Wachstumsimpulse durch mobile Kommunikation
Außerdem erschienen: A. Picot, S. Doeblin (Hrsg.) eCompanies – gründen, wachsen, ernten ISBN 978-3-540-67726-7. 2001. IX, 160 S. A. Picot, H.-P. Quadt (Hrsg.) Verwaltung ans Netz! ISBN 978-3-540-41740-0. 2001. IX, 201 S. J. Eberspächer, U. Hertz (Hrsg.) Leben in der e-Society ISBN 978-3-540-42724-4. 2002. IX, 235 S.
A. Picot, H. Thielmann (Hrsg.) Distribution und Schutz digitaler Medien durch Digital Rights Management ISBN 978-3-540-23844-1. 2005. X, 153 S. J. Eberspächer, H. Tillmann (Hrsg.) Broadcast-Mediendienste im Spannungsfeld zwischen Märkten und Politik ISBN 978-3-540-24345-3. 2005. VIII, 191 S.
J. Eberspächer (Hrsg.) Die Zukunft der Printmedien ISBN 978-3-540-43356-2. 2002. VIII, 246 S.
A. Picot, H.-P. Quadt (Hrsg.) Telekommunikation und die globale wirtschaftliche Entwicklung ISBN 978-3-540-25778-0. 2005. VI, 110 S.
A. Picot (Hrsg.) Das Telekommunikationsgesetz auf dem Prüfstand ISBN 978-3-540-44140-9. 2003. VIII, 161 S.
J. Eberspächer, A. Picot, G. Braun (Hrsg.) eHealth ISBN 978-3-540-29350-7. 2006. X, 354 S.
M. Dowling, J. Eberspächer, A. Picot (Hrsg.) eLearning in Unternehmen ISBN 978-3-540-00543-9. 2003. VIII, 154 S.
J. Eberspächer, W. von Reden (Hrsg.) Umhegt oder abhängig? ISBN 978-3-540-28143-6. 2006. IX, 230 S.
J. Eberspächer, A. Ziemer (Hrsg.) Video Digital â“ Quo vadis Fernsehen? ISBN 978-3-540-40238-1. 2003. VIII, 140 S.
A. Picot (Ed.) The Future of Telecommunications Industries ISBN 978-3-540-32553-0. 2006. VI, 190 S.
A. Picot (Hrsg.) Digital Rights Management ISBN 978-3-540-40598-4. 2003. V, 153 S.
Th. Hess, S. Doeblin (Hrsg.) Turbulenzen in der Telekommunikationsund Medienindustrie ISBN 978-3-540-33529-3. 2006. IX, 315 S.
J. Eberspächer, H.-P. Quadt (Hrsg.) Breitband-Perspektiven ISBN 978-3-540-22104. 2004. VIII, 186 S.
A. Picot, A. Bereczky, A. Freiberg (Hrsg.) Triple Play ISBN 978-3-54049722-6. 2006 VIII, 213 S.
Jörg Eberspächer Joachim Speidel (Herausgeber)
Wachstumsimpulse durch mobile Kommunikation
Mit 166 Abbildungen
123
Professor Dr. Jörg Eberspächer Technische Universität München Lehrstuhl für Kommunikationsnetze Arcisstr. 21 80290 München
Professor Dr. Joachim Speidel Universität Stuttgart Institut für Nachrichtenübertragung Pfaffenwaldring 47 70569 Stuttgart
ISBN 978-3-540-72145-1 Springer Berlin Heidelberg New York
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Vorwort
Die Mobilkommunikation mit GSM hat unserer Wirtschaft und Gesellschaft in den vergangenen Jahren einen unglaublichen Erfolg beschert. Die leichtgewichtigen und formfreudigen Endgeräte sind wichtiger Bestandteil des privaten und geschäftlichen Alltags geworden. Durch die stürmische Entwicklung des Internets wurde bereits Mitte der 90er Jahre deutlich, dass breitbandige Anwendungen („Non-Voice“) auch in der Mobilkommunikation Einzug halten und dadurch neue Generationen von Netzen und Endgeräten erforderlich werden. Damit war der Anstoß für die 3. Mobilfunkgeneration 3G gegeben. Fast gleichzeitig mit diesen zellularen Systemen kamen die drahtlosen Lokalen Netze (Wireless Local Area Network WLAN) auf, ebenfalls gezielt auf „Nonvoice“-Dienste. Beide Technologien wurden etwa 2002 erfolgreich in die Märkte eingeführt und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie werden ergänzt durch die aufstrebenden digitalen Verteilsysteme DAB (Digital Audio Broadcast), DMB (Digital Multimedia Broadcast) und DVB (Digital Video Broadcast), bei denen zusätzlich zu Radio und Fernsehen auch Datendienste eine Rolle spielen sollen. Die neuen Infrastrukturen sind vielerorts in ersten Ausbaustufen verwirklicht. Hoffnungsträger der Anbieter sind neue Dienste und Anwendungen, für die der an die Vorteile der mobilen Kommunikation gewöhnte Nutzer begeistert werden soll, um einen Teil seines Kommunikations- und Unterhaltungs-Budgets dafür auszugeben. Das Spektrum reicht von Multimedia-Anwendungen im geschäftlichen und privaten Bereich über mobiles Handy-Fernsehen zur Verkehrstelematik und zu mobilen Büroanwendungen. Neben den starken europäischen Anbietern drängen dabei auch die asiatischen Länder, nicht nur bei den Endgeräten, in die Vorreiterrolle. All die neuen Anwendungen will der Kunde natürlich auf möglichst einfache Weise bedienen können, ohne komplizierte Netz- und Endgeräteschnittstellen beherrschen zu müssen. Wie sollen Netzbetreiber und Diensteanbieter den kunden- und anwendungsorientierten Ausbau von Netz- und Dienstinfrastrukturen durchführen? Die „Konvergenz“ der Mobil- und Rundfunknetze mit dem Internet und die Verfügbarkeit mächtiger Endgeräte könnte eine Antwort sein. Zusammen mit Navigationssystemen und dem künftigen inhaltsbezogenen (semantischen) World Wide Web lassen sich neue orts- und kontextbezogene Anwendungen entwerfen. Es wird andererseits erwartet, dass auf der Basis der nun verfügbaren schnellen Infrastrukturen – günstige Tarife
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Arnold Picot, Andreas Bereczky, Axel Freyberg
vorausgesetzt – ähnlich wie im Internet viele Dienst entstehen, an die wir heute noch nicht gar nicht denken. Neue (eigentlich: alte) Fragen tauchen auf: Wie kommuniziert der Mensch von morgen? Wird er seine Kommunikationsgewohnheiten umstellen? Kann man den Kunden sichere und vertrauenswürdige Dienste anbieten, ohne zu sehr in ihre Privatsphäre einzudringen? Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Akzeptanz neuer Anwendungen nicht immer präzise vorher zu sagen ist. Vieles entwickelt sich nach dem Modell Internet/WWW „von selbst“. Am Ende muss die Realisierung auf breiter Front allerdings zügig geschehen. Wie verwirklicht man wirtschaftlich und schnell neue Ideen in Netzen und Endgeräten, um sie mit den Kunden zu erproben? Wird der Kunde die zu erwartende Vielfalt annehmen? Welche Nutzerprofile können wir aus den bisherigen Erfahrungen ableiten? Welches sind die neuen Treiber des Geschäfts? Ist ein Strukturwandel in der Branche sichtbar? Wie viel Engagement für neue Anwendungen können sich die Anbieter angesichts des enormen Preisdrucks im Mobilfunkgeschäft leisten? Kurzum, welche Strategien führen zum Erfolg? Auf der Fachkonferenz „Wachstumsimpulse durch mobile Kommunikation“ hat der Münchner Kreis viele dieser wichtigen Fragen im Kreise führender Persönlichkeiten aus dem Bereich der Wirtschaft, Wissenschaft und der Anwender diskutiert und Wege dafür aufgezeigt, wie auch diese „nächste Mobilfunkwelle“ ein Gewinn für alle werden kann. Dieser Tagungsband enthält die Vorträge und die durchgesehenen Mitschriften der Podiumsdiskussionen. Allen Referenten und Diskussionsleitern sowie allen, die zum Gelingen der Konferenz und zur Erstellung dieses Buches beigetragen haben, gilt unser herzlicher Dank! Prof. Dr. Joachim Speidel
Prof. Dr. Jörg Eberspächer
Inhalt
VII
Inhalt ERÖFFNUNG 1
Das mobile Internet, die zweite Welle der mobilen Kommunikation
1
Prof. Dr. Jörg Eberspächer, Technische Universität München
2
Kommunikationsformen von morgen
7
Prof. Dr. Klaus Merten, Universität Münster
DIE ENTWICKLUNG DER MOBILKOMMUNIKATION 3
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
23
Robert A. Wieland, TNS Infratest GmbH, München
4
Asia – Driver of Mobile Communications Markets, a Japanese Perspective
45
Dr. Toru Otsu, DoCoMo Communication Laboratories Europe GmbH Munich
5
Podiumsdiskussion Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg
67
Moderation: Prof. Dr. Heinz Thielmann, Fraunhofer Institut SIT, Darmstadt Teilnehmer: Rudolf Gröger, O2 (Germany) GmbH, München Michael Krammer, E-Plus Mobilfunk GmbH, Düsseldorf Dr. Alexander Lautz, T-Mobile Deutschland GmbH, Bonn Frank Rosenberger, Vodafone D2 GmbH, Düsseldorf
WERT UND NUTZEN MOBILER ANWENDUNGEN – KURZE ERFAHRUNGSBERICHTE 6
Mobile Ticketing Dr. Walter Leitner, HanseCom GmbH, Frankfurt
103
VIII
7
Inhalt
Bürgerdienste – mobil und kundennah
113
Dr. Lothar Mühlbach, FhG HHI Berlin
8
Bezahl’s doch mit dem Handy! Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten von M-Payment
129
Dr. Bettina Horster, VIVAI Software AG , Dortmund
9
Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
141
Herbert Tillmann, Bayerischer Rundfunk, München
MOBILKOMMUNIKATION IM VERKEHR 10 Neue Entwicklungen der Telematik
153
Dr. Ralf Herrtwich, DaimlerChrysler AG, Böblingen
MOBILES INTERNET 11 Speech Technology Bridges Mobile Search, Communication and Device Control
171
Dr. Stefan Ortmanns, Nuance Communications, Inc.
12 Kommunikationsplattformen für maßgeschneiderte Dienste
177
Prof. Dr. Thomas Magedanz, FhG FOKUS, Berlin
13 Podiumsdiskussion Mobile Welt – ein Gewinn für alle?
195
Moderation: Prof. Dr. Arnold Picot, Universität München Teilnehmer: Dr. Ulrike E. Berger-Kögler, debitel AG, Stuttgart Prof. Dr. Claudia Eckert, Fraunhofer Institut SIT, Darmstadt Dr. Sebastian Haas, München Dr. Peter Meissner, Zuzwil, Schweiz Dr. Henning Röper, Solon Management Consulting GmbH, München Ingo Zimmermann, IBM Deutschland GmbH, Frankfurt
Anhang Liste der Referenten und Moderatoren Programmausschuss
227
1 Das mobile Internet, die zweite Welle der mobilen Kommunikation Prof. Dr. Jörg Eberspächer Technische Universität München Guten Morgen, meine Damen und Herren, ich darf Sie herzlich begrüßen zu unserer Fachkonferenz „Wachstumsimpulse durch mobile Kommunikation“. Diese Konferenz ist, wie das bei uns üblich ist, von einem Expertengremium des Münchner Kreises vorbereitet worden unter der Leitung von Herrn Prof. Speidel von der Universität Stuttgart. Ich möchte allen Kollegen aus dem Forschungsausschuss und darüber hinaus herzlich dafür danken. Aber natürlich möchte ich vor allem Ihnen danken, dass Sie gekommen sind. Es gibt in dieser Zeit einige Tagungen und Konferenzen zum Thema mobile Kommunikation. Deswegen sind wir froh, dass Sie sich für uns entschieden haben. Die nun folgende Einführung soll einen Überblick geben über das, was uns hier erwartet, aber sie soll Sie auch mit einigen Gedanken von mir selbst vertraut machen. Wenn wir über die Zukunft der mobilen Kommunikation sprechen, sollte man zitieren was Robert Sloss vor fast 100 Jahren in seinem Beitrag „Das drahtlose Jahrhundert“ für das Buch „Die Welt in 100 Jahren“, formuliert hat: „Jedermann wird sein eigenes Taschentelefon haben, durch welches er sich, mit wem er will, wird verbinden können. Die Bürger der drahtlosen Zeit werden überall mit ihrem Empfänger herumgehen, der irgendwo, im Hut oder anderswo, angebracht sein wird…“ Robert Sloss hat also das Mobiltelefon vorhergesehen. Vor allem aber hat er auch notiert, dass das „Senden von Bildern, Fotografien, an in Bewegung befindliche Schiffe, Züge, Autos und Luftschiffe einfach nunmehr drahtlos vonstatten gehen wird“. Ich denke, damals haben die Leute gedacht, dass er verrückt ist, aber Sie und ich wissen, es ist Wirklichkeit geworden, und insofern ist also Vorausschauen wichtig und nicht immer sinnlos. Das tun wir natürlich auch heute. Ich habe eine sehr visionäre Grafik von Siemens mitgebracht, die Sie wahrscheinlich schon gesehen haben (Bild 1).
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Jörg Eberspächer
Bild 1: Leben im Jahre 2015 (Quelle: Siemens AG)
Wenn man genauer hinschaut, sieht man einiges, was es heute noch nicht gibt, woran man aber arbeitet und von dem man hofft, dass es Wirklichkeit wird. Neben dem bewegten Bild, das hier im Mittelpunkt steht, sind es auch ein paar andere Dinge: z.B. steht auf dem großen Schirm unten „automatische Übersetzung von Italienisch nach Englisch“. Da sind wir auch noch nicht so weit wie wir das gerne hätten. Oder es sind die ortsabhängigen Dienste visualisiert. Die Frage ist nur, ob der Hund künftig wirklich auch kommuniziert. Ein anderes Beispiel: Vor einigen Jahren haben wir hier im Münchner Kreis über UMTS geredet und über die fünf wichtigsten damals vermuteten Anwendungsgebiete für UMTS Multimedia Messaging MMS, Fast Internet and Intranet Access, Location based / Personalized Services, Audiovisual Communication und Infotainment. Sie können sich selbst ein Bild darüber machen, was davon Wirklichkeit geworden ist. Eigentlich ist alles Wirklichkeit geworden, aber eben nicht immer in dem Umfang wie man sich das erhofft hat.
1 Das mobile Internet, die zweite Welle der mobilen Kommunikation
3
Zum ersten Punkt: MMS gibt es. Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen, wie viel es genutzt wird; vielleicht hören wir das im Laufe der Tagung. Dann kommt die Nummer zwei. Der schnelle drahtlose und mobile Internetzugang ist heute die dominante Anwendung von UMTS. Und das wird jetzt noch besser gehen, mit High Speed Downlink Access (HSDPA). Dann, als Drittes, die Lokation, ein sehr umstrittenes Thema. Ortsabhängige Dienste sind sicherlich noch nicht der Erfolg, den viele sich erhofft haben. Ich persönlich glaube aber, dass wir da erst am Anfang stehen, vor allem, wenn sich die nächsten Generationen, die heutigen Kinder und jungen Leute, dafür begeistern. Dann kommt als Viertes die audiovisuelle Kommunikation, die Bildtelefonie – davon haben wir immer geträumt. Da ich beruflich mit dem Thema zu tun habe, bin ich natürlich ein Early Adopter und wäre gerne ein eifriger Nutzer. Ich habe hier ein UMTS-Handy, mit dem man videotelefonieren kann, nein: könnte. Aber der einzige Kollege, mit dem ich das regelmäßig tun kann, ist der Leiter dieser Tagung heute, Herr Speidel. Das ist nicht gut, denn Sie kennen alle die Netzwerk-Effekte, und dazu braucht es eben Kommunikationspartner! Meine herzliche Bitte: Melden Sie sich bitte bei mir per Mail, wenn Sie ein videofähiges Telefon haben. Scherz beiseite; das ist bisher wirklich noch nicht so gelaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Der letzte Punkt: Infotainment. Das wird stark genutzt, denken wir nur an die vielen Fotos MP3-Files usw., die auf die Handys geladen werden. Ob da immer kommuniziert wird, ist eine andere Frage. Die UMTS-Prognosen sind also nicht alle eingetroffen. Ich denke aber, es ist trotzdem vor zehn Jahren ganz wichtig gewesen, dass wir über die Arten von Diensten, die Klassifikationen und die Möglichkeiten nachgedacht haben, auch wenn es dann nicht immer so kam wie erhofft. Ich will noch ein paar Worte zu aktuellen Trends sagen. Wir reden später nicht mehr so viel über Technik, deshalb kommen jetzt einige technische Aspekte. Es ist klar, nach wie vor sind erhebliche Technologiefortschritte zu verzeichnen. In der Öffentlichkeit wird leider oft gar nicht wahrgenommen, was sich hier an Entwicklungen abspielt, sowohl bezüglich der Übertragungsraten wie der Speichergrößen in den mobilen Geräten, der Prozessorgeschwindigkeit, der Software und der Funktionalität. Denken wir an das Wireless LAN, das WLAN, das vor zehn Jahren so auch noch nicht erahnt wurde und jetzt zu einem Wettbewerb bei der Infrastruktur geführt hat. Vor allem sehen wir den Trend zum mobilen Internet, zur IPisierung der mobilen Kommunikation, und damit auch die Förderung und Realisierung weitgehend offener Plattformen. Das führt dann wiederum dazu, dass ganz andere Player, Google & Co., auftreten und ebenfalls Dienste und Anwendungen anbieten.
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Jörg Eberspächer
Des Weiteren sind wir mittendrin in der Digitalisierung der Broadcastmedien, auch durchaus im Zeichen des Internet, aber nicht nur. Und dann kommen Lokation und Position; auch hier sind wir deutlich vorangekommen. Der Kontext wird eine große Rolle spielen und heute Nachmittag werden wir über die Informatisierung des Autos im Zeichen der Verkehrstelematik sprechen. Ganz wesentlich aus meiner Sicht ist der Trend zur Dezentralisierung vieler Vorgänge in der Kommunikation. Denken wir an die Peer-to-Peer Kommunikation und an das Ad Hoc Networking. Nun noch zu einigen weniger technischen Trends. Der Wettbewerb hat zu sinkenden Preisen und Erlösen geführt, was für uns Kunden gut, für manche andere, die das natürlich erleiden müssen, nicht so gut ist. In den letzten wenigen Jahren kommt das Thema User Generated Content auf – ich denke, das haben wir auch vor zehn Jahren hier auf Tagungen des Münchner Kreises gehört, aber nicht geglaubt, und jetzt ist es da; wie immer man das bewerten mag. Die Dienstevielfalt und die angedeuteten Trends führen zu einer Erhöhung der Komplexität, sowohl der technischen Systeme wie der nichttechnischen Systemkomponenten. Das ist nicht immer gut, denken wir an die oft daraus resultierende schlechte Bedienbarkeit. Wir haben da wirklich inzwischen ein gewisses Problem, denn mit den ersten Generationen der Mobiltelefone konnte man – abgesehen von einigen Zusatzfunktionen – „nur“ telefonieren und sie waren absolut einfach zu bedienen. Heute bestätigt fast jeder, dass er eigentlich gar nicht weiß, was sein Telefon alles kann. Wir sehen auch, dass die so genannten Dienstzyklen, also die Perioden, innerhalb denen neue Dinge auf den Markt kommen, immer kürzer werden. Das wird oder muss unterstützt werden durch flexible Plattformkonzepte, also durch Möglichkeiten, mit denen man auf standardisierten Plattformen schneller als früher Dienste entwickeln oder zusammenbauen kann. Auch dazu werden wir heute etwas hören. Schließlich das Dauerthema Security, wo wir sicherlich auch noch einigen Entwicklungsbedarf und Nachholbedarf haben. Noch etwas zu den Übertragungsraten. In Bild 2 sehen Sie drei Kurven. Dargestellt ist die Entwicklung der Bitraten über der Zeit. Die untere Linie zeigt die Zellularnetze, also GSM und seine Nachfolger, also die Wide Area Networks (WAN). Darüber haben wir die mittlere Linie, die WLANs, die drahtlosen LANs, die um die Größenordnung 10 bis 100 Faktor schneller sind, weil sie natürlich auch eine kleinere Reichweite haben und nicht WAN-fähig sind. Demnächst wird es Produkte geben mit über 100 Mbit/s und in der Forschung wird an den Gbit-WLANs gearbeitet.
1 Das mobile Internet, die zweite Welle der mobilen Kommunikation
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Nahbereich (Bluetooth etc.)
Bit/s 10G
LAN
1G Zellularnetze WAN
100M
10x 10M 1M
100x
100K 10K 1995
2000
2005
2010
2015
Bild 2: Entwicklung der Bitraten
Die obere Kurve zeigt die Nahbereichskommunikation. Wenn man über kurze Distanz sendet, kann man viel schneller übertragen. Nicht alles ist jetzt schon realisiert, vieles ist noch im Forschungsstadium. Insgesamt bedeutet das, dass wir in der mobilen Netzwelt eine große Vielfalt haben werden, die Netzheterogenität. Das sieht man auch an diesem, inzwischen schon recht bekannten Bild 3. Um den IPCore herum, d.h. um ein IP-basiertes Transportnetz, gruppieren sich die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten.
Bild 3: Netzheterogenität (Quelle: Wireless World Research Forum)
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Jörg Eberspächer
Dazu gehören auch die digitalen Broadcastdienste wie DAB, wie DVB, ebenso wie die Ad Hoc und Multihopnetze, die eine andere Art des Zugangs zum Kernnetz bieten als das klassische Zellularnetz. Mit dieser Vielfalt muss man ebenfalls umgehen können, sonst werden wir Kunden dabei unglücklich. Eine scheinbar fast ideale Plattform für alle diese heterogenen Technologien und auch Anwendungen ist das Auto. Wir werden heute etwas darüber hören. Wenn man bedenkt, dass in der Tat das mobile Telefonieren vom Auto ausging, ist es schon so, dass das Auto eine Treiberfunktion ausübt, egal ob es zur Unfallverhütung ist oder zum Entertainment oder um mobile Communities aufzubauen. Da wird sehr viel geforscht und entwickelt. Schließlich sollten Sie noch bedenken, dass völlig neue Kommunikationsformen entstehen, wie Chatten, Bloggen, Filesharen – vielleicht morgen auch wirklich das Locaten? Da wird auch künftig sicher viel experimentiert. Nicht zu vergessen: nicht nur Menschen kommunizieren miteinander, sondern auch immer mehr die Dinge. Auch die kleinen Dinge des Lebens, die Haustiere und die Bücher, werden vielleicht einmal kommunikativ. Diese Art von Kommunikation mit Hilfe von Sensoren und anderen kleinen Devices, denken wir an RFID, gehört auch in das Bild der mobilen Kommunikation von morgen. Wir wollen uns heute mit einigen offenen Fragen befassen. Zuerst: Wie kommuniziert eigentlich der Mensch von morgen? Kann man darüber überhaupt Aussagen machen? Dann die Schlüsselfrage: Wie viel will und kann er denn bezahlen? Die Geschäftsmodelle muss man abklären. Wie findet und vermarktet man neue, erfolgreiche Dienste? Welche Rolle spielen die Betreiber? Welche die Contentproduzenten? Welche die, die dazwischen sitzen? Und vor allem: Welche Rolle spielen wir eigentlich als Nutzer? Es gibt einen Trend, den ich jetzt vielleicht nur indirekt angesprochen habe: es wandert immer mehr Funktionalität zum Nutzer, in seine leistungsfähigen Geräte: das bedeutet aber auch mehr Macht für den Nutzer, wenn die Anwendungen auf dem Endgerät sitzt und nicht mehr im Netz. Und dann die Endgerätefrage: Werden sie eher universelle Endgeräte bleiben, oder werden wir eine Aufteilung sehen in universelle und dienstspezifische Endgeräte? Ich denke, wir haben ein sehr breit strukturiertes Programm für Sie vorbereitet und hoffe, dass wir zumindest einige Antworten auf die Fragen geben können. Soweit meine Einführung. Wir steigen gleich ein in die erste Sitzung, und ich darf den ersten Sprecher ankündigen. Herr Kollege Klaus Merten ist Soziologe und hat sich im Laufe seiner Karriere sehr breit und in verschiedenen Positionen mit der Kommunikationsforschung befasst. Er hat seit 1984 eine Professur für empirische Kommunikationsforschung an der Universität Münster. Davor war er in Gießen und an anderen Stellen; ich möchte gar nicht die große Reihe der sonstigen Aktivitäten aufzählen. Wir freuen uns sehr, dass wir einen Experten zu einem ganz wichtigen Thema gewonnen haben, das sicherlich über all dem steht, was wir diskutieren.
2 Kommunikationsformen von morgen Prof. Dr. Klaus Merten Spätestens seit 1984 kann man auch in Deutschland von einer Mediengesellschaft sprechen und von den Medien hat Niklas Luhmann einmal den folgenschweren Satz gesagt: „Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien“ (Luhmann 1995: 9). Wir leben also, um es anders zu sagen, von und mit der Kommunikation. Das klingt sehr ungewohnt, denn wir begreifen Kommunikation zwischen zwei Menschen noch immer als einfach und voraussetzungslos. Wir lernen von Kind auf, mit ihr umzugehen, indem wir unsere Muttersprache lernen. Dann lernen wir nur noch lesen und eine Taste, einen Knopf zu bedienen – und die ganze Welt steht uns, rund um die Uhr, offen – vermittelt durch die Fiktionen der Massenmedien. Das alles erscheint so banal, dass man sich ernsthaft fragen kann, wo es da etwas gibt, worüber man nachdenken kann oder gar nachdenken müsste. Entsprechend einfach sind auch die klassischen Modelle, die Kommunikation als Transfer von irgendetwas oder als Austausch von Information begreifen: Man „informiert sich“, man „tauscht sich aus“, man „nimmt Anteil“, man „kommuniziert“ ganz einfach. Leider sind all das nur jahrhundertealte, aber liebgewordene Vorstellungen von Kommunikation, deren Simplizität sie mit ihrem Irrtum bezahlen. Erst ganz langsam entdecken wir nämlich, dass Kommunikation nicht nur ein elementarer Prozess ist, ohne den es keine Gesellschaft gäbe, sondern auch ein ungemein komplexer Prozess zumal. Die moderne Systemtheorie, die Kommunikation als einen Typus von sozialem System begreift, belehrt uns derzeit nachdrücklich, dass solche liebgewordenen Vorstellungen irrig sind, dass Kommunikation nach ganz anderen und viel komplexeren Gesetzen funktioniert, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes genetische Eigenschaften besitzt. Organismen sind Systeme, Organisationen sind Systeme und, jetzt kommt die erste Überraschung: auch die Gene der Organisation, also die Kommunikationsprozesse, lassen sich als Systeme begreifen. Aus systemischer Sicht ist das allerdings ein bekanntes Phänomen: „Die Vorstellung einer Organisation, deren Elemente selbst kleine Organisationen sind, ist weder neu noch ungewöhnlich“ sagt Norbert Wiener (1968: 191). Meine erste These lautet daher: These 1: Was das Gen für den Organismus, das ist die Kommunikation für die Organisation. Das kann erklären, freilich auf ganz ungewohnte Weise, warum Kommunikation so oft miss- und so selten gelingt, warum Kommunikation oft andere Wege geht als
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Klaus Merten
die Kommunikanten, die diese Kommunikation angefangen haben, es sich vorgestellt oder gar gewünscht haben. Zugleich ist Kommunikation wie ein permanentes Hochwasser, das sich stets das größte Gefälle sucht, auf schnellstmögliches Fortkommen bedacht ist und daher alle Kanäle nutzt, um ungehindert zu strömen und zu fließen.
I. Die Evolution der Kommunikation: Von der Steinzeit in die Mediengesellschaft Um zu verstehen, was sich derzeit vor unseren Augen und Ohren abspielt, muss man das Ganze zunächst im Zeitraffer betrachten: Packt man nämlich die 5000 Jahre seit Erfindung der Schrift (ca. 3000 v. Chr., gleichzeitig in China und im Zweistromland (dem heutigen Irak)) in eine einzige Stunde und lässt einen Countdown von 60 Minuten laufen, so passiert die ersten 55,5 Minuten gar nichts. Dann aber bricht die Evolution der Kommunikation los und holt binnen 4 Minuten alles nach: von der Steinzeit in die Mediengesellschaft (Bild 1). Medium
Jahr der Erfindung
Stundenzeit
Schrift Presse Elektrischer Telegr. Telefon Film Radio Fernsehen Tonband Satellitenfernsehen Kabelfernsehen Fax Btx PC CD-disk WWW Multi-Media
3000 v. Chr. 1609 1809 1872 1895 1918 1931 1951 1971 1978 1979 1980 1981 1983 1994 2000
00'00'' 55'24'' 57'48'' 58'33'' 58'51'' 59'07'' 59'17'' 59'31'' 59'39'' 59'44'' 59'45'' 59'46'' 59'46'' 59'48'' 59'51'' 60'00''
Bild 1: Der Countdown der Medienevolution
2 Kommunikationsformen von morgen
9
Meine zweite These lautet: These 2: Kommunikation boomt. Dahinter steht ein Gesetz, das ich hier als Megatrend zur Mediengesellschaft bezeichnen möchte. Denn der Evolutionsdruck nimmt weiter zu, was vor allem zur Folge hat, dass das Kommunikationssystem sich mittlerweile zum führenden Teilsystem moderner Gesellschaften entwickelt hat. Alles Handeln, alle Ereignisse, alle Fiktionen lassen sich mittlerweile perfekt durch Medien abbilden und können den eigentlichen Sachverhalt erfolgreich substituieren. Das allererste Produkt industrieller Massenfertigung war, ganz und gar nicht zufällig, auch das erste Kommunikationsmedium – nämlich das Buch in Gestalt der Bibel (1453). Viele weitere Indikatoren weisen unmissverständlich in die gleiche Richtung (vgl. Merten 1999: 183ff.). Meine dritte These lautet daher: These 3: Kein Absatz ohne Werbung, keine Bildung ohne Buch, keine Kultur ohne das Fernsehen, keine öffentliche Meinung ohne Images, kein öffentliches Vertrauen ohne PR. Erzeugung, Verbreitung und Speicherung von relevantem Wissen sind, was nicht erst seit der Erfindung des World Wide Web gilt, eine direkte Funktion leistungsfähiger Kommunikation. Und zunächst erstaunlich: Die Kommunikation sorgt stets dafür, dass sie zuallererst von sich selbst profitiert: Die Entwicklung einer einheitlichen Sprache etwa wurde durch den Druck von Schulbüchern entscheidend gefördert, die ersten Telefonate waren immer die zwischen den Arbeitern, die die Leitungen für das Telefon verlegten – und das Mediensystem berichtet besonders gern über sich selbst. Wir tun also gut daran, uns um Kommunikation als generellen Erfolgsfaktor zu sorgen. Denn nur die Kommunikation kann alles andere thematisieren, weil sie für alles andere Stellvertreter sein kann. Das kann weder die Wirtschaft noch die Politik noch irgendein anderes Teilsystem der Gesellschaft und das gilt erst recht für die Kommunikation in der Mediengesellschaft. Daniel Bell (1947) liefert eine abstraktere Erklärung, indem er die Menschheit in drei Epochen gliedert, für jede Epoche nach ihrem vorherrschenden Problem fragt und dabei auf ein allgemeines Prinzip stößt: In der Agrargesellschaft – so Bell – ist das größte Problem der Transport von Waren und die Lösung gelingt durch Anwendung eines kommunikativen Prinzips der Vernetzung, nämlich der Vernetzung von Wegen – dessen Erfolg schon die Römer stolz zu kommunizieren wussten: alle Wege führen nach Rom.
10
Klaus Merten
Zahl der Medien 15
* *
Multimedia (2000) WWW (1994)
* CD (1983) * 10
* *
PC (1981) Btx (1980)
Fax (1979)
* Satellit-TV (1971) * Tonband (1951) * Fernsehen (1931) 5
*
Radio (1918)
* Film (1895) *
Telefon (1872)
*Telegraph (1809) * 1600
Zeitung (1609) 1700
1800
1900
2000
Jahr
Bild 2: Evolution der Medien
In der Industriegesellschaft wird dieses Prinzip der Vernetzung erneut angewendet, diesmal aber auf den Transport von Energie. Die Lösung lautet folgerichtig ÖlPipeline, Hochspannungsnetz oder Laser-Richtstrahlstrecke und erbringt erneut gewaltige Leistungen für das Funktionieren von Gesellschaft. In der postindustriellen Gesellschaft schließlich lautet das zentrale Problem „Vernetzung von Information“, seine Lösung heißt Telefonnetz und Internet. Bei genauerer Hinsicht entdeckt man allerdings, dass hier ein kommunikatives Prinzip auf sich selbst angewendet wird, dass es also reflexiv wird. Die Entwicklung reflexive Struktur
2 Kommunikationsformen von morgen
11
signalisiert nicht nur systemische Zustände, sondern bedeutet auf der sozialen Ebene stets auch einen gewaltigen Leistungssprung.1 These 4: Das Kommunikationssystem ist das wichtigste Teilsystem der Gesellschaft.
II. Mediengesellschaft: Nur was in den Medien ist, ist relevant Verkürzt gesagt, beruht der Zusammenhalt moderner Gesellschaften auf Kommunikation und den dafür zur Verfügung stehenden Medien. Die skizzierte Medienevolution (Bild 2) zeigt unabweisbar, dass die Nachfrage nach Kommunikation geradezu unersättlich steigt, Tendenz: zukünftig noch stärker steigend. Das Medienangebot folgt dabei dieser Nachfrage auf dem Fuß. Vergleicht man beispielsweise das tägliche Medienangebot der wichtigsten Medien, also das von Zeitung, Zeitschrift, Hörfunk und Fernsehen binnen einer Generation, so zeigt sich, dass sich dieses von 1960 bis 1990 um das Vierzigfache (4000%) vergrößert hat (vgl. Merten 1999: 208f.). Bedingt durch die Zunahme der Anzahl, der Typen und des Umfangs verfügbarer Massenmedien wächst die Fülle des Berichtenswerten, das Arsenal medialer Unterhaltung, die Zahl zielgruppenspezifischer Werbungs-, Bildungs- und Informationsangebote, das Ausmaß der zu drukkenden, zu funkenden Kommunikationsangebote fast ins Astronomische und Stichworte wie 'Informationsmüll' oder 'Informationslawine' haben hier ihre Berechtigung. Der Begriff „Mediengesellschaft“ hat eine quantitative und eine qualitative zweite Seite: Der quantitative Aspekt, die Informationsüberlastung, wird geradezu elegant durch Reflexivisierung von Information gelöst: Der ungebremste Zuwachs von Medien nach Zahl und Volumen wird durch die Implementation von Metamedien erträglich und handhabbar: Zum Beispiel durch Erfindung von Abstracts, Programmzeitschriften oder Suchmaschinen.
1. Nur als Hinweis: Im Wirtschaftssystem wurde der Naturaltausch dadurch entbehrlich, dass man das Tauschmittel selbst für tauschbar erklärte und damit einen reflexiven Mechanismus erfand. Das war die Geburtsstunde des Geldes. Aber damit nicht genug: Nun war auch der Kauf von Geld mit Geld möglich – das war die Erfindung von Zins. Die Verzinsung von Zins stellt nicht zufällig die sensibelste Stellschraube für die Steuerung des Wirtschaftssystems dar. Vgl. dazu bahnbrechend Luhmann (1970). Analoge Strukturen lassen sich für das Politiksystem ausmachen: Entscheidungen erweisen sich als Behandlung von Handlungen, Planung als Entscheidung über Entscheidung. Für die Kommunikation stellt die Wertung (Kommentar, Meinung) eine Information über Information dar und die Gewalt öffentlicher Meinung beruht auf dem gleichen Prinzip: Orientierung an Mehrheiten durch meinen, was andere meinen (oder zu meinen meinen).
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Klaus Merten
Der qualitative Aspekt ist weniger auffällig, aber weitaus folgenreicher: Der Zuwachs an Medien erlaubt nun die lückenlose Beobachtung von Welt durch die Medien, so dass wir in der Mediengesellschaft drei Wirklichkeiten unterscheiden: 1) Die klassische, reale Wirklichkeit, in der z.B. Geld noch real wahr – als Goldmünze, deren Echtheit man durch Draufbeissen selbst feststellen konnte, in der man alle wichtigen Personen noch persönlich kennen konnte etc. 2) eine fiktionale, durchweg von den Medien beigesteuerte Wirklichkeit, die sich aus vielen, schnell wechselnden und weltumspannenden Informationen zusammensetzt, die wir nur noch im seltenen Ausnahmefall selbst erleben und auf ihre Stimmigkeit überprüfen können und 3) eine aus beiden resultierende, handlungsrelevante aktuelle, wirkliche Wirklichkeit, die zur Richtschnur täglichen Handelns wird (vgl. Bild 3). Oder anders: Wir sprechen von Mediengesellschaft, wenn sich neben der „realen“ Wirklichkeit eine fiktionale Wirklichkeit derart etabliert hat, dass beide gleichberechtigt sind und in ihrem Zusammenwirken eine aktuelle, handlungsleitende Wirklichkeit erzeugen. Fiktionale Wirklichkeit
"Reale" Wirklichkeit
Bild 3: Die drei Wirklichkeiten der Mediengesellschaft
Gesellschaftlich relevantes Handeln kann auf diese Weise sozusagen verdreifacht werden – um den Preis allerdings, dass die klassische Trennschärfe zwischen Fakt und Fiktion, der sich u.a. auch der Begriff der Wahrheit verdankt, in Mitleidenschaft gerät.
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These 5: Nichts ist wirklich, was nicht in den Medien ist Was das letztlich für die 'Mediengesellschaft' bedeutet, haben zuerst Satiriker festgestellt, indem sie fragen, ob es außerhalb der von den Medien konstruierten Wirklichkeit überhaupt noch andere Wirklichkeiten geben kann (Bild 4). Was der Cartoon als pädagogischen Frustrationseffekt beschreibt, ist jedoch längst Wirklichkeit geworden: Hinter der Vergrößerung des Medienangebots in der Mediengesellschaft steht eine zweite, noch bedeutsamere Entwicklung. Denn die von den Medien täglich gedruckten und gesendeten vervielfältigten Kommunikationsangebote können sich über alle Sachverhalte „hermachen“, diese können kommunikativ abgebildet – und damit in der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden.
„Oh dad, if a tree has fallen in the forest and the media are not there, has the tree then really fallen?“ Bild 4: Nichts ist wirklich, was nicht in den Medien ist
Ausschlaggebend dabei ist, dass Sachverhalte aller Art allein durch ihre mediale Behandlung eine massive Aufwertung an Relevanz erfahren, die publikumsseitig als Erwartung für Unerwartetes (Aktualität) einerseits und zugleich als gesamtgesellschaftliches Relevanzmodell gelernt wird.
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Klaus Merten
These 6: Was nicht in den Medien ist, ist nicht relevant. Zugleich wächst damit der Druck, in den Medien vertreten zu sein, denn nur wer dort sichtbar ist und souverän auftritt, gilt auch als existent, als wahrnehmbar, als souverän. Die Verhältnisse drehen sich geradezu um: These 7: Nicht der ist gut aufgestellt, der wirklich gut aufgestellt ist, sondern der, der in den Medien wirklich gut aufgestellt erscheint. Dahinter steht die Tatsache, dass alles in die Medien drängt und es ist geradezu ein Kennzeichen der „Mediengesellschaft“, dass all das, was wichtig ist, was Relevanz beansprucht, von den Medien verbreitet wird. Die Wirksamkeit der Medien hat dabei so zugenommen, dass die Darstellung von Personen und Sachverhalten in den Medien längst als Stellvertreter für die eigentliche Person bzw. den eigentlichen Sachverhalt gesehen werden kann (vgl. Tabelle 1). Bei Personen nennen wir den medialen Stellvertreter „Image“, bei einem Sachverhalt sprechen wir von dessen Inszenierung. Allgemeiner gesagt: Medien liefern nicht nur immer mehr Informationsangebote, sondern sie liefern damit immer mehr auch die relevanten oder die für relevant gehaltenen Wirklichkeitsentwürfe. FAKT
FIKTION
Objektive Wirklichkeit („Realität“)
Medialer Wirklichkeitsentwurf
Ereignis
Event, Bericht über Ereignis (Text)
Person
Image
Zu lösendes Problem
Zu diskutierendes Thema
Wahrheit
Öffentliche Meinung
Beobachtung
Beobachtung der Beobachtung
Tabelle 1: Typen von Fiktion als generalisierte Stellvertreter
Die Gesellschaft braucht also immer mehr fiktionale Stellvertreter für faktisch vorhandene Objekte (Personen, Unternehmen, Ereignisse, Ideen), die schon dann Wirkung entfalten, wenn die Medien diese kommunizieren: Images, Inszenierungen und anderes. Dabei ist von großer Bedeutung, dass Stellvertreter wie Images und Inszenierungen vergleichsweise schnell aufzubauen und zu verändern sind. Parallel dazu entwickeln sich weitere Stellvertreter: Wahrheit können nun durch die Unterstellung von Wahrheit, Glauben durch die Unterstellung von Glauben ersetzt werden etc.
2 Kommunikationsformen von morgen
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These 8: In der Mediengesellschaft lassen sich Wahrheiten immer mehr durch die Behauptung von Wahrheit ersetzen. Für die Bundesrepublik lässt sich diese Entwicklung nachweisen etwa an den Fälschungen der Hitler-Tagebücher (1983), in der Barschel-Affäre im September 1987 oder neuerdings bei den gefälschten Prominenten-Interviews des Tom Kummer in der Beilage der Süddeutschen Zeitung (Mai 2000), bezeichnenderweise vorgestellt in einem Interview unter dem Titel „Wahr ist, was dem Publikum den größten Kick verschafft“ (SZ 5.5.2000). In den USA gibt es mittlerweile reguläre Nachrichtensendungen, die vollständig gefaked sind (was das Publikum weiß!) und die gleichwohl oft höhere Einschaltquoten erzielen als wahrheitsbasierte Nachrichtensendungen. Auch dieses Phänomen ist keinesfalls neu, sondern – ganz im Gegenteil – schon in der Antike aufmerksam registriert worden: mundus vult decipi. Waren dies eher die öffentlichkeitswirksamen Vorboten der Mediengesellschaft, so ist der stille Normalfall längst in die Redaktionen eingezogen, wenn Journalisten sich bei ihrer täglichen Arbeit mittlerweile routinemäßig und wie selbstverständlich an ungesicherten Botschaften aus ungesicherten Quellen, nämlich im Internet bedienen. Man erkennt, was die Kommunikation in der Mediengesellschaft schon alles an Veränderung provoziert. Doch das ist nur der Anfang, denn die Kommunikationsentwicklung wird immer schneller, immer erratischer: These 9: Nichts wird mehr sein wie es einmal war. Damit verbinden sich weitere Entwicklungen – zum Beispiel die, dass die Kommunikationsentwicklung mittlerweile so rasant erfolgt, dass die Kommunikationsforschung immer weniger damit Schritt halten kann: Es waren ja nicht Kommunikationswissenschaftler irgendwo in Europa oder den USA, die das Internet haben kommen sehen, sondern es waren Physiker in Genf, die sich das Internet – sozusagen spaßeshalber – als schnelles Kommunikationsmittel eingerichtet haben. Parallel zur Entstehung von immer mehr Wissen aber sinkt die Halbwertszeit relevanten Wissens und vergrößert dadurch nochmals den Druck zur Beschleunigung der Kommunikation. All das passiert, weil es Kommunikation gibt. Was also ist denn Kommunikation? Um das herauszufinden, müssen wir zunächst einige liebgewordene Vorstellungen aufgeben, denn im Alltag wird Kommunikation noch immer als banal, einfach und voraussetzungslos begriffen.
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Kommunikation wird oft noch verstanden als Beschuss eines Empfängers durch einen Sender (Kommunikator) mit semantisch präparierten Reizen oder Stimuli und die Reaktion des Empfängers (Rezipienten) dann als Reaktion im Sinn des Reiz-Reaktionsschemas. Dieses Modell aber legt in der animalischen Verhaltensforschung für jeden Stimulus eine ganz bestimmte Reaktion fest, kennt also keine Freiheitsgrade der Reaktion. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Homo sapiens reagiert nicht auf Reize oder Stimuli, sondern auf Zeichen bzw. Symbole. Der entscheidende Unterschied ist, dass der menschliche Empfänger – je nach Erfahrung, Persönlichkeit oder Situation – auf ein Symbol so oder auch anders reagieren kann, d.h. er verhält sich selektiv und ist dem Reiz, anders als Tiere, nicht durch eine fixe Reaktion2 ausgeliefert (vgl. Tembrock (1992). Kommunikation ist auch nicht Übertragung von Information von A nach B (das wäre Nachrichtentechnik, aber eben nicht Kommunikation) und auch niemals Austausch: Denn beim Tausch wird das, was man vorher hatte, weggegeben gegen etwas anderes. Wenn also A zu B sagt: „Es regnet“, dann gibt A zwar eine Information weiter an B, aber dies quasi nur als verbalisierte Kopie eines Originals, das als Wissen im Bewusstsein von A erhalten bleibt und eben nicht, wie beim Tausch, verloren geht. Wäre Kommunikation ein Tausch, wüsste der Kommunikator schon im Moment des Tausches nicht mehr, was er an wen adressiert hat. Statt dessen zeigt sich längst, dass die zufrieden stellende Erklärung von und das Verständnis für Kommunikation eine hochkomplexe Theorie voraussetzt, nämlich eine Theorie sozialer Systeme. Danach lässt sich Kommunikation als kleinstes soziales System begreifen (vgl. Merten 1977: 160ff.), das wie alle Systeme eine Umwelt besitzt und nach ganz eigenen Gesetzen funktioniert. Das hohe Abstraktionsniveau der Systemtheorie erlaubt es, wichtige Analogien zu erkennen, auch dann, wenn die systemische Logik uns fremd ist, weil sie nicht zweiwertig (JA und NEIN), sondern mehrwertig zu denken ist. Das führt dann zu paradoxen, aber gleichwohl systemisch richtigen Aussagen wie „Ein System ‚ist’ die Differenz zwischen System und Umwelt“ (Luhmann 2003: 66). Wie müssen wir uns das vorstellen? Verkürzt gesagt passiert folgendes: Kommunikation entsteht unweigerlich, wenn in einer Situation mindestens zwei Menschen anwesend sind, die sich nicht nur wechselseitig beobachten, sondern zugleich auch deren Beobachtung beobachten können: Sie beobachten wechselseitig, dass sie beobachtet werden. Oder anders: Kommunikation wird durch das wechselseitige Reflexivwerden von Beobachtung bei beiden Kommunikanten katalysiert. 2. Erinnert sei daran, dass die Unterscheidung zwischen Tier und Mensch durch die Evolution die Sprache mit ihren Leistungen (Negation, Quantelung, Verweis auf anderes als auf sich selbst) möglich wurde. Vgl. dazu Merten (1999: 134ff.). Von daher ist auch die „Kommunikation“ zwischen Bienen und Ameisen allenfalls als umgangssprachliche Beschreibung zulässig.
2 Kommunikationsformen von morgen
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Das Kommunikationssystem bedarf zu seiner Entstehung zwar der Reflexivität des Beobachtens auf beiden Seiten. Doch sowie es generiert ist, beginnt es ein vollkommenes Eigenleben, das aus den Handlungen (kommunikativen Akten) der beiden Kommunikanten gespeist wird. Die Entstehung von Kommunikation durch die Interaktion von zwei Menschen ist am besten mit der Zeugung eines Kindes durch zwei Menschen zu vergleichen. Doch während ein Kind bis zur Pubertät viel Zeit braucht, um dann ein Eigenleben zu installieren, ist die Kommunikation unmittelbar nach ihrer Genesis erwachsen – und macht, was sie will. Die Antike hat in Gestalt der Göttin Pallas Athene eine ähnliche Figur gesehen: Athene war so frühreif, dass sie dem Haupt des Zeus direkt als erwachsene Göttin entsprang. Mindestens zwei Menschen sind notwendig, um die Kommunikation zu starten. Aber wenn sie einmal gestartet ist, dann übernimmt die Kommunikation die Regie und animiert die beteiligten Kommunikanten, weitere Aussagen beizusteuern, die dazu passen. Kommunikation ist mithin nichts anderes als dieser systemische Zusammenhang von Aussagen. Das klingt vielleicht alles noch sehr merkwürdig. Aber wir können eine Nagelprobe machen: Wenn Kommunikation ein System sein soll, dann muss es die von Talcott Parsons (1959) entwickelten vier basalen Forderungen (bekannt als AGIL-Schema) erfüllen, darunter die wichtigste, die Latent-Pattern-MaintenanceFunktion (Bild 5):
Instrumental
G
A ADAPTION (adaptive function)
Extern
Intern
Consummatory
ZIELVERWIRKLICHUNG (goal-attainment function)
L
I
BESTANDS-ERHALTUNG (pattern-maintenance and tension management function)
SYSTEM-INTEGRATION (integrative function)
Bild 5: AGIL-Schema nach Parsons (1959: 7)
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Sie ist uns von den Organismen – Tiere, Pflanzen her bestens bekannt, denn dort heißt sie Zeugung, Fortpflanzung, Erhaltung der Art. Wenn also Kommunikation ein System ist, so muss sie die gleiche Funktion erfüllen, sie muss ein elementares Interesse haben sich fortzupflanzen. Fortpflanzung heißt, dass das Kommunikationssystem alles tut, um sich aufrechtzuerhalten. Wenn zwei Kommunikanten A und B miteinander kommunizieren, so gibt es aber über kurz oder lang stets irgendeinen Zeitpunkt, wo beide sich trennen müssen. Was sagen die beiden, wenn sie sich trennen? Sie sagen „Auf Wiedersehen“. Das ist ein Versprechen auf Fortführung der Kommunikation. Oder anders: Das Kommunikationssystem erlaubt eine Unterbrechung nur dann, wenn beide Kommunikanten vorher eine Weiterführung (irgendwann) versprechen. Dieses Muster gilt im Prinzip für alle Kulturen, denn der Abschiedsgruß lautet entweder „Gott befohlen“ (Ad deus, Addio etc.) oder aber parallel dazu „See You later“, „areviderci“, „Au revoir“, „Hasta la vista“, „Épana Vléppo“ oder auch „Wir sehen uns“. Dass dieser Ausdruck in allen Kulturen vorkommt, beweist, dass die Kommunikation ihr Bestandserhaltungsproblem in allen Kulturen auf gleiche Art und Weise löst. These 10: Man kann Kommunikation nur dann abbrechen, wenn man vorher verspricht, sie weiterzuführen. Dazu gibt es ein interessantes Pendant: Der jungen Bundesrepublik fehlte für das diplomatische Protokoll ein Leitfaden für diplomatische Etikette und Konrad Adenauer selbst war es, der dafür die Frau von Pappritz einstellte, die dann einen umfassenden Kanon für Etikette niederschrieb. Wir sind sicher, dass Frau von Pappritz nichts von der Systemtheorie wissen konnte (weil es sie damals noch gar nicht gab). Aber Kommunikation funktioniert seit urdenklichen Zeiten so, wie sie heute funktioniert. Und daher finden wir dort für Festreden folgende Vorschrift: „Für den Fall, dass der Festredner den Faden verliert und ein peinliches Schweigen einsetzt, möge sich das gesamte geneigte Publikum erheben und solange klatschen, bis der Redner sich wieder gefasst hat und seine Rede fortsetzen kann“. Wir halten also fest: Kommunikation wird zwar von zwei oder mehr Menschen katalysiert, aber beginnt, einmal katalysiert, sofort ein Eigenleben, derart, dass sie aus den beteiligten Personen Handlungen extrahiert, die zueinander passen: Wenn in einem Zugabteil etwa der oder die reisende Person A mit der Person B die Kommunikation eröffnet, indem sie eine erste Frage stellt, etwa: „Werden wir pünktlich ankommen?“, so kann die im Abteil anwesende zweite Person B jetzt nicht antworten mit „Im Grunewald ist Holzauktion“ oder „Haben Sie eigentlich schon Ihre Steuererklärung eingereicht“? Stattdessen wird sie dem Thema – also der von der Kommunikation vorgegebenen Struktur – folgen und vielleicht sagen „ich hoffe
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doch“ oder „wir sollten den Schaffner fragen“. Tut sie das nicht, wird es peinlich. Diese Peinlichkeit ist sozusagen die Strafe, die das Kommunikationssystem verhängt, wenn es nicht adäquat bedient wird. Die Latent-Pattern-Maintenance-Funktion ist so stark, dass das Kommunikationssystem zuallererst ihr folgt und nicht dem, was die beteiligten Kommunikanten vielleicht wünschen. Kommunikation ist in diesem Sinne stets wie ein störrisches Kind, das seinen eigenen Kopf hat. „Lassen Sie Ihre Kommunikation niemals unbeaufsichtigt!“ müsste man daraus folgern – was erfahrene PR-Manager mit den Worten „proaktiv, nicht reaktiv kommunizieren“ im Schlaf hersagen können und was sie mit einem statistischen Maß (Initiationsquotient) sogar messen lassen. Oder noch kategorischer: Der Begriff der Kommunikation ist sehr positiv besetzt, er steht für Austausch, Demokratie, Konfliktlösung. Man sagt auch: Solange man miteinander redet, braucht man nicht aufeinander zu schießen. Dass dürfte allerdings nur die halbe Wahrheit sein und zudem ein massives Vorurteil, denn wenn man aufeinander schießt, dann gibt es sicher eine Vorgeschichte, die da lautet: Man „hat sich nichts mehr zu sagen“ etc. Kommunikation ist also beileibe nicht „Dein Freund und Helfer“, sondern vielleicht eher wie eine unberechenbare Diva, die, wenn sie von ihrem Liebhaber nicht angemessen verwöhnt wird, ganz schnell zum nächsten wechselt. Der Drang zur Selbsterhaltung des Kommunikationssystems führt also erwartbar dazu, dass das Kommunikationssystem bevorzugt gerade solche Handlungen (Aussagen) von den Kommunikanten abfordert, die diese Funktion möglichst umfassend erfüllen. Und genau deswegen ist die Lüge so unentbehrlich. Nur als Beispiel: Ein junger Mann lädt ein junges Mädchen zum Besuch irgendeiner Veranstaltung ein. Damit ist der Kommunikationsprozess katalysiert. Das junge Mädchen hat aber gar keine Lust auf eine Veranstaltung und hat auch mit dem jungen Mann nichts im Sinn. Es müsste also sagen: „Ich mag Dich nicht, lass mich in Ruhe!“ oder so etwa. Das würde den Abbruch der Kommunikation für immer bewirken und genau dies kann das Kommunikationssystem, stets auf seine Selbsterhaltung bedacht, unter gar keinen Umständen zulassen. Daher wird es aus dem jungen Mädchen eine ganz andere Mitteilung hervorlocken, etwa: „Schade, aber ich habe heute schon etwas vor. Ich bin nämlich …“. Und damit die Kommunikation wirklich nicht abbricht, wird das Kommunikationssystem aus dem jungen Mädchen vielleicht noch eine weitere Mitteilung hervorlocken, die die Kommunikation ggf. nochmals absichert, nämlich: „Danke für die Einladung, vielleicht ein andermal!“.
