenbeinhorn). Schlundbo genabstammung 1 1 - minus ossis hyoidei (kleines Zungenbeinhorn). Schlundbo genabstammung 1 1 - sacralia 1 1 2 Corona glandis 227. 228 Corona-radiata-Zellen 5 Corpus - adiposum fossae ischioanalis 550 - adiposum infra patellare (HoffaFettkörper) 444 - cavernosum c1itoridis 233 - cavernosum penis 226. 228 - c1aviculae 240 - c1itoridis (Klitorisschaft) 2 3 3 - costae (Rippenkörper) 1 33 - epididymidis (Nebenhodenkörper) 224 - femoris 408 - fibulae 4 1 4 - humeri Facies anterolateralis 242. 244 Facies anteromedialis 242. 244 posterior 242 - luteum 5 - ossis hyoidei 32 - ossis ilii 406 - ossis ischii 406. 427 - ossis metacarpi 250 - ossis metacarpi I 286 - ossis pu bis 406. 427 - penis (Penisschaft) 227 - perineale 1 78 - phalangis 250 - pineale (Zirbeldrüse). Hormonbildung 69 - radii Facies anterior 246, 249 Facies lateralis 246, 249 Facies posterior 246, 249 - spongiosum penis 1 8 1 . 226, 228 Entwicklung 220 - sterni 32. 38. 1 30. 1 32 - tali 4 1 6. 4 1 8 - tibiae 4 1 4 - ulnae Facies anterior 246, 249 Facies medialis 246, 249
Facies posterior 33. 237. 246. 249 - vertebrae s. Wirbel körper Cortex - Gehirn s. Hirnrinde - Lymphknoten 67 Costa (s. auch Costae; s. auch Rippe) 32. 34. 98. 1 3 1 Costa I 238 Costae (s. auch Costa; s. auch Rippe) - fluctuantes 1 3 1 - spuriae 1 3 1 - verae 1 3 1 Cowper-Drüsen (Glandulae bulbourethrales) 1 86. 222. 228 Coxa - antetorta 4 1 1 - norma 409 - retrotorta 4 1 1 - valga 409 - vara 409 Cranium 38 Crena analis (Analfurche) 1 79. 1 99 Crista - capitis costae 1 35 - i l iaca 32. 38. 1 38. 1 62. 1 67. 300. 402. 405. 406 Labium externum 1 38 Labium internum 1 38 Oberflächen relief 3 1 . 1 97, 1 99. 540 - intertrochanterica 408, 422 - occipitalis interna 1 1 8 - sacralis lateralis 1 1 2 - sacralis medialis 1 1 2 - sacralis mediana 1 1 2, 1 38 - supracondylaris lateralis 242, 244 . 270. 272. 3 1 0 - supracondylaris medialis 242. 270 - tuberculi majoris 1 63. 242, 302 - tuberculi minoris 242, 244. 300 Crus s. auch Unterschenkel - c1itoridis (Klitorisschenkel) 1 80. 230, 233 - laterale. Anulus inguinalis superficialis 208 - mediale. Anulus inguinalis superficialis 208 - penis (Schwellkörperschenkel) 1 8 1 . 227 CT-Arthrographie. Radiokarpalgelenk 280 Cubitus valgus 276 Cutis 368 C-Zellen der Schilddrüse - Erkrankung 7 3 - Hormonbildu ng 69
o Damm 1 78 - Blutversorgung 552 - fibromuskuläre Grundlage 1 83 - bei der Frau 230 - Innervation 552 Dammraum - oberflächlicher s. Spatium superficiale perinei - subkutaner 1 80. 5 5 1 - tiefer s. Spatium profundum perinei
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Dammregion s. Regio perinealis Dammriss 2 3 1 Dammschnitt s. Episiotomie Dammschutz 2 3 1 Darmbein 38, 1 38, 1 40 - Ossifikation 1 9 Darmbein-Schenkel-Band (BertiniBand) 422 Darmbeinstachel - hinterer oberer s. Spina iliaca posterior superior - hinterer unterer s. Spina iliaca posterior inferior - vorderer oberer s. Spina iliaca anterior superior - vorderer unterer s. Spina iliaca anterior inferior Darmlymphknoten 66 Darmschlinge im Bruchsack 2 1 4 Darmwandplexusanlage 72 Daumen 368 - Endgelenkfurche 368 - Flexionsstellung 364 - Grundgelenkfurche 368 - lymphdrainage 352 Daumenabduktionsachse 286 Daumenadduktion 364 Daumenadduktionsachse 286 Daumenendphalanx 308 Daumenextensionsachse 286 Daumenflexionsachse 286 Daumenopposition 287 Daumensattelgelenk s. Articulatio carpometacarpalis pollicis DaumensteIlung gegenüber den Fingern 287 Decidua - basalis 8 - capsularis 8 Defäkation 1 8 5 Defile-Aufnahme, Kniegelenk 435 Deltaband s. ligamentum deltoideum Dendrit 76 Denonvillier-Faszie 1 86 Dens axis 1 00, 1 03, 1 06, 239 - Facies articularis anterior 1 06 - Facies articularis posterior 1 06 Dermatoglyphen 368 Dermatom 7, 8 1 , 82, 84, 80 - Abkömmlinge 7 - faserverlauf von der Hinterwurzel 82 - Lernschema 8 1 - Sensibilitätsausfall 84 - Extremität obere 8 1 , 84, 369, 3 7 1 untere 8 1 , 84, 539, 541 - Rumpfwand 8 1 dorsale 84, 1 98 ventrale 84, 1 96 - stammesgeschichtliche Herleitung 82 Dermis 368 Descensus - perinei 1 6 1 - testis 208, 222 transabdominaler 222 transinguinaler 222 - uteri 1 61 Deszensus, Beckenorgane 1 61 Deutsche Horizontale 28 Deziduasepten 9 Diameter - obliqua
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Epiblast
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dextra 1 39 sinistra 1 39 - transversa 1 39 Diaphragma s. auch Zwerchfell - pelvis 1 42, 1 60, 1 80 Funktion 1 60 - urogenitale" 1 42, 1 60, 1 80, 227, 550 Diaphyse 1 6, 39 - Knochenkern, primärer 1 4 Diarthrose 40 Dickdarm, lage 24 Diencephalon (Zwischenhirn), Entwicklung 70 Diencephalon-TelencephalonAchse 75 Digiti - manus s. Finger - pedis (Zehen) 20, 402, 4 1 6 Digitus - anularis 368 - medius 368 - minimus 368 DIP-Gelenk s. Articulatio inter phalangea distalis Discus - articularis (Gelenkzwischen scheibe) 1 5, 42 Articulatio acromioclavicularis 257 Articulatio sternoclavicularis 257 Articulatio ulnocarpalis 253 - intervertebralis (Zwischenwirbel scheibe; s. auch Bandscheibe) 3, 4 1 , 40, 1 00, 1 1 4, 1 1 8, 1 26 Anlage 1 02 degenerative Veränderungen 1 28 Flüssigkeitsverschiebung, druckabhängige 1 1 5 Spalten 1 24 - triangularis, läsion 280 - ulnocarpalis 254, 275, 281 degenerative Veränderung 280 läsion 280 Diskose 1 28 Diskushernie s. Bandscheibenvorfall Dislocatio - ad axim 52 - ad latus 52 - ad longitudem cum contractione 52 - ad longitudem cum distractione 52 - ad peripheriam 52 Distantia - intercristalis 1 39 - interspinosa 1 39 Dodd-Venen 520 Dornensynapse 77 Dornfortsatz s. Processus spinosus Dorsalaponeurose 3 1 2 - Finger 3 1 6, 334, 340 - Großzehe 486 - Zehen 486, 509 Dorsalextension - Fuß 456 - Halswirbelsäule 1 23 - im Handgelenk 289, 322 eingeschränkte 323 Funktionsprüfung 323 Dorsum - manus (Handrücken) 37, 250, 370, 390
Arterien 349, 390 Hautnerven, Verlauf 391 Innervation 391 lymphdrainage 3 52 Muskelansätze 340 Muskelursprünge 340 Oberflächenrelief 391 Sehnenscheiden 339 Stauchungsfurche distale 370 proximale 370 - pedis (Fußrücken) 3 1 , 37, 4 1 6, 560, 562 Arterien 562 Varianten 563 Hautinnervation 561 Muskeln 468, 486 Oberflächenrelief 538 - penis 227 Gefäße 228 Nerven 228 Dotterarterie 1 2 Dotterkreislaut, extraembryonaler 12 Dottersack 6 , 8 - Gefäßgeflecht 1 2 Dottervene 1 2 - Anastomosengeflecht 1 3 - Entwicklung 1 3 Drehmoment 5 1 Dreieck, kostolumbales - oberes s. Trigonum lumbale fibrosum - unteres s. Trigonum iliolumbale Drei-Finger-Regel, Herniendiagnostik 2 1 6 Druck - diastolischer 64 - intraabdominaler 1 54 - intravasaler 64 - kolloidosmotischer 65 - systolischer 64 Druckkammersystem, Fußsohle 466, 540 Druckpodogramm 540 Drucksehne 58 Druckspannung 409 Drucktrabekel 409 Drüse 68 - endokrine 68 - exokrine 68 - multizelluläre, intraepitheliale 68 Drüsenfollikel 68 Duchenne-Hinken 43 1 , 530 Duchenne-Zeichen 491 Ductus - arteriosus 1 2 - deferens (Samenleiter) 2 1 0, 2 1 5, 222, 224 Unterbindung 223 - ejaculatorius 1 86, 224 - epididymidis (Nebenhod ngang) 224 - lactifer 206 - lactifer colligens (Milchgang) 206 - Iymphaticus dexter 66, 1 92, 207, 353 Einzugsgebiet 1 93 - thoracicus (Milchbrustgang) 66, 1 92 Einzugsgebiet 1 93 - venosus 1 3 Dünndarm, Lage 24
Dupuytren-Kontraktur 342 Dura mater spinalis 1 26 Durasackeinengung, sanduhrförmige 1 28 Duratasche 1 27 Durchschneiden des kindlichen Kopfes 2 3 1 Dysbalance, muskuläre 493 Dysfunktion, erektil 229 Dysostosis - cleidocranialis 240 - craniofacialis 240
E Ebene, koronare 28 Efferenz, Ruckenmarkquerschnitt 79 Eierstock 1 80, 230 - Hormonbildung 69 Eigelenk 49, 288 Eigenreflex 86 - Ausfall, Wurzelkompr ssionssyndrom 1 29 Eihäute 8 Eileit r 1 80, 230 Einatmung 1 57 Eingew id 24 Eingeweid ganglien. parasympathische 92 - Erkrankung 73 Eizell nbildung 5 Ejakulatioosl ntrum 229 Ektod rm 6 Ellenb ug 30. 380. 386 V nen. subkutane 350 Ellenbog n - geb ugter. Musculu� bic Pibrachil-Funktion 304 - Flexionskontraktur 321 - Streckkontraktur 321 Ellenbogeng I nk s. Articulatio cublti Ellipsoidg lenk 288 Embryo 4 Embryoblast 5 Embryonalentwicklung 2 Embryonalp riode 4 Eminentia - carpi radialis 283 - carpi ulnaris 283 - iliopubica 1 38 - intercondylaris 404. 414. 434 Encephalon s. Gehirn Endgelenkbeugefurche 368 Endhirn. Entwicklung 70 Endkolben. synaptisch r 77 Endoderm 6 Endometrium 5 Endomysium 56 Endoneurium 73. 91 Endoprothese 40, 46 Endost (Knochendeckzellen) 1 7. 53 Endothel 62 Fenster 65 - geschlossenes 65 Endothellücke. interzelluläre 65 Endothelzelle 65 Endplatte. motorische 56, 57 Entwicklungsgeschichte (Ontogenese) 4, 6. 8 Epiblast 6 -
-
575
E
•
E
Epicondylitis
Epicondylitis - lateralis 323 - medialis 323 Epicondylus - lateralis femoris 32, 403, 408, 434 - lateralis humeri 32, 237, 242, 244, 247, 270, 2 72 , 306, 3 1 0, 3 1 2 , 387 - medialis femoris 32, 403, 408, 434 - medialis humeri 32, 237, 242, 244, 247, 270, 272, 308, 386, 388 Epidermis 368 Epididymis s. Nebenhoden Epididymitis ( Nebenhodenentzündung) 2 2 5 Epiduralraum 1 26 zervikaler 378 Epigastrium (Oberbauch) 36, 197 Epikondylenachse 245 Epimysium 56 Epineurium 73 Epiorchium 2 1 5, 222, 224 Epiphyse - distale 1 6, 39 - knorpelige, Vaskularisation 1 5 - Ossifikation 1 4 - proximale 1 6, 39 Epiphyse (Zirbeldrüse), Hormon bildung 69 Epiphysenfuge 16, 4 1 - Extremität obere 1 8 untere 1 9 - Proliferationszone 1 6 - Reservezone 1 6 - Synostose 1 8 - verknöcherte 39, 41 Epiphysenlinie, knöcherne 39, 4 1 Epiphysis anularis 1 1 1 , 1 1 4 Episiotomie (Dammschnitt) 2 3 1 EPSP (exzitatorisches postsynaptisches Potenzial) 76 Erektion 229 Ermüdungsfraktur 52 Erregungsüberleitung, saltatorische 9 1 Exostose 465 Exozytose 68 Exspiration - Rippenbewegung 1 57 - Wirkung der Musculi intercostales 1 57 - Zwerchfellstand 1 58 Extensionsbestimmung, Hüft gelenk 430 Extensionsfraktur, distaler Radius 255 Externusaponeurose 1 5 1 , 1 74, 1 77, 208 Extraperitonealraum 24 Extrazellulärmatrix 44, 45 Extrazellularraum 64 Extremität - Achsenabweichung 27 Arthroseentstehung 46 - fehlende 1 4 - obere 24, 236 Apophysenfugen 1 8 Arterien 3 48 Bauplan 20 elektrische Nervenstimulation 379
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Epiphysenfugen 1 8 Hautinnervation 361 , 369 radikuläre dorsale 3 7 1 radikuläre ventrale 369 segmentale dorsale 3 7 1 segmentale ventrale 369 Innervation 378 Knochenkerne 1 8 Knochenwachstum 1 8 Leitungsbahnen, epifasziale 368, 370 Lymphgefäße 352 Lymphknoten 352 regionäre 353 Muskulatur 290 Innervation 291 Oberflächen relief 32, 368, 370 Regionen 37 Skelett 236 Stellung, Entwicklung 2 1 tastbare Knochenpunkte 32, 237 Venen 350 oberfächliche 3 5 1 subkutane 369 tiefe 3 5 1 - untere 24, 402 Abduktionsachse 473 Adduktionsachse 473 Apophysenfugen 1 9 Arterien 5 1 8 Bauplan 2 0 Bewegungen im Gangzyklus 467 Dermatome 539, 541 Epiphysenfugen 1 9 gefenstertes Präparat 5 1 6 Hautinnervation periphere 539, 541 radikuläre 539, 541 segmentale 539, 541 Knochenkerne 1 9 Knochenwachstum 1 8 Leitungsbahnen, epifasziale 538, 540 Leitungsblockade 1 26 Lymphbahnen 522 Lymphknoten 522 Muskulatur 468 Adduktorengruppe 474 Extensorengruppe 476 Innervation 469 Nerven 524, 526, 528 epifasziale 539, 541 Oberflächenrelief 32, 538 oberflächliche 520 Perforansvenen 520 Regionen 37 Skelett 402 Stellung, Entwicklung 2 1 tastbare Knochenpunkte 32, 403 Venen 520 epifasziale 539, 541 tiefe 520 Extremitätenanlage, Blastem 1 4 Extremitätenentwicklung 2 , 1 4, 80 - Differenzierungsgradient kraniokaudaler 1 4 proximodistaler 1 4 Extremitätenknospen 2 , 1 4, 80 Extremitätenossifikation 2 0 Extremitätenrotation 2 1
Extremitätenteil. fehlendes 1 4 Extrusion (Sekretabgabe) 68
F Facettenwinkel 4 1 3 Facies - articularis acromialis 263 - articularis anterior dentis axis 1 06 - articularis calcanea anterior 4 1 7 - articularis calcanea media 41 7 - articularis calcanea posterior 417 - articularis capitis costae 1 35 - articularis carpalis 2 54, 280 - articularis cuboidea 41 6, 4 1 9, 451 - articularis inferior atlantis 1 06 - articularis inferior axis 1 06 - articularis inferior tibiae 41 5, 452 - articularis inferior vertebrae 1 06 - articularis malleolaris lateralis 41 5, 45 1 , 452 - articularis malleolaris medialis 41 5, 45 1 , 452 - articularis navicularis 4 1 6, 4 1 8, 45 1 , 452 - articularis patellae 4 1 2 , 435, 444 - articularis posterior dentis axis 1 06 - articularis superior atlantis 1 06 - articularis superior axis 1 06 - articularis superior ossis sacri 1 04 - articularis superior vertebrae 1 04, 1 06, 1 1 0 - articularis talaris anterior 4 1 6, 41 8 - articularis talaris media 41 6, 418 - articularis talaris posterior 4 1 6. 418 - articularis tuberculi costae 1 35 - auricularis ossis ilii 1 40, 406 - auricularis ossis sacri 1 00 , 1 1 2, 1 40 - costalis inferior 1 3 5 - costalis superior 1 35 - glutea 406 - lateralis fibulae 4 1 4 - lateralis radii 308 - lateralis tibiae 4 1 4 - lunata 406, 424 - malleolaris lateralis 4 1 6, 4 1 9. 45 1 - malleolaris medialis 4 1 6, 41 8. 451 - medialis fibulae 4 1 4 - medialis tibiae 32, 403 , 4 1 4 - patellaris (Patellagleitlager) 408, 410. 4 1 3, 435, 444 - pelvica 1 04, 1 36, 1 38, 547 - poplitea 408 - symphysialis 406 - urethralis penis 227 Falschgelenk 40, 5 3 Fascia - abdominis superficialis' 1 53 , 1 77. 206, 2 1 5, 374 - antebrachii 342
- axillaris 206, 374 - brachii (Oberarmfaszie) 59, 374, 380 - cervicalis 24 Lamina pretrachealis 1 65 Lamina prevertebralis 1 65 Lamina superficialis 1 65 - im Querschnitt 1 65 - clavipectoralis 374 - cremasterica 208, 2 1 3, 2 1 5, 2 1 7, 223. 224 Bruchsack 2 1 4 - cruris 539, 556 Spaltung 561 - cruris profunda im Querschnitt 516 - diaphragmatis pelvis inferior 1 79, 1 80 - diaphragmatis pelvis superior 1 80 - diaphragmatis urogenitalis inferior' 1 79, 1 80, 227 - diaphragmatis urogenitalis superior' 1 80 - endothoracica 1 70, 1 72. 1 76, 203 - glutea' 546 - infraspinata 382 - lata 204, 539, 546 - nuchae, tiefes Blatt 1 64, 1 66 - obturatoria 1 79, 1 84 - pectinea ' 2 1 3 - pectoralis 206 - pelvis parietealis 55 1 - pelvis visceralis 5 5 1 - penis profunda 2 2 6 , 228 - penis superficialis 226 - perinei superficialis ' 1 79, 1 80, 551 - phrenicopleuralis 1 7 1 . 203 - plantaris (Fußsohlenfaszie) 563 i m Fußquerschnitt 563 plantaris profunda 5 1 7 - renalis, vorderes Blatt 1 65 - spermatica externa 2 1 3, 2 1 5, 223. 224, 226 - spermatica interna 2 1 2, 2 1 5, 223. 224, 226 Bruchsack 2 1 4 - thoracolumbalis 1 53, 1 62, 200, 300 oberflächlichliches Blatt 1 53, 1 64 im Querschnitt 1 65 tiefes Blatt 1 53, 1 65, 1 67 Verlauf 1 66 - transversalis 1 75, 1 76, 204, 208, 2 1 2, 2 1 5 Bruchsack 2 1 4 Doppelung 2 1 7 i m Querschnitt 1 65 Fasciculi - longitudinales 1 20, 342 - transversi 342. 5 1 0 Faserknochen (Geflechtknochen) 17 Faserknorpelzone 58 Fasziitis, plantare 465 Fehlhaltung, skoliotische 1 3 1 Feminisierung, testikuläre 221 Femoropatellargelenk s. Articulatio femoropatellaris Femorotibialgelenk s. Articulatio femorotibialis Femorotibialwinkel 404 -
Fußwurzelknochen
Femur s. Oberschenkel Femurachse - anatomische 404 - mechanische 404 Femurkopf s. Caput femoris Femurkopfband 422 Femurkopfnekrose 425, 427 Femurtorsion 4 1 1 Fersenbein-Würfelbein-Gelenk 448 Fersenpolster 466, 540 Fersenschmerz 465 Fersensporn - plantarer 465 - posteriorer 465 Fetalperiode 4 Fettgewebe - epidurales 1 26 - i ntraforaminales 1 27 - präperitoneales 2 1 4 Fettmark 39 Fibrae intercrurales 208 Fibroblasten, subsynoviale 44 Fibula 38, 402, 405, 4 1 4. 434 - Facies lateralis 4 1 4 - Facies medialis 4 1 4 - Facies posterior 4 1 4 - Magnetresonanztomogramm 465 - Ossifikation 1 9 Fibulafraktur 455 Fibularisloge 560 Fibularistunnelsyndrom 94 Fila - radicularia radicis anterioris 79 - radicularia radicis posterioris 79 Filtration 65 Filum terminale 1 26 Finger 20, 250 - Bandapparat 284 - verschmolzene 1 4 Fingerabduktion 289 Fingeradduktion 289 Fingerbeere, leistenmuster 368 Fingerbeugesehnen. Gefäßversorgung 393 Finger-Boden-Abstand 1 23 Fingerendgelenk 236, 2 5 1 , 288. 341 Fingerendglied 285 Fingergelenke 288 - Bewegungsausmaß 289 - Funktionsstellung bei Ruhigstellung der Hand 285 Fingergrundgelenk s . Articulatio metacarpophalangea Fingerhaut, palmare 368 Fingermittelgelenk 236, 2 5 1 , 288. 341 , 448 Fingerphalangen, Ossifikation 1 8 Fingerstrahlen - Entwicklung 1 4 - zentraler längsbogen 254 Fische 3 Fixateur externe 53 Fixationskallus 53 Flaschenzeichen 366 Flexionsfraktur, distaler Radius 255 Flexionskontraktur 50 Flexura perinealis 1 84 Flügelplatte 7 1 , 7 5 Flüssigkeit - extrazellulä re 64 - intrazelluläre 64
Flüssigkeitsansammlung, peri artikuläre, Ultraschalldiagnostik 429 Flüssigkeitsaustausch 64 Flüssigkeitsfiltration 65 Flüssigkeitsresorption 65 Fontanelle 4 1 Foramen - axillare laterale (laterale Achsel lücke ) 361 , 384 - axillare mediale (mediale Achsellücke) 384 - infraorbitale 32 - infrapiriforme ' 547, 548. 552 durchziehende Strukturen 548 - intervertebrale 74, 1 00, 1 08, n 0, 1 26, 1 95, 524 Einengung 1 25, 1 28 MRT-Schnitt 1 27 Spinalnervverlauf 1 24 - ischiadicum majus 1 4 1 , 537, 548 Grenzen 548 Hernie 2 1 9 Pars infrapiriformis' 547, 548. 552 Pars suprapiriformis' 547, 548. 552 - ischiadicum minus 1 41 , 537, 548, 552 Grenzen 548 - mentale 32 - nutricium 39 - obturatum 1 38, 1 85, 406, 551 Hernie 2 1 9 - processus transversarii s, Foramen transverarium - scapulae 241 - suprapiriforme ' 547, 548, 552 durchziehende Strukturen 548 - supratrochleare 242 - transversarium 1 04. 1 06, 1 1 8 Arteria-vertebralis-Verlauf 1 24 - transversarium atlantis 1 06 - transversarium axis 1 06 - venae cavae 1 58, 1 7 2 - vertebrale 1 04, 1 07, 1 08 Foramina - sacralia anteriora 1 00, 1 1 2. 1 36 - sacralia pelvina 524 - sacralia posteriora 1 00, 1 1 2, 1 36. 531 Forel-Achse 75 Fornix humeri' (Schulterdach) 256, 261 . 262, 264 Fossa - acetabuli 406. 42 1 , 425, 427 Frontalschnitt 426 - axillaris 37 - coronoidea 242. 270, 273 - cubitalis (Ellenbeuge) 30, 380, 386 Venen, subkutane 350 - iliaca 1 38, 406 - infraclavicularis (MohrenheimGrube) 36. 372. 374, 378 - infraspinata 236, 241 . 383 - inguinalis lateralis 2 1 0. 2 1 5 - inguinalis medialis (HesselbachOreieck) 209. 2 1 0. 2 1 2, 2 1 5. 217 - intercondylaris 408, 4 1 3, 434 - i ntertrochanterica 408 - ischioanalis 1 80, 537. 550 Begrenzung 550
Gefäße 549 im Horizontalschnitt 1 87 Nerven 549 - ischiorectalis 537 - jugularis 30, 36, 378 Oberflächenrelief 36. 1 97 - lumbalis 202 - melleoli lateralis 4 1 4 - navicularis 227 - olecrani 242, 244, 270. 272 - ovalis 2 1 0, 2 1 2 - paravesicalis 1 8 1 - poplitea (Kniekehle) 30 Leitungsbahnen 555 Lymphknoten. tiefe 523 muskuläre Begrenzung 555 Oberflächenrelief 540 - radialis 242. 244. 270. 273 - retromandibularis 36 - subscapularis 241 - supraclavicularis 3 1 - supraclavicularis major 36 - supraclavicularis minor 36 - supraspinata 236. 239, 242, 383 - supravesicalis 2 1 0 Fovea - capitis femoris 408, 4 1 0, 427 - capitis radii 274 - costalis 1 08 - costalis inferior 1 00, 1 08 - costalis processus transversi 1 00, 1 04, 1 08. 1 35 - costalis superior 1 00, 1 04. 108 - dentis 1 07 - radialis 370. 391 Oberflächenrelief 391 Fraktur 52 - Entstehungsmechanismus 52 - Fragmentdislokation 52 - geschlossene 52 - intraperiostale 52 - im Kindesalter 52 - Morphologie 52 - offene 52 - pathologische 52 - Reposition 53 - Retention 53 - Symptome 52 - traumatische 52 - Wachstumsfugenverletzung 52 - Weichteilschaden 52 Frakturhämatom 53 Frakturheilung 53 - direkte 53 - indirekte 53 Frakturkallus 53 Frankfurter Horizontale 28 Fremdreflex 86 Frohse-Arkade 362. 387 Froment-Zeichen. positives 364 Frontalebene 28, 3 1 Frühentwicklung 4, 6 Fundus uteri 1 80 Funiculus spermaticus (Samen strang) 1 74, 208. 2 1 2. 2 1 5. 2 1 7, 223. 228. 542 - Bruchsack 2 1 4 - Im HOrizontalschnitt 1 87 - Hüllen 21 5. 223 - Inhalt 223 Funktionsstellung - nach Arthrodese 40 - der Hand 289 Fuß (s. auch Pes) 20 - Außenrotation 467
F