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Aus der Perspektive der Kommunikanten hat das junge Mädchen jetzt zweimal ohne Not gelogen. Aber aus der Perspektive des Kommunikationssystems hat das Kommunikationssystem seine Selbsterhaltung erfolgreich betrieben, indem es das junge Mädchen zweimal zur Lüge „animiert“ hat. Nun kann man fragen, ob es denn sinnvoll sein kann, das Kommunikationssystem einfach „gewähren“ zu lassen bzw. ob die vom Kommunikationssystem wie von einem Würgeengel bei dessen Kommunikanten laufend erzwungenen Lügen (resp. Höflichkeit) gerechtfertigt sein können. Die Antwort ist, aus systemischer Perspektive, eindeutig: Nur die Kommunikation hat das Potenzial, Spielräume des Verhaltens, Konsens, Differenzierung von Perspektiven, Vereinbarkeit von Unvereinbarem zu erzeugen und zu garantieren und vermag dadurch alle soziale Organisation aufrechtzuerhalten – um den gelinden Preis der Lüge. Wer also das Lügen verbietet, der zerstört mutwillig viel Kommunikation, manchen möglichen Konsens, fast alle soziale Organisation, sicher aber alle Gesellschaft. These 11: Die Lüge ist ein Typ von sozialem Kitt zur Fortsetzung von Kommunikation. Für die weitere Entwicklung neuer Kommunikationsformen gibt die Latent-Pattern-Maintenance-Funktion also eine grundsätzliche Richtschnur, einen roten Faden vor: Kommunikation wird immer dort anzutreffen sein, wo die besten Kommunikationschancen zu finden sind. Oder anders gesagt: Ob ein Kommunikationskanal genutzt wird oder nicht, hängt nicht von den Vorteilen dieses Kanals direkt ab, sondern vom Umfeld – will heißen: Von der Verfügbarkeit weiterer Kanäle, wenn diese für das zu behandelnde Thema ebenfalls oder sogar noch besser geeignet sind. Ist das der Fall, so wird die Kommunikation den geringsten Widerstand, das größte Gefälle nutzen. Kommunikation entwickelt sozusagen wie ein Dickkopf mit massivem Eigeninteresse, dem sie zuallererst genügt. Was das bedeutet, kann man sich leicht ausrechnen. Gerade diese Unsicherheit (welches Thema lässt sich über welchen Kanal am besten kommunizieren?) macht Kommunikation so schwierig und so erratisch. Daraus lassen sich zwei abschließende Thesen ableiten: Zum einen die Pflicht, auf Kommunikation allemal aufzupassen, wie man auf ein unberechenbares oder gar unvernünftiges Kleinkind jederzeit aufpassen muss. Meine zwölfte These lautet daher: These 12: Lassen Sie Ihre Kommunikation nie unbeaufsichtigt! Zum anderen ist die Kommunikation das intelligente Weberschiffchen, der unverwüstliche Motor, der alle höheren Sozialgebilde wie Gruppen, Organisa-
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tionen und die Gesellschaft zusammenhält und es versteht, sich dabei vieler „Tricks“ zu bedienen. Wir brauchen die Kommunikation also wie nie zuvor und in all ihren Spielarten. Schon die oben skizzierte Vermehrung der Wirklichkeiten von der klassischen „realen“ Wirklichkeit in drei Wirklichkeiten, an die sich weitere Wirklichkeiten anschließen werden, bedeutet ja, dass dafür nicht nur das Kommunikationsvolumen weiter ansteigt, sondern dass sich dafür neue Kommunikationsformen entwickeln werden, die noch mehr an Informationsraffung, an Selektivität erlauben. Eine Vorahnung, was das bedeutet, gewinnt man, wenn man z.B. TV-Sender wie CNN oder ntv betrachtet: Da gibt es nicht nur das „klassische“ Fernsehbild, sondern da gibt es einen Ticker für politische und für wirtschaftliche Aktualität. Und dann gibt es links im Bild eine Einblendung maximal relevanter Themen. Oder anders: es handelt sich nicht mehr um einen, sondern um vier verschiedene Bildschirme mit vier unterschiedlich verdichteten Relevanzen. In ganz wenigen Jahren werden wir alle diese Bildschirme als Handy mobil mit uns herumtragen, dazu das gesamte Internet, das Telefon, das Fax, eine Kamera und vermutlich noch ganz neue und leistungsfähigere Möglichkeiten instanter Kommunikation. Natürlich kann man sich gegen diese überbordende Kommunikation wehren. Da wir uns aber – Gott sei Dank! – selektiv verhalten können, können uns die Medien – entgegen den Unkenrufen bewahrpädagogischer oder weltanschaulicher Provenienz – nicht überfluten, sondern uns nur in dem Maß beschäftigen, wie wir dies zulassen und für gut befinden. Von daher gilt erst recht die letzte These: These 13: Wer die Kommunikation hat, hat die Zukunft.
Literatur: Bell, Daniel (1947): Welcome to the Post-Industrial Society, in: Physics Today,29: 46-49. Luhmann, Niklas (1970): Reflexive Mechanismen. In: Soziologische Aufklärung. Opladen: Westdeutscher Verlag: 92-112. Luhmann, Niklas (21995): Die Realität der Massenmedien. Opladen: Westdeutscher Verlag. Luhmann, Niklas (2003): Einführung in die Systemtheorie. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Merten, Klaus (1977): Kommunikation. Eine Begriffs- und Prozeßanalyse. Opladen: Westdeutscher Verlag. Merten, Klaus (1999). Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Bd. I: Grundlagen. Münster: Lit. Merten, Klaus, Siegfried J. Schmidt und Siegfried Weischenberg (1994): Die Wirklichkeit der Medien. Opladen: Westdeutscher Verlag.
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Parsons, Talcott (1959): General Theory in Sociology. In: Robert K. Merton, Leonard Broom und Leonard S. Cottrell jr. (eds.): Sociology Today. Problems and Perspectives. New York/Evanston: Harper: 3-38. Tembrock. Günter (1992): Verhaltensbiologische Aspekte der Sprachevolution. In: Peter Suchsland (Hrsg): Biologische und soziale Grundlagen der Sprachevolution. Tübingen: 103-116. Wiener, Norbert (1968): Kybernetik. Regelung und Nachrichtenübertragung in Lebewesen und Maschine. Reinbek: Rowohlt.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Robert A. Wieland TNS Infratest GmbH, München Die IT- und Telekommunikationsbranche hat schon bessere Zeiten gesehen. Das Thema unserer heutigen Veranstaltung „Wachstumsimpulse durch mobile Kommunikation“ brennt vielen von Ihnen unter den Nägeln. Was sagen die Kunden zu mobilen Anwendungen, was nutzen sie zurzeit? Ich werde in meinem Vortrag insbesondere auf eine internationale Studie eingehen.
Agenda
Einführung Marktsituation – Mehr Handys als Bundesbürger Mobile Anwendungen und Inhalte – Es wird nicht nur telefoniert Konvergenz – Mobile Alleskönner immer beliebter Fazit
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 2
InCom
Bild 1
Zunächst ein kurzer Blick auf die Agenda (Bild 1). Es geht zunächst um die Marktsituation in Deutschland. Danach will ich mobile Anwendungen und Inhalte beleuchten, denn unser mobiles Endgerät dient nicht nur dem Telefonieren. Konvergenz im Hinblick auf die mobilen Alleskönner ist der Schwerpunkt des letzten Teils meines Vortrags.
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Bild 2
Die TNS Gruppe ist mit einem Volumen von 1,5 Mrd. Euro weltweit Marktführer in der Ad hoc-Marktforschung (Bild 2). 14.000 Mitarbeiter sind in 70 Ländern weltweit tätig – wie die Landkarte zeigt. Auch in Deutschland nehmen wir als TNS Infratest eine führende Rolle in der Ad hoc-Marktforschung ein. Die TNS Infratest InCom betreut in Deutschland mit insgesamt 60 Beratern und Projektleitern Unternehmen aus den Bereichen IT, Telekommunikation und Neue Medien.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
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Inhalte dieser Präsentation TNS Technology/InCom bietet eine Vielzahl an interessanten Studien zum IT/TK-Markt und dessen Trends
Diese Präsentation basiert auf zwei TNS-Studien: Global Tech Insight (GTI) 2006 von TNS Jährliche, weltweite Befragung von 16-49-jährigen Mobilfunknutzern zu Technologie-Trends 16.000 Online-Interviews in 29 Ländern Fokus: Nutzung/Interesse mobile Inhalte/Zukunftstechnologien, Marken/Co-Branding/Konvergenz Monitoring Informationswirtschaft 2006 im Auftrag für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (TNS Infratest, Sekundärstudie)
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 4
InCom
Bild 3
Die Global Technology Insight Studie (GTI) haben wir in 29 Ländern durchgeführt (Bild 3). Wir haben Mobilfunk-Kunden im Alter von 16 bis 49 Jahren per Internet über mobile Anwendungen und Zukunftstechnologien befragt. Behalten Sie bitte bei der Interpretation der Resultate diese Altersschicht im Auge. Anreichern werde ich die gewonnen Aussagen mit den Resultaten eines Projekts, das wir für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie durchführen. Das „Monitoring Informationswirtschaft“ zeigt spannende Trends im IT- und Telekommunikationsmarkt – sowohl in Deutschland als auch international. Besuchen Sie unsere Webseite und laden Sie sich diese kostenlose Information herunter.
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Mobilfunkanschlüsse in Deutschland (Mio.) Stetiges Wachstum in den letzten Jahren
48,1
16%
56,1
5%
59,2
9%
64,8
10%
71,4
11%
79,2
5%
82,8
Wachstum
105%
23,5
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006*
* Stand: 01.08.2006 Quelle: TNS Infratest Monitoring Informationswirtschaft 2006 von im Auftrag für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Primärquelle: BITKOM) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 6
InCom
Bild 4
Mehr Handys als Bundesbürger – Sie sehen hier die Entwicklung der Anzahl an Mobilfunkanschlüssen anhand von Zahlen der BITKOM (Bild 4): Ich habe bewusst mit dem Jahr 1999 begonnen. Damals gab es 23,5 Millionen Mobilfunkanschlüsse in Deutschland. Wir sehen, innerhalb eines Jahres hat sich die Anzahl nahezu verdoppelt. Worauf ist das zurückzuführen? Ende der 90er Jahre war das Handy noch ein Statussymbol eines relativ elitären Kreises und war in erster Linie für die geschäftliche Kommunikation vorgesehen. Auf einmal erkannten die Mobilfunkanbieter, dass sich mit mobiler Kommunikation auch in der breiten Bevölkerung Geld verdienen lässt. Die Einführung neuer Tarife und günstigere Preise machten das Handy in zunehmendem Maße für immer mehr Personen attraktiv. Wir sehen die Wachstumsquoten: Zwischen 2004 und 2005 haben wir einen Anstieg der Mobilfunkanschlüsse um 11%. 11% plus bei Mobilfunkanschlüssen – was bleibt aber letztendlich für die Unternehmen an Umsatzwachstum übrig? Leider nicht 11%, sondern nur 2% Umsatzwachstum. Worauf ist dies zurückzuführen? Die BITKOM untersucht regelmäßig die Preisentwicklung bei Mobilfunktarifen. Die Preissenkungen im Mobilfunkmarkt liegen derzeit im zweistelligen Bereich. 82,8 Millionen Mobilfunkanschlüsse – eine historische Zahl, die wir im Sommer dieses Jahres erreicht haben. In Deutschland gibt es 82,5 Millionen Bundesbürger –
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
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also vom Neugeborenen bis zum Greis. Im Sommer dieses Jahres – die Zahlen stammen aus dem August 2006 – gab es das erste Mal mehr Mobilfunkanschlüsse als Bundesbürger.
Mobilfunkanschlüsse pro Einwohner in Deutschland 2006 erstmals mehr Handys als Bundesbürger
0,95
1,00
0,87 0,79 0,68
0,72
0,58
0,29
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006*
* Stand: 01.08.2006 Quelle: TNS Infratest Monitoring Informationswirtschaft 2006 im Auftrag für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Primärquelle: BITKOM) Basis: Gesamtbevölkerung Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 7
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Bild 5
Sie sehen hier die Entwicklung der Mobilfunkanschlüsse pro Einwohner in Deutschland und die prägnante 1,00 im August 2006 (Bild 5). Wachstum ist aber dennoch möglich, da noch nicht jeder nur ein Handy besitzt. Viele haben aber auch zwei mobile Endgeräte, eines für private, das andere für berufliche Zwecke.
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Mobilfunkanschlüsse pro Einwohner im Ländervgl. 2005 Deutschland liegt exakt im westeuropäischen Schnitt Italien
1,18
Schweden
1,10 1,10
Großbritannien Norwegen
1,07 1,02
Finnland Spanien
0,98
Dänemark
0,97 0,95
Deutschland
0,88
Schweiz Frankreich
Durchschnitt Westeuropa: 0,95
0,77
Quelle: TNS Infratest Monitoring Informationswirtschaft 2006 im Auftrag für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Primärquelle: BITKOM) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 8
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Bild 6
Doch wo steht Deutschland im weltweiten Vergleich? Wir sehen hier Zahlen aus dem Jahr 2005 – das sind die aktuellsten Zahlen, die man gegenüberstellen kann (Bild 6). In Deutschland lagen wir bei 0,95. In Italien kommen auf jeden Einwohner im Durchschnitt 1,2 mobile Endgeräte. Eine höhere Intensität haben wir auch im skandinavischen Markt und in Großbritannien. Hinter Deutschland folgen die Schweiz und Frankreich. Ich möchte kurz das Thema UMTS behandeln. In UMTS hatte man ja große Hoffnungen gesetzt. Haben sich diese erfüllt? Ich glaube, die Prognosen waren etwas überzogen. In Deutschland nutzen derzeit 8 % UMTS. Ich spreche nicht über UMTS-fähige Handys, da haben wir wesentlich mehr. Ich spreche nicht davon, dass Personen UMTS haben, ohne es zu wissen. Es geht hier allein um die aktive Nutzung. Die BITKOM kann nachweisen, dass wir im Vergleich zu 2005 eine Verdopplung haben. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der UMTSNutzung deutlich hinter Frankreich, UK, Italien und insbesondere den asiatischen Märkten.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
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Anzahl durchschnittlich genutzter Handyfunktionen Deutschland auf weltweitem Durchschnittsniveau 4,6
WELT
7,7
Hong Kong
6,8
China*
6,3
Italien
6,0
UK
5,5
Japan*
4,7
Deutschland*
4,6
Frankreich
3,6
Finnland
3,0
USA
2,4
Indien* Brasilien*
1,6
* Befragung nur in großen Städten Quelle: GTI 2006 (Länderauswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Welt: n=16.224; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 10
InCom
Bild 7
Wie viele Features des mobilen Endgerätes werden denn genutzt? Ich glaube, dass fast niemand von uns alle Features, die in unseren Handys stecken, kennt. Im Durchschnitt nutzt der deutsche Handy-Nutzer 4,7 Features (Bild 7). Eine ähnliche Nutzungsintensität sehen wir in Frankreich. Aber wir erkennen auch, dass in Hongkong, China und Italien eine viel intensivere Nutzung der Handy-Features erfolgt.
30
Robert A. Wieland
Nutzungshäufigkeit Handyfunktionen – Deutschland Kamera ist nach SMS die meistgenutzte Handyfunktion
Fotokamera Spiele
33%
29%
38%
28%
10%
Videokamera
8%
22%
30%
Internet
9%
20%
29%
15%
14% 29%
19%
25%
MMS (Audio/Video)
6%
E-Mails
10% 13% 23%
MS Office
4% 5% 9%
Fernsehen
2% 3% 5%
62%
46%
30%
16%
MMS (Fotos)
MP3
13% 94%
81%
SMS
regelmäßig (mindestens wöchentlich)
seltener
Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 11
InCom
Bild 8
Was wird nun aber ganz konkret in Deutschland genutzt? Der Gesamtbalken gibt den Anteil an Mobilfunkkunden zwischen 16 und 49 Jahren an, der die jeweilige Funktionalität tatsächlich nutzt (Bild 8). Der dunkle Balken ist der prozentuale Anteil an Personen, die das jeweilige Feature mindestens einmal wöchentlich nutzt: SMS hat sich durchgesetzt. Mittlerweile wird SMS von 94 % genutzt und 81 % nutzen es regelmäßig. Auch die Fotokamera ist ganz beliebt. Zwei Drittel nutzen sie. 29 % nutzen die Fotokamera mindestens einmal wöchentlich. Auch Gaming ist ein wichtiger Aspekt. Der Münchner Kreis wird sich damit nächstes Jahr intensiver auseinandersetzen. Jeder zweite hat ein Spiel auf dem Handy schon einmal genutzt. 16 % der Mobilfunkkunden spielen mit ihrem Handy regelmäßig. MMS wurde von 38 % der Mobilfunkkunden schon einmal genutzt. Das sind nicht wenige. Eine intensive Nutzung zeigt sich allerdings nur bei 10 %. Wir haben Personen, die MMS wenig oder gar nicht nutzen, gefragt, worauf ihre „Ablehnung“ zurückzuführen ist. Die Antwort war relativ einfach und klar: MMS ist den meisten dieser Personen einfach zu teuer. Hier müssen sich die Anbieter fragen, ob sie mit
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
31
relativ wenigen Kunden und hohen Preisen Gewinne erzielen wollen oder mit vielen Nutzern, einer intensiveren Nutzung und niedrigen Preisen. Die Videokamera wird bis zu einem bestimmten Grad genutzt, ebenso das Internet. Fast jeder Dritte hat schon einmal versucht, ins Internet zu kommen. Für die meisten Kunden war dies allerdings zu langsam oder zu unkomfortabel. MS Office auf dem Handy hielt man für die große Revolution. Sicher gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich, aber es wird bislang relativ wenig genutzt. In Deutschland nutzen nur 1 bis 2 % mobiles Fernsehen.
Regelmäßige Nutzung Handyfunktionen – Deutschland Unterdurchschnittliche Nutzungsintensität in Deutschland im westeuropäischen Vergleich Differenz D – Westeuropa SMS
29%
Spiele
16%
MP3
15%
MMS (Fotos)
10%
E-Mails
10%
Internet
9%
Videokamera MMS (Audio/Video) MS Office Fernsehen
-1%
81%
Fotokamera
8% 6% 4% 2%
-4% -3% 0% -6% 0% -4% -3% -3% 0% 0%
Regelmäßige Nutzung = mindestens wöchentlich Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Westeuropa: n=1.598; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren)
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 15
InCom
Bild 9
Lassen Sie uns den Vergleich zu Westeuropa anstellen (Bild 9). Sie sehen hier den Anteil der Intensivnutzer (mindestens einmal wöchentlich). Kurz zur Darstellung: 81 % in Deutschland nutzen SMS, im Vergleich zu Westeuropa ist das ein Prozentpunkt weniger. Bei den Handyfunktionalitäten liegen wir in Deutschland unter dem westeuropäischen Schnitt. Bei einigen Funktionalitäten, wie der Fotokamera, MMS, Videokamera, liegen wir deutlich unter dem westeuropäischen Niveau.
32
Robert A. Wieland
Regelmäßige Nutzung Handyfunktionen – Ländervergleich Insgesamt liegt Deutschland weit entfernt von den Top-Werten Bottom
SMS Fotokamera Spiele
Indien*
MMS (Fotos) Videokamera
Finnland
MP3 MMS (Audio/Video) E-Mails MS Office Fernsehen
Griechenland* Brasilien NL Griechenland* Ägypten*
81%
17% 10% 8%
Finnland NL
Internet
Top
USA
UAE* Japan*
45%
9%
50%
15%
3% 6%
Hong Kong
31%
China* 77%
10%
1% 4%
Deutschland 2% 2%
China*
40%
4%
2%
Indonesien*
42%
6% 8%
Indonesien* Korea
67%
4% 10%
2%
58%
29% 16%
98%
18% 12%
Bottom * Befragung nur in großen Städten Quelle: GTI 2006 (Auswahl; Länder mit n<20 wurden nicht dargestellt) Basis: Alle Befragten (Welt: n=16.224; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren); regelmäßige Nutzung (mindestens wöchentlich) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 14
Japan* China* China*
Deutschland
Top
InCom
Bild 10
Wo steht Deutschland im weltweiten Vergleich (Bild 10)? Es gibt Länder mit noch niedrigeren Nutzungsquoten, z.B. Finnland bei Spielen mit 8 % statt 16 %. Die Niederlande liegen bei MMS im unteren Bereich, ebenso Griechenland bei E-Mails. Von den 29 untersuchten Ländern sehen Sie hier diejenigen, in denen die intensivste Nutzung zu verzeichnen ist. In vielen asiatischen Ländern zeigt sich eine wesentlich intensivere Nutzung der Handy-Features. In einigen Ländern Asiens wird ein Drittel des monatlichen Nettoeinkommens für Telekommunikation ausgegeben. Dort haben Telekommunikation und die mit ihr verbundenen Anwendungen einen völlig anderen Stellenwert. Fast jeder bei uns in Deutschland hat zuhause einen Computer oder einen OnlineZugang im Büro, ist also mit dem Medium Online vertraut. In Asien war die Entwicklung eine andere. Viele hatten weder Desktop noch Laptop. Die räumlichen Lebensbedingungen sind in Asien ebenfalls ganz anders. Das mobile Endgerät ist somit für viele Asiaten die Verbindung zum World Wide Web.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
33
Nutzungsgelegenheiten des mobiles Fernsehens Mobiles Fernsehen wird gerne zur Überbrückung von Warte- oder Fahrzeiten genutzt – allerdings noch von sehr wenigen Personen 0%
10%
20%
30%
25%
Beim Warten auf Verabredungen
15%
Im Bett
16%
17%
In öffentlichen Verkehrsmitteln
18%
26%
40%
31%
22%
26%
5% Beim Einkaufen
Im Haus/in der Wohnung
4%
11%
10%
Welt
11%
17%
Westeuropa
Deutschland
Quelle: GTI 2006 (Länderauswahl) Basis: Alle Mobile-TV-Nutzer (Welt: n=1.111; Westeuropa: n=116; Deutschland: n=26; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 16
InCom
Bild 11
Schauen wir uns nun kurz an, wie mobiles Fernsehen in Deutschland genutzt wird (Bild 11). Vor allem beim Warten auf Verabredungen und im Bett, aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen.
34
Robert A. Wieland
Nutzung und Nutzungspotenzial von Content Das größte Potenzial haben Radio, Internet und M-Commerce Deutschland Musik
Öffentliche Seiten
14%
Provider Portale
13%
Downloads
Spiele
Downloads
Fernsehen
17% 31% 10% 23% 19% 29%
10%
Suchmaschinen Klingeltöne
M-Commerce
10% 14%
4%
Downloads Internet
22% 38%
16%
Radio
9% 21%
12%
5% 6% 11%
Wetten/Glücksspiele
1%
3%4%
Online-Spiele
1%
4% 5%
Einkäufe
4% 3% 7%
Bankgeschäfte
2%
"Mobile Wallet"/Zahlfkt.
1%
Sport
2%
Unterhaltung
2%
Nachrichten
2%
17%
19%
18% 19% 5% 7% 7% 9% 11% 13%
Nichtnutzer, die sehr oder ziemlich interessiert sind an der Nutzung in den nächsten 12 Monaten Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren)
Jetzige Nutzung
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 20
Geplante zukünftige Nutzung
InCom
Bild 12
Schauen wir uns nun einmal an, welcher Content in Deutschland genutzt wird (Bild 12). Am beliebtesten ist derzeit das Radio. 16 % nutzen es. Viele können sich eine noch intensivere Nutzung des Radios vorstellen. Musik-Downloads haben sich mit 4 % Nutzungsquote noch nicht weit verbreitet. Allerdings hat sich zum Teil mobiles Internet in Deutschland durchgesetzt. Öffentliche Seiten werden von 14 % genutzt. Provider Portale, wie O2 Active oder Vodafone live haben sich mit 13 % durchgesetzt. Bei Klingelton-Downloads liegt man in Deutschland mit 12 % noch nicht besonders hoch. Wenig verbreitet sind ebenfalls Spiele-Downloads, Online-Spiele, Glücksspiele, und M-Commerce.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
35
Nutzung von Content Radio, Internet und Klingeltöne werden relativ häufig genutzt Differenz D – Westeuropa Deutschland Musik
16%
Radio
Internet
14%
Provider Portale
13%
Downloads
Spiele
Downloads
Fernsehen
2% 3%
10%
Suchmaschinen
M-Commerce
-2%
Öffentliche Seiten
Klingeltöne
2%
4%
Downloads
-1%
12%
-2%
5%
Wetten/Glücksspiele
1%
Online-Spiele
1%
-2% 0% -2%
Einkäufe
4%
Bankgeschäfte
2%
"Mobile Wallet"/Zahlfkt.
1%
0%
Sport
2%
0%
Unterhaltung
2%
Nachrichten
2%
1% -1%
0% -1% Jetzige Nutzung
Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Westeuropa: n=1.598; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 18
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Bild 13
Ein Vergleich zu Westeuropa (Bild 13): Die Internetnutzung mittels mobiler Endgeräte ist in Deutschland überdurchschnittlich hoch, was u. a. auch an den attraktiven Portalen der Mobilfunkprovider liegen dürfte. Insgesamt zeigt sich allerdings, dass es in Deutschland auch hinsichtlich der Content-Nutzung Nachholbedarf gibt.
36
Robert A. Wieland
Nutzung von Content – Ländervergleich Asiaten sind Vorreiter bei der Nutzung von mobilen Inhalten Top
Bottom Brasilien*
Radio
1%
Ägypten*
0%
Internet - Suchmaschinen
Algerien*
0%
Internet - Provider-Portale
(diverse**)
1%
Internet - Öffentliche Seiten
Klingelton-Downloads
Algerien* (diverse**) 0% 1%
Bankgeschäfte
(diverse**) 0% 2%
TV-Nachrichten Spiele-Downloads Echtzeit-TV
Algerien*
14%
Hong Kong
26%
10%
Japan*
28%
13%
Hong Kong
28%
China* Japan*
16%
2% 4%
UAE*/Saudi*
42%
Hong Kong
19%
2% 5%
(diverse**) 0% 1%
UAE*
58% 18%
(diverse**) 0% 2% Alg.*/Griech.*
Hong Kong
37%
8%12%
"Mobile Wallet"/Bezahlfkt.
Musik-Downloads
16%
Japan*
29%
Hong Kong
13%
* Befragung nur in großen Städten; ** diverse = insbesondere Brasilien, Mexiko, Indonesien, Ägypten, Algerien Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Welt: n=16.224; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 19
Bottom
Deutschland
Top
InCom
Bild 14
Zum weltweiten Vergleich (Bild 14): in einigen Ländern gibt es bestimmte Dienste gar nicht. Deutschland liegt bei den meisten Contents im Mittelfeld. Vorreiter sind wiederum die asiatischen Mobilfunknutzer.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
37
Nutzung und Nutzungspotenzial von Content Das größte Potenzial haben Radio, Internet und M-Commerce Deutschland Musik
Öffentliche Seiten
14%
Provider Portale
13%
Downloads
Spiele
Downloads
Fernsehen
17% 31% 10% 23% 19% 29%
10%
Suchmaschinen Klingeltöne
M-Commerce
10% 14%
4%
Downloads Internet
22% 38%
16%
Radio
9% 21%
12%
5% 6% 11%
Wetten/Glücksspiele
1%
3%4%
Online-Spiele
1%
4% 5%
Einkäufe
4% 3% 7%
Bankgeschäfte
2%
"Mobile Wallet"/Zahlfkt.
1%
Sport
2%
Unterhaltung
2%
Nachrichten
2%
17%
19%
18% 19% 5% 7% 7% 9% 11% 13%
Nichtnutzer, die sehr oder ziemlich interessiert sind an der Nutzung in den nächsten 12 Monaten Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren)
Jetzige Nutzung
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 20
Geplante zukünftige Nutzung
InCom
Bild 15
Die Grafik (Bild 15) zeigt neben der aktuellen Nutzung auch den Anteil an Personen, die sich eine konkrete Inanspruchnahme der jeweiligen Dienste zukünftig vorstellen können. Die größten Wachstumspotentiale liegen beim Radio und beim Internet. Öffentliche Seiten per Internet sind insbesondere für Personen, die das mobile Internet beruflich nutzen, attraktiv und interessant. Die geplante zukünftige Nutzung liegt bei 19 %. Lassen Sie mich auf M-Commerce eingehen: In Deutschland nutzen viele Bankkunden das Internet-Banking. Da viele Personen die eigenen Bankgeschäfte per Computer abwickeln, steht man auch MobileBanking offen gegenüber. 17 % unserer Befragten können sich Mobile-Banking sehr gut vorstellen. Es fehlen jedoch häufig noch entsprechende Angebote. Teilweise sind die Preise für Mobile-Banking ein Hindernis. 10 Cent pro Überweisung sind vielen Bankkunden zu teuer. Mobile Wallet, also das Bezahlen von Rechnungen per Handy, ist durchaus für viele Mobilfunkkunden interessant. Die Geldkarte hat sich in Deutschland nicht so richtig durchgesetzt, aber vielleicht wird man zukünftig per Handy Zahlungen und Transaktionen vornehmen.
38
Robert A. Wieland
Mobiles Fernsehen wird in erster Linie für Nachrichtensendungen genutzt. Die Affinität ist bei Geschäftsleuten am ausgeprägtesten. Man kommt aus einem Meeting und will sich über das aktuelle Geschehen auf einem Nachrichtensender informieren. Spielfilme per Handy-TV sind im Vergleich dazu weniger interessant.
Barrieren am Beispiel von Internet und Downloads – Dtld. Viele Mobilfunknutzer brauchen den Service nicht – oder er ist ihnen zu teuer 0%
5%
10%
9%
Bevorzuge andere Geräte dafür
Zu langsam
25%
30%
35%
40%
30%
Zu teuer
Zu kompliziert
20%
26%
Brauche diesen Service einfach nicht
Verbraucht zu viel Batterie
15%
3% 1% 0%
45%
41% 39%
21%
3%
50%
Interesse Kosten Interesse Technik
6%
Technik
5%
Technik Download Klingeltöne
Internet (Öffentliche Seiten)
Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten, die den jeweiligen Service nicht bzw. nicht mehr nutzen (Deutschland: Klingeltöne: n=100; Internet: n=104) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 21
InCom
Bild 16
Wir haben gesehen, dass die Nutzung in Deutschland, sowohl was das Internet angeht, als auch den Download von Klingeltönen, noch steigerungsfähig ist (Bild 16). Wir haben deshalb die jeweiligen Nicht-Nutzer gefragt, warum sie dieses Angebot nicht annehmen. Downloads von Klingeltönen brauchen viele einfach nicht beziehungsweise vielen ist der Dienst einfach zu teuer. Hinsichtlich des Internets zeigt sich ein ähnliches Bild. Viele brauchen das mobile Internet per Handy nicht bzw. bevorzugen für das Internet-Surfen andere Endgeräte. Zusätzlich werden auch zu hohe Kosten als Gegenargumente angeführt. Technische Aspekte, wie z.B. zu hoher Batterieverbrauch, zu langsame Verbindungen oder zu komplizierte Anwendungen werden selten genannt. Letztendlich bedeutet dies, dass viele potenzielle Kunden die konkreten Anwendungsmöglichkeiten bislang nicht sehen bzw. ihnen die Kosten für Klingelton-Downloads sowie mobiles Internet als zu hoch erscheinen. Es ist somit eine wesentliche Marketingaufgabe, die Leute in Deutschland an diese mobile Welt noch intensiver heranzuführen.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
39
Zahlungsmethode für Internet (Öffentliche Seiten) – Dtld. In Deutschland zahlen momentan viele Nutzer nach genutzter Datenmenge, Flatrates stoßen auf großes Interesse 5% 5%
16%
25%
Sonstige (keine Option bei gewünschter Zahlmethode)
25%
Kostenlos (keine Option bei gewünschter Zahlmethode)
16%
Nach genutzter Zeit
11%
Fixe Summe bei jeder Nutzung
41% Nach genutzter Datenmenge
43% Flatrate
13% Derzeitige Zahlungsmethode
Gewünschte Zahlungsmethode
Quelle: GTI 2006 Basis: Alle Befragten, die öffentliche Internetseiten nutzen (Deutschland: n=89;Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren)
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 22
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Bild 17
Und nun zum Thema „Pricing“ (Bild 17): Wir haben die Nutzer gefragt, wie das mobile Surfen im World Wide Web abgerechnet wird. 41 % geben an, dass dies nach Datenmenge abgerechnet wird. Bei 25 % erfolgt eine Abrechnung nach der genutzten Zeit. Dies sind typische Preismodelle, wie wir sie in vielen anderen Märkten sehen. Wir haben aber auch gefragt, was man sich eigentlich wünschen würde: Die Internet-Nutzer würden Flatfee-Modelle präferieren. Sie wünschen Klarheit und Transparenz. Die Kunden wünschen also ganz andere Tarife als sie aktuell nutzen. Man muss hier also umdenken. Ich glaube, der Finanzmarkt hat uns in diesem Bereich vielleicht das eine oder andere vorgemacht. Wenn wir uns an die Girokonten des Jahres 1995 erinnern, so gab es Preismodelle mit monatlichen Kontoführungsgebühren in Höhe von 2,35 DM, eine Überweisung kostete 20 Pfennige, ein Kontoauszug 10 Pfennige usw. – es wurde quartalsweise abgerechnet. Man hat in den letzten Jahren allerdings erkannt, dass sich im Zahlungsverkehr die Flatfee-Modelle bewährt haben. Fast alle Geldinstitute bieten momentan Girokonten an, bei denen in einem Preis alles enthalten ist. Die Kunden sind glücklich. Es ist transparenter. Sie haben Planungssicherheit und das Gefühl, dass es auch billig geworden ist. Und auch für die Banken scheinen diese Preismodelle attraktiv zu sein.
40
Robert A. Wieland
Konzept "Universal Communicator" Das abgefragte Konzept ist eine Erweiterung der Smart- und PDA Phones
Universal Communicator Der Universal Communicator ist ein mobiles Gerät, das mit jeder Verbindung funktioniert, einschließlich WiFi/WLAN, WiMax, 3G/UMTS, CDMA und GSM. Er ist elegant und kleiner als Ihre Handfläche, trotzdem vereint er in sich die Leistungsfähigkeit und die Funktionalität der neuesten PDAs, MP3-Player, Gameboys, Camcorders und Videotelefone. Beim Universal Communicator handelt es sich um ein Smartphone auf höchsten Niveau.
Quelle: GTI 2006 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 24
InCom
Bild 18
Lassen Sie mich abschließend zum Thema Konvergenz kommen. Wir haben im Rahmen unserer weltweiten Studie die Attraktivität von mobilen Alleskönnern ermittelt. Ausgangspunkt war der sog. „Universal Communicator“ (Bild 18). Mit diesem mobilen Endgerät können Sie alle Verbindungen nutzen. Er ist sehr klein, so dass er in die Handfläche passt und ist als PDA, MP3, Gameboy, Camcorder, etc. zu gebrauchen.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
41
"Universal Communicator"– Interesse Interesse in Deutschland ist vorhanden, jedoch im Vergleich zum westeuropäischen und weltweiten Durchschnitt geringe Affinität 70% 58% 49% 19%
29% Sehr interessiert
17% 32%
39%
41%
27%
27%
21%
Ziemlich interessiert
Nicht sehr interessiert
9% 24%
15%
30%
42%
Überhaupt nicht interessiert
51%
Deutschland
W esteuropa
W elt
Quelle: GTI 2006 Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Westeuropa: n=1.598; Welt: n=16.224) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 25
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Bild 19
Wie groß ist das Interesse an diesem Smartphone der neuesten Generation? 17 % in Deutschland sind „sehr interessiert“, 32 % sind „ziemlich interessiert“ (Bild 19). Wenn man die Skalen richtig interpretiert, muss man sagen, dass bei 17 % ein wirkliches Interesse besteht und man bereit ist, dafür Geld auszugeben. 32 % sehen zwar den Zusatznutzen, kaufrelevant ist er allerdings nicht. Im internationalen Vergleich zeigt sich ein zurückhaltendes Interesse in Deutschland. In Westeuropa sind an diesem Universal Communicator 19 % „sehr interessiert“ und weitere 39 % „ziemlich interessiert“. Weltweit zeigt sich ein Interesse von insgesamt 70 % (sehr/ziemlich interessiert). Diese Ergebnisse sind wenig überraschend. Da in Deutschland eine unterdurchschnittliche Nutzungsintensität und Affinität zu innovativen Handy-Features und Contents besteht, sieht man natürlich auch nicht den besonderen Nutzen eines Hightech-Smartphones.
42
Robert A. Wieland
"Universal Communicator"– Interesse nach Gruppen (Dtld.) Neben starkem Interesse im Business-Bereich und bei den Trendsettern sind vor allem Männer und junge Leute begeistert Deutschland gesamt
49%
Selbständige
75%
PDA-/Smartphone-Nutzer
72%
Geschäftliche Nutzer
71%
Technologie-Trendsetter
71%
Hoher Mobilfunkumsatz
65%
Männer
58%
Breitbandinternet zuhause
57%
25-34 Jahre
54%
Hohes Einkommen (> 3.750 €)
53%
Quelle: GTI 2006 (Auswahl), Top-2-Nennung (sehr/ziemlich interessiert) Basis: Alle Befragten (Deutschland: n=591; Grundgesamtheit: Mobilfunknutzer von 16-49 Jahren) Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 26
InCom
Bild 20
Aber auch in Deutschland haben wir interessierte Zielgruppen, die vermutlich viele der Content-Anbieter und Telekommunikationsunternehmen als A-Kunden bezeichnen würden (Bild 20). Besonders interessiert sind Selbständige, PDA-/ Smartphone-Nutzer, Geschäftskunden, Trendsetter und Kunden mit einem hohen Mobilfunkumsatz. Das heißt, wir haben es bei den Interessenten mit Personen zu tun, die bereit sind, für Telekommunikation auch mehr Geld auszugeben. Für diese Klientel bieten sich Bündelangebote aus innovativem Endgerät und VielnutzerTarif an.
3 Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich
43
"Universal Communicator" – Bevorzugte Marken Neben Nokia hohe Bedeutung der Netzbetreiber in Deutschland Differenz D – Westeuropa
Deutschland
Nokia T-Mobile
16%
29%
Microsoft
-3%
28%
Vodafone Google
-3%
35%
8%
23% 21%
-13%
Sony Ericsson
19%
Siemens
19%
7%
O2
19%
7%
Apple/iPod Amazon
17% 16%
0%
3% 7%
Quelle: GTI 2006 (Auswahl) Basis: Alle Befragten, die sehr bzw. ziemlich interessiert an dem Konzept "Universal Communicator" sind (Deutschland: n=100; Westeuropa: n=319)
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 28
InCom
Bild 21
Was glauben Sie, welchem Anbieter traut man einen „Universal Communicator“ am ehesten zu? Ganz oben – viele wird es nicht überraschen – steht Nokia, gefolgt von T-Mobile (Bild 21). Für viele Deutsche wäre somit das optimale Angebot ein T-Mobile-Vertrag mit einem innovativen Nokia-Handy. Auf Platz drei folgt Microsoft, Vodafone auf Platz vier und dann kommt Google! Google ist also – für viele überraschenderweise – unter den Top 5 zu finden. Danach folgen wieder etablierte Unternehmen wie Sony Ericsson, Siemens und O2. Wir finden unter den Top 10 Unternehmen aber auch Apple/iPod und Amazon! Wenn wir uns die Top 10 in Deutschland anschauen, können wir feststellen, dass es nicht nur um die Konvergenz der Devices geht, sondern um komplett andere Wettbewerbsstrukturen. Plötzlich konkurrieren Nokia und T-Mobile mit Google, Apple und Amazon. Ich glaube, dass dies ein weiteres Indiz dafür ist, wie wichtig das Thema „Konvergenz“ für viele Anbieter ist und was die Kunden letztendlich im Kopf haben. Warum habe ich T-Mobile, Vodafone und O2 hervorgehoben? Wir haben in Deutschland eine besondere Situation. Den Mobilfunkanbietern ist es in Deutschland gelungen, sich sehr stark zu etablieren und platzieren. In anderen Ländern ist das nicht so. Machen wir einmal einen Vergleich zu Westeuropa: Es überrascht nicht, dass T-Mobile und Vodafone in Deutschland weiter verbreitet sind. Nokia ist auch in
44
Robert A. Wieland
Westeuropa sehr attraktiv; im Durchschnitt liegen wir da bei 38 %. Während Google in Deutschland den fünften Platz belegt, liegt Google in Westeuropa bei diesem „Universal Communicator“ mit 34 % mittlerweile knapp hinter Nokia.
Fazit
Mobilfunkmarkt
2006 erstmals mehr Handys als deutsche Bundesbürger Intensivere Mobilfunknutzung bei europäischen Nachbarn (insbesondere Italien, Skandinavien, Großbritannien) Bezüglich UMTS noch Nachholbedarf in Deutschland
Mobile Anwendungen
SMS und Fotokamera werden am meisten genutzten MS Office und Mobile TV noch nicht weit verbreitet Internet-Anwendungen in Deutschland beliebter
Konvergenz
Jeder sechste deutsche Mobilfunknutzer an "Universal Communicator" sehr interessiert Neben Nokia hohe Bedeutung der Netzbetreiber bei Markenwahl
Mobile Anwendungen – Stand und Ausblick im globalen Vergleich Münchner Kreis – 22. November 2006 P061117bob_Münchner Kreis.ppt – Seite 30
InCom
Bild 22
Lassen Sie mich ein kurzes Fazit ziehen (Bild 22): Wir sehen 2006 erstmals mehr Handys als deutsche Bundesbürger. Unsere europäischen Nachbarn, insbesondere in Italien, in den skandinavischen Ländern sowie in Großbritannien, nutzen ihr Handy allerdings intensiver. Bei UMTS haben wir eindeutig Nachholbedarf. Bei den mobilen Anwendungen liegen die Klassiker – SMS, Fotokamera – weit vorne. MS Office und Mobile TV hingegen sind noch nicht weit verbreitet. In Deutschland sehen wir gute Chancen für das mobile Internet. Jeder sechste Deutsche findet einen „Universal Communicator“ interessant. Attraktive Zielgruppen haben ein überdurchschnittliches Interesse. Als Anbieter sind für die Deutschen insbesondere Nokia und Mobilfunkbetreiber vorstellbar. In anderen europäischen Ländern denkt man dabei nicht nur an den Operator, sondern häufig auch an Google. Die Konferenz steht unter dem Schlagwort „Wachstum“. Die Ergebnisse zeigen, dass wir in Deutschland Nachholbedarf haben. Es zeigen sich große Wachstumspotenziale, die allerdings erst durch clevere Marketing-Strategien erschlossen werden müssen. Dazu müssen Sie die Kundenbedürfnisse kennen und für sie transparente Preismodelle anbieten.
4 Asia – Driver of Mobile Communications Markets, a Japanese Perspective Dr. Toru Otsu DoCoMo Communication Laboratories Europe GmbH Munich It is my pleasure and honour to present here the DoCoMo’s Business and R&D activities. And first of all please keep it in mind that my presentation encloses some of my personal views although this is based on facts and I use slides which have been used for company’s official presentations. First of all I will present some Japanese Market facts which may make you understand the situation in Japan. Then I will show NTT DoCoMo’s business strategy in such Japanese market followed by the introduction of R&D activities to support such strategy.
Figure 1
Here let us see the mobile market environment (Fig. 1). First thing is the saturation of mobile subscribers. This figure shows a number of subscribers in Japan at the end of March 2006. At the end of the fiscal year 2005 in Japan there were more than
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90 million subscribes. The penetration rate was more than 70% and at the end of last month, those are 94 million and 74%. In several European countries penetration rate exceeds more than 100% as presented in the previous presentation. However, in Japan most of the subscribers are post-paid customers. In the case of DoCoMo we have only 50.000 prepaid customers and stopped accepting new prepaid customers. So, we think a penetration rate of more than 70% means most of potential customers have already been using mobile services.
Figure 2
The second key factor is the migration from 2G to 3G or 3.5 G. This figure shows the subscriber numbers of DoCoMo’s UMTS subscribers (Fig. 2). First several years we had a problem to migrate 2G customers to UMTS. However, since around 2004 the subscriber number has been significantly increasing. On June 2006 the number of UMTS subscribers exceeds to the one of 2G services. And on the 6th of November the number exceeds 30 million. Now around 58% of DoCoMo’s customers are using UMTS services. In addition to these two factors, several new mobile operators will start their services next years and mobile number portability was introduced last month. Flatrate tariff has already been introduced for some services. As in Europe, Japanese market environment is getting much severer.
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Figure 3
Let me talk about DoCoMo’s strategy (Fig. 3). In such more competitive environment we need some measures, ideas, to differentiate our services. It is important to have a standardized system. However, if an operator just procures systems which has only standardized functions, every operator would provide only the standardized services. Only tariff plan would be a point for differentiation. It causes significant damage to operator’s revenue. By combining, integrating standardized functions we need to provide more attractive services to compete with other operators. “Produce mobile phones useful in daily life, business” – this is our strategy. We have been deploying communication infrastructures so far. As a next step we are deploying new services linked to customer’s daily life. From the customer’s perspectives we need to consider more detailed customer segments. There are not only advanced funny features oriented customers but also simplicity oriented customers.
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Figure 4
The figure 4 shows directions and examples of services aiming at lifestyle infrastructure. The key words are ‘innovative’ and ‘safe & secure’. Some of these services are actually provided to users and some of them are under development.
Figure 5
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These are three pillars of business strategy (Fig. 5). Strengthen core business even further, create new revenue sources and facilitate cost reduction. For mobile network operation, as you know, handset network coverage are the most important factors from the technology’s view points.
Figure 6
We enriched product line-up such as 902iS series equipped with more powerful credit payment and music capabilities and 702iS series featuring unique and stylish designs (Fig. 6). We have also introduced some mobile devices for business customers.
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Figure 7
As I said the first several years after introducing UMTS services in Japan, our customers seemed to hesitate to move to UMTS services (Fig. 7). Therefore NTT DoCoMo worked hard to improve network quality. Now outdoor population coverage is almost 100%. Around 6400 indoor systems have been installed. We have installed base stations at the fastest pace in our history to build up competitiveness prior to the mobile number portability. The number of base stations as of March 31, 2007 is expected to increase to 1.5 times the number as of the end of March 2006.
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Figure 8
At the end of August DoCoMo started HSDPA services in the Tokyo metropolitan area and we are expanding coverage of HSDPA. The projected population coverage will be about 70% at the end of March 2007, about four months later. Maximum transmission speed at the service launch is 3.6 Mbps in the downlink which is almost ten times faster than the current UMTS services. This is a picture of HSDPA handset (Fig. 8). Customers can download a complete piece of their favourite songs from the i-menu site and set part of the music piece as a ring tone using “Chaku-Uta Full” service. Furthermore, this handset will take full advantage of the HSDPA and will provide rich services such as new “music channel” service. This service will allow our customers to automatically download a music program at midnight and enjoy them later at their free time during the day. Data card type terminal was also introduced.
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Figure 9
The next one is to create new revenue sources (Fig. 9). In order to accelerate cellular service’s transformation from telecommunication IT infrastructure business into a lifestyle infrastructure, we are aiming at payment/commerce, broadcast, content/internet business, global business and mobile-related peripheral businesses. However, in order to create new businesses, collaboration with partners who are specialized in the target business fields are indispensables.
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Figure 10
So, I now focus on and talk about our credit card business among the different business directions shown in the previous slide (Fig. 10). One of the reasons DoCoMo has joined the credit card business is a great potential in the credit card market in Japan. The usage of credit cards is still quite limited in Japan compared to those in the US. This is where we can see sizable room for growth. We started two types of services, DCMX-mini and DCMX. In DCMX-mini handset is used as a credit card and the credit limit is up to 10.000 yen/month. Payment is charged together with mobile phone charges. It is expected that customers would use this service for small amount payment. In DCMX, customers can use more than 10.000 yen and are given a traditional plastic card.
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Figure 11
Of course, security mechanism is essential for such services. Some latest handsets are equipped with face, voice or finger print recognition function (Fig. 11). They have also remote controlled lock function.
Figure 12
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The left figure shows the number of i-mode Felica which is a near field communication function, enabled handset users (Fig. 12). The number of Felica-enabled handset users is expected to reach some 18 million next fiscal year. The number of installed payment terminals is approximately 30000 as of the end of June this year. DCMX made a favourable start, acquiring over 450000 subscribers by late July 2006, and DCMX-mini has been used primarily for a small-amount purchases as expected.
Figure 13
This is another example of new services. DoCoMo is providing push information delivery services such as i-channel and a new delivery service called “TokudaneNews-bin” (Fig. 13). That will encourage the use of mobile phones and raise the level of ARPU. I am happy to say that i-channel has become very popular and acquired more than 4 million subscribers. We found that more than 45% of users with i-channel enabled phones subscribe to this service.
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Figure 14
And the third pillar is cost reduction (Fig. 14). In order to lower UMTS handset costs, we are developing single chip CPU, common software platform, etc. In order to improve efficiency of access network, we need to reduce equipment costs, use more economical equipments, diversify line up of base station equipment and reduce engineering entrustment costs. In order to improve efficiency of core network, it is necessary to convert network into IP based and expand the capacity of network equipment.
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Figure 15
Let me introduce our R&D activities towards such work. First of all I would like to make sure the mission of R&D activities (Fig. 15). The mission of R&D activities is to contribute DoCoMo’s businesses. It is no doubt, I think, because activities are supported and governed by DoCoMo. So, how do we contribute? NTT DoCoMo is a company and one of our objectives is increasing the revenue. One way is to enhance DoCoMo’s core business. In addition to that, we are expected to create new business domains. We also hope such activities would contribute to the evolution of the mobile industry. The first launch of W-CDMA services and the realization of i-mode are examples which had such impact.
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Figure 16
This figure shows framework of DoCoMo’s R&D activities (Fig. 16). There are research laboratories and four development departments in Japan. Radio, Network, Services, most of technology areas for mobile systems can be covered by these departments. There are around 1000 research and development engineers and around 1.5 Billions Euro are invested in R&D activities per year.
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Figure 17
The figure 17 shows a concept of super 3G we are most focussing on. We need to ensure the continuous and long-term growth of mobile communication industry. For these objectives, we need to develop competitive capability even in the 4G era using 3G assets including spectrum. So, it is a realization of excellent access which has no restriction caused by radio transmission. By this radio transmission, in the latest stage in maybe 2010s or 2020s, all services including real time VoIP communication could be provided without circuit switched network.
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Figure 18
For this objective, we need a bridge between HSUPA and 4G. This is a Super 3G (Fig. 18). In addition to provide such high performance, we need to consider a smooth migration path from 3G to 4G. Super 3G would realise a part of 4G capabilities. As technical requirements, Super 3G should provide low latency, high data speed, capacity and smooth migration with reasonable CAPEX and OPEX. We can consider Super 3G as a kind of subset of 4G capability which uses 3G spectrum.
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Figure 19
We have been studying radio access schemes for 4G since 2000. Based on results of computer simulation, we started experimental measurement. This figure shows an overview of the field experiment for 1 Gbps transmission (Fig. 19). Those are the views of base station antennas, mobile station and measurement van. The system uses 4x4 MIMO antennas. Through our field experiments, DoCoMo has become confident that we can realize one Gb/s for 4G. For demonstrating this high performance, high definition video images of 24 channels are simultaneously transmitted.
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Figure 20
And further more, this is a similar slide (Fig. 20). But the transmission bit rate is increased to 2.5 Gb/s by using 6x6 MIMO. With these antennas, we achieved the transmission speed of 2.5 Gb/s as shown on the right hand side. The spectrum bandwidth of this transmission is 100 MHz. Thus we achieved spectrum efficiency of 25 bit/Hz.
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Figure 21
Last of my presentation, I would like to introduce our research organization. This is the structure of our organization (Fig. 21). As I said, there are four development departments and one research laboratories, and we have three overseas laboratories, based in San Jose in the United States, München here and in Beijing, China (Fig. 22).
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Figure 22
Each laboratory has its specific task, i.e. in the United States they are specialized in the internet and IP technologies. And we in München laboratories are specialized in the mobile infrastructure technologies. And Beijing Labs, they are specialized in the wireless technologies considering the specialities of the location.
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Figure 23
This figure shows the framework of research activities in EU labs (Fig. 23). We have three laboratories, future network labs, security technology labs and the wireless solution laboratories. And we have also a standardization group. We have been increasing labs researchers since its establishment. In order to complement our research activities we have around 25 collaboration projects with major European universities.
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Figure 24
In order to strengthen DoCoMo’s strategies, we are participating in major European projects (Fig. 24). Through these projects, we can collaborate with the European players. Those are the examples of our cooperation partners and the EU projects. Of course considering the benefits of location as well as the reputation, we have collaborations with the Technical University of München and LMU.