- Bandapparat 454 - Bewegungen 456 - Bewegungsachsen 456 - Druckspannung 458 - Funktionsstellung 456 - Gelenke 448 - Gelenkflächen 450 - Gewölbekonstruktion 458 - Haltebänder 508 - Kompartimente 5 1 7 - längsgewölbe 460. 484 Spreizkraft 46 1 Verspannung 460 - Magnetresonanztomographie 465 - Muskellogen 5 1 7 - Quergewölbe 459. 484 - Querschnitt 5 1 7. 563 - Röntgenanatomie 464 - Schnittbildanatomie 465 - schräger Transversalschnitt 449 - Sesambeine 462 - Strahlen laterale 458 mediale 458 - Vaginae tendinum 508 - Valgusst lIung 495 Fußabdruck (Podogramm) 458. 461 . 540 Fußform. Varianten 538 Fußgewölb 458 Fußh berausfall 495 Fußh berschwäch 534 fußknochen 4 1 6. 4 1 8 - akz ssorisch r 465 Fußkompartment yndrom 5 1 7 Fußlängsgcwölb 460. 484 - Spr izkralt 461 - Verspannung 460 Fußmuskeln - Großzeh nlog 468. 486. 5 1 7 - kleine 486. 488 - Kleinzeh nloge 468. 486, 5 1 7 - kurze 460. 468, 486. 488 plantare 510. 5 1 2. 5 1 4 - Mittelloge 488. 5 1 7 - Zwischenknoch nlog 5 1 7 Fußpuls 560 - Palpation 561 Fußquergewolbe 459. 484 Fußrücken s. Dorsum pedis Fußsohle 37, 558 - Architektur 458 - Arterien 5 1 9. 558 - Druckkammersystem 466. 540 - Geläß- erven-Straße 563 - Haut 540 - Muskelansatze 5 1 5 - Muskeln 468. 486. 488 Großzehenloge 468 Kleinzeh nloge 468 Mittelloge 468 - Muskelursprünge 5 1 5 - Nerven 558 - Oberflachenreli I 540 - Venen 520 Fußsohlenfaszie s, Fascia plantaris FußsteIlung. plantigrade 456 Fußwurzel 20. 402, 416 Fußwurzelgelenk. queres s. Articulatio tarsi transversa Fußwurzel knochen 4 1 6. 4 1 8 - akzessorische 4 1 9
577
F
Fußwurzel-Mittelfuß-Gelenke
Fußwurzel-Mittelfuß-Gelenke s. Articulationes tarsometa tarsales
G Gang 402 , 466 - Schwungphase 467 - Standphase 467 Gangbild 4 1 1 Ganglioblasten 7 2 Ganglien - parasympathische, organnahe 92 - paravertebrale 93 - prävertebrale 93 - sympathische 92 Ganglion - cervicale inferius s. Ganglion stellatum - cervicale medi u m 92 - cervicale superius 92 - coeliacum 92 - mesentericum inferius 92 - mesentericum superius 92 - spinale (Spinalganglion) 78, 83, 86, 1 24, 1 27, 1 95, 354 Magnetresonanztomogramm 1 27 Neuron, primärafferentes 76 Topografie 74 - trunci sympathici 79, 1 9 5 - stellatum 92 Gangzyklus 467 Gap junctions 65 Gasaustausch 64 Gastrulation 6 Gebärmutter s. Uterus Gefäß-Nerven-Scheide, Plexus brachialis 378 Gefäß-Nerven-Straße, Scapula 384 Gefäßquerschnittsfläche 64 Gefäßwiderstand 64 Geflechtknochen (Faserknochen) 17 Gehirn 74 - Entwicklung 70 Gehörgang, äußerer, Schwerelot -
101
Gehstock-Einsatz 43 1 Gehstrecke, schmerzbedingte Verminderung 1 28 Gelenk - Bandapparat 42 - Beanspruchung 5 1 - Bewegungsspielraum 50 standardisierte Messung 50 - echtes 40 - einwirkende Kräfte 48 - extraartikuläre Strukturen 43 - Freiheitsgrade 48 - Führungsbänder 43 - Hemmungsbänder 43 - Hilfseinrichtungen 42 - intraartikuläre Strukturen 42 - Kraft aufnehmende Fläche 51 - Kraftübertragung 48, 50 - mediokarpales 38, 2 5 1 , 2 8 1 , 288 Muskelfunktionen 322 - Stabilität 50 - straffes 40
578
-
Teilendoprothese 40 Totalendoprothese 40, 46 unechtes 40 mit unterschiedlichen Freiheitsgraden 40 Gelenkbanddehnung 43 Gelenkbandriss 43 Gelenkbereich - Schmerzentstehung 44 - Schwellung 44 Gelenkdruck 48 Gelenkendoprothetik 40 Gelenkentwicklung 1 5 - durch Abgliederung 1 5 - durch Anlagerung 1 5 Gelenkerguss 44 - blutiger 44 Gelenkerkrankung, degenerative 46 - Kompensationsmechanismen 47 - Vorzugslokalisation 46 Gelenkeröffnung, operative 40 Gelenkfacetten 1 22 Gelenkflächeninkongruenz 46 Gelenkflächenneigungswinkel, distaler Radius 254 Gelenkflüssigkeit 42 Entwicklung 1 5 - Funktion 43 - Produktion 44 - Resorption 44 - Zusammensetzung 43 Gelenkform, Bewegungsmöglich keit 49 Gelenkfortsatz s. Processus articularis Gelenkhöhle 42 Gelenkinnenhautentfernung 40, 44 Gelenkinstabilität, arthrosebedingte 47 Gelenkkapsel s. Capsula articularis Gelenkknorpel 1 6, 42 - biphasisches viskoelastisches Modell 45 - Ernährung, Konvektion 45 - Fissuren 47 - hyaliner 44 Dicke 44 Druckelastizität 44, 45 Entwicklung 1 5 Zonen 44 Magnetresonanztomographie 446 Überbelastung 46 Gelenkkontraktur 43 Gelenkkopf 42 Gelenkkörper - Ernährung 1 5 - Ersatz, operativer 40 Gelenklippe 42 Gelenkmechanik 48, 50 Gelenkpfanne 42 - Entwicklung 1 5 Gelenkpfeiler - hinterer 427 - vorderer 427 Gelenkpunktion 40 Gelenkresultierende 5 1 Gelenkschmiere s . Gelenkflüssigkeit Gelenkspalt 40, 42 - Entwicklung 1 5 - Verschmälerung 47 -
Gelenkspiegelung 40 Gelenkstabilisierung - aktive 50 - passive 50 Gelenkversteifung 40, 46 - arthrosebedingte 47 Gelenkzwischenscheibe 1 5 Generallamelle - äußere 39 - innere 3 9 Genitalfalte 220 Genitalhöcker 220 Genitalwülste 220 Genu - recurvatum 493 - valgum 27, 404 - varum 27, 404 Geröllzyste 47 Gesamtkörperschwerpunkt 27, 1 0 1 , 405 Gesäßmuskulatur 468, 470, 472, 474, 496, 498, 500, 502 Gesäßregion s. Regio glutealis Geschlechtsdrüsen, akzessorische 222 Geschlechtshöcker 220 Geschlechtsorgane - äußere Blutversorgung 552 Entwicklung 220 I nnervation 552 - männliche 222 äußere 224, 226, 228 Entwicklungsfaktoren 220 innere 222 Entwicklung 222 Parasympathikuswirkung 93 Sympathikuswirkung 93 - weibliche äußere 1 80, 230 arterielle Versorgung 232 I nnervation 233 Lymphabfluss 232 Venen 232 innere 230 Gesicht, tastbare Knochenpunkte 32 Gewebshormone 69 Gewichtsentwicklung, fetale 4 Glandula (Drüse) 68 - parathyroidea (Nebenschild drüse), Hormonbildung 69 - thyroidea s. Schilddrüse - vesiculosa (Bläschendrüse) 222 im Horizontalschnitt 1 87 Glandulae (Drüsen) - areolares 206 - bulbourethrales (CowperDrüsen) 1 86, 222, 228 - vestibula res (Vorhofdrüsen) 230 majores (Bartholin-Drüsen) 230, 233 minores 230, 233 Glans - clitoridis 1 78, 233 Entwicklung 220 - pen� 3 1 , 1 78, 222, 226 Entwicklung 220 Gleitbewegungsrichtung, Konvex Konkav-Regel 49 Gleiten bei Rotationsbewegung 48 Gleithernie 1 73 G liazellen, Erkrankung 7 3 G lied, männliches s. Penis
Glutealfaltenasymmetrie 433 Glykosaminoglykane 45 Golfer-Ellenbogen 323 Golgi-Apparat 68 - Neuron 76 Gomphosis (Einzapfung) 41 Gonarthrose 46 Graaf-Follikel 5 Graue Substanz, Rückenmark 79, 86 G reifformen 286 G renzstrang, sympathischer s. Truncus sympathicus Grenzstrangganglien 92 Grenzstrangganglionanlage 72 Großhirn (Endhirn, TeIencephalon), Entwicklung 70 G roßzehe, Ossa sesamoidea 462 G roßzehenballen 540 G roßzehengelenke, Bewegungsumfang 457 Großzehengrundgelenk 449, 459 Bewegungsumfang 457 - Gelenkkapsel 455 Großzehenloge 468, 486, 5 1 7 G rundgelenkbeugefurche 368 G ru ndregel, biogenetische 2 G rü nholzfraktur 52 G ruppenfaszie 59 G rynfelt-Hernie 2 1 9 Grynfelt-Trigonum (oberes kostolumbales Dreieck) 200 Gubernaculum testis (kaudales Keimdrüsenband) 222 Gürtelrose 84 G uyon-Loge 364, 392, 398 - H iatus distalis 399 - H iatus proximalis 399 - knöcherne Orientierungspunkte 399 - i m Querschnitt 396 - Wände 399 Guyon-Logen-Syndrom 94, 364 -
H Hackenfu ß 495 Haftstiel 1 4 Haglund-Exostose 465 Hakengriff 286 Hallux valgus 463 Hals 24 - I nnervation, sensible, periphere 85 - Querschnitt 1 65 - Regionen 3 6 - tastbare Knochenpunkte 32 Halsdreieck, laterales 372 H alslymphknoten 66 H alsmuskeln, prävertebrale 1 42, 1 48 Halsregion - Nerven, epifasziale 372 - Venen, epifasziale 372 H alsrippensyndrom 94, 357 Halsvenen - Lage zum Musculus sternocleidomastoideus 372 - oberflächliche 372 - tiefe 372 Halswirbel 80, 1 00, 1 04, 1 06 1 . H alswirbel s. Atlas 2. H alswirbel s. Axis
Humeroskapulargelenk
7. Halswirbel 3 3 , 99, 1 00, 1 03 , 1 06, 1 1 6, 1 1 8 - Oberflächenrelief 1 99 - Processus spinosus 99, 1 00, 1 03, 1 06, 238 Halswirbelsäule 1 06 - Bandapparat 1 1 8, 1 20 - Bewegungsausmaß 1 23 - degenerative Veränderung 1 25 - Gesamtbeweglichkeit 1 23 - Krümmung, physiologische 1 0 1 , 1 03 - U nkovertebralgelenke 1 24 Haltemuskulatur 54, 493 Haltung - aktive 1 55 - aufrechte 402 - Bauchwandmuskelfunktion 1 55 - passive 1 5 5 Hämarthros 44 Hammer, Schlundbogenabstam mung 1 1 Hammerzehe 463 Hamulus ossis hamati 32, 237, 2 50, 253, 282, 308, 3 1 4, 399 Hand 20, 38, 236, 248, 250 - Bandapparat 278 intrinsischer 280 - Funktionsstellung 289 - Gefäßversorgung 390 - Innervation 3 9 1 , 393 - Knochen 250 - Lymphgefäße 352 nach dorsal absteigende 3 52 - Muskulatur 290 I nnervation 291 - Sehnenscheiden 338 Kommunikation 338 - Sehnenscheidenfächer, dorsale 339 - Strecksehnen 340 - Umwendbewegungsausmaß 277 Handflächenregel 23 Handgelenk 288 - Bewegungen 289 - Bewegungsachsen 289 transversale 289 - Bewegungsausmaß 322 - distales 38, 251 , 288 - Dorsalextensoren 322 Schwäche 323 Verkürzung 323 - Gelenkkapsel. Innervation 362 - M uskelfunktionen 322 - Neutral-Null-Stellung 289 - Oberflächenrelief 398 - Palmarflexoren 322 Schwäche 323 Verkürzung 323 - proximales 38, 236, 247, 251 , 288 Gelenkflächen 253 - Radialabduktoren 322 Schwäche 323 Verkürzung 323 - U lnarabduktoren 322 Schwäche 323 Verkürzung 323 Handgelenkfehlstellung, bajonettförmige 2 5 5 Handgelenkfurche - distale 368 - proximale 368 Handinnenfläche s. Palma manus Handlänge 2 3 7
Handlinien 368 Handmuskeln, kurze 3 1 4, 3 1 6 - mittlere Schicht 344 - oberflächliche 342 - tiefe 346 Handrücken s. Dorsum manus Handwurzel 20, 250 - Arthrographie 280 - Bandverbindungen, interossäre 280 - Kompartiment i ntermetakarpales 280 karpometakarpales 280 medikarpales 280 - koronarer Schnitt 280 - Röntgenaufnahme dorsopalmare 254 radioulnarer 254 Handwurzelknochen 38, 236, 247, 250, 252 - Entwicklung 1 4 - Ossifikation 1 8 - Reihe distale 252 proximale 252 - Säulen 252 Harnblase 1 81 - im Horizontalschnitt 1 87 - lage 24 Harnleiter, lage 24 Hauptachsen 27 Hauptebenen 27 Haut, Sympathikuswirkung 93 Hautgefäße, epifasziale, Rumpfwand - dorsale 1 98 - ventrale 1 96 Hautinnervation - Extremität obere 369, 3 7 1 untere 539, 541 Rumpfwand dorsale 1 98 ventrale 1 96 Hautlappen 349 - Arteria circumflexa ilium superficialis 205 Hautnerv - Autonomgebiet 82, 95, 541 - Innervationsgebiet, maximales 8 1 , 82 - Innervationsgebiete, überlap pende 81 , 82 , 95 - Verletzung im Autonomgebiet 541 Hautrezeptoren 79 Hautvenen, epifasziale, obere Extremität 369 Havers-Gefäß 1 7, 39 Havers-Kanal 1 7, 39 HCG (Choriongonadotropin, humanes) 9 Hebel - einarmiger 5 1 - zweiarmiger 5 1 Heberden-Arthrose 46 Hemiarthroses laterales 1 24 Hemilumbalisation 1 01 Hemisakralisation 1 0 1 Hermaphroditismus verus (echtes Zwittertum) 2 2 1 Hernia (Bruch) - epigastrica 2 1 8 - femoralis s. Schenkelhernie - infrapiriformis 2 1 9 -
-
inguinalis s . Leistenhernie ischiadica 2 1 9 ischiorectalis 2 1 9 lumbalis inferior (Petit-Hernie) 219 - lumbalis superior (GrynfeltHernie) 2 1 9 - obturatoria 2 1 9 - perinealis 2 1 9 - perinealis anterior 2 1 9 - perinealis posterior 2 1 9 - spinotuberosa 2 1 9 - suprapiriformis 2 1 9 - supravesicalis 2 1 0 - umbilicalis (Nabelbruch) 2 1 1 , 218 Hernie 2 1 1 - äußere 2 1 0 - Begriff 2 1 1 - Diagnostik 2 1 6 - innere 2 1 0 - Operationszeitpunkt 2 1 6 - Reposition, komplette 2 1 6 - suprapubische 2 1 0 - Symptomatologie 2 1 6 - Therapie 2 1 6 Hernieneinklemmung 2 1 6 Hernieninkarzeration 2 1 6 Herz - Parasympathikuswirkung 93 - Pumpleistung 60 - Sogwirkung 63 - Sympathikuswirkung 93 Herzbeutelhöhle 24 Herz-Leber-Anlage 1 0 Herzwulst 2, 1 4 Herzzellen, endokrin , Erkrankung 73 Hesselbach-Oreleck 209, 2 1 0, 2 1 2, 2 1 5, 2 1 7 Hiatus - adductorius (Adduktorenschlitz) 475, 498, 51 8, 520, 544, 554 - ani · 1 6 1 - aorticus 1 58, 1 72 - basilicus· 351 - levatorius· (Levatortor) 1 83, 1 84 - oesophageus 1 58, 1 72 - sacralis 1 1 2, 1 38, 1 4 1 , 1 83, 525 - saphenus 2 1 0, 2 1 2, 2 14, 52 1 , 522, 539 - urogenitalis 1 6 1 Hiatushernie 1 73 Hiatus-sacralis-Anästhesie 1 1 2 Hiatusschlinge 1 73 Hilgenreiner-Unie 433 Hilgenreiner-PFannendachwinkel (Azetabulumwinke/) 433 Hinterhornriss, Meniskus 441 H interwurzer 75, 78, 1 24, 1 95, 354, 531 Hirnanhangdrüse - Anlage 70 - Hormonbildung 69 Hirnkapillare 9 1 Hirnnerven - Lage 75 - Schlundbogenabstammung 1 1 Hirnnervenpaare 75 Hirnrinde, motorische 88 - Neuron, efferentes 76 Hirnstamm, Kerngebiete, parasympathische 92 Hirschsprung-Erkrankung 73
Histogenese 4 Hochdrucksystem, arterielles 60, 62 von-Hochstetter-Dreieck 549 Hoden 222, 224 - bimanuelle Untersuchung 225 - Feinbau 224 - Gefäßversorgung 225 - Hormonbildung 69 - Hüllen 2 1 5, 223 Fortsetzung der Bauchwandschichten 2 1 5 - lageanomalie 222 - lymphabfluss 225 Hodenektopie 222 Hodenkanälchen 224 Hodenläppchen 224 Hodenretention 222 Hodensack s. Scrotum Hodentumor 225 Hodenverhärtung, schm rzlose 225 Hoffa-Fettkörper 444 - Lage 444 - Magnetresonanzlomographie 446 Hoffmann-Tin I-Z ich n 95 Höhl n, s rö�e 24 Hohrhand �. Parma manus Hohrhandbog n - ob rflächlich r 348. 389. 392, 394 - Li fer 348, 389, J9S Hohlhandfurche - distal 368 - proximale 368 Hohlv ne - ob re s, V na cava �up rior - untl're s. V na cava inr rior Holozytose 68 Horizontarachse 27 Hormonabgab 68 Hormonbildung 69 - plazentar 9 Hormondrüse 69 Howship,Lakune 1 7 Howship-Romberg,Syndrom 94 Hueler-Oreieck 272 Hueter-lini 272 Hüftbein s. Os coxae Hüfte - dezenlrierte 432 - physiologisch unreife 432 Hüftgelenk s. Articulatio coue Hüftgelenkdysprasie, ang bor ne 433 Hüftgelenkerguss, Ultraschalldiagnostik 429 Hüftgerenkluxation 432 - Röntgendiagnostik 433 - traumatische 423 Hüftmusk In 468. 470. 474, 496, 498, 500, 502 - Adduktorengrupp 468 - äußere 468, 472 horizontal verlauf nde 472 vertikal verlaufend 472 - innere 468, 470 Hüftpfanne �. Acetabulum Hüftregion, Magnetresonanztomogramm 428 Humeroradiargerenk s. Articulatio humeroradialis Humeroskapulargelenk s. Articulatio humer;
579
•
H
Humeroulnorgelenk
Humeroulnargelenk s. Articulatio humeroulnaris Humerus 38, 1 63, 236, 242, 248, 270, 380 - Entwicklung 1 4 - Epicondylus lateralis 32, 237, 242, 244, 247 , 270, 272, 306, 3 1 0, 3 1 2 , 387 - Epicondylus medialis 32, 237, 242, 244, 247, 270, 272, 308, 386, 388 - Margo lateralis 242, 244 - Margo medialis 242, 244 - Ossifikation 1 8 - proximaler, Fraktur 244 - Torsionswinkel 245 H umerusfraktur 244 Humeruskopf s. Caput h umeri H umerusschaftfraktur, Nervusradialis-Läsion 362 HWS s. Halswirbelsäule Hyaluronat 43, 45 Hydrocele testis 225 Hymen (Jungfernhäutchen) 230 Hyoidbogen 1 1 Hypästhesie 541 Hyperabduktionssyndrom 357 - Provokationstest 3 57 Hypoblast 6 Hypogastrium (Unterbauch) 1 97 Hypomochlion 58 - der Sehne des Musculus flexor hallucis longus 4 1 8 Hypophyse (Hirnanhangdrüse), Hormonbildung 69 Hypophysenanlage 70 Hypospadia - glandis 2 2 1 - penis 2 2 1 - perineaJis 2 2 1 - scrotalis 2 2 1 Hypospadie 2 2 1 Hypothenar 368, 396 - Oberflächenrelief 398 Hypothenarmuskulatur 290, 3 1 4. 388
lliosakralgelenk 38, 1 38, 1 40, 1 84, 407 - Bandapparat 1 4 1 - Funktionsstörung 49 1 , 493 - Nudationsbewegung 1 40 - Schmerzen 1 41 Impingementbogen 264 I mpressio ligamenti costoclavicularis 240 Incisura - acetabu/i 406. 421 - clavicu/aris 1 30, 1 32 - costalis 1 32 - frontalis 3 2 - ischiadica major 406. 548 - ischiadica minor 1 37 , 406, 548 - jugula ris 1 30 - radialis ulnae 246, 248, 2 7 1 , 273 - scapulae 238, 241 , 260, 263, 376, 382, 384 - sterna/is 1 32 - supraorbitalis 32 - thyroidea superior 32, 378
580
- trochlearis 246, 248, 27 1 , 273, 274 - ulnaris 275 - vertebralis inferior 1 08, 1 1 0 - vertebralis superior 1 04, 1 08, 1 10 Incisura-scapulae-Syndrom 94, 241 , 356 Inclinatio pelvis (Beckenneigungs winkel) 1 0 1 I ncus (Amboss), Schlundbogen abstammung 1 1 Index 368 Indifferenzzone, hydrostatische 63 Informationsübertragung, hormonvermittelte 69 Inguinalregion, Lymphknoten 1 92 Injektion - arterielle, versehentliche 350 - intraartikuläre 40 - intravenöse 350 Injektionsfeld, ventrogluteales 549 I nnenband 435, 436, 438 Innenmeniskus s. Meniscus medialis Innenrotationsstellung des Beines 41 1 I nnervation - motorische 86, 88 Plexusbildung 86 Schaltkreis 89 - radikuläre 82 - sensible 80, 84 Dermatombildung 82 nukleäre, Kopf 84 periphere 82 Plexusbildung 83 Schema 85 radikuläre (segmentale), Schema 84 Schaltkreis 89 Inselorgan, Hormonbildung 69 Insertionstendopathie 465 I nspiration 1 57 - Rippenbewegung 1 57 - Wirkung der Musculi intercostales 1 57 - Zwerchfellstand 1 58 Insula, Entwicklung 70 Interkostalarterien s. Arteriae intercostales Interkostalgefäße 1 33 Interkostalnerven s. Nervi inter costales I nterkostalvenen s. Venae intercostales Intermediärsinus 67 Intermetatarsalwinkel 463 - Hallux valgus 463 Interneuron 76, 89 - Entwicklung 73 - Fremdreflex 86 Interosseuszügel 341 Interphalangealge/enk - distales s. Articulatio inter phalangea d istalis - proximales s. Articulatio interphalangea proximalis Intersectiones tendineae 1 53, 1 75 Oberflächen relief 3 1 , 1 97 I ntersexualität 2 2 1 Intima 6 2 Intrazellularraum 64 -
I PSP (inhibitorisches postsynap tisches Potenzial) 76
J Jägerhut-Patella 4 1 3 Jugulum 378 J unctio anorectalis 1 60 Jungfernhäutchen 230
K Kahnbein - des Fußes (Os naviculare) 38, 41 6, 4 1 8, 448, 460 Gelenkflächen 450 - der Hand (Os scaphoideum ) 38, 250, 252, 283, 3 1 4, 391 , 396 Kallus - fibrokartilaginärer 53 - knöcherner 53 Kanäle, osteofibröse, Unterschenkel 556, 561 Kanthomeatalebene 2 8 Kapazitätsgefäße 60 Kapillare 62 Kapillarendothel 65 Kardinalvene - kaudale 1 2 - kraniale 1 2 Kardinalvenenstamm 1 3 Kardinalvenensystem, Entwicklung 13
Kardiovaskuläres System 60 Karpalkanal 252, 282, 338, 345, 346, 396 - Kernspintomogramm 2 8 2 Karpaltunnelsyndrom 94, 282, 366 Karzinoid 73 Keilbein-Kahnbein-Gelenk s. Articulatio cuneonavicularis Keilbein-Würfelbein-Gelenk 448 Keimdrüsenband, kaudales 222 Keimdrüsenvene, linke 1 3 Keimentwicklung 2, 4, 6, 8 Keimscheibe - dreiblättrige 6 - zweiblättrige 6 Keratansulfat 45 Kernpore, Neuron 76 Kernsäule - somatische 7 1 - somatosensible 7 1 - viszeromotorische 7 1 - viszerosensible 7 1 Kernspintomographie s. Magnet resonanztomographie Kiefergelenk 1 5, 38 Entwicklung 1 5 Kiemenbögen 2, 1 0 Kiemendarm 3 Kilka/Geiger/Mehrkens-Zugangsweg, Plexusanästhesie 379 Kitt-Linie 39 Kitzler s. Clitoris Klaviertastenphänomen 2 5 8 Klavikulafraktur 240 Klavikularlinie 1 23 Kleinhirn 1 03 - Entwicklung 70
Kleinhirnrinde, Neuron, efferentes 76 Kleinzehenballen 540 Klei nzehenloge 468, 486, 5 1 7 Klitorisschaft 233 Klitorisschenkel 233 Klitorisschwellkörper 233 Knickfuß 495 Knieaußenwinkel, frontaler 404 Kniebasislinie 404 Knieextension 443 Knieflexion 443 - Meniskenlageveränderung 441 Kniegelenk s. Articulatio genus Kniekehle s. Fossa poplitea Kniescheibe s. Patella Knöchelregion, mediale 557 Knochen - enchondral gebildeter 1 7 - epi physärer 1 6 - kurze, Knochenkerne 1 4 - perichondral gebildeter 1 7 - reifer 1 7 Knochenalterbestimmung 1 9 Knochenbälkchen 1 6 Knochendeckzellen 1 7 Knochenentwicklung 1 6 - d i rekte 1 7 - indirekte 1 7 Knochenfresszellen (Osteoklasten) 17 Knochenglatze 47 Knochenhahe 40 Knochenhemmung, Gelenkbewegung 50 Knochenkerne - Extremität obere 1 8 u ntere 1 9 - primäre 1 4, 1 6, 1 8 - sekundäre 1 4, 1 6, 1 8 Knochenmanschette, perichondrale 1 4, 1 6 Knochenmark, blutbildendes 39 Knochenmarkhöhle 1 6, 39 Knochennekrose, subchondrale 47 Knochenpunkte, tastbare - Extremität obere 32, 237 untere 32, 403 - Kopf 32 - Rumpf 3 2 Knochentypen 3 8 Knochenumbau 1 6 Knochenverbindung 40 - diskontinuierliche 40 Knorpel - hyaliner 1 4, 1 5 - m ineralisierter 1 6 - ruhender 1 6 Knorpelhahe 40 Knorpelkanäle 1 5 Knorpelmatrix, mineralisierte 44 Kohabitationsreflexe beim Mann 229 Köhler-Tränenfigur 427 Kokzygealnerv - Ramus dorsalis 537 - Ramus ventralis 537 Kollagenfasern 45, 58 - demaskierte 47 - Gelenkknorpel 44, 47 Kollektoren 67 Kolloide, radioaktiv markierte 207 Kollumachse 4 1 1
Ligamentum
Koliumgefäße 425 Kommunikationsapparat 24 Kom pa rti mente - Fuß 5 1 7 - Unterschenkel 556. 561 Kompartmentsyndrom - Fuß 534 - Unterschenkel 556. 561 Kompressionssyndrom - Frohse-Arkade 387 - Halsrippe 3 5 7 - Karpaltunnel 282 366 - kostoklavikuläres 3 5 7 - Kubitaltunnel 364 - Musculus flexor carpi ulnaris 364 - Musculus pectoralis m i nor 357 - Plexus brachialis 357 - Processus coracoideus 357 - Skalenuslücke 357 - Tarsaltunnel 535 Kondylenabstand 404 Kondylenachse 4 1 1 Konvektion 4 5 Konvex-Konkav-Regel 49 Kopf 24 - Innervation sensible. nukleäre 84 sensible. periphere 85 - Regionen 36 - tastbare Knochenpunkte 32 Kopfganglien. parasympathische .