5 Podiumsdiskussion Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg Moderation: Prof. Dr. Heinz Thielmann, Fraunhofer Institut SIT, Darmstadt Teilnehmer: Rudolf Gröger, O2 (Germany) GmbH, München Dr. Alexander Lautz, T-Mobile Deutschland GmbH, Bonn Michael Krammer, E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG, Düsseldorf Frank Rosenberger, Vodafone D2 GmbH, Düsseldorf Prof. Thielmann: Guten Morgen, meine Damen und Herren. Wir starten zur Podiumsdiskussion mit dem Thema „Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg“. Wir haben hier am Podium die Repräsentanten der vier Wettbewerber in Deutschland. Natürlich werden alle nicht nur etwas über den deutschen Markt sagen, sondern grundsätzlich zum Mobilfunkmarkt, denn alle Provider, die hier vertreten sind, agieren weltweit oder europaweit. Ich darf zunächst vorstellen, ganz zu meiner Linken, Herrn Frank Rosenberger von Vodafone, Geschäftsführer Marketing Deutschland. Wir haben vereinbart, dass die Podiumsteilnehmer selbst etwas zu ihrer Person sagen, soweit sie es wünschen. Zu meiner Linken Herr Michael Krammer, Vorsitzender Geschäftsführer (CEO) von E-Plus. Zu meiner Rechten Herr Rudolf Gröger, CEO von O2 Deutschland und gleichzeitig Mitglied im Board von Telefonica O2 Europa. Ganz zu meiner Rechten Herr Dr. Alexander Lautz, Executive Vice President Consumer Marketing der T-Mobile Deutschland. Wir haben im Vorgespräch festgestellt, dass die Herren hier am Podium sehr unterschiedliche Karrieren mitbringen und auch zum Teil bei ihren Wettbewerbern waren. Man kennt sich natürlich in der Branche. Der Mobilfunkmarkt kann nur wachsen und funktionieren, wenn man einen guten Wettbewerb hat. Das haben wir, und darüber wollen wir heute diskutieren. Wir wollen nicht über Technik diskutieren, sondern über den Kunden. Der steht im Vordergrund. Und wir haben auch in der letzten Zeit wieder festgestellt, dass einige Unternehmen langsam merken, dass der Kunde die wichtigste Erfolgsgarantie ist und nicht die eigene Organisation. Das gilt aber nicht nur für die Mobilfunkfirmen hier. Die Netze und Endgeräte stehen bei unserer Diskussion im Hintergrund, obwohl der Nutzer durch die Endgeräte die so genannte Usability erfährt. Deshalb müssen
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Moderation: Heinz Thielmann
wir das Thema nicht von der Technik her angehen, sondern von der Frage, wie die Gestaltung der Endgeräte sein muss, wie die Zusammenarbeit zwischen Providern und Endgeräteherstellern sein muss. Es wird zurzeit viel über Mobilfunkkommunikation und Festnetzkommunikation diskutiert, dass die mobilen Nutzer die Festnetznutzer überholt haben. Die Frage ist auch hier, wie die Konvergenz zwischen Festnetz- und Mobilkommunikation aussieht, welche Services zum Massenmarkt führen und ob es schon Zahlen dazu gibt? Wie sieht die Preispolitik aus? Was ist der Kunde bereit zu bezahlen? Wie sieht die Qualitätspolitik aus? Es gibt zumindest ein Unternehmen hier, das auch eine Mehrmarkenstrategie hat. Die Frage ist, wie ist die Differenzierung zwischen Geschäftsund Privatkunden? Wie sind die Kundengewinnung und die Kundenbindung zu bewerten? Vielleicht können wir auch noch diskutieren, wie die Teilnehmer hier die Unterschiede sehen zwischen Europa, USA und Asien im Massenmarkt Mobilfunk usw. Das sind ein paar Schlagworte, die wir hier diskutieren möchten. Ich darf als ersten Herrn Krammer bitten, seine Statements abzugeben. Herr Krammer: Wie man an meiner Aussprache möglicherweise entnehmen kann, bin ich Österreicher. Seit acht Monaten mittlerweile in Deutschland bei E-Plus Vorsitzender der Geschäftsführung. Mittelbar und unmittelbar im Mobilfunkmarkt bin ich seit fast 16 Jahren beschäftigt. Unmittelbar im Mobilfunk in Österreich bei Max Mobil, heute T-Mobile und vor meinem Einstieg bei E-Plus bei tele.ring, ein Anbieter, der auch im letzten Jahr zu T-Mobile wurde. In diesen Tätigkeiten – einerseits einem deutschen Konzern angehörend, dann kurzfristig bei tele.ring als Teil eines amerikanischen Mobilfunkkonzerns, und jetzt wieder in Deutschland mit einem niederländischen Eigentümer und einem Konzern arbeitend – stellt man fest, dass sich der Mobilfunk besonders in den letzten Jahren ab 2002, 2003 in Europa sehr dynamisch entwickelt hat. Was ist da passiert? Der Strategieexperte Peter Drucker hat gesagt, dass es nicht gute und schlechte Strategien gibt, sondern nur erfolgreiche und nicht erfolgreiche. Die erfolgreichen haben alle gemeinsam, dass sie konsequent umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang haben manche Mobilfunkbetreiber in Europa im Laufe der Zeit herausgefunden, dass es einen wichtigen Unterschied gibt zwischen den Mobilfunkbetreibern. Einerseits jene, die die Gnade der frühen Geburt hatten, also der ersten Welle angehört haben. Das sind meistens die ehemaligen Monopolisten. Und andererseits den Mobilfunkbetreibern, die in der zweiten Welle gestartet sind, also die Lizenz später bekommen haben. Das Verhältnis der Anbieter ist so ein bisschen wie Motorsport – die einen haben ein Formel 1 Auto bekommen und die anderen ein Ralleyauto. Zu Beginn dieser Branche war es doch so, dass diejenigen, die ein Ralleyauto bekommen haben, also die Mobilfunkbetreiber der zweiten Welle, auch gedacht haben, dass es nur den Hockenheimring als Fahrstrecke gibt. Folgerichtig sind sie auch zum Hockenheim-
5 Podiumsdiskussion: Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg
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ring gefahren und dort mit den Formel 1 Autos der ehemaligen Monopolisten und Frühstarter um die Wette gefahren. Dabei haben sie sich gewundert, dass sie nicht gewinnen können. Vor einigen Jahren sind dann einige dieser kleineren, jüngeren Betreiber darauf gekommen, dass es doch auch für Ralleysport ein Publikum und zahlende Gäste gibt. Also, warum auf dem Hockenheimring fahren? Es gibt ja auch Ralleystrecken mit Schotterpisten, Wald usw. Dort ist man mit dem Ralleyauto wesentlich besser aufgehoben. Das heißt, die Strategien der Mobilfunkbetreiber der ersten Welle unterscheiden sich ganz wesentlich von den Strategien der Betreiber der zweiten Welle. Wir als E-Plus sehen uns als Operator der zweiten Welle, und somit fahren wir auch Ralley. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass wir zum ersten keinen monopolistischen globalen Markenansatz haben und brauchen. Wir glauben nicht, dass eine Marke nach dem Motto „one size fits all“ unser Erfolgsgeheimnis sein kann. Vom Nordpol bis zur Südsee eine Marke, die alles tut, ist nicht die passende Lösung für uns. Wir glauben, dass es eine Zielgruppenorientierung gibt, die auch eine erfolgreiche Mehrmarkenstrategie zulassen kann. Das praktizieren wir als wesentlicher Bestandteil unserer Strategie. Zweitens sehen wir uns nicht als Technologieführer. Diese Branche war ja von Anfang an getrieben durch, ich sage es etwas übertrieben, eine gewisse Innovationsparanoia. Das Paradigma war nicht, was braucht der Kunde, sondern: Was ist technisch möglich? Das hat die Branche gemacht, und das hat die Branche erfunden. Es hat nur in vielen Fällen keine Kunden gegeben, die dann auch dafür bezahlt haben. Wir als Mobilfunkbetreiber der zweiten Welle können es uns nicht leisten, und wollen es auch nicht, uns frühzeitig in Technologieabenteuer zu begeben. Daher konzentrieren wir uns auf die Kerndienstleistungen, für die es jeweils im Markt eine etablierte Nachfrage gibt. Diese Kerndienstleistungen bieten wir zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis an. Und weil wir im Technologiebereich, wie wir es nennen, eine Smart-Follower-Strategie fahren, können wir uns auch viele Kosten sparen, die in frühzeitige Investitionen gehen und die dann auch noch mit Wartungskosten verbunden sind. Mit diesem Ansatz können wir daher Kostenführer sein. Also: Entscheidend für ein Unternehmen, das erfolgreich am Markt agieren will, ist die Beantwortung der Fragen: Was sind unsere Wettbewerbsvorteile? Was können wir als Operator der zweiten Welle besser als alle anderen im Markt. Oder was wollen wir besser machen können? Das sind zwei Dinge.
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Moderation: Heinz Thielmann
E-Plus Strategie: Kunde im Fokus Nicht das technisch Machbare treibt den Markt an, sondern immer der Kundenwunsch Mehrmarkenstrategie sorgt für klare Ansprache der
verschiedenen Zielgruppen Günstige Preise und einfache Tarifstrukturen sind die
Grundlage für alle Angebote
Konzentration auf Kerndienstleistungen ± Produkte und Services, die den Kundenbedürfnissen entsprechen Follower-Strategie bei Produktinnovationen:
nachgewiesene Kundennachfrage als Grundlage.
2
E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG | Michael Krammer | Münchner Kreis | 22.11.2006 |
Bild 1
Erstens: Wir beherrschen die Mehrmarkenstrategie (Bild 1). Neben unseren Eigenmarken und unseren eigenen Vertriebskanälen auch im Sinne eines effizienten Reselling – also Weiterverkaufs – über Partner, die aus völlig anderen Branchen kommen, aber nun auch unser Produkt verkaufen.
Kundensegmentierung und Markenvielfalt Neue Eigen- und Partnermarken erreichen fast 3,6 Millionen Kunden BASE ist 71% der
2.850
Deutschen ein Begriff 88% aller simyo-
2.046
Kunden haben simyo bereits weiterempfohlen AY YILDIZ ist bei 79%
der Zielgruppe bekannt.
1.079
98 Jun
Dez 2005
3
Bild 2
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3.586
Neukunden in Tausend
Mrz
Jun 2006
Sep
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Zweitens: Wir können auf der Basis unserer Smart-Follower-Strategie Kostenführer sein in diesem Markt und entsprechende Endkundenpreisvorteile daraus realisieren. Was machen wir daraus? Welche kundenrelevanten Services und Produkte? Solche, die tatsächliche Nachfrage haben und die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Markt bieten. Dass das ganz gut funktioniert, zeigen die letzten fünf Quartale (Bild 2). Wir haben in den neuen Marken über den Mehrmarkenansatz in Verbindung mit der Preis-Leistungs-Führerschaft bis zum Ende des 3. Quartals 2006 3,6 Mio. neue Kunden in diesen neuen Marken gewonnen. Auf der Ergebnisseite konnten wir durch die Konzentration auf den „Ralleysport“ 21% mehr Kunden gewinnen, unser operatives Betriebsergbenis EBITDA um 49% und den Serviceumsatz um 10% steigern. Eine Umsatzsteigerung in einem Markt, der tendenziell umsatzmäßig nicht mehr wächst. Und schließlich konnten wir auch noch unsere Gewinnmarge um 10%-Punkte steigern.
Ziel: Bester Herausforderer bleiben Ausbau der zielgerichteten Mehrmarkenstrategie :HLWHU3XOO´- statt Push-Marketing Stärkung und Ausbau des Markenportfolios bei weiterhin
klarer Ausrichtung der Marken auf Kundensegmente
Verteidigung der Preisführerschaft Niedrige Preise im Sinne von "Mehrwert fürs Geld" Forderung nach kosten- und wettbewerbsgerechten
Terminierungsentgelten
Kostenführerschaft und "Smart Follower"-Strategie Kosteneffizienz: Kompensation der Lücke zwischen
Preisreduzierung und erhöhter Nutzung Anbieten neuer Technologien nur bei echter Nachfrage, vertretbaren
Investitionen und attraktivem Umsatzpotenzial. 5
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Bild 3
Wir haben den Pfad gefunden, auf dem wir mit unseren Voraussetzungen erfolgreich sein können (Bild 3). Wir sprechen damit jene Zielsegmente an, die tatsächlich auch das schätzen, was wir ansprechen und anbieten.
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Moderation: Heinz Thielmann
Ausblick Mehr Wandel, mehr Wettbewerb Die Endkundenpreise werden weiter fallen Erlöse aus Terminierung und Roaming sinken weiter Der Mobilfunk-Discount wird sein Marktpotenzial
ausschöpfen und weiter wachsen Neue Angebote und stärkere Kundenorientierung
führen zu einer beschleunigten Substitution von Festnetzgesprächen.
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Bild 4
Wie geht die Entwicklung aus unserer Sicht in Deutschland, weiter? Es wurde zwar hier im Eingangsstatement von meinen Vorrednern gesagt, in Deutschland herrscht Wettbewerb (Bild 4). Ja, natürlich herrscht Wettbewerb. Aber im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist Deutschland nach wie vor ein Hochpreisland beim Mobilfunk. Die durchschnittlichen Mobilfunkpreise liegen im Faktor 4 über den durchschnittlichen Festnetzpreisen, und daher sind auch nur knapp 20% der gesamten Telefonieminuten Mobilfunkminuten und noch mehr als 80% der gesamt gesprochenen Minuten Festnetzminuten. Der Europadurchschnitt liegt hier bei 45% im Mobilfunk, und die weit entwickelten Mobilfunkländer halten bereits deutlich über 60% des Minutenanteils in den Mobilfunknetzen. Das ist eine Entwicklung, die wir für Deutschland sehen. Dazu ist es aber erforderlich, die Preise nach unten zu bringen sowie die Produktattraktivität und auch die Einfachheit der Produkte zu steigern. Damit kann dieses Wachstumspotenzial für den Gesamtmarkt, aber auch für E-Plus gehoben werden. Die Absenkung der Terminierungsentgelte ist auf der einen Seite ein Umsatz reduzierender Effekt für die Mobilfunkbranche. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Chance, eben genau das Preisniveau nach unten zu bringen, um damit die Elastizitätseffekte zwischen Preisverfall und Nutzungssteigerung im positiven Sinne auszunutzen. Auch die Roamingpreise werden weiter fallen. Ebenfalls ein Umsatz dämpfender Effekt in Summe, aber eben auch ein nutzungssteigernder.
5 Podiumsdiskussion: Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg
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Aus meiner Sicht ist das große Wachstumspotenzial für heute und für morgen, also für die nächsten eineinhalb Jahre für den Mobilfunk die Substitution der Sprachtelefonie im Festnetz. Mittelfristig, über das Jahr 2007, 2008 und folgende hinaus, kann dies auch eine Teilsubstitution des Festnetz-Internetanschlusses via ISDN oder DSL durch den Mobilfunk, sein. Auch diese Entwicklung sehen wir bereits in einigen Ländern. Zusammenfassend gesagt: Es gibt mehrere erfolgreiche Strategien in Mobilfunkmärkten. Wirklich erfolgreiche Strategien haben sich erstens an die Voraussetzungen im Markt und im Unternehmen zu halten, und zweitens müssen sie konsequent umgesetzt werden. Wir sehen sinkende Preise und eine erhöhte Nutzung im Markt und somit durchaus das Potenzial, über eine Festnetz-Substitution sowohl in der Sprachtelefonie als auch mittelfristig bei den Datendiensten in Zukunft weiter zu wachsen. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Krammer. Nun bitte Herr Rosenberger. Herr Rosenberger: Rückblickend konnte zunächst keiner absehen, welche Erfolgsgeschichte sich hinter dem Mobilfunk verbergen würde. Der Beginn des Mobilfunks geht einige Jahre zurück. Die Vergabe der GSM Lizenz erfolgte im ersten Schritt an die Telekom und anschließend an den damals ersten privaten Anbieter Mannesmann Privat. Überall wurde von Autotelefonen und einer Marktgröße von drei bis vier Millionen Kunden gesprochen, die dieses System einmal in Deutschland haben würde. Betrachtet man den Markt aus heutiger Sicht zwölf Jahre später, so zeigt sich deutlich: Mobilfunk stellt in der Technologiebranche die Innovationsgeschichte schlechthin dar. Es ist die Innovation, die sich am schnellsten durchgesetzt hat. Mir ist keine Technologie bekannt, die es in diesem Zeitrahmen geschafft hat, eine 100%ige Penetration zu erreichen. Zudem handelt es sich um eine europäische Erfolgsgeschichte. Nur in wenigen anderen Märkten außerhalb von Europa hat sich diese Innovation so schnell durchgesetzt. In diesem Zusammenhang möchte ich z.B. auf Amerika verweisen. Selbstverständlich war der Dienst zunächst auf das Thema „Telefonie“ beschränkt. Sie alle erinnern sich möglicherweise an Ihr erstes Telefon, das neben Telefonieren kaum SMS richtig beherrscht hat. Im Laufe der Zeit sind die Telefoniebedürfnisse der Kunden gestiegen. Heute stellt das Mobiltelefon einen universellen und mobilen Zugang zu den Telekommunikationsnetzen dieser Welt aber auch zu allen möglichen Infos, Multimedia, E-Mails und Businessanwendungen dar. Mit dem Erreichen dieser Penetration haben sich die Wachstumsmöglichkeiten dramatisch verändert. Bis zum Zeitpunkt der vollständigen Durchdringung des Marktes war ein Wachstum relativ einfach. Die lückenlose Penetration haben die inzwischen vier Netzbetreiber und die Serviceprovider sehr schön geschafft. Nun
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Moderation: Heinz Thielmann
stellte sich die Frage: Was passiert, wenn jeder ein Telefon besitzt? Man kann natürlich sagen, dass jeder Kunde lediglich ein bisschen mehr telefonieren muss. In Deutschland sind die Mobilfunkpreise im Vergleich zum europäischen Ausland und zum Festnetz immer noch als recht hoch einzustufen. Genau an diesem Punkt müssen wir ansetzen. Wir müssen die Preise senken. Die Schwierigkeit liegt in der Senkung der Preise und in einer dennoch positiven Entwicklung für den Markt. Dieser Spagat ist uns im letzten Jahr noch nicht ganz gelungen. Aus diesem Grund stagniert der Markt derzeit. Es existieren einige Anzeichen, die herausstellen, dass der Markt wieder anspringt. Ich würde nun gerne zwei Indikatoren und Wachstumstreiber herausgreifen. Der erste Wachstumstreiber ist UMTS. Wenn heute über UMTS geschrieben wird, dann ist man sich nicht ganz einig, ob es eine Erfolgsgeschichte oder keine Erfolgsgeschichte ist. Gerne wird darüber diskutiert, mit welchen Milliardenbeiträgen vor einigen Jahren die Lizenzen ersteigert worden sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass UMTS ein Erfolg wird. Letzten Endes sind es drei Dinge, die den großen Unterschied zwischen UMTS und dem alten GSM System ausmachen. An erster Stelle steht die Bandbreite. Mit UMTS steht den Kunden eine ganz andere Bandbreite als mit GSM zur Verfügung. Die Bandbreite ist deutlich höher und erlaubt dadurch ganz andere Formen der Anwendung und der Nutzung. Das zweite ist die Kapazität. UMTS bietet viel mehr Kapazität als GSM und erlaubt somit auch eine breitere Palette von Anwendungen. Als letzten Punkt möchte ich das Thema „IP“, die Art und Weise wie Anwendungen entwickelt werden, anführen. Mit der neuen Technologie UMTS bietet sich eine Vielzahl neuer Entwicklungsmöglichkeiten, die wiederum neue Dienste mit sich ziehen. Diese wären in der Vergangenheit auf der Basis von GSM nicht umsetzbar gewesen. Wenn man im GSM Netz neue Dienste entwickeln wollte, so musste man die Dienste von der Systemtechnik bis zum Mobilfunkgerät einmal durchdesignen. Alle „Player“ in dieser Wertschöpfungskette mussten mitspielen, damit ein neuer Dienst funktionieren konnte. Mit IP ist das nicht mehr notwendig. Da gibt es viel mehr Wettbewerb auf den einzelnen Wertschöpfungsstufen, und es gibt viel mehr Möglichkeiten, neue Dienste zu realisieren. Vor diesem Hintergrund bieten wir als Mobilfunker mit UMTS eine neue Plattform für Dienste, die natürlich auch die Sprache umfasst. Die erfolgreichen Anwendungen, die Sie schon heute im Markt sehen, sind BlackBerry oder andere Push E-Mail Funktionen, die wir nicht mehr missen wollen und die jetzt auch in den Massenmarkt gehen. In Bezug auf das Thema Mobile Music, Fulltrack Music Download zeigt sich deutlich – die Namen, die man in der Presse sehr häufig liest, sind Namen wie i-Tunes oder auch Microsoft. Beide Anbieter stehen in diesem Bereich sehr stark im Vordergrund. Werfen wir einen Blick auf den echten deutschen Markt für Fulltrack Music Download. Dort präsentiert sich Vodafone mit der Plattform UMTS auf Platz 3. Der Abstand zu i-Tune beträgt vielleicht ein, zwei Prozent. Vergleichsweise möchte ich auf den norwegischen Markt verweisen. Dort beherrscht i-Tunes das Geschäft mit einem Marktanteil von über 90%.
5 Podiumsdiskussion: Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg
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Der Durchbruch von UMTS ist da. Wir haben weit über 2½ Mio. Kunden bei Vodafone, die UMTS nutzen. Mehr als 300.000 davon gehen regelmäßig mit ihrem Notebook online und wenn man sich da sowohl die Portalnutzung anguckt als auch ein Entertainment Angebot wie Mobile TV, dann wird deutlich, dass der Verbraucher nicht nur die Technologie goutiert, sondern auch die Dienste gern nutzt. Auf das Jahr hochgerechnet bringt das einen Umsatz von ungefähr ½ Mrd. Das sind immerhin schon fast 7½ % unseres Gesamtumsatzes. Wir finden, das sind durchaus ermutigende Zahlen. Das zweite Thema, was damit einhergeht, wenn man die Märkte draußen betrachtet, ist natürlich das „Festnetz“. Nur 20% der telefonierten Minuten laufen über den Mobilfunk, 80% der Minuten über das Festnetz. Der Festnetzmarkt hat eine ähnliche Größenordnung wie der Mobilfunkmarkt, d.h. der Mobilfunkmarkt hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Er hat mittlerweile eine Größe von 25 Mrd. erreicht. Dem gegenüber steht der Festnetzmarkt, mit seiner Sprachtelefonie und seinem Internetanschluss. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass ein Kunde unterwegs stets zum Mobiltelefon greift und zuhause das Festnetztelefon zur Hand nimmt. Aus diesem Grund haben wir ein zweites ganz wichtiges Innovationsprojekt an den Start gebracht, den Angriff auf das traditionelle Festnetz. Zu diesem Zweck etablieren wir derzeit die gesamte Vodafone-Zuhause Produktfamilie, die Ihnen sicherlich bekannt ist. Mit Vodafone Zuhause haben Sie die Möglichkeit Ihre komplette Festnetztelefonie über Ihr übliches Mobiltelefon laufen zu lassen. Unser ansprechendes Angebot begeistert mittlerweile bereits mehr als 1,4 Mio. Kunden. Die Einführung der neuen Produkt-Familie Zuhause wirkt sich selbstverständlich positiv auf die Nutzung der Kunden aus. Wir beobachten einen deutlichen Anstieg. An dieser Stelle schlägt sich der Bogen zurück zum Thema UMTS. Der Nutzungsanstieg ist wirtschaftlich nur sinnvoll, wenn entsprechend leistungsfähige Netze mit hoher Qualität zur Verfügung stehen. UMTS stellt eine wunderbare Plattform dar, die innovatives Agieren ermöglicht. Mit UMTS lassen sich neue signifikante Märkte erschließen. Auf der anderen Seite stellt UMTS die notwendigen Kapazitäten für die Ablösung des Festnetzes bereit. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Rosenberger. Dann möchte ich Herrn Gröger bitten. Herr Gröger: Grüß Gott, meine Damen und Herren, als gebürtiger Münchner darf ich Sie beim Münchner Kreis wohl mit diesen Worten begrüßen. Ich bin nun das fünfte Jahr bei O2 und damit der dienstälteste deutsche Mobilfunkchef. Mittlerweile ist hier ja nicht nur von mir, sondern auch von allen anderen schon fast alles gesagt worden. Insofern weiß ich nicht recht, wie wir die Attraktivität unserer heutigen Reden für Sie hoch halten sollen. Besonders leid tut mir Herr Dr. Lautz, der als vierter Redner
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kaum noch die Chance hat, den Statements seiner Vorredner etwas Neues hinzuzufügen. Dennoch würde ich gerne meine Vorstellungen zu ein paar Punkten darlegen. Im Mobilfunkmarkt zeichnen sich gerade zwei wesentliche Entwicklungen ab: erstens ist der Preis stark unter Druck geraten und zweitens gibt es neue, interessante Telekommunikationstechnologien. Zu meinem ersten Thema, dem Preis: Derzeit beobachten wir – und das hat mit Terminierungsentgelten erst einmal nichts zu tun – einen signifikanten Verfall der Endkundenpreise. Das Statistische Bundesamt spricht von durchschnittlich 12%. Gleichzeitig telefonieren die Kunden aber nicht mehr als früher, d. h. die Preiselastizität ist kleiner als 1,0. Ich habe den Eindruck, dass uns die Kunden in puncto Preisverfall nicht ganz über den Weg trauen, weil sie seit zehn Jahren den Eindruck haben könnten, wir sagen ihnen nicht die ganze Wahrheit. Warum? Nun, wir haben sie mit attraktiven Signalpreisen in die Läden gelockt, doch zu jedem Tarif gab es einen langen Sternchentext, der mehr oder weniger nachvollziehbare, teurere Ausnahmen festlegte. Daher sollten wir uns nicht wundern, wenn der Kunde eine Preissenkung nicht sofort gutgläubig annimmt. Gegenwärtig liegt die Preiselastizität in Deutschland statistisch bei 0,86. Die Hoffnung, dass sie sich dem Wert 1,0 annähert, haben wir spätestens seit der Erfindung der Flatrates aufgegeben. Flatrates deckeln den Umsatz nämlich entscheidend – was betriebswirtschaftlich in einem stark umkämpften Markt nicht ganz unriskant ist. Doch wir müssen uns auch in anderen Punkten fragen lassen, ob unser Marketing immer das Richtige tut: derzeit haben wir angeblich eine Marktpenetration von über 100%. Das stimmt aber so nicht. Tatsache ist vielmehr, dass wir nur rechnerisch inzwischen genauso viele SIM-Karten wie relevante, potentielle Kunden haben. Mit dem Handy telefonieren nämlich nur ca. 70%. Darüber hinaus vernachlässigt die Telekommunikationsbranche insgesamt bestimmte Zielgruppen: z. B. sind wir bei den über 50-jährigen Frauen kaum vertreten. Es gibt also in unserer Branche noch viel Verbesserungspotenzial. Zurück zu meiner anfänglichen Feststellung: die Preise gehen nach unten. Als guter Manager muss man erstens darauf reagieren, indem man die Kosten weiter senkt – was zwar ein wenig mühsam, aber auch nicht weiter schwer ist. Zweitens muss man neue Umsatzfelder erschließen, die bessere Wachstumsmöglichkeiten bieten. In unserer Branche ist das nicht ganz einfach, weil die Innovationszyklen bekanntlich kurz, aber die Investitionszyklen lang sind. Das zeigt z. B. der Aufbau der Netzwerke der zweiten und dritten Generation. Zu meinem zweiten Thema, den Technologien: Schon jetzt gibt es neue Technologien mit dem Potenzial, die aktuellen abzulösen, bevor diese sich wirtschaftlich
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ausgezahlt haben. Fraglich ist allerdings, welche davon sich wirklich durchsetzen werden. Brauchen wir EDGE? Brauchen wir HSDPA? Brauchen wir HSUPA? Was machen wir mit Voice over IP oder DVB-H? Wie Sie wissen, hat sich die Deutsche Telekom intensiv mit WiMax beschäftigt. Inzwischen ist die Telekom zwar davon abgekommen, aber zuvor hat sich der ganze Markt noch gegenseitig damit verunsichert. Ich bin der Ansicht, dass wir alle die neuen Technologien erst einmal verstehen sollten, bevor wir auf ‚neue Pferde’ setzen. Außerdem müssen wir anfangen, stärker in Applikationen statt in Technologien zu denken. Ein Beispiel dafür ist MMS: wir alle dachten einmal, dass MMS die logische Nachfolgetechnologie von SMS ist. Inzwischen haben wir nach der Anfangseuphorie wohl verstanden, warum MMS die Erwartungen nicht erfüllt hat. Nicht unproblematisch sind in unseren Augen auch die IP-Technologien. Nach umfangreichen Investitionen in UMTS kann ich nicht verhehlen, dass uns die Ankündigungen von VoIP-Anbietern nachdenklich stimmen. Denn sobald wir die Hoheit über unsere Tarife verlieren, geraten auch unsere Geschäftspläne unter Druck. Angesichts der vielen neuen Technologien stelle ich mir die Frage, ob wir inzwischen nicht besser von einem Kommunikationsmarkt statt von einem Mobilfunkmarkt sprechen sollten. Das stand mit dem Festnetzsubstitut Genion und der Homezone bei O2 bereits im Raum, als ich damals die Funktion des CEO übernommen habe. Mit Blick auf das Marketing ist Genion in jedem Fall ein intelligenter Schachzug gewesen: durch ein günstiges Mobilfunkangebot haben wir dem Festnetz ein paar schöne Anteile geklaut. Trotzdem wird ein Festnetz dem Mobilfunk in der Sprachqualität und im Preis immer überlegen sein. Und wenn die Mobilfunkanbieter versuchen würden, die Sprachqualität des Festnetzes durch „Deep IndoorCoverage“ zu kopieren, wäre das ein ziemlich riskantes Investment. Das heißt im Klartext: um gegen ein etabliertes Festnetz der Deutschen Telekom anzukommen, wird ein reines Mobilfunknetz nicht ausreichen. Stattdessen muss man sehen, dass man auf anderem Wege in die Festnetz-Infrastruktur hineinkommt. Die Lösung wäre ein integriertes System. Trotzdem – und das wird heute an jeder Universität gelehrt – werden die leitungsbasierten Netzwerke immer über eine größere Bandbreite verfügen als die Mobilfunk-Netze, selbst wenn sie mit HSDPA oder HSUPA aufgerüstet würden. Unabhängig von Technologien und Netzen müssen wir nach wie vor in erster Linie den Bedarf der Kunden verstehen und ihn zufrieden stellen. Ob das nun leitungsbasiert oder über die Luft geschieht, ist dabei erst einmal zweitrangig. Um diese hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen, haben wir nicht nur unser Spektrum schon früh in Richtung DSL erweitert – wir versuchen auch verstärkt, mit den Kunden einen Dialog zu führen, in dem wir vor allem über Bedürfnisse und nicht so sehr über die Technik reden. Grundsätzlich bieten wir alles an, was aus Telekommunikations-
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sicht möglich ist: vom einfachen Pre-Paid-Handy bis zum IP-TV – wenn die Kunden genau das haben möchten, dann garantieren wir, dass wir dies über kurz oder lang auch anbieten werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns vom Mobilfunk-Netzbetreiber zu einem All-in-One-Kommunikationsdienstleister entwickeln müssen. Voraussetzungen dafür sind die Erweiterung des Angebotsportfolios und eine konsequente Weiterentwicklung der Kundenkommunikation. Statt bloß zu sagen: „Schau, lieber Kunde, auch wir haben Festnetz.“, sollte die Botschaft besser lauten: „Was willst Du machen? Willst Du Musik, Entertainment, Sprache usw. nutzen? – Egal was, wir bieten Dir die entsprechende Technik dazu!“. Neben einem umfangreichen Produktangebot ist auch ein exzellenter Kundenservice entscheidend im Wettbewerb. Schließlich haben wir die Kunden mit sehr viel Geld angeworben. Dann sollten wir unsere Bestandskunden auch dauerhaft zufrieden stellen statt sie nach einigen Wechselzyklen wieder teuer als Neukunden gewinnen zu müssen. Zu einem verbesserten Kundenservice gehört für mich z. B. die Abschaffung der IVRs in den CallCentern, damit die Kunden nicht erst unzählige Fragen beantworten müssen, bevor sie dann endlich zur – hoffentlich – richtigen Person durchgestellt werden. Jeder Kunde sollte sich verstanden und gut aufgehoben fühlen. Dabei spielt die persönliche Betreuung eine zentrale Rolle. Der Preis allein wird nicht ausreichen, um Kunden nachhaltig zu binden. Denn letztlich suchen die Kunden meiner Erfahrung nach nicht das billigste Angebot, sondern das fairste. Sie wollen einen vernünftigen, preiswerten Anbieter mit gutem Service. Wenn Qualität und Preis in einem guten Verhältnis stehen, dann entscheiden sich die Kunden auch gern für das entsprechende Produkt oder den Service. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Gröger zu diesen klaren Statements, die viel Anlass zur Diskussion geben werden. Dr. Lautz: Zunächst ein paar Worte zu meinem Werdegang, der seit 1995 eng mit dem deutschen Mobilfunk- und Telekommunikationsmarkt verbunden ist. Ich war lange Zeit bei Arcor tätig, bevor ich dann die Leitung eines Internetproviders in München übernommen habe. Seit nunmehr vier Jahren bin ich bei T-Mobile und mittlerweile verantwortlich für das Privatkundensegment in Deutschland.
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T-Mobile behauptet sich im schwierigen Umfeld als Marktführer. Marktführerschaft erfolgreich verteidigt Über 686.000 Neukunden in 2006 Umsatz Q3/2006 leicht über Vorquartal 500.000 Bestands- und Neukunden in den neuen Tarifen Basix, Relax 400, Relax 1000 und Flatrate Max Mehr als 800.000 T-Mobile@home Kunden Stabile ARPU Entwicklung, Postpaid ARPU über Vorquartal
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Bild 5
Bevor wir jetzt in medias res gehen und ich zu meinen Thesen komme, will ich Ihnen gern noch kurz umreißen, wie T-Mobile derzeit positioniert ist. Ein zentrales Thema für uns ist die Marktführerschaft, die wir auch im letzten Quartal wieder erfolgreich verteidigen konnten. Wir bedienen derzeit 30,7 Mio. Kunden in Deutschland. Neben dem Kundenwachstum steht das Umsatzwachstum als Herausforderung auf unserer Agenda und auch hier können wir auf eine positive Geschäftsbilanz schauen. Gegenüber dem Vorjahr ist es uns gelungen, den Umsatz von Quartal zu Quartal zu steigern (Bild 5). Das ist ein wichtiger Indikator dafür, dass wir mit unseren Angeboten und unserem Kundenservice auf dem richtigen Weg sind. Wir haben zum August dieses Jahres eine große Tarifinitiative gestartet, die großen Zuspruch gefunden hat und mit der wir bislang eine halbe Million Kunden gewinnen konnten. Zu nennen sind hier insbesondere die Flatrate Max und Relax 1000 mit wirklich sehr günstigen Minutenpreisen. Auch damit haben wir großen Zuspruch gefunden. Ich werde darauf später noch etwas näher eingehen, speziell auf das Thema Tarife. Stichwort: Verknüpfung von Festnetz und Mobilfunk. Hier stehen wir im Konzern Deutsche Telekom vor einer besonderen Herausforderung. Eine Herausforderung und Anforderung des Marktes, die wir bei T-Mobile mit dem Service T-Mobile@home beantwortet haben. Damit können Kunden mit ihrem Handy zuhause und in einem Umkreis von bis zwei Kilometer für nur vier Cent die Minute ins deutsche Festnetz telefonieren. Derzeit nutzen bereits mehr als
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800 000 Kunden T-Mobile@home und telefonieren damit mobil zu festnetzgünstigen Preisen. Ebenso erfreulich ist, dass wir eine stabile Entwicklung des ARPU – sprich des durchschnittlichen Monatsumsatz je Kunde – vorweisen können. Wir führen das auf unsere attraktiven, klaren Angebote zurück. Insbesondere im Post Paid Bereich, also bei den Vertragskunden, ist der ARPU gegenüber dem Vorquartal sogar weiter gestiegen.
Das Ziel von T-Mobile Angesehenstes Dienstleistungsunternehmen
Überragende Produkt- und Servicequalität
Bestes Preis- / Leistungsverhältnis
„T-Mobile bietet mir alle Dienste die ich brauche, den besten Service und das beste Netz!“
„Bei T-Mobile kann ich sorglos telefonieren, soviel ich will, weil Preis und Leistung stimmen“
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Bild 6
Was wollen wir erreichen? Was sind die Ziele von T-Mobile? Unser Hauptziel ist es, das angesehenste Dienstleistungsunternehmen in der Mobilfunkbranche zu werden. Das ist für uns ein zentrales Differenzierungsmerkmal (Bild 6). Und wie wollen wir das erreichen? Indem wir in der Branche und zu aller erst in der Kundenwahrnehmung führend in Sachen Service und Dienstleistungen dastehen. Das heißt zunächst einmal, dass wir eine überragende Produkt- und Servicequalität bieten wollen. T-Mobile sollte hier meiner Meinung nach den eingeschlagenen Weg weitergehen. Das heißt: Wir bieten Kunden die Dienste und Produkte, die sie wirklich wünschen und die sie vor allem einfach nutzen können. Das Stichwort Simplicity – Einfachheit in der Nutzung – ist hier ganz wesentlich zu nennen. Neben exzellenten Produkten und Services ist das Thema „bestes PreisLeistungs-Verhältnis“ für uns die zweite Erfolgskomponente. In vielen Segmenten steht T-Mobile bereits für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Markt und diese Position müssen wir konsequent ausbauen. Dabei geht es nicht darum, stets der
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Billigste zu sein, sondern die beste Leistung zu einem möglichst günstigen Preis zu bieten. Meine Damen und Herren, lassen Sie mich auf dass Thema „Preise“ sowie vier weitere Punkte genauer eingehen: „neue Dienste und Wachstumsfaktoren“, das Thema „Kundenservice“, die „Chancen innerhalb des Konzerns“ und last but not least das Thema „Qualität“ und hier insbesondere die Netzqualität.
1. Einfach strukturierte, günstige Preise steigern Mobilfunk-Nutzung. Für jede Zielgruppe kostet das für sie relevante Leistungsmerkmal weniger als 10 Cent Mit Relax 1000 ab 6 Cent in alle Netze telefonieren Max: Für 0 Cent/Minute in die gesamte T-Community telefonieren und SMS versenden
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Bild 7
Ich beginne mit den Preisen. Günstige Preise steigern die Mobilfunknutzung – das ist ohne Frage richtig und da kann ich mich insbesondere auch Herrn Grögers Ausführungen nur anschließen (Bild 7). Aber bei einer Preiselastizität von kleiner als eins, heißt das nicht automatisch, dass man mit über Preissenkungen den Umsatz steigert. Parallel zum Preis ergibt sich daraus die Herausforderung, die Nutzung des Handys attraktiver zu gestalten. Im Geschäftskundenumfeld ist das heute bereits Realität: Ich nutze mobile Kommunikation, wann immer ich sie brauche. Diese Nutzungsfälle kann ich wunderbar einfach meinen Mitarbeitern und Kunden erklären. Bestes Beispiel sind die Vorzüge des BlackBerry® für den beruflichen Alltag. Mit dem schnellen E-Mail Service von BlackBerry® können Firmen die Effizienz ihrer Mitarbeiter steigern, denn egal, wo sie sind – mit dem BlackBerry® können sie unterwegs arbeiten, Kundenanfragen beantworten und auch auf das Firmennetz zugreifen. Kurzum: Das Return-on-Investment beim BlackBerry® stimmt – die Investition lohnt sich.
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Im Privatkundenbereich sieht das häufig noch anders aus. Mobil zu telefonieren und zu surfen ist aus Sicht vieler Verbraucher immer noch teuer. Diese Wahrnehmung ändert sich seit einigen Monaten rasant. Kunden nutzen mobile Telefonie nicht mehr ausschließlich, um kurz mitzuteilen, wo sie gerade sind oder ob sie gleich nach Hause kommen. Nein, sie nutzen zunehmend auch Wartezeiten – in Warteschlangen, in der Bahn – oder auch bei längeren Autofahrten, um ausführliche Gespräche zu führen … Diese Entwicklung zu einer intensiven Nutzung ist eindeutig und wir haben den Trend durch zahlreiche Preismaßnahmen unterstützt. In vielen Tarifen können unsere Kunden bereits für unter zehn Cent die Minute in alle deutschen Netze, das heißt ins deutsche Festnetz und in alle deutschen Mobilfunknetze, telefonieren. Das ist eine Hausnummer, die zeigt, dass der Preisabstand zum Festnetz immer mehr schrumpft. Mit einer Flatrate und einem Minutenpaket wie Relax 1000 sind wir bereits an dem Punkt, wo der Kunde das Handy wirklich sorgenfrei benutzen kann, die Gespräche sind, egal wie lange, schon bezahlt.
2. Führend bei Diensten: mobiles Breitband als Wachstumstreiber. Mit unterwegs und zu Hause im World Wide Web surfen Per Handy E-Mails austauschen MobileTV Dienst bringt Fernsehen aufs Handy, zum Beispiel mit Bundesliga-LiveÜbertragungen
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Bild 8
Das zweite entscheidende Thema für künftiges Kunden- und Umsatzwachstum sind die neuen Dienste (Bild 8). Für uns zählt insbesondere das mobile Internet zu den Wachstumstreibern. Mit web’n’walk haben wir vor einem Jahr begonnen, die Erfolgsgeschichte des mobilen Internets zu schreiben. Als erster Netzbetreiber in Deutschland haben wir unseren Kunden den mobilen Zugang via Handy zum freien Internet verschafft. Bereits jetzt zählen wir über eine halbe Millionen private Teilnehmer, die aktiv web’n’walk nutzen. Web’n’walk heißt unterwegs, praktisch
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überall, via Handy, Smartphone oder Laptop auf das Internet und auf dessen Content zuzugreifen. Auch mit dem Handy kann ich heute sehr bequem ins Internet gehen. Es gibt schon sehr viele Contentanbieter, die ihre Webseiten speziell für den Abruf via Handy aufbereitet haben und automatisch generieren, wenn ein Zugriff per Mobiltelefon erfolgt. Im Hinblick auf die mobile Bereitstellung von Internetseiten gibt es ganz tolle Entwicklungen und ebenso vielversprechende Use Cases. Zum Beispiel das Thema Web 2.0, das wir für das Handy öffnen. Sie können heute schon Angebote wie YouTube, Flickr oder andere Plattformen der Web-Community in der einen oder anderen Form via Handy abrufen. Sie kennen den große Unterschied zum „alten“ Internet: Die Inhalte werden bei Web 2.0 nicht von großen Inhalte-Anbietern bereitgestellt, sondern von den Internetnutzern selbst. Das ist ein Riesentrend, den wir auch im Mobilfunk als bedeutenden Wachstumstreiber sehen. Als zweiten Wachstumsmotor, ebenfalls verbunden mit dem mobilen Internet, sehen wir das Thema E-Mail. Mobile E-Mail ist bereits jetzt eine Erfolgsgeschichte, wenn ich mir den Businessbereich anschaue. Und es zeichnet sich auch für den Privatkundenbereich eine ähnliche Erfolgsstory ab. Ich kann heute schon phantastisch einfach E-Mails mobil abrufen. Das Thema Konfiguration spielt hier weit weniger eine Rolle wie zu den Anfängen von MMS – also dem Empfang und Versand von Bildnachrichten. Es gibt sehr viele Mobilfunkgeräte, auf denen die EMail Clients und die Zugänge zu den großen E-Mail-Anbietern wie T-Online, bereits vorkonfiguriert sind. Das ist entscheidend für die einfache Nutzung und Akzeptanz von mobilen E-Mails. Aus unserer Sicht verspricht das Thema mobile E-Mail große Wachstumsaussichten.
3. Mehr Kundennähe durch Service und neue Treueprogramme. Deutliche Erhöhung der Anzahl der T-Punkte in Deutschland Telefonische Kundenbetreuung durch Service Center im eigenen Unternehmen; 450 Neueinstellungen bis Ende 2007 Neue Treueprogramme für TopVertragskunden und hochwertige Prepaid-Kunden
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Bild 9
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Mit dem dritten Thema werfen wir den Blick ein wenig weiter in die Zukunft (Bild 9). Und damit meine ich die nächsten fünfzehn Monate. Ich spreche von Mobile TV, ein Innovationsthema mit einer hohen Relevanz, insbesondere aus Kundensicht. Hier sind wir als Branche nicht nur im engeren Sinne als Mobilfunkanbieter, sondern in Zusammenarbeit mit den Landesmedienanstalten und den Contentanbietern aufgefordert, ein einheitliches, planbares, stabiles Umfeld zu schaffen, um dieses Kundenbedürfnis auch wirklich zu einem marktreifen Produkt zu bringen. Das wird noch einiges an Arbeit bedeuten und dazu wird es sicherlich noch die eine oder andere Konferenz und Fachtagung geben. Daher möchte ich heute auch gar nicht weiter ins Detail gehen. Fakt ist: T-Mobile sieht in Mobile TV einen Wachstumstreiber der Zukunft. Und damit wären wir schon bei Punkt drei: dem Kundenservice und der Kundennähe. Für die Deutsche Telekom ist das Thema Service das Nr.1 Thema im nächsten Jahr. Es war bereits in diesem Jahr an vorderster Stelle und Renè Obermann hat in seiner Antrittsrede als Vorstandsvorsitzender deutlich gemacht, worum es im kommenden Jahr geht: preisattraktive Angebote und ein exzellenter Kundenservice. Dabei stehen T-Mobile und T-Com in enger Verbindung und gegenseitiger Verpflichtung. Wir haben eine gemeinsame Vertriebsschnittstelle zum Kunden – die T-Punkte und die so genannten T-Partner, unsere Handelspartner. Diese Vertriebsschnittstelle werden wir im kommenden Jahr stark erweitern. Den Expansionskurs haben wir bereits in diesem Jahr eingeschlagen und in 2007 wollen wir noch stärker vor Ort und beim Kunden präsent sein. Denn es geht uns nicht allein um den Vertrieb von Produkten, sondern auch um den Ausbau der T-Punkte als kompetente Serviceschnittstelle. In den T-Punkten und bei den T-Partnern werden Kunden beraten und können sich von unserem Angebot überzeugen. Bei der telefonischen Kundenbetreuung gibt es ebenfalls ein klares Bekenntnis zum weiteren Ausbau. Allein bei T-Mobile sind in diesem Bereich bis zu 450 Neueinstellungen vorgesehen. Also: Das Thema Kundenservice wird nicht nur groß geschrieben, es hat oberste Priorität. Denn unser Service ist ein Wettbewerbsvorsprung und Differenzierungskriterium im Markt. Dazu gehören von der Marketingseite Treueprogramme und Bonusprogramme, die wir für Vertrags- und Prepaid-Kunden einführen und von der Produktseite her Mobilfunkgeräte und Dienste, die nutzer- und bedienungsfreundlich sind. Wir fangen eben nicht erst da an, wo der Kunde eine Frage oder ein Problem hat, sondern wir gehen proaktiv an das Thema heran und integrieren Service bereits in unsere Produkte.
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4. Konsequente Nutzung der Chancen des integrierten Telekomkonzerns.
Bestands- und Neukunden profitieren bei der Buchung der neuen T-Com- und T-Mobile-Tarifen von BündelVorteilen Der Telekom-Vorteil von 50, 100 bzw. 150 € wird über die gesamte Laufzeit des T-Mobile-Vertrages aufgeteilt Die Triple Flat als Hero-Angebot: die 3-fach Flat für echtes Festnetz, Internet und Mobilfunk – für nur knapp 80€ im Monat! 7
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Der vierte Punkt betrifft die Ausschöpfung von Chancen im Konzern (Bild 10). Wir arbeiten über den T-Punkt schon seit Jahren mit unserer Festnetzschwester T-Com zusammen. Diese Zusammenarbeit werden wir weiter intensivieren und Absatzchancen konsequent ausschöpfen – ein Beispiel im aktuellen Weihnachtsgeschäft ist der Telekom-Vorteil. Der Telekom-Vorteil ist ein Rabatt, den wir Kunden gewähren, die sowohl bei T-Com als auch bei T-Mobile Produkte oder Dienste nutzen. So erhalten Kunden bis zu 150 Euro gut geschrieben, wenn sie sich für eines der neuen Komplettpakete von T-Com entscheiden und bei ihrer Mobilfunkkommunikation auf die neuen Tarife von T-Mobile setzen. In diesem Zusammenhang möchte ich hervorheben, dass wir derzeit als einziger im Markt eine so genannte Triple-Flat anbieten. Das heißt: eine echte Telefon-Flat – über das von Herrn Gröger bereits beschriebene hoch qualitative Festnetz der Deutschen Telekom – eine Internet-Flat mit einem DSL Anschluss und mit Max eine Mobilfunk-Flat für ganz Deutschland. Das alles zusammen für rund 80 Euro. Das ist eine Preismarke, die wir im Markt gesetzt haben, und von der wir vor anderthalb, zwei Jahren nicht gedacht hätten, dass wir sie so schnell hätten setzen können. Unsere Triple Flat erfreut sich übrigens reger Nachfrage.
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5. Qualitätsimage: Die starke Basis ist das T-Mobile Netz. Bestes Netz in Deutschland, vielfach ausgezeichnet Erster Betreiber mit komplettem HSDPA-Ausbau im UMTS-Netz Umfassende GSM-Modernisierung mit Qualitäts- und Leistungssteigerungen Einziger Anbieter in Deutschland mit flächendeckender EDGE – Breitbandtechnik
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Meine Damen und Herren, damit komme ich zu Punkt fünf und dem Abschluss meiner Ausführungen: das Thema Qualität und damit das Qualitätsimage, auf das wir aufbauen können (Bild 11). Basis dafür ist unser Netz. Das T-Mobile Netz ist das Fundament und eine der wichtigsten Wettbewerbshebel für unser Produkt und Serviceversprechen. Wir verfügen über ein mehrfach ausgezeichnetes Netz. Wir haben das beste Netz in Deutschland mit sehr hoher Verfügbarkeit und sehr guter Sprachqualität und jetzt auch im Datenbereich das schnellste Netz. Wir können bereits heute über 40 Millionen Menschen mit der mobilen Highspeed-Technologie HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) versorgen. Für den Kunden bedeutet dies eine Zugangsgeschwindigkeit zum Internet mit bis zu 1,8 MBit/s Und in vielen Regionen, die nicht mit HSDPA versorgt sind, beschleunigen wir mit EDGEdie mobile Datenkommunikation. Mit EDGE (EGE; Enhanced Data Rates for GSM Evolution) erreichen wir derzeit weitere 15 bis 20 Millionen Kunden, die mit vierfacher ISDN-Geschwindigkeit im Internet surfen können. Wir wollen zwar nicht zu sehr in diesen technischen Dimensionen reden, aber hier im Raum gibt durchaus eine starke Nutzergruppe oder besser gesagt Community, die genau diese Fakten interessieren. Wir haben als T-Mobile das Thema EDGE als Differenzierungsmerkmal im Markt eingeführt. Der Vorteil ist, dass wir die normalen GSM (GSM; Global System for Mobile Communication)-Standorte sehr leicht mit EDGE aufrüsten können und bereits viele Handies EDGE-fähig sind. Wer einen der neuen BlackBerrys mit dabei hat und Kunde von T-Mobile ist, sieht auch nicht mehr GPRS im Display, sondern EDGE. Wenn sie via EDGE einen
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Dateianhang downloaden oder im Internet surfen, dann merken Sie eine signifikante Verbesserung des Surferlebnisses. Das bestätigt auch die positive Resonanz unserer Kunden zum Thema EDGE. Wir werden Ende nächsten Jahres EDGE in Deutschland flächendeckend zur Verfügung stellen. Aber nicht nur bei der mobilen Datenübertragung, auch bei der Sprachkommunikation haben wir in die Zukunft investiert. Diese Investition in unser ohnehin schon gutes Voice-Netz hat noch weitere Verbesserungen der Sprachqualität gebracht. Auch in den nächsten Jahren werden wir hier weiter investieren. Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zusammenfassen: Das Ziel von TMobile ist es, das angesehenste Dienstleistungsunternehmen zu werden, und auf diesem Weg gilt es, die Topleistungen herauszustellen, die wir bereits jetzt bieten und künftig bieten werden. Topleistung heißt hervorragendes Netz, exzellenter Kundenservice sowie erstklassige Produkte und das alles zu äußerst attraktiven Preisen. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Dr. Lautz. Meine Damen und Herren, gibt es von Ihnen hier schon spontan Punkte, die Sie zum Widerspruch gereizt haben, während die Statements Ihrer Kollegen bzw. Wettbewerber kamen? Gibt es irgendwelche Meßmethoden, die Sie verwenden, wahrscheinlich unterschiedliche, wie die Steigerungsrate bei UMTS-Nutzern ist? Herr Rosenberger hatte 2,5 Mio. UMTS-Nutzer genannt, aber keine Minuten. Mich und das Publikum sicher auch würde interessieren, wie sich das UMTS entwickelt? Durch die Teilnehmerzahl und auch durch die Minutenzahl? Herr Gröger: Wir bieten UMTS im Rahmen eines Gesamtpakets zu einem günstigen Preis an. Diese so genannten Kombipakete, mit denen die UMTS-Telefone im Wesentlichen vermarktet werden, enthalten auch Datenangebote und Contentdienste und treiben die Minuten-Usage deutlich nach oben. Auch unsere UMTS-basierten Portale werden von einem Großteil unserer Kunden regelmäßig genutzt. Ich weiß, Kritiker führen ins Feld, dass man sich mehr von UMTS erwartet hat, als das, was es bisher gebracht hat. Wenn man sich aber die Entwicklung von SMS und Datendiensten im Vergleich anschaut, so werden letztere von den Kunden schneller akzeptiert als damals SMS. Dabei startet UMTS gerade erst richtig durch und ich bin davon überzeugt, dass es noch viel mehr Potenzial hat, als wir derzeit überblicken. Herr Krammer: Ich möchte einen Versuch starten, das Thema UMTS ein wenig zu entmystifizieren. Zum ersten finde ich es interessant, dass jetzt Vergleiche angestellt werden zwischen dem Nutzungswachstum von SMS und UMTS. Es gibt einen kleinen aber deutlichen Unterschied. SMS ist im Signalisierungskanal realisiert worden, da ist
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kaum ein Cent an Investition hineingesteckt worden. Und dennoch ist der Umsatz gekommen. Bei UMTS ist es etwas anders. Da sind gewaltige Investitionen geflossen. Und das ist auch der Grund, warum dieser Mythos UMTS überhaupt entstanden ist. Bei der Lizenzversteigerungen selbst und bei den vor den Lizenzversteigerungen gerechneten Business-Cases – ich war mit beteiligt, ich nehme mich nicht aus –, ist offen mit ARPUs von 70, 80, 90 bis 100 € kalkuliert worden. Kein Mensch hat sich damals Gedanken gemacht, aus welchem Teil der Haushaltbudgets der Konsumenten dieses zusätzliche Geld kommen soll und auf was die Konsumenten dafür verzichten würden. Vielleicht hat man sich überlegt, dass die Haushaltbudgets damals in dieser Zeit plötzlich irgendwann einmal unendlich steigen werden. Dadurch hat man die Latte für den wirtschaftlichen Erfolg von UMTS so angelegt, dass man diesen Erfolg nicht verfehlen konnte. Deswegen ist dieser Mythos entstanden und hat in den Medien, bei uns selbst und in der Technologiebranche die Anspannung und Frage erzeugt: Wo ist jetzt die Killerapplikation, die das alles rechtfertigt? Wo ist sie? Sie ist natürlich nicht gekommen. Entmystifizieren wir das! Was bietet UMTS heute? UMTS ist nicht viel mehr als eine Evolution von GSM, die es ermöglicht, auch Sprachtelefonie um den Faktor 4 bis 7 effizienter abzuführen. Das heißt, ich senke meine Kosten durch Einsatz von UMTS-Technologie für den Transport von Daten, Sprachminuten, was auch immer. Daher wird jetzt, unabhängig davon, ob wir wunderschöne Datendienste, eigene Portale, was auch immer haben, irgendwann einmal UMTS GSM ablösen. Das wird sich zeigen, wenn man in Kapazität investiert und die Technologieentscheidung treffen muss. Daran führt kein Weg vorbei. Und man sollte dann auch alle Vorteile Schritt für Schritt nutzen. Wenn Sie mich heute fragen, wie viele Nutzer wir bei E-Plus im UMTS-Netz haben, dann kann ich sagen: Das ist für mich eine irrelevante Zahl. Die steuere ich im Wesentlichen selbst. Wenn ich ein UMTS-Engderät, das im Einkauf 350 € kostet, zu einem Endkundenpreis von 0 € mit Vertrag verkaufe, dann werde ich in ganz kurzer Zeit ganz viele UMTS-Nutzer zählen können. Aber ich werde lediglich Benutzer eines UMTS-Endgeräts haben, die sich im Profil nicht wesentlich von den anderen GSM-Nutzern unterscheiden. Unsere Frage, wieder Kosten-Nutzen-orientiert, ist: Wann sinken für mich die Einkaufspreise für UMTS Endgeräte soweit, dass es sinnvoll wird, UMTS Nutzer ins Netz zu bringen und dadurch Kapazitätserweiterungen nunmehr vor allem in der neuen Technologie zu machen. Zurzeit ist die Sprachtelefonie das Brot-und-Butter-Geschäft. Und alle neuen Dienste sind bislang nicht einmal die Butter auf dem Brot, eher die Magermargarine. Da bleiben wir alle zwar noch sehr gesund, aber die wirtschaftliche Bedeutung der auf der UMTS-Technologie basierenden neuen Dienste bewegt sich hinter der Kommastelle in der Ergebnisrechnung pro Kunde. So viel zum Mythos UMTS.