92
Kopfgelenk - oberes 1 1 8, 1 20 - unteres H 8, 1 2 1 Kopfgelenkmuskeln 1 42, 1 48 Kopf-Hals-Bereich, Neuralleistenderivate 7 3 Kopfneuralleiste 7 Koppelung, elektromechanische 57
Korbhenkelriss, Meniskus 441 Körperachse 75 Körpergröße 1 9 Körperhöhlen, topografische 24 Körperkreislauf, intraembryonaler 12
Körpermaße, Perzentilwerte 22 Körperoberffäche 23 - relative 2 3 Körperproportionen 2 2 Körperteile 24 Kostoklavikuläres Syndrom 94, 357
Kotyledonen 9 Koxarthrose 46 - radiologische Befunde 47 Kraftarm 5 1 Kraftträger, i ntramedullärer 53 Kraftübertragung - Gelenk 48 - karpale 254 Krallenhand 364 Krallenzehe 463 Krampfadern, Rumpfwand 1 90 Kreislauf 60 - Druckverhältnisse 63 - embryonaler 1 2 - großer 60 - kleiner 60 Kreuzband - des Atlas 1 20 - des Fingers 284, 338 - des Kniegelenks s. Ligamentum cruciatum
Kreuzbein s. Os sacrum Kreuzbeinspitze 1 1 2 Krückenlähmung 362 Kryptorchismus 222 Kubitaltunnelsyndrom 94, 364 Kubitalwinkel 276 Kugelgelenk 260, 268. 420 - Bewegungsmöglichkeiten 49
l Labioskrotalwulst 220. 222 labia - majora pudendi (große Scham lippen) 1 78. 2 3 0 Entwicklung 220 - minora pudendi (kleine Scham lippen) 1 78. 230 Entwicklung 220 Schwellkörper 233 labium - externum cristae iliacae 1 38 - internum cristae iliacae 1 38 labrum - acetabuli 42, 4 1 0, 424 Entwicklung 1 5 Frontalschitt 426 Sonogramm 429 - articulare 42 - glenoidale 42, 259, 260, 262, 265
im Magnetresonanztomogramm 267
MRT-Schnittebene 28 lacertus fibrosus 305. 337, 350, 380. 386, 388 Lacuna - musculorum 542. 543 - vasorum 2 1 0. 2 1 2 . 542. 543 Lagebezeichnungen 26 Lähmung - periphere 88 - schlaffe 88, 94 - spastische 88 - Wurzelkompressionssyndrom 1 29 - zentrale 88 Lambrinudi-T-Arthrodese 40 lamellen knochen 1 7, 39 Lamina arcus vertebrae 1 04, 1 07. 1 09, 1 1 1
längenwachstum, fetales 4 Langerhans-Zellen, pankreatische, Hormonbildung 69 Langhans-Zelle 9 längsachse 27 Längsbogen, zentraler, der Fingerstrahlen 254 Lanzettfischchen 3 larrey-Spalte 1 72 larynx. Oberflächenrelief 3 1 Larynxmuskulatur, Schlundbogenabstammung 1 1 Lastarm 5 1 lateralffexion - Bauchwandmuskelfunktion 1 55 - Halswirbelsäule 1 23 leber - Hormonbildung 69 - Lage 24 Lebersinusoide 1 3 leistenband s. Ligamentum inguinale
Leistenbandsyndrom 94 Leistenhaut 368 Leistenhernie 2 1 0 - direkte 209, 2 1 0. 2 1 2, 2 1 5 Bruchhüllen 2 1 5 Bruchpforte äußere 2 1 5 innere 2 1 5, 2 1 7 Diagnose 2 1 6 erworbene 2 1 7 beim Mann 2 1 4, 2 1 7 - indirekte 2 1 0. 2 1 2, 2 1 5 angeborene 2 1 2 , 222 Bruchhüllen 2 1 5 Bruchpforte äußere 2 1 4. 2 1 5 innere 2 1 4, 2 1 5 Diagnose 2 1 6 beim Mann 2 1 4 - laterale s. Leistenhernie, indirekte - mediale s. Leistenhernie, direkte - Kunststoffnetzeinlage totaler extraperitonealer Zugang 217 transabdomineller präperito nealer Zugang 2 1 7 - Operation nach Lichtenstein 21 7 - Operation nach Shouldice 2 1 7 - Palpation 2 1 6 - Topografie 2 1 4 leistenhoden 222 leistenkanal s. Canahs inguinalis Leistenlappen, gefäßgestielter 205 leistenlymphknoten 66 leistenregion - Innervation, sensible 527 - Lymphknoten, tiefe 522 Leistenring - äußerer 1 74, 208, 2 1 0, 2 1 2, 22 3 22 6, 526, 539 , 543 - innerer 1 75, 208, 209, 2 1 0, 2 1 2 Leistenvorwölbung, DifferenZIaldiagnose 2 1 6 Leitungsanästhesie - nach Oberst 393 - periphere 378 - Plexus braehialis 378 leitungsbahnen, epifasziale - Extremität obere 368, 373 untere 53 8, 540 - Palma manus 392 - Rumpfwand dorsale 1 98 ventrale 1 96 Leitungsblockade, untere Extremität 1 26 Lendenlordose, verstärkte 493 Lendenrippe 1 04 Lendenwirbel 1 00, 1 04, 1 1 0 4. lendenwirbel, Dornfortsatz 99, 1 1 1 , 1 99, 548 Lendenwirbelkörper 1 1 0 Lendenwirbelsäule 98, 1 1 0, 1 26 - Bandapparat 1 1 7 - Bewegungsausmaß 1 23 - degenerative Veränderungen 1 28 - Kernspintomographie 1 27 - Krümmung, physiologische 1 0 1 , 1 03 - Magnetresonanztomographie ,
1 27
- Schmerzen, neurogene, belastungsabhängige 1 28
L
- Schnittbildanatomi 1 26 levatorschenkel 1 3, 1 84 levatortor 1 83, 1 84 leydlg-Zellen 220 ligam nta s. auch ligamentum - alaria 1 2 1 - carpometacarpalia dorsalia 278 - carpometacarpalia palmaria 279 - extracapsularia 43 - glenohumeralia MRT-Schnltteb ne 28 - intercarpalia dorsalia 278 - intercarpalia palmaria 279 - intracapsularia 43, 444 - obliqua ' ( Kreuzbänder der Finger) 284, 338 - saeroiliaea anteriora 1 38, 1 4 1 , 1 85, 422 interossea 1 38, 1 4 1 posteriora 1 38, 1 41 , 422 - suspensoria mammaria (Cooper Bänder) 206 Ligamentum s. auch Ligamenta - acromioclavieulare 2 57, 2 58, 26 1 , 264, 383
- anoeoccygeum 1 60, 1 79. 1 82, 537, 550, 552 - anulare (Ringband) Finger 284, 338, 34 1 Zehen 5 1 1 - anulare radli 27 1 , 272, 274, 276 Einklemmung 277 - apicis dentis 1 20 - arcuatum laterale (Quadratusarkade) 1 58, 1 72, 202 - areuatum m diale (Psoasarkade) 1 58, 1 72, 202 - areuatum m dianum 1 72 - areuatum pubis 1 83, 228 - atlantooccip,tale laterale 1 1 8. 1 20 - bifureatum 454 - caleaneocuboid 'um dorsal 454 - calcan oeuboid um plantare 486 - (alean ofibulare 454 - ealeaneonavicular plantare (Pfannenband) 452, 460 - capitatohamatum ' 280 - capitis costae intraartieulare 1 35 - eapltis eostae radiatum 1 35 - eapitis femoris (Femurkopfband) 43, 422. 424 Entwicklung 1 5 Frontalschnitt 426 Horizontalschnitt 428 - capitis fibulae anterius 438 - eapitis fibulae posterius 438 - cardinale 1 80 - carpi palmare 394, 396 - carpi transversum ' (Retinaeulum museulorum Oexorum manus) 282, 337. 338, 342. 344, 346. 388, 396 operative Spaltung 397 - collaterale Articulatio genus 435, 436. 438, 444
Artieulatio Interphalangeae proximales 278. 284 Artieulatio metacarpo phalangeae 284 - collaterale aceessorium 284 - collaterale carpi radiale 278, 280
581
•
L
Ligamentum
Ligamentum
- longitudinale anterius 1 1 6, 1 1 8,
- collaterale carpi ulnare 2 7 8 , 280 - collaterale fibulare (Außen band) 43, 435, 436, 438, 444 collaterale radiale 27 1 , 272,
-
1 26, 1 38, 1 70, 1 27 , 422
Magnetresonanztomogramm 1 27
- longitudinale posterius 1 1 6,
274, 276
- collaterale tibiale (Innenband) 43, 43 5 , 436, 438
Magnetresonanztomogramm
1 1 9, 1 20 , 1 2 6
Hypertrophie 1 28 - lunotriquetrum ' 280 - meniscofemorale posterius 437,
447
- collaterale ulnare 2 7 1 , 272, 274, 2 7 6
Pars anterior 272 Pars posterior 2 7 2 Pars tranversa 272 - conoideum 257 - coracoacromiale 257, 2 5 8 , 2 6 1 , 262, 264, 383
MRT-Schnittebene 28 - coracoclaviculare 257, 258, 2 6 1 , 383
coracohumerale 2 6 1 costoclaviculare 2 5 6 costotransversarium 1 3 5 costotransversarium laterale
-
446
- pectineum «(ooper-Band) 208,
1 35
- costoxiphoideus 1 32 - cruciatum 43, 43 5 , 5 1 1 - cruciatum anterius 437, 438, 440, 442, 444
Anheftungsstellen 440 Magnetresonanztomographie, sagittale 446 Ruptur 442 - cruciatum posterius 437, 438, 440, 442
-
-
Anheftungsstellen 440 Magnetresonanztomographie, sagittale 446 cruciforme atlantis (Kreuzband des Atlas) 1 20 deltoideum 4 1 8 Pars tibiocalcanea 454 Pars tibionavicularis 454 Pars tibiotalaris anterior 454 Pars tibiotalaris posterior 454 extracapsulare 444 falciforme hepatis 2 1 0 flavum 4 1 , 1 1 6, 1 1 8, 1 20, 1 22 ,
2 1 7 , 543
-
486, 5 1 3, 5 1 4
- popliteum arcuatum 436 Kniegelenkstabilisierung 50 - popliteum obliquum 436, 5 5 5 Kniegelenkstabilisierung 5 0 - pubofemorale (Schambein Schenkel-Band) 422 - radiocarpale dorsale 276, 278, 281
- radiocarpale palmare 276, 279, 280
-
1 26
Hypertrophie 1 28 - fundiforme penis 1 74 - glenohumerale inferius 2 6 1 - glenohumerale mediale 2 6 1 - g lenohumerale superius 2 6 1 - iliofemorale (Bertini-Band, Darmbein-Schenkel-Band) 422, 491
Funktion beim aufrechten Stehen 50 - i1iolumbale 1 38, 422 - inguinale (leistenband) 1 38, 1 74, 204, 208, 2 1 1 , 2 1 2, 2 1 7 , 422, 424, 5 1 8 , 526, 542 Oberflächenrelief 538
-
interclaviculare 2 5 7 interfoveolare 209, 2 1 1 interspinale 4 1 , 1 1 6, 1 1 9 , 1 26 intertransversarium 1 1 6, 1 2 1 , 1 70
- ischiofemorale (Sitzbein Schenkel-Band) 422 - lacunare 208, 2 1 0, 2 1 3
582
phalangoglenoidale 284 pisohamatum 399 plantare 459, 5 1 4 plantare longum 452, 454, 460,
radiotriqetrum 280 radioulnare dorsale 274, 278, 280 radioulnare palmare 274, 279 reflexum 208 sacrococcygeum anterius 1 41 sacrospinale 1 38, 1 4 1 , 1 82 , 1 85 , 422, 424, 47 1 , 5 3 7 , 548, 5 52 sacrotuberale 1 38, 1 41 , 1 82 , 1 8 5, 422, 424, 47 1 , 478, 548, 550, 552 scapholunatum ' 280
- sphenomandibulare, Schlundbogenabstammung 1 1 - sternoclaviculare anterius 2 5 7 - sternocostalia radiata 1 32, 1 70 , 257
- stylohyoideum, Schlund bogen abstammung 1 1 - supraspinale 4 1 , 1 1 6, 1 1 9, 1 26, 1 70
- suspensorium ovarii 1 80 - suspensorium penis 226 - talocalcaneum interosseum 449, 452, 454
- talofibulare anterius 454 - talofibulare posterius 454 im Magnetresonanztomogramm 465
-
talonaviculare dorsale 454 tarsi dorsalia 454 teres hepatis 2 1 0 teres uteri (rundes Mutterband) 1 80, 208, 2 1 3
tibiofibulare anterius 454 transversum acetabuli 425 transversum atlantis 1 1 9 , 1 20 transversum genus 437, 438 transversum humeri 2 6 1 , 262 transversum perinei 228 transversum scapulae inferius 383, 384
- transversum scapulae superius 2 5 7 , 258, 26 1 , 263, 382, 384
438, 440
- metacarpale transversum profundum 279, 284, 34 1 , 342 - metacarpale transversum superficiale 342 - metatarsale dorsale 455 - metatarsale transversum profundum 459 - metatarsale transversum superficiale 5 1 0 - nuchae 1 1 � 1 1 8, 1 2 � 1 63 , 1 70 - palmare 279, 285, 346 - patellae 437, 438 Magnetresonanztomographie
1 35, 1 70
- costotransversarium superius
-
Verknöcherung 241 - trapezoideum 257 - trapezoideum-capitatum' 280 - u lnocarpale dorsale 276 - ulnocarpale palmare 2 7 6 , 2 7 9 - ulnolunatum 279, 281 - ulnotriquetrum 279, 2 8 1 Limbus acetabuli 1 36, 406, 420 Linea - alba 1 5 1 , 1 52 , 1 74, 1 77 lücke 2 1 8 Oberflächen relief 3 1 , 1 97 - arcuata ilii 1 39, 1 85 , 406 - arcuata vaginae musculi reeti abdominis 1 75 , 1 76, 2 1 0 - aspera 38 labium laterale 408, 478 labium mediale 408 - axillaris anterior 34 - axillaris media 34 - axillaris posterior 34 - glutea anterior 1 3 7 , 406 - glutea inferior 406 - intercondylaris 408 - intermedia 1 38 - intertrochanterica 408, 420, 422, 424
-
mamillaris 34 mediana anterior 34 mediana posterior 34 medioclavicularis 34 musculi solei 4 1 4, 482 nuchalis inferior 1 1 8, 1 69 nuchalis superior 1 1 8, 1 63 , 1 68, 292
parasternalis 34 paravertebralis 34 peetinea 408 scapularis 34 semilunaris 1 7 5 Oberflächenrelief 27, 1 97 - sternalis 30, 34 - supracondylaris lateralis 408 - terminalis 1 39 - transversae 4 1 , 1 1 2 - vitalis (Thenarfurche) 368 Linie - ilioischiale 427 - i1iopektinale 427 Liquor cerebrospinalis 1 26 Lisfranc-Gelenk (Fußwurzel-Mittelfuß-Gelenke) 402 - Bewegungsachse 4 1 0 - Bewegungsumfang 4 1 1 - Gelenkflächen 404 Lobulus testis (Hodenläppchen) 224 Loci minoris resistentiae der Bauchwand 2 1 1 Longitudinalachse 2 7 L-System 56 Lumbalanästhesie 1 26 lumbalhernie 200 lumbalisation 1 0 1 lumballordose 1 0 1 Lumbalpunktion 1 26 -
lumbosakralwinkel 1 0 1 lumbrikaliszügel 341 Lunatumsäule 252, 254 Lunge - lage 24 - Parasympathikuswirkung 93 - Sympathikuswirkung 93 Lungenfell 1 7 1 Lungenknospe 1 0 Lungenkreislauf 60 Lungenzellen, endokrine, Erkrankung 73 Lunula obliqua' 273 Lymphabfluss 65 Lymphabstromszintigrafie 207 lymphangitis 352 lymphatische Organe - primäre 66 - sekundäre 6 6 Lymphatisches System 66 lymphbahnen 6 6 - Extremität obere 352 untere 522 - Geschlechtsorgane, weibliche, ä ußere 232 - Mamma 207 - Rumpfwand 1 92 lymphbahngruppe - Oberarmterritorium, mittleres 352
- radiale 352 - ulnare 3 5 2 - Unterarmterritorium, mittleres 352
Lymphe 6 6 - Transport 6 7 Lymphfollikel 6 6 Lymphgefäßbündel - dorsolaterales 5 2 2 - ventromediales 5 2 2 lymphgefäße 5 2 2 - interkostale 1 92 - Oberarmterritorium dorsolaterales 352 dorsomediales 3 5 2 - oberflächliche 1 93, 352 Bauchwand 1 93 Brustwand 1 93 - periphere 6 6 - Territorium des radialen Bündels 3 52 des ulnaren Bündels 352 - tiefe 352 lymphgefäßklappen 67 Lymphgefäßsystem 60 - oberflächliches 67 des Beines 522 - organspezifisches 67 - tiefes 67 lymphkapillaren 66 lymphknoten s. Nodi Iymphoidei Lymphknotenetagen, axilläre 207, 353
M Mädchenfänger 2 5 5 Magen-Darm-Trakt - Parasympathikuswirkung 93 - Sympathikuswirkung 93 Magnetresonanztomographie - Fettunterdrückung 446
Muscu/i
-
Gelenkdiagnostik 446 Lendenwirbel säule 1 27 multiplanare 28 Protonendichtesequenzen, fettgesättigte, T2-gewichtete
446 - Schnittbild, axiales 29 Betrachtung 29 - Schnittebene 2 8 diskaie 1 27 infradiskaie 1 27 supradiskaie 1 27 - Schulter Standardebenen 28 Untersuchun gsebene axiale 28, 267 schräg koronare 28, 267 schräg sagittale 28, 267 - T l -gewichtete SE-Sequenz 1 27 Makroglia 77 Maileoienabstand 404 Maileoiengabel 402, 4 1 4, 448 - Gelenkflächen 452 Mal leolus - lateralis 32, 38, 402, 405, 41 4,
448 Facies articularis 449 Fraktur 455 Oberflächen relief 3D, 538, 540 Röntgenbild 464 - medialis 32, 38, 402, 4 1 4. 448,
460, 557 Fades articularis 449 Innenbandabriss 52 Oberflächenrelief 3 0. 538. 540 Röntgenbild 464 Malleus (Ham mer), Schlund bogen abstammung 1 1 Mamille 30, 1 97, 206 Mamma (wei bliche Brust) 30, 1 97,
206 -
Bl utversorgung 207 laktierende 206 Lymphgefäßsystem 207 Lymphknoten, regionäre 207,
353 -
Nervenversorgung 207 nichtlaktierende 206 Quadranten 207 Terminaldu ktus-Lobulus-Einheit
206 M a mmakarzinom 207 Mammi llarhöcker 70 Mandibula 3 8 Mandibularbogen 1 1 Manubri u m stern i (Handgriff)
32,
38, 1 30, 1 32. 238 Manus s. Hand Marginalsinus 67 Margo - anterior radii 246 . 249 - anterior tibiae 4 1 4 - interosseus radii 246. 249, 274 - interosseus u l nae 246. 249, 274 - lateralis humeri 242, 244 - lateralis scapulae 238, 241 . 296 - medialis h u meri 242, 244 - medialis scapulae 33, 1 63 , 1 64,
237, 238, 241 . 294, 297, 383, 384 Oberflächenrelief 3 1 . 1 99 - posterior radii 246 - posterior u lnae 246 - su perior scapulae 241 Mark, verlängertes s. Medulla oblongata
Marksinus 67 Marschfraktur 52 Massa lateralis atlantis 1 07 Maxilla 32, 38 MCP-Gelenk s. Artieulatio meta carpophalangea Mebrana obturatoria 1 38 Meckel-Knorpel, Schlundbogenabstammung 1 1 Media (Tunica media) 62 Medianebene 27 Media nsagittalebene 27 Mediansagittalschnitt 23 Medianusgabel 354. 367 Medianuskompressionssyndrom
282 Mediastinum (Mittelfellraum)
24 - testis 224 Medioklavikularlinie 1 97 Medulla - oblongata 1 03 Entwicklung 70 - spinalis s. Rückenmark Meier-Zugangsweg, Plexusanästhesie 379 Melanoblasten 72 Melanom, malignes 73 Melanozyten, Erkrankung 73 Membran - postsynaptische 57, 77 - präsynaptische 77 Membrana - atlantooccipitalis anterior 1 1 8 - atlantooccipitalis posterior 1 1 8.
1 20, 1 69 - elastica externa 62 - elastica interna 62 - fibrosa 424, 428 Articulatio femorotibialis 440 Articulatio genus 435 Sehnenscheide 59 - intercostalis externa 1 70 - interossea 41 - interossea antebrachii 249. 274,
276, 308, 3 1 2, 335 - interossea cruris 4 1 4. 5 1 8, 534 im Querschnitt 5 1 6 - obturatoria 1 4 1 . 424 im Horizontalschnitt 1 87 - perinei 1 79, 1 80. 227 - sterni 1 32 - suprapleuralis 1 7 1 H üftgelenk 424 Kniegelenk 435 Sehnenscheide 59 - synovialis 43, 44 adi pöse 44 areoläre 44 Entfernung 40 fibröse 44 Intima, synoviale 44 Regenerationsfähigkeit 44 Subintima 44 - tectoria 1 20 - vastoadductoria 5 29. 544 Membranpotenzial, Neuron 76 Membrum - inferius s. Extremität, untere Pars libera (untere freie Glied maße) 402 - superius s. Extremität, obere Pars libera (obere freie Glied maße) 236 Menard-Shenton-Linie 433
Meniscus - articularis 42 - lateralis 43. 438. 440 , 444 Anheftungsstellen 440 Magnetresonanztomogramm
446
374.
378
Momentachse 4 Mons pubis (Schamb rg)
30. 1 78.
1 97. 230
- medialis 43. 438. 440, 444 Anheftungsstellen 440 Magnetresonanztomogramm
447 - ulnocarpalis 280, 28 1 Funktion 281 Meniskus 440 - Aufbau 440 - Blutversorgung 440 Meniskusbasisabriss 441 Meniskusriss 441 Meniskusveränderung, degenerative 441 Meniskusverletzung 439 Meralgia paraesthetica 94 Meromelie 1 4 Mesencephalon (Mittelhirn) - Abkömmlinge 70 - Entwicklung 70 Mesenchym 1 4 Mesoderm 7, 1 4 - embryonales 6 - extraembryonales 6 - intermediäres 6 - paraxiales 6 - prächordales 7 Mesogastrium (Mittelbauch) 1 97 Mesorc hium 224 Mesotendineum s. Vinculum Metacarpus (Mittelhand) 20, 2 50 Metakarpalköpfch n s. Caput ossis metacarpI Metakarpophalangealg I nk s. Articulatio metacarpo phalangea Metamerie 1 94 Metaphyse 1 6 Metapodium 20 Metatarsus (Mittelfuß) 20, 402, 416 Metencephalon 70 Meynert-Achse 75 Michaelis-Raute 30, 1 99. 548 Mikrogliazellen 77 Mikrozirkulation 64 Mikulicz-Linie 404 Milchbrustgang s. Ductus thoracicus Milchgang 206 Milchleiste 206 Milchsack 206 Milchsäurebakterien 227 Milz 66 Minderwuchs, disproportionierter
14 Mittelbauch 1 97 Mittelfellraum 24 Mittelfurche der Hohlhand 368 Mittelfuß 20. 402, 4 1 6 Mittelfußinstabilität 40 Mittelgelenkbeugefurche (Finger)
368 Mittelhand 20, 250 - Architektur 254 Mittelhandmuskulatur
Mohrenh i m-Grub (Fo cl infraclaviculari ) 36. 372.
Morphogene e 4 Morton-Neuralgi • int rdlgltal Morulastadium 5 1 . Moton uron 8 - Schädigung 88 2. Moton uron 76, 88 o.-Moton uron 57. 76. 6. 88 Motorische Einh It MRT s. Magn tresonanztomographIe Multiple Sklerose 90 Musculi s. auch Musculus - adductores im Horizontalschnitt 1 87 Oberflächenreli f 538 - iliococcyg i . Raphe 1 60. 1 83.
94
1 84 - intercostal s 1 42. 1 56 Ansatz 1 56 F unktion 1 56 Innervation 1 56 Ursprung 1 56 - intercostales ext rnl 1 56.
1 66,
1 70. 203 F unktion 1 57 - int rcostal s int rni
1 56. 1 70.
203 Funktion 1 57 - int rcostal s intimi 1 56. 203 - Int ross i dorsal s manus 290,
3 1 6. 340, 342. 344. 346
Ansatzflach n 3 1 6. 340. 347 Atrophie 364 Ausfall 364 Funktion 3 1 6 Inn rvation 291 . 3 1 6, 358, 364 Ursprunge 340. 347 - int ross i dorsal s p diS 449,
468, 488. 504, 5 1 1 . 5 1 2, 5 1 7 Ansatz 488, 5 1 5 Funktion 488 im FußquerschniU 563 Inn rvation 469, 488. 532 Ursprung 488. 5 1 4, 5 1 5 - interossei palmares 3 1 6. 290, 345. 346 Ansatzflächen 3 1 6. 340 Funktion 3 1 6 Innervation 291 , 3 1 6. 358. 364 Ursprung 3 1 6. 347 - interossei plantar s 468. 488. 5 1 0, 5 1 2, 5 1 4, 5 1 7 Ansatz 488, 5 1 5 Funktion 488 Innervation 488 Ursprung 488. 51 5 - int rsplnales 1 42, 1 46 Ansatz 1 46 Funktion 1 46 Innervation 1 46 - interspinales c rvicis
1 46. 1 67,
1 69 290, 3 1 4 ,
316 Mittelhirn s . Mesencephalon M-Linie 5 7 Modell. b iphasisches lIiskoelasti sches, des Gelenkknorpels 45
Ansatz 1 69 Ursprung 1 69 - i nterspinales lumborum
1 46.
1 67 Ursprung 1 46 - intertransversarii Ansatz 1 44
1 42. 1 44
583
M
Musculi
Musculi intertransversorii
Funktion 1 44 Innervation 1 44 Ursprung 1 44 - intertransversarii cervicis 1 69 Ursprung 1 69 - i ntertransversarii laterales l umborum 1 44, 1 67 - intertransversarii lumborum, Innervation 526 - intertransversarii mediales lumborum 1 44, 1 67 - i ntertransversarii posteriores cervicis 1 44 - levatores costarum 1 42 , 1 44, 1 67
Ansatz 1 44 breves 1 44, 1 67 Innervation 1 44 longi 1 44 , 1 67 Ursprung 1 44 - lumbricales manus 290, 3 1 6, 342 , 344, 346 Ansatz 3 1 6 Funktion 3 1 6 Innervation 29 1 , 3 1 6, 3 5 8, 364, 366 Ursprung 3 1 6
- lumbricales pedis 468, 488, 5 1 1 , 5 1 2, 5 1 4
Ansatz 488 Funktion 488 Innervation 469, 488, 532 Ursprung 488 - scaleni 1 42 , 1 56, 1 70 Funktion 1 56 Innervation 1 56 im Querschnitt 1 65 Musculus s. auch Musculi - abductor digiti minimi manus 290, 3 1 4, 342, 344, 346
Ansatzfläche 340, 347 Funktion 3 1 4 Innervation 29 1 , 3 1 4 , 358, 364 Ursprung 347 - abductor digiti minimi pedis
Funktion 3 1 2 am Ellenbogengelenk 3 20 am Handgelenk 322 Innervation 2 9 1 , 3 1 2, 3 20, 3 2 2 , 358, 362
Oberflächenrelief 391 Sehne 340, 346 Sehnenscheidenfach 339 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 2, 3 3 5 - adductor brevis 468, 474, 498, 503, 5 1 6
Ansatz 474, 503 Blutversorgung 545 Funktion 474 am Hüftgelenk 474, 490 Funktionsumkehr 474 Innervation 469, 474, 490, 526, 528
im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 474, 499 - adductor hallucis 468, 486 Ansatz 486, 5 1 5 Caput obliquum 459, 486, S B , 514
Ursprung 5 1 5 Caput transversum 459, 486, 512, 514
Ursprung 5 1 5 Funktion 486 Innervation 469, 486, 532 Ursprung 486 - adductor longus 54, 468, 474, 496, 498, 503 , 5 1 6, 542 Adduktorenkanal 545 Ansatz 474, 503 im axialen Schnittbild 29 Blutversorgung 545 Funktion 474 am Hüftgelenk 474, 490
Funktionsumkehr 474 Innervation 469, 474, 490, 526, 528
im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 474, 499 - adductor magnus 468, 474,
449, 460, 468, 486, 508, 5 1 0, 5 1 2, 5 1 4
496, 498, 501 , 502, 5 1 6, 542 , 544, 546, 549
Ansatz 486, 5 1 5 Funktion 486 im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 486, 532 Magnetresonanztomogramm
Adduktorenkanal 545 Ansatz 474, 499, 503 im axialen Schnittbild 29 Funktion 474, 490 Innervation 469, 474, 490, 526,
465
Sehne 5 1 3 Ursprung 486, 5 1 5 - abductor hallucis 449, 460, 486, 5 1 0, 5 1 2 , 5 1 4 Ansatz 486, 5 1 5
Funktion 486 im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 486, 532 Magnetresonanztomogramm 465
Sehne 5 1 3 Ursprung 4 8 6 , 5 1 5 - abductor pollicis brevis 290, 3 1 4 , 342, 344, 346
Ansatzfläche 347 Funktion 3 1 4 Innervation 29 1 , 3 1 4, 358, 366 Ursprung 347
- abductor pollicis longus 290, 3 1 2, 334, 3 3 7 , 388, 391
Ansatz 3 1 2. 3 3 2 , 3 3 5 , 340, 347
584
528, 532, 5 3 5
i m Querschnitt 5 1 6 Ursprung 474, 503 - adductor minimus 468, 474 Ansatz 474 Funktion 474 I nnervation 469, 474 Ursprung 474 - adduetor pollicis 290, 3 1 4 Ansatzfläche 340, 347 Ausfall 364 Caput obliquum 3 1 4, 342, 344, 346
Caput transversum 3 1 4, 342, 344, 346
Funktion 3 1 4 Innervation 29 1 , 3 1 4, 3 5 8 , 364 Ursprung 347 - anconeus 27 1 , 290, 306, 3 2 6 , 334
Ansatzfläche 306, 327 Funktion 306, 320
Innervation 2 9 1 , 306, 320, 3 5 8 , 362
Ursprung 306 - articularis genus 468 , 476, 498 Ursprung 498 - auricularis, Schlund bogenabstammung 1 1 - biceps brachii 54, 290, 304, 337, 374, 380, 386, 388
A nsatz 304, 3 3 1 , 332 Ansatzsehne 3 3 2 , 3 3 7 Caput breve 262, 304, 3 2 8 , 3 3 6 , 360, 375
Funktion 3 1 8 am Ellenbogengelenk 320 am Schultergelenk 3 1 8 Innervation 3 1 8 Ursprung 304, 329 Caput longum 243 , 2 6 2 , 304, 328, 336, 360 Funktion 3 1 8
im Kernspintomogramm 267 Innervation 3 1 8 Sehne 259, 2 6 1 , 2 62 , 3 7 5 im Sonogra m m 266 Funktion 304 Innervation 2 9 1 , 304, 3 1 8 , 3 5 8 im Oberarmquerschnitt 336 Oberflächenrelief 368 Sehne 2 7 1 , 386, 388 Supinationswirkung 304 Ursprungssehne 262 - biceps femoris 54, 468, 478, 5 5 5 Ansatz 478, 498, 502 , 506 Belastung bei Kniefehlstellung 404
Blutversorgung 545 Caput breve 478, 502, 504 im axialen Schnittbild 29 im Querschnitt 5 1 6 Caput commune 478 Caput longum 478, 500, 502, 504, 546, 549
i m axialen Schnittbild 29 im Querschnitt 5 1 6 Funktion am Hüftgelenk 478, 490 am Kniegelenk 478, 492 Innervation 469, 478, 490, 492, 532
Oberflächenrelief 540 Ursprung 478, 502 - brachialis 2 7 1 , 290, 304, 3 2 7 , 328, 332, 3 3 7 , 360, 380, 3 8 6 , 388
Ansatz 304, 3 3 1 , 333 Funktion 304, 320 Innervation 2 9 1 , 304, 320, 3 5 8 im Oberarmquerschnitt 336 Ursprung 304, 3 3 1 - brachioradialis 54, 2 7 1 , 290, 3 1 0, 3 3 2 , 386, 388
Ansatz 3 1 0, 3 3 2 Funktion 3 1 0, 320 I nnervation 2 9 1 , 3 1 0, 3 20, 3 58, 362
Sehne 340, 394 im Unterarmquerschnitt 3 3 6 Ursprung 3 1 0, 3 3 3 - bulbospongiosus 1 42 bei der Frau 1 60, 1 79, 1 80, 1 82, 232, 536
I nnervation 1 60, 536, 553 beim Mann 1 60, 1 79, 1 8 1 , 1 86, 227, 228,
- coccygeus 1 82 , 1 84, 552 Innervation 5 3 6 - coracobrachialis 1 63, 259, 290, 302, 328, 330, 3 3 7 , 360, 374, 376, 380
Ansatzfläche 302 Funktion 302, 3 1 8 Innervation 29 1 , 302, 3 1 8, 358 Ursprung 302 - cremaster 1 74, 208, 2 1 2 , 2 1 5, 223, 224
Bruchsack 2 1 4 Innervation 1 50 , 526 - deltoideus 54, 1 64, 200, 259, 2 64 , 290, 298, 324, 326, 328, 3 3 7 , 374, 382 Ansatzfläche 298, 327, 3 3 1 Funktion 298
Funktionsumkehr 298 Innervation 2 9 1 , 298, 3 1 8, 358 i m Kernspintomogramm 267 Oberflächen relief 30, 1 97, 1 99, 368, 370
Pars acromialis 298, 326, 329 Funktion 3 1 8 I nnervation 3 1 8 Pars clavicularis 298, 326 Funktion 3 1 8 Innervation 3 1 8 Pars spinalis 298, 326 Funktion 3 1 8 Innervation 3 1 8 Schwäche 3 1 9 im Sonogramm 266 Ursprung 298, 330 - digastricus 5 5 Venter anterior, Schlundbogenabstammung 1 1 Venter posterior, Schlundbogenabstammung 1 1 - erector spinae 7 , 1 42 , 1 66, 201 , 203
lateraler Trakt 1 42, 1 44, 1 66 medialer Trakt 1 42, 1 46, 1 67 Oberflächenrelief 31 , 1 99 im Querschnitt 1 64 - extensor carpi radialis brevis 54, 290, 3 1 0, 332, 334, 337, 388, 391
Ansatz 3 1 0, 334 Ansatzfläche 340 Ansatzsehne 340 Funktion am Ellenbogengelenk 3 1 0, 320
am Handgelenk 3 1 0, 322 I nnervation 29 1 , 3 1 0, 322, 358, 362
Sehne 334 Sehnenscheidenfach 339 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 0, 3 3 5 - extensor carpi radialis longus 54, 2 7 1 , 290, 3 1 0, 3 3 2 , 337 , 386, 388, 3 9 1 Ansatz 3 1 0, 3 3 5
Ansatzfläche 340 Ansatzsehne 340 Funktion am Ellenbogengelenk 3 1 0, 320
am H andgelenk 3 1 0, 322 Innervation 29 1 , 3 1 0, 322, 358, 362
Oberflächenrelief 368
--- -
Sehne 334, 340 Sehnenscheidenfach 339 i m Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 0. 333, 335 - extensor carpi ulnaris 290, 3 1 2.