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Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Krammer. Da sind schon zwei Wortmeldungen aus dem Plenum, wir wollen auch gleich in die offene Diskussion übergehen. Ich möchte den beiden anderen Kollegen hier am Podium auch noch die Chance geben, etwas dazu zu sagen. Herr Rosenberger: Es ist schon viel gesagt worden. Ob alles 100%ig richtig ist, sei dahin gestellt. Es ist definitiv der Fall, dass es keine Nachfrage nach einer Technologie wie UMTS per se gibt. Dies ist aber auch nicht überraschend. Warum auch? Wir müssen dem Kunden klarmachen, welche neuen Dienste für ihn dank UMTS angeboten werden können. Ganz wichtig ist dabei, dass über den Handykauf die Grundvoraussetzung für die Nutzung dieser neuen Dienste geschaffen wird. Wenn keiner ein UMTSHandy hat, wird der Bedarf auch nie entstehen. Über eines müssen wir uns alle im Klaren sein: nach der teuren UMTS-Lizenzversteigerung und der Ernüchterung danach haben wir eine Tendenz, dass wir neue Technologien kurzzeitig verdammen, weil wir nicht das erreicht haben was wir wollten. Diese Haltung wird allerdings zur Folge haben, dass wir die technische Entwicklung langfristig unterschätzen. Trotz allem bin ich überzeugt, dass UMTS am Ende funktionieren wird. Der wesentliche Punkt ist, dass wir nicht gelernt haben zu differenzieren. Wir müssen uns von der Massenkommunikation distanzieren und lernen Individuen anzusprechen. Wir müssen lernen die verschiedensten Vorlieben zu bedienen. So muss z.B. der Musikfan ausgemacht und entsprechend mit Diensten versorgt werden. Meiner Ansicht nach hat die Industrie dies noch nicht verstanden. Die Killerapplikation bei UMTS ist schlicht und ergreifend die Marketingfähigkeit des UMTS Anbieters, unterschiedlichste Zielgruppen mit unterschiedlichstem Nutzenversprechen für sich zu gewinnen. Dann wird sich der Erfolg von UMTS einstellen. Darauf können Sie Gift nehmen. Dr. Lautz: Ja, und es passiert heute schon. Wir haben einen Erfolgscase, und das ist das Thema Datenkarte fürs Laptop. Die brauchen ein schnelles und leistungsfähiges Netz. Wir bieten heute bereits in unserem kompletten UMTS-Netz eine Geschwindigkeit von 1,8 Megabit/Sekunde und rollen jetzt in Deutschland 3, 6 Mbit/s aus. Dabei legen wir die Leistungsansprüche und Einsatzmöglichkeiten eines Arbeitstools für die Business-Community zugrunde, das sich die meisten schon gar nicht mehr wegdenken können – das Notebook. Mit Partnern wie Fujitsu Siemens bieten wir „Embedded Laptops“, wie das so schön heißt, an, bei denen das HSDPA-Modul bereits eingebaut und voll integriert ist. Das ist Kundenfreundlichkeit, dass ist Einfacheit und Komfort. Denn damit gibt es für den Kunden keinen zweiten Kaufprozess. Außerdem benötigt der Kunde keine spezielle Karte, die er in sein Notebook stecken muss, um in Highspeed zu surfen. Der Markt für diese Art von Angeboten ist da und er wächst sehr stark. Das gilt zunächst für das Businesssegment. Etwa 20, 25 Prozent der Teilnehmerzugänge im Geschäftskundenbereich – also ein sehr
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hoher Anteil – kommt genau heute bereits aus den Datenanwendungen. Das füllt natürlich auch das Netz; das heißt, dass damit auch der Datenverkehr und die Datenvolumina entsprechend steigen. Wir wollen aber nicht nur das BusinessSegement mit solchen Angeboten für die mobile Datenkommunikation aufrollen. Was wir sehen, ist die Entstehung eines Konsumentenmarktes, in dem wir den privaten DSL-Nutzern eine mobile Ergänzung bieten können – quasi mobiles DSL für unterwegs als Abrundung des DSL-Festnetzanschusses zu Hause. Aber auch für diejenigen, die bislang via ISDN ins Internet gegangen sind, ist unser mobiles Angebot interessant. Dies zeigt, dass die Themen Datenkarten bzw. laptopintegrierte HSDPA- und EDGE-Technik auch in das Consumersegment hineinwachsen werden. Kurzum: Die Nachfrage ist da und die Technik ist da: UMTS, HSDPA, EDGE, W-LAN – was immer Sie wollen. Aber diese Technik ist eine Sprache, die die breite Masse unserer Kunde nicht interessiert. Was unsere Kunden wollen ist mobiles Internet, mobiles DSL – das ist das, was der Kunde versteht. Das zweite ist das Thema Handy. Was bedeutet UMTS auf dem Handy oder für das Handy? Und hier bin ich durchaus eher der Meinung der Kollegen und teile nicht die Auffassung von Herrn Krammer, der von einer Voice-Technologie spricht. Wir haben mobiles Internet als Technologie bzw. als Anwendung auf dem Markt und der Kunde hat einen echten Mehrwert davon. Ich will Ihnen ein Beispiel geben: Neulich war ich mit meinem Sohn unterwegs und er fragte: Papa, was brauche ich für das bronzene Schwimmabzeichen? Ich habe bei Wikipedia nachgeschaut, mit ein paar Klicks habe ich „Schwimmabzeichen“ eingegeben, habe dann Silber, Bronze usw. gefunden, darauf geklickt und konnte ihm sofort sagen: Dafür musst Du acht Bahnen (200 m) schwimmen, vom Einmeterbrett springen und 2 m Meter tief tauchen. Das war ein schönes Erlebnis für mich und ein echter und ganz praktischer Mehrwert des mobilen Internets. Es geht darum, Informationen zu bekommen, wo immer ich bin und dies in einer Geschwindigkeit, die sich nicht mit der Eieruhr messen lässt. Dafür brauchen wir ein schnelles Netz, dafür brauchen wir UMTS, dafür brauchen wir einen zügigen Rollout der nächsten Geschwindigkeitsstufe. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Dr. Lautz. Jetzt habe ich zwei weitere Wortmeldungen, aber ich würde vorschlagen, dass wir drei bis vier Wortmeldungen sammeln, und dass dann wieder das Podium anwortet. Prof. Eberspächer: Als begeisterter Nutzer von UMTS, aber andererseits als „Unimann“ auch starker W-LAN Nutzer, will ich jetzt das W-LAN ins Spiel bringen, das man bisher auf dieser Konferenz noch kaum gehört hat. Wie sehen die Herren auf dem Podium den Wettbewerb oder, wie ich glaube, vielleicht auch die gegenseitige Ergänzung der beiden Technologien, gerade im Zeichen des „Mobilen Internet“?
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Prof. Picot: Ich fand die Diskussion und die Vorstellung der Strategien sehr interessant. Welche Rolle spielt WiMAX auch in Konkurrenz zu den bestehenden zellulären Netzen, und zwar auch mittelfristig bei strategischer Perspektive? Ferner wurde der ARPU mehrfach angesprochen. Wir können beobachten, dass in den Vereinigten Staaten der ARPU etwa doppelt so hoch ist wie in Deutschland, obwohl dort die Penetration bei Weitem nicht so fortgeschritten ist und auch die Einführung des Mobilfunks später begann. Man fragt sich natürlich wie das kommt. Meine These ist die, dass dort von Anfang an mit anderen Preismodellen Minutenkontingente ähnlich einer Flatrate gearbeitet wurde, die auch die Minutenmengen der Telefonnutzung erheblich in die Höhe getrieben und zugleich auch Bevölkerungsschichten erreicht haben, die eben nicht nur dem Businessbereich zugehören. Ich habe das bei vielen Studenten in den USA gesehen, die nur noch Mobiltelefone haben mit monatlichen Minutenpaketen, was faktisch eine Flatrate ist, und damit fast beliebig telefonieren. Warum sind wir so spät in Deutschland darin, solche Modelle und ähnliche Modelle einzuführen, die ja dann auch den Unternehmen und ihren Marktstrategien zugute kommen könnten. Ein Faktor 2 beim ARPU ist ja schon eine ganze Menge. Prof. Thielmann: Vielen Dank, Herr Eberspächer und Herr Picot. Gibt es weitere Wortmeldungen? Frau Prof. Stopka, TU Dresden: Ich habe eine Frage an die Netzbetreiber. Sie haben alle Ihre Discountmarken bzw. Brandpartner wie z. B. Base, Symio, Ay Yildiz bei E-Plus, smobile bei Vodafone, PennyMobile oder rewecom bei T-Mobile oder Tchibo bei O2. Sehen Sie hier Kannibalisierungseffekte zu Ihren etablierten Marken? Wenn ja, wie wollen Sie dem entgegentreten? Was bieten Sie dem Nutzer, der nicht in diese Mobilfunkdiscountmarken einsteigen will? Wie sehen Sie Ihre zukünftigen Strategien und Positionierungsmöglichkeiten im Spannungsfeld von Discountmarken und klassischen Angeboten im Endkundenmarkt? Prof. Speidel, Universität Stuttgart: Schon wieder einer von der Universität, könnte man sagen. Meine Frage ist aber wirtschaftlicher Natur. Ich glaube, wir können alle bestätigen, was Sie gesagt haben, dass die Entgelte im Mobilfunkbereich gefallen sind, die der Kunde bezahlen muss. Aber das bezieht sich, wenn ich es richtig sehe, auf Gespräche innerhalb des Netzes des Betreibers. Wenn man netzübergreifend telefonieren oder video- telefonieren möchte, gilt meiner Meinung nach immer noch „fasse dich kurz“, weil es sehr teuer ist. Ich habe jetzt zwei Fragen: Erstens, wäre nicht der Gesamtgewinn für alle größer, wenn man hier die Barrieren zwischen den Betreibern reduzieren würde? Zweitens, wenn man neue Dienste annimmt – Herr Eberspächer hat Videotelefonie erwähnt –, ist es da nicht auch hemmend, dass ich hauptsächlich in meiner Vodafone-, T-Mobile-, O2- oder E-Plus- Community bleiben muss?
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Moderation: Heinz Thielmann
Prof. Magedanz, Fraunhofer FOKUS: Wir haben jetzt hier eine ganze Menge von Preisstrukturen, Quality of Service gehört. Für mich klang es immer nach gut managed Bitpipe oder Voicepipe. Das heißt, ich male einmal das Horrorszenario an die Wand: in zwei, drei Jahren von heute haben wir Flatrates, große Flatrates, die vielleicht 20, 30 € ausmachen, all you can eat Internet. Wo sind Sie, meine Herren, mit Ihren Unternehmungen dann, wenn Google & Co und iTunes den Endkunden in Besitz nehmen? Prof. Thielmann: Vielen Dank. Ich bitte die anderen Teilnehmer aus dem Auditorium, ihre Fragen für die zweite Runde zu bewahren. Die Antworten jetzt bitte vom Podium hier. Herr Krammer: Ich würde gern zum Thema Datenübertragungstechnologien, Wireless LAN, UMTS, WiMax usw. etwas sagen. Ich glaube, man kann die Technologien von dem Kundennutzen her nicht ganz vergleichen. Wireless LAN ist eine Wireless-Technologie und keine Mobiltechnologie. W-LAN braucht immer irgendwo einen Hauptzugangspunkt und WiMax ist so ein Zwischending. Wobei man ganz pragmatisch gesehen aus Sicht der Geschäftsmodelle, die sich anbieten, das schon wirklich realistisch und pragmatisch sehen muss. Die Mobilfunkbetreiber mit ihrem Kundenstamm bei einer 100%igen Marktpenetration können Datenprodukte über ihr Kernnetz, das sie bereits ausgerollt haben mit einer machtvollen, vielleicht noch nicht fein getunten, aber doch machtvollen Marketingmaschinerie unters Volk bringen. Ich persönlich bin der Überzeugung, dass WiMax im europäischen Raum eine untergeordnete Rolle spielen wird. Einerseits wegen des technologischen Nachteils und andererseits, weil die Mobilfunker ganz einfach auch die größere Marktmacht haben, um es durchzusetzen. Wireless LAN ist ein Ergänzungsprodukt für Hotspots, für den privaten Haushalt, um mehr Bequemlichkeit zu schaffen. Da hat das durchaus seine Berechtigung. Ich bezweifle allerdings, dass man damit allein ausreichend Geld verdienen kann. Zur letzten Anmerkung zum Thema Bitpipe, und der Frage, was passiert, wenn die Googles dieser Welt die Kundenbeziehung übernehmen. Bitte, übersehen Sie eines nicht: Wir können zwei Dinge gut als Mobilfunkbetreiber, die unsere echte Kernkompetenz sind. Erstens, wir haben den Access, den Zugangsweg zum Kunden mit der Übertragung der Informationen. Und zweitens können wir das Geschäftsmodell hervorragend managen. Wir haben eine sehr gut funktionierende, perfektionierte Verrechnungsbeziehung, die wir monatlich in einer hohen Komplexität sehr einfach zum Kunden hinbringen. Wenn jetzt andere Betreiber mit dem Content oder andere Branchen mit ihrem eigenen Content sich darauf setzen, fein. Machen wir gerne, Ich denke auch, dass das ein durchaus erfolgreiches Modell zum Teil schon ist und noch erfolgreicher werden kann. Es geht auch hier in letzter Konsequenz um Partnerschaften. Wir selbst müssen aber auf unserer Kernkompetenz Access, aber auch das erfolgreiche Management des Geschäftsmodells, also die Verrechnungsbezie-
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hung konzentrieren. Daran müssen wir uns weiter halten und daran müssen wir weiter arbeiten. Herr Gröger: Ich versuche das mal so abzuarbeiten, wie ich es verstanden habe. Zum Wireless LAN – wir haben uns kommerziell an einer Wireless-LAN-Firma in Deutschland beteiligt, einfach, um ein bisschen dabei zu sein. Eine anderes Beispiel: Sie können für rund 90€ Retailpreis bei Ericsson und Nokia kleine 2G- und 3G-Mikrozellen kaufen. Damit können Sie Ihren DSL-Anschluss, der in der Regel mindestens 2Mbit Datenrate hat, ganz normal verbinden. So haben Sie zuhause einen WirelessLAN-Anschluss, oder anders ausgedrückt: einen Wireless-LAN-Hotspot. Zusätzlich haben Sie damit auch einen Repeater für ein 2G- oder 3G-Netzwerk, so dass Sie gleichzeitig in den Mobilfunknetzen kommunizieren können. Meiner Erwartung nach werden in die nächste Generation von Wireless-LAN-Routern 2G- und 3G-Mikrosites eingebaut und für einen Retailpreis von ca. 100€ zu haben sein. WiMax ist für uns derzeit kein Thema. Damit stimme ich dem zu, was eben gesagt worden ist. Wir glauben nicht, dass WiMax in Europa den Durchbruch schaffen wird. Wenn ich richtig informiert bin, hat auch keiner von den vier Mobilfunkunternehmen bei den WiMax-Lizenzen mitgesteigert. Das war nicht abgesprochen, sondern viermal die gleiche, tiefe Überzeugung. Am Ende werden uns die WiMaxLizenzen-Inhaber ohnehin brauchen, weil wir nämlich die Standorte und die Sendemasten haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Aufbau von Infrastruktur für WiMax-Antennen heute noch so ohne weiteres genehmigt wird. Insofern werden wir irgendeine Rolle im Umfeld von WiMax spielen – so oder so. Hinsichtlich der ARPU-Entwicklung in Zuge von Bundle-Angeboten muss ich noch etwas ergänzen. Tatsächlich gehen Deutsche anders als Amerikaner mit „all you can eat“-Angeboten um. Während Amerikaner nur das nutzen, was sie brauchen, versuchen Deutsche, das Optimale rauszuholen. Für sie ist es eine Art Sport, das, was ihnen vertraglich zusteht, auch zu verkonsumieren. Dies ist natürlich ihr gutes Recht, macht für uns das Geldverdienen aber nicht leichter. Damit will ich sagen: Bundles funktionieren nur – und deshalb sind sie auch in Amerika ARPUtreibend – wenn sie wie bei einer Versicherung dem Kunden mehr verkaufen, als er dann tatsächlich nutzt. Bundles sind also als Geschäftsmodell darauf ausgelegt, dass möglichst viele Kunden ihr Bundle nicht ausreizen. Alle andere telefonieren uns sozusagen die Haare vom Kopf. Unterm Strich sind Minuten-Bundles-Angebote nicht besonders fair, weil sie darauf spekulieren, dass der Kunde sie nicht braucht. Für o2 sind sie daher nicht die Lösung. Das Gleiche gilt für die Flatrate. Die Flatrate ist nur dann kommerziell sinnvoll, wenn die Majorität der Kunden weniger telefoniert als sie mit der Flatrate könnte. Wenn wir mit den Kunden fair umgehen wollen, müssen wir ihnen beides anbieten. Wir müssen ihnen das Angebot bieten, mit dem sie sich am wohlsten fühlen.
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Moderation: Heinz Thielmann
Zum Thema Discountmarken: ich möchte bitte der Behauptung vehement widersprechen, dass Tchibo irgendetwas mit Discount zu tun hat. Mit Tchibo haben wir etwas erreicht, das wir uns ursprünglich nicht zugetraut haben: nämlich eine neue, sehr interessante Zielgruppe, die deutsche Hausfrau, für uns als Kunden zu gewinnen. Dazu mussten wir eine Marke finden, die für diese Zielgruppe Relevanz hat – eben Tchibo. Wir haben also durch Tchibo nicht mit einer neuen Marke in ein bestehendes Segment eingegriffen und damit eventuell Kannibalisierungseffekte in Kauf genommen, sondern uns eine komplett neue Zielgruppe erschlossen. Es widerspricht doch jeder Marketinglogik, unterschiedliche Marken ohne wirkliche Differenzierung in ein und demselben Segment zu platzieren. Bisher konnte mir jedenfalls niemand den Sinn dahinter erklären – auch nicht mein Marketingprofessor. Einheitliche, netzübergreifende Tarife gibt es ja schon zuhauf. Der billigste Anbieter sitzt hier rechts von mir [redaktionelle Anmerkung: gemeint ist Dr. Alexander Lautz als Repräsentant von T-Mobile Deutschland GmbH, Bonn]. Wenn Sie Relax 1000 kaufen, erhalten Sie 1000 Minuten zum gleichen Preis in alle Netze. Dabei erzählen wir – und damit sind wir wieder bei den Sternchentexten – aber nicht die ganze Wahrheit. Wir sagen: „Wenn Du für 6 Cents telefonieren willst, musst du auch 1000 Minuten kaufen. Wenn du nur 400 Minuten telefonierst, dann sind es halt nicht mehr 6 sondern wieder 12 Cents. Und wenn du mehr als 1000 Minuten telefonierst, kostet die Minute nicht 6 Cents, sondern wieder 29 Cents.“. Genau dann zieht der Kunde sich nämlich zurück und telefoniert vorsichtshalber weniger. Ein weiteres Thema ist die Bitpipe – die mir wirklich am Herzen liegt. Erstens haben alle Industrien, die Sie gerade genannt haben, keine Ahnung vom Endkunden. Das sind zwar alles hoch interessante Geschäftsmodelle, aber eben reine Theorie: eine Internet-Suchmaschine und Endkunden schließen sich einfach aus. Ich glaube dagegen an ein anderes Asset. Wir, die wir hier auf dem Podium sitzen, kennen zusammen 60 Mio. Deutsche aus der monatlichen Rechnungsbeziehung. Das so gewonnene Wissen um die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden müssen wir – im Rahmen des Möglichen und Erlaubten – nutzen. By the way möchte ich auch eine Grundsatzfrage stellen, auf die ich keine Antwort habe: Machen wir eigentlich standortpolitisch alles richtig, wenn wir alle europäischen und deutschen Telekommunikationsfirmen zu hoch qualitativen Netzwerken verpflichten – auch per Lizenzen? Wenn wir Bitpipes legen bis zum Gehtnichtmehr, um dann einer amerikanischen Inhalteindustrie ihr Geschäft zu ermöglichen? Wenn wir am Ende sagen müssen: wir waren halt nur die Bitpipes? Das halte ich politisch doch für sehr bedenklich. Dr. Lautz: Zum Thema Bitpipes kann ich mich nur meinem Vorredner anschließen.
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Ich würde aber gerne noch einmal das Thema USA aufgreifen, weil wir natürlich mit unserer Schwestergesellschaft T-Mobile USA in intensivem Austausch stehen. Und in den USA gibt es in der Tat Pakete mit 5000 Inklusivminuten und höheren ARPUs als bei uns in Europa. DieAmerikaner gehen da anders an die Nutzung der Telekommunikation heran. Auch hier spiegelt sich die „All you can eat“ Mentalität wider, die wir in den Staaten in allen möglichen XXL Produkt- und Serviceangeboten wiederfinden. Die ARPUs sind zudem höher, weil wir uns in den USA in einer früheren Marktphase befinden, die Verbreitung von Handies ist noch deutlich niedriger als in Europa und damit ist der Verdrändungswettbewerb noch nicht so ausgeprägt wie bei uns. Zweiter Punkt sind die Festnetzpreise in den USA. Als Kunde müssen sie dort relativ hohe Monatspreise im Festnetz- und Kabelbereich zahlen. Das heißt, wir haben dort ein vollkommen anderes Niveau als in Deutschland, wo die Festnetzpreise und die Minutenpreise bereits viel niedriger sind. Das ermöglicht eine ganz andere Positionierung. Drittens telefonieren die Amerikaner viel mehr. Unsere Analysen sprechen von durchschnittlich rund 700 Minuten. Die Österreicher liegen zum Vergleich im Schnitt bei 250. In Deutschland liegen wir so zwischen 70 und 120 Minuten. Die Amerikaner haben weniger Vorurteile gegenüber den Preisen der mobiler Kommunikation, und sie sind einfach auch viel unterwegs. Amerikaner sitzen oft stundenlang im Auto. Bei einem Durchschnittstempo von 35 Meilen die Stunde können sie vollkommen entspannt telefonieren. Im Vergleich dazu verbringt die Deutschen im Schnitt nur 74 Minuten am Tag im Auto und das bei einem Tempo, das weit weniger Ruhe zum Telefonieren bietet. Das klingt banal, aber es erklärt recht anschaulich, warum Amerika einfach eine anderer Markt ist. Und noch eine letzte Anmerkung zum Thema Discount und zur Frage, wie man sich mit seiner Hauptmarke positioniert? Das betrifft genau das, was ich eben ansprach mit den Punkten Service, Kundenähe und Zusatzdienstleistungen wie beispielsweise unsere Miles and More Punkte. Dabei geben wir dem Kunden die Möglichkeit, bei uns Bonusmeilen im Vielfliegerprogramm der Deutschen Lufthansa zu sammeln. Aber wir können auch noch dazulernen. Das Beispiel von Herrn Gröger zeigt das beim Thema Endgeräte. Es kann nicht sein, dass ein Bestandskunde nach zwei Jahren nicht das das gleiche Angebot bekommt wie ein Neukunde. Herr Rosenberger: Vielleicht zäume ich mal das Pferd von hinten auf. Das Thema Amerika lässt mich nicht in Ruhe. Wir diskutieren das auch schon seit Jahren. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Europa und den USA. Dieser ist darin begründet, dass in den USA keine mobile Terminationcharges existieren. Das heißt, wir haben in Europa „calling party pays“, d.h. ich rufe Sie an und wenn Sie mit mir sprechen wollen, können Sie ganz bedenkenlos an Ihr Telefon gehen und können stundenlang mit mir reden, es kostet Sie keinen Pfennig. In den USA ist die Situation anders herum. Wenn ich dort jemanden anrufe und der Angerufen hat kein großes Bundle, dann kann ihn das viel Geld kosten, da er nämlich für das eingehende
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Moderation: Heinz Thielmann
Gespräch zahlt. Wenn man ganz zurück geht an den Anfang, hatte das die Konsequenz, dass kein Mensch mobil erreichbar war, da alle ihre Telefone ausgeschaltet hatten. Die Konsequenz war, dass große Bundles gemacht werden mussten, um einfach den Kunden die Angst zu nehmen, dass bei Anrufen unkalkulierbare Kosten auf einen zukamen. In Europa ist die Situation so: Wir haben das eingeführt, das ist seit Jahrzehnten in unserer DNA drin. Ich hatte in Düsseldorf mal eine FokusGruppe mit ein paar Verbrauchern. In dieser Gruppe diskutierten wir darüber, was sie davon hielten, wenn man hier das amerikanische Modell einführen würde. Ich war froh, dass ich lebend aus dieser Diskussion raus gekommen bin. Das ist einfach eine Sache, die hier mental anders ist, und deswegen ist das natürlich auch eine andere Geschichte, und hat natürlich auch einen Einfluss auf das Thema ARPU. Der zweite Punkt ist das Thema W-LAN und WiMax. Das sind amerikanische industriepolitische Ikonen. Wir entfernen uns von dem Feld, was denn eigentlich der Verbraucher will und was wir irgendwie als sinnvoll erachten, um Dienste nach vorne zu bringen. Denn wir reden hier letzten Endes über Industriepolitik. In den USA ist GSM eigentlich kein beliebtes Thema, weil es keine amerikanische sondern eine europäische Technologie ist. Wenn Sie jetzt über 4G oder ähnliches diskutieren, wissen wir, dass einer der amerikanischen Konglomerate sich dort für WiMax ausgesprochen hat. Sie sagen, dass sie eher in eine andere Technologie investieren würden als in das, was wir hier in Europa in Angriff nehmen. Es ist ganz wichtig für uns, hier eine entsprechende Standortbestimmung zu machen. Wenn wir über UMTS sprechen, müssen wir selbstkritisch bleiben. Wir müssen versuchen Dienste mit den Kunden, in Anlehnung an deren Bedürfnisse zu entwickeln. Wir müssen uns fragen, welchen Nutzen hat der Kunde daraus und wie und wo kann er den Dienst nutzen. Wenn wir dies beherzigen, wird der Funke für UMTS überspringen, dann ist die Begeisterung da und dann funktioniert das auch. Dr. Lautz: Noch eine kleine Ergänzung, Herr Eberspächer. Sie haben das Thema W-LAN angesprochen. T-Mobile betreibt über 20 000 Hotspots weltweit. Das ist Teil unserer Strategie und vor allem integraler Bestandteil unseres Angebots der mobilen Datenkommunikation. Auf das Stichwort „netzübergreifend“, das Herrn Schwaibel in die Diskussion gebracht hat, will ich ebenfalls noch ganz kurz eingehen. Genau dies ist ein wichtiger Customer Insight, wie man so schön im Marketingdeutsch sagt. Aus Kundensicht ist das in der Tat eine Unsicherheit, wenn er nicht weiß, in welches Netz er gerade telefoniert – nach der Rufnummermitnahme ist das ja nicht mehr ohne weiteres eindeutig. Viele fassen sich dann sehr kurz, weil sie hohe Kosten befürchten oder schreibe sogar eher eine SMS oder E-Mail. Aber genau an diesem Punkt haben wir als T-Mobile aufgegriffen. Mit unseren Relax-Minutenbudgets können unsere Kunden seit April in alle Netze in Deutschland, alle Mobilfunknetze und alle Festnetze, sorglos telefonieren Das heißt: der Kunden kann sein Inklusivvolumen in alle Netze abtelefonieren. Das kommt bei den Kunden sehr gut an. Damit kann ich aber auch nicht 100 Prozent des Marktes
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abdecken. Es gibt auch Kunden, die lieber eine Flatrate haben möchten. Das ist wiederum ein ganz anderes Geschäftsmodell für den Kunden und bietet volle Kostenkontrolle. Dennoch sind wir auch der Meinung, dass die Abdeckung aller Netze bei Tarifangeboten die mobile Nutzung weiter nach oben treiben wird. Herr Rosenberger: Ich möchte noch eine Anmerkung machen zu dem Thema „in alle Netze“ – über Interoperability. Wenn wir uns die Internetunternehmen angucken, geht es eigentlich um das Thema Monopol. Im Wesentlichen geht es darum: ich will der Marktführer werden, ich bin die Nummer 1, wie man bei Google oder Ebay sehen kann. Wenn ich mir Instant Messeging Services oder sonst irgendetwas angucke, Kommunikationsdienste im Internet, spricht man im Wesentlichen über einen oder über zwei, aber die versuchen, Monopolist zu werden und die haben über Jahre wie der Teufel das Weihwasser gescheut, hier überhaupt das Thema Interoperability herzustellen. Es ist ein ganz wesentlicher Unterschied, wo wir sagen, wir sind Unternehmen, die am Kunden arbeiten und wenn Sie heute ein Mobiltelefon kaufen, egal von wem der Kollegen, dann können Sie im Prinzip auf der ganzen Welt telefonieren und jeden in der ganzen Welt anrufen. Und wenn Sie sich einen Microsoft Messenger oder sonst irgendetwas holen, sind Sie in Ihrer Community gefangen und können praktisch nicht raus. Prof. Thielmann: Die Diskussion läuft sehr spannend. Eine zweite Fragenrunde bitte. Herr Brusic, Firma Öfeg, Wien: Zwei Fragen. Die erste wäre an Herrn Gröger und zwar zum Thema Bitpipe. Sie haben gemeint, es könnte doch nicht so sein, dass wir nur die Bitpipes für amerikanische Unternehmen sind, die dann an unsere Kunden Dienste verkaufen. Wenn ich jetzt dieser Kunde bin und wenn ich diesen Dienst in Anspruch nehmen möchte, werde ich ja nicht dazu gezwungen. Es hat sich aber so angehört, als werde ich gezwungen. Bezüglich Kunde wurde heute auch oft erwähnt, das der Kunde eigentlich im Zentrum sein soll. Das nur als Anmerkung. Die zweite Frage wäre bezüglich der Aufteilung der Belegschaft in den Bereichen Access und Services. Könnten Sie sagen, welcher Prozentsatz von der Belegschaft sich mit dem Access beschäftigt und dem Management vom System und welcher mit den Diensten. Unter Diensten verstehe ich auch Billing, Voice Service und alle anderen Dienste die Sie im Netz haben. Herr Gölzer, Itellium: Eine Frage habe ich an den Herrn Lautz. Sagen wir mal, ich bin in einer Lufthansa Lounge unterwegs und muss nach Amerika telefonieren. Wann bin ich dort der ideale Kunde für Sie? Wenn ich über mein Handy telefoniere, das ich von Ihnen habe oder soll ich über mein Notebook mit Voice over IP telefonieren?
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Moderation: Heinz Thielmann
Herr Thomas von Eggelkraut, LMU: Eine Frage, Herr Wieland zeigte zu Anfang der Veranstaltung die national unterschiedliche Nutzung zum einen von Endgeräten und zum anderen von Services. Er zeigte auch auf, welches Potenzial im asiatischen Raum liegt. Meine Frage nun, welche Bedeutung hat für Sie a) Internationalisierung und b) vor allem der asiatische Raum? Dr. Ulrike Berger-Kögler, debitel AG Ich habe eine Frage an Herrn Krammer. Herr Krammer, wenn ich Sie richtig verstanden habe, verfolgen Sie die Strategie Substitution Festnetz durch Mobilfunk inklusive DSL. Vor dem Hintergrund interessiert mich, wie Sie denn die Chance, die Konvergenzprodukte bieten, die die Vorteile verschiedener Netze in sich vereinen, bewerten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass ja doch die DSL-Technologie, hier das Festnetz, wohl technisch dem Mobilfunk überlegen ist? Dr. Michael Knauth, Firma Otto: Mich würde interessieren, was Sie glauben, was mobile Internetdienste erfolgreich macht? Dr. Franz Büllingen, Wissenschaftliches Institut für Kommunikationsdienste: Ich habe aus Ihren verschiedenen Statements den Eindruck gewonnen, ich überziehe jetzt bewusst, dass Sie sich künftig im Kern als Transporteure von Daten und Voice aufstellen wollen. Ich habe heute ein Stichwort in Ihren Vorträgen vermisst, nämlich den Begriff Inhalte, und ich würde gern die Frage an Sie richten, wie Sie sich künftig in Bezug auf die Veränderung der Wertschöpfungskette aufstellen wollen? Produzieren Sie selbst Content? Kaufen Sie Content zu? Aggregieren und packetieren Sie Content? Integrieren Sie vertikal? Wie werden Sie künftig Inhalte in Ihre Geschäftsstrategien einbauen? Prof. Thielmann: Vielen Dank. Liebe Kollegen hier am Podium: in Anbetracht der Zeit bitte ich sie gleichzeitig mit Ihrer Antwort Ihr Schlussstatement zu geben. Herr Gröger: Bei den Themen Bitpipes und Anwendungen schließe ich mich Ihrer Meinung absolut an. Letztlich entscheiden die Kunden, was sie wollen. Ich wollte aber gar nicht auf die Kunden hinaus, sondern auf die europäische Politik. Sie muss sich die Frage stellen, ob wirklich alles, was auf diesen Netzen passiert, amerikanischer Provenienz sein muss. Wenn das bewusst so entschieden wurde, soll es mir recht sein. Doch dass wir in Europa permanent über die Regulierung von Netzen diskutieren, aber nicht über die Chancen, Firmen und Ideen für Lösungen zu entwickeln, das beklage ich und höre nicht auf, es zu beklagen.
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Was Access und Service betrifft, werden Sie bald eine Veränderung sehen. Derzeit benötigen wir noch sehr viele Kapazitäten für den Access. Doch wenn wir unsere Netze ausgebaut haben, werden wir mehr Kapazitätsanteile in den Service stecken. Zu Asien zwei Antworten: für uns ist Asien nicht wegen der Inhalte, sondern wegen der Handy-Technologie wichtig. Sie ist dort und wird vorerst auch dort bleiben. Darüber hinaus steigen wir derzeit über unsere Muttergesellschaft Telefónica in das asiatische Infrastrukturgeschäft ein, z. B. über Beteiligungen an China Netcom oder PCCW in Hongkong. Bei den mobilen Internetdiensten und dem Content schlägt das Pendel gerade in die andere Richtung aus. Wir haben so viel über Content geredet und sind so viel dafür gescholten worden, dass wir jetzt wieder eine Zeitlang über unser Kerngeschäft reden werden. Aber nur weil wir nicht darüber reden, heißt das nicht, dass wir nichts tun. Wir produzieren sogar eine eigene Handy Soap mit dem Titel „Mitten drin – Berlin rockt“. Es handelt sich um die Geschichte einer Mädchen-WG in Berlin mit ihren ganzen Liebesbeziehungsproblemen. Solche Inhalte müssen wir selber produzieren, weil die Standard-Contentindustrie noch nicht mit den technischen Möglichkeiten umgehen kann, die wir inzwischen zur Verfügung stellen. Wir können nicht einfach aus anderen Medien etwas für das Handy übernehmen. Broadcasting „One to Many“ wird mit dem Handy nicht funktionieren. Keiner wird eine Geschichte über 40, 45, 90 Minuten per Handy anschauen wollen. Daher müssen wir den Content selbst aggregieren. Ein paar von uns mit dicken Brieftaschen werden versuchen, Content exklusiv zu kaufen. Sie werden signifikant scheitern, das prophezeie ich Ihnen. Man sieht das gerade bei der Deutschen Telekom und der Bundesliga. Content hilft eben nichts, wenn man ihn exklusiv besitzt. Content hilft nur als Segmentierungstool für kleinere Zielgruppen. Und dann ist es nicht die Exklusivität, sondern das bessere Verständnis der Zielgruppe, das den Erfolg bringt. Zum Thema mobiles Internet: Insgesamt müssen wir uns die Frage stellen: Was ist eigentlich die Motivation von Kunden, die sich für ganz bestimmte mobile Dienste und Produktangebote interessieren? Wie können wir deren Emotionen adressieren? Es gibt ein Set von Basisdiensten, z. B. Informationen und Nachrichten, die grundsätzlich interessant sind, weil die Kunden immer wissen wollen: „Wo bin ich gerade? Was passiert um mich herum?“ Andere, viel versprechende Bereiche sind Musik und Ticketing. Wie die Kunden andere Dienste, z. B. vom Versandhändler, mobil nutzen sollen, ist für uns noch nicht ganz klar. Dazu müssen wir noch mehr miteinander sprechen, um die Prozesse besser zu verstehen. Schlussstatement: Ich glaube, uns geht es eigentlich relativ gut. Ja, man will etwas tun auf hohem Niveau. 2006, 2007 könnten für die Mobilfunkindustrie Jahre nachhaltiger Veränderungen sein. Wir verabschieden uns gerade vom klassischen „Mobilfunk Only“ zu mehr „Kommunikation als Ganzes“. Ich habe den Eindruck, dass bei vielen von uns diese Hausaufgaben gerade gemacht werden. Außerdem
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Moderation: Heinz Thielmann
glaube ich, dass die Telekommunikationsindustrie in Deutschland trotz aller Abgesänge nach dem Motto „und jetzt haben wir 100% Marktpenetration und keiner verdient das Geld der UMTS-Lizenzen“ eigentlich immer noch sehr gut da steht. Trotzdem mache ich mir ein bisschen Sorgen, dass die Politik uns nun als Spielwiese entdeckt, nachdem sie die Strompreise nicht hat senken können. Ich befürchte fast, dass wir in Deutschland ein Telekommunikationsgesetz bekommen, das Brüssel mit Sicherheit ablehnen wird. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob wir in Deutschland politisch alles richtig machen. Trotzdem bin ich im Großen und Ganzen der Meinung, dass die Zukunft nach wie vor chancenreich ist, und bin daher positiv gestimmt. Herr Rosenberger: Erst einmal zwei, drei Dinge zusammengepackt. Was macht eigentlich mobile Internetdienste attraktiv? Sind wir Transporteure von Daten und Voice? Was macht eigentlich der Content? Wenn man sich das Thema Content anguckt; so gibt es dort auch ein Pendel. Und das Pendel ist sehr in die Richtung Content geschwungen, was das Thema Recht am Content angeht. Wenn Sie heute einen Text schreiben oder ein Bild von irgendetwas machen, dann können Sie inzwischen extrem genau festlegen, wer sich das wann, wo und auf welchem Gerät überhaupt angucken darf. Das ist natürlich eine Sache, die auf der einen Seite extrem verbraucherfeindlich ist und auf der anderen Seite, wenn Sie jetzt tatsächlich diesem helfen wollen, das Produkt zum Kunden hinzubringen, Sie vor ungeheure Komplexitätskosten stellt. Wo Sie sich wirklich überlegen müssen, was denn eigentlich auf dem PC erlaubt ist, was auf dem Handy erlaubt ist. Und ist das Handy nicht doch schon ein PC oder sonst irgendetwas? Ich glaube, es ist sehr viel Bedarf da, dieses Gestrüpp, das hier in den letzten Jahren entstanden ist, nachhaltig zu entwirren, denn da hat niemand an den Verbraucher gedacht. Und das geht auch so ein bisschen einher, wie dieses ganze Thema Internetdienste angeht. Es ist klar, die Anforderungen an einen Dienst, an eine Applikation auf so einem kleinen Endgerät wie einem Handy oder auch wie einem PDA, ist viel höher als auf einem PC. Je mehr Platz Sie haben, desto einfacher ist es hinterher, einen Dienst zu stricken und wenn Sie das reduzieren wollen, einfach machen wollen, müssen Sie auf so einem Gerät viel mehr Geist reinstecken. Das ist etwas, wo wir hier sehr viel Expertise haben und möglicherweise auch an der einen oder anderen Stelle Lehrgeld gezahlt haben, dafür an der einen oder anderen Stelle sehr schöne Erfolge haben. Ich glaube, dass wir da sehr gut zusammenarbeiten müssen mit denen, die dort kreativ nach vorne arbeiten. Vielleicht ist es auch so ein bisschen was hinterher, wo Mobilfunk smart follower letzen Endes ist, was das Thema Bandbreite angeht, was das Thema Dienstevielfalt angeht. Hinterher geht es auch nur darum, hier etwas zu machen, was relevant ist für den Kunden. Zum Abschlussstatement. Für uns sind es zwei, drei Dinge. Das eine ist, gerade was das Thema Sprache angeht, ein Leben ein Telefon. Kein Mensch braucht fünf Telefone, um einfach zu telefonieren, das ganze Synchronisieren von Adressbüchern
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und sonst etwas. Lasst uns anständige Telefone bauen, mit denen man gut telefonieren kann und wo man eine anständige Gesprächsqualität hat, wo man auf die Tasten draufdrücken kann, die man bedienen kann, und die mögen durchaus segmentspezifisch unterschiedlich sein. Das zweite ist die Leistungsfähigkeit dieser Winzlinge ist in den letzten Jahren explodiert. Die wird weiter explodieren. Sie werden brillante Bildschirme sehen. Sie werden gigantische Rechnerleistungen darauf sehen. Da sind Riesenspeichermengen drauf. Letzten Endes gibt es dort unheimlich viele Möglichkeiten, wo wir so ein bisschen im Marketingjargon dazu sagen, die ganze Welt in einem Handy. Zusammen mit den Übertragungsnetzen, die wir anbieten, ist das sehr viel, was man in der Vergangenheit irgendwo anders gemacht hat, was man vereinfachen und auf das Handy bringen kann. Ich habe mich mit einem etwas älteren Ingenieur unterhalten, der bei der Entwicklung des Fernsehens beteiligt war und er sprach von so kleinen runden Röhren mit 15 cm Durchmesser. Die ersten Leute haben gesagt, dass sich kein Mensch so etwas angucken wird, wo es doch die tollen Kinos mit vier, fünf Meter Leinwand und noch größer gab. Also, von daher die Miniaturisierung wird fortschreiten. Die wird uns alle irgendwann mitnehmen. Das dritte ist: Wofür steht Vodafone? Make the most of now. Da haben wir uns zu Beginn dieses Jahres neu positioniert. Es sind zwei Komponenten. Einmal das Thema „now“, da geht es um Ubiquität. All das, was man tun kann, ist für mich ein Statement für die ganze Industrie, die Ubiquität. Das andere ist, keine Kompromisse machen, und dafür wollen wir stehen. Deshalb freue ich mich auf den Wettstreit und auf den Wettbewerb mit Herrn Lautz, möglicherweise auch mit anderen Kollegen. Also, packen wir es an und tun etwas Gutes für die Kunden, denn hinterher sind es diejenigen, die es uns danken werden! Herr Krammer: Eine direkte Antwort auf die Frage zu DSL: Ja, die Nachfrage nach DSL ist da. Überhaupt keine Debatte. Zweite Antwort: Ja, auch die Frage nach einem konvergenten Produkt kenne ich. Das Interessante ist, mich hat noch nie ein Kunde nach konvergenten Produkten gefragt. Die Frage habe ich bis jetzt vermisst. Ein bisschen erinnert mich die Diskussion, die wir jetzt zum Thema Konvergenz führen, an die der späten 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Da gab es auch zum ersten Mal das Thema Konvergenz auf dem Radarschirm. Wir waren damals bei tele.ring die ersten, die Bündelangebote mit Freiminuten im Festnetz, im Internet und im Mobilfunk hatten. Es schaut schon ein bisschen nach Loch Ness aus. Das Thema Konvergenz taucht jetzt wieder auf, und wer weiß, ob es nicht wieder abtaucht. Aber Spaß beiseite. Es gibt drei Anbieter hier am Podium, die jeweils einen natürlichen Partner im Festnetzbereich haben. Es gibt aber unzählige DSL-Anbieter, die keinen natürlichen Mobilfunkpartner haben. Also, herzlich Willkommen, es gibt schon Versuche. Wir werden Kundennutzen stiften, indem wir diese Produkte
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Moderation: Heinz Thielmann
zusammenbringen und dann den Kundenvorteil mit Partnern anbieten. Da gibt es verschiedene Wege und Optionen. Wir sind da offen. Das Thema mobiles Internet und Content vereinige ich. Auch das hat einen schlechten Ruf aus dem „WAP“-Zeitalter. Das haben wir zum Glück bereits alle wieder verdrängt. Und WAP und Internet haben miteinander soviel zu tun wie mobiles Radio mit Sprechgesang. Herzlich wenig. Zu Beginn des WAP-Zeitalter – jetzt zur kritisch gestellten Frage, warum wir jetzt keinen Content mehr machen – haben wir Mobilfunkbetreiber geglaubt, wir sind die Herren der Wertschöpfungskette. Wir haben exklusiven Content zu Horrorpreisen gekauft. Da haben sich Unternehmen die Taschen mit wenig sinnvollem Content gefüllt, weil wir ihn alle exklusiv haben wollten. Diese zweifelhaft sinnstiftenden Angebote haben ihn dann aggregiert und auf die kleinen Geräte gebracht. Nur: Niemand wollte ihn. Das hat sich zum Glück ein wenig geändert. Wir machen mobiles Internet. Das heißt zum einen, wer sich einen MiniOperaBrowser auf sein Endgerät installiert, kann mobiles Internet ganz einfach und billig nutzen – mit den gleichen Seiten wie zuhause. Es geht also darum, die vorhandenen Angebote über unsere Plattformen offen zu nutzen, über die mobilen Plattformen nutzbar zu machen und nicht dem Kunden einzureden, das ist guter Content, nur weil der von uns kommt. Der soll ihn sich selber aussuchen. Die weite Welt des Internets steht ihm zur Verfügung. Last but not least, ein Schlusswort von mir zum Thema Elastizität und Preisentwicklung in Deutschland. Im europäischen Kontext gesehen werden sich die Preise in Deutschland noch dramatisch nach unten entwickeln und in der Rechnung „Minutenpreis mal Minuten pro User“ wird wahrscheinlich ein Elastizitätseffekt von Größe 1 nur schwer zu erzielen sein. Auf der einen Seite gibt es aber noch andere Applikationen, die dieses Ziel erreichbar machen Auf der anderen Seite sage aber ich als Vertreter eines noch relativ kleinen Anbieters, der noch im Wachsen ist, das mir noch ein Faktor in dieser Multiplikation fehlt. Das ist nämlich neben dem Preis pro Minute, der Anzahl der Minuten pro Nutzer auch die Anzahl der Nutzer pro Anbieter. Und dieser Dreiklang ist der Weg von E-Plus. Über den wollen wir wachsen. Wir wollen möglichst viele Kunden durch einfache, transparente und kostengünstige Services, die wirklich nachgefragt und genutzt werden, an uns binden. Prof. Thielmann: Vielen Dank, meine Herren hier am Podium. Meine Damen und Herren, die Diskussion hat gezeigt, dass wir uns hier ein ganz lebhaftes Thema vorgenommen haben „Massenmarkt Mobilfunk – Strategien zum Erfolg“. Vielen Dank den Kollegen am Podium hier für die lockere und unverkrampfte Diskussion. Vielen Dank für die vielen Wortmeldungen, die gezeigt haben, dass das Thema spannend ist.
6 Mobile Ticketing Dr. Walter Leitner HanseCom GmbH, Frankfurt Ich möchte Ihnen einen kurzen Überblick über das gesamte Thema Mobile Ticketing geben – von dem Mobile Payment ein kleiner Bestandteil ist –, und zwar Mobile Ticketing im öffentlichen Personennahverkehr. Zunächst gehe ich auf die Ausgangssituation und Zielstellung des ÖPV ein. ÖPV kennen die meisten, weil die meisten ihn benutzen, wenn nicht täglich, dann so ab und an. Danach auf Abläufe und Technologie des Mobile Ticketings im öffentlichen Personennahverkehr, und ganz wesentlich auf den Kundenutzen. Sie werden merken, aus Herstellersicht oder aus Systemlieferantensicht gibt es für mich immer zwei Kundennutzen; einmal die ÖPNV, die Verkehrsunternehmen oder Verkehrsverbünde, und andererseits natürlich jeder von uns einzeln, die Fahrgäste. Dann noch einen kleinen Ausblick auf die nächsten Jahre.
Ausgangssituation und Zielstellung Situation im Öffentlichen Personennahverkehr
Elektronische Ticket-Systeme werden die bisherigen Papierfahrausweise zunehmend ablösen, wobei sich handybasiertes mobiles und chipkartenbasiertes elektronisches Ticketing ergänzen. Mobiles Ticketing wird sich aufgrund der Kostenvorteile und Einfachheit bei der Einführung im ländlichen Raum und als Vorstufe in den großen Ballungsräumen im 1. Schritt durchsetzen. Elektronisches Ticketing wird sich langfristig in den großen Ballungsräumen parallel etablieren. HanseCom Dr. Leitner
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Bild 1
Die Situation im öffentlichen Personennahverkehr ist eigentlich immer sehr statisch (Bild 1). Als ich früher bei der Lufthansa tätig war und vom Airlinebetrieb zum
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Walter Leitner
öffentlichen Personennahverkehr gekommen bin, habe ich gemerkt, dass die Uhr dort ein bisschen anders tickt, d.h. man ist dort etwas konservativer. Die Austauschzeiten oder die Technologiezeiten sind alle etwas länger gestreckt, vor allem auch bei den Vertriebssystemen. Bei den Vertriebssystemen finden wir heute noch sehr häufig das so genannte Papierticket. Allerdings merkt man zunehmend, dass sich elektronische Ticketsysteme etablieren; im Ausland sogar noch teilweise wesentlich schneller als im Inland, aber nichtsdestotrotz auch im Inland. Wenn man über elektronische Ticketsysteme spricht, dann gibt es im Wesentlichen zwei Medien oder zwei Träger. Das ist einerseits die Chipkarte, über die hoch und runter diskutiert wird, wo es auch im Verband der deutschen Verkehrsunternehmen die so genannte Kernapplikation gibt, also ein deutschlandweiter Standard, gefördert usw. und gleichzeitig auch das mobile Ticketing. Es ist interessant, mittlerweile kristallisiert es sich heraus, Mobile Ticketing, sprich: Handy-Ticketing, setzt sich mehr in den ländlichen Regionen durch, weil es natürlich keiner Infrastruktur bedarf, die extra aufgebaut werden muss für wenig Leute. In den Ballungsgebieten lohnt es sich auch, eine Infrastruktur für viele Leute aufzubauen. Denken Sie an Berlin oder München.
Ausgangssituation und Zielstellung. Zielstellung des ÖPNV Gewährleistung der Investitions- und Zukunftssicherheit des Systems Nachhaltiges Geschäftswachstum bei gleichzeitiger Kostenreduzierung Bereitstellung einer
modularen
skalierbaren
interoperablen Lösung
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Bild 2
Die Zielstellung des ÖPV bei einem neuen Betriebssystem ist natürlich, dass die Investitions- und Zukunftssicherheit dieses Systems gewährleistet werden muss (Bild 2). Deswegen besteht auch immer noch die Diskussion, obwohl sie langsam
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zur Neige geht, zwischen Chipkarten und Handy als Medium der Zukunft. Wir werden sehen, auch die zwei wachsen auch noch zusammen. Wichtig für den ÖPNV generell ist das Erzielen von nachhaltigem Geschäftswachstum bei gleichzeitiger Kostenreduzierung, und gerade da im Hinblick, dass von der Bundesregierung immer weniger Fördermittel fließen. Gerade eben wurden wieder 2,5 Mrd. € gekürzt. Was natürlich auch wichtig ist, weil wir kleine Verkehrsunternehmen, kleine Verkehrsverbünde haben, große Verkehrsverbünde, große Verkehrsunternehmen, modulare skalierbare und, ganz wesentlich, interoperable Lösungen. Das ist eigentlich das A und O. ich möchte mit einem Fahrschein oder mit einer Chipkarte oder mit einem Handy deutschlandweit fahren und nicht nur in München oder in Nürnberg oder in Augsburg.
Das Mobiltelefon als Fahrschein- und Auskunftsautomat Das komplette Fahrausweissortiment verschiedener Regionen wird zu jeder Zeit und an jedem Ort bargeldlos verfügbar. Die über Tarifgrenzen hinweg stets strukturell einheitliche Nutzerführung erlaubt den Fahrausweiserwerb ohne* Tarifkenntnisse.
Schnelle Verfügbarkeit flexibler Fahrpreisangebote und die Zustellung von Mitteilungen erhöhen die Kundenbindung. * bzw. mit geringen Tarifkenntnissen HanseCom Dr. Leitner
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Bild 3
Das hier ist eigentlich eine der Kernaussagen im Mobile Ticketing (Bild 3). Wenn wir jetzt weggehen von dem Chipkartenticket ganz eindeutig hin zu dem Mobile Ticketing, d.h. das Handy ist nicht das Ticket. Das Handy ist der Fahrscheinautomat in der Hosentasche, sage ich immer, und das Spannende ist, dass diesen Fahrscheinautomat jeder von Ihnen selbst bezahlt. Den zahlt nicht der MVV. Den zahlt auch nicht die Hamburger Hochbahn. Den zahlt jeder von Ihnen selbst, d.h. die Infrastruktur ist ja schon da. Und Sie kennen Ihren Automaten. Fahren Sie heute mal zum Automaten in Hamburg, bedienen Sie den, morgen in Berlin und übermorgen in Paderborn. Sie werden merken, dass Sie eine Bedienungsanleitung brauchen.
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Walter Leitner
Sie können das komplette Fahrscheinsortiment verschiedener Regionen mit diesem einen Medium bestellen. Sie können strukturell eine einheitliche Nutzerführung haben. Natürlich ist sie von da und dort etwas unterschiedlich, aber größtenteils ohne Tarifkenntnisse, was auch wichtig ist. Jedes mal, wenn ich nach München komme, fühle ich mich als Graufahrer, weil ich nie weiß, ob ich das richtige Ticket gelöst habe. Was natürlich ganz interessant ist und das Papierticket um Längen schlägt, ich kann schnell neue Tarife einführen, im Grunde genommen auf Knopfdruck. Die Tankstellen machen es uns ja vor, wie schnell das geht.
Die Prozesse im mobile Ticketing
1. Anmeldung 2. Fahrberechtigungserwerb 3. Zahlungsabwicklung 4. Kontrolle 5. Dienste
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Bild 4
Der Prozess für dieses Mobile Ticketing ist eins (Bild 4): Sie müssen sich ein einziges Mal registrieren, und zwar bei Ihrer „Heimatgemeinde“, bei Ihrem Heimatverkehrsunternehmen. Sie müssen die Handynummer angeben und natürlich das Bezahlverfahren, Kreditkarte, Lastschrift oder auch prepaid. Auch die Möglichkeit existiert.
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Fahrberechtigungserwerb
Anruf
Handy-Ticket
SMS
Java-Menü HanseCom Dr. Leitner
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Bild 5
Zweiter Punkt ist der Fahrberechtigungserwerb, Zahlungsabwicklung, Kontrolle und natürlich weitere Dienste für die Zukunft. Fahrberechtigungserwerb: gesetzt den Fall, wir haben uns einmalig registriert, ist möglich, sowohl, und das ist eigentlich das Spannende über DTMF, über Anruf, über SMS oder über Java-Menü (Bild 5). Sie haben alle drei Möglichkeiten, die auf dasselbe Hintergrundsystem zugehen und erhalten dann von dort entsprechend das Handy-Ticket. Das HandyTicket, muss man auch wieder sagen, liegt im Hintergrundsystem, und zwar hinter Firewalls etc im Rechenzentrum. Das hier ist nur eine Abbildung, eine Bestätigung Ihres Tickets.
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Kontrolle
1. Sichtkontrolle a) Kontrolleurskurzcode b) zeitabh. Codewort c) Kontrollmedium
2. Onlinekontrolle
3. Offlinekontrolle 4. Zukünft. Barcodekontrolle
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Bild 6
Aber wir brauchen es natürlich dringend für die Kontrolle (Bild 6). Und da haben wir uns zusammen mit dem Verband der deutschen Verkehrsunternehmen und mit den Verkehrsverbünden ein Kontrollsystem überlegt mit Kontrolleurskurzcode, zeitabhängigen Codeworten, Kontrollmedien, d.h. ein eindeutige Medium, was referenziert ist auf das entsprechenden Ticket. Onlinekontrolle ist natürlich jederzeit möglich. Ich kann im Hintergrundsystem anrufen und fragen, ob für den Leitner in diesem Moment ein Ticket gebucht, ja oder nein? Wenn nicht, ist er Schwarzfahrer. Offlinekontrolle; daran arbeiten wir und in Zukunft auch mit Barcodekontrolle, sprich: die gesamte Information ist eine 2G Barcode auf dem Handy und damit auch maschinenlesbar.
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Der Kundennutzen
Vorteile und Nutzen aus Sicht des ÖPNV neue Möglichkeiten der Kundenbindung/-gewinnung; insbesondere bei Gelegenheitsfahrgästen &KDQFH]XP$XIEDXHLQHV9HUWULHEVNDQDOVGHUUHODWLYZHQLJ Investitionen erfordert (Betreibermodell) PLWWHOIULVWLJ(LQVSDUSRWHQ]LDOEHLDQGHUHQ9HUWULHEVZHJHQGXUFK Reduzierung der Verkaufsvorgänge beim Busfahrer bzw. Einsparungen bei der Automaten-Infrastruktur ,PDJHJHZLQQGXUFK(LQVDW]LQQRYDWLYHU7HFKQRORJLH ... und aus Sicht des Fahrgastes Ticketkauf jederzeit möglich, unabhängig von der technischen Verfügbarkeit der Fahrkartenautomaten bzw. den Öffnungszeiten personalbedienter Verkaufsstellen 7LFNHWNDXIRKQH%DUJHOG EHLEHUHLWVPRELOYHUIJEDUHU)DKUSODQDXVNXQIW8QWHUVWW]XQJEHL der Fahrkartenauswahl. HanseCom Dr. Leitner
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Bild 7
So, ich sprach schon vom Kundennutzen. Wir haben zwei Kundennutzen aus Systemhaussicht (Bild 7). Das ist einerseits der ÖPV. Er hat natürlich neue Möglichkeiten der Kundenbindung und Kundengewinnung und vor allem bei Gelegenheitsfahrern. Wir oft steigt man ins Taxi, weil man einfach mit diesen „verdammten“ Automaten nicht klar kommt oder weil gerade einmal das Kleingeld nicht da ist etc. Es ist ein neuer Vertriebskanal, der – und das ist jetzt das Interessante – für die Verkehrsunternehmen hoch interessant ist. Wenn Sie ein Betreibermodell bringen, können Sie eigentlich sehr schnell starten, innerhalb von vier bis sechs Wochen, und sie brauchen keine Investition zu tätigen in Automaten etc. Dort spricht man im Regelfall immer von zweistelligen Millionenbeträgen. Es ergibt sich natürlich, wenn man das einführt, Einsparpotenzial bei den investitionslastigen Automaten. Image – ganz klar. Und aus Sicht des Fahrgastes? Er kann jederzeit ein Ticket, unabhängig von der technischen Verfügbarkeit der Fahrkartenautomaten; funktioniert nicht, ist gerade gestört, wird gerade gewartet oder was auch immer, bzw. andere personalbediente Öffnungszeiten, erwerben ohne Bargeld, ganz wichtig. Und wenn man, was heutzutage schon häufig der Fall ist, Handyfahrplanauskunft, ist dann das Ticket gelingt, so nach dem Motto, ich hol mir die Fahrplanauskunft und dann fragt er mich gleich,
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möchtest du auch ein Ticket dafür, klicke ich auf ja, habe entsprechend das Ticket und kann damit fahren.
Weiterer Kundennutzen
Vorteile und Nutzen aus Sicht des ÖPNV die Verbesserung des Verkehrsangebotes und gleichzeitige Optimierung der eigenen Infrastruktur, somit Reduzierung der eigenen Kosten bei Qualitätserhöhung GLH(LQQDKPHQYHUEHVVHUXQJGXUFK2SWLPLHUXQJGHU)lOVFKXQJVund Manipulationssicherheit u. der Vertriebs- u. Kontrollprozesse GLH6WHLJHUXQJGHU(LQQDKPHQGXUFK6HQNXQJGHU Zugangshemmnisse kundenoptimierte Angebote (z.B. durch moderne leistungs- und zeitabhängige Tarife), so dass eine höhere Auslastung der Transportangebote erfolgt ... und aus Sicht des Fahrgastes Keine Tarifkenntnisse erforderlich Fahrgastorientierte Tarifangebote Interoperabilität
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Bild 8
Weiter Kundennutzen ist natürlich der Kontrollprozess, gerade dann, wenn wir die Barcodegeschichte realisiert haben (Bild 8). Zugangshemmnisse werden gesenkt und das Spannende, kundenoptimierte Angebote ohne das ganze Kennwort – und da könnten wir jetzt weiter diskutieren CRM. Endlich weiß der Verkehrsverbund bzw. das Verkehrsunternehmen wann wer wo wie gefahren ist. Und entsprechend kann er auch eine Kundenbindungsaktion starten. Für den Fahrgast ist es natürlich schön. Er braucht keine Tarifkenntnisse. Er kriegt fahrgastorientierte Tarifangebote und, wie ich schon sagte, Interoperabilität. Für die meisten von uns hier im Raum sicher interessant, weil wir sehr viel unterwegs sind in anderen deutschen Orten.
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Ausblick
Anfang 2007 Deutschlandweites interoperables Java- und SMS-Ticketing in 9 Regionen (Pilot des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen-VDV) 2008 Location based services - ÖPNV Near field communication ± Das Handy und die Chipkarte wachsen zusammen
HanseCom Dr. Leitner
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Bild 9
Ganz kurz noch ein Ausblick (Bild 9). Wir werden Anfang 2007 in 9 deutschen Regionen, München zählt leider nicht dazu, unter Federführung des Verbandes der deutschen Verkehrsunternehmen einen zweijährigen Piloten starten, basierend auf Java und SMS Ticketing, natürlich auch Anrufticketing, was sich von selbst versteht. In 2008 ist mittlerweile angeplant, die Chipkarte und das Handy zu vereinen in dem Begriff NFC, Near Field Communication. Dafür läuft im Moment ein Pilot in Hanau, in der Nähe von Frankfurt. Dieses Ding ist dann sicher für den öffentlichen Personennahverkehr sehr zukunftsweisend. Soviel zu einer konkreten Anwendung, Applikation im öffentlichen Personennahverkehr, den wir demnächst, sicher der eine oder andere oder sehr viele, nutzen werden.
7 Bürgerdienste – mobil und kundennah Dr. Lothar Mühlbach FhG HHI Berlin Das Projekt „Mobile Bürgerdienste“ (MoBüD) hatte zum Ziel, dem Bürger das Dienstleistungsangebot einer öffentlichen Verwaltung mittels mobiler Dienste näher zu bringen, „bürgerfreundlicher“ zu machen. Konkretisiert wurde diese Idee durch die Entwicklung und Erprobung eines „Mobilen Bürgeramts“, das sich aus dem Angebot der stationären Bürgerämter der Berliner Verwaltung ableitete. Bürgerberater bieten ihre Dienstleistung mit Hilfe eines mobilen Endgeräts an Orten wie Nachbarschaftszentren, Stadtteilbibliotheken, Krankenhäusern, Seniorenheimen und auch Einkaufspassagen an. Dort wird die vollständige Bearbeitung von Anliegen der Bürger (von der Auskunft und Beratung über Antragsaufnahmen bis hin zur Bezahlung und zur Aushändigung von Dokumenten) ermöglicht.Die Technik für mobile Bürgerdienste wurde im Rahmen des Projekts fertig gestellt und in einem Feldversuch in den Berliner Bezirken Pankow und Spandau erprobt. Die Ergebnisse der Tests zeigen, dass die Akzeptanz von mobilen Bürgerdiensten sowohl bei den Kunden (Bürgern) als auch bei den Benutzern der Technik (mobile Bürgerberater) sehr hoch ist.
Überblick über das Projekt MoBüD MoBüD war eins von sechs Leitprojekten der Initiative MobilMedia1 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)2. Ziel des Projekts war es zu untersuchen, ob und wie die Verwaltung durch den Einsatz mobiler Techniken bürgerfreundlicher gemacht werden kann. Das Konsortium MoBüD bestand aus folgenden Partnern: IVU Traffic Technologies AG3 (Projektleitung bis 30.9.04) Fraunhofer HHI4 (Projektleitung ab 1.10.04) Senatsverwaltung für Inneres Berlin5.
1. 2. 3. 4. 5.
s. www.mobilmedia.de jetzt BMWi www.ivu.de www.hhi.fraunhofer.de www.berlin.de/seninn
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Die Firma IVU arbeitete als Softwareentwickler u.a. an der Integration eines Informations- und Workflow-Management Systems in die mobile Nutzungsumgebung. Fraunhofer HHI war u.a. zuständig für die sichere mobile Infrastruktur, die Endgeräte und Usability sowie für die Anforderungsanalyse und Begleitforschung. Die Senatsverwaltung organisierte den Probebetrieb in den Berliner Bezirken und kümmert sich um die fachliche Qualitätssicherung, um Beteiligung der Personalräte, usw. Weiterhin war die Senatsverwaltung zuständig für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen. In der letzten Phase des Projekts beteiligten sich die Bürgerdienste Magdeburg mit einem kleinen Feldversuch.
Hintergrund und Zielsetzung des Projekts Im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung sind derzeit viele Kommunen bestrebt, das Verhältnis zwischen Verwaltung und Bürger im Sinne des Bürgers freundlicher und für die Verwaltung effektiver zu gestalten. In ersten Schritten gehen Kommunen oft dazu über, ihr Dienstleistungsangebot in so genannten Bürgerämtern konzentriert anzubieten, sodass aus Sicht des Bürgers nur ein Anlaufpunkt für alle Dienstleistungen der Verwaltung anzusteuern ist (persönlicher Kontakt). Die folgenden Schritte beziehen sich dann zumeist auf den Ausbau einer Internetpräsenz (elektronischer Kontakt), über welche der Bürger selbständig die entsprechenden Dienstleistungen beantragen bzw. wahrnehmen kann, oder in Richtung eines Call Centers (telefonischer Kontakt) als Informationsangebot für den Bürger. In diesen Szenarien werden aber nicht alle Bevölkerungsgruppen in allen Lebenslagen gleichermaßen zufrieden stellend behandelt. Der Weg in das Bürgerbüro ist für einige (alte, kranke oder behinderte) Bürger mit erheblichen Aufwänden verbunden (Fahrdienste etc.) oder nur durch Vertreter möglich. Der Verwaltungszugang via Internet setzt eine entsprechende Infrastruktur (PC + Anschluss + Digitale Signatur bei Online-Anträgen) sowie eine gewisse Erfahrung im Umgang mit dem Internet (WWW-Browser, etc.) voraus, wobei beides nicht nur in den erwähnten Bevölkerungsgruppen nicht unbedingt vorhanden ist. Auch bleiben erfahrungsgemäß trotz ausführlicher Erläuterung auf den Websites in vielen Fällen Fragen offen, die nicht vom Online-Hilfsangebot abgedeckt werden, also eine qualifizierte persönliche Beratung erfordern. Als sinnvolle Ergänzung zu den drei oben genannten Vertriebswegen bietet sich ein mobiles Bürgeramt an. Ein Bürgerberater kommt mit mobilem Equipment nach Vereinbarung oder zu festen Terminen zu Standorten, die „bürgernah“ sind (er kommt dem Bürger quasi entgegen, „das Amt kommt zum Bürger“), verbindet sich
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über Mobilfunk mit dem Verwaltungsnetz und bearbeitet abschließend vor Ort Dienstleistungen (von der Auskunft und Beratung über Antragsaufnahmen bis hin zur Bezahlung und zur Aushändigung von Dokumenten). Solche Dienstleistungen betreffen unter anderem Themen wie Meldeangelegenheiten, Pass- und Personalausweis-Angelegenheiten, Lohnsteuerkarten oder Wohngeld.
Temporäre Standorte mobiler Bürgerdienste Temporäre Anlaufpunkte eines mobilen Bürgeramts können Einkaufspassagen und Wochenmärkte, Krankenhäuser sowie Senioreneinrichtungen sein, aber auch Freizeitzentren, Schulen, Kindertagesstätten oder Bibliotheken (vgl. Bild 1). Unter bestimmten Randbedingungen sind auch Hausbesuche denkbar, für die dann aber in der Regel zusätzliche Gebühren zu entrichten wären.
Bild 1: Mögliche Standorte eines mobilen Bürgeramts
Das Projekt MoBüD hat nun – ausgehend von diesen Überlegungen und entsprechenden Befragungen von Kunden (Bürgern) stationärer Bürgerämter – die Technik (u.a. Infrastruktur und Endgeräte) für ein mobiles Bürgeramt entwickelt und diese ein Jahr lang im Probebetrieb an verschiedenen temporären Standorten in zwei Berliner Bezirken getestet. Im Rahmen einer Begleitforschung wurden bei Bürgern/Kunden und Nutzern/Bürgerberatern Daten zur Akzeptanz erhoben, insbesondere wurde überprüft, inwieweit der Anspruch „mehr Bürgerfreundlichkeit“ bzw. „Kundennähe“ eingelöst wurde.
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Technische Infrastruktur Zur Durchführung des Probebetriebs bzw. des Feldtests musste zunächst eine sichere mobile Infrastruktur aufgebaut und getestet werden. Hierzu war die Kooperation mit dem IT-Dienstleister des Landes Berlin6 erforderlich. Die mobilen Endgeräte der Bürgerberater wurden über eine Luftschnittstelle mit dem Berliner Landesnetz verbunden, in dem sich u.a. der Server des Landeseinwohneramts7 befindet. Diese Schnittstelle ist so ausgelegt, dass verschiedene Mobilfunknetze und Übertragungsverfahren (GPRS, UMTS) sowie WLAN-Hotspots – wenn verfügbar, auch Festnetzzugänge – benutzt werden können. Da in der Regel personenbezogene Daten kommuniziert werden, waren besonders hohe Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz zu stellen. Eingesetzt wird daher für die Kommunikation zwischen Endgeräten und Landesnetz ein Virtuelles Privates Netz (VPN) mit starker Verschlüsselung (IPsec) unter Nutzung von Zertifikaten (vgl. auch Bild 2).
Sichere Client-Server-Kommunikation VPN-Tunnel mit IPSecVerschlüsselung und x509-Zertifikaten
MAN
WLAN
UMTS GPRS
Internet
ISDN
Modem
Bild 2: Netz-Infrastruktur MoBüD
Endgeräte und Usability An die Endgeräte eines mobilen Bürgeramts sind besondere Anforderungen zu stellen. Diese sind u.a.: • • • • •
Zuverlässigkeit und hohe Ausfallsicherheit Hohe Ergonomie und Usability Transportabilität Robustheit Schutz gegen Diebstahl
6. ITDZ Berlin 7. ab 1.1.2005 „Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten“
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Im Rahmen des Projekts MoBüD wurde zunächst (im Sinne eines „user-centred Designs“) zusammen mit den Nutzern im Rahmen einer Anforderungsanalyse geklärt, welche Komponenten ein mobiler Bürgerberater „vor Ort“ benötigt. Wie sich herausstellte, sind dies zunächst elektronische Komponenten wie Computer für die wichtigsten Anwendungen (insb. Fachverfahren zum Abruf und zur Änderung von Einwohnerdaten), Drucker zum Drucken von Formularen, Bescheinigungen, etc., Bezahlterminal zur Zahlung von kostenpflichtigen Leistungen per EC-Karte sowie Chipkarten-Leser zur sicheren Anmeldung per PIN-gesicherter Chipkarte und zur Verschlüsselung für die Datenübertragung mittels VPN. Weiterhin benötigen die Bürgerberater aber (zurzeit) noch eine Reihe weiterer Arbeitsutensilien wie besondere Formulare, Stempel, Stanzen, Dienstsiegel, usw. Diese Anforderungen führten zu einer ersten Variante eines „Bürgeramts-Koffers“, mit dem alle (elektronischen und nicht-elektronischen) Komponenten in einem Behältnis transportiert werden können. Um den Transport zu erleichtern, war der Koffer mit Rollen versehen. Die elektronischen Komponenten waren so auf einem herausnehmbaren Einlegeboden installiert, dass der Nutzer keine Verkabelung vornehmen musste (vgl. Bild 3). Das ermöglichte es den Behördenmitarbeitern, bei denen keine speziellen IT-Kenntnisse vorausgesetzt werden konnten, nach dem Herausnehmen des Einlegebodens und dem Start des Notebooks sofort mit der Arbeit zu beginnen.
Drucker
Chipkartenleser
Notebook
Bild 3: Variante 1 des „Bürgeramts-Koffers“
Bezahlterminal
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Diese Lösung war – wie sich in entsprechenden Usability-Tests herausstellte – ausreichend benutzerfreundlich, um im Rahmen eines Probebetriebs mobiler Bürgerämter eingesetzt zu werden. Allerdings stellte sich bald heraus, dass dieser Koffer für einen späteren Regelbetrieb hinsichtlich der Transportabilität noch verbessert werden musste. Insbesondere war er mit den Maßen 51 cm x 71 cm x 30 cm zu unhandlich zum Tragen (oft konnte er nicht gerollt werden) und mit einem Gewicht von ca. 19 kg insb. für Bürgerberaterinnen zu schwer. Daher wurde eine zweite, kleine und leichtere Variante konzipiert, in der nur die elektronischen Komponenten enthalten sind (vgl. Bild 4). Diese Version wiegt 13 kg. Weitere Hilfsmittel und Utensilien müssen in diesem Falle separat transportiert werden.
Bild 4: MoBüD-Endgerät Variante 2
Bei ergonomischen Tests stellte sich aber heraus, dass sich viele Bürgerberater mehr Flexibilität hinsichtlich der Anordnung der Endgerätekomponenten wünschten, als dies bei Variante 2 möglich war. Daher wurde eine dritte Variante konzipiert und aufgebaut, die diesem Wunsch stärker entgegenkommt.
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Bei der Variante 3 sind die elektronischen Komponenten wie Netzteile, USB-Hub, ISDN-Adapter usw. und der Chipkartenleser in einer von Fraunhofer HHI speziell für den „Bürgeramts-Koffer“ entwickelten Desktop-Box (35 cm x 29 cm x 5 cm, ca. 5 kg) untergebracht, die mit unterschiedlicher Ausrichtung und an unterschiedlichen Positionen auf dem Arbeitstisch aufgestellt werden kann. Der Drucker ist drehbar auf dieser Desktopbox angeordnet; Notebook und Bezahlterminal sind frei positionierbar (vgl. Bild 5 und Bild 6).
Bild 5: Variante 3 des Bürgeramts-Koffers mit herausgenommener Desktop-Box (Koffer: 42 cm x 43 cm x 21 cm, ca. 13 kg mit Desktop-Box)
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Lothar Mühlbach
Bild 6: Desktop-Box mit Drucker und Bezahlterminal
Im Jahre 2005 wurde ein mobiler Scanner als weitere Komponente in den „MoBüD-Koffer“ integriert. Dieser Scanner erlaubt u.a. das Scannen von Passbildern und Unterschriften, wodurch mittels des DIGANT-Verfahrens8 eine medienbruchfreie Übertragung von Pass- und Ausweisanträgen an die Bundesdruckerei möglich ist.
8. http://www.bundesdruckerei.de/de/behoerde/3_1/index.html
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Bild 7 zeigt eine mögliche Anordnung der Komponenten.
Bild 7: Komponenten des „MoBüD-Koffers“ auf einem Arbeitsplatz (rechts Scanner)
Probebetrieb Im November 2003 wurde mit dem Probebetrieb „Mobiles Bürgeramt“ an verschiedenen Standorten in den Berliner Bezirken Spandau und Pankow begonnen. Der Probebetrieb fand an insgesamt 11 verschiedenen Standorten statt. Davon waren Sieben Indoor-Standorte mit regelmäßigen Terminen über einen längeren Zeitraum (Nachbarschaftszentrum, Krankenhäuser, Bibliotheken, Senioreneinrichtung, etc., vgl. auch Bild 8 und Bild 9) Drei Straßenfeste mit ein- bis dreitägiger Dauer (vgl. Bild 10)
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Eine Einkaufspassage mit insgesamt 3 Terminen (vgl. Bild 11) 9
Bild 8: Probebetrieb an einem Indoor-Standort
Bild 9: Probebetrieb an einem Indoor-Standort
9. Beim Probebetrieb in der Einkaufpassage wurde auch ein von Fraunhofer HHI entwickeltes Warteschlangenmanagementsystem getestet, bei dem der Bürger ca. 10 Minuten bevor er an der Reihe war, per SMS aufgerufen wird (s. auch http://www.hhi.fraunhofer.de/german/im/ produkte/zms/warteschlange.html).
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Bild 10: Probebetrieb auf einem Straßenfest (hier Fest der Nationen)
Bild 11: Probebetrieb in einem Einkaufszentrum (hier Schönhauser Allee Arcaden)
123
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Seit Mai 2004 wurden mittels Fragebogen systematisch Daten zur Akzeptanz bei den Bürgern und Bürgerberatern erhoben. Nach Nutzung des mobilen Bürgeramts wurde jeder Bürger gefragt, ob er bereit wäre, den Bürgerfragebogen auszufüllen, zusätzlich wurden in einigen Fällen Interviews durchgeführt. Die Bürgerberater füllten einen entsprechenden Fragebogen am Ende jedes Probebetriebstermins aus. Die drahtlose Kommunikation zwischen Endgerät und Berliner Landesnetz erfolgte – je nach Randbedingungen des Standorts – über GPRS oder WLAN. Mit UMTS wurden Tests durchgeführt, bei denen sich aber herausstellte, dass an den MoBüDStandorten (von denen sich viele in den Außenbezirken befinden) noch kein oder kein ausreichend stabiler UMTS-Zugang möglich war. Insgesamt fanden mehr als 100 Probebetriebs-Termine statt, an denen mehr als 3.000 Bürger Dienstleistungen des mobilen Bürgeramts in Anspruch nahmen. Die häufigsten Anliegen der Bürger bezogen sich auf den Personalausweis oder den Reisepass, auf An- und Ummeldungen, auf den Führerschein und auf die Lohnsteuerkarte. Der Probebetrieb endete zunächst Ende September 2004 durch Abschluss des Projekts MoBüD. Im Rahmen einer Projektverlängerung fanden aber weitere Tests statt, unter anderem in Madgeburg. Die (Test-)Bezirke Spandau und Pankow beschlossen, mobile Bürgerdienste „in eigener Regie“ auch nach Ende des MoBüD-Projekts weiterzuführen10.
Akzeptanz des Mobilen Bürgeramts Die Befragung der Bürger ergab eine hohe Akzeptanz des mobilen Bürgeramts (vgl. z.B. Bild 12). So ergab die Auswertung der Bürgerfragebögen (Basis: 510 Fragebögen): Über 90% der Befragten waren mit dem Service sehr zufrieden und wünschen sich für die Zukunft ein mobiles Bürgeramt. Ca. 2/3 würden ein mobiles Bürgeramt einem stationären vorziehen. Es gab kaum Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Die Wartezeit (im Mittel 10 min) wurde nicht als zu lang bewertet.
10. Detailliertere Informationen zu mobilen Bürgerdiensten in Berlin unter http://www. berlin.de/mobued
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70
60
61
50
40
33
30
20
10 3
0 gar nicht zuf rieden eher unzuf rieden nicht zuf rieden
eher zuf rieden
unentschieden
sehr zuf rieden
ganz zuf rieden
Bild 12: Gesamtzufriedenheit der Bürger mit dem mobilen Bürgeramt (N = 510)
Es stellte sich heraus, dass neben den antizipierten Gründen für eine hohe Akzeptanz (wie kurze Wege, akzeptable Wartezeiten, usw.) vor allem folgender Grund häufig ausschlaggebend für die insgesamt positive Bewertung war: Die Bürger empfanden die Art der Dienstleistung als „bürgernäher“ als im stationären Bürgeramt, der Bürgerberater erschien ihnen „auf gleicher Augenhöhe“. Die sehr hohe Gesamtzufriedenheit mit dem mobilen Bürgeramt führte dazu, dass die meisten Befragten angaben, dass sie ein mobiles Bürgeramt einem stationären vorziehen würden, wenn sie mal wieder ein entsprechendes Anliegen hätten (vgl. Bild 13).
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Präferenz 70
60
61
50
40 37 30
20
10
0 stationär
mobil
je nachdem
Bild13: Präferenz in Bezug auf mobiles vs. stationäres Bürgeramt (N = 510)
Die Bürgerberater waren ausreichend zufrieden mit dem benutzten System und bewerteten es insgesamt als „benutzerfreundlich“.
Was hat das Projekt MoBüD gebracht? Im Rahmen des Projekts MoBüD konnte u.a. gezeigt werden, dass • mobile Bürgerdienste funktionieren (Probleme lösbar sind) • mobile Bürgerämter von Nutzern und Bürgern akzeptiert werden • mehr Bürgerfreundlichkeit ohne Kostensteigerung möglich ist • mobile Bürgerdienste eine sinnvolle Ergänzung anderer eGovernment-Angebote darstellen.
Wie ging es weiter? Nach Ende des Projekts bekundeten auch andere Städte und Gemeinden Interesse an mobilen Bürgerdiensten. Daher wurden die Projektergebnisse in anderen Städten und auf verschiedenen Fachtagungen und Workshops vorgestellt.
7 Bürgerdienste – mobil und kundennah
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Einige Städte bzw. deren Dienstleister waren auch direkt an einem „MoBüDKoffer“ interessiert11. Ihnen wurden von Fraunhofer HHI entsprechende Angebote für auf ihre technischen und organisatorischen Randbedingungen abgestimmte Endgeräte gemacht. Einige Koffer sind schon ausgeliefert und befinden sich bereits im Betrieb12 oder sollen bald in Betrieb genommen werden13. Um den Informationsaustausch zwischen an mobilen Verwaltungsdiensten interessierten Verwaltungen zu unterstützen, wurde gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund das „Netzwerk mStädte“ gegründet. In einer Startversion wird als Basis für diese Community eine Yahoo-Group genutzt14. Um das „Konzept MoBüD“ auch international zu verbreiten, wurde beim eTENFörderprogramm der EU ein entsprechender Vorschlag für ein Projekt eingereicht, in dessen Rahmen u.a. Verwaltungen in Frankreich und Schweden ähnliche mobile eGovernment-Dienste einführen und testen wollen.
Informationen zum Projekt MoBüD: www.mobued.de Informationen zu mobilen Bürgerdiensten in Berlin: www.berlin.de/mobued Netzwerk mStädte: http://de.groups.yahoo.com/group/mStaedte
11. U.a. Köln, Bremen, Hamm, Celle, Bergisch Gladbach, Ludwigslust. 12. u.a. im Berliner Bezirk Lichtenberg 13. u.a. Köln und Bergisch Gladbach 14. http://de.groups.yahoo.com/group/mStaedte/
8 Bezahl’s doch mit dem Handy! Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten von M-Payment Dr. Bettina Horster VIVAI Software AG, Dortmund Das Thema M-Payment hat in Deutschland einen sehr schweren Stand, weil es bereits eine Vielzahl von sehr gut funktionierenden Zahlungsinstrumenten gibt. Bei den meisten schießt gleich reflexartig durch den Kopf: zu teuer, zu kompliziert, überhaupt kein Geschäft, da zahlt man drauf, uninteressant. Ich möchte Sie im Folgenden überzeugen, dass dem nicht so ist. Ich möchte über das Thema M-Payment berichten und eine Lösung aus unserem Hause, der VIVAI Software AG, vorstellen (Bild 1). Da ich mich seit ca. 10 Jahren damit beschäftige, weiß ich, wie wichtig eine plattform- und netzbetreiberübergreifende Lösung für den Fortschritt des Mobilfunks ist. Da Handlungen immer glaubwürdiger sind als Reden, sind wir selber in die unternehmerische Herausforderung gegangen und müssen damit jetzt auch Geld verdienen. Ich denke, Mobile Payment hat sehr viele Chancen, und ich wünsche mir, dass Sie gleich derselben Meinung sind. VIVAI Software AG
VIVAI Consulting - führend im Mobile Bereich
Strategic Consulting z
Strategische Beratung
z
Evaluierung von Businessplänen u. Prüfung von Investitionsvorhaben
z
Entwicklung von Markteintrittsstrategien
z
Lobbying
Market Research Å0DIR*R´ z
Unkomplizierte Endkundenbefragungen
z
Konzeption, Auswertung, Analyse und Interpretation
z
Zusammenarbeit u.a. mit Sitel, weltweit größter CallcenterBetreiber ca. 32.000 Mitarbeitern
Veranstaltungsmanagement z
Planung und Durchführung von Großveranstaltungen
z
Nationale / internationale Ebene
z
Top Speaker Connection
z
Teilnahme an Gremien zur Förderung von Top-Events
Projektmanagement
Bild 1
Netzwerkorganisation z
Mehr als 3.000 hochqualitative, branchenrelevante Adresskontakte
z
Expertennetzwerk mit ca. 950 Mitgliedern im Telekommunikationssektor
3
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Bettina Horster
Eine kleine Anmerkung habe ich noch. Es ist nicht so, dass es M-Payment nicht gibt. Schon heute existiert ein Geschäft im dreistelligen Millionenbereich. Telekomnahe Güter, wie Klingeltöne, Musikdownloads, Spiele und Logos werden per Premium SMS direkt abgerechnet. Diese einfache Abrechnung ist ein Teil des großen Erfolgs dieser Dienste. Mir geht es auch um die anderen Dienste, wie bspw. das Bezahlen am Zigarettenautomaten. VIVAI Software AG
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Missionstatement
m|giro ist die interoperable mobile Bezahlplattform und so einfach zu handhaben wie ein Telefonat
Vending
Parken
m|giro
Eintrittskarten Internet
Gastronomie
Hotel
Fahrscheine
Bild 2
Ich bin überzeugt, dass beim M-Payment noch eine Menge Musik drin ist und sich auch Geld verdienen lässt. Nach unseren Businessplänen ist das nicht unspannend. Unser Produkt M-Giro ist eine interoperable, massentaugliche mobile Bezahlplattform, und was ganz wichtig ist, sie so einfach zu handhaben wie ein Telefonat (Bild 2). Doch dazu komme ich später. Sie können mit einer solchen Lösung aber auch neue Märkte schaffen. Denken Sie daran, Bier aus dem Automaten zu ziehen. Das war bisher nicht möglich, da sie überprüfen mussten, ob der Käufer über 16 Jahre alt ist. Diese Kombination zwischen Altersverifikation und Bezahlen ist ein Vorteil, der das M-Payment bietet. Eine spannende Geschichte, wenn sie auf einmal Ihr Bier auch außerhalb der Geschäftszeiten und außerhalb von Tankstellen kaufen können, wobei ich gehört habe, dass es in Bayern sehr schwierig sein wird, weil Sie pro Automat eine Schanklizenz brauchen.
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VIVAI Software AG
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Relative m-payment maturity*
M-commerce / m-payment ranking
100% Austria Korea Singapore Japan
80% Norway Spain Croatia China
60% Estonia Finland Italy Sweden
40%
Belgium Germany UK The Netherlands Switzerland Portugal France USA
20%
Slovakia Czech Venuzela Republic Columbia
Market maturity stage
Embryonic
Early Stage
Developing
Advanced
Mature
*) Compared to mature market
Bild 3
Der Appell an den Münchner Kreis: Packen wir es an! Es lohnt sich. Das Thema ist in der letzten Zeit ein wenig in Vergessenheit geraten, weshalb ich es gerade hier wieder aufgreifen möchte. Die Player, also die Banken oder die Mobilfunkbetreiber wollen nicht so recht ran an den Speck (Bild 3). Gerade von den letzteren hört man, dass diese im Augenblick andere Herausforderungen zu bewältigen haben. Der Hauptgrund aber, warum die Parteien sich nicht zum M-Payment hinwenden, ist, dass sie meinen, dass es sie für sie einfach viel zu viel kostet und insbesondere dass es für die Kunden doch viel zu teuer ist und daher die Akzeptanz nicht hoch sein wird. Die bislang vorgestellten Lösungen sahen wie folgt aus: Der Kunde schickt eine SMS für bis zu 29 Cent und kriegt dann für 4 € eine Schachtel Zigaretten. Das macht keiner und ist in der Tat viel zu teuer. Hier bedarf es eines Umdenkens, denn nicht das Verfahren an sich weist die Probleme auf, sondern die Lösung an sich. Ich denke, dass man SMS basierte Systeme auf den Prüfstand stellen sollte.
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Bettina Horster
VIVAI Software AG
7
Hürden beim Bezahlen mit dem Handy Ja,völlig richtig
stimmt etwas
Nein, stimmt nicht
Enthaltung
70%
56%
54% 46% 43%
46%
46% 43%
43%
43%43%
38%
27% 22% 19% 16%
14% 11%
3%
Fehlende objektive Sicherheit
0%
0% Komplizierte Bedienung
11% 3%
3% 0%
Uneinigkeit zwischen Banken und Netzbetreibern
0%
3% 0%
Mangelnde Aufkl UXQJGHU Verbraucher
Bild 4
Mobiles Bezahlen – da gibt es viele Hürden, die Sie bestimmt alle kennen (Bild 4). Aber eine Sache finde ich bemerkenswert: Die Leute sind nicht der Meinung, dass die Sicherheit ein Problem darstellt. Anders als im Internet fühlt man sich im Mobilfunknetz immer noch sehr sicher.
8 Bezahl’s doch mit dem Handy!
133
VIVAI Software AG
46,9% der Endkunden würden gerne mit dem Handy bezahlen!
Mobile Dienste
Einkauf am PC
18%
13% Einkauf am Automaten
15%
Han del u. Dienstl. vor Ort keinen Service
15%
34% Private Überw.
5%
Bild 5
Und die Menschen wollen mobil bezahlen: Wir haben im Rahmen der Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums Mobil Media eine repräsentative Umfrage mit 500 Personendurchgeführt, wobei repräsentativ nicht bedeutet, dass nur die jungen bis 19 oder 20 angesprochen wurden, sondern alle (Bild 5). Dabei wünschten sich 46,9% aller Befragten mit dem Handy zu bezahlen. Es wurde weiter gefragt, welches Bezahlszenario sie sich besonders gut vorstellen könnten. Der Automat führte hier mit großem Abstand. Das war für uns der Auslöser, eine Lösung im Bereich des Automatenszenarios zu schaffen. Es sind ohne Frage in der Vergangenheit sehr viele Fehler beim M-Payment gemacht worden. Dabei ist vergessen worden, dass eine M-Payment Lösung deutlich besser sein muss, als ein bisher existierendes Zahlungsverfahren, allein schon weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Der Versuch seine Handlungsweisen zu ändern, ohne dass es einen Mehrwert dafür gibt, macht keinen Sinn.
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Bettina Horster
VIVAI Software AG
9
Relevanz der Szenarien
Stationärer Händler (Automat)
90,3%
Relevanteste Nutzungsszenarien: Fahrkarten, Parkschein -, - Parkschein , Zigarettenautomat, -, - Zigarettenautomat, Schließfach Schließfach Relativer Vorteil: durchgängig hoch
Electronic Commerce
80,1%
Relevanteste Nutzungsszenarien: Konzertkarten, Betting u. Gambling, Buchbestellung, Konzertkarten, F Buchbestellung, lugticket Flugticket Relativer Vorteil: durchgängig hoch
Stationärer Händler (Person)
74,4%
Relevanteste Nutzungsszenarien: Nachnahmepaket, Taxi Wenig relevant: Supermarktkasse, Diskothek Relativer Vorteil: nur in ausgewählten Nutzungsszenarien hoch
Customer -to -to-Customer - Customer Relevanteste Nutzungsszenarien: Restaurantbesuch, Internetauktio Internetauktion Wenig relevant: Kaffeekasse, Taschengeld Relativer Vorteil: nur in ausgewählten Nutzungsszenarien hoch
z
62,7% n
Quelle: Studie MP2
¾ ¾
8 295 Teilnehmer, ca. 30 000 Szenarienbewertungen, 40 Nutzungsszenarien Ziel: Gestaltungs- und Handlungsempfehlungen an Betreiber von Bezahlverfahren
Quelle: Universität Augsburg 2004
Bild 6
Insofern muss es Vorteile geben, diesen mobilen Kanal zu bespielen. Ein sehr gutes Beispiel ist das bereits mehrfach erwähnte M-Shopping am Automaten (Bild 6). Ab dem 1.1.2007 können Sie am Automaten nicht mehr ohne Altersverifikation Zigaretten erwerben. Wir sind der Meinung, dass die Altersverfikation eine perfekte Ergänzung des Payments ist oder besser gesagt, die Altersverifikation und die Bezahlung sind Zwillinge. Sie gehören zusammen und passen wirklich hervorragend. Ein weiterer mobiler Payment-Mehrwert sind Cross-Selling-Angebote. Wenn Sie sich z.B. eine DVD kaufen, bekommen Sie später eine SMS, dass Ihr Lieblingsstar bald in die Stadt kommt, und Ihnen wird das Angebot unterbreitet eine Konzertkarte zu erwerben. Diese Angebote dürfen allerdings nur in Maßen auf das Handy gepusht werden. Der Händler kann sich in individueller Weise um seinen Kunden kümmern, was zu einer tieferen Kundenbindung führt. Ein weiteres interessantes Beispiel ist Windowshopping mit einem Warencode. Sie gehen nach Geschäftsschluss an einem Schaufenster vorbei und sehen etwas Interessantes. Sie haben nun die Möglichkeit einen Code ins Handy einzugeben oder abzuscannen und Sie bekommen die Ware nach Hause geschickt und sie ist auch schon bezahlt.
8 Bezahl’s doch mit dem Handy!
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Beispiele für Mehrwerte bei M-Payment-Verfahren Kunden ¾ M-Shopping: Bezahlung mit Altersverfikation Anonymes Bezahlen ohne Kleingeld am Automaten Sicheres Bezahlmedium für das Internet Crossellingangebote Spontankäufe mit sofortigen Rückmeldung Windowshopping mit Warencode ¾ M-Ticketing Kontext kann nach Bezahlung einbezogen werden Couponing ¾ M-Gambling Gewinnspiele für zwischendurch ¾ M-Transport Ortsunabhängige Verlängerung von Mietzeiten
Bild 7
Die Möglichkeit der Kontextsensitivität und Verschränkung verschiedener Services ist ein weiterer Vorteil (Bild 7). Sie kaufen z.B. eine Konzertkarte und bekommen einen freien Parkplatz am Konzertabend zugewiesen. Oder auch Lotto und Wetten können von unterwegs aus sehr komfortabel erledigt werden. Eine Applikation, die in Österreich sehr gut läuft. Denken Sie auch an das M-Parking. Die Möglichkeit die Mietzeit, also die Parkzeit verlängern, während ich noch woanders bin. Das ist meiner Ansicht nach sehr attraktiv und nur mit dem Medium Handy zu bewerkstelligen. Die vielen Beispiele zeigen die notwendigen Faktoren eindeutig auf: Man braucht einen Automaten, an dem kein Personal verfügbar ist und die Mobilität ist dabei ebenfalls wesentlich. Wenn diese beiden Faktoren eine Rolle spielen, dann können Sie fast immer einen mobilen Mehrwert generieren.
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Bettina Horster
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Erfolg durch Interoperabilität
Tabak
AVS
MobileContent
ÖPNVTicketing
Handyparken
Verkehrsüberwachung
Bild 8
Wichtig ist die Interoperabilität (Bild 8). Natürlich gibt es bereits Handy Tickets in verschiedenen Städten, genauso wie es auch bereits Handy-Parking gibt. Warum widersetzen sich die Kunden bei diesen schon bestehenden Lösungen? Wir hatten ja über einen entscheidenden Grund, die Kosten gesprochen. Ein weiterer Punkt ist die Bedienung und die Vielfalt des Angebots. Nicht zu vernachlässigen ist sicherlich die Einheitlichkeit der Oberflächen. Ist es attraktiv, wenn man bei jeder einzelnen Applikation etwas anderes tun muss? Wenn die Haptik immer anders ist, nicht zu vergessen auch die Oberfläche? Dies alles wurde in Österreich mit einem einheitliches Rufnummernschema sehr erfolgreich gelöst.
8 Bezahl’s doch mit dem Handy!
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M-Payment ist als allein stehende Lösung nicht massentauglich!
Gemeinsam mit den spezifischen Mehrwerten aber einzigartig!
Bild 9
M-Payment als allein stehende Lösung z.B. nur für das Parken ist unattraktiv und die Deutschen sind wahrscheinlich nicht technikverliebt genug, um des MPayments wegen eine zusätzliche Anstrengung zu vollziehen (Bild 9). Aber gemeinsam mit den spezifischen Mehrwerten, die in den vorhergehenden Abschnitten beschrieben wurden, entsteht ein sinnvolles Gesamtkonzept. Kommen wir zur Umsetzung. Ich erwähnte bereits, dass M-Giro günstig, schnell, unabhängig, massentauglich, einfach, sicher, schnell umsetzbar ist, und es sogar noch eine KJM (Kommission für Jugendmedienschutz) Genehmigung dafür gibt, dann ist dies nahe an der sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau.
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Bettina Horster
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Anforderungen m|giro
z z z z
z z z z z
Günstig Unabhängig Massentauglich Einfach Sicher Schnell Schnell umsetzbar Genehmigte Mehrwertdienste (AVS) ...
Bild 10
M-Giro ist so einfach wie ein Telefonat (Bild 10): Sie wählen die Nummer, die auf dem Zigarettenautomaten angebracht ist und schließen die Nummer mit der Eingabe einer zweistelligen PIN ab, die Sie beim Registriervorgang gewählt haben. Ihr Anruf geht nun zu einem Rechner, der nun überprüft, ob Sie über 16 Jahre alt sind. Wenn Sie registriert und über 16 sind, können Sie nun mit einer einfachen Bestätigung bezahlen. Der Clou an diesem Verfahren ist, dass es für den User absolut kostenfrei ist und auch für den Händler im Bereich einer Kreditkartenzahlung liegt, da der Call nicht terminiert wird.
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Ablauf des Payments am Automaten
Nummer + PIN wählen
Quittungston abwarten
Automat wird freigeschaltet
Ware auswählen
Ware entnehmen
Bild 11
Die Telekommunikationskosten, die ein Hauptkostenfaktor bei SMS-Lösungen sind, können so sehr klein gehalten werden. Das Verfahren ist somit kostengünstig und so einfach wie ein Telefongespräch (Bild 11). Sie können es mit jedem Handy machen, denn mit jedem Handy können Sie telefonieren. Somit haben wir eine Lösung geschaffen, die vollends massentauglich ist.
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen Herbert Tillmann Bayerischer Rundfunk, München Sie werden sich fragen, weshalb beschäftigt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit „Mobile Broadcast“. Die Digitalisierung der Produktionseinrichtungen, der Vertriebswege wie Terrestrik, Satellit und Kabel, Telefonleitung (DSL) sowie die Speicherung und Wiedergabe von Medieninhalten verändern die Mediennutzung und Medien-Anbieterstruktur in einem starken Maße. Folgende Aspekte möchte ich beleuchten: 1. Veränderung der Mediennutzung nach Altersgruppen 2. Digitalisierung der terrestrischen Übertragungswege für Hörfunk und Fernsehen 3. Einfluss der Netzbetreiber auf Angebotsstruktur und Empfangstechnik 4. Mobile Broadcast (Handy TV) Zunächst möchte ich Sie mit den Erkenntnissen der Medienforschung vertraut machen. Ohne die Ergebnisse der Medienforschung werden keine Entscheidungen über neue Formate und Angebote getroffen. Werfen wir bitte einen Blick auf folgendes Bild 1. Mediennutzung in Deutschland Erwachsene ab 14 Jahren vs. 14- bis 19-Jährige 2005 Tägliche Nutzungsdauer in Minuten
250
560 Min./Tag 417 Min./Tag
226 189
200
150 110
109
100
77 61 46
50
30
28
25
35 12
9
0
1
Fernsehen
2
Hörfunk
3
Internet
4
Zeitung
Erwachsene ab 14 Jahren
Bild 1
2
Tonträger
4
Buch
7 4
Zeitschrift
Jugendliche von 14 bis 19 Jahren
4
9
2
Video
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Herbert Tillmann
Zunächst die jeweils linken Säulen: sie zeigen das Nutzungsverhalten der Erwachsenen ab 14 Jahre und wir sehen, die tägliche Gesamtmediennutzung liegt bei 560 Minuten. Wir freuen uns sehr, denn ARD, ZDF und RTL sind sozusagen die Marktführer bei der Fernsehnutzung. Eigentlich eine ganz bequeme Situation. Doch bei der Jugend sieht es ganz anders aus. Die 14- bis 19-Jährigen haben ein ganz anderes Verhältnis zu diesen Medien. Die Fernsehnutzung liegt bei 109 Minuten, Radio bei 110 Mi-nuten, Internet ist in der Tat weiter explodierend (61 Minuten) und auch interessanterweise die Nutzung der Tonträger (77 Minuten). Das heißt, wenn man sich all dieses vor Augen führt, kann uns das eigentlich als Rundfunkanbieter gar nicht kalt lassen. Das sieht man auch bei der nächsten Folie, wo wieder nach Altersgruppen unterschieden wird. Da liegt in der Internetnutzung die Jugend mit 97,3 % ganz vorn (Bild 2). Entwicklung der Internet-Nutzung
Internet in Relation zu klassischen Medien
Mobiler Multimediale Anwendungen Zugang
Breitband
Entwicklung der Internet-Nutzung 1997-2006 nach Altersgruppen 100
Anteil in Prozent
97,3 87,3 80,6 72,0
80
59,5
60
60,0 40
20,3
20
0 1997 Gesamt
1998
1999
14-19 Jahre
2000 20-29 Jahre
2001
2002
30-39 Jahre
2003 40-49 Jahre
2004
2005
50-59 Jahre
2006 ab 60 Jahre
Online-Nutzung zumindest gelegentlich
Bild 2
Derzeit werden über dieses Medium Downloads im zweistelligen Millionenbereich zur Zeit-souveränen Nutzung abgerufen. Das sind Zahlen, die ständig rasant wachsen. Auch dieses kann die Programmmacher nicht unbeeindruckt lassen.
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
143
Werfen wir nun einen Blick auf die digitalen Verbreitungswege, die mittlerweile zum Teil schon verfügbar sind (Bild 3).
Digitale Verbreitungsplattformen Dienste
Verbreitungswege Terrestrik DVBDVB-T
Fernsehen
Leitungsgebunden
TVTV-Gerät/PC
DVBDVB-C
TVTV-Gerät
Handheld
xDSL
PC TVTV-Gerät
DMB / DXB
Datendienste Internet
DVBDVB-S TVTV-Gerät
DVBDVB-H
DVBDVB-S2
PC
Radio / PC
DVBDVB-S
TVTV-Gerät
DVBDVB-S
PC
UMTS
Radio
Satellit
DAB
Radio/PC/Hhld Radio/PC/Hhld
DVBDVB-H
Handheld
DRM
Radio/PC
xDSL
DVBDVB-H *)
Handheld
DVBDVB-C
PC
W-LAN
PC
XDSL
PC TVTV-Gerät
UMTS
Handy
PLC
PC
DVBDVB-C
Bild 3
Damit finden wir eine Situation vor, unsere Programmangebote, nicht nur für den öffentlich –rechtlichen Rundfunk, sondern für alle Rundfunkanbieter, auf verschiedenen Distributionswegen verbreiten zu müssen. Der Markt differenziert sich und wir sind gut beraten, auf den jeweiligen Verbreitungsweg nach Möglichkeit das zielgerichtete Angebot auch zu transportieren (Bild 4). Das kostet Geld. Viel Geld. Das kann man sich leicht vorstellen. Und ist natürlich nicht immer eine leichte Übung.
144
Herbert Tillmann
Neue Technologien verändern die Mediennutzung
Radio
Fernsehen
Internet und Podcast
Offline v.a.Musik
Mobil-Telefonie
Mobile Endgeräte - Offline und Online-Nutzung
Bild 4
Darüber hinaus beschäftigt uns noch ein dritter Aspekt. Die Rundfunkfrequenzen in Deutschland, in Europa wurden im Juni 2006 für die digitale Nutzung neu definiert. Für die Bundesrepublik Deutschland ist das eigentlich eine ganz komfortable Situation. Sowohl für das digitale Radio als auch für das digitale terrestrische Antennenfernsehen und für die mobile terrestrische Versorgung mit Telemediendiensten sind ausreichend Frequenzressourcen vorhanden. Allerdings mit Einschränkungen, sie sind nämlich nicht alle sofort und nicht überall gleichzeitig nutzbar. (Bilder 5 bis 7)
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
145
RRC 06 - Ergebnisse für Deutschland Bedeckungen für DAB und DVB-T Band III (174-230 MHz)
Band IV / V (470-862 MHz)
T-DAB Layer 1 (*) T-DAB Layer 2 T-DAB Layer 3 (*)
DVB-T Layer (VHF)
DVB-T Layer (UHF1) DVB-T Layer (UHF2) DVB-T Layer (UHF3) DVB-T Layer (UHF4) DVB-T Layer (UHF5) DVB-T Layer (UHF6) DVB-T Layer (UHF7)(**)
(*) mit nationalen Leistungsbeschränkungen im K12, im Layer 3 nur für einige Allotments
(**) die Kanäle 61-63 und 67-69 werden voraussichtlich erst nach dem Jahr 2012 verfügbar.
Bild 5
RRC 06 - Ergebnisse für Deutschland DAB-Layer T-DAB Layer 1
T-DAB Layer 2
landesweit (bundeslandbezogen)
Bild 6
T-DAB Layer 3
lokal/regional
146
Herbert Tillmann
RRC 06 - Ergebnisse für Deutschland DVB-T-Layer VHF
UHF 1
auch für DAB/ DMB nutzbar
UHF 5
UHF 3
UHF 6
UHF 2 UHF 4 UHF 7 ab 2012
Bild 7
Um Frequenzen für den Rundfunk nutzen zu können, ist ein Abstimmungsprozess mit 15 Landesmedienanstalten, 9 ARD-Landesrundfunkanstalten, dem ZDF sowie dem Bundeswirtschaftsministerium und der Netzagentur erforderlich. Das heißt, Sie müssen sich mit einer Vielzahl von Beteiligten auseinander setzen. Die Mobilfunkbetreiber haben sich als Bedarfsträger der Zukunft ebenfalls gemeldet. Wir reden nämlich nicht nur über Rundfunkdienste, sondern Rundfunk- und TeleMediendienste. Wenn Sie sich das alles ein Stückweit vor Augen führen, können Sie sich leicht vorstellen, wie intensiv sich die Bedarfsträger mit diesen Dingen auseinander setzen müssen.
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
147
Marktsituation Content und Rechte
Telcos
Kabelnetzbetreiber PayTV
Arena Sport Rechte und Marketing GmbH ist ein Münchener Unternehmen, gegründet für Unity Media mit dem Ziel, die Bundesliga TV Rechte zu erwerben und zu verwerten. Unity Media hält 100% an Arena und ist mit ihren Kabelunternehmen ish, iesy und TeleColumbus in ganz Deutschland aktiv.
klassische Programmveranstalter
Bild 8
Ich will einen vierten Aspekt kurz beleuchten, der wichtig ist. In Deutschland passiert im Augenblick Folgendes: Netzbetreiber, ob Kabeloperator oder Telecomgesellschaften, sie alle werden zunehmend auch zu Programmanbietern (Bild 8). Das heißt sie treten in unmittelbaren Wettbewerb zu den etablierten Programmanbietern. Das wäre nicht weiter schlimm, Konkurrenz belebt das Geschäft. Wenn damit nicht verbunden wäre, dass diese Netzbetreiber im Grunde eine digitale Infrastruktur schaffen mit Endgeräten, die in der Regel proprietär ist. Damit kann der Transport und der Zugang unserer Programmangebote einschließlich der Begleitinformationen gesteuert werden. Mit anderen Worten heißt das, der Netzbetreiber, der jetzt plötzlich zum Programmkonkurrenten geworden ist, tritt auch gleichzeitig mit diesen Endgeräten auf den Markt und macht insgesamt den etablierten Rundfunkanbietern das Leben in der Tat schwer. Außerdem kommt noch ein fünfter Aspekt dazu, nämlich die Form der Mediennutzung. Die Folie, die ich Ihnen zu Beginn gezeigt habe, zeigt auch ganz deutlich, dass gerade die jungen Leute sich loslösen wollen vom starren Sendeschema. Sie hören unser Programm nicht dann, wenn wir es aussenden, sondern sie hören es unter Umständen über ein Download zum Teil zeitversetzt viel später. Sie nutzen im Grunde diese Angebote individuell und zeitversetzt. Die Technologien, die heute am Markt sind, ermöglichen das. Ich habe hier ein Handy, auf das ich nachher noch zu sprechen komme. Dieses Handy hat schon das
148
Herbert Tillmann
mobile Fernsehen eingebaut. Mit dem können Sie aber auch digitales Radio empfangen. Sie können natürlich auch hier über den entsprechenden MP3-Download Informationen abrufen. Dieses Handy ist eher ein Zaubergerät mit allen Featurern, die in Zukunft unser Kunde erwartet. Er erwartet nämlich, dass viele dieser Funktionen in solchen Geräten eingebaut sind. Wir haben entsprechende Umfragen gemacht, und wir sehen, dass diese universellen Endgeräte insbesondere genau bei der Zielgruppe, von der wir vorher geredet haben, nachgefragt sind.