334 Ansatz 3 1 2. 334, 340, 347 Funktion 3 1 2, 322 I n nervation 29 1 , 3 1 2. 322,
358,
Oberflächenrelief 370 Sehne 275, 340 Sehnenscheidenfach 339 i m Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 2. 334 - extensor digiti mini mi 290, 3 1 2.
3 34 358,
362
Sehne 340 Sehnenscheidenfach 339 i m Unterarmquerschnitt 336 - extensor digitorum 54, 290,
3 1 2. 334, 3 9 1 , 449 Ansatz 3 1 2. 334, 340 Ansatzsehnen, Oberflächenrelief
370 Funktion 3 1 2, 322 Innervation 291 , 31 2 .
322, 358,
362 Oberflächenrelief 370 Sehne 334, 340 Sehnenscheidenfach 339 im Unterarmq uerschnitt 336 Ursprung 3 1 2 - extensor digitorum brevis 468,
486, 504, 508 Ansatz 486 Ansatzseh n e 487 F u n ktion 486 I n nervation 469, 486, 532 Sehne 509 Ursprung 486 - extensor digitorum longus
468,
480, 504, 508, 561 Ansatz 480 Funktion 480 am Sprunggelenk 480, 494 im Fußquerschnitt 563 I n nervation 469, 480, 494, 532,
534 im Querschnitt 5 1 6 Sehne 481 , 504. 508 Ursprung 480 - extensor h a l lucis 449 - extensor hallucis brevis
-
Oberflächenrelief 538 Ursprung 480 - extensor indicis 290, 3 1 2. 334,
391 Ansatz 3 1 2, 335, 340 Anssatzsehne, Oberflächenrelief
468,
486, 504, 508 Ansatz 486 Ansatzsehne 487 Funktion 486 i m Fußquerschnitt 563 I n n ervation 469, 486, 532 Ursprung 486 - extensor hall ucis longus 54,
468, 480, 504, 508, 561 Ansatz 480 Funktion 480 a m Sprunggelenk 480, 494 im Fußquerschnitt 563 I nnervation 469, 480, 494, 532, 534 i m Querschnitt 5 1 6 Sehne 48 1 , 504, 508
Funktion 3 1 2 am Ellenbogengelenk 320 am Handgelenk 3 1 2, 322 I n nervation 291 , 3 1 2. 320, 322,
358, 362 Sehne 340 Sehnenscheidenfach 339 - extensor pollicis brevis 290,
3 1 2. 391 Ansatz 3 1 2. 335, 340 Funktion 3 1 2 a m Ellenbogengelenk 320 am Handgelenk 3 1 2, 322 Innervation 291 , 3 1 2. 320, 322,
3 58, 362 Oberflächenrelief 391 Sehnenscheidenfach 339 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 2. 335 - extensor pollicis longus 290,
3 1 2, 334, 391 Ansatz 3 1 2, 335, 340 Ansatzsehnenverlauf 339 Funktion 3 1 2 In nervation 291 , 3 1 2. 358, 362 Oberflächenrelief 370, 391 Sehne 334, 340 Sehnenscheidenfach 339 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 3 1 2. 335 - fibularis brevis 54, 449, 468,
480, 504, 506, 508, 561 Ansatz 480, 507, 5 1 5 Ansatzsehne 48 1 Funktion 480, 494 Innervation 469, 480, 494, 532, 534 im Querschnitt 5 1 6 Sehne 504, 506, 508, 5 1 3, 5 1 4 i m Magnetresonanztomogramm 465 Ursprung 480, 507 - fibularis longus 54, 449, 459,
468, 480, 500, 504, 506, 508, 5 1 0, 5 1 4, 561 Ansatz 480, 507 , 5 1 5 Ansatzsehne 487, 512, 5 1 4 Funktion 480 am Sprunggelenk 480, 494 im Fußquerschnitt 5 1 6, 563 I nnervation 469. 480. 494, 532, 534 Oberflächen relief 540 Sehne 48 1 , 489, 504, 506 im Magnetresonanztomogramm 465 Verlauf an der Fußsohle 48 1 Ursprung 480 - fibularis tertius 468, 508 Ansatz 480 Funktion 480 Innervation 480, 469, 532 Sehne 504 Ursprung 480 - flexor carpi radialis 54, 283,
290, 308, 332, 337, 388 Ansatz 308, 333 Ansatzfläche 347
M
Muscu/us
�- -
391
362
Ansatz 3 1 2. 334, 340 Funktion 3 1 2, 322 Innervation 291 , 31 2. 322,
--
im Canalis carpi 396 Funktion am Ellenbogengelenk 308, 320 am Handgelenk 308, 322 In nervation 29 1 , 308. 320, 322,
358, 366 Oberflächen relief 398 Sehne 346 Sehnenscheide 338 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 308 - flexor carpi radialis longus 386 - flexor carpi ulnaris 54, 290, 308.
332, 334, 337, 365, 386, 388 Ansatz 308, 332 Ansatzfläche 347 Ansatzsehne 279 Caput humerale 308 Caput ulnare 308 Funktion 308, 322 Innervation 291 , 308,
322, 358,
364 Oberflächenrelief 398 Sehne 346 Sesambein 252 i m Unterarmquerschnitt Ursprung 308 - flexor digiti mini mi 290,
336 3 1 4.
342, 344, 346 Ansatzflächen 3 1 4, 347 Funktion 3 1 4 I nnervation 291 , 3 1 4. 358. 364 Ursprung 3 1 4. 347 - flexor d igiti minimi brevis 468,
486. 5 1 0, 5 1 2, 5 1 4 Ansatz 486, 5 1 5 Funktion 486 Im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 486 Innervation 532 Ursprung 486, 5 1 5 - flexor digitorum brevis 460,
465
Magnetresonanztomogramm
418, 449, 468, 484. 506, 5 1 0, 5 1 2 , 561 Ansatz 484, 507, 5 1 5 Funktion 484 am Sprunggelenk 484, 494 Innervation 469, 484. 494, 532, 563 Magnetresonanztomogramm im Querschnitt 5 1 6 Sehne 489, 506, 509, 5 1 2 Sehnen platte im Fußquerschnitt
563
332, 337. 388 Ansatz 308, 332, 347 Ansatzsehne 344 im Canalis carpi 396 Funktion 308, 322 Innervation 29 1 , 308.
322, 358,
Sehnenscheide 338 i m Unterarmquersd'lnltt 336 Ursprung 308, 333 - gastrocnemlus 54, 468, 496,
500, 502, 504, 5 1 6 290,
308, 3 1 6. 333, 365, 388
364, 366 284, 332, 341
Innervation 291 Funktion 3 1 4 Innervation 3 1 4. 358, 364, 366 Ursprung 347 - flexor pollicis longus 290, 308,
366
465
Sehne
Im Qu rschOitt 5 1 6 S hne 506, 509, 5 1 ' , 5 1 2 Hypomochlion 418 Ursprung 484, 507 - flexor pollicis brevis 290, 314 Ansatzflache 347 Caput pro(undum 3 1 4, 345, 346 Innervation 291 Caput sup rficiale 314, 342.
344. 346
465 Sehne 5 1 1 , 5 1 2 Ursprung 488. 5 1 5 - flexor digitorum longus
Ansatz 332, 347 Ansatzsehnen 332, 344 i m Canalis carpi 396 Funktion 308, 322 Innervation 291 , 308, 322,
290, 308. 332. 337, 388 Ansatz 308, 332. 347 Ansatlsehne 343, 344 im Canalis carpi 396 Caput humerale 308 Caput humeroulnare 388 Caput radiale 308. 333, 388 Caput ulnare 308. 333, 388 digitale Sehnensch iden 396 Funktion 308, 322 Innervation 291 , 308. 320. 322, 358, 366 Sehnen 284, 332. 34 1 . 388 Sehnenscheiden 338 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 333 - flexor hallucis brevls 460. 486. 5 1 0. 5 1 2, 5 1 4 Ansatz 486. 5 1 5 Caput laterale 5 1 3 Caput mediale 5 1 3 Funktion 486 im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 486. 532 Ursprung 486, 5 1 5 flexor hallucis longus 449, 468, 484. 506, 509, 5 1 0, 561 Ansatz 484. 507 AnsaLZsehne 485 Funktion 484 am Sprungg I nk 484. 494 i m Fußqu rschnitt 563 Innervation 469, 484, 494. 532 Magn tresonanztomogramm
468, 488, 5 1 1 , 5 1 2, 5 1 4 Ansatz 488 Funktion 488 im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 488, 532
Ursprung 484, 507 - flexor digitorum profundus
Sehnenscheiden 338 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 308. 333 - flexor digltorum superficialls
Caput laterale 482, 504, 506, 555 Magnetresonanztomogramm
446 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 506 Caput mediale 436, 482,
358,
504,
506, 555 im Querschnitt Ursprung 506
516
585
__M
Muscu/us
Musculus gastrocnemius
Funktion am Kniegelenk 492 Innervation 492 , 535 Oberflächenrelief 538, 540 Ursprung 502 - gemellus inferior 468, 472, 501 ,
-
502, 5 1 6, 549, 552 Ansatz 472 Funktion 472 Innervation 469, 472, 5 3 1 Ursprung 472, 503 gemellus superior 468, 472, 50 1 , 502, 5 1 6, 549, 5 5 2 Ansatz 472 Funktion 472
- iliocostalis thoracis 1 44, 1 67 - iliopsoas 1 52, 208, 468, 497. 498. 542, 5 5 2 Ansatz 1 52, 470, 503 Blutversorgung 545
Funktion 1 52, 470 am Hüftgelenk 1 52 . 470. 490 im Horizontalschnitt 1 87 . 428 Hüftgelenkextension 430 Innervation 1 52, 469. 470. 490, 526, 529
Ursprung 1 52, 498 Verkürzung 493 einseitige 470 - infraspinatus 54, 1 64, 20 1 , 259, 262, 290. 296, 325, 326, 382. 384
Innervation 469, 472, 5 3 1 Ursprung 472 - gluteus maximus 54, 1 64, 1 66,
Ansatzfläche 296, 327 Atrophie 241 Funktion 296 , 3 1 8 Innervation 291 , 296, 3 1 8 , 3 5 6 MRT-Schnittebene 28 Ursprung 296, 327 - ischiocavernosus 1 42 , 1 60, 1 79,
1 79 , 228, 468, 472, 496, 500, 546, 549, 5 50 , 5 52 Ansatz 472, 502 Frontalschitt 426 Funktion 472, 490 im Horizontalschnitt 1 87 , 428 Innervation 469, 472, 490, 530 Oberflächenrelief 540 Ursprung 472, 502
1 80, 1 82 , 227, 232
Ansatz 1 60 Innervation 1 60, 536 Ursprung 1 60 - latissimus dorsi 54, 1 42 , 1 64,
- gluteus medius 1 64, 468, 472,
1 66, 200, 290, 300. 324, 3 2 8, 330, 374, 382 Ansatzfläche 300, 330 Ansatzsehnenverlauf 300
498. 500. 549
Ansatz 472, 502 Frontalschnitt 426 Funktion 472. 490 beim aufrechten Stehen 50 Horizontalschnitt 428 Innervation 469. 472, 490. 530 Oberflächenrelief 540 Schwäche 473 Schwächeindikatoren 530 Ursprung 472 - gluteus minimus 468, 472, 498. 50 1 , 502, 549 Ansatz 472, 499. 502 Frontalschitt 426 Funktion 472, 490
beim aufrechten Stehen 5 0 Innervation 469. 472, 490. 530 Schwäche 473 Schwächeindikatoren 530 Ursprung 472, 502 - gracilis 54. 468. 474, 496. 498. 50 1 . 502. 506. 5 1 6, 542. 546, 549, 5 5 5
Ansatz 474, 498 Funktion am Hüftgelenk 474. 490 am Kniegelenk 474. 492 Innervation 469. 474, 490, 492,
Funktion 300 am Schultergelenk 3 1 8 Innervation 29 1 , 300, 3 1 8, 358 Pars costalis 300 Pars iliaca 1 62 , 300 Pars scapularis 1 62, 300, 326 Pars vertebralis 1 62 , 300 im Querschnitt 1 6 5 im Schulter-Kernspintomo gramm 267 Ursprung 300 Ursprungsaponeurose 1 64 - levator ani 1 42, 1 60, 1 79, 1 80, 1 82, 1 86, 232, 536, 552
bindegewebige Lücken 1 85 Funktion 1 8 5 geschlechtsspezifische Unterschiede 1 8 5 im Horizontalschnitt 1 87 Innervation 1 60, 5 3 6 T richterform 1 8 5 - levator scapulae 1 42, 1 62 , 1 64, 201 , 290, 294, 325, 383 Innervation 291 Ansatz 294, 327
526. 528
Funktion 294 Innervation 294, 356 Ursprung 294
im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 474, 498 - iliacus 1 52, 1 76 . 1 80. 202, 2 1 0,
- longissimus 1 42 , 1 44, 1 66
468. 496. 498 Innervation 1 52, 469. 526
Ursprung 1 52, 470, 498 - iliococcygeus 1 42. 1 60, 1 83. 1 84 Ansatz 1 60 Innervation 1 60 Ursprung 1 60 - iliocostalis 1 42 . 1 44, 1 66 Ansatz 1 44 cervicis 1 44, 1 67 Funktion 1 44 Innervation 1 44 Ursprung 1 44 - iliocostalis lumborum 1 44, 1 67
586
Ansatz 1 44 Funktion 1 44 Innervation 1 44 Ursprung 1 44 - longissimus capitis 1 44, 1 67,
1 68, 2 0 1
-
Ansatz 1 69 longissimus cervicis 1 44 longissimus thoracis 1 44, 1 67 longus capitis 1 42, 1 48 longus colli 1 42 , 1 48 Pars obliqua inferior 1 49 Pars obliqua superior 1 49 Pars recta 1 4 9
im Querschnitt 1 6 5 - masseter 54 Schlundbogenabstammung 1 1 - multifidus 1 42, 1 46, 1 67 Ansatz 1 46 Funktion 1 46 Innervation 1 46 Ursprung 1 46 - multifidus lumborum, Ober flächen relief 1 99 - mylohyoideus, Schlund bogen abstammung 1 1 - obliquus capitis inferior 1 42 , 1 48, 1 67 , 1 68, 2 0 1 Ansatz 1 48, 1 69 Funktion 1 48 Ursprung 1 48, 1 69
- obliquus capitis superior 1 42, 1 48, 1 67 , 1 68, 2 0 1
Ansatz 1 48, 1 69 Funktion 1 48 Ursprung 1 48, 1 69 - obliquus externus abdominis 7, 54, 1 42 , 1 50, 1 64, 1 66, 1 74, 1 76, 200, 203, 204, 3 74 Ansatz 1 50 Aponeurose 1 5 1 , 1 74, 1 77 , 208 Funktion 1 50 Innervation 1 50 Oberflächenrelief 1 97
Ursprung 1 50 - obliquus internus abdominis 7 , 1 42, 1 50, 1 64, 1 66 , 1 74, 1 76, 200, 204, 209, 2 1 5 Ansatz 1 50 Aponeurose 1 5 1 , 1 74, 1 77 Funktion 1 SO Innervation 1 50, 526 Ursprung 1 50
- obturatorius externus 468, 474,
Ansatz 486, 5 1 5 Funktion 486 im Fußquerschnitt 563 Innervation 469, 486, 532 Ursprung 486 - opponens pollicis 290, 3 1 4, 342, 346
Ansatzfläche 347 Funktion 3 1 4 Innervation 2 9 1 , 3 1 4, 358, 366 Ursprung 347 - palmaris brevis 29 1 , 3 1 4, 337, 342
Funktion 3 1 4 Innervation 2 9 1 , 3 1 4, 358, 364 - palmaris longus 54. 290. 308, 3 3 2 . 3 3 7 . 386, 388
Ansatz 308. 332 Ansatzsehne 342 Funktion am Ellenbogengelenk 308. 320
am Handgelenk 308. 322 Innervation 2 9 1 . 308, 320. 322. 3 58. 366
Oberflächen relief 398 Sehne, Oberflächenrelief 368 im Unterarmquerschnitt 336 Ursprung 308 - pectineus 468. 474, 497. 498. 542
Ansatz 474, 503 B lutversorgung 545 Funktion 474 am Hüftgelenk 474. 490 im Horizontalschnitt 1 87 Innervation 469. 474. 490. 526. 529
Ursprung 474. 498 - pectoralis major 54, 1 42. 1 62.
498, 503
259. 290. 302, 3 3 7, 374. 379
Ansatz 474, 503 Funktion 474 am Hüftgelenk 474, 490 im Horizontalschnitt 1 87 Innervation 469, 474, 490, 526,
Ansatzfläche 302. 330 Ansatzsehnenüberkreuzung 302 Funktion 302. 3 1 8 Innervation 2 9 1 . 302, 3 1 8. 358 Oberflächenrelief 3 1 , 1 97 Pars abdominalis 1 63 . 1 74. 302,
528
Ursprung 474 - obturatorius internus 1 79, 1 80 , 1 82, 1 84, 468, 472, 496 , 5 0 1 , 502, 537, 549, 550, 552
Ansatz 472, 503 Faszienduplikatur (Alcock-Kanal) 1 80, 536, 549, 550, 552
Funktion 472, 490 im Horizontalschnitt 1 87 , 428 Innervation 469, 472, 490, 530 Ursprung 472, 503 - occipitalis, Schlund bogen abstammung 1 1 - omohyoideus 290, 292 , 378. 382
Ansatz 292 Funktion 292 Innervation 29 1 , 292 Ursprung 292 Zwischensehne 292 - opponens digiti minimi manus 290, 3 1 4 , 343, 344, 346
Ansatzfläche 340, 347 Funktion 3 1 4 Innervation 2 9 1 , 3 1 4, 3 58, 3 64 Ursprung 347 - opponens digiti mini mi pedis 468, 486, 5 1 3 , 5 1 4
328
Pars clavicularis 1 63. 302, 328, 374
Pars sternocostalis 1 63. 1 74. 302, 328, 374
im Schulter-Kernspintomo gramm 267 Ursprung 302 - pectoralis minor 1 42. 1 62, 259, 290, 294, 329. 3 5 7 , 3 7 5
Ansatz 294, 3 3 0 Funktion 294 Innervation 2 9 1 . 294, 358 Ursprung 294 - peroneus s. M usculus fibularis - piriformis 1 82. 1 84, 468. 472, 496, 498, 50 1 . 502, 548. 552 Ansatz 472, 499. 503 Funktion 472, 490
Innervation 469. 472, 490, 530 Nervus-ischiadicus-Verlauf 547 Ursprung 472, 499 - plantaris 468. 482, SOl , 502, 506, 5 6 1
Ansatz 482, 507 Funktion 482 am Kniegelenk 492 am Sprunggelenk 494
------
I n nervation
469, 482, 492, 494,
532 Sehne 506 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 482, 502, 507 - popliteus 468, 478, 502, 506, 556 Ansatz 478, 502, 507 Funktion 478, 492 I nnervation 469, 478, 492 , 532 Ursprung 478, 507 - pronator quadratus 290, 308,
320, 332, 388 Ansatz 308, 3 3 3 Fun ktion 308 Innervation 291 ,
308, 320, 358,
366 Ursprung 308, - pronator teres
333 54, 290, 308, 332, 335, 337, 386, 388 Ansatzfläche 308, 331 , 333, 335 Caput humerale 308, 386, 388 Caput ulnare 308, 386, 388 Funktion 308, 320 Innervation 29 1 , 308, 320, 3 58, 366 Nervus-medianus-Lage 387 im Unterarmq uerschnitt 336 - psoas major 1 42, 1 52, 1 72, 202, 2 1 0, 468. 496. 498 Ansatz 1 52 Fun ktion 1 52 I nnervation 1 52. 469, 470, 526 im Quersch n itt 1 65 Ursprung 1 52, 470, 498 - psoas minor 1 73, 202, 47 1 , 496 Innervation 469 - pterygoideus lateralis, Schlundbogenabsta mmung 1 1 - pterygoideus medialis, Schlundbogenabsta mmung 1 1 - pubococcygeus 1 42, 1 60, 1 83,
1 84 Ansatz 1 60 In nervation 1 60 Ursprung 1 60 - puborectalis 1 42, 1 60, 1 83, 1 84 Ansatz 1 60 I nnervation 1 60 Ursprung 1 60 - pyramidalis 1 42, 1 52, 1 75 Ansatz 1 52 Ursprung 1 52 - quadratus femoris 468, 472,
499, 50 1 , 502, 549, 552 Ansatz 472, 503 Funktion 472, 490 I nnervation 469, 472, 490, 531 Ursprung 472, 503 - quadratus l umborum 1 42, 1 5 2, 1 67, 1 72 , 202 Ansatz 1 52 Funktion 1 52 I nnervation 1 52. 526 im Quersch nitt 1 65 Ursprung 1 52 - quadratus plantae 449, 460, 468, 488, 5 1 2, 5 1 4 Ansatz 488 Funktion 488 i m Fußquerschnitt 563 I n nervation 469, 488, 532 Magnetresonanztomogramm
-
Ansatz 476, 498 Funktion 476 beim aufrechten Stehen Ol m Kniegelenk 492 Hebelarmverlängerung 59 Innervation 469, 476, 492,
54, 468, 476
50 526,
Blutversorgung 545 Funktion Olm Hüftgelenk 476, 490 Olm Kniegelenk 476, 492 im Horizontalschnitt 1 87 Innervation 469, 476, 490, 492,
1 52, 1 74, 1 76, 204, 2 1 0 Ansatz 1 52 Funktion 1 52 Innervation 1 52 Oberflächenrelief 1 97 Ursprung 1 52 - rectus capitis anterior 1 42, 1 48 Ansatz 1 48 Funktion 1 48 Innervation 1 48, 1 68 Ursprung 1 48 - rectus capitis lateralis 1 42, 1 48 Ansatz 1 48 Funktion 1 48 Innervation 1 48, 1 68 Ursprung 1 48 - rectus capitis posterior major
Oberflächenrelief 1 97 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 476, 498 - scalenus anterior 1 56,
1 70, 355,
357, 360, 373, 378 Ansatz 1 56 Ursprung 1 56 - scalenus medius
1 56, 1 70, 355,
1 56, 1 70,
378 Ansatz 1 56 Ursprung 1 56 - semimembranosus
54, 436, 468, 478, 496, 501 , 502, 5 1 6, 555 Ansatz 478, 498, 502 im axialen Schnittbild 29 Blutversorgung 545 Funktion Olm Hüftgelenk 478, 490 am Kniegelenk 478, 492 Innervation 469, 478, 490, 492,
532, 535
1 42, 1 48, 1 67, 1 68, 201 Ansatz 1 48, 1 69 Funktion 1 48 Ursprung 1 48, 1 69 - rectus capitis posterior minor
1 42, 1 48, 1 67, 1 68, 201 Ansatz 1 48, 1 69 Funktion 1 48 Ursprung 1 48, 1 69 - rectus femoris 54, 468, 476, 496, 498, 500 Ansatzsehne 437 im axialen Schnittbild 29 Blutversorgung 545 Caput rectum 477 Ursprung 476 Caput reflexum 477 Ursprung 476 Funktion 430, 490 im Horizontalschnitt 1 87 Oberflächenrelief 538 i m Querschnitt 5 1 6 Ursprung 498, 502 verkürzter 430, 493 - rhomboideus major 142, 1 62, 1 64, 1 66, 200, 259, 290, 294, 325 Ansatz 294, 327 Funktion 294 Innervation 291 , 294, 356 Ursprung 294 - rhomboideus minor 142, 1 62, 1 64, 1 66, 290, 294, 325 Ansatz 294, 327 Funktion 294 Innervation 291 , 294, 356 Ursprung 294 - rotatores thoracis breves 142, 1 46, 1 67 longi 1 42, 1 46, 1 67 - sartorius 54, 468, 476, 496,
29
1 42,
1 62, 1 66 Funktion 1 62 Innervation 1 62 - soleus 54, 468, 482,
504, 506,
516
55, 142, 1 60, 1 79, 1 82, 1 86, 228, 550 Innervation 1 60, 536 Pars profunda 1 60 - sphincter ani int mus 1 86 - sphincter urethrae extemus
1 42, 1 60, 1 82, 1 86
361 , 373, 378 Ansatz 1 56 Ursprung 1 56 - scalenus posterior
- serratus posterior superior
Innervation 535 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 507 - sphincter ani extemus
526, 529
529 Kniegelenkstabilisierung 50 Lähmung 476 Oberflächen relief 3 1 im Querschnitt 5 1 6 unechter 5. Kopf 468 Ursprung 476 zweigelenkiger Teil 477 - rectus abdominis 7, 55, 1 42,
Ansatz 476, 498 im axialen Schnittbild
M
Musculus
-- -
500, 5 1 6, 542 , 545
465 Ursprung 488, 5 1 5 - quadriceps femoris
-
Oberflächenrelief 3 1 , 540 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 478, 502 - semispinalis 142, 1 46, 201 Ansatz 146 Funktion 1 46 Innervation 1 46 Ursprung 1 46 - semispinalis capitis 1 46, 1 66,
1 68, 201 Ansatz 1 68 - semispinalis cervicis
1 46, 1 68,
201 - semispinalis thoracis 146 - semitendinosus 54, 468, 478.
496, 501 , 502, 506, 5 1 6, 546, 549, 555 Ansatz 478, 498 im axialen Schnittbild 29 Blutversorgung 545 Funktion am Hüftgelenk 478, 490 am Kniegelenk 478, 492 Innervation 469, 478, 490, 492,
532, 535 Oberflächenrelief 540 im Querschnitt 5 1 6 Ursprung 478, 502 - serratus anterior 54, 1 42,
1 62, 1 64, 1 74, 203, 256, 259, 290, 294, 325, 328, 374, 377 Ansatz 294, 331 Ausfall 356 Funktion 294 Innervation 291 , 294, 356 Oberflächenrelief 1 97 Ursprung 294 - serratus posterior inferior 142, 1 62, 1 64, 1 66, 200 Funktion 1 62 Innervation 1 62 im Querschnitt 1 65
Innervation 1 60, 536 - spinalis 1 42, 1 46, 1 66 Ansatz 1 46 Funktion 1 46 Innervation 1 46 Ursprung 1 46 - spinalis cervicis 1 46, 1 67 - spinalls thoracis 1 46, 1 67 - splenius 142, 144 Ansatz 1 44 Funktion 1 44 Inn rvation 1 44 Ursprung 1 44 - spl nlus capltls 1 44, 1 66,
1 68,
200 Ansatz 1 44, 1 69 - splenius cervlcis 1 44, 1 66, 1 68 - slap dius, Schlund bog n abstammung 1 1 - slemocl idomastoid us 54. 1 64,
1 68, 201 , 290, 292, 328, 378 Ansatz 1 69, 292, 329 (aput clavlCulare 292 Caput sl mal 292 Funktion 292 Halsv n nlage 372 InnervatiOn 29 1 , 292 Oberflächenreh f 31 . 1 97 Ursprung 292 - stylohyoideus, Schlund bogenabstammung 1 1 - stylopharyngeus. Schlundbogenabstammung 1 1 - subclavius 142, 1 62, 290. 294,
329, 375 Ansatz 294, 330 Funktion 294 Innervation 291 , 294, 356 Ursprung 294, 330 - subcostales 1 42, 1 57 - suboccipltales (kurze Nackenmuskeln) 142, 1 48, 1 68 - subscapularis 256, 259, 262,
290, 296, 330, 375, 377. 383 Ansatzfläche 296, 331 Funktion 296, 3 1 8 Innervation 291 , 296, 3 1 8. 358 im Kernspintomogramm 267 Sehne im Sonogramm 266 Ur�prung 296, 331 - supinator 27 1 , 290, 3 1 2, 320,
332, 334, 362, 386 Ansatz 3 1 2, 326, 333, 335 Funktion 3 1 2 Innervation 291 , 3 1 2, 320,
358,
362 Pars profunda 387 Pars superficialis 387 Ursprung 3 1 2, 333, 335
587
_
M
Musculus
MU5culu5
- supraspinatus 1 64, 262, 290, 296, 3 2 5 , 326, 329, 330, 376, 382, 384 Ansatzfläche 296, 3 2 7 , 3 3 1 Atrophie 2 4 1 Funktion 296, 3 1 8 Innervation 2 9 1 , 296, 3 1 8, 3 5 6 i m Mag netresonanztomogramm 267 MRT-Sc h n ittebene 28 Sehne degenerative Veränderung 265 i m Mag netresonanztomogramm 267 Ruptur 265 verdickte 264 Verkal kung 265 Starterfun ktion 265 Schwäche 356 Ursprung 296, 327 - temporalis, Schlundbogen absta m m ung 1 1 - tensor fasciae latae 54, 468, 472, 497, 498, 500, 545, 549 Ansatz 472 Funktion 472 a m Hühgelenk 472, 490 i m Horizontalschnitt 1 87 In nervation 469, 472, 490, 530 Oberflächenrelief 538 Ursprung 472, 502 - tensor tympani, Schlundbogen abstammung 1 1 - tensor veli palatini, Schlund bogenabstammung 1 1 - teres major 54, 1 64, 20 1 , 290, 300, 324, 326, 337, 382, 384 Ansatz 300, 3 3 1 Funktion 300 am Schultergelenk 3 1 8 Innervation 2 9 1 , 300, 3 1 8, 358 im Kernspintomogramm 267 Oberflächenrelief 1 99, 370 Ursprung 300 - te res m inor 2 0 1 , 262, 290, 296, 325, 326, 382, 384 Ansatzfläche 296, 327 Funktion 296, 3 1 8 I n nervation 2 9 1 , 296, 3 1 8 , 358 i m Kernspintomogramm 2 6 7 Ursprung 296, 327
Sehne 506, 509, 5 1 2 i m Magnetresonanztomo gramm 465 Ursprung 484, 507 - transversus abdom inis 7 , 1 42 , 1 50, 1 67 , 1 7 2 , 1 7 5, 1 7 6, 202, 204
Ansatz 1 50 Aponeurose 1 5 1 , 1 7 5 , 1 76 Funktion 1 50 I n nervation 1 50, 526 Ursprung 1 50 - transversus perinei profundus 1 42, 1 60 , 1 80 , 1 82 , 1 8 5 , 2 2 7 , 232, 550, 5 5 2 Ansatz 1 60 bei der Frau 1 82 , 1 86 I nnervation 1 60, S36 beim Mann 1 86 Ursprung 1 60 - transversus perinei su perficialis 1 42, 1 60, 1 79, 1 82, 550 Ansatz 1 60 Innervation 1 60, 536 Ursprung 1 60 - transversus thoracis 1 42 , 1 56, 1 76 Ansatz 1 56 Ursprung 1 56 - trapezius 54, 1 4 2 , 1 65 , 1 66, 1 68, 200, 290, 292, 328, 378, 382 Ansatz 292, 326, 329, 3 3 0 Funktion 292 I n nervation 291 , 292 im Kernspintomogramm 267 Oberflächen relief 30 Pars ascendens 1 63, 1 64, 292, 324, 382 Pars descendens 1 63 , 1 64, 292, 324, 382 Pars transversa 1 63 , 1 64, 292, 324, 382 Ursprung 1 69, 292 - triceps brachii 54, 2 7 1 , 290, 306, 334, 3 3 7 , 374, 386, 388 Ansatzfläche 306, 327 Caput laterale 306, 326, 336, 380, 382, 384 Caput longum 306, 326, 336, 376, 380, 382, 384 funktion 3 1 8
- vastus i ntermedius 54, 468, 476, 497, 498 Ansatzsehne 437 im axialen Schn ittbild 29 Bl utversorg ung 545 i m Quersch n itt 5 1 6 Ursprung 498, 502 - vastus lateral i s 54, 437, 468, 476, 497, 498, 500 im axialen Schnittbild 2 9 Bl utversorgung 545 i m Horizontalschnitt 1 87 Oberflächenrelief 538, 540 i m Querschnitt 5 1 6 Ursprung 498, 502 - vastus med ialis 54, 437, 468, 476, 496, 498 Adduktorenkanal 545 im axialen Schnittbild 2 9 B l utversorgung 545 Oberflächenrelief 538 im Quersc h n it t S 1 6 Ursprung 498, 503 M u skel - dreiköpfiger 5 5 - Fiederungswin kel 5 5 - gefiederter 5 5 - länge 5 5 - mehrbäuchiger 5 5 - monosegmental i n nervierter 86 - nicht gefiederter 5 5 - parallelfaseriger 5 5 - platter 5 5 - polyseg mental i n nervierter 8 6 - Querschnitt anatomischer 5 5 , 56 physiologischer 55 - ringförmiger 5S - Ursprung 5 5 - vierköpfiger 5 5 - zwei bäuchiger 5 5 - zweiköpfiger 5 5 Muskelabschwächung 493 Muskelansatzsehne S S Muskelatrophie 493 M uskelbauch 5 5 M uskeldehnbarkeit, ungenügende 478 Muskeleigenreflex 86 - Ausfall, Wurzelkompressionssyndrom 1 29 M uskelfaser - Aufbau 5 6 - länge 5 5
M uskulatur - Agonist 42 - Antagonist 42 - branch iogene 1 43 - epaxone 7, 1 02, 1 43 - extrafusale 54 - hypaxone 7 , 1 02, 1 43 , 1 62 - i nfrahyoidale i m Querschnitt 1 6 5 Schlundbogenabstammung 1 1 - isch iokrurale 468 Bl utversorgung 545 Insuffizienz aktive 478 passive 478 Schwäche 493 Verkürzung 49 1 , 493 -
m i m ische 54 Schlundbogenabstammung 1 1
- phasische 54 - quergestreifte 56 - rote 54 - somatische 1 43 - spinohu merale 1 62 - spinokostale 1 62 - thorakohumerale 1 62 - tonische 54 - weiße 54 M utterband, rundes 1 80, 208, 213 Myelinis ierung 90 Myelinscheide 89 Myelographie, l u mbale 1 28 Myoblasten 5 6 Myofibrille 56 Myometrium 5 Myosinfilament 57 Myosinkopfbewegung 57 Myotom 7 , 80, 1 02 - Abkömmlinge 7
N N abelarterien 9, 1 4 - obliterierte 2 1 0 Nabelbruch 2 1 1 , 2 1 8 N a belschnur 9 N a belschnurbruch 2 1 8 N a belvene 9 , 1 3 , 1 4
i m Kernspintomogramm 267 Innervation 3 1 8 Caput mediale 306, 326, 336, 376, 380, 3 8 5 Funktion 306, 320
- Verkürzu ng, maxi male 5 5 M us kelfasern 5 6 - prärektale 1 8 3, 1 84
- Entwicklung 1 3 - obliterierte 1 3 N a c kenband 1 1 6, 1 1 8, 1 20, 1 70 N a c kenbeuge 70 N a c kendreieck, tiefes 201 N a c kenmuskeln, kurze 1 42, 1 48,
I nnervation 2 9 1 , 306, 320, 3 58, 362
- Primärbündel 5 6 - Sekundärbündel 56
1 68 N a rbenhernie 2 1 1 , 2 1 8
Innervation 469, 480, 494, 532,
i m Oberarmquerschnitt 336 Oberflächenrelief 368, 370
Narbenneurom 9 5 Nebengelenk, subakromiales 256,
534 Oberflächenrelief 538
Sehnenplatte, Oberflächenrelief 370
Muskelfaszie 56, 59 M uskelhemm u n g , Gelenkbewegung 50 Muskelinsuffizienz
Ursprung 306, 327
- aktive 478
- tibialis anterior 54, 449, 468, 480, 500, 504, 508, 5 6 1
Ansatz 480, 5 1 5 Ansatzsehne 5 1 4 Funktion 480, 563 beim aufrechten Stehen 50 i m Fußquerschnitt
im Querschnitt 5 1 6 Sehne 509 Ursprung 480 - tibialis posterior 449, 459, 468, 484, 507, 509, 5 1 0, 5 6 1
- triceps surae 54, 468, 482, 504, 508, 556, 5 6 1 Ansatz 482, 507 Funktion 482
Ansatz 484, 507, 5 1 5
beim aufrechten Stehen 50
Ansatzsehnen 484, 5 1 3 , 5 1 4
am Kniegelenk 482
Funktion 484, 494 Gleitrinne am Malleolus medialis 414 Innervation 469, 484, 494, 532 i m Querschnitt 5 1 6
588
am Sprunggelenk 482, 494 Innervation 469, 482, 494, 5 3 2 Oberflächenrelief 3 1 Ursprung 482 Verkürzung 495
- passive 478 Muskelkraft 55 M uskellogen - Fuß 5 1 7 - Unterschenkel 5 56 M uskelpumpe 6 3 M uskelurspungssehne 5 5 M us kelverkürzbarkeit, u ngenügende 478 M us kelverkürz u n g 493 M uskelzelle s . M uskelfaser
262 Nebenhoden 2 2 2 , 224 - bimanuelle Untersuchung 2 2 5 - Feinbau 224 - Lymphabfluss 2 2 5 Nebenhodenentzündung 2 2 5 Nebenhodengang 224 Neben hodenkopf 224 Nebenhoden körper 224 Nebenhodenschwanz 224 Nebenn ierenanlage 7 2 Neben nierenmarkerkrankung 7 3 Nebennierenrindenhyperplasie 221
Nervus
Nebenschilddrüse (Epithelkörperchen, Glandula parathyroidea), Hormonbildung 69 Neigungswinkel - dorsopalmarer 254 - radioulnarer 254 Nerv, peripherer 82, 86 Anästhesie 378 Aufbau 73 Durchtren nung 95 Entwicklung 73 H ü l lgewebe 73 Kompression 94 Läsion 94 Regeneration 95 Schn ittverletzung 94 Nerven - Extremität obere 29 1 , 354, 356, 358, 360,
362 u ntere 524, 526, 528 - epifasziale Extremität obere 361 , 369. 37 1 untere 539, 54 1 Rumpfwand dorsale 1 98 ventrale 1 96 - Rumpfwand 1 94 Nervenblockade - axil läre 378 - interskalenäre 378 - vertikal-infraklavikuläre 3 78 Nervenfaser - marklose 73 - myelinisierte 73 - somatomotorische, Informationsfluss 7 5 - somatosens i ble, Informationsfluss 75 - viszeromotorische, Informationsfluss 7 5 - viszerosensible, Informationsfluss 75 Nervengeflecht 74 Nervenkompressionssyndrom 94 Nervenleitgeschwindigkeit 73, 90 Nervennaht 95 Nervenstimulation, elektrische 378 Nervensystem - enterisches 92 Erkra nkung 7 3 - Informationsfluss 75 - parasympathisches s. Parasympathikus - peripheres Myelinisierung 90 Topografie 74 - sympathisches s. Sympathikus - Topografie 74 - vegetatives 92 Schaltschema 93 - Zellen 76 - zentrales 74. 78, 88, 90 Afferenz 73, 7 5 Efferenz 73, 75 Entwicklung 70 Lagebezeichnungen 75 Myelinisierung 90 Nerventra nsplantat 95 Nervenzelle s. Neuron Nervi s. auch Nervus - anococcygei 1 99, 536. 553 - clunium inferiores 1 94, 1 98.
525, 530, 541 . 546, 553
sensibles Innervationsgebiet 85 - clunium medii 1 95, 1 98, 200,
541 , 546, 553 sensibles Innervationsgebiet 85 - clunium superiores 1 95, 1 98,
200, 541 , 546 sensibles Innervationsgebiet 85 - digitales dorsales manus 358,
364, 3 7 1 . 391 , 392 Anastomosen 362 - digitales dorsales pedis 562 - digitales palmares 39 1 , 392 Ramus dorsalis 392 - dig itales palmares communes
3 58, 364, 366, 369 - digita les palmares pollicis - digitales palmares proprii
392 358,
364. 366, 369, 371 . 392 - digitales plantares, Kompressionssyndrom 94 - digitales plantares communes
535, 558 - digitales plantares propri i
532,
535, 558 - intercostales
1 50, 1 52, 1 56,
1 7 1 , 1 94. 204 Rami cutanei anteriores
1 95.
1 96, 203 1 96,
1 98, 203 1 96.
207
362, 371, 391 - cutaneus brachii lateralis inferior
358, 362, 369, 37 1 , 380, 382 - cutaneus brachii lateralis posterior 358, 382 - cutaneus brachii lateralis superior 1 98, 358, 361 , 369,
37 1 , 382 Innervationsgebiet 361 - cutaneus brachii medialis
1 96, 355, 358, 360, 363, 37 1 , 380 Rückenmarkssegmente 358 sensibles Innervationsgebiet 85, 358 - cutaneus brachii posterior 362, 37 1 , 376, 380, 382 - cutaneus digiti secundi medialis - cutaneus dorsalis 556 - cutaneus dorsa/is intermedius im Fußquerschnitt 563 - cutaneUs dorsalis lateralis
532,
541 , 560
R a m i mammarii mediales
1 95,
1 96. 207 - intercostobrachiales
1 96, 355,
358, 369, 371 Hautinnervation 359 R a m i cutanei laterales 358 Rückenmarkssegmente 358 labiales anteriores 526 labiales posteriores 536 plantares, Kompressionssyndrom 94 reetales inferiores 228, 232,
536, 552 - scrotales anteriores 526 - scrotales posteriores 228,
536,
552 - splanchnici pelvici 92 - supraclaviculares 1 94,
1 96, 1 98, 207, 358, 360, 369, 37 1 , 372 sensibles Innervationsgebiet 85
Nervus s. auch Nervi - accessorius 200, 291 , 292,
372.
382 - auricularis magnus 1 98, 201 , 372 sensibles Innervationsgebiet 85 - axillaris 201 , 291 . 294, 354,
360, 376, 384 innervierte Muskeln 3 1 8. 358 im Kernspintomogramm 267 Kompressionssyndrom 94 Kontakt zum Humerus 385 motorische Äste 361 Rückenmarkssegmente 358 sensibler Ast 361 sensibles Innervationsgebiet 85 Verlauf 361 - coccygeus 524,
- cutaneus antebrachii posterior
532, 534, 539, 560
Innervationsgebiet 85 Rami mammarii laterales
-
358, 360, 363, 369, 371 , 377, 380, 386 Lage zur Vena basilica 350 Rückenmarkssegmente 358 sensibles Innervationsgebiet 85, 358
532, 561
Innervationsgebiet 85 Rami cutanei laterales 1 95,
-
- cutaneus antebrachii lateralis posterior 358 - cutaneus antebrachii medialis
536
Hautäste 536 Verlauf 537 - cutaneus antebrachii lateralis
358, 360, 369, 3 7 1 . 386
im Fußquerschnitt 563 - cutaneus dorsalis medialis
532,
534, 539. 560 im Fußquerschnitt 563 - cutaneus femoris lateralis
1 96, 1 98, 202, 526, 539, 54 1 , 542, 545 Innervationsgebiet 85 Kompressionssyndrom 94 - cutaneus femoris posterior 1 98, 524, 530, 541 , 546, 549, 552, 554 Innervationsgebiet 85, 531 Rami perineales 530, 536, 547, 552 - cutaneus hallucis laterahs 532, 561 - cutaneus surae lateralis 525, 532, 539, 541 , 554. 556, 560 Ramus communicans 525 - cutaneus surae medialis 532, 541 , 546, 554. 560 - dorsalis clitoridis 232, 537 - dorsalis penis 226, 228, 536, 553 - dorsalis scapulae 29 1 , 294, 355, 356, 384 Rückenmarkssegmente 356 - facialis 1 1 parasympathischer Anteil 92 - femoralis 1 52, 202, 208, 469, 470, 474, 476, 490, 492, 524, 526. 529. 542 im Horizontalschnitt 1 87 Kompressionssyndrom 94 Rami cutanei anteriores 1 96, 202, 524, 526. 529. 539 Rami musculares 524, 529 sensibles Innervationsgebiet 85. 529 Verlauf 529
N
- fibularis communis
469, 478, 492, 524, 532, 534, 539, 54 1 , 547, 554, 556 Aufzw igung 560 Kompressionssyndrom 94 Ramus communicans fibularis 532 sensibles Innervationsgebiet 85 Verletzung 534 - fibularis profundus 469, 480, 486, 525, 532, 534, 539, 560, 562 im Fußquerschnitt 563 innervierte Muskeln 532 Kompressionssyndrom 94, 535 Ramus cutaneus 560, 562 sensibles Innervationsgebiet 85 Verletzung 534 - fibularis superficialis 469, 480, 525, 532. 534, 539, 560 innervierte Muskeln 532 sensibles Innervationsgebiet 85 Verletzung 534 - genltofemoralis 1 50, 1 94, 202, 524. 526 Ramus femoralis 1 96, 202, 2 1 1 , 526. 539 Ramus genitalis 1 50, 1 99, 202, 208, 2 1 1 , 223, 526, 539, 553 sensibl s Innervationsg bi t 5 - g lossopharyngeus 1 1 parasympathi eher Ant i/ 92 - gluteus inf rior 469, 472, 490, 524, 530, 547, 549, 552, 554 Inn rvationsg biet 531 LokaliSierung 548 - gluteus sup rior 469, 472, 490, 524, 530. 547, 549 Innervatlonsg biet 530 Lokalisi rung 548 - i IIohypogastricus 1 50, 1 94, 1 96, 202, 524. 526 Ramus cutaneuS ant tlor 1 96, 202, 209, 2 1 7, 526 Ramus cutan us lat ralis 1 96, 1 98, 202, 526. 539, 54 1 , 546 s nsibles Inn rvationsg bl t 85 - ilioinguinalis 1 50, 1 94, 1 96. 1 99, 202, 208, 2 1 4, 226. 524, 526, 539, 553 sensibles Innervationsg bi t 85 - intercostalis Pleura punktion 205 Ramus collateralis 203 Ramus dorsalis 203 Ramus ventralis 203 Thoraxdrainage 205 Verlauf 1 95 - interosseus antebrachii anterior
291 im Unterarmquerschnitt 336 - interosseus antebrachii postenor
362, 387 - Ischiadicus
469, 472, 524, 53 1 , 532, 534. 547, 552, 554 Im axialen Schnittbild 29 hohe Teilung 547 im HorilontalschnJtt 1 87
InnervationsgebIet motorisches 532, 534 sensibles 533, 535 Kompressionssyndrom 94 Lokalisierung 548 im Querschnitt 5 1 6 Schädigung 532 Verlauf 534 Verlaufsvarianten 547
589
•
N
Nervus
Nervus
- laryngeus recurrens 378 - laryngeus superior 1 1 - mandibularis 1 1 sensibles Innervationsgebiet 8 5 - maxi llaris, sensibles I nnerva tionsgebiet 8 5 - medianus 282, 2 9 1 , 308, 3 1 4, 3 1 6, 3 54, 358, 360, 366, 3 7 3 , 380, 386, 388 Achsel höhle 375 Antwort bei elektrischer Nerven stimulation 379 Autonomgebiet 366, 3 9 1 , 393 Druckschädigung, chronische 366 Handrückeninnervation 391 Hohlhandinnervation 393 innervierte M uskel n 322 , 3 5 8 Kompressionssyndrom 94, 366 lage zum Musculus pronator teres 387 Maximalgebiet 3 9 1 , 393 motorische Äste 366 im Oberarmquerschnitt 336 Radix lateralis 3 5 5 , 367 Radix medialis 3 5 5 , 367 Rami articulares 366 Rami musculares 366 Ramus communicans cum nervo ulnare 366, 393 Ramus muscularis thenaris' 366, 397 Abgangsvarianten 397 Ramus palmaris 3 5 8, 366, 369, 393 Rückenmarkssegmente 358 sensible Äste 366 sensibles In nervationsgebiet 85, 366 im Unterarmquerschnitt 336 Verlauf 367 zur Arteria brachialis 3 8 1 - musculi obturatorii interni 5 3 0 - musculi piriformis 5 3 0 - musculi quadrati femoris 530 - musculocutaneus 83, 29 1 , 302, 304, 3 54, 3 58, 360, 363, 373, 376, 380, 386 Achselhöhle 375 Antwort bei elektrischer Nervenstimulation 379 Blockade 379
sensibles Innervationsgebiet 85 - occipitalis tertius 1 98, 200 - oculomotorius, parasympathischer Anteil 92 - olfactorius 75 - ophthalmicus, sensibles I nnervationsgebiet 85
Rami cutanei plantares' 541 Ramus infrapatellaris 529, 539 sensibles I n nervationsgebiet 85
- opticus 7 5
- spinalis s. 5pinal nerv - subclavius 2 9 1 , 294, 3 5 5 , 356 Rückenma rkssegmente 3 5 6
- pectora lis lateralis 2 9 1 , 294, 302, 358, 373, 374 i nnervierte Muskeln 3 1 8, 3 5 8
- subcostalis 1 5 2, 1 94, 202, 524 - suboccipitalis 2 0 1 - subscapularis 29 1 , 294, 300,
Rückenmarkssegmente 3 5 8 - pectora lis medialis 2 9 1 , 294, 302, 3 5 5 , 358, 373, 374 i nnervierte Muskeln 3 1 8, 3 5 8
3 5 5 , 358, 3 7 5 , 376 i nnervierte Muskeln 3 1 8, 3 5 8 Rückenmarkssegmente 3 5 8 - suprascapularis 20 1 , 29 1 , 294, 3 5 5 , 356, 376, 382, 384 i nnervierte Muskeln 3 1 8 im Kernspintomogramm 267
Rückenmarkssegmente 358 - perineales 228, 232, 536, 5 52 - peroneus s. Nervus fibularis - phrenicus 1 58, 378 - plantaris latera l i s 469 , 486, 488, 5 2 5 , 532, 534, 557, 559 Ramus profundus 5 5 8 , 563 Ramus superficialis 535, 558, 563 sensibles Innervationsgebiet 85 - plantaris medialis 469 , 486, 488, 525, 534, 557, 558 im Fußquerschnitt 563 Ramus superficia/is 558 sensibles Innervationsgebiet 85 - pudendus 1 60, 228, 232, 524, 536, 549, 550, 552, 5 54 Hautäste 5 3 6 i m Horizontalschnitt 1 87 Rami perineales 547 Schädigung 537 Verlauf 537 Versorgungsgebiet 524 - radialis 2 9 1 , 306, 3 1 0, 3 1 2 , 3 54, 358, 360, 362, 380, 384, 393 Achselhöhle 375, 376 Antwort bei elektrischer Nervenstimulation 379 Autonomgebiet 391 Blockade 379 Handrückeninnervation 391 innervierte Muskeln 3 1 8, 3 2 2 , 358 Kompressionssyndrom 362 Kontakt zum Humerus 385 Maximalgebiet 391 motorische Äste 362, 376
Kompressionssyndrom 94, 241 Rückenma rkssegmente 356 Schädigung 3 5 6 - suralis 525, 5 3 9 , 541 , 5 5 6 , 560 Rami calcanei laterales 560 sensibles Innervationsgebiet 85 - thoracicus longus 1 94, 291 , 294, 3 5 5 , 356, 375, 377 Achselhöhle 375 Rückenmarkssegmente 3 5 6 Schädigung 3 5 6 - thoracodorsalis 291 , 300, 358, 377 Achselhöhle 3 7 5 , 376 innervierte Muskeln 3 1 8, 3 5 8 Rückenma rkssegmente 3 5 8 - tibialis 469, 474, 47 8, 482, 484, 490, 492 , 524, 532, 534, 54 1 , 546, 554, 556, 560 Kompressionssyndrom 94, 5 3 5 I nnervationsgebiet motorisches 532, 5 3 5 sensibles 85 im Querschnitt 5 1 6 Rami calcanei laterales 532 Rami calcanei mediales 532, 5 56 Rami muscu lares 5 3 5 - transversus colli 3 7 2 sensibles I n nervationsgebiet 85 - trigeminus 84 Kern, sensibler 84 - ulnaris 83, 2 9 1 , 308, 3 1 4, 3 1 6,
im Oberarmquerschnitt 336 Rami articulares 362
354, 360, 364. 373, 376, 380, 386, 388, 392, 396 Achselhöhle 3 7 5
im Oberarmquerschnitt 336
Rami musculares 362, 386 Ramus profundus 2 9 1 , 362, 386
Antwort bei elektrischer Nerven stimulation 379
Rücken markssegmente 358 sensible Äste 360
Kompressionssyndrom 94, 362 traumatische läsion 362
innervierte Muskeln 3 1 8, 358 motorische Äste 360
sensibles In nervationsgebiet 85 Verlauf 360 - obturatorius 1 94, 202, 469, 474, 490, 492, 524, 526, 528, 552 Kompressionssyndrom 94 Rami musculares 528 Ramus anterior 524, 526, 528
Ramus superficialis 2 9 1 , 358, 362, 369, 3 7 1 , 386, 3 9 1 autonomes Versorg ungs gebiet 362 Kompressionssyndrom 94 im Unterarmquerschnitt 336
590
Handrückeni n nervation 3 9 1 Hohlhandin nervation 3 9 3 in nervierte M uskeln 3 2 2 , 3 5 8 Kontakt zum Humerus 3 8 5 Maximalgebiet 39 1 , 393 motorische Äste 364
sensibles Innervationsgebiet 85
sensibles Innervationsgebiet 85 - occipitalis mi nor 1 98 , 200
mediale 3 80 Guyon-loge 396, 399
Schädigung 244
541 Ramus posterior 524, 526, 528 528 Verlauf 528 - occipitalis major 1 98, 201
Durchbruch d u rch das Septum intermusculare brachii
Kompressionssyndrom 94
sensible Ä ste 362
sensibles Innervationsgebiet 85,
Autonomgebiet 364, 39 1 , 393
Rückenmarkssegmente 3 58
Ramus cutaneus 526, 528, 539,
Verlauf 3 63
im Oberarmquerschnitt 3 3 6
- recurrens 1 1
R a m i articulares 364
- saphenus 524, 526, 529, 539, 541 , 545, 5 56
Rami musculares 364 Ramus dorsalis 358, 364, 37 1 ,
im axialen Schnittbild 2 9 Kompressionssyndrom 94 Rami calcanei 541
Ramus profu ndus 364, 394, 397 Ramus superficialis 364, 397 Rücken markssegmente 358 sensible Äste 364 sensibles Innervationsgebiet 85,
Rami cutanei 563 Rami cutanei cruris mediales 529
391 Ramus pa l m a ris 358, 364, 3 69, 393
364 im Unterarmquerschnitt 336 Verbindungsast zum Nervus medianus 393 Verlauf 365 - vagus 92 Nervus-medianus-läsion 366 Nervus-radialis-läsion 362 Nervus-ulnaris-läsion 364 Nervus-ulna ris-luxation 364 Nervus-ulnaris-Parese 364 Neuralektoderm 72 Neuralkanal 3 Neuralleiste 7 1 , 7 2 Neural leistenderivate 72 - Erkrankungen 73 - Kopf-Hals-Bereich 73 - Tumor 72 Neuralleistenzellen 72 - H auptwanderungswege 72 Neuralplatte 6, 72 Neuralrinne 6, 7 1 , 7 2 Neuralrohr 3, 70, 72 - lumen 7 1 Neuralrohrschluss 6 Neuralwü lste 6, 7 2 Neurit s. Axon Neuroblastom 7 3 N e u roektoderm 6 N euroektodermzellen, epitheliomesenchymale Transformation 72 Neurofibrillen 76 Neurofibrillenverklumpung 76 Neurofibromatose 73 Neurofilamente 76 Neurogliazellen 77 Neuromodulator 69 Neuron (Nervenzelle) 76 - Aktionspotenzial 76 - cholinerges, Umschaltung auf das adrenerge Neuron 93 -
Elektronenmikroskopie 76 - funktionsadaptierte Varianten
76 - G rundformen 76 - Membranpotenzial 7 6 - multipolares 7 6 - postganglionäres 93 - prägangl ionäres 93 - pseudounipolares 76 - Soma 76 Neuronenverba nd, Verschaltung 77 Neurosekretion 69 Neurotransmitter 69, 7 6 Neurotubuli 76 Neurulation 6 Neutral-Null-Methode 50 Niederdrucksystem, venöses 60, 62 Niere - Capsula adiposa 1 6 5 - Capsula fibrosa 1 65 - Hormonbil d u n g 69 - lage 24 - im Querschnitt 1 65 Nissl-Substanz 76, 9 5 Nodi Iymphoidei - axillares 66, 1 92 , 207, 3 5 2
0
Osteoprogenitorzelle
- axillares apicales 207, 3 5 3 - axillares centrales 207 , 3 5 3 - axillares i nterpectorales 207, 353
-
axillares laterales 207, 3 5 3 axillares pectorales 207, 3 5 3 axillares subscapulares 207, 353 brachiales 3 5 3 cervicales 1 92 , 3 5 3 cubitales 3 5 2 iliaci communes 1 92 , 523 iliad extern i 1 92, 522 iliaci interni 1 92, 2 3 2 , 523 inguinales inferiores 522 inguinales profundi 1 92, 232, 522
- inguinales superficiales
- Ossifikation 1 9 - proximaler, Wachstumsfugenschluss 432 - Querschnitt 5 1 6 - Schnittbild, anatomisches 29 - Untersuchungsebene, transversale 29 Oberschenkelfraktur - pertrochantere 426 - proximale 426 radiologische Diagnostik 427 - subtrochantere 426 Oberschenkelknochen s. Os femoris Oberschenkelmuskeln 468, 496, 498, 500, 502
1 92 ,
2 3 2 , 522
- inguinales superolaterales 522 - inguinales superomediales 522 - lumbales 1 92 , 523 - paramammarii 207 - parasternales 1 92 , 207 - popliteales profundi 523 - popliteales superficiales 522 - supraclaviculares 353 - supratrochleares 353 Nodus Iympoideus inguinalis, tiefer (Rosenmüller-Lymph knoten) 2 1 3, 522, 543 Nonnenknie 445 Noradrenalin 93 Normalposition, anatomische 26 N ucleus pulposus 1 1 4 - Entwicklung 1 02 Flüssigkeitsverlust 1 28 Funktion 1 1 5 Magnetresonanztomogramm 1 27
N u rse-disease 277 Nussgelenk 420
- Adduktorengruppe Arteriae-perforantes-Durch trittsstellen 544 Blutversorgung 545 Oberflächenrelief 538 - Extensorengruppe 468. 476 Blutversorgung 545 - Flexorengruppe 468. 478 - hintere 468 - vordere 468 Oberschenkelrückseite 554 Oberst-Leitungsanästhesie 393 Ödem bildung 65 Oesophagus 1 0. 203 - Zwerchfelldurchtritt 1 73 Okklusionsebene 1 23 Olecranon 33. 38. 236. 246. 248. 270. 272. 274. 306. 308. 3 1 2
- Oberflächenrelief 3 1 Oligodendrozyten 77. 89. 90 Omarthrose 46 Ombredanne-Perkins-Linie 433 Omphalozele (Nabelschnurbruch) 218
Ontogenese (Keimentwicklung) 2 , 4, 6. 8
o O-Beine 27, 404 Oberarm 20, 38, 236, 245, 248 - Gefäß-Nerven-Straße 380 - Querschnitt 380 - Rückseite 3 7 , 384 - Vorderseite 3 7 , 380 Oberarmfaszie 59, 374, 380 Oberarmkopfachse 245 Oberarmlänge 237 Oberarmmuskulatur 290, 304, 306
- dorsale 290, 326 Ansatzflächen 327 Ursprungsflächen 327 - I nnervation 291 - ventrale 290, 328, 330 Oberarmpräparat, gefenstertes 337
Oberarmquerschnitt 336 Oberbauch 36, 1 97 Oberflächenanatomie - Frau 30 - Mann 3 1 Oberflächenektoderm 6, 72 Oberschenkel 20, 38, 402 - Arterien 544 - Gefäße 5 54 - MRT-Schnittbild, axiales 29 - Nerven 554
Oogenese 5 Orbita 3 8 Organe. innere, Lage 24 Organisation. somatotopische Organogenese 4 Organsysteme 24 Orientierungslinien 34 Oropharyngealmembran 6 Ortolani-�eichen 433 Os s. auch Ossa - capitatum 3 3 , 38, 237. 250,
84
252, 280. 3 1 4 . 396
Ossifikation 1 9 Schnittpunkt der Fingerlängs achsen 254 - coccygis (Steißbein) 38. 1 00, 1 03 . 1 1 2, 1 26. 1 38. 1 40, 1 78. 1 84, 550
- coxae (Hüftbein)
4 1 . 1 36, 1 3 8.