Universelle Endgeräte Repräsentativbefragung 2002: Wünschen Sie sich für die Zukunft „Alles in einem Gerät - Telefon, TV, PC, Internet und E-Mail“? 27%
Gesamt
21%
Frauen Männer
34%
14-19 J. 20-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50+ J. 0%
69% 51% 31% 25% 12% 20%
40%
60%
80%
B.A.T. Freizeit- Forschungsinstitut, Repräsentativbefragung 2000 Pers. ab 14 J., Feb.2002, aus: „Deutschland 2020“ Horst W. Opaschowski: Prognosen der Wissenschaft
Bild 9
Die Zielgruppe 14- bis 19-Jährige können wir am besten erreichen, wenn wir all diese Dienste auf diese Endgeräte bringen, Radio, Fernsehen, Multimedia, Download, Internetzugang etc. (Bild 9) Welche Antwort haben wir darauf? Der Bayerische Rundfunk war, wie Sie wissen und was ich mehrfach zum Ausdruck gebracht habe, der erste Sender in Deutschland und Europa, der bereits diese mobilen Fernseh-Dienste im Mai in Eigenregie als Pilot über eine eigene Netzinfrastruktur ausgestrahlt hat. Wir sehen, dass diese Dienste tatsächlich auch nachgefragt werden. Welche Dienste sind denn das? Es sind nicht Spielfilme, die eineinhalb Stunden dauern.
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
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Mobiler Rundfunk News & Service
„Kult“ …
Information
Bildung
Inhalt Regionales Wetter
Kritik
Interview
Archiv
A bis Z
Gravitation
Dichte
Audio
Vocabulary
Q&A
Bild 10
Es sind Formate, die z.B. die Tagesschau in 100 Sekunden wiedergeben. Oder das sind Sportinformationen eng zusammengefasst sowie Programminformationen (Bild 10). Nun muss man sich natürlich fragen, wie diese Dienste zum Kunden kommen. Da kristallisiert sich heraus, dass im Grunde alle Bedarfsträger und alle Marktbeteiligten gut beraten sind, in einem Art Konsensmodell diese Dinge zu entwickeln. Was meine ich damit? Ein Konsensmodell heißt, der Rundfunk, die Mobilfunkbetreiber und die Netzwerkbetreiber müssen gleichberechtigt beteiligt sein (Bild 11).
150
Herbert Tillmann
Das Rundfunkmodell des Mobilen Fernsehens
Bild 11
D. h. ein Konsensmodell, das es ermöglicht, alle marktrelevanten Partner zusammenzuführen, um letztendlich solche Dienste für den Kunden attraktiv und bezahlbar zu machen. Damit können Sie ein Stück weit die finanziellen Risiken, wie z.B. Investitionsrisiken, die gar nicht klein sind, auf mehrere Schultern verteilen. Ich glaube, dieser Ansatz hat die Möglichkeit, dass wir dieses Mobile-TV erfolgreich im Markt einführen können.
9 Vom Bewegtbild zum mobilen Fernsehen
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Portale – der Eingang zur Welt des Rundfunks
TV
Radio
My BR
Fernsehen Bild 12
Der Bayerische Rundfunk hat aber auch inhaltlich eine Antwort darauf. Wir sehen, dass wir sehr gut beraten sind, beim Nutzer in einer Art Portal aufzutreten (Bild 12). Es macht gar keinen Sinn, wenn wir sozusagen vergoogelt werden, irgendwo auf irgendeiner Plattform. Ich denke, jeder Contentanbieter wird über anbieterspezifische Diensteportale den Kunden erreichen wollen. Das Gleiche gilt natürlich auch für das digitale Radio und natürlich auch webbasierte Dienste, also all das, was per Download, per Internetabfrage etc gemacht werden kann. Die wesentliche Voraussetzung für diesen Erfolg ist, dass alles auf einer IPbasierten Plattform stattfinden kann (Bild 13). Es ist keinem Contentanbieter zuzumuten, dass er seine unterschiedlichen Dienste auf unterschiedliche Plattformen zu generieren hat, sondern es macht Sinn, alles auf einer IP-basierten Plattform bereitzustellen, um dann auf unterschiedlichen Vertriebswegen verbreitet zu werden. Für mich als Rundfunkanbieter ist es egal, ob das nun durch DVB-H oder DMB/ DX-B oder welche Technologien auch immer bewerkstelligt wird. Es ist für mich nur wichtig, dass wir mit unseren Angeboten, die ich ein Stück weit versucht habe, Ihnen zu erklären, auch in Zukunft den Weg zum Kunden finden.
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Herbert Tillmann
Eckpunkte • Die ARD nutzt die neuen Möglichkeiten des Mobilen Rundfunks • Ziele: Mobile Rundfunkversorgung Zielgruppenspezifische Medienangebote Eigenes Portal Direkter Zugang zum Nutzer Sicherstellung einer diskriminierungsfreien Plattform
Programmanbieter müssen unabhängig vom Regime eines Plattformbetreibers sein
Bild 13
Wenn all diese Faktoren von den Marktbeteiligten beachtet werden, glaube ich, werden wir sehr erfolgreich sein.
10 Neue Entwicklungen der Telematik Dr. Ralf Herrtwich DaimlerChrysler AG, Böblingen Wir haben es vorhin schon gehört: Wir verbringen einen großen Teil unserer Zeit im Auto, und es ist deshalb so, dass ein Gutteil unserer Mobilkommunikation auch im Fahrzeug stattfindet. Wir können aber ganz nüchtern feststellen, dass der überwiegende Teil dieser Kommunikation mit dem Auto herzlich wenig zu tun hat, sondern schlichtweg damit, dass wir uns gerade im Fahrzeug befinden.
Zwei große Themen in der Fahrzeugtelematik
Gegenstand dieses Vortrags
Anders als früher unterscheiden die Fahrzeughersteller stärker zwischen insassenbezogener und fahrzeugbezogener Telematik: Integration mobiler Endgeräte Zentrale Fragen: Sichere Nutzbarmachung im Fahrzeug Ermöglichen von Kernfunktionen
Fahrzeugbezogene Kommunikation Zentrale Fragen: Erhöhung der Verkehrssicherheit Markteinführungsstrategie
Bild 1
Als Fahrzeughersteller unterscheidet man heutzutage sehr stark danach, welche Kommunikation eher fahrer- oder insassenbezogen ist und welche sich eher auf das Fahrzeug selbst bezieht. Je nachdem trifft man nämlich unterschiedliche technische Vorkehrungen für die Kommunikation (Bild 1).
154
Ralf Herrtwich
Fahrerbezogene Kommunikation Ich will mich später hauptsächlich auf die fahrzeugbezogene Kommunikation konzentrieren, weil sich dort einige neue Entwicklungen ergeben, die auch für diesen Kreis interessant sind. Lassen Sie mich aber zuvor den anderen Bereich einmal kurz streifen. Wenn wir die Trennung zwischen fahrerbezogener und fahrzeugbezogener Kommunikation vornehmen, dann ist damit vor allem die Frage verbunden, über welches Gerät diese Kommunikation stattfindet. Ist es das Gerät, das der Fahrer in das Fahrzeug mit hinein bringt, oder ist es ein Gerät, das wir als Automobilhersteller in irgendeiner Weise im Fahrzeug verbauen müssen? Für die fahrerbezogene Kommunikation – das legt die Bezeichnung ja bereits nahe – kann man sich sicher schnell darauf einigen, dass es sinnvoll ist, ein Telefon, über das der Kunde ohnehin verfügt, auch im Fahrzeug zu verwenden. Dann muss kein Extra-Gerät in das Fahrzeug eingebaut werden, der Fahrzeughersteller hat keine Kosten dafür zu tragen und muss diese nicht über den Preis des Fahrzeugs an seine Kunden weitergeben. Es gibt einen weiteren und möglicherweise wichtigeren Grund, diesen Weg zu wählen; er hängt mit den unterschiedlichen Lebenszyklen zusammen, die den Produkten Telefon und Auto innewohnen. Lassen Sie mich Ihnen hierzu ein Beispiel geben. Wir beginnen momentan bei uns im Hause mit den Arbeiten für die nächste S-Klasse, ein Fahrzeug, das im Zeitraum 2012/2013 erscheint und bis ungefähr 2020 gebaut wird. Wenn Sie dieses Fahrzeug gekauft haben, erwarten Sie zu Recht, dass es seine Funktion auch noch weit nach 2030 erfüllt. Das sind zeitliche Dimensionen, die uns in der Kommunikationstechnik in der Regel abhold sind. Ich denke, Sie können genauso wenig wie ich sagen, was wir in den Jahren 2020 oder gar 2030 für Kommunikationsgeräte zur Verfügung haben werden. Aber völlig egal, was wir einbauen, es liegt in der Natur des Telekommunikationsmarktes, dass ein solches Gerät über kurz oder lang ohnehin schon veraltet sein wird. Wir müssen also Kommunikationsgerät und Fahrzeug trennen und sozusagen über die kleinstmögliche Schnittstelle miteinander verbinden. Das ist immer noch kompliziert genug, denn auch hier müssen wir gut überlegen, wie wir die Geräte koppeln. Per Bluetooth? Über eine USB-Schnittstelle? Nehmen wir Ultra-Wide Band? Und wie erreichen wir, dass die Nutzung der so angebundenen Geräte insbesondere in Fahrsituationen sicher ist? Wir wollen dem Fahrer nicht bei Tempo 200 die Fernsehnachrichten vorspielen! Dies alles aber soll heute gar nicht so sehr unser Thema sein, denn es ist mehr oder weniger Systemintegration, und wir wollen ja hier eher über Kommunikation vom und zum Fahrzeug sprechen. Da aber deren Großteil – das war die Aussage über
10 Neue Entwicklungen der Telematik
155
fahrerbezogene Kommunikation vom Anfang – dieser Systemintegration bedarf, ist es wichtig zu wissen, dass ein erheblicher Teil der Telematik-Arbeiten in der Automobilbranche heute auf dieses Thema gerichtet ist.
Fahrzeugbezogene Kommunikation Anders verhält es sich, wenn wir über fahrzeugbezogene Kommunikation sprechen. Zwar ließe sich auch hier die Frage stellen, ob man nicht der Einfachheit halber das Endgerät des Fahrers verwendet. Doch ein einfaches Beispiel wie das Verfolgen eines gestohlenen Fahrzeugs über Funk zeigt, dass dieser Ansatz Grenzen hat. Die Frage ist, ob sich die Integration eines eigenen Kommunikationsgeräts nur für derart exotische Fälle lohnt, oder ob es weitere Anwendungen für die breite Masse gibt. Und die zweite Frage ist dann, wie man für dieses Gerät das vorher beschriebene Dilemma der unterschiedlichen Lebenszyklen aufhebt. In der Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur fahrzeugbezogenen Kommunikation geht es aktuell hauptsächlich um die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Unsere heutigen Fahrzeuge sind bereits sehr sicher unterwegs. In der Vergangenheit haben große Anstrengungen stattgefunden, die passive Sicherheit von Fahrzeugen zu erhöhen, also die Fahrgastzellen möglichst stabil zu gestalten sowie Sitzgurte und Airbags vorzusehen, so dass die Folgen eines Unfalls für die Insassen minimiert werden.
Ausprägungen der Fahrzeugsicherheit Der Fokus der Industrie verschiebt sich von passiver zu aktiver Sicherheit Aktive Sicherheit
Passive Sicherheit Passive Sicherheit ist weitgehend Stand der Kunst. CRASH
Aktive Sicherheit ist das neue “Schlachtfeld”.
Informieren
Warnen
Fahrerkonditionierung
Bild 2
Unterstützen ABS ESP BAS
Handeln
Bagatelle
Soft Crash
Hard Crash Rettung
Sicherheitsgurte
Fahrzeugkonditionierung
Airbags
TeleAid
156
Ralf Herrtwich
Heute kümmert man sich zunehmend auch um die so genannte aktive Sicherheit von Fahrzeugen, versucht Unfälle von vornherein zu vermeiden oder ihre Folgen noch vor Eintritt eines unvermeidlichen Unfalls zu vermindern (Bild 2). Seit einigen Jahren können Fahrzeuge selber erkennen, ob sie sich kritischen Fahrsituationen nähern. Wir haben in unseren Fahrzeugen seit 2002 ein System, das sich Pre-Safe nennt, es kontrolliert anhand der Lenkbewegungen, anhand der Schlupfsensoren an den Rädern, anhand der Lastwechsel an den Gaspedalen, ob Sie gerade ein kritisches Fahrmanöver durchfahren. Da gerade kritische Fahrmanöver oft in Unfällen enden, trifft das Fahrzeug dann Vorkehrungen, durch Gurtstraffung die Insassen in eine besonders stabile Sitzposition bringen, schließt etwaig geöffnete Schiebedächer oder stellt bei Cabrios den Überrollbügel auf. Das ist schon einige Jahre Stand der Kunst. Mittlerweile können Fahrzeuge auch den Fahrweg beobachten, d.h. sie schauen mit Radar auf die Straße und können feststellen, ob sich dort Hindernisse befinden. Ist das der Fall, warnen sie den Fahrer vor der drohenden Gefahr. Mit unserem jüngsten Produkt, dem CL, also dem Coupe der S-Klasse, führen wir mittlerweile sogar in solchen Fällen automatische Bremsmanöver aus.
Die logischen Schritte für mehr aktive Sicherheit Bislang: Ä)KOHQ³ Erfassen einer kritischen Fahrsituation anhand von Fahrzeugstatus und Fahreraktionen PRE-SAFE® (seit 2002)
Jetzt: Ä6HKHQ³ Beobachten der Straße mit Radar PRE-SAFE® und Bremsassistent PLUS (S-Klasse seit 2005)
Demnächst: Ä6SUHFKHQ³Ä+|UHQ³ Informieren des Fahrers über mögliche kritische Situationen auf der Straße vor ihm Warnen anderer, um diese und sich selbst zu schützen Zeithorizont nach 2010
Bild 3
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Was ist der nächste konkrete Schritt, wenn wir einmal sagen, bislang können wir quasi den Puls des Fahrzeugs fühlen, und wir können sehen, was vor ihm liegt. Dann liegt es nahe, insbesondere wenn wir hier über Kommunikation reden, dass wir den Fahrzeugen beibringen zu sprechen und zu hören, damit wir Fahrer über kritische Situationen auf der Straße vor ihnen informieren können, und zwar auch jenseits des Horizonts, den die jetzigen Radarsysteme erfassen (Bild 3). Denn mit den Radarsystemen kommt die Warnung sehr kurz vor der Gefahrenstelle, und das führt unter Umständen immer noch dazu, dass Sie sich anstrengen müssen, den Unfall zu vermeiden. Wenn wir also diese Warnschwelle etwas weiter vor ziehen können, dann könnten wir hier noch mehr Verkehrssicherheit erreichen. Das ist heutzutage noch Zukunftsmusik. Wir sind noch weit davon entfernt, diese Techniken zuverlässig in die Fahrzeuge einbauen zu können, aber wir unternehmen momentan auf den Gebieten der Forschung in der Automobilindustrie große Anstrengungen, um uns diesem Ziel zu nähern.
Formen der fahrzeugbezogenen Kommunikation Man kann zwei Arten der fahrzeugbezogenen Kommunikation unterscheiden: die so genannte Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation und die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. Sehen wir uns diese Varianten an einem Beispiel an: ein typischer Unfallgrund, unbeabsichtigtes Überfahren roter Ampeln. Sie werden auch mit der besten Kommunikationstechnik keinen Fahrer, der willentlich eine rote Ampel überfahren will, daran hindern, dies zu tun. Aber die meisten Unfälle an Ampel-Kreuzungen passieren aus Unachtsamkeit, und da könnte es helfen, wenn die Ampel ihr Phasensignal an das Fahrzeug ausstrahlt, das Fahrzeug dies auswertet und bei Bedarf den Fahrer warnt (Bild 4).
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Ralf Herrtwich
Mittel zum Zweck: Nahbereichskommunikation vom/zum Fahrzeug Fahrzeugbezogene Kommunikation im Nahbereich erfolgt auf zwei Weisen: Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation (Car-to-infrastructure communication) Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation (Car-to-car communication)
Fahrzeug-Infrastruktur Kommunikation
Fahrzeug-Fahrzeug Kommunikation
Bild 4
Man kann sich dann weiter vorstellen, dass der Fahrer darauf hin eine Notbremsung vornimmt. Vielleicht ist der Verkehr dahinter wie auf dem Bild in Form des Trucks zu sehen in seiner Sicht behindert. Dann könnte man auch die Information, dass eine Notbremsung erfolgt ist, an die Folgefahrzeuge weitergeben, und auch diese Fahrer sind gewarnt. Die wesentliche Frage ist nun, welche Kommunikationstechnik sich für solche Anwendungen eignet. Da gibt es verschiedene Vorstellungen; das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Nähern wir uns dem Thema über eine Anforderungsliste: Fahrzeuge bewegen sich oft mit recht hohen Geschwindigkeiten, selbst in der Stadt. Bei einer typischen Stadtgeschwindigkeit sind sie pro Sekunde knapp 15 Meter unterwegs, d.h. sie haben nicht lange Zeit, Kommunikationsverbindungen aufzubauen. Eine Network Akquisition Time unter 100 Millisekunden wäre wünschenswert. Außerdem sollen die Nachrichten schnell ausgetauscht werden, mit kurzen Datenpaketen. Die Kommunikation spielt sich innerhalb einer räumlich eng umgrenzten Region ab, die Funkverbindung braucht nicht weiter zu reichen als ein paar Hundert Meter. Prioritätsregeln bei der Kommunikation wären sinnvoll, nicht dass eine sicherheitskritische Information behindert wird, weil gerade irgendein Medien-Download aus dem Internet über das gleiche Netz läuft.
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Anhand dieser Anforderungen kann man bereits sehen, dass der klassische zellulare Mobilfunk nicht unbedingt das Netz der Wahl für solche Anwendungen ist. Er könnte aber im Uplink zusammen mit digitalen Rundfunkdiensten im Downlink eine Rolle spielen. Viel eher geeignet nach diesem Anforderungsprofil erscheinen WLAN-Varianten. Wir kommen später noch auf die hier gerade aktuell verfolgten Lösungen zu sprechen.
Laufende Projekte Wo und wie wird momentan am Thema Fahrzeug-Kommunikation gearbeitet? Es finden eigentlich in allen wesentlichen Automobilmärkten entsprechende Untersuchungen statt. Ich will Ihnen die wesentlichen kurz vorstellen und fange auf der ganz rechten Seite der Weltkarte an mit Japan (Bild 5).
Wo wird daran gearbeitet? In allen Triademärkten wird an fahrzeugbezogener Kommunikation gearbeitet (allerdings in unterschiedlicher Ausgangsposition und Stringenz):
VII: Vehicle Infrastructure Integration
eSafety
Smartway ASV-3
Bild 5
Zuvor sollte noch gesagt werden, dass in allen Projekten neben der Verkehrssicherheit auch zwei weitere Anwendungen der fahrzeugbezogenen Kommunikation untersucht werden: Mobilitätserhaltung und Qualitätssicherung der Fahrzeuge (Bild 6). Durch Nachrichtenaustausch lässt sich eine gute Übersicht darüber erhalten, wie viele Fahrzeuge sich auf der Straße befinden und wie schnell sie vorankommen. Dieses Prinzip des „Floating Car Data“ ist schon lange bekannt, war
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Ralf Herrtwich
bislang in GSM-Netzen immer etwas kostspielig zu realisieren. Man kann es nutzen, um in einer Verkehrsmanagement-Zentrale die Lage zu beurteilen oder um Verkehrsinformationen an Fahrzeuge zu schicken. Man kann sich auch vorstellen, dass die Kommunikation zur Qualitätsüberwachung der Fahrzeuge genutzt wird, indem gewisse Diagnosefunktionen bei Fahrzeugen aus der Ferne vorgenommen werden.
Weitere Anwendungsfelder der Kommunikation
Zusatznutzen
Mobilitätswahrung Hauptstoßrichtung
durch Erfassung und Verteilung von Verkehrsinformationen
Sicherheitssteigerung durch rechtzeitge Fahrerinformation
Zusatznutzen
Qualitätsüberwachung durch Zugriff auf die Fahrzeugflotte
Bild 6
Nun aber zu Japan (Bild 7). Hier ist unter dem Namen Smartway die Installation von Kommunikationsbarken entlang der größeren japanischen Autobahnen geplant, beginnend mit einer Inbetriebnahme im Raum Tokio in 2007. Man verwendet bestehende Kommunikationssysteme, die für andere Zwecke errichtet wurden, und erweitert sie geeignet. Diese Systeme sind VICS, ein Verkehrsinformationssystem, das in Japan quasi die Rolle von TMC übernimmt, und ETC, die Kommunikation zur elektronischen Maut. Die Kommunikation findet zwischen Straße und Fahrzeug statt. Tests zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation laufen ebenfalls, stehen in Japan momentan aber nicht im Mittelpunkt des Interesses.
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Japan Smartway (ehemals AHSRA): y Schwerpunkt Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation y Erweiterung der ETC-Kommunikation bei 5.8 GHz y OBU-Kombigeräte vorgestellt im Februar 2006 y ETC / e-Payment y Verkehrsinformation per VICS y „Driver information and warning“ y Dienstinbetriebnahme Sommer 2007
Smartway Curve Entry Warning
ASV-3: y Schwerpunkt Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation y Momentan noch nicht integriert mit Smartway y Forschungsergebnisse vorgestellt im Oktober 2005 y „Cognitive Assistant“ y Abbiegewarnung y Gefahrenstellenwarnung y Vorbereitung auf Feldversuche in 2008
Smartway OBU
Bild 7
Wechseln wir auf die linke Seite der Weltkarte (Bild 8). Die USA haben vor etwas mehr als einem Jahr eine große Initiative gestartet unter dem Titel „Vehicle Infrastructure Integration“ (VII). Das US-Verkehrsministerium kann mittlerweile kaum noch Investitionen in den weiteren Ausbau des Highway-Systems der USA vornehmen, weil der Platz dort, wo es nötig wäre, knapp wird und weil die einzelnen Ausbaumaßnahmen kaum noch zu bezahlen sind. Deshalb liegtt die Priorität auf der Erhaltung des jetzigen Systems, vor allem aber auch auf dessen Effizienzsteigerung. Effizienzsteigerung heißt, und da sind wir dann wieder bei unseren Anwendungsfällen, größtmögliche Wahrung des Verkehrsflusses durch Unfallvermeidung und Verkehrsinformation, damit Fahrer Staus umgehen und die Polizei verbleibende Unfallszenen schnell räumen kann. Man hat die Errichtung eines Kommunikationsnetzes, das diese Anwendungen ermöglich, mit 3 Mrd. Dollar kalkuliert. Das klingt wie eine hohe Summe, ist aber letztlich nur 3% des amerikanischen Verkehrsministeriums-Haushalts pro Jahr. Also durchaus ein Vorhaben, was finanzierbar wäre. Man hat seitens der FCC für ein derartiges Netz landesweit eine spezielle Kommunikationsfrequenz zugewiesen bekommen. Diese Frequenz liegt bei 5,9 Gigahertz und steht exklusiv für Verkehrsanwendungen zur Verfügung. Damit soll zum einen
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Ralf Herrtwich
die Dienstgüte für Echtzeitmeldungen garantiert werden. Zum anderen soll durch die langfristig dedizierte Frequenz die Fahrzeug-Kommunikation von den Strömungen des sonstigen Mobilfunks bewusst entkoppelt werden. Mit ihr soll ein Kommunikationsnetz geschaffen werden, das genau wie die Straße, wenn wir es einmal so plakativ sehen wollen, über Jahrzehnte betrieben wird und bei dem die Käufer der Fahrzeuge sicher davon ausgehen können, dass es für die Zeit auch bereit stehen wird, in der Sie das Fahrzeug besitzen.
USA Vehicle-Infrastructure-Integration (VII) Initiative: y Plan der Errichtung einer nationalen Kommunikationsinfrastruktur für Verkehrszwecke y Schwerpunkt Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation y Pilotierung in den Jahren 2006-2009 (3 Regionen in den USA) y Bei Erfolg Rollout in den Jahren 2010-2012 y Begleitende Forschungsprojekte y CICAS: Cooperative Intersection Collision Avoidance Systems y V2V: Vehicle-to-Vehicle Communication
Kommunikationsverfahren: y Exklusives Frequenzband: 75 MHz bei 5.9 GHz (nahe zur WLAN IEEE 802.11a Frequenz) 5.925
5.920
Ch 184 5.915
5.910
Ch 182 5.905
5.900
Ch 180 5.895
5.890
Ch 178 5.885
5.880
Ch 176 5.875
5.870
Ch 174 5.865
5.860
5.855
5.850
Ch 172
Frequency (GHz)
y Zugriffsverfahren: IEEE 802.11p (WAVE, Wireless Access for Vehicular Environments) y Netzprotokolle: IEEE 1609.x zum Datenaustausch, IEEE 1556 für Sicherheitsfragen y Anwendungsprotokolle in Definition durch Society of Automotive Engineers (SAE)
Bild 8
VII-Pilotierungen werden beginnen in zwei Regionen, in Detroit und der San Francisco Bay Area. Ziel ist es, innerhalb von drei Jahren diese Versuche zu einem Punkt zu führen, dass man als Ingenieur, aber auch als Politiker, der diese Investitionen zu vertreten hat, eine Entscheidung treffen kann, ob eine derartige Kommunikationsinfrastruktur national eingerichtet wird oder nicht.
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Vorgesehenes Funkspektrum
MOBILE
(European Common Allocation)
ISM
ETSI TR 102 492 Part 2 Non-safety-related
Road Safety and Traffic Efficiency
IVC and R2V
Europe (requested)
(allocated)
Ch 174 Ch 172
Safety of Life and Property, Low-latency IVC for Safety
5,885
5,895
Ch 176
Ch 175
Service
IVC and R2V Focus on R2V
Control Channel
USA, Canada, Mexico
5,875
Part 2 Road Safety and Traffic Efficiency
nd R2V on IVC
IVC and R2V focus on R2V
5,850
Part 1 Critical Road Safety
5,905
Ch 180 Ch 178
Control and Safety
5,925 GHz
Ch 182
Ch 181
Service
Ch 184
High-power Public Safety
Bild 9
In Europa ist das Thema Fahrzeug-Kommunikation ebenfalls Bestandteil der Forschungsprogramme der Europäischen Union. Aber wir sind bei weitem noch nicht so weit wie in Japan oder in den USA. Die Erlangung einer neuen Kommunikationsfrequenz für diese Vorhaben in Europa ist sehr schwierig (Bild 9). Deshalb untersucht man gerade hier sehr intensiv, ob nicht auch bestehende Netze zum Einsatz kommen könnten – selbst wenn dann die vorher beschriebenen LebenszyklusProbleme zwischen Kommunikationstechnik und Automobilbau eintreten. Es gibt aber auch verschiedene Interessensgruppen, die sich für eine Frequenzzuteilung a la USA einsetzen (Bild 10). Die veritabelste ist wahrscheinlich das Car2Car Communication Consortium, das sich anderen Beispielen aus der Kommunikationsindustrie folgend zusammen gefunden hat als Interessenvereinigung der Industrie, um die Standardisierung in Europa voranzubringen. Anders als der Name andeutet, kümmert es sich auch um die Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation.
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Ralf Herrtwich
Bild 10
Wie könnten diese Frequenzen aussehen? Sie sehen im Bild 9 das Frequenzspektrum, das in Nordamerika zur Verfügung steht. Es ist ein sehr breites Band mit 75 Megahertz. Sie sehen auch, dass momentan in Europa bei der CEPT bzw. deren ECC das entsprechende Spektrum beantragt ist. Es ist momentan wahrscheinlich, dass im Minimum ein Teilbereich dieses Frequenzbandes zur Verfügung gestellt wird. Die Lage dieser Frequenzen bei 5,9 Gigahertz macht sie recht attraktiv für uns Automobilbauer, da wir im Prinzip mit geringen Software-Änderungen die Hardware verwenden können, die momentan für WLAN 802.11a verwendet wird. Wir könnten dann bei den Kommunikationsmodulen unserer Fahrzeuge vom natürlichen Preisverfall des WLAN-Sektors profitieren und hätten dann am Ende nicht nur eine Technik, die den oben beschriebenen Anforderungen genügt, sondern auch verhältnismäßig kostengünstig ist, so dass sie in eine große Zahl von Fahrzeugen eingebaut werden kann. (Alternativ untersucht die CEPT die Verwendbarkeit eines Bandes bei 63 Gigahertz, das der Automobilindustrie aufgrund der höheren Kommunikationskosten bei gleichzeitig niedrigerer Reichweite nicht gelegen kommt.)
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Gestaltung der Kommunikation Ein Thema, dem sich die Pilotprojekte – egal wo – auch zuwenden, ist die Frage der Markteinführung. Die beschriebenen Anwendungen funktionieren natürlich dann besonders gut, wenn möglichst viele Fahrzeuge mit solch einer Technik ausgestattet sind. Rein mit Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation kommt man gerade am Anfang nicht sehr weit, denn es wären einfach zu wenig ausgestattete Fahrzeuge unterwegs, die zudem einander nur selten begegneten, also nur selten kommunizieren könnten. Deshalb kommt der Ausstattung der Straßen mit Kommunikationsinfrastruktur solch eine hohe Bedeutung zu. Jeder Wagen, der an einer stationären Kommunikationseinrichtung vorbei fährt, kann Daten senden und empfangen. Wer als Autokäufer also in solche Technik investiert hat, kann unmittelbar davon profitieren, ohne darauf warten zu müssen, dass genügend andere die gleiche Kaufentscheidung getroffen haben. Wie sieht ein solches Infrastrukturnetz aus? Sie sehen hier den Strukturplan – ohne dass Sie ihn genauer im Einzelnen analysieren sollen – des VII-Netzes, wie es in den USA konzipiert ist (Bilder 11 und 12). In einer Vereinfachung sehen Sie, dass es auf der einen Seite On-Board Equipment, OBE, in den Fahrzeugen gibt, aber auch Road-Side Equipment, RSE, entlang der Straße. Letzteres ist über ein Backbone-Netz verbunden. Aus diesem Netz kann Information entnommen werden; es kann auch Information eingespeist werden.
Vorgesehene Netzstruktur grob (Beispiel VII)
Public
DSRC
OBE VII IPv6 Network Public data
OBE
VII Publish & Subscribe Message Switch
DSRC
RSE
Private data
OBE = OnBoard Equipment RSE = RoadSide Equipment
Bild 11
Private
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Ralf Herrtwich
Vorgesehene Netzstruktur fein (Beispiel VII) Other communications WiFi, Cellular etcetera
GPS
Antenna
GPS
VEHICLES
Other vehicles
V-V
FIELD
Antenna
Other communications
GPS
HMI interface
Applications processor
OBU
VII IPv6 Network VII Message Switch Registrations Subscriptions Operations Rules Management Maintenance
Vehicle services
RSU Provisioning server
Signal controller
Body chassis systems
Local safety processor
RSU & processor
GPS receiver
I/O Controller
Router
TOCs and other public sector users
VII network management applications Firewall
GSA Certification Authority (CA)
Other Message Switches
GPS Antenna
Roadside Equipment (RSE)
HMI
OBE
Gateway to other communication systems
568¶V DSRC antenna
DSRC
Driver
Onboard Equipment (OBE)
OEM/ISP applications
Map and differential corrections server
CENTERS
Note: Grayed boxes are peripheral and not part of the core VII architecture
OBE Provisioning server Content and services
EXTERNAL USERS 13
Bild 12
Was für Informationen können Fahrzeuge liefern? Fahrzeuge könnten periodisch über ihren aktuellen Status Auskunft geben. Da interessiert zunächst die Position des Fahrzeugs, die Geschwindigkeit, die Richtung. Auch wäre es interessant zu wissen, ob die Scheibenwischer eines Fahrzeugs gerade angeschaltet sind. Ist das bei vielen Fahrzeugen auf einer bestimmten Strecke der Fall, regnet es dort offenbar. Wenn die Nebellampen angeschaltet sind, liegt über der Straße eine Nebelbank usw.
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Vorgesehene Datensammlung (Beispiel VII)
GPS data
Public data from OBE to RSE to VII Message Swit SwitchVelocity Direction Diff Correction
Sobald ein Fahrzeug in den Bereich einer RSU U kommt, den VII Message Switch weitergegeben.
GPS data
Velocity Direction Diff Correction Wiper system Headlights Hazard signal Exterior temp. Vehicle speed Rain sensor Sun sensor Fog lamps Brake status Turn signal Travel time Traction control Antilock brake Air bag
Headlights Hazard signal Exterior temp. Vehicle speed Rain sensor Sun sensor Fog lamps Brake status Turn signal Travel time werd werden diesecontrol Daten Traction Antilock brake Air bag
Etcetera
Pe eriodic data snapshot Wiper system
GPS data
Velocity Direction Diff Correction Wiper system Headlights Hazard signal Exterior temp. Vehicle speed Rain sensor Sun sensor Fog lamps Brake status Turn signal Travel time Traction control Antilock brake Air bag
Event data snapshot
GPS data
Velocity Direction Diff Correction Wiper system Headlights Hazard signal Exterior temp. Vehicle speed Rain sensor Sun sensor Fog lamps Brake status Turn signal Travel time Traction control Antilock brake Air bag
GPS data
Periodic data snapshot
an
Es erhält im Austausch Daten zurück, die in seinen Informationssystemen verarbeitet werden können.
Bild 13
Eine Information findet man in dem hier (Bild 13) dargestellten Standard-Datensatz nicht, und darauf möchte ich besonders hinweisen: Es gibt keine Identifikation des Fahrzeugs. Das ist eine bewusste Entscheidung, denn man kann davon ausgehen, dass in den meisten Ländern ein hoher Anonymisierungsbedarf bei der Einführung eines solchen Netzes vorherrscht. Man benötigt die Identität der einzelnen Fahrzeuge für die meisten Anwendungen, die wir hier darstellen wollen, auch gar nicht. Wenn Sie einen Unfall vermeiden wollen, dann wollen Sie den Unfall mit einem beliebigen anderen Auto vermeiden. Da kommt es Ihnen nicht darauf an, ob das Herrn Meiers oder Herrn Müllers Auto ist. Sollte man irgendwann einmal diese Anonymität auflösen wollen, kann man das auf Applikationsebene tun. In einigen Fällen ist dies durchaus sinnvoll. Diagnosevorgänge sollte man z.B. nur an den Fahrzeugen durchführen, die sich entsprechend identifiziert haben.
Ausblick Wir haben jetzt viel geredet über Versuche, die aktuell in den USA stattfinden. Auch in Deutschland gibt es eine entsprechende Initiative und genau damit will ich
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Ralf Herrtwich
schließen (Bild 14). Die deutschen Automobilhersteller und einige Zulieferer haben sich unter der Federführung des VDA zusammen getan und wollen in einem der deutschen Ballungsräume ein Testnetz nach US-Muster aufbauen, wollen Fahrzeuge ausstatten und Anwendungen erproben.
'HUGHXWVFKH)HOGWHVWÄ6LFKHUHLQWHOOLJHQWH0RELOLWlW³ Die deutschen Automobilhersteller und einige Zulieferer planen koordiniert vom VDA und unterstützt vom BMBF einen Feldversuch der in den vergangenen Jahren im Labor entwickelten Kommunikationstechniken:
Fahrzeug-InfrastrukturKommunikation
Installation entsprechender Infrastruktur in mindestens einem deutschen Ballungsraum Ausstattung von Fahrzeugen mit den dazu passenden Kommunikationseinrichtungen Erprobung im Alltagsbetrieb (insb. für Mobilitäts- und VerkehrsmanagementAnwendungen) Erprobung in gestellten Situationen (insb. für Sicherheitsanwendungen) Zeitraum von 2007 bis 2010 Volumen ca. 40 Mio. ¼
Fahrzeug-FahrzeugKommunikation
Bild 14
Es gibt natürlich schon jetzt jede Menge Simulationen solcher Netze. Es gibt auch jede Menge Analysen zu den Protokollen, die in solchen Netzen zum Einsatz kommen können. Aber es gibt gerade bei so einer Technologie natürlich große Fragen der praktischen Machbarkeit, bevor man sie ins Feld entlässt (Bild 15). Wie verhält sich das Ganze in realen Fahrsituationen? Wie ist es um die Skalierungsfähigkeit bestellt?
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Zentrale Fragen im Feldversuch Funkverfahren: Funktioniert die Kommunikation, sowohl wenn wenige als auch wenn viele Fahrzeuge auf der Straße mit der Technik ausgerüstet sind? Welches Verfahren ist am besten geeignet, um einen Missbrauch des Netzes zu verhindern und den Datenschutz zu wahren?
Netzaufbau: Wie lässt sich ein möglichst kostengünstiger Aufbau der straßenseitigen Kommunikationseinrichtungen erreichen? Wie verbindet man das neue Netz mit anderen Systemen zum Verkehrsmanagement, um bereits ab dem ersten Tag sinnvolle Verkehrsinformationen liefern zu können?
Anwendungen: Wie reagieren Nutzer auf die ihnen bereitgestellten Informationen? Wie kommen sie damit klar, dass viele, aber gerade anfangs nicht alle Informationen verfügbar sind?
Auf all diese Fragen wird der Feldversuch eine Antwort geben.
Bild 15
So lange all dies nicht im realen Verkehrseinsatz erprobt wurde, wird kein Automobilhersteller diese Technik einführen. Um dieser Einführung näher zu kommen, dient der in Deutschland geplante Feldtest, dessen Voranschreiten Sie sicherlich alle in den kommenden Jahren interessiert beobachten werden.
11 Speech Technology Bridges Mobile Search, Communication and Device Control Dr. Stefan Ortmanns Nuance Communications, Inc. Speech recognition technology – the ability of a program to recognise and execute voice commands is changing the way consumers and professionals interact with the mobile environment. Speech technology, integrated into the mobile network and devices enable a new breed of applications that deliver advanced user interactions or personal wireless services. Given the constraints of mobile keypads and screens, speech is the logical interface that will be a growth driver for mobile applications. Speech recognition technology presents mobile phone experiences in a personalized, content rich, easily accessed, driven by integrated applications – all smoothly transitioning from network to device, and supported by new business models. Whether it’s using voice to send an email, to search, to browse, downloading the latest ringtone or using a phone without taking eyes off the road, speech technology offers the ideal solution for device manufacturers, mobile operators, application publishers and content providers to enhance the consumer experience. Speech technology removes the pain from the content discovery process and the latest advances in speech recognition make voice search ready for prime-time. Recent usability research suggests over 65 percent of all mobile content is virtually invisible to users because it is too deeply hidden in a maze of confusing menu hierarchies (Fig. 1). Mobile devices – with their screen-size limitations and restricted input capabilities – only exacerbate the problem. Speech recognition technology eliminates the need to “thumb” in text using predictive technology or mini QWERTY keyboards. It is estimated that speech technology enables ‘texting’ upto 6 times faster than other input methods such as the ones mentioned above. And this is a ‘single touch’ application.
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Stefan Ortmanns
Search: The big opportunity on mobile
Market Opportunity for Mobile Search Consumer research indicates there’s strong consumer interest for location-based information access
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Figure 1
Mobile devices are becoming important tools to get various pieces of information. And speech recognition is expected to drive the ‘search’ application. Consumers use their voice to search, browse and download mobile content including ringtones, music, videos, wallpapers, and games. Consumer research indicates that there is a strong consumer interest for location-based information services. Users can quickly search local information databases such as business listings, yellow pages, restaurant guides, movie schedules and more, by naturally speaking their requests (Fig. 2). With payper-call and advertising models on the rise, new revenue sources can be easily tapped with a high-usability multimodal interface. For mobile search queries, applications built using the Nuance Mobile Speech Platform allow users to simply say, “Um, find the Starbucks on Main Street please,” or “I’m looking for, ah … Justin Timberlake ringtones,” or “What poker games can I download?” to be quickly directed to the desired content.
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Nuance Mobile Search™
Content Downloads 411 & Yellow Pages Maps & Directions Weather
Nuance Proprietary UI
Nuance Mobile Search™ enables completely natural and instantaneous voice-based access to information and content
Dining Entertainment Sports Finance Price Comparison Travel 12
Figure 2
Speech-enabled multimodality offers flexibility in communications Multimodality provides carriers with a new opportunity to create improved services, generate revenue as well as attract and retain customers through differentiation. Speech enabled multimodality provides carriers with the ability to extract new value from existing systems or generate new offering that improve customer access to information. Speech technologies, integrated into the mobile network and devices, enable a new breed of applications that deliver advanced user interactions on personal wireless devices. It is now possible to combine robust Automatic Speech Recognition (ASR), Text to Speech (TTS) and Speech Dictation Technologies (Speech to Text) with mobile internet and multimedia technology. This combination delivers rapid development and deployment of genuine multimodal applications, combining voice, visual and audio interfaces on a single mobile device and in a single session (Fig. 3). Hundreds of millions of visually impaired people around the world cannot fully leverage the basic functions available now in all mobile phones, like
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Stefan Ortmanns
caller ID and text messaging. Speech recognition technology is a great aid in such circumstances.
Nuance Mobile Messaging Users can dictate an entire message by voice with a single button press Start new text message
Dictate name
Start new SMS message
Press SEND key to enter recipient name
Figure 3
Figure 4
Name is returned in less than 2 seconds (3G)
Dictate message body
Recognized message
Press SEND key to enter message body
Msg is returned in less than 2 seconds (3G)
Business Case (based on Nuance trials): Message entry up to 6 times faster than other input methods Up to 5x increase in usage compared to typed SMS One-handed operation; much safer to use while driving Significant opportunity for IM, Email & Blogging services
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11 Speech Technology Bridges Mobile Search, Communication and Device Control
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Speech recognition on automobiles Rather than navigate complex menus and sort through hundreds of contacts, voice-activated dialling allows users to call anyone with just one command. Text-to-speech technology powers audio output of incoming calls or messages, as well as verbal alerts of low battery or roaming status.Ultimately, every new vehicle will come with the ability to both speak and understand speech (Fig. 4). It is estimated that by 2008, 50% of all cars will have or offer speech. Speech recognition is already making navigation systems easier to operate. Given the recent developments in speech technology, it now seems reasonable to expect automotive navigation systems to understand and implements commands such as “Guide me to the nearest Pizza Hut within a 2 km area.” According to experts, voice recognition is a non-negotiable component of automotive infotainment systems for a simple reason: It will help drivers avoid accidents. Automotive experts and legislators fear that a profusion of electronic gadgets in automobiles will distract drivers. Given such concerns, it's no wonder that industry analysts are predicting a sharp upswing in the use of voice-recognition software in automobiles. They expect voice recognition to serve as an interface for car radios, CD players, navigation systems and cell phones. Used in conjunction with speech-to-text and text-to-speech programs, experts also see it as a means to send and retrieve e-mail, as well as connect to the Internet. To achieve speech recognition's full potential, next-generation software programs will need to deal with a wide variety of noise sources, including wind, road, defroster, fan, windshield wipers and back-seat occupants. To sum up, lowering of computing costs and memory platform has led to design of more and more sophisticated speech engines and it’s no more fiction that speech recognition has made its move from a server right into our palm.
12 Kommunikationsplattformen für maßgeschneiderte Dienste Das IP Multimedia Subsystem als Konvergenzdienstplattform und dessen Nutzung zur Realisierung von eCommunity-Anwendungen Prof. Dr. Thomas Magedanz FhG FOKUS, Berlin 1. Einleitung Die Telekommunikationswelt steht vor einem entscheidenden Umbruch. Waren die letzten Dekaden der Telekommunikation maßgeblich durch Telefonie und sprachbasierte Einheitsmehrwertdienste geprägt, die festen und später auch mobilen Netzbetreibern komfortable Einnahmen bescherten, zeigt heute sowohl „Voice over IP“ – also die Vermittlung von Sprache über das Internet – als auch das so genannte Web 2.0 der Internetbasierten Multimedia-Anwendungen, wie Internettechnologien nachhaltig die (Tele)kommunikationslandschaft verändern. Sinkende Einnahmen durch immer günstigere Sprachminuten und die steigende Verbreitung von festen und mobilen Internetzugängen, sowie die damit einhergehenden, zunehmend multimedialen Internetdienste führen zu der berechtigten Frage, wie zukünftig noch Geld in der Telekommunikationswelt zu verdienen ist. Die Konvergenz von Telekommunikation, Internet, Fernsehen und Unterhaltung – das so genannte Triple Play – zwingt dabei allerdings auch die anderen beteiligten Branchen zu dieser Fragestellung. „To bitpipe or not to bitpipe“ ist dabei die wesentliche Frage für die traditionellen Netzbetreiber, d.h. zieht man sich auf die effiziente und durchaus profitable Bereitstellung von Netzzugängen zurück, oder entwickelt man eigene Dienstkonzepte im Wettbewerb zur offenen Internetdienstwelt. In Ermangelung klarer „Killerapplikationen“ wird dabei sehr wahrscheinlich das Angebot von Individual- und Nischendiensten gegenüber Massenmarktdiensten an Bedeutung gewinnen. So genannte offene Kommunikationsdienstplattformen werden eine wesentliche Voraussetzung für die effiziente Erzeugung, Bereitstellung und den Betrieb solcher personalisierten Informations- und Kommunikationsdienste sein. In diesem Papier wird nach einer kurzen Einführung in das Thema Netzkonvergenz das IP Multimediasystem (IMS) als Dienstplattform für konvergierende Netze vorgestellt. Dabei wird ein wesentliches Augenmerk auf die Möglichkeit des flexiblen
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Thomas Magedanz
„Andockens“ von Application Servern und die Bereitstellung von Service Enablern zur flexiblen und schnellen Realisierung von Multimediaanwendungen über verschiedene IP-Zugangsnetze gelegt. Anschließend erfolgt ein Blick auf die wesentlichen Treiber in der Dienstwelt, z.B. dem Web 2.0 – und damit einhergehende Internetforen und eCommunities. Hier bilden sich ständig neue eCommunities mit unterschiedlichsten Ausrichtungen (z.B. Gaming, Businessclubs, Travel, etc.). Beim Vergleich der wesentlichen funktionalen Anforderungen von Community-Diensten, wie beispielsweise die Einrichtung und Verwaltung von Gruppenlisten, Presencediensten sowie insbesondere eine einfache multimediale Gruppenkommunikation durch so genannte „Click to…“Kommunikationsdienste, und den wesentlichen Leistungsmerkmalen einer IMS Plattform, lässt sich erkennen, dass sich eCommunities ideal durch ein IMS unterstützen lassen. Das heißt, ein IMS System unterstützt effizient eine Vielzahl von eCommunity- und anderen personalisierbaren multimedialen Informations- und Kommunikationsdiensten. Kapitel 3 gibt einen kurze Einführung in das IMS und Kapitel 4 widmet sich anschließend dem Thema eCommnities auf IMS Basis. Das Papier endet mit einer kurzen Vorstellung des FOKUS Open IMS Playgrounds, einem offenen IMS Testbed zur Validierung von IMS Komponenten und Anwendungen, in dem u.a. zusammen mit der Deutschen Telekom IMS-basierte Communitydienste prototypisch entwickelt werden. Darüber hinaus erfolgt ein Ausblick auf weitere interessante IMS Anwendungen, wie beispielsweise neue eGovermentportale zur Umsetzung der neuen 311er (in den USA) bzw. Serviceline 511 Behördenrufdiensten.
2. Konvergierende Netze bedingen einheitliche Dienstplattformen Ein wesentliches Schlagwort im neuen Jahrtausend ist die Konvergenz der Netze. Dies bedeutet ein Zusammenwachsen traditionell unterschiedlicher Netze und der darauf basierenden Dienste und Businessmodelle. Grundmotivation dazu sind die Verfügbarkeit innovativer Breitbandzugangsnetztechnologien (z.B. WLAN, WiMax, UMTS, DSL, etc.), der steigende Einsatz von kostengünstiger IP (Internet Protocol) Technologie, sowie der steigende Wettbewerb zwischen den Netzbetreibern. Wie in Bild 1 dargestellt, wachsen die (klassische) festnetzbasierte und die (moderne) mobile Telekommunikation zusammen, ein Sachverhalt, der durch den Begriff Fixed Mobile Convergence (FMC) beschrieben wird. Festnetzanbieter bieten derzeit zusätzlich Mobile Kommunikationsdienste, während Mobilnetzanbieter danach streben, herkömmliche Festnetztelefonie sowie DSL-basierten Internetzugriff durch die Einführung von „Homezones“ und UMTS zu substituieren. Reine Telefoniedienste, nach wie vor Haupteinnahmequelle der Betreiber, treten
12 Kommunikationsplattformen für maßgeschneiderte Dienste
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angesichts fallender Minutenpreise im Voice-over-IP (VoIP) Wettbewerb dabei zunehmend in den Hintergrund. Auf der anderen Seite hat sich das Internet vom reinen Informationsmedium zum multimedialen Kommunikationsmedium entwickelt. Multimediale Dienste wie Email, Instant Messaging, VoIP, und neuerdings Videoconferencing und Videodownload (Podcasts) zu Nulltarifen (von den Kosten für den Internetzugang abgesehen) zeigen, dass das Internet nunmehr auch die klassische Telekommunikation ersetzen könnte. Allerdings sorgen noch unzureichende Sicherheit und Verfügbarkeit in diesen IP Netzen und -Diensten für Skepsis bei den professionellen Nutzern. Dennoch lässt sich hier deutlich der Trend zu einer Trennung von Netzzugang – also die Bereitstellung einer Bitpipe – und den darüber (gegebenenfalls von Dritten) bereitgestellten Kommunikations- und Informationsdiensten erkennen. Letztere werden dabei meist kostenlos für den Endkunden angeboten, aber durch Werbung finanziert. Die Frage welches Zugangsnetz (fest oder mobil) dabei benutzt wird, tritt angesichts der Flatrates für den Netzzugang immer mehr in den Hintergrund und das Schlagwort „Seamless Services“ trifft hier sehr genau die Ausrichtung. Dank IP Technologie gibt es aus Anwendungssicht kaum mehr einen Unterschied zwischen den Netzen – abgesehen von Bandbreite und Dienstqualität. So stellt am Ende das Thema Inhalt („Content is King“) einen wesentlichen Hoffnungsschimmer dar, um Geld zu verdienen und Kunden zu halten. In diesem Zusammenhang spielen nun auch Kabelbetreiber eine wichtigere Rolle, denn diese bieten ja vornehmlich Inhalte über Ihre Breitbandnetze. Seit geraumer Zeit gesellen sich dazu noch Internet und VoIP-Dienste, was mit dem Begriff „Triple Play“ suggestiv beschrieben wird. Zusätzliche Partnerschaften mit Mobilfunknetzen oder so genannte Virtual Mobile Network Operator (MVNO)-Modelle führen dann zum „Quadruple Play“. Angesichts dieser Konkurrenz starten derzeit Festnetz- und Mobilfunkanbieter auch erste Fernsehdienste, um in diesem Segment zu agieren. Das Begriff Next Generation Network (NGN), verstanden als zukünftiges IPbasiertes Breitbandnetz mit Mobilitätsunterstützung, beschreibt dabei meistens den Aspekt der Netzevolution und -konvergenz.
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Thomas Magedanz
Fixed Networks
PSTN ISDN
IT DSL
Mobile Networks
SMS Analogue
FTP
GSM
email
GPRS WWW
WiFi
WAP UMTS
Portals
WiMax
UMA HSDPA Web2.0
P2P IM
VoIP
FMC
IPTV
Triple Play
Converged NGN
Internet iTV Content Sharing
VoD Broadcast Cable Networks
Home Networks
Bild 1: Das NGN als Konvergenznetz
Es lässt sich also erkennen, dass in Zukunft der eigentliche Netzzugang hinsichtlich Wertschöpfung und angesichts des Wettbewerbes nur noch eine untergeordnete Rolle spielen wird und die einheitliche und effiziente Bereitstellung von „seamless“ funktionierenden, multimedialen Informations- und Kommunikationsdiensten von entscheidender Wichtigkeit ist. Der Ausnutzung von aktuellen Informationstechnologien (IT), also der Art der Realisierung und der Programmierbarkeit der Systeme, kommt dabei eine große Bedeutung zu. Somit spielen diese ITbasierten Plattformen bei der Bereitstellung solcher Dienste – so genannte „offene Dienstplattformen“ – eine entscheidende Rolle. Die wesentliche Fragestellung ist jedoch, wofür der Endkunde in Zukunft noch bereit sein wird zu bezahlen, wenn doch im Internet die meisten Angebote – dank Werbefinanzierung – für ihn oder sie kostenlos zu haben sind?
3. Das IP Multimedia System (IMS) als Next Generation Network (NGN) Dienstplattform In der Telekommunikationswelt waren standardisierte Dienstplattformen zur Bereitstellung von Mehrwertdiensten schon immer von zentraler Bedeutung. Das Intelligente Netz (IN) hat durch den Einsatz von IT – dem Remote Procedure Call und programmierbare Zentralrechner – die Bereitstellung von Mehrwertdiensten in festen und mobilen Telekommunikationsnetzen maßgeblich beeinflusst und vereinheitlicht. Innovation im IT Bereich hat dann in den neunziger Jahren zu neueren Plattformansätzen geführt, z.B. Objektorientierung zu Application Programming Interface (API) Plattformen wie Open Service Access (OSA) und Parlay, und Web
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Services zu Parlay X. Ein guter Überblick über die Dienstplattformevolution findet sich in [1]. Allerdings stellte sich mit der langfristigen Netzevolution in Richtung All-IP Netze auch die Frage, ob nicht neben den Netzprotokollen auch die Dienstplattformen aus der Internetwelt übernommen werden könnten. In Ermangelung standardisierter Internetdienstplattformen hat sich das IP Multimediasystem (IMS) als konzeptionelle Verschmelzung des traditionellen Intelligenten Netzes mit neuen VoIP Konzepten und beteiligten Internetprotokollen für die Session Signalisierung und die Authentifizierung, Autorisierung und das Accounting (AAA) als zukünftige Dienstplattform für All-IP Netze entwickelt. Die Grundidee des IMS ist dabei, im Gegensatz zum Standard Internet IP-basierte Dienste unter anderem mit mehr Sicherheit, Dienstqualitätskontrolle, Verfügbarkeit und einem Single-Sign-On auszustatten und dadurch eine mögliche Wertschöpfung zu erzielen. Auch sollen sich Anwendungen flexibel und benutzerbezogen kombinieren lassen. Bild 2 verdeutlicht hierbei die wesentlichen funktionalen Leistungsmerkmale einer IMS Plattform, die von den darüber liegenden Anwendungen als „Bausteine“ genutzt werden können. • Implementing generic functionality in the infrastructure is most economical !!