402. 405. 406
Ossifikation 1 9 Pfeilereinteilung 406 Wachstumsfuge 407 Wachstumsfugenschluss - cuboideum (Würfelbein)
432 38.
405. 4 1 6, 4 1 8, 448 . 459. 4 8 1
Gelenkflächen 4 5 0 Magnetresonanztomogramm 465
Röntgenbild 464 - cuneiforme (Keilbein) 38, 459 - cuneiforme intermedium 41 6, 4 1 9. 448, 459. 460, 486
Gelenkflächen 450 Röntgenbild 464 - cuneiforme laterale
- scaphoideum 4 1 6. 4 1 9.
448. 459
Gelenkflächen 450 Magnetresonanztomogramm -
465
Röntgenbild 464 - cuneiforme mediale
4 1 6, 4 1 8.
448. 480. 484. 486
im Fußquerschnitt 563 Gelenkflächen 4 5 1 - digitorum manus 3 3 . 38. 237 - digitorum pedis 38, 448 - femoris 402. 405, 408, 434 im axialen Schnittbild 29 Condylus lateralis 402, 408, 434. 444
Condylus medialis
402, 408,
4 1 3 . 434. 444
Epicondylus lateralis Epicondylus medialis
-
36. 403,
408, 434 32, 403,
408, 434
- frontale (Stirnbein) 28. 36 Ossifikation 1 4 - hamatum 38. 250, 252, 280. 283. 396
- iBum (Darmbein) 38. 1 38, 1 40 Ossifikation 1 9 - intermetatarsum ' 4 1 9 - ischii 38. 1 38 Ossifikation 1 9 - lunatum 34. 250, 252, 280. 283 - metacarpi 33. 38. 3 1 4 . 34 1 Basis 236 Caput 236 Corpus 236 Ossifikation 1 8 - metacarpi I 250, 286. 3 1 4 - metatarsi I 38, 4 1 6, 4 1 8 Basis 4 1 6, 4 1 8. 480 Caput 4 1 6, 4 1 8 Corpus 4 1 6, 4 1 8 - metatarsi 11 460 - metatarsi V 417, 449 Basis 486 - nasale 32 - naviculare 38. 416, 4 1 8. 448. 460 Gelenkflächen 450 Röntgenbild 464 - occipitale 33, 38 Pars basilaris 1 1 8 - parietale (Scheitelbein) 1 4. 29. 33. 34, 38
Ossifikation 1 4 - peroneum' 4 1 9 - pisiforme 32. 38. 237. 250. 252, 280. 282. 3 1 4. 399
OSSifikation 1 9 - pubis 38. 1 38 Ossifikation 1 9 Ramus inferior 406 Ramus superior 406 - sacrum (Kreuzbein) 33. 38. 4 1 . 1 00. 1 04. 1 1 2. 1 26. 1 38. 1 40. 1 78, 402. 407
Basis 1 04. 1 1 2 Facies articularis superior 1 04 Facies pelvica 1 04. 1 36, 1 38. 547
Geschlechtsunterschied 1 37 Krummung, physiologische 1 0 1 . 1 03
Pars lateralis
38. 250. 252. 283.
3 1 4. 39 1 , 396
1 04. 1 1 2, 1 38
Fraktur s. Skaphoidfraktur Pseudarthrose 2 5 5 Schnittpunkt der Fingerachsen bei Fingerbeugung 254 sesamoideum 38. 59 Funktion 59 Kapsel-Band-Apparat 462 Ossifikation obere Extremität 1 8 untere Extremität 1 9 radiales 250. 3 1 4 ulnares 250. 3 1 4 sesamoideum laterale 462 sesamoideum mediale 462 supranaviculare' 4 1 9 temporale 33 tibiale externum ' 4 1 9 trapezium 38, 250, 252. 280. 283. 286. 3 1 4. 3 9 1 , 396
- trapezoideum 38. 250. 252. 280 - trigonum 4 1 9, 465 - triquetrum 33. 38. 2 37. 250, 252. 280. 283. 396
- vesalianum ' 4 1 9 Os-pubis-Os-ischii-Synostose 1 9 Ossa s . auch Os - accessoria 38 - brevia 38 - carpl s. Handwurzelknoch n - irregularia 38 - longa 385 - metatarsi 38. 448 Ossifikation 1 9 Röntg nbild 464 - plana 38 - pneumatlca 38 - sesamoldea 38. 59 Funktion 59 Fuß 4 1 7. 462 Röntgenbild 464 - tarsi 38. 405. 4 1 6. 4 1 8 Ossifikation 1 9 Ossifikation - apophysäre 1 8 - desmale 1 4 FrakturheIlung 53 - diaphysäre 1 8 - enchondrale 1 4 Frakturheilung 53 genetisch bedingte Störun9 14 epiphysäre 1 8 - perichondrale 1 4 Ossifikationszentren 1 4 Ossifikationszone 1 6 Osteoarthrose 46 Osteoblasten 1 6. 39 - aktive 1 7 Osteochondrose 1 28 Osteogenese (Knochenentwicklung) 1 6 - chondrale 1 4 - des male 1 4 - direkte 1 7 - indirekte 1 7 Osteoid 1 6 Osteoklasten (Knochen fresszellen) -
1 7 . 39
Osteon 17. 39 - Entwicklung 1 7 Osteophyt 47. 1 28 Osteoporose, Wirbelkörpereinbruch 1 28 Osteoprogenitorzelle 1 7
591
o
Osteosynthese
Osteosynthese 53 Osteozyten 1 7 , 39 Ostium - ureteris 1 8 1 - urethrae externum 1 78 , 227, 230
- urethrae internu m 1 8 1 , 227 - vaginae 1 7 8, 230 Ott-Ventralflexionsmessung 1 2 3 Ovarium (Eierstock) 1 80, 230 - Hormonbildung 69 Ovotestis 2 2 1
p Pacini-Körperchen, Gelenkkapsel 44
Palma manus (Hohlhand) 37, 250, 368, 392, 394
- Beugefurchen 368 - Gefäßversorgung 392 - Innervation 392 - leistenhaut 368 - leitungsbahnen, epifasziale 392 - Sehnenscheiden 338 Palmaraponeurose 308, 3 1 4, 337, 342, 369, 388, 392
Palmarflexion 289, 322 eingeschränkte 323 Funktionsprüfung 323 Palmarinklination 254 Pancreas - Parasympathikuswirkung 93 - Sympathikuswirkung 93 PapHla mammaria (Brustwarze) 30, 1 97, 206
Paracolpium * 1 80, 5 5 1 Paracortex, lymphknoten 6 7 Paracystium * 5 5 1 Paraphimose 226 Parasympathikus 92 - Transmitter 93 - Viszeroafferenzen 92 - Viszeroefferenzen 92 - Wirkungen 93 Paratendineum 58 Paraurethralgänge 233 Parkbanklähmung 94, 362 Pars - costalis diaphragmatis 1 76 - lumbalis diaphragmatis Crus dextrum 1 72 Crus sinistrum 1 72 - sternalis diaphragmatis 1 7 2 Partes corporis 24 Patella (Kniescheibe) 3 2 , 38, 402, 405, 4 1 2 , 434
- Dysplasie 4 1 3 - Facette laterale 4 1 3 , 435 mediale 4 1 3 , 435 - Facies anterior 4 1 2 - Facies articularis 4 1 2, 435, 444 - Formen 4 1 3 - Funktion 59 - Hypoplasie, mediale 4 1 3 - lokalisation 4 1 2 - Magnetresonanztomographie 446
-
Mediansagittalschnitt 445 Oberflächenrelief 30 Ossifikation 1 9 tanzende 445
592
Patella bipartita 41 3 Patellagleitlager 408, 41 0, 4 1 3 , 435, 444
Patellainstabilität 4 1 3 Patella-Öffnungswinkel 4 1 3 Patellarsehnenreflex 87 - Ausfall 1 29 Pauwels-Klassifikation, Schenkelhalsfraktur, mediale 427 Pecten ossis pubis 1 38 Pediculus arcus vertebrae 1 04, 1 07 , 1 1 1
- M RT-Schnitt 1 27 Pelvimetrie 1 39 Penis (männliches Glied) 3 1 , 1 7 8, 222
- arterielle Versorgung 228 - Entwicklung 220 - Innervation 228 - leitungsbahnen 228 - venöser Abfluss 228 Penisfaszien 226 Penishaut 226 Penisschaft 227 Penisschwellkörper 226 Penisschwell körperschenkel 227
Peniswurzel 227 Perforansvenen 61 - untere Extremität 520 Pericard 203 Perichondrium 1 6 Perikaryon 9 5 Perimysium 5 6 Perineum s. Damm Perineuralscheide 9 1 Perineuralzellen 9 1 Perineurium 7 3 Periorchium 2 1 5 , 222, 224 Periost 1 6, 39, 53 Peritendineum - externu m 58 - internum 58 Peritonealhöhle 5 5 1 - des Bauches 2 5 - des Beckens 2 5 Etagen 1 80 , 551 Gliederung 1 80 - kleines Becken 1 80 Peritoneum - des Bruchsacks 2 1 2 - parietale 1 65 , 1 76, 551 Bruchsack 2 1 4 - viscerale 5 5 1 Periumbilikalregion 1 97 Perizyt 65 Pes (s. auch Fuß) 20, 402 - anserinus profundus* 478 - anserinus superficial i s ' 476, 478, 496, 498, 50 1 , 504
Ansatzflächen 498 - equinovalgus 495 - equinovarus 495, 534 - equinus 534 Petit-Hernie 2 1 9 Petit-Trigonum 200 Peyer-Plaques 66 Pfannenband 4 1 8, 452, 460 PFannenboden 427 - Dicke 427 Pfannendach s. Azetabulumda ch Pfannendachlinie 433 Pfannendachwinkel (Azetabul u mwinkel) 433 PFannendysplasie 433
Pfanneneingangsebene 42 1 - sagittaler Öffnungswinkel 4 2 1 - tranversaler Winkel 42 1 - ventraler Öffnungswinkel 42 1 Pfannenerker 427, 433 Pfannenrand - dorsaler 427 - unterer 421 - ventraler 42 7 Pfeilachse 27 Pferdeschwanz (Cauda equina) 1 03, 1 2 6, 5 3 1 , 5 5 2
Pfortader 1 3 , 60 Pfortaderhochdruck 1 90 Pfortaderkreislauf 60 Phalanx - distalis manus 236, 247 , 250 - distalis I manus 247, 250, 308 Basis 3 1 2 - distalis pedis 38, 4 1 6, 4 1 8 - distalis I pedis 4 1 6, 4 1 8 , 449 Röntgenbild 464 - distalis V pedis 4 1 6 Röntgenbild 464 - media manus 236 - media pedis 38 - media IV pedis 449 - media V pedis 4 1 6 Röntgenbild 464 - proximalis manus 236 - proximalis I manus 2 50 Basis 3 1 4 - proximalis V manus, Basis 3 1 4 - proximalis pedis 38 - proximalis l pedis 41 6, 4 1 8, 449 Basis 4 1 6 , 4 1 8 Caput 416, 4 1 8 Corpus 4 1 6,4 1 8 Röntgenbild 464 - proximalis V pedis 4 1 6 Röntgenbild 464 Phäochromozytom 73 Pharynxmuskulatur, Schlundbogenabstammung 1 1 Phimose (Vorhautverengung) 226 - physiologische 226 Phrenikusparese 379 PIP-Gelenk s. Articulatio interphalangea proximalis Piriformis-Syndrom 94, 547 Placenta 8 - Hauptaufgaben 9 - Hormonbildung 69 Plakoden, ektodermale 7 Planta pedis s. Fußsohle Plantaraponeurose 452 , 458, 460, 466, 486, 488, 5 1 4, 5 1 7, 558
- Ansatz, Exostose 465 - im Fußquerschnitt 563 - Magnetresonanztomogramm 465
Plantarflexion 456 - eingeschränkte 495 Planum - interspinale 35 - intertuberculare 3 5 - scapulare (Skapularebene) 2 3 9 - subcostale 3 5 - supracristale 3 5 - transpyloricum 3 5 Plattenosteosynthese 5 3 Plattfuß 453 - Schmerzlokalisation 4 6 1 Plazentakreislauf 1 2 Plazentaschranke 9
Pleura - parietalis Pars costalis (Rippenfell) 1 71 , 1 76
Pars diaphragmatica 1 7 1 , 1 76 - visceralis (lungenfell) 1 7 1 Pleuraerguss 205 Pleura höhle 24 Pleurakuppel 378 Pleura punktion, lage der leitungsbahnen 205 Pleuraspalt 1 7 1 Plexus (Geflecht) 74 - brachialis 83, 1 94, 259, 291 , 354, 373
Aufbau 354 Blockade axilläre 378 interskalenäre 378 vertikal-infraklavikuläre 378 Divisiones anteriores 354 Divisiones posteriores 354 Fasciculus lateralis 83, 29 1 , 354, 360, 367, 3 7 5 , 376
Verlauf 378 Fasciculus medialis 83, 29 1 , 354, 367, 3 7 5 , 376
Verlauf 378 Fasciculus posterior 83, 291 , 354, 36 1 , 363, 3 7 5 , 376
Verlauf 378 Gefäß-Nerven-Scheide 378 Hautäste 358 i m Kernspintomogramm 267 Kompressionssyndrom 357 kurze Äste 358 lange Äste 358 leitungsanästhesie 378 anatomische Orientierungs punkte 378 potenziell zu schädigende Strukturen 378 Nerven 291 , 3 5 5 Pars infraclavicularis 355, 358, 360, 362, 364, 366
-
Pars supraclavicularis 355, 356 Primärstränge 354 Rückenmarkssegmente 3 5 5 Verlauf 378 Sekundärstränge 354 Rückenmarkssegmente 3 5 5 Verlauf 378 Topografie 74, 378 Truncus inferior 83, 354, 378 Truncus medius 83, 354, 378 Truncus superior 83, 354, 378 cervicalis 1 94, 29 1 , 292 coccygeus 1 94, 525, 536 hypogastricus 92 ischiadicus 524 lumbalis 1 94, 202, 469, 524, 526
Rami musculares 469, 526 - lumbosacralis 469, 524 Topografie 74 - lymphaticus axillaris 353 - pampiniformis 223, 224 - pudendus 524, 536 - sacralis 1 60, 1 94, 233, 469, 524. 530, 532 , 534, 536 Rami musculares 469, 472, 531
- testicularis 223 - venosus 1 8 1 - venosus prostaticus 228
------ --
- venosus vertebralis externus anterior 1 9 1 - venosus vertebralis externus posterior 1 9 1 - venosus vertebralis internus anterior 1 2 6, 1 9 1 - venosus vertebralis internus posterior 1 26, 1 9 1 - venosus vesicalis 228, 232 Plexusbildung 83, 86 Plica - synovialis 42, 444 - umbilicalis lateralis 209, 2 1 0, 2 1 5 medialis 2 1 0, 2 1 5 mediana 2 1 0 Plicae alares 42, 444 Pneumothorax 379 Podogramm (Fußabdruck) 458,
- spinosus Torsion 1 3 1 - styloideus ossis temporalis 1 1 8 Schlundbogenabstammung 1 1 styloideus radii 32, 237, 246,
-
248, 253, 274, 280, 3 1 0, 391 -
246, 253, 274, 280
Oberflächenrelief 3 1 , 370 - supracondylaris 242, 366, 387 - transversus atlantis (Querfortsatz des Atlas) 33, 1 06, 1 68,
1 00, 1 04, 1 08, 1 1 0, 1 22
- articularis superior ossis sacri 1 12
- articularis superior vertebrae -
-
1 00. 1 04, 1 06. 1 08, 1 1 0, 1 22 coracobrachialis 302 coracoideus 32, 38, 1 63, 236, 238, 240, 2 56, 259, 260, 262, 264, 294, 3 5 7 , 383 Röntgenbild 266 coronoideus 246, 248, 270. 2 7 2 , 274, 308 costalis 1 00, 1 04, 1 1 0 lateralis tuberis calcanei 41 7 mamillaris 1 04, 1 1 0 mastoideus 3 3 , 1 1 8, 292 medialis tuberis calcanei 4 1 7 , 41 8 posterior tali 4 1 6, 4 1 8, 489 Röntgenbild 464 spinosus (Dornfortsatz) 3, 33, 1 00, 1 04, 1 06, 1 1 0, 1 30
Orientierung an der Wirbelsäule 35, 99
- spinosus axis 1 06, 1 68 - spinosus C VII 99, 1 00, 1 03 , 1 63, 238
-
spinosus L I 1 30 spinosus L IV 99, 1 1 1 , 1 99, 548 spinosus Th 111 99 spinosus Th VII 99, 1 62 spinosus Th XII 99
Q
201
Quadranten, abdominale 1 97 Quadratusarkade 1 58, 1 72, 202 Quadrizepsreflex 87 Querfortsatz s. Processus transversus Querfraktur 52
- transversus axis (Querfortsatz des Axis) 1 06 - transversus vertebrae (Querfort satz des Wirbels) 3, 1 00, 1 04,
R
1 06, 1 08, 1 30
- transversus vertebrae lumbalis
46 1 , 540
Polkörperchen 5 Pollex s. Daumen Polythelie 206 Pons (Brücke) 1 03 - Entwicklung 7 0 Portalsinus 1 3 Portio uteri 1 80, 1 86 Potenzial, postsynaptisches - exzitatorisches 76 - inhibitorisches 76 Präkollektoren 67 Preputium - clitoridis 1 78, 233 - penis (Vorhaut) 226 Priapismus 2 29 Primates 2 Primitivgrube 6 Primitivknoten 6 Primitivstreifen 6 Primordialskelett 1 4 Processus - accessorius 1 04, 1 1 0 - articularis inferior vertebrae
Pyramidenbahnkreuzung 88 Pyramidenzelle 76
Oberflächenrelief 30, 370, 391 styloideu5 ulnae 32, 38. 237,
1 00
- uncinatus 1 06, 1 24 - uncinatus vertebrae cervicalis 1 04, 1 06
- vaginalis peritonei 222 obliterierter 222 offener 21 1 - vaginalis peritonei ' 222 obliterierter 2 1 5 - xiphoideus (Schwertfortsatz) 38, 1 30, 1 32
Oberflächenrelief 32, 1 97 Projektionsneuron 76 Prolapsus uteri 1 6 1 Prominentia laryngea 32 Promontorium 1 00, 1 03, 1 1 2, 1 26, 1 39, 422, 47 1
- Beckenneigungswinkel 1 0 1 Pronatio dolorosa 277 Pronation, schmerzhafte 277 Pronationsachse, Unterarm 274, 277
Radgelenk 49 Radialabduktion 289, 322 - eingeschränkte 323 - Funktionsprüfung 323 Radialiskompressionssyndrom, distales 94 Radialismuskulatur 290, 310, 363, 386
Radialispulspalpation 398 Radialistunnel 362, 386 Radiokarpalgelenk s. Articulatio radiocarpalis Radiologie, Schnittebenen 28 Radioulnargelenk - distales s. Articulatio radio ulnaris distalis - proximales s. Articulatio radio ulnaris proximalis Radius 38. 236. 246, 248, 270 - distaler, Gelenkflächenneigungs winkel 254 - Entwicklung 14 - Facies articularis carpalis 246, 249, 253, 275
Pronationsschwäche des Fußes 534
Pronationsstellung, Unterarm 247, 274, 276
Pronator-teres-Syndrom 94, 366 Propriozeptoren, Gelenkkapsel 44 Prosencephalon 1 0 - Abkömmlinge 70 Prostata (Vorsteherdrüse) 1 8 1 , 1 86, 222
- im Horizontalschnitt 1 87 Proteoglykane 45 Protuberantia - mentalis 32 - occipitalis externa 33, 1 1 6, 1 1 8, 1 68
- occipitalis interna 1 1 8 Pseudarthrose (Falschgelenk) 4 0, 53
Pseudohermaphroditismus (Scheinzwittertum) 22 1 femininus 2 2 1 - masculinus 2 2 1 Pseudoparese, Arm 277 Psoasarkade 1 58, 1 72, 202 Puborectalis-Schlinge 1 84 Pudendum femininum s. Geschlechtsorgane, weibliche, äußere Pudendusanästhesie 536, 552 Pulmonalarterie s. Arteria pulmonalis Purkinje-Zelle 76 Pyramidenbahn 88 -
-
Regio
----
Facies lateralis 308 Gelenkflächen 248 Margo anterior 246, 249 Margo interosseus 246, 249, 274
- Margo posterior 246 - Ossifikation 1 8 Radiusfraktur, distale 255 extraartikuläre 255 - intraartikuläre 255 Radiuskopf(-köpfchen) s. Caput radii Radiuslänge, distale, im Verhältnis zur Ulna 254 Radix - motoria s. Spinalnerv, Radix anterior - penis (Peniswurzel) 227 - sensoria s. Spinalnerv, Radix posterior - spinalis anterior s. Spinalnerv, Radix anterior - spinalis postetior s. Spinal nerv, Radix posterior Ramus - anterior nervi spinalis 78, 1 94, -
200
- communicans medianus 393 - communicans ulnaris 393 - dorsalis nervi spinalis s. Spinalnerv, Ramus dorsalis - inferior ossis pu bis 1 37, 1 60, 1 78, 1 80, 1 83
P
- obturatorius 2 1 0 - ossis ischii 1 37, 1 60, 1 78, 1 82 - posterior nervi spinalis s. Spinalnerv, Ramus dorsalis - superior ossis pubis 1 37, 1 78, 1 82
- ventralis nervi spinalis 78, 1 94, 200
Randexostose 47 Randleiste, epitheliale 1 4 Rankenarterien 229 Ranvier-Schnürring 9 1 Raphe - zwischen den Musculi lliococcygei 1 60, 1 83, 1 84 - perinei, Entwicklung 220 Rathke-Tasche 10 Raum - intervillöser 8 - infralevatorischer 1 80, 550 - kostoklavikulärer, Einengung 357
- präperitonealer 203, 2 1 4, 2 1 7 Kunststoffnetzeinlage bei Leistenhernie 2 1 7 - subakromialer 262 Einengung 264 MRT-Schnitt bene 28 - subfaszialer 5 5 1 - subper;tonealer 1 80, 5 5 1 - supralevatorischer 1 80, 551 Recessus - articularis 42 - axillaris 261 , 262, 265 - costodlaphragmaticus 1 7 1 - sacciformis 27 1 , 272 - subpoplit us 436, 444 - suprapat lIaris 444 Entfaltung bei Flexion 445 von-Recklinghausen-Erkrankung (Neurofibromatose) 73 Rectum 1 86, 5 3 7 Redlic:h-Oberstelner-Zone ;ner Hinterwurzel 89, 90 Reflex 86 - monosynaptisch r 86 - polysynaptischer 86 Renexbogen 88 Regio - abdominalis lateralis 36 - analis 36, 1 78, 536 Innervation, sensible 553 - antebrachialis anter;or (Unter armvorderseite) 37, 388 - antebrachialis postenor (Unter armrückseite) 37, 390 - axillaris (Achselhöhle) 36, 374 Hinterwand 376 Horizontalschnitt 375 kaudale Wand 374 kraniale Wand 374 lateraler Rand 374 Regionen 37 Vorderwand 374 - brachialis anterior (Oberarm vorderseite) 37, 380 - brachialis posterior (Oberarmrückseite) 37, 384 buccalls 36 - calcanea 37 - carpalis anterior 37, 398 - carpalis posterior 37 - cervicalis anterior 36 - carpalis lateralis 36 - carpalis posterior 36 -
593
R
Regio
Regio - cruris anterior (Unterschenkel vorderseite) 37. 560 Hautinnervation 562 - cruris posterior (Unterschenkel rückseite) 37. 556 - cubitalis (Ellenbeuge) 386 a rterielle Anastomosen 387 - cubitalis anterior 3 7 - cubitalis posterior 3 7 - deltoidea 36 - epigastrica (Epigastrium) 36. 1 97
- femoralisanterior(Oberschenkel vorderseite) 37. 542 - femoralis posterior (Oberschenkelrückseite) 37. 554 - frontalis 36 - genus anterior 37 - genus posterior 37 - glutealis (Gesäßregion) 30. 36. 546, 548
Faszienverhältnisse 546 Gefäße 547. 549 Hautnerven 546 Hilfslinien 548 Innervation. sensible 5 3 1 Nerven 547. 549 - hypochondriaca 36 - hypochondriaca dextra 1 97 - hypochondriaca sinistra 1 97 - inframammaria 36 - infraorbitalis 36 - infrascapularis 36 - infratemporalis 36 - inguinalis 36 - inguinalis dextra 1 9 7 - inguinalis sinistra 1 97 - interscapularis 36 - lumbalis dextra 1 97 - lumbalis sinistra 1 97 - mentalis 36 - nasalis 36 - occipitalis 36 - oralis 36 - orbitalis 36 - parietalis 36 - parotideomasseterica 36 - pectoralis 36 - pectoralis lateralis 36 - perinealis (Dammregion) 37. 1 78
bei der Frau 2 3 2 Hautinnervation 1 99 Innervation. sensible 553 beim Mann 2 2 8 Leitungsbahnen 2 2 8 - presternalis 36 - pubica 36. 1 97 - retromalleolaris lateralis (laterale Knöchelregion) 3 7 - retromalleo/aris medialis (mediale Knöchelregion) 557 Leitungsbahnen 5 5 7 - sacralis 3 6 - scapu/aris 36. 2 0 1 - sternocleidomastoidea 3 6 - suboccipita/is 1 69 - suprascapu/aris 3 6 Muskeln 3 8 2 - temporalis 36 - umbilicalis 36. 1 97 - urogenita/is 37. 1 78 , 536 Innervation. sensible 5 5 3 - vertebralis 30. 3 6
594
- zygomatica 36 Regionalanästhesie 3 78 Reifeteilung. meiotische 5 Reizerguss 47 Rektusdiastase 2 1 8 Rektusphänomen 477 Rektusscheide 1 5 3. 1 76 - Lamina anterior 1 5 1 . 1 76, 2 1 4. 302
- Lamina posterior
1 5 1 . 1 76, 204.
210
Rekurrensparese 379 Rekurvation 27 Resorption 6 5 Rete - acromiale 385 - articulare cubiti 348. 387, 390 - articulare genus 5 1 8 . 555 - calcaneum 5 57 - carpale dorsale 348. 390. 395 - carpale palmare 348 . 395 - testis 2 24 - venosum dorsale manus 3 5 1 . 371
- venosum dorsale pedis 520 Oberflächenrelief 538 - venosum plantare 520 Retentionszyste der BartholinDrüse 233 Retikulum - endoplasmatisches. raues 68 - Neuron 76 - sarkoplasmatisches 5 6 Retinaculum - musculorum extensorum inferius pedis 508. 5 5 7 . 560 - musculorum extensorum manus 339. 340. 3 9 1
Oberflächen relief 3 7 0 - musculorum extensorum superius ped� 5 5 7 . 560 - musculorum fibularium inferius 509
- musculorum fibularium superius 509
282. 3 1 4. 337. 338, 342. 344. 346. 388. 396
operative Spaltung 397 - musculorum flexorum pedis 509. 557
- patellae longitudinale laterale 437
257
Rippenkopf 1 05 . 1 33, 1 3 5 Rippenkopfgelenk 1 3 5 R ippenkörper 1 33 Rippensenker 1 56 - Punctum fixum 1 57 - Punctum mobile 1 57 Rippensenkung 1 57 Rippenwinkel 1 33 R ippen-Wirbel-Gelenke 1 34 - Bandapparat 1 3 5 - Bewegungsachsen 1 34 Röhrenknochen 39 - Entwicklung 1 6 - Fraktur 5 2 Rollen bei Rotationsbewegung 48 Rollvenen 3 5 0 Röntgen-Kontrolluntersuchung bei Verdacht auf Skaphoidfraktur Rosenmüller-Lymphknoten 2 1 3. 522, 543 Roser-Nelaton-Linie 423 Rotationsbewegung 48 - Bauchwandmuskelfunktion 1 55 - Gleiten 48 - Rollen 48 Rotatorenmanschette 2 56. 262, 296
- patellae longitudinale mediale 437
- patellae transversale laterale 437
- patellae transversale mediale 437
Retroperitonealraum (Spatium retroperitoneale) 24 Rhizarthrose 46 Rhombencephalon. Abkömmlinge 70
Rhythmus. h umeroskapularer Richtungsbezeichnungen 26 Riechkolben 70 Ringband(-bänder) - Finger 284, 338. 34 1 - Radioulnargelenk 27 1 . 272,
269
274, 276
1 31
akzessorische 1 04 Bewegungen 1 34 echte 1 3 1 falsche 1 3 1 freie 1 3 1 rudimentäre 1 00 Torsion 1 33 1 . Rippe 34 2. Rippe 34 1 2 . Rippe 34 Rippenanlage. zusätzliche 1 04 Rippenbogen s. Arcus costalis Rippenbuckel 1 3 1 Rippenfell 1 7 1 . 1 76 Rippenhals 1 0 5 . 1 33 - Bewegungsachse 1 5 7 Rippenheber 1 56 - Punctum fixum 1 57 - Punctum mobile 1 57 Rippenhebung 1 57 R ippenhöckerchen 1 0 5 . 1 30. 1 33, 1 35 Rippenhöcker-Wirbelquerfortsatz Gelenk 1 30. 1 35 Rippenknorpel 4 1 . 1 30, 1 32. 1 7 0.
255
- musculorum f1exorum manus (Ligamentum carpi transversum)
- Zehen 5 1 1 Rippe (s. auch (osta)
-
3 2 . 38. 98.
- MRT-Schnittebene 28 Rücken. Regionen 36 Rückenfurche 30. 1 99 Rückenmark 1 03 . 1 26 - Afferenz 79 - Efferenz 79 - Entwicklung 7 1 . 1 02 - Gliederung horizontale 79 vertikale 79 - graue Substanz 79. 86 - Hinterhorn 79 - Kokzygealsegment 8 0 - Lumbalsegmente 8 0 - Sakralsegmente 80 - Seitenhorn 8 7 sympathische Nervenzellen - Thorakalsegmente 8 0 - Topografie 74 - Vorderhorn 79 Organisation 86
- weiße Substanz 79 - Zervikalsegmente 80 Rückenmarksanlage 1 02 Rückenmarksegment 78. 79 - afferente Fasern 79, 87 - Aufbau 78 - efferente Fasern 79, 87 - Gliederung funktionelle 87 topografische 87 - Plexus brachialis 355 - Querschnitt 79 - Relation zum Wirbelkanal 80. 1 26
- topografisch-funktionelle Zuordnung 7 5 Rückenmarkshäute 1 26 Rückenmarksnerv s. Spinal nerv Rückenmuskeln 1 64 - autochthone 7. 1 42. 1 44. 1 46. 1 48 . 1 62 . 1 64. 1 66, 1 68
Funktion beim aufrechten Stehen 50 intertransversales System
1 42.
1 44
osteofibröser Kanal 1 65 im Querschnitt 1 65 sakrospinales System 1 42. 1 44 spinales System 1 42 . 1 46 spinotransversales System 1 42. 1 44 transversospinales System 1 42. 1 46
- sekundär eingewanderte 1 64 Rückenrinne 1 99 Rückfuß 4 1 7 - Achsen 4 5 6 - Bewegungsumfang 457 Rückstrom. venöser 63 Ruffini-Körperchen. Gelenkkapsel 44
Ru mpf 24 - Bruchformen 2 1 9 - Orientierungslinien. vertikale 34 - tastbare Knochenpunkte 32 Rumpf-Arm-M uskulatur 1 42 . 1 62 Rumpfarterien. segmentale 1 2 Rumpfbewegung. Bauchwandmuskelfunktion 1 55 Rumpfneuralleiste 7 Rumpf-Rippen-Muskulatur 1 42. 1 62 R u m pf-Schu Itergürtel-M usku latur 1 42 . 1 62
- dorsale 290 - ventrale 290 Rumpfskelett 98 - Entwicklung 1 4 Rumpfwand - Arterien 1 88 - dorsale 200. 202 Leitungsbahnen 200. 202 - Hautinnervation. segmentale 1 96. 1 98 Segmentlücke 1 96 - Leitungsbahnen. epifasziale 1 96. 1 98
93
- Lymphbahnen 1 92 - Lymphknoten 1 92 regionäre 1 92 - Nerven 1 94 - Oberflächen relief 1 97 . 1 99 - seitliche. Nervenverlauf 1 95 - Venen 1 88 . 1 90 epifasziale 1 90
Sekretion
- ventrale Arterien 205 leitungsbahnen 204 Rumpfwandmuskulatur 1 42 - embryonale Entwicklung 1 43 - sekundär eingewanderte 1 42, 1 62
5 Sagittalachse 2 7 Sagittalebene 27, 28 Sakraldreieck 3 1 , 1 99 Sakralisation 1 0 1 Sakral kyphose 1 0 1 Sakralmark 92 Sakralnerv 1 1 3 - Austritt 5 3 1 - Ramus dorsalis 5 3 1 - Ramus ventralis 53 1 5. Sakralnerv 536 Sakralwinkel 1 0 1 Sakralwirbelsäule, Krümmung, physiologische 1 0 1 , 1 03 Sakrokardinalvenen 1 3 Samenleiter s. Ductus deferens Samenstrang s. Funiculus spermaticus Sarkolemm 56 Sarkomer 56, 5 7 Satelliten zellen 56, 7 7 Erkrankung 7 3 Sattelgelenk 4 9 Säugetiere 2 - Merkmale 3 Säuglingshüfte, Ultraschallunter suchung 432 Säulenknorpelzone 1 6 Scapula (Schulterblatt) 38, 236, -
241
- Angulus inferior
33, 1 63 , 236,
2 3 8 , 241 , 294, 300
Oberflächenrelief 30, 1 99 Schwenkvermögen 268 Angulus, inferior 1 63 - Angulus lateralis 241 - Angulus superior 33, 1 63 , 237, 2 3 8 , 241 , 294
- Bewegungen 268 - Facies a rticularis clavicularis Facies costalis 2 3 8, 241 Facies posterior 1 63 , 241 Gefäß-Nerven-Straße 384 Margo lateralis 238, 24 1 , 296 Margo medialis 33, 1 63 , 1 64, 237, 238, 241 , 294, 297. 383. 384
Oberflächen relief 3 1 . 1 99 - Margo superior 241 - Oberflächen relief 1 99 - Ossifikation 1 8 Scapula alata 3 56 Schädel - Computertomographie. axiale 28
- Ebene axiale 28 koronare 2 8 transversale 28 - Frontalebene 2 8 - Sagittalebene 28 Schädelbasis. Entwicklung Schaltlamelle 1 7. 39
1 38.
402. 407, 422
- Beckenneigungswinkel 1 0 1 Schambein-Schenkel-Band 422 Schambeinwinkel 1 36, 1 39 - Geschlechtsunterschied 1 37 Schamberg 30, 1 78, 1 97. 230 Schamlippen - große s. labia majora pudend i - kleine s. labia minora pudend i Scharniergelenk 49 - verzahntes 288 Scheide s. Vagina Scheidenvorhof s. Vestibulum vaginae Scheinzwittertum 2 2 1 Scheitelbein 1 4, 29. 33, 34. 38 - Ossifikation 1 4 Scheitel beuge 70 Scheitel-Steiß-länge. fetale 4 Schenkeldreieck 36. 542 Schenkelhals 38. 402. 408, 41 1 , 420 - Frontalschnitt 426 - Horizontalschnitt 428 - Rotationsfehlstellung 4 1 1 Schenkelhalsfraktur 52, 426 - intrakapsuläre 427 - laterale 426 - mediale 426 Frakturlinien-Neigungswinkel 427
Komplikation 427 Magnetresonanztomogramm 427
Pauwels-Klassifikation 427 - nicht dislozierte 427 Schenkelhalspseudarthrose 427 Schenkelhalswinkel 409 Schenkel hernie 2 1 0. 2 1 2, 543 - Diagnose 2 1 6 Schenkelkanal 2 1 3 Schenkelregion, Innervation. sensible 527 Schenkelring 2 1 0, 2 1 2. 543 Schichten, chondrogene, Gelenkentwicklung 1 5 Schilddrüse - Hormonbildung 69 - im Querschnitt 1 65 Schilddrüsenanlage 1 0 Schilddrüsenkarzinom, medulläres 73
240, 243
-
Schaltneuron 76. 89 Schambeinfuge 3 2 . 38, 41 .
14
Schilddrüsenzellen. parafollikuläre. Erkrankung 73 Schlaganfall 88 Schleimbeutel s. Bursa Schließmuskeln 55 - Beckenboden 1 60 Schlundbögen 2. 1 0. 1 4 - Abkömmlinge muskuläre 1 1 skelettale 1 1 Schlundbogenarterie 1 0. 1 2 - rückgebildete 1 2 Schlundbogenmuskulatur 1 0 Schlundbogennerv 1 0 Schlunddarm 1 0 Schlundfurche. ektodermale 1 0 Schlundtasche 1 2 - entodermale 1 0 Schlüsselbein s. Clavicula Schlüsselbeingelenk - laterales s. Articulatio acromio clavicularis
- mediales s. Articulatio sternoc\avicularis Schlüsselgriff 286 Schnittebenen 25 - radiologische 28 Schober-Ventralflexionsmessung 1 23
Schrägfraktur 52 Schraubenosteosynthese 53 Schrittbreite 467 Schrittlänge 467 Schubladenphänomen, Articulatio genus 442 Schuhabsatzhöhe. muskuläre Dysbalance 493 Schulter - Arterien 348 - Magnetresonanztomographie. Standardebenen 28 - protrahierte 3 1 9 - Röntgenanatomie 266 - Schleimbeutel 264 - Schnittbildanatomie 267 - Ultraschalldiagnostik 266 - Untersuchungsebene axiale 28 schräg koronare 28 schräg sagittale 28 Schulterblatt s. Scapula Schulterblattarkade 383 Schulterblattregion. arteri IIe Versorgung 385 Schulterblatt-Thorax-Gelenk 256. 259, 268
Schulterdach 256. 261 , 262. 264 Schultereckgelenk s. ArtlCulatio acromioclavicularis Schultergelenk (s. auch Articulatio acromioc/avicularis. s. auch Articulatio humeri) 256. 258, 260
- Abduktoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Adduktoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Außenrotatoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Bewegungsausmaß 3 1 8 - Bewegungseinschränkung 3 1 9 - Bewegungsmöglichkeiten 49, 318
- Extensoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Flexoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Gelenkkapsel. MRT-Schnitt ebene 28 - Innenrotatoren 3 1 8 Funktionsprüfung 3 1 9 Schwäche 3 1 9 Verkürzung 3 1 9 - Kapsel-Band-Apparat 260 - Muskelfunktionen 3 1 8 - Muskelschwäche 3 1 9 - Muskelverkürzung 3 1 9
- Muskulatur 302
S
290. 296, 298. 300.
dorsale 290. 324. 326 Innervation 291 ventrale 290, 328. 330 - Neb ngelenke 256 - Röntgenaufnahm 266 anteriorposteriore 266 transaxilläre 266 - Subluxation 3 1 9 Schultergürtel 236. 238 - B w gungen 268 - Muskulatur 290 Schultergürtelmuskulatur
1 62.
292. 294
- dorsal 324 - Inn rvation 291 - ventrale 328 Schulterluxalion 260 Schulterregion - dorsale 382 - Hautnerv n 382 - kraniale 383 - Musk In 382 - Nerv n, epifaszial 372 - Venen. epifaszial 372 - ventrale 372 Schult rrelief. abg flacht s 3 1 9 Schwangerschaftsdau r 4 Schwann-Z 11 n 77, 89. 90, 95 - Erkrankung 73 Schw IIkörp r - b i d r rrau 233 - beim Mann 226 Schw IIkörpermusk In 1 60, 1 O. 233
Sehw IIkorp rseh nk I 227 Schwer lot 27, 1 0 1 , 405. 4 1 5
Schwertfortsatz
38, 1 30, 1 32
- Ob r(Jäch nr 11 f 32, 1 97 Schwung bein 467 Sehwurhand 366 Scrotum (Hod nsack) 3 1 . 1 78 art ri lIe Versorgung 228 - Entwicklung 220 - Inn rvation 228 - leist nh rni npalpation 2 1 6 - lymphabfluss 225 - Raumforderung. Diff r nlialdiagnose 2 1 6, 225 - venös r Abfluss 228 Segm ntlücke der ventral n Rumpfwandd rmatome 1 96 Sehne 56. 58 - Dehnungsdämpfung 58 Sehnenansatz - chondral-apophysärer 58 - periostal-
58
Sehnensch ide s. Vagina tendtnis Sehnenscheidenfach r. dor�1 Hand 339 Seitenplattenmesoderm 6 Sekretabgabe 68 Sekretbildung 68 Sekretion - apokrine 68 - autokrine 69 - ekkrine 68 - endokrine 69 - holokrine 68 - merokrine 68 - neurokrine 69 - parakrine 69
595
•
5
Sekretvesikel
Sekretvesikel 68 Sekundärfollikel, lymphknoten 67 Senkfuß, Schmerzlokalisation 461 Sensibel 75 Sensibilitätsstörung 95 - Höhe der Rückenmarksstörung 80 - Wurzelkompressionssyndrom 1 29 Sensorisch 7 5 Sentinel-Lymphknoten-Ektomie 207 Septum - femorale 2 1 0, 2 1 2 - intermusculare brachii laterale 59, 306, 3 1 0, 380, 3 8 5 im Oberarmquerschnitt 336 - intermusculare brachii mediale 59, 306, 380 Nervus-ulnaris-Durchbruch 380 im Oberarmquerschnitt 336 - intermusculare cruris anterius 5 1 6, 534, 560 - intermusculare cruris posterius 516 - intermusculare femoris laterale 516 - intermusculare femoris mediale 516 - penis 226 - plantare laterale 5 1 0, 5 1 7 i m Fußquerschnitt 563 - plantare mediale 5 1 0, 5 1 7 i m Fußquerschnitt 563 - testis 224 Serosa 24 Sesambeine 38, 59 - Funktion 59 - Fuß 4 1 7, 462 - Kapsel-Band-Apparat 462 - laterale 462 - mediale 462 - Ossifikation obere Extremität 1 8 untere Extremität 1 9 - radiales 250, 3 1 4 - ulnares 250, 3 1 4 Sex-determining Region of Y-Gen 220 Sharpey-Fasern 39 Shouldice-Leistenhernien operation 2 1 7 Sibson-Faszie (Membrana suprapleuralis) 1 7 1 Silberimprägnation 76 Sildenafil 229 Sinus - coronarius 1 3 Entwick/ung 1 3 - epididymidis 224 - lactifer (Milchsack) 206 - tarsi 453 - urogenitalis 220 - venosus 1 3 Sitzbein-Schenke/-Band 422 Sitzende Tätigkeit, muskuläre Dysbalance 493 SkaJenus/ücke 348, 3 55, 373, 378 Ska/enussyndrom 94, 3 5 7 Skaphoidfraktur 255, 3 9 1 - im proximalen Drittel 255 - Röntgen-Kontrolluntersuchung 255 Skaphoidpseudarthrose 2 5 5
596
Skaphoidquartett, radiologisches 2 5 5 Skaphoidsäule 2 5 2 , 254 Skapularebene 239 Skapularregion 36, 201 Skelettalterbestimmung 1 9 Skelettmuskel - Aufbau 56 - Formen 55 - Innervation monosegmentale 86 polysegmentale 86 Skelettmuskelfaser 56 Skelettmuskulatur 54, 56 Skelettsystem, Entwicklung 1 4 Skene-Gänge 233 Sklerosierung, subchondrale 47 Sklerotom 7, 1 02 - Abkömmlinge 7 Skoliose 1 3 1 Skrotalhaut 2 1 5, 224 Smegma 226 Smith-Fraktur 255 Sölder-linien 84 Somatomotorik 87 Somatopleura 7 Somatosensibilität 87 Somiten 6, 80, 1 02 Somitenanlage 1 43 Somitenderivate 7 Spalt, synaptischer 57, 77 Spangenbildung, intervertebrale 1 28 Spannweite der Arme 22 Spatium - extraperitoneale (Extraperito nealraum) 24 - intergluteale' 530 - profundum perinei (tiefer Dammraum) 1 6 1 , 1 80 Begrenzung 1 8 1 Inhalt 1 8 1 - rectoprostaticum 1 86 - rectovaginale 1 86 - retroperitoneale (Retroperitonealraum) 24 - retropubicum 1 86 - subperitoneale (Subperitonealraum) 24 - superficiale perinei (oberfläch licher Dammraum) 1 79, 1 80, 228, 233 Begrenzung 1 81 Inhalt 1 8 1 Speicheldrüse - Parasympathikuswirkung 93 - Sympathikuswirkung 93 Spermatiden 5 Spermatogenese 5, 223 Spermatogonien 5 Spermatohistogenese 5 Spermatozele 225 Spermatozyten 5 Spermien bildung 5 Sperrvenen 229 Sphinkter - postkapillärer 65 - präkapillärer 65 Spieghel-Hernie 2 1 9 Spie/bein 43 1 Spina - bifida 1 02 - i l iaca anterior inferior 1 38, 1 78, 1 82, 406
- iliaca anterior superior 36, 1 38, 1 74, 1 78, 1 82, 402, 405, 406, 420, 422, 543, 549 Hernienpalpation 2 1 6 Oberflächenrelief 30, 1 97 , 5 3 8 - iliaca posterior inferior 1 38 , 406 - iliaca posterior superior 3 3 , 1 3 8, 1 40, 402, 406, 548 Oberflächenrelief 1 99 - ischiadica 1 38 , 1 40, 1 78 , 1 82, 1 84, 405, 406, 422, 548 - scapulae 3 3 , 38, 1 63 , 1 64, 236, 241 , 258, 292, 297, 298, 3 82, 384 Oberflächen relief 3 1 , 1 99 Spinalganglion s. Ganglion spinale Spinalkanal 1 03 - Relation zu den Rückenmark segmenten 1 02 - Venen plexus s. Plexus venosus vertebra/is Spinalkanalstenose 1 25, 1 28 - degenerative 1 28 lumbale 1 28 Spinalnerv 1 02, 1 22 - Beziehung zum Processus uncinatus 1 24 - Entwicklung 7 - lumbaler Ramus muscularis 524 Ramus ventralis 524 - Radix anterior (Vorderwurzel) 75, 78, 86, 1 24, 1 95, 3 54, 5 3 1 - Radix posterior (Hinterwurzel) 75, 78, 82, 86, 1 24, 1 95, 3 54, 531 immunologisch bedingte Erkrankung 89 Redlich-Obersteiner-Zone 89 - Ramus communicans albus 78, 1 95 - Ramus communicans griseus 78, 1 95 - Ramus cutaneus lateralis 78, 1 98, 200, 382 - Ramus cutaneus medialis 78, 1 98, 200, 382 - Ramus dorsalis 78, 83, 1 94, 1 98, 200, 2 03 , 3 54, 3 8 2 Ramus lateralis 78 Ramus medialis 78 sensibles I nnervationsgebiet 8 5 - Ramus meningeus 7 8 , 1 95 - Ramus ventralis 78, 8 3 , 1 62, 1 94. 200, 3 54 - sakraler, Ramus ventralis 524 - Topografie 74 Spinalnervenpaare 75, 1 26 Spinalwurzel - anteriore 78, 1 24, 1 95, 3 54, 531 - Kompression 1 28 - motorische 78, 1 24. 1 95, 3 54, 531 - posteriore s. Spinalnerv, Radix posterior - sensible s. Spinalnerv, Radix posterior - Verlauf 1 26 Spina-Trochanter-linie 548 Spina-Tuber-linie 548 Spinesynapse 77 Spiralarterien 8 Spiralfraktur 52 Spitzfuß 534
Spitzfußdeformität, kontrakte , TArthrodese nach lambrinudi 40 Spitzfuß-Klumpfuß-Steilung 534 Spitzfuß-Varus-Stellung 495 Spitzgriff 286 Splanchnopleura 7 Spondylarthrose 46, 1 28 Spondylolisthesis 1 02 Spondylolyse 1 02 Spondylophyt 1 28 Spongiosa 1 6, 39 - primäre 1 6 - sekundäre 1 6 Spontanfraktur 52 Spreizfuß, Schmerzlokalisation 46 1 Spreizkraft, Fußlängsgewölbe 461 Sprungbein-Kahnbein-Gelenk 448 - Röntgenbild 464 Sprunggelenk - Bewegungen 494 - Bewegungsausmaß 494 - Distorsion 495 - Dorsalextensoren 494 Funktionsprüfung 495 Schwäche 495 Verkürzung 495 - Instabilität 40 - lage der Sehnen der langen Fußmuskeln 494 - Muskelfunktionen 494 - oberes 38, 405, 448, 452 Achse 494 artikulierende Skelettelemente 452 Bewegungsachse 456 Bewegungsumfang 457 Röntgenanatomie 464 - Plantarflexoren 494 Funktionsprüfung 495 Schwäche 495 Verkürzung 495 - Pronatoren 494 Funktionsprüfung 495 Schwäche 495 Verkürzung 495 - Supinatoren 494 Funktionsprüfung 495 Schwäche 495 Verkürzung 495 - unteres 38, 448, 452 Achse 494 Bewegungsachse 456 Bewegungsumfang 457 hintere Kammer 453 Röntgenbild 464 vordere Kammer 453 SRY-Gen (Sex-determining Region of Y) 220 Stammesgeschichte 2 Stammvarizen 5 2 1 Stammzellen, embryonale 5 Standbein 43 1 , 467 Standbeinphase, Hüftgelenkbeanspruchung 5 1 Standfestigkeit 4 1 5 Stapes (Steigbügel), Schlundbogenabstammung 1 1 Stehen, aufrechtes - Bänder 50 - Muskeln 50 Steinschnittlage 3 5 , 37 Steißbein s . Os coccygis 1 . Steißbeinwirbel 1 1 2
Trigonum
Stemm bein 467 Steppergang 495. 534 Sterilisation 223 Sternoklavikulargelenk s. Articulatio sternoclavicularis Sternum (Brustbein) 98. 1 30. 1 32, 1 63 . 302
Stirnbein 28. 36 - Ossifikation 1 4 Stoffaustausch 64
Strecksehnen, Hand 340 Stressinkontinenz 1 6 1 Strombahn. terminale 62. 64 Strömungsgeschwindigkeit 64 Struthers ligament 366, 387 Stützer des Talus s. Sustentaculum tali Stützgewebe. Entwicklung 1 4 Stylopodium 20 Subarachnoidalraum. spinaler 1 26
- zervikaler 378 Subcutis 368 Subkardinalvenen 1 3 Subperitonealraum 24 Substantia - compacta 1 7 . 39 - spongiosa 1 6, 39 Subsynovialis 44 Sulcus - arteriae subclaviae 1 3 3 - arteriae vertebralis 1 06, 201 - bicipitalis 3 5 1 - calcanei 4 5 3 - capitulotrochlearis· 243, 270, 273 - carpi (Karpalkanal) 252, 282. 3 3 8 , 345, 346, 396
- costae 1 33 , 1 7 1 , 203 - deltoideopectoralis· 3 5 1 . 372. 374, 378
Oberflächenrelief 1 97
- glutealis 546 Oberflächenrelief 540 inguinalis 3 0 - intertubercularis 1 63 , 242, 244. -
260, 3 0 5
- inserierende Bänder 4 1 8 - Palpation 4 1 8 - Röntgenbild 464 Sutura - coronalis 28 - lambdoidea 33 - sagittalis 28, 33 Sympathikus 92 - Transmitter 93 - Umschaltung 93 - Viszeroafferenzen 92 - Viszeroefferenzen 92 - W irkungen 93 Symphyse 40 Symphysis - intervertebralis s. Discus intervertebralis - pubica (Schambeinfuge) 32. 38. 4 1 . 1 38, 1 36, 402. 407, 422
Beckenneigungswinke/ 1 0 1 Synapse 76 - axoaxonische 77 - axodendritische 77 - axosomatische 77 - Medikamenteneinfluss 77 Synarthrose 40 Synchondrose (Knorpelhafte) 40 Synchondrosis - manubriosternalis l 32 - xiphosternalis 1 32 Syndaktylie 1 4 Syndesmose (Bandhafte) 40 Syndesmosis tibiofibularis 38, 4 1 , 4 1 4, 449
Synd rom der testikulären feminisierung 2 2 1 Synostose (Knochenhafte) 40 Synovektomie 40. 44 Synovia s. Gelenkflüssigkeit Synovia/falten. meniskoide 1 22 Synovialflüssigkeit s. Gelenkflüssigkeit Synovialitis, reaktive 47 Synovialozyten 43, 44 Synzytotrophoblast 8
Schallkopfposition 266 malleolaris 4 1 4 - musculi subclavii 240 - nervi radialis 242, 244. 306, -
T
362. 3 8 5
- nervi spinalis 1 06. 1 1 8, 1 24 - nervi ulnaris 242, 270, 272, 364, 380, 3 8 5
-
plantaris lateralis 5 5 8 plantaris medialis 5 5 8 tali 4 1 7 , 4 5 3 telodiencephalus 70 tendinis musculi flexoris halluds longi 4 1 6 - venae subclaviae 1 33 Sulcus-ulnaris-Syndrom 94. 364 Supinationsachse, Unterarm 274. 277
Supinationsstellung, Unterarm 247, 274, 2 7 6
Supinatorsyndrom 94, 362, 387
Suprakardinalvenen 1 3 Supraspinatussehne - degenerative Veränderung 265 - Ruptur 2 6 5 - verdickte 264 - Verkalkung 265 Sustentaculum tali 4 1 6, 4 1 8, 448, 460 - Fraktur 4 1 8
Tabatiere (fovea radialis) 391 Druckschmerz 2 5 5 - Oberflächen relief 370, 391 Taillendreiecke, asymmetrische -
l 31
Talus 38, 4 1 6, 41 8, 448, 460 facies articularis navicularis
- vorderes 94, 535 Tarsus s. fußwurzel T-Arthrodese nach Lambrinudi 40 Tastkörperchen 368 99mTc-Schwefel-Mikrokolioid 207 TDLE (Terminalduktus-LobulusEinheit der Mamma) 206 Teilkörpergewicht 5 1 Teilkörperschwerpunkt 5 1 Telencephalon (Großhirn). Entwicklung 70 Tendinosis calcarea 265 Tend inozyt 58 Tendo calcaneus s. Achillessehne Tennisellenbogen 323 Tension-free repair bei Leistenhernie 2 1 7 TEP (totaler extraperitonealer Zugang) bei Leistenhernien operation 2 1 7 Teratogen. sensible Phasen 4 Terminalduktus-Lobulus-Einheil der Mamma 206 Terminalzotte 9 Termini generales 26 Testis s. Hoden Testosteron 220 Tetrapodenextremität, pentadaktyle 2 0 TfCC (Triangulärer fibrokartilagi närer Komplex) s. Ulnokarpaler Komplex Thenar 368. 396 - Oberflächenrelief 398 Thenaratrophie 366 Thenarfurche 368 Thenarmuskulatur 54, 290, 3 1 4, 337, 367. 388
- Innervation 397 Thomas-Handgriff 430 Thoracic-oulet-Syndrom 94 Thorakalkyphose 1 0 1 Thorakalskoliose 1 3 1 Thorax l 30 - CT-Schnittbild, axiales 29 - Exspirationsstellung 1 34 - Inspirationsstellung 1 34 - Regionen 36 - Untersuchungsebene, transversale 29 Thoraxapertur - obere 1 30 - untere l 30 Thoraxbewegung 1 34 Thoraxdrainage 205 - Lage der Leitungsbahnen
-
45 1 , 452
- facies malleolaris lateralis
4 1 5,
45 1 , 452
- Fades malleolaris medialis
4 1 5,
45 1 , 452
- Magnetresonanztomogramm 465
- Ossifikation 1 9 - Röntgenbild 464 Taluskopf, Keilresektion 40 Taluskopf-Os-naviculare-Arthro dese 40 Talusrolle s. Trochlea tali TAPP (transabdomineller präperitonealer Zugang) bei Leistenhernienoperation 2 1 7 Tarsaltunnelsyndrom - hinteres 94, 5 3 5
205
Thoraxdurchmesser 1 34 Thoraxschild, Rückseite 1 7 1 Thoraxsegment 1 33 Thoraxwand - hintere 1 7 1 - instabile 1 30 Thoraxwandmuskeln 1 42, 1 70 Thymus 66 Tibia 38, 402, 405, 4 1 4. 434 - facies articularis inferior 41 5, 452
-
Facies lateralis 4 1 4 Facies medialis 32, 403, 414 facies posterior 4 1 4 Magnetresonanztomogramm 465
- Margo anterior 4 1 4 - Oberflächenrelief 30, 538
- Ossifikation 1 9 - Torsion. physiologische 4 1 5 Tibialis-anterior-Syndrom 561 Tibialis-posterior-Reflex. Ausfall 1 29
Tibiaplateau
38, 402, 4 1 4, 434,
440
Tibiofibulargelenk s. Articulatio tibiofibularis Tight junctions 65 - Blut-Hirn-Schranke 9 1 - Kapillarendothel 9 1 - perineurale Epithelzellen 9 1 T-lymphozyten 66 T-Lymphozyten-Region, lymphknoten 67 Tonsilla - lingualis 66 - palatina 66 - pharyngea 66 Torsionsfraktur 52 Torsionswinkel, Humerus 245 Tossy-Klassifikation 258 Tracheaanlage 1 0 Tractus - corticospinalis 88 lliotlbialis 54, 472, 497. 498, 500
Ansatz 498 im Querschnitt 5 1 6 Zuggurtungsprinzip 409 - interm dius 34 1 - lateralis 341 Traglini d s B ines 404 Transformation, eplth 110m s nchymale, der N ure ktod rm zellen 72 Translationsbewegung 48, 49 Transmitt r 69. 76 Transversalachse 27 Transversalbogen - karpaler 254 - metakarpaler 254 Transv rsal bene 27, 28 Transversalschnitt 25 Trendel nburg-Zeichen 49 1 , 530 Triangulärer fibrokartilaginarer Komplex s. Ulnokarpaler Komplex Trigonum - arteriae vertebralls (tiefes Nackendreieck) 201 - caroticum 36 - clavipectorale 36, 351 - femorale (Schenkeldreieck) 36. 542
- Grynfelti (oberes kostolumbales Dreieck) 200 - illolumbale (unteres kostolum bales Dreieck, Trigonum Petlti) 200
Hernie 2 1 9 - lumbale 36. 1 64 - lumbale fibrosum (oberes kostolumbales Dreieck, Trlgo num Grynfelti) 200 Herme 2 1 9 - lumbocostale 1 72 - musculare 36 - omotracheale 36 - Petiti (Trigonum iliolumbale) 200
- sternocostale 1 72 - submandibulare 36 - submentale 36
597
�.