$UFKLWHFWXUH Applications Presence
IMS
GLMS GLMS
and Enabling g Services
SIP Session-/Service Control
Messaging support Single-Sign-On User-Authentication
Network
Subscription Handling QoS/Media Authorization Signaling Compression Charging Support and Correlation Routing/Addressing Support Regulatory Service Support (e.g. LI) Conferencing Support PSTN Interworking Support Docking Station for Service Enablers Docking Station for Applications 13
Bild 2: Wesentliche IMS Funktionalitäten als Overlay-Netzarchitektur
Auf eine detaillierte Beschreibung des IMS soll in diesem Papier verzichtet werden. Interessierte Leser finden in [2, 3, 4, 5] geeignete Einführungen in das Thema IMS. Das IMS steht im Zentrum der internationalen Standardisierung. Die Standardisierung begann im Jahr 2000 im Mobilfunkkontext in Europa und Amerika im 3rd
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Generation Partnership Projekt (3GPP / 3GPP2) [6,7] als Dienstplattform über UMTS und WLAN, erfasste im Jahr 2004 das Festnetz im NGN Kontext (European Telecommunication Standardisation Institute – ETSI TISPAN) [8] und im Jahr 2006 schließlich die Kabelnetzstandardisierung (Cablelabs, PacketCable) [9]. Heute gilt das IMS als die Dienstplattform für konvergierende Netze. Die Standardisierung der Architektur mit klaren Schnittstellen soll dabei ein Plug&Play der Systemkomponenten von unterschiedlichen Herstellern garantieren und die bestehenden Abhängigkeiten von Netzausrüstern beseitigen. Ein kurzer Blick auf die IMS Architektur (siehe Bild 3) soll diesem Papier und den folgenden Betrachtungen reichen. Im Wesentlichen stellt das IMS eine Overlayarchitektur über verschiedene IP Netze dar. Das heißt, das IMS setzt als Minimum eine IP Konnektivität im Fest-. Mobilfunk-, WLAN oder Kabelnetz voraus. Im Kern repräsentiert das IMS eine erweiterte VoIP Infrastruktur. Das heißt, es wurden zahlreiche Erweiterungen am Session Initiation Protocol (SIP) und Diameter Protocol vorgenommen, um den Anforderungen hinsichtlich gesteigerter Sicherheit, Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit gerecht zu werden. Erweiterte SIP Server – so genannte Call Session Control Server (CSCF) bilden dabei den IMS Signalisierungskern für Sprach-, Video- und Messagingdienste. Dabei gilt es auch zu beachten, das im Endsystem des Benutzers ein IMS Client installiert sein muss. Die Serving CSCF ist dabei der SIP Server, der die Dienstkontrolle ausführt. Die Kundenverwaltung erfolgt durch ein Home Subscriber Server (HSS), der über Diameterschnittstellen mit den CSCFs kommuniziert. Ein Interworking mit anderen Nicht-IMS-Kunden, also Festnetz- oder VoIP-Kunden, erfolgt über ein oder mehrere Media Gateways. Zusätzliche Media Server sorgen für die Bereitstellung von Konferenzbrücken und Transcodern, die einige interaktive IMS Anwendungen erfordern.
IMS Service Framework
P-CSCF
HSS (AAA)
I-CSCF
Application Server
S-CSCF S-CSCF
IMS enabler Presence IMS enabler Group Mgt Media Server MFRC + MFRP
PDF
IMS Core System Access Networks (WLAN, UMTS, DSL)
Underlying IP Core Network
Bild 3: Wesentliche Komponenten der IMS Overlayarchitektur
Media Gateway SGW, MGCF, MGF Interworking with Legacy Networks (GSM, ISDN, DVB)
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IMS Anwendungen werden in einem oder beliebig vielen Application Servern realisiert, die ihrerseits im Kern SIP Server sind, die aber insbesondere über zusätzliche Dienstausführungsumgebungen verfügen. Application Server können dabei verschiedene Funktionalitäten realisieren, z.B. Call Control, Conferencing, Prepaid / Charging, Video Download, Chat Room, Instant Messaging Server und vieles mehr. Diese Application Server können bei Bedarf dynamisch mit den Serving CSCFs verbunden werden, d.h. die Serving CSCF leitet bei Auswertung von vordefinierten Filterkriterien für jeden Kunden eingehende Dienstanfragen von Kunden an die geeigneten Application Server weiter bzw. umgekehrt. Einige Application Server bieten Funktionalitäten, z.B. einen Presence Server oder einen Gruppenmanagementserver, die durchaus von anderen Anwendungen genutzt werden können. Diese werden dementsprechend als „Service Enabler“ bezeichnet. Zur Zeit existieren nur einige wenige IMS Enabler, aber die Standardisierung dieser Enabler wird derzeit von der Open Mobile Alliance (OMA) [11] vorangetrieben. Dabei stellt sich wiederum die Frage, wie sich diese Enabler zur Erzeugung von Diensten nutzen und einbinden lassen, bzw. welches Programmierprinzip der IMS Applikationsentwicklung zu Grunde liegen soll. Hierbei ist anzumerken, dass die IMS Standardisierung hinsichtlich der Ausführung der Application Server keine Vorgaben macht, sieht man einmal von den erforderlichen IMS SIP, Diameter und Abrechnungsschnittstellen ab. So kann man das IMS als „Docking Station“ für Application Server bezeichnen. Das heißt, in einem IMS können IN-basierte, aber auch OSA/Parlay-basierte Application Server als auch neuartige Webservicebasierte Server angeschlossen werden, was in Bild 4 zum Ausdruck gebracht werden soll.
Bild 4: IMS als „Docking Station“ für verschiedene Applikation Server
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Abschließend soll noch betont werden, dass das IMS als Dienstplattform konzipiert wurde, das heißt, das IMS soll eine Vielzahl von multimedialen Diensten kosteneffizient und schnell realisieren können. Das Dienstspektrum des IMS umfasst Dank seiner Realisierung auf Basis des Session Initiation Protocols (SIP) neben VoIP, Videoconferencing, Instant Multimedia Messaging, Push to Talk, Presencediensten, Gruppenmanagement, auch in naher Zukunft Video-on-Demand und andere Content Pull oder Push Dienste. Auch die Integration von Maschine-zuMaschine- und Maschine-zu-Mensch-Kommunikation wird möglich sein. Dabei stellt sich auch die Frage, ob IMS Applikationen von einem IMS Betreiber – also vorrangig die Netzbetreiber – oder aber von eingebundenen Drittanbietern angeboten werden sollen. Darüber entscheidet letztendlich das Businessmodell der Netzbetreiber. Fakt aber ist, dass das IMS mit seinen Diensten im direkten Wettbewerb zu den multimedialen Diensten des Internets stehen wird und somit auch preislich mit diesen konkurrieren muss. Und dies wird die größte Herausforderung sein!
4. Die Killerapplikation der Zukunft – eCommunities? Generell stellt sich heute mit der Konvergenz von Telekommunikation und Internet(technologien) die Frage nach der multimedialen „Killerapplikation“ die Dank großer Nutzernachfrage für nachhaltige Umsätze sorgen wird und die Investitionen in die neuen Breitbandnetz- und Dienstplattformtechnologien wie das IMS rechtfertigt. Bislang gab es nur wirklich wenige Killerapplikationen, wie beispielsweise die Telefonie, Faxdienste, mobile Sprachtelefonie, und den Short Messaging Service (SMS), vorzugsweise durch eher monopolistische Dienstangebote realisiert. Aber die Preise fallen seit einigen Jahren deutlich durch stärkeren Wettbewerb. Geplante Killerapplikationen – getrieben durch technologische Innovationen wie UMTS – wie Multimedia Messaging, Video-on-Demand, Mobile TV, etc. erwiesen sich dagegen bisher als Flop. Dienstkonzepte wie Fixed-Mobile Convergence (FMC), Triple Play und Quadruple Play werden diesem Anspruch sicher nur bedingt gerecht, da diese Dienstkonzepte angesichts des Wettbewerbes aus unterschiedlichen Betreiberlagern und damit einhergehenden Fusionen eher zu einer Einnahmenreduktion als zu einer Einnahmesteigerung führen werden. In Internet sind – vorausgesetzt man hat einen adäquaten Netzzugang (vorzugsweise mit einer Flatrate) – die wesentlichen multimedialen Kommunikations- und Informationsdienste kostenlos, wie beispielsweise Email, Chatdienste, Microsoft Live Messenger, Skype, Google Local, Webportale, etc. Selbst Inhalte werden zunehmend von Endusern produziert (siehe YouTube) und kostenlos zur Verfügung gestellt. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass vorwiegend Werbung diese Dienstkonzepte trägt.
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Was bedeutet dies für ein IP-basiertes NGN? Die Hoffnung liegt, im Vergleich zum normalen Internet, hier vornehmlich auf der Akzeptanz von Attributen wie Sicherheit, Dienstgüte und Single-Sign-On für Internetdienste, wobei allerdings ernsthaft die Frage gestellt werden muss, ob der Endkunde auch wirklich bereit ist, dafür etwas oder mehr zu zahlen, oder ob diese Dienste nicht auch im Standardinternet in naher Zukunft geboten werden. Wie oben aufgeführt gibt es jedoch diverse Killerapplikationen im Internet, allerdings mit ganz unterschiedlichen Businessmodellen. So muss der Blick auf das Internet gerichtet werden. Hier entwickeln sich Killerapplikationen durch die Einfachheit und Offenheit des Netzes, bedingt aus einer Vielzahl von innovativen Dienstangeboten, die sich letztendlich, getrieben durch die Endkundennachfrage, behaupten oder ganz schnell wieder verschwinden. Das heißt, Killerapplikationen werden durch die Nachfrage geschaffen. Wo liegt nun derzeit das Interesse der Endkunden?
Bild 5: Mögliche Kontexte für Gruppenkommunikation / Communities
Internetforen und eCommunities stellen zur Zeit die treibende Kraft des Internets dar. Menschen wollen sich mit Gleichgesinnten in einem bestimmten Kontext austauschen. Dabei gibt es ein breites Spektrum an unterschiedlichsten eCommunities, die von geschäftlichen bis zu Freizeit-Communities mit ganz unterschiedlichem Funktionsumfang reichen. Bild 5 verdeutlicht dies. Vom Businessclub, der Partnerbörse bis hin zum Haustierportal ist alles möglich. Festzustellen ist dabei, dass die
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meisten existierenden eCommunities allerdings klare Defizite bei der Integration mit traditionellen Bezahl-Kommunikationsdiensten aufweisen. Dies ist der Ansatzpunkt für IMS-basierte eCommunities. Die Grundidee liegt darin, Communities mit den IMS-unterstützten Kommunikationsdiensten auszustatten. Allen Communities gemein ist die Realisierung von Gruppenmanagement und Presencefunktionalitäten sowie irgendeiner Art von synchroner oder asynchroner Kommunikation. Wie in Kapitel 3 beschrieben und in Bild 6 dargestellt, unterstützt das IMS neben einer Vielzahl von Diensten insbesondere die Kombination von Kommunikationsdiensten unter Einbeziehung von Service Enablern wie Gruppenmanagement und Presence. Das heißt, der IMS-Kunde sieht in Abhängigkeit seines Kommunikationskontextes eine Gruppe von Partnern, mit denen er individuell oder in der Gruppe in Abhängigkeit vom jeweiligen Presencestatus’ beliebig per Click-to-Call, Click-to-Videocall, Click-to-Email, Click-to-Instant Message, etc. kommunizieren kann. Dadurch wird die Nutzung von neuen Kommunikationsdiensten vereinfacht, da sich der Endkunde nicht mit speziellen Dienstadressen und / oder der Verfügbarkeit von Clientsoftware auf den Zielsystemen auseinandersetzen muss. Dies übernimmt das IMS.
Pre-IMS Communication (“Service Islands”)
IMS Communication (“Combinational Services”)
Voice
Groups Presence
Voice / Video SMS Instant Messaging MMS
From the usage of specific individual communication services ...
TV SMS Instant Messaging MMS PoC
... to the integrated usage of different communication services centered around presence information and within groups (Î communities)
Bild 6: IMS unterstützt die flexible Kombination von Kommunikationsdiensten
Kombiniert man nun die Möglichkeit beliebiger Kommunikation, die allerdings einen Anwendungskontext erfordert, mit dem Kontext einer Community, die wiederum von der Möglichkeit dieser Kommunikationsmöglichkeiten profitiert, ergibt sich eine Win-Win-Situation. Das heißt, eine Community wird durch diese flexible Einbettung der „Click-to-…“ Kommunikationsdienste attraktiver und diese Dienste werden durch den durch den Communitykontext geschürten Bedarf nach Kommunikation letztendlich auch häufiger genutzt.
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Bild 7: Pilotprojekt CoSIMS – IMS als Community „Enabler“-Plattform
Hierbei stellt sich insbesondere die Frage, wer diese Community betreibt. Sollten IMS- und somit Netz-Betreiber auf die Idee kommen, eigene Communities zu kreieren, so stellt sich die Frage, wie sich diese neuen Communities gegenüber den eventuell bestehenden Communties im Internet behaupten können. Vielmehr erscheint es hier sinnvoll, aus Betreibersicht mit den bestehenden Communities in Partnerschaft zu treten, das heißt, diese bestehenden Communities durch IMSFunktionen zu erweitern. Technisch heißt dies, die Community Applikation Server an ein IMS anzudocken. Ebenfalls ist sehr sorgfältig zu bedenken, wie diese Community-Kommunikation zu tarifieren ist, denn zahlreiche Tarifmodelle haben in der Historie den meisten Kommunikationsdiensten im Weg zum Erfolg gestanden (siehe MMS, GPRS und UMTS). Hier reicht das Spektrum von Einzelgebühren für in den Gruppen geführte Telefonate, Conference Calls, Instant Messages, bis hin zu monatlichen Festpreisen für bestimmte Dienste-Bundles. Allerdings lässt sich hier auch der Endkundenpreis durch Werbeeinnahmen – wie in der Internetwelt üblich – maßgeblich reduzieren. Man stelle sich hie beispielhaft einen namhaften Sportschuhhersteller vor, dem die Möglichkeit geboten würde, Webung gezielt an Lauf-Communities zu adressieren. Ein Anfang 2006 gestartetes Pilotprojekt („CoSIMS“) der Deutschen Telekom Laboratories zusammen mit dem Fraunhofer Institut FOKUS, T-Systems, sowie der TU Berlin und HP Deutschland, widmet sich der Frage, inwieweit ein IMS zur effizienten Realisierung von eCommunitydiensten genutzt werden kann. Bild 7 zeigt die grobe Systemarchitektur, in der auf der Basis des FOKUS IMS Testbeds
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verschiedene Community Enabler realisiert wurden, die in unterschiedlichen Communitydiensten genutzt werden. Ein Feldversuch in Leipzig im November 2006 zeigte dabei die Tragfähigkeit der entwickelten Dienstplattformarchitektur. Der interessierte Leser findet in [12, 13, 14] tiefergehende Ausführungen zu diesen IMS-basierten Communitydiensten.
5. Prototyping von IMS Diensten – der Fraunhofer FOKUS NGN/IMS Playground Wie viele Technologien aus der klassischen Telekommunikation sind Entwicklungen im Bereich IMS noch sehr teuer und werden heute nur von großen internationalen Netzequipment-Herstellern angeboten oder Betreiber intern entwickelt – zunehmend durch den Einsatz von Open Source Technologien zur Kostenreduktion in einem unsicheren Zukunftsmarkt. Das steht jedoch einer breiten Akzeptanz dieser Technologie bei allen beteiligten der zukünftigen Wertschöpfungskette im Wege. Auch bedingt die Einführung einer Dienstplattform das Vorhandensein zahlreicher marktrelevanter Anwendungen, die nur durch die breite Verfügbarkeit dieser Technologie entstehen können, so wie es beispielsweise auch im Internet der Fall ist. So entsteht ein klassisches „Henne – Ei“ Problem, welches es aufzulösen gilt. Offene IMS Technologie Testbeds, angeboten durch unabhängige Akteure, stellen dabei eine mögliche Lösung des Problems dar. Ein solches Testbed kann allen Beteiligten der zukünftigen Konvergenzwelt, also den industriellen Akteuren, wie Netzbetreibern, Dienstanbietern, Herstellern, Integratoren, Anwendungsentwicklern, sowie der Akademie als Begegnungsstätte dienen und somit diese Technologie greifbar machen. Aus diesem Grund hat das Fraunhofer Institut FOKUS als unabhängiger Technologieberater im Bereich Konvergente Netze und Dienstplattformen im Jahr 2004 das weltweit erste IMS Testbed eröffnet – den FOKUS Open IMS Playground [15, 16]. Dieses IMS / NGN Testbed umfasst alle wesentlichen IMS Komponenten, die einerseits durch Eigenentwicklungen den State-of-the-Art der Technologie markieren, sowie zahlreiche Produkte namhafter Hersteller. Abbildung 8 gibt einen kleinen Überblick über die verfügbaren Komponenten. Dieses Testbed bildet die Basis für zahlreiche F&E-Projekte sowie Proof-of-Concept Implementierungen mit großen internationalen Netzbetreibern und Herstellern im Themenbereich FMC, Triple Play und IPTV. Das in Kapitel 4 angesprochene Projekt CoSIMS kann dabei als ein kleines Beispiel betrachtet werden. Den Kern des Testbeds bildet ein Open Source IMS Kernsystem, das FOKUS in den letzten drei Jahren in engem Kontakt zur Industrie auf der Basis der weltweit sehr erfolgreichen VoIP Software SIP Express Router (SER) entwickelt hat
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(Bild 8). Der großen Nachfrage folgend, verteilte und vor allem auch lokale IMS Testbeds aufzubauen, hat sich FOKUS Ende 2006 entschlossen, dieses Kernsystem auch Dritten zugänglich zu machen [17, 18, 19].
Bild 8: Der FOKUS Open IMS Playground – ein offenes IMS Testbed
Das Open Source IMS Kernsystem ist eine Kollektion von Java- und C-Softwaremodulen, mit denen sich eigene IMS-Testbedstellungen mit entsprechendem Fachwissen oder entsprechender Beratung kostengünstig und schnell realisieren lassen. Das System umfasst die erweiterten IMS SIP Server – also die Call State Control Functions (CSCFs) – sowie einen Home Subscriber Server (HSS), basierend auf einem erweiterten Diameter AAA Server. Dieses Kernsystem kann nun mit eigenen und fremden Komponenten beliebig erweitert werden und bietet interessierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Gelegenheit, frühzeitig die Grundlagen dieser zukunftsträchtigen IMS-Technologie zu verstehen und eigene Komponenten und insbesondere IMS-basierte Anwendungen zu testen.
6. Zusammenfassung und Ausblick In diesem Papier wurde der Frage nachgegangen, wie sich die klassischen Netzbetreiber in einem durch Internettechnologie getriebenen Konvergenzmarkt mit wesentlich komplexerer Wertschöpfungskette positionieren können. Es wurde verdeutlicht, dass aufgrund des Wettbewerbs von festen und mobilen Betreibern bis hin zu kostenlosen WLAN-Hotspots in Hotels, Städten und Initiativen wie bei-
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spielsweise „FON“, der reine Netzzugang in Zukunft nur noch eine untergeordnete Rolle in der Wertschöpfung spielen wird. Seamless Services, also Informations- und Kommunikationsdienste über alle Netzgrenzen hinweg, so wie wir sie heute im Internet wahrnehmen, werden die multimediale Dienstlandschaft der Zukunft prägen. Der Erfolg von Skype, Instant Messaging-Diensten, das Web 2.0 und dessen Community Dienste zeigen, dass der Meinungsaustausch und die Kommunikation in Gruppen mit bestimmten Interessen ein wichtiges Anwendungsfeld der Zukunft darstellen. Das in diesem Papier vorgestellte IMS ist als Antwort der klassischen Telekommunikationswelt auf das Internet einzuordnen, indem das IMS die Schwachstellen des Internets – insbesondere Sicherheit, Dienstgüte und Single-Sign-On – speziell adressiert, um eine vermeintlich bessere Internetwelt mit einem Wertschöpfungspotential im Netz- / Dienstzugangsbereich bereitzustellen. Bemerkenswert ist dabei die Feststellung, dass das IMS heute auf dem Evolutionspfad aller klassischen Netze in Richtung All-IP / NGN steht, was insbesondere die internationale Standardisierung dieser Netzwelten reflektiert. Dabei ist das IMS als Dienstplattform anzusehen, das sich aber wie jede Plattform nur durch die effizientere Bereitstellung möglichst vieler Applikationen motiviert. Das heißt, Anwendungen nehmen letztendlich die Schlüsselrolle ein. Aus diesem Grund ist das IMS auch als Docking Station für beliebige Anwendungsserver – ggf. bereitgestellt durch Dritte – konzipiert, wobei insbesondere Gruppenkommunikations- und Presence-Dienste inhärent unterstützt werden. Angesichts dieser Leistungsmerkmale erscheint eine IMS-basierte Realisierung von eCommunity-Diensten besonders attraktiv, ermöglicht sie doch die potentielle Etablierung der Netz- und IMS-Betreiber „nördlich“ der Bereitstellung einer reinen Bitpipe. Dies kann allerdings nur dann erfolgreich funktionieren, wenn die Netzbetreiber einsehen, dass – anstatt der Etablierung eigener Netzbetreiber-Communities – maßgeblich Partnerschaften mit bestehenden Communities und deren funktionale Anreicherung zum nachhaltigen Erfolg führen werden. Aus IMS-Sicht handelt es sich nur um die generische Unterstützung von beliebig vielen Communities mit speziellem Anwendungskontext, die auch aus diesen Kontexten und von deren Schlüsselakteuren getrieben werden. Das heißt, die hoffentlich große Anzahl der potentiell möglichen, oftmals kleinen, Communities macht hier am Ende die Wertschöpfung aus. Das in Kapitel 4 vorgestellte Projekt CoSIMS zeigt dabei den Vorstoß eines großen Netzbetreibers in diese Denkrichtung. Dabei wird insbesondere der Mittelstand – also kleine bis mittelständische Unternehmen – als potentieller Motor der zukünftigen Informations- und Kommunikationsdienstlandschaft angesehen. Das BMBF Projekt Multi-Access-Multi-ServiceFramework (MAMS) [20] widmet sich in diesem Zusammenhang der Fragestellung, welche Leistungsmerkmale und Werkzeuge eine Dienstplattform zur Bereit-
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stellung von zukünftigen Seamless Services für den Mittelstand bieten muss. Von zentraler Bedeutung ist dabei ebenfalls der Community-Anwendungskontext und die Ausnutzung der Fähigkeiten einer IMS-Infrastruktur. Das in Kapitel 6 vorgestellte Open Source IMS Core System sowie der FOKUS Open IMS Playground bilden dabei die systemtechnische Grundlage für die Entwicklung erster Demonstratoren der MAMS-Plattform. Zum Abschluss soll in diesem Papier noch ein Blick auf eine weitere potentielle IMS „Killerapplikation“ geworfen werden, die heute die IT-Welt in Deutschland und Europa beschäftigt – die bundeseinheitliche Behördenrufnummer. Dieser aus den USA in New York unter der Rufnummer „311“ bekannte eGovernment-Dienst soll die heute – wenn überhaupt – sehr heterogen realisierten Behördendienste in einem Intelligenten Call Center Dienst bündeln, sodass Bürger über diese eine Rufnummer flexibel und multimedial mit den Mitarbeitern der Behörden kommunizieren können, idealerweise mittelfristig auch multilingual europaweit. Auch hier werden die Funktionen eines IMS – insbesondere die Aspekte Sicherheit und flexible Integration der Kommunikationsdienste – als wesentliche Enabler für eine effiziente Realisierung betrachtet. Anfang 2007 ist das Fraunhofer Institut FOKUS von der ISPRAT mit der Entwicklung eines ersten Prototypen für diesen Dienst beauftragt worden.
7. Abkürzungen 3GPP AAA CSCF DSL ETSI FMC GPRS GSM HSS IMS IN ISDN IT IP IPTV JAIN NGN OMA SDP OSA PEEM SIP SOA
3rd Generation Partnership Project Authentifizierung, Autorisierung & Accounting Call Session Control Function (Proxy, Interrogating, Serving) Digital Subscriber Loop European Telecommunication Standardisation Institute Fixed Mobile Convergence General Packet Radio Service General System for Mobility Home Subscriber Server IP Multimedia System Intelligent Network Integrated Services Digital Network Informationstechnologie Internet Protocol Internet Protocol Television Java APIs for Integrated Networks Next Generation Network Open Mobile Alliance Service Delivery Platform Open Service Access Policy Enforcemenet & Evaluation Manager Session Initiation Protocol Service Oriented Architecture
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TISPAN UMTS VoIP WLAN WiFi
Telephony and Internet Service Protocols for Access Networks Universal Mobile Telecommunications System Voice over IP Wireless Local Area Network Wireless Fidelity
8. Referenzen [1]
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[2]
T. Magedanz, F. Schreiner, P. Weik, „Das IMS als NGN Dienstplattform“; Handbuch der Telekommunikation, F. Arnold, Wolters Kluwer, Germany, erscheint im März 2007
[3]
K. Knüttel, T. Magedanz, „IP Multimedia Subsystem, a System Description for a Service Oriented Network Architecture“, Telekommunikation Aktuell, Heft 03-04, MärzApril 2005, ISSN 1619-2036, 59. Jahrgang, pp. 1-18, Verlag für Wissenschaft und Leben, Georg Heidecker GmbH, Erlangen, 2005
[4]
T. Magedanz, F. Gouveia, „IMS – The IP Multimedia System as NGN Service Delivery Platform“, e&i – elektrotechnik und informationstechnik, Themenschwerpunkt: Vermittlungstechnik, e&i 123, Heft 7-8, pp. 271–282, August 2006
[5]
M. Sher, F. C. Gouveia, T. Magedanz, „IP Multimedia Subsystem (IMS) for Emerging All-IP Networks”, Encyclopedia of Internet Technologies and Applications, Mário Freire & Manuela Pereira (Herausgeber), Idea Group Inc. (Publisher), 2006, http:// www.di.ubi.pt/~eita/
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[7]
Third Generation Partnership Project 2, http://www.3gpp2.org/Public_html/specs/ index.cfm
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[10] Cable Labs Packet Cable Initiative, http://www.cablelabs.com, http://www.packetcable.com [11] Open Mobile Alliance Enablers, http://www.openmobilealliance.org/release_program/ index.html [12] N. Blum, K. Knuettel, T. Magedanz, „Convergence in Services, Media and Services – Basic Requirements for Virtual Network Operators“, pp. 265-270, International Conference on Intelligence in Networks (ICIN) 2006, Bordeaux, France, June 1, 2006, http://www.icin-conference.com/ [13] T. Magedanz, C. Wolf, „Analysing the market potential of new IMS application that will drive up mobile and fixed traffic revenue”, Informa IMS World Forum, Barcelona, Spain, April 24-27, 2006
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[14] T. Magedanz, „Auf der Suche nach der FMC Killer Applikation – eCommunities verbinden Kunden über Dienst – und Netzgrenzen hinweg“, Deutsches FMC Forum, Euroform GmbH, Düsseldorf, Germany, September 26/27, 2006, http://www.euroforum.com [15] K. Knüttel, T.Magedanz, D. Witszek, „THE IMS PLAYGROUND @ FOKUS – AN OPEN TESTBED FOR NEXT GENERATION NETWORK MULTIMEDIA SERVICES”, 1st Int. IFIP Conference on Testbeds and Research Infrastructures for the DEvelopment of NeTworks and COMmunities (Tridentcom), Trento, Italy, February 23 - 25, 2005, Proceedings pp. 2 – 11, IBSN 0-7695-2219-x, IEEE Computer Society Press, Los Alamitos, California, http://www.tridentcom.org [16] Fraunhofer FOKUS Open IMS Playground, http://www.fokus.fraunhofer.de/ims [17] Fraunhofer FOKUS Open Source IMS Core Project, http://www.openimscore.org [18] P. Weik, D. Vingazan, T. Magedanz, „Towards an open source IMS core system enabling rapid prototyping of NGN services”, 3rd INTERNATIONAL WORKSHOP ON ‘NEXT GENERATION NETWORKING MIDDLEWARE’ (NGNM06), p.23-29, ISBN: 972-95988-7-8, Coimbra, Portugal, May 19, 2006, http://www.ifip-networking.org/ [19] D. Vingarzan, P. Weik, T. Magedanz, „Development of an open source IMS core for emerging IMS testbeds”, Special Issue on IMS, Journal on Mobile Multimedia (JMM), Vol.3 No.2, Rinton Press, Princeton, USA, 2007, http://www.rintonpress.com/journals/ jmm/ [20] BMBF Projekt Multi Access Multi Services Plattform (MAMS) Homepage: http:// www.mams-platform.de/
13 Podiumsdiskussion Mobile Welt – ein Gewinn für alle? Moderation: Prof. Dr. Arnold Picot, Universität München Teilnehmer: Dr. Ulrike E. Berger-Kögler, debitel AG, Stuttgart Prof. Dr. Claudia Eckert, Fraunhofer Institut SIT, Darmstadt Dr. Sebastian Haas, München Dr. Peter Meissner, Meissner Unternehmensberatung. Zuzwil, Schweiz Dr. Henning Röper, Solon Management Consulting GmbH, München Ingo Zimmermann, IBM Deutschland GmbH, Frankfurt
Prof. Picot: Meine Damen und Herren, wir gehen in unsere Schlussdiskussion. Wir werden in einer kurzen Runde, in der unsere Panellisten ihre Kernpunkte vorstellen, in den Austausch mit Ihnen und unter uns auf dem Podium einsteigen. Ich denke, dass wir noch eine Reihe interessanter Punkte abschließend erörtern können. Das Thema dieser Abschlussdiskussion heißt „Mobile Welt- ein Gewinn für alle?“. Man mag sich fragen, ob das Fragezeichen nicht überflüssig ist, denn es sind doch phantastisch gewachsene Märkte im Bereich der Mobilkommunikation, was eigentlich beweist, dass da eine Menge Vorteile und Nutzen für viele Partner und Anwender angeboten wurden. Aber es geht ja nun in völlig neue Anwendungen hinein, unsere Kultur verändert sich, und viele Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen. Insofern ist die Nutzenfrage doch noch einmal zu stellen für all diese neuen Entwicklungen. Ich möchte darum bitten, dass jeder hier auf dem Panel wenige Worte zu seiner Person sagt und danach auch gleich die zwei, drei wichtigsten Botschaften übermittelt. Ich schlage vor – weil aus meiner Sicht das Thema Sicherheit noch nicht so stark beleuchtet worden ist wie es angesichts der doch enormen Ausbreitung der Mobilkommunikation im privaten und geschäftlichen Bereich notwendig erscheint – dass Frau Eckert, die eine Spezialistin aus dem Gebiet der IT-Sicherheit ist, beginnt. Prof. Eckert: Ganz kurz zu meiner Person. Ich bin Leiterin des Fraunhofer Instituts für sichere Informationstechnologie in Darmstadt und habe gleichzeitig eine Professur an der Technischen Universität Darmstadt. Thematisch decke ich mit meinem Team in der IT-Sicherheit den gesamten Bereich von den Hardwarekomponenten über die Protokolle bis in die Anwendungen hinein ab.
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Moderation: Arnold Picot
Nun meine Statements zum Erfolgsfaktor mobile Kommunikation. Ich denke, wir haben heute im Laufe der Veranstaltung schon viele Bereiche gesehen, in denen diese Kommunikationsform, sowie die eingesetzten Endgeräte tatsächlich ein Gewinn für viele Sparten sind (Bild 1).
Bild 1
Ein Bereich, den wir hier noch gar nicht angesprochen haben, in dem ich aber auch sehr viele Potentiale sehe, ist der gesamte Gesundheitsbereich. Hier sehe ich die mobile Kommunikation zur Unterstützung von eHealth-Prozessen, als einen Gewinn sowohl für nicht stationär zu behandelnde Patienten, als auch zur Unterstützung ältere Personen, oder auch zur Unterstützung Betreuungsbedürftiger Personen, die unter Nutzung der mobilen Kommunikationsmöglichkeiten ihr Leben soweit eben möglich selbständig fortführen können. Weitere positive Einsatzbereiche für mobile Kommunikationstechniken sehe ich in dem ganzen Bereich des Internets der Dinge, also der so genannten „Smartwerdung“ der Objekte durch Anreicherung mit RFID-Technologie. Die Objekte bekommen eine Identität. Sie sind in der Lage zu kommunizieren. Damit lassen sich z.B. Logistikprozesse verbessern, und Probleme frühzeitig erkennen und beseitigen. Ein Beispiel ist die Medikamentenverfolgung. Es lässt sich überwachen, in welchem Zustand die Medikamente während des gesamten Prozesses der Verarbeitung, des Auslieferns usw. sind. Es gibt sehr viele weitere Beispiele, an denen aufgezeigt werden kann, dass mobile Kommunikationen gewinnbringend für viele Parteien verwendet werden kann (Bild 2).
13 Podiumsdiskussion: Mobile Welt – ein Gewinn für alle?
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Beispiele für potentielle Gewinner Unternehmen und deren mobile Mitarbeiter: • Höhere Qualität und Effektivität der Unternehmensprozesse • Flexibilisierung der Arbeitsabläufe für Mitarbeiter Gesundheitsversorgung: • Kontinuierliche Erfassung von Gesundheitsdaten: zuverlässigen, Alarmierung , Einleitung von Reaktionen • Kostenreduktion, hohe Versorgungs- und Lebensqualität Verkehr und Logistik • ‚smarte‘ physische Güter: Umgebungsdaten verarbeiten Erhöhung der Fahrgastsicherheit, Verkehrslogistik verbessern • Güterflüsse automatisieren: frühzeitige Gefahrenabwehr Transport- und Verkehrswesen Seite 2
Bild 2
In allen genannten Szenarien stellt die IT-Sicherheit stets essentielle Probleme dar. D.h. wir haben sicherzustellen, dass in all diesen Bereichen die Daten, die erhoben und kommuniziert werden, sicher und vertrauenswürdig weiterverarbeitet werden. D.h. wenn es sich um vertrauliche Daten handelt, muss gewährleistet sein, dass diese Daten durchgehend geschützt und vertraulich gehandhabt werden. Es ist auch sicherzustellen, dass die Daten nicht unautorisiert zerstört oder abgeändert werden können, und dass die Daten rechtzeitig und aktuell überall dort verfügbar sind, wo sie benötigt werden (Bild 3).
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Moderation: Arnold Picot
Mobilität könnte ein Gewinner für sehr Viele sein! Aber: IT-Sicherheitsprobleme sind noch nicht gut genug gelöst Problematik mit FuE-Bedarf: u.a. • Durchgehender Schutz sensibler Daten über die Lebenszeit: Datenerfassung, verteilte Verarbeitung, Zugriffe, Archivierung • heterogene Medien, Geräte: sichere Interoperation • Einhaltung rechtlicher Anforderungen (u.a. SOX): Compliance • Bewahren der Privatsphäre der Nutzer These: • bei konsequent integrierter Sicherheit wird Mobilität zum Gewinn für alle! Seite 3
Bild 3
In der IT-Sicherheit sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir mit althergebrachten Konzepten zum Schutz unserer Daten eigentlich an einem Ende sind. Wir müssen Paradigmenwechsel anstreben. Was wir so gerne machen, dass wir Schutzwälle aufbauen, Firewalls als klassisches Konzept hierzu, reicht heute und in Zukunft nicht mehr. Wir müssen uns von den klassischen Paradigma des Perimeterschutzes lösen. Wenn wir mobil sind, dann durchwandern wir unterschiedliche administrative Domänen und Systeme, d.h. irgendwo an irgendeinem Punkt eine Kontrolle durchzuführen, reicht nicht mehr als Schutzmaßnahme aus. Anstelle der punktuellen Kontrollen müssen wir übergehen und ganze Prozesse, Workflows absichern. Wir müssen auch wegkommen von dem Ansatz, dass es ausreicht, DatenContainer abzusichern. Klassisch kontrollieren wir den Zugriff auf z.B. eine Datei, die als Container Informationen bzw. Daten speichert. Was ist aber mit der Information, mit den Assets, die wir in dieser Datei repräsentieren? In unserer mobilen ubiquitären Welt wandert diese Information von Rechner zu Rechner und wird in unterschiedlichen Kontexten genutzt. Ziel muss es sein, einen Wechsel vom Datei-Schutz zum Informationsschutz zu realisieren. D.h. Informationen sind durchgängig zu schützen unabhängig davon, auf welchem Rechner und in welchem Datencontainer bzw. Speicher sich diese Information befindet. Verknüpft damit sind natürlich Fragestellungen, wie man derartige Paradigmenwechsel technisch realisieren kann. Hier sind noch viele Probleme zu lösen. Ein großes Themenfeld bei der Sicherheit ist aber auch stets die Frage, wie Sicherheitskonzepte, so in Systeme integriert werden, dass sie einfach nutzbar sind und von den Nutzern akzeptiert werden. So ist beispielsweise eine große Herausforde-
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rung in heutigen Systemen immer noch die Integration von IdentitätsmanagementSystemen und deren einfache Nutzung. Ziel hierbei ist es, von der Silo-artigen Struktur, in der jede Anwendung seine eigenen Nutzerkennungen und Zugangspassworte benötigt, wegzukommen. Die verschiedenen digitalen Identitäten eines Nutzers sollen vielmehr einheitlich verwaltet werden, so dass eine Zugangsberechtigung an einer Identität hängt, egal in welchem Kontext sich der Nutzer befindet, und unabhängig von der Applikation, die er gerade nutzt. Eine einfache Verwaltung von Identitäten und Berechtigungen würde in den heutigen Systemen einen großen Fortschritt bedeuten, den Verwaltungsaufwand drastisch reduzieren und die Sicherheit z.B. durch die Reduktion der Risiken von Identitätsdiebstählen erhöhen. Last but not least ist natürlich auch der Punkt: Privatheit anzusprechen. Die Wahrung der Privatsphäre ist ein sehr großer Bereich, mit dem wir uns natürlich immer mehr auseinander setzen müssen. Je mehr wir mit mobilen Kommunikationstechnologien arbeiten, desto mehr können Profile über uns angelegt werden. Das kann manchmal ja gewünscht sein. Manchmal ist es ja schön, dass man weiß, wo sich jemand gerade aufhält, mit wem man gerade in welchem Kontext arbeitet. Aber diese Information darf natürlich nur demjenigen zur Verfügung stehen, der ein Recht hat, das zu sehen. Und das alles zu regeln, das sind noch nicht zufrieden stellen gelöste Aufgaben. Hier stehen wir an einem Punkt, wo wir noch grundsätzlich neue Lösungen entwickeln können. Wir sind in Deutschland gut aufgestellt, das zu tun. Wir haben hier eine sehr starke Industrie, aber auch eine starke Forschung. Und von daher denke ich, dass Security made in Germany als Qualitätsmerkmal jetzt gut vorangebracht werden kann, auch in den neuen Architekturen. Prof. Picot: Wir haben also gehört: ein Paradigmenwechsel im Bereich der Sicherheit ist gefordert; bestimmt eine riesige Herausforderung und zugleich eine notwendige Dimension in der gesamten Thematik. Frau Dr. Berger-Kögler, Sie sind bei einem Serviceprovider tätig und dort vor allen Dingen für die Regulierung und die Geschäftsstrategie verantwortlich. Was ist Ihr Ingredient, dass Sie nun fordern, damit diese Märkte wirklich einen Gewinn im doppelten Sinne für alle Beteiligten bringen können angesichts der Vielfalt der Dienste und der Dienstmöglichkeiten, die heute angesprochen worden sind. Dr. Berger-Kögler: Meine These 1 ist: „Zukünftiges Wachstum auf dem Mobilfunkmarkt wird nicht mehr schwerpunktmäßig von einer Erhöhung der Teilnehmerzahl generiert, sondern von einer Erhöhung der Sprachnutzung und einer Erhöhung der Nutzung neuer mobiler Dienste unter Einbeziehung von Konvergenzprodukten.“
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Moderation: Arnold Picot
1. Der Mobilfunkmarkt ist im Umbruch: Wohin entwickelt sich der Markt? 3 Szenarien
Marktreaktion
Services szenario getrieben durch mobile Dienste, Anwendungen und Inhalte im Massenmarkt
Commoditization szenario TK als Ware ohne Differenzierungsmerkmale getrieben durch Vereinfachung und Preiskampf
Convergence szenario getrieben durch neue integrierte Multi-Access Angebote
Mobile TV, Mobile Music Mobile E-Mail Mobile Internet (neue Endgeräte, Datenpakete mit hohen Volumina) Angebot mit Focus auf Preis, z.B. Flatrates Inklusivtarife No frills Produkte, die die Vorteile von Festnetz, Mobilfunknetz und mobil nutzbarer Internettelefonie verbinden Re-Integration von Festnetz, Mobilfunk und Internet Sparte bei z.B. T-Com; Vodafone und Arcor
Kombination aller drei Szenarien ist wahrscheinlich Quelle: US, US-BI Seite 2
Bild 4
Analysen des Mobilfunkmarktes skizzieren drei Szenarien (Bild 4): • das Mobile Services Szenario • das Commoditization Szenario • das Convergence Szenario Das Mobile Services Szenario sieht eine Entwicklung zu einer intensiven Anwendung von mobilen Diensten auf dem Massenmarkt und hält neue „killer applications“ für wahrscheinlich. Der mobile Zugang stellt hier die dominierende Zugangstechnologie auch als Alternative zum Breitbandzugang dar. Das Commoditization Szenario betrachtet die Telekommunikation und damit auch den Mobilfunk als Ware ohne Differenzierungsmerkmale. Im Rahmen dieses Szenarios existieren neue mobile Dienste nur als Nischenprodukte. Die dominierende Entwicklung ist der Preiskampf und die Vereinfachung der Produkte. Das Convergence Szenario sieht ein Zusammenwachsen der Infrastrukturen unter der Nutzung der jeweiligen Vorteile. Die Konvergenzprodukte verbinden die Vorteile von Festnetz (höhere Bandbreite, Kostenvorteile), Mobilfunknetz (mobile Nutzung) und mobil nutzbarer Internettelefonie (mobile Nutzung und Kostenvorteile).
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Wahrscheinlich ist, dass sich nicht eines der Szenarien durchsetzt, sondern dass es eine Kombination aus allen drei Szenarien geben wird. Für einige Kundengruppen werden no frills Angebote interessant sein, andere möchten neue mobile Dienste nutzen. Produkte, die die Kundenbedürfnisse unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur optimal erfüllen, spielen die zentrale Rolle. Die Anbieter nutzen die Chancen der Marktentwicklung durch Angebote von kundenorientierten Produkten, z.B. nutzungsgerechte Tarife: Flate Rates, Inklusivtarife, no frills, neue mobile Dienste mit attraktivem Preis-Leistungsverhältnis, funktionierende und einfach zu bedienende Technik, z.B. Blackberry, Mobile TV, Mobile Music sowie interessante Konvergenzprodukte, die z.B. mit einem mobilen Endgerät über WLAN Internettelefonie und außer Reichweite eines DSL-Anschlusses oder außerhalb eines Hot-Spots mittels der GSM- oder UMTS-Frequenzen mobile Telefonie ermöglichen.
2. Die Rolle der (Mobilfunk) Service Provider, warum können alle gewinnen? (I) Situation: Erhöhung der Tarif- und Markenvielfalt. Schwierigkeit für den Kunden, den Überblick zu behalten. Bedarf an individuellen Lösungen und Variationsmöglichkeiten zwischen Produkten, Netzen und Endgeräten. Rolle der Service Provider: Objektive Ermittlung der jeweils besten Produkte und Dienste. Vorhalten einer Angebotspalette unabhängig von Marken, Technologien oder Netzen. Auf den Kunden zugeschnittene Bündelung dieser Produkte und Dienste. Aufgrund ihrer Netz- und Technologieunabhängigkeit sind besonders die Service Provider in der Lage, diese Aufgaben zu erfüllen.
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These 2: „Auf einem wettbewerblichen Telekommunikationsmarkt könnten alle gewinnen“ Im Zuge der rasanten Entwicklung des Telekommunikationsmarktes erhöht sich die Tarif- und Markenvielfalt laufend (Bild 5). Für die Kunden ist es bei all den Ange-
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Moderation: Arnold Picot
boten schwierig den Überblick zu behalten. Sie haben gerade heute einen immer höheren Bedarf an individuellen Lösungen und Variationsmöglichkeiten zwischen Produkten, Netzen und Endgeräten. Sie benötigen einen unabhängigen objektiven Berater, der ihnen ein breites Sortiment verschiedener Produkte, Marken, Technologien und Endgeräten anbietet und hilft, die für den jeweiligen Kunden optimale Auswahl zu treffen. Die Service Provider spielen diese Rolle als objektive Berater und Vollsortimenter und sind aufgrund ihrer Netz- und Technologieunabhängigkeit prädestiniert für diese Aufgabe. Ein Beispiel dafür ist Mobile TV, welches debitel als erster genau rechtzeitig zur Fussball-WM auf den Markt brachte. Was war der Grund dafür, dass debitel diese Chance ergriffen hat, während sich die Branche über den geeigneten Standard oder das richtige Übertragungsmedium (Rundfunk oder UMTS) den Kopf zerbrach? debitel unterliegt als netzunabhängiger Service Provider nicht dem Zwang, ein teures UMTS-Netz auslasten oder eine bestimmte Technologie nutzen zu müssen. debitel kann davon unbelastet die besten Dienste für ihre Kunden aussuchen und ihnen zeitnah zur Verfügung stellen. Somit kamen die debitel-Kunden als erste in den Genuss mobiles Fernsehen zur Fußballweltmeisterschaft zu nutzen.
2. Die Rolle der (Mobilfunk)Service Provider, warum können alle gewinnen? (II) In einem wettbewerblichen Umfeld gewinnen alle. Die Kunden, weil sie mit Service Providern kompetente und objektive Berater mit einem umfassenden Produktportfolio an ihrer Seite haben. Die spezialisierten Netzbetreiber, da sie nicht in großem Umfang Ressourcen in Beratung, Akquisition und Kundenbetreuung investieren müssen und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Anbieter von Diensten, die sich bei einer wettbewerblichen Angebotsstruktur auf dem Endkundenmarkt mehreren Nachfragern gegenüber sehen, die dem Endkunden ihre Dienste anbieten und damit nicht in eine Abhängigkeit geraten. Die Service Provider, weil sie ihre Beratungskompetenz und Einkaufsflexibilität ausspielen und damit ihre komparativen Vorteile gegenüber dem Kunden nutzen können. ABER der TK-Markt ist noch nicht ausreichend wettbewerbsintensiv.
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Bild 6
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Auf dem sich rasant entwickelnden Mobilfunkmarkt können alle gewinnen (Bild 6): Die Kunden, weil sie von niedrigen Preisen, neuen Diensten und komfortablen Produkten profitieren und mit Service Providern kompetente und objektive Berater mit einem umfassenden Produktportfolio an ihrer Seite haben. Die auf Infrastruktur spezialisierten Anbieter, da sie nicht in großem Umfang Ressourcen in Beratung, Akquisition und Betreuung eines breiten Kundensegments investieren müssen und sich somit auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Anbieter von Mehrwertdiensten, die sich bei einer wettbewerblichen Angebotsstruktur auf dem Endkundenmarkt, mehreren Nachfragern gegenüber sehen, die dem Endkunden ihre Dienste anbieten. Während die Wertschöpfungsstufe des Netzbetriebs im Mobilfunk grundsätzlich einen Engpass darstellt, lässt die des Angebots an den Endkunden – zumindest unter den geeigneten Rahmenbedingungen – eine Vielzahl von Anbietern zu. Diese Vielzahl von Anbietern hilft wiederum den Anbietern von Mehrwertdiensten, die dann keiner Nachfragemacht weniger Betreibern gegenüberstehen. Die Service Provider, weil sie ihre Beratungskompetenz und Einkaufsflexibilität ausspielen und damit ihre komparativen Vorteile gegenüber dem Kunden nutzen können. These 3: „Der Telekommunikationsmarkt ist aber immer noch nicht ausreichend wettbewerbsintensiv. Wir brauchen faire Spielregeln für alle Marktteilnehmer, um marktliche Mechanismen optimal nutzen zu können.“ Gegenüber der Wertschöpfungsstufe des Mobilfunknetzbetriebs, die unter anderem aufgrund von Größenvorteilen, Frequenzknappheiten und hohen Investitionen eine oligopolistische Marktstruktur hat, führt das Diensteangebot durch eine Vielzahl von Anbietern zu verstärktem Wettbewerb. Wie zuvor ausgeführt, schaffen gerade die netz- und technologieunabhängigen Anbieter aufgrund ihrer Flexibilität bedarfsorientierte Angebote und niedrigere Preise. Da diese Anbieter nicht über ein eigenes Mobilfunknetz verfügen, benötigen sie den Zugang zu Mobilfunkdienstleistungen ohne zeitliche Verzögerung als Markteintrittsmöglichkeit und faire Großhandelspreise als chancengleiche Geschäftsgrundlage. Die Netzbetreiber als Anbieter dieses Zugangs haben vor dem Hintergrund der vorhandenen Marktstruktur eine marktmächtige Stellung gegenüber den diesen Zugang nachfragenden netzunabhängigen Wettbewerbern. Auf die marktmächtige Stellung der Deutschen Telekom auf den verschiedenen Festnetzmärkten sei in diesem Zusammenhang nur hingewiesen, da dieses Thema bereits im Rahmen der Marktanalysen und Regulierungsverfügungen der Bundesnetzagentur hinreichend behandelt wurde. Unternehmen, die über Engpässe verfügen, haben grundsätzlich den Anreiz, ihren Konkurrenten den Zugang vorzuenthalten bzw. zeitlich oder ökonomisch zu
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Moderation: Arnold Picot
erschweren und sie damit als Wettbewerber zu blockieren. Um faire Wettbewerbsbedingungen zu erhalten, sind daher geeignete Regeln für die Zugangsgewährung erforderlich. Anderenfalls sind die netzunabhängigen Anbieter auf die Bereitwilligkeit der Netzbetreiber zur Öffnung ihrer Netze angewiesen und die Netzbetreiber haben es in der Hand, den Wettbewerb durch z.B. Service-Provider zu unterbinden.
3. Appell an die BNetzA/EU-Kommission/BMWI Faire Spielregeln setzen durch: Diskriminierungsfreie Konditionen im Rahmen des Service-Provider-Modells. Zugangsansprüche zu Infrastrukturen von Betreibern mit beträchtlicher Marktmacht und konsistente Vorleistungspreise. Geeignete Rahmenbedingungen schaffen für den Wettbewerb: Bewährte Regeln auf Märkten ohne nachhaltigen Wettbewerb nicht leichtfertig opfern. Neue Entwicklungen fundiert auf wettbewerbliche und marktstrukturelle Auswirkungen prüfen, wenn erforderlich, geeignete Maßnahmen ergreifen, um Remonopolisierung zu verhindern. Administrative Voraussetzungen schaffen, z.B. geeignete Nummernvergaberegeln.
Der TK-Markt benötigt wettbewerbsfreundliche Rahmenbedingungen und faire Spielregeln, damit marktliche Mechanismen optimal genutzt werden können. Seite 5
Bild 7
Hier ist die EU-Kommission, das Bundesministerium für Wirtschaft und Industrie sowie die Bundesnetzagentur gefordert, die richtigen Spielregeln zu setzen beziehungsweise im Sinne des Wettbewerbs anzuwenden (Bild 7). Die bisher im Wesentlichen erfolgreiche Arbeit sollte stringent fortgesetzt werden. Konkret bedeutet dies heute, geeignete Rahmenbedingungen für den Wettbewerb zu schaffen: Bewährte Regeln auf Märkten ohne nachhaltigen Wettbewerb nicht leichtfertig opfern. Neue Entwicklungen fundiert auf wettbewerbliche und marktstrukturelle Auswirkungen prüfen und wenn erforderlich, geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine Remonopolisierung zu verhindern. Wettbewerbsorientierte Anwendung der Spielregeln durch diskriminierungsfreie Konditionen im Rahmen des Service-Provider-Modells. Zugangsansprüche zu
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Infrastrukturen von Betreibern mit beträchtlicher Marktmacht und konsistente Vorleistungspreise. Werden hier die richtigen Weichen gestellt, funktionieren die marktlichen Mechanismen auf dem Endkundenmarkt und es kommt zu dem gewünschten wettbewerblichen Marktergebnis. Prof. Picot: Ich möchte gerade an diesem letzten Punkt ansetzen und zu Herrn Dr. Röper übergehen. Er ist bei Solon Management Consulting beschäftigt und verfügt über viele Jahre der Erfahrung im Mediensektor. Er hat in seinem schriftlichen Statement u. a. darauf hingewiesen, dass er hier eine Entwicklung voraussieht von einer Walled Garden Welt in eine offene internetbasierte Kommunikationswelt. Ich möchte Sie bitten, uns das zu erläutern und zu sagen, worauf sich diese Prognose stützt und wieso Sie meinen, dass sie auch tatsächlich eintritt, wenn jetzt gerade Frau Dr. Berger-Kögler uns sagt, dass die Gefahr einer Remonopolisierung besteht. Dr. Röper: Man muss sich die Frage stellen: Warum ist der Bereich „Mobile Content“ entwicklungsmäßig eigentlich noch nicht da angekommen, wo man ihn gerne hätte, denn es gibt schon viele Jahre große Blütenträume (Bild 8). Es ist aber keinesfalls so, dass die Nutzung von Mobile Content etwas ist, das jeder, der ein Handy in der Brusttasche hat, dann auch tatsächlich mindestens jeden zweiten Tag tut. So weit sind wir einfach nicht. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass im Moment noch aller Content und alle Services, die man nutzen möchte erst einmal durch die Netze durch müssen. Das bezieht sich nicht nur auf den Datentransport, den natürlich die Netze übernehmen müssen, sondern auch auf das Kommerzielle. Das heißt, derjenige, der im Moment die Inhalte für den Endverbraucher anbietet, ist in der Regel der Netzbetreiber, der dazu ein Walled Garden Portal aufgebaut hat. Selbst wenn es die ersten Öffnungen gibt, so wie jetzt bei der T-Mobile Startseite die Suche über Google integriert wurde, ist es im großen Ganzen immer noch so, dass sich das Geschäft mit den Inhalten sehr stark auf die MNOs, also die Mobile Network Operator, konzentriert, die das Angebot an den Endverbraucher weiter reichen, und der kann es dann nutzen. Der Haken daran ist, dass durch die Konzentration auf die MNOs nicht genug Leute unterwegs sind, die sich überlegen, was für die Endverbraucher eigentlich wirklich attraktiv sein kann. So wie das im Internet der Fall ist. Da ist ein riesiger Wettbewerb um verschiedene Ideen und Konzepte, was dem Verbraucher gefallen kann und wie man ein Geschäft daraus macht. Soweit sind wir mobil noch nicht.
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Moderation: Arnold Picot
Bild 8
Das zweite Problem ist, dass für den Kunden sehr schlecht abschätzbar ist, was ihn die Nutzung von Mobile Content und Services eigentlich kosten wird. Dabei hat er es immer mit zwei Dimensionen zu tun. Zum einen hat der Content oder der Service, den er gerade nutzen möchte, möglicherweise tatsächlich einen Preis, und zum anderen kommt dann eben noch eine unbekannte Kostenposition für den Datentransport hinzu, weil wir für die mobile Nutzung noch keine Datenflatrates haben, so wie die Kunden das aus dem Internet schon gewohnt sind.