11
T
Trigonum
Trigonum - suboccipitale (tiefes Nackend reieck) 2 0 1 Triple-Arthrodese 40 Triquetrumsäule 252, 254 Trizepsschlitz 384 Trizepssehnenreflex 87 - Ausfall 1 29 Trochanter - major 32, 38, 402, 405, 408, 4 1 0, 548 Horizontalschnitt 428 Knochenkern 432 Wachstumsfuge 432 - minor 38, 402, 405, 408, 470 Trochlea - humeri 242, 244, 247 , 270, 273, 276 - tali 4 1 6 Facies superior 4 1 8, 449, 451 . 452 Durchmesser 452 Röntgenbild 464 Trophoblast 5, 8 Tropomyosin 57 Troponin 57 Trümmerfraktur 52 Truncus (Rumpf) 24 - brachiocephalicus 6 1 , 1 89, 348, 376 Entwicklung 1 2 Varianten 1 2 - bronchomediastinalis 1 92 - bronchomediastinalis dexter 353 - coeliacus 6 1 - costocervicalis 1 89, 348, 373 - fibulotibialis ' 557 - intestinales 1 92 - jugularis 1 92 - jugularis dexter 3 5 3 - lumbalis 1 92 - subclavius 1 92, 3 5 3 - sympathicus (sympathischer Grenzstrang) 202 Ast vom Nervus spinalis 78, 1 95 Ast zum Nervus spinalis 78, 1 95 - thyrocervicalis 1 89, 348. 373, 376, 383, 385 T-System 56 Tuba uterina (Eileiter) 1 80, 230 Tuber - calcanei 403, 4 1 6. 41 8, 458, 488 Apophysenumbaustörung 465 Oberflächenrelief 30, 33. 540 Processus medialis 486 Röntgenbild 464 - ischiadicum 32, 38, 1 38, 1 78, 1 82, 1 85, 403, 405, 406, 422, 478, 548 Tuberculum - adductorium 408 - anterius atlantis 1 06 - anterius vertebrae cervicalis 1 04, 1 06 - coronoideum 240 - costae ( Rippenhöckerchen) 1 05, 1 30, 1 33 , 1 3 5 - dorsale 246, 248, 253, 339 Oberflächen relief 3 9 1 - infraglenoidale 241 , 260, 306 - laterale tali 4 1 6, 4 1 8 Röntgenbild 464 - majus 32, 38, 237, 242. 244, 260, 262, 296
598
im Kernspintomogramm 267 im Röntgenbild 266 im Sonogramm 266 - mediale tali 4 1 6, 4 1 8, 460 Röntgenbild 464 - minus 32, 38, 237, 242, 244, 260, 296 im Kernspintomogramm 267 i m Sonogramm 266 - musculi scaleni anterioris 1 33 , 1 56 - ossis scaphoidei 32, 237, 250, 252, 283 - ossis trapezii 32, 237, 250. 252, 282, 286 - posterius atlantis 1 06, 1 1 9 - posterius vertebrae cervicalis 1 04. 1 06 - pubicum 3 2 , 1 38, 208, 403, 405, 406, 422 - supraglenoidale 241 , 260, 304 Tuberositas - deltoidea 242, 298 - glutea 408 - iliaca 1 37, 1 40, 406 - musculi serrati anterioris 1 33 - ossis cuboidea 4 1 7 - ossis metatarsi V 32, 403, 4 1 6, 450, 508 - ossis navicularis 32 - ossis sacri 1 1 2, 1 40 - phalangis distalis 250, 284 - radii 246, 249, 274, 276, 304 - tibiae 32, 38, 403 , 405, 41 4 Oberflächenrelief 3 1 . 538 - u lnae 246, 249, 274, 276, 304 Tuber-Trochanter-Linie 548 Tubuli seminiferi contorti (Hoden kanälchen) 224 Tunica - albuginea 224 - albuginea corporis cavernosi 226 - albuginea corporis spongiosi 226 - albuginea penis 228 - dartos 2 1 5, 223, 224 - externa (Adventitia) 62 - media 62 - vaginalis testis 2 1 5, 222, 224 Lamina parietalis (Periorchium) 2 1 5, 222, 224 Lamina visceralis (Epiorchium) 2 1 5, 222, 224
u Übergangsregion - lumbosakrale 1 0 1 - thorakolumbale 7 Bandapparat 1 1 6 - radiokarpale 254 - zervikookzipitale 1 0 1 - zervikothorakale 1 01 Ü bergangswirbel 1 0 1 Ulna 3 8 , 236, 246. 248, 270 - Entwicklung 1 4 - Gelenkflächen 248 - Margo interosseus 249, 274 - Margo posterior 246 - Ossifikation 1 8 Ulnarabduktion 289, 322 - eingeschränkte 3 2 3
- Funktionsprüfung 3 2 3 Ulnarinklination 2 54 Ulnarisrinnensyndrom 94 Ulnaristunnelsyndrom 94 Ulnokarpaler Komplex 275, 281 - Histologie 2 8 1 - Verletzung 2 8 1 Ultraschall untersuchung, Säuglingshüfte 4 3 2 U mbilicus 3 0 , 1 74, 1 97 Umstellungsosteotomie 46 Uncus corporis vertebrae 1 06, 1 24 Unhappy-triad-Verletzung 442 Unkarthrose 1 25 U nkovertebralgelenk 1 24 Unterarm 20, 3 8 , 236, 248 - Arterienverlauf 389 - Bewegungsachse 274, 277 - Pronation, Bewegungsausmaß 277 - Pronationsstellung 247 - Rückseite 390 - Supination, Bewegungsausmaß 277 - Supinationsstellung 247 - Venae perforantes 3 5 1 - Vorderseite 388 Unterarmflexoren 271 Unterarm-Hautlappen 349 Unterarm knochen - Querschnitt 249 - Verlagerung bei Pronationsbewegung 277 Unterarmlänge 237 Unterarmmuskulatur 290, 308, 3 1 0, 3 1 2 - dorsale 290 - Extensoren Caput commune 3 1 2 , 3 3 3 , 3 3 5 oberflächliche 290, 3 1 2 tiefe 290, 3 1 2 - Flexoren Caput commune 309, 332, 3 34, 337 oberflächliche 290, 308 tiefe 290, 308 - Innervation 291 - radiale 290 - Radialisgruppe 290, 3 1 0 - ventrale 290 Unterarmpräparat, gefenstertes 337 Unterarmquerschnitt 336 Unterbauch 1 97 Unterschenkel 20, 38, 402 - Arterien 557, 562 - Extensorenloge 561 Leitungsba hnen 560 - Fibularisloge 560 - Flexorenloge 561 Leitungsbahnen 556 oberflächliche 556 tiefe 556 - Gefäß-Nerven-Straßen 561 - Muskellogen 556, 561 - Querschnitt 4 1 5, 5 1 6, 561 - Rotationsbewegung 443 Unterschenkelknochen 4 1 4 Unterschenkelmuskeln 468, 504, 506 - Extensorengruppe 468, 480 - Fibularisgruppe 480 - Flexoren 468 oberflächliche 468, 482 tiefe 468, 484
- hintere 468 - Peroneusgruppe 468 - seitliche 468 - vordere 468 Unterschenkelrückseite 556 Unterschenkelvorderseite 560 Urethra - männliche Entwicklung 220 Pars membranacea 1 8 1 , 227 Pars prostatica 1 87, 227 Pars spongiosa 226 Verlauf 227 - weibliche 230 Urethralfalte 220 Urethralöffnung, nicht regelhafte, bei Jungen 2 2 1 Urogenitalfalte 222 Uterus (Gebärmutter) 1 80, 1 86, 230
v Vagina (Scheide) 1 78, 1 80, 1 86, 230 - carotica im Querschnitt 1 65 - communis tendinum musculorum flexorum 338 - im Horizontalschnitt 1 87 - musculi recti abdominis s. Rektusscheide - synovialis 59 - tendinis (Sehnenscheide) 59 digitale 284 Pal ma manus 338 Verstärkungsbänder 284 Hand 3 3 8 - tendinis intertubercularis 261 , 262, 264 - tendinis pedis 508 - tendinium carpales 338, 396 - tendinium carpales dorsales 339 Kommunikation mit den digi talen Sehnenscheiden 338 - tendinium carpales palmares 338 ValgussteIlung 2 7 Varikozele 225 Varizen 521 - retikuläre 521 Varusstellung 27 Vas - afferens, Lymphknoten 67 - efferens, Lymphknoten 67 Vasa - circumflexa ilium profunda 2 1 0 - epigastrica inferiora 2 1 0, 2 1 2, 214 - glutea inferiora 549 Lokalisierung 548 - glutea superiora 554 Lokalisierung 548 iliolumbalia 202 - l umbalia 202 - Iymphatica (Lymphgefäße) - Iymphatica intercostalia 1 92 - Iymphatica profunda (tiefe Lymphgefäße) 352 - Iymphatica superficialia (oberflächliche Lymphgefäße) 1 92, 3 5 2 - poplitea 5 54 - pudenda externa 228 -
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- pudenda interna 228, 232, 537, 550, 552 Lokalisierung 548 - rectalia inferiora 228, 232 - thoracica interna 203, 204, 207 - tibialia posteriora 449, 535 - vasorum 62 Vasektomie 223 Vasodilatation 60 Vasokonstriktion 60 Vasoresektion 223 Vater-Pacini-Körperchen 368 Vena 5. auch Venae - antebrachii medialis 386 - arcuata cruris posterior 520 - axillaris 6 1 , 1 90, 1 92, 1 96, 207, 351 , 373, 375, 378 - azygos 1 3 , 61 , 1 90, 203 Einzugsgebiet 1 90 - basilica 61 . 207. 350, 369. 37 1 . 377. 380. 386 Lage zum Nervus cutaneus antebrachii medialis 350 Oberflächenrelief 368 - brachialis 61 . 3 5 1 , 375, 380, 386 im Oberarmquerschnitt 336 - brachiocephalica 6 1 , 1 90, 1 92 - brachiocephalica dextra 1 90, 372 - brachiocephalica sinistra 1 3, 1 90, 372 Entwicklung 1 3 - bulbi penis 228 - bulbi vestibuli 232 - cardinalis communis dextra (Kardinalvenenstamm) 1 3 - cava inferior (untere Hohlvene) 1 3, 60, 1 90, 202, 225 Einzugsgebiet 1 90 i m Querschnitt 1 65 Sakrokardinalsegment 1 3 Zwerchfelldurchtritt 1 73 - cava superior (obere Hohlvene) 60, 1 90, 372 Einzugsgebiet 1 90 Entwicklung 1 3 - cephalica 6 1 , 1 90, 1 96, 204, 350, 3 69, 3 7 1 , 373, 374, 378, 380, 386 Oberflächen relief 368 Schulterregion 372 - cephalica accessoria 3 50, 3 7 1 - circumflexa humeri posterior 267 - circumflexa ilium profunda 1 90 - circumflexa ilium superficialis 1 90, 1 96, 204, 520, 539 - collateralis media 380 - collateralis radialis 380 - collateralis ulnaris superior 380 - columnae vertebralis 1 90 - cremasterica 225 - cutanea a nterior femoris· 521 - dorsalis penis profunda 226. 228 - dorsalis profunda clitoridis 232 - ductus deferentis 2 1 0, 225 - epigastrica inferior 1 90, 204 - epigastrica superficialis 1 90, 1 96, 204, 520, 539 - epigastrica superior 1 90, 204 - facialis 372 - femoralis 61 , 1 90, 1 96, 208, 2 1 0, 2 1 2, 223, 226, 499, 520, 539, 542, 545
im axialen Schnittbild 29 im Horizontalschnitt 1 87 im Querschnitt 5 1 6 - femoropoplitea 520 - glutea inferior 547, 552 - glutea superior 547 - hemiazygos 1 3, 1 90 - hemiazygos accessoria 1 90 - hepatica 60 - iliaca communis 61 , 1 90 - iliaca externa 6 1 , 1 80, 1 90, 520 - iliaca interna 6 1 , 1 90. 228 - iliolumbalis 1 90 - intercostalis 1 7 1 , 1 90, 204 Pleurapunktion 205 Thoraxdrainage 205 - intercostalis suprema 1 90 - jugularis anterior 372 - jugularis externa 6 1 , 1 90, 1 96, 372 - jugularis interna 61 , 1 90, 1 92. 373. 379 im Querschnitt 1 65 - lumbalis 1 90 - lumbalis ascendens 1 90 - mediana antebrachii 350, 369 - mediana basilica 350 - mediana cephalica 350 - mediana cubiti 350, 369 Oberflächenrelief 368 - mediana cubiti profunda 350 - mesenterica inferior 1 3, 61 - mesenterica superior 1 3, 61 - musculophrenica 1 9 1 - nutricia 39 - obturatoria 1 90 - occipitalis 372 - omphalomesenterica (Dottervene) 1 2 Anastomosengeflecht 1 3 Entwicklung 1 3 - ovarica 61 - ovarica sinistra 1 3 - plantaris lateralis 521 im Fußquerschnitt 563 - plantaris medialis 521 - poplitea 61 , 445, 520, 555, 556 im Magnetresonanztomogramm 447 - portae hepatis (Pfortader) 1 3, 60 - profunda clitoridis 232 - profunda femoris 520 im axialen Schnittbild 29 - profunda penis 228 - pudenda interna 1 90, 228, 549, 552 im Horizontalschnitt 1 87 - radialis 61 - renalis 61 , 225 - sacralis lateralis 1 90 - sacralis mediana 1 90 - saphena accessoria 520, 539 - saphena magna 6 1 , 1 90, 204, 2 1 3, 520, 539, 555, 556 im axialen Schnittbild 29 Stammvarizen 521 - saphena parva 520, 541 , 556 Magnetresonanztomogramm 465 Stammvarizen 521 - scrotalis anterior 226 - splenica 1 3 , 61 - subclavia 6 1 , 1 90, 1 92, 3 5 1 , 372, 375, 378, 380 - subcostalis 1 90
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- suprascapularis im Kernspintomogramm 267 - temporalis superficialis 372 - testicularis 2 1 0, 223, 224 - testicularis dextra 225 - testicularis sinistra 1 3, 225 - thoracica interna 1 90, 204 - thoracica lateralis 1 90, 1 92, 204, 207 - thoracodorsalis 3 5 1 - thoracoepigastrica 1 90, 1 96, 204, 351 - tibialis anterior 61, 520, 560 im Querschnitt 5 1 6 - tibialis posterior 6 1 , 520 im Querschnitt 5 1 6 - transversa cervicis 372 - ulnaris 61 , 351 - umbilicalis (Nabelvene) 9, 1 3 Entwicklung 1 3 obliterierte 1 3 Venae s. auch Vena - basivertebrales 1 27, 1 9 1 - circumflexae femoris laterales 520 - circumflexae femoris mediales 520 - digitales dorsales manus 3 5 1 , 371 - digitales pallllares 351 - digitales plantares 520 - dorsales penis superficlaies 226, 228 - fibulares 520 - geniculares 520 - intercapitulares 3 5 1 , 371 - intercostales anteriores 1 90 - intercostales posteriores 1 90, 203 - intercostales superiores 1 90 - interosseae anteriores 351 - labiales posteriores 232 - lumbales 1 90 - metacarpales palmares 351 - metatarsales dorsales 520 - metatarsales plantares 520 - paraumbilicales 1 96, 2 1 0 - perforantes Unterarm 350, 386 Unterschenkel 520 - perineales 232 - periumbilicales ' 1 90, 196 - profundae membri inferioris (tiefe Venen der unteren Extremität) 520 - profundae membri superioris (tiefe Venen der oberen Extremität) 3 5 1 - pudendae externae 1 90, 1 96, 226, 232, 520, 539 - radiales 351 - rectales inferiores 228, 232 - sacrocardinales (Sakrokardinalvenen) 1 3 - scrotales postenores 228 - subcardinales (Subkardinalvenen) 1 3 - superficiales membri inferioris (oberfächliche Venen der unteren Extremität) 520 - superficiales membri superioris (oberfächliche Venen der oberen Extremität) 35 1 - supracardinales (Suprakardinalvenen) 1 3
Vulva
- surales 520 Venen 61 - Druckverhältnisse 63 - epifasziale 61 Extremität obere 3 5 1 . 369 untere 520, 539, 541 Rumpfwand dorsale 1 98 ventrale 1 96 - Extremität obere 350 untere 520 - intraforaminale 1 27 - intrakranielle 6 1 - Rumpfwand 1 90 - subkutane Extremität obere 3 5 1 , 369 untere 520, 539, 54 I Fossa cubltalis 350 - Wandaufbau 62 Veneninnenradius 62 Venen klappe 62 Venenklapp ninsufflzi nz 63 V nenplexus der Wirb ISdule s. Plexus v nosus v rt braUs Yen nwandst rke 62 Venenwinkel link r 66, 1 92 - rechter 66, 192, 353 V nole 62 - postkapill re 64 Ventralfl xion - Bauchwandmusk Ifunktion 1 55 - Halswirb I dule 1 23 Vemh eb b w gung 48 V rt bra - cervicalis (Halswirb I) 1 00 - lumbalis (l nd nWlrb 'I) 100 - promin ns 3 1 , 33, 99, 1 00, 1 03, 1 06, 1 1 6, 1 1 8, 1 63 Oberfläch nreli f 1 99 Processus spinosus 99 , I OD, 1 03, 238 - sacralis (Sakralwirbel) 1 00 - thoracalis (Brustwirb I ) 1 00 Verlebrata (Wirb Iti re) 2 - Merkmale 3 Vertikalachse 27 Vesica urinaria s. Harnblas Vesikel, zytoplasmatische 65 Vestibulum vaginae (Scheidenvorhof) 1 80, 230, 233 - Entwicklung 220 Villi synoviales 42 Vinculum - breve 59, 341 , 393 - longum 59, 341 , 393 Volkmann-Kanal 39 Vorderhornnss, M niskus 441 Vorderwurzel 75, 78, 86, 1 24, 1 95, 354, 531 Vorfu8 4 1 6 - Bewegungsumfdng 457 Vorfu8varianten 538 Vorhaut 226 Vorhautverengung 226 Vorhofdrüsen s. Glandulae vestibulares Vorhofschwellkörper 1 80, 230, 232 Vorsteherdrüse 1 8 1 , 1 86, 222 Vulva s. Geschlechtsorgane, weibliche, äußere
599
V
W
Wachstumsfuge
w Wachstumsfuge - Os coxae 407 - Verletzung bei Fraktur 52 Wächter-lymphknoten-Ektomie 207 Waller-Degeneration 95 Wartenberg-Syndrom 94 Warzenhof 30, 1 97, 206 Wasserscheide 1 93 Weber-Frakturen 455 Weichteilhemmung, Gelenkbewegung 50 Weiße Substanz, Rückenmark 79 Wiberg-Winkel 42 1 , 433 - verkleinerter 433 Windkesselfunktion 60 Winkel, a norektaler 1 84 Wirbel 3 - Aufbau 1 04 - Osteochondrose 1 28 Wirbelbogen s. Arcus vertebrae Wirbelbogengelenk 1 06, 1 08, 1 1 0, 1 1 8, 1 22 - Capsula a rticularis 1 20, 1 22 Wirbelgelenk, Bewegungsmöglich keiten 49 Wirbelgelenke, kleine, degenera tive Veränderungen 1 28 Wirbelkanal s. Spinalkanal Wirbelkörper 3 , 1 04, 1 06, 1 08, 110 - Anlage 1 02 - Bodenplatte 1 1 5 Sklerose 1 2 8 - Brustwirbel 1 08 - Deckplatte 1 1 4 Osteochondrose 1 28 Sklerose 1 2 8 - Deformität 1 28 - Einbruch 1 28 - Halswirbel 1 06 - lendenwirbel 1 1 0
600
- lV 1 26 - Randzacken 1 28 - Vasa nutricia 1 02 Wirbelkörperbänder 1 1 6 Wirbelsäule 38 - Anlage 7 - Aufrichtung 1 03 - Bandapparat 1 1 6 - Bewegungsausmaß 1 23 - degenerative Veränderungen 1 28 - Einbau in den Beckengü rtel 1 0 1 - Entwicklung 1 4, 1 02 - Krümmungen, physiologische 1 0 1 , 1 03 - kyphosierte, neonatale 1 03 - Orientierung 99 - Stabilisierung, Bauchwandm uskelfunktion 1 54 - Verkrümmung , seitliche 1 3 1 Wirbelsäulenvenen 1 90 Wirbeltiere (Vertebrata) 2 - Merkmale 3 Wolff-Gang 220 Würfelbein s. Os cuboideum Wurzelkompressionssyndrom, lumbales 1 29
x X-Beine 27, 404 X-Chromosom 5 46,XX-Karyotyp 2 2 1
y Y-Chromosom 5 V-Fuge (Wachstumsfuge des Os coxae) 407 - Synostose 1 9, 432
z Zapfengelenk 49 Zehen (Digiti pedis) 20 - verschmolzene 1 4 Zehenendgelenk 448 Zehengrundgelenk s. Articulatio metatarsophalangea Zehenmittelgelenk 448 Zehenphalangen, Ossifikation 1 9 Zehenstand 495 Zehenstrahlen, Entwicklung 1 4 Zeigefinger, lymphdrainage 352 Zellen - Milieu 64 - myelinisierende 90 Zelltod, programmierter - Gelenkhöhlenentstehung 1 5 - Gelenkspaltentstehung 1 5 - interdigitaler 1 4 Zentra l kanal, Entwicklung 7 1 Zentralnervensystem s . Nervensystem, zentrales Zentrum-Ecken-Winkel 4 2 1 , 433 - verkleinerter 433 Zervikallordose 1 0 1 Zervikalnervenpaare 80 Zervikalwirbel s. Halswirbel Zeugopodium 20 Zirbeldrüse, Hormonbildung 69 Zirkumzision (Beschneidung) 226 ZNS s. Nervensystem, zentrales Zona - orbicularis (Ring band) 422 - pellucida 5 Z-Scheibe 57 Zuggurtungsosteosynthese 53 Zuggurtungsprinzip 409 Zugsehne 58 Zugspannung 409 Zugtrabekel 409 Zungenbeinhorn - großes, Schlundbogen absta m mung 1 1
- kleines, Schlundbogen abstammung 1 1 Zwerchfell 1 42 , 1 58, 1 7 1 , 1 72, 1 76, 203 , 2 1 0 - Ansatz 1 58 - Centrum tendineum 1 58 - Durchtrittsöffn ungen 1 73 - Form 1 73 - Funktion 1 58 - Innervation 1 58 - lage 1 73 - Pars costalis 1 42 , 1 58, 1 72, 1 76 - Pars lumbalis 1 42 , 1 58, 1 72, 202 Crus dextrum 1 58 , 1 72 Crus sinistrum 1 58, 1 72 - Pars sternalis 1 42 , 1 58, 1 72 - Ursprung 1 58 Zwerchfellatmung 1 58 Zwerchfellbruch 1 73 Zwerchfellkuppel 1 59 Zwischenhirn s. Diencephalon Zwischen knochen loge, Fußmuskeln 5 1 7 Zwischensehne 5 5 Zwischenwirbelscheibe s . Discus intervertebralis Zwittertum, echtes 2 2 1 Zyste, synoviale, popliteale 436 Zytotrophoblast 8
An h a n g Literaturverzeichnis Sachverzeichnis
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