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Bild 9
Um das aufzubrechen und wirklich Mobile Content so populär in der Nutzung zu machen, wie man das vom Internet kennt, wird es darum gehen, genau dieses Internetmodell auch für die mobile Nutzung zu übernehmen, d.h. es gibt Content- und Service-Anbieter, die auch schon im normalen stationär genutzten Internet präsent sind und die jetzt anfangen, integrierte Services anzubieten (Bild 9). So wie man das beim Spiegel schon sehen kann Der hat ein Portal für mobile Nutzung gelauncht, das völlig frei zugänglich ist. Der Spiegel ist eine starke Marke, man hat sich im Internet daran gewöhnt, und man kann das nun auch mobil nutzen. Nach diesem Modell könnte es sehr viel mehr Angebote geben. Damit das dann in der Nutzung populär wird, ist aber eine wesentliche Voraussetzung, dass von den MNOs auch Daten-Flatrates angeboten werden (Bild 10). Das Problem der tickenden Uhr oder des Datenvolumens gelöst wird. Letzteres ist sogar noch schlimmer, da man gar nicht weiß, was das kostet, was man sich downloaded, weil man nicht weiß, welches Datenvolumen dahinter steckt, das kann man ja nicht sehen, wenn man die Kaufentscheidung trifft. Ein solches breites Angebot an Mobile Content und Services würde nach meiner Meinung auch für die MNOs einen riesigen Vorteil bieten, weil sie dann nämlich endlich die Begründung schaffen, warum man einen breitbandigen Datenzugang
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Moderation: Arnold Picot
überhaupt haben muss als Massenanwendung. Das hat der Verbraucher bisher nicht verstanden. Deshalb läuft er auch nicht in Scharen in die Läden und kauft sich UMTS. Als Parallele muss man sich dazu nur anschauen, wann die große Entwicklung des Internets eingesetzt hat. Ein wesentlicher Faktor war dabei, dass das AOLModell beendet wurde, in dem derjenige, der die Konvektivität anbietet, selbstverständlich auch alle Inhalte angeboten hat, die der Kunde vielleicht nutzen möchte. Als das aufgebrochen wurde und viele die Möglichkeit hatten, diese Inhalte und Services anzubieten setzte der große Schub in der Nutzung ein.
Der Zugang zu Mobile Media Content wird immer offener Zugang zu Mobile Media Content
Walled Garden
Open Garden
2000
Mobile www
2007
2010
Convenience
Vorteile für User
Vielfalt Free Content
Beschreibung
Billing
Treiber
Geschlossenes Portal Alle Inhalte vom
Offenes Portal Betreiber integriert Inhalte
Gleichberechtigte Zugangs-
Über Mobiltelefonrechnung
Über Mobiltelefonrechnung
Deutlich mehr Free Content Pay Inhalte weiter über
Portalbetreiber Fremde Inhalte nicht / schwer zugänglich bzw. Prepaid-Guthaben à MNO à Service Provider
Convenience für User MNO-Kontrolle der Portale Hoher technischer Anpassungsbedarf auf Endgerätevielfalt
Quelle: Solon
Dritter Zugang zu fremden Inhalten auch außerhalb des Portals bzw. Prepaid-Guthaben à MNO à Service Provider
User fordert mehr Inhalte, die MNO nicht liefern kann
MNO Portale zu wenig
kundenorientiert Neue Direktanbieter von Inhalten
möglichkeiten à URL oder Lesezeichen à Suche / Verzeichnis à Portal
Rechnung oder Prepaid
Zusätzlich Direktbilling durch
Anbieter mit Kundenbeziehung
Technik/Tarife fortgeschritten Druck durch alternative Bezugsquellen
User will Interneterfahrung auch mobil
Seite 3
Bild 10
Zusammengenommen: Daten-Flatrates brauchen wir. Außerdem muss das technische Problem gelöst werden, weil wir leider bisher den Internetbrowser nicht so wunderbar standardisiert haben für mobile Nutzung auf allen Endgeräten, wie das bei einem stationären Computer ist. Aber das ist ein Problem, das lösbar sein sollte. Und dann können einfach sehr viele ihre Geschäfte aufbauen. Das heißt jetzt nicht, dass die MNOs sich aus jedem Contentgeschäft komplett zurückziehen müssen. Natürlich können auch MNOs zum Beispiel einen Musikdownload-Service anbieten, der stationäre Internetnutzung und mobile Nutzung integriert. Was aber nicht dauerhaft funktionieren wird, um Mobile Content zu einer Massenanwendung zu machen, ist, die Walled Gardens aufrecht zu erhalten.
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Prof. Picot: Vielen Dank, das sind sehr interessante Thesen. Ich komme jetzt zu Herrn Dr. Meissner, der eine lange Berufskarriere im Bereich der Mobilfunk- und Mobilkommunikationsunternehmen, zuletzt als Executive bei Orange auf Europe-Ebene, hinter sich hat. Nun ist er Berater auf dem Gebiet der mobilen Kommunikation und zurzeit, das ist das Interessante, als Chief Operating Officer der NGMN-Initiative tätig, also der Next Generation Mobile Networks Initiative. Er hat in seinem Statement ja u. a. provokant gesagt: Wir brauchen einen Umdenkprozess bei den Spezifikationen, bei der Entwicklung der Systeme, bei den Diensten und Endgeräten; wir brauchen einen radikal neuen Ansatz. Wir haben gerade gehört: wir brauchen auch einen radikal neuen Ansatz bei der Sicherheit, wir brauchen einen sehr weitsichtigen offenen Ansatz für den Zugang von Playern in diesem Markt, für eine Offenheit und Entgrenzung. Ist das vorgesehen in Ihrem Ansatz, den Sie bei der NGMN-Initiative begleiten und der auch von vielen Betreibern dieser Welt mitgetragen wird? Passt das zusammen oder passt das nicht zusammen mit dem, was wir gerade gehört haben? Dr. Meissner: Herzlichen Dank für die Einführung. Es hat auch Vorteile, wenn man am Abend eines solchen Tages zu einem Thema sprechen darf, was uns alle in die Zukunft tragen wird – das Thema Next Generation Mobile Networks. Einige Elemente meines Vortrags wurden durch andere Referenten und die intensive Diskussion nach den Vorträgen schon vorbereitet. Auch kritische Aspekte sind angesprochen worden. Zum Beispiel das Thema UMTS : Ich hatte die Sorge, dass es in dieser Runde negativ belegt sein könnte, aber das scheint überhaupt nicht der Fall zu sein. Es braucht halt Zeit, bis solche neuen Technologien und die darauf basierenden Anwendungen sich durchsetzen. Ich habe auch die Sorge gehabt, dass ich in der heutigen Pressekonferenz gefragt werde: „Nun haben wir gerade erst UMTS eingeführt und jetzt kommen Sie schon mit der nächsten Generation, und das wird womöglich noch einmal wieder Milliarden an Investitionen kosten und unter Umständen auch noch einmal Lizenzgebühren“. Aber auch das ist nicht passiert. Es scheint, das Feld ist bereitet und jeder, der wie ich seit über 15 Jahren in dieser Branche tätig ist, weiß, dass Netze, die auf neuen Technologien basieren, ihre Zeit brauchen. GSM und UMTS haben auch mehrere Jahre gebraucht, von den ersten Ideen bis zur Standardisierung, zum Start des roll-outs und zur flächendeckenden Einführung der Dienste. Ich bin überzeugt, dass auch der Markt bereit ist für neue Dienste und Applikationen (Bilder 11 und 12).
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Moderation: Arnold Picot
From « techno push » to « market pull » “We have never had
ISDN ADSL VDSL
Technologies that allow an ever increasing amount of
WLAN GSM GPRS EDGE CDMA HSPA EV-DO
communication, information and entertainment
…
- such a need for person to person communication - such a need to save time and make life easier - such an enormous appetite for entertaining multi-media content to kill time “ Didier Lombard, CEO, France Telecom
We have nearly 2.5 billion mobile phone users in the world today 2
Münchner Kreis, 22.11.2006
Bild 11
Where are we on 3G? The 3G proposition becomes reality Sony Ericsson V800
Nokia 6680
SPV M5000
Motorola E1000
LG U8150
Video Telephony. I “call and see you”
TV on Mobile
High speed access to internet: up to 384 kbit/s in practice
3G, the first technology enabling services like Video Telephony, Music download, Mobile TV, Interactive Gaming… with a satisfactory user experience but demand for more… Münchner Kreis, 22.11.2006
Bild 12
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Ganz konkret auf die Frage von Professor Picot geantwortet: Was machen wir eigentlich anders? Die Next Generation Mobile Network (NGMN) Initiative ist von 7 Betreibern gegründet worden. Diese Betreiber haben die Anforderungen an die neuen Netze in dem NGMN White Paper niedergeschrieben. Jeder von Ihnen kann dieses White Paper aus dem Internet runterladen (www.ngmn.org). Und es ist wichtig, nochmals darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Betreiberinitiative handelt. Damit Sie ein Bild bekommen: Es sind China Mobile, KPN, NTT DoCoMo, Orange, Sprint/Nextel, T-Mobile, und Vodafone, die sich als Gründungsmitglieder in der NGMN Initiative zusammengeschlossen haben, und weitere 5 Operator, über deren Mitgliedschaft in den nächsten Tagen vom NGMN Board entschieden wird. Wir waren der Meinung, dass wir für die nächste Generation der Mobilfunknetze – und es gibt Stimmen, die sagen, dass das die letzte große Innovation in dem Bereich Netzinfrastruktur sein wird – einfach andere Wege gehen müssen. Der erste Schritt, diese neuen Wege zu beschreiten, war, dass die Operator sich darauf verständigen mussten, was die Schlüsselanforderungen an die nächste Generation der Mobilfunknetze sind (Bild 13).
… stakeholder expectations Customers – mobile broadband experience ņ New services ņ New features ņ New devices / user interfaces ņ New business ņ Secure communication
Operators –cost/performance ratios
Eco-system – stakeholders interests
ņ Total cost of ownership
ņ Economies of scale
ņ Simplicity
ņ Global reach
ņ Integrated network
ņ Common standards
ņ Interworking
ņ Effective standardisation
ņ Security ņ Open & Standardised Interfaces ņ Low cost Operation & Management
Münchner Kreis, 22.11.2006
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Bild 13
Lassen Sie mich ganz konkret werden und sagen, was wir uns vorstellen: Der Masstab – unser benchmark – ist die Performance und die Kostenstruktur der DSL – Festnetze. Ich könnte auch sagen, dass wir dem Festnetz im Bereich der schnellen Datenkommunikation Konkurrenz machen wollen.
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Moderation: Arnold Picot
Also, es gibt ganz andere Anforderungen an die Kosten des gesamten Netzes und ganz andere Technologieanforderungen an die Luftschnittstelle, konkret: Übertragungsraten von ca. 100 Mbit/s im Downlink und in der Größenordnung von 50 MBit/s im Uplink. Nicht zu vergessen die Anforderung an die Latenzzeit. Für viele Anwendungen muss die latency unter 20 ms bleiben. Aber es gibt auch eine Vielzahl von neuen Anforderungen an die anderen Netzschnittstellen. Alles das sind ein komplexes und ein komplett anderes System, ein komplett anderer Ansatz. Ich kann Sie nur auffordern, sich das NGMN White Paper vorzunehmen. Daraus werden Sie den besten Eindruck bekommen, was sich die Betreiber unter der zukünftigen Netzarchitektur (Bild 14) und den kommerziellen Rahmenbedingungen für die nächste Generation von Mobilfunknetzen vorstellen.
…driving the User Centric Wireless Broadband Services Delivery
Residential
Business
ACCESS NETWORK
Universal
CORE NETWORK
TRANSPORT
One Integrated
Broadband
Intelligent Packet
Access
Core Network
Service Aware routing Data Aware Transport
ENABLERS
Open Service Delivery Platforms
Operations & Business Support Solutions
For any application & content
Customer’s choice
ENVIRONMENT
Integration & Operations Global seamless mobility
High throughput DL > 100 Mbps
E2E Quality of Service
Low latency < 20 – 30 ms
Cost effective ‘Always On’
Personalized location-based services
Münchner Kreis, 22.11.2006
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Bild 14
Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die NGMN – Initiative von CTO’s und CEO’s der genannten Betreiber geführt wird. Das macht Ihnen auch deutlich, dass es sich hierbei um einen „business driven approach“ handelt. Der Antrieb kommt nicht primär aus der Standardisierung, er kommt vom Business, aus der Erkenntnis, dass mit UMTS mittelfristig Grenzen erreicht werden und andere Wege gegangen werden müssen. Im Vorfeld dieses Panels habe ich mit Frau Eckert über das Thema Sicherheit gesprochen. Sie sollten wissen, dass auch Themen wie Sicherheit, Spectral Efficiency, Widerverwendbarkeit der Standorte, Open Interfaces für Operations und
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Maintenance und insbesondere auch kommerzielle Themen wie IPR als kostentreibende Faktoren eine große Rolle spielen. Wir werden alle diese Themen bearbeiten. Noch mal der Hinweis auf das White Paper. Dort sehen Sie, was die Operatoren sich vorgenommen haben. Ich habe bereits kurz die technologischen Randbedingungen erwähnt. Lassen Sie mich etwas zur Zeitvorstellung für die Einführung der neuen Netze und der neuen Dienste sagen – und auch das ist ein ganz wichtiger Punkt, der immer wieder hinterfragt wird. Wir haben Vorlaufzeiten von fünf bis sechs Jahren für einen solchen Schritt in der Mobilkommunikation. Vor ca. zwei Jahren wurde mit der Spezifikation der Anforderungen begonnen. Parallel dazu läuft bereits die Vorstufe der Standardisierung, die so genannten „study items“. Wir wollen die Standards 2008 fertig haben, 2009 sollen die ersten Endgeräte in Versuchsnetzen laufen, denn wir wollen nicht mit einem „trial and error“ Approach an den Markt gehen und wir wollen schon gar nicht erleben, dass die Netze bereit sind und es keine Mobiltelefone gibt. Der roll-out soll 2010 beginnen und 2011 kommen dann die ersten Diensteangebote für unsere Kunden (Bild 15).
High Level NGMN Introduction Roadmap Composition of Radio Access & Core Network Elements
Year
EH\RQG
ದNESV
ದNESV
ದ0ESV
ದ 0ESV
ದ 0ESV
ದ 0ESV
WR 0ESV
DL bandwidth
HSPA= HSDPA + HSUPA
GSM
3G
3G + HSDPA
3G + HSDPA + HSUPA
GPRS/EDGE
Initial Introduction WCDMA-FDD
Downlink Enhanced WCDMA-FDD
Downllink/Uplink Enhanced WCDMA-FDD
Enhanced Mobile Services
Multimedia Cellular
Enhanced Multimedia Mobile
Optimized Multimedia Mobile
NGMN Broadband radio, IP based wideband Peer to Peer Future Wireless Cellular
Broadband Mobile Communication
NGMN Optimized UMTS Enhanced UMTS
Towards one integrated network
3G GSM (GPRS / EDGE)
Münchner Kreis, 22.11.2006
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Bild 15
Jetzt wird vielleicht jemand von Ihnen fragen, ob das alles denn auch relevant ist für z.B. E-Plus als Tochter von KPN. Dazu ist zu sagen, dass jeder Betreiber individuell entscheiden kann, wann er mit dem roll-out beginnen will, wann er die neuen Dienste einführen und wie er sie vermarkten will. Es wird natürlich niemand
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Moderation: Arnold Picot
gezwungen. NGMN ist ein Kooperationsansatz, es ist eine Partnerschaftsinitiative, und es gibt länderspezifische und operatorspezifische Randbedingungen, die man nicht mit einem Global Approach behandeln kann. Jeder Betreiber muss entscheiden, was er im Einzelnen tut. Wichtig ist, dass wir die Fragmentierung der Standards vermeiden und „economies of scale“ erreichen. Dies führt zu preiswerten Systemkomponenten, niedrigen Kosten des Netzbetriebs und damit preiswerten Diensteangeboten und ist daher von großem Interesse für unsere Kunden und das gesamte Eco-system. Erlauben Sie mir abschließend den Hinweis auf das, was meiner Meinung nach wirklich zählt: • • • • •
Customers: “Killer” user experience and free choice Communication: Seamless access to any network Content: Easy access to customers preference Coexistence with other networks and smooth migration Convergence: Evolution towards an “All Packet Integrated Architecture”
Die von Professor Picot als Motto für dieses Panel gestellte (rethorische) Frage sollte deshalb mit einem klaren Ja beantwortet werden. Prof. Picot: Darf ich eine Ergänzungsfrage stellen? Ist Ihr Ansatz eigentlich eine Untermenge von IMS oder ist IMS eine Untermenge von Ihrem Konzept, damit wir Ihre Ausführungen in Beziehung setzen zu dem, was Herr Magedanz uns vorhin vorgestellt hat? Sie haben gerade gesagt, Sie sehen sich in Konkurrenz zum Festnetz. Bei NGN/IMS habe ich verstanden, dass Festnetz und Mobilnetz aufgehen in einer großen, mehr oder weniger virtuellen Netzinfrastruktur. Mir ist nicht ganz klar, wie Sie sich da verorten. Oder ist das eine ganz andere Baustelle? Dr. Meissner: Nein, das ist schon sehr eng miteinander verknüpft. IMS als eine potentielle Realisierung oder auch als Komponente der Open Service Architektur könnte durchaus eine wichtige Rolle in zukünftigen Mobil- und Festnetzen spielen. Aber um es noch einmal ganz deutlich zu machen, was wir bei NGMN spezifizieren, was wir an Empfehlungen und an Anforderungen aussprechen, umfasst das komplette Netz. Nicht ein komplettes neues Netz, aber der Ansatz geht von der Luftschnittstelle, und zwar was die Endgeräte und die Basisstationen angeht, bis hin zu den Schnittstellen mit anderen Netzen – insbesondere dem Internet. Ob das jetzt allerdings die Ausprägung von IMS ist, wie sie von Herrn Magedanz beschrieben wurde, muss man sicher noch diskutieren. Das in der Standardisierung bei 3GPP und TISPAN diskutierte und von einigen Herstellern angebotene IP Multimedia Subsystem ist als Servicearchitektur als Teil des gesamten Netzes zu sehen.
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Prof. Picot: Ich möchte jetzt die anderen beiden Herren auf dem Podium einbeziehen. Herr Dr. Haas, der viele Jahre bei Siemens und bei BenQ tätig war, zurzeit in der Beratung tätig ist und Herr Zimmermann, der seit Ende der 80er Jahre bei IBM Global Services in verschiedenen Funktionen tätig ist, auch hier in Europa einige große Regionen betreut. Jetzt gehen wir noch stärker zur Anwenderperspektive über, und ich möchte zunächst Herrn Zimmermann fragen: Sie haben Ihr schriftliches Statement stark auf die junge Generation abgestellt: dort läge die wesentliche Trägerschaft für die Zukunft der Entwicklung. Wird da nicht übersehen, dass sozusagen die Hälfte des Landes alt oder uralt ist und einen großen Markt darstellt. Und müsste der nicht auch entsprechend beflügelt werden, zumindest hier im good old Europe? Vielleicht gibt es andere Gegenden, wo man ganz anders vorgehen muss. Oder ist das einfach eine Sache, die durch die Generationen durchdekliniert werden muss. Das braucht dann eben Jahrzehnte? Herr Zimmermann: Das, was ich Ihnen vorstellen kann, ist eine Untersuchung, die wir dieses Jahr zusammen mit der Universität Bonn gemacht haben. Da ging es um einen Befragung von Benutzern, Nutzern der mobilen Services, über die wir hier sprechen. Es ist tatsächlich so, wie Sie es gesagt haben, dass diese Nutzung der mobilen Services sehr stark abhängig ist vom Lebensalter derjenigen, die da befragt wurden. Es hat sich klar herauskristallisiert bei dieser Befragung, dass die jüngere Generation, grob gesagt die unter 30 sind, diejenigen sind, die dieses Wachstum tragen zurzeit. Und dass die, die über 30 sind, mit diesem Medium, mit diesen Services noch nicht so arg viel anfangen können. Das liegt aber nicht daran, dass diese Menschen grundsätzlich abgeneigt sind, sondern es liegt eher daran, was sich aus der Befragung gezeigt hat, dass diese mobilen Services noch nicht da sind, wo sie hingehören, nämlich in der Mobilität, in der Einfachheit der Benutzung einfach noch weit davon entfernt sind, dass man sie „plug and play“ nutzen könnte. Insofern liegt das nicht am Alter, sondern es liegt eben daran, dass wir als Ingenieure immer geneigt sind, was zu bauen. Und das wird dann schon irgendwie mit einem dicken Handbuch gemacht werden können. Aber die Endlichkeit der Zeit auch für einen älteren Menschen ist irgendwo gegeben. Man beschäftigt sich vielleicht eine halbe Stunde mit so einem Ding, und dann möchte man es nicht mehr machen. Da ist ein ganz großes Problem in der heutigen Welt. Die Dinge werden immer komplizierter, und das heißt für uns, entweder wir bauen die Services so, dass sie von vornherein, auch wenn sie kompliziert sind, trotzdem einfach zu benutzen sind. Oder wir bauen die Dinger weiterhin kompliziert und machen dann eben die dicken Handbücher daraus und dann wird es enden, wo es heute steht, nämlich in einer Ecke, wo sich die Jungen damit beschäftigen, auch intensiv damit beschäftigen, aber eben die etwas älteren diese Services noch nicht annehmen. Ich sage ganz bewusst, noch nicht, denn das kann sich ja noch ändern. Deswegen sitzen wir heute auch hier, um zu diskutieren, wie das weiter geht.
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Moderation: Arnold Picot
Global Business Services
Thesen zu Mobile Media
Mobile Media bewegt sich im Kontext der Entwicklungen im Medienkonsum
Jüngere Zielgruppen haben hohe Upgrade-Dynamik bei Handys
Penetration von Mobile Media erfolgt über Meinungsführer & soziale Netzwerke
Konkretes Interesse ist (bislang) nur in den jüngeren Altersgruppen vorhanden
Der persönliche Mehrwert („Sinnfrage“) wird derzeit vielfach nicht erkannt
Bild 16
Es gibt ein paar Kernthesen aus dieser Untersuchung, die man ableiten kann (Bild 16). Man kann einfach feststellen, dass der Konsument selektiver wird und von der Zeit her einfach souveräner wird. Es guckt sich genau an, was er will und was er nicht will. Und er guckt sich auch sehr genau an, wann er es haben will und wann er es nicht haben will. Das ist ein Thema, wo man einfach auch aufpassen muss, wenn man einen Service kreiert und dann versucht zu verkaufen, zu vermarkten. Dieser Service ist natürlich immer in Konkurrenz eventuell zu anderen Services, die man heute schon hat, vielleicht nicht mobil, aber trotzdem da. Wenn man sich z.B. das Thema Mobile TV anschaut, um mal einen ganz klassischen Service zu nutzen, der sich sicherlich noch ein bisschen ändern muss, damit er kommerziell erfolgreich wird, dann kann er eben feststellen, dass diese Mobile TV Thematik durchaus abgedeckt wird bis auf den mobilen Charakter von dem ganz klassischen Fernsehen. Zurzeit ist es nicht so ganz deutlich, wie man diesen Mobile TV Service ergänzend zu dem normalen TV Service anbietet. Fast hat man den Verdacht, dass es eine Konkurrenz ist, und eine Konkurrenz in dem Bereich wird nicht funktionieren. In der Ecke muss man sich einfach mehr überlegen, wie man ergänzend Services, in dem Fall zum Beispiel Mobile TV, positioniert, anbietet, um dann wirklich diesen Effekt auch zu nutzen, dass man was an Nutzen erkennt. Das ist das nächste Problem in unserer Befragung gewesen. Die Nutzung dieser Services ist deshalb so „gering“, weil der Mehrwert dieser Services noch nicht erkannt wird und ein Mehrwert, um wieder zurückzukommen zu meinem Beispiel Handy-TV ist eben noch nicht so
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richtig erkennbar. Wann kann man Handy-TV schauen? Vielleicht beim Warten auf den Bus oder beim Fahren im Zug, aber ganz bestimmt nicht am Arbeitsplatz. Es heißt, es gibt relativ wenige Lücken am Tag, wo man sich das anschauen kann. Und wenn man dann schon mal die Zeit hat, ist man fast schon zuhause und guckt lieber in den großen Fernseher rein anstatt auf so einen kleinen Bildschirm. Das heißt, man muss diesen Service einfach anders aufsetzen, damit auch dieser Nutzen, dieser Mehrwert für den Endbenutzer erkannt wird. Prof. Picot: Ich glaube, das ist eine große Herausforderung, die auch im Rahmen des Marketing und der Diensteentwicklung auf die Unternehmen und die Anbieter zukommt. Herr Dr. Haas, wir haben vorhin u. a. von Herrn Magedanz gehört, dass das Thema Community-Gruppen, aber auch Präsenzgruppen, immer wichtiger wird. Also: wer ist gerade online, wen kann man erreichen usw. Sie haben sich intensiv mit der Multifunktionalität und dem Lifestyleaspekt von den Endgeräten und den dahinter stehenden Dienstsystemen beschäftigt. Mich würde interessieren, ob Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrung bestätigen können, dass die Endgeräte und die dahinter liegenden Dienste in die Richtung community und Lifestyle gehen müssen, um den Markt besser zu erreichen, gerade auch den jungen Markt, von dem Herr Zimmermann gesprochen hat. Möglicherweise gibt es auch bei Älteren solche Communityaspekte. Und ob es dazu auch schon praktische Ansätze gibt, über die Sie berichten können oder ob das noch Zukunft ist im Bereich der mobilen Dienste? Dr. Haas: Aufgrund des zunehmenden Innovationsdruckes durch den verstärkten Wettbewerb wurden und werden in der dritten Mobilfunk Generation vor allem MultimediaFunktionalitäten in die Endgeräte implementiert. Wichtige Funktionen sind hierbei zum Beispiel MP3-Player, Kamera, Telematik/Navigation, Mobile Internet, Video Streaming, Mobile TV, Digital Rights Management, um eine themenspezifische end-to-end Produktlösung für den Kunden anbieten zu können (Musik, Imaging, Navigation, etc.). Betrachtet man nun die weitere Entwicklung, so wird das mobile Endgerät zunehmend die offene, vernetzte, individuelle, mobile Lifestyle-Plattform, auf der alle persönlichen Daten, Applikationen und Services gespeichert und abgerufen werden können (Bild 17).
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Moderation: Arnold Picot
P roduct Va lue E volution
NETWORKED LIFESTYLE EXPERIENCE
SERVICE EXPERIENCE SOLUTION PRODUCT Product placement
Multimedia content distribution experience
Stand alone solution
Open standards
Processor performance Digital content storage User Interface Experience
Integrated personal lifestyle Home and device networking Broadband access
Voice features
• Telephone • Voice < 2001
• WAP service • MMS • Java 2001- 2005
• All over IP convergence • Digital Rights Mgmt. • New access technology • E2E offering 2005- 2008
Design Web 2.0 applications > 2008
Bild 17
Das mobile Endgerät lässt sich aufgrund der zunehmenden Integration von WLAN als Bestandteil eines drahtlosen Netzwerkes mit verschiedenen weiteren Endgeräten im Bereich der Consumer Electronics, wie Fernseher, DVD-Recorder und PCs drahtlos einbinden. Innerhalb dieses Netzwerkes ist es somit möglich, digital verfügbare Daten beliebig auszutauschen. Ebenso wird die Konvergenz von Fest- und Mobilfunknetz mit IP-basierten Diensten (wie zum Beispiel VoIP) weiter vorangetrieben. Mit der erweiterten Browser-Funktionalität dient das Endgerät im mobilen Umfeld als offene Plattform mit einem drahtlosen Breitband-Zugriff über UMTS, HSDPA oder WLAN auf alle bekannten Internet-Applikationen – vor allem auf die Services, die sich im Rahmen der Web 2.0-Entwicklung im Internet bereits mit einer breiten Community etabliert haben (myspace.com, youtube.com, ebay.com, google.com). Ein ganz besonders wichtiger Erfolgsfaktor für Mobiltelefone liegt im Bereich Design und User Interface, in dem der persönliche Lebensstil sowie die kundenfreundliche Bedienbarkeit der Funktionalitäten umgesetzt werden. Es ist sehr wichtig, Eingabesysteme bereitzustellen, die eine einwandfreie Bedienbarkeit eines solchen Gerätes sicherstellen. Zum einen durch Spracheingabe, wie wir heute Morgen und auch heute Nachmittag schon gehört haben, oder durch ein Qwerty Key Pad (Computertastatur) oder ein 4x3 Key Pad. Es gibt verschiedene Nutzergruppen, die sich verschiedenen Key Pads oder Eingabemöglichkeiten verschreiben. Es ist zum Beispiel sehr interessant, dass Schulkinder doch sehr stark
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den 4x3 Input bevorzugen und eigentlich nichts mit einem Qwerty Keyboard anfangen können.
Standardization of the value chain creating benefits for all stakeholders Personalized application experience Integrated personalized multimedia device
Consumer
Software Publishers
Standardized open operating systems Open source software
Network Equipment Manufacturers
Operators + Retail
Consumer Electronics Manufacturers
All over IP Network
Quadruple play offers
Multimedia devices
End to end solutions
Key intermediaries for multiple services
Convergence devices
Broadband access
Distribution channels
Brand driven market activities
Internet Service Providers
MVNO Internet applications Web 2.0 applications Advertisement Initiated content creation
Content Providers
Multimedia device capabilities (music, movies, TV, media, games) Standardized interfaces
Bild 18
Mit dieser Entwicklung des Endgerätes zu einer offenen standardisierten multimedialen Plattform können neue Geschäftsmodelle und Diversifikationsmöglichkeiten für alle in der Wertschöpfungskette beteiligten Stakeholders realisiert werden. Dies gilt insbesondere für die Hersteller von Software, Netzinfrastruktur und Unterhaltungselektronik sowie für Netzbetreiber, Händler, Internet Service Provider und Content Provider (Bild 18). Das mobile Endgerät ist heute eigentlich eine Plattform für den Netzbetreiber, wird aber auch immer stärker eine Plattform für Internet Serviceprovider oder auch Contentprovider. Diese haben sehr genaue Vorstellungen, wie solch ein Gerät auszusehen hat und welche Funktionalitäten unterstützt werden müssen, um die jeweilige Marke zu unterstützen. Wir werden auch sehen, dass sich die Marken der Contentprovider sehr stark mit den Herstellern von Mobiltelefonen verschmelzen werden und so die „Community“, also die spezielle Nutzergruppe, noch direkter angesprochen wird.
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Moderation: Arnold Picot
Prof. Picot: Meine Damen und Herren, the floor is open for you now. Wir wollen jetzt die Fragen, Kommentare und Anregungen, die Sie noch haben, einsammeln, um dem Panel Gelegenheit zu geben, sich dazu abschließend zu äußern und damit unsere Tagung abzurunden. Herr Eberspächer, bitte schön. Prof. Eberspächer: Ich habe zwei Fragen. Die eine Frage geht an Frau Eckert. Wir sehen ja auf der einen Seite, dass viele Menschen Sicherheitsbedenken haben im Hinblick darauf, was man hier vielleicht an Persönlichem preisgibt. Auf der anderen Seite sehen wir bei der jungen Generation genau das Gegenteil, dass nämlich Unglaubliches ins Netz gestellt wird. Wie Sehen Sie das? Sind das einfach zwei Welten, und wird sich das verändern? Was gibt es da für Erkenntnisse? Die andere Frage hängt mit der ersten ein bisschen zusammen. Wir reden immer davon, dass die Älteren – wir haben heute auch schon gelernt, dass das offenbar über 50 beginnt, die ganzen Statistiken gingen nur bis zu einem Alter von 49 –, vielleicht eher Schwierigkeiten haben mit den Geräten, mit deren Bedienung, mit den neuen Diensten. Erwarten wir, wenn die jetzt 14-Jährigen oder auch die 25-Jährigen, dann einmal 50 sind, dass sich das dann verändert hat, weil das Alltagstechnologien geworden sind oder wird das immer so bleiben, dass die Generationen unterschiedlich ist? Herr Wolfgang Otto, Journalist: Wir sprechen über Content, Preismodelle, mögliche Kooperationen der Öffentlich Rechtlichen mit Mobilfunkanbietern – diese auf der Suche nach Content – aber: Wie sehen und beurteilen die Experten im Panel die kürzlich gefeierte Elefantenhochzeit von Hubert Burda Media und der Verlagsgruppe von Holtzbrinck in ihrer je 33 % Beteiligung an der Neva Media GmbH? Kann man hieraus neue Impulse oder finanziellen Denkanstöße erwarten? Mit dem gemeinsamen Einstieg in das Handy-TVGeschäft soll bekanntlich in dieser neuen Gesellschafterstruktur (ein weiteres Drittel halten die Gründer Bernd Curanz und Paulus Neef, der einst mit seiner Pixelpark zu einer der meist beachteten Leitfiguren der digitalen Welt gehörte, sowie Christiane zu Salm, die mit „TV 9“ ein zumindest materiell neues TV-Geschäftsmodell verwirklicht hat) das Unternehmen Neva Media sein Plattformgeschäft unter dem Namen „Mobile 3.0“ betreiben. Die GmbH hat bereits die ersten Anträge für die Erteilung von Plattformlizenzen bei den Landesmedienanstalten in Berlin-Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen eingereicht. Wie mir bekannt ist, sieht der Verleger Stefan von Holtzbrinck im Standard DVB-H den Qualitätsdurchbruch im Handy-TV und glaubt, gerade für die etablierten Rundfunkveranstalter und für die kreativen kleinen Medienunternehmen an eine Chance, nunmehr für jeden Zuseher / vor allem aber Kunden die Angebote zeit- und auch ortsunabhängig verfügbar zu machen.
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Herr Leuzinger, Bayerisches Wirtschaftsministerium: Ich habe eine Frage an Frau Berger-Kögler. Herr Tillmann hat vorhin davon gesprochen, dass er hier zwischen den öffentlich-rechtlichen und den Mobilfunkanbietern, die Fernsehen mobil anbieten wollen, eine Zusammenarbeit heraufbeschwört und dass er anmahnt, dass man hier gemeinsam an einem Strang zieht. Sehen Sie nicht einen gewissen Widerspruch zu Ihren Geschäftsmodellen? Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will hier möglichst vielen Leuten sein Fernsehen gebührenfrei anbieten. Sie arbeiten mit MFD zusammen, soweit ich weiß, und verlangen also Gebühren für die Nutzung dieses Portals, das sie anbieten. Ist das nicht ein gewisser Widerspruch und wie denken Sie, dass man da weiterkommt bei diesem Konflikt? Prof. Picot: Ich möchte auch noch eine Frage einspeisen. Wir haben nur kurz von den Preismodellen gehört: Wird es so bleiben, dass der Endkunde im Wesentlichen die Mobilfunkrechnung erhält oder werden wir in Zukunft auch andere Erlösformen sehen, etwa mehr Werbung, oder werden Contentersteller für die Übermittlung von Inhalten bezahlen? Wir haben ja aus dem sonstigen Internet hier unsere gewissen Erfahrungen. Wie sehen Sie die Entwicklung? Damit schließe ich die Fragerunde ab und bitte um die Beantwortung. Zunächst vielleicht Frau Eckert zu der Sicherheits- und Verhaltensthematik. Prof. Eckert: Das ist natürlich tatsächlich eine Beobachtung, die wir alle auch machen, dass die junge Generation vollkommen unbefangen mit all diesen Technologien umgeht; private Daten freizügig online stellt und sich wirklich gar keine Gedanken darum macht, was damit passiert, während die älteren Menschen doch genauer hinterfragen, was damit passieren kann. Das ist durchaus eine generationsbedingte Problematik. Wir sehen aber auch, dass sich die Dinge ändern, d.h. auch Jugendliche, die eine Zeitlang sehr unbekümmert mit den Daten umgehen, werden zunehmend sicherheitsbewusster sobald sie Applikationen verwenden, bei denen ein Missbrauch zu bedenken ist ggf. das eigene Geld kosten könnte. In derartigen Kontexten interessieren sich dann auch Jugendliche dafür, ob ihre Daten auch korrekt behandelt und nicht irgendwie missbraucht wurden. Ein Beispiel hierfür ist der gesamte Kontext eBay. D.h. erst gehen die Jugendlichen wirklich unbefangen mit diesen Dingen um. Sobald tatsächlich ihre eigenen Assets betroffen sind, haben sie aber auch Sicherheitsbedenken. Es ist auch eine gewisse geistige Reife, die jeder durchlebt, bis hin natürlich, wenn man ins Berufsleben eintritt und dort die Policies der Unternehmen einhalten muss, die den sicherheitsbewussten Umgang mit Geräten und Daten regeln. Hierdurch erfährt ein Berufstätiger häufig eine Art Schulung, da er erst damit auf Gefahren und Probleme beim Umgang mit technischen Systemen aufmerksam gemacht wird. D. h. man wird im Laufe des Lebens kontinuierlich implizit oder explizit geschult, so dass man nicht nur von selber ein Umdenken mitbringt. Gehirnwäsche möchte ich es jetzt nicht nennen, es ist eben eine Awareness-Bildung.
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Moderation: Arnold Picot
Von daher denke ich, dass wir in der Tat unterschiedliche Herangehensweisen haben, sich diese aber im Laufe der zunehmenden Erfahrung der Jugendlichen häufig ändert und die Welten wieder näher zueinander kommen. Auf jeden Fall ist aber auch zu beobachten, dass dadurch, dass die Jugendlichen diese Technologien ganz natürlich verwenden, sie auch sehr viel einfacher mit diesen Dingen umgehen. Sicherheitskonzepte tendieren ja leider dazu, auch von der Nutzung her kompliziert zu sein. Dieses ständige „wollen Sie wirklich, sind Sie sicher?“ klickt man ja eh immer weg. Aber Jugendliche sind erst einmal offen, auch etwas Neues auszuprobieren oder auch neue Technologie zu akzeptieren, wie zum Beispiel biometrische Erkennungsverfahren, wie Fingerabdruck-Erkennung bei der Anmeldung an einem System. Wenn sie solche Dinge einfach spielerisch oder on the fly gelernt haben, sind sie auch nachher im Berufsleben eher bereit, das selbstverständlich weiter zu verwenden. Das ist eine Entwicklung, die wir hier sehen und die uns hoffen lässt, dass manche Sicherheitskonzepte in Zukunft selbstverständlich angewandt werden, wie zum Beispiel das Verschlüsseln von e-Mails. Prof. Picot: Können Sie, Herr Dr. Röper, vielleicht etwas zu der Einschätzung, Einordnung dieser Mobile Alliance zwischen Burda und Holtzbrinck im Bereich mobiler Inhalte sagen? Dr. Röper: Das kann ich gerne machen. Die Situation, die man jetzt hat, ist ja, dass eine neue Lizenz zu vergeben ist, von der es nur eine gibt, nämlich die DVB-H Lizenz. Die Landesmedienanstalten legen großen Wert darauf, dass das auf jeden Fall der Rundfunkregulierung unterfallen soll und nicht etwa sozusagen im Wettbewerb dazu von der Bundesnetzagentur bewirtschaftet wird. Die Landesmedienanstalten haben nun die Möglichkeit, die Lizenz an die Mobilfunk Netzbetreiber zu vergeben die sich zusammen getan und darum beworben haben. Aber dann ist man schon relativ nahe daran, dass das nicht mehr Rundfunk ist, sondern in den Telekommunikationsbereich der Netzbetreiber hineinwandert. Oder die Anstalten könnten alternativ sagen, RTL hat sich schließlich auch beworben, dann sollen die als Rundfunkveranstalter die Lizenz bekommen. Dann hat man allerdings das Problem, dass man die Lizenz einem Spieler gegeben hat, der im Inhaltebereich sehr mächtig ist und damit vielleicht die anderen zu sehr ausschließt. Was wir jetzt mit der neuen Bewerbung von Burda und Holtzbrinck sehen, ist, dass jemand diese Situation auch so wahrgenommen und sich gesagt hat, in diesem System ist eigentlich Platz für einen Plattformbetreiber, der sich zwischen diesen beiden Polen Netzbetreiber und Inhalteanbieter aufstellt. Der dann dafür sorgt, dass verschiedene Contentangebote von unterschiedlichen Anbietern auf die Plattform kommen und der ein Mobile-TV Produkt für Deutschland produzieren könnte, das er den verschiedenen Netzen anbietet. Das Ganze wird natürlich nur dann funktionieren, wenn sich diese Plattform auch mit den Netzbetreibern darüber einigt, wie die Kundenakquise funktioniert und wer
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die Endverbraucher mit der Hardware versorgt. Wenn das neue Konsortium die Lizenz bekommen würde, könnte es das Geschäft nie allein betreiben, sondern müsste sich immer mit den Netzbetreibern darüber einigen, wie man gemeinsam diesen Markt erschließen will. Aber statt dass man die Lizenz einem Netzbetreiber oder einem Netzbetreiber-Konsortium gibt, wobei E-Plus jetzt schon ausgeschieden ist, kann es durchaus Sinn geben, einen Neutralen zu beauftragen, um diesen Markt zu entwickeln. Prof. Picot: Ich gehe zum nächsten Punkt über, nämlich Inhalteverbreitung der klassischen Fernsehanbieter, der öffentlich-rechtlichen wie auch der privaten, und auch sonstiger privater Bewegtbildangebote. Da Sie bei debitel schon sehr früh in das Handy-TV, in einer bestimmten Art und Weise, eingestiegen sind, haben Sie auch Erfahrungen und eine Position dazu, wie diese Beziehung zu den TV-Anbietern zu sehen ist, Frau Dr. Berger-Kögler? Dr. Berger-Kögler: Ich möchte zuerst darauf hinweisen, dass wir unser TV auf keinen Fall als Konkurrenzprodukt zu dem normalen Fernsehen ansehen. Diese Frage wurde eingangs auch gestellt. Ich glaube nicht, dass irgendjemand der Auffassung ist, dass es ein Substitut ist. Ich werde natürlich immer mein normales Fernsehen daheim haben und Spielfilme etc auch daheim schauen auf dem normalen Bildschirm. Aus meiner Sicht ist es einfach ein Add-on. Es ist ein neuer Dienst, den ich dann nutze, wenn er mir wirklich einen Mehrwert spendet. Der Mehrwert dieses Dienstes ist die Mobilität. Ich habe die Chance, wenn ich außer Haus bin, wenn ich in der S-Bahn bin, auf dem Weg zur Arbeit oder wie diesen Sommer vielleicht bei der WM, dass ich zwischendurch schauen kann, wie steht’s, wie sieht es aus, einzelne Spielsequenzen anschauen kann. Und dafür besteht einfach auch eine Zahlungsbereitschaft. Das erleben wir ja heute. Öffentlich-rechtliches Fernsehen kann ich selbstverständlich auch anschauen über das mobile Fernsehen. Das ist gar keine Frage, und wir wollen das absolut nicht unterbinden. Sondern es fördert auch die Akzeptanz und die Nutzung des Mediums. Nur die Zahlungsbereitschaft besteht eben für die handygerechten Formate, denn niemand hat großes Interesse, sich einen zweistündigen Spielfilm vom ZDF auf seinem mobilen Endgerät anzuschauen. Im Grunde sehe ich das einfach als Ergänzung, als Add-on, und als Symbiose von beiden Diensten. Prof. Picot: Ich weiß nicht ob Sie, Herr Dr. Haas, noch etwas zu der Preisthematik sagen können. Also wie sich Preismodelle entwickeln könnten, oder bleiben die stabil?
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Moderation: Arnold Picot
Dr. Haas: Meiner Meinung nach werden sich die Preismodelle recht ähnlich entwickeln, wie sich auch die Preisgestaltung im Internet einwickelt hat. Also Flatrates in die verschiedenen Netze und – in diesem mobilen Fall – in die verschiedenen Service Communities und Dienste. Hier kommt auch noch das mobile Web 2.0 hinzu; also Content, der nicht nur herunter geladen, sondern auch aktiv selber kreiert wird (wie zum Beispiel „youtube.com“). Hier wird das Thema Werbung auf dem mobilen Endgerät eine wichtigere Rolle einnehmen. Zwar nicht so ausgiebig wie im Internet, jedoch angepasst an die verfügbare Displayfläche. So werden sich die jeweiligen Verbindungspreise und Paketpreise entsprechend entwickeln. Prof. Picot: Gibt es noch Ergänzungskommentare zu dem, was wir jetzt diskutiert haben? Herr Zimmermann: Ich habe schon vorher Stellung genommen. Wie entwickeln sich die heute 30-Jährigen? Wie entwickelt es sich, wenn sie 50 sind? Aus der Studie, die wir gemacht haben, kann man diese Frage nicht eindeutig beantworten. Man kann allerdings Folgendes festhalten an der Stelle, nämlich dass die heute 30-Jährigen ihre technikaffine Haltung beibehalten werden. Insgesamt gesehen wird die Nutzung der Mobile Services ganz sicher nach oben gehen. Trotzdem werden die Jüngeren auch weiterhin die Führerschaft behalten bei dem Ausprobieren von neuen Dingen, eben weil sie unbekümmerter sind. Ein zweiter Punkt, der an der Stelle auch interessant ist. Wenn Sie sich anschauen, wie das Verhalten der jüngeren Generation bezüglich der Endgeräte ist. Sie können davon ausgehen, dass die jüngere Generation, also die unter 30-Jährigen ihre Endgeräte so alle 12 bis 14 Monate austauschen und demnach immer mit dem neuesten ausgerüstet sind, was man sich vorstellen kann. Und neue Services bedingen manchmal auch neue Hardware oder neue Enabler, z.B. auch das Handy-TV braucht neue Hardware. Deswegen ist es ziemlich wichtig, dass diese jüngere Generation immer mit dem Neuesten ausgestattet ist, während die Gesamtnutzer, d.h. wir alle, insgesamt gesehen das Handy so alle 24, 28 Monate einmal austauschen, also relativ alte Handys mit uns herumtragen und deswegen nicht unbedingt diese neuen Services ausprobieren können, einfach weil unsere Handys zu alt sind dafür. Noch einmal kurz zu den Preismodellen. Wenn man anschaut, wie die Preismodelle sich in den letzten Jahren entwickelt haben, dann kann man einfach feststellen, dass die Preismodelle am Anfang sehr komplex gewesen sind. Man hat fast ein Excel Chart gebraucht, um rauszukriegen, was man zu bezahlen hatte. Das hat natürlich kein Mensch gemacht. Deswegen hat man sich beschränkt auf das, was man einigermaßen abschätzen konnte, nämlich Voice. Alle anderen Services waren schon etwas komplexer. Man wusste nicht so genau, was es jetzt kostet. Ich denke, das wird sich dramatisch ändern, denn einer dieser Punkte, die wir vorher gehört haben, Preismodelle sind auch ein Hemmnis für neue Services. Wenn da keine Transparenz rein-
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kommt, werden Sie die neuen Services nicht los. Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass die Netzbetreiber diese Tarifmodelle nicht stark vereinfachen werden. Prof. Picot: Ich sehe im Moment keine weitere Wortmeldung, unsere Zeit ist auch ausgeschöpft. Wir haben in dieser Diskussion noch sehr wichtige Aspekte kennen gelernt, trotz des knappen Zeitraums. Ich glaube, dass wir damit diese Konferenz haben gut abrunden können. Ich danke allen hier auf dem Podium für die Mitwirkung, Ihnen im Plenum für die aktive und passive Beteiligung und allen, die zum Zustandekommen dieser Konferenz beigetragen haben, insbesondere den Initiatoren, Herrn Kollegen Speidel und Herrn Kollegen Eberspächer, und dem Programmausschuss, der sich sehr engagiert um das Zustandekommen dieser Konferenz verdient gemacht hat, aber auch dem Team des Münchner Kreises, das uns bei der Organisation und Vorbereitung so perfekt begleitet hat. Ihnen allen ganz herzlichen Dank.
Anhang
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Anhang Liste der Referenten und Moderatoren / List of Speakers and Chairmen Dr. Ulrike E. Berger-Kögler Leiterin Regulierung debitel AG Gropiusplatz 10 70563 Stuttgart
[email protected] Dipl.-Ing. Johann Breidler
Auenstr. 6b 82152 Krailling
[email protected] Prof. Dr.-Ing. Jörg Eberspächer Technische Universität München Lehrstuhl für Kommunikationsnetze Arcisstr. 21 80290 München
[email protected] Prof. Dr. Claudia Eckert Fraunhofer Institut SIT Institutsleitung Rheinstr. 75 64295 Darmstadt
[email protected] Rudolf Gröger CEO O2 (Germany) GmbH & Co. OHG Georg-Brauchle-Ring 23-25 80992 München
[email protected] Dr. Sebastian Haas Aretinstr. 29 81545 München
[email protected]
Peter Hauser Senior Vice President & General Manager Nuance Communications, Inc. Guldensporenpark 32, Building D 9820 Merelbeke, Belgium
[email protected] Dr. Ralf Herrtwich GR/ET DaimlerChrysler AG GOC G021-W050 71049 Sindelfingen
[email protected] Dr. Bettina Horster Vorstand VIVAI Software AG Betenstr. 13-15 44137 Dortmund
[email protected] Michael Krammer Chief Executive Officer E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG E-Plus-Platz 1 40468 Düsseldorf
[email protected] Dr. Alexander Lautz Executive Vice President Consumer Marketing T-Mobile Deutschland GmbH Landgrabenweg 151 53227 Bonn
[email protected] Dr. Walter Leitner Senior Sales Manager HanseCom GmbH Lyoner Str. 27 60528 Frankfurt
[email protected]
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Prof. Dr. Thomas Magedanz Fraunhofer Institut FOKUS Kaiserin-Augusta-Allee 31 10589 Berlin
[email protected] Dr. Peter Meissner Meissner Unternehmensberatung Leubergstr. 21 9524 Zuzwil Schweiz
[email protected] Prof. Dr. em. Klaus Merten Universität Münster Institut f. Kommunikationswissenschaft Raum: E 210 Bispinghof 9-14 48143 Münster
[email protected] Dr. Lothar Mühlbach Fraunhofer Institut für Nachrichtentechnik Heinrich-Hertz-Institut Einsteinufer 37 10587 Berlin
[email protected] Dr. Toru Otsu DoCoMo Communications Laboratories Europe GmbH Landsberger Str. 308-312 80687 München
[email protected] Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot Universität München Institut für Information, Organisation und Management Ludwigstr. 28 80539 München
[email protected] Dr. Henning Röper Solon Management Consulting GmbH Kardinal-Faulhaber-Str. 6 80333 München
[email protected]
Anhang
Frank Rosenberger Geschäftsführer Marketing Vodafone D2 GmbH Am Seestern 1 40547 Düsseldorf
[email protected] Prof. Dr.-Ing. Joachim Speidel Universität Stuttgart Institut für Nachrichtenübertragung Pfaffenwaldring 47 70569 Stuttgart
[email protected] Prof. Dr.-Ing. Heinz Thielmann Fraunhofer Institut SIT Rheinstr. 75 64295 Darmstadt
[email protected] Dipl.-Ing. Herbert Tillmann Technischer Direktor Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 1 80335 München
[email protected] Robert A. Wieland Geschäftsführer TNS Infratest GmbH Landsberger Str. 338 80687 München
[email protected] Ingo Zimmermann IBM Deutschland GmbH Global Business Services Industry Leader Telco IOT Northeast Wilhelm-Fay-Str. 33 65936 Frankfurt
[email protected]
Anhang
229
Programmausschuss / Program Committee Roland Baur
debitel AG ICD – P&S Gropiusplatz 10 70563 Stuttgart
[email protected]
Berthold Butscher Stv. Institutsleiter Fraunhofer Institut FOKUS Kaiserin-Augusta-Allee 31 10589 Berlin
[email protected]
Prof. Hendrik Berndt
Prof. Michael Dowling
Senior Vice President, CTO DoCoMo Communications Laboratories Europe GmbH Landsberger Str. 308-312 80687 München
[email protected]
Universität Regensburg LS f. Innovations- und Technologiemanagement 93040 Regensburg
[email protected]
Dietrich Böttle
Alcatel-Lucent Deutschland AG ZFZ/A Holderäckerstr. 35 70499 Stuttgart
[email protected] Dr. Günter Braun
Consultant Healthcare Solutions Edmund-Müller-Str. 2 82041 Oberhaching
[email protected] Johann Breidler
Auenstr. 6b 82152 Krailling
[email protected] Prof. Bernd Brügge, Ph.D.
Technische Universität München Institut für Informatik Boltzmannstr. 3 85748 Garching
[email protected]
Prof. Dr.-Ing. Jörg Eberspächer Technische Universität München Lehrstuhl für Kommunikationsnetze Arcisstr. 21 80290 München
[email protected] Dr. Heinz D. Friedrichs Robert Bosch GmbH Bismarckstr. 71 10627 Berlin
[email protected] Dr. Ralf G. Herrtwich
GR/ET DaimlerChrysler AG GOC G021-W050 71049 Sindelfingen
[email protected] Udo Hertz
Manager Information Management Development IBM Deutschland Entwicklung GmbH Schönaicher Str. 220 71032 Böblingen
[email protected]
230
Dr. David Hoeflmayr
Reiflestr. 37 70839 Gerlingen
[email protected] Stefan Holtel
Vodafone Global Group R&D DE Service Creation Mastermind Chiemgaustr. 116 81549 München
[email protected] Helwin Lesch
Bayerischer Rundfunk HA Programmdistribution Rundfunkplatz 1 80335 München
[email protected] Prof. Dr. Jürgen Müller
Fachhochschule für Wirtschaft Berlin Badensche Str. 50/51 10825 Berlin
[email protected] Prof. Dr. Frank Müller-Römer
MedienBeratung München (MBM) Tannenstr. 26 85579 Neubiberg
[email protected] Dr. Karl-Heinz Neumann
General Manager WIK GmbH Rhöndorfer Str. 68 53604 Bad Honnef
[email protected] Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot
Universität München Institut für Information, Organisation und Management Ludwigstr. 28 80539 München
[email protected]
Anhang
Dr. Hans-Peter Quadt Kanzler Fachhochschule der Deutschen Telekom Gustav-Freytag-Str. 43-45 04277 Leipzig
[email protected] Dr. Roland Raschke General Manager Germany Fujitsu Laboratories of Europe Pittlerstr. 47 63225 Langen
[email protected] Dr. Wolf v. Reden Fraunhofer Institut f. Nachrichtentechnik HHI Einsteinufer 37 10587 Berlin
[email protected] Dr. Henning Röper Solon Management Consulting GmbH Kardinal-Faulhaber-Str. 6 80333 München
[email protected] Dr. Mohammad Shahbaz Senior Specialist CN E-Plus Mobilfunk GmbH&Co.KG E-Plus-Platz 1 40468 Düsseldorf
[email protected] Prof. Dr.-Ing. Joachim Speidel Universität Stuttgart Institut für Nachrichtenübertragung Pfaffenwaldring 47 70569 Stuttgart
[email protected] Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz Technische Universität Darmstadt Multimedia Kommunikation KOM Merckstr. 25 64283 Darmstadt
[email protected]
Anhang
Prof. Dr. Heinz Thielmann Fraunhofer Institut SIT Rheinstr. 75 64295 Darmstadt
[email protected]
231
Dr. Said Zahedani Microsoft Deutschland GmbH Developer Platform & Strategy Group Konrad-Zuse-Str. 1 85716 Unterschleißheim
[email protected]